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Hauptstudium

Termine stehen fest: Vorbesprechung am 26.4., 14 Uhr
17 740
HS -
Musik im Deutschen Reich 1933-1945 (2 SWS); (Kompakt- und Wochenendseminar, Vorbesprechung am 26.4., 14 Uhr, Raum 32) Block Fr, 16.6., 16.00-20.00 und Sa, 17.6., 12.00-20.00 sowie Fr, 30.6., 16.00-20.00 und Sa, 1.7., 12.00-20.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (s. A.) Albrecht Riethmüller
An den Samstagen bitte den Hintereingang benutzen

Gegenstand des Seminars ist das, was in der Musik und mit ihr während der Nazizeit in Deutschland und des Zweiten Weltkriegs geschah.

Aus Gründen der zentralen Bedeutung und der leichteren Beschaffbarkeit von Quellen und Material bietet es sich an, die zu behandelnden Einzelthemen auf die Hauptstadt Berlin zu beziehen. Kontrastierend lassen sich aber auch alle dezentralen Themen sinnvoll einfügen; sie können sich von lokalen Gegebenheiten (etwa Bayreuth) bis in die im Krieg vom Reich besetzten Gebiete (also von Paris bis Belgrad) und die Konzentrationslager (etwa Terezin) erstrecken. Ausgeklammert hingegen wird das Themenfeld von Musik in der Emigration.

Vor dem Hintergrund der historischen Forschung zur faschistischen Kulturpolitik und zum Antisemitismus soll der Gegenstand an Fallbeispielen entwickelt werden. Behandelnswert sind alle mit Musik verbundenen Bereiche und Beispiele: einzelne Kompositionen bzw. Musikwerke (keineswegs nur so bekannte wie Orffs Carmina burana); Musikerkarrieren (von Dirigenten oder Komponisten, Sängern oder Instrumentalisten); Konzert- und Opernalltag, spezielle Ereignisse und Aufführungen (von der Philharmonie bis zu den Reichsparteitagen); Musik in den neuen Medien (Rundfunk, Film, Wochenschau); Musikfilme, Jazz, Militärmusik, Schlager usw. – kurzum alle Ramifikationen von Musik in der damaligen Gesellschaft; Institutionen (von der zunächst von R. Strauss, dann von P. Raabe geleiteten Reichsmusikkammer bis zu lokalen Vereinen und Verbänden); Musikverlagswesen, Musikerziehung, Musikkritik und Musikwissenschaft.

Das Thema war lange Zeit von Sprachlosigkeit und Tabu umgeben. Die mutige Dokumentation Musik im Dritten Reich von Joseph Wulf (1966) blieb lange insulär. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich dies allerdings gründlich geändert. Genannt seien nur die Trilogie von Michael H. Kater Different Drummers, The Twisted Muse und Composers of the Nazi Era (inzwischen auch in dt. Übersetzung) oder die auf CD-Rom vorhandene Quellensammlung Handbuch Deutsche Musiker 1933 – 1945 von Fred K. Prieberg.

Gedacht ist an ein Referateseminar, in dem forschungsintensiv und methodisch fundiert einzelne Beispiele vorgestellt, keine Überblicke gegeben werden. Die Anmeldung von Referaten kann jederzeit per email, in den Sprechstunden und bei der Vorbesprechung erfolgen.
Sprechstunden
Albrecht Riethmüller: Montag und Dienstag, 15-16 Uhr, Beginn am 24.4.
 
17 741
HS -
Rosenkavalier und Adriadne auf Naxos (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, Hörsaal (24.4.) Jürgen Maehder
Das Hauptseminar dient der intensiveren Beschäftigung mit zwei in unmittelbarer Nachbarschaft entstandenen, aber durchaus gegensätzlichen Hauptwerken der Zusammenarbeit von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss; die textliche wie musikalische Gestalt dieser Opern wird den Gegenstand des Seminars bilden. Zu Semesterbeginn wird eine gute Vertrautheit mit den Dichtungen Hofmannsthals wie mit den beiden Partituren von Strauss vorausgesetzt; Partituren (keine Klavierauszüge!) sind für die Mitarbeit im Seminar unerlässlich. Detaillierte Bibliographien zu Der Rosenkavalier und Ariadne auf Naxos liegen als Photokopiervorlage bei Frau Pirrotti aus bzw. können per E-mail zugesandt werden.

