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Philosophie und...  
30 LP Philosoph...  
Lehrveranstaltung

Institut für Philosophie (WE 1)

30 LP Philosophie (SPO gültig ab WS 15/16)

0046e_m30
  • BM Philosophisches Argumentieren 2

    0044eA1.2
    • 16000 Vorlesung
      Philosophisches Argumentieren II (Emanuel Viebahn)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Lehrveranstaltung knüpft unmittelbar an die Veranstaltung ”Philosophisches Argumentieren I” aus dem vergangenen Wintersemester an. Dabei soll vor allem das Verständnis deduktiver Argumente, wie sie im Wintersemester im Mittelpunkt standen, durch eine Einführung in die formale Logik vertieft werden, aber auch die philosophische Reflexion auf die Logik und ihre Rolle in der Philosophie soll vertieft werden. Als wichtigste Textgrundlage dient Elke Brendel, ”Logik-Skript 1”, Klostermann 2020. Die Teilnahme an einem der Tutorien ist ein unverzichtbarer Teil des Moduls und sollte unbedingt von Beginn an in der Semesterplanung berücksichtigt werden. Organisatorische Fragen richten Sie bitte an die E-Mail-Adresse argumentieren@philosophie.fu-berlin.de.

    • 16000A Tutorium
      Tut-A Philosophisches Argumentieren 2 (Janek Pfeifer)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: Habel 30\Glaskasten im UG (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000B Tutorium
      Tut-B Philosophisches Argumentieren 2 (Lea Güzel)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 23.04.2024)
      Ort: Habel 30\Glaskasten im UG (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000C Tutorium
      Tut-C Philosophisches Argumentieren 2 (Lea Güzel)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 23.04.2024)
      Ort: Habel 30\Glaskasten im UG (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000D Tutorium
      Tut-D Philosophisches Argumentieren 2 (Marie Anne Humernik)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000E Tutorium
      Tut-E Philosophisches Argumentieren 2 (Marie Anne Humernik)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 24.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000F Tutorium
      Tut-F Philosophisches Argumentieren 2 (Janek Pfeifer)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Habel 30\Glaskasten im UG (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000G Tutorium
      Tut-G Philosophisches Argumentieren 2 (Max Urbany)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: K 31/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

    • 16000H Tutorium
      Tut-H Philosophisches Argumentieren 2 (Max Urbany)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Habel 30\Glaskasten im UG (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Dieses Tutorium begleitet das Vorlesungs-Seminar "Philosophisches Argumentieren II". Für Anfragen zum Modul "Philosophisches Argumentieren II" steht ausschließlich die E-Mail-Adresse "argumentieren@philosophie.fu-berlin.de" zur Verfügung.

  • BM Einführung in die praktische Philosophie

    0045eA1.4
    • 16001 Vorlesung
      Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie (Stefan Gosepath)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung führt in systematischer und historischer Weise in die Moral-, Politische und Sozialphilosophie ein. Dabei werden zentral die folgenden Fragen behandelt: Welche Kriterien gibt es für moralisch gutes bzw. richtiges Handeln? Warum sollten wir überhaupt moralisch sein? Unter welchen Bedingungen kann staatliche Herrschaft als legitim gelten? Wie passt unser Selbstverständnis als freie und vernünftige Individuen zur Prägung durch soziale Zusammenhänge und Machtbeziehungen? Was kann die Philosophie zur Analyse und Kritik von Herrschaftsverhältnissen entlang der Achsen Klasse, Geschlecht und ‚race‘ beitragen? Neben den im europäischen Kontext kanonischen Positionen sollen auch andere philosophische Traditionen (v.a. die klassische chinesische Philosophie) und neuere Ansätze wie die Critical Race Theory für die kritische Reflexion der Grundfragen der Praktischen Philosophie fruchtbar gemacht werden.

    • 16002 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Stefan Gosepath)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung von mir werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16003 Praxisseminar
      Seminar for introduction to practical philosophy (Englisch) (Elena Bernal Rey)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16004 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Englisch/Deutsch) (Caleb Ward)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16005 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Manon Garcia)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit Klassikertexten (u.a. von Aristoteles, Hobbes, Kant, Mill, Nietzsche, Rawls, Marx, Foucault, Fanon und Arendt) wird dabei der Frage nachgegangen, wie wir zusammen mit anderen auf gute und gerechte Weise leben können und sollten. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen TeilnehmerInnen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 20 Euro).

    • 16006 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Manon Garcia)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16007 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Ge Wang)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16008 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Ge Wang)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16009 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Federica Gregoratto)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16010 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Matthew Rachar)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

    • 16011 Praxisseminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Carsten Michael Flaig)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Begleitend und ergänzend zur Einführungsvorlesung werden in diesem Seminar vertiefend Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. Dabei werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und Sozialphilosophie entlang den behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar.

  • BM Eigene Orientierung im Philosophieren

    0045eA1.5
    • 15034 Proseminar
      Politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Das Proseminar soll in die politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte einführen. Was sind Menschenrechte, (wie) lassen sie sich begründen und welche Rechte haben wir? Um diese Fragen zu beantworten, werden zunächst klassische Ansätze aus der Ideengeschichte und sodann zeitgenössische Kontroversen behandelt. Zentrale Fragen sind dabei die (Kritik an der) Universalität der Menschenrechte und deren Stellung zwischen Moral, Recht und Politik. 15175 Hauptseminar Theorie der Tierrechte Politik gilt traditionell als eine Praxis von Menschen für Menschen. Dieser Anthropozentrismus des politischen Denkens wird in neuerer Zeit von prominenten Fachvertreter/innen wie Martha Nussbaum und Will Kymlicka angefochten. Sie verstehen das Mensch-Tier-Verhältnis als Frage der politischen Gerechtigkeit und kritisieren die institutionalisierte Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren. Bahnt sich demnach im politischen Denken ein "animal turn" an? Und welche Konsequenzen hätte er für unser Verständnis von politischer Legitimität? Im Hauptseminar wollen wir zeitgenössische Texte zu diesen Fragen auf den Prüfstand stellen.

    • 16020 Seminar
      Saul Kripke: Naming and Necessity (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      1970 hielt der damals 29-jährige Saul Kripke drei öffentliche Vorträge an der Princeton University. Trotz seines jungen Alters hatte Kripke bereits zu diesem Zeitpunkt signifikante Beiträge zur Philosophie und zur Logik geleistet (sein erster Vollständigkeitsbeweis für die Modallogik beispielsweise wurde publiziert, als Kripke gerade 18 Jahre alt war). Die Princeton-Vorträge – eine Verschriftlichung erschien unter dem Titel „Naming and Necessity“ erstmals 1972 in einem Sammelband, schließlich 1980 in Buchform – machten den Amerikaner dann zu einem der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts: „[Naming and Necessity] fundamentally changed the way in which much philosophy is done“ (Scott Soames). In Kripkes Abhandlung geht es vordergründig um Fragen der Sprachphilosophie: Was führt dazu, dass ein Eigenname einen bestimmten Gegenstand in der Welt bezeichnet? 
      Wie kommt es, dass Ausdrücke wie „Wasser“, „Gold“ oder „Tiger“ auf bestimmte Substanzen oder Organismen zutreffen? Wie verhalten sich diverse sprachliche Ausdrücke, wenn sie unter Modaloperatoren wie „es ist notwendig, dass“ eingebettet werden? Doch die von Kripke entwickelten Antworten und Argumente tragen weit über das Gebiet der Sprachphilosophie hinaus und haben bleibenden Einfluss auf zentrale Teile der Philosophie ausgeübt, maßgeblich die Metaphysik, die Philosophie des Geistes und die Erkenntnistheorie. In diesem Lektürekurs werden wir uns eingehend mit diesem modernen Klassiker befassen.

    • 16021 Seminar
      John Dewey: Kunst als Erfahrung (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      „Durch eine jener ironischer Verkehrungen, die im Gange der Geschehnisse des öfteren in Erscheinung treten, ist die Existenz der Kunstwerke, von der die Bildung einer ästhetischen Theorie abhängig ist, zur Behinderung einer Theorie über sie geworden.“ Wie die künstlerischen Avantgarden des frühen 20. Jhs, aber auch heutige dekoloniale, politische oder ökologische Ansätze artikuliert John Dewey in seinem 1934 (vor genau 90 Jahren) erschienenen Buch Kunst als Erfahrung ein Unbehagen gegen die abgehobene Sonderstellung, die die Kunst in der kapitalistischen, bürgerlichen und musealen Moderne bekommen hat. Er bringt dagegen einen Begriff der ästhetischen Erfahrung in Stellung, der nicht allein auf die Kunst zugeschnitten ist, sondern eine besondere Form der intensiven Erfahrung bezeichnet. Mit diesem wendet er sich aber nicht nur gegen die abgehobenen Künste, sondern auch gegen eine kommerzialisierte Massenkultur, der die ästhetische Dimension abhandengekommen ist. Im Seminar wollen wir uns mit Deweys wirkungsmächtige pragmatistische Ästhetik in ausgewählten Passagen kritisch auseinandersetzen und sie auf ihre Aktualität hin prüfen. Was genau versteht Dewey unter ästhetischer Erfahrung? Wie gewinnt er diesen Begriff und welches Verständnis von Kunst geht daraus hervor? Welche Kritik übt er damit am modernen Kunstverständnis sowie gegen kommerzialisierte Erlebnisse? 

      Zur Anschaffung: 
      John Dewey, Kunst als Erfahrung, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2021. 

      Zur Vorbereitung: 
      Emanuel Alloa, Christoph Haffter, „Ästhetische Erfahrung“, in: Judith Siegmund (Hg.), Handbuch Kunstphilosophie, Bielefeld: transcript 2022, S. 357-371.

    • 16022 Seminar
      Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Judith Butlers Buch ”Das Unbehagen der Geschlechter” (im Original: Gender
      trouble) gehört zu den klassischen Texten feministischer Philosophie und hat fächerübergreifend und weit über den akademischen Diskurs hinaus das Verständnis von Geschlecht/gender geprägt. Zentral geht es Butler um eine Kritik an der Vorstellung von „Frauen“ als einem einheitlichen politischen Subjekt sowie an der Annahme, dass dem „sozialen“ ein „biologisches“ Geschlecht zu Grunde liegt. Sie entwirft stattdessen das Projekt einer Bündnispolitik, die nicht auf Identität oder Natur rekurriert, und begreift Subversion und soziokulturelle Veränderung als Resultat einer parodistischen Wiederholung von Normen. In diesem Lektüreseminar werden wir zentrale Passagen aus ”Das Unbehagen der Geschlechter” lesen und diskutieren.

    • 16031 Seminar
      Das Körper/Geist-Problem (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Körper/Geist-Problem – auch bekannt als Leib/Seele-Problem – ist eines der zentralen Probleme innerhalb der Philosophie des Geistes. Kurzgefasst besteht es darin, eine philosophisch befriedigende Charakterisierung des Verhältnisses zwischen mentalen/psychischen Eigenschaften und Ereignissen auf der einen und physischen/körperlichen Eigenschaften und Ereignissen auf der anderen Seite zu geben. In diesem systematisch ausgerichteten Seminar werden wir uns dem Körper/Geist-Problem mittels der Lektüre einer Auswahl aus Texten des 20. und 21. Jahrhunderts nähern. Zudem werden wir die Beschäftigung mit dem Körper/Geist-Problem als Anlass nehmen, uns mit einigen grundlegenden Begriffen und Unterscheidungen vertraut zu machen; unter anderem dem eines intentionalen Zustandes, dem Begriff der Supervenienz, der Unterscheidung zwischen Typen und Vorkommnissen, dem Begriff des Epiphänomens und einigen weiteren.

    • 16032 Seminar
      Kant and Arendt on Sensus Communis (Englisch) (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The core of the seminar is Arendt’s “Lectures on Kant’s Political  Philosophy”, which is a transcription of the series of lectures Arendt gave at the New School for Social Research during the Fall semester of 1970. The lectures convey an original interpretation of Kant’s political philosophy, focused, perhaps surprisingly, on the “Critique of Judgment”. Indeed, the lectures are designed, as the curator of the transcription, Roland Beiner, writes, mainly to show that it is the third Critique and specifically its first part, the “Critique of the Aesthetic Power of Judgment”, that meaningfully contributes to outlining Kant’s political thought.
      Within the richness of the lectures, the Kantian notion of sensus communis plays a crucial role in Arendt‘s political reading of Kant. Although Kant does not systematically articulate the notion of sensus communis, Arendt’s account contributes to providing the readers with a comprehensive interpretation that essentially links sensus communis to the power of judgment. In so doing, Arendt develops Kant’s germinal insights spelt out in the third Critique and contributes to the investigation of this faculty of the mind. The seminar aims mainly to disclose the theoretical as well as the political potential of the notion of sensus communis by juxtaposing Kant’s articulation of that notion within the third Critique and Arendt‘s interpretation in the “Lectures”. The seminar will be accordingly divided into two parts. The texts by Kant will be considered through the following principal questions: What is Man in its plurality? What is the importance of sociability for Kant? What does it mean to think for oneself, and how is it possible to think from the place of everyone else? We will see how in the reading put forward by Arendt the notion of sensus communis is crucial for the articulation of such questions.
      Further information, complete bibliography and participation requirements will be clarified at the beginning of the seminar.

      Approximate bibliography:

      Arendt, H., Lectures on Kant’s Political Philosophy; The University of 
      Chicago Press, 1992. (Das Urteilen : Texte zu Kants Politischer Philosophie; 
      dritter Teil zu ”Vom Leben des Geistes” / Hannah Arendt. Aus dem Nachlass 
      hrsg. und mit einem Essay von Ronald Beiner; Piper, München, 2012)
      Kant, I., Critique of the Power of Judgment, trans. by Guyer, P., Matthews, 
      E., Cambridge University Press, New York, 2002. (Kritik der Urteilskraft, 
      hrsg. v. Heiner Klemme, Hamburg: Felix Meiner, 2009)

      Kant, I., Kleingeld, P., (ed.), Toward Perpetual Peace and Other Writings on 
      Politics, Peace, and History; Yale University Press, New York, 2006.
      Beiner, R., Nedelsky, J., Judgment, Imagination and Politics: Themes from 
      Kant and Arendt; Rowman + Littlefield, 2001.
      Payne, C., Thorpe, L. (ed.), Kant and the Concept of Community; University 
      of Rochester Press, 2011.
      Feloj, S., “Think for Oneself and Broad-Minded Thinking. Hannah Arendt on 
      Kant’s Critique of the Power of Judgment”; in: Marino, S., Terzi, P. (ed.), 
      Kant’s “Critique of Aesthetic Judgment” in the 20th Century. A Companion to 
      Its Main Interpretations; Berlin, Boston: De Gruyter, 2020; pp. 159 - 176.

    • 16033 Seminar
      Relativismus und sozialer Konstruktivismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Alltag gehen Menschen üblicherweise davon aus, dass es eine von uns unabhängige Welt und objektive Wahrheiten darüber gibt, die man – mit unterschiedlich gutem Erfolg – erkennen kann. In den Geistes- und Sozialwissenschaften finden dagegen viele den Gedanken attraktiv, dass die Welt gar nicht unabhängig von uns existiert, dass Annahmen nur relativ zu bestimmten Subjekten bzw. sozialen oder ethnischen Gruppen wahr sind und dass alles Wissen „sozial konstruiert“ ist. In dem Seminar soll es darum gehen, was diese Behauptungen eigentlich genau besagen, wie gut sie begründet sind und wie man sie gegebenenfalls kritisieren kann. Im Zentrum stehen soll das 2006 erschienene Buch ”Fear of Knowledge. Against Relativism and Constructivism” von Paul Boghossian, sowie einige Texte der dort kritisierten Autoren.

    • 16034 Seminar
      Philosophie der Farben (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Farben sind deswegen philosophisch ein sehr interessantes Thema, weil unklar ist, ob die Gegenstände, die wir wahrnehmen, tatsächlich farbig sind, oder ob sie uns nur sinnlich als farbig erscheinen. Eine Tomate sieht für Menschen mit Rot-Grün-Sehschwäche anders aus als für Menschen, die diese Schwäche nicht haben. Viele Wirbeltiere, die anders als Menschen nicht nur drei, sondern vier Arten von Farbrezeptoren besitzen, können mehr Farben wahrnehmen als wir Menschen. Überlegungen wie diese haben manche Philosophen zu der Überzeugung gebracht, dass Gegenständen nicht wirklich farbig sind, sondern uns nur farbig erscheinen. Philosophen, die eine solche Position vertreten, bezeichnet man als Farb-Eliminativisten; Philosophen, die dagegen der Meinung sind, dass es sich bei Farben tatsächlich um geist-unabhängige Eigenschaften von Gegenständen handelt, werden als Farb-Realisten bezeichnet. Unter den Farb-Realisten wiederum ist umstritten, um was für Arten von Eigenschaften es sich bei Farben handelt. Dispositionalisten behaupten, dass Farben Dispositionen sind, bestimmte Wahrnehmungszustände in uns hervorzurufen. Physikalisten nehmen an, dass Farben physikalische Eigenschaften sind, z. B. die Eigenschaft, einfallendes Licht auf bestimmte Weise zu reflektieren. Primitivisten zufolge sind Farben Eigenschaften sui generis, also Eigenschaften ganz eigener Art, die weder mit Dispositionen noch mit physikalischen Eigenschaften identifiziert werden können.
      Im Seminar werden wir diese verschiedenen Theorien kennenlernen und untersuchen, welche Argumente für und gegen sie sprechen. Wir werden uns zum einen mit Texten aus der frühen Neuzeit, zum anderen mit Texten aus der Gegenwartsphilosophie beschäftigen.
      Als vorbereitende Lektüre kann der Eintrag „Color“ in der Stanford encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/entries/color/)
      gelesen werden.

    • 16035 Seminar
      Kants transzendentaler Idealismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Kernthese von Kants transzendentalem Idealismus lautet, dass die Dinge in Raum und Zeit, die wir erkennen können, nur „Erscheinungen“ und nicht „Dinge an sich“ sind. Was Kant mit dieser These genau sagen will, ist bis heute umstritten. Will er behaupten, dass jeder von uns nur seine eigenen Vorstellungen, nicht aber die Außenwelt erkennen kann? Oder ist seine Behauptung, dass wir nur Erscheinungen erkennen, damit vereinbar, dass die Dinge, die wir erkennen, geist-unabhängig existieren?
      In unserem Seminar soll eine detaillierte Interpretation von Kants Aussagen zur Unterscheidung zwischen Erscheinungen und Dingen an sich zum Ausgangspunkt einer Einführung in verschiedene Teile seiner theoretischen Philosophie genommen werden.

      Das Seminar wird gemeinsam mit Till Hoeppner unterrichtet.

    • 16036 Seminar
      Philosophie des Rechts bei Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir uns mit Kants und Fichtes Theorie des Rechts auseinandersetzen. Diskutiert werden die Texte:
      Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre und System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet (ab mehr als 2 Fehlstunden mit Attest oder in Absprache), für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16037 Seminar
      Das Geist-Kapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" (Lilja Walliser)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Lektüre-Seminar werden wir am Stück einen großen Teil der zweiten Hälfte von Hegels Phänomenologie des Geistes, nämlich das Kapitel über den Geist lesen. Themen, die in diesem Textabschnitt vorkommen, sind unter anderem Hegels Beschäftigung mit der griechischen Tragödie, mit der Aufklärung und den dafür zentralen Begriffen von Bildung und Entfremdung, sowie mit der kantischen und romantischen Moralphilosophie. Vorkenntnisse mit Blick auf die erste Hälfte der Phänomenologie (etwa aus dem Einführungskurs oder anderen Seminaren) sind sehr willkommen und hilfreich, aber keine grundsätzliche Voraussetzung. Das Seminar kann auch als Einstieg in Hegels Philosophie besucht werden. Voraussetzung ist dagegen die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre auch längerer, anspruchsvoller Textabschnitte und die Bereitschaft in Gruppen zu arbeiten. Wir werden im Seminar mit der Ausgabe der kritischen Edition im Meiner Verlag arbeiten. Text-Ausschnitte werden als pdf-Datei auf Blackboard bereitgestellt, die Anschaffung einer eigenen Ausgabe wird dringend empfohlen.

    • 16038 Seminar
      Außenweltskeptizismus (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Alltag gehen wir recht selbstverständlich davon aus, dass wir eine ganze Menge wissen; ich weiß, dass ich Hände habe, dass ich jetzt gerade an meinem Kamin sitze, dass 2+2 gleich 4 ist, dass Ziegen Tiere sind, dass Olaf Scholz schon mal etwas Rotes gesehen hat. Unter skeptischen Positionen versteht man in der Erkenntnistheorie philosophische Positionen, die leugnen, dass sich unser Wissen tatsächlich soweit erstreckt, wie wir im Alltag annehmen. 
      Verschiedene skeptische Positionen unterscheiden sich hierbei hinsichtlich ihrer Reichweite. Eine Extremform leugnet, dass wir überhaupt irgendetwas wissen. Abgeschwächte Varianten beschränken sich auf bestimmte thematische Bereiche oder auf Arten des Zugangs. In diesem Seminar werden wir uns mit einer skeptischen Position auseinandersetzen, die recht radikale Folgen
      hätte: dem sogenannten Außenweltskeptizismus, dem zufolge wir nicht wissen können, wie die außerhalb unseres Bewusstseins existierende externe Welt beschaffen ist (oder gar, ob eine solche überhaupt existiert). Der Außenweltskeptizismus ist eine radikale Position: Wenn er korrekt wäre, hätte dies vermutlich entweder eine enorme Einschränkung unseres Wissens zur Folge (ich weiß doch nicht, dass ich Hände habe und dass ich an meinen Kamin sitze, und entgegen meiner Überzeugung existieren weder Ziegen noch Olaf Scholz), oder die Konsequenz, dass die „Welt“ ganz anders ist, als ich erst mal gedacht hätte (Hände, Kamine, Ziegen und Scholz – alles nur Inhalte meines Geistes). Dennoch scheint es überraschend schwierig zu sein, den Außenweltskeptizismus schlüssig zu widerlegen. In diesem Seminar werden wir die Auseinandersetzung mit dem Außenweltskeptizismus nutzen, um uns auch etwas genereller mit der Struktur skeptischer Argumente und relevanten erkenntnistheoretischen Prinzipien zu befassen. Wir werden das Semester mit einem kurzen Blick auf historisch einflussreiche Positionen beginnen, unser Hauptfokus wird dann auf (weitestgehend englischsprachiger) Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts liegen.

    • 16039 Seminar
      Metaphysik von Alltagsgegenständen (Lea Hugo)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Auch mit den alltäglichsten Gegenständen, wie Tischen oder Fahrrädern,
      sind schwierige metaphysische Fragen verbunden: In diesem Seminar werden
      wir uns mit dem "Problem der Vielen" beschäftigen und fragen, ob es
      mehrere Gegenstände zur gleichen Zeit am gleichen Ort geben kann oder
      sogar muss. Wir werden uns mit "materieller Konstitution", also dem
      Verhältnis zwischen einem Gegenstand und dessen Material,
      auseinandersetzen. Und wir untersuchen die Bedingungen, unter denen Dinge
      ein weiteres Ding bilden ("Komposition"). So führt das Seminar in zentrale
      Debatten der Metaphysik ein.

    • 16040 Seminar
      Theodor W. Adorno: Minima Moralia (Janis Walter)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16051 Seminar
      Demokratieanalysen der Gegenwart und ihre theoretischen Kontexte (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Zustand und die Zukunft von Demokratien ist Gegenstand einer Vielzahl gegenwärtiger Publikationen. Im Zentrum solcher Schriften stehen meist Diagnosen des Niedergangs und Konzepte der Rettung von Demokratien.  Wir werden eine Reihe dieser Texte in Ausschnitten lesen und untersuchen, welche demokratietheoretischen Elemente in ihnen verhandelt werden, in welchen Kontexten der politischen Theorie die Argumentation zu verorten ist und welche theorie- und begriffsgeschichtlichen Hintergründe auszumachen sind. 
      Es wird also ein Bogen von aktuellen Analysen zu Grundlagentexten der Demokratietheorie geschlagen.

    • 16052 Seminar
      Erstickte Worte (Marianne Eusterschulte)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16053 Seminar
      Die Philosophie von Sigmund Freud (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Es ist schwierig zu übersehen, wie Sigmund Freud die Philosophie der 20. und 21. Jahrhunderte massiv beeinflusst hat. Die Theorie der von Freud begründeten Psychoanalyse hat kaum eine philosophische Disziplin unberührt gelassen. Mit Friedrich Nietzsche und Karl Marx, hat er unsere individuelle und gesellschaftliche Selbstverständnisse revolutioniert. Schlüsselwerke der gegenwärtigen Philosophie operieren mit Begriffen, die von Freud stammen, und entwickeln Ideen, deren Verständnis die Kenntnis der Grundbegriffe der Psychoanalyse voraussetzt. Manche Freud’schen Kategorien, etwa wie «Verdrängung», «Ödipus Komplex», «Lustprinzip», «Realitätsprinzip», «Todestrieb» usw. sind Teil unserer Umgangssprache geworden. Das Seminar widmet sich den zentralen spekulativen Schriften Sigmund Freuds, die eine direkte philosophische Bedeutsamkeit aufzeigen und noch aktuell für heutige philosophischen und öffentlichen Debatten sind oder sein können.

    • 16054 Seminar
      Philosophy of depression (Federica Gregoratto)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Depression is a painful existential situation that seems to be quite widespread in our contemporary capitalist, ultra-individualistic societies. Recent and current interrelated crises, as for example the financial crisis, the climate crisis and the threat of a global war, seem to have exacerbated the phenomenon. But what does it mean exactly to be depressed, or to live with depression? How could we better conceive of it: as mental and bodily disorder, condition, disposition, mode of experience, habit, …? What kind of relations – to oneself, to fellow human beings, and to the world – does depression foster and is fed by? If one agrees to consider it as a pathology, is it just an individual or also a social, collective pathology? What does constitute its ‘pathological’ (i.e. ‘wrong’) character? Does depression also entail ‘positive’ aspects? This course follows various paths for developing a critical philosophy of depression, an undertaking that finds itself, in the current philosophical landscape, at its outset. Note that the preposition “of” has a double meaning: on the one hand, we will study and articulate philosophical, conceptual and also nonconceptual tools for understanding what depression is; on the other hand, we will explore the cognitive (and affective) resources that the depressive experience disclose and unleash, what their epistemological, ethical and political values can be. The seminar aims at addressing and discussing the topic by drawing upon a vast range of theoretical and literary resources, from psychoanalysis to philosophy, from sociology to literature.

