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30 LP Lateinisc...  
Lehrveranstaltung

Institut für Griechische und Lateinische Philologie (WE 2)

30 LP Lateinische Philologie (SPO gültig ab WS 17/18)

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  • Enzyklopädie der Latinistik

    0059fA1.1
    • 16320 Vorlesung
      Bonaventura und die Franziskanerphilosophie im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalistisch gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebten General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden.

      Literatur: Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.

  • Grundlegende Literaturkenntnis

    0059fA1.2
    • 16225 Seminar
      Proseminar: Varro, De re rustica (Benjamin Wallura)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Im Lektürekurs werden wir ausgewählte Passagen aller drei Bücher von Varros de re rustica lesen, vom Lateinischen ins Deutsche übersetzen und kommentieren.

      Kommentar

      Marcus Terentius Varro: De re rustica / „Gespräche über die Landwirtschaft“ Marcus Terentius Varro (116 v. Chr. ? 27. v. Chr.) war einer der größten Gelehrten der späten Römischen Republik. Er schrieb und veröffentlichte eine Unzahl philosophischer, wissenschaftlicher, enzyklopädischer und literarischer Werke, schätzungsweise rund über 70, die uns heute fast alle verloren sind. Von einem Werk über die lateinische Sprache (De lingua latina) haben wir nur wenige Bücher überliefert. Seine Menippeischen Satiren sind uns nur ausschließlich fragmentarisch überliefert. Vollständig erhalten haben sich allein die drei Bücher über die Landwirtschaft: Varros De re rustica. Er widmete es seiner Frau, um, wie er zumindest selbst sagt, ihr eine Handreichung zu geben, wie sie das gemeinsame Landgut in Zukunft – nach seinem nahen Tod – erfolgreich weiterführen könne. Wie der gelehrte Römer in seinem Vorwort zur Schrift angibt, sei er bei der Abfassungszeit 80 Jahre alt gewesen, sodass wir die Schrift ziemlich genau auf das Jahr 37 v. Chr. datieren können. Größen der römischen Politik, wie Cicero, Caesar und Pompeius, waren ermordet. In der römischen Provinz Syria endete die Herrschaft der Makkabäer und Herodes wurde zum Stellvertreter-König Roms über die Juden. Im Vertrag von Tarent wurde das 2. Triumvirat zwischen Octavian (dem späteren römischen Kaiser Augustus), Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus um weitere fünf Jahre verlängert. Der große römische Dichter Vergil begann unterdessen mit den Arbeiten an seinem Lehrgedicht über das Landleben, den Georgica. Der hochbetagte Varro selbst hatte zu diesem Zeitpunkt seine politische Karriere bereits beendet und genoss sein sogenanntes römisches otium, die Ruhe von allen städtischen Geschäften und Politik. Auf seinem Landgut nahe den Sabiner Bergen, einem westlichen Randgebirge der Appeninen zwischen Tiber und Turano, widmete er sich ausschließlich nur noch seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Varros Schrift über die Landwirtschaft ist nicht eigentlich ein technisches Lehrbuch über Ackerbau und Viehzucht. Vielfach webt er, für die Belange eines Landwirts und Viehzüchters völlig ungeeignet, auch sprachwissenschaftliches, enzyklopädisches oder philosophisches Wissen in sein Werk mit ein. Das Landleben nahm in der römischen Vorstellungswelt und Selbstwahrnehmung einen besonderen Status ein. Das ländliche Leben, nah an der Natur, galt als Identifikations- und Sehnsuchtsort der römischen und städtischen Eliten. Ebenso wie in vielen Dialogen Ciceros, spielen auch Varros Gespräche über die Landwirtschaft, die er mit anderen gelehrten Römern der gehobenen Klasse in diesem Werk führt, in ländlichen Szenerien und evozieren damit nicht zuletzt auch ein dezidiert philosophisches Setting. Sich über das Landleben, Ackerbau und Viehzucht zu unterhalten und darüber gemeinsam zu reflektieren, war zu Varros Zeit eine zutiefst römische Form des Philosophierens. In dieser Philosophie des Landlebens spiegelten sich römische Pragmatik und der Anspruch auf Beherrschung von Natur, Mensch und Tier.

    • 16230 Lektürekurs
      Ovid, Heroides (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Lektüre sollen ausgewählte Heroidenbriefe Ovids gelesen und mit parallelen Bearbeitungen sowie frühneuzeitlicher Rezeption verglichen werden. Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B. A.)

