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Fee-Alexandra Haase (Hannover)



Aspasia – Historische Persönlichkeit und fictio personae. Schriftliche und bildliche Formen der Überlieferung einer Wissenschaft in Platons Dialog Menexenos, Raphaels Fresko Schule von Athen und in modernen Quellen



Aspasia – Historical personality and fictio personae
In ancient Greece Aspasia was a women teaching rhetoric and having a close relationship to the persons in the dialogues of Platon as well as to the comtempory political leader Pericles who was introduced into the art of eloquence by her. We find literary roots of her presence in Athens in the poetic works and Platonic dialogues as documents demonstrating indirectly the value and types for the performance of her lost speeches using the genus deliberativum and genus laudativum. According to the tradition of Renaissance scholars' interest in ancient rhetoric the name Aspasia took place in the history of rhetoric in texts and pictures representing an iconographic type which is documentated up to present times and related to an allegorical presentation of the art of oratory. So different media show the transformation process for the 'memoria' of this ancient teacher in literary and pictural genders.



In Raphaels Fresko Schule von Athen finden sich viele Hinweise darauf, daß in diesem Bild Zitate aus Schriften Platons als Quellen für die dargestellten Personen für die Bilder eingesetzt wurden. Im Mittelpunkt dieser Anhandlung steht jedoch neben den bildlichen Quellen auch die Überlieferung der Gestalt Aspasias in Schriften wie Platons Dialog Menexenos, der für die Person der Aspasia eine grundlegende Textquelle dieser historischen Persönlichkeit ist. Unter Berücksichtigung der textkritischen Probleme der Überlieferung ihres Namens bei antiken Autoren führt uns diese Untersuchung über die Schriften Platons und bei Darstellungen der Rhetorik in der bildenden Kunst und Literatur seit der Renaissance zu den Motiven der Beredsamkeit in der Literatur der Moderne, die auch im 20. Jahrhundert mit dem Namen Aspasia die politische Rede verbindet. Vergleicht man die Motive von Erzählungen über diese Rednerin bei Platon mit narrativen Strukturen in Bildern und ihrem Bild in der späteren Literatur der Neuzeit, so sind diese Elemente Bestandteile eines Prozesses der Überlieferung, in dem sich typische Eigenschaften der Redegattung der Staatsrede auch in der Literatur der Moderne erhalten haben.

Unzweifelhaft werden in Raphaels Fresko im Vatikan von den Personen, die Aspasia umgeben, verschiedene Dinge studiert, betrachtet und gelehrt. Platon läßt im 7. Buch der Gesetze einen Fremden aus Athen sagen, daß für Frauen und Männer die Schulpflicht im Staate notwendig ist (Platon 1990: 50; 804 c–e). In Athen gab es während der Herrschaftszeit des Perikles viele Schulen oder Akademien, in denen die Ausübung von Lehrtätigkeiten und das Studium der Wissenschaften und Künste möglich war. Eine davon war die Schule der Rednerin Aspasia. Ihre zeitgenössischen Mitstreiter und Schüler sind durch die Stellen in den Quellenschriften Platons hinreichend bekannt.




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Zusammentreffen von Aspasia mit den Anhängern des Sokrates sind in den Dialogen Platons überliefert. Von den Themen ihrer eigenen Reden erfahren wir hier nur Vages durch die indirekte Wiedergabe ihrer Reden. Unter diesen griechischen Quellen, die auch über ihren Kontakt zu diesen Zeitgenossen Aufschluß geben, sind zwei Dialoge Platons zu nennen. Auf den Anachronismus seines Dialogs Menexenos, in dem die Aspasia erwähnt wird, wurde bereits hingewiesen. Auch andere Kriterien sind für die Fraglichkeit der Authentizität der hier von Sokrates vorgetragenen Rede, die der Aspasia zugeschrieben wird, bei der Analyse von diesem Dialog angeführt worden (Platon 1978: 223). Platons Dialog ist auf die Wiedergabe dieser vermeintlich von Aspasia gehaltenen Leichenrede auf gefallene Krieger ausgerichtet, die nun der Sokrates in ihrer Abwesenheit dem Menexenos vorträgt. Wieland übersetzt uns diese Stelle:

