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Lehrveranstaltung

Institut für Theaterwissenschaft (WE 7)

M.A. Filmwissenschaft (SPO gültig ab WS 17/18)

0254c_MA120
  • Filmanalyse und -geschichte

    0254cA1.1
    • 17600 Vorlesung
      Cinepoetics Ringvorlesung: Poiesis des Filme-Sehens (Jan-Hendrik Bakels, Matthias Grotkopp)
      Zeit: Di 10:00-12:00, Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Was ist die Aktivität und Produktivität des Filme-Sehens? Wie eignen sich Zuschauende die Bilder und Töne durch ihre verkörperte Wahrnehmung so an, dass daraus raumzeitliche Strukturen eines Erlebens filmischer Welten werden? Im Rahmen ihrer Aktivitäten hat die Kolleg-Forschungsgruppe Cinepoetics versucht, diese Frage nach dem generativen Potential des Zuschauens neu zu ergründen. Dabei ging es zum einen um politische Fragen der Geschmacksgemeinschaften, die sich im ästhetischen Genießen etablieren, und der geteilten Sinnlichkeiten und Erfahrungen, um die globalen Zirkulationen und digitalen Vernetzungen gegenwärtiger audiovisueller Kulturen. In dieser Vorlesung wollen wir anhand von Fallstudien die filmanalytischen methodische Grundlagen dieser Fragen noch einmal in den Vordergrund stellen: Wie lassen sich die Interaktionen zwischen Zuschauenden und filmischen Bildern als Prozesse eines Denkens in filmischen Bildern beschreiben? Welche Rolle spielen dabei Prozesse der Affizierung, der Metaphorisierung und der Historizität von Erfahrung? Es soll die Vielfalt und Verzweigung der Möglichkeiten gezeigt werden, in denen wir im Prozess des Filme-Sehens durch die Interaktion der verschiedenen Modalitäten der filmischen Inszenierung in ihrer zeitlichen Entfaltung Wahrnehmungsszenarien von Räumen, Zeiten und Körpern hervorbringen, transformieren, vergleichen, beurteilen, verwerfen etc.

    • 17601 Vorlesung
      Wollust der Filmlektüre (Dennis Göttel)
      Zeit: Do 14:00-16:00, Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Dass ein Film ein Text sei, gehört zu den erkenntnistheoretischen Prämissen der Filmsemiologie, die sich in den 1960er- und 70er-Jahren v.a. in Frankreich und unter dem Einfluss von Semiotik und Psychoanalyse entwickelte. Zählt die Semiologie heutzutage zwar nicht mehr zu den dominanten Paradigmen der Bewegtbildforschung, ist andererseits zu konstatieren, dass etliche ihrer Analysewerkzeuge nach wie vor angewendet werden, gleichwohl ohne expliziten Bezug zum Textparadigma.

      Die Vorlesung wird einige der prägenden Texte der Filmsemiologie Revue passieren lassen, um aufzuzeigen, mit welcher, nunmehr historisch gewordenen, epistemologische Wucht sie einhergingen. Eine der zentralen theoretischen Referenzen der Vorlesung wird jedoch kein filmwissenschaftlicher Text, sondern Roland Barthes‘ Essay »Die Lust am Text« sein, mit dem der Akt des Lesens als nicht zuletzt somatischer gedacht werden muss und in dem entwickelt wird, wie die moderne Sinnerzeugung zur Inkohärenz hintreibt. Die Vorlesung fragt ferner nach der Wichtigkeit des klassischen Hollywoodkinos für die Genese der Filmsemiologie, die womöglich von der spezifischen Verfasstheit jener Filme im Zeichen von Konvention wie Imaginärem herrührt. Und schließlich geht es der Vorlesung auch um eine medientechnische Grundlage der Filmsemiologie, die sich mit dem Videorekorder ergab.

      Für einige Sitzungen wird es im Vorfeld Filmsichtungen geben.

    • 17630 Seminar
      Indigener Film (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Do 10:00-12:00, Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Wenige Bereiche filmischer Produktion sind so eng und unmittelbar mit politischen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Kämpfen verbunden, wie das Indigene Filmemachen. Der Akt, eine Kamera in die Hand zu nehmen, ist hier immer schon ein widerständiges, dekoloniales Handeln. Es ist ein Handeln, dass sich gegen die Objektifizierung durch eurozentristische Blicke wehrt und vor allem ein Handeln, dass auf Indigenes Wissen und Leben als gegenwärtig und zukünftig und nicht als vergangen und verloren beharrt. Dabei sind die Vorgehensweisen, Formate und Modi so divers wie die mit dem Begriff Indigen zusammengefassten Gruppen: von der Arktis und dem Amazonas zum australischen Outback, vom der community-basierten Videopraxis (z.B. das Kollektiv der Video nas Aldeias) und dem engagierten Dokumentarfilm (z.B. „Kanehsatake: 270 Years of Resistance“ von Alanis Obamsawin (CAN 1993)) zum Zombiefilm („The Dead can’t dance“ (USA 2010)). In dieser Übung wollen wir uns anhand ausgewählter Fallstudien einen ersten, vorsichtigen Überblick über einige Praktiken und Poetiken Indigenen Filmemachens in ihrer Diversität verschaffen. Vor allem wollen wir gemeinsam einen begrifflichen und methodischen Zugang erarbeiten, der Fragen der Positionalität aufwirft und die Rolle indigenen Filmemachens in globalen audiovisuellen Kulturen sowie die daraus folgenden möglichen Interventionen in die filmwissenschaftliche Disziplin reflektiert. Neben forschungspraktischen Fragen nach Definitionen, Korpusbildungen und Analysemethoden wird es zum einen um ethische Fragen des Rechts auf das eigene Bild gehen und zum anderen ganz zentral um die taktischen Verwendungen audiovisueller Medien in politischen und ökologischen Kämpfen um Land, Wasser und Klimagerechtigkeit.

