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ZdF 48 erschienen

Cover ZdF 48

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ZdF Nr. 48 Erinnerungswert

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Was ist erinnerungswürdig und was der Erinnerungswert? Durch die sich ausbreitende Cancel-Culture der Allwissenden verschieben sich allenthalben die Gewichte auf der Waagschale der Wertschätzungen. In den meisten Ostblockstaaten verschwanden nach der Befreiung vom Kommunismus die Statuen der Heroen dieser Weltbeglückungsideologie, viele Straßen und Plätze wurden nach den Systemwechseln umbenannt. In Ost-Berlin traf es den Lenin-Platz und die darauf platzierte gigantische Statue des Bolschewistenführers. In Tiraspol hingegen steht sein Monument unberührt vor dem Parlamentsgebäude. Seinem Schöpfer, dem Präsidenten der sowjetischen Kunstakademie, Nikoilaj Tomsky, war auch der ziemlich ähnlich geratene Lenin zu verdanken, der 1970 in Ost-Berlin aufgestellt wurde und 1991 von dort verschwinden mußte. Unter die Erde gebracht harrte das zweifelhafte Kunstwerk auf künftige Archäologen.

Kritiker der damaligen Cancel-Culture haben das Verschwinden Lenins der Wiedervereinigung in die Schuhe geschoben. Inzwischen ist Wladimir Iljitsch wiederaufgetaucht, das heißt, sein entscheidender Körperteil, der dicke Kopf, ist wieder ausgegraben worden. Nun liegt er quer in Lauerstellung auf der Spandauer Zitadelle und wartet auf seine Wiederaufrichtung. Die Dauerausstellung „Enthüllt“ in der Zitadelle zeigt seit 2016 alle möglichen Opfer der Cancel-Culture aus guten und schlechten Epochen. Spandau ist ja immerhin ein ausgewiesener Gewahrsamsort für Finsterlinge aus üblen Zeiten.  Darum und vieles mehr geht es in dieser ZdF-Ausgabe.

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