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Familienbezogene Politiken in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien – eine Systematisierung unter Berücksichtigung der Geschlechtergleichstellung

Katharina Spieß – 2006

In dem folgenden Beitrag stehen familienbezogene Maßnahmen in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien im Mittelpunkt des Interesses. Dabei liegt dem Beitrag ein breites Verständnis von Familienpolitik bzw. familienbezogenen Maßnahmen zugrunde. Es werden Maßnahmen aus unterschiedlichen Politikfeldern zusammengetragen, die explizit und implizit auf Familien ausgerichtet sind. Dabei werden familienbezogene Maßnahmen danach unterteilt, ob sie als monetäre Leistungen, Infrastrukturleistungen oder als Maßnahmen der Zeitpolitik zu verstehen sind. Monetäre Leistungen für Familien umfassen z.B. das Kindergeld, Erziehungsgeld oder auch andere steuerliche Sonderregelungen und Transferleistungen für Familien. Maßnahmen der Zeitpolitik für Familien umfassen vorrangig spezifische Familienzeitregelungen. Bei den Infrastrukturleistungen für Familie ist insbesondere an die außerhäusige Betreuungssituation für Kinder im Vorschul- und Schulalter zu denken, aber auch andere Dienstleistungsangebote. Nach der Einleitung werden familienbezogene Maßnahmen in Deutschland dargestellt, um dann den Blick ins europäische Ausland zu weiten: Es werden familienbezogene Maßnahmen in Dänemark, Frankreich und Großbritannien zusammengefasst. Damit sind drei Beispiele ausgewählt, die im Bereich der familienbezogenen Maßnahmen und auch der Geschlechtergleichstellung sehr unterschiedliche Wege beschreiten. Bei der Auswahl der Länder wurde Frankreich als ein Land herausgestellt, bei dem seit vielen Jahren Familienpolitik einen sehr hohen Stellenwert hat und das neben Irland die höchsten Geburtenrate in Europa aufweist. Großbritannien wurde als Beispiel eines liberalen Wohlfahrtsstaates ausgewählt, bei dem sozialpolitische Interventionen von Seiten des Staates nicht sehr stark ausgeprägt sind. Dänemark ist ein Repräsentant des skandinavischen Modells, das insbesondere in der Realisierung der Geschlechtergleichheit im europäischen Vergleich „gute“ Ergebnisse aufweisen kann, obwohl die sozialpolitischen Rahmenbedingungen nicht in allen Bereichen auf eine Geschlechtergleichstellung ausgerichtet sind. Im Ergebnis stellt der Beitrag fest, dass die familienbezogenen Politiken in den vier dargestellten Ländern äußerst vielseitig sind. Sie sind durch unterschiedliche Ziele und damit verbunden unterschiedliche Instrumente gekennzeichnet, die sich teilweise verstärken, behindern oder auch neutral gegenüberstehen.

Titel
Familienbezogene Politiken in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien
Verfasser
Katharina Spieß
Datum
2006-04
Art
Text
Über die Autorin

 

C. Katharina Spieß, Studium der Volkwirtschaftslehre (Diplom) und der Politischen Wissenschaften (Magister) an der Universität Mannheim. 1993 – 1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialpolitik an der Ruhr-Universität Bochum.

1996 Abschluß der Promotion zum Thema „Staatliche Eingriffe in Märkte für Kinderbetreuung“.

1997 – 2000 Projektleiterin bei der Prognos AG, Basel und Berlin.

Seit März 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin und Lehrbeauftragte der Technischen Universität Berlin.

2005 Abschluss der Habilitation.

Zahlreiche Forschungsaufenthalte im In- und Ausland, so z.B. am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, am Niederländischen Interdisziplinären Institut (NIDI), Den Haag, an der Freien Universität Amsterdam, Amsterdam und am Center for Policy Research, Syracuse University, Syracuse (New York State, USA).

 

Die Forschungs- und Beratungsschwerpunkte von C. Katharina Spieß liegen im Bereich der Sozialpolitik, insbesondere der Familienökonomie bzw. der Ökonomie der Kinderbetreuung.

C. Katharina Spieß ist Mitglied in unterschiedlichen Forschungsnetzwerken und Expert/innengruppen, u.a. war sie Mitglied der Sachverständigenkommission für den 7. Familienbericht.

 

Kontakt

 

PD Dr. C. Katharina Spieß

DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)

Königin-Luise-Strasse 5

14195 Berlin

 

Telefon: +49-30-89789-254

Fax: +49-30-89789-109

 

Email: kspiess@diw.de

Web-Site: http://www.diw.de