    • 17631 Seminar
      Framing: Schauanordnungen und Dispositive des Films (Sabine Nessel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Kino hat sich im Kontext anderer Schauanordnungen entwickelt. Diese Erkenntnis ist längst Anstoß und Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Doch wurden bisher vor allem Jahrmarkt, Zirkus und Varieté als Seitenphänomene beachtet, und zwar deswegen, weil sie vielfach auch Orte erster Filmvorführungen gewesen sind. In der Lehrveranstaltung werden Zoo Kino als Schauanordnungen der Moderne zueinander ins Verhältnis gesetzt. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie bewegte Bilder – das ‚lebende Bild‘, wie der Film in der frühen Filmpublizistik auch genannt wurde – zugänglich machen. Dies unterscheidet sie von den paläontologischen Abteilungen der Museen, die sterbliche Überreste wie Knochen, Felle oder ausgestopfte Tiere in Vitrinen präsentieren, oder aber den klassischen Kunstmuseen, die statische Bilder zeigen. Während historische Zoofilme, Tiere überwiegend als Arten zeigen, ist in modernen Zoofilmen die Kritik des Zoodispositivs zentral. Ausgehend von Theorien im Kontext der Begriffe ‚Dispositiv‘ u. ‚Schauanordnung‘ werden u.a. folgende Fragen zielführend sein: Wie werden Tiere in Zoo und Kino zur Anschauung gebracht? Welche Mittel der Inszenierung kommen jeweils zum Tragen? Welche Orte, Räume oder Rahmungen lenken unseren Blick auf das Tier?

      Literaturhinweise

      Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.

    • 17632 Seminar
      Die drei großen Unbekannten: Der Weltraum, der Mikrokosmos und die Tiefsee in filmischer Inszenierung (Bettina Papenburg)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Unfassbar-Weit-Entfernte, das Winzig-Kleine und das Unter-Wassermassen-Verborgene gelten als die drei großen Unbekannten, die sowohl die filmische Imagination seit Jahrhunderten anregen wie auch der naturwissenschaftlichen Forschung seit ihrem Anbeginn Fragen aufgeben. In der Gegenwart kommt Bewegtbildtechniken in der Erforschung des Weltraums, des Mikrokosmos und der Tiefsee eine Schlüsselrolle zu. Computersimulationen etwa visualisieren die Verteilung dunkler Materie im Weltall, Lebenzellfilme veranschaulichen molekulare Dynamiken und Unterwasserdrohnen erkunden den Meeresboden. Außerdem popularisieren Bewegtbilder vielfach wissenschaftliche Erkenntnisse über kosmische, mikrokosmische und ozeanische Phänomene, etwa wenn Animationen in Dokumentarfilme und Science-Fiction-Filme integriert werden oder auf den Webseiten von Forschungsinstitutionen zirkulieren. Im Seminar werden wir gemeinsam erkunden, wie der Film und verwandte Medien derartige Phänomene nicht nur sichtbar, sondern auch lesbar machen. Dazu werden wir etwa den Fragen nachgehen, wie sich die gegenwärtige filmische Inszenierung der großen Unbekannten auf Vorbilder aus dem Science-Fiction-Genre zurückbezieht, wie sie abstrakten Messdaten einen Point-of-View einschreibt und Skalierungsprobleme über den Rückbezug auf einen menschlichen Beobachtungsstandpunkt verhandelt. Filmanalyse werden wir dabei im Kontext mediengeschichtlicher, medientechnischer und medienepistemologischer Fragestellungen betreiben. Nicht zuletzt werden wir Bezüge zwischen der Filmwissenschaft, den Critical Infrastructure Studies und der Medienökologie ausloten. Im Rahmen des Seminars sind neben Gastvorträgen zwei halbtägige Exkursionen vorgesehen und zwar ins Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg und ins Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Adlershof.

  • Filmästhetik und Kunst-/Medientheorie

    0254cA1.2
    • 17600 Vorlesung
      Cinepoetics Ringvorlesung: Poiesis des Filme-Sehens (Jan-Hendrik Bakels, Matthias Grotkopp)
      Zeit: Di 10:00-12:00, Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Was ist die Aktivität und Produktivität des Filme-Sehens? Wie eignen sich Zuschauende die Bilder und Töne durch ihre verkörperte Wahrnehmung so an, dass daraus raumzeitliche Strukturen eines Erlebens filmischer Welten werden? Im Rahmen ihrer Aktivitäten hat die Kolleg-Forschungsgruppe Cinepoetics versucht, diese Frage nach dem generativen Potential des Zuschauens neu zu ergründen. Dabei ging es zum einen um politische Fragen der Geschmacksgemeinschaften, die sich im ästhetischen Genießen etablieren, und der geteilten Sinnlichkeiten und Erfahrungen, um die globalen Zirkulationen und digitalen Vernetzungen gegenwärtiger audiovisueller Kulturen. In dieser Vorlesung wollen wir anhand von Fallstudien die filmanalytischen methodische Grundlagen dieser Fragen noch einmal in den Vordergrund stellen: Wie lassen sich die Interaktionen zwischen Zuschauenden und filmischen Bildern als Prozesse eines Denkens in filmischen Bildern beschreiben? Welche Rolle spielen dabei Prozesse der Affizierung, der Metaphorisierung und der Historizität von Erfahrung? Es soll die Vielfalt und Verzweigung der Möglichkeiten gezeigt werden, in denen wir im Prozess des Filme-Sehens durch die Interaktion der verschiedenen Modalitäten der filmischen Inszenierung in ihrer zeitlichen Entfaltung Wahrnehmungsszenarien von Räumen, Zeiten und Körpern hervorbringen, transformieren, vergleichen, beurteilen, verwerfen etc.