Donald G. Daviau/George J. Buelow, The “Ariadne auf Naxos” of Hugo von Hofmannsthal and Richard Strauss, »University of North Carolina Studies in the Germanic Language and Literatures«, vol. 80, Chapel Hill/NC (Univ. of North Carolina Press) 1975.

Karen Forsyth, “Ariadne auf Naxos” by Hugo von Hofmannsthal and Richard Strauss. Its Genesis and Meaning, Oxford (OUP) 1982.

Karl Dietrich Gräwe, Sprache, Musik und Szene in „Ariadne auf Naxos“ von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, Diss. München 1969.

Hugo von Hofmannsthal, Sämtliche Werke, vol. XXIII, „Operndichtungen“, vol. 1, Der Rosenkavalier, edd. Dirk O. Hoffmann/Willi Schuh, Frankfurt (S. Fischer) 1986.

Hugo von Hofmannsthal, Sämtliche Werke, vol. XXIV, „Operndichtungen“, vol. 3, Ariadne auf Naxos, ed. Manfred Hoppe, Frankfurt (S. Fischer) 1985.

Stefan Kunze, Die ästhetische Rekonstruktion der Oper. Anmerkungen zu „Ariadne auf Naxos“, in: Stefan Kunze, De Musica. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge, ed. Rudolf Bockholdt/Erika Kunze, Tutzing (Schneider) 1998, pp. 507-530.

Julia Liebscher (ed.), Richard Strauss und das Musiktheater. Bericht über die Internationale Fachkonferenz Bochum, 14.-17. November 2001, Berlin (Henschel) 2005.

Lothar R. Nickel, Was bleibt, was bleibt von Ariadne. Hugo von Hofmannsthals „Ariadne auf Naxos“. Anspruch und Widerspruch, Idstein 1993 (Wissenschaftliche Schriften, Reihe 3, „Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft“, vol. 106).

Françoise Salvan-Renucci, „Ein Ganzes von Text und Musik“: Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, Tutzing (Schneider) 2001.

Reinhold Schlötterer (ed.), Musik und Theater im „Rosenkavalier“ von Richard Strauss, Wien (Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften) 1985.

Willi Schuh (ed.), Hugo von Hofmannsthal. Richard Strauss. „Der Rosenkavalier“. Fassungen, Filmszenarium, Briefe, Frankfurt (S. Fischer) 1971.
Sprechstunden
Jürgen Maehder: Dienstag, 16-17 Uhr
 
17 742
HS -
Gaspare Luigi Pacifico Spontini (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (25.4.) Jürgen Maehder
Gaspare Luigi Pacifico Spontini (1774-1851) errang erste Erfolge mit seinen italienischen Opern und ging, wie vor und nach ihm viele italienische Komponisten, nach Paris, wo er zum bedeutendsten Repräsentanten der Opernkultur des Empire avancierte. Die Erfolge seiner Tragédies lyriques ─ La vestale (1807), Fernand Cortès (1809/1817) und Olimpie (1819) ─ führten zum Angebot des preußischen Königs, als Hofkapellmeister nach Berlin überzusiedeln. In Berlin amtierte Spontini als erster Generalmusikdirektor der Musikgeschichte; seine Berliner Jahre waren freilich überschattet durch das Aufkommen der von nationalistischen Kreisen propagierten deutschen romantischen Oper. Das Seminar wird sich vornehmlich mit den Bühnenwerken Spontinis für Paris und Berlin (Agnes von Hohenstaufen, 1827/1829) beschäftigen und sollte mit einer Teilnahme am Internationalen Spontini-Kongreß in Erfurt („Gaspare Spontini und die Oper im Zeitalter Napoleons“, 25. - 28. 5. 2006) kombiniert werden.

Ausgewählte Literatur

Gabriele Buschmeier, Die Entwicklung von Arie und Szene in der französischen Oper von Gluck bis Spontini, Tutzing (Schneider) 1991.

Sieghart Döhring, Spontinis Berliner Opern, in: Carl Dahlhaus (ed.), Studien zur Musikgeschichte Berlins im frühen 19. Jahrhundert, Regensburg (Bosse) 1980, pp. 469–489.

Paolo Frangapane, Gaspare Spontini, Bologna 1954, 2Milano 1983.

Anselm Gerhard, Die Verstädterung der Oper, Stuttgart/Weimar (Metzler) 1992.

