Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Systematische Fachgebiete einschließlich der philosophischen Grundfragen der Theologie

14 601
HS -
"Für wen haltet Ihr mich?" Christologische Konzepte der Gegenwart (Vorbesprechung: 20. April 2006, 12:00 Uhr, Schwendenerstraße 31, Bibliothek.) (2 SWS); Da die Veranstaltung als Kompaktseminar durchgeführt werden wird, schließt sie die Blockveranstaltung im Juli ein. Diese wird im Roncalli-Haus, Magdeburg, stattfinden und erfordert einen Kostenbeitrag von ca. 80 Euro. Eine verbindliche Anmeldung im April ist daher erforderlich. 5.7., 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 31, Bibliothek (20.4.) Anja Middelbeck-Varwick
  Block 14.7.-16.7. - Berlin    
Jesus von Nazareth gilt den Christen nicht als beliebiger Stifter einer bestimmten Religion. Vielmehr ist der Satz „Jesus ist der Christus“ die Kurzformel des christlichen Glaubens (W. Kasper), das Christus-Ereignis steht im Zentrum des Bekenntnisses. Jesus Christus wird in seiner historischen Singularität verstanden als „wahrer Mensch und wahrer Gott“, als „Sohn Gottes“, als „universaler Erlöser der Menschen“, als „Selbstoffenbarung Gottes“.
Wie aber sind Jesu Leben, Tod und Auferstehung gegenwärtig zu deuten? Welche Bedeutung haben die christologischen Definitionen der frühchristlichen Konzilien im Ausgang der neuzeitlich-philosophischen Aufklärungsprozesse, der anthropologischen Wende der Theologie? Welche Rezeptionen, Reformulierungen und Interpretationen werden geleistet? Das Seminar diskutiert christologische wie soteriologische Entwürfe der neueren katholischen wie evangelischen Dogmatik.
Lit.: Kasper, Walter: Jesus der Christus, Mainz 12. Aufl. 1998; Kessler, Hans: Jesus Christus - Weg des Lebens, in: Schneider, Theodor/Sattler, Dorothea (Hg.): Handbuch der Dogmatik I, Düsseldorf 1992, 241-442; Stock, Alex: Poetische Dogmatik. Christologie, 4 Bde., Paderborn u.a. 1995-2001.
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: nach Vereinbarung
 