    • 17601 Vorlesung
      Wollust der Filmlektüre (Dennis Göttel)
      Zeit: Do 14:00-16:00, Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Dass ein Film ein Text sei, gehört zu den erkenntnistheoretischen Prämissen der Filmsemiologie, die sich in den 1960er- und 70er-Jahren v.a. in Frankreich und unter dem Einfluss von Semiotik und Psychoanalyse entwickelte. Zählt die Semiologie heutzutage zwar nicht mehr zu den dominanten Paradigmen der Bewegtbildforschung, ist andererseits zu konstatieren, dass etliche ihrer Analysewerkzeuge nach wie vor angewendet werden, gleichwohl ohne expliziten Bezug zum Textparadigma.

      Die Vorlesung wird einige der prägenden Texte der Filmsemiologie Revue passieren lassen, um aufzuzeigen, mit welcher, nunmehr historisch gewordenen, epistemologische Wucht sie einhergingen. Eine der zentralen theoretischen Referenzen der Vorlesung wird jedoch kein filmwissenschaftlicher Text, sondern Roland Barthes‘ Essay »Die Lust am Text« sein, mit dem der Akt des Lesens als nicht zuletzt somatischer gedacht werden muss und in dem entwickelt wird, wie die moderne Sinnerzeugung zur Inkohärenz hintreibt. Die Vorlesung fragt ferner nach der Wichtigkeit des klassischen Hollywoodkinos für die Genese der Filmsemiologie, die womöglich von der spezifischen Verfasstheit jener Filme im Zeichen von Konvention wie Imaginärem herrührt. Und schließlich geht es der Vorlesung auch um eine medientechnische Grundlage der Filmsemiologie, die sich mit dem Videorekorder ergab.

      Für einige Sitzungen wird es im Vorfeld Filmsichtungen geben.

    • 17630 Seminar
      Indigener Film (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Do 10:00-12:00, Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Wenige Bereiche filmischer Produktion sind so eng und unmittelbar mit politischen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Kämpfen verbunden, wie das Indigene Filmemachen. Der Akt, eine Kamera in die Hand zu nehmen, ist hier immer schon ein widerständiges, dekoloniales Handeln. Es ist ein Handeln, dass sich gegen die Objektifizierung durch eurozentristische Blicke wehrt und vor allem ein Handeln, dass auf Indigenes Wissen und Leben als gegenwärtig und zukünftig und nicht als vergangen und verloren beharrt. Dabei sind die Vorgehensweisen, Formate und Modi so divers wie die mit dem Begriff Indigen zusammengefassten Gruppen: von der Arktis und dem Amazonas zum australischen Outback, vom der community-basierten Videopraxis (z.B. das Kollektiv der Video nas Aldeias) und dem engagierten Dokumentarfilm (z.B. „Kanehsatake: 270 Years of Resistance“ von Alanis Obamsawin (CAN 1993)) zum Zombiefilm („The Dead can’t dance“ (USA 2010)). In dieser Übung wollen wir uns anhand ausgewählter Fallstudien einen ersten, vorsichtigen Überblick über einige Praktiken und Poetiken Indigenen Filmemachens in ihrer Diversität verschaffen. Vor allem wollen wir gemeinsam einen begrifflichen und methodischen Zugang erarbeiten, der Fragen der Positionalität aufwirft und die Rolle indigenen Filmemachens in globalen audiovisuellen Kulturen sowie die daraus folgenden möglichen Interventionen in die filmwissenschaftliche Disziplin reflektiert. Neben forschungspraktischen Fragen nach Definitionen, Korpusbildungen und Analysemethoden wird es zum einen um ethische Fragen des Rechts auf das eigene Bild gehen und zum anderen ganz zentral um die taktischen Verwendungen audiovisueller Medien in politischen und ökologischen Kämpfen um Land, Wasser und Klimagerechtigkeit.

    • 17631 Seminar
      Framing: Schauanordnungen und Dispositive des Films (Sabine Nessel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Kino hat sich im Kontext anderer Schauanordnungen entwickelt. Diese Erkenntnis ist längst Anstoß und Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Doch wurden bisher vor allem Jahrmarkt, Zirkus und Varieté als Seitenphänomene beachtet, und zwar deswegen, weil sie vielfach auch Orte erster Filmvorführungen gewesen sind. In der Lehrveranstaltung werden Zoo Kino als Schauanordnungen der Moderne zueinander ins Verhältnis gesetzt. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie bewegte Bilder – das ‚lebende Bild‘, wie der Film in der frühen Filmpublizistik auch genannt wurde – zugänglich machen. Dies unterscheidet sie von den paläontologischen Abteilungen der Museen, die sterbliche Überreste wie Knochen, Felle oder ausgestopfte Tiere in Vitrinen präsentieren, oder aber den klassischen Kunstmuseen, die statische Bilder zeigen. Während historische Zoofilme, Tiere überwiegend als Arten zeigen, ist in modernen Zoofilmen die Kritik des Zoodispositivs zentral. Ausgehend von Theorien im Kontext der Begriffe ‚Dispositiv‘ u. ‚Schauanordnung‘ werden u.a. folgende Fragen zielführend sein: Wie werden Tiere in Zoo und Kino zur Anschauung gebracht? Welche Mittel der Inszenierung kommen jeweils zum Tragen? Welche Orte, Räume oder Rahmungen lenken unseren Blick auf das Tier?

      Literaturhinweise

      Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.