    • 16055 Seminar
      Action, Intention, Decision (Matthew Rachar)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will cover foundational issues in the philosophy of action and decision theory. We will address such questions as: What makes something an action rather than a mere happening? What distinguishes actions that are intentional from those that are accidental? Is there something epistemically special about our knowledge of our own intentional actions? What is the nature of intention? What makes a decision or an action rational? How should
      the process of weighing reasons for action work? What options do we have in the face of
      hard decisions? How can we choose for a future self that may be radically different?

    • 16058 Seminar
      Ideologie & Ideologiekritik – Eine ideengeschichtliche Betrachtung (Manuela Peitz)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum steht die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins für den Begriff Ideologie und seine historische und gesellschaftliche Einbettung. Ideologie ist ein zentraler Begriff für die Sozialphilosophie, insbesondere für die Sozialkritik und Kritische Theorie. Sozialphilosophisch relevant wurden Ideologie und Ideologiekritik im 20. Jahrhundert. Ihren philosophiegeschichtlichen Ursprung haben sie aber bereits im 19. Jahrhundert in den Schriften von Marx und Engels, aber auch in Denkern wie Nietzsche und Freud, die das Vertrauen in die menschliche Autonomie und Rationalität erschütterten, die sie als Illusion, (Selbst)Täuschung und menschliche Subjektivität als Ergebnis von Machteffekten (durch Ökonomie, Kultur, Psyche) entlarvten. „Wer unter dem Einfluss einer Ideologie steht, ist nicht nur einem falschen Zustand ausgeliefert, sondern auch im Griff einer falschen Deutung dieses Zustands,“ definiert Rahel Jaeggi Ideologie. Ideologie, Kritik und Verdacht, Vorbehalt und Verblendung hängen also zusammen. In diesem Seminar wollen wir den philosophischen und theoretischen Ursprüngen und unterschiedlichen Entwicklungen dieses in der kapitalistischen Moderne so zentralen Begriffs nachspüren sowie der Rolle, die er damit für die Sozialkritik spielt. Außerdem werden wir nachvollziehen, wie und unter welchen historischen Umständen Denker wie Lukács, Gramsci, Althusser, Hall, Adorno oder Marcuse Ideologie(kritik) jeweils verstehen und weiterentwickeln. Begleiten werden uns dabei u.a. Fragen, wie Ideologien mit ihren jeweiligen sozio-historischen (materiellen) Gegebenheiten zusammenhängen, warum und wie bestimmte Ideologien historisch plausibel werden, welchen ontologischen und epistemologischen Status Ideologie hat. Außerdem wollen wir untersuchen, welche unterschiedlichen Facetten die verschiedenen Ideologietheorien beleuchten und wie sie sich voneinander unterscheiden – v.a. in Hinblick auf die marxistischen, materialistischen Ursprünge in der frühen Kritischen Theorie und die aktuelle stärkere Fokussierung auf die ideelle bzw. diskursive Ebene. Darüber hinaus wollen wir diskutieren, wie Ideologiekritik als Methode aussehen kann.

    • 16059 Seminar
      Sinnlich menschliche Tätigkeit. Anthropologie, Geschichtsphilosophie und Materialismus beim frühen Marx (Sebastian Tränkle)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Seminar widmet sich der frühen »philosophischen« Phase von Karl Marx (1818–1883). Anhand ausgewählter Texte wollen wir gemeinsam die Herausbildung seines Denkens in den 1840er und frühen 1850er Jahren nachvollziehen, die sich wesentlich durch die Kritik zeitgenössischer Denker wie G. W. F. Hegel oder Ludwig Feuerbach vollzieht. In diesem Sinne soll das Marx’sche Projekt bereits in seinen Anfängen als eine kritische Theorie erschlossen werden, die sich nicht auf einen Standpunkt wie z. B. den »historischen Materialismus« reduzieren lässt. Das Seminar thematisiert ausgehend von Marx’ Religionskritik das Verhältnis von Anthropologie und Geschichtsphilosophie in seinem Materialismus. Außerdem wenden wir uns der Bedeutung von ökonomischen Begriffen wie Arbeitsteilung, Eigentum und Bedürfnis zu, um Marx’ Kritik von Entfremdung und Ideologie zu verstehen. Schließlich diskutieren wir die politische Ausrichtung des Marx’schen Denkens, die an seiner Kritik der Menschenrechte, seinem Begriff des Klassenkampfs und seiner Theorie der Revolution deutlich wird. Textgrundlage bilden Schriften wie Die deutsche Ideologie, die Thesen über Feuerbach oder das Manifest der Kommunistischen Partei, die zum 3 Teil zu Lebzeiten publiziert wurden, zum Teil aber, wie auch die erst in den 1930er Jahren wiederentdeckten Ökonomisch-philosophischen Manuskripte, aus dem Nachlass stammen. Sie werden durch Lektüren aus Bezugstexten wie Feuerbachs Das Wesen des Christentums ergänzt. So wird das Seminar in Marx’ ebenso philosophisches wie politisches Denken im Kontext seiner Zeit einführen.

    • 16060 Seminar
      Schopenhauer and Nietzsche (Mihnea Chiujdea)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The main language of the seminar is English, but effort will be made to cater for those with limited language skills (students can read the texts in the original German, points and questions during the discussion can be raised in German; assignments can be written in German, etc.)

      Kommentar

      This seminar seeks to provide an overview of the philosophy of Arthur Schopenhauer and Friedrich Nietzsche. It starts by looking at Schopenhauer’s central work – The World as Will and Representation (1819), touching upon each of the central themes found therein: epistemology, ontology, aesthetics, and ethics. Subsequently, we will partially mirror the themes covered in studying Schopenhauer, this time providing Nietzsche’s take on these. We will approach Nietzsche’s work initially by looking at his On the Genealogy of Morality (1887) – one of his clearest and most systematically argued work. We will find that this not only provides insight on morality but will provide a good foundation for exploring Nietzsche on topics such as art, truth or the will to power. The final part of the seminar will be student driven. Three alternative options have been prepared, covering either A. Nietzsche on Knowledge, Causality and Truth; B. Nietzsche on Art; or C. Nietzsche on Nihilism and The Will to Power. Students will be asked to make a joint decision as to which one of these three topics they will choose for us to cover. This way, in addition to the topic of morality we will be able to cover in some detail Nietzsche’s take on one of the other topics that we explored at the beginning of the seminar from Schopenhauer’s perspective.

    • 16061 Seminar
      Causation and Grounding (Nathaniel Jacob Baron-Schmitt Tyler Collins)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 26.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Suppose one event happens, and then another. What does it take for the first to be a cause of the second? We will consider answers to this question that reduce causation to laws of nature and to counterfactual facts. Then we will turn to grounding, which is the relation of determination that physicalists take to hold between physical facts and mental facts. We will look at the recently popular idea that grounding is closely analogous to causation, or even a kind of causation.

    • 16062 Seminar
      Was ist platonische Liebe? Platons Symposium (Raul Heimann)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar beginnt erst in der zweiten Vorlesungswoche, am 22. April!

      Kommentar

      Platons Dialog „Symposion“ gehört zu den einflussreichsten und meist rezipierten Werken der europäischen Literatur. Die verschiedenen Lobreden auf Eros bieten ein einzigartiges Panorama antiker Liebesvorstellungen. Dem sophistischen Eros der Vorredner stellt Platon den philosophischen Eros der Diotima gegenüber, einer der ersten dokumentierten Philosophinnen überhaupt. Danach ist Liebe nicht selbst das göttliche Schöne, sondern das Streben danach. Die Lehre vom Aufstieg zur Schau des Schönen gewährt einen Zugang zu einem Liebes- und Philosophieverständnis, das bis heute in Philosophie, Religion, Kunst und Literatur als „platonische Liebe“ nachwirkt. Im Seminar rekonstruieren wir anhand einer gründlichen Textlektüre die verschiedenen Liebesvorstellungen und ihre systematischen Zusammenhänge. Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Literatur: Platon, Symposion, gr.- dt., Übers./Hrsg.: B. Zehnpfennig, Meiner-Verlag, Hamburg 2000. Platon, Symposion, Klassiker Auslegen, Band 39, Hrsg.: C. Horn, Akademie-Verlag, Berlin 2011. Platon, Werke, gr.- dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: Hülser, K., Frankfurt/M. 2002.

    • 16063 Seminar
      Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinem 1989 veröffentlichten Werk „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ entwirft Richard Rorty die Skizze einer postmetaphysischen, liberalen Utopie, in welcher Grausamkeit als das Schlimmste erachtet wird. Die Verabschiedung des metaphysischen Ideals der Erkenntnis ewiger, absoluter Wahrheiten versucht Rorty zu plausibilisieren, indem er darauf verweist, dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und Sätze wiederum von Sprechern in Sprachgemeinschaften geschaffen werden. Wahrheiten sind also immer schon eingebettet in die verschiedenen Lebensformen von Sprachgemeinschaften, nie eine direkte Beschreibung der externen Wirklichkeit. Daraus zieht Rorty die Konsequenz, dass ein ironischer Abstand zu dem eigenen Vokabular, der eigenen Sprache, angemessen ist. Dieser Abstand liefert dabei Möglichkeiten, sich selbst neu zu schöpfen, wie sie z.B. von Kierkegaard, Nietzsche oder Baudelaire ergriffen wurden. Sein Ideal der Solidarität versucht Rorty dementsprechend nicht metaphysisch zu begründen, sondern durch Bezug auf die Vorstellungskraft plausibel zu machen. Angestrebt wird von Rorty die Ausdehnung des „Wir“, des Bereiches derer, denen wir zuschreiben, wie wir leiden zu können. Dieses kann z.B. durch die Einfühlung, wie sie beim Schreiben und Rezipieren von Romanen geschieht, ermöglicht werden. Im Seminar werden wir „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ lesen und kritisch diskutieren.

    • 16064 Seminar
      Aristoteles Nikomachische Ethik I-III (1-7), V (1-11) (Valentina Dafne De Vita)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ziele des Seminares sind, eines der Hauptwerke der Philosophiegeschichte und der Ethik zu behandeln, den Umgang mit Fachvokabular der Ethik (wie Tugend, Glückseligkeit, Handeln, Gerechtigkeit, Klugheit als praktisches Wissen und Teleologie) einzuüben sowie Aristoteles Eudämonismus im Rahmen der Geschichte der Philosophie und der Systematik einzuordnen.

    • 16065 Seminar
      Philosophie im Podcast: Kulturelle Aneignung (Deborah Mühlebach)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Wie kann und soll Philosophie in der Öffentlichkeit aussehen? Wie ganz allgemein und wie im Medium Podcast? In diesem Seminar werden wir diese Fragen zunächst grundlegend diskutieren und v.a. auch praktisch umsetzen. Für „mitgedacht – der denXte-Podcast zu Euren philosophischen Fragen” werden wir eine Frage behandeln, die eine philosophieinteressierte Person zum Thema der kulturellen Aneignung (engl. „cultural appropriation“) eingereicht hat. Ziel des Seminars ist es, dass studentische Projektteams Features oder Reportagen erstellen, die in Auseinandersetzung mit philosophischer Literatur auf die eingereichte Frage reagieren, und diese am Ende auch Teil der fertigen Podcast-Folge werden. Weitere Informationen zum Konzept und zum Podcast gibt es auf https://denxte.de/podcast/ sowie in den bereits veröffentlichten Folgen, die auf allen gängigen Plattformen verfügbar sind. Die eingereichte Frage und daran anschließende Fragen und Problemfelder werde im Seminar gemeinsam erläutert und geschärft. Das Seminar soll einen konstruktiven Diskussionskreis schaffen, in den alle Studierenden wertschätzend eingebunden sind. Das genauere Vorgehen wird in der ersten Sitzung ausführlich besprochen.

    • 16066 Seminar Abgesagt
      Ethik in der chinesischen buddhistischen Philosophie (Hans-Detlef Feger)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Ursache des Leidens, wie von Buddha als Gier, Hass oder Täuschung zusammengefasst, ist heutzutage institutionell verankert. Buddhistische ethische Perspektiven sind für moderne moralische Dilemmata von Bedeutung. Buddhistische Grundwerte wie Interdependenz, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit, die nicht nur für rationale Wesen, sondern auch für Tiere und Pflanzen gelten, legen andere ethische Grundlagen nahe. Der chinesische Buddhismus unterscheidet sich nicht nur durch die Entwicklung des Mahayana-Buddhismus auf dem Han-Gebiet, sondern auch durch die Integration konfuzianischer und taoistischer Philosophieideen im langen Prozess der Übersetzung und Verbreitung. Dies gilt es in Betracht zu ziehen.-
      Im Gegensatz zu Kant, der die Grundlagen der Sittenlehre auf die Freiheit der autonomen Subjektivität legte, wird in der buddhistischen Ethik ein konstantes Selbst durch Abhängigkeit dekonstruiert. Wie kann das ethische Subjekt in diesem Kontext verantwortlich gemacht werden? In diesem Seminar werden Konzepte wie Leerheit (sunyata) und Abhängiges Entstehen (pratitya-samutpada) ethisch interpretiert. Zusätzlich werden in China verbreitete Phänomene wie geschickte Mittel (upaya-kausalya) und die mütterliche Darstellung von Guanyin/Bodhisattva Avalokiteshvara als Verkörperung der Barmherzigkeit gemeinsam mit ihren ethischen Implikationen untersucht. Neben Texten über buddhistische Ethik werden das Diamant-Sutra, Abschnitte aus der Belehrung des Vimalakirti (Vimalakirtinirdesa), das Plattform-Sutra und Avalokitesvara-vikurv?na-nirdesa? u.A. gelesen. – Das Seminar werde ich in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Wang Ge, einer Buddhismus-Expertin aus China, durchführen. Die Seminarsprache ist Deutsch.

    • 16067 Seminar
      Marsilio Ficinos Über die Liebe oder Platons Gastmahl: Eine Einführung in den frühneuzeitlichen Platonismus (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Humanist Marsilio Ficino (1433–1499) gehört zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des italienischen Humanismus. Seine Übersetzungen und Kommentare von platonischen sowie neuplatonischen Texten machten Platons und Plotins Werke dem frühneuzeitlichen Publikum zugänglich. Ficinos Kommentar eines der beliebtesten platonischen Dialoge, das Symposion, stellt ein eigenartiges Werk dar: Weit davon entfernt, ein bloßer Kommentar zu sein, besteht Ficinos Werk viel mehr um eine Nachahmung von Platons Symposion, in dem das platonische Vorbild das Gesprächsthema von vollkommen neuen – und rein frühneuzeitlichen – Dialogen darstellt. Damit bietet Ficino uns als Lesenden eine eigenartige Perspektive sowohl auf die platonische und neuplatonische Rezeption im Kontext des Humanismus, als auch auf wesentliche Themen der philosophischen Auseinandersetzungen seiner Zeit: Kosmologie und Kosmogonie als theoretische Grundlage der Emanationslehre sowie ihren Einfluss auf die Erkenntnistheorie; Willensfreiheit, menschlichen Geist und Würde des Menschen; das rhetorische Leitmotiv der Apotheose von Platons Lehrer Sokrates, als würdigster aller Menschen bekannt; Hedonismus und Epikureismus als positive ethische Alternative zum Stoizismus usw.
      Durch die Lektüre von Aufsätzen aus Platons Symposion, Ficinos Symposionkommentar sowie weitere bedeutungsvolle antike und spätantike Quellen werden im Lauf des Seminars typisch platonische erkenntnistheoretische und ethische Themen eingeführt und gemeinsam analysiert. Auf diese Weise wird ein erster Überblick über die philosophischen Debatten im Rahmen des sogenannten Florentiner Platonismus gewonnen sowie – aus einer etwas breiteren Perspektive betrachtet – über die frühneuzeitliche Rezeption der antiken und spätantiken – insbesondere platonische – Philosophie.

      Die Texte (Aufsätze sowie Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Marsilio Ficino, Über die Liebe oder Platons Gastmahl. Herausgegeben von Paul Richard Blum, Meiner Verlag, Hamburg 2014

      Platon, Symposion / Gastmahl. Herausgegeben von Barbara Zehnpfennig, Meiner Verlag, Hamburg 2012

    • 16210 Seminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ethik gehört für Aristoteles zusammen mit der Politik zu dem Teil der Philosophie, der den Menschen in den Fokus stellt, sofern er in Gemeinschaft tätig ist. Beide Wissenschaftsbereiche erforschen demnach komplementär zueinander, wie der Mensch das höchste Gut, sein Glück, erreichen kann. Während in der Politik die gemeinschaftlichen und institutionellen Aspekte ausgelotet werden, stehen in der Ethik die grundsätzlichen Bedingungen und Voraussetzungen für das Erreichen einer glückszuträglichen seelischen Verfasstheit und die Vermittlung der Kenntnisse der hierfür notwenigen Unterscheidungen im Fokus.
      Das Seminar soll in die Zielstellung, den Aufbau und die Inhalte der Nikomachischen Ethik einführen und bietet eine ideale Grundlage für das im Juli stattfindende Blockseminar von Prof. Arbogast Schmitt zum „Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als Prinzip der Ethik“.

      Wir werden zentrale Passagen übersetzen, lesen und diskutieren, wobei der Schwerpunkt auf den Büchern 1, 2, 3 und 10 liegt.

      Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16215 Übung
      Platons Euthydemos - Über sophistische Debattierkunst (Christian Vogel)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/239 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Euthydemos führt uns Platon in äußerst humorvoller Weise anhand eines argumentativen Schaukampfes zweier sophistischer Tugendlehrer das Wesen der sophistischen Streitkunst vor Augen – und liefert mit diesem so kunstvollen wie unterhaltsamen Dialog eine subtile Einführung in die Grundregeln des Denkens, die Prinzipien der Logik und die Grundlagen platonischen Philosophierens.
      In diesem Kurs werden wir den gesamten Dialog übersetzen und intensiv diskutieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16279 Lektürekurs
      Das Erbe des Neuplatonismus: Geistige und literarische Strömungen im Byzantinischen Reich (Omid Sadeghi Seraji)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16322 Übung
      Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“

      Wie können wir mit den Herausforderungen sowohl des alltäglichen Lebens als auch unserer menschlichen Grundkonstitution umgehen? Sogar bewusst unsere mentalen Belastungen lindern? Was ist unser Platz als Menschen im Kosmos – und wie können wir Wissen darüber erlangen? Die antike Philosophie der Stoiker – seit einigen Jahren wieder populär in Philosophiepublikationen und in den Medien – bietet Hilfe und Antworten an für Probleme des Alltags bis hin zu existentiellen Fragen der Menschheit. 

      In diesem Lektürekurs vollziehen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien der Stoa als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie nach. Die Stoiker schufen eine der ersten systematischen Philosophien der griechisch-römischen Antike und versuchten, Erkenntnistheorie/Logik, Physik und Ethik jeweils für sich und in Bezug zueinander konsistent auszuformulieren. Im Rahmen unserer Lektüre lernen Sie zunächst in einem Überblick die stoische Kosmologie/Physik sowie Erkenntnistheorie/Logik kennen, bevor wir uns vor allem ethischen Fragen zuwenden. Kann die Stoa in ihrer ursprünglichen Ausprägung ein Weg zu Gelassenheit, sogar zu Glück sein? Wie wirkt sich die stoische Ethik auf Gesellschaften und ihre Hierarchien aus? Was fällt Ihnen bei heutigen, zeitgenössischen Darstellungen und Anwendungen der stoischen Tradition auf?

      Wir lesen wesentliche Vertreter des Stoizismus mit einem Schwerpunkt auf Vertretern aus der Antike: Darstellungen der Lehren der frühesten Stoiker Zenon, Kleanthes, Chrysipp (3. Jh. v. Chr.), sowie Auszüge aus Ciceros Schriften zur mittleren Stoa, außerdem aus erhaltenen jüngeren stoischen Werken aus dem kaiserzeitlichen Rom (Seneca, Epiktet, Mark Aurel). Im letzten Semesterdrittel schauen wir uns exemplarisch und punktuell die Spuren an, die die Stoa z.B. im frühen Christentum (Augustinus), in der islamischen Philosophie des 9. Jh. (an-Nazzam), im Mittelalter, der Renaissance (Lipsius) sowie der Frühen Neuzeit (Spinoza) bis hin zur Aufklärung (Kant) hinterlassen hat.

      Alle Teilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophiegeschichte der Antike und ihrer späteren Rezeption. Die Primärtexte lesen wir in deutscher Übersetzung, weitere Forschungsliteratur größtenteils auf Deutsch und bisweilen auf Englisch. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Lektürekurs Kenntnisse zu Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte. Ihr erworbenes Wissen können Sie je nach Bedarf und Modulanforderungen in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik und Mittellatinistik vertiefen und erweitern ihr Wissen über eine der wirkmächtigsten philosophischen Traditionen der griechisch-römischen Antike. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen.

      Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt.

      Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 16324 Übung
      Margaret Cavendish: Atomismus und Poesie (Bernd Roling)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den eigenwilligen Kritikerinnen ebenso der cartesianischen wie auch der mechanistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, die erst seit einigen Jahren wiederentdeckt wird, zählt die Duchess of Newcastle, Lady Margaret Cavendish (1623–1673). Cavendish dürfte zu den vielseitigsten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit gehört haben, die ihre Thesen mit bemerkenswerter Autonomie vertrat und sich von vor allem männlicher Kritik an ihrer Person nicht irritieren ließ. Neben Gedichten, Theaterstücken, Briefen und ihrem heute wohl bekanntesten Werk, dem Sciencefiction-Roman ‚the Blazing World‘, legte Lady Cavendish eine ganze Galerie von naturphilosophischen Schriften vor, mit denen sie auf die Debatten ihrer Zeit Bezug nahm. Ausgehend von einem an Lukrez geschulten Atomismus, der dem Naturganzen die Aura des Unerklärlichen beließ, gelangte sie zu einem Materiebegriff, der vor allem die Annahme einer toten und unbelebten extensio, wie sie Descartes sehen wollte, in Frage stellte, und ihr einen vitalistischen Materialismus entgegenhielt. Konnte die Materie nicht selbst den Geist in sich enthalten? Lady Cavendishs Affirmation eines universalen und alleserfüllenden Lebens erweiterte sie im Laufe ihres Lebens um eine ökokritische Perspektive, die sie vor allem in ihren Gedichten zu Gehör brachte. Im Seminar soll eine Auswahl aus dem philosophischen Werk Lady Cavendishs gelesen werden.

      Literatur: Margaret Cavendish, Poems and Fancies, with the Animal Parliament, hg. von Brandie Siegfried, London 2018, Margaret Cavendish, Grounds of Natural Philosophy, hg. von Anne Thell, Peterborough 2020, Margaret Cavendish, Observations upon Experimental Philosophy, hg. von Eilleen O’Neill, New York 2001, Deborah Boyle, The Well-ordered Universe. The Philosophy of Margaret Cavendish, Oxford 2018.       

  • AM Theoretische Philosophie

    0044eB1.1
    • 16030 Vorlesung
      Als Christus Konfuzius und Buddha traf - Theologisch-philosophisch-kulturelle Begegnungen zwischen China und Europa im 17./18. Jahrhundert (Wenchao Li)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Lehrveranstaltung gibt einen Rück- und Überblick über die Verbreitung christlichen Glaubens in China (in erster Linie durch die Jesuiten) und die chinesische Reaktionen auf der einen Seite und Rezeptionen des konfuzianischen wie buddhistischen Denkens in Europa auf der anderen Seite in der frühen Neuzeit (A. Kircher, N. Malebranche, P.-Y. Pezron, Chr. Thomasius, G. W. Leibniz, Chr. Wolff, G. B. Bilfinger, J. F. Budde u.v.a.).

    • 16200 Vorlesung
      Die Philosophie der Vorsokratiker (Christian Vogel)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Platon und Aristoteles entwickeln einen großen Teil ihrer Philosophie aus einer intensiven Auseinandersetzung mit Positionen frühgriechischer Denker, die heutzutage – genauso üblich wie irritierend – als Vorsokratiker bezeichnet werden. So unterschiedlich Herkunft, Methoden, Problemstellungen und Lösungswege dieser Denker sind, haben sie doch gemein, dass die Quellen, die uns einen Zugang zu Ihrem Denken gewähren sollten, äußerst dürftig sind, während zugleich scheinbar klare Konstruktionen sowie Verkürzungen ihrer Positionen zahlreich zu finden sind. (Stichwort: „Alles fließt“).
      In dieser Vorlesung gehen wir zurück auf die Texte, die uns überliefert sind, ordnen diese zunächst ein und prüfen, was wir aus ihnen – und was wir von Anderen – über die Probleme, die sie beantworten sollen und über die Lösungen, die sie vorschlagen, erfahren. Ziel der Vorlesung ist es, die Themen, Argumentationsstrukturen und -methoden der frühgriechischen Philosophie zu ergründen und damit auch einen Teil des Hintergrunds des platonisch-aristotelischen Philosophierens zu erhellen. Die Vorlesung setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16320 Vorlesung
      Bonaventura und die Franziskanerphilosophie im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalistisch gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebten General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden.

      Literatur: Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.

