Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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9. Interdisziplinäres Zentrum für Historische Anthropologie

Dozentin neu!
(12 208)
HS -
Das Imaginäre. Über den Zusammenhang von Imagination und Körper in Bildungsprozessen (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106 (19.10.) Birgit Althans
In dieser Veranstaltung wird der Begriff des Imaginären entwickelt; es wird gezeigt, dass dazu der Zusammenhang von Imagination und Körper von zentraler Bedeutung ist.
Literatur: Wulf, Ch.: Anthropologie, Geschichte, KUltur, Philosophie. Reinbek: Rowohlt 2004
 
(15 702)
HS -
Stehender Sturm, rasender Stillstand. Radikale Beschreibungen von Geschichte und Moderne (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (17.10.) Bernd Ternes
In diesem Lektüre-Kurs geht es um zwei radikale Beschreibungen der historischen Entwicklung der modernen Gesellschaft, und zwar um Wolfgang Kaempfers Der stehende Sturm. Zur Dynamik gesellschaftlicher Selbstauflösung (Berlin 2005), und um Paul Virilios Rasender Stillstand (dt., München 1992). Gesellschafts-, Telekommunikations- und Kapitalismuskritik kommen in diesen beiden Büchern, so die These, zu sich.
 
(15 704)
HS -
Offene Gesellschaft, offenes Kunstwerk (2 SWS); Mo 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 302b (17.10.) Bernd Ternes,
Stefanie Stallschus
Daß die offene Gesellschaft ihre Feinde braucht, um als offene propagiert werden zu können; Daß Kunst der Autonomie bedarf, um als "fortschrittliche Kunst" zu gelten: Das sind Auffassungen einer Moderne, die zunehmend ihre historische Relevanz verlieren. Wie gestaltet sich der Kontingenzwert "Identität" für Gesellschaft, wenn die Konstruktion von Feinden nicht mehr funktioniert? Wie gestaltet sich das gegenwärtige Kunstschaffen, wenn die Konstruktion einer "autonomen Sphäre" namens Kunst historisch obsolet wird? Ist das Attribut der Offenheit überhaupt angemessen für die Beschreibung von Gesellschaft und Kunst? Geklärt werden sollen die Hintergründe und Kontexte der Konzeptionen ‚offene Gesellschaft’ und ‚offenes Kunstwerk’. Das Seminar fragt, ob die Begriffe Gesellschaft und Kunst weiterhin als Kandidaten zur Verfügung stehen, um das Projekt einer exzentrisch positionalen Offenheit "des Menschen" zu befördern. Literatur zu Beginn. Bis dahin: Umberto Eco, Das offene Kunstwerk; Sir Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde.
 
(16 002)
V -
Theorien der Praxis - von Marx bis Foucault und Bourdieu (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs2 (27.10.) Gunter Gebauer
Die Vorlesung ist als Einführungsveranstaltung konzipiert. An ihr werden sich PD Dr. Hilge Landweer und PD Dr. Frieder Otto Wolf beteiligen.
An ausgewählten Beispielen soll die theoretische Beschäftigung mit der menschlichen Praxis dargestellt werden. Praxis vollzieht sich, anders als philosophische Reflexion, im Handeln. Menschliches Handeln geschieht in bestimmten Organisationsformen, verbindet die Subjekte miteinander, bildet Individuen aus, erzeugt Verständigungsformen, strukturiert die Gesellschaft und fällt unter ethische Bewertungen. Philosophische Handlungstheorien öffnen sich gegenüber soziologischen, politischen und ethnologischen Forschungen.
Es sollen einige wichtige Modelle dieses Denkens dargestellt werden: die materialistische Konzeption von Karl Marx, der Symbolische Interaktionismus (G. H. Mead), die verstehende Soziologie Max Webers, die Phänomenologie, die von Althusser geprägte Verknüpfung von Praxis und Ideologie, die Philosophie des Geschlechterverhältnisses, Foucaults genealogisches Praxisdenken und Bourdieus Praxeologie.
Sprechstunden
Gunter Gebauer: n.V.: 838-55822
 