    • 17632 Seminar
      Die drei großen Unbekannten: Der Weltraum, der Mikrokosmos und die Tiefsee in filmischer Inszenierung (Bettina Papenburg)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Unfassbar-Weit-Entfernte, das Winzig-Kleine und das Unter-Wassermassen-Verborgene gelten als die drei großen Unbekannten, die sowohl die filmische Imagination seit Jahrhunderten anregen wie auch der naturwissenschaftlichen Forschung seit ihrem Anbeginn Fragen aufgeben. In der Gegenwart kommt Bewegtbildtechniken in der Erforschung des Weltraums, des Mikrokosmos und der Tiefsee eine Schlüsselrolle zu. Computersimulationen etwa visualisieren die Verteilung dunkler Materie im Weltall, Lebenzellfilme veranschaulichen molekulare Dynamiken und Unterwasserdrohnen erkunden den Meeresboden. Außerdem popularisieren Bewegtbilder vielfach wissenschaftliche Erkenntnisse über kosmische, mikrokosmische und ozeanische Phänomene, etwa wenn Animationen in Dokumentarfilme und Science-Fiction-Filme integriert werden oder auf den Webseiten von Forschungsinstitutionen zirkulieren. Im Seminar werden wir gemeinsam erkunden, wie der Film und verwandte Medien derartige Phänomene nicht nur sichtbar, sondern auch lesbar machen. Dazu werden wir etwa den Fragen nachgehen, wie sich die gegenwärtige filmische Inszenierung der großen Unbekannten auf Vorbilder aus dem Science-Fiction-Genre zurückbezieht, wie sie abstrakten Messdaten einen Point-of-View einschreibt und Skalierungsprobleme über den Rückbezug auf einen menschlichen Beobachtungsstandpunkt verhandelt. Filmanalyse werden wir dabei im Kontext mediengeschichtlicher, medientechnischer und medienepistemologischer Fragestellungen betreiben. Nicht zuletzt werden wir Bezüge zwischen der Filmwissenschaft, den Critical Infrastructure Studies und der Medienökologie ausloten. Im Rahmen des Seminars sind neben Gastvorträgen zwei halbtägige Exkursionen vorgesehen und zwar ins Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg und ins Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Adlershof.

  • Vertiefung: Methode

    0254cA1.3
    • 17633 Hauptseminar
      Entwürfe von filmischer Sexualisierung (David Gaertner)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR III Sitzungsraum K 25 Sichtungsraum

      Kommentar

      „Das Kino schafft für unseren Blick eine Welt, die auf unser Begehren zugeschnitten ist“. Mit diesem Satz, der André Bazin zugesprochen wird, beginnt Jean-Luc Godards Le Mépris (1963). Demnach hätte das Kino eine Funktion, in der eine spezifische Zuschauer:innenposition und somit ein Zugang zur Welt durch einen filmisch strukturierten Blick geschaffen wird. In Godards Film wird jenes Verlangen u.a. auf einen sexualisierenden Blick ausgerichtet. Daran knüpft etwa die Gaze Theory an (Laura Mulvey et al.), mittels derer gesellschaftliche Konstrukte wie das Patriarchat sichtbar gemacht werden sollen.

      Das Seminar setzt sich zum Ziel, anhand der Prämissen u.a. von Gaze Theory und Body Genres/Porn Studies (Linda Williams) Grenzverläufe von Verlangen und Objektifizierung, Erregung und Ausbeutung anhand von Entwürfen filmischer Sexualisierung auszuloten. Dabei wird „Verlangen“ als ein gesellschaftlicher Komplex vorausgesetzt, den es mittels des Kinos zu verhandeln gilt. Daran knüpfen sich Fragen danach, was in einer jeweiligen historischen Konstellation als schicklich und legitim gelten soll. Vor diesem Hintergrund sollen Entwürfe filmischer Sexualisierung – etwa in Strategien des Male Gaze am Beispiel des klassischen Hollywoodkinos (Hitchcock) sowie am Beispiel von Devianzen des Mainstreamkinos (etwa die Sexualisierung von Teenagern in Leon – Der Profi, 1994) – in den Blick genommen werden. Nicht zuletzt sollen anhand des Pornofilms Diskurse um Ermächtigung und alternative Öffentlichkeiten untersucht werden. Somit sollen über das Medium Film hergestellte Blickkonstruktionen als Ausgangspunkt eines gesellschaftlichen Kommunikationsprozess herausgearbeitet werden.

       

      Obligatorische Arbeitsleistungen: 

      Regelmäßige und aktive Kursteilnahme, Textlektüre, Sichtung der im Seminar diskutierten Filme, das Bereitstellen von Sichtungsnotizen. Darüber hinaus werden Rechercheaufgaben (mit Präsentation und Verschriftlichung) und Sitzungsprotokolle verteilt.

       

      Wichtige Hinweise: 

      Die Kurskommunikation findet zu Beginn des Kurses über Ihren FU-Mailaccount statt. Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt in der ersten Vorlesungswoche.

    • 17634 Hauptseminar
      Deleuze, Godard, Antisemitismus (Dennis Göttel)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von Passagen aus Gilles Deleuzes Kino-Büchern soll, in vergleichender Lektüre des französischen Originals und der englischen wie deutschen Übersetzungen, ein Close-Reading die Züge eines epistemischen Antisemitismus herausarbeiten und dessen Relevanz für die Theoriebildung Deleuzes eruieren. Zentral werden die dortige Lektüre von Marx‘ Kapital sowie der Rekurs auf Filme von Wim Wenders und Jean-Luc Godard sein, deren Sichtung ebenfalls in das Seminar integriert wird. Mithilfe von Forschungen zu Formen des Antisemitismus (u.a. von Ruth Klüger und Sarah Kofman) wird es um eine Analyse der Vermengung antijudaistischer und verkürzt-antikapitalistischer Tropen und Theoreme bei Deleuze und – für den Kontext der Kino-Bücher – bei Godard gehen.

      Als Seminarleistung wird die Erstellung von Protokollen für ausgewählte Seminarsitzungen erwartet.

