Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Osteuropa-Institut

Studienfachberatung

Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Do 11.00-13.00

Osteuropastudien

Einzelberatung

Für Fragen, die die einzelnen Fachdisziplinen betreffen, sind die jeweiligen Beauftragten der Arbeitsbereiche zuständig:

  • Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft
    Dr. Karin Pieper, Zi. 223, Telefonnummer:838-52102
    Univ.-Prof. Dr. Nikolai Genov, Zi. 216, Telefonnummer:838-52039
  • Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft
    Recht: Dr. Arno Wohlgemuth, Zi. 218, Telefonnummer:838-52092
    Wirtschaft: Univ.-Prof. Wolfram Schrettl, Ph.D., Zi. 101a, Telefonnummer:838-57037
  • Arbeitsbereich Geschichte und Kultur
    Univ.-Prof. Dr. Holm Sundhaussen, Zi. 116, Telefonnummer:838-52076
    Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Telefonnummer:838-52756

Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte:

Andrea Despot, Zi. 115, Telefonnummer:838-52082, E-Mail: despot@zedat.fu-berlin.de
Sprechstunde nach Vereinbarung

Büro Osteuropastudien (Zi. 117):

Natalja Eisenblätter, Telefonnummer:838-52076 - Mo, Mi 14.00-16.00
(Anmeldung zur Zwischenprüfung, Ausstellen von Bescheinigungen etc., alle verwaltungstechnischen Angelegenheiten)

Praktikumsbörse

Andre Müller, Zi. 017, Telefonnummer:838-52074, Faxnummer:838-53788, E-Mail: praktikumsboerse@oei.fu-berlin.de


Magisterteilstudiengang Osteuropastudien

Magisterteilstudiengang Osteuropastudien

Das Fach "Osteuropastudien" ist multidisziplinär und gegenwartsbezogen. Es vermittelt geistes- und sozialwissenschaftliche Kenntnisse über die Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas (im Folgenden zusammenfassend als Osteuropa bezeichnet). Der Studiengang vermittelt Kenntnisse über Osteuropa in zwei von den Studierenden wählbaren Disziplinen der fächerübergreifenden Arbeitsbereiche des Osteuropa-Instituts:
(A) Politik und Gesellschaft,
(B) Recht und Wirtschaft sowie
(C) Geschichte und Kultur.

Er vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb zweier osteuropäischer Sprachen verbunden, wobei für die eine aktive Sprachfähigkeit und für die andere passive Sprachkenntnisse, d.h. Kenntnisse für ein rezeptives Verständnis von Fachtexten, erworben werden. Im Nebenfach werden Kenntnisse in einer von den Studierenden frei wählbaren Disziplin der oben genannten Arbeitsbereiche vermittelt. Das Nebenfach vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb einer osteuropäischen Sprache verbunden.

Weitere Auskünfte, insbesondere zu den Zugangsvoraussetzungen für die möglichen Fächerkombinationen und zur Sprachausbildung, erhalten Sie in der Studienfachberatung.

Hinweis: Die Bezeichnung der einzelnen Lehrveranstaltungen (GK, PS etc.) des Osteuropastudiengangs richtet sich nach der neuen Studienordnung.

Wahlpflichtveranstaltungen für Haupt- und Nebenfach

31 705
RV -
Urbane Perspektiven. Osteuropäische Städte von der Modernisierung zur Globalisierung (2 SWS) (2 cr) (2 LP); Mi 18.00-20.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Heike Winkel
Die Stadt gilt von jeher als zivilisatorisches Modell, an dem sich Chancen und Risiken des gesellschaftlichen Fortschritts ablesen lassen. Im 19. Jahrhundert ist sie der Geburtsort der Moderne, in der mit der Industrialisierung ein neues ökonomisches Zeitalter anbricht und durch eine neue Form der Vergesellschaftung ein spezifisch urbaner Lebensstil geprägt wird. Im postindustriellen Zeitalter bildet die Stadt als transnationaler melting pot die Effekte der Globalisierung ab und wird als global city zu ihrem wichtigsten Schauplatz.
Die Ringvorlesung untersucht vor diesem Hintergrund den Form- und Funktionswandel osteuropäischer und südosteuropäischer Städte aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven. Dabei werden grundlegende Entwicklungslinien und Aspekte aufgezeigt, die den Diskurs der Urbanität und die Entwicklung der Stadt generell prägen, wie etwa die Rolle der Stadt als Distributions- und Dienstleistungszentrum, multikulturelle lokale Topographien, Assimilierung und Dissimilierung im städtischen Raum, das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, die Stadt als kulturelles Symbol und Text, d.h. als mehrschichtiges Zeichen-Ensemble aus Architektur, Habitus- und Bewegungsformen, Literatur und Bildmedium.
Gleichzeitig soll die Spezifik der Entwicklung der osteuropäischen Stadt und des urbanistischen Diskurses zur Geltung kommen, also etwa die Besonderheiten der realen und symbolischen Stadtplanung im Real- und Postsozialismus, Spannungsverhältnisse zwischen Tradition und Moderne und die Rolle der Städte im Transformationsprozess.
 
(31 904)
V/Ü -
Polen im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6 cr); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Gertrud Pickhan
Die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert ist gekennzeichnet von mehreren Herrschaftswechseln und der Fortsetzung des Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Freiheitskampfes. Nach der 123 Jahre währenden Teilungszeit konnte 1918 ein neuer polnischer Staat entstehen, der jedoch im Inferno des Zweiten Weltkriegs unterging. Die anschließende Eingliederung in den sowjetischen Herrschaftsbereich wurde von vielen als erneute Fremdherrschaft empfunden, die erst mit der „Dritten Republik“ überwunden werden konnte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wechselvolle politische Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und zeichnet gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen von Gesellschaft, Kultur und Alltag nach. Zu fragen ist dabei auch nach Kontinuität und Wandel der polnischen Nationskonzepte.

Einführende Literatur:
ADAM KRZEMIŃSKI, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993; RUDOLF JAWORSKI, Polens kurzes Jahrhundert, in: DERS., CHRISTIAN LÜBKE, MICHAEL MÜLLER, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000; ANDRZEJ PACZKOWSKI, Pół wieku dziejów Polski, Warszawa 2005.
 
(31 607)
V/Ü -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Ulf Karl Brunnbauer
Dieser Kernkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Forschungsansätze zur Geschichte dieser Region einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ als Geschichtsregion definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um politische Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel des letzten Jahrhunderts. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen; die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Damit führt der Kernkurs auch in zentrale Fragestellungen der historischen Anthropologie und Sozialgeschichte ein, für die uns Südosteuropa als Laboratorium dienen wird.
Der zeitliche Fokus liegt auf der Periode der osmanischen Herrschaft sowie der Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert, wobei insbesondere Fragen der Nationsbildung, der kommunistischen Herrschaft und der sozioökonomischen Transformation erörtert werden.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderung:
- Erstellunge einer Bibliografie
- Verfassen eines Abstracts
- Klausur
 
(31 704)
V/Ü -
Kulturgeschichte Osteuropas: Schwerpunkt Russland (2 SWS) (6 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Rosalinde Sartorti
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen des Kulturbegriffs werden in dieser Vorlesung exemplarisch einzelne Etappen der russischen Kulturgeschichte beleuchtet. Die Vorlesung soll in kulturelle Ausdrucksformen, kulturelle Entwicklungen und Beziehungen Russlands bzw. der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten einführen. Dabei steht die Relevanz der historisch herausgebildeten Werte für die Gegenwart und die Verknüpfung von Politik und Kultur im Vordergrund.
 
(31 306)
V/Ü -
Rationalisierung von Organisationen in Osteuropa (2 SWS) (6 cr); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Nikolai Genov
Der Mangel an organisatorischer Effizienz war der wichtigste Grund für den Kollaps des Staatssozialismus. Drei Typen von organisatorischen Strukturen und Prozessen in Osteuropa stehen nun zur Debatte. Erstens, viele offene Fragen betreffen die Veränderungen der Organisation von Industriebetrieben. Inwieweit hat sich dort die betriebliche Demokratie entwickelt? Wurde die soziale Rationalität der Mitbestimmung von der wirtschaftlichen Rationalität verdrängt? Zweitens, eine vergleichende Analyse soll zeigen, wo sich die Dezentralisierung des Entscheidungstreffens von staatlichen Organen als erfolgreich erwiesen hat und wo nicht. Die grundlegende Frage besteht darin, inwieweit sich das Subsidiaritätsprinzip auch in Osteuropa durchgesetzt hatte. Drittens, eine organisatorische Innovation ist die Übernahme staatlicher Funktionen der sozialen Sicherung von marktwirtschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Inwieweit hat sich diese Innovation in Osteuropa bewährt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ein synthetisches Bild von Errungenschaften und Problemen der organisatorischen Rationalisierung in der Region vermitteln.

Leistungsnachweise: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder Klausur für einen unbenoteten Schein
Hausarbeit und Klausur für einen benoteten Schein
Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. UNESCO
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Genov, Nikolai (2007) Upgrading Rationality of Organizations in Eastern Europe.
Arbeitspapier der Abteilung Soziologie, OEI
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Comparative Research in the Social Sciences. ISSC
 
(10 042035)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum I: Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 10.00-12.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/C (Hörsaal) (16.10.) Wolfram Schrettl
"Why are we so rich and they so poor?" In der Veranstaltung werden die empirischen Befunde, die Erklärungsansätze und die von der Wirtschaftspolitik ergriffenen oder wenigstens diskutierten Maßnahmen zur Überwindung des Problems thematisiert. Das empirische Material wird vornehmlich die Volkswirtschaften Osteuropas betreffen. Die theoretischen Erklärungsversuche gehen über den regionalen Bezug hinaus. Es werden Verbindungen zur Transformationsliteratur aufgezeigt.

Die dazugehörige Übung findet Mo 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (Hörsaal) statt. Die Teilnahme ist für Magister und Masterstudenten des OEI freiwillig.
  Übung: Mo 10.00-12.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/C (Hörsaal)   Monika Kerekes

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

Grundstudium

31 201
GK -
Einführung in die Politik Osteuropas, Teil 2 (2 SWS) (6 cr) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.10.) Karin Pieper
Dieser Kurs richtet sich an Studienanfänger und versteht sich als Einführung in das Studium der Politik am Beispiel der Transformation in Osteuropa. Der Kurs gibt einen Überblick über zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten (Einführung in Transformationstheorien, Systemwechsel und Demokratisierung, politische Ökonomie der Transformation, Europäisierung). Diese Themen werden anhand einzelner Politikfelder und im Ländervergleich analysiert. Den Abschluss bildet eine Diskussion über aktuelle Entwicklungen in Osteuropa, z.B. zur Rolle der neuen Mitgliedstaaten in der Europäischen Union und zum Beitrittsstatus weiterer südosteuropäischer Länder. Zudem werden zentrale wissenschaftsmethodische Kenntnisse in praxisorientierter Weise vermittelt.

Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

Hauptstudium

31 202
HS -
Transformationen. Theoretische und methodische Zugänge (nicht nur) am Beispiel Osteuropas (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (Seminarraum) (18.10.) Julia Gerlach
In dem Seminar werden wichtige Theorien und aus verschiedenen Disziplinen und Schulen stammende Deutungsansätze zur Erklärung von (beschleunigtem) politischem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Wandel interpretiert und diskutiert. Es werden Texte vorgestellt, die vor allem akteurszentrierte Ansätze und Perspektiven institutionellen Wandels demonstrieren. Dabei wird stets die relative Erklärungskraft dieser eher vergleichenden Zugänge mit anderen, stärker regionalbezogenen Theorien zu prüfen sein.

Als Anwendungsfall wird zunächst Osteuropa (einschließlich der ehemaligen UdSSR) im Mittelpunkt stehen. Im zweiten Teil des Semimars werden dann andere Regionen vergleichend einbezogen, etwa Lateinamerika, Südafrika, Südostasien.

Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
-- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 05.10.2007) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
-- Begründen Sie Ihr Interesse an der Lehrveranstaltung mit einem einseitigen mission statement an die studentische Hilfskraft des Arbeitsbereichs Politik shkabpol@zedat.fu-berlin.de (bis zum 05.10.2007);
-- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
-- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 203
HS -
Die Europäische Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union in Richtung Osten (2 SWS) (10 cr) (max. 50 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Eckart Stratenschulte
Die Europäische Union steht vor der Aufgabe, ihre Beziehungen mit den Staaten Osteuropas und des Kaukasus zu ordnen. Dies soll auch ein Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sein. Ein Instrument hierfür ist die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP), die jedoch bei den Partnern auf Schwierigkeiten stößt. Russland fühlt sich von diesem Politikansatz nicht angesprochen und pocht auf eine „strategische Partnerschaft“ mit der EU, die Ukraine und Moldawien teilen das Ziel der ENP, nämlich enge Beziehungen ohne Mitgliedschaftsperspektive, nicht, mit Belarus geschieht nichts und die Kaukasus-Staaten sind in regionale Konflikte verstrickt. Die Bundesregierung favorisiert ein Konzept der „ENP Plus.“
Welche Ziele kann und will die EU im Hinblick auf Europas Osten erreichen? Was unterscheidet die ENP Plus vom bisherigen Ansatz der ENP? Was kann sie selbst tun und welche Rolle können andere Institutionen wie der Europarat, die NATO und die OSZE spielen? Wie steht es um die Osteuropa-Politik der USA, unterstützt sie den EU-Ansatz oder konterkariert sie ihn?
Diese Fragen sollen im Seminar besprochen werden. Die Studierenden werden gebeten, jeweils eine Sitzung vorzubereiten und zu moderieren. Von jeder Sitzung wird ein Protokoll erstellt und allen zugänglich gemacht. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre von Texten voraus, da diese im Seminar selbst nicht mehr referiert werden.

Anmeldungen erbeten an: seminar@eab-berlin.de

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 210
HS -
Die Rolle der neuen Mitgliedstaaten in der EU (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Karin Pieper
Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Soziologie

Grundstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Hauptstudium

31 301
HS -
Kontinuität und Wandel sozialer Strukturen in Osteuropa (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Nikolai Genov
Die wichtigsten sozialstrukturellen Veränderungen in den osteuropäischen Gesellschaften sind schon mit beträchtlichen nationalen Differenzen vollzogen. Die Konturen der neuen marktwirtschaftlichen Sozialstruktur sind klar umrissen. Die politischen Eliten haben sich ebenfalls in den meisten osteuropäischen Gesellschaften verfestigt. Viele Prozesse der Stabilisierung oder Schwächung von einzelnen Gruppen verlaufen aber immer noch intensiv. Das gilt vor allem für die osteuropäische Mittelschicht. Die Zukunft der zahlreichen Bauernschaft und der wirtschaftlich marginalisierten Gruppen ist noch durch offene Fragen gekennzeichnet. Wie erscheinen diese Tendenzen und Probleme im alltäglichen Leben der Bürger Osteuropas? Wie reagieren sie auf die Veränderungen in der Sozialstruktur ihrer Gesellschaften? Inwieweit sind die sozialstrukturellen Bedingungen einer nachhaltigen Entwicklung der osteuropäischen Gesellschaften schon vorhanden? Die Fragen sollen durch vergleichende sozialstrukturelle Analysen beantwortet werden.

Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter.)
für einen unbenoteten Schein
Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein

Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (1999) Unemployment. Risks and Reactions. UNESCO/MOST
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe.LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Comparative Research in the Social Sciences. ISSC
 
31 302
HS -
Ethnic Relations and Migration (2 SWS) (10 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.10.) Nikolai Genov
Peaceful interethnic relations together with the implementation of minority rights belong to the basic conditions of sustainable social developments. However, on various spots in Eastern Europe reality deviates from this pattern of sustainability. Interethnic tensions and clashes in the region challenge the local social order and international security. This is the reason why inter-ethnic relations in Eastern Europe take an important place in the national and international debates. Another reason for the relevance of the issue is the enlargement of the European Union to the East accompanied by trans-national migration from and to Eastern Europe. These developments put a large variety of questions on the academic and political agenda: What is the current situation of inter-ethnic relations in the Eastern European societies? What are the state policies concerning ethnic minorities? What are the institutional channels for expressing and developing the identity and interests of ethnic minority groups? What are the moving forces and effects of trans-national immigration and emigration of ethnic groups into or from the region?

Evaluation: Oral presentation or homework (about 3000 words) for a certificate without note
Oral presentation and homework for a certificate with a note
Main sources: Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge over Half a
Century. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 221-268.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe.
Münster: LIT
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South
Eastern Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2006) Ethnicity and Mass Media in South Eastern
Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Interethnic Integration. .
 
31 303
HS -
Osteuropa in der EU (2 SWS) (10 cr); 14-tägl. - Garystr. 55, 101 (Seminarraum)
Das HS findet am ab dem 26.10. 14-tägig statt und dann jeweils von 14-18 Uhr.
(26.10.) Klaus Müller
Die Osteuropaforschung der letzten Jahre konzentrierte sich auf die Vorbereitung und Durchführung der EU-Osterweiterung. Im Hintergrund stand die Erwartung, dass der erfolgreichen Integrationsgeschichte Europas ein weiteres Kapitel angefügt wird. Inzwischen aber ist bewusst geworden, dass die erweiterte EU gravierende zwischengesellschaftliche Ungleichheiten aufweist, kulturell heterogener und anfälliger für Dissens ist als jemals zuvor und zudem ihre neuen Grenzen festlegen muss. Die Veranstaltung wird die Institutionen und Politikmuster der EU daraufhin befragen, ob sie der veränderten Problemlast gerecht werden. Schließlich soll diskutiert werden, ob sich sie Idee eines „europäischen Gesellschaftsmodell“ angesichts der neuen Realitäten aufrecht erhalten lässt.