    • 17503 Vorlesung
      Kunst als Übung (Kirsten Maar, Francesca Raimondi)
      Zeit: Mo 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Seit den 1960er Jahren haben sich die Kunst und ihre Theorie immer stärker von einem gegenstandsorientierten hin zu einem performativen und praxeologischen (Selbst-) Verständnis bewegt. Mit der Vorlesung möchten wir daran anknüpfen und Kunst nicht als singuläres Werk in den Blick nehmen; wir möchten dieses Verständnis aber auch fortschreiben und Kunst nicht als einmaliges Ereignis, sondern als ein praktisches Feld erschließen, in dem es um die kollektive Einübung neuer Weisen des Sehens, Hörens, Sich-Bewegens und Sich-Begegnens geht. Kunst als Übung zu verstehen, heißt sie anhand von wiederholten und kontinuierlichen Begegnungen zu betrachten, in denen Spannungen und Differenzen zu bestehenden gesellschaftlichen Praktiken entstehen. Ein besonderer Fokus wird die Vorlesung auf das Potential der Künste richten, normativ eingeübte Wahrnehmungsmodalitäten, affektive Strukturen und Denkgewohnheiten zu ’verlernen’, die in Klassenfragen, Prozessen der Dekolonialisierung und für den Abbau von stereotypen Geschlechterdifferenzen eine zentrale Rolle spielen. Mit dieser praktischen Einbettung werden wir den autonomen Status der Kunst diskutieren und ihn ausgehend von kontextbezogenen und auch entgrenzenden Praktiken befragen; zum anderen eröffnet die Perspektive von Kunst als Übung auch ein neuer Zugang zum Verhältnis von Kunst und Pädagogik. Die Vorlesung möchte aber auch die künstlerischen Prozesse selbst anders fassen. Es sollen Epistemologien und Politiken des Künstler*innenwissens thematisiert sowie die Produktion von Kunst als Prozess neu in den Blick genommen werden: die Probe, die Skizze, das nicht nur Offene, sondern noch Unfertige, im Entstehen begriffene sollen eine besondere Aufschlusskraft mit Bezug auf das bekommen, was Kunst als eigentümliche Praxis ausmacht. Um diese verschiedenen Felder zwischen Theorie und Praxis zu untersuchen, ist die Vorlesung interdisziplinär ausgerichtet. Nach vorbereitenden Sitzungen im Seminarplenum sind eine Reihe von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen aus verschiedenen Kunstfeldern eingeladen, mit uns ihre jeweiligen Perspektiven zu teilen und zu diskutieren.

    • 16031 Seminar
      Das Körper/Geist-Problem (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Körper/Geist-Problem – auch bekannt als Leib/Seele-Problem – ist eines der zentralen Probleme innerhalb der Philosophie des Geistes. Kurzgefasst besteht es darin, eine philosophisch befriedigende Charakterisierung des Verhältnisses zwischen mentalen/psychischen Eigenschaften und Ereignissen auf der einen und physischen/körperlichen Eigenschaften und Ereignissen auf der anderen Seite zu geben. In diesem systematisch ausgerichteten Seminar werden wir uns dem Körper/Geist-Problem mittels der Lektüre einer Auswahl aus Texten des 20. und 21. Jahrhunderts nähern. Zudem werden wir die Beschäftigung mit dem Körper/Geist-Problem als Anlass nehmen, uns mit einigen grundlegenden Begriffen und Unterscheidungen vertraut zu machen; unter anderem dem eines intentionalen Zustandes, dem Begriff der Supervenienz, der Unterscheidung zwischen Typen und Vorkommnissen, dem Begriff des Epiphänomens und einigen weiteren.

    • 16032 Seminar
      Kant and Arendt on Sensus Communis (Englisch) (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The core of the seminar is Arendt’s “Lectures on Kant’s Political  Philosophy”, which is a transcription of the series of lectures Arendt gave at the New School for Social Research during the Fall semester of 1970. The lectures convey an original interpretation of Kant’s political philosophy, focused, perhaps surprisingly, on the “Critique of Judgment”. Indeed, the lectures are designed, as the curator of the transcription, Roland Beiner, writes, mainly to show that it is the third Critique and specifically its first part, the “Critique of the Aesthetic Power of Judgment”, that meaningfully contributes to outlining Kant’s political thought.
      Within the richness of the lectures, the Kantian notion of sensus communis plays a crucial role in Arendt‘s political reading of Kant. Although Kant does not systematically articulate the notion of sensus communis, Arendt’s account contributes to providing the readers with a comprehensive interpretation that essentially links sensus communis to the power of judgment. In so doing, Arendt develops Kant’s germinal insights spelt out in the third Critique and contributes to the investigation of this faculty of the mind. The seminar aims mainly to disclose the theoretical as well as the political potential of the notion of sensus communis by juxtaposing Kant’s articulation of that notion within the third Critique and Arendt‘s interpretation in the “Lectures”. The seminar will be accordingly divided into two parts. The texts by Kant will be considered through the following principal questions: What is Man in its plurality? What is the importance of sociability for Kant? What does it mean to think for oneself, and how is it possible to think from the place of everyone else? We will see how in the reading put forward by Arendt the notion of sensus communis is crucial for the articulation of such questions.
      Further information, complete bibliography and participation requirements will be clarified at the beginning of the seminar.

      Approximate bibliography:

      Arendt, H., Lectures on Kant’s Political Philosophy; The University of 
      Chicago Press, 1992. (Das Urteilen : Texte zu Kants Politischer Philosophie; 
      dritter Teil zu ”Vom Leben des Geistes” / Hannah Arendt. Aus dem Nachlass 
      hrsg. und mit einem Essay von Ronald Beiner; Piper, München, 2012)
      Kant, I., Critique of the Power of Judgment, trans. by Guyer, P., Matthews, 
      E., Cambridge University Press, New York, 2002. (Kritik der Urteilskraft, 
      hrsg. v. Heiner Klemme, Hamburg: Felix Meiner, 2009)

      Kant, I., Kleingeld, P., (ed.), Toward Perpetual Peace and Other Writings on 
      Politics, Peace, and History; Yale University Press, New York, 2006.
      Beiner, R., Nedelsky, J., Judgment, Imagination and Politics: Themes from 
      Kant and Arendt; Rowman + Littlefield, 2001.
      Payne, C., Thorpe, L. (ed.), Kant and the Concept of Community; University 
      of Rochester Press, 2011.
      Feloj, S., “Think for Oneself and Broad-Minded Thinking. Hannah Arendt on 
      Kant’s Critique of the Power of Judgment”; in: Marino, S., Terzi, P. (ed.), 
      Kant’s “Critique of Aesthetic Judgment” in the 20th Century. A Companion to 
      Its Main Interpretations; Berlin, Boston: De Gruyter, 2020; pp. 159 - 176.

    • 16033 Seminar
      Relativismus und sozialer Konstruktivismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Alltag gehen Menschen üblicherweise davon aus, dass es eine von uns unabhängige Welt und objektive Wahrheiten darüber gibt, die man – mit unterschiedlich gutem Erfolg – erkennen kann. In den Geistes- und Sozialwissenschaften finden dagegen viele den Gedanken attraktiv, dass die Welt gar nicht unabhängig von uns existiert, dass Annahmen nur relativ zu bestimmten Subjekten bzw. sozialen oder ethnischen Gruppen wahr sind und dass alles Wissen „sozial konstruiert“ ist. In dem Seminar soll es darum gehen, was diese Behauptungen eigentlich genau besagen, wie gut sie begründet sind und wie man sie gegebenenfalls kritisieren kann. Im Zentrum stehen soll das 2006 erschienene Buch ”Fear of Knowledge. Against Relativism and Constructivism” von Paul Boghossian, sowie einige Texte der dort kritisierten Autoren.

    • 16034 Seminar
      Philosophie der Farben (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Farben sind deswegen philosophisch ein sehr interessantes Thema, weil unklar ist, ob die Gegenstände, die wir wahrnehmen, tatsächlich farbig sind, oder ob sie uns nur sinnlich als farbig erscheinen. Eine Tomate sieht für Menschen mit Rot-Grün-Sehschwäche anders aus als für Menschen, die diese Schwäche nicht haben. Viele Wirbeltiere, die anders als Menschen nicht nur drei, sondern vier Arten von Farbrezeptoren besitzen, können mehr Farben wahrnehmen als wir Menschen. Überlegungen wie diese haben manche Philosophen zu der Überzeugung gebracht, dass Gegenständen nicht wirklich farbig sind, sondern uns nur farbig erscheinen. Philosophen, die eine solche Position vertreten, bezeichnet man als Farb-Eliminativisten; Philosophen, die dagegen der Meinung sind, dass es sich bei Farben tatsächlich um geist-unabhängige Eigenschaften von Gegenständen handelt, werden als Farb-Realisten bezeichnet. Unter den Farb-Realisten wiederum ist umstritten, um was für Arten von Eigenschaften es sich bei Farben handelt. Dispositionalisten behaupten, dass Farben Dispositionen sind, bestimmte Wahrnehmungszustände in uns hervorzurufen. Physikalisten nehmen an, dass Farben physikalische Eigenschaften sind, z. B. die Eigenschaft, einfallendes Licht auf bestimmte Weise zu reflektieren. Primitivisten zufolge sind Farben Eigenschaften sui generis, also Eigenschaften ganz eigener Art, die weder mit Dispositionen noch mit physikalischen Eigenschaften identifiziert werden können.
      Im Seminar werden wir diese verschiedenen Theorien kennenlernen und untersuchen, welche Argumente für und gegen sie sprechen. Wir werden uns zum einen mit Texten aus der frühen Neuzeit, zum anderen mit Texten aus der Gegenwartsphilosophie beschäftigen.
      Als vorbereitende Lektüre kann der Eintrag „Color“ in der Stanford encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/entries/color/)
      gelesen werden.

    • 16035 Seminar
      Kants transzendentaler Idealismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Kernthese von Kants transzendentalem Idealismus lautet, dass die Dinge in Raum und Zeit, die wir erkennen können, nur „Erscheinungen“ und nicht „Dinge an sich“ sind. Was Kant mit dieser These genau sagen will, ist bis heute umstritten. Will er behaupten, dass jeder von uns nur seine eigenen Vorstellungen, nicht aber die Außenwelt erkennen kann? Oder ist seine Behauptung, dass wir nur Erscheinungen erkennen, damit vereinbar, dass die Dinge, die wir erkennen, geist-unabhängig existieren?
      In unserem Seminar soll eine detaillierte Interpretation von Kants Aussagen zur Unterscheidung zwischen Erscheinungen und Dingen an sich zum Ausgangspunkt einer Einführung in verschiedene Teile seiner theoretischen Philosophie genommen werden.

      Das Seminar wird gemeinsam mit Till Hoeppner unterrichtet.

    • 16036 Seminar
      Philosophie des Rechts bei Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir uns mit Kants und Fichtes Theorie des Rechts auseinandersetzen. Diskutiert werden die Texte:
      Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre und System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet (ab mehr als 2 Fehlstunden mit Attest oder in Absprache), für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16037 Seminar
      Das Geist-Kapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" (Lilja Walliser)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Lektüre-Seminar werden wir am Stück einen großen Teil der zweiten Hälfte von Hegels Phänomenologie des Geistes, nämlich das Kapitel über den Geist lesen. Themen, die in diesem Textabschnitt vorkommen, sind unter anderem Hegels Beschäftigung mit der griechischen Tragödie, mit der Aufklärung und den dafür zentralen Begriffen von Bildung und Entfremdung, sowie mit der kantischen und romantischen Moralphilosophie. Vorkenntnisse mit Blick auf die erste Hälfte der Phänomenologie (etwa aus dem Einführungskurs oder anderen Seminaren) sind sehr willkommen und hilfreich, aber keine grundsätzliche Voraussetzung. Das Seminar kann auch als Einstieg in Hegels Philosophie besucht werden. Voraussetzung ist dagegen die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre auch längerer, anspruchsvoller Textabschnitte und die Bereitschaft in Gruppen zu arbeiten. Wir werden im Seminar mit der Ausgabe der kritischen Edition im Meiner Verlag arbeiten. Text-Ausschnitte werden als pdf-Datei auf Blackboard bereitgestellt, die Anschaffung einer eigenen Ausgabe wird dringend empfohlen.

    • 16038 Seminar
      Außenweltskeptizismus (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Alltag gehen wir recht selbstverständlich davon aus, dass wir eine ganze Menge wissen; ich weiß, dass ich Hände habe, dass ich jetzt gerade an meinem Kamin sitze, dass 2+2 gleich 4 ist, dass Ziegen Tiere sind, dass Olaf Scholz schon mal etwas Rotes gesehen hat. Unter skeptischen Positionen versteht man in der Erkenntnistheorie philosophische Positionen, die leugnen, dass sich unser Wissen tatsächlich soweit erstreckt, wie wir im Alltag annehmen. 
      Verschiedene skeptische Positionen unterscheiden sich hierbei hinsichtlich ihrer Reichweite. Eine Extremform leugnet, dass wir überhaupt irgendetwas wissen. Abgeschwächte Varianten beschränken sich auf bestimmte thematische Bereiche oder auf Arten des Zugangs. In diesem Seminar werden wir uns mit einer skeptischen Position auseinandersetzen, die recht radikale Folgen
      hätte: dem sogenannten Außenweltskeptizismus, dem zufolge wir nicht wissen können, wie die außerhalb unseres Bewusstseins existierende externe Welt beschaffen ist (oder gar, ob eine solche überhaupt existiert). Der Außenweltskeptizismus ist eine radikale Position: Wenn er korrekt wäre, hätte dies vermutlich entweder eine enorme Einschränkung unseres Wissens zur Folge (ich weiß doch nicht, dass ich Hände habe und dass ich an meinen Kamin sitze, und entgegen meiner Überzeugung existieren weder Ziegen noch Olaf Scholz), oder die Konsequenz, dass die „Welt“ ganz anders ist, als ich erst mal gedacht hätte (Hände, Kamine, Ziegen und Scholz – alles nur Inhalte meines Geistes). Dennoch scheint es überraschend schwierig zu sein, den Außenweltskeptizismus schlüssig zu widerlegen. In diesem Seminar werden wir die Auseinandersetzung mit dem Außenweltskeptizismus nutzen, um uns auch etwas genereller mit der Struktur skeptischer Argumente und relevanten erkenntnistheoretischen Prinzipien zu befassen. Wir werden das Semester mit einem kurzen Blick auf historisch einflussreiche Positionen beginnen, unser Hauptfokus wird dann auf (weitestgehend englischsprachiger) Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts liegen.

    • 16039 Seminar
      Metaphysik von Alltagsgegenständen (Lea Hugo)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Auch mit den alltäglichsten Gegenständen, wie Tischen oder Fahrrädern,
      sind schwierige metaphysische Fragen verbunden: In diesem Seminar werden
      wir uns mit dem "Problem der Vielen" beschäftigen und fragen, ob es
      mehrere Gegenstände zur gleichen Zeit am gleichen Ort geben kann oder
      sogar muss. Wir werden uns mit "materieller Konstitution", also dem
      Verhältnis zwischen einem Gegenstand und dessen Material,
      auseinandersetzen. Und wir untersuchen die Bedingungen, unter denen Dinge
      ein weiteres Ding bilden ("Komposition"). So führt das Seminar in zentrale
      Debatten der Metaphysik ein.

    • 16040 Seminar
      Theodor W. Adorno: Minima Moralia (Janis Walter)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16053 Seminar
      Die Philosophie von Sigmund Freud (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Es ist schwierig zu übersehen, wie Sigmund Freud die Philosophie der 20. und 21. Jahrhunderte massiv beeinflusst hat. Die Theorie der von Freud begründeten Psychoanalyse hat kaum eine philosophische Disziplin unberührt gelassen. Mit Friedrich Nietzsche und Karl Marx, hat er unsere individuelle und gesellschaftliche Selbstverständnisse revolutioniert. Schlüsselwerke der gegenwärtigen Philosophie operieren mit Begriffen, die von Freud stammen, und entwickeln Ideen, deren Verständnis die Kenntnis der Grundbegriffe der Psychoanalyse voraussetzt. Manche Freud’schen Kategorien, etwa wie «Verdrängung», «Ödipus Komplex», «Lustprinzip», «Realitätsprinzip», «Todestrieb» usw. sind Teil unserer Umgangssprache geworden. Das Seminar widmet sich den zentralen spekulativen Schriften Sigmund Freuds, die eine direkte philosophische Bedeutsamkeit aufzeigen und noch aktuell für heutige philosophischen und öffentlichen Debatten sind oder sein können.

    • 16060 Seminar
      Schopenhauer and Nietzsche (Mihnea Chiujdea)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The main language of the seminar is English, but effort will be made to cater for those with limited language skills (students can read the texts in the original German, points and questions during the discussion can be raised in German; assignments can be written in German, etc.)

      Kommentar

      This seminar seeks to provide an overview of the philosophy of Arthur Schopenhauer and Friedrich Nietzsche. It starts by looking at Schopenhauer’s central work – The World as Will and Representation (1819), touching upon each of the central themes found therein: epistemology, ontology, aesthetics, and ethics. Subsequently, we will partially mirror the themes covered in studying Schopenhauer, this time providing Nietzsche’s take on these. We will approach Nietzsche’s work initially by looking at his On the Genealogy of Morality (1887) – one of his clearest and most systematically argued work. We will find that this not only provides insight on morality but will provide a good foundation for exploring Nietzsche on topics such as art, truth or the will to power. The final part of the seminar will be student driven. Three alternative options have been prepared, covering either A. Nietzsche on Knowledge, Causality and Truth; B. Nietzsche on Art; or C. Nietzsche on Nihilism and The Will to Power. Students will be asked to make a joint decision as to which one of these three topics they will choose for us to cover. This way, in addition to the topic of morality we will be able to cover in some detail Nietzsche’s take on one of the other topics that we explored at the beginning of the seminar from Schopenhauer’s perspective.

    • 16061 Seminar
      Causation and Grounding (Nathaniel Jacob Baron-Schmitt Tyler Collins)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 26.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Suppose one event happens, and then another. What does it take for the first to be a cause of the second? We will consider answers to this question that reduce causation to laws of nature and to counterfactual facts. Then we will turn to grounding, which is the relation of determination that physicalists take to hold between physical facts and mental facts. We will look at the recently popular idea that grounding is closely analogous to causation, or even a kind of causation.

    • 16062 Seminar
      Was ist platonische Liebe? Platons Symposium (Raul Heimann)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar beginnt erst in der zweiten Vorlesungswoche, am 22. April!

      Kommentar

      Platons Dialog „Symposion“ gehört zu den einflussreichsten und meist rezipierten Werken der europäischen Literatur. Die verschiedenen Lobreden auf Eros bieten ein einzigartiges Panorama antiker Liebesvorstellungen. Dem sophistischen Eros der Vorredner stellt Platon den philosophischen Eros der Diotima gegenüber, einer der ersten dokumentierten Philosophinnen überhaupt. Danach ist Liebe nicht selbst das göttliche Schöne, sondern das Streben danach. Die Lehre vom Aufstieg zur Schau des Schönen gewährt einen Zugang zu einem Liebes- und Philosophieverständnis, das bis heute in Philosophie, Religion, Kunst und Literatur als „platonische Liebe“ nachwirkt. Im Seminar rekonstruieren wir anhand einer gründlichen Textlektüre die verschiedenen Liebesvorstellungen und ihre systematischen Zusammenhänge. Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Literatur: Platon, Symposion, gr.- dt., Übers./Hrsg.: B. Zehnpfennig, Meiner-Verlag, Hamburg 2000. Platon, Symposion, Klassiker Auslegen, Band 39, Hrsg.: C. Horn, Akademie-Verlag, Berlin 2011. Platon, Werke, gr.- dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: Hülser, K., Frankfurt/M. 2002.

    • 16063 Seminar
      Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinem 1989 veröffentlichten Werk „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ entwirft Richard Rorty die Skizze einer postmetaphysischen, liberalen Utopie, in welcher Grausamkeit als das Schlimmste erachtet wird. Die Verabschiedung des metaphysischen Ideals der Erkenntnis ewiger, absoluter Wahrheiten versucht Rorty zu plausibilisieren, indem er darauf verweist, dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und Sätze wiederum von Sprechern in Sprachgemeinschaften geschaffen werden. Wahrheiten sind also immer schon eingebettet in die verschiedenen Lebensformen von Sprachgemeinschaften, nie eine direkte Beschreibung der externen Wirklichkeit. Daraus zieht Rorty die Konsequenz, dass ein ironischer Abstand zu dem eigenen Vokabular, der eigenen Sprache, angemessen ist. Dieser Abstand liefert dabei Möglichkeiten, sich selbst neu zu schöpfen, wie sie z.B. von Kierkegaard, Nietzsche oder Baudelaire ergriffen wurden. Sein Ideal der Solidarität versucht Rorty dementsprechend nicht metaphysisch zu begründen, sondern durch Bezug auf die Vorstellungskraft plausibel zu machen. Angestrebt wird von Rorty die Ausdehnung des „Wir“, des Bereiches derer, denen wir zuschreiben, wie wir leiden zu können. Dieses kann z.B. durch die Einfühlung, wie sie beim Schreiben und Rezipieren von Romanen geschieht, ermöglicht werden. Im Seminar werden wir „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ lesen und kritisch diskutieren.

    • 16065 Seminar
      Philosophie im Podcast: Kulturelle Aneignung (Deborah Mühlebach)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Wie kann und soll Philosophie in der Öffentlichkeit aussehen? Wie ganz allgemein und wie im Medium Podcast? In diesem Seminar werden wir diese Fragen zunächst grundlegend diskutieren und v.a. auch praktisch umsetzen. Für „mitgedacht – der denXte-Podcast zu Euren philosophischen Fragen” werden wir eine Frage behandeln, die eine philosophieinteressierte Person zum Thema der kulturellen Aneignung (engl. „cultural appropriation“) eingereicht hat. Ziel des Seminars ist es, dass studentische Projektteams Features oder Reportagen erstellen, die in Auseinandersetzung mit philosophischer Literatur auf die eingereichte Frage reagieren, und diese am Ende auch Teil der fertigen Podcast-Folge werden. Weitere Informationen zum Konzept und zum Podcast gibt es auf https://denxte.de/podcast/ sowie in den bereits veröffentlichten Folgen, die auf allen gängigen Plattformen verfügbar sind. Die eingereichte Frage und daran anschließende Fragen und Problemfelder werde im Seminar gemeinsam erläutert und geschärft. Das Seminar soll einen konstruktiven Diskussionskreis schaffen, in den alle Studierenden wertschätzend eingebunden sind. Das genauere Vorgehen wird in der ersten Sitzung ausführlich besprochen.

    • 16067 Seminar
      Marsilio Ficinos Über die Liebe oder Platons Gastmahl: Eine Einführung in den frühneuzeitlichen Platonismus (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Humanist Marsilio Ficino (1433–1499) gehört zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des italienischen Humanismus. Seine Übersetzungen und Kommentare von platonischen sowie neuplatonischen Texten machten Platons und Plotins Werke dem frühneuzeitlichen Publikum zugänglich. Ficinos Kommentar eines der beliebtesten platonischen Dialoge, das Symposion, stellt ein eigenartiges Werk dar: Weit davon entfernt, ein bloßer Kommentar zu sein, besteht Ficinos Werk viel mehr um eine Nachahmung von Platons Symposion, in dem das platonische Vorbild das Gesprächsthema von vollkommen neuen – und rein frühneuzeitlichen – Dialogen darstellt. Damit bietet Ficino uns als Lesenden eine eigenartige Perspektive sowohl auf die platonische und neuplatonische Rezeption im Kontext des Humanismus, als auch auf wesentliche Themen der philosophischen Auseinandersetzungen seiner Zeit: Kosmologie und Kosmogonie als theoretische Grundlage der Emanationslehre sowie ihren Einfluss auf die Erkenntnistheorie; Willensfreiheit, menschlichen Geist und Würde des Menschen; das rhetorische Leitmotiv der Apotheose von Platons Lehrer Sokrates, als würdigster aller Menschen bekannt; Hedonismus und Epikureismus als positive ethische Alternative zum Stoizismus usw.
      Durch die Lektüre von Aufsätzen aus Platons Symposion, Ficinos Symposionkommentar sowie weitere bedeutungsvolle antike und spätantike Quellen werden im Lauf des Seminars typisch platonische erkenntnistheoretische und ethische Themen eingeführt und gemeinsam analysiert. Auf diese Weise wird ein erster Überblick über die philosophischen Debatten im Rahmen des sogenannten Florentiner Platonismus gewonnen sowie – aus einer etwas breiteren Perspektive betrachtet – über die frühneuzeitliche Rezeption der antiken und spätantiken – insbesondere platonische – Philosophie.

      Die Texte (Aufsätze sowie Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Marsilio Ficino, Über die Liebe oder Platons Gastmahl. Herausgegeben von Paul Richard Blum, Meiner Verlag, Hamburg 2014

      Platon, Symposion / Gastmahl. Herausgegeben von Barbara Zehnpfennig, Meiner Verlag, Hamburg 2012

    • 16210 Seminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ethik gehört für Aristoteles zusammen mit der Politik zu dem Teil der Philosophie, der den Menschen in den Fokus stellt, sofern er in Gemeinschaft tätig ist. Beide Wissenschaftsbereiche erforschen demnach komplementär zueinander, wie der Mensch das höchste Gut, sein Glück, erreichen kann. Während in der Politik die gemeinschaftlichen und institutionellen Aspekte ausgelotet werden, stehen in der Ethik die grundsätzlichen Bedingungen und Voraussetzungen für das Erreichen einer glückszuträglichen seelischen Verfasstheit und die Vermittlung der Kenntnisse der hierfür notwenigen Unterscheidungen im Fokus.
      Das Seminar soll in die Zielstellung, den Aufbau und die Inhalte der Nikomachischen Ethik einführen und bietet eine ideale Grundlage für das im Juli stattfindende Blockseminar von Prof. Arbogast Schmitt zum „Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als Prinzip der Ethik“.

      Wir werden zentrale Passagen übersetzen, lesen und diskutieren, wobei der Schwerpunkt auf den Büchern 1, 2, 3 und 10 liegt.

      Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16215 Übung
      Platons Euthydemos - Über sophistische Debattierkunst (Christian Vogel)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/239 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Euthydemos führt uns Platon in äußerst humorvoller Weise anhand eines argumentativen Schaukampfes zweier sophistischer Tugendlehrer das Wesen der sophistischen Streitkunst vor Augen – und liefert mit diesem so kunstvollen wie unterhaltsamen Dialog eine subtile Einführung in die Grundregeln des Denkens, die Prinzipien der Logik und die Grundlagen platonischen Philosophierens.
      In diesem Kurs werden wir den gesamten Dialog übersetzen und intensiv diskutieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16279 Lektürekurs
      Das Erbe des Neuplatonismus: Geistige und literarische Strömungen im Byzantinischen Reich (Omid Sadeghi Seraji)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16322 Übung
      Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“

      Wie können wir mit den Herausforderungen sowohl des alltäglichen Lebens als auch unserer menschlichen Grundkonstitution umgehen? Sogar bewusst unsere mentalen Belastungen lindern? Was ist unser Platz als Menschen im Kosmos – und wie können wir Wissen darüber erlangen? Die antike Philosophie der Stoiker – seit einigen Jahren wieder populär in Philosophiepublikationen und in den Medien – bietet Hilfe und Antworten an für Probleme des Alltags bis hin zu existentiellen Fragen der Menschheit. 