Jacques Joly, Les ambiguïtés de la guerre napoléonienne dans „Fernand Cortez” de Spontini, in: La bataille, l'armée, la gloire, Actes du colloque de Clermont-Ferrand 1983, Clermont-Ferrand (Association des Publications de l'Université de Clermont II) 1985, pp. 239-255.

Jacques Joly, Gli elementi spettacolari del „Fernand Cortez” del 1809, in: AAVV., Atti del terzo Congresso Internazionale di Studi Spontiniani, Maiolati Spontini 1986, pp. 69-91.

Jacques Joly, Dagli Elisi all'inferno. Il melodramma tra Italia e Francia dal 1730 al 1850, Firenze (Nuova Italia) 1990.

Denis A. Libby, Gaspare Spontini and his French and German Operas, Diss. Princeton University, Princeton/NJ 1969.

Jürgen Maehder, Cristóbal Colón, Motecuzoma II. Xocoyotzin and Hernán Cortés on the Opera Stage ─ A Study in Comparative Libretto History, in: Kongreßbericht Madrid 1992, vol. I, [Revista de Musicología 16/1993], pp. 146-184.

Jean Mongrédien, La musique en France des Lumières au Romantisme, Paris 1986.

Anno Mungen, Musiktheater als Historienbild. Gaspare Spontinis „Agnes von Hohenstaufen“ als Beitrag zur deutschen Oper, Tutzing (Schneider) 1997.

Anno Mungen, Wagner, Spontini und die Grand Opéra, in: Christoph-Hellmuth Mahling/Kristina Pfarr (edd.), Richard Wagner und seine „Lehrmeister“. Egon Voss zum 60. Geburtstag, Mainz (Are Edition) 1999, pp. 129-143.
Sprechstunden
Jürgen Maehder: Dienstag, 16-17 Uhr
 
17 743
HS -
Becketts Melodien. Die Musik und das Hörbare in Samuel Becketts Romanen, Theaterstücken, Hörspielen und Fernsehspielen (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (19.4.) Franz Michael Maier
Samuel Beckett wäre im April 2006 einhundert Jahre alt geworden. In den gut fünfzig Jahren seit den Uraufführungen von En attendant Godot (in Berlin am 8. September 1953) hat sich das Bild des Autors sehr gewandelt: zog zunächst das Neue den Blick auf sich, so ist es heute das Verhältnis Becketts zur Tradition, das die Betrachter interessiert. Gemeint ist dabei neben der Tradition der Literatur (Racine, Shakespeare, Dante) insbesondere die der bildenden Kunst (Caspar David Friedrich).
Die Musik ist ein integraler Bestandteil des Beckettschen Kosmos'. Die Bezogenheit auf die Tradition erscheint hier in signifikanter Weise. Denn es ist keineswegs nur komponierte Musik des zwanzigsten Jahrhunderts, die in Becketts Werk zum Auftritt gelangt. Die Musik erscheint vielmehr in einer Mannigfaltigkeit von Formen. Sie erscheint als akustisches Ereignis, als im Tonsystem verkörperte Ordnung, als musikalische Form von Kompositionen, als konkrete Aufführung auf der Bühne, als ästhetisches Konzept.
Im Seminar sollen die verschiedenen Rollen der Musik in Becketts Werk vorgestellt und diskutiert werden. Damit soll zugleich ein Blick geworfen sein auf die Rolle der Musik im ästhetischen Diskurs des 20. Jahrhunderts.

Von Becketts Werken wird zur ersten Annäherung die Lektüre der Abhandlung Proust, des Romans Dream of Fair to middling Women und des Hörspiels Words and Music empfohlen.

Literatur:
- James Knowlson, Damned to Fame. The Life of Samuel Beckett, London 1996
- ders., Images of Beckett, Cambridge 2003
- Mary Bryden, Hg., Samuel Beckett and Music, Oxford 1998
Sprechstunden
Franz Michael Maier: im Anschluss an die Veranstaltung und nach telefonischer Vereinbarung, Tel.: 796 14 53
 
