Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Hauptstudium

17 780
HS -
Literatur und Schallaufnahmen zur Musik der Himalaya-Region
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - K25
(27.4.) Gert-Matthias Wegner
Aufbauend auf jüngsten Forschungen in dieser musikalisch und ethnisch äuserst vielfältigen Region werden hier die Forschungsergebnisse der internationalen Fachkollegen vorgestellt und diskutiert. Zu diesem Gebiet gehören tibetischen Buddhismus und dessen Abwandlungen praktizierenden Völker, welche in Tibet, Ladakh, Nepal, Sikkim, Bhutan in den höheren Regionen an den Südhängen der indischen und nepalischen Himalaya leben mit der entsprechenden klösterlichen Ritualmusik und ihren Volksmusiktraditionen, weiter die zahlreichen Völker in den mittleren Höhen, welche Naturreligionen mit Schamanismus und buddhistischen oder hinduistischen Elementen vermischen und die urbane Kultur der Newar im Kathmandu-Tal mit ihren vielfältigen Musiktraditionen. Im westlichen Himalaya finden sich in den Tälern auch muslimisch beeinflusste Traditionen mit den entsprechenden, Lauten, Trommeln, Gesängen. Für die Forschung ist die Himalaya-Region von besonderem Interesse wegen ihrer Randlage im Verhältnis zur ‚Grossen Tradition’ der indischen Kunstmusik. An der Peripherie und in der relativen Isolation der Himalaya-Täler erhielt sich manches, was im Kernland längst vom Wandel überrollt wurde. So erlaubt die Musik dieser Region auch einen Blick in die lebendige Vergangenheit des Subkontinents.
17 781
HS -
Theorie und Praxis des nordindischen Sitarspiels
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - K28
(22.4.) Subroto Roy Chowdhury*
Die Langhalslaute Sitar gilt als das wichtigste Melodieinstrument der nordindischen Kunstmusik. Die ausgiebige Konzerttätigkeit Ravis Shankars und anderer indischer Musiker ließen den Sitar in Europa seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts geradezu zum Synonym für die klassische Musik des indischen Subkontinents werden.

Prof. Roy Chowdhury, einer der bedeutenden Vertreter und Pioniere des nordindischen Sitarspiels, wird in dieser Lehrveranstaltung die theoretischen Grundlagen der Hindustani Musik im Allgemeinen und des Sitarspiels im Speziellen vermitteln. Gleichzeitig wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, die vermittelten Inhalte am Instrument in die Praxis umzusetzen.

Die Differenzen sowohl zwischen Theorie und Praxis, als auch zwischen emischer und etischer Perspektive stellen einen Schwerpunkt des Seminars dar und werden für reichlich Diskussionsstoff sorgen.

Die Lehrveranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten.

    Literatur:
  • Danielou, Alain: Einführung in die indische Musik. Wilhelmshaven. 1975
17 782
HS -
Musikerpersönlichkeiten in Afrika im Spannungsfeld der Gesellschaft
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - K25
(19.4.) Artur Simon*
Musikkulturen in afrikanischen Gesellschaften werden vor allem von einzelnen Musikern geprägt. Die musikalischen Tradierungen von einer Generation zur nachfolgenden sind überwiegend aural und weniger oral oder verbal vermittelt. Die Musik wird im Wechselspiel oder Spannungsfeld zwischen den Musikern und der Gesellschaft gestaltet, wobei der eine Teil nicht ohne den anderen existieren kann. Diese Basis ist für alle Beteiligten verbindlich und erst dann gefährdet oder im Wandel begriffen, wenn sich einige der historischen Voraussetzungen, vor allem die sozialen Bindungen geändert haben.

Musiker in Afrika sind Spezialisten in ihrer Gesellschaft, die ihr Leben wegen einer außergewöhnlichen musikalischen Begabung oder auch aus anderen außermusikalischen Gründen weit gehend der Musik widmen.

In dieser Lehrveranstaltung sollen Musikerpersönlichkeiten, ihre Vita und ihr musikalisches Schaffen aus verschiedenen Ländern Afrikas vorgestellt werden: Dahab Khalil, Nubier/ Sudan; Avi Pwasi, Bura/ Nigeria; Mai Mallam Kuwuma, Kanuri/ Nigeria; Master Musicians der Ibo/ Nigeria; Temusewa Mukasa und Evaristo Muyinda, Hofmusiker aus Buganda/ Uganda; Berufsmusiker der Fulbe/ Kamerun; Ebenezer Calender/ Sierra Leone; Famoudou Konate, Malinke/ Guinea; Jean Bosco, Shaba/ Kongo; Boyler Dyoko/ Zimbabwe; Kachambas/ Malawi u.a.
    Einführende Literatur:
  • Artur Simon: Musiker in Afrika im Spannungsfeld der Gesellschaft. in: Rock/ Pop/ Jazz im musikwissenschaftlichen Diskurs. Ausgewählte Beiträge zur Popularmusikforschung. Hrsg. v. B. Hoffmann, W. Pape und H. Rösing . Hamburg 1992

  • Artur Simon: Dahab – ein blinder Sänger Nubiens. Musik und Gesellschaft im Nordsudan. In: Simon (Hrsg.): Musik in Afrika. Berlin 1983

  • Artur Simon: Avi Pwasi, eine Musikerpersönlichkeit aus Borno – ein Interview und Selbstdarstellung. In: For Gerhard Kubik. Festschrift on the occasion of his 60th birthday (ed. by A. Schmiidhofer, D. Schüller) . Frankfurt/ Main 1994

  • Wolgang Bender (Ed.): Perspectives on African Music. Bayreuth 1989

  • Meki Nzewi: Musical Practise and Creativity. Bayreuth 1991

  • Meki Nzewi: Master Musicians and the Music of Ese, Ukom and Mgba Ensembles in Ngwa, Igbo Society. Ph.D. Diss. Universsity of Belfast 1977

  • Veit Erlmann: Die Macht des Wortes. Preisgesänge und Berufsmusiker bei den Fulbe des Diamare (Nordkamerun). Hohenschäftlarn 1980
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