Du getraust dich also, sagt Menexenus, diese Rede zu halten, wenn es dir vor dem Senat aufgetragen würde? Warum nicht, erwidert Sokrates, da ich das Glück gehabt habe, eine Lehrmeisterin in der Redekunst zu haben, die viele andre zu sehr guten Rednern gemacht hat, und darunter einen, der unter allen Griechen nicht seines gleichen hat, den Perikles? – Wer wäre diese, versetzt Menexenus, wenn du nicht die Aspasien meinst? – Keine andere! Sie und Konnus, des Metrobius Sohn, sind ja beide meine Lehrmeister, jener in der Musik, Aspasia in der Rhetorik. [...] Aber zu guten Glück hörte ich erst gestern zu, als Aspasia, als von dem Vorhaben, eine solche Rede halten zu lassen, gesprochen wurde, sich über diesen Gegenstand [gemeint ist die Leichenrede] vernehmen ließ, und uns auf der Stelle zeigte, was darüber zu sagen wäre. (Wieland 1930: 261)

Hier wird nun im griechischen Original von Sokrates entgegen der Überlegung, daß seine Lehrerin ungehalten werden könnte, wenn er ihre Rede öffentlich bekannt gibt, diese Trauerrede dem Menexenus vorgetragen. Wieland verzichtet auf ihre Übersetzung (Wieland 1930: 202–203). Diese Rede des Sokrates gilt für ihn als nichtauthentische Rede seiner Lehrerin. Wieland ordnet die Platonischen Dialoge prinzipiell – und somit auch die Rede der Aspasia, in der die Kriege Athens gegen Hellenen und Barbaren beschrieben werden – der Fiktion zu (Wieland 1930: 263). Gauss beruft sich auf Sven Lönberg und spricht von einer politischen Satire in diesem Dialog, die jedoch andererseits nach Ciceros Überlieferung im 151. Abschnitt des Buches vom Redner anderen Reden ähnlicher Art als Vorbild diente (Gauss 1956: 224).

Ein weiterer Text, der die Verbindung der Aspasia mit dem Kreis der Athener um Sokrates bezeuge, ist in der Übersetzung Wielands in Xenophons Schrift über die Ökonomie zu finden, in der im 3. Kapitel eine Unterredung zwischen Sokrates und Kritobulus über Aspasia beschrieben wird. In diesem Dialog des Sokrates mit dem Kritobulus rät Sokrates in Wielands Übersetzung seinem Dialogpartner: "Übrigens empfehle ich dir die Aspasia, die dir über diese ganze Materie mit viel größerer Sachkenntnis sprechen kann als ich." (Wieland 1930: 263) Nach der Überlieferung von diesen Dialogen ist die Vorbildlichkeit der Redekunst von Aspasia nach der Beurteilung der Athener Mitbürger unzweifelhaft. Die deutsche Bezeichnung des Freskos im Vatikan wurde aus dem Italienischen übertragen von Goethe, der den Ausdruck "Schule von Athen" für den Titel des Gemäldes in Rom erwähnt (Most 1999: 5).




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Der topographisch nicht gesicherte Ort des Freskos, an dem sich die Szene des Zusammentreffens von Gelehrten abspielt, hat zu Vergleichen von Bramantes Entwurf mit authentischen Gebäuden geführt. Most macht auf die Bauzitate aus der römischen Architektur wie die Maxentius-Basilika und den Janus Quadrifons aufmerksam (Most 1999: 76–82). Lauenstein hingegen datiert nach der Architektur des Raumes die im Gemälde dargestellten Räumlichkeiten in die Zeit um 500 v. Chr. (Lauenstein 1998: 11). Es handelt sich jedoch um ein virtuelles Gebäude. Die beiden hinteren Bögen mit Kassettendecke und der vordere mit Mäanderfries haben unterschiedliche Funktionen als dargestellte Architektur bzw. zur Rahmung des Freskos. Es handelt sich um eine Schule, in der sich auch die Aspasia aufhält. Wir haben hier mit der Redekunst ein Thema für ein Raumkonzept Raphaels vorliegen, das in einer der beiden Darstellungen der Schule von Athen und der Disputa auf den gegenüberliegenden Wänden der Stanza della Segnatura die Figur der antiken Rednerin einbezieht.

