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Hauptstudium

31 019
HS -
Die Bedeutung intergenerationeller Weitergabeprozesse für das Geschichtsbewusstsein in Serbien und Kroatien. Auswertung von Familiengesprächen, Mehrgenerationeninterviews und Gruppendiskussionen
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(21.10.) Natalija Basic
Eine der wichtigsten Neuerungen der historischen Erinnerungs- und Gedächtnisforschung ist es, auf der Grundlage von Familiengesprächen, Mehrgenerationeninterviews und Gruppendiskussionen die Tradierung von Geschichtsbewusstsein zu untersuchen.
Da insbesondere die Erinnerungsformen, die dem Zerfall Jugoslawiens folgten, unter steter Bezugnahme auf die jeweiligen nationalen Vergangenheiten und ethnischen Identitäten der sich im Konflikt konstituierenden Teilgesellschaften stattfanden, steigt das Interesse an Bezugnahmen auf Ereignisse der Vergangenheit in den Wahrnehmungen und Deutungen der Akteure in den jeweiligen Generationen, wobei unter Vergleichsgesichtspunkten hier besonderes Augenmerk der je unterschiedlichen Involvierung Serbiens und Kroatiens in den Zweiten Weltkrieg und die nationalsozialistische Expansion gilt.
In diesem Seminar werden wir uns mit qualitativen Interviews beschäftigen, mit Gesprächen in Drei-Generationen-Familien sowie mit den einzelnen Familienmitgliedern. Der Fokus richtet sich auf diese Interviewmaterialien, um dann in eine komparative Diskussion einzusteigen. Forschungspraktisch bedeutet dies, dass es vor dem Hintergrund hermeneutischer Einzelfallanalysen um die Verwendung der Ergebnisse zur Entwicklung von Kategoriensystemen und Codierschemata gehen wird, die dann der computer-gestützten inhaltsanalytischen Auswertung zugrundegelegt werden.
Neben thematisch relevanten Fragestellungen trägt dieses Seminar zugleich dazu bei, dass ein Überblick in qualitative Untersuchungsstrategien und Einblicke in das Programm WINMAX gewonnen werden können.
Einführende Literatur: Flick, Uwe/ Kardorff, Ernst von/ Steinke, Ines (Hg.), Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbek bei Hamburg 2000. Jensen, Olaf, Zur gemeinsamen Verfertigung von Text in der Forschungssituation, in: Forum Qualitative Sozialforschung/ Forum: Qualitative Social Research [online Journal], 1(2) [32 Absätze]. Abrufbar über: http://qualitative-research.net/fqs, Juni 2000. Kuckartz, Udo, Computergestützte Analyse qualitativer Daten. Eine Einführung in Methoden und Arbeitstechniken, Opladen/Wiesbaden 1999. Mayring, Philipp, Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, Weinheim 1995. Plato, Alexander von, Zeitzeugen und die historische Zunft. Erinnerung, kommunikative Tradierung und kollektives Gedächtnis in der qualitativen Geschichtswissenschaft - ein Problemaufriss, in: Bios 13 (2000) H. 1, S. 5-29. Straub, Jürgen (Hg.), Erzählung, Identität und historisches Bewusstsein. Die psychologische Konstruktion von Zeit und Geschichte, Frankfurt am Main 1998. Welzer, Harald, "Ist das ein Hörspiel?" Methodologische Anmerkungen zur interpretativen Sozialforschung, in: Soziale Welt 46 (1995) H. 2, S. 182-196. Welzer, Harald/ Moller, Sabine/ Tschugnall, Karoline, "Opa war kein Nazi!" Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt/M. 2002
31 020
HS -
"300 Jahre St. Petersburg (Teil III: Stadt und Gesellschaft im 20. Jh.)"
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(23.10.) Jutta Petersdorf
St. Petersburg, Petrograd, Leningrad, St. Petersburg - allein die mehrfache Umbenennung der Stadt verdeutlicht die zahlreichen gesellschaftlichen Brüche, die die Neva-Metropole im 20. Jh. erfuhr. Von der einstigen glanzvollen Hauptstadt des Zarenreiches wurde sie zum Ausgangsort der Oktoberrevolution, zum Objekt stalinistischen Mißtrauens, zum Ziel der Vernichtung faschistischer deutscher Kriegsführung, zur andauernden Konkurrentin Moskaus und letztlich zur Mitträgerin der demokratischen Erneuerung Rußlands. Diesen Einschnitten in der Stadtgeschichte will die LV nachgehen.
