Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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ZI Lateinamerika-Institut

(33 107)
Ü -
Die "Dritten Geschlechter" der beiden Amerikas - Indigene Geschlechtervielfalt und urbane Transgender-Subkulturen im Vergleich (2 SWS) (2/7 cr); Mo 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (11.4.) Carsten Balzer
Als die christlichen „Entdecker“ der “Neuen Welt” mit den unterschiedlichen Formen der Geschlechtervielfalt indigener Gesellschaften konfrontiert wurden, dämonisierten sie die alternativen Geschlechter als “Sodomiten” und nutzten diese später als eine moralische Rechtfertigung für die Gräueltaten, die sie im Namen Gottes an der indigenen Bevölkerung begingen. Im Laufe der Kolonialisierung wurden insbesondere im heutigen Nordamerika die vielfältigen Formen alternativer Geschlechter, die auch als “Dritte Geschlechter” bezeichnet werden, systematisch verdrängt und unterdrückt. Seit den 1990er Jahren jedoch reorganisieren sich in Nordamerika die indigenen alternativen Geschlechter in einer pan-indigenen, sozialen Bewegung, der „Two-Spirit“-Bewegung. Parallel dazu entstanden in den urbanen Zentren Nord- und Südamerikas in den letzten 40 Jahren vielfältige Transgender-Subkulturen, deren Mitglieder sich in den Nischen der geschlechterdichotomistischen Mehrheitsgesellschaften organisieren. Aus diesen Subkulturen ging ebenfalls in den 1990er Jahren eine internationale soziale Bewegung hervor, die Transgender-Bewegung. Mit Hilfe spezifischer Theorien aus der Ethnologie und der Geschlechterforschung und anhand ausgewählter ethnographischer und historischer Beispiele werden im Seminar die Formen indigener Geschlechtervielfalt und die pan-indigene “Two-Spirit”-Bewegung einerseits sowie die urbanen Transgender-Subkulturen in den Millionenstädten Nord- und Südamerikas und die internationale Transgender-Bewegung andererseits in quellenkritischer und kulturvergleichender Weise untersucht. Spanisch- oder Portugiesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.
Einführende Literatur:
Balzer, Carsten (2005): ‘The Great Drag Queen Hype: thoughts on cultural globalisation and autochthony’, in: “Paideuma”, Band 51.
Herdt, Gilbert (Hg.) (1994): “Third Sex/Third Gender: Beyond Sexual Dimorphism in Culture and History”. New York: Zone Books.
Kulick, Don (1998): “Travesti. Sex, Gender and Culture among Brazilian Transgendered Prostitutes”. Univ. of Chicago Press.
Prieur, Annick (1998): “Mema's House, Mexico City. On Transvestites, Queens, and Machos”. University of Chicago Press.
Roscoe, Will (1998): “Changing Ones. Third and Fourth Genders in Native North America”. New York: St. Martin’s Griffin.
 
Beginn am 19.4.
(33 304)
Ü -
Lírica feminina no Brasil: 1960 a 2000 (2 SWS) (in Bras-Portug.); Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 (12.4.) Ligia Chiappini
O Brasil já foi definido como o país dos poetas. E hoje tornou-se o país dos e das poetas. A lírica feminina expandiu-se em quantidade e qualidade desde o modernismo dos anos 30, mas tornou-se realmente expressiva da poesia brasileira a partir dos anos 60, com os movimentos de liberação da mulher. O curso visa a reunir informações sobre autoras e obras, em distintos contextos, locais, regionais, nacionais e globais, bem como no bojo dos movimentos em que algumas delas se enquadram, como o da poesia marginal ou da chamada poesia negra ou afro-brasileira. Paralelamente à reunião de informações, o objetivo é ler e analisar textos dessas poetas, para verificar como o Brasil e o mundo são vistos e sentidos a partir da perspectiva feminina, esta também construída, desconstruída e reconstruída de modo plural e complexo.
Einführende Literatur:
No início das aulas será distribuída a bibliografia, juntamente com o programa detalhado.
 