Raumänderung
17 744
OS -
Die Stellung der Musik in der Ästhetik (seit Kant) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (18.4.) Albrecht Riethmüller
Noch für Kant war Musik in gewisser Weise „mehr Genuss als Kultur“. Von einer Spitzenstellung der Musik im Ensemble der Schönen Künste (Beaux Arts, Fine Arts) konnte keine Rede sein. Das änderte sich im deutschen Idealismus, speziell in der Romantik und unter dem Druck der Metaphysik. Wurde die Wort- und Begriffslosigkeit von Musik zuvor als Mangel von Musik angesehen, so galt sie nun als Vorzug, der Musik gewissermaßen verabsolutierte (man denke nur an Schopenhauer). Im Ausgang von Kant und Hegel ist es Ziel des Seminars zu erhellen, welche Verschiebungen der Hierarchisierung der Künste sich im Blick auf Musik im Laufe der seitherigen Geschichte vollzogen haben und welches die jeweiligen Bedingungen und Motive dafür waren. Zugrunde gelegt sollen allgemeine Ästhetiken und ästhetische Entwürfe des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu Lukács (Die Eigenart des Ästhetischen, 1963) und Adorno (Ästhetische Theorie, 1970). Auch neuere Texte können beigezogen werden. An die Behandlung spezieller Musikästhetiken ist hingegen weniger gedacht, da sie als Fachästhetiken vom speziellen Gewicht ihres Gegenstands Musik so selbstverständlich wie notwendig überzeugt sind. Und der Vergleich der Künste untereinander, der die Voraussetzung für die Positionierung von Musik in der Ästhetik bildet, in der Regel nicht eigens ausgebreitet wird.

Die unverzichtbare Literaturgrundlage bilden die ästhetischen Texte als Primärquellen von wem immer sie stammen, ob nun von Lotze oder Vischer, Fechner oder E. Bloch. Für eine Hinführung und erste Orientierung eignet sich die Sammlung von Texten bzw. Textstellen Musik – zur Sprache gebracht, hg. von C. Dahlhaus und M. Zimmermann, München und Kassel 1984; an neuerer Literatur ist zu nennen: Musik in der deutschen Philosophie. Eine Einführung, hg. von L. Sorgner und O. Fürbeth, Stuttgart und Weimar 2003. Im Fortgang des Seminars wird es sich herausstellen, welche Autoren und Texte herausgegriffen und unter welchen Fragen sie beleuchtet werden. Die Lehrveranstaltung ist offen für Themen- und Behandlungswünsche der Teilnehmer. Gedacht ist an eine Mischung aus Lektüre- und Referateseminar.
Sprechstunden
Albrecht Riethmüller: Montag und Dienstag, 15-16 Uhr, Beginn am 24.4.
 
17 745
OS -
Methodenprobleme der Forschung (3 SWS); Di 18.00-21.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (25.4.) Jürgen Maehder
Referatsthemen und Sekundärliteratur werden mit den Teilnehmern individuell abgesprochen.
Sprechstunden
Jürgen Maehder: Dienstag, 16-17 Uhr
 
17 746
C -
Forschungscolloquium (nur nach persönlicher Anmeldung) (1 SWS); 14-tägl. - Grunewaldstr. 35, 32 (Dienstzimmer) (n. V.) Albrecht Riethmüller
Sprechstunden
Albrecht Riethmüller: Montag und Dienstag, 15-16 Uhr, Beginn am 24.4.
 
(17 783)
T -
Tutorium zur Vorbereitung des Studienabschlusses (für Studierende der Musikwissenschaft und der Vergleichenden Musikwissenschaft ab der Zwischenprüfung) (1 SWS); Mi 13.00-14.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum)
Beginn s.t.
(19.4.) Markus Schmidt
Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden der Musikwissenschaft und der Vergleichenden Musikwissenschaft, die das Grundstudium bereits absolviert haben. Sie soll ihnen Hilfestellung bei der effizienten Strukturierung des Hauptstudiums gewähren, um so einen zügigen Abschluss des Hauptstudiums zu ermöglichen.
Dabei sollen sowohl Fragen zu Struktur und Ablauf des Hauptstudiums und der Magisterprüfung, zu Anmeldeverfahren, Fristen und zum Scheinerwerb im Hauptstudium geklärt werden, als auch Hilfestellung bei der Planung und Durchführung des Hauptstudiums anhand von Einzelfällen gewährt werden. Es werden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Anfertigung von Hausarbeiten oder Referaten diskutiert. Zur Vorbereitung auf den Studienabschluss sollen außerdem ausgewählte Magisterarbeiten vorgestellt und diskutiert werden.
Das Tutorium versteht sich vor allem als offenes Forum für die Studierenden und soll ihnen Raum für eigene Fragen und Probleme bieten.
Parallel dazu kann eine individuelle Studienberatung in Anspruch genommen werden.
Sprechstunden
Markus Schmidt: Di 10.30-11.30 Uhr und Mi 12.00-13.00 Uhr
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