Literatur zur Vorbereitung:
Manfred Sapper u. a 2004.: Die Einigung Europas. Zugkraft und Kraftakt, (Osteuropa 5-6/2004) München: DVA.
Europäische Kommission 2005: Dritter Zwischenbericht über den Zusammenhalt, Brüssel
 
31 304
HS -
Der Islam in den Gesellschaften Südosteuropas (2 SWS) (10 cr); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (22.10.) Sabine Riedel
In den aktuellen Debatten um die Integration von Muslimen in Europa wird meist vergessen, dass der Islam im Südosten unseres Kontinents schon seit Jahrhunderten zu Hause ist. Bis zum Untergang des Osmanischen Reichs Anfang des 20. Jahrhunderts stellten die Muslime sogar die herrschende Oberschicht zur Verwaltung des riesigen Imperiums. Erst mit der Gründung moderner Nationalstaaten wurden sie aus der einst dominanten gesellschaftlichen Stellung in eine mehr oder weniger geduldete Minderheitenposition gedrängt. Diese Diskriminierung endete aber nicht schlagartig mit dem Zusammenbruch des Ostblocks im Jahre 1990, wie Samuel Huntington behauptet. Im alten Jugoslawien begann die Revitalisierung des kulturellen und religiösen islamischen Erbes bereits in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, wobei der Islam dabei in das Fahrwasser politischer Interessen geriet. So möchte das Seminar die unterschiedliche Stellung des Islam in den Gesellschaften Südosteuropa in historischer Perspektive sowie mit einem synchronen Vergleich von Länderbeispielen nachzeichnen (Bosnien-Hercegovina, Republik Makedonien, Albanien, Bulgarien, Griechenland, Türkei). Dabei interessiert uns das jeweilige Verhältnis von Kirche/Religion und Staat wie auch die Einflüsse von Muslimen aus der Diaspora.

Literatur: Hugh Poulton (ed.): Muslim identity and the Balkan State, London 1997; Sabine Riedel: Die Erfindung der Balkanvölker. Identitätspolitik zwischen Konflikt und Integration, Wiesbaden 2005; Marlene Kurz (Hg.): Islam am Balkan, Innsbruck 2005.
 
31 305
C -
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Nikolai Genov
Das Colloquium bietet die Möglichkeit, Forschungsprojekte zur Entwicklumng osteuropäischer Gesellschaften zu besprechen. Beiträge werden von eingeladenen Gästen, Promovierenden und Studierenden angeboten. Spezielle Bedeutung wird dabei der Wechselwirkung von lokalen, regionalen und globalen Prozessen beigemessen. Theoretische Modelle und empirische Untersuchungen der Risikowahrnehmung und des Risikomanagements, der interethnischen Verhältnisse und der nachhaltigen Entwicklung stehen auf der Tagesordnung. Die Diskussionen zielen auf den Vergleich von alternativen Erklärungsversuchen ab.

Teilnahmeschein

Grund- und/oder Hauptstudium

31 306
V/Ü -
Rationalisierung von Organisationen in Osteuropa (2 SWS) (6 cr); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Nikolai Genov
Der Mangel an organisatorischer Effizienz war der wichtigste Grund für den Kollaps des Staatssozialismus. Drei Typen von organisatorischen Strukturen und Prozessen in Osteuropa stehen nun zur Debatte. Erstens, viele offene Fragen betreffen die Veränderungen der Organisation von Industriebetrieben. Inwieweit hat sich dort die betriebliche Demokratie entwickelt? Wurde die soziale Rationalität der Mitbestimmung von der wirtschaftlichen Rationalität verdrängt? Zweitens, eine vergleichende Analyse soll zeigen, wo sich die Dezentralisierung des Entscheidungstreffens von staatlichen Organen als erfolgreich erwiesen hat und wo nicht. Die grundlegende Frage besteht darin, inwieweit sich das Subsidiaritätsprinzip auch in Osteuropa durchgesetzt hatte. Drittens, eine organisatorische Innovation ist die Übernahme staatlicher Funktionen der sozialen Sicherung von marktwirtschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Inwieweit hat sich diese Innovation in Osteuropa bewährt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ein synthetisches Bild von Errungenschaften und Problemen der organisatorischen Rationalisierung in der Region vermitteln.

Leistungsnachweise: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder Klausur für einen unbenoteten Schein
Hausarbeit und Klausur für einen benoteten Schein
Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. UNESCO
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Genov, Nikolai (2007) Upgrading Rationality of Organizations in Eastern Europe.
Arbeitspapier der Abteilung Soziologie, OEI
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Comparative Research in the Social Sciences. ISSC

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

Grundstudium

31 401
PS -
Einführung in das polnische Privatrecht (2 SWS) (6 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Henning von Zanthier,
Edgar Krassowski
Die Lehrveranstaltung soll Studenten, die aus verschiedenen Richtungen des Osteuropainstituts kommen und kein oder nur begrenztes juristisches Hintergrundwissen besitzen, einen Einblick in das polnische Privatrecht geben. Der Themenauswahl sichert eine umfassende Einführung in die Grundzüge des polnischen Bürgerlichen-, und Wirtschafts Recht sowie in den für das allgemeine Verständnis des polnischen Rechtsystems notwendigen Elementen des Strafrechts und sonstigen öffentlichen Rechtes. Es ist entsprechend den Erfahrungen aus den Lehrveranstaltungen im polnischen Recht im Wintersemester 2005/06 und 2006/07 an die Bedürfnisse der Studenten angepasst worden. Die Lehrveranstaltung ist als interaktiver Kurs konzipiert, in der ein reger Austausch mit den Studenten und eine umfassende Diskussion der behandelten Themen gezielt gefördert werden. Im Sinne einer “learning by doing” Erfahrung werden ausgewählte Themen durch Fallbearbeitung erläutert, wobei sich die Möglichkeit bieten wird, dass die Studenten dabei die Rollen der unterschiedlichen Prozessakteure übernehmen. Die in der Praxis erfahrenen beiden Dozenten werden den Studenten einen Einblick sowohl in die Theorie als auch in die anwaltliche Praxis des polnischen Privatrechts ermöglichen.
 
31 402
PS -
Einführung ins Russische Zivilrecht (2 SWS) (6 cr); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (22.10.) Arno Wohlgemuth
Grundlage des russischen Zivilrechts ist das Russische Zivilgesetzbuch mit seinen drei in mehreren Etappen veröffentlichten Teilen. Da umfassende deutschsprachige Darstellungen fehlen, ist vorwiegend auf russische Originalliteratur zurückzugreifen. Ein Blick auf das russische Familiengesetzbuch soll die Veranstaltung abrunden.

Hauptstudium

31 403
HS -
Regionale Governance und globale Liberalisierungskonzepte: Ein Vergleich zwischen Integrationsmodellen in Osteuropa und Afrika und die Rolle der Welthandelsorganisation WTO (2 SWS) (10 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Frank Altemöller
Die Regionalintegration hat in den vergangenen Jahren und insbesondere nach den erfolglosen multilateralen Verhandlungen im Rahmen der Doha-Welthandelsrunde beträchtlich an Bedeutung gewonnen. Regionale Handelsabkommen umfassen Länder mit sehr unterschiedlichen politischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen' Hierzu gehören beispielsweise ungleiche politische Strukturen und asymmetrische Wirtschaftskraft, voneinander abweichende Arbeits- und Sozialstandards, umweltpolitische Interessen und Investitionsbedingungen.
Vor diesem Hintergrund thematisiert die Lehrveranstaltung unterschiedliche Ansätze der Regionalintegration. Diese Ansätze verdeutlichen wir uns am Beispiel der Integration osteuropäischer Staaten in die Europäische Union und anhand ausgewählter Zusammenschlüsse in Afrika (wie etwa die "South African Development Community" und "South African Customs Union"). Die Regionalintegration wird von der politisch wichtigen Frage umfasst, wie die einzelnen Regionalabkommen mit dem multilateralen Regelwerk der Welthandelsorganisation WTO vereinbar sind. Die rechtlichen Grundlagen, makro-ökonomischen Liberalisierungskonzepte und zukünftige Herausforderungen an die regionale und globale Governance werden aufgezeigt und diskutiert.
Schließlich gibt das Seminar auch einen Überblick über die Initiativen der Europäischen Union zur Einbindung von osteuropäischen Ländern, die aber nicht als Beitrittskandidaten für die Union vorgesehen sind (wie z.B. Georgien an der Grenze zwischen Europa und Asien). Im Rahmen der europäischen Nachbarschaftspolitik" schaffen hier Wirtschaftspartnerschaftsverträge grundlegende Voraussetzungen für die Integration in die westlichen Liberalisierungskonzepte (wie z.B. Hilfen für den Aufbau eines modernen Zollregimes).

Literatur zur Vorbereitung:
. Bossche, Peter van den, The Law and Policy of the World Trade Organization, Cambridge 2005
. Kenney, Padraic, The Burdens of Freedom, Eastern Europe since 1989, London 2006
. Adésínà, J. O./Graham, Yao/Olukoshi, A., Africa and Development, Challenges in the New Millennium, London 2006

Alle Teilnehmer sollten mit einer Sammlung der WTO-Rechtstexte arbeiten:
The Results of the Uruguay Round of Multilateral Trade Negotiations, The Legal Texts, herausgegeben vom WTO-Sekretariat in Genf - ein Download ist über www.wto.org möglich.

Die Anmeldung erfolgt über das Campus Management. Dort und über das Black Board des OEI erfahren Sie alle weiteren Hinweise.
 
31 404
HS -
Die Stadt in den Staatsordnungen Osteuropas (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Ullrich Schulze
 
31 405
HS -
Russland als Rechtsstaat - Politkovskaja, Litvinenko und Chodorkovskij (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (22.10.) Arno Wohlgemuth
Anhand politischer Sensationen und Skandale werden Rechtsprobleme erörtert. Literatur: Ekaterina Lysova, Die Ermordung von Anna Politkovskaja - Kollaps der Demokratie?, Osteuropa Recht 2006, S. 394-408.
 
31 406
HS -
Russisches Recht (2 SWS) (10 cr); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Surkova
Was W.E. Butler in seinem "Russian Law" (2. Aufl. Oxford 2003, 761 Seiten) zum russischen Recht ausbreitet, soll in diesem Hauptseminar anhand russischer Lehrbücher, Gesetzestexte und Rechtszeitschriften erarbeite werden. Die Veranstaltung wendet sich vorwiegend an Studierende mit Russischsprachkenntnissen.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

Grundstudium

31 501
PS -
Angewandte Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Osteuropa (2 SWS) (6 cr); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (22.10.) Monika Kerekes
In dem Seminar sollen Standardfragen der Mikro- und Makroökonomie am Beispiel von osteuropäischen Volkswirtschaften möglichst praxisnah diskutiert werden: Wie haben sich die Armut und der Lebensstandard in der Region seit Beginn der Transformation entwickelt? Haben Steuer- und Sozialversicherungsreformen zu der beobachteten Entwicklung beigetragen? Konnten Mindestlöhne die schlimmsten Auswirkungen der Transformation verhindern? In welchen Bereichen besteht in den Ländern noch Reformbedarf? Können politische Entwicklungen wie der Zerfall von Staaten auf der Grundlage ökonomischer Überlegungen erklärt werden? Antworten auf diese und andere Fragen sollen auf Basis sowohl von theoretischen als auch von empirischen Überlegungen gemeinsam erarbeitet werden.

Hauptstudium

31 503
HS -
Der Europäische Erweiterungs- und Integrationsprozess: Theoretische Ansätze und Erfahrungen mittel- und osteuropäischer Länder (2 SWS) (10 cr); Fr 10.00-14.00, 14-tägl. - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (19.10.) Timo Baas,
Hella Engerer
Das Seminar behandelt ökonomische Fragen des Integrationsprozesses nach der Erweitung der Europäischen Union um die mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften. Im Seminar werden zunächst institutionelle Aspekte und die Schaffung gemeinsamer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen behandelt. Anschließend wird der Stand der Integration auf verschiedenen Märkten und Sektoren der Volkswirtschaften näher beleuchtet. Hierzu gehören u.a. der Finanz- und Energiesektor sowie der Arbeitsmarkt und die Migration. Ein weiterer Themenkomplex ist die Konvergenz zwischen „alten“ und „neuen“ EU-Ländern. In diesem Zusammenhang wird u.a. der Frage nachgegangen werden, ob die Beitrittsländer die Voraussetzungen zur Einführung des Euro erfüllen und welche Strategien sie einschlagen. Ingesamt sollen im Seminar der Stand der wirtschaftlichen Integration, bisherige Erfahrungen mit dem Beitritt der osteuropäischen Länder sowie künftige Entwicklungsperspektiven eines erweiterten Europas betrachtet werden.
 
31 502
HS -
Migration im Ost-West Kontext: Theorie, Politik und Empirie (2 SWS) (10 cr); Block
Einführungsveranstaltung: Freitag, 26.10.07, 14.00-20.00 Uhr, Raum 105, OEI, Garystr. 55

Block 1:
Freitag, 07.12.07, 14.00-20.00 Uhr, Raum 105, Garystr. 55
Samstag, 08.12.07, 10.00-15.00 Uhr, Raum JK 26-201, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45

Block 2:
Freitag, 15.02.08, 14.00-20.00 Uhr, Raum 105, Garystr. 55
Samstag, 16.02.08, 10.00-15.00 Uhr, Raum JK 26-201, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45
(s. A.) Barbara Dietz
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit Fragen internationaler Migrationen im Ost-West Kontext, wobei die Periode nach der politischen Transformation in Osteuropa und nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion im Mittelpunkt steht. Im ersten Teil werden ökonomische und soziologische Theorieansätze vorgestellt, die erklären, welche Bestimmungsfaktoren für internationale Migrationen verantwortlich sind. Der zweite Teil der Veranstaltung konzentriert sich auf die Rolle der Politik in Migrationsprozessen und zeigt am Beispiel der Ost-West Wanderungen die Funktion nationaler sowie EU-weiter Migrationspolitik auf. Bezugnehmend auf den neuen Wanderungsraum in Osteuropa, der durch die politische Transformation am Ende der achtziger Jahre und durch die Erweiterung der EU entstanden ist, werden im dritten Teil die verschiedenen Migrationsformen untersucht, die sich zwischen den EU-15 Staaten, den neuen osteuropäischen Mitgliedsländern und den (noch) nicht zur EU gehörenden Staaten im Osten Europas herausgebildet haben. Ökonomische Migrationsbewegungen werden dabei den Schwerpunkt bilden.
 
(10 042016)
S -
Wirtschaftspol. Seminar: Wirtschaftswachstum III (2 SWS) (4 BP); Fr 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (19.10.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
  und Block 25.1.-26.1. jeweils 8.00-17.30 - Garystr. 21, 315 (Übungsraum)    

Grund- und/oder Hauptstudium

(10 042035)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum I: Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 10.00-12.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/C (Hörsaal) (16.10.) Wolfram Schrettl
"Why are we so rich and they so poor?" In der Veranstaltung werden die empirischen Befunde, die Erklärungsansätze und die von der Wirtschaftspolitik ergriffenen oder wenigstens diskutierten Maßnahmen zur Überwindung des Problems thematisiert. Das empirische Material wird vornehmlich die Volkswirtschaften Osteuropas betreffen. Die theoretischen Erklärungsversuche gehen über den regionalen Bezug hinaus. Es werden Verbindungen zur Transformationsliteratur aufgezeigt.

Die dazugehörige Übung findet Mo 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (Hörsaal) statt. Die Teilnahme ist für Magister und Masterstudenten des OEI freiwillig.
  Übung: Mo 10.00-12.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/C (Hörsaal)   Monika Kerekes
 
31 504
HS -
Economics of Transition (2 SWS) (10 cr) (Englisch); Mi 8.00-10.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Wolfram Schrettl
After the demise of the Soviet-type economic system, the countries of Central and Eastern
Europe embarked on far-reaching changes of nearly all aspects of their economies. The course
covers the starting points, the central tasks and the experiences (successes and failures) of the
countries during the process – not everywhere complete – of transition. The example of Russia will figure prominently.

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

Grundstudium

31 601
PS -
Wertewandel in Südosteuropa im 19. und 20. Jh. (2 SWS) (8 cr); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (22.10.) Klaus Buchenau
Südosteuropa ist in den letzten 200 Jahren zweimal „nach Europa zurückgekehrt“: in der postosmanischen und in der postsozialistischen Epoche. Diese Prozesse wurden von Eliten geleitet und begleitet, die sich oft als Träger „westlicher Werte“ in ihren Gesellschaften verstanden. Vor diesem Hintergrund soll in dem Seminar danach gefragt werden, was Werte sind, wie sie sich wandeln und was mit ihnen passiert, wenn man sie an einen neuen Einsatzort verpflanzt.
Voraussetzung für den Erwerb eines Seminarscheins (Master) sind ein Referat und eine Hausarbeit (2-3000 Wörter). Anstelle eines Referats können auch zwei Buchrezensionen übernommen werden.
 