    • 17630 Seminar
      Indigener Film (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Do 10:00-12:00, Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Wenige Bereiche filmischer Produktion sind so eng und unmittelbar mit politischen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Kämpfen verbunden, wie das Indigene Filmemachen. Der Akt, eine Kamera in die Hand zu nehmen, ist hier immer schon ein widerständiges, dekoloniales Handeln. Es ist ein Handeln, dass sich gegen die Objektifizierung durch eurozentristische Blicke wehrt und vor allem ein Handeln, dass auf Indigenes Wissen und Leben als gegenwärtig und zukünftig und nicht als vergangen und verloren beharrt. Dabei sind die Vorgehensweisen, Formate und Modi so divers wie die mit dem Begriff Indigen zusammengefassten Gruppen: von der Arktis und dem Amazonas zum australischen Outback, vom der community-basierten Videopraxis (z.B. das Kollektiv der Video nas Aldeias) und dem engagierten Dokumentarfilm (z.B. „Kanehsatake: 270 Years of Resistance“ von Alanis Obamsawin (CAN 1993)) zum Zombiefilm („The Dead can’t dance“ (USA 2010)). In dieser Übung wollen wir uns anhand ausgewählter Fallstudien einen ersten, vorsichtigen Überblick über einige Praktiken und Poetiken Indigenen Filmemachens in ihrer Diversität verschaffen. Vor allem wollen wir gemeinsam einen begrifflichen und methodischen Zugang erarbeiten, der Fragen der Positionalität aufwirft und die Rolle indigenen Filmemachens in globalen audiovisuellen Kulturen sowie die daraus folgenden möglichen Interventionen in die filmwissenschaftliche Disziplin reflektiert. Neben forschungspraktischen Fragen nach Definitionen, Korpusbildungen und Analysemethoden wird es zum einen um ethische Fragen des Rechts auf das eigene Bild gehen und zum anderen ganz zentral um die taktischen Verwendungen audiovisueller Medien in politischen und ökologischen Kämpfen um Land, Wasser und Klimagerechtigkeit.

    • 17631 Seminar
      Framing: Schauanordnungen und Dispositive des Films (Sabine Nessel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Kino hat sich im Kontext anderer Schauanordnungen entwickelt. Diese Erkenntnis ist längst Anstoß und Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Doch wurden bisher vor allem Jahrmarkt, Zirkus und Varieté als Seitenphänomene beachtet, und zwar deswegen, weil sie vielfach auch Orte erster Filmvorführungen gewesen sind. In der Lehrveranstaltung werden Zoo Kino als Schauanordnungen der Moderne zueinander ins Verhältnis gesetzt. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie bewegte Bilder – das ‚lebende Bild‘, wie der Film in der frühen Filmpublizistik auch genannt wurde – zugänglich machen. Dies unterscheidet sie von den paläontologischen Abteilungen der Museen, die sterbliche Überreste wie Knochen, Felle oder ausgestopfte Tiere in Vitrinen präsentieren, oder aber den klassischen Kunstmuseen, die statische Bilder zeigen. Während historische Zoofilme, Tiere überwiegend als Arten zeigen, ist in modernen Zoofilmen die Kritik des Zoodispositivs zentral. Ausgehend von Theorien im Kontext der Begriffe ‚Dispositiv‘ u. ‚Schauanordnung‘ werden u.a. folgende Fragen zielführend sein: Wie werden Tiere in Zoo und Kino zur Anschauung gebracht? Welche Mittel der Inszenierung kommen jeweils zum Tragen? Welche Orte, Räume oder Rahmungen lenken unseren Blick auf das Tier?

      Literaturhinweise

      Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.

    • 17632 Seminar
      Die drei großen Unbekannten: Der Weltraum, der Mikrokosmos und die Tiefsee in filmischer Inszenierung (Bettina Papenburg)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Unfassbar-Weit-Entfernte, das Winzig-Kleine und das Unter-Wassermassen-Verborgene gelten als die drei großen Unbekannten, die sowohl die filmische Imagination seit Jahrhunderten anregen wie auch der naturwissenschaftlichen Forschung seit ihrem Anbeginn Fragen aufgeben. In der Gegenwart kommt Bewegtbildtechniken in der Erforschung des Weltraums, des Mikrokosmos und der Tiefsee eine Schlüsselrolle zu. Computersimulationen etwa visualisieren die Verteilung dunkler Materie im Weltall, Lebenzellfilme veranschaulichen molekulare Dynamiken und Unterwasserdrohnen erkunden den Meeresboden. Außerdem popularisieren Bewegtbilder vielfach wissenschaftliche Erkenntnisse über kosmische, mikrokosmische und ozeanische Phänomene, etwa wenn Animationen in Dokumentarfilme und Science-Fiction-Filme integriert werden oder auf den Webseiten von Forschungsinstitutionen zirkulieren. Im Seminar werden wir gemeinsam erkunden, wie der Film und verwandte Medien derartige Phänomene nicht nur sichtbar, sondern auch lesbar machen. Dazu werden wir etwa den Fragen nachgehen, wie sich die gegenwärtige filmische Inszenierung der großen Unbekannten auf Vorbilder aus dem Science-Fiction-Genre zurückbezieht, wie sie abstrakten Messdaten einen Point-of-View einschreibt und Skalierungsprobleme über den Rückbezug auf einen menschlichen Beobachtungsstandpunkt verhandelt. Filmanalyse werden wir dabei im Kontext mediengeschichtlicher, medientechnischer und medienepistemologischer Fragestellungen betreiben. Nicht zuletzt werden wir Bezüge zwischen der Filmwissenschaft, den Critical Infrastructure Studies und der Medienökologie ausloten. Im Rahmen des Seminars sind neben Gastvorträgen zwei halbtägige Exkursionen vorgesehen und zwar ins Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg und ins Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Adlershof.