14 602
PS -
Die Weiblichkeit der Sünde (2 SWS); Vorbesprechung: Mittwoch, 19. April 2006, 14:00 Uhr, Schwendenerstr. 31, Bibliothek. Block am 7.7.-8.7., 10.00-18.00 sowie 10.7. und 20.7. jeweils 18.00-21.00 - Schwendenerstr. 31, Bibliothek (19.4.) Anja Middelbeck-Varwick
Die Sündenlehre der christlichen Tradition scheint nur schwerlich in gegenwärtige Weisen der Welt- und Selbstdeutung übersetzbar. Vor allem die wirkmächtige Terminologie paulinisch-augustinischer Prägung, insbesondere das so genannte „Erbsündendogma“, erschwert eine solche Vermittlung. Wie ist diese dennoch aufzugreifen und welche theologische Rede vom „Bösen“ ist heute möglich, notwendig und sinnvoll?
Einer der zahlreichen Versuche einer Reformulierung des Sündenbegriffs innerhalb der jüngeren theologischen Diskussion wurde im Rahmen der feministischen Theologie der 70er und 80er Jahre unternommen. In ihrer grundlegenden, von befreiungstheologischem Denken geprägten Revision des Begriffs unterschied sie zunächst die klassische Definition als „Hybris“ (Selbstüberhebung) als die „männliche Form“ der Sünde von einem „weiblichen“ Sündenverständnis, das die Verfehlung der selbstreduzierenden Begrenzung, die im Nichtergreifen der eigenen Möglichkeiten liegt, meint.
Ein solch polares Modell fand raschen Widerspruch: Seit den 90er Jahren wurde deutliche Kritik an der „deadly innocence“ (West) dieser Konzeption und ihrer einseitigen Zuordnung des Bösen laut. Der Dualismus von Patriarchat und Frauenbefreiung wurde überwunden, das „non posse non peccare“ angesichts der Komplexität des Bösen und der Sünde in neuer Weise zur Sprache gebracht.
Die feministisch-theologische Entwicklung der Diskussion um den Sündenbegriff nachzuzeichnen und die gegenwärtigen, gendertheologischen Positionen zum Thema im Sinne der eingangs gestellten Frage zu reflektieren, ist zentrales Ziel des Proseminars.
Literatur: Gebera, Ivone: Die dunkle Seite Gottes. Wie Frauen das Böse erfahren, Freiburg-Basel-Wien 2000; Globig, Christine: Die Sünde, das Böse: neue Aspekte feministischer Forschung, in: Evangelische Theologie 63 (5/2003), 340-345; Moltmann-Wendel, Elisabeth: Das Land, wo Milch und Honig fließt. Perspektiven einer feministischen Theologie. Gütersloh 1985. S. 155-169; Mulack, Christa: ... und wieder fühle ich mich schuldig. Ursachen und Lösung eines weiblichen Problems. Stuttgart 1993; Scherzberg, Lucia: Sünde und Gnade in der Feministischen Theologie. Mainz 1991; Schaumberger, Christine/Schottroff, Luise (Hrsg.): Schuld und Macht. Studien zu einer feministischen Befreiungstheologie. München 1988. S. 158-201; Schottroff, Luise: Die verführbare Eva und der sündige Adam. Sozialgeschichtlich-feministische Überlegungen zum paulinischen Verständnis von Sünde und Befreiung. In: Moltmann-Wendel, Elisabeth (Hrsg.): Weiblichkeit in der Theologie. Verdrängung und Wiederkehr. Gütersloh 1988. S. 56-67; Schüngel-Straumann, Helen: „Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang“? In: Moltmann-Wendel, Elisabeth (Hrsg.): Weiblichkeit in der Theologie. Verdrängung und Wiederkehr. Gütersloh 1988. S. 31-55; Plaskow, Judith: Sex, Sin and Grace. Women’s Experience and the Theologies of Reinhold Niebuhr and Paul Tillich, New York 1980; West, Angela: Deadly Innocence. Feminism and Mythology of Sin, London 1995.
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: nach Vereinbarung
 
14 603
HS -
Ethik und Religion in philosophischer Perspektive (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (20.4.) Mara Borda
Wenn man das Handeln des Menschen und sein Eingebundensein in die Kultur aus der Perspektive der Philosophie betrachtet, so ergeben sich zwei grundlegende Themen die eng miteinander verknüpft sind: das Verhältnis des Menschen zur Ethik und zur Religion. Die Gemeinsamkeit in der Problemstellung entspricht der Zugehörigkeit der Religion und der Ethik zur Kultur, das heißt, Ethik und Religion sind Bereiche der Kultur.
Aus diesen Voraussetzungen heraus ergibt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Religion und Ethik und seinen Konsequenzen für die begriffliche Bestimmung des Menschen und seines Handelns.
In diesem Seminar sollen von daher aus philosophischer Perspektive folgende grundsätzliche Fragen über die gesellschaftliche Relevanz von Ethik und Religion untersucht werden. Erstens, welche Stellung nehmen Ethik und Religion in der Kultur ein? Ist Ethik ohne Religion möglich? Ist Religion ohne Ethik möglich? Zweitens sollen die Bedeutung der Verhältnisbestimmung von Ethik und Religion für ihr wechselseitiges Verständnis und ihre mögliche begriffliche Transformation betrachtet werden, wobei es zu untersuchen gilt, welche Konsequenzen sich dabei für die Bestimmung des Menschen und seines Handelns ergeben. Hier geht es um die Frage nach dem Unterschied zwischen Ethik und Moralität (beides religiös und ethisch betrachtet), und um die Fragen der sie begründenden Werte und Normen, die die Konzeption des Menschen und seines Handelns konstituieren und verändern.
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Mara Borda: nach Vereinbarung
 