31 602
PS -
Transformationsforschung: Theorie und Praxis, Teil II (2 SWS) (8 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Andrea Despot
Das Seminar schließt an die Lehrveranstaltung KK IIa/ Modul B „Transformationsforschung, Teil I“ an und ist eine Fortführung und Vertiefung des Themas. Inhaltlich bietet sich auch eine Verknüpfung mit dem KK Ia/ Modul B „Südosteuropa nach 1945“ (SoSe 2007) an.
Die Transformationsforschung befasst sich mit dem gesellschaftlichen Wandel von Staaten, der sich in politischer und wirtschaftlicher Neuordnung manifestiert. Durch den Systemwechsel in Osteuropa und der Sowjetunion hat die Transformationsforschung einen neuen Impuls erfahren, wodurch die theoretischen Grundlagen und analytischen Ansätze zur Erklärung dieser Prozesse weiterentwickelt worden sind. Das Seminar greift postsozialistische Gesellschaftstransformationen auf und bettet sie im ersten Teil des Seminars in einen theoretischen Rahmen. Es werden system-, struktur-, kultur- und akteurstheoretische Ansätze der Transformationsforschung diskutiert.
In einem zweiten Schritt widmet sich der Kurs den unterschiedlichen Transformationsverläufen ausgewählter Staaten, indem empirische Befunde und Einzelanalysen einander gegenüber gestellt werden. Insbesondere wird darauf eingegangen, inwiefern und welche Determinanten und Spezifika nationale Entwicklungspfade geprägt haben. Darüber hinaus wird danach gefragt, welche Ursachen für die Unterschiedlichkeit und Divergenz der Transformationsverläufe und -bilanzen auszumachen sind.
Zu den Anforderungen für den Scheinerwerb gehören eine Hausarbeit sowie die studienbegleitende Leistungserbringung.

Information für Masterstudierende: Das Seminar Modul ist als Fortführung der Kombination KK Sundhaussen/ Despot aus dem SoSe 2007 gedacht.
 
31 603
PS -
Die Beziehungen zwischen der EU und den Balkanstaaten (2 SWS) (8 cr); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Andrea Despot
Gegenstand dieses Seminars ist die Analyse der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und ausgewählter Staaten des Balkanraums. Die politische und wirtschaftliche Stabilisierung Südosteuropas bleibt auch nach dem 1999 geschlossenen Stabilitätspakt für diesen Raum eine Determinante europäischer Politik. Instrumentarien, Strategien und Aufgaben der EU werden im Hinblick auf die Herausforderungen der Region untersucht und Handlungsoptionen erörtert. Sowohl die Integrations- und Assoziierungsprozesse der Länder des Balkan-Stabilitätspaktes als auch die mitunter ambivalenten Europa-Diskurse in diesen Staaten sollen diskutiert und anhand ausgewählter Fallbeispiele bewertet werden. Im Besonderen wird auf die aktuellen Statusverhandlungen des Kosovo eingegangen.
Leistungsscheine können durch aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats (ö.ä.) und eine Hausarbeit erworben werden.
 
31 604
PS -
Die Erfindung von Nationen im östlichen und südöstlichen Europa im 19. Jh. (2 SWS) (8 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Ulf Karl Brunnbauer
In diesem Seminar geht es um Fragen der Nationsbildung im östlichen und südöstlichen Europa im 19. Jahrhundert. Dabei soll aus einer vergleichenden Perspektive herausgearbeitet werden, wie Nationen in dieser Region konkret „erfunden“ und „imaginiert“ (B. Anderson) wurden. Dabei wird es u.a. um die Frage der sozialen Trägergruppen gehen sowie um die Inhalte der Nation: Was wurden als die entscheidenden Merkmale der Nation festgelegt (z.B. Sprache, Konfession, gemeinsame Geschichte und Abstammung), wer gehörte zu der Nation und wer wurde von ihr ausgeschlossen? Warum kam es überhaupt zu nationaler Mobilisierung und wie drückte sich diese (politisch,gesellschaftlich) aus? An besonders prägnanten Beispielen werden die nationalen Mythen und Vorstellungen über eine nationale Kultur analysiert, wobei auch auf divergierende Ansichten eingegangen werden soll. Darüber hinaus geht es natürlich um die konkreten politischen und gesellschaftlichen Prozesse, die der Nationsbildung in dieser im 19. Jh. noch durch Imperien (Habsburger-Monarchie, Russisches Reich, Osmanisches Reich) geprägten Region zugrunde lagen.
Ziel der Lehrveranstaltung ist auch, in die moderne Theorie und Forschung über Fragen der Nationsbildung und des Nationalismus einzuführen. Der theoretische Rahmen reicht dabei von Klassikern wie M. Hroch und E. Hobsbawm über Ideen des Postkolonialismus bis hin zu zeitgenössischen postmodernen und -strukturalistischen Theoretikern der Nation. Das östliche und südöstliche Europa dient uns somit als Labor für die Überprüfung theoretischer Postulate, aber auch für die Bereicherung des theoretischen Blickes auf Nation.
Literaturhinweise, Semesterplan und Texte werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderungen:
- aktive Mitarbeit
- Kurzpräsentation
- Hausarbeit

Hauptstudium

31 901
HS -
„Vom Schtetl zum Broadway“ – Die osteuropäisch-jüdische Migration in die USA (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
„Migration is not part of Jewish history, it is Jewish history itself.“( Lloyd P. Gartner) Dies gilt insbesondere für den jüdischen Massenexodus aus Osteuropa, der zu Beginn der 1880er Jahre einsetzte und bis 1925 weit mehr als eine Million Menschen über den Atlantik in die USA brachte. Nach einem Überblick über die Geschichte der russischen Judenheit im 19. Jh. sollen in dieser Lehrveranstaltung zunächst die wichtigsten Migrationsmotive und demographischen Faktoren in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach allgemeinen und spezifischen Charakteristika der osteuropäisch-jüdischen Migration, bevor dann die Lebenswelten der jüdischen EinwanderInnen in den USA und ihr Beitrag zur amerikanischen Kultur behandelt werden.
Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Frau Sass und Frau Pappai aus dem SoSe 2007 an.
Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Einführende Literatur:
SIMON KUZNETS, Immigration of Russian Jews to the United States: Background and Structure, in: Perspectives in American History 9 (1975), S. 35-124; IRVING HOWE, The World of Our Fathers. The Journey of the East European Jews to America and the Life They Found and Made, New York 1993; LLOYD P. GARTNER The Great Jewish Migration – Its East European Background, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII/1998, S. 107-133; CHRISTOPH SCHMIDT Zur Neubewertung der jüdischen Emigration aus Osteuropa in die USA vor dem Ersten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 128-137; TOBIAS BRINKMANN, Jewish Mass Migrations between Empire and Nation State, in: Przegląd Polonijny XXXI (2005), S. 99-116.
 
31 902
HS -
"Polski Berlin". Wie erzählt man die Geschichte einer multiethnischen Stadt? (2 SWS) (10 cr); Block - Zentrum für Historische Forschung (Berlin-Pankow) (17.10.) Robert Traba
„Ich wanderte nach Berlin wie zu einem sehr realistischen und zugleich fantastischen Ort. (…) Berlin wurde zu meinem inneren Abenteuer.“ (Gombrowicz, Tagebuch). Worin besteht dieses „Abenteuer“? Und wie lässt sich die Geschichte der polnischen Minderheit vor dem Hintergrund der multikulturellen Stadtgesellschaft schreiben? Das „polnische Berlin“ ist der Ort, an dem viele Generationen von Migranten gelebt haben und leben. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stellte die polnische Minderheit die größte Migrationsgruppe dar, heute ist es zahlenmäßig die zweitgrößte. Zu ihr gehören sowohl die „polnische Putzfrau“ wie auch bedeutende Künstler und Wissenschaftler. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage von Sekundärliteratur und verschiedenen Quellengattungen einen historisch-kulturellen Reiseführer durch das „polnische Berlin“ zu erstellen. Unter anderem sind Exkursionen zu spezifischen Orten des „polnischen Berlins“ geplant. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit sowie die schriftliche Ausarbeitung eines Fragmentes zum Reiseführer durch das „polnische Berlin“.

Das erste Treffen findet am 17.10., 18.-20.00 Uhr im OEI, Garystr. 55, R.101; das zweite am 27.10., 10.-14.00 Uhr im Zentrum für historische Forschung PAN in Berlin-Pankow statt. Die weiteren Blocktermine werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Ausgewählte Literatur:
Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit, München 2003; Anna Poniatowska, Polacy w Berlinie 1918–1945, Poznan 1986; Frauke Miera, Polski Berlin. Migration aus Polen nach Berlin, Münster 2007
 
31 605
HS -
"Rettet Russland!" Russischer extremer Nationalismus 19.-21. Jahrhundert. Ursprünge, Zäsuren und Kontinuitäten. (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Ramona Saavedra Santis
Am 21. November 2005 wurde in Moskau die Union des Russischen Volkes als Dachverband der Kräfte des extremen Nationalismus in Russland wiedergegründet. Vor rund hundert Jahren war diese Organisation, besser bekannt unter dem Namen "Schwarze Hundertschaften" (Čornyje Sotni), schon einmal angetreten, Russland gegen Dekadenz, Liberalisierung, nihilistischen Sozialismus und gegen die "Andersstämmigen" (inorodcy), darunter insbesondere gegen die Juden zu verteidigen. Wie lässt sich diese Kontinuität des radikalen Gedankenguts erklären? Welchen Verlauf weist die Entwicklung des russischen extremen Nationalismus seit seinen Anfängen über die sowjetische Epoche bis hin zum heutigen Russland auf? Welchen sozialen Hintergrund und welche Beziehung zum aktuellen politischen Geschehen hatten und haben die russischen nationalistischen Ideen?
Im Seminar soll die Entstehung des russischen Nationalismus seit dem 19. Jahrhundert im Kontext der Nationalismustheorien und der russischen Geschichte anhand von Quellentexten der Repräsentanten des russischen Nationalismus aus verschiedenen Epochen analysiert werden. Von besonderem Interesse hierbei sind auch die Konzepte der Bewegungen (die Slawophilen, die Eurasier, die sowjetischen Dissidenten, die "Pamjat" u.a.), die Interferenzen mit der Ideenwelt des extremen Erscheinungsformen des russischen Nationalismus aufweiswen.

Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:
Carter, Stephen K., Russian Nationalism: Yesterday, Today, Tomorrow, New York 1990
Golczewski, Frank, Pickhan, Gertrud, Russischer Nationalismus. Die russische Idee im 19. und 20. Jahrhundert, Göttingen 1998
Laqueur, Walter, Black Hundred: The Rise of the Extreme Right in Russia, New York 1993
Yanow, Alexander, The Russian Challenge and the Year 2000, Oxford 1987
 
31 606
HS -
Bosnien und Hercegovina 1878-1918 (2 SWS) (10 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Carl Bethke
Während der „Orientalischen Krise“ billigten die europäischen Großmächte 1878 mit den Beschlüssen des Berliner Kongresses die Okkupation Bosnien und Hercegovinas durch Österreich-Ungarn. In den folgen Jahrzehnten erfuhr die bisherige islamisch geprägte Randprovinz des osmanischen Reiches eine grundlegende Modernisierung und Europäisierung ihrer Verwaltungs- und Bildungsstrukturen, Investitionen in die Infrastruktur sowie Industrieansiedlungen wurden vorgenommen. Nach zunächst heftigen Widerständen gelang es der k. u. k.-Verwaltung dafür zum Teil Akzeptanz und Wohlwollen bei den traditionellen muslimischen Eliten zu erlangen. Die vorläufige Konservierung der ländlichen Besitzverhältnisse erleichterte andererseits die nationalistische Mobilisierung der abhängigen Kleinbauern (Kmeten), besonders bei den konfessionell orthodoxen Bevölkerungsteilen. Im Seminar sollen sowohl Aspekte der internationalen Beziehungen (u.a. 1878, 18908, 1914) als auch interne Entwicklungen (Ökonomie, Modernisierung, Nationalbewegungen) behandelt werden.
Literatur: Srecko Dzaja: Bosnien-Hercegovina in der österreichisch-ungarischen Epoche (1878-1918). München 1994; Noel Malcolm: Geschichte Bosniens. Frankfurt 1996; Tim Bittiger: An Elite in Transition. The Muslims of Bosnia and Hercegovina under Austro-Hungarian rule, 1878 – 1914. Berlin 2001; Robert J. Donia: Islam under the double eagle the Muslims of Bosnia and Hercegovina 1878 – 1914. New York 1981
 
31 903
C -
Colloquium für Magister- und Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten. Darüber hinaus werden neuere Schlüsseltexte zur osteuropäischen Geschichte diskutiert.
 
31 608
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa (2 cr) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-19.00, Block - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (26.10.) Holm Sundhaussen
Vorstellung und Diskussion von Forschungsvorhaben und deren Ergebnissen. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung. Das Colloquium richtet sich an Magisterkandidaten, Doktoranden und Postdocs.
Termine: 26.10.; 23.11.; 11.1.; 15.2.

Grund- und/oder Hauptstudium

31 904
V/Ü -
Polen im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6 cr); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Gertrud Pickhan
Die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert ist gekennzeichnet von mehreren Herrschaftswechseln und der Fortsetzung des Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Freiheitskampfes. Nach der 123 Jahre währenden Teilungszeit konnte 1918 ein neuer polnischer Staat entstehen, der jedoch im Inferno des Zweiten Weltkriegs unterging. Die anschließende Eingliederung in den sowjetischen Herrschaftsbereich wurde von vielen als erneute Fremdherrschaft empfunden, die erst mit der „Dritten Republik“ überwunden werden konnte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wechselvolle politische Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und zeichnet gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen von Gesellschaft, Kultur und Alltag nach. Zu fragen ist dabei auch nach Kontinuität und Wandel der polnischen Nationskonzepte.

Einführende Literatur:
ADAM KRZEMIŃSKI, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993; RUDOLF JAWORSKI, Polens kurzes Jahrhundert, in: DERS., CHRISTIAN LÜBKE, MICHAEL MÜLLER, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000; ANDRZEJ PACZKOWSKI, Pół wieku dziejów Polski, Warszawa 2005.
 
31 607
V/Ü -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Ulf Karl Brunnbauer
Dieser Kernkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Forschungsansätze zur Geschichte dieser Region einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ als Geschichtsregion definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um politische Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel des letzten Jahrhunderts. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen; die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Damit führt der Kernkurs auch in zentrale Fragestellungen der historischen Anthropologie und Sozialgeschichte ein, für die uns Südosteuropa als Laboratorium dienen wird.
Der zeitliche Fokus liegt auf der Periode der osmanischen Herrschaft sowie der Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert, wobei insbesondere Fragen der Nationsbildung, der kommunistischen Herrschaft und der sozioökonomischen Transformation erörtert werden.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderung:
- Erstellunge einer Bibliografie
- Verfassen eines Abstracts
- Klausur
 
31 905
Ü -
„Nationale Küchen der Sowjetunion“. Esskulturen im Vielvölkerstaat (2 SWS) (2 cr); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.10.) Gertrud Pickhan
Ernährungsgeschichte gewinnt im Zuge der Hinwendung zu Alltagskulturen zunehmend an Bedeutung. Der Vielvölkerstaat Sowjetunion bietet sich als Untersuchungsgegenstand an, wenn es um die Frage nach der Bedeutung des Essens (und Trinkens) für nationale Identitätskonzepte geht. In den Blick zu nehmen ist dabei auch die Konsumgeschichte im Staatssozialismus. Sowjetische und postsowjetische Kochbücher geben Einblick in Konstanten und Veränderungen der nationalen Selbst- und Fremdbeschreibungen; gemeinsam erstellte Kostproben vermitteln einen sinnlichen Eindruck der kulinarischen Küchen- und Identitätspolitik.

Einführende Literatur:
R.E.F. SMITH, DAVID CHRISTIAN, Bread and Salt. A Social and economic history of food and drink in Russia, Cambridge 1984; DIRK REINHARDT (Hg.), Neue Wege zur Ernähungsgeschichte. Kochbücher, Haushaltsrechungen, Konsumvereinsberichte und Autobiographien in der Diskussion. Frankfurt a.M. u.a. 1993; HANS-JÜRGEN TEUTEBERG (Hg.), Essen und kulturelle Identität. Europäische Perspektiven, Berlin 1997; ANDREAS KAPPELER, Russland als Vielvölkerstaat. München 2001; SONJA MARGOLINA, Wodka. Trinken und Macht in Russland, Berlin 2004; CARSTEN GOEHRKE, Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Band 3: Sowjetische Moderne und Umbruch, Zürich 2005; MARION TRUTTER, Culinaria Russia. Russland, Ukraine, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Königswinter 2006.
 
