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Neue Publikationen

Das Handbuch zu den deutschen Todesopfern an den Grenzen der damaligen Ostblockstaaten ist als Bd. 31 in der Reihe "Studien des Forschungsverbundes SED-Staat" erschienen.

News vom 17.01.2024

Dieses in internationaler Kooperation entstandene Handbuch rekonstruiert die Lebensgeschichten der am Eisernen Vorhang getöteten DDR-Bürger und ihre Beweggründe zur gefahrvollen Flucht in den Westen. Doch nicht nur Flüchtlinge fielen dem Eisernen Vorhang zum Opfer – auch Bundesbürger wurden erschossen oder erlitten tödliche Stromschläge an Grenzzäunen. Parallel zur Auswertung des deutschen Archivgutes und zur Befragung von Zeit-zeugen sichteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mittel- und Osteuropa in dortigen Archiven die Überlieferungen der Geheimdienste, Außenministerien und Grenztruppen zu den tödlichen Grenzzwischenfällen. Dadurch konnten die Schicksale von vielen bislang wenig beachteten Opfern des Eisernen Vorhangs in einer länderübergreifenden Darstellung erforscht werden.

https://www.mitteldeutscherverlag.de/geschichte/kulturgeschichte/staadt,-jochen-hg-die-deutschen-todesopfer-des-eisernen-vorhangs-1948-1989-detail

Die albanischsprachige Ausgabe des Buches „Deutschland und Kosovo – Die Geschichte einer Partnerschaft“ ist erschienen. Das Buch präsentiert ein Kompendium an Beiträgen zur Geschichte der bilateralen Beziehungen von prägenden Persönlichkeiten. Realisiert wurde das Buchprojekt von der Deutschen Botschaft mit Unterstützung des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Friedrich-Ebert-Stiftung und BWA-Senatsmitglied Sami Hyseni.

Die Studie von Angela Schmole behandelt die Tätigkeit von Frauen im DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Analysiert werden ihre Mittäterschaft als hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiterinnen im Kontext der MfS-Institutionsgeschichte. Die programmatisch durch die SED vorgegebene staatliche Frauenförderung stellte das MfS vor eine letztlich unlösbare Aufgabe. Die Staatssicherheit mobilisierte vor allem traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit wie Ehre, Kampffähigkeit, Härte und Kompromisslosigkeit für ihre Mitarbeiter. Keine Frau gelangte in die Führungsebene des MfS.
Die Autorin untersucht sowohl die Rolle der hauptamtlichen wie auch der inoffiziellen Mittäterinnen des MfS. Diese Binnenperspektive wird mit den Methoden der Geheimpolizei konfrontiert, mit denen sie gegen Frauen vorging, die aus diversen Gründen zu ihren „Untersuchungsobjekten“ und Opfern geworden sind.

452 S., geb., 148 × 210 mm, s/w-Abb. 38,- €
Zur Verlagsseite: https://www.mitteldeutscherverlag.de/geschichte/kulturgeschichte/schmole,-angela-mitt%C3%A4terinnen-detail

Der Herausgeber hat, zusammen mit weiteren Autoren, erneut die DDR-Vergangenheit an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in den Blick genommen und stellt die Frage: Warum werden diejenigen angefeindet, die Licht ins Dunkel der HfM-Vergangenheit bringen wollen? Diejenigen, die eine eigentlich von der HfM zu leistende Arbeit übernahmen und Vorgängen und Vorwürfen des Verdachts auf Kollaboration mit der Stasi, der Manipulation von Studienergebnissen, der Verfälschung der Hochschulchronik, nachgingen?
„Der Schrei“ schreibt mit neuen Recherchen, Erkenntnissen und Veröffentlichungen die Publikation „Defekte einer Hochschulchronik“ aus dem Jahr 2018 fort - auch unter Einschluss / dem Eindruck / der Berücksichtigung der Ereignisse am Rande des 150-jährigen Jubiläums der HfM.

