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60 LP Deutsche ...  
Lehrveranstaltung

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie (WE 4)

60 LP Deutsche Philologie (SPO gültig ab WS 22/23)

0034f_m60
  • Grundlagen der Literaturwissenschaft I – Neuere deutsche Literatur

    0033fA1.1
    • 16600 Vorlesung
      Grundlagen der Literaturwissenschaft I - Neuere deutsche Literatur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung dient der Einführung in die Gegenstandsbereiche, Fragehorizonte und Geschichte des Studienfachs Neuere deutsche Literatur. Sie fragt danach, was „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ ist, was wir tun, wenn wir sie betreiben, und welche historischen Zusammenhänge ihr zugrunde liegen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Überblicks über die deutschsprachige Literaturgeschichte und unter Vergewisserung über zentrale Konzepte und Begriffe, die für das Fach Relevanz haben. Im Sommersemester liegt ein Schwerpunkt der Vorlesung auf der Entwicklung und zentralen Aspekten der Erforschung von Kinder- und Jugendliteratur.

      Literaturhinweise

      Begleitlektüre zur Vorlesung: Benedikt Jeßing/Ralph Köhnen: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft. 4. Aufl. Stuttgart/Weimar: Metzler 2017; Tobias Kurwinkel/Philipp Schmerheim (Hg.): Handbuch Kinder- und Jugendliteratur. Stuttgart/Weimar: Metzler 2020 (beides auch mit VPN-Verbindung über Primo verfügbar).

    • 16601 Seminar
      Einführung Neuere deutsche Literatur (Julia Kitzmann)
      Zeit: Mo 12:00-15:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar führt im Zusammenspiel mit der Vorlesung in die Grundlagen der Neueren deutschen Literaturwissenschaft ein. Ziel ist es, die wesentlichen Verfahren der Lyrik-, Dramen- und Erzähltextanalyse kennenzulernen und anhand ausgewählter Texte gemeinsam zu erproben. Außerdem wird in die Methoden literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literaturrecherche, Zitieren, Bibliografieren, Schreiben einer Hausarbeit) eingeführt. So soll ein praktischer Einstieg in das literaturwissenschaftliche Studium ermöglicht werden, der dazu befähigt, am Ende des Seminars die erste eigene Hausarbeit zu schreiben.

  • Grundlagen der Literaturwissenschaft II – Ältere deutsche Literatur und Sprache

    0033fA1.2
    • 16632 Seminar
      Minnesang (Jutta Eming Marie Luise Musiol)
      Zeit: Mo 10:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

    • 16633 Seminar
      Das Rolandslied des Pfaffen Konrad (Jutta Eming, Johannes Traulsen)
      Zeit: Mi 10:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Das Basisseminar führt in die mittelhochdeutsche Literatur und Sprache um 1200 ein. Die Teilnehmer:innen lernen, einen mittelhochdeutschen Text selbständig zu lesen und zu übersetzen. Sie ordnen ihn in seinen literarischen und kulturellen Zusammenhang ein. Auf dieser Grundlage analysieren und interpretieren sie ihn. Gegenstand des Seminars ist das Rolandslied des Pfaffen Konrad.

      778 zieht Karl der Große von Spanien kommend über den Pyrenäenpass bei Roncevaux zurück ins Frankenreich. Unterwegs wird seine Nachhut überfallen und bis auf den letzten Mann niedergemacht. Diese eigentlich unbedeutende Episode der Unternehmungen des Frankenkönigs auf der Iberischen Halbinsel bildet den Kern einer der bekanntesten Erzählungen des Mittelalters, denn im Lauf der Jahrhunderte wird die Niederlage mehr und mehr zum Heldenepos umgestaltet. In deutscher Sprache wird die Geschichte erstmals im Rolandslied des Pfaffen Konrad erzählt. Dieser Text von 1172 ist zugleich eines der ersten literarischen Werke in mittelhochdeutscher Sprache. Anhand des Rolandslieds werden wichtige Aspekte mittelalterlicher Literatur besprochen. Dazu gehören etwa die Überlieferung (Handschrift), die literarische Form (Vers), das Gattungssystem (Heldenepik) und zentrale Themen (Herrschaft, Ritterschaft, Hofkultur, Religionskonflikt).

      Es wird erwartet, dass im Lauf des Semesters kleinere schriftliche Aufgaben erledigt werden. Die vollständige und fristgerechte Erledigung ist ebenso Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Moduls wie das Bestehen der abschließenden Klausur.

      Literaturhinweise

      Angeschafft werden muss folgender Titel: Das Rolandslied des Pfaffen Konrad, hg. von Dieter Kartschoke, Stuttgart 1993 u.ö. (Reclams Universal-Bibiliothek Nr. 2745); 18,80 €. Spätere Auflagen sind möglich. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, gebrauchte Bücher zu kaufen: www.zvab.de.

    • 16634 Seminar
      Nibelungenlied (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Mo 14:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Am Nibelungenlied werden wir exemplarisch die Besonderheiten der Literatur und Sprache der Zeit um 1200 erarbeiten, die in ihrem Insistieren auf Ehre und Rang, den Widerstreit von Kampfbegeisterung und friedlicher Konfliktlösung sowie den vielen, einander oft genug widersprechenden Gruppenbindungen zunächst ausgesprochen fremdartig und exotisch wirkt. Im Sprachkurs werden wir uns intensiver mit dem Mittelhochdeutschen auseinandersetzen, dessen Schwierigkeit nicht zuletzt in seiner Ähnlichkeit mit dem Neuhochdeutschen liegt. Pragmatisches Ziel ist es dabei, Grundkenntnisse in mittelhochdeutscher Grammatik und Sprache zu vermitteln, die es ermöglichen, ansatzweise selbstständig mit mittelhochdeutschen Texten umgehen zu können.

      Literaturhinweise

      Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung. 2 Bde. Hrsg., übersetzt und mit einem Anhang versehen von Helmut Brackert. Frankfurt/M. 1981 (= Fischer TB 6038/39) Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Auflage. Hrsg. v. Matthias Lexer. Stuttgart 1992 (bitte keine ältere Auflage!)

    • 16635 Seminar
      Hartmann von Aue: Erec (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Di 14:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Die beiden Romane Erec und Iwein Hartmanns von Aue gelten als die klassischen Artusromane der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters schlechthin und wurden bereits von den Zeitgenossen als literarische Vorbilder geschätzt, die die literarische Tradition der Folgezeit entscheidend prägten. Am Erec sollen exemplarisch die Besonderheiten der Literatur der Feudalzeit erarbeitet werden, die in ihrem Insistieren auf Ehre und Rang, den Konflikten zwischen Kampfbegeisterung und Versuchen friedlicher Vergesellschaftung so exotisch und fremd wirkt. Im Sprachkurs werden wir uns intensiver mit dem Mittelhochdeutschen auseinandersetzen, dessen Schwierigkeit nicht zuletzt in seiner Ähnlichkeit mit dem Neuhochdeutschen liegt. Pragmatisches Ziel ist es dabei, Grundkenntnisse in mittelhochdeutscher Grammatik und Sprache zu vermitteln, die es ermöglichen, ansatzweise selbstständig mit mittelhochdeutschen Texten umgehen zu können.

      Literaturhinweise

      Hartmann von Aue: Erec. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung von Thomas Cramer. Frankfurt/M. 1980 (= Fischer TB 6017) Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Auflage. Hrsg. v. Matthias Lexer. Stuttgart 1992 (bitte keine ältere Auflage!)

    • 16636 Seminar
      Kudrun (Elke Koch)
      Zeit: Do 12:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Das Basismodul macht anhand exemplarischer Texte mit dem Mittelalter als erster Epoche der deutschen Literaturgeschichte bekannt. Es zielt darüber hinaus auf die Kompetenz, Texte in einer früheren Sprachstufe des Deutschen lesen zu können. Im Mittelpunkt des Literaturteils steht ein Epos, das vermutlich im 13. Jh. entstanden ist. Es handelt von der Geschichte einer Herrscherfamilie, die über mehrere Generationen verfolgt wird. Dabei wiederholt sich ein Schema, das auch sonst in der Literatur des Mittelalters öfter den Plot bildet: die gefährliche Brautwerbung. Der Vater bedroht jeden Werber um seine Tochter mit dem Tod, sodass es der List und der Gewalt bedarf, um die Braut zu erringen. Das Epos spielt diese Konstellation aus unterschiedlichen Perspektiven durch, auch aus jener der Königstochter, die unter der gewaltsamen Durchsetzung der Interessen zu leiden hat. Im Seminar werden wir die Erzählweise des Textes, vor allem das Schemaerzählen und die Besonderheiten der Figurenkonzeption behandeln. Wir kontextualisieren die zentralen Themen (Familie, Ehepolitik, Herrschaft) in der feudalen Kultur des Mittelalters. Der Sprachteil führt in Grundlagen des Mittelhochdeutschen ein, die benötigt werden, um Texte dieser Sprachstufe lesen, verstehen und übersetzen zu können. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen.

      Literaturhinweise

      Zur Anschaffung: Kudrun : Mhd./Nhd. Hg., übers. und komm. von Uta Störmer-Caysa, Stuttgart 2010 [oder spätere Auflage] (Reclam Universal Bibliothek, ISBN: 978-3-15-018639-8). Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel, 38. Auflage, Stuttgart 1992 [oder spätere Auflage].

    • 16637 Seminar
      Hartmann von Aue: Iwein (Elke Koch, Paul Stein)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Das Grundlagenseminar führt anhand eines exemplarischen mittelhochdeutschen Textes mit dem Mittelalter in die Grundzüge der ersten Epoche der deutschen Literaturgeschichte ein. Außerdem vermittelt es die Kompetenz, in einer älteren Sprachstufe des Deutschen verfasste Texte lesen zu können. Im literaturwissenschaftlichen Teil des Seminars lesen wir den ‚Iwein‘ Hartmanns von Aue, einen Klassiker der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters: Der Artusritter Iwein erfährt am Pfingstfest von der misslungenen ‚âventiure‘ eines Ritters, nimmt die Herausforderung selbst an und besteht. Sein Gewinn sind Ehre, ein Land und dessen Herrin, die er heiratet. Doch selbstverschuldet verliert er das schnell gewonnene Glück wieder und darüber seinen Verstand. Mühsam gilt es, seine Ehre und die Liebe seiner Ehefrau zurückzugewinnen. Am Beispiel dieses Romans diskutieren wir die wichtigsten Aspekte der volkssprachlichen Literatur des Hochmittelalters. Der Sprachteil des Seminars führt in die Grundlagen des Mittelhochdeutschen ein, die benötigt werden, um Texte dieser Sprachstufe lesen, verstehen und übersetzen zu können. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen.

      Literaturhinweise

      Bitte anschaffen: Iwein. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Übers. u. hg. v. Rüdiger Krohn. Komm. von Mireille Schnyder, Stuttgart 2012. Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel, 38. Auflage, Stuttgart 1992 [oder spätere Auflage]. Gebrauchte Bücher sind in der Regel billiger und umweltfreundlicher. Diese finden Sie beispielsweise über das ‚Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher‘ (www.zvab.de).

    • 16638 Seminar
      Das Rolandslied des Pfaffen Konrad (Johannes Traulsen)
      Zeit: Do 10:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Das Basisseminar führt in die mittelhochdeutsche Literatur und Sprache um 1200 ein. Die Teilnehmer:innen lernen, einen mittelhochdeutschen Text selbständig zu lesen und zu übersetzen. Sie ordnen ihn in seinen literarischen und kulturellen Zusammenhang ein. Auf dieser Grundlage analysieren und interpretieren sie ihn. Gegenstand des Seminars ist das Rolandslied des Pfaffen Konrad.

      778 zieht Karl der Große von Spanien kommend über den Pyrenäenpass bei Roncevaux zurück ins Frankenreich. Unterwegs wird seine Nachhut überfallen und bis auf den letzten Mann niedergemacht. Diese eigentlich unbedeutende Episode der Unternehmungen des Frankenkönigs auf der Iberischen Halbinsel bildet den Kern einer der bekanntesten Erzählungen des Mittelalters, denn im Lauf der Jahrhunderte wird die Niederlage mehr und mehr zum Heldenepos umgestaltet. In deutscher Sprache wird die Geschichte erstmals im Rolandslied des Pfaffen Konrad erzählt. Dieser Text von 1172 ist zugleich eines der ersten literarischen Werke in mittelhochdeutscher Sprache. Anhand des Rolandslieds werden wichtige Aspekte mittelalterlicher Literatur besprochen. Dazu gehören etwa die Überlieferung (Handschrift), die literarische Form (Vers), das Gattungssystem (Heldenepik) und zentrale Themen (Herrschaft, Ritterschaft, Hofkultur, Religionskonflikt).

      Es wird erwartet, dass im Lauf des Semesters kleinere schriftliche Aufgaben erledigt werden. Die vollständige und fristgerechte Erledigung ist ebenso Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Moduls wie das Bestehen der abschließenden Klausur.

      Literaturhinweise

      Angeschafft werden muss folgender Titel:

      Das Rolandslied des Pfaffen Konrad, hg. von Dieter Kartschoke, Stuttgart 1993 u.ö. (Reclams Universal-Bibiliothek Nr. 2745); 18,80 €.

      Spätere Auflagen sind möglich. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, gebrauchte Bücher zu kaufen: www.zvab.de.

    • 16639 Seminar
      Heinrich von Veldeke: Eneasroman (Carolin Pape, Antonia Murath)
      Zeit: Di 10:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Weibliche Herrscherinnen und Amazonen, eine furchteinflößende Reise in die Unterwelt und zahlreiches Listhandeln. Der im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts entstandene ‚Eneasroman‘ von Heinrich von Veldeke hat eine Menge spannender Erzählelemente zu bieten, mit denen wir uns im Laufe des Semesters eingehend beschäftigen werden. Das Seminar besteht aus zwei Teilen: Im literaturwissenschaftlichen Teil (durchgeführt von Carolin Pape) befassen wir uns mit der Lektüre des ‚Eneasromans‘ und erarbeiten daran exemplarisch die Bedingungen der Literaturproduktion des Mittelalters, narrative Besonderheiten und Figurenkonstellationen mittelalterlicher Texte, aber auch Aspekte von Gender. Im sprachwissenschaftlichen Teil (durchgeführt von Antonia Murath) erarbeiten Sie die Fähigkeit, mittelhochdeutsche Texte selbstständig unter Zuhilfenahme entsprechender Ressourcen ins Neuhochdeutsche zu übertragen. Ferner erarbeiten Sie sich grundlegende Kenntnisse der Sprachgeschichte des Deutschen. Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. In jedem der Teilseminare (Sprache/ Literatur) sind kleinere Leistungen zum Erwerb der aktiven Teilnahme vorgesehen.

      Literaturhinweise

      Als Textgrundlage wird zur Anschaffung empfohlen: Heinrich von Veldeke: Eneasroman. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Ludwig Ettmüller ins Neuhochdeutsche übersetzt. Mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Dieter Kartschoke. [Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe 1997, Nachdruck], Stuttgart 2014 (RUB 8303).

