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Kurse

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K/Ü -
Tonsatz begreifen; Gehörbildung in Verbindung mit Generalbass- und Partiturspiel (Der Kurs richtet sich vornehmlich an Erstsemester. Sein Bestehen in allen Teilen ist die Eingangsvoraussetzung für alle weiterführenden Theoriekurse.) (4 SWS); Di 9.00-12.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum)
Beginn s.t.
(25.4.) Bodo Bischoff
Mit diesem Kurs soll für den musiktheoretischen Unterricht eine neue Konzeption erprobt werden. Gleichsam in einem zirkelhaften „Konditionstraining“ sollen die verschiedenen musikalischen Verhaltensweisen (blattsingen, spielen, schreiben, lesen und hören) wechselseitig aufeinander bezogen werden, so dass sie sich im Idealfall gegenseitig befruchten können. Der Ansatz gründet auf der Erfahrung, dass aktives Hören, Singen und Spielen (eines Instrumentes) wesentlich die „theoretische“ Durchdringung von musiktheoretischen und kompositorischen Sachverhalten fördert, mit anderen Worten: Dass man nur das theoretisch verstanden hat, was man „begriffen“, d.h. auch sinnlich in einem elementaren Akt der Aneignung „erfasst“ hat.
Unvermeidbar bilden die Inhalte der Allgemeinen Musiklehre den Ausgangspunkt des Kurses (Einführung in die Notation, Alterationen, Oktavlagen, Intervalle, Dreiklänge, Septakkorde und ihre Umkehrungen, Tonarten, Enharmonik des übermäßigen Dreiklanges und des verminderten Septakkordes, Einführung in Probleme des Tonsystems und der Tonalität, die Logik musikalischer Grammatik und Syntax).
Im zweiten Teil des Kurses wird sich die Organisationsform (s. unten) ändern und im Plenum sowie in Kleingruppen gearbeitet werden. Behandelt werden allmählich zunächst einfache, dann allmählich komplizierter werdende Kadenz- und Sequenzmodelle sowie kompositorische Grundprobleme wie z.B. die Harmonisation von steigenden und fallenden Tonleitern in Dur und Moll, die an Hand von Generalbassübungen als Tonsatz und auch im Generalbassspiel am Instrument realisiert werden sollen.
Organisationsform:
Der Unterricht wird zunächst während der Einführungsphase (ca. 4 Wochen), in der die Inhalte der Allgemeinen Musiklehre behandelt und durch einen Test abgeschlossen werden, von 09.00-12.00 im Plenum abgehalten. Anschließend werden die praktischen Teile des Kurses in kleinen Gruppen leistungsdifferenziert jeweils von 09.00-09.45 und von 11.15 bis 12.00 absolviert und in der dazwischen liegenden Zeit von 09.45 bis 11.15 im Plenum gearbeitet. Die genaue Planung wird von der Größe der Studentengruppe abhängen, die den Kurs belegen wird.
Je nach Größe der Studentengruppe – der Kurs sollte möglichst mit nicht mehr als 8 Studenten abgehalten werden – ist eine Leistungsdifferenzierung in den praktischen Teilen denkbar, die versuchen wird Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen attraktive Angebote zu machen.
Für den Erwerb eines Scheines ist das Bestehen des Kurses in seinen drei Teilen (Allgemeine Musiklehre, Generalbass und Gehörbildung) erforderlich.
Literatur:
Gehörbildung:
Kühn, Clemens, Gehörbildung im Selbststudium, Kassel 1983
Schaper, Heinz-Christian, Gehörbildung compact, Teil I: Grundlagen und Übungen, Mainz 1989
Allgemeine Musiklehre:
Hammaleser, Lisl, Übungsprogramm Musiklehre compact, Definitionen, Aufgaben, Tests, Mainz 1982 (für Anfänger und Kursteilnehmer mit Grundkenntnissen)
Hempel, Christoph, Neue Allgemeine Musiklehre, Mainz 1997
Hirsch, Hans Ludwig und Weigmann, Jürgen, Programmierte Einführung in die Allgemeine Musiklehre, Regensburg 1979 (für Anfänger und Kursteilnehmer mit Grundkenntnissen)
Schaper, Heinz-Christian, Musiklehre compact, Grundwissen und Übungen, Mainz 1982 (für Anfänger und Kursteilnehmer mit Grundkenntnissen)
Generalbass:
Bach, Carl Philipp Emanuel, Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen, Berlin 1753, Reprint Leipzig 5 1981, besonders das 41. Kapitel: Von der freyen Fantasie (für Fortgeschrittene und weiterreichend Interessierte)
Bötticher, Jörg-Andreas und Christensen, Jesper B., Artikel Generalbaß, in: MGG (Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik), hg. von Ludwig Finscher, zweite neubearbeitete Ausgabe, Bd. 3, Kassel u.a. 1995, Sp. 1194-1256 (Grundlagen, Basisinformation)
Eggebrecht, Hans Heinrich (Hg.), Artikel Generalbaß, in: Riemann Musiklexikon, Sachteil, begonnen von Willibald Gurlitt fortgeführt und herausgegeben von Hans Heinrich Eggebrecht, Mainz u.a. 1967 (Grundlagen, Basisinformation)
Grabner, Hermann, Generalbaßübungen, Leipzig 1936 (für Fortgeschrittene und weiterreichend Interessierte)
Keller, Hermann, Schule des Generalbaß-Spiels, Kassel 1931, 31955 (für Fortgeschrittene und weiterreichend Interessierte)
Mattheson, Johann, Grosse Generalbaßschule (1731), hrsg. von Wolfgang Fortner, Mainz 1956 (für Fortgeschrittene und weiterreichend Interessierte)
Sprechstunden
Bodo Bischoff: Dienstag, 14 Uhr (bittet um vorherige Anmeldung per email: bodo.a.bischoff@gmx.de)
 