Raumänderung
(16 038)
HS -
Zur politischen Philosophie des Lagers (Arendt, Foucault, Agamben) (Frankreichstudien) (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/209 (18.10.) Ludger Schwarte
Das Seminar widmet sich der These, die Einrichtung von Lagern sei paradigmatisch für die moderne Politik.
Diese These wird bereits von Hannah Arendt entwickelt. Sie verschärft sich im Zusammenhang mit der Diskussion um die Entstehung der Biopolitik bei Michel Foucault, denn während die Lager bei Arendt noch ein Kennzeichen totalitärer Herrschaft bilden, führt Foucault sie auf Praktiken der Produktion von Leben und die politische Kontrolle von Populationen zurück, die sich im 18. Jahrhundert ausbilden. Giorgio Agamben schließlich betont, dass die Normalisierung des Ausnahmezustandes, der in den Lagern geübt wird, mit den Vernichtungslagern keineswegs ihren Abschluss gefunden hat.
Grundlage der Diskussion wird das gründliche Studium folgender Bücher sein:
Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, München: Piper 1986.
Michel Foucault, Überwachen und Strafen, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1979.
Michel Foucault, In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France (1975-76), Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999.
Michel Foucault, Die Geschichte der Gouvernementalität, Frankfurt/M: Suhrkamp 2004.
Giorgio Agamben, Homo Sacer, Frankfurt/M: Suhrkamp 2002.
Giorgio Agamben, Was von Auschwitz bleibt, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003.
Sprechstunden
Ludger Schwarte: Di 17-18, Grunewaldstr. 35, Zi 207
 
Raumänderung
(17 032)
HS -
Le langage et l'écoute (2 SWS); Mi 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (19.10.) Jürgen Trabant,
Patrick Quillier
Le langage humain est intimement lié à l'écoute: Herder appelle l'oreille le "sens du langage" car, selon lui, c'est dans une rencontre acroamatique avec le monde que les humains créent le langage qui est la pensée en même temps. En plus, le langage se développe dans la sphère de la voix de l'autre ainsi que dans celle de notre propre voix: écoute de l'autre, écoute de nous-mêmes sont fondamentales pour toute activité langagière. Le locuteur est donc toujours en même temps celui qui écoute - en grec: akroates - dans plusieurs directions. La dimension acroamatique du langage n'est pas souvent prise en considération dans les théories du langage. C'est pourquoi nous avons l'intention de lire et de discuter quelques théoriciens du langage - allemands et français - qui tiennent compte de ce fait fondamental: Leibniz, Herder, Humboldt, Derrida, Deleuze, Tomatis. Mais aussi quelques poètes chez qui le dispositif de création ne saurait se comprendre sans disposition acroamatique: Apollinaire, Pessoa, Char, Bonnefoy.
 
(23 301)
V -
Introduction into Primtology II (monkeys and apes) (2 SWS) (2 cr); Mi 11.00-13.00 - Humanbiologie und Anthropologie, Albrecht-Thaer-Weg 6, Hörsaal, Raum 109 (26.10.) Carsten Niemitz
 
(23 302)
V -
Einführung in die Humanbiologie (2 SWS) (2 cr); Mi 8.15-10.00 - Zoologie, Königin-Luise-Str. 1-3, Gr. Hs (26.10.) Carsten Niemitz
 
(13 954)
V -
Die Griechen und das Irrationale (Auch für Studierende des Magisterstudiengangs Religionswissenschaft im Grund- und Hauptstudium) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Schwendener Straße 1, HS (17.10.) Renate Schlesier
Um einen religions- und kulturgeschichtlichen Überblick über die griechische Antike zu gewinnen, ist die Frage nach der in dieser Epoche und in diesem geographischen Raum zum Tragen kommenden Spannung zwischen Rationalität und Irrationalität besonders aufschlußreich – nicht zuletzt deshalb, weil die Untersuchung dieser Spannung bei der modernen Erforschung der antiken griechischen Kultur und Religion vorwiegend anhand literarischer und philosophischer Zeugnisse seit dem 18. Jahrhundert im Zentrum stand.