    • 16640 Seminar
      Gottfried von Straßburg: Tristan (Laura Ginzel, Meltem Han)
      Zeit: Di 12:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Man(n) rufe: ein (a)moralisches ehebrecherisches Paar, (k)einen Pantoffelhelden als dritte königliche Partie und (k)einen leidigen Liebestrank auf den höfischen Erzählplan – und erhalte mit diesen Erzählkomponenten nicht nur eine der bekanntesten Dreiecksbeziehungen der Literaturgeschichte, sondern auch ein Erzählprogramm, das gerade vor dem Hintergrund eines restriktiven mittelalterlichen Literaturbetriebs einer erzählerischen (und im Falle Gottfrieds von Straßburg: pluralisierten) Bewältigung bedarf: Denn mit Gottfrieds berühmt-berüchtigtem Figurenpaar Tristan und Isolde begegnet uns in der mittelalterlichen Erzählwelt eine höchst ambivalent gestrickte „Bonnie und Clyde“-Story: Als Tristan und Isôlt versehentlich den Liebestrank auf ihrer Überfahrt nach Cornwall zu sich nehmen, der ursprünglich für Isôlt und Marke, den Onkel Tristans, zur Zelebrierung der Heirat bestimmt war, werden sie schlagartig von einem gewaltigen Minne- bzw. Liebesrausch heimgesucht. Die beiden ‚Ergriffenen‘ geben sich dieser Liebesnot schließlich hin und bemühen sich fortan am vigilanten Hof von Cornwall darum, sich immer wieder durch ausgeklügelte Manöver Gelegenheit für die heimlichen Stelldicheins zu verschaffen. Die Unterhaltung dieser ‚exklusiven‘ Liebe am Hofe Markes bleibt jedoch ein prekärer Drahtseilakt, der die êre der beiden Protagonist:innen durch äußere Anschuldigungen der Hofgesellschaft konstant auf den Prüfstand stellt – und letztendlich den (letalen) ‚Absprung‘ der Protagonist:innen bzw. die Exilierung der ehebrecherischen Liebe einfordert. Wie eingangs erwähnt, lässt sich der Drahtseilakt nicht allein auf das außernormative Figurenhandeln reduzieren: Auch das Erzählen vom (de-)legitimen Ehebruch wird zur diffizilen Unternehmung. Im Literaturteil des Grundlagenseminars werden wir uns entsprechend darum bemühen, die „redseligen“ Gottfried’schen Ambiguisierungs- und Legitimisierungsstrategien aufzuschlüsseln und hierbei ein verstärktes Augenmerk auf die Genderkonzeptionen in Gottfrieds Roman richten. Der Grammatikteil wiederum führt Sie in die Grundzüge des Mittelhochdeutschen ein und soll die Übersetzungskompetenz fördern. Das Seminar schließt mit einer Klausur ab.

      Literaturhinweise

      Zur Anschaffung obligatorisch: 1) Gottfried von Straßburg: Tristan. Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch. Nach dem Text v. Friedrich Ranke neu hrsg., ins Neuhochdeutsche übers., mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort v. Rüdiger Krohn. Bd. 1-3, Stuttgart 2003. 2) Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 38. Aufl., Stuttgart 1992.

    • 16641 Seminar
      Hartmann von Aue: Gregorius / Armer Heinrich (Lorenz Brandtner)
      Zeit: Fr 10:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Zu den Grundlagenseminaren der Älteren deutschen Literatur und Sprache werden freiwillige Tutorien angeboten, die allen Studierenden offenstehen: Montag, 16–18 Uhr, JK 28/130 - Dienstag, 16–18 Uhr, K 29/204 - Mittwoch, 18–20 Uhr, JK 28/130. Die Tutorien beginnen in der zweiten Woche der Vorlesungszeit.

      Kommentar

      Hartmann von Aue gilt als Begründer des deutschsprachigen Artusromans und zählt damit zu den großen Dichtern des Mittelalters. Auch seine kleineren Erzählungen, ‚Gregorius‘ und ‚Der arme Heinrich‘, bieten einen einzigartigen Einblick in die deutschsprachige Literatur des Mittelalters. Beide erzählen von Menschen, deren Leben aus der Bahn geworfen wird: der eine geboren aus einer inzestuösen Geschwisterliebe mit dem unbändigen Drang, Ritter zu werden, der andere befallen vom tödlichen Aussatz und nur rettbar durch das blutige Selbstopfer eines jungen Mädchens. Beide Erzählungen verweben die weltlich-höfische Sphäre sowie die geistlich-christliche auf je ganz besondere Art und Weise und werden damit zu ungleichen Gleichen, deren spezifische Charakteristika im Seminar herausgearbeitet werden sollen. Zweiter Teil des Moduls ist ein sprachwissenschaftliches Seminar, das in die mittelhochdeutsche Sprache und deren Grammatik einführt und insbesondere die Übersetzungskompetenz fördert.

      Literaturhinweise

      Hartmann von Aue: Gregorius. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Friedrich Neumann neu herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Waltraud Fritsch-Rößler, Ditzingen 2011. (RUB 18764) Hartmann von Aue: Der arme Heinrich. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Nathanael Busch und Jürgen Wolf, Ditzingen 2013. (RUB 19131)

  • Vertiefung Literaturgeschichte und Textanalyse

    0033fB1.1
    • 16670 Vorlesung
      Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Literatur vom Humanismus bis zur Frühaufklärung. Zentral wird dabei sein, einerseits das Literaturverständnis der Makroepoche 'Frühe Neuzeit' darzustellen und andererseits die zentralen historischen Strukturbedingungen der Literatur von ca. 1450-1750 zu zeigen. Ergänzend wird immer wieder auch ein Blick in die Rezeptionsgeschichte der Literatur dieser Zeit geworfen.

    • 16673 Vorlesung
      Werther und seine Brüder. Goethe-Variationen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774 / 1787) machten Johann Wolfgang Goethe berühmt und setzten Maßstäbe für den (monologischen) Briefroman, Konzepte bürgerlicher Individualität und Literatur in der Epoche des Sturm und Drang. Je nach Perspektive gilt das Werk als Beispiel enthusiastischer Liebe, (inszenierter) Authentizität, Gesellschaftskritik, Moralfreiheit (Stichwort Selbstmord und ‚Werther-Effekt‘) oder Resultat von Mediennutzung (Lektüre, Tagebuch, postalische Korrespondenz). Seit seinem Erscheinen werden „Die Leiden des jungen Werthers“ immer wieder persifliert, variiert und weitererzählt (u.a. von Friedrich Nicolai, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Ulrich Plenzdorf und Feridun Zaimoglu) sowie in verschiedenen Medien (z.B. Theater, Film und Comic) adaptiert. Die Vorlesung vermittelt Einblicke in Deutungskontexte der Goethezeit und Werthers zahlreiche ‚Brüder‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

    • 16674 Vorlesung
      Die Raum-Zeit der Literatur. Zu Geschichte und Ästhetik von Raum- und Zeittheorien, vertieft an exemplarischen Lektüren (Antonia Eder)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 25. April!

      Kommentar

      Raum gilt heute als Schlüsselkategorie für die Analyse von literarischen Texten. Das war nicht immer so, wie bspw. der Blick auf das narratologische Standardwerk von Genette zeigt, das drei Kapitel der Zeit in der Literatur widmet, aber kein einziges dem Raum. Wissenschaftshistorisch zeigt sich erst seit den 1980er Jahren ein gesteigertes Interesse für die räumliche Dimension der, bis dahin vorrangig zeitlich wahrgenommenen, Welt. Dies geschieht wissenschaftsübergreifend, also nicht nur in der Literaturwissenschaft, im Spatial Turn. Warum aber ist Raum wichtig für die Literaturwissenschaft? Geht es dabei um bestimmte räumliche Darstellungsweisen oder Strukturen in Texten? Geht es um reale oder fiktive Orte der Literatur? Oder geht es um Reiseberichte als Raum, den man lesend durchquert? Oder geht es allgemein um räumliche Strukturen und topologische Oppositionen wie hier/dort, rechts/links, oben/unten? Oder geht es um die grundsätzliche Verortung eines jeden Körpers im Raum? Diese Fragen nach erzählten und dargestellten Räumen (in) der Literatur sowie den Figuren, die vom umgebenden Raum beeinflusst werden, und die Bedeutung, die von Positionen und Vektoren im Raum ausgeht (Raumsemantik), beschäftigen uns in dieser Vorlesung, in der wir uns anhand der Literatur mit Zeit- und Raumtheorien beschäftigen.

    • 16642 Seminar
      Gattungstheorie (Drama) (Mara Ruwe)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ziel des Seminars ist es, grundlegende Begriffe und Methoden der Dramenanalyse zu vermitteln. Dafür werden wir ausgewählte Beispieldramen sowie gattungsgeschichtlich relevante Theorietexte lesen – ein Vorhaben, das uns von der griechischen Antike über das 18. und 19. Jahrhundert bis schließlich in die Gegenwart des „postdramatischen Theaters“ führen wird. Inhaltlich sind die Primärtexte durch ihre juridischen Sujets verbunden: Ausgehend von Jacob Grimms These, dass „Recht und Poesie miteinander aus einem Bette aufgestanden seien“, wollen wir gemeinsam Dramen über Verbrechen und deren Vergeltung lesen. Als literaturwissenschaftliche Arbeitsgrundlage dient: Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. 2. Aufl., Metzler: Stuttgart/Weimar 2017.

    • 16643 Seminar
      Gattungstheorie (Lyrik) (Jiachuan Li)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als man Bertolt Brecht nach dem für ihn bedeutendsten Buch der Weltliteratur fragte, antwortete er: „Sie werden lachen, die Bibel!“ Brechts lebenslange Auseinandersetzung mit der Lutherbibel sowie mit weiteren christlichen Texten findet in seinen Gedichten Ausdruck, wie beispielsweise in seinen Psalmengedichten. In diesem Semester werden wir intertextuellen Bezügen zwischen Brechts Lyrik und ihren christlichen Prätexten nachgehen. Dabei werden wir untersuchen, wie die heiligen Schriften Brechts Lyrik beeinflusst haben, wie sie inhaltlich aufgenommen und formal verfremdet wurden. Anhand dieser Analyse werden wir die Grundformen, das Vokabular und die Bildlichkeit der abendländischen (vor allem deutschsprachigen) Lyrik in Tradition und Moderne kennenlernen. Zusätzlich werden wir uns auch mit der Besonderheit des Musikalischen und der Kommunikationsstruktur in Brechts Gedichten auseinandersetzen.

      Literaturhinweise

      Burdorf, Dieter: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 2015. Brecht, Bertolt: Die Gedichte: in einem Band / von Bertolt Brecht. Frankfurt am Main 1993.

    • 16644 Seminar
      Erzähltheorie (Volkhard Wels)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar bietet eine Einführung in die Erzähltheorie, indem die Techniken des Erzählens exemplarisch an kanonischen Texten aus dem Zeitraum vom 16. bis zum 21. Jh. herausgearbeitet werden. Eine Einführung in die Erzähltheorie bieten Matias Martinez/ Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München: Beck 2020 oder Tom Kindt/ Tilmann Köppe: Erzähltheorie. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam 2014. Eine erste Lektüre einer dieser Einführungen sollte nach Möglichkeit schon vor Seminarbeginn abgeschlossen sein, spätestens aber in der zweiten Semesterwoche. Voraussetzung für eine Bestätigung der aktiven Teilnahme sind wöchentlich anzufertigende, kurze schriftliche Vorbereitungen.

    • 16645 Seminar
      Erzähltheorie (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Kern des Seminars ist die Erarbeitung von Grundgedanken und -begriffen der narratologischen Textanalyse. Hierzu wird vor allem ein Grundlagentext der Erzähltheorie, Gérard Genettes „Die Erzählung“, erarbeitet, der Ihnen ein handhabbares Instrumentarium der Erzähltextanalyse verfügbar macht, das insbesondere zur Beschreibung erzählerischer Verfahrensweisen von Texten äußerst hilfreich sein kann. Hinzu kommen Analyseaufgaben, in denen Sie die neu erlernten Kategorien praktisch an literarischen Texten oder Textausschnitten anwenden und die Nutzung von erzähltheoretischen Erkenntnissen im Rahmen der Deutung und Interpretation von Texten einüben können.

      Literaturhinweise

      Für einen ersten Blick ins Material des Seminars empfohlen: Gérard Genette: Die Erzählung. München 1998/2010 (mit VPN-Verbindung auch über Primo verfügbar).

    • 16646 Seminar
      Politische Literatur (Bernadette Grubner)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wenn man verschiedene literaturtheoretische Positionen der Moderne durchforstet, könnte man in Bezug auf das Verhältnis von Politik und Literatur zum Eindruck gelangen, dass entweder jede Literatur politisch ist oder dass ein Text, sobald er politisch interveniert, nicht mehr zur Literatur zu zählen ist. Im Seminar sollen diese Radikalpositionen zum Ausgangspunkt genommen werden, um die Berührungspunkte oder Nahtstellen zwischen Politik und Literatur zu untersuchen. Wir werden uns dafür auf ausgewählte historische Epochen konzentrieren, wie den Vormärz, die Novemberrevolution und die 68er-Bewegung. Je nach Interessenlage der Teilnehmenden könnte das Korpus auch in andere Richtungen erweitert werden, z.B. die der Propagandaliteratur oder zeitgenössische Positionen. In jedem Fall erfordert die Beschäftigung mit diesen Texten ein hohes Maß an Bereitschaft, sich über den historischen Kontext mehr als nur oberflächlich zu informieren, da sonst viele Anspielungen nicht verstanden werden können. Gattungsmäßig wird der Schwerpunkt auf Lyrik liegen, aber auch andere Textsorten werden Teil der Seminarlektüre sein. Die Auseinandersetzung mit den ausgewählten Werken wird durch ein Auffrischen bzw. Vertiefen der Analysekompetenzen insbesondere lyrischer Texte flankiert.

    • 16647 Seminar
      Weibliche Subjektivität in der deutschsprachigen Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts (Bernadette Grubner)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Schlagwort der „Subjektivität“ bzw. der „Neuen Subjektivität“ wurde in der Literaturkritik zur Beschreibung einer persönlichen, individuell perspektivierten Erzählliteratur der 1970er-Jahre herangezogen, die sich von der gesellschaftskritisch-politischen Ausrichtung der Literatur aus dem Umfeld der 68er-Bewegung absetzte. Das bedeutet aber nicht, dass es sich dabei durchgängig um „unpolitische“ Literatur handeln würde. So wurden politisch hoch brisante Themen und Fragestellungen gerade im Medium des Subjektiven verhandelt: Man denke etwa an die Reflexion des Geschlechterverhältnisses in Ingeborg Bachmanns „Malina“ (1971), die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Nationalsozialismus in Christa Wolfs „Kindheitsmuster“ (1976) oder die Kritik an Umweltzerstörung und Zensur in Monika Maron „Flugasche“ (1981). Im Seminar werden wir uns mit Romanen und Erzählungen beschäftigen, die einen dezidiert weiblichen Blickwinkel ins Zentrum rücken, also in denen etwa eine Erzählerin ihren Blick auf die Welt als spezifisch weiblichen reflektiert oder in denen intern auf eine Frau fokalisiert erzählt wird und dies für die Erzählung von großer Bedeutung ist. Dabei kann die ‚Geschlechterfrage‘ (z.B. als Patriarchatskritik) mehr oder weniger stark thematisiert werden. Die letztendliche Auswahl der Seminarlektüre werden wir in den ersten Seminarsitzungen gemeinsam treffen. Es lohnt sich also, im Vorfeld durch die philologische Bibliothek und die eine oder andere Literaturgeschichte zu streifen und sich einen Eindruck zu verschaffen, um eigene Lektürewünsche mit einzubringen. Auch Überlegungen dazu, was „weibliche Subjektivität“ eigentlich ausmacht, sind willkommen. Sie werden uns als roter Faden durch das Semester begleiten. Ein Teil der Sitzungen wird darüber hinaus der Vertiefung der Erzähltextanalyse gewidmet sein.