Auch andere Figuren im Fresko sind auf Platonische Dialoge zu beziehen. Most hat, obgleich er einräumt, daß wir "nirgendwo eine Szene geschildert wie diese [...]" finden, seine "Hypothesen", die ihn das Bild dem Platonischen Dialog Protagoras verwandt erscheinen lassen, im Schlußteil seiner Schrift ausgeführt (Most 1999: 63–66). Noch in seinen Spätdialogen wie dem Sophisten, Theatet und Kratylos finden wir Hinweise auf das Thema Sprache, das in den Reden von Sokrates und seinen Gesprächspartnern erörtert wird. Wir haben es im Fresko aber weder mit der Darstellung einer Allegorie einer Wissenschaft noch mit wirklichen Vertretern für die Künste zu tun, sondern mit der Darstellung authentischer Personen nach deren Quellenüberlieferung. D. h. im Falle der Aspasia mit einer Frau, deren Existenz durch die Quellen des Platon und den Dichtern abgesichert ist. Auch für das Umfeld von Personen dieser auf schriftlichem Wege überlieferten Aspasia finden sich in den Dialogen Hinweise auf die schweigend dargestellte Person in Raphaels Fresko.

Die Personen, die oberhalb der Figur der Aspasia den Sokrates umgeben, stammen nach der Überlieferung in Quellen des Platon aus dem zeitgenössischen Kreis von den mit der Rednerin bekannten Anhängern des Philosophen. So gehören der Dichter Agathon, dessen Rede im Dialog Das Gastmahl von Platon überliefert ist, und der im Panzer dargestellte Alkibiades, den Platon beim Gastmahl als Redner und in einem eigenen Dialog mit dem Titel Alkibiades zu Wort kommen läßt, zu der Gruppe von Personen, die um ihren Lehrer herum auf der Treppe hinter der Aspasia stehen. Somit dürfen auch wir den Dialog in der Schrift Symposion für eine weitere Quelle des Platon für das Fresko betrachten. Es befindet sich auch im Vatikan ein Kunstwerk, das uns auf das ikonographische Motiv Aspasia für das Bildnis hinweist. Diese künstlerische Vorlage befand sich noch nicht zu Lebzeiten Raphaels unter den Plastiken des Vatikan. Die Herme, die sich heute noch in der Sala delle Muse befindet, wurde bei Torre di Chiaruccia im Jahre 1777 gefunden und trägt die griechische Aufschrift des Namens der Athenerin (Vgl. die genaue Beschreibung bei Helbig 1963: 54–55).




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Hier wie auf dem Fresko sieht das Auge des Betrachters die feinen Gesichtszüge und Lippen. Gleiches gilt für die Hände. Hier scheint eine Frau in einem verzierten, Falten werfenden Gewand dargestellt zu sein. Der Vergleich mit der anderen Darstellung aus der Antike, die der Aspasia zugeschrieben wird, verweist auf einen Typus von Frau mit gleichmäßigen Gesichtszügen und schulterlangen, in Strähnen nach hinten fallenden Haaren, die ein langes Gewand mit einem Überwurf trägt.

Die gemeinsamen äußerlichen Eigenschaften für die Gestalt der Rednerin sind bei der steinernen antiken Plastik, die sich im Vatikan befindet, und in der fein belebten Darstellungsweise in Raphaels Fresko offensichtlich (Kytzler 1994: 35–36). Die Haltung der linken Hand auf Brusthöhe ist ein Hinweis darauf, daß nach der Bemerkung Quintilians in seiner Institutio oratoria (Quintilian 1738: 10, 7, 15) allein das Herz bzw. die Brust (pectus) und der Weg des Geistes (via mentis) die Beredsamkeit eines Menschens ausmachen. Dieser Gestus, mit dem die Person sich nicht an ihre Schüler, sondern an den Betrachter des Freskos wendet, ist hier unübersehbar hervorgehoben durch den ansonsten bis auf die Füße völlig verhüllten Körper. Das Schweigen ausgerechnet dieser Figur gehört zu den vermeintlich merkwürdigsten Attributen ausgerechnet für eine Rednerin, die im Gemälde erhalten sind. Es spricht jedoch insofern für die Abbildung einer Rednerin, als sie sich hier gemäß den visuellen Mitteln des Gemäldes ihrer Körpersprache bedient. Im Fresko ist diese Konstellation zwischen Philosophen und Aspasia als einer Vertreterin der artes liberales exemplarisch für eine Zusammenstellung einzelner Personen, die durch schriftliche Quellen den Künstlern in der Renaissance bekannt waren.