31 906
Ü -
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas (2 SWS) (2 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Anne-Christin Saß
Der Kernkurs ist als Einführung in die historische Kulturlandschaft Ostmitteleuropas konzipiert, in der neben den historischen Grundlagen die wichtigsten Forschungsansätze Ostmitteleuropas vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale dieser Gesellschaften ebenso berücksichtigt, wie deren spezifische Antworten auf die Moderne. Darüber hinaus werden unterschiedliche Raumkonzepte und -vorstellungen dieser historischen Großregion thematisiert und der Frage nachgegangen, ob und inwieweit „Ostmitteleuropa“ definiert werden kann. Zudem werden im Kernkurs ausgewählte Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Regelmäßige Lektüre, aktive Mitarbeit und das Bestehen der Abschlussprüfung (Klausur bzw. Essay) sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Es wird um eine rechtzeitige Anmeldung zu Semesterbeginn (http://lms.fu-berlin.de ) gebeten.
Literatur:
• Andreas Kappeler: Osteuropäische Geschichte. In: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriss der Historischen Wissenschaften, Bd. 2: Räume, Stuttgart 2001, S. 198-265.
• Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999.
• Klaus Zernack: Osteuropa, Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977.
 
31 907
Ü -
Erinnerung und Gegenwart. Die Shoah im ostmitteleuropäischen Film vor 1989 (4 SWS) (2 cr); Fr 12.00-14.00 und Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Ines Koeltzsch
Ostmitteleuropäische Spielfilme vor 1989, die die Verfolgung und Vernichtung der Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft sowie die Rückkehr Überlebender thematisieren, werden in den Diskussionen über die Darstellbarkeit der Shoah im Film und die Spezifik filmischen Erinnerns nur wenig berücksichtigt. Auf der Grundlage der umfangreichen, theoretischen Literatur werden im Kurs Filme jüdischer und nichtjüdischer Regisseure aus der Tschechoslowakei, Polen und der DDR vorgestellt und analysiert. Gezeigt werden u. a. Die letzte Etappe von Wanda Jakubowska (1947), Der Laden an der Hauptstraße von Elmar Klos und Ján Kadár (1965) sowie Jakob der Lügner von Frank Beyer (1974).
Es soll gemeinsam diskutiert werden, was und wie in den Filmen erinnert bzw. nicht erinnert wird. Welche Grenzen waren den künstlerischen Erinnerungsformen durch den jeweiligen politisch-gesellschaftlichen Kontext und die individuelle Situation der Filmemacher gesetzt? Ziel ist es, am Beispiel der ostmitteleuropäischen Spielfilme die vielschichtigen Zusammenhänge von Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen herauszuarbeiten, und sie in Bezug zu ihrer jeweiligen Gegenwart zu interpretieren.

Der Kurs beginnt am Freitag, den 19. 10. 2007, 12 bis 14 Uhr, R. 121. Die Filmvorführungen werden voraussichtlich ab November jeweils Donnerstagabend, 18-20 Uhr, R. 101 stattfinden.
Hinweise für Master-Studierende: Der Kurs schließt sich als Seminar an den Kernkurs „Shoah und visual history" im Modul D an. Zu den Leistungsanforderungen gehören die Übernahme einer mündlichen Filmvorstellung sowie die Anfertigung einer Hausarbeit im Umfang von 2000 bis 3000 Wörtern.

Literatur: u. a. Ilan Avisar: Screening the Holocaust. Cinema's Images of the Unimaginable. Bloomington 1988; Nicolas Berg (Hrsg.): Shoah – Formen der Erinnerung: Geschichte, Philosophie, Literatur, Kunst. München 1996; Frank Grüner (Hrsg.): Zerstörer des Schweigens: Formen künstlerischer Erinnerung an die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa. Köln u. a. 2006; Annette Insdorf: Indelible Shadows: Film and the Holocaust. 3rd ed., Cambridge/New York 2003; James Edward Young: Beschreiben des Holocaust. Darstellung und Folgen der Interpretation. Frankfurt/Main 1997.
 
31 908
Ü -
Der Wiederaufbau von Warschau (2 SWS) (2 cr); Block - Garystr. 55, 101 (Seminarraum)
1. Treffen am Do., 18.10., 16.00 - 18.00 Uhr in der Garystr. 55, Raum 101. Die weiteren Termine sind: 25.10.2007, 16.-20.00 Uhr; 22.11.2007, 16.-20.00 Uhr; 13.12.2007, 16.-20.00 Uhr; 10.01.2008, 16.-20.00 Uhr; 17.01.2008, 16.-18.00 Uhr.
(18.10.) Anna-Sophia Pappai
„Das ganze Volk baut seine Hauptstadt.“ Unter diesem Motto wurde Warschau nach seiner grausamen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mit großem propagandistischem Aufwand wieder aufgebaut. Dabei ging es nicht nur darum, neben kulturhistorisch wertvollen Baudenkmälern Teile des alten Stadtbildes wiederherzustellen, sondern zugleich die starke Zerstörung der Stadt für die Umsetzung neuer stadtplanerischer und modernistischer Konzepte zu nutzen. Ziel des Kurses ist es, die Entwicklung und Funktion der polnischen Hauptstadt unter architektonischen, stadtplanerischen, politischen, alltagsgeschichtlichen und symbolischen Gesichtspunkten zu untersuchen. Dabei wird es u. a. um folgende Fragen gehen: Was wurde in Warschau nach 1945 wiederaufgebaut bzw. nicht wiederaufgebaut? Inwieweit konnte in Warschau das Leitmotiv von der „sozialistischen Stadt“ umgesetzt werden? Welche politischen Funktionen erfüllte der Warschauer Wiederaufbau als nationales Projekt und welche Rolle spielte er im Alltagsleben der Bevölkerung? Welchen Stellenwert hat Warschau als nationaler „Erinnerungsort“?
Der Kernkurs/ die Übung wird als Blockveranstaltung durchgeführt. Das erste Treffen findet am Do., 18.10., 16.00 - 18.00 Uhr statt. Die weiteren Termine werden Anfang des Semesters bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen für Master-Studierenden: aktive Mitarbeit, regelmäßige Lektüre, Referat bzw. Kurzpräsentation und Klausur.

Literatur:
J. Górski, Warszawa w latach 1944-49: Odbudowa, Warszawa 1988; W. Durth/ N. Gutschow, Träume in Trümmern, Bd.1: Konzepte, Braunschweig/ Wiesbaden 1988, S. 312-325; St. Jankowski, Warsaw: Destruction, Secret Town Planing, 1939-44, and Postwar Reconstruction. – in: J. M. Diefendorf, Rebuilidng Europe´s Cities, Basingstone u.a. 1990, S. 77-93; J. Majewski/ T. Markiewicz, Warszawa nie odbudowana, Warszawa 1998.
 
31 909
Ü -
Flucht, Vertreibung und Integration im Spiel- und Dokumentarfilm in Deutschland, Polen und Tschechien (2 SWS) (2 cr); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Katrin Steffen
Filme haben sich immer mehr zu einem wichtigen Medium historischer Erinnerung im 20. Jahrhundert entwickelt, historische Spielfilme und Dokumentationen prägen immer mehr unsere Vorstellung von den Geschehnissen in der Vergangenheit. Geschichte im Film ist nicht nur als Quelle für die im Film thematisierten Ereignisse selbst zu sehen, sondern vor allem auch für jeweils spezifische, zeitgebundene Sichtweisen auf eben diese Geschichte. Von Flucht und Vertreibung waren in der Folge des Zweiten Weltkrieges sowohl die deutsche als auch die polnische und die tschechische Gesellschaft massiv betroffen – diese Ereignisse haben auch im Film ihren Niederschlag gefunden. In diesem Seminar soll die unterschiedliche (oder ähnliche) Rezeption der Geschehnisse in der Bundesrepublik, der DDR, Polen und Tschechien im Film thematisiert werden – wie wurden in den jeweiligen Gesellschaften nicht nur die Vertreibungsvorgänge an sich, sondern auch das „Heimischwerden“ (besonders verdeutlicht im sogenannten Heimatfilm) dargestellt, wie versucht, über das Medium Film Integrationsleistungen zu vollbringen und nationale Identität zu konstruieren? Im Seminar soll zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte der Vertreibungen im 20. Jahrhundert erfolgen, bevor theoretische Texte zum Thema „Geschichte und Film“ gelesen werden. Anschließend sollen ausgewählte Filme selbst angeschaut und analysiert werden.

Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Sass und Pappai aus dem SoSe 2007 an. Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Disziplin: Kultur Osteuropas

Grundstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Hauptstudium

31 701
HS -
Zeitgenössische polnische Erzählprosa (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Georg Witte
In dem Seminar sollen exemplarische Werke polnischer Autoren gelesen werden, die sich als literarische Generation in den achtziger und neunziger Jahren etablierten. Mit anderen Worten – es wird um Formen, Inhalte und Bedingungen postkommunistischer Fiktion gehen. Einerseits betrifft das Erzählverfahren, die sich von realistischen Mustern emanzipieren. Kennzeichnend für diese Tendenz sind phantastische und groteske Motiviken, eine oft antinormative Stilistik, Parodien, „mythographische“ Aufladung der fiktionalen Welten. Andererseits werden „faktographische“ Innovationen realistischen Erzählens behandelt, wie sie sich in der von autobiographischen, genealogischen, reportagehaften Schreibweisen (über Reisen, Familiengeschichten, Provinzorte) manifestieren und stellenweise die Grenze zwischen Erzählung und Essay überschreiten. Das Seminar wird sowohl auf Übersetzungen als auch auf Originaltexte basieren und ist für Studierende mit und ohne Polnischkenntnisse geöffnet.
 
31 702
HS -
Aspekte russischer Geschichte und Kulturgeschichte im Film (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (22.10.) Rosalinde Sartorti
Filmgeschichte ist zugleich Kulturgeschichte. Anhand einiger filmhistorisch prominenter Beispiele sollen in diesem Seminar die einflussreichsten und bekanntesten Regisseure und Schauspieler des sowjetischen und post-sowjetischen Films wie auch die wichtigsten filmtheoretischen Konzepte vorgestellt und der Einfluss des Films auf die Herausbildung der für die sowjetische und post-sowjetische Kultur prägenden Wahrnehmungsmuster analysiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die ästhetische Dimension des Films, d.h. die Umsetzung ideologischer Parameter und Denkfiguren in sowjetspezifische ikonographische Muster, die Tradierung oder Wiederaufnahme vorrevolutionärer Topoi bzw. deren Dekonstruktion im post-sowjetischen Film. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises: Bereitschaft zu umfassender Lektüre (Filmtheorie, Geschichte und Kulturgeschichte), regelmäßige Teilnahme, Kurzreferate, Hausarbeit. Russische Sprachkenntnisse sind äußerst wünschenswert, da ein Teil der Filme nur im Original zugänglich ist.

Vorbereitende Lektüre:
Texte zur Theorie des Films (Reclam Universal-Bibliothek Nr. 9943) Stuttgart 2002; James MONACO, Film verstehen, Reinbek bei Hamburg: rowohlt taschenbuch 2001; Marc FERRO, Cinema and History, Detroit: Wayne State Univ. Press 1988; Shlapentokh, Dmitry und Vladimir Shlapentokh, Soviet Cinematography 1918-1991, New York: Aldine de Gruyter 1996.
 
31 703
HS -
Die Renaissance der Wohltätigkeit im neuen Russland. Teil II: Slavophiles Denken und Corporate governance ethics (2 SWS) (10 cr); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Rosalinde Sartorti
Der heutzutage eher antiquiert anmutende Begriff der Wohltätigkeit (blagotvoritel’nost’) ist seit Mitte der 1990er Jahre aus der Berichterstattung der russischen Presse nicht mehr wegzudenken. Angesichts des Zusammenbruchs der sozialen Sicherungssysteme, der eine rapide Verschlechterung der Lebensumstände eines Großteils der Bevölkerung nach sich gezogen hat, appelliert man in der Öffentlichkeit an die Landsleute, sich der Armen und Kranken, der Notleidenden und Hilfebedürftigen unterstützend anzunehmen. Die große Resonanz, die diese Aufrufe finden, wird vielfach damit erklärt, dass Mildtätigkeit und Nächstenliebe „angeborene“ Eigenschaften der Russen seien. Diese Vorstellungen von der russischen Neigung zum Mitleid und Mitgefühl gehen auf das slavophile Denken des 19. Jahrhunderts zurück. 2004 hat Vladimir Putin den 5. November sogar zum nationalen Tag der Wohltätigkeit erklärt. Wohltätigkeit als moralische Pflicht, (christliches) Verantwortungsgefühl oder Gebot der Vernunft?
Die Lehrveranstaltung, die sich über zwei Semester erstreckt, wird im ersten Teil anhand zahlreicher Quellen von der Antike bis zur Gegenwart den philosophischen, religiösen und gesellschaftlichen Ursprüngen der Begriffe von Eros, Agape und Caritas (Liebe, Nächstenliebe etc.), ihrer Geschichte und alltagspolitischen Instrumentalisierung nachgehen.
Im zweiten Teil sollen auf dieser begrifflichen Grundlage die wirtschaftsethischen Programme der Caritas, blagotvoritel’nost’, charity in Russland und in den USA verglichen und das sozialethische Selbstverständnis russischen und amerikanischen Unternehmertums im 19. und im ausgehenden 20. Jahrhundert kritisch beleuchtet werden.

Zu Beginn des Sommersemesters wird ein Reader mit Quellentexten vorliegen.
 
(16 404)
HS -
"Wie das Leben selbst“. Literarische und ästhetische Diskurse zu Leben, Lebendigkeit und Menschenleben in der russischen Kultur (19. und 20.Jahrhundert) (2 SWS) (10 cr) (max. 30 Teiln.); Do 14.00-16.00 - s. A. (18.10.) Brigitte Obermayr
„Das Leben ist Schönheit“, schreibt Nikolaj Černyševskij in seiner 1855 verteidigten Dissertationsschrift mit dem Titel „Die ästhetischen Beziehungen der Kunst zur Wirklichkeit“. Daran entspann sich in Russland ein ästhetischer und literarischer Disput, der in seiner radikalsten Position die Überzeugung vertritt, dass die Schönheit des Lebens alle Kunst übertreffe. Lebendigkeit wird zu einem expliziten Kriterium für das ‚Schöne’.
Unmittelbare Auswirkung zeigten diese Überlegungen nicht nur für eine Ästhetik der Realismen in der russischen und sowjetischen Kunst. Konkret aktualisiert wird dieses Paradigma in den späten 1920er Jahren, da die „Literatur des Faktums“ den ästhetischen Schein („die schöne Imitation“) des Lebendigen durch das Leben selbst („das Leben, das wirkliche Leben“; Nikolaj Čužak, 1929) zu ersetzen anstrebt.
Im Seminar soll das Paradigma des Lebendigen ebenso rekonstruiert werden, wie wir seine medialen Repräsentationsformen untersuchen wollen: Projekte zur Abschaffung des Todes, künstlerische Verfahren zur Verlebendigung der Dinge und nicht zuletzt faktographische Genres, die für sich beanspruchen, die ‚Realpräsenz des Lebens’ in der Kunst zu ermöglichen (u.a. Biographie, Porträt, Dokumentation), werden uns beschäftigen.

Lektüre zur Vorbereitung:
Lachmann, Renate: „Faktographie und formalistische Prosatheorie“. In: Ästhetik und Kommunikation. Beiträge zur politischen Erziehung. Heft 12, Sept. 1973, Jg. 4, S. 76-87.

Bogdanov, Aleksandr: „Der Kampf um Vitalität“ [1927]. In: Groys, Boris / Hagemeister, Michael (Hg.): Die Neue Menschheit. Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20.Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2005, S. 525-605.

Grund- und/oder Hauptstudium

31 704
V/Ü -
Kulturgeschichte Osteuropas: Schwerpunkt Russland (2 SWS) (6 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Rosalinde Sartorti
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen des Kulturbegriffs werden in dieser Vorlesung exemplarisch einzelne Etappen der russischen Kulturgeschichte beleuchtet. Die Vorlesung soll in kulturelle Ausdrucksformen, kulturelle Entwicklungen und Beziehungen Russlands bzw. der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten einführen. Dabei steht die Relevanz der historisch herausgebildeten Werte für die Gegenwart und die Verknüpfung von Politik und Kultur im Vordergrund.

Magisterstudiengang Geschichtswissenschaften, Studienbereich Ost- und Südosteuropäische Geschichte

Grundstudium

(31 601)
PS -
Wertewandel in Südosteuropa im 19. und 20. Jh. (2 SWS) (8 cr); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (22.10.) Klaus Buchenau
Südosteuropa ist in den letzten 200 Jahren zweimal „nach Europa zurückgekehrt“: in der postosmanischen und in der postsozialistischen Epoche. Diese Prozesse wurden von Eliten geleitet und begleitet, die sich oft als Träger „westlicher Werte“ in ihren Gesellschaften verstanden. Vor diesem Hintergrund soll in dem Seminar danach gefragt werden, was Werte sind, wie sie sich wandeln und was mit ihnen passiert, wenn man sie an einen neuen Einsatzort verpflanzt.
Voraussetzung für den Erwerb eines Seminarscheins (Master) sind ein Referat und eine Hausarbeit (2-3000 Wörter). Anstelle eines Referats können auch zwei Buchrezensionen übernommen werden.
 