      In diesem Lektürekurs vollziehen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien der Stoa als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie nach. Die Stoiker schufen eine der ersten systematischen Philosophien der griechisch-römischen Antike und versuchten, Erkenntnistheorie/Logik, Physik und Ethik jeweils für sich und in Bezug zueinander konsistent auszuformulieren. Im Rahmen unserer Lektüre lernen Sie zunächst in einem Überblick die stoische Kosmologie/Physik sowie Erkenntnistheorie/Logik kennen, bevor wir uns vor allem ethischen Fragen zuwenden. Kann die Stoa in ihrer ursprünglichen Ausprägung ein Weg zu Gelassenheit, sogar zu Glück sein? Wie wirkt sich die stoische Ethik auf Gesellschaften und ihre Hierarchien aus? Was fällt Ihnen bei heutigen, zeitgenössischen Darstellungen und Anwendungen der stoischen Tradition auf?

      Wir lesen wesentliche Vertreter des Stoizismus mit einem Schwerpunkt auf Vertretern aus der Antike: Darstellungen der Lehren der frühesten Stoiker Zenon, Kleanthes, Chrysipp (3. Jh. v. Chr.), sowie Auszüge aus Ciceros Schriften zur mittleren Stoa, außerdem aus erhaltenen jüngeren stoischen Werken aus dem kaiserzeitlichen Rom (Seneca, Epiktet, Mark Aurel). Im letzten Semesterdrittel schauen wir uns exemplarisch und punktuell die Spuren an, die die Stoa z.B. im frühen Christentum (Augustinus), in der islamischen Philosophie des 9. Jh. (an-Nazzam), im Mittelalter, der Renaissance (Lipsius) sowie der Frühen Neuzeit (Spinoza) bis hin zur Aufklärung (Kant) hinterlassen hat.

      Alle Teilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophiegeschichte der Antike und ihrer späteren Rezeption. Die Primärtexte lesen wir in deutscher Übersetzung, weitere Forschungsliteratur größtenteils auf Deutsch und bisweilen auf Englisch. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Lektürekurs Kenntnisse zu Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte. Ihr erworbenes Wissen können Sie je nach Bedarf und Modulanforderungen in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik und Mittellatinistik vertiefen und erweitern ihr Wissen über eine der wirkmächtigsten philosophischen Traditionen der griechisch-römischen Antike. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen.

      Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt.

      Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 16324 Übung
      Margaret Cavendish: Atomismus und Poesie (Bernd Roling)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den eigenwilligen Kritikerinnen ebenso der cartesianischen wie auch der mechanistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, die erst seit einigen Jahren wiederentdeckt wird, zählt die Duchess of Newcastle, Lady Margaret Cavendish (1623–1673). Cavendish dürfte zu den vielseitigsten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit gehört haben, die ihre Thesen mit bemerkenswerter Autonomie vertrat und sich von vor allem männlicher Kritik an ihrer Person nicht irritieren ließ. Neben Gedichten, Theaterstücken, Briefen und ihrem heute wohl bekanntesten Werk, dem Sciencefiction-Roman ‚the Blazing World‘, legte Lady Cavendish eine ganze Galerie von naturphilosophischen Schriften vor, mit denen sie auf die Debatten ihrer Zeit Bezug nahm. Ausgehend von einem an Lukrez geschulten Atomismus, der dem Naturganzen die Aura des Unerklärlichen beließ, gelangte sie zu einem Materiebegriff, der vor allem die Annahme einer toten und unbelebten extensio, wie sie Descartes sehen wollte, in Frage stellte, und ihr einen vitalistischen Materialismus entgegenhielt. Konnte die Materie nicht selbst den Geist in sich enthalten? Lady Cavendishs Affirmation eines universalen und alleserfüllenden Lebens erweiterte sie im Laufe ihres Lebens um eine ökokritische Perspektive, die sie vor allem in ihren Gedichten zu Gehör brachte. Im Seminar soll eine Auswahl aus dem philosophischen Werk Lady Cavendishs gelesen werden.

      Literatur: Margaret Cavendish, Poems and Fancies, with the Animal Parliament, hg. von Brandie Siegfried, London 2018, Margaret Cavendish, Grounds of Natural Philosophy, hg. von Anne Thell, Peterborough 2020, Margaret Cavendish, Observations upon Experimental Philosophy, hg. von Eilleen O’Neill, New York 2001, Deborah Boyle, The Well-ordered Universe. The Philosophy of Margaret Cavendish, Oxford 2018.       

  • AM Praktische Philosophie

    0044eB1.2
    • 16050 Vorlesung
      Hegels philosophisch-politische Jugendschriften (Friedrich Wolf)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Eine Neulektüre von Hegels Jugendschriften soll eine Vorlesungsreihe eröffnen, in der Hegels Hauptwerke in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung gelesen und kommentiert werden. Für die Jugendschriften wird die Reihenfolge ihrer Abfassung zugrunde gelegt.

      Mo, 16-18h
      15.4.: Einführung / früheste Manuskripte (Tagebuch, Gymnasialzeit und Predigten)
      22.4.: Berner Manuskripte, 1: Studien 1792/93-1794 und ‚Zur Psychologie und Tranzendentalphilosophie‘
      29.4.: Berner Manuskripte, 2: Studien 1795, Das Leben Jesu, Studien 1795-96 
      6.5.: Berner Manuskripte, 3: Zum Glauben und zur Religion
      13.5.: Berner Manuskripte, 4: Zur Geschichte Israels 
      27.5.: Vertrauliche Briefe über das vormalige staatsrechtliche Verhältnis des Waadtlandes zur Stadt Bern 
      3.6.: Frankfurter Manuskripte, 1: Zur Vereinigung und Liebe, Zur Verfassung Württembergs 
      10.6.: Frankfurter Manuskripte, 2: Zur christlichen Religion 
      17.6.: Frankfurter Manuskripte, 3: Zur jüdischen Religion, Über Religion
      24.6.: Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus (um 1796)
      1.7.: Unterschied der Philosophischen Systeme Fichtes und Schellings (1801) 
      8.7.: Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen (1801)
      15.7.: „Glauben und Wissen“ (Juli 1802) / „Über die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechtes“ (November 1802)

      Timeline zu Hegels Biographie
      Schulzeit 1776-1778
      Studienzeit 1788-1793
      Arbeit als Privatlehrer (‚Hofmeister‘) 1793-1800
      - Bern (1793)
      - Frankfurt a. M. (Ende 1800) 
      Privatdozent in Jena (ab Januar 1801)


    • 16320 Vorlesung
      Bonaventura und die Franziskanerphilosophie im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalistisch gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebten General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden.

      Literatur: Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.

    • 17503 Vorlesung
      Kunst als Übung (Kirsten Maar, Francesca Raimondi)
      Zeit: Mo 18:00-20:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Kommentar

      Seit den 1960er Jahren haben sich die Kunst und ihre Theorie immer stärker von einem gegenstandsorientierten hin zu einem performativen und praxeologischen (Selbst-) Verständnis bewegt. Mit der Vorlesung möchten wir daran anknüpfen und Kunst nicht als singuläres Werk in den Blick nehmen; wir möchten dieses Verständnis aber auch fortschreiben und Kunst nicht als einmaliges Ereignis, sondern als ein praktisches Feld erschließen, in dem es um die kollektive Einübung neuer Weisen des Sehens, Hörens, Sich-Bewegens und Sich-Begegnens geht. Kunst als Übung zu verstehen, heißt sie anhand von wiederholten und kontinuierlichen Begegnungen zu betrachten, in denen Spannungen und Differenzen zu bestehenden gesellschaftlichen Praktiken entstehen. Ein besonderer Fokus wird die Vorlesung auf das Potential der Künste richten, normativ eingeübte Wahrnehmungsmodalitäten, affektive Strukturen und Denkgewohnheiten zu ’verlernen’, die in Klassenfragen, Prozessen der Dekolonialisierung und für den Abbau von stereotypen Geschlechterdifferenzen eine zentrale Rolle spielen. Mit dieser praktischen Einbettung werden wir den autonomen Status der Kunst diskutieren und ihn ausgehend von kontextbezogenen und auch entgrenzenden Praktiken befragen; zum anderen eröffnet die Perspektive von Kunst als Übung auch ein neuer Zugang zum Verhältnis von Kunst und Pädagogik. Die Vorlesung möchte aber auch die künstlerischen Prozesse selbst anders fassen. Es sollen Epistemologien und Politiken des Künstler*innenwissens thematisiert sowie die Produktion von Kunst als Prozess neu in den Blick genommen werden: die Probe, die Skizze, das nicht nur Offene, sondern noch Unfertige, im Entstehen begriffene sollen eine besondere Aufschlusskraft mit Bezug auf das bekommen, was Kunst als eigentümliche Praxis ausmacht. Um diese verschiedenen Felder zwischen Theorie und Praxis zu untersuchen, ist die Vorlesung interdisziplinär ausgerichtet. Nach vorbereitenden Sitzungen im Seminarplenum sind eine Reihe von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen aus verschiedenen Kunstfeldern eingeladen, mit uns ihre jeweiligen Perspektiven zu teilen und zu diskutieren.

    • 15034 Proseminar
      Politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Das Proseminar soll in die politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte einführen. Was sind Menschenrechte, (wie) lassen sie sich begründen und welche Rechte haben wir? Um diese Fragen zu beantworten, werden zunächst klassische Ansätze aus der Ideengeschichte und sodann zeitgenössische Kontroversen behandelt. Zentrale Fragen sind dabei die (Kritik an der) Universalität der Menschenrechte und deren Stellung zwischen Moral, Recht und Politik. 15175 Hauptseminar Theorie der Tierrechte Politik gilt traditionell als eine Praxis von Menschen für Menschen. Dieser Anthropozentrismus des politischen Denkens wird in neuerer Zeit von prominenten Fachvertreter/innen wie Martha Nussbaum und Will Kymlicka angefochten. Sie verstehen das Mensch-Tier-Verhältnis als Frage der politischen Gerechtigkeit und kritisieren die institutionalisierte Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren. Bahnt sich demnach im politischen Denken ein "animal turn" an? Und welche Konsequenzen hätte er für unser Verständnis von politischer Legitimität? Im Hauptseminar wollen wir zeitgenössische Texte zu diesen Fragen auf den Prüfstand stellen.

    • 16022 Seminar
      Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Judith Butlers Buch ”Das Unbehagen der Geschlechter” (im Original: Gender
      trouble) gehört zu den klassischen Texten feministischer Philosophie und hat fächerübergreifend und weit über den akademischen Diskurs hinaus das Verständnis von Geschlecht/gender geprägt. Zentral geht es Butler um eine Kritik an der Vorstellung von „Frauen“ als einem einheitlichen politischen Subjekt sowie an der Annahme, dass dem „sozialen“ ein „biologisches“ Geschlecht zu Grunde liegt. Sie entwirft stattdessen das Projekt einer Bündnispolitik, die nicht auf Identität oder Natur rekurriert, und begreift Subversion und soziokulturelle Veränderung als Resultat einer parodistischen Wiederholung von Normen. In diesem Lektüreseminar werden wir zentrale Passagen aus ”Das Unbehagen der Geschlechter” lesen und diskutieren.

    • 16032 Seminar
      Kant and Arendt on Sensus Communis (Englisch) (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The core of the seminar is Arendt’s “Lectures on Kant’s Political  Philosophy”, which is a transcription of the series of lectures Arendt gave at the New School for Social Research during the Fall semester of 1970. The lectures convey an original interpretation of Kant’s political philosophy, focused, perhaps surprisingly, on the “Critique of Judgment”. Indeed, the lectures are designed, as the curator of the transcription, Roland Beiner, writes, mainly to show that it is the third Critique and specifically its first part, the “Critique of the Aesthetic Power of Judgment”, that meaningfully contributes to outlining Kant’s political thought.
      Within the richness of the lectures, the Kantian notion of sensus communis plays a crucial role in Arendt‘s political reading of Kant. Although Kant does not systematically articulate the notion of sensus communis, Arendt’s account contributes to providing the readers with a comprehensive interpretation that essentially links sensus communis to the power of judgment. In so doing, Arendt develops Kant’s germinal insights spelt out in the third Critique and contributes to the investigation of this faculty of the mind. The seminar aims mainly to disclose the theoretical as well as the political potential of the notion of sensus communis by juxtaposing Kant’s articulation of that notion within the third Critique and Arendt‘s interpretation in the “Lectures”. The seminar will be accordingly divided into two parts. The texts by Kant will be considered through the following principal questions: What is Man in its plurality? What is the importance of sociability for Kant? What does it mean to think for oneself, and how is it possible to think from the place of everyone else? We will see how in the reading put forward by Arendt the notion of sensus communis is crucial for the articulation of such questions.
      Further information, complete bibliography and participation requirements will be clarified at the beginning of the seminar.

      Approximate bibliography:

      Arendt, H., Lectures on Kant’s Political Philosophy; The University of 
      Chicago Press, 1992. (Das Urteilen : Texte zu Kants Politischer Philosophie; 
      dritter Teil zu ”Vom Leben des Geistes” / Hannah Arendt. Aus dem Nachlass 
      hrsg. und mit einem Essay von Ronald Beiner; Piper, München, 2012)
      Kant, I., Critique of the Power of Judgment, trans. by Guyer, P., Matthews, 
      E., Cambridge University Press, New York, 2002. (Kritik der Urteilskraft, 
      hrsg. v. Heiner Klemme, Hamburg: Felix Meiner, 2009)

      Kant, I., Kleingeld, P., (ed.), Toward Perpetual Peace and Other Writings on 
      Politics, Peace, and History; Yale University Press, New York, 2006.
      Beiner, R., Nedelsky, J., Judgment, Imagination and Politics: Themes from 
      Kant and Arendt; Rowman + Littlefield, 2001.
      Payne, C., Thorpe, L. (ed.), Kant and the Concept of Community; University 
      of Rochester Press, 2011.
      Feloj, S., “Think for Oneself and Broad-Minded Thinking. Hannah Arendt on 
      Kant’s Critique of the Power of Judgment”; in: Marino, S., Terzi, P. (ed.), 
      Kant’s “Critique of Aesthetic Judgment” in the 20th Century. A Companion to 
      Its Main Interpretations; Berlin, Boston: De Gruyter, 2020; pp. 159 - 176.

    • 16036 Seminar
      Philosophie des Rechts bei Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir uns mit Kants und Fichtes Theorie des Rechts auseinandersetzen. Diskutiert werden die Texte:
      Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre und System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet (ab mehr als 2 Fehlstunden mit Attest oder in Absprache), für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16037 Seminar
      Das Geist-Kapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" (Lilja Walliser)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Lektüre-Seminar werden wir am Stück einen großen Teil der zweiten Hälfte von Hegels Phänomenologie des Geistes, nämlich das Kapitel über den Geist lesen. Themen, die in diesem Textabschnitt vorkommen, sind unter anderem Hegels Beschäftigung mit der griechischen Tragödie, mit der Aufklärung und den dafür zentralen Begriffen von Bildung und Entfremdung, sowie mit der kantischen und romantischen Moralphilosophie. Vorkenntnisse mit Blick auf die erste Hälfte der Phänomenologie (etwa aus dem Einführungskurs oder anderen Seminaren) sind sehr willkommen und hilfreich, aber keine grundsätzliche Voraussetzung. Das Seminar kann auch als Einstieg in Hegels Philosophie besucht werden. Voraussetzung ist dagegen die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre auch längerer, anspruchsvoller Textabschnitte und die Bereitschaft in Gruppen zu arbeiten. Wir werden im Seminar mit der Ausgabe der kritischen Edition im Meiner Verlag arbeiten. Text-Ausschnitte werden als pdf-Datei auf Blackboard bereitgestellt, die Anschaffung einer eigenen Ausgabe wird dringend empfohlen.

    • 16040 Seminar
      Theodor W. Adorno: Minima Moralia (Janis Walter)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16051 Seminar
      Demokratieanalysen der Gegenwart und ihre theoretischen Kontexte (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Zustand und die Zukunft von Demokratien ist Gegenstand einer Vielzahl gegenwärtiger Publikationen. Im Zentrum solcher Schriften stehen meist Diagnosen des Niedergangs und Konzepte der Rettung von Demokratien.  Wir werden eine Reihe dieser Texte in Ausschnitten lesen und untersuchen, welche demokratietheoretischen Elemente in ihnen verhandelt werden, in welchen Kontexten der politischen Theorie die Argumentation zu verorten ist und welche theorie- und begriffsgeschichtlichen Hintergründe auszumachen sind. 
      Es wird also ein Bogen von aktuellen Analysen zu Grundlagentexten der Demokratietheorie geschlagen.

    • 16052 Seminar
      Erstickte Worte (Marianne Eusterschulte)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16053 Seminar
      Die Philosophie von Sigmund Freud (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Es ist schwierig zu übersehen, wie Sigmund Freud die Philosophie der 20. und 21. Jahrhunderte massiv beeinflusst hat. Die Theorie der von Freud begründeten Psychoanalyse hat kaum eine philosophische Disziplin unberührt gelassen. Mit Friedrich Nietzsche und Karl Marx, hat er unsere individuelle und gesellschaftliche Selbstverständnisse revolutioniert. Schlüsselwerke der gegenwärtigen Philosophie operieren mit Begriffen, die von Freud stammen, und entwickeln Ideen, deren Verständnis die Kenntnis der Grundbegriffe der Psychoanalyse voraussetzt. Manche Freud’schen Kategorien, etwa wie «Verdrängung», «Ödipus Komplex», «Lustprinzip», «Realitätsprinzip», «Todestrieb» usw. sind Teil unserer Umgangssprache geworden. Das Seminar widmet sich den zentralen spekulativen Schriften Sigmund Freuds, die eine direkte philosophische Bedeutsamkeit aufzeigen und noch aktuell für heutige philosophischen und öffentlichen Debatten sind oder sein können.

    • 16054 Seminar
      Philosophy of depression (Federica Gregoratto)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Depression is a painful existential situation that seems to be quite widespread in our contemporary capitalist, ultra-individualistic societies. Recent and current interrelated crises, as for example the financial crisis, the climate crisis and the threat of a global war, seem to have exacerbated the phenomenon. But what does it mean exactly to be depressed, or to live with depression? How could we better conceive of it: as mental and bodily disorder, condition, disposition, mode of experience, habit, …? What kind of relations – to oneself, to fellow human beings, and to the world – does depression foster and is fed by? If one agrees to consider it as a pathology, is it just an individual or also a social, collective pathology? What does constitute its ‘pathological’ (i.e. ‘wrong’) character? Does depression also entail ‘positive’ aspects? This course follows various paths for developing a critical philosophy of depression, an undertaking that finds itself, in the current philosophical landscape, at its outset. Note that the preposition “of” has a double meaning: on the one hand, we will study and articulate philosophical, conceptual and also nonconceptual tools for understanding what depression is; on the other hand, we will explore the cognitive (and affective) resources that the depressive experience disclose and unleash, what their epistemological, ethical and political values can be. The seminar aims at addressing and discussing the topic by drawing upon a vast range of theoretical and literary resources, from psychoanalysis to philosophy, from sociology to literature.

    • 16055 Seminar
      Action, Intention, Decision (Matthew Rachar)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will cover foundational issues in the philosophy of action and decision theory. We will address such questions as: What makes something an action rather than a mere happening? What distinguishes actions that are intentional from those that are accidental? Is there something epistemically special about our knowledge of our own intentional actions? What is the nature of intention? What makes a decision or an action rational? How should
      the process of weighing reasons for action work? What options do we have in the face of
      hard decisions? How can we choose for a future self that may be radically different?

    • 16058 Seminar
      Ideologie & Ideologiekritik – Eine ideengeschichtliche Betrachtung (Manuela Peitz)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum steht die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins für den Begriff Ideologie und seine historische und gesellschaftliche Einbettung. Ideologie ist ein zentraler Begriff für die Sozialphilosophie, insbesondere für die Sozialkritik und Kritische Theorie. Sozialphilosophisch relevant wurden Ideologie und Ideologiekritik im 20. Jahrhundert. Ihren philosophiegeschichtlichen Ursprung haben sie aber bereits im 19. Jahrhundert in den Schriften von Marx und Engels, aber auch in Denkern wie Nietzsche und Freud, die das Vertrauen in die menschliche Autonomie und Rationalität erschütterten, die sie als Illusion, (Selbst)Täuschung und menschliche Subjektivität als Ergebnis von Machteffekten (durch Ökonomie, Kultur, Psyche) entlarvten. „Wer unter dem Einfluss einer Ideologie steht, ist nicht nur einem falschen Zustand ausgeliefert, sondern auch im Griff einer falschen Deutung dieses Zustands,“ definiert Rahel Jaeggi Ideologie. Ideologie, Kritik und Verdacht, Vorbehalt und Verblendung hängen also zusammen. In diesem Seminar wollen wir den philosophischen und theoretischen Ursprüngen und unterschiedlichen Entwicklungen dieses in der kapitalistischen Moderne so zentralen Begriffs nachspüren sowie der Rolle, die er damit für die Sozialkritik spielt. Außerdem werden wir nachvollziehen, wie und unter welchen historischen Umständen Denker wie Lukács, Gramsci, Althusser, Hall, Adorno oder Marcuse Ideologie(kritik) jeweils verstehen und weiterentwickeln. Begleiten werden uns dabei u.a. Fragen, wie Ideologien mit ihren jeweiligen sozio-historischen (materiellen) Gegebenheiten zusammenhängen, warum und wie bestimmte Ideologien historisch plausibel werden, welchen ontologischen und epistemologischen Status Ideologie hat. Außerdem wollen wir untersuchen, welche unterschiedlichen Facetten die verschiedenen Ideologietheorien beleuchten und wie sie sich voneinander unterscheiden – v.a. in Hinblick auf die marxistischen, materialistischen Ursprünge in der frühen Kritischen Theorie und die aktuelle stärkere Fokussierung auf die ideelle bzw. diskursive Ebene. Darüber hinaus wollen wir diskutieren, wie Ideologiekritik als Methode aussehen kann.

    • 16059 Seminar
      Sinnlich menschliche Tätigkeit. Anthropologie, Geschichtsphilosophie und Materialismus beim frühen Marx (Sebastian Tränkle)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Seminar widmet sich der frühen »philosophischen« Phase von Karl Marx (1818–1883). Anhand ausgewählter Texte wollen wir gemeinsam die Herausbildung seines Denkens in den 1840er und frühen 1850er Jahren nachvollziehen, die sich wesentlich durch die Kritik zeitgenössischer Denker wie G. W. F. Hegel oder Ludwig Feuerbach vollzieht. In diesem Sinne soll das Marx’sche Projekt bereits in seinen Anfängen als eine kritische Theorie erschlossen werden, die sich nicht auf einen Standpunkt wie z. B. den »historischen Materialismus« reduzieren lässt. Das Seminar thematisiert ausgehend von Marx’ Religionskritik das Verhältnis von Anthropologie und Geschichtsphilosophie in seinem Materialismus. Außerdem wenden wir uns der Bedeutung von ökonomischen Begriffen wie Arbeitsteilung, Eigentum und Bedürfnis zu, um Marx’ Kritik von Entfremdung und Ideologie zu verstehen. Schließlich diskutieren wir die politische Ausrichtung des Marx’schen Denkens, die an seiner Kritik der Menschenrechte, seinem Begriff des Klassenkampfs und seiner Theorie der Revolution deutlich wird. Textgrundlage bilden Schriften wie Die deutsche Ideologie, die Thesen über Feuerbach oder das Manifest der Kommunistischen Partei, die zum 3 Teil zu Lebzeiten publiziert wurden, zum Teil aber, wie auch die erst in den 1930er Jahren wiederentdeckten Ökonomisch-philosophischen Manuskripte, aus dem Nachlass stammen. Sie werden durch Lektüren aus Bezugstexten wie Feuerbachs Das Wesen des Christentums ergänzt. So wird das Seminar in Marx’ ebenso philosophisches wie politisches Denken im Kontext seiner Zeit einführen.

    • 16060 Seminar
      Schopenhauer and Nietzsche (Mihnea Chiujdea)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The main language of the seminar is English, but effort will be made to cater for those with limited language skills (students can read the texts in the original German, points and questions during the discussion can be raised in German; assignments can be written in German, etc.)

      Kommentar

      This seminar seeks to provide an overview of the philosophy of Arthur Schopenhauer and Friedrich Nietzsche. It starts by looking at Schopenhauer’s central work – The World as Will and Representation (1819), touching upon each of the central themes found therein: epistemology, ontology, aesthetics, and ethics. Subsequently, we will partially mirror the themes covered in studying Schopenhauer, this time providing Nietzsche’s take on these. We will approach Nietzsche’s work initially by looking at his On the Genealogy of Morality (1887) – one of his clearest and most systematically argued work. We will find that this not only provides insight on morality but will provide a good foundation for exploring Nietzsche on topics such as art, truth or the will to power. The final part of the seminar will be student driven. Three alternative options have been prepared, covering either A. Nietzsche on Knowledge, Causality and Truth; B. Nietzsche on Art; or C. Nietzsche on Nihilism and The Will to Power. Students will be asked to make a joint decision as to which one of these three topics they will choose for us to cover. This way, in addition to the topic of morality we will be able to cover in some detail Nietzsche’s take on one of the other topics that we explored at the beginning of the seminar from Schopenhauer’s perspective.

    • 16062 Seminar
      Was ist platonische Liebe? Platons Symposium (Raul Heimann)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar beginnt erst in der zweiten Vorlesungswoche, am 22. April!