Verlag BoD – Norderstedt 1. Auflage 8/2023, 184 Seiten
Paperback ISBN: 978-3-757-81708-4 Preis 10,80 €
e-Book ISBN: 978-3-756-85410-3

Dieses Arbeitspapier enthält Ergebnisse eines Forschungsprojekts über die Tätigkeit ehemaliger Nationalsozialisten im Volksbildungswesen der DDR. Dieser Aspekt der DDR-Geschichte ist weithin unbekannt. Ehemalige Nationalsozialisten gab es nämlich nicht nur im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch in der SBZ/DDR. Während die NS-Vergangenheit dieses Personenkreises in Westdeutschland seit den späten 1960er Jahren thematisiert und kontrovers diskutiert wurde, erfolgte die Integration ehemaliger Nationalsozialisten in das Bildungswesen und den Wissenschaftsbetrieb der SBZ/DDR still und leise ohne jegliche öffentliche Auseinandersetzungen. Das Forschungsprojekt „Ehemalige Nationalsozialisten in Wissenschaft und Bildung der DDR“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2017 bis 2022 gefördert.

Bestellungen bitte an zdf-sed@fu-berlin.de / Unkostenbgeitrag € 12,-

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Ungarische Ausgabe von: Der Kampf ist nicht zuende.

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In albanischer Sprache ist die erweiterte Ausgabe von Band 27 der Studien des Forschungsverbundes "Kontinuitäten und Brüche - Albanien und die deutschen Staaten 1912-2016" erschienen.

Am 29. Juni 2022 präsentierte Mitherausgeber Hellmut Hoffmann die im Onufri Verlag Tirana erschienene albanischsprachige Ausgabe des 2019 von Matthias Dornfeldt und Enrico Seewald als Band 27 der Studien des Forschungsverbundes herausgegebenen Sammelwerks "Kontinuitäten und Brüche - Albanien und die deutschen Staaten 1912-2016" in der Buchhandlung Tirana Times Bookhouse in Tirana. Hellmut Hoffmann war von 2013 bis 2016 deutscher Botschafter in Albanien und konnte die Kontakte aus seiner Zeit nutzen.

Buchvorstellung im Tirana Times Bookhouse am 29. Juni 2022.       Foto Rita Hoffmann.

Deutschland und Kosovo verbinden langjährige und enge Beziehungen. Die Bundesrepublik hatte als zehnter Staat die Republik Kosovo 2008 rechtlich anerkannt. Schon vorher waren deutsche Vermittler an der Lösung des Kosovo-Konflikts maßgebend beteiligt. Seit 1999 existierte in der Hauptstadt Pristina ein Verbindungsbüro der Bundesrepublik Deutschland.
Der Sammelband enthält Erinnerungen und Darstellungen von Beteiligten, die an der Transformation des Kosovo von einer autonomen jugoslawischen Provinz zum souveränen Staat als Politiker, Diplomaten oder Militärs mitgewirkt haben, sowie Beiträge von wissenschaftlichen Experten. Es ist die erste bilaterale Darstellung der deutsch-kosovarischen Partnerschaft. Der Sammelband bietet einen Einblick in die  schwierige und komplexen Problematik jüngerer europäischer Geschichte auf dem Balkan.

250 S., geb., 148 × 210 mm, s/w-Abb. Verkaufspreis 20,- €
ISBN 978-3-96311-561-5

Zur Ankündigung des Mitteldeutschen Verlags: https://www.mitteldeutscherverlag.de/geschichte/kulturgeschichte/enrico-seewald-matthias-dornfeldt-hg-deutschland-kosovo-detail

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Diese Studie über zwei Professoren der Musikhochschule Weimar beansprucht nicht nur zeitgeschichtliches Interesse, etwa für das Charakterbild der deutschen sozialistischen Diktatur und die Wirkung ihrer Fangarme. Es deutet sich in besonderem Maße eine allgemein menschliche Dimension an, die unter der Oberfläche der gegebenen Faktizität auszuloten wäre. Wird doch sehr Prinzipielles angesprochen, nämlich die schizoide psychische Disposition des von der historischen Turbulenz des Lebens in einer Diktatur überforderten Menschen, der auf kürzestem Wege mit der Verpflichtung zu geheimdienstlicher Zuarbeit zum Übeltäter werden kann, obwohl Kultiviertheit – zudem der geistige Raum der musikalischen, akademischen Bildung – sein moralisches Immunsystem gegen die Versuchung schändlicher Hörigkeit gegenüber einer Despotie feien sollte.

