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Kommunikationsstrategien und Netzwerkbeziehungen von Frauen und Männern im Beruf

Astrid Nelke-Mayenknecht – 2008

Das Kommunikationsverhalten der Akteurinnen und Akteure im Berufsleben entscheidet mit über ihren Aufstieg. Frauen und Männer nutzen unterschiedliche Kommunikationsstrategien, um sich in der Berufswelt zu artikulieren. Unabhängig davon, was gesagt wird, kommt dem wie es gesagt wird und zu wem es gesagt wird, eine wichtige Rolle zu, die nicht nur in der unmittelbaren Situation ein bestimmtes Bild von der oder dem Kommunizierenden vermittelt, sondern auch mittelfristig über Karrieren entscheiden kann. Außerdem bestimmen oftmals die Beziehungen, also das berühmte „Vitamin B“, ob jemand die nächste Stufe der Karriereleiter erklimmt. Seit einigen Jahren wird das Umgehen mit diesem „Vitamin B“ als Netzwerken bezeichnet. Handelt es sich dabei um nicht von Organisationen vorgegebene Strukturen, spricht man von informellen Netzwerken. Der Umgang mit diesen und die Inklusion in diese sind bei den Geschlechtern unterschiedlich ausgeprägt. Gerade in Führungskräfte-Netzwerken sind Frauen deutlich seltener vertreten – verständlich, es gibt in diesen Sphären der Geschäftswelt kaum Frauen. Studien haben ergeben, dass sich durch die ungleiche Inklusion in diese Netzwerke die unterschiedlichen Kommunikationsstrategien, die Frauen und Männer im Berufsleben gebrauchen, erklären lassen. Die „männlichen“ Kommunikationsstrategien funktionieren am besten in informellen Netzwerken. Ohne einen Zutritt zu diesen können Frauen diese Art der Strategien für ihre Kommunikation schlecht nutzen. Es hat sich gezeigt, dass die von Männern verwendeten Kommunikationsstrategien und ihre Inklusion in informelle Netzwerke sich positiv auf ihre Karriere auswirken. Frauen bleiben hier auf der Strecke. Diese Benachteiligung kann durch stärkeres Formalisieren der Zugangsvoraussetzungen für Führungspositionen und aktiveres Netzwerken von Frauen verbunden mit dem Verändern ihrer Kommunikationsstrategien verringert werden. Wenn Frauen dann auch noch ihr Wissen deutlicher an ihre Person binden, werden sie nicht mehr so schnell auf dem Weg nach oben vergessen.

Titel
Kommunikationsstrategien und Netzwerkbeziehungen von Frauen und Männern im Beruf
Verfasser
Astrid Nelke-Mayenknecht
Datum
2008-06
Art
Text
Über die Autorin

 

Astrid Nelke-Mayenknecht, wurde 1969 in Berlin-Spandau geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Soziologie

an der FU und an der HU Berlin. Ab 2000 war Astrid Nelke-Mayenknecht bei der Deutschen Lufthansa AG im Bereich Konzernpolitik beschäftigt, 2005 wechselte sie als Referentin zur Frauen Union der CDU Deutschlands. Seit Juni 2007 leitet Astrid Nelke-Mayenknecht die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg.

Daneben ist sie seit 2000 als freie PR-Beraterin tätig. Astrid Nelke-Mayenknecht unterrichtet an verschiedenen Universitäten, an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, am PR Kolleg und an der Deutschen Presseakademie mit den Schwerpunkten Organisationskommunikation, Informations- und Wissensgesellschaft, neue Medien und Gender.

Ihre Dissertation mit dem Titel „Das Intranet als Kommunikationsstruktur im organisationalen Informations- und Wissensmanagement“ hat Astrid Nelke-Mayenknecht im April 2008 an der FU Berlin eingereicht, die Disputation findet im Juni 2008 statt.

 

 

Links zum Thema

http://www.fu-berlin.de/sites/frauenbeauftragte/aktivitaeten/ag_fu_mit_kind

Statistisches Bundesamt.

Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen.

März 2006.

http://www.destatis.de/download/d/logh/maerz06.pdf

http://www.frauenunion.de/images/stories/docs/fp_06-2006.pdf

„Mensch, Mädels, traut euch doch was zu!“

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,druck-342270,00.html

„Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf

macht Fortschritte -  allerdings mit unterschiedlichem Tempo“

http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Presse/pressemitteilungen,did=111136.html

Die Integration von Frauen in Organisationen im

zeitlichen Verlauf

http://www.lrz-muenchen.de/~Segregation/zusfas.pdf