Veranstaltungsbeginn ist am 25. April
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K -
Harmonielehre II, Gehörbildung, Heinrich Christoph Koch, Versuch einer Anleitung zur Composition - Einführung in kompositorische Konzepte der Klassik (Kommilitonen, die den Kurs Harmonielehre I (Thema: Allgemeine Musiklehre/ Generalbass oder Tonsatz be-greifen) in allen Teilen erfolgreich abgeschlossen haben. Von allen Teilnehmern an diesem Kurs wird die gründliche Vorbereitung auf die jeweiligen Kurssitzungen und rege mündliche Mitarbeit erwartet. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs ist darüber hinaus die vorbereitende Lektüre der Seiten 1-228 des 1. Bandes der Kompositionslehre sowie die Anfertigung eines kompakten Exzerptes über diesen Teil des Werkes zur ersten Sitzung des Semesters.) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (25.4.) Bodo Bischoff
Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, dass Kochs Kompositionslehre zu den bedeutendsten Kompendien des ausgehenden 18. Jahrhunderts gehört. Es vermittelt uns nicht nur einen umfassenden Einblick in kompositorisches und musiktheoretisches Denken dieses Jahrhunderts, sondern dokumentiert darüber hinaus auch den ästhetischen und ideengeschichtlichen Kontext, in dem sich der kompositorische Prozess vollzieht.
Ziel dieses Kurses ist es anhand der Lektüre dieser erstrangigen Quelle in die kompositorischen Konzepte der Klassik einzuführen. Begleitend werden jeweils ausgewählte Exemplar aus Werken von Haydn und Mozart analysiert und Modelle für die Tonsatzaufgaben aus ihnen abgeleitet, die schließlich zur Verfertigung „kleiner Tonstücke“ führen soll.
Scheine werden durch kleine Referate, schriftliche Hausarbeit und qualifizierte Tonsatzaufgaben erworben.

Literatur:
Heinrich Christoph Koch, Versuch einer Anleitung zur Komposition, 3 Bde., Bd. 1, Rudolstadt 1782, Bd. 2, Leipzig 1787, Bd. 3, Leipzig 1793
Die Anschaffung des 1969 im Georg Olms Verlag, Hildesheim erschienen fotomechanischen Nachdruckes wird dringend empfohlen.
Sprechstunden
Bodo Bischoff: Dienstag, 14 Uhr (bittet um vorherige Anmeldung per email: bodo.a.bischoff@gmx.de)
 
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K -
Kontrapunkt I, Gehörbildung, Von der frühen Mehrstimmigkeit bis zur Vokalpolyphonie der Niederländer (Kommilitonen, die den Kurs Harmonielehre I (Thema: Allgemeine Musiklehre/Generalbass oder Tonsatz begreifen) in allen Teilen erfolgreich abgeschlossen haben.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum) (27.4.) Bodo Bischoff
Die Entwicklung der abendländischen Mehrstimmigkeit erreicht in der Notre Dame Epoche einen ersten Höhepunkt. Der Kurs verfolgt einerseits das Ziel die Entwicklungslinien von der Entstehung der Mehrstimmigkeit bis zu dieser Zeit nachzuzeichnen sowie ausgewählte Kompositionen der Notre Dame Epoche zu analysieren. Andererseits wird es darum gehen, die Erfindung der Mensuralnotation als geistes- und kompositionsgeschichtliche Sensation von herausragender Bedeutung bewusst zu machen und anhand ausgewählter Werke von Machaut die neuen kompositorischen Möglichkeiten der in einer Zeitordnung organisierten Musik zu untersuchen. Die analytische Vorgehensweise wird durch eigene Tonsatzübungen begleitet und vertieft.
Sprechstunden
Bodo Bischoff: Dienstag, 14 Uhr (bittet um vorherige Anmeldung per email: bodo.a.bischoff@gmx.de)
 