    • 16648 Seminar
      Erzählen im 16. Jahrhundert (Christoph Jakubowsky)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar erschließen wir uns wesentliche Züge des Erzählens im 16. Jahrhundert – eines Abschnittes in der Geschichte der deutschsprachigen Literatur, der traditionell zu wenig Beachtung findet. Hier gibt es indes faszinierende Stoffe und Figuren zu entdecken, die z.T. eine lange Wirkungsgeschichte begründet haben (Fortunatus, Till Eulenspiegel, Faust). Die Komplexität bzw. Einfachheit der Erzählverfahren, die diese Stoffe und Figuren vermitteln, rekonstruieren wir ausgehend von erzähltheoretischen Überlegungen in gemeinsamen Lektüren. Dabei situieren wir die Texte in verschiedenen Gattungstraditionen des Erzählens (Roman, Schwank, Autobiographie, Dialog) und fragen nach dem Verhältnis von Fiktionalität und Faktualität, Epik und Dramatik. Schließlich reflektieren wir verschiedene Praktiken des Erzählens wie etwa das Sammeln von kleinen Formen in größeren Kompilationen sowie die mediengeschichtlichen Kontexte des Erzählens (Buchdruck, Illustrationen), die wir am Beispiel des Flugblattes eingehender studieren wollen.

      Literaturhinweise

      Fortunatus. Studienausgabe nach der Editio Princeps von 1509 Hrsg. von Hans-Gert Roloff. Reclam: Stuttgart 1981/2023. Kai Bremer: Literatur der Frühen Neuzeit. Reformation - Humanismus – Barock. Wilhelm Fink: Paderborn 2008 (DOI: 10.36198/9783838531649).

    • 16649 Seminar
      Sekundenstil. Prosa und Dramatik des Naturalismus (Bastian Schlüter)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der deutschsprachige literarische Naturalismus ab den 1880er Jahren markiert in den meisten Literaturgeschichten den Beginn der Moderne. Doch was meint ‚Moderne‘, und was macht den Naturalismus ‚modern‘? Dass er Großstadt und ‚soziale Frage‘ zum Sujet der Literatur erhob? Oder dass er mit einer problematischen Weltanschauung wie dem Sozialdarwinismus eine Liaison einging? Vielleicht beides! Das Seminar will den Blick auf Literaturgeschichtliches lenken (verbunden mit der Frage, wie man sich gut literaturhistorisches Überblickswissen ‚draufschafft‘) – im Zentrum allerdings soll die Analyse ausgewählter Prosa und Dramatik des Naturalismus stehen. Dies verbindet sich mit einer Wiederholung und Festigung gattungsbezogener textanalytischer Fähigkeiten im Blick auf die beiden genannten Gattungen.

    • 16650 Seminar
      Dichtung von Dichterinnen: Von Sibylla Schwarz bis Ann Cotton (Antonia Eder)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 23.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 23. April!

      Kommentar

      Kanones spielen im kulturpolitischen und akademischen Feld nach wie vor eine Rolle, denn sie beeinflussen, was an der Universität (und über die Lehramtsstudiengänge: in der Schule) gelesen wird, welche Autor:innen beforscht und an welchen Werken exemplarisch gelehrt wird. Auf Leselisten wie bspw. der des Reclam Verlags sind Werke von Frauen noch immer stark unterrepräsentiert: Von den auf dieser Leseliste verzeichneten 600 Werken stammen derzeit weniger als 8% von Frauen. Ein ähnliches Bild zeigt sich vielfach auf Seminarplänen und in der Folge in den entstehenden Hausarbeiten. Dieses Seminar will diese Auswahlpolitik und Perspektive ändern und beschäftigt sich mit ausgewählter Lyrik von Frauen vom 17. bis zum 21. Jahrhundert: Hier werden dichterische Arbeiten von Autorinnen vor dem Hintergrund einer literaturhistorisch grundierten Entwicklungsgeschichte zwischen ästhetischen, sozialen und ökonomischen Machtverhältnissen in den Fokus gerückt. Lyrische Texte bieten dazu einen besonders geeigneten Gegenstand, da ihre Länge (bzw. Kürze) einen diachron besonders breiten Ausgriff in dieses Themenfeld dichter Texte von Dichterinnen erlaubt.

    • 16651 Seminar
      Dramatik in der Frühen Neuzeit (Kai Bremer)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar führt in die Form- und Kulturgeschichte des Dramas vom Mittelalter bis zum bürgerlichen Trauerspiel ein. Im Zentrum werden dabei zum einen die Schuldramatik des Humanismus und der Reformationszeit und zum anderen das barocke Trauerspiel stehen. Aber auch andere dramatische Formen wie das Jesuitentheater werden berücksichtigt. Konkret werden die unterschiedlichen Wirkungsabsichten dieser dramatischen Formen untersucht, um die literaturhistorische Vielfalt des Dramas in der Frühen Neuzeit zu vermitteln. Die Aufführungspraxis soll punktuell berücksichtigt werden.

  • Literatur und Kultur im Wandel – von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert

    0033fB1.2
    • 16670 Vorlesung
      Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Literatur vom Humanismus bis zur Frühaufklärung. Zentral wird dabei sein, einerseits das Literaturverständnis der Makroepoche 'Frühe Neuzeit' darzustellen und andererseits die zentralen historischen Strukturbedingungen der Literatur von ca. 1450-1750 zu zeigen. Ergänzend wird immer wieder auch ein Blick in die Rezeptionsgeschichte der Literatur dieser Zeit geworfen.

    • 16673 Vorlesung
      Werther und seine Brüder. Goethe-Variationen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774 / 1787) machten Johann Wolfgang Goethe berühmt und setzten Maßstäbe für den (monologischen) Briefroman, Konzepte bürgerlicher Individualität und Literatur in der Epoche des Sturm und Drang. Je nach Perspektive gilt das Werk als Beispiel enthusiastischer Liebe, (inszenierter) Authentizität, Gesellschaftskritik, Moralfreiheit (Stichwort Selbstmord und ‚Werther-Effekt‘) oder Resultat von Mediennutzung (Lektüre, Tagebuch, postalische Korrespondenz). Seit seinem Erscheinen werden „Die Leiden des jungen Werthers“ immer wieder persifliert, variiert und weitererzählt (u.a. von Friedrich Nicolai, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Ulrich Plenzdorf und Feridun Zaimoglu) sowie in verschiedenen Medien (z.B. Theater, Film und Comic) adaptiert. Die Vorlesung vermittelt Einblicke in Deutungskontexte der Goethezeit und Werthers zahlreiche ‚Brüder‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

    • 16674 Vorlesung
      Die Raum-Zeit der Literatur. Zu Geschichte und Ästhetik von Raum- und Zeittheorien, vertieft an exemplarischen Lektüren (Antonia Eder)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 25. April!

      Kommentar

      Raum gilt heute als Schlüsselkategorie für die Analyse von literarischen Texten. Das war nicht immer so, wie bspw. der Blick auf das narratologische Standardwerk von Genette zeigt, das drei Kapitel der Zeit in der Literatur widmet, aber kein einziges dem Raum. Wissenschaftshistorisch zeigt sich erst seit den 1980er Jahren ein gesteigertes Interesse für die räumliche Dimension der, bis dahin vorrangig zeitlich wahrgenommenen, Welt. Dies geschieht wissenschaftsübergreifend, also nicht nur in der Literaturwissenschaft, im Spatial Turn. Warum aber ist Raum wichtig für die Literaturwissenschaft? Geht es dabei um bestimmte räumliche Darstellungsweisen oder Strukturen in Texten? Geht es um reale oder fiktive Orte der Literatur? Oder geht es um Reiseberichte als Raum, den man lesend durchquert? Oder geht es allgemein um räumliche Strukturen und topologische Oppositionen wie hier/dort, rechts/links, oben/unten? Oder geht es um die grundsätzliche Verortung eines jeden Körpers im Raum? Diese Fragen nach erzählten und dargestellten Räumen (in) der Literatur sowie den Figuren, die vom umgebenden Raum beeinflusst werden, und die Bedeutung, die von Positionen und Vektoren im Raum ausgeht (Raumsemantik), beschäftigen uns in dieser Vorlesung, in der wir uns anhand der Literatur mit Zeit- und Raumtheorien beschäftigen.

    • 16671 Vertiefungsseminar
      Martin Opitz (Volkhard Wels)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      1624, vor vierhundert Jahren, erscheint das „Buch von der deutschen Poeterey“, in dem Martin Opitz die Regeln für den deutschen Vers formuliert, die dann bis weit ins 19. Jh. hinein Gültigkeit haben. Wir werden uns im Seminar ausführlich mit den Voraussetzungen, Grundlagen und Folgen dieser ‚Sprachreform‘ beschäftigen, dabei aber auch das Gesamtwerk von Opitz in den Blick nehmen. Voraussetzung für eine Bestätigung der aktiven Teilnahme sind wöchentlich anzufertigende, kurze schriftliche Vorbereitungen.

    • 16672 Vertiefungsseminar
      Crossdressing der Frühen Neuzeit (Helene Kraus)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Welche Funktionen erfüllte Crossdressing in der Literatur der Frühen Neuzeit? Ausgehend von dieser Frage diskutiert das Seminar aus einer kultur- und literaturhistorischen Perspektive die unterschiedlichen Facetten und Spielarten von Crossdressing in Texten des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Veranstaltung zielt darauf ab, eine kleine Motivgeschichte zu rekonstruieren und die Entwicklungen literarischer Verkleidungsformen in den Blick zu nehmen. Gelesen werden u. a. Grimmelshausens Courasche (1669), Lohensteins Sophonisbe (1680), Johann Beers Jungfer-Hobel (1681), Johann Elias Schlegels Triumph der guten Frauen (1747), Goethes Das Römische Carneval (1789), Charlotte von Steins Die zwey Emilien (1803), Angela Steideles Rosenstengel (2015).

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Barbara Vinken: Angezogen. Das Geheimnis der Mode (2013) sowie Ver-kleiden. Was wir tun, wenn wir uns anziehen (2022).

    • 16675 Vertiefungsseminar
      Alpen-Menschen. Eine literarische Figur von der Aufklärung bis zur Gegenwart. (Simon Zeisberg)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Mit der Entdeckung der Alpen als eigenständigem Natur- und Kulturraum im 18. Jahrhundert beginnt eine Geschichte der literarisch-ethnographischen Darstellung der Sitten und Gebräuche der Alpenbewohner:innen, die im Seminar in verschiedenen Facetten nachvollzogen werden soll. Der Blick auf die Älplerin/den Älpler ist seit der Aufklärung geprägt durch Ambivalenz: Es findet sich zum einen eine Tendenz zum (mehr oder weniger) aggressiven ‚Othering‘, wenn die Älpler:innen – aus Sicht des in der Regel urban geprägten Publikums – als roh, rückständig oder gar genetisch degeneriert dargestellt werden (z.B. anhand des Inzest-Stereotyps). Zum anderen wurde die Figur in Kunst und Literatur zum Ideal des ‚edlen Naturwesen‘ stilisiert – sittlich ‚rein‘ durch den Nicht-Kontakt zur modernen Zivilisation, charakterlich veredelt durch den Umgang mit der erhabenen Alpen-Natur.

      Literaturhinweise

      Wir werden im Seminar Texte (oder Textauszüge) von Albrecht von Haller, Gottfried Keller, Peter Rosegger, Wilhelmine von Hillern, Elfriede Jelinek, Josef Winkler, Robert Schneider und Arno Carmenisch lesen. Darüber hinaus wird es im Sinne der breiteren kulturwissenschaftlichen Erkundung aber auch um Werke der bildenden Kunst und vor allem um Filme gehen, da diese die Bedeutung der Figur in der (Pop-)Kultur der Gegenwart entscheidend mitgeprägt haben.

    • 16676 Vertiefungsseminar
      Realismus in der Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1780 und heute (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar erarbeitet einen Überblick über unterschiedliche historische Konzepte von realistischer Kinder- und Jugendliteratur seit Ende des 18. Jahrhunderts. Es setzt ein mit der Literatur der sogenannten „Philanthropischen Wende“ (Johann Bernhard Basedow; Johann Heinrich Campe: „Robinson der Jüngere“, 1780), die das Erzählen von Beispielgeschichten als zentrales pädagogisches Konzept zur Vermittlung von Wissen und Moral wahrnimmt. In einem zweiten Schritt blicken wir auf Entwicklungen der KJL im frühen 20. Jahrhundert, vor allem im Blick auf ihre Etablierung verschiedener Typen selbstbewusster kindlicher Helden (Wolf Durian: „Kai aus der Kiste“, 1926; Kurt Held: „Die rote Zora und ihre Bande“, 1941; Erich Kästner: „Das doppelte Lottchen“; 1949). Der dritte Abschnitt des Seminars widmet sich der sogenannten problemorientieren KJL seit den 1980er-Jahren, die Themen der Ökologie, des Rechtsextremismus und der Diversität adressiert und so spezifische politische Methoden der fiktionalen Weltentwicklung verfolgt (Gudrun Pausewang: „Die Wolke“, 1987; Manja Präkels: „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“, 2018; Chantal-Fleur Sandjon: „Die Sonne, so strahlend und schwarz“, 2023).

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre einiger der genannten Texte. Theoretisch einführend: Gabriele von Glasenapp und Gina Weinkauff: Kinder- und Jugendliteratur. 3. Auflage, Paderborn 2017 (auch über Primo einsehbar).

    • 16678 Vertiefungsseminar
      Literatur und Antisemitismus im 19./20. Jahrhundert (Jürgen Brokoff)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar behandelt anhand konkreter Textanalysen in kultur- und literaturgeschichtlicher Perspektive die wichtigsten Stationen eines deutschsprachigen Antisemitismus, der sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer auch literarisch und philosophisch artikuliert hat. Ausgangspunkt sind Texte der sogenannten Berliner Romantik, die in der Formationsphase eines preußisch-deutschen Nationalismus entstanden sind. Weitere Schwerpunkte sind die Verdichtung antisemitischer und antijüdischer Deutungsmuster im 19. Jahrhundert, die Ausprägung eines antisemitischen „kulturellen Codes“ im wilhelminischen Kaiserreich der Jahrhundertwende sowie die sprachlich-literarische Radikalisierung des Antisemitismus im Vorfeld und im Kontext des Nationalsozialismus (1918-1945). Eine Reflexion der spezifischen Bedingungen von Literatur und Antisemitismus nach dem Holocaust beschließt das Seminar. Im Mittelpunkt der Textarbeit des Seminars steht die historische Rekonstruktion der literarischen und kulturellen Verfasstheit des Antisemitismus, die angesichts der politischen Implikationen des Phänomens in der ‚dunklen’ Geschichte des 20. Jahrhunderts lange Zeit unterschätzt wurde.

    • 16679 Vertiefungsseminar
      Kafkas Amerikaroman (Christine Frank)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird von Woche zu Woche Kafkas Roman „Der Verschollene“ (von Max Brod erstmals 1927 posthum herausgegeben unter dem Titel „Amerika“) Kapitel für Kapitel gemeinsam gelesen. Die TeilnehmerInnen bereiten die Plenumsdiskussionen der jeweiligen Sitzung durch die Bearbeitung von vorab ausgegebenen Leitfragen vor, durch die zentrale Motive, Strukturen und Erzählstrategien des Romans unter Hinzuziehung ausgewählter Titel aus der Sekundärliteratur erarbeitet werden. Am Ende des Seminars steht ein Ausblick auf die Romanverfilmung „Klassenverhältnisse“ (1984) von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet.

      Literaturhinweise

      Als Grundlagentext für das Seminar wird folgende Ausgabe empfohlen: Der Verschollene. Roman in der Fassung der Handschrift. Herausgegeben von Jost Schillemeit, S. Fischer, Frankfurt am Main 1983. Zur ersten Orientierung Manfred Engel: Der Verschollene. In: Manfred Engel, Bernd Auerochs (Hrsg.): Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart, Weimar 2010, S. 175–191.