  • Ausbau der Literaturkenntnis

    0059fA1.3
    • 16227 Lektürekurs
      Caesar, De bello Gallico (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Lektüre soll einen Überblick über Inhalt und Aufbau der sieben von Caesar verfassten Bücher des Bellum Gallicum vermitteln. Neben der Lektüre und der Diskussion der jeweils zentralen Passagen soll ein besonderes Augenmerk auf der Frage liegen, ob und in welchem Sinne Caesar wirklich eine geeignete Einstiegslektüre für die Mittelstufe ist.

      Kommentar

      Caesars "Gallischer Krieg" ist allen, die sich mit lateinischer Literatur beschäftigen, als Einstiegslektüre im Schulunterricht vertraut. Unter dem Eindruck, dass es in diesem Text nicht mehr viel zu entdecken gibt, und weil uns das Thema "Krieg" scheinbar nicht mehr viel zu sagen hat, kehren die wenigsten während des Studiums zum Bellum Gallicum zurück. Dass Caesar aber nicht für die Mittelstufe des deutschen Gymnasiums, sondern als Protagonist einer Staats- und Systemkrise für ausgebuffte Spitzenpolitiker der einzigen Weltmacht schrieb, könnte Grund genug sein, sich dem Text mit größerer Erfahrung und einem breiteren Horizont erneut zu nähern.

      Literaturhinweise

      Ausgabe: Hering, Leipzig 1987 (oder Seel, Leiptig 1961) Übersetzung: Schönberger, Berlin (4. Aufl.) 2013 zur Einführung: M. Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. München 2016

    • 16224 Seminar
      Mittelseminar Poesie: Das Lehrepos (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar soll sich ausgewählten Passagen aus folgenden Lehrepen widmen und sie miteinander vergleichen: Lucrez, De rerum natura (5. Buch); Vergil, Georgica (1. Buch); Manilius, Astronomica (1. Buch). Aussagen zur Entwicklung der Menschheit sollen dabei den Schwerpunkt bilden.

  • Vertiefung der Literaturkenntnis

    0059fA1.4
    • 16223 Seminar
      Mittelseminar Prosa: Fachschriftsteller (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Zeit des frühen Prinzipats ist die Hoch-Zeit der römischen Fachschriftstellerei. Vitruv (1 Jh. v. Chr.: de architectura), Plinius d. Ältere (naturalis historia) und Columella (de re rustica) äußern sich dabei gelegentlich über ihr Fach hinaus oder nehmen Stellung zu Fragen, die ihr Fach reflektieren. Im Seminar sollen solche, ausgewählte Passagen gelesen und mit korrespondierenden aus anderen Zeitepochen konfrontiert werden.

    • 16226 Lektürekurs
      Griechische Vorbilder der lateinischen Literatur (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die lateinische Literatur der Antike ist ohne die griechischen Modelle, auf denen sie aufbaut, unverständlich. In der Übung sollen repräsentative Textbeispiele griechischer Dichtung gelesen und mit den sie rezipierenden lateinischen Texten verglichen werden. Hierbei liegt, neben den Epen Homers, naturgemäß ein Schwerpunkt auf der hellenistischen Dichtung und ihrer Konzeption.

    • 16227 Lektürekurs
      Caesar, De bello Gallico (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Lektüre soll einen Überblick über Inhalt und Aufbau der sieben von Caesar verfassten Bücher des Bellum Gallicum vermitteln. Neben der Lektüre und der Diskussion der jeweils zentralen Passagen soll ein besonderes Augenmerk auf der Frage liegen, ob und in welchem Sinne Caesar wirklich eine geeignete Einstiegslektüre für die Mittelstufe ist.

      Kommentar

      Caesars "Gallischer Krieg" ist allen, die sich mit lateinischer Literatur beschäftigen, als Einstiegslektüre im Schulunterricht vertraut. Unter dem Eindruck, dass es in diesem Text nicht mehr viel zu entdecken gibt, und weil uns das Thema "Krieg" scheinbar nicht mehr viel zu sagen hat, kehren die wenigsten während des Studiums zum Bellum Gallicum zurück. Dass Caesar aber nicht für die Mittelstufe des deutschen Gymnasiums, sondern als Protagonist einer Staats- und Systemkrise für ausgebuffte Spitzenpolitiker der einzigen Weltmacht schrieb, könnte Grund genug sein, sich dem Text mit größerer Erfahrung und einem breiteren Horizont erneut zu nähern.

      Literaturhinweise

      Ausgabe: Hering, Leipzig 1987 (oder Seel, Leiptig 1961) Übersetzung: Schönberger, Berlin (4. Aufl.) 2013 zur Einführung: M. Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. München 2016

    • 16230 Lektürekurs
      Ovid, Heroides (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Lektüre sollen ausgewählte Heroidenbriefe Ovids gelesen und mit parallelen Bearbeitungen sowie frühneuzeitlicher Rezeption verglichen werden. Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B. A.)