(31 602)
PS -
Transformationsforschung: Theorie und Praxis, Teil II (2 SWS) (8 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Andrea Despot
Das Seminar schließt an die Lehrveranstaltung KK IIa/ Modul B „Transformationsforschung, Teil I“ an und ist eine Fortführung und Vertiefung des Themas. Inhaltlich bietet sich auch eine Verknüpfung mit dem KK Ia/ Modul B „Südosteuropa nach 1945“ (SoSe 2007) an.
Die Transformationsforschung befasst sich mit dem gesellschaftlichen Wandel von Staaten, der sich in politischer und wirtschaftlicher Neuordnung manifestiert. Durch den Systemwechsel in Osteuropa und der Sowjetunion hat die Transformationsforschung einen neuen Impuls erfahren, wodurch die theoretischen Grundlagen und analytischen Ansätze zur Erklärung dieser Prozesse weiterentwickelt worden sind. Das Seminar greift postsozialistische Gesellschaftstransformationen auf und bettet sie im ersten Teil des Seminars in einen theoretischen Rahmen. Es werden system-, struktur-, kultur- und akteurstheoretische Ansätze der Transformationsforschung diskutiert.
In einem zweiten Schritt widmet sich der Kurs den unterschiedlichen Transformationsverläufen ausgewählter Staaten, indem empirische Befunde und Einzelanalysen einander gegenüber gestellt werden. Insbesondere wird darauf eingegangen, inwiefern und welche Determinanten und Spezifika nationale Entwicklungspfade geprägt haben. Darüber hinaus wird danach gefragt, welche Ursachen für die Unterschiedlichkeit und Divergenz der Transformationsverläufe und -bilanzen auszumachen sind.
Zu den Anforderungen für den Scheinerwerb gehören eine Hausarbeit sowie die studienbegleitende Leistungserbringung.

Information für Masterstudierende: Das Seminar Modul ist als Fortführung der Kombination KK Sundhaussen/ Despot aus dem SoSe 2007 gedacht.
 
(31 603)
PS -
Die Beziehungen zwischen der EU und den Balkanstaaten (2 SWS) (8 cr); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Andrea Despot
Gegenstand dieses Seminars ist die Analyse der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und ausgewählter Staaten des Balkanraums. Die politische und wirtschaftliche Stabilisierung Südosteuropas bleibt auch nach dem 1999 geschlossenen Stabilitätspakt für diesen Raum eine Determinante europäischer Politik. Instrumentarien, Strategien und Aufgaben der EU werden im Hinblick auf die Herausforderungen der Region untersucht und Handlungsoptionen erörtert. Sowohl die Integrations- und Assoziierungsprozesse der Länder des Balkan-Stabilitätspaktes als auch die mitunter ambivalenten Europa-Diskurse in diesen Staaten sollen diskutiert und anhand ausgewählter Fallbeispiele bewertet werden. Im Besonderen wird auf die aktuellen Statusverhandlungen des Kosovo eingegangen.
Leistungsscheine können durch aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats (ö.ä.) und eine Hausarbeit erworben werden.
 
(31 604)
PS -
Die Erfindung von Nationen im östlichen und südöstlichen Europa im 19. Jh. (2 SWS) (8 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Ulf Karl Brunnbauer
In diesem Seminar geht es um Fragen der Nationsbildung im östlichen und südöstlichen Europa im 19. Jahrhundert. Dabei soll aus einer vergleichenden Perspektive herausgearbeitet werden, wie Nationen in dieser Region konkret „erfunden“ und „imaginiert“ (B. Anderson) wurden. Dabei wird es u.a. um die Frage der sozialen Trägergruppen gehen sowie um die Inhalte der Nation: Was wurden als die entscheidenden Merkmale der Nation festgelegt (z.B. Sprache, Konfession, gemeinsame Geschichte und Abstammung), wer gehörte zu der Nation und wer wurde von ihr ausgeschlossen? Warum kam es überhaupt zu nationaler Mobilisierung und wie drückte sich diese (politisch,gesellschaftlich) aus? An besonders prägnanten Beispielen werden die nationalen Mythen und Vorstellungen über eine nationale Kultur analysiert, wobei auch auf divergierende Ansichten eingegangen werden soll. Darüber hinaus geht es natürlich um die konkreten politischen und gesellschaftlichen Prozesse, die der Nationsbildung in dieser im 19. Jh. noch durch Imperien (Habsburger-Monarchie, Russisches Reich, Osmanisches Reich) geprägten Region zugrunde lagen.
Ziel der Lehrveranstaltung ist auch, in die moderne Theorie und Forschung über Fragen der Nationsbildung und des Nationalismus einzuführen. Der theoretische Rahmen reicht dabei von Klassikern wie M. Hroch und E. Hobsbawm über Ideen des Postkolonialismus bis hin zu zeitgenössischen postmodernen und -strukturalistischen Theoretikern der Nation. Das östliche und südöstliche Europa dient uns somit als Labor für die Überprüfung theoretischer Postulate, aber auch für die Bereicherung des theoretischen Blickes auf Nation.
Literaturhinweise, Semesterplan und Texte werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderungen:
- aktive Mitarbeit
- Kurzpräsentation
- Hausarbeit

Hauptstudium

(31 901)
HS -
„Vom Schtetl zum Broadway“ – Die osteuropäisch-jüdische Migration in die USA (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
„Migration is not part of Jewish history, it is Jewish history itself.“( Lloyd P. Gartner) Dies gilt insbesondere für den jüdischen Massenexodus aus Osteuropa, der zu Beginn der 1880er Jahre einsetzte und bis 1925 weit mehr als eine Million Menschen über den Atlantik in die USA brachte. Nach einem Überblick über die Geschichte der russischen Judenheit im 19. Jh. sollen in dieser Lehrveranstaltung zunächst die wichtigsten Migrationsmotive und demographischen Faktoren in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach allgemeinen und spezifischen Charakteristika der osteuropäisch-jüdischen Migration, bevor dann die Lebenswelten der jüdischen EinwanderInnen in den USA und ihr Beitrag zur amerikanischen Kultur behandelt werden.
Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Frau Sass und Frau Pappai aus dem SoSe 2007 an.
Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Einführende Literatur:
SIMON KUZNETS, Immigration of Russian Jews to the United States: Background and Structure, in: Perspectives in American History 9 (1975), S. 35-124; IRVING HOWE, The World of Our Fathers. The Journey of the East European Jews to America and the Life They Found and Made, New York 1993; LLOYD P. GARTNER The Great Jewish Migration – Its East European Background, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII/1998, S. 107-133; CHRISTOPH SCHMIDT Zur Neubewertung der jüdischen Emigration aus Osteuropa in die USA vor dem Ersten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 128-137; TOBIAS BRINKMANN, Jewish Mass Migrations between Empire and Nation State, in: Przegląd Polonijny XXXI (2005), S. 99-116.
 
(31 902)
HS -
"Polski Berlin". Wie erzählt man die Geschichte einer multiethnischen Stadt? (2 SWS) (10 cr); Block - Zentrum für Historische Forschung (Berlin-Pankow) (17.10.) Robert Traba
„Ich wanderte nach Berlin wie zu einem sehr realistischen und zugleich fantastischen Ort. (…) Berlin wurde zu meinem inneren Abenteuer.“ (Gombrowicz, Tagebuch). Worin besteht dieses „Abenteuer“? Und wie lässt sich die Geschichte der polnischen Minderheit vor dem Hintergrund der multikulturellen Stadtgesellschaft schreiben? Das „polnische Berlin“ ist der Ort, an dem viele Generationen von Migranten gelebt haben und leben. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stellte die polnische Minderheit die größte Migrationsgruppe dar, heute ist es zahlenmäßig die zweitgrößte. Zu ihr gehören sowohl die „polnische Putzfrau“ wie auch bedeutende Künstler und Wissenschaftler. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage von Sekundärliteratur und verschiedenen Quellengattungen einen historisch-kulturellen Reiseführer durch das „polnische Berlin“ zu erstellen. Unter anderem sind Exkursionen zu spezifischen Orten des „polnischen Berlins“ geplant. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit sowie die schriftliche Ausarbeitung eines Fragmentes zum Reiseführer durch das „polnische Berlin“.

Das erste Treffen findet am 17.10., 18.-20.00 Uhr im OEI, Garystr. 55, R.101; das zweite am 27.10., 10.-14.00 Uhr im Zentrum für historische Forschung PAN in Berlin-Pankow statt. Die weiteren Blocktermine werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Ausgewählte Literatur:
Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit, München 2003; Anna Poniatowska, Polacy w Berlinie 1918–1945, Poznan 1986; Frauke Miera, Polski Berlin. Migration aus Polen nach Berlin, Münster 2007
 
(31 605)
HS -
"Rettet Russland!" Russischer extremer Nationalismus 19.-21. Jahrhundert. Ursprünge, Zäsuren und Kontinuitäten. (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Ramona Saavedra Santis
Am 21. November 2005 wurde in Moskau die Union des Russischen Volkes als Dachverband der Kräfte des extremen Nationalismus in Russland wiedergegründet. Vor rund hundert Jahren war diese Organisation, besser bekannt unter dem Namen "Schwarze Hundertschaften" (Čornyje Sotni), schon einmal angetreten, Russland gegen Dekadenz, Liberalisierung, nihilistischen Sozialismus und gegen die "Andersstämmigen" (inorodcy), darunter insbesondere gegen die Juden zu verteidigen. Wie lässt sich diese Kontinuität des radikalen Gedankenguts erklären? Welchen Verlauf weist die Entwicklung des russischen extremen Nationalismus seit seinen Anfängen über die sowjetische Epoche bis hin zum heutigen Russland auf? Welchen sozialen Hintergrund und welche Beziehung zum aktuellen politischen Geschehen hatten und haben die russischen nationalistischen Ideen?
Im Seminar soll die Entstehung des russischen Nationalismus seit dem 19. Jahrhundert im Kontext der Nationalismustheorien und der russischen Geschichte anhand von Quellentexten der Repräsentanten des russischen Nationalismus aus verschiedenen Epochen analysiert werden. Von besonderem Interesse hierbei sind auch die Konzepte der Bewegungen (die Slawophilen, die Eurasier, die sowjetischen Dissidenten, die "Pamjat" u.a.), die Interferenzen mit der Ideenwelt des extremen Erscheinungsformen des russischen Nationalismus aufweiswen.

Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:
Carter, Stephen K., Russian Nationalism: Yesterday, Today, Tomorrow, New York 1990
Golczewski, Frank, Pickhan, Gertrud, Russischer Nationalismus. Die russische Idee im 19. und 20. Jahrhundert, Göttingen 1998
Laqueur, Walter, Black Hundred: The Rise of the Extreme Right in Russia, New York 1993
Yanow, Alexander, The Russian Challenge and the Year 2000, Oxford 1987
 
(31 606)
HS -
Bosnien und Hercegovina 1878-1918 (2 SWS) (10 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Carl Bethke
Während der „Orientalischen Krise“ billigten die europäischen Großmächte 1878 mit den Beschlüssen des Berliner Kongresses die Okkupation Bosnien und Hercegovinas durch Österreich-Ungarn. In den folgen Jahrzehnten erfuhr die bisherige islamisch geprägte Randprovinz des osmanischen Reiches eine grundlegende Modernisierung und Europäisierung ihrer Verwaltungs- und Bildungsstrukturen, Investitionen in die Infrastruktur sowie Industrieansiedlungen wurden vorgenommen. Nach zunächst heftigen Widerständen gelang es der k. u. k.-Verwaltung dafür zum Teil Akzeptanz und Wohlwollen bei den traditionellen muslimischen Eliten zu erlangen. Die vorläufige Konservierung der ländlichen Besitzverhältnisse erleichterte andererseits die nationalistische Mobilisierung der abhängigen Kleinbauern (Kmeten), besonders bei den konfessionell orthodoxen Bevölkerungsteilen. Im Seminar sollen sowohl Aspekte der internationalen Beziehungen (u.a. 1878, 18908, 1914) als auch interne Entwicklungen (Ökonomie, Modernisierung, Nationalbewegungen) behandelt werden.
Literatur: Srecko Dzaja: Bosnien-Hercegovina in der österreichisch-ungarischen Epoche (1878-1918). München 1994; Noel Malcolm: Geschichte Bosniens. Frankfurt 1996; Tim Bittiger: An Elite in Transition. The Muslims of Bosnia and Hercegovina under Austro-Hungarian rule, 1878 – 1914. Berlin 2001; Robert J. Donia: Islam under the double eagle the Muslims of Bosnia and Hercegovina 1878 – 1914. New York 1981
 
(31 903)
C -
Colloquium für Magister- und Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten. Darüber hinaus werden neuere Schlüsseltexte zur osteuropäischen Geschichte diskutiert.
 
(31 608)
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa (2 cr) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-19.00, Block - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (26.10.) Holm Sundhaussen
Vorstellung und Diskussion von Forschungsvorhaben und deren Ergebnissen. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung. Das Colloquium richtet sich an Magisterkandidaten, Doktoranden und Postdocs.
Termine: 26.10.; 23.11.; 11.1.; 15.2.

Grund- und/oder Hauptstudium

(31 904)
V/Ü -
Polen im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6 cr); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Gertrud Pickhan
Die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert ist gekennzeichnet von mehreren Herrschaftswechseln und der Fortsetzung des Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Freiheitskampfes. Nach der 123 Jahre währenden Teilungszeit konnte 1918 ein neuer polnischer Staat entstehen, der jedoch im Inferno des Zweiten Weltkriegs unterging. Die anschließende Eingliederung in den sowjetischen Herrschaftsbereich wurde von vielen als erneute Fremdherrschaft empfunden, die erst mit der „Dritten Republik“ überwunden werden konnte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wechselvolle politische Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und zeichnet gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen von Gesellschaft, Kultur und Alltag nach. Zu fragen ist dabei auch nach Kontinuität und Wandel der polnischen Nationskonzepte.

Einführende Literatur:
ADAM KRZEMIŃSKI, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993; RUDOLF JAWORSKI, Polens kurzes Jahrhundert, in: DERS., CHRISTIAN LÜBKE, MICHAEL MÜLLER, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000; ANDRZEJ PACZKOWSKI, Pół wieku dziejów Polski, Warszawa 2005.
 
(31 607)
V/Ü -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Ulf Karl Brunnbauer
Dieser Kernkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Forschungsansätze zur Geschichte dieser Region einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ als Geschichtsregion definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um politische Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel des letzten Jahrhunderts. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen; die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Damit führt der Kernkurs auch in zentrale Fragestellungen der historischen Anthropologie und Sozialgeschichte ein, für die uns Südosteuropa als Laboratorium dienen wird.
Der zeitliche Fokus liegt auf der Periode der osmanischen Herrschaft sowie der Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert, wobei insbesondere Fragen der Nationsbildung, der kommunistischen Herrschaft und der sozioökonomischen Transformation erörtert werden.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderung:
- Erstellunge einer Bibliografie
- Verfassen eines Abstracts
- Klausur
 
(31 905)
Ü -
„Nationale Küchen der Sowjetunion“. Esskulturen im Vielvölkerstaat (2 SWS) (2 cr); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.10.) Gertrud Pickhan
Ernährungsgeschichte gewinnt im Zuge der Hinwendung zu Alltagskulturen zunehmend an Bedeutung. Der Vielvölkerstaat Sowjetunion bietet sich als Untersuchungsgegenstand an, wenn es um die Frage nach der Bedeutung des Essens (und Trinkens) für nationale Identitätskonzepte geht. In den Blick zu nehmen ist dabei auch die Konsumgeschichte im Staatssozialismus. Sowjetische und postsowjetische Kochbücher geben Einblick in Konstanten und Veränderungen der nationalen Selbst- und Fremdbeschreibungen; gemeinsam erstellte Kostproben vermitteln einen sinnlichen Eindruck der kulinarischen Küchen- und Identitätspolitik.

Einführende Literatur:
R.E.F. SMITH, DAVID CHRISTIAN, Bread and Salt. A Social and economic history of food and drink in Russia, Cambridge 1984; DIRK REINHARDT (Hg.), Neue Wege zur Ernähungsgeschichte. Kochbücher, Haushaltsrechungen, Konsumvereinsberichte und Autobiographien in der Diskussion. Frankfurt a.M. u.a. 1993; HANS-JÜRGEN TEUTEBERG (Hg.), Essen und kulturelle Identität. Europäische Perspektiven, Berlin 1997; ANDREAS KAPPELER, Russland als Vielvölkerstaat. München 2001; SONJA MARGOLINA, Wodka. Trinken und Macht in Russland, Berlin 2004; CARSTEN GOEHRKE, Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Band 3: Sowjetische Moderne und Umbruch, Zürich 2005; MARION TRUTTER, Culinaria Russia. Russland, Ukraine, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Königswinter 2006.
 
(31 906)
Ü -
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas (2 SWS) (2 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Anne-Christin Saß
Der Kernkurs ist als Einführung in die historische Kulturlandschaft Ostmitteleuropas konzipiert, in der neben den historischen Grundlagen die wichtigsten Forschungsansätze Ostmitteleuropas vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale dieser Gesellschaften ebenso berücksichtigt, wie deren spezifische Antworten auf die Moderne. Darüber hinaus werden unterschiedliche Raumkonzepte und -vorstellungen dieser historischen Großregion thematisiert und der Frage nachgegangen, ob und inwieweit „Ostmitteleuropa“ definiert werden kann. Zudem werden im Kernkurs ausgewählte Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Regelmäßige Lektüre, aktive Mitarbeit und das Bestehen der Abschlussprüfung (Klausur bzw. Essay) sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Es wird um eine rechtzeitige Anmeldung zu Semesterbeginn (http://lms.fu-berlin.de ) gebeten.
Literatur:
• Andreas Kappeler: Osteuropäische Geschichte. In: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriss der Historischen Wissenschaften, Bd. 2: Räume, Stuttgart 2001, S. 198-265.
• Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999.
• Klaus Zernack: Osteuropa, Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977.
 