    • 16682 Vertiefungsseminar
      Tiere, Menschen und ihre Ordnungen – Texte von Äsop bis zur Gegenwartsliteratur (Christine Frank)
      Zeit: Mi 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird die Darstellung von Tieren in literarischen Texten untersucht im Hinblick auf darin repräsentierte oder kritisch in Frage gestellte menschliche Ordnungen. Am Seminarbeginn steht M.Foucaults Einführung in sein Hauptwerk „Die Ordnung der Dinge“, wo er sich paradigmatisch mit J.L.Borges’ ‚chinesischer‘ Taxinomie auseinandersetzt. Ausgehend davon werden Füchse als Repräsentanten menschlichen Sozialverhaltens in Texten von Äsop und Goethe diskutiert. Ein zweiter Themenblock (‘Vom Paradies zum Zoo’) untersucht Tiere im Raum menschlich geschaffener oder imaginierter Ordnungssysteme in der Bibel sowie bei Gustave Flaubert, R.M.Rilke, Julio Cortázar, Durs Grünbein, Heinrich Heine und Yoko Tawada; die dritte thematische Einheit diskutiert einen von Menschen besetzten und philosophisch aufgeladenen Naturraum („Waldeinsamkeit“) und die Rolle von Vögeln als Repräsentanten des Einbruch eines Anderen, Unheimlichen bei L.Tieck, E.A.Poe und Marcel Beyer, wobei auch akustische Umsetzungen mit einbezogen werden (ein Hörspiel von Rimini Protokoll); im vierten Themenblock geht es um die diskursive Ordnung des Menschen und ihre Spiegelung in der Auseinandersetzung mit Hunden (E.T.A.Hoffmann, Franz Kafka, Marion Poschmann, Marica Bodrožic). Das vollständige Programm kann ab sofort bei der Dozentin abgerufen werden.

    • 16689 Seminaristische Übung
      Literatur und Fotografie (Dorit Müller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Verhältnis von Literatur und Fotografie ist überaus vielfältig: Fotografien können literarisches Motiv oder Teil einer literarischen Veröffentlichung sein. Sie machen Prozesse des Erinnerns sichtbar, stoßen ästhetische Reflexionen an oder fungieren als Medium der Gesellschaftskritik. Als Bestandteil von Texten stimulieren sie spezifische Verfahren literarischen Erzählens und intermediale Verflechtungen. Im Seminar werden wir die Varianten der Foto-Text-Beziehung anhand literarischer Texte aus den letzten hundert Jahren untersuchen und diskutieren, welche Vorstellungen von Geschichte, Wirklichkeit, Gedächtnis und Wahrnehmung mithilfe der Fotografien verhandelt werden und wie sich das Erzählen mittels Fotografie verändert.

      Literaturhinweise

      Neben Texten von Kurt Tucholsky, Rolf Dieter Brinkmann, Monika Maron, W.G. Sebald und Judith Schalansky beziehen wir auch Schriften zur Fotografie von Walter Benjamin und Roland Barthes ein.

    • 16692 Vertiefungsseminar
      Österreichische Literaturgeschichte im digitalen Raum (Christine Frank)
      Zeit: Di 16:00-20:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Literaturgeschichte ist einer der wichtigsten Bereiche der Literaturvermittlung in der Schule und im Studium – abfragbares Wissen, das dabei selten im Hinblick auf seine Konstruktion befragt wird. Aber was genau ist Literaturgeschichte? Wer ‚schreibt‘ Literaturgeschichte, was ‚gehört‘ hinein und was nicht? Wie prägt Literaturgeschichte unser Verständnis von Sprache, Kultur und Nation? Welche Funktion hat die Unterscheidungen von Nationalliteraturen und Epocheneinheiten? Und was hat sich in der Vermittlung von Literatur(geschichte) verändert durch die neuen Medien, die es ermöglichen Literaturgeschichte im digitalen Raum nichtlinear, nicht hierarchisch geordnet, nicht nur in Schriftform sondern auch über Audio- und Videodateien, ja sogar interaktiv und ohne Rücksicht auf den Umfang verfügbar zu machen? Das Seminar wird als Projektseminar durchgeführt. Am Beispiel der Österreichischen Literatur als Subeinheit deutschsprachiger Literaturgeschichte werden wir gemeinsam literaturgeschichtlich relevante Dokumente im Internet aufsuchen und davon ausgehend das Konzept Literaturgeschichte im Hinblick auf seine Grundannahmen und Zielvorstellungen, Auswahlkriterien und Darstellungsmodi kritisch befragen. Wir wollen aber auch selbst alternative Modelle entwickeln und Literaturgeschichte im Internet schreiben. Im Hinblick auf den Projektcharakter findet das Seminar nach einer einführenden Sitzung am 16.4. von 16-18 Uhr im zweiwöchigen Turnus statt jeweils von 16-20 Uhr am 7.5., 21.5., 4.6., 11.6., 25.6. und 9.7. im Raum JK 31/102

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: wikipedia-Artikel „Literaturgeschichte“ https://de.wikipedia.org/wiki/Literaturgeschichte; Jauß, Hans Robert: Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft. In: ders.: Literaturgeschichte als Provokation (es 418). Frankfurt a.M. 1970, S. 144–170; Jürgen Fohrmann: Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich. Stuttgart 1989; Matthias Buschmeier, Walter Erhart, Kai Kauffmann (Hrsg.): Literaturgeschichte. Theorien – Modelle – Praktiken. Berlin/Boston 2014; Katrin Kohl, Ritchie Robertson (Hrsg.): A History of Austrian Literature 1918–2000. Rochester NY 2006; Corinna Caduff, Reto Sorg (Hrsg.): Nationale Literaturen heute – ein Fantom? Die Imagination und Tradition des Schweizerischen als Problem. München 2004.

  • Exemplarische Werke und ihre epochenspezifischen Kontexte

    0033fB1.3
    • 16670 Vorlesung
      Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Literatur vom Humanismus bis zur Frühaufklärung. Zentral wird dabei sein, einerseits das Literaturverständnis der Makroepoche 'Frühe Neuzeit' darzustellen und andererseits die zentralen historischen Strukturbedingungen der Literatur von ca. 1450-1750 zu zeigen. Ergänzend wird immer wieder auch ein Blick in die Rezeptionsgeschichte der Literatur dieser Zeit geworfen.

    • 16673 Vorlesung
      Werther und seine Brüder. Goethe-Variationen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774 / 1787) machten Johann Wolfgang Goethe berühmt und setzten Maßstäbe für den (monologischen) Briefroman, Konzepte bürgerlicher Individualität und Literatur in der Epoche des Sturm und Drang. Je nach Perspektive gilt das Werk als Beispiel enthusiastischer Liebe, (inszenierter) Authentizität, Gesellschaftskritik, Moralfreiheit (Stichwort Selbstmord und ‚Werther-Effekt‘) oder Resultat von Mediennutzung (Lektüre, Tagebuch, postalische Korrespondenz). Seit seinem Erscheinen werden „Die Leiden des jungen Werthers“ immer wieder persifliert, variiert und weitererzählt (u.a. von Friedrich Nicolai, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Ulrich Plenzdorf und Feridun Zaimoglu) sowie in verschiedenen Medien (z.B. Theater, Film und Comic) adaptiert. Die Vorlesung vermittelt Einblicke in Deutungskontexte der Goethezeit und Werthers zahlreiche ‚Brüder‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

    • 16677 Vertiefungsseminar
      Disziplinierte und aufbegehrende Hände in Literatur und Wissenschaft zur Zeit des Frühexpressionismus (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Diese Lehrveranstaltung wird zusammen mit Insa Wichert durchgeführt.

      Kommentar

      Zahlreiche literarische Texte aus der Zeit des Expressionismus, z.B. von Gottfried Benn, Max Brod, Alfred Döblin und Claire Goll, rücken die Hände ihrer Protagonist:innen ins Zentrum: Hände werden im Schul- und Berufsleben diszipliniert, ihre Bewegungen werden standardisiert und optimiert, Hände verraten aber durch unwillkürliche Bewegungen auch innere, möglicherweise unbewusste Vorgänge, sie agieren sanktionierte Bedürfnisse aus und richten sich bisweilen gewaltsam gegen das eigene Selbst oder gesellschaftliche Zwänge. Hände, so die Ausgangsthese des Seminars, avancieren besonders im Frühexpressionismus zum zentralen Ausdrucksmedium und zum Ort, an dem individuelle und gesellschaftliche Perspektiven sich kreuzen. Dabei bezieht sich das literarische Erzählen von Händen auf unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen wie Arbeitswissenschaft, Sexualwissenschaft und – im Kontext des 1. Weltkriegs – Prothetik sowie auf Handdarstellungen in Malerei und Stummfilm. Das Seminar fragt nach dem spannungsreichen ‚Eigenleben‘ literarischer Hände und ihrem Ort in zeitgenössischen Debatten über ‚Arbeit‘, ‚Ausdruck‘ und ‚Aufbegehren‘. Es richtet sich an Studierende, die sich nicht nur mit fiktionaler Literatur, sondern auch mit ausgewählten wissenschaftlichen Texten des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigen wollen.

    • 16679 Vertiefungsseminar
      Kafkas Amerikaroman (Christine Frank)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird von Woche zu Woche Kafkas Roman „Der Verschollene“ (von Max Brod erstmals 1927 posthum herausgegeben unter dem Titel „Amerika“) Kapitel für Kapitel gemeinsam gelesen. Die TeilnehmerInnen bereiten die Plenumsdiskussionen der jeweiligen Sitzung durch die Bearbeitung von vorab ausgegebenen Leitfragen vor, durch die zentrale Motive, Strukturen und Erzählstrategien des Romans unter Hinzuziehung ausgewählter Titel aus der Sekundärliteratur erarbeitet werden. Am Ende des Seminars steht ein Ausblick auf die Romanverfilmung „Klassenverhältnisse“ (1984) von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet.

      Literaturhinweise

      Als Grundlagentext für das Seminar wird folgende Ausgabe empfohlen: Der Verschollene. Roman in der Fassung der Handschrift. Herausgegeben von Jost Schillemeit, S. Fischer, Frankfurt am Main 1983. Zur ersten Orientierung Manfred Engel: Der Verschollene. In: Manfred Engel, Bernd Auerochs (Hrsg.): Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart, Weimar 2010, S. 175–191.

    • 16680 Vertiefungsseminar Abgesagt
      Vicki Baum und die Neue Sachlichkeit (Julia Bertschik)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Vicki Baum (1880–1960) ist vor allem für ihren Bestseller „Menschen im Hotel. Ein Kolportageroman mit Hintergründen“ (1929) bekannt, der zu den bedeutendsten Großstadtromanen der Weimarer Republik zählt. Neben reportagenah (neu)sachlichen Elementen finden sich hier auch gefühlsbetonte Formen der Romanze und des Melodramas, was epochentypischen Vorstellungen der Neuen Sachlichkeit eigentlich widerspricht. Diese, für die Autorin charakteristische Mischung wollen wir im Seminar nicht nur an „Menschen im Hotel“, sondern auch an einigen ihrer Erzählungen aus den 1920er und 1930er Jahren untersuchen, um danach zu fragen, was unter neusachlichem Schreiben zu verstehen ist.

    • 16681 Vertiefungsseminar
      Das Leben der Boheme: Paris, Berlin, New York - intellektuell-künstlerische Subkulturen zwischen Kaiserreich und Gegenwart (Klaus Siebenhaar)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob als „Gelebte Ambivalenz“ (Christine Magerski), „Subkultur von Intellektuellen“ (Helmut Kreuzer) oder als „Übersetzung der Genieästhetik in die Soziokultur“ (Andreas Reckwitz) – die Bohéme ist als antibürgerlisches und zivilisationskritisches Phänomen literarisch-künstlerischer Gruppenbildung integraler Bestandteil der Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts. Sie hat zugleich nachhaltig lebenspolitische Vorstellungen von „counter culture“ und alternativen Kunstpraxen geprägt. Aktuelle Diskussionen über Kreativquartiere, kunst- und kulturbasierte Stadtentwicklung orientieren sich letztlich an den großen Vorbildern Montmartre (Paris), „Neuer Westen als Industriebetrieb der Intelligenz“ (Berlin) oder Greenwich Village (New York), seit Ende des 19. Jahrhunderts. Moderne nonkonformistische Lebensstile und Kulturfiguren haben sich darüber hinaus als Vorstellungsmuster und Typologien bis heute erhalten. Das Seminar geht in Texten, Bildern und Filmen diesen Entwicklungslinien nach und konzentriert sich dabei vor allem auf die urbane Bohéme der drei zentralen Metropolen der Moderne: Paris, Berlin, New York. Neben der Bereitschaft zum durchgehend interdisziplinären Arbeiten wird Feldforschung zur (digitalen) Boheme im Berlin von heute erwartet.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Helmut Kreuzer: Die Bohéme. Beiträge zu ihrer Beschreibung. Stuttgart 1968. Christine Magerski: Gelebte Ambivalenz. Die Bohéme als Prototyp der Moderne. Wiesbaden. 2015.

    • 16690 Vertiefungsseminar
      Literarische Identitätskonzepte (Annika Becker)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir verschiedene Formen und Theorien der literarischen Identitätskonzeption ergründen. Wie entsteht das Ich im Text und welche Rolle wird ihm zugeschrieben? Sich mit dem Ich in der Erzählung zu befassen, heißt nicht nur Identitätskonstruktionen und Selbstentwürfe in ihrer strukturellen und inhaltlichen Darstellung zu untersuchen, sondern setzt vor allem eine dezidierte Beschäftigung mit theatralen Momenten der Inszenierung, Performance und Maskerade voraus. Gemeinsam werden wir Einblick nehmen in Selbsterzählungsverfahren verschiedener Textarten und uns dabei nicht nur mit Auto(r)fiktion befassen, sondern auch Texte in den Blick nehmen, die unzuverlässiges Erzählen und metaleptische Grenzüberschreitungen narrativer Ebenen betreiben. Ziel des Seminars ist es, diverse Formen der literarischen (Selbst-)Inszenierung in Erzähltexten vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu analysieren.

    • 16691 Vertiefungsseminar
      Klassizismus & Romantik: Ästhetik und Geschlecht (Antonia Eder)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 24.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 24. April!

      Kommentar

      Bereits um 1800 sind sowohl Rezeption als auch Produktion von Literatur Tätigkeiten, die immer auch Aushandlung von Geschlecht bedeuten. Denn Literatur ist immer ‚gemacht‘, also künstlerisch hergestellt, und dadurch ein spezifisch geeigneter Ort, um Zuschreibungen von Geschlecht zu beobachten: Welche Codes, welche Zeichen werden in der oder über die Literatur geschlechterdifferentiell oder -fluide zugeordnet? Welche Vorstellungen werden so durch Literatur bedient oder allererst erzeugt? Wie unterscheiden sich solche Vorstellungen historisch, aber auch zeitgenössisch in Klassik und Romantik? Daher beobachten wir in diesem Seminar die Wechselbeziehung zwischen der Literatur einer Zeit und den zeitgenössischen Diskursen und konzentrieren uns dabei auf die literarischen Vorstellungen, also Imaginationen und Figurationen von Geschlecht. In den ästhetischen Debatten um 1800, in denen es um Kunstautonomie und Autorschaft geht, spielt die Frage des Geschlechts – oft verdeckt – eine zentrale Rolle, d.h. ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ werden zu Variablen des ästhetischen Diskurses, wobei der Status des Autors oft genuin ‚männlich‘ konnotiert ist. Schreibende Frauen brechen in Klassik und Romantik allerdings auf zu einem „langen Weg zur Mündigkeit“ (Becker-Cantarino), den wir in seinen Verzweigungen auf verschiedensten Ebenen durch Zeitschriften, Salons, Editionen, Romane und Novellen verfolgen werden.