Als Person hat Aspasia durch die Figur ihres Schülers Sokrates in den Platonischen Dialogen Eingang in die philosophische Literatur gefunden. Das Bildprogramm des Freskos, von dem bekannt ist, daß es mit Hilfe des päpstlichen Bibliothekars und Rhetorikers Fedra Inghirami entwickelt wurde, variiert eine seit der Antike etablierte und im Mittelalter variierte Konzeption für die Wissenschaften und freien Künste (Oberhuber 1983: 62). Inghirami, von dem ein Dialog über den Unterschied zwischen Rhetorik und Philosophie geschrieben wurde, kann dem Künstler auch das Wissen über den Anteil und die Stellung der Figur der Aspasia für die Künste vermittelt haben. Die Ergänzung der Künste des Triviums durch diese Figur und der räumliche Unterschied von ihr und den Vertretern anderer Künste zu den Philosophen ist bei der Anordnung der entsprechenden Figuren im Fresko auf eine Konzeption der Wissenschaften hin ausgerichtet. Die restlichen sechs Vertreter der Freien Künste werden im Fresko räumlich vor der Philosophie abgegrenzt dargestellt. Das Trivium repräsentieren die Figur der Aspasia, der auf einem Säulensockel mit Basis ein Buch Haltende mit bekränztem Haupt, die traditionell für Epikur gehalten wird, und die auf einem Sockel mit dem Ellenbogen gestützte und Zeilen auf ein Papier schreibende männliche Figur. Körperhaltung und Gestik legen es nahe, den Bekränzten als Vertreter der Grammatik und den Schreibenden als Repräsentanten der Dialektik zu interpretieren: Der Bekränzte ist dadurch gekennzeichnet, daß er ohne ersichtliche Anstrengungen richtig mit der geschriebenen Sprache umgehen kann, während der auf dem Podest Schreibende im reflektierenden Denkvorgang seine wenigen Worte zu Papier bringt.




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Bei Platon finden wir eine Beschreibung dieser Typen von Gelehrten. Im Dialog Parmenides hat Platon eine Darstellung ebendieses Vertreters der Dialektik im Gespräch mit Sokrates vorgenommen. Die Figuren des sogenannten Euklides und Pythagoras, der auch in Platons Dialog Timaios erwähnt wird, gehören auf dieser Hälfte des Freskos zu den Gelehrten für die Fächer Arithmetik und Musik innerhalb des Quadriviums. Auf der rechten Hälfte des Bildes unterhalb der Treppe befinden sich die beiden Gelehrten, die für die Geometrie und Astronomie eingesetzt sind, die traditionell als Zarathustra oder in der Person des Platonschülers Herakleides Pontikos verkörpert ist, der die Erdkugel auf seiner Hand dreht. Insbesondere die Gruppe der um einen Zirkel Stehenden und Knieenden von Anhängern der Geometrie auf der Bildhälfte, die dem Aristoteles zugeordnet wird, ist für die Koedukation ein Beispiel, das in Platons Dialog Die Gesetze übernommen wurde.

Hinter der Aspasia beginnt auf den Stufen der Bereich, in dem sich die Philosophen aufhalten, die Aristoteles und Platon zuzuordnen sind. Die Gruppe der Männer um Sokrates herum repräsentieren Platoniker wie Xenophon und Alkibiades. Auf der anderen Seite stehen die Anhänger des Aristoteles, der ein Buch mit der Aufschrift "Etica" in Händen hält, unter dem Bogen des Gewölbes, das oberhalb der Vertreter der artes liberales verläuft. In der Nische der linken Seite steht eine Figur des Apoll mit der Lyra und in der rechts eine Minerva. Wir finden einen Vorläufer dieses Konzeptes von Wissenschaften der Schule von Athen in der Darstellung der Philosophie mit Sokrates und Platon und den sieben Freien Künsten im Hortus deliciarum aus dem 12. Jahrhundert (Abbildung bei Most 1999: 37).