(31 907)
Ü -
Erinnerung und Gegenwart. Die Shoah im ostmitteleuropäischen Film vor 1989 (4 SWS) (2 cr); Fr 12.00-14.00 und Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Ines Koeltzsch
Ostmitteleuropäische Spielfilme vor 1989, die die Verfolgung und Vernichtung der Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft sowie die Rückkehr Überlebender thematisieren, werden in den Diskussionen über die Darstellbarkeit der Shoah im Film und die Spezifik filmischen Erinnerns nur wenig berücksichtigt. Auf der Grundlage der umfangreichen, theoretischen Literatur werden im Kurs Filme jüdischer und nichtjüdischer Regisseure aus der Tschechoslowakei, Polen und der DDR vorgestellt und analysiert. Gezeigt werden u. a. Die letzte Etappe von Wanda Jakubowska (1947), Der Laden an der Hauptstraße von Elmar Klos und Ján Kadár (1965) sowie Jakob der Lügner von Frank Beyer (1974).
Es soll gemeinsam diskutiert werden, was und wie in den Filmen erinnert bzw. nicht erinnert wird. Welche Grenzen waren den künstlerischen Erinnerungsformen durch den jeweiligen politisch-gesellschaftlichen Kontext und die individuelle Situation der Filmemacher gesetzt? Ziel ist es, am Beispiel der ostmitteleuropäischen Spielfilme die vielschichtigen Zusammenhänge von Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen herauszuarbeiten, und sie in Bezug zu ihrer jeweiligen Gegenwart zu interpretieren.

Der Kurs beginnt am Freitag, den 19. 10. 2007, 12 bis 14 Uhr, R. 121. Die Filmvorführungen werden voraussichtlich ab November jeweils Donnerstagabend, 18-20 Uhr, R. 101 stattfinden.
Hinweise für Master-Studierende: Der Kurs schließt sich als Seminar an den Kernkurs „Shoah und visual history" im Modul D an. Zu den Leistungsanforderungen gehören die Übernahme einer mündlichen Filmvorstellung sowie die Anfertigung einer Hausarbeit im Umfang von 2000 bis 3000 Wörtern.

Literatur: u. a. Ilan Avisar: Screening the Holocaust. Cinema's Images of the Unimaginable. Bloomington 1988; Nicolas Berg (Hrsg.): Shoah – Formen der Erinnerung: Geschichte, Philosophie, Literatur, Kunst. München 1996; Frank Grüner (Hrsg.): Zerstörer des Schweigens: Formen künstlerischer Erinnerung an die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa. Köln u. a. 2006; Annette Insdorf: Indelible Shadows: Film and the Holocaust. 3rd ed., Cambridge/New York 2003; James Edward Young: Beschreiben des Holocaust. Darstellung und Folgen der Interpretation. Frankfurt/Main 1997.
 
(31 908)
Ü -
Der Wiederaufbau von Warschau (2 SWS) (2 cr); Block - Garystr. 55, 101 (Seminarraum)
1. Treffen am Do., 18.10., 16.00 - 18.00 Uhr in der Garystr. 55, Raum 101. Die weiteren Termine sind: 25.10.2007, 16.-20.00 Uhr; 22.11.2007, 16.-20.00 Uhr; 13.12.2007, 16.-20.00 Uhr; 10.01.2008, 16.-20.00 Uhr; 17.01.2008, 16.-18.00 Uhr.
(18.10.) Anna-Sophia Pappai
„Das ganze Volk baut seine Hauptstadt.“ Unter diesem Motto wurde Warschau nach seiner grausamen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mit großem propagandistischem Aufwand wieder aufgebaut. Dabei ging es nicht nur darum, neben kulturhistorisch wertvollen Baudenkmälern Teile des alten Stadtbildes wiederherzustellen, sondern zugleich die starke Zerstörung der Stadt für die Umsetzung neuer stadtplanerischer und modernistischer Konzepte zu nutzen. Ziel des Kurses ist es, die Entwicklung und Funktion der polnischen Hauptstadt unter architektonischen, stadtplanerischen, politischen, alltagsgeschichtlichen und symbolischen Gesichtspunkten zu untersuchen. Dabei wird es u. a. um folgende Fragen gehen: Was wurde in Warschau nach 1945 wiederaufgebaut bzw. nicht wiederaufgebaut? Inwieweit konnte in Warschau das Leitmotiv von der „sozialistischen Stadt“ umgesetzt werden? Welche politischen Funktionen erfüllte der Warschauer Wiederaufbau als nationales Projekt und welche Rolle spielte er im Alltagsleben der Bevölkerung? Welchen Stellenwert hat Warschau als nationaler „Erinnerungsort“?
Der Kernkurs/ die Übung wird als Blockveranstaltung durchgeführt. Das erste Treffen findet am Do., 18.10., 16.00 - 18.00 Uhr statt. Die weiteren Termine werden Anfang des Semesters bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen für Master-Studierenden: aktive Mitarbeit, regelmäßige Lektüre, Referat bzw. Kurzpräsentation und Klausur.

Literatur:
J. Górski, Warszawa w latach 1944-49: Odbudowa, Warszawa 1988; W. Durth/ N. Gutschow, Träume in Trümmern, Bd.1: Konzepte, Braunschweig/ Wiesbaden 1988, S. 312-325; St. Jankowski, Warsaw: Destruction, Secret Town Planing, 1939-44, and Postwar Reconstruction. – in: J. M. Diefendorf, Rebuilidng Europe´s Cities, Basingstone u.a. 1990, S. 77-93; J. Majewski/ T. Markiewicz, Warszawa nie odbudowana, Warszawa 1998.
 
(31 909)
Ü -
Flucht, Vertreibung und Integration im Spiel- und Dokumentarfilm in Deutschland, Polen und Tschechien (2 SWS) (2 cr); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Katrin Steffen
Filme haben sich immer mehr zu einem wichtigen Medium historischer Erinnerung im 20. Jahrhundert entwickelt, historische Spielfilme und Dokumentationen prägen immer mehr unsere Vorstellung von den Geschehnissen in der Vergangenheit. Geschichte im Film ist nicht nur als Quelle für die im Film thematisierten Ereignisse selbst zu sehen, sondern vor allem auch für jeweils spezifische, zeitgebundene Sichtweisen auf eben diese Geschichte. Von Flucht und Vertreibung waren in der Folge des Zweiten Weltkrieges sowohl die deutsche als auch die polnische und die tschechische Gesellschaft massiv betroffen – diese Ereignisse haben auch im Film ihren Niederschlag gefunden. In diesem Seminar soll die unterschiedliche (oder ähnliche) Rezeption der Geschehnisse in der Bundesrepublik, der DDR, Polen und Tschechien im Film thematisiert werden – wie wurden in den jeweiligen Gesellschaften nicht nur die Vertreibungsvorgänge an sich, sondern auch das „Heimischwerden“ (besonders verdeutlicht im sogenannten Heimatfilm) dargestellt, wie versucht, über das Medium Film Integrationsleistungen zu vollbringen und nationale Identität zu konstruieren? Im Seminar soll zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte der Vertreibungen im 20. Jahrhundert erfolgen, bevor theoretische Texte zum Thema „Geschichte und Film“ gelesen werden. Anschließend sollen ausgewählte Filme selbst angeschaut und analysiert werden.

Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Sass und Pappai aus dem SoSe 2007 an. Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Masterstudiengang Osteuropastudien

Studienziele

Der disziplinenübergreifende und gegenwartsbezogene Masterstudiengang Osteuropastudien ermöglicht vor allem Hochschulabsolventen der Disziplinen Politik, Soziologie, Recht, Wirtschaft, Geschichte und Kultur die Vertiefung und Erweiterung ihrer fachlichen Kenntnisse durch eine Spezialisierung auf Staaten und Gesellschaften Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas. Die Teilnehmer/innen lernen, Entwicklungen und Situationen in Osteuropa zu analysieren und zu interpretieren, sie in die jeweiligen politischen, gesellschaftlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zusammenhänge einzuordnen und praktische Lösungen für regionalwissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln. Zusätzlich werden Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sowie berufspraktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt.

Studium

Der Masterstudiengang Osteuropastudien umfasst 120 Leistungspunkte (LP). Die Studierenden wählen eine der Disziplinen Politik, Soziologie, Wirtschaft, Recht, Geschichte oder Kultur als Kerndisziplin. Das Studium setzt sich zusammen aus zwei Modulen in der Kerndisziplin (28 LP) sowie mindestens einer Wahlveranstaltung (8 LP).

Aus den verbleibenden Disziplinen wählen die Studierenden ihre Erweiterungsdisziplinen. Diese bestehen aus einem Modul in einer weiteren Disziplin (10 LP), einer fächerübergreifenden Vorlesung (2 LP) und zwei weiteren Disziplinen (je 4 LP). Ergänzt wird das Studium durch einen interdisziplinären Projektkurs (10 LP) sowie ein Berufspraktikum (8 LP). Parallel dazu erwerben die Studierenden zusätzliche regionalspezifische Sprachkenntnisse (16 LP).

KK = Kernkurs

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei der Masterkoordinatorin oder unter http://www.oei.fu-berlin.de/studiumlehre/master/ .

Masterkoordination

Nathalie Nicol, Zi. 04A, Telefonnummer:838-52646, Faxnummer:838-53788, E-Mail: master@oei.fu-berlin.de

Pflichtveranstaltungen für Studienanfänger

(31 705)
RV -
Urbane Perspektiven. Osteuropäische Städte von der Modernisierung zur Globalisierung (2 SWS) (2 cr) (2 LP); Mi 18.00-20.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Heike Winkel
Die Stadt gilt von jeher als zivilisatorisches Modell, an dem sich Chancen und Risiken des gesellschaftlichen Fortschritts ablesen lassen. Im 19. Jahrhundert ist sie der Geburtsort der Moderne, in der mit der Industrialisierung ein neues ökonomisches Zeitalter anbricht und durch eine neue Form der Vergesellschaftung ein spezifisch urbaner Lebensstil geprägt wird. Im postindustriellen Zeitalter bildet die Stadt als transnationaler melting pot die Effekte der Globalisierung ab und wird als global city zu ihrem wichtigsten Schauplatz.
Die Ringvorlesung untersucht vor diesem Hintergrund den Form- und Funktionswandel osteuropäischer und südosteuropäischer Städte aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven. Dabei werden grundlegende Entwicklungslinien und Aspekte aufgezeigt, die den Diskurs der Urbanität und die Entwicklung der Stadt generell prägen, wie etwa die Rolle der Stadt als Distributions- und Dienstleistungszentrum, multikulturelle lokale Topographien, Assimilierung und Dissimilierung im städtischen Raum, das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, die Stadt als kulturelles Symbol und Text, d.h. als mehrschichtiges Zeichen-Ensemble aus Architektur, Habitus- und Bewegungsformen, Literatur und Bildmedium.
Gleichzeitig soll die Spezifik der Entwicklung der osteuropäischen Stadt und des urbanistischen Diskurses zur Geltung kommen, also etwa die Besonderheiten der realen und symbolischen Stadtplanung im Real- und Postsozialismus, Spannungsverhältnisse zwischen Tradition und Moderne und die Rolle der Städte im Transformationsprozess.
 
31 910
Pk -
Doing Gender in Osteuropa und Russland, Teil 1 (2 SWS) (5 LP); Fr 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.10.) Larissa Belzer,
Iwona Dadej
Unter das Thema des Projektkurses fällt ein breites Spektrum von Problemen und Fragestellungen: Was ist Osteuropa? Determinanten der Genderordnung: Tradition-Kultur-Politik-Ökonomie-Medien; Erklärungspotential der Begriffe Tradition, Kulturelle Hegemonie, Mentalität, Lebens-Welt und Lebens-Stil im osteuropäischen und russischen Kontext; Das Geschlecht im Spiegel der Statistik: wo findet man die Statistiken, wie interpretiert man sie; Die Bereiche des Öffentlichen/ Privaten im Umbruch; Formalität/ Informalität/ Kriminalität – traditionsbedingte Mechanismen und ihre Auswirkungen auf Genderordnung; Zwischen Pogrom und Glamour: sexuelle Minderheiten im Spagat der Integration. Im Projektkurs werden diese und andere Konfliktfelder interdisziplinär thematisiert, diskutiert und analysiert. Als Abschluss werden selbständige Arbeiten in Form von Texten, Kurzfilmen, Datenbanken, Dokumentationen u. a. erwartet.

Literatur:
1. Schlögel, Karl. Die Mitte liegt ostwärts. Die Deutschen, der verlorene Osten und Mitteleuropa. Corso bei Siedler, 1986.

2. Sonja Margolina. Wodka. Trinken und Macht in Russland. Wjs Verlag, Berlin, 2004. S. 149-173.

3. Sonja Margolina. Schule des Lebens und des Todes. Die Rekrutenschinderei in der russischen Armee und ihre Folgen. – In: „Kommune-Forum“, Heft 3, 2006. S. 100-105.

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

(31 201)
Modul A, KK -
Einführung in die Politik Osteuropas, Teil 2 (2 SWS) (3 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.10.) Karin Pieper
Dieser Kurs richtet sich an Studienanfänger und versteht sich als Einführung in das Studium der Politik am Beispiel der Transformation in Osteuropa. Der Kurs gibt einen Überblick über zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten (Einführung in Transformationstheorien, Systemwechsel und Demokratisierung, politische Ökonomie der Transformation, Europäisierung). Diese Themen werden anhand einzelner Politikfelder und im Ländervergleich analysiert. Den Abschluss bildet eine Diskussion über aktuelle Entwicklungen in Osteuropa, z.B. zur Rolle der neuen Mitgliedstaaten in der Europäischen Union und zum Beitrittsstatus weiterer südosteuropäischer Länder. Zudem werden zentrale wissenschaftsmethodische Kenntnisse in praxisorientierter Weise vermittelt.

Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
(31 202)
Modul A, KK -
Transformationen. Theoretische und methodische Zugänge (nicht nur) am Beispiel Osteuropas (2 SWS) (3 LP) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (Seminarraum) (18.10.) Julia Gerlach
In dem Seminar werden wichtige Theorien und aus verschiedenen Disziplinen und Schulen stammende Deutungsansätze zur Erklärung von (beschleunigtem) politischem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Wandel interpretiert und diskutiert. Es werden Texte vorgestellt, die vor allem akteurszentrierte Ansätze und Perspektiven institutionellen Wandels demonstrieren. Dabei wird stets die relative Erklärungskraft dieser eher vergleichenden Zugänge mit anderen, stärker regionalbezogenen Theorien zu prüfen sein.

Als Anwendungsfall wird zunächst Osteuropa (einschließlich der ehemaligen UdSSR) im Mittelpunkt stehen. Im zweiten Teil des Semimars werden dann andere Regionen vergleichend einbezogen, etwa Lateinamerika, Südafrika, Südostasien.

Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
-- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 05.10.2007) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
-- Begründen Sie Ihr Interesse an der Lehrveranstaltung mit einem einseitigen mission statement an die studentische Hilfskraft des Arbeitsbereichs Politik shkabpol@zedat.fu-berlin.de (bis zum 05.10.2007);
-- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
-- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
(31 203)
Modul D, Seminar -
Die Europäische Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union in Richtung Osten (2 SWS) (8 LP) (max. 50 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Eckart Stratenschulte
Die Europäische Union steht vor der Aufgabe, ihre Beziehungen mit den Staaten Osteuropas und des Kaukasus zu ordnen. Dies soll auch ein Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sein. Ein Instrument hierfür ist die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP), die jedoch bei den Partnern auf Schwierigkeiten stößt. Russland fühlt sich von diesem Politikansatz nicht angesprochen und pocht auf eine „strategische Partnerschaft“ mit der EU, die Ukraine und Moldawien teilen das Ziel der ENP, nämlich enge Beziehungen ohne Mitgliedschaftsperspektive, nicht, mit Belarus geschieht nichts und die Kaukasus-Staaten sind in regionale Konflikte verstrickt. Die Bundesregierung favorisiert ein Konzept der „ENP Plus.“
Welche Ziele kann und will die EU im Hinblick auf Europas Osten erreichen? Was unterscheidet die ENP Plus vom bisherigen Ansatz der ENP? Was kann sie selbst tun und welche Rolle können andere Institutionen wie der Europarat, die NATO und die OSZE spielen? Wie steht es um die Osteuropa-Politik der USA, unterstützt sie den EU-Ansatz oder konterkariert sie ihn?
Diese Fragen sollen im Seminar besprochen werden. Die Studierenden werden gebeten, jeweils eine Sitzung vorzubereiten und zu moderieren. Von jeder Sitzung wird ein Protokoll erstellt und allen zugänglich gemacht. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre von Texten voraus, da diese im Seminar selbst nicht mehr referiert werden.