Bestellungen bitte an zdf-sed@fu-berlin.de / Unkostenbgeitrag € 12,-

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Im Deutschen Kunstverlag erschienen:

368 Seiten, 147 farbige Abbildungen, Preis 48,- €.

Für die SED war die Kunst ein Element des Klassenkampfes. Der „Sozialistische Realismus" sollte die Kunst der neuen Gesellschaftsordnung in der DDR sein. Aber die Kunst war älter als der Staat, und es gab Künstler und Künstlerinnen, die auf der Unabhängigkeit ihrer Arbeit bestanden. Manche waren vor 1933 ausgebildet worden, andere in den 1950er Jahren in Berlin (West). Einige wurden international wahrgenommen, viele emigrierten. In den dauernden Auseinandersetzungen um die Kunst in der DDR schwingt auch das wechselhafte Verhältnis der Staatspartei zur internationalen Kunstentwicklung und der westlichen Moderne mit..Die SED-Kunstdoktrin vererteufelte zunächst die moderne Kunst, versuchte dann eine sozialistische Deutung und die zögerliche Erweiterung des Kanons bis schließlich die Parteidoktrin kurz vor Untergang der SED-Diktatur aufgegeben wurde. Felice Fey forschte als Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsverbundes SED-Staat mit Unterstützung der Lotto-Stiftung über die andere Kunst der DDR. Die Ergebnisse ihres Forschungsprojektes liegen nun in Buchform vor. Die Drucklegung wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit einem Zuschuß unterstützt.

Im Bebra-Wissenschaftsverlag erschienen:

Bebra-Wissenschaftsverlag Berlin 2021, 184 Seiten, 26,- Euro.

Mit der Ankunft schwäbischer Emigranten im Kaukasus begann im frühen 19. Jahrhundert ein besonderes deutsch-aserbaidschanisches Verhältnis. Im Ersten Weltkrieg förderte die Reichsregierung die Unabhängigkeit der transkaukasischen Staaten von Rußland und nahm offizielle Kontakte zur Aserbaidschanischen Demokratischen Republik auf, dem ersten demokratischen Staat in der muslimischen Welt. Das deutsche Interesse blieb auch bestehen, als Aserbaidschan eine Teilrepublik der Sowjetunion war. Nach der erneuten Unabhängigkeit wurden am 20. Februar 1992 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Der vorliegende Band ist die erste quellenbasierte Darstellung des Themas für die Zeit von 1918 bis zur Gegenwart. Viele Illustrationen und als Faksimiles wiedergegebene Schlüsseldokumente ergeben zusammen mit dem Text ein anschauliches und facettenreiches Bild der bilateralen Kontakte in den letzten hundert Jahren.


OLZOG edition, Lau-Verlag 2020, Reinbek, 388 Seiten, 26,- €.

Die Vereinigung von Bundesrepublik und DDR erfolgte nicht auf Augenhöhe, sondern als Beitritt des heruntergewirtschafteten ostdeutschen Teilstaates zu dem wirtschaftlich und politisch erfolgreicheren Westdeutschland. Die Wiedervereinigung war weder ein Anschluss noch eine Übernahme und auch keine Einverleibung. Die Deutschen hatten 45 Jahre in unterschiedlichen, in den meisten Bereichen sogar gegensätzlichen Systemen gelebt. Bis zum heutigen Tag wirken die jeweiligen systembedingten Prägungen ebenso wie die Erfahrungen im Transformationsprozess bei vielen Menschen nach. Die beiden Deutschlands bildeten gleichsam die Speerspitze im jahrzehntelangen Kampf der Systeme, den die freiheitlichen Demokratien des Westens gegen die sozialistischen Diktaturen des Ostens gewannen. Je länger die Teilung zurückliegt, desto blasser wird jedoch die Erinnerung daran, warum das westliche Gesellschaftsmodell erfolgreich war. Im wiedervereinigten Deutschland besteht heute sogar die Gefahr, dass die Erfolgsrezepte in Vergessenheit geraten.

1989/90 war die DDR am Ende. Doch der Blick darauf wird immer unschärfer. Viele problematische Entwicklungen werden dem Wiedervereinigungsprozess und nicht der DDR-Schlussbilanz angelastet. Häufig vernachlässigen Betrachtungen des Transformationsprozesses wichtige Fakten oder stellen sie in einen verkehrten Zusammenhang, sodass ein falsches oder zumindest irreführendes Bild entsteht. Für die meisten Westdeutschen ging nach 1990 das Leben, abgesehen von finanziellen Einbußen, weiter wie zuvor, für Ostdeutsche änderte sich nahezu alles. Sie mussten ins kalte Wasser einer unvertrauten Gesellschaftsordnung springen und sich neu orientieren. Trotz Wohlstandsexplosion und sozialer Abfederung des ökonomischen Umbruchs erlebten nicht wenige Ostdeutsche die ersten beiden Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung auch als Verlustgeschichte.