Verpflichtend für diese neue Art von Bildprogramm, das in der Renaissance von Raphael genutzt wird, ist jedoch die Verwendung oder zumindest die Kenntnis von Persönlichkeiten aus literarischen Quellen des Platon oder deren römischen Rezeptionsschriften. Sie wurden für die Anordnung von Zeugnissen aus der bildenden Kunst herangezogen, die Raphael wiederum als Vorlage dienten. Für die Annahme, daß das Schema der Abfolge von Vertretern der artes liberales und der Philosophie nach einem vorgegebenen Kanon von Quellen in einem überlieferten Konzept ausgeführt ist, das nicht durch die Übernahme von anonymen Typen aus der bildenden Kunst als konkretes Bildprogramm realisiert wurde, spricht auch der Einsatz von antiken Quellen, die zur späteren Verwendung für die Darstellung einer Kunst wie der Rhetorik den Autoren zur Verfügung standen.

Ein Fehler schriftlicher Dokumente bei der Überlieferung des Namens der Aspasia, der bereits bei griechischen Autoren und deren Kompilatoren anzutreffen ist, liegt in dem Austausch des Genus des griechischen Namens. Solche Textstellen, die offensichtlich nicht auf den Namen der Rednerin verweisen, sind zahlreich. So wird bei Aischines die Form überliefert (vgl. Scholia Graeca 1790: 126; zum Namen Apasia: Wörterbuch der griechischen Eigennamen 1863: 160). Auch bei Philostratus werden nur männliche flektierte Formen überliefert (Avotins 1978: 40). Schließlich verwendet Suidas die männliche Form als Namen für einen Sophisten (Daub 1882: 40–41). Das Oxford Classical Dictionary (1996: 192) verweist auf die Überlieferung bei Suidas.




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Eine zusammenfassende kurze Biographie zum Leben der Aspasia überliefert uns Harpokrates. In seinem Lexikon nennt er unter dem Stichwort A s p a s í a einen mit diesem Namen bezeichneten Dialog des Aischines mit Verweis auf Lysias als seine Quelle und vermerkt nach der Überlieferung im Dialog Menexenos, daß sie oft mit Sokrates und dessen Anhängern zusammentraf und eine Lehrerin des Perikles war. Hier wird von ihr behauptet: "Es scheint, daß sie die Ursache für zwei Kriege gewesen ist." (Harpokrates 1969: 61–62; Übersetzung d. Verf.) Dieser Austausch mit männlichen Personen ist seit der Antike für einen Kommentar zu den griechischen und späteren Schriftquellen, die historisch abgesicherte Quellen sind, unbedingt zu berücksichtigen. Nur zum Teil überliefert ist ein Dialog Aspasia des Aischines (zu Aspasia als als Komödientypus vgl. Ehlers 1966: 30). Fragmente dieses Dialogs der Aspasia mit Xenophon aus seiner Schrift sind bei Cicero und Quintilian überliefert (vgl. den Verweis auf Ciceros De inventione I. 31) und Quintilians Institutio oratoria (5, II, 18) bei Fabricius 1793: 693). Auch Antisthenes soll ein Buch geschrieben haben, das mit ihrem Namen bezeichnet wird (vgl. Ehlers 1966: 31).

Weitere Quellen, die belegen, daß Aspasia offensichtlich nicht nur in den Dialogen von Zeitgenossen bei Platon auftritt, sondern als Rednerin als ein Motiv in der Dichtung seit der Zeit beliebt war, in der sie in Athen als die zweite Gattin des Perikles wegen ihres Einflusses auf ihren Gatten das Angriffsziel der politischen Gegner wurde, sind die nur dem Titel nach oder als ganzes Schriftstück in Werkeditionen überlieferten Werke. Unter diesen zeitgenössischen Komödiendichtern zu Lebzeiten des Perikles sind Kratinos, Cheironos, Eupolis und Demen zu nennen (Ehlers 1966: 30). Von Pseudo-Lukian ist eine Satire überliefert, in der ein Sohn einer Astasia mit dem Spottnamen "der Leichtfüßige" neben der Gicht, einem Lehrer und einem Pfleger eine der Personen dieser Behandlung des Motivs ist. Auch die Anklage wegen Kuppelei und Gottlosigkeit im Jahre 433/432, ihre Beteiligung am Samanischen Krieg und am Megarithischen Psephisma während ihres Aufenthaltes in Athen sind durch die zeitgenössischen Dichter der römischen Geschichtsschreibung vermittelt worden (Kytzler 1994 35–36). Die Überlieferung des Aspasia-Bildes in der Komödie behandelt Schwarze (Schwarze 1971: 100–101 und 112–113).