Anmeldungen erbeten an: seminar@eab-berlin.de

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
(31 210)
Modul B, Seminar -
Die Rolle der neuen Mitgliedstaaten in der EU (2 SWS) (6 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Karin Pieper
Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

Disziplin: Soziologie

(31 304)
Modul A, KK -
Der Islam in den Gesellschaften Südosteuropas (2 SWS) (3 LP); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (22.10.) Sabine Riedel
In den aktuellen Debatten um die Integration von Muslimen in Europa wird meist vergessen, dass der Islam im Südosten unseres Kontinents schon seit Jahrhunderten zu Hause ist. Bis zum Untergang des Osmanischen Reichs Anfang des 20. Jahrhunderts stellten die Muslime sogar die herrschende Oberschicht zur Verwaltung des riesigen Imperiums. Erst mit der Gründung moderner Nationalstaaten wurden sie aus der einst dominanten gesellschaftlichen Stellung in eine mehr oder weniger geduldete Minderheitenposition gedrängt. Diese Diskriminierung endete aber nicht schlagartig mit dem Zusammenbruch des Ostblocks im Jahre 1990, wie Samuel Huntington behauptet. Im alten Jugoslawien begann die Revitalisierung des kulturellen und religiösen islamischen Erbes bereits in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, wobei der Islam dabei in das Fahrwasser politischer Interessen geriet. So möchte das Seminar die unterschiedliche Stellung des Islam in den Gesellschaften Südosteuropa in historischer Perspektive sowie mit einem synchronen Vergleich von Länderbeispielen nachzeichnen (Bosnien-Hercegovina, Republik Makedonien, Albanien, Bulgarien, Griechenland, Türkei). Dabei interessiert uns das jeweilige Verhältnis von Kirche/Religion und Staat wie auch die Einflüsse von Muslimen aus der Diaspora.

Literatur: Hugh Poulton (ed.): Muslim identity and the Balkan State, London 1997; Sabine Riedel: Die Erfindung der Balkanvölker. Identitätspolitik zwischen Konflikt und Integration, Wiesbaden 2005; Marlene Kurz (Hg.): Islam am Balkan, Innsbruck 2005.
 
(31 306)
Modul A, KK -
Rationalisierung von Organisationen in Osteuropa (2 SWS) (3 LP); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Nikolai Genov
Der Mangel an organisatorischer Effizienz war der wichtigste Grund für den Kollaps des Staatssozialismus. Drei Typen von organisatorischen Strukturen und Prozessen in Osteuropa stehen nun zur Debatte. Erstens, viele offene Fragen betreffen die Veränderungen der Organisation von Industriebetrieben. Inwieweit hat sich dort die betriebliche Demokratie entwickelt? Wurde die soziale Rationalität der Mitbestimmung von der wirtschaftlichen Rationalität verdrängt? Zweitens, eine vergleichende Analyse soll zeigen, wo sich die Dezentralisierung des Entscheidungstreffens von staatlichen Organen als erfolgreich erwiesen hat und wo nicht. Die grundlegende Frage besteht darin, inwieweit sich das Subsidiaritätsprinzip auch in Osteuropa durchgesetzt hatte. Drittens, eine organisatorische Innovation ist die Übernahme staatlicher Funktionen der sozialen Sicherung von marktwirtschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Inwieweit hat sich diese Innovation in Osteuropa bewährt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ein synthetisches Bild von Errungenschaften und Problemen der organisatorischen Rationalisierung in der Region vermitteln.

Leistungsnachweise: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder Klausur für einen unbenoteten Schein
Hausarbeit und Klausur für einen benoteten Schein
Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. UNESCO
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Genov, Nikolai (2007) Upgrading Rationality of Organizations in Eastern Europe.
Arbeitspapier der Abteilung Soziologie, OEI
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Comparative Research in the Social Sciences. ISSC
 
(31 303)
Modul B, S -
Osteuropa in der EU (2 SWS) (8 LP); 14-tägl. - Garystr. 55, 101 (Seminarraum)
Die LV findet ab dem 26.10. 14-tägig statt und dann jeweils 14-18 Uhr.
(26.10.) Klaus Müller
Die Osteuropaforschung der letzten Jahre konzentrierte sich auf die Vorbereitung und Durchführung der EU-Osterweiterung. Im Hintergrund stand die Erwartung, dass der erfolgreichen Integrationsgeschichte Europas ein weiteres Kapitel angefügt wird. Inzwischen aber ist bewusst geworden, dass die erweiterte EU gravierende zwischengesellschaftliche Ungleichheiten aufweist, kulturell heterogener und anfälliger für Dissens ist als jemals zuvor und zudem ihre neuen Grenzen festlegen muss. Die Veranstaltung wird die Institutionen und Politikmuster der EU daraufhin befragen, ob sie der veränderten Problemlast gerecht werden. Schließlich soll diskutiert werden, ob sich sie Idee eines „europäischen Gesellschaftsmodell“ angesichts der neuen Realitäten aufrecht erhalten lässt.

Literatur zur Vorbereitung:
Manfred Sapper u. a 2004.: Die Einigung Europas. Zugkraft und Kraftakt, (Osteuropa 5-6/2004) München: DVA.
Europäische Kommission 2005: Dritter Zwischenbericht über den Zusammenhalt, Brüssel
 
(31 301)
Modul C, KK -
Kontinuität und Wandel sozialer Strukturen in Osteuropa (2 SWS) (4 LP); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Nikolai Genov
Die wichtigsten sozialstrukturellen Veränderungen in den osteuropäischen Gesellschaften sind schon mit beträchtlichen nationalen Differenzen vollzogen. Die Konturen der neuen marktwirtschaftlichen Sozialstruktur sind klar umrissen. Die politischen Eliten haben sich ebenfalls in den meisten osteuropäischen Gesellschaften verfestigt. Viele Prozesse der Stabilisierung oder Schwächung von einzelnen Gruppen verlaufen aber immer noch intensiv. Das gilt vor allem für die osteuropäische Mittelschicht. Die Zukunft der zahlreichen Bauernschaft und der wirtschaftlich marginalisierten Gruppen ist noch durch offene Fragen gekennzeichnet. Wie erscheinen diese Tendenzen und Probleme im alltäglichen Leben der Bürger Osteuropas? Wie reagieren sie auf die Veränderungen in der Sozialstruktur ihrer Gesellschaften? Inwieweit sind die sozialstrukturellen Bedingungen einer nachhaltigen Entwicklung der osteuropäischen Gesellschaften schon vorhanden? Die Fragen sollen durch vergleichende sozialstrukturelle Analysen beantwortet werden.

Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter.)
für einen unbenoteten Schein
Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein

Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (1999) Unemployment. Risks and Reactions. UNESCO/MOST
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe.LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Comparative Research in the Social Sciences. ISSC
 
(31 302)
Modul D, S -
Ethnic Relations and Migration (2 SWS) (6 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.10.) Nikolai Genov
Peaceful interethnic relations together with the implementation of minority rights belong to the basic conditions of sustainable social developments. However, on various spots in Eastern Europe reality deviates from this pattern of sustainability. Interethnic tensions and clashes in the region challenge the local social order and international security. This is the reason why inter-ethnic relations in Eastern Europe take an important place in the national and international debates. Another reason for the relevance of the issue is the enlargement of the European Union to the East accompanied by trans-national migration from and to Eastern Europe. These developments put a large variety of questions on the academic and political agenda: What is the current situation of inter-ethnic relations in the Eastern European societies? What are the state policies concerning ethnic minorities? What are the institutional channels for expressing and developing the identity and interests of ethnic minority groups? What are the moving forces and effects of trans-national immigration and emigration of ethnic groups into or from the region?

Evaluation: Oral presentation or homework (about 3000 words) for a certificate without note
Oral presentation and homework for a certificate with a note
Main sources: Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge over Half a
Century. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 221-268.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe.
Münster: LIT
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South
Eastern Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2006) Ethnicity and Mass Media in South Eastern
Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2007) Interethnic Integration. .
 
(31 305)
C -
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Nikolai Genov
Das Colloquium bietet die Möglichkeit, Forschungsprojekte zur Entwicklumng osteuropäischer Gesellschaften zu besprechen. Beiträge werden von eingeladenen Gästen, Promovierenden und Studierenden angeboten. Spezielle Bedeutung wird dabei der Wechselwirkung von lokalen, regionalen und globalen Prozessen beigemessen. Theoretische Modelle und empirische Untersuchungen der Risikowahrnehmung und des Risikomanagements, der interethnischen Verhältnisse und der nachhaltigen Entwicklung stehen auf der Tagesordnung. Die Diskussionen zielen auf den Vergleich von alternativen Erklärungsversuchen ab.

Teilnahmeschein

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

(31 401)
Modul A, KK -
Einführung in das polnische Privatrecht (2 SWS) (3 LP); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Henning von Zanthier,
Edgar Krassowski
Die Lehrveranstaltung soll Studenten, die aus verschiedenen Richtungen des Osteuropainstituts kommen und kein oder nur begrenztes juristisches Hintergrundwissen besitzen, einen Einblick in das polnische Privatrecht geben. Der Themenauswahl sichert eine umfassende Einführung in die Grundzüge des polnischen Bürgerlichen-, und Wirtschafts Recht sowie in den für das allgemeine Verständnis des polnischen Rechtsystems notwendigen Elementen des Strafrechts und sonstigen öffentlichen Rechtes. Es ist entsprechend den Erfahrungen aus den Lehrveranstaltungen im polnischen Recht im Wintersemester 2005/06 und 2006/07 an die Bedürfnisse der Studenten angepasst worden. Die Lehrveranstaltung ist als interaktiver Kurs konzipiert, in der ein reger Austausch mit den Studenten und eine umfassende Diskussion der behandelten Themen gezielt gefördert werden. Im Sinne einer “learning by doing” Erfahrung werden ausgewählte Themen durch Fallbearbeitung erläutert, wobei sich die Möglichkeit bieten wird, dass die Studenten dabei die Rollen der unterschiedlichen Prozessakteure übernehmen. Die in der Praxis erfahrenen beiden Dozenten werden den Studenten einen Einblick sowohl in die Theorie als auch in die anwaltliche Praxis des polnischen Privatrechts ermöglichen.
 
(31 402)
Modul A, KK -
Einführung ins Russische Zivilrecht (2 SWS) (3 LP); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (22.10.) Arno Wohlgemuth
Grundlage des russischen Zivilrechts ist das Russische Zivilgesetzbuch mit seinen drei in mehreren Etappen veröffentlichten Teilen. Da umfassende deutschsprachige Darstellungen fehlen, ist vorwiegend auf russische Originalliteratur zurückzugreifen. Ein Blick auf das russische Familiengesetzbuch soll die Veranstaltung abrunden.
 
(31 403)
Modul B, S -
Regionale Governance und globale Liberalisierungskonzepte: Ein Vergleich zwischen Integrationsmodellen in Osteuropa und Afrika und die Rolle der Welthandelsorganisation WTO (2 SWS) (8 LP); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Frank Altemöller
Die Regionalintegration hat in den vergangenen Jahren und insbesondere nach den erfolglosen multilateralen Verhandlungen im Rahmen der Doha-Welthandelsrunde beträchtlich an Bedeutung gewonnen. Regionale Handelsabkommen umfassen Länder mit sehr unterschiedlichen politischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen' Hierzu gehören beispielsweise ungleiche politische Strukturen und asymmetrische Wirtschaftskraft, voneinander abweichende Arbeits- und Sozialstandards, umweltpolitische Interessen und Investitionsbedingungen.
Vor diesem Hintergrund thematisiert die Lehrveranstaltung unterschiedliche Ansätze der Regionalintegration. Diese Ansätze verdeutlichen wir uns am Beispiel der Integration osteuropäischer Staaten in die Europäische Union und anhand ausgewählter Zusammenschlüsse in Afrika (wie etwa die "South African Development Community" und "South African Customs Union"). Die Regionalintegration wird von der politisch wichtigen Frage umfasst, wie die einzelnen Regionalabkommen mit dem multilateralen Regelwerk der Welthandelsorganisation WTO vereinbar sind. Die rechtlichen Grundlagen, makro-ökonomischen Liberalisierungskonzepte und zukünftige Herausforderungen an die regionale und globale Governance werden aufgezeigt und diskutiert.
Schließlich gibt das Seminar auch einen Überblick über die Initiativen der Europäischen Union zur Einbindung von osteuropäischen Ländern, die aber nicht als Beitrittskandidaten für die Union vorgesehen sind (wie z.B. Georgien an der Grenze zwischen Europa und Asien). Im Rahmen der europäischen Nachbarschaftspolitik" schaffen hier Wirtschaftspartnerschaftsverträge grundlegende Voraussetzungen für die Integration in die westlichen Liberalisierungskonzepte (wie z.B. Hilfen für den Aufbau eines modernen Zollregimes).

Literatur zur Vorbereitung:
. Bossche, Peter van den, The Law and Policy of the World Trade Organization, Cambridge 2005
. Kenney, Padraic, The Burdens of Freedom, Eastern Europe since 1989, London 2006
. Adésínà, J. O./Graham, Yao/Olukoshi, A., Africa and Development, Challenges in the New Millennium, London 2006

Alle Teilnehmer sollten mit einer Sammlung der WTO-Rechtstexte arbeiten:
The Results of the Uruguay Round of Multilateral Trade Negotiations, The Legal Texts, herausgegeben vom WTO-Sekretariat in Genf - ein Download ist über www.wto.org möglich.

Die Anmeldung erfolgt über das Campus Management. Dort und über das Black Board des OEI erfahren Sie alle weiteren Hinweise.
 
(31 405)
Modul B, S -
Russland als Rechtsstaat - Politkovskaja, Litvinenko und Chodorkovskij (2 SWS) (8 LP); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (22.10.) Arno Wohlgemuth
Anhand politischer Sensationen und Skandale werden Rechtsprobleme erörtert. Literatur: Ekaterina Lysova, Die Ermordung von Anna Politkovskaja - Kollaps der Demokratie?, Osteuropa Recht 2006, S. 394-408.
 
(31 404)
Modul C, KK -
Die Stadt in den Staatsordnungen Osteuropas (2 SWS) (4 LP); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Ullrich Schulze
 
(31 406)
Modul D, S -
Russisches Recht (2 SWS) (6 LP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Surkova
Was W.E. Butler in seinem "Russian Law" (2. Aufl. Oxford 2003, 761 Seiten) zum russischen Recht ausbreitet, soll in diesem Hauptseminar anhand russischer Lehrbücher, Gesetzestexte und Rechtszeitschriften erarbeite werden. Die Veranstaltung wendet sich vorwiegend an Studierende mit Russischsprachkenntnissen.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

(10 042035)
Modul A, KK -
Wirtschaftswachstum I: Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropas (2 SWS) (3 LP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (Hörsaal) (16.10.) Wolfram Schrettl,
Monika Kerekes
"Why are we so rich and they so poor?" In der Veranstaltung werden die empirischen Befunde, die Erklärungsansätze und die von der Wirtschaftspolitik ergriffenen oder wenigstens diskutierten Maßnahmen zur Überwindung des Problems thematisiert. Das empirische Material wird vornehmlich die Volkswirtschaften Osteuropas betreffen. Die theoretischen Erklärungsversuche gehen über den regionalen Bezug hinaus. Es werden Verbindungen zur Transformationsliteratur aufgezeigt.

Die dazugehörige Übung findet Mo 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (Hörsaal) statt. Die Teilnahme ist für Magister und Masterstudenten des OEI freiwillig.
 
(31 504)
Modul A, KK -
Economics of Transition (2 SWS) (3 LP) (Englisch); Mi 8.00-10.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Wolfram Schrettl
After the demise of the Soviet-type economic system, the countries of Central and Eastern
Europe embarked on far-reaching changes of nearly all aspects of their economies. The course
covers the starting points, the central tasks and the experiences (successes and failures) of the
countries during the process – not everywhere complete – of transition. The example of Russia will figure prominently.
 
(31 502)
Modul B, S -
Migration im Ost-West Kontext: Theorie, Politik und Empirie (2 SWS) (8 LP); Block
Einführungsveranstaltung: Freitag, 26.10.07, 14.00-20.00 Uhr, Raum 105, OEI, Garystr. 55

Block 1:
Freitag, 07.12.07, 14.00-20.00 Uhr, Raum 105, Garystr. 55
Samstag, 08.12.07, 10.00-15.00 Uhr, Raum JK 26-201, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45

Block 2:
Freitag, 15.02.08, 14.00-20.00 Uhr, Raum 105, Garystr. 55
Samstag, 16.02.08, 10.00-15.00 Uhr, Raum JK 26-201, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45
(s. A.) Barbara Dietz
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit Fragen internationaler Migrationen im Ost-West Kontext, wobei die Periode nach der politischen Transformation in Osteuropa und nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion im Mittelpunkt steht. Im ersten Teil werden ökonomische und soziologische Theorieansätze vorgestellt, die erklären, welche Bestimmungsfaktoren für internationale Migrationen verantwortlich sind. Der zweite Teil der Veranstaltung konzentriert sich auf die Rolle der Politik in Migrationsprozessen und zeigt am Beispiel der Ost-West Wanderungen die Funktion nationaler sowie EU-weiter Migrationspolitik auf. Bezugnehmend auf den neuen Wanderungsraum in Osteuropa, der durch die politische Transformation am Ende der achtziger Jahre und durch die Erweiterung der EU entstanden ist, werden im dritten Teil die verschiedenen Migrationsformen untersucht, die sich zwischen den EU-15 Staaten, den neuen osteuropäischen Mitgliedsländern und den (noch) nicht zur EU gehörenden Staaten im Osten Europas herausgebildet haben. Ökonomische Migrationsbewegungen werden dabei den Schwerpunkt bilden.
 
