Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Hauptstudium

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(31 606)
HS -
Multiethnizität und Minderheiten in Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Ulf Brunnbauer
Multiethnizität ist eines der charakteristischen Merkmale der Gesellschaften Südosteuropas. Der Umgang der Staaten der Region mit ihren Minderheiten war allerdings höchst unterschiedlich und reichte von Vertreibung, Ermordung und Zwangsassimilation bis hin zu weitgehenden Minderheitenrechten oder föderalen Lösungen. Ausgangspunkt des Seminars ist die vornationale Epoche; es soll erläutert werden, wie die supra- bzw. multinationalen Reiche der Habsburger und Osmanen mit der kulturellen, religiösen und sprachlichen Vielfalt ihrer südosteuropäischen Provinzen umgingen. Daran schließt die Erörterung der Entstehung von nationalen und ethnischen Minderheiten im Kontext der Etablierung der Nationalstaaten und des Umgangs der Nationalstaaten mit ihren Minderheiten im 19. und 20. Jh. an. Schließlich werden aktuelle Problemlagen und Konfliktlösungsversuche analysiert.
Die behandelten Fälle werden nicht nur empirisch, sondern auch theoretisch erörtert, damit Begrifflichkeiten und Analysemöglichkeiten klar werden. Neben einem Vortragsteil wird das Seminar aus den Referaten der TeilnehmerInnen sowie der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
(31 607)
HS -
Die russische Intelligencija – Selbstverständnis und Realität (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (12.4.) Jutta Petersdorf
Die Lehrveranstaltung hat das Phänomen „russische Intelligencija“ zum Inhalt und geht der Frage nach, ab wann und wie lange sie eine historische Größe war. Inwieweit sie eine Fortsetzung erfuhr, ist zu untersuchen.
Russischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Literatur: V.K. Lejkina-Svirskaja, Russkaja intelligencija v 1900-1917 godach, Moskau 1981; Intelligencija i revoljucija, XX. vek, Moskau 1985; Sonja Margolina, Rußland: Die nichtzivile Gesellschaft, rororo, Hamburg 1994; Dietrich Beyrau, Intelligenz und Dissens. Die russischen Bildungsschichten in der Sowjetunion 1917 bis 1985, Göttingen 1993; ders., Geiseln und Gefangene eines visionären Projekts: Die russischen Bildungsschichten im Sowjetstaat. In: Manfred Hildermeier (Hg.), Stalinismus vor dem Zweiten Weltkrieg. Neue Wege der Forschung, München 1998; Iz istorii russkoj intelligencii, St. Petersburg 2003
 
(31 608)
HS -
Rußland in Reisebildern und -berichten (2 SWS) (10 cr); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Jutta Petersdorf
Anders als etwa Italien- oder Frankreichreisen waren Rußlandreisen keine Bildungsreisen, sondern im weitesten Sinne „Geschäftsreisen“, Handels- oder Gesandtschaftsreisen. Im 16. und 17. Jh. war es niemandem erlaubt, ohne einen triftigen Grund den Moskauer Staat zu besuchen. Obgleich zahlreiche Kaufleute, Handwerker und Diplomaten in das unbekannte Land reisten, blieb die Zahl der Reisebeschreibungen niedrig, da sie nicht erwünscht waren. Mit Rußlands Veränderungen im 18. Jh. förderten große Forschungsreisen im Auftrage der Zaren umfangreiches geographisches und wirtschaftliches Wissen zutage. Doch auch im 19. Jh. blieb trotz des Anstiegs der Rußlandbeschreibungen an der Reiseliteratur das Russische Reich für den Reisendenden weitgehend „terra incognita“. Ob und wie sich diese Situation im 20. Jh. änderte, wird ebenso zu untersuchen sein wie der Wert von Reisebeschreibungen als historische Quelle.
Literatur: Antoni Maczak, Jürgen Teuteberg (Hg.), Reiseberichte als Quellen europäischer Kulturgeschichte. Aufgaben und Möglichkeiten der historischen Reiseforschung, Wolfenbüttel 1982; B.I. Krasnobaev, Gert Robel, Herbert Zeman (Hg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jh. als Quellen der Kulturbeziehungsforshung, Berlin 1980; Lew Kopelew, West-östliche Spiegelungen, Reihe A, Bd. 1: Mechtild Keller (Hg.), Russen und Rußland aus deutscher Sicht 9.-17. Jahrhundert, München 1985; Regina Stürickow, Reisen nach St. Petersburg. Die Darstellung St. Petersburgs in Reisebeschreibungen (1815-1861), Frankfurt a.M. u.a. 1990
 
