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Gleichheit, Differenz, Freiheit? Bewusstseinswenden im Feminismus nach 1968

„La passerelle Simone de Beauvoir“, Brücke über die Seine vor der Nationalbibliothek in Paris

„La passerelle Simone de Beauvoir“, Brücke über die Seine vor der Nationalbibliothek in Paris
Bildquelle: Brigitte Rauschenbach

Brigitte Rauschenbach – 2009

Gleichheit, Differenz und Freiheit sind ebenso zentrale wie umstrittene Kategorien, die in der Geschichte des Feminismus seit 1968 Bewusstseinswenden markieren. Die Autorin rekonstruiert diese Wenden als Abfolge großer feministische Träume, die den Feminismus beflügelt und angetrieben haben. Ausgerechnet in der globalen Krise der Gegenwart scheint der Flügelschlag erlahmt. Der Beitrag skizziert die Gefahr einer Vereinnahmung der früheren Träume für neoliberale und konservative Projekte mit dem falschen pragmatischen Zungenschlag einer schönen Diversity, der den einen Gleichheit und Freiheit, den anderen jedoch Differenz verspricht. Demgegenüber beharrt die Autorin auf einer Neubestimmung der drei Kategorien mit dem Traum eines geschlechterdemokratischen Richtungswechsels in Abkehr vom männlich konnotierten Fortschrittsmodell, der Freiheit des Ausstiegs aus der Engführung des Effizienz- und Optimierungsdenkens und einer geschlechtsegalitären Verteilung reproduktiver Arbeit.

Titel
Gleichheit, Differenz, Freiheit? Bewusstseinswenden im Feminismus nach 1968
Verfasser
Brigitte Rauschenbach
Datum
2009-08
Art
Text

Über die Autorin

Brigitte Rauschenbach, Prof. Dr.

Nach Jahren des Grenzgangs zwischen den Disziplinen Philosophie, Politische Wissenschaften und Psychologie im überdisziplinären Ruhestand. Bis 2007 Professorin mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie, Politische Psychologie, Geschlechterforschung, Erinnerungspolitik. Mitherausgeberin des geschlechterpolitischen Portals Gender-Politik-Online.



Neuere Veröffentlichungen der Autorin

„Die Vorstellung, dass eine große Frau sich einen großen Mann, nur mit vertauschtem Geschlecht, nennen könnte“: Marie de Gournays geschlechterutopische Botschaft der Gleichheit von Mann und Frau, in: Departure for Modern Europe Philosophy between 1400 and 1700, hg. v. Hubertus Busche u. Stefan Hessbrueggen-Walter, Hamburg 2009 (im Erscheinen).

Protagonistin der Gleichheit: Marie de Gournay, in: Spirale der Zeit. Frauenbewegungen sichtbar machen, H. 4: Frauenbewegungen in Europa, 2008.

Modernisierung der Geschlechterverhältnisse in Europa? In: Frauen verändern Europa verändert Frauen , Düsseldorf 2008,  http://www.callnrw.de/broschuerenservice/download/70144/frauen_veraendern_europa_veraendern_frauen_handbuch.pdf.

L’ambiguïté des sémantiques de la victime en Allemagne, in : Critique internationale, Nr. 38 2008.

Hegel und der französische Feminismus, in: Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Der französische Hegel, Berlin 2007.

Nach den Geschlechtern: das Erbe der Geschlechter. Postgendervisionen und „The Father’s Spirit“, in: Ursula Konnertz/Hille Haker/Diethmar Mieth (Hrgs.): Ethik – Geschlecht – Wissenschaf – Der ethical turn als Herausforderung für die interdisziplinären Geschlechterstudien, Paderborn 2006.

Vom nationalen zum europäischen Mythos? Perspektiven der Erinnerung für Europa, in: Erwachsenenbildung 3/2005: Gedächtniskultur und Zeitgeschichte.

Kultur, die nicht eins ist – oder die systematische Zweideutigkeit von Kultur, in: Christof Mandry (Hg.): Kultur, Pluralität und Ethik. Perspektiven in Sozialwissenschaften und Ethik, Münster 2004.
L’absence de parole et sa traduction. Un commentaire allemand sur la traduction française du livre de W.G. Sebald, Luftkrieg und Literatur, in : Critique internationale 25/2004.

„Wenn Sokrates eine Frau gewesen wäre... Denken an der Grenze des Undenkbaren“, in: Philosophinnen im 3. Jahrtausend, Bielefeld, 2004.

„Politische Philosophie und Geschlechterordnung – Ideengeschichte neu besehen“, http://www.fu-berlin.de/gpo/pdf/brigitte_rauschenbach/brigitte_rauschenbach_.pdf, 2004
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Kontakt


Brigitte Rauschenbach
Email:
werausch@zedat.fu-berlin.de