14 604
HS -
Spuren des Religiösen in zeitgenössischer Literatur und Kunst (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (19.4.) Thomas Eggensperger,
Ulrich Engel
Kunst und Literatur verdichten menschliche Erfahrungen. Sie machen sie durch ihre je eigenen Formen fassbar und transzendieren sie symbolisch. Der Philosoph E. Lévinas schreibt: "Ich denke, dass durch jegliche Literatur hindurch das menschliche Antlitz spricht." Sind solcherart Deutungen in (zeitgenössischen) Werken verifizierbar? Wo und wie lassen sich Spuren des "Religiösen" in Kunst und Literatur finden? Wann riskiert Theologie, ästhetisches Entwürfe vorschnell für ihre eigenen Interessen zu vereinnahmen?
Anliegen des Seminars ist, aktuelle Theorien zur Beziehung von Kunst und Religion zu diskutieren und an konkreten Beispielen zu erörtern.
Eine Literaturliste - ein Reader werden zu Beginn des Seminars ausgegeben.
Sprechstunden
Thomas Eggensperger: nach Vereinbarung
,
Ulrich Engel: nach Vereinbarung
 
(14 760)
PS/S -
Texte zum jüdisch-christlichen Dialog (Vertiefungsmodul Systematische Theologie 3/4/5 Christl.-jüd. Dialog; 8/9 Wahlmodul Systematische Theologie) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/22 (24.4.) Ralf Wüstenberg
Der „jüdisch-christliche Dialog“ ist ein zentrales Thema Ev. Theologie. Wie kann man nach Auschwitz von Gott reden? Es sind diese und ähnliche Fragen, die mit besonderer Dringlichkeit nach dem Holocaust gestellt wurden und etwas in Gang gesetzt haben, was als „jüdisch-christlicher Dialog“ inzwischen fest in Kirche und Theologie verankert ist. Maßgeblich haben zu diesem Dialog auch Theologen beigetragen, die am Institut für Ev. Theologie lehrten, wie Friedrich Wilhelm Marquardt und Helmut Gollwitzer. So legt es sich nahe, auch Texte von ihnen in der theologische Vertiefungsveranstaltung zu diskutieren.
Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn genannt.
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: dienstags 15-16 Uhr
 
(16 004)
V -
Geschichte der Ethik und der politischen Philosophie in der Antike (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1a (Hörsaal) (24.4.) Wilhelm Schmidt-Biggemann
Ethik und politische Philosophie sind in der Antike nicht zu trennen. Die Vorlesung wird die wichtigsten Theorien zwischen Platon und Augustin vorstellen.
Sprechstunden
Wilhelm Schmidt-Biggemann: Di 16.00-18.00
 
(16 030)
PS -
Zeit und Ewigkeit (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Thielallee 43, SR 1 (Seminarraum) (19.4.) Sebastian Lalla
Philosophische Überlegungen zu Zeit und Ewigkeit haben in der mittelalterlichen Philosophie einen zentralen Platz. Anhand ausgewählter Texte, vor allem von Alexander von Hales, sollen die hier behandelten Probleme rekonstruiert und in den Kontext eingeordnet werden.
Lateinkenntnisse sind notwendig, da die meisten Texte nicht übersetzt sind. Der Kurs zählt daher auch als Lektürekurs lateinischer Texte.
Sprechstunden
Sebastian Lalla: Mi 16-17
 
(16 011)
PS -
Entwürfe des Menschen. Einführung in anthropologisches Denken (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (18.4.) Gunter Gebauer
Die Frage nach dem Menschen hat die Philosophie seit der griechischen Antike beschäftigt. In langen Zeiträumen wurde eine Antwort aus den jeweiligen mythologischen, religiösen oder metaphysischen Grundlagen formuliert. In einigen Epochen jedoch wurde die Konzeption des Menschen problematisch: Hier setzte ein Nachdenken darüber ein, welches die besonderen Eigenschaften des Menschen, seine Erkenntnischancen und Möglichkeiten des guten Lebens seien, welche Rolle und Aufgaben er in der Welt zu erfüllen habe, wie er sich zu dem gemacht hat, was er ist, und wie er seine Zukunft gestalten könne. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist aus der Beschäftigung mit diesen Fragen eine eigene philosophische Disziplin, die Anthropologie, entstanden. Mit den Entwicklungen von Rassismus, Biopolitik und Eingriffen in das menschliche Erbgut hat das philosophische Problem, was der Mensch ist und was er sein solle, eine ungeahnte Aktualität erhalten.
Das Seminar soll anhand wichtiger Antworten auf die Frage nach dem Menschen im anthropologischen Denken einführen. Ausgewählte Texte spannen den Bogen von der Antike über die frühe Neuzeit und das 19. Jahrhundert bis zu aktuellen Positionen in der Gegenwart.
Sprechstunden
Gunter Gebauer: n.V.: 838-55822
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