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Die Kategorie Geschlecht in der Soziologie

Doris Lucke – 2003

Der Text gibt einen - in sieben Kapitel untergliederten - theoretisch und empirisch ausgerichteten Überblick über die Anfänge und den aktuellen Stand systematischer sozio-logischer Analysen zum Thema Geschlecht. Im Einzelnen werden z.B. behandelt: Gender-Themen und Gender-Debatten, Selbst- und Fremdein-ordnungen der Frauen- und Geschlechterforschung innerhalb der Mainstream-Soziologie, Verhältnis von Frauenbewegung und Frauenforschung, Akademische Institutionalisierung der Gender Studies in Deutschland, Erkenntnisprojekt Geschlecht als Teil des Projekts „Soziologische Aufklärung“, Weibliche Traditionen der Disziplin, Feministische Wissenschaftskritik, Methoden der Frauenforschung, Geschlecht als soziokulturelles Konstrukt. Neben der Herausarbeitung der lange vergessenen Seite einer auch von Frauen betriebenen und von ihnen insbesondere in den letzten 25 Jahren in Bewegung gebrachten Soziologie geht es darum, die Kategorie Geschlecht als elementare Analysekategorie von Gesellschaften und als zentralen Faktor sozialer Ungleichheiten zu positionieren und den soziolo-gischen Blick für das Geschlecht als eine dekonstruierbare Konstruktion - anstelle der angeborenen Eigenschaft - zu sensibilisieren. Mit den angesprochenen genuin soziologischen Forschungsfragestellungen und Grundeinsichten steht die Geschlechter-Thematik im Kern der Soziologie. Sie repräsentiert keine typische Bindestrich-Soziologie.

Titel
Die Kategorie Geschlecht in der Soziologie
Verfasser
Doris Lucke
Datum
2003-09
Art
Text
Über die Autorin

 

Doris Lucke, Hochschullehrerin in Bonn.

Studium der Soziologie, Psychologie und Philosophie in München; Diplom-Soziologin; 1980 Promotion; 1994 Habilitation; 1996 Hochschuldozentin; 1998 apl. Professorin.

Berufliche Tätigkeiten und Funktionen: Dozentin an der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft Bad Harzburg; Forschungsreferentin bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn; Projektmitarbeiterin an der Universität Bremen; Vertretungs-, Gastprofessuren und Lehraufträge an den Universitäten Bonn, Salzburg, Humboldt-Universität zu Berlin und Zürich.

1988-1996 Sprecherin der Sektion Rechtssoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS); 1999-2003 Mitglied des Konzils der DGS; 1999 assoziierte Professorin im Netzwerk Frauenforschung Nordrhein-Westfalen; 1999/2001 Stellvertretende Vorsitzende der Fachkommission Soziologie bei der Gemeinsamen Bund-Länder-Kommission der Kultusministerkonferenz (KMK); seit 2000 Mitherausgeberin der Zeitschrift für Rechtssoziologie (ZfRSoz).

Wissenschaftliche Schwerpunkte: Allgemeine (theoretische) Soziologie; Soziologie der Lebensformen; Rechtssoziologie; Gender Studies.

 

Andere Veröffentlichungen u.a.:

 

- 1995: Akzeptanz. Legitimität in der "Abstimmungsgesellschaft". Opladen; 1995 Familie der Zukunft (Hrsg. mit U. Gerhardt, S. Hradil, B. Nauck). Opladen.

- 1996: Recht ohne Geschlecht? Zu einer Rechtssoziologie der Geschlechterverhältnisse. Pfaffenweiler.

- 2000: Institutionelle Rahmenbedingungen biographischer Optionen. Zur politischen Gestaltung (post)familialer Lebensformen. Expertise für das Bundesfamilienministerium. Bonn-Berlin;

- 2003: Jugendkulturen und Rechtskulturen. In: D. Dölling (Hg.), Jus humanum. Berlin; 2003 Geschlechterrelationen und Geschlechterrepräsentationen im akademischen Raum (gemeinsam mit K.Caumanns). In: VorBilder. Ausstellungskatalog. Bonn.