Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Hauptstudium

(31 607)
HS -
Geschichte der Rumänen, ihrer Minderheiten und Beziehungen zu den Nachbarstaaten (2 SWS) (10 cr); Block - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Mariana Hausleitner
Der Kurs ist in drei thematische Blöcke gegliedert. Im ersten Block werden folgende Fragen behandelt: Seit wann bezeichneten sich intellektuelle Gruppen auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens als Nachkommen der Römer und leiteten aus der Geschichte eine Einheit der Rumänen in den Habsburger Gebieten Siebenbürgen und der Bukowina sowie in den osmanischen Fürstentümern Moldau und Walachei ab? Strebten die rumänischen Eliten in Siebenbürgen, der Bukowina und Bessarabien vor 1918 eine Vereinigung mit Rumänien an?
Im zweiten Block wird untersucht, wie die rumänischen Regierungen nach 1918 die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Verwaltungs- und Rechtssysteme in dem verdoppelten Staatsgebiet durchsetzten. Warum entstand in den zwanziger Jahren unter rumänischen Studenten eine Bewegung, die sich gegen die Gleichberechtigung der Juden richtete? Der dritten Block ist den Entwicklung in Rumänien seit 1944 gewidmet. Wie kam es zur nationalkommunistischen Wende in Rumänien in der 1960er Jahren? Warum gab es in den 80er Jahren nur eine schwache Opposition? Welche Veränderungen sind seit dem Umsturz von 1989 zu verzeichnen?
Der 1. Block findet am Freitag, den 28.10. und der 2. am Freitag den 18.11.2005 jeweils zwischen 12-16h statt. Der 3. Block findet am 3.02.2006 10.00-14.00 Uhr in Hs B statt.


Literatur:
Catharine Duradin: Histoire de la nation roumaine, Bruxelles 1994; Mariana Hausleitner: Die Rumänisierung der Bukowina 1918-1944, München 2001; Keith Hitchins: Rumania 1866-1947, Oxford 1994; Irina Livezeanu: Cultural Politics in Greater Romania. Regionalism, Nation Building and Ethnic Struggle 1918-1930, Ithaca/ London 1995.
 
(31 616)
HS -
Bauern in Russland (2 SWS) (10 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Jutta Petersdorf
 
(31 903)
HS -
Wilna – Lemberg – Lodz: Multiethnische Stadtgesellschaften im Vergleich (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Gertrud Pickhan
Ostmitteleuropa war bis zum Zweiten Weltkrieg wesentlich geprägt durch eine multikulturelle Stadtlandschaft. An den Beispielen Wilna, Lemberg und Lodz sollen in diesem Seminar das Wechselspiel von ethnisch, sozial und politisch konnotierten Konfliktlinien wie auch die Verbindungen und Vernetzungen der StadtbewohnerInnen in vergleichender Perspektive untersucht werden. Daraus ergibt sich eine integrative Betrachtung der urbanen Lebenswelten in Wilna, Lodz und Lemberg, bei der gleichzeitig die verschiedenen staatlichen Kontexte (das Russische Reich und die Habsburger Monarchie als multiethnische Imperien und der polnische Nationalstaat der Zwischenkriegszeit) in den Blick zu nehmen sind. Des Weiteren soll auch der jüdische Beitrag zur Urbanisierung und Modernisierung Ostmitteleuropas behandelt werden. Bei einer im Anschluss an das Seminar geplanten Exkursion nach Lodz können die Seminarinhalte vertieft werden.
Literaturhinweise:
Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820-1939. Eine schwierige Nachbarschaft. Hg. von Jürgen Hensel. Osnabrück 1999 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 1); Jüdische Kultur(en) im Neuen Europa. Wilna 1918-1939. Hg. von Marina Dmitrieva und Heidemarie Petersen. Wiesbaden 2004 (Jüdische Kultur. Studien zur Geistesgeschichte, Religion und Literatur; 13); Lviv. A City in the Crosscurrents of Culture. Ed. by John Czaplicka. Cambridge, Mass. 2002 (Harvard Ukrainian Studies; 14).
 