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K -
Kontrapunkt I, Gehörbildung: Josquin und Palestrina - Einführung in die Vokalpolyphonie (Das Seminar richtet sich an Kommilitonen im Grundstudium, die möglichst bereits einen Tonsatzkurs (HI oder Tonsatz be-greifen) in allen Teilen erfolgreich absolviert haben. Scheine können durch kleinere Referate, schriftliche Hausarbeit und durch entsprechend qualifizierte Tonsätze erworben werden.) (2 SWS); Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum)
Für diesen Kurs wird während des Semesters eine Vorbesprechung durch Aushang im Institut bekannt gemacht. Die Teilnahme an dieser Vorbesprechung ist erforderlich, um die Termine verbindlich abzusprechen und vorzubereitende Aufgaben zu verteilen. Der Kurs wird entweder direkt im Anschluss an das Semester oder ca. 14 Tage vor dem folgenden Semester abgehalten (vorlesungsfreie Zeit).
(s. A.) Bodo Bischoff
Die Wurzeln der abendländischen Musik liegen in der Vokalmusik. Sie konstituiert sich durch jeweils einzelne Stimmen, die in stilistisch charakteristischer Weise zueinander in Beziehung treten. Dies erscheint vielleicht zunächst lapidar zu sein. Doch ist dieser Sachverhalt durchaus nicht im allgemeinen Bewußtsein – auch nicht von Musikern – verankert.
Im „klassischen“ Kompositionsunterricht ging es stets um die Linearität, um Melos und das Verhältnis der Stimmen jeweils zueinander, schlicht um Kontrapunkt. Erst eine sich an Konservatorien und Musikhochschulen im 19. Jahrhundert akademisch verselbständigende Harmonielehre – gelegentlich auch emphatisch als „Wissenschaft von der Harmonie“ bezeichnet – verstellte den Blick auf diesen zutiefst musikalischen Zusammenhang und substituierte im Unterricht die Gestaltung von gleichberechtigt am musikalischen Geschehen beteiligten melodischen Linien durch die mehr oder weniger mechanische Fortschreitung von Akkord zu Akkord.
Im 16. Jahrhundert steht die Vokalpolyphonie in voller Blüte. Das beginnende Jahrhundert ist mit dem Namen Josquin und das ausgehende mit dem Namen Palestrina verbunden. Innerhalb des Kurses werden einerseits ausgewählte Werke dieser beiden Komponisten analysiert und andererseits die an Hand der Analyse gewonnen Erkenntnisse in zweistimmig polyphonen Tonsätzen angewandt. Beide Methoden werden also wechselseitig aufeinander bezogen.
Spezielle Schwerpunkte der Tonsatzunterweisung bilden: Melodielehre, Intervallkonstellationen, Dissonanzbehandlung, Modalität und Klausellehre (clausula est ornatus in musica).

Literatur:
Knud Jeppesen, Kontrapunkt, Leipzig 19643ff.
Diether de la Motte, Kontrapunkt, Kassel 1981
Thomas Daniel, Kontrapunkt. Eine Satzlehre zur Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts, Köln ²2002
Sprechstunden
Bodo Bischoff: Dienstag, 14 Uhr (bittet um vorherige Anmeldung per email: bodo.a.bischoff@gmx.de)
 
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K -
Tonsatz begreifen für Fortgeschrittene (Der Kurs richtet sich an Kommilitonen, die die musiktheoretischen Kurse bereits erfolgreich absolviert haben.) (2 SWS); s. A. - Grunewaldstr. 35, 132 (Seminarraum)
Für diesen Kurs wird während des Semesters eine Vorbesprechung durch Aushang im Institut bekannt gemacht. Die Teilnahme an dieser Vorbesprechung ist erforderlich, um die Termine verbindlich abzusprechen und vorzubereitende Aufgaben zu verteilen. Der Kurs wird entweder direkt im Anschluss an das Semester oder ca. 14 Tage vor dem folgenden Semester abgehalten (vorlesungsfreie Zeit).
(s. A.) Bodo Bischoff
In diesem Kurs sollen Techniken des Generalbass- und Partiturspiels homophoner und polyphoner Kompositionen unterschiedlicher Stilistik geübt und im Zuge dieser „spielerischen“ Aneignung auch analysiert werden.
Sprechstunden
Bodo Bischoff: Dienstag, 14 Uhr (bittet um vorherige Anmeldung per email: bodo.a.bischoff@gmx.de)
Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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