Die Lehrveranstaltung ist zusammen mit dem Seminar „Antike Mythologie und Kunst im 18. Jahrhundert“ (S. Gödde) zu einem kompletten Modul (Historisches Modul I) im Rahmen des Profilbereichs Religionswissenschaft des BA Altertumswissenschaften kombinierbar.
Eine ergänzende Spezifizierung für Magisterstudierende bietet das Blockseminar „Dionysos auf der modernen Bühne“ (Schlesier).
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Eric R. Dodds, Die Griechen und das Irrationale (zuerst engl. 1951), Darmstadt 1970
 
Änderung!! Findet als Blockseminar statt!!
(13 955)
S -
Vom kosmischen Tanz zum Teufelswerk: Aneignungen und Ausgrenzungen des Tanzes von der Antike bis zum MA ; Block - Schwendener Str. 1, BibR, Bibliotheksraum
Das Seminar findet vom 20. -21.02.2006 als Blockseminar in der Schwendener Str. 1, Hörsaal statt.
Die Vorbsprechung fand am 31. Oktober um 16.00 Uhr im SR III statt. Dieser Termin ist für die Teilnahme am Seminar verbindlich!
(31.10.) Susanne Gödde,
Ulrike Zellmann
Tänze stellen in vielen Kulturen eine zentrale religiöse Praxis dar. Als Ausdruck von Harmonie, Freude, Elevation oder Ekstase ermöglichen sie im Kult nicht zuletzt den Zugang der Menschen zur Welt der Götter, verbürgen bisweilen sogar die Göttlichkeit des Menschen selbst und heben damit gewohnte Ordnungen in subversiver Weise auf.
In der griechischen Antike ist der Tanz zu Ehren der Götter (v. a. Apollon, Artemis und Dionysos) und damit im Rahmen der religiösen Festkultur zunächst durchweg positiv konnotiert. Platon wird ihn auf ein Modell von Ordnung und Erziehung reduzieren, und in der römischen Kultur beginnt der Tanz zum Gegenstand einer moralischen Kritik zu werden.
In der christlichen Kultur war er von Anfang an höchst umstritten. Der Tanz ums Goldene Kalb wird zum Urbeispiel für Idolatrie und Verstoß gegen Gottes Gebote. Doch der in der Bibel als emphatischer Ausdruck kultischer Freude bezeugte Tanz erfordert Rechtfertigung. Körper und Gestus der Tanzenden werden zur Projektionsfläche religiöser Didaxe und zugleich – seit dem Hochmittelalter – zum Emblem höfischer Kultur, bis der Totentanz den ästhetischen Schock in der getanzten Paarung von Vitalität und Tod provozieren wird.
An exemplarischen Bild- und Textzeugnissen zum Tanz wird das Seminar unterschiedliche Konzeptualisierungen von Religion in Kulten und rituellen Spielen der griechischen und römischen Antike sowie des Mittelalters untersuchen. Gefragt wird nach Phänomenologie und Bedeutung von Körpertechniken, nach der Modellierung der Affekte im Ritual, nach geschlechterdifferenten religiösen Rollen und religionsästhetischen Aspekten des Tanzes.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Steven H. Lonsdale: Dance and Ritual Play in Greek Religion, Baltimore/London 1993. Walter Salmen: Tanz und Tanzen vom Mittelalter bis zur Renaissance, Hildesheim [u. a.] 1999 (Terpsichore 3).
 
(13 959)
S -
Gibt es religiöse Erfahrung? (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Altensteinstr. 40, SR I (20.10.) Olaf Briese
Im Komplex religionswissenschaftlicher Grundannahmen nimmt “religiöse Erfahrung” einen bevorzugten Platz ein. Was aber zeichnet sie aus? Was ist die Spezifik dieser Art von Erfahrung, verglichen mit anderen möglichen Erfahrungsweisen – alltäglichen, weltanschaulichen, ästhetischen und wissenschaftlichen? Ist es Subjekterfahrung, Objekterfahrung oder letztlich nur ein durch wissenschaftliche Prämissen deduktiv statuiertes Phänomen?
Literatur: William James, Die Vielfalt religiöser Erfahrung (dtsch. Neuausgabe 2003).
 