    • 16692 Vertiefungsseminar
      Österreichische Literaturgeschichte im digitalen Raum (Christine Frank)
      Zeit: Di 16:00-20:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Literaturgeschichte ist einer der wichtigsten Bereiche der Literaturvermittlung in der Schule und im Studium – abfragbares Wissen, das dabei selten im Hinblick auf seine Konstruktion befragt wird. Aber was genau ist Literaturgeschichte? Wer ‚schreibt‘ Literaturgeschichte, was ‚gehört‘ hinein und was nicht? Wie prägt Literaturgeschichte unser Verständnis von Sprache, Kultur und Nation? Welche Funktion hat die Unterscheidungen von Nationalliteraturen und Epocheneinheiten? Und was hat sich in der Vermittlung von Literatur(geschichte) verändert durch die neuen Medien, die es ermöglichen Literaturgeschichte im digitalen Raum nichtlinear, nicht hierarchisch geordnet, nicht nur in Schriftform sondern auch über Audio- und Videodateien, ja sogar interaktiv und ohne Rücksicht auf den Umfang verfügbar zu machen? Das Seminar wird als Projektseminar durchgeführt. Am Beispiel der Österreichischen Literatur als Subeinheit deutschsprachiger Literaturgeschichte werden wir gemeinsam literaturgeschichtlich relevante Dokumente im Internet aufsuchen und davon ausgehend das Konzept Literaturgeschichte im Hinblick auf seine Grundannahmen und Zielvorstellungen, Auswahlkriterien und Darstellungsmodi kritisch befragen. Wir wollen aber auch selbst alternative Modelle entwickeln und Literaturgeschichte im Internet schreiben. Im Hinblick auf den Projektcharakter findet das Seminar nach einer einführenden Sitzung am 16.4. von 16-18 Uhr im zweiwöchigen Turnus statt jeweils von 16-20 Uhr am 7.5., 21.5., 4.6., 11.6., 25.6. und 9.7. im Raum JK 31/102

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: wikipedia-Artikel „Literaturgeschichte“ https://de.wikipedia.org/wiki/Literaturgeschichte; Jauß, Hans Robert: Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft. In: ders.: Literaturgeschichte als Provokation (es 418). Frankfurt a.M. 1970, S. 144–170; Jürgen Fohrmann: Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich. Stuttgart 1989; Matthias Buschmeier, Walter Erhart, Kai Kauffmann (Hrsg.): Literaturgeschichte. Theorien – Modelle – Praktiken. Berlin/Boston 2014; Katrin Kohl, Ritchie Robertson (Hrsg.): A History of Austrian Literature 1918–2000. Rochester NY 2006; Corinna Caduff, Reto Sorg (Hrsg.): Nationale Literaturen heute – ein Fantom? Die Imagination und Tradition des Schweizerischen als Problem. München 2004.

  • Literatur und literarisches Leben der Gegenwart

    0033fB1.4
    • 16681 Vertiefungsseminar
      Das Leben der Boheme: Paris, Berlin, New York - intellektuell-künstlerische Subkulturen zwischen Kaiserreich und Gegenwart (Klaus Siebenhaar)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob als „Gelebte Ambivalenz“ (Christine Magerski), „Subkultur von Intellektuellen“ (Helmut Kreuzer) oder als „Übersetzung der Genieästhetik in die Soziokultur“ (Andreas Reckwitz) – die Bohéme ist als antibürgerlisches und zivilisationskritisches Phänomen literarisch-künstlerischer Gruppenbildung integraler Bestandteil der Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts. Sie hat zugleich nachhaltig lebenspolitische Vorstellungen von „counter culture“ und alternativen Kunstpraxen geprägt. Aktuelle Diskussionen über Kreativquartiere, kunst- und kulturbasierte Stadtentwicklung orientieren sich letztlich an den großen Vorbildern Montmartre (Paris), „Neuer Westen als Industriebetrieb der Intelligenz“ (Berlin) oder Greenwich Village (New York), seit Ende des 19. Jahrhunderts. Moderne nonkonformistische Lebensstile und Kulturfiguren haben sich darüber hinaus als Vorstellungsmuster und Typologien bis heute erhalten. Das Seminar geht in Texten, Bildern und Filmen diesen Entwicklungslinien nach und konzentriert sich dabei vor allem auf die urbane Bohéme der drei zentralen Metropolen der Moderne: Paris, Berlin, New York. Neben der Bereitschaft zum durchgehend interdisziplinären Arbeiten wird Feldforschung zur (digitalen) Boheme im Berlin von heute erwartet.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Helmut Kreuzer: Die Bohéme. Beiträge zu ihrer Beschreibung. Stuttgart 1968. Christine Magerski: Gelebte Ambivalenz. Die Bohéme als Prototyp der Moderne. Wiesbaden. 2015.

    • 16683 Vertiefungsseminar
      Literaturbetriebsprosa von Autorinnen (Lea Haneberg)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 31/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Vor allem vom Literaturbetrieb spricht die Katzenschlager, als wäre er eine berechnende Maschinerie, die zartbesaitete Kunstschaffende zermalmt, aussaugt und ausspuckt.“ Elvira Katzenschlager ist die Protagonistin des 2019 veröffentlichten Romans Hippocampus, aus welchem das einleitende Zitat entnommen ist. Seit der Jahrtausendwende ist eine Vielzahl an Erzähltexten erschienen, die den Entstehungsprozess, die Vermarktung und die Rezeption von Literatur – kurzgesagt also den gegenwärtigen Literaturbetrieb – literarisch reflektieren. Im Seminar wollen wir uns mit diesem Phänomen der Gegenwartsliteratur beschäftigen, indem wir Fiktion wie Realität in den Blick nehmen und uns sowohl mit verschiedenen Literaturbetriebsromanen als auch mit Forschungsbeiträgen zu aktuellen Entwicklungen im literarischen Feld auseinandersetzen. Die ausgewählten Primärtexte evozieren in besonderem Maße Fragen nach den Bedingungen weiblicher Autorinnenschaft und korrespondieren auf diese Weise mit aktuellen feministischen Diskursfeldern wie der #MeToo- oder der Care-Arbeits-Debatte.

      Literaturhinweise

      Auswahl der zu lesenden Primärtexte: Nachkommen (2014) von Marlene Streeruwitz, Hippocampus (2019) von Gertraud Klemm, Das Licht ist hier viel heller (2019) von Mareike Fallwickl und Schrödingers Grrrrl (2023) von Marlen Hobrack

    • 16684 Vertiefungsseminar Abgesagt
      Ecocriticism (Friederike Günther)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar lesen wir sowohl literarische Texte, die das Verhältnis von Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellen, als auch theoretische Texte, die das literarisch gestaltete Verhältnis von Mensch und Natur unter kulturökologischer oder ‚ökokritischer‘ Perspektive betrachten. Sowohl in den Primär- als auch den Sekundärtexten werden wir vor allem drei Aspekte der literarischen Konstruktionen von Natur in den Blick nehmen: Erstens die Konstruktion von Natur als dem ‚Anderen‘, Marginalisierten, Zerstörten oder Auszulöschenden, zweitens Natur als Konstruktion des Unkontrollierbaren und Erhabenen, und drittens Versuche, solche binären Natur-Mensch-Konstellationen zu problematisieren bzw. andere, neue Verbindungen zwischen Mensch und Natur in Inhalt und Struktur poetischer Texte zu entwickeln oder aufzudecken.

    • 16685 Vertiefungsseminar
      Klasse erzählen: Soziale Perspektiven, Erzählweisen und Aktivismen in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das endgültige Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung des Seminars abgesprochen, alternative Textvorschläge vor Semesterbeginn per E-Mail sind willkommen. Ins Seminar eingebunden ist die Teilnahme an der Tagung „Klassen.Gefühle.Erzählen“, die am 13./14.06.2024 stattfindet.

      Kommentar

      Die queer-feministische Theoretikerin und Literaturwissenschaftlerin bell hooks schreibt in ihrem Buch „Die Bedeutung von Klasse“: „Heutzutage ist es angesagt, über Themen wie race und gender zu sprechen; das weniger coole Thema ist Klasse. Es ist das Thema, bei dem wir alle verkrampfen, nervös werden, nicht sicher sind, wo wir stehen.“ Und doch spielen Klassenzugehörigkeiten für die soziale Verortung des Einzelnen im eigenen Umfeld, für die affektive Verankerung in der gesellschaftlichen Realität, aber auch für individuelles Fühlen und das Erleben des Selbst vielfältige Rollen, die auch in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus unterschiedlichsten Perspektiven erfasst werden – wobei auch die genannten Perspektiven race und gender mit reflektiert werden. Das Seminar fragt in einem ersten Schritt auf Grundlage einführender theoretischer Texte danach, was „Klasse“ ist und in welcher Hinsicht sie literaturwissenschaftlich reflektiert werden kann. Im Anschluss daran widmet es sich Texten der Gegenwartsliteratur, die das Thema „Klasse“ aus unterschiedlichen Perspektiven fokussieren. Gelesen werden u.a. kurze Beiträge aus der Anthologie „Klasse und Kampf“ (Hg. v. Maria Barankow und Christian Baron, 2021), ferner der autosoziobiografische Text „Zeige deine Klasse“ (2018) von Daniela Dröscher sowie ihr korrespondierender Roman „Lügen über meine Mutter“ (2022), Enno Stahls „Spätkirmes“ (2017), Anke Stellings „Schäfchen im Trockenen“ (2018), Annika Büsings „Nordstadt“ (2022) sowie Dinçer Güçyeters „Unser Deutschlandmärchen“ (2022).

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung dieses lektüreintensiven Kurses empfohlen ist die Lektüre einiger der genannten Texte, um das Lesepensum während des Semesters zu reduzieren.

    • 16692 Vertiefungsseminar
      Österreichische Literaturgeschichte im digitalen Raum (Christine Frank)
      Zeit: Di 16:00-20:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Literaturgeschichte ist einer der wichtigsten Bereiche der Literaturvermittlung in der Schule und im Studium – abfragbares Wissen, das dabei selten im Hinblick auf seine Konstruktion befragt wird. Aber was genau ist Literaturgeschichte? Wer ‚schreibt‘ Literaturgeschichte, was ‚gehört‘ hinein und was nicht? Wie prägt Literaturgeschichte unser Verständnis von Sprache, Kultur und Nation? Welche Funktion hat die Unterscheidungen von Nationalliteraturen und Epocheneinheiten? Und was hat sich in der Vermittlung von Literatur(geschichte) verändert durch die neuen Medien, die es ermöglichen Literaturgeschichte im digitalen Raum nichtlinear, nicht hierarchisch geordnet, nicht nur in Schriftform sondern auch über Audio- und Videodateien, ja sogar interaktiv und ohne Rücksicht auf den Umfang verfügbar zu machen? Das Seminar wird als Projektseminar durchgeführt. Am Beispiel der Österreichischen Literatur als Subeinheit deutschsprachiger Literaturgeschichte werden wir gemeinsam literaturgeschichtlich relevante Dokumente im Internet aufsuchen und davon ausgehend das Konzept Literaturgeschichte im Hinblick auf seine Grundannahmen und Zielvorstellungen, Auswahlkriterien und Darstellungsmodi kritisch befragen. Wir wollen aber auch selbst alternative Modelle entwickeln und Literaturgeschichte im Internet schreiben. Im Hinblick auf den Projektcharakter findet das Seminar nach einer einführenden Sitzung am 16.4. von 16-18 Uhr im zweiwöchigen Turnus statt jeweils von 16-20 Uhr am 7.5., 21.5., 4.6., 11.6., 25.6. und 9.7. im Raum JK 31/102

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: wikipedia-Artikel „Literaturgeschichte“ https://de.wikipedia.org/wiki/Literaturgeschichte; Jauß, Hans Robert: Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft. In: ders.: Literaturgeschichte als Provokation (es 418). Frankfurt a.M. 1970, S. 144–170; Jürgen Fohrmann: Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich. Stuttgart 1989; Matthias Buschmeier, Walter Erhart, Kai Kauffmann (Hrsg.): Literaturgeschichte. Theorien – Modelle – Praktiken. Berlin/Boston 2014; Katrin Kohl, Ritchie Robertson (Hrsg.): A History of Austrian Literature 1918–2000. Rochester NY 2006; Corinna Caduff, Reto Sorg (Hrsg.): Nationale Literaturen heute – ein Fantom? Die Imagination und Tradition des Schweizerischen als Problem. München 2004.

    • 16682 Vertiefungsseminar
      Tiere, Menschen und ihre Ordnungen – Texte von Äsop bis zur Gegenwartsliteratur (Christine Frank)
      Zeit: Mi 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird die Darstellung von Tieren in literarischen Texten untersucht im Hinblick auf darin repräsentierte oder kritisch in Frage gestellte menschliche Ordnungen. Am Seminarbeginn steht M.Foucaults Einführung in sein Hauptwerk „Die Ordnung der Dinge“, wo er sich paradigmatisch mit J.L.Borges’ ‚chinesischer‘ Taxinomie auseinandersetzt. Ausgehend davon werden Füchse als Repräsentanten menschlichen Sozialverhaltens in Texten von Äsop und Goethe diskutiert. Ein zweiter Themenblock (‘Vom Paradies zum Zoo’) untersucht Tiere im Raum menschlich geschaffener oder imaginierter Ordnungssysteme in der Bibel sowie bei Gustave Flaubert, R.M.Rilke, Julio Cortázar, Durs Grünbein, Heinrich Heine und Yoko Tawada; die dritte thematische Einheit diskutiert einen von Menschen besetzten und philosophisch aufgeladenen Naturraum („Waldeinsamkeit“) und die Rolle von Vögeln als Repräsentanten des Einbruch eines Anderen, Unheimlichen bei L.Tieck, E.A.Poe und Marcel Beyer, wobei auch akustische Umsetzungen mit einbezogen werden (ein Hörspiel von Rimini Protokoll); im vierten Themenblock geht es um die diskursive Ordnung des Menschen und ihre Spiegelung in der Auseinandersetzung mit Hunden (E.T.A.Hoffmann, Franz Kafka, Marion Poschmann, Marica Bodrožic). Das vollständige Programm kann ab sofort bei der Dozentin abgerufen werden.

    • 16686 Vertiefungsseminar
      Die Kunst des Scheiterns. Von ungeschriebenen Büchern und erfundenen AutorInnen (Jutta Müller-Tamm)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Fester Bestandteil des Seminars ist der Workshop „Scheitern. Formen negativer Zirkulation in der Literatur“, der am Donnerstag, den 2. Mai ab 14.30 Uhr im Literarischen Colloquium Berlin stattfinden wird. Drei Vorträge werden sich mit unterschiedlichen Facetten des literarischen Scheiterns befassen, ergänzt um Lesung und Gespräch mit dem Autor Frank Witzel.

      Kommentar

      Es gibt verschiedene Facetten des literarischen Scheiterns: Autor*innen können beim Schreiben scheitern; Texte selbst können scheitern, etwa auf dem literarischen Markt; schließlich können Leser*innen, Übersetzer*innen, Herausgeber*innen an der Lektüre, am Verstehen, scheitern. In einer paradoxen Wendung kann allerdings das Versagen auch zur Bedingung des Gelingens gemacht werden, indem literarisches Scheitern erfunden oder inszeniert wird. Das Seminar wird sich mit derartigen Fiktionen des literarischen Scheiterns befassen: Im Zentrum stehen erfundene Autor*innen und ihre verhinderten, verkannten oder vergessenen Werke, wie in Jan Wagners „Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene“ (2012) oder Frank Witzels Essay „Von aufgegebenen Autoren. 100 Vergessene, Verkannte, Verschollene“ (Schreibheft 100, Februar 2023, S. 3–128). Was sagen diese Fiktionen über den Begriff und Status von Literatur, über das Funktionieren des Literaturmarkts, über das Verhältnis von Biographie und Literatur, über die Psychologie des Schreibens und die Bedingungen von literarischem Erfolg? Dabei werden wir neben theoretischen Überlegungen zum Scheitern (unter anderem Judith/Jack Halberstam, The Queer Art of Failure, 2011) auch ältere literarische Beispiele (z.B. Wolfgang Hildesheimer, „Lieblose Legenden“, 1952)) und nicht-deutschsprachige Texte einbeziehen (z.B. C.D. Rose, „The Biographical Dictionary of Literary Failure“, 2014).