      Kommentar

      Platons Dialog „Symposion“ gehört zu den einflussreichsten und meist rezipierten Werken der europäischen Literatur. Die verschiedenen Lobreden auf Eros bieten ein einzigartiges Panorama antiker Liebesvorstellungen. Dem sophistischen Eros der Vorredner stellt Platon den philosophischen Eros der Diotima gegenüber, einer der ersten dokumentierten Philosophinnen überhaupt. Danach ist Liebe nicht selbst das göttliche Schöne, sondern das Streben danach. Die Lehre vom Aufstieg zur Schau des Schönen gewährt einen Zugang zu einem Liebes- und Philosophieverständnis, das bis heute in Philosophie, Religion, Kunst und Literatur als „platonische Liebe“ nachwirkt. Im Seminar rekonstruieren wir anhand einer gründlichen Textlektüre die verschiedenen Liebesvorstellungen und ihre systematischen Zusammenhänge. Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Literatur: Platon, Symposion, gr.- dt., Übers./Hrsg.: B. Zehnpfennig, Meiner-Verlag, Hamburg 2000. Platon, Symposion, Klassiker Auslegen, Band 39, Hrsg.: C. Horn, Akademie-Verlag, Berlin 2011. Platon, Werke, gr.- dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: Hülser, K., Frankfurt/M. 2002.

    • 16063 Seminar
      Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinem 1989 veröffentlichten Werk „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ entwirft Richard Rorty die Skizze einer postmetaphysischen, liberalen Utopie, in welcher Grausamkeit als das Schlimmste erachtet wird. Die Verabschiedung des metaphysischen Ideals der Erkenntnis ewiger, absoluter Wahrheiten versucht Rorty zu plausibilisieren, indem er darauf verweist, dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und Sätze wiederum von Sprechern in Sprachgemeinschaften geschaffen werden. Wahrheiten sind also immer schon eingebettet in die verschiedenen Lebensformen von Sprachgemeinschaften, nie eine direkte Beschreibung der externen Wirklichkeit. Daraus zieht Rorty die Konsequenz, dass ein ironischer Abstand zu dem eigenen Vokabular, der eigenen Sprache, angemessen ist. Dieser Abstand liefert dabei Möglichkeiten, sich selbst neu zu schöpfen, wie sie z.B. von Kierkegaard, Nietzsche oder Baudelaire ergriffen wurden. Sein Ideal der Solidarität versucht Rorty dementsprechend nicht metaphysisch zu begründen, sondern durch Bezug auf die Vorstellungskraft plausibel zu machen. Angestrebt wird von Rorty die Ausdehnung des „Wir“, des Bereiches derer, denen wir zuschreiben, wie wir leiden zu können. Dieses kann z.B. durch die Einfühlung, wie sie beim Schreiben und Rezipieren von Romanen geschieht, ermöglicht werden. Im Seminar werden wir „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ lesen und kritisch diskutieren.

    • 16064 Seminar
      Aristoteles Nikomachische Ethik I-III (1-7), V (1-11) (Valentina Dafne De Vita)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ziele des Seminares sind, eines der Hauptwerke der Philosophiegeschichte und der Ethik zu behandeln, den Umgang mit Fachvokabular der Ethik (wie Tugend, Glückseligkeit, Handeln, Gerechtigkeit, Klugheit als praktisches Wissen und Teleologie) einzuüben sowie Aristoteles Eudämonismus im Rahmen der Geschichte der Philosophie und der Systematik einzuordnen.

    • 16065 Seminar
      Philosophie im Podcast: Kulturelle Aneignung (Deborah Mühlebach)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Wie kann und soll Philosophie in der Öffentlichkeit aussehen? Wie ganz allgemein und wie im Medium Podcast? In diesem Seminar werden wir diese Fragen zunächst grundlegend diskutieren und v.a. auch praktisch umsetzen. Für „mitgedacht – der denXte-Podcast zu Euren philosophischen Fragen” werden wir eine Frage behandeln, die eine philosophieinteressierte Person zum Thema der kulturellen Aneignung (engl. „cultural appropriation“) eingereicht hat. Ziel des Seminars ist es, dass studentische Projektteams Features oder Reportagen erstellen, die in Auseinandersetzung mit philosophischer Literatur auf die eingereichte Frage reagieren, und diese am Ende auch Teil der fertigen Podcast-Folge werden. Weitere Informationen zum Konzept und zum Podcast gibt es auf https://denxte.de/podcast/ sowie in den bereits veröffentlichten Folgen, die auf allen gängigen Plattformen verfügbar sind. Die eingereichte Frage und daran anschließende Fragen und Problemfelder werde im Seminar gemeinsam erläutert und geschärft. Das Seminar soll einen konstruktiven Diskussionskreis schaffen, in den alle Studierenden wertschätzend eingebunden sind. Das genauere Vorgehen wird in der ersten Sitzung ausführlich besprochen.

    • 16066 Seminar Abgesagt
      Ethik in der chinesischen buddhistischen Philosophie (Hans-Detlef Feger)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Ursache des Leidens, wie von Buddha als Gier, Hass oder Täuschung zusammengefasst, ist heutzutage institutionell verankert. Buddhistische ethische Perspektiven sind für moderne moralische Dilemmata von Bedeutung. Buddhistische Grundwerte wie Interdependenz, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit, die nicht nur für rationale Wesen, sondern auch für Tiere und Pflanzen gelten, legen andere ethische Grundlagen nahe. Der chinesische Buddhismus unterscheidet sich nicht nur durch die Entwicklung des Mahayana-Buddhismus auf dem Han-Gebiet, sondern auch durch die Integration konfuzianischer und taoistischer Philosophieideen im langen Prozess der Übersetzung und Verbreitung. Dies gilt es in Betracht zu ziehen.-
      Im Gegensatz zu Kant, der die Grundlagen der Sittenlehre auf die Freiheit der autonomen Subjektivität legte, wird in der buddhistischen Ethik ein konstantes Selbst durch Abhängigkeit dekonstruiert. Wie kann das ethische Subjekt in diesem Kontext verantwortlich gemacht werden? In diesem Seminar werden Konzepte wie Leerheit (sunyata) und Abhängiges Entstehen (pratitya-samutpada) ethisch interpretiert. Zusätzlich werden in China verbreitete Phänomene wie geschickte Mittel (upaya-kausalya) und die mütterliche Darstellung von Guanyin/Bodhisattva Avalokiteshvara als Verkörperung der Barmherzigkeit gemeinsam mit ihren ethischen Implikationen untersucht. Neben Texten über buddhistische Ethik werden das Diamant-Sutra, Abschnitte aus der Belehrung des Vimalakirti (Vimalakirtinirdesa), das Plattform-Sutra und Avalokitesvara-vikurv?na-nirdesa? u.A. gelesen. – Das Seminar werde ich in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Wang Ge, einer Buddhismus-Expertin aus China, durchführen. Die Seminarsprache ist Deutsch.

    • 16067 Seminar
      Marsilio Ficinos Über die Liebe oder Platons Gastmahl: Eine Einführung in den frühneuzeitlichen Platonismus (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Humanist Marsilio Ficino (1433–1499) gehört zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des italienischen Humanismus. Seine Übersetzungen und Kommentare von platonischen sowie neuplatonischen Texten machten Platons und Plotins Werke dem frühneuzeitlichen Publikum zugänglich. Ficinos Kommentar eines der beliebtesten platonischen Dialoge, das Symposion, stellt ein eigenartiges Werk dar: Weit davon entfernt, ein bloßer Kommentar zu sein, besteht Ficinos Werk viel mehr um eine Nachahmung von Platons Symposion, in dem das platonische Vorbild das Gesprächsthema von vollkommen neuen – und rein frühneuzeitlichen – Dialogen darstellt. Damit bietet Ficino uns als Lesenden eine eigenartige Perspektive sowohl auf die platonische und neuplatonische Rezeption im Kontext des Humanismus, als auch auf wesentliche Themen der philosophischen Auseinandersetzungen seiner Zeit: Kosmologie und Kosmogonie als theoretische Grundlage der Emanationslehre sowie ihren Einfluss auf die Erkenntnistheorie; Willensfreiheit, menschlichen Geist und Würde des Menschen; das rhetorische Leitmotiv der Apotheose von Platons Lehrer Sokrates, als würdigster aller Menschen bekannt; Hedonismus und Epikureismus als positive ethische Alternative zum Stoizismus usw.
      Durch die Lektüre von Aufsätzen aus Platons Symposion, Ficinos Symposionkommentar sowie weitere bedeutungsvolle antike und spätantike Quellen werden im Lauf des Seminars typisch platonische erkenntnistheoretische und ethische Themen eingeführt und gemeinsam analysiert. Auf diese Weise wird ein erster Überblick über die philosophischen Debatten im Rahmen des sogenannten Florentiner Platonismus gewonnen sowie – aus einer etwas breiteren Perspektive betrachtet – über die frühneuzeitliche Rezeption der antiken und spätantiken – insbesondere platonische – Philosophie.

      Die Texte (Aufsätze sowie Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Marsilio Ficino, Über die Liebe oder Platons Gastmahl. Herausgegeben von Paul Richard Blum, Meiner Verlag, Hamburg 2014

      Platon, Symposion / Gastmahl. Herausgegeben von Barbara Zehnpfennig, Meiner Verlag, Hamburg 2012

    • 16210 Seminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ethik gehört für Aristoteles zusammen mit der Politik zu dem Teil der Philosophie, der den Menschen in den Fokus stellt, sofern er in Gemeinschaft tätig ist. Beide Wissenschaftsbereiche erforschen demnach komplementär zueinander, wie der Mensch das höchste Gut, sein Glück, erreichen kann. Während in der Politik die gemeinschaftlichen und institutionellen Aspekte ausgelotet werden, stehen in der Ethik die grundsätzlichen Bedingungen und Voraussetzungen für das Erreichen einer glückszuträglichen seelischen Verfasstheit und die Vermittlung der Kenntnisse der hierfür notwenigen Unterscheidungen im Fokus.
      Das Seminar soll in die Zielstellung, den Aufbau und die Inhalte der Nikomachischen Ethik einführen und bietet eine ideale Grundlage für das im Juli stattfindende Blockseminar von Prof. Arbogast Schmitt zum „Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als Prinzip der Ethik“.

      Wir werden zentrale Passagen übersetzen, lesen und diskutieren, wobei der Schwerpunkt auf den Büchern 1, 2, 3 und 10 liegt.

      Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16279 Lektürekurs
      Das Erbe des Neuplatonismus: Geistige und literarische Strömungen im Byzantinischen Reich (Omid Sadeghi Seraji)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16322 Übung
      Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“

      Wie können wir mit den Herausforderungen sowohl des alltäglichen Lebens als auch unserer menschlichen Grundkonstitution umgehen? Sogar bewusst unsere mentalen Belastungen lindern? Was ist unser Platz als Menschen im Kosmos – und wie können wir Wissen darüber erlangen? Die antike Philosophie der Stoiker – seit einigen Jahren wieder populär in Philosophiepublikationen und in den Medien – bietet Hilfe und Antworten an für Probleme des Alltags bis hin zu existentiellen Fragen der Menschheit. 

      In diesem Lektürekurs vollziehen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien der Stoa als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie nach. Die Stoiker schufen eine der ersten systematischen Philosophien der griechisch-römischen Antike und versuchten, Erkenntnistheorie/Logik, Physik und Ethik jeweils für sich und in Bezug zueinander konsistent auszuformulieren. Im Rahmen unserer Lektüre lernen Sie zunächst in einem Überblick die stoische Kosmologie/Physik sowie Erkenntnistheorie/Logik kennen, bevor wir uns vor allem ethischen Fragen zuwenden. Kann die Stoa in ihrer ursprünglichen Ausprägung ein Weg zu Gelassenheit, sogar zu Glück sein? Wie wirkt sich die stoische Ethik auf Gesellschaften und ihre Hierarchien aus? Was fällt Ihnen bei heutigen, zeitgenössischen Darstellungen und Anwendungen der stoischen Tradition auf?

      Wir lesen wesentliche Vertreter des Stoizismus mit einem Schwerpunkt auf Vertretern aus der Antike: Darstellungen der Lehren der frühesten Stoiker Zenon, Kleanthes, Chrysipp (3. Jh. v. Chr.), sowie Auszüge aus Ciceros Schriften zur mittleren Stoa, außerdem aus erhaltenen jüngeren stoischen Werken aus dem kaiserzeitlichen Rom (Seneca, Epiktet, Mark Aurel). Im letzten Semesterdrittel schauen wir uns exemplarisch und punktuell die Spuren an, die die Stoa z.B. im frühen Christentum (Augustinus), in der islamischen Philosophie des 9. Jh. (an-Nazzam), im Mittelalter, der Renaissance (Lipsius) sowie der Frühen Neuzeit (Spinoza) bis hin zur Aufklärung (Kant) hinterlassen hat.

      Alle Teilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophiegeschichte der Antike und ihrer späteren Rezeption. Die Primärtexte lesen wir in deutscher Übersetzung, weitere Forschungsliteratur größtenteils auf Deutsch und bisweilen auf Englisch. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Lektürekurs Kenntnisse zu Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte. Ihr erworbenes Wissen können Sie je nach Bedarf und Modulanforderungen in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik und Mittellatinistik vertiefen und erweitern ihr Wissen über eine der wirkmächtigsten philosophischen Traditionen der griechisch-römischen Antike. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen.

      Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt.

      Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 16324 Übung
      Margaret Cavendish: Atomismus und Poesie (Bernd Roling)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den eigenwilligen Kritikerinnen ebenso der cartesianischen wie auch der mechanistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, die erst seit einigen Jahren wiederentdeckt wird, zählt die Duchess of Newcastle, Lady Margaret Cavendish (1623–1673). Cavendish dürfte zu den vielseitigsten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit gehört haben, die ihre Thesen mit bemerkenswerter Autonomie vertrat und sich von vor allem männlicher Kritik an ihrer Person nicht irritieren ließ. Neben Gedichten, Theaterstücken, Briefen und ihrem heute wohl bekanntesten Werk, dem Sciencefiction-Roman ‚the Blazing World‘, legte Lady Cavendish eine ganze Galerie von naturphilosophischen Schriften vor, mit denen sie auf die Debatten ihrer Zeit Bezug nahm. Ausgehend von einem an Lukrez geschulten Atomismus, der dem Naturganzen die Aura des Unerklärlichen beließ, gelangte sie zu einem Materiebegriff, der vor allem die Annahme einer toten und unbelebten extensio, wie sie Descartes sehen wollte, in Frage stellte, und ihr einen vitalistischen Materialismus entgegenhielt. Konnte die Materie nicht selbst den Geist in sich enthalten? Lady Cavendishs Affirmation eines universalen und alleserfüllenden Lebens erweiterte sie im Laufe ihres Lebens um eine ökokritische Perspektive, die sie vor allem in ihren Gedichten zu Gehör brachte. Im Seminar soll eine Auswahl aus dem philosophischen Werk Lady Cavendishs gelesen werden.

      Literatur: Margaret Cavendish, Poems and Fancies, with the Animal Parliament, hg. von Brandie Siegfried, London 2018, Margaret Cavendish, Grounds of Natural Philosophy, hg. von Anne Thell, Peterborough 2020, Margaret Cavendish, Observations upon Experimental Philosophy, hg. von Eilleen O’Neill, New York 2001, Deborah Boyle, The Well-ordered Universe. The Philosophy of Margaret Cavendish, Oxford 2018.       

  • AM Mündliche Kompetenz im Philosophieren

    0044eB1.3
    • 15034 Proseminar
      Politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Das Proseminar soll in die politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte einführen. Was sind Menschenrechte, (wie) lassen sie sich begründen und welche Rechte haben wir? Um diese Fragen zu beantworten, werden zunächst klassische Ansätze aus der Ideengeschichte und sodann zeitgenössische Kontroversen behandelt. Zentrale Fragen sind dabei die (Kritik an der) Universalität der Menschenrechte und deren Stellung zwischen Moral, Recht und Politik. 15175 Hauptseminar Theorie der Tierrechte Politik gilt traditionell als eine Praxis von Menschen für Menschen. Dieser Anthropozentrismus des politischen Denkens wird in neuerer Zeit von prominenten Fachvertreter/innen wie Martha Nussbaum und Will Kymlicka angefochten. Sie verstehen das Mensch-Tier-Verhältnis als Frage der politischen Gerechtigkeit und kritisieren die institutionalisierte Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren. Bahnt sich demnach im politischen Denken ein "animal turn" an? Und welche Konsequenzen hätte er für unser Verständnis von politischer Legitimität? Im Hauptseminar wollen wir zeitgenössische Texte zu diesen Fragen auf den Prüfstand stellen.

    • 16020 Seminar
      Saul Kripke: Naming and Necessity (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      1970 hielt der damals 29-jährige Saul Kripke drei öffentliche Vorträge an der Princeton University. Trotz seines jungen Alters hatte Kripke bereits zu diesem Zeitpunkt signifikante Beiträge zur Philosophie und zur Logik geleistet (sein erster Vollständigkeitsbeweis für die Modallogik beispielsweise wurde publiziert, als Kripke gerade 18 Jahre alt war). Die Princeton-Vorträge – eine Verschriftlichung erschien unter dem Titel „Naming and Necessity“ erstmals 1972 in einem Sammelband, schließlich 1980 in Buchform – machten den Amerikaner dann zu einem der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts: „[Naming and Necessity] fundamentally changed the way in which much philosophy is done“ (Scott Soames). In Kripkes Abhandlung geht es vordergründig um Fragen der Sprachphilosophie: Was führt dazu, dass ein Eigenname einen bestimmten Gegenstand in der Welt bezeichnet? 
      Wie kommt es, dass Ausdrücke wie „Wasser“, „Gold“ oder „Tiger“ auf bestimmte Substanzen oder Organismen zutreffen? Wie verhalten sich diverse sprachliche Ausdrücke, wenn sie unter Modaloperatoren wie „es ist notwendig, dass“ eingebettet werden? Doch die von Kripke entwickelten Antworten und Argumente tragen weit über das Gebiet der Sprachphilosophie hinaus und haben bleibenden Einfluss auf zentrale Teile der Philosophie ausgeübt, maßgeblich die Metaphysik, die Philosophie des Geistes und die Erkenntnistheorie. In diesem Lektürekurs werden wir uns eingehend mit diesem modernen Klassiker befassen.

    • 16021 Seminar
      John Dewey: Kunst als Erfahrung (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      „Durch eine jener ironischer Verkehrungen, die im Gange der Geschehnisse des öfteren in Erscheinung treten, ist die Existenz der Kunstwerke, von der die Bildung einer ästhetischen Theorie abhängig ist, zur Behinderung einer Theorie über sie geworden.“ Wie die künstlerischen Avantgarden des frühen 20. Jhs, aber auch heutige dekoloniale, politische oder ökologische Ansätze artikuliert John Dewey in seinem 1934 (vor genau 90 Jahren) erschienenen Buch Kunst als Erfahrung ein Unbehagen gegen die abgehobene Sonderstellung, die die Kunst in der kapitalistischen, bürgerlichen und musealen Moderne bekommen hat. Er bringt dagegen einen Begriff der ästhetischen Erfahrung in Stellung, der nicht allein auf die Kunst zugeschnitten ist, sondern eine besondere Form der intensiven Erfahrung bezeichnet. Mit diesem wendet er sich aber nicht nur gegen die abgehobenen Künste, sondern auch gegen eine kommerzialisierte Massenkultur, der die ästhetische Dimension abhandengekommen ist. Im Seminar wollen wir uns mit Deweys wirkungsmächtige pragmatistische Ästhetik in ausgewählten Passagen kritisch auseinandersetzen und sie auf ihre Aktualität hin prüfen. Was genau versteht Dewey unter ästhetischer Erfahrung? Wie gewinnt er diesen Begriff und welches Verständnis von Kunst geht daraus hervor? Welche Kritik übt er damit am modernen Kunstverständnis sowie gegen kommerzialisierte Erlebnisse? 

      Zur Anschaffung: 
      John Dewey, Kunst als Erfahrung, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2021. 

      Zur Vorbereitung: 
      Emanuel Alloa, Christoph Haffter, „Ästhetische Erfahrung“, in: Judith Siegmund (Hg.), Handbuch Kunstphilosophie, Bielefeld: transcript 2022, S. 357-371.

    • 16022 Seminar
      Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Judith Butlers Buch ”Das Unbehagen der Geschlechter” (im Original: Gender
      trouble) gehört zu den klassischen Texten feministischer Philosophie und hat fächerübergreifend und weit über den akademischen Diskurs hinaus das Verständnis von Geschlecht/gender geprägt. Zentral geht es Butler um eine Kritik an der Vorstellung von „Frauen“ als einem einheitlichen politischen Subjekt sowie an der Annahme, dass dem „sozialen“ ein „biologisches“ Geschlecht zu Grunde liegt. Sie entwirft stattdessen das Projekt einer Bündnispolitik, die nicht auf Identität oder Natur rekurriert, und begreift Subversion und soziokulturelle Veränderung als Resultat einer parodistischen Wiederholung von Normen. In diesem Lektüreseminar werden wir zentrale Passagen aus ”Das Unbehagen der Geschlechter” lesen und diskutieren.

    • 16032 Seminar
      Kant and Arendt on Sensus Communis (Englisch) (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The core of the seminar is Arendt’s “Lectures on Kant’s Political  Philosophy”, which is a transcription of the series of lectures Arendt gave at the New School for Social Research during the Fall semester of 1970. The lectures convey an original interpretation of Kant’s political philosophy, focused, perhaps surprisingly, on the “Critique of Judgment”. Indeed, the lectures are designed, as the curator of the transcription, Roland Beiner, writes, mainly to show that it is the third Critique and specifically its first part, the “Critique of the Aesthetic Power of Judgment”, that meaningfully contributes to outlining Kant’s political thought.
      Within the richness of the lectures, the Kantian notion of sensus communis plays a crucial role in Arendt‘s political reading of Kant. Although Kant does not systematically articulate the notion of sensus communis, Arendt’s account contributes to providing the readers with a comprehensive interpretation that essentially links sensus communis to the power of judgment. In so doing, Arendt develops Kant’s germinal insights spelt out in the third Critique and contributes to the investigation of this faculty of the mind. The seminar aims mainly to disclose the theoretical as well as the political potential of the notion of sensus communis by juxtaposing Kant’s articulation of that notion within the third Critique and Arendt‘s interpretation in the “Lectures”. The seminar will be accordingly divided into two parts. The texts by Kant will be considered through the following principal questions: What is Man in its plurality? What is the importance of sociability for Kant? What does it mean to think for oneself, and how is it possible to think from the place of everyone else? We will see how in the reading put forward by Arendt the notion of sensus communis is crucial for the articulation of such questions.
      Further information, complete bibliography and participation requirements will be clarified at the beginning of the seminar.

      Approximate bibliography:

      Arendt, H., Lectures on Kant’s Political Philosophy; The University of 
      Chicago Press, 1992. (Das Urteilen : Texte zu Kants Politischer Philosophie; 
      dritter Teil zu ”Vom Leben des Geistes” / Hannah Arendt. Aus dem Nachlass 
      hrsg. und mit einem Essay von Ronald Beiner; Piper, München, 2012)
      Kant, I., Critique of the Power of Judgment, trans. by Guyer, P., Matthews, 
      E., Cambridge University Press, New York, 2002. (Kritik der Urteilskraft, 
      hrsg. v. Heiner Klemme, Hamburg: Felix Meiner, 2009)

      Kant, I., Kleingeld, P., (ed.), Toward Perpetual Peace and Other Writings on 
      Politics, Peace, and History; Yale University Press, New York, 2006.
      Beiner, R., Nedelsky, J., Judgment, Imagination and Politics: Themes from 
      Kant and Arendt; Rowman + Littlefield, 2001.
      Payne, C., Thorpe, L. (ed.), Kant and the Concept of Community; University 
      of Rochester Press, 2011.
      Feloj, S., “Think for Oneself and Broad-Minded Thinking. Hannah Arendt on 
      Kant’s Critique of the Power of Judgment”; in: Marino, S., Terzi, P. (ed.), 
      Kant’s “Critique of Aesthetic Judgment” in the 20th Century. A Companion to 
      Its Main Interpretations; Berlin, Boston: De Gruyter, 2020; pp. 159 - 176.

    • 16037 Seminar
      Das Geist-Kapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" (Lilja Walliser)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Lektüre-Seminar werden wir am Stück einen großen Teil der zweiten Hälfte von Hegels Phänomenologie des Geistes, nämlich das Kapitel über den Geist lesen. Themen, die in diesem Textabschnitt vorkommen, sind unter anderem Hegels Beschäftigung mit der griechischen Tragödie, mit der Aufklärung und den dafür zentralen Begriffen von Bildung und Entfremdung, sowie mit der kantischen und romantischen Moralphilosophie. Vorkenntnisse mit Blick auf die erste Hälfte der Phänomenologie (etwa aus dem Einführungskurs oder anderen Seminaren) sind sehr willkommen und hilfreich, aber keine grundsätzliche Voraussetzung. Das Seminar kann auch als Einstieg in Hegels Philosophie besucht werden. Voraussetzung ist dagegen die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre auch längerer, anspruchsvoller Textabschnitte und die Bereitschaft in Gruppen zu arbeiten. Wir werden im Seminar mit der Ausgabe der kritischen Edition im Meiner Verlag arbeiten. Text-Ausschnitte werden als pdf-Datei auf Blackboard bereitgestellt, die Anschaffung einer eigenen Ausgabe wird dringend empfohlen.

    • 16039 Seminar
      Metaphysik von Alltagsgegenständen (Lea Hugo)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Auch mit den alltäglichsten Gegenständen, wie Tischen oder Fahrrädern,
      sind schwierige metaphysische Fragen verbunden: In diesem Seminar werden
      wir uns mit dem "Problem der Vielen" beschäftigen und fragen, ob es
      mehrere Gegenstände zur gleichen Zeit am gleichen Ort geben kann oder
      sogar muss. Wir werden uns mit "materieller Konstitution", also dem
      Verhältnis zwischen einem Gegenstand und dessen Material,
      auseinandersetzen. Und wir untersuchen die Bedingungen, unter denen Dinge
      ein weiteres Ding bilden ("Komposition"). So führt das Seminar in zentrale
      Debatten der Metaphysik ein.

    • 16040 Seminar
      Theodor W. Adorno: Minima Moralia (Janis Walter)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16055 Seminar
      Action, Intention, Decision (Matthew Rachar)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will cover foundational issues in the philosophy of action and decision theory. We will address such questions as: What makes something an action rather than a mere happening? What distinguishes actions that are intentional from those that are accidental? Is there something epistemically special about our knowledge of our own intentional actions? What is the nature of intention? What makes a decision or an action rational? How should
      the process of weighing reasons for action work? What options do we have in the face of
      hard decisions? How can we choose for a future self that may be radically different?