(12 502)
V -
Einführung in die Psychologie (Psy, Nf) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b (24.10.) Wolfgang Schönpflug
Der Linguist Fodor ist der Überzeugung: Jeder Mensch ist von Geburt an mit einer gehörigen Portion "Common-Sense-Psychologie" ausgestattet. Wozu dann noch eine eigene Einführung? Es gibt drei Gründe: Erstens, "Common Sense" ist stilles Wissen und Können, die Psychologie als Wissenschaft erst zur Sprache bringt. Zweitens, ist Psychologie durch ihre Forschung zu Erkenntnissen gelangt, die den Menschen nicht in die Wiege gelegt wurden. Drittens, Psychologie ist auf besondere Weise zu einerakademischen Disziplin und einem Beruf geworden. Es lohnt sich also, ausdrücklich und systematisch über Psychologie zu sprechen. Vorrangige Themen der geplanten Vorlesung sollen sein: Theoretische und methodische Richtungen der Psychologie, ihre Forschungs- und Berufszweige und überhaupt über die Stellung der Psychologie in Wissenschaft und Gesellschaft. Vorlesung. Im Anschluss an Themenblocks Gelegenheit zur Aussprache. Vorlesungsskript. Für Studierende aus anderen Fächern Gelegenheit zum Erwerb einer ECTS-Leistungsbescheinigung. Ob auch Bescheinigungen für Studierende mit Psychologie als Hauptfach ausgegeben werden, hängt von dem Stand der Planungen zum BA-Studium zu Beginn des Semesters ab.
 
(16 684)
HS -
Identität und Emotionalität in mittelalterlicher Literatur (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 110 (18.10.) Ingrid Kasten
Identität und Emotionalität werden heute vielfach in engem Zusammenhang gesehen, aber es stellt sich die Frage, ob dies auch schon im Mittelalter der Fall war und wie sich signifikante Differenzen in der Relation von Identität und Emotionalität beschreiben lassen. Die Arbeit im Seminar wird mit dem Versuch einer Klärung und Historisierung der zentralen Kategorien Identität und Emotionalität beginnen und anschließend, von neueren Ansätzen in der historischen Emotionalitätsforschung ausgehend, an einigen Fallbeispielen – gedacht ist an Ausschnitte aus Texten verschiedener Gattungen (etwa aus dem Nibelungenlied, dem Tristan, aus einem Artusroman) – verschiedene Relationierungen untersuchen. Ergänzend zu dem Seminar ist der Besuch meines Lektürekurses zu empfehlen.
Textgrundlage: Textausschnitte werden als Kopiervorlage bereitgestellt.
Literatur zur Einführung: Ingrid Kasten: Einleitung zu dem Sammelband Codierungen von Emotionen im Mittelalter. Hg. von C. Stephen Jaeger und I.K. Berlin 2003 (Trends in Medieval Philology 1), S. XIII-XXVIII.
 
(17 502)
V -
Theatergeschichte als Mediengeschichte: Neoavantgarde (Basis- und Aufbaumodul Theatergeschichte) (2 SWS) (2 cr) (03.3 EU); Di 10.00-12.00 - Grunewaldstr. 35, Hörsaal (25.10.) Helmar Schramm
Ein systematischer Überblick zu wesentlichen Epochen der europäischen Theatergeschichte wird in dieser Vorlesungsreihe verbunden mit wissenschafts- und technikgeschichtlichen Fragestellungen, in deren Horizont sich der kulturprägende Einfluß von Mediensystemen sowie die Bedeutung von „Theater“ als eines Archivs fundamentaler Kulturtechniken abzeichnet. Schritt für Schritt werden dabei Grundlagen eines intermedialen Theatralitätskonzepts entfaltet, das geeignet ist, aktuelle medientheoretische Fragestellungen und historische Langzeitprozesse aufeinander zu beziehen. Mit dem Schwerpunkt (VIII) „Neoavantgarden“ wird im Rahmen der übergreifenden Vorlesungsreihe ein Zyklus fortgesetzt, in dem aus gegenwärtiger Perspektive überraschend neue Spuren avantgardistischer Theaterformen und Experimentalkünste der fünfziger bis siebziger Jahre erschlossen werden sollen. Ihren Fortsetzung wird die Darstellung dann im anschließenden Semester als Schwerpunkt (IX) zum Theater der Postmoderne finden.

Die Teilprüfungsleistung im Rahmen des Basis- und Aufbaumoduls THEATERGESCHICHTE besteht in einer Klausur.
Sprechstunden
Helmar Schramm: mittwochs 14.30-16.00 Uhr
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