(31 904)
HS -
Nationalgeschichte versus Ethnohistorie: Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (10 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (21.10.) Gertrud Pickhan
Traditionelle Geschichtsschreibung bewegte sich noch bis vor kurzem in einem weitgehend nationalstaatlichen Rahmen; als „Meistererzählung“ galt die Nationalgeschichte. Neuere Konzepte führten jedoch im Zuge des cultural turn Multiethnizität und Interkulturalität als Leitbegriffe auch für historische Forschungen ein. Mittlerweile erfolgte bereits ein weiterer signifikanter Perspektivwechsel, der mit der Fokussierung auf Hybridität und Transdifferenz einen anderen Umgang mit historisch gewachsener Identität wie Alterität einforderte. In diesem Seminar sollen die programmatischen Grundzüge dieser Konzepte durch Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte gemeinsam erarbeitet werden; in einem zweiten Schritt ist dann nach ihrer Anwendbarkeit im Kontext der Geschichte Ostmitteleuropas zu fragen.
Literaturhinweise:
Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Hg. von Lars Allolio-Näcke , Britta Kalscheuer, Arne Manzeschke. Frankfurt/New York 2005; Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Hg. von Karl R. Wernhart und Werner Zips. 2., überarbeitete Aufl. Wien 2001; Dieter Langewiesche: Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa. München 2000 (Beck’sche Reihe; 1399); Osterhammel, Jürgen: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001.
 
(31 608)
HS -
Die Entwicklung des russischen bzw. sowjetischen Bildungswesens im Kontext sozialer Wandlungsprozesse ab 1917 (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Rainer Riedel
Bildungsprobleme nehmen innerhalb der Kultur- und Sozialgeschichte einer Gesellschaft einen herausragenden Platz ein. Das soll am Beispiel der Entwicklung des russischen bzw. sowjetischen Bildungswesens nach 1917 nachgewiesen werden. Eine solche Vorgehensweise wird es auch erlauben, gegenwärtige bildungspolitische Prozesse besser zu verstehen und zu bewerten.
Die Einordnung in die allgemeine politische und soziale Geschichte Russlands bzw. der Sowjetunion ermöglicht die Bestimmung der einzelnen Entwicklungsphasen des Bildungswesens und die Herausarbeitung spezifischer Merkmale in den einzelnen Zeitabschnitten. Dabei sollen die sozialen Beziehungen in den verschiedenen Bildungseinrichtungen einen besonderen Platz einnehmen, wobei das allgemeinbildende Schulwesen im Zentrum der Betrachtungen stehen wird.


Einführende Literatur:
-- Anweiler, Oskar: Geschichte der Schule und Pädagogik in Rußland .Berlin 1978;
-- Anweiler, Oskar u. a.: Bildungssysteme in Europa.Weinheim/ Basel 1996;
-- Schmidt, Gerlind. In: Döbert, Hans u. a. Hrsg.): Die Schulsysteme Europas.Baltmannsweiler 2004, S. 437-457.

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(31 609)
HS -
“Gemeinsam gegen den Bolschewismus”. Kollaboration im 2. Weltkrieg. Gründe, Formen und Akteure vor dem Hintergrund des Wandes der postsowjetischen Historiographien (2 SWS) (10 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Ramona Saavedra Santis
Für viele Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg blieb das Thema der Kollaboration mit den deutschen Besatzern ein Tabu in der sowjetischen Geschichtsschreibung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion haben sich in den neu gestalteten Historiographien der einzelnen Nachfolgestaaten zum Teil sehr kontroverse Betrachtungsweisen bezüglich der Kooperation mit den Nationalsozialisten herausgebildet.
Im Seminar sollen die Rahmenbedingungen sowie die politischen und ideologischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit den Deutschen verschiedener Bevölkerungsgruppen der besetzten sowjetischen Gebiete untersucht werden. Einerseits werden die deutschen Interessen in betreffenden Regionen anhand ausgewählter Originaldokumente analysiert, andererseits – die relevanten regionalen Entwicklungen seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Blick genommen. Das ethnische Nationsverständnis und die darauf aufbauende Konstruktion der Feindbegriffe stehen dabei im Mittelpunkt.
Im Spannungsfeld des pauschalisierten Verräterbildes in der Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg und der aktuellen postsowjetischen Justifikationsstrategien in den einzelnen Ländern sollen die verschiedenen Formen und Akteure der Kollaboration vergleichend diskutiert werden.
Vorbereitende Literatur: Christoph Dieckmann, Christian Gerlach u.a.(Hg.), Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945, Göttingen 2003; Wolfgang Benz, Houwink ten Cate, Gerhard Otto (Hg.), Anpassung – Kollaboration – Widerstand, Berlin 1996, darin insbesondere: Hagen Fleischer, Nationalsozialistische Besatzungsherrschaft im Vergleich: Versuch einer Synopse, S. 257-302; Werner Röhr (Hg.), Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Beiträge zu Konzepten und Praxis der Kollaboration in der deutschen Okkupationspolitik, Berlin/ Heidelberg 1994;; Lemberg, Hans, Kollaboration in Europa mit dem Dritten Reich um das Jahr 1941, in: Karl Bosl (Hg.), Das Jahr 1941 in der europäischen Politik, München/ Wien 1972, S. 143-162; John A. Armstrong, Collaborationism in World War II: The Integral Nationalist Variant in Eastern Europe, in: Journal of Modern History 40 (1968), S. 396-410; David Littlejohn, The Patriotic Traitors. A History of Collaboration in German-Occupied Europe, 1940-45, London 1972; Sergei Čuev, Prokliatye soldaty. Predateli na storone III reiha, Moskva 2004; B. Kovalev, Nacistskaja okkupacija I kollaboracionizm v Rossii 1941-1944, Moskva 2004.
 