Einführende Literatur: Karl Schlögel, Jenseits des Großen Oktober. Das Laboratorium der Moderne. Petersburg 1909-1921, Berlin 1988; V.A. Šiškin (Hg.), Petrograd na perelome epoch. Gorod i ego žiteli v gody revoljucii i graždanskoj vojny, St. Petersburg 2000; Leningradskij Martirolog, Bd. 1-4, St. Petersburg 1995-1999; H.E. Salisbary, 900 Tage. Die Belagerung von Leningrad, Frankfurt a.M. 1970; Ocerki istorii Leningrada, Bd. 4-6, Moskau/Leningrad 1964-1970; Robert W. Orttung, From Leningrad to St. Petersburg. Democratization in an Russian City, New York 1995; Stefan Creuzberger u.a. (Hg.), St. Petersburg, Leningrad, St. Petersburg. Eine Stadt im Spiegel der Zeit, Stuttgart 2000
31 036
HS -
Forschen unter Stalin und Hitler (10 cr)
Do 16.00-18.00 (23. 10.)
  Jutta Petersdorf,
Horst Kant
31 021
HS -
Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Rußland/Sowjetunion im 19. und 20. Jh.
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(21.10.) Jutta Petersdorf,
Annette Vogt
Die Lehrveranstaltung behandelt anhand ausgewählter Schwerpunkte die bilateralen Wissenschaftsbeziehungen im Zeitraum von 1861 bis 1941. Am Beispiel von Institutionen, Organisationen und Personen werden Fragen nach der Motivation sowie den Trägern dieser Austausch- und Transfer-Beziehungen behandelt sowie exemplarisch einige Vertreter aus der Mathematik, den Natur- und den Geisteswissenschaften analysiert. Leitidee ist die Frage, in welchem Maße Wissenschaftsbeziehungen durch jeweilige politische Rahmenbedingungen ermöglicht, toleriert, gefördert oder zerstört werden.
Russischkenntnisse der Teilnehmer werden vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Loren R.Graham, Science in Russia and the Soviet Union: a short history. Cambridge 1993; ders., The Soviet Academy of Sciences and the Communist Party, 1927-1932. Princeton 1967; Wolfgang U. Eckart, Medizin und auswärtige Kulturpolitik der Republik von Weimar. Deutschland und die Sowjetunion 1920-1932. In: Medizin, Gesellschaft und Geschichte, (1992), S.105-144; Ju. Ch. Kopelevic u.a.; Sovetsko-germanskije naucnye svjazi vremeni Vejmarskoj respubliki. St. Petersburg 2001; Karl Schlögel, Berlin - Ostbahnhof Europas. Russen und Deutsche in ihrem Jahrhundert. Berlin 1998
(31 037)
HS -
Regionalismus in Russland am Beispiel Sibiriens
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55; Raum: 101
(20.10.) Dittmar Schorkowitz
S. KVV OEI.
(13 374)
HS -
Umsiedlungen, Vertreibungen und Bevölkerungstransfers im Europa des 20. Jh. (unter bes. Berücksichtigung Ost- und Südosteuropas) (B)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(22.10.) Holm Sundhaussen
Das 20. Jh. wird oft als Jahrhundert der Vertriebenen, Flüchtlinge und Massenmorde bezeichnet. Mit den Balkankriegen von 1912/13 kommt es erstmals in der modernen europäischen Geschichte zu ethnischen Säuberungen großen Stils. Der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei nach dem Lausanner Abkommen von 1923 war ein Novum in der Geschichte des Völkerrechts und lieferte das Modell für spätere Umsiedlungen und Vertreibungen, - vor allem während und nach dem 2. Weltkrieg. Im Verlauf der 90er Jahre kam es dann im ehem. Jugoslawien erneut zu Massenvertreibungen und ethnischen Säuberungen. Ziel des Seminars ist es, 1) die verschiedenen Formen gewaltsamer Bevölkerungsverschiebungen und ihre Intentionen zu präzisieren, 2) die Verlaufsformen zu analysieren und 3) die Ursachen für die auffallende Häufung von Vertreibungen und Umsiedlungen während des 20. Jh. aus komparativer Per- spektive zu erforschen.
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen Teilnahme ein mündliches Referat während des Semesters und die schriftliche Hausarbeit.