Aspasias Biographie einschließlich ihrer Reden ist uns trotz dieser Quellenlage nur in der Überlieferung von Schriften anderer Autoren erhalten. Aus ihrer Biographie und Beschreibung aus den Quellen zur griechischen und lateinischen Literatur sind auch Arbeiten deutscher Philologen und Dichter hervorgegangen. Diese Textstellen beinhalten auch Quellen des Motivs in der Dichtung, die zur Veranschaulichung der Wirkung von Staatsreden durch die Person dieser Rhetorikerin im 20. Jahrhundert benutzt wurden.




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Auch die Dialoge Platons sind für diesen Zusammenhang zwischen ihrer Person und ihrem Wirkungskreis auf die Werke bildender Künstler und Dichter, die Aspasia darstellen, mit dem Fresko berücksichtigt geblieben. Exemplarisch für die Kritik an dem durch die Komödiendichtung überlieferten Bild von Aspasia im 18. Jahrhundert ist Wieland, der den Zusammenhang zwischen Liebe und Beredsamkeit zum Thema seiner Rezensionen macht. In seiner Abhandlung Ehrenrettung dreyer berühmter Frauen tadelt Wieland bei seiner Bewertung der Schriften Die Geschichte berühmter Frauenzimmer und dem Dictionaire historique portatif des Femmes celebres und Memoirs of the most illustrious Ladies of all Ages and Nations ihre zur Beschreibung von Aspasias Lehranstalt benutzten Bezeichnungen Schule der Beredsamkeit und Akademie der Liebe als zeitgenössische Ausdrücke "in waschhaftem Tone." (Wieland 1930: 258–259) Auf die Verbindung von Beredsamkeit und Liebe als Motiv finden sich zahlreiche Hinweise in Editionen der Institutio oratoria. Das Lob der Liebe (laus amoris) (Quintilian 1783: 12, 1, 8) und die Liebe der Worte (amor verborum) (ebd.: 8, Pro. 24) werden als Begriffe von dem Philologen Gesner in seiner Ausgabe aus dem Jahre 1738 in seinem Werkindex von Quintilians Schrift genannt. Wieland bezeichnet die Rednerin als eine Freundin des Sokrates (Wieland 1930: 260). Für den Ausdruck Juno des Athenischen Jupiters verweist er auf die Komödienschreiber (ebd.: 260). Über diese Schule der Aspasia berichtet Wieland auch in seinem Roman Agathon, in dem wir über ihre Schülerschaft erfahren: "Staatsmänner besuchten es, um im Schooße der Musen und Grazien auszuruhen; die Anaxagoras und Sokrates, um ihre Filosophie aufzuheitern; die Fidias und Zeuxis, um schöne Bilder und Ideen aufzuhaschen; die Dichter, um ihren Werken die letzte Politur zu geben; die edelste Jugend von Athen, um sich zu bilden, oder sich wenigsten rühmen zu können, in Aspasiens Schule gebildet worden zu seyn." (Wieland 1937: 268). Die Wirkung der Aspasia im Roman Agathon, dessen Titel uns freilich an den Namen des Redners im Symposion Platons erinnert, ist aus der Sicht einer Frau beschrieben, die in ihre Schule aufgenommen wird. In Wielands Roman macht Alkibiades seine junge Geliebte mit der Rednerin bekannt, die ihren Eindruck beim ersten Anblick dieser Frau mit der Wirkung einer Königin vergleicht und im Affekt mit einer Proskynese reagiert:

Niemahls in meinem Leben schlug mir das Herz, wie in dem Augenblick, da ich von einer lieblichen jungen Sklavin, durch Gemächer, die den Aufenthalt einer Königin ankündigten, in das Zimmer der Aspasia geführt wurde. Verblendet von dem Glanze, der meinem schüchternen Blick allenthalb entgegen schimmerte, glaubte ich, da ich es endlich wagte die Augen zu ihr zu erheben, daß ich eine Göttin vor mir sehe. Sie saß auf einem Persischen Ruhebette, und schien sich mit beobachtendem Blicke an meiner Verwirrung zu ergetzen. Aber sie hatte in einer Gesichtsbildung, die ausdrücklich für die Majestät ihrer Figur gemacht war, etwas so unwiderstehlich reitzendes, und dieser forschende Blick war durch ein so einnehmendes Lächeln gemildert, daß es unmöglich war, sie ohne Liebe anzusehen.