    • 16687 Vertiefungsseminar
      Adoleszenzromane (Bastian Schlüter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Begriff der Adoleszenz wird, wenn auch schon früher geprägt, seit den 1960er Jahren in der Entwicklungspsychologie, der Soziologie und Erziehungswissenschaft genutzt, um ein spezifisch (spät-)modernes Konzept einer Lebensphase zwischen Kindheit und vollem Erwachsensein zu bezeichnen. Während in den 1960er Jahren noch die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts als Ende der Adoleszenz in den westlichen Gesellschaften ausgewiesen wurde, ist man heute klar im vierten Lebensjahrzehnt angekommen – ein Zeichen dafür, wie deutlich sich die soziokulturellen Rahmungen um die Konzepte Kindheit, Jugend, Erwachsensein und um eben jene die genannten Konzepte umgreifende Klammer der Adoleszenz verändert haben. Seit den 1980er Jahren wird der Begriff des „Adoleszenzromans“ in der literaturwissenschaftlichen Forschung herangezogen, um das spezifische Genre einer diese Lebensphase thematisierenden und begleitenden Literatur zu bezeichnen. Nach Vorläufern um 1800 (Goethe, Moritz, Hoffman, Hauff) und um 1900 (Rilke, Hesse, Walser, Musil) wird der Beginn der Geschichte des „modernen Adoleszenzromans“ (Carsten Gansel) nach internationalen Vorläufern in der deutschen Literatur auf das Erscheinen von Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1967/68, veröff. 1973) datiert. Der Literaturgeschichte des Adoleszenzromans seit dieser Zeit soll, nach einer Beschäftigung mit entwicklungspsychologischen und sozialwissenschaftlichen Positionen zum Konzept der Adoleszenz, das Hauptinteresse des Seminars gelten; der größte Teil der zu lesenden Texte entstammt der Gegenwartsliteratur seit 2000.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Carsten Gansel: Der Adoleszenzroman. In: Reiner Wild (Hg.): Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. 3. Aufl., Stuttgart/Weimar 2008, S. 359-379; Günter Lange: Adoleszenzroman. In: ders. (Hg.): Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Grundlagen, Gattungen, Medien, Lesesozialisation und Didaktik. 3. Aufl., Baltmannsweiler 2016, S. 147-167.

    • 16689 Seminaristische Übung
      Literatur und Fotografie (Dorit Müller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Verhältnis von Literatur und Fotografie ist überaus vielfältig: Fotografien können literarisches Motiv oder Teil einer literarischen Veröffentlichung sein. Sie machen Prozesse des Erinnerns sichtbar, stoßen ästhetische Reflexionen an oder fungieren als Medium der Gesellschaftskritik. Als Bestandteil von Texten stimulieren sie spezifische Verfahren literarischen Erzählens und intermediale Verflechtungen. Im Seminar werden wir die Varianten der Foto-Text-Beziehung anhand literarischer Texte aus den letzten hundert Jahren untersuchen und diskutieren, welche Vorstellungen von Geschichte, Wirklichkeit, Gedächtnis und Wahrnehmung mithilfe der Fotografien verhandelt werden und wie sich das Erzählen mittels Fotografie verändert.

      Literaturhinweise

      Neben Texten von Kurt Tucholsky, Rolf Dieter Brinkmann, Monika Maron, W.G. Sebald und Judith Schalansky beziehen wir auch Schriften zur Fotografie von Walter Benjamin und Roland Barthes ein.

  • Literatur interdisziplinär/intermedial

    0033fB1.5
    • 16674 Vorlesung
      Die Raum-Zeit der Literatur. Zu Geschichte und Ästhetik von Raum- und Zeittheorien, vertieft an exemplarischen Lektüren (Antonia Eder)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 25. April!

      Kommentar

      Raum gilt heute als Schlüsselkategorie für die Analyse von literarischen Texten. Das war nicht immer so, wie bspw. der Blick auf das narratologische Standardwerk von Genette zeigt, das drei Kapitel der Zeit in der Literatur widmet, aber kein einziges dem Raum. Wissenschaftshistorisch zeigt sich erst seit den 1980er Jahren ein gesteigertes Interesse für die räumliche Dimension der, bis dahin vorrangig zeitlich wahrgenommenen, Welt. Dies geschieht wissenschaftsübergreifend, also nicht nur in der Literaturwissenschaft, im Spatial Turn. Warum aber ist Raum wichtig für die Literaturwissenschaft? Geht es dabei um bestimmte räumliche Darstellungsweisen oder Strukturen in Texten? Geht es um reale oder fiktive Orte der Literatur? Oder geht es um Reiseberichte als Raum, den man lesend durchquert? Oder geht es allgemein um räumliche Strukturen und topologische Oppositionen wie hier/dort, rechts/links, oben/unten? Oder geht es um die grundsätzliche Verortung eines jeden Körpers im Raum? Diese Fragen nach erzählten und dargestellten Räumen (in) der Literatur sowie den Figuren, die vom umgebenden Raum beeinflusst werden, und die Bedeutung, die von Positionen und Vektoren im Raum ausgeht (Raumsemantik), beschäftigen uns in dieser Vorlesung, in der wir uns anhand der Literatur mit Zeit- und Raumtheorien beschäftigen.

    • 16678 Vertiefungsseminar
      Literatur und Antisemitismus im 19./20. Jahrhundert (Jürgen Brokoff)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar behandelt anhand konkreter Textanalysen in kultur- und literaturgeschichtlicher Perspektive die wichtigsten Stationen eines deutschsprachigen Antisemitismus, der sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer auch literarisch und philosophisch artikuliert hat. Ausgangspunkt sind Texte der sogenannten Berliner Romantik, die in der Formationsphase eines preußisch-deutschen Nationalismus entstanden sind. Weitere Schwerpunkte sind die Verdichtung antisemitischer und antijüdischer Deutungsmuster im 19. Jahrhundert, die Ausprägung eines antisemitischen „kulturellen Codes“ im wilhelminischen Kaiserreich der Jahrhundertwende sowie die sprachlich-literarische Radikalisierung des Antisemitismus im Vorfeld und im Kontext des Nationalsozialismus (1918-1945). Eine Reflexion der spezifischen Bedingungen von Literatur und Antisemitismus nach dem Holocaust beschließt das Seminar. Im Mittelpunkt der Textarbeit des Seminars steht die historische Rekonstruktion der literarischen und kulturellen Verfasstheit des Antisemitismus, die angesichts der politischen Implikationen des Phänomens in der ‚dunklen’ Geschichte des 20. Jahrhunderts lange Zeit unterschätzt wurde.

    • 16685 Vertiefungsseminar
      Klasse erzählen: Soziale Perspektiven, Erzählweisen und Aktivismen in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das endgültige Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung des Seminars abgesprochen, alternative Textvorschläge vor Semesterbeginn per E-Mail sind willkommen. Ins Seminar eingebunden ist die Teilnahme an der Tagung „Klassen.Gefühle.Erzählen“, die am 13./14.06.2024 stattfindet.

      Kommentar

      Die queer-feministische Theoretikerin und Literaturwissenschaftlerin bell hooks schreibt in ihrem Buch „Die Bedeutung von Klasse“: „Heutzutage ist es angesagt, über Themen wie race und gender zu sprechen; das weniger coole Thema ist Klasse. Es ist das Thema, bei dem wir alle verkrampfen, nervös werden, nicht sicher sind, wo wir stehen.“ Und doch spielen Klassenzugehörigkeiten für die soziale Verortung des Einzelnen im eigenen Umfeld, für die affektive Verankerung in der gesellschaftlichen Realität, aber auch für individuelles Fühlen und das Erleben des Selbst vielfältige Rollen, die auch in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus unterschiedlichsten Perspektiven erfasst werden – wobei auch die genannten Perspektiven race und gender mit reflektiert werden. Das Seminar fragt in einem ersten Schritt auf Grundlage einführender theoretischer Texte danach, was „Klasse“ ist und in welcher Hinsicht sie literaturwissenschaftlich reflektiert werden kann. Im Anschluss daran widmet es sich Texten der Gegenwartsliteratur, die das Thema „Klasse“ aus unterschiedlichen Perspektiven fokussieren. Gelesen werden u.a. kurze Beiträge aus der Anthologie „Klasse und Kampf“ (Hg. v. Maria Barankow und Christian Baron, 2021), ferner der autosoziobiografische Text „Zeige deine Klasse“ (2018) von Daniela Dröscher sowie ihr korrespondierender Roman „Lügen über meine Mutter“ (2022), Enno Stahls „Spätkirmes“ (2017), Anke Stellings „Schäfchen im Trockenen“ (2018), Annika Büsings „Nordstadt“ (2022) sowie Dinçer Güçyeters „Unser Deutschlandmärchen“ (2022).

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung dieses lektüreintensiven Kurses empfohlen ist die Lektüre einiger der genannten Texte, um das Lesepensum während des Semesters zu reduzieren.

    • 16687 Vertiefungsseminar
      Adoleszenzromane (Bastian Schlüter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Begriff der Adoleszenz wird, wenn auch schon früher geprägt, seit den 1960er Jahren in der Entwicklungspsychologie, der Soziologie und Erziehungswissenschaft genutzt, um ein spezifisch (spät-)modernes Konzept einer Lebensphase zwischen Kindheit und vollem Erwachsensein zu bezeichnen. Während in den 1960er Jahren noch die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts als Ende der Adoleszenz in den westlichen Gesellschaften ausgewiesen wurde, ist man heute klar im vierten Lebensjahrzehnt angekommen – ein Zeichen dafür, wie deutlich sich die soziokulturellen Rahmungen um die Konzepte Kindheit, Jugend, Erwachsensein und um eben jene die genannten Konzepte umgreifende Klammer der Adoleszenz verändert haben. Seit den 1980er Jahren wird der Begriff des „Adoleszenzromans“ in der literaturwissenschaftlichen Forschung herangezogen, um das spezifische Genre einer diese Lebensphase thematisierenden und begleitenden Literatur zu bezeichnen. Nach Vorläufern um 1800 (Goethe, Moritz, Hoffman, Hauff) und um 1900 (Rilke, Hesse, Walser, Musil) wird der Beginn der Geschichte des „modernen Adoleszenzromans“ (Carsten Gansel) nach internationalen Vorläufern in der deutschen Literatur auf das Erscheinen von Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1967/68, veröff. 1973) datiert. Der Literaturgeschichte des Adoleszenzromans seit dieser Zeit soll, nach einer Beschäftigung mit entwicklungspsychologischen und sozialwissenschaftlichen Positionen zum Konzept der Adoleszenz, das Hauptinteresse des Seminars gelten; der größte Teil der zu lesenden Texte entstammt der Gegenwartsliteratur seit 2000.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Carsten Gansel: Der Adoleszenzroman. In: Reiner Wild (Hg.): Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. 3. Aufl., Stuttgart/Weimar 2008, S. 359-379; Günter Lange: Adoleszenzroman. In: ders. (Hg.): Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Grundlagen, Gattungen, Medien, Lesesozialisation und Didaktik. 3. Aufl., Baltmannsweiler 2016, S. 147-167.

    • 16689 Seminaristische Übung
      Literatur und Fotografie (Dorit Müller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Verhältnis von Literatur und Fotografie ist überaus vielfältig: Fotografien können literarisches Motiv oder Teil einer literarischen Veröffentlichung sein. Sie machen Prozesse des Erinnerns sichtbar, stoßen ästhetische Reflexionen an oder fungieren als Medium der Gesellschaftskritik. Als Bestandteil von Texten stimulieren sie spezifische Verfahren literarischen Erzählens und intermediale Verflechtungen. Im Seminar werden wir die Varianten der Foto-Text-Beziehung anhand literarischer Texte aus den letzten hundert Jahren untersuchen und diskutieren, welche Vorstellungen von Geschichte, Wirklichkeit, Gedächtnis und Wahrnehmung mithilfe der Fotografien verhandelt werden und wie sich das Erzählen mittels Fotografie verändert.

      Literaturhinweise

      Neben Texten von Kurt Tucholsky, Rolf Dieter Brinkmann, Monika Maron, W.G. Sebald und Judith Schalansky beziehen wir auch Schriften zur Fotografie von Walter Benjamin und Roland Barthes ein.

  • Perspektiven philologischer Praxis und Reflexion

    0033fB1.6
    • 16679 Vertiefungsseminar
      Kafkas Amerikaroman (Christine Frank)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird von Woche zu Woche Kafkas Roman „Der Verschollene“ (von Max Brod erstmals 1927 posthum herausgegeben unter dem Titel „Amerika“) Kapitel für Kapitel gemeinsam gelesen. Die TeilnehmerInnen bereiten die Plenumsdiskussionen der jeweiligen Sitzung durch die Bearbeitung von vorab ausgegebenen Leitfragen vor, durch die zentrale Motive, Strukturen und Erzählstrategien des Romans unter Hinzuziehung ausgewählter Titel aus der Sekundärliteratur erarbeitet werden. Am Ende des Seminars steht ein Ausblick auf die Romanverfilmung „Klassenverhältnisse“ (1984) von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet.

      Literaturhinweise

      Als Grundlagentext für das Seminar wird folgende Ausgabe empfohlen: Der Verschollene. Roman in der Fassung der Handschrift. Herausgegeben von Jost Schillemeit, S. Fischer, Frankfurt am Main 1983. Zur ersten Orientierung Manfred Engel: Der Verschollene. In: Manfred Engel, Bernd Auerochs (Hrsg.): Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart, Weimar 2010, S. 175–191.

    • 16682 Vertiefungsseminar
      Tiere, Menschen und ihre Ordnungen – Texte von Äsop bis zur Gegenwartsliteratur (Christine Frank)
      Zeit: Mi 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird die Darstellung von Tieren in literarischen Texten untersucht im Hinblick auf darin repräsentierte oder kritisch in Frage gestellte menschliche Ordnungen. Am Seminarbeginn steht M.Foucaults Einführung in sein Hauptwerk „Die Ordnung der Dinge“, wo er sich paradigmatisch mit J.L.Borges’ ‚chinesischer‘ Taxinomie auseinandersetzt. Ausgehend davon werden Füchse als Repräsentanten menschlichen Sozialverhaltens in Texten von Äsop und Goethe diskutiert. Ein zweiter Themenblock (‘Vom Paradies zum Zoo’) untersucht Tiere im Raum menschlich geschaffener oder imaginierter Ordnungssysteme in der Bibel sowie bei Gustave Flaubert, R.M.Rilke, Julio Cortázar, Durs Grünbein, Heinrich Heine und Yoko Tawada; die dritte thematische Einheit diskutiert einen von Menschen besetzten und philosophisch aufgeladenen Naturraum („Waldeinsamkeit“) und die Rolle von Vögeln als Repräsentanten des Einbruch eines Anderen, Unheimlichen bei L.Tieck, E.A.Poe und Marcel Beyer, wobei auch akustische Umsetzungen mit einbezogen werden (ein Hörspiel von Rimini Protokoll); im vierten Themenblock geht es um die diskursive Ordnung des Menschen und ihre Spiegelung in der Auseinandersetzung mit Hunden (E.T.A.Hoffmann, Franz Kafka, Marion Poschmann, Marica Bodrožic). Das vollständige Programm kann ab sofort bei der Dozentin abgerufen werden.