Die letzten drei Jahrzehnte können ohne eine fundierte Analyse der vorausgegangenen Spaltung Deutschlands in eine aufgezwungene sozialistische Diktatur und eine freiheitliche Demokratie sowie des Transformationsprozesses nach 1990 nicht angemessen beschrieben und eingeordnet werden. Teilung und Wiedervereinigung sind zwei Seiten der gleichen Medaille!

Diese Studie enthält die erste Darstellung der Kontakte zwischen Deutschland und Belarus in der Zeit von 1916 bis 1925. Die Autoren haben zahlreiche bislang unveröffentlichte Dokumente ausgewertet und beschreiben auf dieser Grundlage die Wahrnehmung der belarussischen Staatlichkeit durch die deutschen Institutionen seit der Staatsgründung 1918 bis zur Auflösung der Exilregierung im Jahr 1925, Die Darstellung endet mit der Vereinbarung zur Herstellung diplomatischer beziehungen vom 13. März 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Weißrussland. Die Studie entstand dank der Unterstützung des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Vilnius.

Über die Japanpolitik der DDR ist wenig bekannt, obwohl sie sowohl in politischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht für den SED-Staat von großer Bedeutung war. Nach bereits frühen wirtschaftlichen Kontakten in den späten 1950er Jahren regte sich rasch die Hoffnung, mithilfe Japans die Außenpolitische Blockade des westlichen Lagers zu durchbrechen. Nach anfänglichem Scheitern und damit verbundenem, abflauendem Interesse gewann Japan mit seinem rapiden Aufstieg zur Wirtschaftsmacht an neuem Glanz. Eine neue Japanstrategie, günstige politische Entwicklungen in Japan und glückliche persönliche Bekanntschaften ebneten den Weg für den ersten Staatsbesuch Honeckers in einem Land des kapitalistischen Lagers. Der erhoffte politische und wirtschaftliche Aufstieg der DDR blieb jedoch aus. Letzterer auch trotz massiver Bemühungen das CoCom-Embargo mithilfe japanischer Firmen zu umgehen.

Seit dem Bau der Berliner Mauer im Sommer 1961 suchten DDR-Bürger nach alternativen, möglichst gefahrlosen Fluchtwegen in die Bundesrepublik. Dabei entwickelte sich der Fluchtweg über die damalige Volksrepublik Bulgarien mit ihren Grenzen zur Türkei, Griechenland und Jugoslawien bereits nach kurzer Zeit zu einer Hauptfluchtroute. Die überwiegend jungen Leute glaubten, über das rückständige Bulgarien „ganz einfach“ in den Westen zu gelangen. Stefan Appelius hat seit fünfzehn Jahren über den Fluchtweg Bulgarien gearbeitet, und das Thema in der Bundesrepublik erstmals einer großen Öffentlichkeit bekanntgemacht. Er wertete mehrere tausend Archivquellen aus und führte seit zwölf Jahren mehrere hundert Interviews mit Flüchtlingen, Angehörigen von Todesopfern, mit Grenzern, DDR-Diplomaten und Staatssicherheitsleuten. Sein Buch erscheint als 2. Begleitband zum Handbuch über die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze (1949-1989).

Deutschland und Albanien sind seit mehr als einem Jahrhundert durch wechselhafte Beziehungen miteinander verbunden. Bei der Bildung des albanischen Staates 1912 stand das Deutsche Reich neben anderen europäischen Großmächten Pate. Im Zweiten Weltkrieg folgte der italienischen die deutsche Besetzung Albaniens. Das Verhältnis der Sozialistischen Volksrepublik Albanien zu den beiden deutschen Staaten entwickelte sich unterschiedlich. Nach Überwindung der kommunistischen Herrschaft beschritt Albanien den Weg in die Europäische Union. Dabei ist Deutschland ein verlässlicher Partner.

Im vorliegenden Band befassen sich Autoren aus beiden Ländern mit den politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Die deutsche Botschafterin in Tirana bietet einen Ausblick auf die Zukunft Albaniens.