(31 905)
HS -
Revolution im Jiddischland. Die jüdische Arbeiterbewegung in Osteuropa (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Gertrud Pickhan
Ende des 19. Jahrhunderts entstand im jüdischen „Ansiedlungsrayon“ des Russischen Reiches eine jüdische Arbeiterbewegung, die bald auch zum politischen Sprachrohr der jiddischistischen Kulturbewegung wurde. „Arbeit“ und „Kultur“ waren die Leitbegriffe der jüdischen SozialistInnen; daneben verstand man sich aber auch als dezidiert revolutionäre Bewegung. Wir-Identität, Strategien und Diskurse der jüdischen Arbeiterbewegung Osteuropas bis zu ihrem Untergang im Holocaust stehen in diesem Seminar im Mittelpunkt. Jiddisch-Kenntnisse sind sehr willkommen, jedoch nicht Teilnahmevoraussetzung.
Lit.: Yoav Peled, Class and Ethnicity in the Pale. The Political Economy of Jewish Workers’ Nationalism in late Imperial Russia, New York 1989; Gertrud Pickhan, "Gegen den Strom". Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund ("Bund") in Polen 1918-1939. München/Stuttgart 2001; The Emergence of Modern Jewish Politics. Bundism and Zionism in Eastern Europe, ed. by Zvi Gitelman, Pittsburgh 2003; Claudie Weill, Les Cosmopolites. Socialisme et judéité en Russie (1897-1917), Paris 2004.
 
(31 906)
HS -
Kreuzritter, Mönche und grausame Zaren. Das Mittelalter im osteuropäischen Film (10 cr); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. oder n. V. - OEI, Garystr. 55, 121 (15.4.) Gertrud Pickhan
Zwei höchst unterschiedliche sowjetische Kultfilme, Aleksandr Nevskij (Eisenstein 1938) und Andrej Rublev (Tarkovskij 1965), führen die ZuschauerInnen zurück in das 13. und 14. Jahrhundert. Im Zentrum dieses Seminars steht die Frage nach der Klammer zwischen dargestellter Zeit und Entstehungszeit dieser Filme. Was machte den altrussischen Großfürsten Aleksandr Nevskij (1218-1263) 1938 interessant, was den Ikonenmaler Andrej Rublev (ca. 1360-1430) 1965? Nach der Beschäftigung mit der Geschichte Altrusslands im 13. und 14. Jahrhundert sollen die Entstehungsbedingungen der beiden Filme untersucht werden, bevor dann die Visualisierung von Geschichte und die Filmbotschaften behandelt werden. Möglich sind auch die Einbeziehung von „Ivan der Schreckliche“ (Eisenstein 1943/1945) und ein vergleichender Blick auf das polnische Kino (Kreuzritter, Ford 1960).
Eine Literaturliste wird bei einer Vorbesprechung Ende des WS 04/05 (Termin siehe Aushang) verteilt und anschließend ins Internet gestellt.
 
(31 609)
HS -
Konfliktgeschichte des Kosovo 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (10 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 323 (13.4.) Holm Sundhaussen
Die NATO-Intervention in Serbien und Kosovo von 1999 bildete den Höhepunkt und den vorläufigen Abschluss einer mehr als hundertjährigen Konfliktgeschichte, die mit der Formierung des serbischen Nationalstaats und dem Beginn der albanischen Nationalbewegung anlässlich des Berliner Kongresses verbunden ist. Untersucht werden die ethnischen Verhältnisse in Kosovo, die Entwicklung des serbisch-albanischen Konfliktpotentials und die Rolle der internationalen Akteure. Dabei kommen Fragestellungen und Methoden der historischen Demographie, der Ethnizitäts- und Minderheitenforschung, der Gewaltforschung, des Völkerrechts und der Konfliktforschung (insbes. der Krisenprävention) zur Anwendung.
 
(31 611)
IC -
Colloquium für Magister- und Masterkandidat/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengans, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem interdisziplinären Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern es die Zeit erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.
 
(31 610)
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa ; Block - OEI, Garystr. 55 (n. V.) Holm Sundhaussen
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