  • Vertiefung: Theorie

    0254cA1.4
    • 17633 Hauptseminar
      Entwürfe von filmischer Sexualisierung (David Gaertner)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR III Sitzungsraum K 25 Sichtungsraum

      Kommentar

      „Das Kino schafft für unseren Blick eine Welt, die auf unser Begehren zugeschnitten ist“. Mit diesem Satz, der André Bazin zugesprochen wird, beginnt Jean-Luc Godards Le Mépris (1963). Demnach hätte das Kino eine Funktion, in der eine spezifische Zuschauer:innenposition und somit ein Zugang zur Welt durch einen filmisch strukturierten Blick geschaffen wird. In Godards Film wird jenes Verlangen u.a. auf einen sexualisierenden Blick ausgerichtet. Daran knüpft etwa die Gaze Theory an (Laura Mulvey et al.), mittels derer gesellschaftliche Konstrukte wie das Patriarchat sichtbar gemacht werden sollen.

      Das Seminar setzt sich zum Ziel, anhand der Prämissen u.a. von Gaze Theory und Body Genres/Porn Studies (Linda Williams) Grenzverläufe von Verlangen und Objektifizierung, Erregung und Ausbeutung anhand von Entwürfen filmischer Sexualisierung auszuloten. Dabei wird „Verlangen“ als ein gesellschaftlicher Komplex vorausgesetzt, den es mittels des Kinos zu verhandeln gilt. Daran knüpfen sich Fragen danach, was in einer jeweiligen historischen Konstellation als schicklich und legitim gelten soll. Vor diesem Hintergrund sollen Entwürfe filmischer Sexualisierung – etwa in Strategien des Male Gaze am Beispiel des klassischen Hollywoodkinos (Hitchcock) sowie am Beispiel von Devianzen des Mainstreamkinos (etwa die Sexualisierung von Teenagern in Leon – Der Profi, 1994) – in den Blick genommen werden. Nicht zuletzt sollen anhand des Pornofilms Diskurse um Ermächtigung und alternative Öffentlichkeiten untersucht werden. Somit sollen über das Medium Film hergestellte Blickkonstruktionen als Ausgangspunkt eines gesellschaftlichen Kommunikationsprozess herausgearbeitet werden.

       

      Obligatorische Arbeitsleistungen: 

      Regelmäßige und aktive Kursteilnahme, Textlektüre, Sichtung der im Seminar diskutierten Filme, das Bereitstellen von Sichtungsnotizen. Darüber hinaus werden Rechercheaufgaben (mit Präsentation und Verschriftlichung) und Sitzungsprotokolle verteilt.

       

      Wichtige Hinweise: 

      Die Kurskommunikation findet zu Beginn des Kurses über Ihren FU-Mailaccount statt. Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt in der ersten Vorlesungswoche.

    • 17634 Hauptseminar
      Deleuze, Godard, Antisemitismus (Dennis Göttel)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von Passagen aus Gilles Deleuzes Kino-Büchern soll, in vergleichender Lektüre des französischen Originals und der englischen wie deutschen Übersetzungen, ein Close-Reading die Züge eines epistemischen Antisemitismus herausarbeiten und dessen Relevanz für die Theoriebildung Deleuzes eruieren. Zentral werden die dortige Lektüre von Marx‘ Kapital sowie der Rekurs auf Filme von Wim Wenders und Jean-Luc Godard sein, deren Sichtung ebenfalls in das Seminar integriert wird. Mithilfe von Forschungen zu Formen des Antisemitismus (u.a. von Ruth Klüger und Sarah Kofman) wird es um eine Analyse der Vermengung antijudaistischer und verkürzt-antikapitalistischer Tropen und Theoreme bei Deleuze und – für den Kontext der Kino-Bücher – bei Godard gehen.

      Als Seminarleistung wird die Erstellung von Protokollen für ausgewählte Seminarsitzungen erwartet.

    • 17630 Seminar
      Indigener Film (Matthias Grotkopp)
      Zeit: Do 10:00-12:00, Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Wenige Bereiche filmischer Produktion sind so eng und unmittelbar mit politischen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Kämpfen verbunden, wie das Indigene Filmemachen. Der Akt, eine Kamera in die Hand zu nehmen, ist hier immer schon ein widerständiges, dekoloniales Handeln. Es ist ein Handeln, dass sich gegen die Objektifizierung durch eurozentristische Blicke wehrt und vor allem ein Handeln, dass auf Indigenes Wissen und Leben als gegenwärtig und zukünftig und nicht als vergangen und verloren beharrt. Dabei sind die Vorgehensweisen, Formate und Modi so divers wie die mit dem Begriff Indigen zusammengefassten Gruppen: von der Arktis und dem Amazonas zum australischen Outback, vom der community-basierten Videopraxis (z.B. das Kollektiv der Video nas Aldeias) und dem engagierten Dokumentarfilm (z.B. „Kanehsatake: 270 Years of Resistance“ von Alanis Obamsawin (CAN 1993)) zum Zombiefilm („The Dead can’t dance“ (USA 2010)). In dieser Übung wollen wir uns anhand ausgewählter Fallstudien einen ersten, vorsichtigen Überblick über einige Praktiken und Poetiken Indigenen Filmemachens in ihrer Diversität verschaffen. Vor allem wollen wir gemeinsam einen begrifflichen und methodischen Zugang erarbeiten, der Fragen der Positionalität aufwirft und die Rolle indigenen Filmemachens in globalen audiovisuellen Kulturen sowie die daraus folgenden möglichen Interventionen in die filmwissenschaftliche Disziplin reflektiert. Neben forschungspraktischen Fragen nach Definitionen, Korpusbildungen und Analysemethoden wird es zum einen um ethische Fragen des Rechts auf das eigene Bild gehen und zum anderen ganz zentral um die taktischen Verwendungen audiovisueller Medien in politischen und ökologischen Kämpfen um Land, Wasser und Klimagerechtigkeit.