    • 16685 Vertiefungsseminar
      Klasse erzählen: Soziale Perspektiven, Erzählweisen und Aktivismen in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das endgültige Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung des Seminars abgesprochen, alternative Textvorschläge vor Semesterbeginn per E-Mail sind willkommen. Ins Seminar eingebunden ist die Teilnahme an der Tagung „Klassen.Gefühle.Erzählen“, die am 13./14.06.2024 stattfindet.

      Kommentar

      Die queer-feministische Theoretikerin und Literaturwissenschaftlerin bell hooks schreibt in ihrem Buch „Die Bedeutung von Klasse“: „Heutzutage ist es angesagt, über Themen wie race und gender zu sprechen; das weniger coole Thema ist Klasse. Es ist das Thema, bei dem wir alle verkrampfen, nervös werden, nicht sicher sind, wo wir stehen.“ Und doch spielen Klassenzugehörigkeiten für die soziale Verortung des Einzelnen im eigenen Umfeld, für die affektive Verankerung in der gesellschaftlichen Realität, aber auch für individuelles Fühlen und das Erleben des Selbst vielfältige Rollen, die auch in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus unterschiedlichsten Perspektiven erfasst werden – wobei auch die genannten Perspektiven race und gender mit reflektiert werden. Das Seminar fragt in einem ersten Schritt auf Grundlage einführender theoretischer Texte danach, was „Klasse“ ist und in welcher Hinsicht sie literaturwissenschaftlich reflektiert werden kann. Im Anschluss daran widmet es sich Texten der Gegenwartsliteratur, die das Thema „Klasse“ aus unterschiedlichen Perspektiven fokussieren. Gelesen werden u.a. kurze Beiträge aus der Anthologie „Klasse und Kampf“ (Hg. v. Maria Barankow und Christian Baron, 2021), ferner der autosoziobiografische Text „Zeige deine Klasse“ (2018) von Daniela Dröscher sowie ihr korrespondierender Roman „Lügen über meine Mutter“ (2022), Enno Stahls „Spätkirmes“ (2017), Anke Stellings „Schäfchen im Trockenen“ (2018), Annika Büsings „Nordstadt“ (2022) sowie Dinçer Güçyeters „Unser Deutschlandmärchen“ (2022).

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung dieses lektüreintensiven Kurses empfohlen ist die Lektüre einiger der genannten Texte, um das Lesepensum während des Semesters zu reduzieren.

    • 16688 Vertiefungsseminar
      Literaturtheorien in aktueller Anwendung (Friederike Günther)
      Zeit: Do 08:00-10:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar kann ausschließlich mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen werden.

      Kommentar

      Im Seminar behandeln wir aktuelle literaturwissenschaftliche Forschungstexte aus dem letzten Jahrzehnt, die sich dezidiert auf eine bestimmte literaturtheoretische Richtung berufen, seien es Hermeneutik, Dekonstruktion, Strukturalismus, Postkoloniale Studien, Genderstudies, Ecocriticism, Psychoanalyse oder Diskursanalyse. Es geht im Seminar nicht um das Erfassen der ursprünglichen theoretischen Grundlagentexte, sondern vielmehr um die Diskussion ihrer Um- und Anverwandlungen in der aktuellen Forschung. So soll im Seminar die Fähigkeit erworben werden, eine theoretische Ausrichtung in der literaturwissenschaftlichen Praxis zu erkennen, die Vor- und Nachteile verschiedener theoretischer Ausrichtungen abzuwägen und zu überlegen, welche theoretischen Ansätze ein literarischer Text eventuell selbst anbietet, herausfordert oder auch negiert.

    • 16690 Vertiefungsseminar
      Literarische Identitätskonzepte (Annika Becker)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir verschiedene Formen und Theorien der literarischen Identitätskonzeption ergründen. Wie entsteht das Ich im Text und welche Rolle wird ihm zugeschrieben? Sich mit dem Ich in der Erzählung zu befassen, heißt nicht nur Identitätskonstruktionen und Selbstentwürfe in ihrer strukturellen und inhaltlichen Darstellung zu untersuchen, sondern setzt vor allem eine dezidierte Beschäftigung mit theatralen Momenten der Inszenierung, Performance und Maskerade voraus. Gemeinsam werden wir Einblick nehmen in Selbsterzählungsverfahren verschiedener Textarten und uns dabei nicht nur mit Auto(r)fiktion befassen, sondern auch Texte in den Blick nehmen, die unzuverlässiges Erzählen und metaleptische Grenzüberschreitungen narrativer Ebenen betreiben. Ziel des Seminars ist es, diverse Formen der literarischen (Selbst-)Inszenierung in Erzähltexten vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu analysieren.

    • 16692 Vertiefungsseminar
      Österreichische Literaturgeschichte im digitalen Raum (Christine Frank)
      Zeit: Di 16:00-20:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Literaturgeschichte ist einer der wichtigsten Bereiche der Literaturvermittlung in der Schule und im Studium – abfragbares Wissen, das dabei selten im Hinblick auf seine Konstruktion befragt wird. Aber was genau ist Literaturgeschichte? Wer ‚schreibt‘ Literaturgeschichte, was ‚gehört‘ hinein und was nicht? Wie prägt Literaturgeschichte unser Verständnis von Sprache, Kultur und Nation? Welche Funktion hat die Unterscheidungen von Nationalliteraturen und Epocheneinheiten? Und was hat sich in der Vermittlung von Literatur(geschichte) verändert durch die neuen Medien, die es ermöglichen Literaturgeschichte im digitalen Raum nichtlinear, nicht hierarchisch geordnet, nicht nur in Schriftform sondern auch über Audio- und Videodateien, ja sogar interaktiv und ohne Rücksicht auf den Umfang verfügbar zu machen? Das Seminar wird als Projektseminar durchgeführt. Am Beispiel der Österreichischen Literatur als Subeinheit deutschsprachiger Literaturgeschichte werden wir gemeinsam literaturgeschichtlich relevante Dokumente im Internet aufsuchen und davon ausgehend das Konzept Literaturgeschichte im Hinblick auf seine Grundannahmen und Zielvorstellungen, Auswahlkriterien und Darstellungsmodi kritisch befragen. Wir wollen aber auch selbst alternative Modelle entwickeln und Literaturgeschichte im Internet schreiben. Im Hinblick auf den Projektcharakter findet das Seminar nach einer einführenden Sitzung am 16.4. von 16-18 Uhr im zweiwöchigen Turnus statt jeweils von 16-20 Uhr am 7.5., 21.5., 4.6., 11.6., 25.6. und 9.7. im Raum JK 31/102

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: wikipedia-Artikel „Literaturgeschichte“ https://de.wikipedia.org/wiki/Literaturgeschichte; Jauß, Hans Robert: Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft. In: ders.: Literaturgeschichte als Provokation (es 418). Frankfurt a.M. 1970, S. 144–170; Jürgen Fohrmann: Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich. Stuttgart 1989; Matthias Buschmeier, Walter Erhart, Kai Kauffmann (Hrsg.): Literaturgeschichte. Theorien – Modelle – Praktiken. Berlin/Boston 2014; Katrin Kohl, Ritchie Robertson (Hrsg.): A History of Austrian Literature 1918–2000. Rochester NY 2006; Corinna Caduff, Reto Sorg (Hrsg.): Nationale Literaturen heute – ein Fantom? Die Imagination und Tradition des Schweizerischen als Problem. München 2004.

  • Erweitertes literarisches Wissen von den Anfängen bis zur Frühen Neuzeit

    0033fB2.2
    • 16694 Vertiefungsseminar
      Feenerzählungen (Jutta Eming)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als ‚Feenerzählungen‘ lassen sich Dichtungen bezeichnen, die von der Beziehung zwischen einem sterblichen Mann und einer mit magischen Fähigkeiten begabten Frau handeln. Sie treten in der Literatur des Mittelalters seltener – vor allem in Frankreich - als eigenständige Dichtungen auf; häufiger ist die Überblendung der Feenerzählung als Erzählmuster mit dem Roman. Gerade letztere Tradition erlaubt eine reizvolle Kontrastierung zweier Welten, zwischen denen zumeist der männliche Protagonist sich entscheiden muss, was ihn regelmäßig überfordert. Doch auch die ‚Fee‘ selbst kann als Grenzgängerin gezeichnet sein, welche die Beziehung zum Geliebten nur für einen begrenzten Zeitraum zu ihren Bedingungen führen oder auch ganz in die menschliche Welt wechseln möchte (Melusine). Das Seminar wird mit wichtigen deutschsprachigen und teilweise altfranzösischen Vertretern der Feenerzählung bekannt machen und dabei Schwerpunkte auf Fragen der Gattung und Erzählform, der Konstruktion von Gender und der Rolle von Wissensformen und Magie setzen. Von den Teilnehmer:innen wird die Bereitschaft erwartet, ein hohes Pensum an Primärtexten vorzubereiten.

    • 16696 Vertiefungsseminar
      Rassismus im Mittelalter? (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16695 Übung
      Konrad von Würzburg: Partonopier (Lektüre und Übersetzung) (Jutta Eming)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Konrads von Würzburg Roman Partonopier und Meliur (1287) gehört zu den schönsten sog. ‚Feenerzählungen‘ der mittelalterlichen Literatur, die in den letzten Jahrzehnten von der Germanistik regelrecht ‚wiederentdeckt‘ worden und für Fragen nach Erzählform, Weiblichkeitstypologien, Genderkonstruktionen und die Rolle des Wunderbaren ausgewertet worden ist. Doch bislang liegt der lange Roman weder in neuhochdeutscher Übersetzung noch in einer heutigen literaturwissenschaftlichen Kriterien genügenden kritischen Edition vor. In der Lehrveranstaltung soll der Text in erster Linie in Auszügen gemeinsam gelesen, übersetzt und diskutiert werden, doch es werden auch Grundprobleme seiner handschriftlichen Überlieferung und Edition angesprochen.

    • 16697 Übung
      Der Stricker: Pfaffe Âmis (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der 'Pfaffe Amis' ist die Geschichte eines Priesters, der alle seine Gäste so großzügig bewirtet, bis er pleite ist. Damit steht er vor einem für die Literatur der Zeit ungewöhnlichen Problem, denn in dieser ist der Reichtum des Adels stets unerschöpflich. Der pfaffe löst sein Problem dadurch, dass er sein Gut durch wiederholten Trickbetrug so sehr vermehrt, bis er erneut großzügig zu jedermann sein kann. Ob als Arzt, Maler, Kaufmann oder Reliquienhändler, Amis ist seinen Mitmenschen in jeder Verkleidung überlegen und beschließt sein erfolgreiches Betrügerleben als Abt, dem nach dem Tod das ewige Leben winkt. Diese Folge komischer Abenteuer hinterlässt einen Scherbenhaufen scheinbarer Gewissheiten des 'offiziellen' Mittelalters und seiner Ordnungsentwürfe. Diese ‚andere‘ Seite der mittelalterliche Literatur, in der es nicht um Helden und Sieger, sondern um Betrüger und Betrogene geht, ist der Gegenstand des Seminars.

      Literaturhinweise

      Der Stricker: Der Pfaffe Amis. Mhd./Nhd. Nach der Heidelberger Handschrift cpg 341 hrsg., übers. und komm. v. Michael Schilling. Stuttgart 1994 (= RUB 658)

  • Mittelalterliche Literatur und Kultur im Wandel

    0033fB2.3
    • 16698 Vorlesung
      Legende (Elke Koch)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Legenden erzählen von heiligen Menschen und Wundern. Damit verbindet sich im christlichen Mittelalter ein ganzer Kosmos von Texten, denn die Heiligenverehrung ist ein wichtiges Element der Kultur. Heilige haben nicht nur religiöse, sondern auch soziale und politische Funktionen: Sie modellieren Lebensformen und Geschlechternormen, verkörpern Vorstellungen diesseitigen wie jenseitigen Heils, legitimieren Herrschaft und stiften Gemeinschaft. Erzählungen über Märtyrer*innen und Glaubensheld*innen wurden in der lateinischen Tradition und schließlich in den Volkssprachen überliefert, auserzählt und weit verbreitet. Die Texte fordern dazu heraus, das Verhältnis von Literatur und Religion zu reflektieren, denn sie bringen die Heiligenverehrung nicht nur zum Ausdruck, sondern sind selbst daran beteiligt, diese hervorzubringen und zu formen. Die Vorlesung stellt die Typologie, Entwicklung und Aspekte der Poetik der Gattung vor. Sie gibt außerdem Einblicke in neue Forschung zur Legendarik.

    • 16699 Colloquium
      Herrschaft und Heiligkeit (Johannes Traulsen)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Karl der Große wurde dreihundert Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen. Mit der Kanonisation des ersten fränkischen Kaisers, die mindestens ebenso viele politische wie religiöse Gründe hatte, ging die Produktion von legendarischen Erzählungen einher. Darin wird erzählt, was Karl zum Heiligen gemacht haben soll. Das Mittelalter hält noch weitere Beispiele solcher heiliger Könige bereit. Noch viel häufiger sind allerdings Figuren, die Herrschaft aufgeben, um ein heiligenmäßiges Leben zu führen. Etwa der indische Prinz Josaphat, der sich überzeugen lässt, nicht als König zu herrschen, sondern als Eremit in der Wüste zu leben. Es handelt sich um eine christliche Fassung der Buddha-Legende. Im Seminar werden wir uns mit einer Reihe von Texten befassen, die Herrschaft und Heiligkeit thematisieren. Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt. Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt.

  • Literarische Formen mittelalterlicher Texte

    0033fB2.4
    • 16694 Vertiefungsseminar
      Feenerzählungen (Jutta Eming)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als ‚Feenerzählungen‘ lassen sich Dichtungen bezeichnen, die von der Beziehung zwischen einem sterblichen Mann und einer mit magischen Fähigkeiten begabten Frau handeln. Sie treten in der Literatur des Mittelalters seltener – vor allem in Frankreich - als eigenständige Dichtungen auf; häufiger ist die Überblendung der Feenerzählung als Erzählmuster mit dem Roman. Gerade letztere Tradition erlaubt eine reizvolle Kontrastierung zweier Welten, zwischen denen zumeist der männliche Protagonist sich entscheiden muss, was ihn regelmäßig überfordert. Doch auch die ‚Fee‘ selbst kann als Grenzgängerin gezeichnet sein, welche die Beziehung zum Geliebten nur für einen begrenzten Zeitraum zu ihren Bedingungen führen oder auch ganz in die menschliche Welt wechseln möchte (Melusine). Das Seminar wird mit wichtigen deutschsprachigen und teilweise altfranzösischen Vertretern der Feenerzählung bekannt machen und dabei Schwerpunkte auf Fragen der Gattung und Erzählform, der Konstruktion von Gender und der Rolle von Wissensformen und Magie setzen. Von den Teilnehmer:innen wird die Bereitschaft erwartet, ein hohes Pensum an Primärtexten vorzubereiten.

    • 16696 Vertiefungsseminar
      Rassismus im Mittelalter? (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16695 Übung
      Konrad von Würzburg: Partonopier (Lektüre und Übersetzung) (Jutta Eming)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Konrads von Würzburg Roman Partonopier und Meliur (1287) gehört zu den schönsten sog. ‚Feenerzählungen‘ der mittelalterlichen Literatur, die in den letzten Jahrzehnten von der Germanistik regelrecht ‚wiederentdeckt‘ worden und für Fragen nach Erzählform, Weiblichkeitstypologien, Genderkonstruktionen und die Rolle des Wunderbaren ausgewertet worden ist. Doch bislang liegt der lange Roman weder in neuhochdeutscher Übersetzung noch in einer heutigen literaturwissenschaftlichen Kriterien genügenden kritischen Edition vor. In der Lehrveranstaltung soll der Text in erster Linie in Auszügen gemeinsam gelesen, übersetzt und diskutiert werden, doch es werden auch Grundprobleme seiner handschriftlichen Überlieferung und Edition angesprochen.