    • 16060 Seminar
      Schopenhauer and Nietzsche (Mihnea Chiujdea)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The main language of the seminar is English, but effort will be made to cater for those with limited language skills (students can read the texts in the original German, points and questions during the discussion can be raised in German; assignments can be written in German, etc.)

      Kommentar

      This seminar seeks to provide an overview of the philosophy of Arthur Schopenhauer and Friedrich Nietzsche. It starts by looking at Schopenhauer’s central work – The World as Will and Representation (1819), touching upon each of the central themes found therein: epistemology, ontology, aesthetics, and ethics. Subsequently, we will partially mirror the themes covered in studying Schopenhauer, this time providing Nietzsche’s take on these. We will approach Nietzsche’s work initially by looking at his On the Genealogy of Morality (1887) – one of his clearest and most systematically argued work. We will find that this not only provides insight on morality but will provide a good foundation for exploring Nietzsche on topics such as art, truth or the will to power. The final part of the seminar will be student driven. Three alternative options have been prepared, covering either A. Nietzsche on Knowledge, Causality and Truth; B. Nietzsche on Art; or C. Nietzsche on Nihilism and The Will to Power. Students will be asked to make a joint decision as to which one of these three topics they will choose for us to cover. This way, in addition to the topic of morality we will be able to cover in some detail Nietzsche’s take on one of the other topics that we explored at the beginning of the seminar from Schopenhauer’s perspective.

    • 16063 Seminar
      Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinem 1989 veröffentlichten Werk „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ entwirft Richard Rorty die Skizze einer postmetaphysischen, liberalen Utopie, in welcher Grausamkeit als das Schlimmste erachtet wird. Die Verabschiedung des metaphysischen Ideals der Erkenntnis ewiger, absoluter Wahrheiten versucht Rorty zu plausibilisieren, indem er darauf verweist, dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und Sätze wiederum von Sprechern in Sprachgemeinschaften geschaffen werden. Wahrheiten sind also immer schon eingebettet in die verschiedenen Lebensformen von Sprachgemeinschaften, nie eine direkte Beschreibung der externen Wirklichkeit. Daraus zieht Rorty die Konsequenz, dass ein ironischer Abstand zu dem eigenen Vokabular, der eigenen Sprache, angemessen ist. Dieser Abstand liefert dabei Möglichkeiten, sich selbst neu zu schöpfen, wie sie z.B. von Kierkegaard, Nietzsche oder Baudelaire ergriffen wurden. Sein Ideal der Solidarität versucht Rorty dementsprechend nicht metaphysisch zu begründen, sondern durch Bezug auf die Vorstellungskraft plausibel zu machen. Angestrebt wird von Rorty die Ausdehnung des „Wir“, des Bereiches derer, denen wir zuschreiben, wie wir leiden zu können. Dieses kann z.B. durch die Einfühlung, wie sie beim Schreiben und Rezipieren von Romanen geschieht, ermöglicht werden. Im Seminar werden wir „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ lesen und kritisch diskutieren.

    • 16064 Seminar
      Aristoteles Nikomachische Ethik I-III (1-7), V (1-11) (Valentina Dafne De Vita)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ziele des Seminares sind, eines der Hauptwerke der Philosophiegeschichte und der Ethik zu behandeln, den Umgang mit Fachvokabular der Ethik (wie Tugend, Glückseligkeit, Handeln, Gerechtigkeit, Klugheit als praktisches Wissen und Teleologie) einzuüben sowie Aristoteles Eudämonismus im Rahmen der Geschichte der Philosophie und der Systematik einzuordnen.

    • 16065 Seminar
      Philosophie im Podcast: Kulturelle Aneignung (Deborah Mühlebach)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Wie kann und soll Philosophie in der Öffentlichkeit aussehen? Wie ganz allgemein und wie im Medium Podcast? In diesem Seminar werden wir diese Fragen zunächst grundlegend diskutieren und v.a. auch praktisch umsetzen. Für „mitgedacht – der denXte-Podcast zu Euren philosophischen Fragen” werden wir eine Frage behandeln, die eine philosophieinteressierte Person zum Thema der kulturellen Aneignung (engl. „cultural appropriation“) eingereicht hat. Ziel des Seminars ist es, dass studentische Projektteams Features oder Reportagen erstellen, die in Auseinandersetzung mit philosophischer Literatur auf die eingereichte Frage reagieren, und diese am Ende auch Teil der fertigen Podcast-Folge werden. Weitere Informationen zum Konzept und zum Podcast gibt es auf https://denxte.de/podcast/ sowie in den bereits veröffentlichten Folgen, die auf allen gängigen Plattformen verfügbar sind. Die eingereichte Frage und daran anschließende Fragen und Problemfelder werde im Seminar gemeinsam erläutert und geschärft. Das Seminar soll einen konstruktiven Diskussionskreis schaffen, in den alle Studierenden wertschätzend eingebunden sind. Das genauere Vorgehen wird in der ersten Sitzung ausführlich besprochen.

    • 16031 Seminar
      Das Körper/Geist-Problem (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Körper/Geist-Problem – auch bekannt als Leib/Seele-Problem – ist eines der zentralen Probleme innerhalb der Philosophie des Geistes. Kurzgefasst besteht es darin, eine philosophisch befriedigende Charakterisierung des Verhältnisses zwischen mentalen/psychischen Eigenschaften und Ereignissen auf der einen und physischen/körperlichen Eigenschaften und Ereignissen auf der anderen Seite zu geben. In diesem systematisch ausgerichteten Seminar werden wir uns dem Körper/Geist-Problem mittels der Lektüre einer Auswahl aus Texten des 20. und 21. Jahrhunderts nähern. Zudem werden wir die Beschäftigung mit dem Körper/Geist-Problem als Anlass nehmen, uns mit einigen grundlegenden Begriffen und Unterscheidungen vertraut zu machen; unter anderem dem eines intentionalen Zustandes, dem Begriff der Supervenienz, der Unterscheidung zwischen Typen und Vorkommnissen, dem Begriff des Epiphänomens und einigen weiteren.

    • 16033 Seminar
      Relativismus und sozialer Konstruktivismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Alltag gehen Menschen üblicherweise davon aus, dass es eine von uns unabhängige Welt und objektive Wahrheiten darüber gibt, die man – mit unterschiedlich gutem Erfolg – erkennen kann. In den Geistes- und Sozialwissenschaften finden dagegen viele den Gedanken attraktiv, dass die Welt gar nicht unabhängig von uns existiert, dass Annahmen nur relativ zu bestimmten Subjekten bzw. sozialen oder ethnischen Gruppen wahr sind und dass alles Wissen „sozial konstruiert“ ist. In dem Seminar soll es darum gehen, was diese Behauptungen eigentlich genau besagen, wie gut sie begründet sind und wie man sie gegebenenfalls kritisieren kann. Im Zentrum stehen soll das 2006 erschienene Buch ”Fear of Knowledge. Against Relativism and Constructivism” von Paul Boghossian, sowie einige Texte der dort kritisierten Autoren.

    • 16034 Seminar
      Philosophie der Farben (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Farben sind deswegen philosophisch ein sehr interessantes Thema, weil unklar ist, ob die Gegenstände, die wir wahrnehmen, tatsächlich farbig sind, oder ob sie uns nur sinnlich als farbig erscheinen. Eine Tomate sieht für Menschen mit Rot-Grün-Sehschwäche anders aus als für Menschen, die diese Schwäche nicht haben. Viele Wirbeltiere, die anders als Menschen nicht nur drei, sondern vier Arten von Farbrezeptoren besitzen, können mehr Farben wahrnehmen als wir Menschen. Überlegungen wie diese haben manche Philosophen zu der Überzeugung gebracht, dass Gegenständen nicht wirklich farbig sind, sondern uns nur farbig erscheinen. Philosophen, die eine solche Position vertreten, bezeichnet man als Farb-Eliminativisten; Philosophen, die dagegen der Meinung sind, dass es sich bei Farben tatsächlich um geist-unabhängige Eigenschaften von Gegenständen handelt, werden als Farb-Realisten bezeichnet. Unter den Farb-Realisten wiederum ist umstritten, um was für Arten von Eigenschaften es sich bei Farben handelt. Dispositionalisten behaupten, dass Farben Dispositionen sind, bestimmte Wahrnehmungszustände in uns hervorzurufen. Physikalisten nehmen an, dass Farben physikalische Eigenschaften sind, z. B. die Eigenschaft, einfallendes Licht auf bestimmte Weise zu reflektieren. Primitivisten zufolge sind Farben Eigenschaften sui generis, also Eigenschaften ganz eigener Art, die weder mit Dispositionen noch mit physikalischen Eigenschaften identifiziert werden können.
      Im Seminar werden wir diese verschiedenen Theorien kennenlernen und untersuchen, welche Argumente für und gegen sie sprechen. Wir werden uns zum einen mit Texten aus der frühen Neuzeit, zum anderen mit Texten aus der Gegenwartsphilosophie beschäftigen.
      Als vorbereitende Lektüre kann der Eintrag „Color“ in der Stanford encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/entries/color/)
      gelesen werden.

    • 16035 Seminar
      Kants transzendentaler Idealismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Kernthese von Kants transzendentalem Idealismus lautet, dass die Dinge in Raum und Zeit, die wir erkennen können, nur „Erscheinungen“ und nicht „Dinge an sich“ sind. Was Kant mit dieser These genau sagen will, ist bis heute umstritten. Will er behaupten, dass jeder von uns nur seine eigenen Vorstellungen, nicht aber die Außenwelt erkennen kann? Oder ist seine Behauptung, dass wir nur Erscheinungen erkennen, damit vereinbar, dass die Dinge, die wir erkennen, geist-unabhängig existieren?
      In unserem Seminar soll eine detaillierte Interpretation von Kants Aussagen zur Unterscheidung zwischen Erscheinungen und Dingen an sich zum Ausgangspunkt einer Einführung in verschiedene Teile seiner theoretischen Philosophie genommen werden.

      Das Seminar wird gemeinsam mit Till Hoeppner unterrichtet.

    • 16036 Seminar
      Philosophie des Rechts bei Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir uns mit Kants und Fichtes Theorie des Rechts auseinandersetzen. Diskutiert werden die Texte:
      Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre und System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet (ab mehr als 2 Fehlstunden mit Attest oder in Absprache), für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16038 Seminar
      Außenweltskeptizismus (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Alltag gehen wir recht selbstverständlich davon aus, dass wir eine ganze Menge wissen; ich weiß, dass ich Hände habe, dass ich jetzt gerade an meinem Kamin sitze, dass 2+2 gleich 4 ist, dass Ziegen Tiere sind, dass Olaf Scholz schon mal etwas Rotes gesehen hat. Unter skeptischen Positionen versteht man in der Erkenntnistheorie philosophische Positionen, die leugnen, dass sich unser Wissen tatsächlich soweit erstreckt, wie wir im Alltag annehmen. 
      Verschiedene skeptische Positionen unterscheiden sich hierbei hinsichtlich ihrer Reichweite. Eine Extremform leugnet, dass wir überhaupt irgendetwas wissen. Abgeschwächte Varianten beschränken sich auf bestimmte thematische Bereiche oder auf Arten des Zugangs. In diesem Seminar werden wir uns mit einer skeptischen Position auseinandersetzen, die recht radikale Folgen
      hätte: dem sogenannten Außenweltskeptizismus, dem zufolge wir nicht wissen können, wie die außerhalb unseres Bewusstseins existierende externe Welt beschaffen ist (oder gar, ob eine solche überhaupt existiert). Der Außenweltskeptizismus ist eine radikale Position: Wenn er korrekt wäre, hätte dies vermutlich entweder eine enorme Einschränkung unseres Wissens zur Folge (ich weiß doch nicht, dass ich Hände habe und dass ich an meinen Kamin sitze, und entgegen meiner Überzeugung existieren weder Ziegen noch Olaf Scholz), oder die Konsequenz, dass die „Welt“ ganz anders ist, als ich erst mal gedacht hätte (Hände, Kamine, Ziegen und Scholz – alles nur Inhalte meines Geistes). Dennoch scheint es überraschend schwierig zu sein, den Außenweltskeptizismus schlüssig zu widerlegen. In diesem Seminar werden wir die Auseinandersetzung mit dem Außenweltskeptizismus nutzen, um uns auch etwas genereller mit der Struktur skeptischer Argumente und relevanten erkenntnistheoretischen Prinzipien zu befassen. Wir werden das Semester mit einem kurzen Blick auf historisch einflussreiche Positionen beginnen, unser Hauptfokus wird dann auf (weitestgehend englischsprachiger) Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts liegen.

    • 16051 Seminar
      Demokratieanalysen der Gegenwart und ihre theoretischen Kontexte (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Zustand und die Zukunft von Demokratien ist Gegenstand einer Vielzahl gegenwärtiger Publikationen. Im Zentrum solcher Schriften stehen meist Diagnosen des Niedergangs und Konzepte der Rettung von Demokratien.  Wir werden eine Reihe dieser Texte in Ausschnitten lesen und untersuchen, welche demokratietheoretischen Elemente in ihnen verhandelt werden, in welchen Kontexten der politischen Theorie die Argumentation zu verorten ist und welche theorie- und begriffsgeschichtlichen Hintergründe auszumachen sind. 
      Es wird also ein Bogen von aktuellen Analysen zu Grundlagentexten der Demokratietheorie geschlagen.

    • 16052 Seminar
      Erstickte Worte (Marianne Eusterschulte)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16053 Seminar
      Die Philosophie von Sigmund Freud (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Es ist schwierig zu übersehen, wie Sigmund Freud die Philosophie der 20. und 21. Jahrhunderte massiv beeinflusst hat. Die Theorie der von Freud begründeten Psychoanalyse hat kaum eine philosophische Disziplin unberührt gelassen. Mit Friedrich Nietzsche und Karl Marx, hat er unsere individuelle und gesellschaftliche Selbstverständnisse revolutioniert. Schlüsselwerke der gegenwärtigen Philosophie operieren mit Begriffen, die von Freud stammen, und entwickeln Ideen, deren Verständnis die Kenntnis der Grundbegriffe der Psychoanalyse voraussetzt. Manche Freud’schen Kategorien, etwa wie «Verdrängung», «Ödipus Komplex», «Lustprinzip», «Realitätsprinzip», «Todestrieb» usw. sind Teil unserer Umgangssprache geworden. Das Seminar widmet sich den zentralen spekulativen Schriften Sigmund Freuds, die eine direkte philosophische Bedeutsamkeit aufzeigen und noch aktuell für heutige philosophischen und öffentlichen Debatten sind oder sein können.

    • 16054 Seminar
      Philosophy of depression (Federica Gregoratto)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Depression is a painful existential situation that seems to be quite widespread in our contemporary capitalist, ultra-individualistic societies. Recent and current interrelated crises, as for example the financial crisis, the climate crisis and the threat of a global war, seem to have exacerbated the phenomenon. But what does it mean exactly to be depressed, or to live with depression? How could we better conceive of it: as mental and bodily disorder, condition, disposition, mode of experience, habit, …? What kind of relations – to oneself, to fellow human beings, and to the world – does depression foster and is fed by? If one agrees to consider it as a pathology, is it just an individual or also a social, collective pathology? What does constitute its ‘pathological’ (i.e. ‘wrong’) character? Does depression also entail ‘positive’ aspects? This course follows various paths for developing a critical philosophy of depression, an undertaking that finds itself, in the current philosophical landscape, at its outset. Note that the preposition “of” has a double meaning: on the one hand, we will study and articulate philosophical, conceptual and also nonconceptual tools for understanding what depression is; on the other hand, we will explore the cognitive (and affective) resources that the depressive experience disclose and unleash, what their epistemological, ethical and political values can be. The seminar aims at addressing and discussing the topic by drawing upon a vast range of theoretical and literary resources, from psychoanalysis to philosophy, from sociology to literature.

    • 16058 Seminar
      Ideologie & Ideologiekritik – Eine ideengeschichtliche Betrachtung (Manuela Peitz)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum steht die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins für den Begriff Ideologie und seine historische und gesellschaftliche Einbettung. Ideologie ist ein zentraler Begriff für die Sozialphilosophie, insbesondere für die Sozialkritik und Kritische Theorie. Sozialphilosophisch relevant wurden Ideologie und Ideologiekritik im 20. Jahrhundert. Ihren philosophiegeschichtlichen Ursprung haben sie aber bereits im 19. Jahrhundert in den Schriften von Marx und Engels, aber auch in Denkern wie Nietzsche und Freud, die das Vertrauen in die menschliche Autonomie und Rationalität erschütterten, die sie als Illusion, (Selbst)Täuschung und menschliche Subjektivität als Ergebnis von Machteffekten (durch Ökonomie, Kultur, Psyche) entlarvten. „Wer unter dem Einfluss einer Ideologie steht, ist nicht nur einem falschen Zustand ausgeliefert, sondern auch im Griff einer falschen Deutung dieses Zustands,“ definiert Rahel Jaeggi Ideologie. Ideologie, Kritik und Verdacht, Vorbehalt und Verblendung hängen also zusammen. In diesem Seminar wollen wir den philosophischen und theoretischen Ursprüngen und unterschiedlichen Entwicklungen dieses in der kapitalistischen Moderne so zentralen Begriffs nachspüren sowie der Rolle, die er damit für die Sozialkritik spielt. Außerdem werden wir nachvollziehen, wie und unter welchen historischen Umständen Denker wie Lukács, Gramsci, Althusser, Hall, Adorno oder Marcuse Ideologie(kritik) jeweils verstehen und weiterentwickeln. Begleiten werden uns dabei u.a. Fragen, wie Ideologien mit ihren jeweiligen sozio-historischen (materiellen) Gegebenheiten zusammenhängen, warum und wie bestimmte Ideologien historisch plausibel werden, welchen ontologischen und epistemologischen Status Ideologie hat. Außerdem wollen wir untersuchen, welche unterschiedlichen Facetten die verschiedenen Ideologietheorien beleuchten und wie sie sich voneinander unterscheiden – v.a. in Hinblick auf die marxistischen, materialistischen Ursprünge in der frühen Kritischen Theorie und die aktuelle stärkere Fokussierung auf die ideelle bzw. diskursive Ebene. Darüber hinaus wollen wir diskutieren, wie Ideologiekritik als Methode aussehen kann.

    • 16059 Seminar
      Sinnlich menschliche Tätigkeit. Anthropologie, Geschichtsphilosophie und Materialismus beim frühen Marx (Sebastian Tränkle)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Seminar widmet sich der frühen »philosophischen« Phase von Karl Marx (1818–1883). Anhand ausgewählter Texte wollen wir gemeinsam die Herausbildung seines Denkens in den 1840er und frühen 1850er Jahren nachvollziehen, die sich wesentlich durch die Kritik zeitgenössischer Denker wie G. W. F. Hegel oder Ludwig Feuerbach vollzieht. In diesem Sinne soll das Marx’sche Projekt bereits in seinen Anfängen als eine kritische Theorie erschlossen werden, die sich nicht auf einen Standpunkt wie z. B. den »historischen Materialismus« reduzieren lässt. Das Seminar thematisiert ausgehend von Marx’ Religionskritik das Verhältnis von Anthropologie und Geschichtsphilosophie in seinem Materialismus. Außerdem wenden wir uns der Bedeutung von ökonomischen Begriffen wie Arbeitsteilung, Eigentum und Bedürfnis zu, um Marx’ Kritik von Entfremdung und Ideologie zu verstehen. Schließlich diskutieren wir die politische Ausrichtung des Marx’schen Denkens, die an seiner Kritik der Menschenrechte, seinem Begriff des Klassenkampfs und seiner Theorie der Revolution deutlich wird. Textgrundlage bilden Schriften wie Die deutsche Ideologie, die Thesen über Feuerbach oder das Manifest der Kommunistischen Partei, die zum 3 Teil zu Lebzeiten publiziert wurden, zum Teil aber, wie auch die erst in den 1930er Jahren wiederentdeckten Ökonomisch-philosophischen Manuskripte, aus dem Nachlass stammen. Sie werden durch Lektüren aus Bezugstexten wie Feuerbachs Das Wesen des Christentums ergänzt. So wird das Seminar in Marx’ ebenso philosophisches wie politisches Denken im Kontext seiner Zeit einführen.

    • 16061 Seminar
      Causation and Grounding (Nathaniel Jacob Baron-Schmitt Tyler Collins)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 26.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Suppose one event happens, and then another. What does it take for the first to be a cause of the second? We will consider answers to this question that reduce causation to laws of nature and to counterfactual facts. Then we will turn to grounding, which is the relation of determination that physicalists take to hold between physical facts and mental facts. We will look at the recently popular idea that grounding is closely analogous to causation, or even a kind of causation.

    • 16062 Seminar
      Was ist platonische Liebe? Platons Symposium (Raul Heimann)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar beginnt erst in der zweiten Vorlesungswoche, am 22. April!

      Kommentar

      Platons Dialog „Symposion“ gehört zu den einflussreichsten und meist rezipierten Werken der europäischen Literatur. Die verschiedenen Lobreden auf Eros bieten ein einzigartiges Panorama antiker Liebesvorstellungen. Dem sophistischen Eros der Vorredner stellt Platon den philosophischen Eros der Diotima gegenüber, einer der ersten dokumentierten Philosophinnen überhaupt. Danach ist Liebe nicht selbst das göttliche Schöne, sondern das Streben danach. Die Lehre vom Aufstieg zur Schau des Schönen gewährt einen Zugang zu einem Liebes- und Philosophieverständnis, das bis heute in Philosophie, Religion, Kunst und Literatur als „platonische Liebe“ nachwirkt. Im Seminar rekonstruieren wir anhand einer gründlichen Textlektüre die verschiedenen Liebesvorstellungen und ihre systematischen Zusammenhänge. Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Literatur: Platon, Symposion, gr.- dt., Übers./Hrsg.: B. Zehnpfennig, Meiner-Verlag, Hamburg 2000. Platon, Symposion, Klassiker Auslegen, Band 39, Hrsg.: C. Horn, Akademie-Verlag, Berlin 2011. Platon, Werke, gr.- dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: Hülser, K., Frankfurt/M. 2002.

    • 16066 Seminar Abgesagt
      Ethik in der chinesischen buddhistischen Philosophie (Hans-Detlef Feger)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Ursache des Leidens, wie von Buddha als Gier, Hass oder Täuschung zusammengefasst, ist heutzutage institutionell verankert. Buddhistische ethische Perspektiven sind für moderne moralische Dilemmata von Bedeutung. Buddhistische Grundwerte wie Interdependenz, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit, die nicht nur für rationale Wesen, sondern auch für Tiere und Pflanzen gelten, legen andere ethische Grundlagen nahe. Der chinesische Buddhismus unterscheidet sich nicht nur durch die Entwicklung des Mahayana-Buddhismus auf dem Han-Gebiet, sondern auch durch die Integration konfuzianischer und taoistischer Philosophieideen im langen Prozess der Übersetzung und Verbreitung. Dies gilt es in Betracht zu ziehen.-
      Im Gegensatz zu Kant, der die Grundlagen der Sittenlehre auf die Freiheit der autonomen Subjektivität legte, wird in der buddhistischen Ethik ein konstantes Selbst durch Abhängigkeit dekonstruiert. Wie kann das ethische Subjekt in diesem Kontext verantwortlich gemacht werden? In diesem Seminar werden Konzepte wie Leerheit (sunyata) und Abhängiges Entstehen (pratitya-samutpada) ethisch interpretiert. Zusätzlich werden in China verbreitete Phänomene wie geschickte Mittel (upaya-kausalya) und die mütterliche Darstellung von Guanyin/Bodhisattva Avalokiteshvara als Verkörperung der Barmherzigkeit gemeinsam mit ihren ethischen Implikationen untersucht. Neben Texten über buddhistische Ethik werden das Diamant-Sutra, Abschnitte aus der Belehrung des Vimalakirti (Vimalakirtinirdesa), das Plattform-Sutra und Avalokitesvara-vikurv?na-nirdesa? u.A. gelesen. – Das Seminar werde ich in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Wang Ge, einer Buddhismus-Expertin aus China, durchführen. Die Seminarsprache ist Deutsch.

    • 16067 Seminar
      Marsilio Ficinos Über die Liebe oder Platons Gastmahl: Eine Einführung in den frühneuzeitlichen Platonismus (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Humanist Marsilio Ficino (1433–1499) gehört zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des italienischen Humanismus. Seine Übersetzungen und Kommentare von platonischen sowie neuplatonischen Texten machten Platons und Plotins Werke dem frühneuzeitlichen Publikum zugänglich. Ficinos Kommentar eines der beliebtesten platonischen Dialoge, das Symposion, stellt ein eigenartiges Werk dar: Weit davon entfernt, ein bloßer Kommentar zu sein, besteht Ficinos Werk viel mehr um eine Nachahmung von Platons Symposion, in dem das platonische Vorbild das Gesprächsthema von vollkommen neuen – und rein frühneuzeitlichen – Dialogen darstellt. Damit bietet Ficino uns als Lesenden eine eigenartige Perspektive sowohl auf die platonische und neuplatonische Rezeption im Kontext des Humanismus, als auch auf wesentliche Themen der philosophischen Auseinandersetzungen seiner Zeit: Kosmologie und Kosmogonie als theoretische Grundlage der Emanationslehre sowie ihren Einfluss auf die Erkenntnistheorie; Willensfreiheit, menschlichen Geist und Würde des Menschen; das rhetorische Leitmotiv der Apotheose von Platons Lehrer Sokrates, als würdigster aller Menschen bekannt; Hedonismus und Epikureismus als positive ethische Alternative zum Stoizismus usw.
      Durch die Lektüre von Aufsätzen aus Platons Symposion, Ficinos Symposionkommentar sowie weitere bedeutungsvolle antike und spätantike Quellen werden im Lauf des Seminars typisch platonische erkenntnistheoretische und ethische Themen eingeführt und gemeinsam analysiert. Auf diese Weise wird ein erster Überblick über die philosophischen Debatten im Rahmen des sogenannten Florentiner Platonismus gewonnen sowie – aus einer etwas breiteren Perspektive betrachtet – über die frühneuzeitliche Rezeption der antiken und spätantiken – insbesondere platonische – Philosophie.