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Was in diesen Augenblicken in meiner Seele vorging, ist wirklich über alle Beschreibung. Ich fühlte ein neues Wesen, eine andre vollkommenere Art von Daseyn, gleich der Versetzung in die Wohnung der Götter, oder in Elysium. Meine durch das Ausschauen eines Gegenstandes, der alle Träume meiner Fantasie auslöschte, befriedigte Seele schwamm in einem Aether von Liebe und Wonne. Ich warf mich zu ihren Füßen, und hob Augen zu ihr auf, in welchen, wie ich glaube, alles was ich fühlte ausgedrückt war, Augen, die von Thränen der süßesten Empfindlichkeit waren. (Wieland 1937: 441)

Wie Aspasia bei der Aufnahme des jungen Mädchens handelte, erfahren wir auch: "Die großmüthige Aspasia vermiet alles, was das arme Mädchen aus ihrer angenehmen Verzauberung hätte erwecken können. Sie fragte nicht nach ihrem vorigen Umständen, und ließ ihr auch nicht merken, daß sie davon unterrichtet sey. Sie sprach nicht einmal von ihren Talenten." (ebd.: 442). Wielands Werk ist exemplarisch für die Darstellung einer fiktiven Aspasia in seiner Dichtung als 'Königin des Herzens' ,– man denke dabei auch an den Ausdruck 'queen of hearts' –, die er nach der Beschreibung historischer Quellen lobt. In seiner poetischen Beschreibung in einem Gedicht mit dem gleichen Titel ist Aspasia eine Priesterin:

Schön, liebenswerth, mit jedem Reitz geschmückt,
Der Aug΄ du Herz und Geist zugleich entzückt.
An edlem Bau und langen blonden Haaren
Der schönsten Frau in Artaxatens Reich,
An Grazien nur Amors Mutter gleich,
Sah sich, im Flor von fünf und zwanzig Jahren,
Aspasia zum priesterlichen Stand
Aus eines Helden Arm, aus Cyrus Arm, verbannt.
(Wieland 1984: 107)

Zur belehrenden Warnung nach dem Gedicht über die Liebe der Aspasia und eines Zoroaster will der Dichter dem Leser Beispiele der Sittenlehre geben. Stoff und Zeugin sind dabei seit der Antike Bezeichnungen aus der Redekunst. Man vergleiche etwa diese Ausdrücke mit den Begriffen materia für den Stoff und testimonium für das Zeugnis:

Und nun – was haben wir aus allem dem zu lernen?
Sehr viel zu lernen, sehr viel!
Kennt ihr den Mann, der, als er nach den Sternen
Zu hitzig sah, in eine Grube fiel?
Es war ein Beispiel mehr! Lasst΄s euch zur Warnung dienen!
Auch, wenn ihr je bey Mondenlicht im Grünen
Platonisiren wollt, platonisirt allein!
Und kommt die Lust euch an, in einem heil΄gen Hain
Um solche Zeit – des Stoffs euch zu entladen,
So lasst dabey (so wie beym Baden
In einer Sommernacht) ja keine Zeugin seyn!




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Wir zögen leicht mehr schöne Sittenlehren
Aus der Geschichte noch heraus:
Allein wir lassen gern den Leser selbst gewähren!
Wer eine Nase hat, – spürt sie unfehlbar aus:
Die andern können sie entbehren!
(ebd.: 125–126)

Der Hinweis auf Perikles dürfte hier – auch wenn hier nur historische Ereignisse klischiert werden – als ein biographischer Verweis auf Aspasias Bekanntschaft mit dem Staatsmann zu sehen sein. Für die Variation des Themas Rede und Liebe in Bildern und in der neuzeitlichen Dichtung finden sich verschiedene Beispiele. William Shakespeares Drama Timon von Athen wurde von Erich Fried in das Deutsche übersetzt. Ein Dichter und ein Maler unterhalten sich hier im Hause des Timon, der ein edler Athener ist, in der ersten Szene des ersten Aktes:

Dichter: Folgt meiner Zueignung hier auf dem Fuße. –
Laßt euer Bild sehn.
Maler: Ha? – Ein gutes Bild.
Dichter: Und ob! Das macht sich trefflich, ausgezeichnet.
Maler: Es geht.
Dichter: Bewundernswert. Wie diese seine Anmut
Ihm Standeswürde zuspricht! Wieviel Geist
Dies Aug versprüht! Wie große Phantasie hier
In dieser Lippe zuckt. Den stummen Mienen
Möchte man sein Wort leihn!
Maler: Das Leben ganz hübsch nachgeäfft. Der Zug hier: Gut, nicht wahr?
(Fried 1989: 307)

Hugo von Hofmannsthal variiert die personae dramatis des Stoffes. Er beschreibt den Athener in der Einleitung des Fragments seiner Kömodie Timon der Redner als den Gegenspieler einer Hetäre. Hoffmannsthal schreibt hier: "Die Komödie 'Timon der Redner' ist eine politische Komödie. Timon ist der radicale Kleinbürger. Die Gegenfigur, die Wortführerin für die aristokratische Partei, ist die Hetäre Bacchis." (Hofmannsthal 1975: 7). Dabei sind in lyrische Form gekleidete politische Reden eine Allegorie für diese Gattung von Rede, die von Autoren der deutschen Literatur aufgegriffen wird, die als Aspasias Worte allegorisch verkleidet politische Zustände der Gegenwart beschreiben. In Theodor Lessings Dialog Äther am Abend ist ein Monolog einer Aspasia vertreten, in dem in Form einer Trauerrede von ihr das Lebensende beschrieben wird. Unter dem Namen der Rednerin, der Platon eine Leichenrede für die gefallenen Athener zuschreibt, werden hier nun Veränderungen des Lebens aus der Sicht dieser Frau beschrieben:

Blick΄ ich in die streifigen Federwölkchen, dann seh΄ ich weiße Schäfchen und rosige Lämmlein vorüberklingen. Seh΄ ich aber über dem Meere die Haufwolke geballt, dann erblicke ich Berge mit Schluchten und gesteilte Zacken. Und ach! Eurer Aspasia wird sich unwahrscheinlich-traumhaft. Das Leben zerrinnt! Aber nicht schmerzhaft, wie mit jähem Rucke der Tod, der bittere Tod, unser wissendes Ich abreißt und den Faden zerschneidet. Nein, ich verblute feierlich, wie Musik verklingt. Ich versinke friedlich, wie das Kind in den Mutterarm zum Schlafen sich bettet. Ich vergleite in Abend, wie die Blume sich schließt. Ich sterbe, wie wenn ein Greis ruhig vor die Pforte tritt und das dämmernde Haus hinter sich abschließt.




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Sie sagen: Unser Leib soll in Erde zurück. Denn der große Kreislauf darf nicht unterbrochen werden. Und wie herabfallendes Laub düngt die Wurzel des Baums für das neue junge Laub, so sollen auch wir teilhaftig bleiben am Leibe der Mutter. Wohl! Aber schöneren Tod zu feiern, scheinen mir jene, die in Flamme verlodern. Ich preise die Weisheit der Perser, die den Leib auf Türmen preisgeben Winden und Lüften. Denn ich fühle: Geister sind um uns! Die Wolken sind nichts als die uns umschwebende Geisterkarawane. Lausche ich aber auf die Stimmen im Winde, horche ich nachts in den Sturm, wie es weint und stöhnt, tobt und seufzt, oh, so wird keine Wissenschaft mir je ausreden meinen Glauben: Das sind die Lieder der Gewesenen und Verwesenen. (Lessing 1929: 105–106)

Die Lehrerin dieser Wissenschaft, die Lessing im lyrischen Monolog über Leben und Tod reflektieren läßt, wird vom Autor in Metaphern der Natur durch die Trauer der Rede verkörpert. Mit der Gattung Staatsrede hat Aspasia Anteil an der öffentlichen politischen Beredsamkeit, die sie bereits in Athen im Kreise von zeitgenössischen Philosophen ausübte und deren mythische Erzählstruktur in späteren Texten aufgegriffen wird. Die zu Motiven der poetischen Sprache gewandelten Elemente aus der Rhetorik sind dabei ein von der Gattung des Textes unabhängiger Bestandteil von antiken und modernen Schriften, die von Autoren – Philosophen und Philologen gleichermaßen – von der Antike bis zur Literatur der Moderne als Stoff für die Erzählung über antike Philosophen im Umkreis des Platon genutzt werden.


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