    • 16697 Übung
      Der Stricker: Pfaffe Âmis (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der 'Pfaffe Amis' ist die Geschichte eines Priesters, der alle seine Gäste so großzügig bewirtet, bis er pleite ist. Damit steht er vor einem für die Literatur der Zeit ungewöhnlichen Problem, denn in dieser ist der Reichtum des Adels stets unerschöpflich. Der pfaffe löst sein Problem dadurch, dass er sein Gut durch wiederholten Trickbetrug so sehr vermehrt, bis er erneut großzügig zu jedermann sein kann. Ob als Arzt, Maler, Kaufmann oder Reliquienhändler, Amis ist seinen Mitmenschen in jeder Verkleidung überlegen und beschließt sein erfolgreiches Betrügerleben als Abt, dem nach dem Tod das ewige Leben winkt. Diese Folge komischer Abenteuer hinterlässt einen Scherbenhaufen scheinbarer Gewissheiten des 'offiziellen' Mittelalters und seiner Ordnungsentwürfe. Diese ‚andere‘ Seite der mittelalterliche Literatur, in der es nicht um Helden und Sieger, sondern um Betrüger und Betrogene geht, ist der Gegenstand des Seminars.

      Literaturhinweise

      Der Stricker: Der Pfaffe Amis. Mhd./Nhd. Nach der Heidelberger Handschrift cpg 341 hrsg., übers. und komm. v. Michael Schilling. Stuttgart 1994 (= RUB 658)

  • Sprachstruktur

    0033fB3.1
    • 16655 Seminar
      Grammatik und Orthografie (Andreas Pankau)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Aktive und regelmäßige Teilnahme wird durch aktive und regelmäßige Teilnahme erworben. Als Modulprüfung wird in der letzten Sitzung eine Klausur geschrieben.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Voraussetzung für die Teilnahme an dem Kurs ist, dass Sie ein Interesse an Grammatik mitbringen und die Inhalte des Basismoduls „Einführung in das Studium der Sprachwissenschaft“ bzw. „Einführung in die Sprachbeschreibung“ beherrschen.

      Kommentar

      Dieser Kurs wird einen Überblick über die grammatischen Grundlagen geben, die der deutschen Orthografie unterliegen, bzw. einen Einblick dazu vermitteln, inwieweit die Regeln der deutschen Rechtschreibung von den grammatischen Eigenschaften der deutschen Sprache bestimmt werden. Konkret werden wir uns mit der individuellen Schreibung von Wörtern befassen, also mit der Frage, welche Buchstaben wann wie eingesetzt werden, als auch mit den Regeln, die die Schreibung größerer Einheiten bestimmen, also mit Groß- und Kleinschreibung, Zusammen- und Getrenntschreibung, und Kommasetzung.

      Literaturhinweise

      Die Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Alle Literatur wird über den entsprechenden blackboard-Kurs verfügbar gemacht.

    • 16656 Seminar
      Sprachstruktur (Antonios Tsiknakis)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16657 Seminar
      Einführung in die Phonologie (Andreas Pankau)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Aktive und regelmäßige Teilnahme wird durch aktive und regelmäßige Teilnahme erworben sowie durch das Bestehen eines Tests am Ende des ersten Teils, der die dort vorgestellten Konzepte abfragt. Für die Modulprüfung muss zusätzlich zum Test eine Hausarbeit geschrieben werden. Der Kurs läuft so ab, dass ich zu jeder Sitzung Fragen online über blackboard hochlade, die die Teilnehmer nur beantworten können, wenn Sie die Lektüre zu der jeweiligen Sitzung gelesen habe.

      Kommentar

      Dieser Kurs wird auf Basis des Deutschen einen Überblick über die Phonologie geben. Der Kurs ist in zwei Teile aufgebaut. Im ersten Teil des Kurses (ca. 5-6 Sitzungen) werden grundlegendste Konzepte der Phonologie eingeführt (Laute, Merkmale, natürliche Klassen, zugrundeliegende Repräsentation, Regeln, Regelordnung, Silben, Merkmalrepräsentationen usw.). Im zweiten Teil (ca. 7 Sitzungen) werden wir uns mit einem spezifischen phonologischen Phänomen des Deutschen beschäftigen, nämlich der Verteilung von Schwa. Dazu werden wir die verschiedenen Vorschläge zu seiner Verteilung anhand der Lektüre der Originaltexte erarbeiten, diskutieren, und vergleichen, wobei wir das Instrumentarium des ersten Teils zurückgreifen.

      Literaturhinweise

      Als Literatur für den ersten Teil dient: Hall, Tracy Alan. 2011. Phonologie – Eine Einführung. Berlin/New York: De Gruyter. Die Literatur für den zweiten Teil wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Alle Literatur wird über den entsprechenden blackboard-Kurs verfügbar gemacht.

  • Sprachfunktion

    0033fB3.2
    • 16658 Seminar
      Sprachfunktion (Fynn Dobler)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Wichtiger Hinweis: Die Forschungsliteratur, die in diesem Seminar behandelt wird, ist ausschließlich auf Englisch verfasst. Daher ist es für die Teilnahme notwendig, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen. Diese Veranstaltung wird in Präsenz stattfinden.

      Kommentar

      Dieser Kurs soll dient als Einführung in die experimentelle Sprachforschung und grundlegende Methoden des Experimentierens, insbesondere mit Bezug auf psycho- und neurolinguistische Forschungsmethoden. Darüber hinaus werden Einblicke in bisherige und laufende Forschung zu Mechanismen der Sprachverarbeitung im Gehirn gegeben, insbesondere Neurosemantik und Neuropragmatik. Neben dem inhaltlichen Erkenntnisgewinn zu spezifischen Fragestellungen aus der psycho- und neurolinguistischen Forschung soll auch trainiert werden, die Aussagekraft und Interpretationsmöglichkeiten empirischer Studien im Allgemeinen kritisch zu hinterfragen.

    • 16659 Seminar
      Sprachfunktion (Tally McCormick Miller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16660 Seminar
      Sprachfunktion (Tally McCormick Miller)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
  • Sprachwandel

    0033fB3.3
    • 16661 Seminar
      Sprachwandel (Elena Karagjosova)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Seminar aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Graphematik, Pragmatik) in Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache behandelt. Im Zentrum steht dabei zunächst die ebenenspezifische Analyse einzelner Phänomene wie z. B. Umlaut als phonetisch motivierte Assimilation oder die schwache Verbflexion. Dabei sollen die Studierenden ihr ebenenspezifisches Wissen aus der Basisphase aktualisieren und aufbauen. Ein zentraler Aspekt des Seminars besteht in der ebenenübergreifenden Betrachtung der Sprachwandelphänomene, wie z.B. die Phonologisierung und Morphologisierung des Umlauts. Die Studierenden sollen systemimmanente Zusammenhänge entdecken, ihre Analysefähigkeit entwickeln sowie Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels diskutieren. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll. Die aktive Teilnahme wird durch Redebeiträge und Übungen nachgewiesen.

    • 16662 Seminar
      Sprachwandel (Liv Büchler)
      Zeit: Mi 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Kurs aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik) besprochen. Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache sind Gegenstand des Seminars. Neben der Behandlung wichtigster Phänomene (u.a. Lautverschiebungen, Umlaut, Periphrasen) soll auch die Frage nach dem Warum von Sprachwandel nicht aus dem Blick geraten. Zu diesem Zweck werden Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels erörtert. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll.

    • 16663 Seminar
      Sprachwandel (Sebastian Wittkopf)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Kurs wollen wir der Frage nachgehen, nach welchen Prinzipien, wie und warum sich Sprache bzw. das Sprachsystem wandelt und wandeln kann. Im Zentrum steht die Entwicklung der deutschen Sprache, die wir aus diachroner Perspektive in ihren verschiedenen Perioden bzw. Sprachstufen von den Vorläufern/Anfängen des Deutschen bis zum Gegenwartsdeutschen beleuchten wollen. Dabei fokussieren wir exemplarisch sprachliche Phänomene aus verschiedenen Teilbereichen der Linguistik (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik), indem wir sie beschreiben, analysieren und übergeordneten Prinzipien des Sprachwandels zuordnen. Zudem wollen wir abgesehen von ebenenspezifischen Wandelerscheinungen auch ebenenübergreifende Aspekte des Sprachwandels behandeln. Neben den sprachinternen Aspekten werden auch sprachexterne Faktoren der unterschiedlichen Sprachstufen und ihre Rolle bei der Veränderung von Sprache mit einbezogen. Ziel des Kurses ist es schließlich, dass die Teilnehmer·innen Theorien und Termini des Sprachwandels kennenlernen, einen Überblick über die Veränderungen der deutschen Sprache bzw. Sprachvarietäten erhalten sowie analytische Kompetenzen für die Beschreibung und Erklärung von Sprachwandelphänomenen erwerben. Zum erfolgreichen Abschluss des Kurses zählen neben der bestandenen Klausur am Semesterende auch die aktive Teilnahme an den Sitzungen sowie eine selbstständige Nachbereitung in Form von Lektüre und Hausaufgaben. Lektüreempfehlungen werden in den jeweiligen Sitzungen bekannt gegeben.

    • 16664 Seminar
      Sprachwandel (Ulrike Sayatz)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die aktive Teilnahme wird durch Redebeiträge, Sitzungsprotokolle und Übungen nachgewiesen. Modulabschluss: bei regelmäßiger und aktiver Teilnahme durch das Bestehen einer 90-minütigen Modulabschlussklausur

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Kurs aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Graphematik, Pragmatik) in Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache behandelt. Im Zentrum steht dabei zunächst die ebenenspezifische Analyse einzelner Phänomene wie z. B. Umlaut als phonetisch motivierte Assimilation oder die schwache Verbflexion. Dabei sollen die Studierenden ihr ebenenspezifisches Wissen aus der Grundkursphase aktualisieren und aufbauen. Ein zentraler Aspekt des Seminars besteht in der ebenenübergreifenden Betrachtung der Sprachwandelphänomene, wie z.B. die Phonologisierung und Morphologisierung des Umlauts. Die Studierenden sollen systemimmanente Zusammenhänge entdecken, ihre Analysefähigkeit entwickeln sowie Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels diskutieren. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll.

      Literaturhinweise

      Seminarbegleitende Lektüre: Nübling, Damaris et.al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aktualisierte Aufl. Tübingen: Narr [online-Ressource in der Bib]

  • Neuere Forschungen zur deutschen Grammatik

    0033fB3.4
  • Semantik und Pragmatik

    0033fB3.5
    • 16700 Vertiefungsseminar
      Wortwelten: Neurolinguistik und Sprachvergleich (Laura Anna Ciaccio)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Frage, wie Wörter und Konzepte im Gehirn organisiert und verarbeitet werden. Wir werden eine Perspektive einnehmen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen der Welt betrachtet. Dabei werden Fragen diskutiert wie: Was können wir aus sprachübergreifenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden über die Funktionsweise von Sprache im Gehirn lernen? Funktionieren die Gehirne von Sprecher:innen verschiedener Sprachen unterschiedlich? Gibt es eine kognitive/neurobiologische Erklärung für Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen? Wir werden uns mit experimenteller Forschung beschäftigen, die ein breites Spektrum von Techniken aus der Psycho-/Neurolinguistik und den kognitiven Wissenschaften abdeckt. Dazu gehören Verhaltens- und Neuroimaging-Studien (EEG, fMRI) mit Erwachsenen, Spracherwerbsforschung mit Kindern, Studien mit Menschen mit Sprachstörungen und Forschung zu kognitiven Mechanismen bei Tieren. Im Übungsteil werden die Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Psycho- und Neurolinguistik, vertieft und geübt. Darüber hinaus werden Fragen der guten Forschungspraxis, der Reproduzierbarkeit in der Forschung und der „Open Science“ diskutiert. Die Veranstaltung soll die eigene wissenschaftliche Arbeit der Studierenden anregen und kann zur Entwicklung eigener Forschungsprojekte (z.B. in Verbindung mit BA- oder MA-Arbeiten) führen. Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache lesen und verstehen zu können, da die hier behandelte neuere Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist. Kenntnisse über die Methoden und Annahmen der psycho-/neurolinguistischen Forschung sind Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an diesem Kurs.

    • 16701 Übung
      Wortwelten: Neurolinguistik und Sprachvergleich (Laura Anna Ciaccio)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Frage, wie Wörter und Konzepte im Gehirn organisiert und verarbeitet werden. Wir werden eine Perspektive einnehmen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen der Welt betrachtet. Dabei werden Fragen diskutiert wie: Was können wir aus sprachübergreifenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden über die Funktionsweise von Sprache im Gehirn lernen? Funktionieren die Gehirne von Sprecher:innen verschiedener Sprachen unterschiedlich? Gibt es eine kognitive/neurobiologische Erklärung für Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen? Wir werden uns mit experimenteller Forschung beschäftigen, die ein breites Spektrum von Techniken aus der Psycho-/Neurolinguistik und den kognitiven Wissenschaften abdeckt. Dazu gehören Verhaltens- und Neuroimaging-Studien (EEG, fMRI) mit Erwachsenen, Spracherwerbsforschung mit Kindern, Studien mit Menschen mit Sprachstörungen und Forschung zu kognitiven Mechanismen bei Tieren. Im Übungsteil werden die Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Psycho- und Neurolinguistik, vertieft und geübt. Darüber hinaus werden Fragen der guten Forschungspraxis, der Reproduzierbarkeit in der Forschung und der „Open Science“ diskutiert. Die Veranstaltung soll die eigene wissenschaftliche Arbeit der Studierenden anregen und kann zur Entwicklung eigener Forschungsprojekte (z.B. in Verbindung mit BA- oder MA-Arbeiten) führen. Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache lesen und verstehen zu können, da die hier behandelte neuere Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist. Kenntnisse über die Methoden und Annahmen der psycho-/neurolinguistischen Forschung sind Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an diesem Kurs.

  • Themen der Historischen Linguistik

    0033fB3.6
    • 16704 Seminar
      Frühneuzeitliche Fremdsprachenlehrwerke (Horst Simon)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar studieren wir eine in der Germanistik noch kaum beachtete Textsorte, die seit dem 15. Jahrhundert reich überliefert ist: Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache bzw. Lehrwerke für Moderne Fremdsprachen mit Deutschsprachigen als Zielpublikum. Diese Lehrwerke bilden eine hervorragende Quelle für vergangene Alltagssprache (typische Merkmale von Mündlichkeit wie Anreden, Grüße, Interjektionen, Modalpartikeln usw.). Sie können auch als Ausgangspunkt dienen für Studien zu Spracheinstellungen hinsichtlich Norm und Variation, zu nationalen und gendertypischen Stereotypen usw. – Bereitschaft zur intensiven Arbeit mit dem Quellenmaterial wird vorausgesetzt.

    • 16705 Übung
      Frühneuzeitliche Fremdsprachenlehrwerke (Horst Simon)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar studieren wir eine in der Germanistik noch kaum beachtete Textsorte, die seit dem 15. Jahrhundert reich überliefert ist: Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache bzw. Lehrwerke für Moderne Fremdsprachen mit Deutschsprachigen als Zielpublikum. Diese Lehrwerke bilden eine hervorragende Quelle für vergangene Alltagssprache (typische Merkmale von Mündlichkeit wie Anreden, Grüße, Interjektionen, Modalpartikeln usw.). Sie können auch als Ausgangspunkt dienen für Studien zu Spracheinstellungen hinsichtlich Norm und Variation, zu nationalen und gendertypischen Stereotypen usw. – Bereitschaft zur intensiven Arbeit mit dem Quellenmaterial wird vorausgesetzt.