    • 17631 Seminar
      Framing: Schauanordnungen und Dispositive des Films (Sabine Nessel)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Kino hat sich im Kontext anderer Schauanordnungen entwickelt. Diese Erkenntnis ist längst Anstoß und Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Doch wurden bisher vor allem Jahrmarkt, Zirkus und Varieté als Seitenphänomene beachtet, und zwar deswegen, weil sie vielfach auch Orte erster Filmvorführungen gewesen sind. In der Lehrveranstaltung werden Zoo Kino als Schauanordnungen der Moderne zueinander ins Verhältnis gesetzt. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie bewegte Bilder – das ‚lebende Bild‘, wie der Film in der frühen Filmpublizistik auch genannt wurde – zugänglich machen. Dies unterscheidet sie von den paläontologischen Abteilungen der Museen, die sterbliche Überreste wie Knochen, Felle oder ausgestopfte Tiere in Vitrinen präsentieren, oder aber den klassischen Kunstmuseen, die statische Bilder zeigen. Während historische Zoofilme, Tiere überwiegend als Arten zeigen, ist in modernen Zoofilmen die Kritik des Zoodispositivs zentral. Ausgehend von Theorien im Kontext der Begriffe ‚Dispositiv‘ u. ‚Schauanordnung‘ werden u.a. folgende Fragen zielführend sein: Wie werden Tiere in Zoo und Kino zur Anschauung gebracht? Welche Mittel der Inszenierung kommen jeweils zum Tragen? Welche Orte, Räume oder Rahmungen lenken unseren Blick auf das Tier?

      Literaturhinweise

      Die Kursmaterialien sind zu Semesterbeginn über Blackboard bzw. die FU-Videoplattform VBrick Rev zugänglich.

    • 17632 Seminar
      Die drei großen Unbekannten: Der Weltraum, der Mikrokosmos und die Tiefsee in filmischer Inszenierung (Bettina Papenburg)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Unfassbar-Weit-Entfernte, das Winzig-Kleine und das Unter-Wassermassen-Verborgene gelten als die drei großen Unbekannten, die sowohl die filmische Imagination seit Jahrhunderten anregen wie auch der naturwissenschaftlichen Forschung seit ihrem Anbeginn Fragen aufgeben. In der Gegenwart kommt Bewegtbildtechniken in der Erforschung des Weltraums, des Mikrokosmos und der Tiefsee eine Schlüsselrolle zu. Computersimulationen etwa visualisieren die Verteilung dunkler Materie im Weltall, Lebenzellfilme veranschaulichen molekulare Dynamiken und Unterwasserdrohnen erkunden den Meeresboden. Außerdem popularisieren Bewegtbilder vielfach wissenschaftliche Erkenntnisse über kosmische, mikrokosmische und ozeanische Phänomene, etwa wenn Animationen in Dokumentarfilme und Science-Fiction-Filme integriert werden oder auf den Webseiten von Forschungsinstitutionen zirkulieren. Im Seminar werden wir gemeinsam erkunden, wie der Film und verwandte Medien derartige Phänomene nicht nur sichtbar, sondern auch lesbar machen. Dazu werden wir etwa den Fragen nachgehen, wie sich die gegenwärtige filmische Inszenierung der großen Unbekannten auf Vorbilder aus dem Science-Fiction-Genre zurückbezieht, wie sie abstrakten Messdaten einen Point-of-View einschreibt und Skalierungsprobleme über den Rückbezug auf einen menschlichen Beobachtungsstandpunkt verhandelt. Filmanalyse werden wir dabei im Kontext mediengeschichtlicher, medientechnischer und medienepistemologischer Fragestellungen betreiben. Nicht zuletzt werden wir Bezüge zwischen der Filmwissenschaft, den Critical Infrastructure Studies und der Medienökologie ausloten. Im Rahmen des Seminars sind neben Gastvorträgen zwei halbtägige Exkursionen vorgesehen und zwar ins Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg und ins Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Adlershof.

  • Colloquium zur Masterarbeit

    0254cA1.7
    • 17640 Colloquium
      Abschluss-/Mastercolloquium (Jan-Hendrik Bakels, Matthias Grotkopp)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Colloquium richtet sich an Studierende, die ihren Masterabschluss vorbereiten, und an die von uns betreuten Doktorand*innen. Das Colloquium ist offen für alle Masterstudierenden und kann jederzeit begleitend zum Masterstudium besucht werden. Die Teilnehmer*innen haben im Rahmen des Colloquiums Gelegenheit, Fragen der Themenfindung, der Recherche, des Aufbaus der Arbeit und des Schreibprozesses zu besprechen, sowie ihre laufenden Projekte und Abschlussarbeiten vorzustellen und zur Diskussion zu stellen. Dabei richten sich Form und Inhalt der Sitzungen nach den Bedürfnissen der Studierenden. Das Spektrum reicht von der gemeinsamen Diskussion von zentralen Forschungstexten im Umkreis der jeweiligen Projekte über die Sichtung und Analyse von Filmen bis hin zur Vorstellung der laufenden Arbeit über Exposés oder Arbeitsproben.

    • 17641 Colloquium
      Abschluss-/Mastercolloquium (Dennis Göttel)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von konkreten Schreibvorhaben werden verschiedene Stadien der Masterarbeit (wie z.B. Recherche, Themenfindung, Erstellung eines Arbeits- und Zeitplans oder Fragen des Schreibens und der Form) thematisiert und Forschungsfragen gemeinsam diskutiert.

    • 17642 Colloquium
      Abschluss-/Mastercolloquium (Sabine Nessel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von konkreten Schreibvorhaben werden verschiedene Stadien der Masterarbeit (wie z.B. Recherche, Themenfindung, Erstellung eines Arbeits- und Zeitplans oder Fragen des Schreibens und der Form) thematisiert und Forschungsfragen gemeinsam diskutiert.