(31 610)
HS -
Nation und Nationalstaatsbildung in Serbien (von der post-osmanischen zur postjugoslawischen Periode) (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Holm Sundhaussen
Gleich anderen Nationsbildungsprozessen im östlichen und südöstlichen Europa ist auch das nation-building der Serben als langfristiger Prozess zu verstehen, der sich hinsichtlich der Ausgangsbedingungen, Verlaufsformen, Mythen und Inszenierungen von den Nations- und Nationalstaatsbildungen in Westeuropa unterschied. Mitte des 19. Jhs. war keineswegs klar, wer ein Serbe ist und wodurch sich die Serben von anderen ethnischen oder nationalen Gruppen unterscheiden. Auch das Raumbild der serbischen Nation hat sich seit der Befreiung von osmanischer Herrschaft bis zur Gegenwart wiederholt geändert. Im Zentrum des Seminars stehen die verschiedenen Definitionsversuche und wechselnden Raumbilder der Serben von den 1830er Jahren bis zur „Ära Milošević“ im ausgehenden 20. Jh. Anhand verschiedener Nationalismustheorien sollen Entwicklung/Konstruktion/Erfindung der serbischen Identität, das Verhältnis von Nation und Staat sowie verschiedene Phasen des Nationalismus untersucht werden.
 
(31 611)
HS -
Transformationsprozesse der Gesellschaften im Balkanraum (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Holm Sundhaussen
In der Gesellschaftsgeschichte des Balkanraums während des 19. und 20. Jhs. lassen sich (mit Abstrichen im griechischen Fall) drei Transformationsphasen deutlich voneinander unterscheiden: die postomanische, die sozialistische und die postsozialistische. Die erste dauerte vom Beginn der jeweiligen Staatsbildung bis zum 2. Weltkrieg. Die zweite setzte mit dem Ende des 2. Weltkriegs ein und dauerte bis zum Umbruch von 1989. Die dritte hält bis zur Gegenwart an. Ziel des Seminars ist es, die jeweiligen Zielsetzungen, Verlaufsformen, Erfolge und Misserfolge sowie deren mögliche Ursachen herauszuarbeiten. Untersucht werden der Wandel der Familienformen, der Geschlechterverhältnisse, der Erwerbstätigkeit, des Bildungsniveaus, des Verhältnisses von Stadt- zu Landbevölkerung und der Lebensbedingungen/Alltagserfahrungen.
 
(31 905)
C -
Colloquium (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten.
 
(31 613)
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa (2 SWS) (2 cr); Fr 14.00-19.00 - Ihnestr. 22, UG 2 (21.10.) Holm Sundhaussen
Im Colloquium werden laufende Forschungsvorhaben sowie Ergebnisse abgeschlossener Projekte zur Geschichte, historischen Anthropologie und Ethnologie Südosteuropas vorgestellt und diskutiert. Zugleich dient das Colloquium der wechselseitigen Information über Projekte, Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten. Der Teilnehmerkreise setz sich aus MagisterkandidatInnen, DoktorandInnen und Potsdocs zusammen.

Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung und Rücksprache möglich.
Die Veranstaltung findet alle 4 Wochen statt.
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