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Sandra Beaufaÿs Aus Leistung folgt Elite? Nachwuchsförderung und Exzellenz-Konzept

Sandra Beaufaÿs – 2005

Die Begriffe „Elite“ und „Exzellenz“ haben etwas gemeinsam: es sind Begriffe, die sich implizit auf die Förderung von Leistungen beziehen. Im Kontext wissenschaftlicher Praxis wird Leistung explizit als Maßstab für die Rekrutierung des Nachwuchses benutzt. Dass die Selektion von WissenschaftlerInnen dabei jedoch häufig nicht nach „objektiven“ Kriterien geschieht, zeigt sich besonders deutlich im Zusammenhang mit der Förderung von Wissenschaftlerinnen. Anhand qualitativ-ethnographisch erhobener Daten in den Fächern Biochemie und Geschichte zeigt Sandra Beaufaÿs auf, dass Leistung als soziale Tatsache konstruiert und in sozialen Prozessen zugeschrieben wird. Sie macht deutlich, dass sich hinter Konzepten wie „Exzellenz“ und „Elite“ selektive Mechanismen verbergen, die das Gegenteil von dem bewirken, was sie angeblich anstreben: nämlich eine Förderung derjenigen, die gute wissenschaftliche Leistungen erbringen könn(t)en. Der Text erschien zuerst in: Forum Wissenschaft, hrg. vom Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi), Ausg. 2/2005, S. 54-57. http://www.bdwi.de/forum/forum/fw2-05-54.htm

Titel
Aus Leistung folgt Elite? Nachwuchsförderung und Exzellenz-Konzept
Verfasser
Sandra Beaufaÿs
Datum
2005-10
Quelle/n
Art
Text
 

Zur Person

 

Sandra Beaufaÿs, Dipl.-Päd., Dr. phil. war von 1998 bis 2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem von der DFG geförderten Projekt „Wissenschaftskultur, Geschlecht und Karriere“ am Institut für Soziologie der Technischen Universität Darmstadt. Seit 2002 ist sie wissenschaftliche Referentin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt a. M. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Wissenschaftsforschung, Soziologische Theorie, Bildungssoziologie, Soziologie der Geschlechterverhältnisse.

 

Veröffentlichungen u.a.:

 

Mit Beate Krais: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung. In: Nienhaus, Doris/ Widmer, Maya (Hg.): Akademische Seilschaften. Mentoring für Frauen im Spannungsfeld von individueller Förderung und Strukturveränderung, 2005

Mit Beate Krais: Doing Science – Doing Gender.

Die Produktion von WissenschaftlerInnen und die Reproduktion von Machtverhältnissen im wissenschaftlichen Feld.

In: Feministische Studien, 1/2005

Wie werden Wissenschaftler gemacht? Beobachtungen zur wechselseitigen Konstitution von Geschlecht und Wissenschaft, 2003

Mit freiem Kopf arbeiten: Familie und Beruf aus der Sicht

von Medizinerinnen in Führungspositionen. In: Neusel, Ayla/ Wetterer, Angelika (Hg): Vielfältige Verschiedenheiten. Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf, 1999

 

Kontakt

 

Sandra Beaufaÿs

Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main

Institut für Sozialforschung

Senckenberganlage 26

D-60325 Frankfurt am Main

beaufays@em.uni-frankfurt.de