      Die Texte (Aufsätze sowie Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Marsilio Ficino, Über die Liebe oder Platons Gastmahl. Herausgegeben von Paul Richard Blum, Meiner Verlag, Hamburg 2014

      Platon, Symposion / Gastmahl. Herausgegeben von Barbara Zehnpfennig, Meiner Verlag, Hamburg 2012

    • 16210 Seminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ethik gehört für Aristoteles zusammen mit der Politik zu dem Teil der Philosophie, der den Menschen in den Fokus stellt, sofern er in Gemeinschaft tätig ist. Beide Wissenschaftsbereiche erforschen demnach komplementär zueinander, wie der Mensch das höchste Gut, sein Glück, erreichen kann. Während in der Politik die gemeinschaftlichen und institutionellen Aspekte ausgelotet werden, stehen in der Ethik die grundsätzlichen Bedingungen und Voraussetzungen für das Erreichen einer glückszuträglichen seelischen Verfasstheit und die Vermittlung der Kenntnisse der hierfür notwenigen Unterscheidungen im Fokus.
      Das Seminar soll in die Zielstellung, den Aufbau und die Inhalte der Nikomachischen Ethik einführen und bietet eine ideale Grundlage für das im Juli stattfindende Blockseminar von Prof. Arbogast Schmitt zum „Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als Prinzip der Ethik“.

      Wir werden zentrale Passagen übersetzen, lesen und diskutieren, wobei der Schwerpunkt auf den Büchern 1, 2, 3 und 10 liegt.

      Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16215 Übung
      Platons Euthydemos - Über sophistische Debattierkunst (Christian Vogel)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/239 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Euthydemos führt uns Platon in äußerst humorvoller Weise anhand eines argumentativen Schaukampfes zweier sophistischer Tugendlehrer das Wesen der sophistischen Streitkunst vor Augen – und liefert mit diesem so kunstvollen wie unterhaltsamen Dialog eine subtile Einführung in die Grundregeln des Denkens, die Prinzipien der Logik und die Grundlagen platonischen Philosophierens.
      In diesem Kurs werden wir den gesamten Dialog übersetzen und intensiv diskutieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16279 Lektürekurs
      Das Erbe des Neuplatonismus: Geistige und literarische Strömungen im Byzantinischen Reich (Omid Sadeghi Seraji)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16322 Übung
      Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“

      Wie können wir mit den Herausforderungen sowohl des alltäglichen Lebens als auch unserer menschlichen Grundkonstitution umgehen? Sogar bewusst unsere mentalen Belastungen lindern? Was ist unser Platz als Menschen im Kosmos – und wie können wir Wissen darüber erlangen? Die antike Philosophie der Stoiker – seit einigen Jahren wieder populär in Philosophiepublikationen und in den Medien – bietet Hilfe und Antworten an für Probleme des Alltags bis hin zu existentiellen Fragen der Menschheit. 

      In diesem Lektürekurs vollziehen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien der Stoa als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie nach. Die Stoiker schufen eine der ersten systematischen Philosophien der griechisch-römischen Antike und versuchten, Erkenntnistheorie/Logik, Physik und Ethik jeweils für sich und in Bezug zueinander konsistent auszuformulieren. Im Rahmen unserer Lektüre lernen Sie zunächst in einem Überblick die stoische Kosmologie/Physik sowie Erkenntnistheorie/Logik kennen, bevor wir uns vor allem ethischen Fragen zuwenden. Kann die Stoa in ihrer ursprünglichen Ausprägung ein Weg zu Gelassenheit, sogar zu Glück sein? Wie wirkt sich die stoische Ethik auf Gesellschaften und ihre Hierarchien aus? Was fällt Ihnen bei heutigen, zeitgenössischen Darstellungen und Anwendungen der stoischen Tradition auf?

      Wir lesen wesentliche Vertreter des Stoizismus mit einem Schwerpunkt auf Vertretern aus der Antike: Darstellungen der Lehren der frühesten Stoiker Zenon, Kleanthes, Chrysipp (3. Jh. v. Chr.), sowie Auszüge aus Ciceros Schriften zur mittleren Stoa, außerdem aus erhaltenen jüngeren stoischen Werken aus dem kaiserzeitlichen Rom (Seneca, Epiktet, Mark Aurel). Im letzten Semesterdrittel schauen wir uns exemplarisch und punktuell die Spuren an, die die Stoa z.B. im frühen Christentum (Augustinus), in der islamischen Philosophie des 9. Jh. (an-Nazzam), im Mittelalter, der Renaissance (Lipsius) sowie der Frühen Neuzeit (Spinoza) bis hin zur Aufklärung (Kant) hinterlassen hat.

      Alle Teilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophiegeschichte der Antike und ihrer späteren Rezeption. Die Primärtexte lesen wir in deutscher Übersetzung, weitere Forschungsliteratur größtenteils auf Deutsch und bisweilen auf Englisch. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Lektürekurs Kenntnisse zu Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte. Ihr erworbenes Wissen können Sie je nach Bedarf und Modulanforderungen in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik und Mittellatinistik vertiefen und erweitern ihr Wissen über eine der wirkmächtigsten philosophischen Traditionen der griechisch-römischen Antike. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen.

      Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt.

      Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 16324 Übung
      Margaret Cavendish: Atomismus und Poesie (Bernd Roling)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den eigenwilligen Kritikerinnen ebenso der cartesianischen wie auch der mechanistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, die erst seit einigen Jahren wiederentdeckt wird, zählt die Duchess of Newcastle, Lady Margaret Cavendish (1623–1673). Cavendish dürfte zu den vielseitigsten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit gehört haben, die ihre Thesen mit bemerkenswerter Autonomie vertrat und sich von vor allem männlicher Kritik an ihrer Person nicht irritieren ließ. Neben Gedichten, Theaterstücken, Briefen und ihrem heute wohl bekanntesten Werk, dem Sciencefiction-Roman ‚the Blazing World‘, legte Lady Cavendish eine ganze Galerie von naturphilosophischen Schriften vor, mit denen sie auf die Debatten ihrer Zeit Bezug nahm. Ausgehend von einem an Lukrez geschulten Atomismus, der dem Naturganzen die Aura des Unerklärlichen beließ, gelangte sie zu einem Materiebegriff, der vor allem die Annahme einer toten und unbelebten extensio, wie sie Descartes sehen wollte, in Frage stellte, und ihr einen vitalistischen Materialismus entgegenhielt. Konnte die Materie nicht selbst den Geist in sich enthalten? Lady Cavendishs Affirmation eines universalen und alleserfüllenden Lebens erweiterte sie im Laufe ihres Lebens um eine ökokritische Perspektive, die sie vor allem in ihren Gedichten zu Gehör brachte. Im Seminar soll eine Auswahl aus dem philosophischen Werk Lady Cavendishs gelesen werden.

      Literatur: Margaret Cavendish, Poems and Fancies, with the Animal Parliament, hg. von Brandie Siegfried, London 2018, Margaret Cavendish, Grounds of Natural Philosophy, hg. von Anne Thell, Peterborough 2020, Margaret Cavendish, Observations upon Experimental Philosophy, hg. von Eilleen O’Neill, New York 2001, Deborah Boyle, The Well-ordered Universe. The Philosophy of Margaret Cavendish, Oxford 2018.       

  • AM Schriftliche Kompetenz im Philosophieren

    0045eB1.4
    • 16020 Seminar
      Saul Kripke: Naming and Necessity (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      1970 hielt der damals 29-jährige Saul Kripke drei öffentliche Vorträge an der Princeton University. Trotz seines jungen Alters hatte Kripke bereits zu diesem Zeitpunkt signifikante Beiträge zur Philosophie und zur Logik geleistet (sein erster Vollständigkeitsbeweis für die Modallogik beispielsweise wurde publiziert, als Kripke gerade 18 Jahre alt war). Die Princeton-Vorträge – eine Verschriftlichung erschien unter dem Titel „Naming and Necessity“ erstmals 1972 in einem Sammelband, schließlich 1980 in Buchform – machten den Amerikaner dann zu einem der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts: „[Naming and Necessity] fundamentally changed the way in which much philosophy is done“ (Scott Soames). In Kripkes Abhandlung geht es vordergründig um Fragen der Sprachphilosophie: Was führt dazu, dass ein Eigenname einen bestimmten Gegenstand in der Welt bezeichnet? 
      Wie kommt es, dass Ausdrücke wie „Wasser“, „Gold“ oder „Tiger“ auf bestimmte Substanzen oder Organismen zutreffen? Wie verhalten sich diverse sprachliche Ausdrücke, wenn sie unter Modaloperatoren wie „es ist notwendig, dass“ eingebettet werden? Doch die von Kripke entwickelten Antworten und Argumente tragen weit über das Gebiet der Sprachphilosophie hinaus und haben bleibenden Einfluss auf zentrale Teile der Philosophie ausgeübt, maßgeblich die Metaphysik, die Philosophie des Geistes und die Erkenntnistheorie. In diesem Lektürekurs werden wir uns eingehend mit diesem modernen Klassiker befassen.

    • 16021 Seminar
      John Dewey: Kunst als Erfahrung (Francesca Raimondi)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      „Durch eine jener ironischer Verkehrungen, die im Gange der Geschehnisse des öfteren in Erscheinung treten, ist die Existenz der Kunstwerke, von der die Bildung einer ästhetischen Theorie abhängig ist, zur Behinderung einer Theorie über sie geworden.“ Wie die künstlerischen Avantgarden des frühen 20. Jhs, aber auch heutige dekoloniale, politische oder ökologische Ansätze artikuliert John Dewey in seinem 1934 (vor genau 90 Jahren) erschienenen Buch Kunst als Erfahrung ein Unbehagen gegen die abgehobene Sonderstellung, die die Kunst in der kapitalistischen, bürgerlichen und musealen Moderne bekommen hat. Er bringt dagegen einen Begriff der ästhetischen Erfahrung in Stellung, der nicht allein auf die Kunst zugeschnitten ist, sondern eine besondere Form der intensiven Erfahrung bezeichnet. Mit diesem wendet er sich aber nicht nur gegen die abgehobenen Künste, sondern auch gegen eine kommerzialisierte Massenkultur, der die ästhetische Dimension abhandengekommen ist. Im Seminar wollen wir uns mit Deweys wirkungsmächtige pragmatistische Ästhetik in ausgewählten Passagen kritisch auseinandersetzen und sie auf ihre Aktualität hin prüfen. Was genau versteht Dewey unter ästhetischer Erfahrung? Wie gewinnt er diesen Begriff und welches Verständnis von Kunst geht daraus hervor? Welche Kritik übt er damit am modernen Kunstverständnis sowie gegen kommerzialisierte Erlebnisse? 

      Zur Anschaffung: 
      John Dewey, Kunst als Erfahrung, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2021. 

      Zur Vorbereitung: 
      Emanuel Alloa, Christoph Haffter, „Ästhetische Erfahrung“, in: Judith Siegmund (Hg.), Handbuch Kunstphilosophie, Bielefeld: transcript 2022, S. 357-371.

    • 16022 Seminar
      Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (Susanne Lettow)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Judith Butlers Buch ”Das Unbehagen der Geschlechter” (im Original: Gender
      trouble) gehört zu den klassischen Texten feministischer Philosophie und hat fächerübergreifend und weit über den akademischen Diskurs hinaus das Verständnis von Geschlecht/gender geprägt. Zentral geht es Butler um eine Kritik an der Vorstellung von „Frauen“ als einem einheitlichen politischen Subjekt sowie an der Annahme, dass dem „sozialen“ ein „biologisches“ Geschlecht zu Grunde liegt. Sie entwirft stattdessen das Projekt einer Bündnispolitik, die nicht auf Identität oder Natur rekurriert, und begreift Subversion und soziokulturelle Veränderung als Resultat einer parodistischen Wiederholung von Normen. In diesem Lektüreseminar werden wir zentrale Passagen aus ”Das Unbehagen der Geschlechter” lesen und diskutieren.

    • 16031 Seminar
      Das Körper/Geist-Problem (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Körper/Geist-Problem – auch bekannt als Leib/Seele-Problem – ist eines der zentralen Probleme innerhalb der Philosophie des Geistes. Kurzgefasst besteht es darin, eine philosophisch befriedigende Charakterisierung des Verhältnisses zwischen mentalen/psychischen Eigenschaften und Ereignissen auf der einen und physischen/körperlichen Eigenschaften und Ereignissen auf der anderen Seite zu geben. In diesem systematisch ausgerichteten Seminar werden wir uns dem Körper/Geist-Problem mittels der Lektüre einer Auswahl aus Texten des 20. und 21. Jahrhunderts nähern. Zudem werden wir die Beschäftigung mit dem Körper/Geist-Problem als Anlass nehmen, uns mit einigen grundlegenden Begriffen und Unterscheidungen vertraut zu machen; unter anderem dem eines intentionalen Zustandes, dem Begriff der Supervenienz, der Unterscheidung zwischen Typen und Vorkommnissen, dem Begriff des Epiphänomens und einigen weiteren.

    • 16032 Seminar
      Kant and Arendt on Sensus Communis (Englisch) (Elena Romano)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The core of the seminar is Arendt’s “Lectures on Kant’s Political  Philosophy”, which is a transcription of the series of lectures Arendt gave at the New School for Social Research during the Fall semester of 1970. The lectures convey an original interpretation of Kant’s political philosophy, focused, perhaps surprisingly, on the “Critique of Judgment”. Indeed, the lectures are designed, as the curator of the transcription, Roland Beiner, writes, mainly to show that it is the third Critique and specifically its first part, the “Critique of the Aesthetic Power of Judgment”, that meaningfully contributes to outlining Kant’s political thought.
      Within the richness of the lectures, the Kantian notion of sensus communis plays a crucial role in Arendt‘s political reading of Kant. Although Kant does not systematically articulate the notion of sensus communis, Arendt’s account contributes to providing the readers with a comprehensive interpretation that essentially links sensus communis to the power of judgment. In so doing, Arendt develops Kant’s germinal insights spelt out in the third Critique and contributes to the investigation of this faculty of the mind. The seminar aims mainly to disclose the theoretical as well as the political potential of the notion of sensus communis by juxtaposing Kant’s articulation of that notion within the third Critique and Arendt‘s interpretation in the “Lectures”. The seminar will be accordingly divided into two parts. The texts by Kant will be considered through the following principal questions: What is Man in its plurality? What is the importance of sociability for Kant? What does it mean to think for oneself, and how is it possible to think from the place of everyone else? We will see how in the reading put forward by Arendt the notion of sensus communis is crucial for the articulation of such questions.
      Further information, complete bibliography and participation requirements will be clarified at the beginning of the seminar.

      Approximate bibliography:

      Arendt, H., Lectures on Kant’s Political Philosophy; The University of 
      Chicago Press, 1992. (Das Urteilen : Texte zu Kants Politischer Philosophie; 
      dritter Teil zu ”Vom Leben des Geistes” / Hannah Arendt. Aus dem Nachlass 
      hrsg. und mit einem Essay von Ronald Beiner; Piper, München, 2012)
      Kant, I., Critique of the Power of Judgment, trans. by Guyer, P., Matthews, 
      E., Cambridge University Press, New York, 2002. (Kritik der Urteilskraft, 
      hrsg. v. Heiner Klemme, Hamburg: Felix Meiner, 2009)

      Kant, I., Kleingeld, P., (ed.), Toward Perpetual Peace and Other Writings on 
      Politics, Peace, and History; Yale University Press, New York, 2006.
      Beiner, R., Nedelsky, J., Judgment, Imagination and Politics: Themes from 
      Kant and Arendt; Rowman + Littlefield, 2001.
      Payne, C., Thorpe, L. (ed.), Kant and the Concept of Community; University 
      of Rochester Press, 2011.
      Feloj, S., “Think for Oneself and Broad-Minded Thinking. Hannah Arendt on 
      Kant’s Critique of the Power of Judgment”; in: Marino, S., Terzi, P. (ed.), 
      Kant’s “Critique of Aesthetic Judgment” in the 20th Century. A Companion to 
      Its Main Interpretations; Berlin, Boston: De Gruyter, 2020; pp. 159 - 176.

    • 16033 Seminar
      Relativismus und sozialer Konstruktivismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Alltag gehen Menschen üblicherweise davon aus, dass es eine von uns unabhängige Welt und objektive Wahrheiten darüber gibt, die man – mit unterschiedlich gutem Erfolg – erkennen kann. In den Geistes- und Sozialwissenschaften finden dagegen viele den Gedanken attraktiv, dass die Welt gar nicht unabhängig von uns existiert, dass Annahmen nur relativ zu bestimmten Subjekten bzw. sozialen oder ethnischen Gruppen wahr sind und dass alles Wissen „sozial konstruiert“ ist. In dem Seminar soll es darum gehen, was diese Behauptungen eigentlich genau besagen, wie gut sie begründet sind und wie man sie gegebenenfalls kritisieren kann. Im Zentrum stehen soll das 2006 erschienene Buch ”Fear of Knowledge. Against Relativism and Constructivism” von Paul Boghossian, sowie einige Texte der dort kritisierten Autoren.

    • 16054 Seminar
      Philosophy of depression (Federica Gregoratto)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Depression is a painful existential situation that seems to be quite widespread in our contemporary capitalist, ultra-individualistic societies. Recent and current interrelated crises, as for example the financial crisis, the climate crisis and the threat of a global war, seem to have exacerbated the phenomenon. But what does it mean exactly to be depressed, or to live with depression? How could we better conceive of it: as mental and bodily disorder, condition, disposition, mode of experience, habit, …? What kind of relations – to oneself, to fellow human beings, and to the world – does depression foster and is fed by? If one agrees to consider it as a pathology, is it just an individual or also a social, collective pathology? What does constitute its ‘pathological’ (i.e. ‘wrong’) character? Does depression also entail ‘positive’ aspects? This course follows various paths for developing a critical philosophy of depression, an undertaking that finds itself, in the current philosophical landscape, at its outset. Note that the preposition “of” has a double meaning: on the one hand, we will study and articulate philosophical, conceptual and also nonconceptual tools for understanding what depression is; on the other hand, we will explore the cognitive (and affective) resources that the depressive experience disclose and unleash, what their epistemological, ethical and political values can be. The seminar aims at addressing and discussing the topic by drawing upon a vast range of theoretical and literary resources, from psychoanalysis to philosophy, from sociology to literature.

    • 16058 Seminar
      Ideologie & Ideologiekritik – Eine ideengeschichtliche Betrachtung (Manuela Peitz)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Im Zentrum steht die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins für den Begriff Ideologie und seine historische und gesellschaftliche Einbettung. Ideologie ist ein zentraler Begriff für die Sozialphilosophie, insbesondere für die Sozialkritik und Kritische Theorie. Sozialphilosophisch relevant wurden Ideologie und Ideologiekritik im 20. Jahrhundert. Ihren philosophiegeschichtlichen Ursprung haben sie aber bereits im 19. Jahrhundert in den Schriften von Marx und Engels, aber auch in Denkern wie Nietzsche und Freud, die das Vertrauen in die menschliche Autonomie und Rationalität erschütterten, die sie als Illusion, (Selbst)Täuschung und menschliche Subjektivität als Ergebnis von Machteffekten (durch Ökonomie, Kultur, Psyche) entlarvten. „Wer unter dem Einfluss einer Ideologie steht, ist nicht nur einem falschen Zustand ausgeliefert, sondern auch im Griff einer falschen Deutung dieses Zustands,“ definiert Rahel Jaeggi Ideologie. Ideologie, Kritik und Verdacht, Vorbehalt und Verblendung hängen also zusammen. In diesem Seminar wollen wir den philosophischen und theoretischen Ursprüngen und unterschiedlichen Entwicklungen dieses in der kapitalistischen Moderne so zentralen Begriffs nachspüren sowie der Rolle, die er damit für die Sozialkritik spielt. Außerdem werden wir nachvollziehen, wie und unter welchen historischen Umständen Denker wie Lukács, Gramsci, Althusser, Hall, Adorno oder Marcuse Ideologie(kritik) jeweils verstehen und weiterentwickeln. Begleiten werden uns dabei u.a. Fragen, wie Ideologien mit ihren jeweiligen sozio-historischen (materiellen) Gegebenheiten zusammenhängen, warum und wie bestimmte Ideologien historisch plausibel werden, welchen ontologischen und epistemologischen Status Ideologie hat. Außerdem wollen wir untersuchen, welche unterschiedlichen Facetten die verschiedenen Ideologietheorien beleuchten und wie sie sich voneinander unterscheiden – v.a. in Hinblick auf die marxistischen, materialistischen Ursprünge in der frühen Kritischen Theorie und die aktuelle stärkere Fokussierung auf die ideelle bzw. diskursive Ebene. Darüber hinaus wollen wir diskutieren, wie Ideologiekritik als Methode aussehen kann.

    • 16060 Seminar
      Schopenhauer and Nietzsche (Mihnea Chiujdea)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      The main language of the seminar is English, but effort will be made to cater for those with limited language skills (students can read the texts in the original German, points and questions during the discussion can be raised in German; assignments can be written in German, etc.)

      Kommentar

      This seminar seeks to provide an overview of the philosophy of Arthur Schopenhauer and Friedrich Nietzsche. It starts by looking at Schopenhauer’s central work – The World as Will and Representation (1819), touching upon each of the central themes found therein: epistemology, ontology, aesthetics, and ethics. Subsequently, we will partially mirror the themes covered in studying Schopenhauer, this time providing Nietzsche’s take on these. We will approach Nietzsche’s work initially by looking at his On the Genealogy of Morality (1887) – one of his clearest and most systematically argued work. We will find that this not only provides insight on morality but will provide a good foundation for exploring Nietzsche on topics such as art, truth or the will to power. The final part of the seminar will be student driven. Three alternative options have been prepared, covering either A. Nietzsche on Knowledge, Causality and Truth; B. Nietzsche on Art; or C. Nietzsche on Nihilism and The Will to Power. Students will be asked to make a joint decision as to which one of these three topics they will choose for us to cover. This way, in addition to the topic of morality we will be able to cover in some detail Nietzsche’s take on one of the other topics that we explored at the beginning of the seminar from Schopenhauer’s perspective.

    • 16063 Seminar
      Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität (Marian Baukrowitz)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In seinem 1989 veröffentlichten Werk „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ entwirft Richard Rorty die Skizze einer postmetaphysischen, liberalen Utopie, in welcher Grausamkeit als das Schlimmste erachtet wird. Die Verabschiedung des metaphysischen Ideals der Erkenntnis ewiger, absoluter Wahrheiten versucht Rorty zu plausibilisieren, indem er darauf verweist, dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und Sätze wiederum von Sprechern in Sprachgemeinschaften geschaffen werden. Wahrheiten sind also immer schon eingebettet in die verschiedenen Lebensformen von Sprachgemeinschaften, nie eine direkte Beschreibung der externen Wirklichkeit. Daraus zieht Rorty die Konsequenz, dass ein ironischer Abstand zu dem eigenen Vokabular, der eigenen Sprache, angemessen ist. Dieser Abstand liefert dabei Möglichkeiten, sich selbst neu zu schöpfen, wie sie z.B. von Kierkegaard, Nietzsche oder Baudelaire ergriffen wurden. Sein Ideal der Solidarität versucht Rorty dementsprechend nicht metaphysisch zu begründen, sondern durch Bezug auf die Vorstellungskraft plausibel zu machen. Angestrebt wird von Rorty die Ausdehnung des „Wir“, des Bereiches derer, denen wir zuschreiben, wie wir leiden zu können. Dieses kann z.B. durch die Einfühlung, wie sie beim Schreiben und Rezipieren von Romanen geschieht, ermöglicht werden. Im Seminar werden wir „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ lesen und kritisch diskutieren.

    • 16066 Seminar Abgesagt
      Ethik in der chinesischen buddhistischen Philosophie (Hans-Detlef Feger)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Ursache des Leidens, wie von Buddha als Gier, Hass oder Täuschung zusammengefasst, ist heutzutage institutionell verankert. Buddhistische ethische Perspektiven sind für moderne moralische Dilemmata von Bedeutung. Buddhistische Grundwerte wie Interdependenz, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit, die nicht nur für rationale Wesen, sondern auch für Tiere und Pflanzen gelten, legen andere ethische Grundlagen nahe. Der chinesische Buddhismus unterscheidet sich nicht nur durch die Entwicklung des Mahayana-Buddhismus auf dem Han-Gebiet, sondern auch durch die Integration konfuzianischer und taoistischer Philosophieideen im langen Prozess der Übersetzung und Verbreitung. Dies gilt es in Betracht zu ziehen.-
      Im Gegensatz zu Kant, der die Grundlagen der Sittenlehre auf die Freiheit der autonomen Subjektivität legte, wird in der buddhistischen Ethik ein konstantes Selbst durch Abhängigkeit dekonstruiert. Wie kann das ethische Subjekt in diesem Kontext verantwortlich gemacht werden? In diesem Seminar werden Konzepte wie Leerheit (sunyata) und Abhängiges Entstehen (pratitya-samutpada) ethisch interpretiert. Zusätzlich werden in China verbreitete Phänomene wie geschickte Mittel (upaya-kausalya) und die mütterliche Darstellung von Guanyin/Bodhisattva Avalokiteshvara als Verkörperung der Barmherzigkeit gemeinsam mit ihren ethischen Implikationen untersucht. Neben Texten über buddhistische Ethik werden das Diamant-Sutra, Abschnitte aus der Belehrung des Vimalakirti (Vimalakirtinirdesa), das Plattform-Sutra und Avalokitesvara-vikurv?na-nirdesa? u.A. gelesen. – Das Seminar werde ich in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Wang Ge, einer Buddhismus-Expertin aus China, durchführen. Die Seminarsprache ist Deutsch.