  • Aktuelle Forschungsfragen

    0254cA1.8
    • 17633 Hauptseminar
      Entwürfe von filmischer Sexualisierung (David Gaertner)
      Zeit: Mi 14:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR III Sitzungsraum K 25 Sichtungsraum

      Kommentar

      „Das Kino schafft für unseren Blick eine Welt, die auf unser Begehren zugeschnitten ist“. Mit diesem Satz, der André Bazin zugesprochen wird, beginnt Jean-Luc Godards Le Mépris (1963). Demnach hätte das Kino eine Funktion, in der eine spezifische Zuschauer:innenposition und somit ein Zugang zur Welt durch einen filmisch strukturierten Blick geschaffen wird. In Godards Film wird jenes Verlangen u.a. auf einen sexualisierenden Blick ausgerichtet. Daran knüpft etwa die Gaze Theory an (Laura Mulvey et al.), mittels derer gesellschaftliche Konstrukte wie das Patriarchat sichtbar gemacht werden sollen.

      Das Seminar setzt sich zum Ziel, anhand der Prämissen u.a. von Gaze Theory und Body Genres/Porn Studies (Linda Williams) Grenzverläufe von Verlangen und Objektifizierung, Erregung und Ausbeutung anhand von Entwürfen filmischer Sexualisierung auszuloten. Dabei wird „Verlangen“ als ein gesellschaftlicher Komplex vorausgesetzt, den es mittels des Kinos zu verhandeln gilt. Daran knüpfen sich Fragen danach, was in einer jeweiligen historischen Konstellation als schicklich und legitim gelten soll. Vor diesem Hintergrund sollen Entwürfe filmischer Sexualisierung – etwa in Strategien des Male Gaze am Beispiel des klassischen Hollywoodkinos (Hitchcock) sowie am Beispiel von Devianzen des Mainstreamkinos (etwa die Sexualisierung von Teenagern in Leon – Der Profi, 1994) – in den Blick genommen werden. Nicht zuletzt sollen anhand des Pornofilms Diskurse um Ermächtigung und alternative Öffentlichkeiten untersucht werden. Somit sollen über das Medium Film hergestellte Blickkonstruktionen als Ausgangspunkt eines gesellschaftlichen Kommunikationsprozess herausgearbeitet werden.

       

      Obligatorische Arbeitsleistungen: 

      Regelmäßige und aktive Kursteilnahme, Textlektüre, Sichtung der im Seminar diskutierten Filme, das Bereitstellen von Sichtungsnotizen. Darüber hinaus werden Rechercheaufgaben (mit Präsentation und Verschriftlichung) und Sitzungsprotokolle verteilt.

       

      Wichtige Hinweise: 

      Die Kurskommunikation findet zu Beginn des Kurses über Ihren FU-Mailaccount statt. Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt in der ersten Vorlesungswoche.

    • 17634 Hauptseminar
      Deleuze, Godard, Antisemitismus (Dennis Göttel)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von Passagen aus Gilles Deleuzes Kino-Büchern soll, in vergleichender Lektüre des französischen Originals und der englischen wie deutschen Übersetzungen, ein Close-Reading die Züge eines epistemischen Antisemitismus herausarbeiten und dessen Relevanz für die Theoriebildung Deleuzes eruieren. Zentral werden die dortige Lektüre von Marx‘ Kapital sowie der Rekurs auf Filme von Wim Wenders und Jean-Luc Godard sein, deren Sichtung ebenfalls in das Seminar integriert wird. Mithilfe von Forschungen zu Formen des Antisemitismus (u.a. von Ruth Klüger und Sarah Kofman) wird es um eine Analyse der Vermengung antijudaistischer und verkürzt-antikapitalistischer Tropen und Theoreme bei Deleuze und – für den Kontext der Kino-Bücher – bei Godard gehen.

      Als Seminarleistung wird die Erstellung von Protokollen für ausgewählte Seminarsitzungen erwartet.

    • 17640 Colloquium
      Abschluss-/Mastercolloquium (Jan-Hendrik Bakels, Matthias Grotkopp)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Das Colloquium richtet sich an Studierende, die ihren Masterabschluss vorbereiten, und an die von uns betreuten Doktorand*innen. Das Colloquium ist offen für alle Masterstudierenden und kann jederzeit begleitend zum Masterstudium besucht werden. Die Teilnehmer*innen haben im Rahmen des Colloquiums Gelegenheit, Fragen der Themenfindung, der Recherche, des Aufbaus der Arbeit und des Schreibprozesses zu besprechen, sowie ihre laufenden Projekte und Abschlussarbeiten vorzustellen und zur Diskussion zu stellen. Dabei richten sich Form und Inhalt der Sitzungen nach den Bedürfnissen der Studierenden. Das Spektrum reicht von der gemeinsamen Diskussion von zentralen Forschungstexten im Umkreis der jeweiligen Projekte über die Sichtung und Analyse von Filmen bis hin zur Vorstellung der laufenden Arbeit über Exposés oder Arbeitsproben.

    • 17641 Colloquium
      Abschluss-/Mastercolloquium (Dennis Göttel)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von konkreten Schreibvorhaben werden verschiedene Stadien der Masterarbeit (wie z.B. Recherche, Themenfindung, Erstellung eines Arbeits- und Zeitplans oder Fragen des Schreibens und der Form) thematisiert und Forschungsfragen gemeinsam diskutiert.

    • 17642 Colloquium
      Abschluss-/Mastercolloquium (Sabine Nessel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Ausgehend von konkreten Schreibvorhaben werden verschiedene Stadien der Masterarbeit (wie z.B. Recherche, Themenfindung, Erstellung eines Arbeits- und Zeitplans oder Fragen des Schreibens und der Form) thematisiert und Forschungsfragen gemeinsam diskutiert.