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Gleichberechtigung in der Politik? Über Karrierechancen und -schwierigkeiten ostdeutscher Frauen in der Politik

Cornelia Hippmann – 2012

Der Beitrag liefert einen Überblick über die Handlungsmöglichkeiten und -schwierigkeiten ostdeutscher politi-scher Aktivistinnen. Ausgehend von dem historischen Ereignis des Zusammenbruchs des DDR-Herrschafts-systems wird zunächst skizziert, welchen Einfluss die Stunde Null als Tabula-rasa-Situation auf die Karrierech-ancen von politisch engagierten Frauen hatte. Es ist davon auszugehen, dass in dieser historischen Ausnahme-situation die Geschlechterstrukturen zunächst außer Kraft gesetzt waren. Dies bot kurzzeitig für beide Ge- schlechter ähnliche Startbedingungen, um im Osten Deutschlands eine politische Szene nach westdeutschem Vorbild aufzubauen. Unter besonderer Berücksichtigung und Einbeziehung der Gender-Perspektive werden anschließend die Chancen und Schwierigkeiten, mit denen sich politischen Aktivistinnen vor dem Hintergrund ihrer genderisierten Rolle und der damit einhergehenden Geschlechterstereotypen im vereinten Deutschland auseinander setzen mussten und müssen, skizziert. Zum Schluss betrachtet der Beitrag kritische Punkte und fasst die gegenwärtigen Handlungsspielräume und- schwierigkeiten von Frauen in der Politik zusammen. Die Autorin des Beitrags sieht die Handlungsmöglichkeiten und die sich daraus ergebenden Chancen von (ost-deutschen) Frauen in der Politik als ambivalent. So hat sich zwar einerseits das Orientierungsbild von Frauen im postmodernen politischen System inzwischen längst etabliert und ihre Handlungsmöglichkeiten haben sich vergrößert. Dies geschah nicht zuletzt durch die Aufweichung der tradierten Geschlechterstrukturen in der Gesellschaft und im Besonderen in der Politik durch die veränderte Wahrnehmung von berufstätigen Müttern und Karrierefrauen wie auch durch die Vor- und Pionierarbeit einstiger Spitzenpolitikerinnen. Auf der anderen Seite haben Frauen in der Politik auf Grund der nach wie vor bestehenden androzentrischen Strukturen, ihrer doppelten Vergesellschaftung und der zum Teil immer noch bestehenden stereotypenhaften gesellschaftlichen Haltung gegenüber Frauen in bestimmten politischen Positionen und Ressorts häufig das Nachsehen.

Titel
Gleichberechtigung in der Politik? Über Karrierechancen und -schwierigkeiten ostdeutscher Frauen in der Politik
Verfasser
Cornelia Hippmann
Datum
2012-11
Art
Text
Über die Autorin

 

Cornelia Hippmann, M.A. geb. 1978 in Wippra, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der TU Dortmund. Forschungsschwerpunkte: Soziologie der Geschlechterverhältnisse, Qualitative Forschungsmethoden, Biographieforschung, Intersektionalität, Mediensoziologie, Soziologie der Emotionen. Ihre Promotion schrieb sie zum Thema „Ostdeutsche Frauen in der Politik. Eine qualitative Analyse“. Derzeit ist sie im Forschungsprojekt: Geschlecht, Milieu, Ethnizität: „Peer- Kulturen“ und schulische Anforderungen in intersektionaler Perspektive, tätig.

Veröffentlichungen der Autorin

Hippmann, Cornelia: Die Relevanz eines biographieanalytischen Zugangs zur Erforschung der Handlungsspielräume ostdeutscher Mandatsträgerinnen - zu den methodologischen und theoretischen Grundlagen von Biographie und Geschlecht. In: ZQF - Zeitschrift für Qualitative Forschung. Barbara Budrich Verlag (wurde angenommen).

Hippmann, Cornelia: Der Einfluss von Erinnerungskulturen auf die Karrierechancen ostdeutscher Mandatsträgerinnen im Politikraum. In: Kultur und Konflikt. Transkript 2013 (im Erscheinen).

Hippmann, Cornelia; Howad Olivia: Tagungsbericht. Biographie und Geschlecht. Workshop am 04.07.2011 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 1/2012.

Hippmann, Cornelia (2012): Gleichberechtigung in der Politik? Karrierechancen und Schwierigkeiten ostdeutscher Frauen im vereinten Deutschland (erscheint in Kürze auf www.gender-politik-online.de).

Hippmann, Cornelia: Frauen bewegen Politik. Österreich 1848-1939. In: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 2/2011.

Oktay, Aktan; Hippmann, Cornelia; Kirchoff, Nicole; Lengersdorf, Diana (2011): Wie viel Emotion verträgt Männlichkeit? Bericht von der siebten Tagung des interdisziplinären Arbeitskreises Männer- und Geschlechterforschung. Stuttgart-Hohenheim 9.-11.12.2010 www.hsozkult.de

 

Schubert, Michael; Behrens, Johannes; Hauger, Marlis; Hippmann, Cornelia et al. (2007): Struktur- und Prozessänderungen in der beruflichen Rehabilitation nach der Einführung des SGB II. In: Dornette / Rauch: Berufliche Rehabilitation im Kontext des SGB II. IAB-Bibliothek, 309, S. 7-87.

Hippmann, Cornelia: Das Männerbild in der Zeitschriften- und Fernsehwerbung. Leipzig 2007.

 

Kontakt:

Cornelia Hippmann

Technische Universität Dortmund

Fakultät 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie

Emil-Figge-Straße50

44227 Dortmund

Telefon: 0231/5557882

Email: cornelia.hippmann@tu-dortmund.de