    • 16067 Seminar
      Marsilio Ficinos Über die Liebe oder Platons Gastmahl: Eine Einführung in den frühneuzeitlichen Platonismus (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Humanist Marsilio Ficino (1433–1499) gehört zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des italienischen Humanismus. Seine Übersetzungen und Kommentare von platonischen sowie neuplatonischen Texten machten Platons und Plotins Werke dem frühneuzeitlichen Publikum zugänglich. Ficinos Kommentar eines der beliebtesten platonischen Dialoge, das Symposion, stellt ein eigenartiges Werk dar: Weit davon entfernt, ein bloßer Kommentar zu sein, besteht Ficinos Werk viel mehr um eine Nachahmung von Platons Symposion, in dem das platonische Vorbild das Gesprächsthema von vollkommen neuen – und rein frühneuzeitlichen – Dialogen darstellt. Damit bietet Ficino uns als Lesenden eine eigenartige Perspektive sowohl auf die platonische und neuplatonische Rezeption im Kontext des Humanismus, als auch auf wesentliche Themen der philosophischen Auseinandersetzungen seiner Zeit: Kosmologie und Kosmogonie als theoretische Grundlage der Emanationslehre sowie ihren Einfluss auf die Erkenntnistheorie; Willensfreiheit, menschlichen Geist und Würde des Menschen; das rhetorische Leitmotiv der Apotheose von Platons Lehrer Sokrates, als würdigster aller Menschen bekannt; Hedonismus und Epikureismus als positive ethische Alternative zum Stoizismus usw.
      Durch die Lektüre von Aufsätzen aus Platons Symposion, Ficinos Symposionkommentar sowie weitere bedeutungsvolle antike und spätantike Quellen werden im Lauf des Seminars typisch platonische erkenntnistheoretische und ethische Themen eingeführt und gemeinsam analysiert. Auf diese Weise wird ein erster Überblick über die philosophischen Debatten im Rahmen des sogenannten Florentiner Platonismus gewonnen sowie – aus einer etwas breiteren Perspektive betrachtet – über die frühneuzeitliche Rezeption der antiken und spätantiken – insbesondere platonische – Philosophie.

      Die Texte (Aufsätze sowie Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Marsilio Ficino, Über die Liebe oder Platons Gastmahl. Herausgegeben von Paul Richard Blum, Meiner Verlag, Hamburg 2014

      Platon, Symposion / Gastmahl. Herausgegeben von Barbara Zehnpfennig, Meiner Verlag, Hamburg 2012

    • 16210 Seminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Christian Vogel)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Ethik gehört für Aristoteles zusammen mit der Politik zu dem Teil der Philosophie, der den Menschen in den Fokus stellt, sofern er in Gemeinschaft tätig ist. Beide Wissenschaftsbereiche erforschen demnach komplementär zueinander, wie der Mensch das höchste Gut, sein Glück, erreichen kann. Während in der Politik die gemeinschaftlichen und institutionellen Aspekte ausgelotet werden, stehen in der Ethik die grundsätzlichen Bedingungen und Voraussetzungen für das Erreichen einer glückszuträglichen seelischen Verfasstheit und die Vermittlung der Kenntnisse der hierfür notwenigen Unterscheidungen im Fokus.
      Das Seminar soll in die Zielstellung, den Aufbau und die Inhalte der Nikomachischen Ethik einführen und bietet eine ideale Grundlage für das im Juli stattfindende Blockseminar von Prof. Arbogast Schmitt zum „Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als Prinzip der Ethik“.

      Wir werden zentrale Passagen übersetzen, lesen und diskutieren, wobei der Schwerpunkt auf den Büchern 1, 2, 3 und 10 liegt.

      Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16279 Lektürekurs
      Das Erbe des Neuplatonismus: Geistige und literarische Strömungen im Byzantinischen Reich (Omid Sadeghi Seraji)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16322 Übung
      Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“

      Wie können wir mit den Herausforderungen sowohl des alltäglichen Lebens als auch unserer menschlichen Grundkonstitution umgehen? Sogar bewusst unsere mentalen Belastungen lindern? Was ist unser Platz als Menschen im Kosmos – und wie können wir Wissen darüber erlangen? Die antike Philosophie der Stoiker – seit einigen Jahren wieder populär in Philosophiepublikationen und in den Medien – bietet Hilfe und Antworten an für Probleme des Alltags bis hin zu existentiellen Fragen der Menschheit. 

      In diesem Lektürekurs vollziehen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien der Stoa als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie nach. Die Stoiker schufen eine der ersten systematischen Philosophien der griechisch-römischen Antike und versuchten, Erkenntnistheorie/Logik, Physik und Ethik jeweils für sich und in Bezug zueinander konsistent auszuformulieren. Im Rahmen unserer Lektüre lernen Sie zunächst in einem Überblick die stoische Kosmologie/Physik sowie Erkenntnistheorie/Logik kennen, bevor wir uns vor allem ethischen Fragen zuwenden. Kann die Stoa in ihrer ursprünglichen Ausprägung ein Weg zu Gelassenheit, sogar zu Glück sein? Wie wirkt sich die stoische Ethik auf Gesellschaften und ihre Hierarchien aus? Was fällt Ihnen bei heutigen, zeitgenössischen Darstellungen und Anwendungen der stoischen Tradition auf?

      Wir lesen wesentliche Vertreter des Stoizismus mit einem Schwerpunkt auf Vertretern aus der Antike: Darstellungen der Lehren der frühesten Stoiker Zenon, Kleanthes, Chrysipp (3. Jh. v. Chr.), sowie Auszüge aus Ciceros Schriften zur mittleren Stoa, außerdem aus erhaltenen jüngeren stoischen Werken aus dem kaiserzeitlichen Rom (Seneca, Epiktet, Mark Aurel). Im letzten Semesterdrittel schauen wir uns exemplarisch und punktuell die Spuren an, die die Stoa z.B. im frühen Christentum (Augustinus), in der islamischen Philosophie des 9. Jh. (an-Nazzam), im Mittelalter, der Renaissance (Lipsius) sowie der Frühen Neuzeit (Spinoza) bis hin zur Aufklärung (Kant) hinterlassen hat.

      Alle Teilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophiegeschichte der Antike und ihrer späteren Rezeption. Die Primärtexte lesen wir in deutscher Übersetzung, weitere Forschungsliteratur größtenteils auf Deutsch und bisweilen auf Englisch. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Lektürekurs Kenntnisse zu Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte. Ihr erworbenes Wissen können Sie je nach Bedarf und Modulanforderungen in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik und Mittellatinistik vertiefen und erweitern ihr Wissen über eine der wirkmächtigsten philosophischen Traditionen der griechisch-römischen Antike. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen.

      Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt.

      Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

    • 15034 Proseminar
      Politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte (Bernd Ladwig)
      Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Das Proseminar soll in die politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte einführen. Was sind Menschenrechte, (wie) lassen sie sich begründen und welche Rechte haben wir? Um diese Fragen zu beantworten, werden zunächst klassische Ansätze aus der Ideengeschichte und sodann zeitgenössische Kontroversen behandelt. Zentrale Fragen sind dabei die (Kritik an der) Universalität der Menschenrechte und deren Stellung zwischen Moral, Recht und Politik. 15175 Hauptseminar Theorie der Tierrechte Politik gilt traditionell als eine Praxis von Menschen für Menschen. Dieser Anthropozentrismus des politischen Denkens wird in neuerer Zeit von prominenten Fachvertreter/innen wie Martha Nussbaum und Will Kymlicka angefochten. Sie verstehen das Mensch-Tier-Verhältnis als Frage der politischen Gerechtigkeit und kritisieren die institutionalisierte Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren. Bahnt sich demnach im politischen Denken ein "animal turn" an? Und welche Konsequenzen hätte er für unser Verständnis von politischer Legitimität? Im Hauptseminar wollen wir zeitgenössische Texte zu diesen Fragen auf den Prüfstand stellen.

    • 16034 Seminar
      Philosophie der Farben (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Farben sind deswegen philosophisch ein sehr interessantes Thema, weil unklar ist, ob die Gegenstände, die wir wahrnehmen, tatsächlich farbig sind, oder ob sie uns nur sinnlich als farbig erscheinen. Eine Tomate sieht für Menschen mit Rot-Grün-Sehschwäche anders aus als für Menschen, die diese Schwäche nicht haben. Viele Wirbeltiere, die anders als Menschen nicht nur drei, sondern vier Arten von Farbrezeptoren besitzen, können mehr Farben wahrnehmen als wir Menschen. Überlegungen wie diese haben manche Philosophen zu der Überzeugung gebracht, dass Gegenständen nicht wirklich farbig sind, sondern uns nur farbig erscheinen. Philosophen, die eine solche Position vertreten, bezeichnet man als Farb-Eliminativisten; Philosophen, die dagegen der Meinung sind, dass es sich bei Farben tatsächlich um geist-unabhängige Eigenschaften von Gegenständen handelt, werden als Farb-Realisten bezeichnet. Unter den Farb-Realisten wiederum ist umstritten, um was für Arten von Eigenschaften es sich bei Farben handelt. Dispositionalisten behaupten, dass Farben Dispositionen sind, bestimmte Wahrnehmungszustände in uns hervorzurufen. Physikalisten nehmen an, dass Farben physikalische Eigenschaften sind, z. B. die Eigenschaft, einfallendes Licht auf bestimmte Weise zu reflektieren. Primitivisten zufolge sind Farben Eigenschaften sui generis, also Eigenschaften ganz eigener Art, die weder mit Dispositionen noch mit physikalischen Eigenschaften identifiziert werden können.
      Im Seminar werden wir diese verschiedenen Theorien kennenlernen und untersuchen, welche Argumente für und gegen sie sprechen. Wir werden uns zum einen mit Texten aus der frühen Neuzeit, zum anderen mit Texten aus der Gegenwartsphilosophie beschäftigen.
      Als vorbereitende Lektüre kann der Eintrag „Color“ in der Stanford encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/entries/color/)
      gelesen werden.

    • 16035 Seminar
      Kants transzendentaler Idealismus (Stefanie Grüne)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Kernthese von Kants transzendentalem Idealismus lautet, dass die Dinge in Raum und Zeit, die wir erkennen können, nur „Erscheinungen“ und nicht „Dinge an sich“ sind. Was Kant mit dieser These genau sagen will, ist bis heute umstritten. Will er behaupten, dass jeder von uns nur seine eigenen Vorstellungen, nicht aber die Außenwelt erkennen kann? Oder ist seine Behauptung, dass wir nur Erscheinungen erkennen, damit vereinbar, dass die Dinge, die wir erkennen, geist-unabhängig existieren?
      In unserem Seminar soll eine detaillierte Interpretation von Kants Aussagen zur Unterscheidung zwischen Erscheinungen und Dingen an sich zum Ausgangspunkt einer Einführung in verschiedene Teile seiner theoretischen Philosophie genommen werden.

      Das Seminar wird gemeinsam mit Till Hoeppner unterrichtet.

    • 16036 Seminar
      Philosophie des Rechts bei Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar werden wir uns mit Kants und Fichtes Theorie des Rechts auseinandersetzen. Diskutiert werden die Texte:
      Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre und System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet (ab mehr als 2 Fehlstunden mit Attest oder in Absprache), für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16037 Seminar
      Das Geist-Kapitel in Hegels "Phänomenologie des Geistes" (Lilja Walliser)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In diesem Lektüre-Seminar werden wir am Stück einen großen Teil der zweiten Hälfte von Hegels Phänomenologie des Geistes, nämlich das Kapitel über den Geist lesen. Themen, die in diesem Textabschnitt vorkommen, sind unter anderem Hegels Beschäftigung mit der griechischen Tragödie, mit der Aufklärung und den dafür zentralen Begriffen von Bildung und Entfremdung, sowie mit der kantischen und romantischen Moralphilosophie. Vorkenntnisse mit Blick auf die erste Hälfte der Phänomenologie (etwa aus dem Einführungskurs oder anderen Seminaren) sind sehr willkommen und hilfreich, aber keine grundsätzliche Voraussetzung. Das Seminar kann auch als Einstieg in Hegels Philosophie besucht werden. Voraussetzung ist dagegen die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre auch längerer, anspruchsvoller Textabschnitte und die Bereitschaft in Gruppen zu arbeiten. Wir werden im Seminar mit der Ausgabe der kritischen Edition im Meiner Verlag arbeiten. Text-Ausschnitte werden als pdf-Datei auf Blackboard bereitgestellt, die Anschaffung einer eigenen Ausgabe wird dringend empfohlen.

    • 16038 Seminar
      Außenweltskeptizismus (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Alltag gehen wir recht selbstverständlich davon aus, dass wir eine ganze Menge wissen; ich weiß, dass ich Hände habe, dass ich jetzt gerade an meinem Kamin sitze, dass 2+2 gleich 4 ist, dass Ziegen Tiere sind, dass Olaf Scholz schon mal etwas Rotes gesehen hat. Unter skeptischen Positionen versteht man in der Erkenntnistheorie philosophische Positionen, die leugnen, dass sich unser Wissen tatsächlich soweit erstreckt, wie wir im Alltag annehmen. 
      Verschiedene skeptische Positionen unterscheiden sich hierbei hinsichtlich ihrer Reichweite. Eine Extremform leugnet, dass wir überhaupt irgendetwas wissen. Abgeschwächte Varianten beschränken sich auf bestimmte thematische Bereiche oder auf Arten des Zugangs. In diesem Seminar werden wir uns mit einer skeptischen Position auseinandersetzen, die recht radikale Folgen
      hätte: dem sogenannten Außenweltskeptizismus, dem zufolge wir nicht wissen können, wie die außerhalb unseres Bewusstseins existierende externe Welt beschaffen ist (oder gar, ob eine solche überhaupt existiert). Der Außenweltskeptizismus ist eine radikale Position: Wenn er korrekt wäre, hätte dies vermutlich entweder eine enorme Einschränkung unseres Wissens zur Folge (ich weiß doch nicht, dass ich Hände habe und dass ich an meinen Kamin sitze, und entgegen meiner Überzeugung existieren weder Ziegen noch Olaf Scholz), oder die Konsequenz, dass die „Welt“ ganz anders ist, als ich erst mal gedacht hätte (Hände, Kamine, Ziegen und Scholz – alles nur Inhalte meines Geistes). Dennoch scheint es überraschend schwierig zu sein, den Außenweltskeptizismus schlüssig zu widerlegen. In diesem Seminar werden wir die Auseinandersetzung mit dem Außenweltskeptizismus nutzen, um uns auch etwas genereller mit der Struktur skeptischer Argumente und relevanten erkenntnistheoretischen Prinzipien zu befassen. Wir werden das Semester mit einem kurzen Blick auf historisch einflussreiche Positionen beginnen, unser Hauptfokus wird dann auf (weitestgehend englischsprachiger) Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts liegen.

    • 16039 Seminar
      Metaphysik von Alltagsgegenständen (Lea Hugo)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Auch mit den alltäglichsten Gegenständen, wie Tischen oder Fahrrädern,
      sind schwierige metaphysische Fragen verbunden: In diesem Seminar werden
      wir uns mit dem "Problem der Vielen" beschäftigen und fragen, ob es
      mehrere Gegenstände zur gleichen Zeit am gleichen Ort geben kann oder
      sogar muss. Wir werden uns mit "materieller Konstitution", also dem
      Verhältnis zwischen einem Gegenstand und dessen Material,
      auseinandersetzen. Und wir untersuchen die Bedingungen, unter denen Dinge
      ein weiteres Ding bilden ("Komposition"). So führt das Seminar in zentrale
      Debatten der Metaphysik ein.

    • 16040 Seminar
      Theodor W. Adorno: Minima Moralia (Janis Walter)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16051 Seminar
      Demokratieanalysen der Gegenwart und ihre theoretischen Kontexte (Werner Kogge)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Der Zustand und die Zukunft von Demokratien ist Gegenstand einer Vielzahl gegenwärtiger Publikationen. Im Zentrum solcher Schriften stehen meist Diagnosen des Niedergangs und Konzepte der Rettung von Demokratien.  Wir werden eine Reihe dieser Texte in Ausschnitten lesen und untersuchen, welche demokratietheoretischen Elemente in ihnen verhandelt werden, in welchen Kontexten der politischen Theorie die Argumentation zu verorten ist und welche theorie- und begriffsgeschichtlichen Hintergründe auszumachen sind. 
      Es wird also ein Bogen von aktuellen Analysen zu Grundlagentexten der Demokratietheorie geschlagen.

    • 16052 Seminar
      Erstickte Worte (Marianne Eusterschulte)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
    • 16053 Seminar
      Die Philosophie von Sigmund Freud (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Es ist schwierig zu übersehen, wie Sigmund Freud die Philosophie der 20. und 21. Jahrhunderte massiv beeinflusst hat. Die Theorie der von Freud begründeten Psychoanalyse hat kaum eine philosophische Disziplin unberührt gelassen. Mit Friedrich Nietzsche und Karl Marx, hat er unsere individuelle und gesellschaftliche Selbstverständnisse revolutioniert. Schlüsselwerke der gegenwärtigen Philosophie operieren mit Begriffen, die von Freud stammen, und entwickeln Ideen, deren Verständnis die Kenntnis der Grundbegriffe der Psychoanalyse voraussetzt. Manche Freud’schen Kategorien, etwa wie «Verdrängung», «Ödipus Komplex», «Lustprinzip», «Realitätsprinzip», «Todestrieb» usw. sind Teil unserer Umgangssprache geworden. Das Seminar widmet sich den zentralen spekulativen Schriften Sigmund Freuds, die eine direkte philosophische Bedeutsamkeit aufzeigen und noch aktuell für heutige philosophischen und öffentlichen Debatten sind oder sein können.

    • 16055 Seminar
      Action, Intention, Decision (Matthew Rachar)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Kommentar

      This course will cover foundational issues in the philosophy of action and decision theory. We will address such questions as: What makes something an action rather than a mere happening? What distinguishes actions that are intentional from those that are accidental? Is there something epistemically special about our knowledge of our own intentional actions? What is the nature of intention? What makes a decision or an action rational? How should
      the process of weighing reasons for action work? What options do we have in the face of
      hard decisions? How can we choose for a future self that may be radically different?

    • 16059 Seminar
      Sinnlich menschliche Tätigkeit. Anthropologie, Geschichtsphilosophie und Materialismus beim frühen Marx (Sebastian Tränkle)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Das Seminar widmet sich der frühen »philosophischen« Phase von Karl Marx (1818–1883). Anhand ausgewählter Texte wollen wir gemeinsam die Herausbildung seines Denkens in den 1840er und frühen 1850er Jahren nachvollziehen, die sich wesentlich durch die Kritik zeitgenössischer Denker wie G. W. F. Hegel oder Ludwig Feuerbach vollzieht. In diesem Sinne soll das Marx’sche Projekt bereits in seinen Anfängen als eine kritische Theorie erschlossen werden, die sich nicht auf einen Standpunkt wie z. B. den »historischen Materialismus« reduzieren lässt. Das Seminar thematisiert ausgehend von Marx’ Religionskritik das Verhältnis von Anthropologie und Geschichtsphilosophie in seinem Materialismus. Außerdem wenden wir uns der Bedeutung von ökonomischen Begriffen wie Arbeitsteilung, Eigentum und Bedürfnis zu, um Marx’ Kritik von Entfremdung und Ideologie zu verstehen. Schließlich diskutieren wir die politische Ausrichtung des Marx’schen Denkens, die an seiner Kritik der Menschenrechte, seinem Begriff des Klassenkampfs und seiner Theorie der Revolution deutlich wird. Textgrundlage bilden Schriften wie Die deutsche Ideologie, die Thesen über Feuerbach oder das Manifest der Kommunistischen Partei, die zum 3 Teil zu Lebzeiten publiziert wurden, zum Teil aber, wie auch die erst in den 1930er Jahren wiederentdeckten Ökonomisch-philosophischen Manuskripte, aus dem Nachlass stammen. Sie werden durch Lektüren aus Bezugstexten wie Feuerbachs Das Wesen des Christentums ergänzt. So wird das Seminar in Marx’ ebenso philosophisches wie politisches Denken im Kontext seiner Zeit einführen.

    • 16061 Seminar
      Causation and Grounding (Nathaniel Jacob Baron-Schmitt Tyler Collins)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 26.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Suppose one event happens, and then another. What does it take for the first to be a cause of the second? We will consider answers to this question that reduce causation to laws of nature and to counterfactual facts. Then we will turn to grounding, which is the relation of determination that physicalists take to hold between physical facts and mental facts. We will look at the recently popular idea that grounding is closely analogous to causation, or even a kind of causation.

    • 16062 Seminar
      Was ist platonische Liebe? Platons Symposium (Raul Heimann)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar beginnt erst in der zweiten Vorlesungswoche, am 22. April!

      Kommentar

      Platons Dialog „Symposion“ gehört zu den einflussreichsten und meist rezipierten Werken der europäischen Literatur. Die verschiedenen Lobreden auf Eros bieten ein einzigartiges Panorama antiker Liebesvorstellungen. Dem sophistischen Eros der Vorredner stellt Platon den philosophischen Eros der Diotima gegenüber, einer der ersten dokumentierten Philosophinnen überhaupt. Danach ist Liebe nicht selbst das göttliche Schöne, sondern das Streben danach. Die Lehre vom Aufstieg zur Schau des Schönen gewährt einen Zugang zu einem Liebes- und Philosophieverständnis, das bis heute in Philosophie, Religion, Kunst und Literatur als „platonische Liebe“ nachwirkt. Im Seminar rekonstruieren wir anhand einer gründlichen Textlektüre die verschiedenen Liebesvorstellungen und ihre systematischen Zusammenhänge. Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Literatur: Platon, Symposion, gr.- dt., Übers./Hrsg.: B. Zehnpfennig, Meiner-Verlag, Hamburg 2000. Platon, Symposion, Klassiker Auslegen, Band 39, Hrsg.: C. Horn, Akademie-Verlag, Berlin 2011. Platon, Werke, gr.- dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: Hülser, K., Frankfurt/M. 2002.

    • 16064 Seminar
      Aristoteles Nikomachische Ethik I-III (1-7), V (1-11) (Valentina Dafne De Vita)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Ziele des Seminares sind, eines der Hauptwerke der Philosophiegeschichte und der Ethik zu behandeln, den Umgang mit Fachvokabular der Ethik (wie Tugend, Glückseligkeit, Handeln, Gerechtigkeit, Klugheit als praktisches Wissen und Teleologie) einzuüben sowie Aristoteles Eudämonismus im Rahmen der Geschichte der Philosophie und der Systematik einzuordnen.

    • 16065 Seminar
      Philosophie im Podcast: Kulturelle Aneignung (Deborah Mühlebach)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Wie kann und soll Philosophie in der Öffentlichkeit aussehen? Wie ganz allgemein und wie im Medium Podcast? In diesem Seminar werden wir diese Fragen zunächst grundlegend diskutieren und v.a. auch praktisch umsetzen. Für „mitgedacht – der denXte-Podcast zu Euren philosophischen Fragen” werden wir eine Frage behandeln, die eine philosophieinteressierte Person zum Thema der kulturellen Aneignung (engl. „cultural appropriation“) eingereicht hat. Ziel des Seminars ist es, dass studentische Projektteams Features oder Reportagen erstellen, die in Auseinandersetzung mit philosophischer Literatur auf die eingereichte Frage reagieren, und diese am Ende auch Teil der fertigen Podcast-Folge werden. Weitere Informationen zum Konzept und zum Podcast gibt es auf https://denxte.de/podcast/ sowie in den bereits veröffentlichten Folgen, die auf allen gängigen Plattformen verfügbar sind. Die eingereichte Frage und daran anschließende Fragen und Problemfelder werde im Seminar gemeinsam erläutert und geschärft. Das Seminar soll einen konstruktiven Diskussionskreis schaffen, in den alle Studierenden wertschätzend eingebunden sind. Das genauere Vorgehen wird in der ersten Sitzung ausführlich besprochen.

    • 16215 Übung
      Platons Euthydemos - Über sophistische Debattierkunst (Christian Vogel)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: KL 29/239 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Euthydemos führt uns Platon in äußerst humorvoller Weise anhand eines argumentativen Schaukampfes zweier sophistischer Tugendlehrer das Wesen der sophistischen Streitkunst vor Augen – und liefert mit diesem so kunstvollen wie unterhaltsamen Dialog eine subtile Einführung in die Grundregeln des Denkens, die Prinzipien der Logik und die Grundlagen platonischen Philosophierens.
      In diesem Kurs werden wir den gesamten Dialog übersetzen und intensiv diskutieren. Der Kurs setzt keine Griechischkenntnisse voraus und steht allen Interessierten offen.

    • 16324 Übung
      Margaret Cavendish: Atomismus und Poesie (Bernd Roling)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den eigenwilligen Kritikerinnen ebenso der cartesianischen wie auch der mechanistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, die erst seit einigen Jahren wiederentdeckt wird, zählt die Duchess of Newcastle, Lady Margaret Cavendish (1623–1673). Cavendish dürfte zu den vielseitigsten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit gehört haben, die ihre Thesen mit bemerkenswerter Autonomie vertrat und sich von vor allem männlicher Kritik an ihrer Person nicht irritieren ließ. Neben Gedichten, Theaterstücken, Briefen und ihrem heute wohl bekanntesten Werk, dem Sciencefiction-Roman ‚the Blazing World‘, legte Lady Cavendish eine ganze Galerie von naturphilosophischen Schriften vor, mit denen sie auf die Debatten ihrer Zeit Bezug nahm. Ausgehend von einem an Lukrez geschulten Atomismus, der dem Naturganzen die Aura des Unerklärlichen beließ, gelangte sie zu einem Materiebegriff, der vor allem die Annahme einer toten und unbelebten extensio, wie sie Descartes sehen wollte, in Frage stellte, und ihr einen vitalistischen Materialismus entgegenhielt. Konnte die Materie nicht selbst den Geist in sich enthalten? Lady Cavendishs Affirmation eines universalen und alleserfüllenden Lebens erweiterte sie im Laufe ihres Lebens um eine ökokritische Perspektive, die sie vor allem in ihren Gedichten zu Gehör brachte. Im Seminar soll eine Auswahl aus dem philosophischen Werk Lady Cavendishs gelesen werden.

      Literatur: Margaret Cavendish, Poems and Fancies, with the Animal Parliament, hg. von Brandie Siegfried, London 2018, Margaret Cavendish, Grounds of Natural Philosophy, hg. von Anne Thell, Peterborough 2020, Margaret Cavendish, Observations upon Experimental Philosophy, hg. von Eilleen O’Neill, New York 2001, Deborah Boyle, The Well-ordered Universe. The Philosophy of Margaret Cavendish, Oxford 2018.