(33 701)
HS -
Grundbegriffe und Themen der Frauen- und Geschlechterforschung in Lateinamerika (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (13.4.) Stephanie Schütze,
Martha Zapata Galindo
In der Projektgruppe sollen anhand von Porträts unterschiedlicher Wissenschaftlerinnen Grundbegriffe und Themen der Frauen- und Geschlechterforschung im lateinamerikanischen Kontext (Jean Franco, Teresita de Barbieri, Martha Lamas, Renate Rott, Maxine Molyneux, Eva Alterman Blay, Elizabeth Jelin) diskutiert werden. Zweck der Porträts ist der Ausbau einer Wissensdatenbank (knowledge database) für den Schwerpunkt „Geschlechterforschung am Lateinamerika-Institut“. Dazu werden Interviews mit den einzelnen Wissenschaftlerinnen geführt, die dann im Internet präsentiert werden. In der Projektgruppe sollen durch die Lektüre der wichtigsten Schriften der einzelnen Wissenschaftlerinnen Fragestellungen für die Interviewführung erarbeitet und die zu digitalisierenden Texte ausgesucht werden. Es wird so ein Konzept für die Durchführung der Interviews entwickelt, das es erlaubt, die Interviews als Sequenzen in das Internet zu stellen. Die vorgesehene Präsentation der Porträts wird es den Studierenden ermöglichen, wichtige Informationen zu Persönlichkeiten, Themen und Begriffen der Frauen- und Geschlechterforschung im Internet-Portal des LAI abzurufen.
Teilnahmevoraussetzung: Internetzugang und E-Mail-Adresse.
 
(33 703)
HS -
Politik, Religion und Gender (e-learning, Teilnahmevoraussetzung: Internetzugang + E-Mail-Adresse) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (12.4.) Marianne Braig,
Willfried Spohn
Eines der prägenden Merkmale der gegenwärtigen Periode ist die weltweite enge Verbindung von Politik und Religion, die Politisierung von Religion oder die religiöse Aufladung von Politik. Zugleich ist diese Verbindung von Politik und Religion durch spezifische Geschlechterverhältnisse und geschlechtsspezifische Phänomene charakterisiert. Dabei interessieren nicht nur fundamentalistische und gewaltförmige Phänomene, sondern allgemeine politische und religiöse Transformationsprozesse, wie sie insbesondere auch in Lateinamerika und Europa zu beobachten sind. Dieses Seminar will sich soziologische, politikwissenschaftliche und anthropologische Ansätze zum Verhältnis von Religion, Politik und Gender erarbeiten und an interessanten Untersuchungen im historischen und internationalen Vergleich exemplarisch vertiefen.
 
(33 553)
HS -
Qualitative und ethnographische Forschungsmethode: Zur Vorbereitung der Feldforschung in Lateinamerika (2 SWS) (14.2 EU) (max. 15 Teiln.) (in Dtsch/Span./Engl.); Mi 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01 (13.4.) Claudia Lozano
Das allgemeine Ziel des Seminars ist, eine kritische und reflexive Perspektive der konkreten sozialwissenschaftlichen Praxis zu entwickeln. Der Kurs beginnt mit einer Diskussion über Epistemologie, Ethik und Schreibstil. Ebenfalls werden mehrere Texte – unter anderem klassische Handbücher über Feldtechniken (Interviews, Teilnehmende Beobachtung, Feldnotizen, Archivforschung, Foto- und Filmaufnahme) gelesen sowie die Materialien (Texte, Bilder, Filme, Zeitungsartikel), die ich während und nach meinem Forschungsaufenthalt in Argentinien gesammelt und geschrieben habe, analysieren. So werden die „praktischen“ Lektüren in Zusammenhang mit der Aufgabe der Erhebung und der Analyse der empirischen Daten diskutiert. Ziel der Zusammenarbeit ist, den Studierenden bei der Formulierung und der Durchführung ihrer Forschungsprojekte (Master, Diplom und Promotion) zu unterstützen. Der Kurs ist an Studierende der Soziologie, Ethnologie, Geschlechterstudien, Lateinamerikanistik, Kulturwissenschaft gerichtet, die an einer soziolinguistischen Analyse interessiert sind.
Einführende Literatur:
Lévi-Strauss, Claude: „Traurige Tropen“. Frankfurt: Suhrkamp, 1999.
Guber, Rosana: „La etnografía: método, campo y reflexividad“. Buenos Aires: Editorial Norma, 2001.
Behnke, Cornelia, Meuser, Michael: „Geschlechterforschung und qualitative Methoden“. Opladen: Leske &Budrich, 1999.
Duranti, Alessandro: „Linguistik Anthropology“. Cambridge: Cambridge University Press: 1997.
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