Einführende Literatur: Eine detaillierte Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des Sommersemesters 2003 am Schwarzen Brett neben Raum 117 ausgehängt.
(13 375)
HS -
Politische und ethnische Grenzen im Westbalkan (19./20. Jh.) (B)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(21.10.) Holm Sundhaussen
Die Territorien von Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordalbanien, Kosovo, Serbien und Makedonien sowie die dort lebenden Bevölkerungsgruppen waren in spät- und postosmanischer Zeit Gegenstand heftiger Kontroversen zwischen den rivalisierenden Nationalbewegungen der Region, an denen zeitweise auch die Großmächte intensiv beteiligt waren. In einigen Fällen halten die Kontroversen bis zur Gegenwart an. Politiker und Wissenschaftler lieferten sich einen Wettstreit bei der Begründung staatlicher und nationaler Grenzen. Je nach Opportunität beriefen sie sich auf "historische Rechte", auf das "Erstsiedlungsrecht" oder auf die Zugehörigkeit der jeweiligen Bevölkerung zu ihrer Nation. Fallweise kamen ökonomische, strategische und missionarische Argumente hinzu. Entsprechend unterschiedlich fielen die ethnographischen Karten und die geforderten Grenzen aus. Im Verlauf des Seminars soll anhand von Fallbeispielen rekonstruiert werden, nach welcher "Logik" Grenzen "legitimiert" und durchgesetzt wurden, welche Konflikte dabei auftraten und welche Konsequenzen die Grenzziehungen hatten.
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen Teilnahme: ein mündliches Referat während des Semesters und die schriftliche Hausarbeit.
Einführende Literatur:
Eine detaillierte Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des Sommersemesters 2003 am Schwarzen Brett neben Raum 117 ausgehängt.
31 022
HS -
Islam in Südosteuropa (20.Jh.) (B)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(23.10.) Jordanka Telbizova-Sack
Das Seminar gibt einen historisch orientierten, theoretischen und ethnographischen Überblick über verschiedene Organisationsformen und Glaubensinhalte, in denen sich der Islam im südosteuropäischen Raum manifestiert. Das Verhalten zwischen Volks- und Hochislam, religiöser Synkretismus und kulturelle Heterogenität werden dabei besondere Berücksichtigung finden. In einem zweiten Schritt werden Modernisierungsansätze unter den Muslimen, als aufgezwungene Modernisierung oder Reformbewegungen, behandelt.
Bedingungen für die Scheinvergabe sind regelmäßige und aktive Teilnahme, ein Referat und eine Hausarbeit.
Einführende Literatur: Werner Ende / Udo Steinbach (Hg.): Der Islam in der Gegenwart, München 1996; R. Kriss u. H. Kriss-Heinrich: Volksglaube im Bereich des Islam, Band I: Wallfahrtswesen und Heiligenverehrung, Wiesbaden 1960; Harry T. Norris: Islam in the Balkans. Religion and Society Between Europe and the Arab World. London 1993; Aleksandar Popovic: L´Islam balkanique. Les musulmans du sud-est europeen dans la periode post-ottomane, Wiesbaden 1986; Roland Schonfeld (Hg.): Nationalitätenprobleme in Südosteuropa. Untersuchungen zur Gegenwartskunde Südosteuropas, Band 25, München 1987.
Eine umfassende Literaturliste sowie ein Handapparat mit schwer zugänglicher Literatur ist in der Bibliothek des Instituts einzusehen.
(13 391)
C -
Forschungscolloquium Südosteuropa;
Blockveranstaltung n.V. (drei bis vier Sitzungen, jeweils Freitag, 14.00-19.00 Uhr OEI
Block Fr 14.00-19.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(24.10.) Holm Sundhaussen
Das Colloquium bietet DoktorandInnen und Postdocs, z.T. auch MagisterkandidatInnen, ein Forum zur Vorstellung und Diskussion ihrer Forschungsvorhaben zur Geschichte Südost- europas und angrenzender Regionen. Es dient der Information. über Forschungstrends, Neuerscheinungen und individuelle Fördermöglichkeiten. Die Teilnahme erstreckt sich in der Regel über mehrere Semester und ist nur nach vorheriger persönlicher Anmeldung möglich.
31 023
C -
Colloquium für Magisterkandidat/Inn/en in den Disziplinen osteuropäische Geschichte und Kultur
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(23.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollten, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.
Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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