Herausgeber, Autorinnen und Autoren: Hans-Jürgen Müller, Matthias Dornfeldt, Enrico Seewald, Georg Herbstritt, Helmut Hoffmann, Marenglen Kasmi, Paskal Milo, Michael Schmidt-Neke, Peter Spary, Susanne Schütz; Übersetzung: Delina Binaj

Die gewalttätigen Ausschreitungen anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg im Sommer 2017 haben einer breiten Öffentlichkeit abermals das Ausmaß linker Gewaltbereitschaft vor Augen geführt. Klaus Schroeder und Monika Deutz-Schroeder untersuchen in diesem Buch die historischen und ideologischen Wurzeln der linken Selbstermächtigung zur Gewaltanwendung von ihren Ursprüngen in der Französischen Revolution, in den Texten von Karl Marx bis zur Gewaltpraxis unter Lenin und Stalin sowie in den sozialistischen Zwangsregimen der Roten Khmer oder dem realen Sozialismus in der DDR. Weiterhin werden die Gewaltdebatten in der Neuen Linken, die im Linksterrorismus der RAF mündeten, Erscheinungsformen der Straßenmilitanz und die aktuelle Gewalt gegen Globalisierung, Arbeitsämter, Burschenschaftler oder Infrastrukturen analysiert. Klaus Schroeder und Monika Deutz-Schroeder befassen sich in diesem Buch mit den Herausforderung der linken Gewalt in all ihren Formen und Facetten. Der Band ist im Herder Verlag erschienen.

Das Buch von Stefan Appelius über einen bislang unbekannten Spionagefall aus der Nachkriegszeit ist im Rowohlt-Verlag erschienen.
Olga Raue, ihr Mann und ihr Schwager spionierten für die CIA, zuerst in der DDR, später in Moskau. Der Verrat durch eine Freundin brachte Olga Raue eine langjährige Haftstrafe in der DDR ein. Nach sechs Jahren kaufte die Bundesrepublik sie 1977 frei. Die ehemalige Spionin schwieg mehr als 50 Jahre lang über ihre Mission im Osten. Stefan Appelius entdeckte in DDR-Akten den «Spionagering Raue» und konnte Olga Raue als Zeitzeugin befragen. Nach ihrer Festnahme wurde sie vom MfS angeworben, weil die Stasi hoffte, durch sie in das Verbindungsnetzt der CIA eindringen zu können. Das gleiche galt für ihren Schwager Gerd Raue. Er wurde schließlich unter den Augen des MfS vom BND in den Westen "geschleust". Olga Raue schrieb, nachdem ihre Bewährungszeit beendet war, dem MfS ihre Kündigung.Stefan Appelius hat in seinem Buch die Lebensgeschichte der Spionin in die sachkundige Analyse der Zeitumstände und in die Wirkungsgeschichte des Spionagerings um Olga Raue eingebettet.

Matthias Dornfeldt und Enrico Seewald legen zwei weitere Bände zur Diplomatiegeschichte vor.

Erschienen im be.bra Wissenschaftsverlag.

Die Geschichte der deutsch-georgischen Beziehungen reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Im Ersten Weltkrieg geriet der Kaukasus aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen in den Fokus deutscher Politik. Die Reichsregierung förderte die Unabhängigkeit der transkaukasischen Staaten von Russland und erkannte im Herbst 1920 die Demokratische Republik Georgien offiziell an. Wenige Monate später traf der erste Gesandte des Deutschen Reiches in Tiflis ein. Nach der Besetzung des Landes durch die Rote Armee im Februar 1921 wurde die Gesandtschaft in ein Generalkonsulat umgewandelt, das auf Wunsch der Sowjetregierung am 15. Januar 1938 schließen musste.

Der vorliegende Band gibt erstmals einen quellenbasierten Überblick über die Geschichte der deutsch-georgischen amtlichen Beziehungen und legt dabei den Schwerpunkt auf die ereignisreichen Jahre 1917 bis 1921. Dabei wird die Geschichte Georgiens vor 1914 genauso erfasst wie die schwierigen Jahre unter der Sowjetherrschaft. Im Ergebnis zeigt sich ein facettenreiches und anschauliches Bild der Ereignisse sowie des wechselseitigen Verhältnisses zwischen Deutschland und Georgien.

Mit zahlreichen, zum Teil bislang unveröffentlichten Fotografien und Faksimiles von Originaldokumenten.

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Herausgegeben von der  Deutschen Botschaft in Pressburg.

Dieser Band ist zweisprachlich erschienen.

3 / 10