(31 503)
Modul B, S -
Der Europäische Erweiterungs- und Integrationsprozess: Theoretische Ansätze und Erfahrungen mittel- und osteuropäischer Länder (2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-14.00, 14-tägl. - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (19.10.) Timo Baas,
Hella Engerer
Das Seminar behandelt ökonomische Fragen des Integrationsprozesses nach der Erweitung der Europäischen Union um die mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften. Im Seminar werden zunächst institutionelle Aspekte und die Schaffung gemeinsamer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen behandelt. Anschließend wird der Stand der Integration auf verschiedenen Märkten und Sektoren der Volkswirtschaften näher beleuchtet. Hierzu gehören u.a. der Finanz- und Energiesektor sowie der Arbeitsmarkt und die Migration. Ein weiterer Themenkomplex ist die Konvergenz zwischen „alten“ und „neuen“ EU-Ländern. In diesem Zusammenhang wird u.a. der Frage nachgegangen werden, ob die Beitrittsländer die Voraussetzungen zur Einführung des Euro erfüllen und welche Strategien sie einschlagen. Ingesamt sollen im Seminar der Stand der wirtschaftlichen Integration, bisherige Erfahrungen mit dem Beitritt der osteuropäischen Länder sowie künftige Entwicklungsperspektiven eines erweiterten Europas betrachtet werden.
 
(31 501)
Modul D, S -
Angewandte Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Osteuropa (2 SWS) (6 LP); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (22.10.) Monika Kerekes
In dem Seminar sollen Standardfragen der Mikro- und Makroökonomie am Beispiel von osteuropäischen Volkswirtschaften möglichst praxisnah diskutiert werden: Wie haben sich die Armut und der Lebensstandard in der Region seit Beginn der Transformation entwickelt? Haben Steuer- und Sozialversicherungsreformen zu der beobachteten Entwicklung beigetragen? Konnten Mindestlöhne die schlimmsten Auswirkungen der Transformation verhindern? In welchen Bereichen besteht in den Ländern noch Reformbedarf? Können politische Entwicklungen wie der Zerfall von Staaten auf der Grundlage ökonomischer Überlegungen erklärt werden? Antworten auf diese und andere Fragen sollen auf Basis sowohl von theoretischen als auch von empirischen Überlegungen gemeinsam erarbeitet werden.

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

(31 906)
Modul A, KK -
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas (2 SWS) (3 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Anne-Christin Saß
Der Kernkurs ist als Einführung in die historische Kulturlandschaft Ostmitteleuropas konzipiert, in der neben den historischen Grundlagen die wichtigsten Forschungsansätze Ostmitteleuropas vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale dieser Gesellschaften ebenso berücksichtigt, wie deren spezifische Antworten auf die Moderne. Darüber hinaus werden unterschiedliche Raumkonzepte und -vorstellungen dieser historischen Großregion thematisiert und der Frage nachgegangen, ob und inwieweit „Ostmitteleuropa“ definiert werden kann. Zudem werden im Kernkurs ausgewählte Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Regelmäßige Lektüre, aktive Mitarbeit und das Bestehen der Abschlussprüfung (Klausur bzw. Essay) sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Es wird um eine rechtzeitige Anmeldung zu Semesterbeginn (http://lms.fu-berlin.de ) gebeten.
Literatur:
• Andreas Kappeler: Osteuropäische Geschichte. In: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriss der Historischen Wissenschaften, Bd. 2: Räume, Stuttgart 2001, S. 198-265.
• Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999.
• Klaus Zernack: Osteuropa, Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977.
 
(31 607)
Modul A, KK -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (3 LP); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Ulf Karl Brunnbauer
Dieser Kernkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Forschungsansätze zur Geschichte dieser Region einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ als Geschichtsregion definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um politische Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel des letzten Jahrhunderts. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen; die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Damit führt der Kernkurs auch in zentrale Fragestellungen der historischen Anthropologie und Sozialgeschichte ein, für die uns Südosteuropa als Laboratorium dienen wird.
Der zeitliche Fokus liegt auf der Periode der osmanischen Herrschaft sowie der Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert, wobei insbesondere Fragen der Nationsbildung, der kommunistischen Herrschaft und der sozioökonomischen Transformation erörtert werden.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderung:
- Erstellunge einer Bibliografie
- Verfassen eines Abstracts
- Klausur
 
(31 605)
Modul A, S -
"Rettet Russland!" Russischer extremer Nationalismus 19.-21. Jahrhundert. Ursprünge, Zäsuren und Kontinuitäten. (2 SWS) (8 LP); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (17.10.) Ramona Saavedra Santis
Am 21. November 2005 wurde in Moskau die Union des Russischen Volkes als Dachverband der Kräfte des extremen Nationalismus in Russland wiedergegründet. Vor rund hundert Jahren war diese Organisation, besser bekannt unter dem Namen "Schwarze Hundertschaften" (Čornyje Sotni), schon einmal angetreten, Russland gegen Dekadenz, Liberalisierung, nihilistischen Sozialismus und gegen die "Andersstämmigen" (inorodcy), darunter insbesondere gegen die Juden zu verteidigen. Wie lässt sich diese Kontinuität des radikalen Gedankenguts erklären? Welchen Verlauf weist die Entwicklung des russischen extremen Nationalismus seit seinen Anfängen über die sowjetische Epoche bis hin zum heutigen Russland auf? Welchen sozialen Hintergrund und welche Beziehung zum aktuellen politischen Geschehen hatten und haben die russischen nationalistischen Ideen?
Im Seminar soll die Entstehung des russischen Nationalismus seit dem 19. Jahrhundert im Kontext der Nationalismustheorien und der russischen Geschichte anhand von Quellentexten der Repräsentanten des russischen Nationalismus aus verschiedenen Epochen analysiert werden. Von besonderem Interesse hierbei sind auch die Konzepte der Bewegungen (die Slawophilen, die Eurasier, die sowjetischen Dissidenten, die "Pamjat" u.a.), die Interferenzen mit der Ideenwelt des extremen Erscheinungsformen des russischen Nationalismus aufweiswen.

Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:
Carter, Stephen K., Russian Nationalism: Yesterday, Today, Tomorrow, New York 1990
Golczewski, Frank, Pickhan, Gertrud, Russischer Nationalismus. Die russische Idee im 19. und 20. Jahrhundert, Göttingen 1998
Laqueur, Walter, Black Hundred: The Rise of the Extreme Right in Russia, New York 1993
Yanow, Alexander, The Russian Challenge and the Year 2000, Oxford 1987
 
(31 901)
Modul B, S -
„Vom Schtetl zum Broadway“ – Die osteuropäisch-jüdische Migration in die USA (2 SWS) (8 LP); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
„Migration is not part of Jewish history, it is Jewish history itself.“( Lloyd P. Gartner) Dies gilt insbesondere für den jüdischen Massenexodus aus Osteuropa, der zu Beginn der 1880er Jahre einsetzte und bis 1925 weit mehr als eine Million Menschen über den Atlantik in die USA brachte. Nach einem Überblick über die Geschichte der russischen Judenheit im 19. Jh. sollen in dieser Lehrveranstaltung zunächst die wichtigsten Migrationsmotive und demographischen Faktoren in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach allgemeinen und spezifischen Charakteristika der osteuropäisch-jüdischen Migration, bevor dann die Lebenswelten der jüdischen EinwanderInnen in den USA und ihr Beitrag zur amerikanischen Kultur behandelt werden.
Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Frau Sass und Frau Pappai aus dem SoSe 2007 an.
Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Einführende Literatur:
SIMON KUZNETS, Immigration of Russian Jews to the United States: Background and Structure, in: Perspectives in American History 9 (1975), S. 35-124; IRVING HOWE, The World of Our Fathers. The Journey of the East European Jews to America and the Life They Found and Made, New York 1993; LLOYD P. GARTNER The Great Jewish Migration – Its East European Background, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII/1998, S. 107-133; CHRISTOPH SCHMIDT Zur Neubewertung der jüdischen Emigration aus Osteuropa in die USA vor dem Ersten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 128-137; TOBIAS BRINKMANN, Jewish Mass Migrations between Empire and Nation State, in: Przegląd Polonijny XXXI (2005), S. 99-116.
 
(31 602)
Modul B, S -
Transformationsforschung: Theorie und Praxis, Teil II (2 SWS) (8 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Andrea Despot
Das Seminar schließt an die Lehrveranstaltung KK IIa/ Modul B „Transformationsforschung, Teil I“ an und ist eine Fortführung und Vertiefung des Themas. Inhaltlich bietet sich auch eine Verknüpfung mit dem KK Ia/ Modul B „Südosteuropa nach 1945“ (SoSe 2007) an.
Die Transformationsforschung befasst sich mit dem gesellschaftlichen Wandel von Staaten, der sich in politischer und wirtschaftlicher Neuordnung manifestiert. Durch den Systemwechsel in Osteuropa und der Sowjetunion hat die Transformationsforschung einen neuen Impuls erfahren, wodurch die theoretischen Grundlagen und analytischen Ansätze zur Erklärung dieser Prozesse weiterentwickelt worden sind. Das Seminar greift postsozialistische Gesellschaftstransformationen auf und bettet sie im ersten Teil des Seminars in einen theoretischen Rahmen. Es werden system-, struktur-, kultur- und akteurstheoretische Ansätze der Transformationsforschung diskutiert.
In einem zweiten Schritt widmet sich der Kurs den unterschiedlichen Transformationsverläufen ausgewählter Staaten, indem empirische Befunde und Einzelanalysen einander gegenüber gestellt werden. Insbesondere wird darauf eingegangen, inwiefern und welche Determinanten und Spezifika nationale Entwicklungspfade geprägt haben. Darüber hinaus wird danach gefragt, welche Ursachen für die Unterschiedlichkeit und Divergenz der Transformationsverläufe und -bilanzen auszumachen sind.
Zu den Anforderungen für den Scheinerwerb gehören eine Hausarbeit sowie die studienbegleitende Leistungserbringung.

Information für Masterstudierende: Das Seminar Modul ist als Fortführung der Kombination KK Sundhaussen/ Despot aus dem SoSe 2007 gedacht.
 
(31 909)
Modul B, S -
Flucht, Vertreibung und Integration im Spiel- und Dokumentarfilm in Deutschland, Polen und Tschechien (2 SWS) (8 LP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (23.10.) Katrin Steffen
Filme haben sich immer mehr zu einem wichtigen Medium historischer Erinnerung im 20. Jahrhundert entwickelt, historische Spielfilme und Dokumentationen prägen immer mehr unsere Vorstellung von den Geschehnissen in der Vergangenheit. Geschichte im Film ist nicht nur als Quelle für die im Film thematisierten Ereignisse selbst zu sehen, sondern vor allem auch für jeweils spezifische, zeitgebundene Sichtweisen auf eben diese Geschichte. Von Flucht und Vertreibung waren in der Folge des Zweiten Weltkrieges sowohl die deutsche als auch die polnische und die tschechische Gesellschaft massiv betroffen – diese Ereignisse haben auch im Film ihren Niederschlag gefunden. In diesem Seminar soll die unterschiedliche (oder ähnliche) Rezeption der Geschehnisse in der Bundesrepublik, der DDR, Polen und Tschechien im Film thematisiert werden – wie wurden in den jeweiligen Gesellschaften nicht nur die Vertreibungsvorgänge an sich, sondern auch das „Heimischwerden“ (besonders verdeutlicht im sogenannten Heimatfilm) dargestellt, wie versucht, über das Medium Film Integrationsleistungen zu vollbringen und nationale Identität zu konstruieren? Im Seminar soll zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte der Vertreibungen im 20. Jahrhundert erfolgen, bevor theoretische Texte zum Thema „Geschichte und Film“ gelesen werden. Anschließend sollen ausgewählte Filme selbst angeschaut und analysiert werden.

Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Sass und Pappai aus dem SoSe 2007 an. Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.
 
(31 908)
Modul C, KK -
Der Wiederaufbau von Warschau (2 SWS) (4 LP); Block - Garystr. 55, 101 (Seminarraum)
1. Treffen am Do., 18.10., 16.00 - 18.00 Uhr in der Garystr. 55, Raum 101. Die weiteren Termine sind: 25.10.2007, 16.-20.00 Uhr; 22.11.2007, 16.-20.00 Uhr; 13.12.2007, 16.-20.00 Uhr; 10.01.2008, 16.-20.00 Uhr; 17.01.2008, 16.-18.00 Uhr.
(18.10.) Anna-Sophia Pappai
„Das ganze Volk baut seine Hauptstadt.“ Unter diesem Motto wurde Warschau nach seiner grausamen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mit großem propagandistischem Aufwand wieder aufgebaut. Dabei ging es nicht nur darum, neben kulturhistorisch wertvollen Baudenkmälern Teile des alten Stadtbildes wiederherzustellen, sondern zugleich die starke Zerstörung der Stadt für die Umsetzung neuer stadtplanerischer und modernistischer Konzepte zu nutzen. Ziel des Kurses ist es, die Entwicklung und Funktion der polnischen Hauptstadt unter architektonischen, stadtplanerischen, politischen, alltagsgeschichtlichen und symbolischen Gesichtspunkten zu untersuchen. Dabei wird es u. a. um folgende Fragen gehen: Was wurde in Warschau nach 1945 wiederaufgebaut bzw. nicht wiederaufgebaut? Inwieweit konnte in Warschau das Leitmotiv von der „sozialistischen Stadt“ umgesetzt werden? Welche politischen Funktionen erfüllte der Warschauer Wiederaufbau als nationales Projekt und welche Rolle spielte er im Alltagsleben der Bevölkerung? Welchen Stellenwert hat Warschau als nationaler „Erinnerungsort“?
Der Kernkurs/ die Übung wird als Blockveranstaltung durchgeführt. Das erste Treffen findet am Do., 18.10., 16.00 - 18.00 Uhr statt. Die weiteren Termine werden Anfang des Semesters bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen für Master-Studierenden: aktive Mitarbeit, regelmäßige Lektüre, Referat bzw. Kurzpräsentation und Klausur.

Literatur:
J. Górski, Warszawa w latach 1944-49: Odbudowa, Warszawa 1988; W. Durth/ N. Gutschow, Träume in Trümmern, Bd.1: Konzepte, Braunschweig/ Wiesbaden 1988, S. 312-325; St. Jankowski, Warsaw: Destruction, Secret Town Planing, 1939-44, and Postwar Reconstruction. – in: J. M. Diefendorf, Rebuilidng Europe´s Cities, Basingstone u.a. 1990, S. 77-93; J. Majewski/ T. Markiewicz, Warszawa nie odbudowana, Warszawa 1998.
 
(31 601)
Modul D, S -
Wertewandel in Südosteuropa im 19. und 20. Jh. (2 SWS) (6 LP); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (22.10.) Klaus Buchenau
Südosteuropa ist in den letzten 200 Jahren zweimal „nach Europa zurückgekehrt“: in der postosmanischen und in der postsozialistischen Epoche. Diese Prozesse wurden von Eliten geleitet und begleitet, die sich oft als Träger „westlicher Werte“ in ihren Gesellschaften verstanden. Vor diesem Hintergrund soll in dem Seminar danach gefragt werden, was Werte sind, wie sie sich wandeln und was mit ihnen passiert, wenn man sie an einen neuen Einsatzort verpflanzt.
Voraussetzung für den Erwerb eines Seminarscheins (Master) sind ein Referat und eine Hausarbeit (2-3000 Wörter). Anstelle eines Referats können auch zwei Buchrezensionen übernommen werden.
 
(31 603)
Modul D, S -
Die Beziehungen zwischen der EU und den Balkanstaaten (2 SWS) (6 LP); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Andrea Despot
Gegenstand dieses Seminars ist die Analyse der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und ausgewählter Staaten des Balkanraums. Die politische und wirtschaftliche Stabilisierung Südosteuropas bleibt auch nach dem 1999 geschlossenen Stabilitätspakt für diesen Raum eine Determinante europäischer Politik. Instrumentarien, Strategien und Aufgaben der EU werden im Hinblick auf die Herausforderungen der Region untersucht und Handlungsoptionen erörtert. Sowohl die Integrations- und Assoziierungsprozesse der Länder des Balkan-Stabilitätspaktes als auch die mitunter ambivalenten Europa-Diskurse in diesen Staaten sollen diskutiert und anhand ausgewählter Fallbeispiele bewertet werden. Im Besonderen wird auf die aktuellen Statusverhandlungen des Kosovo eingegangen.
Leistungsscheine können durch aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats (ö.ä.) und eine Hausarbeit erworben werden.
 
(31 907)
Modul D, S -
Erinnerung und Gegenwart. Die Shoah im ostmitteleuropäischen Film vor 1989 (4 SWS) (6 LP); Fr 12.00-14.00 und Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Ines Koeltzsch
Ostmitteleuropäische Spielfilme vor 1989, die die Verfolgung und Vernichtung der Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft sowie die Rückkehr Überlebender thematisieren, werden in den Diskussionen über die Darstellbarkeit der Shoah im Film und die Spezifik filmischen Erinnerns nur wenig berücksichtigt. Auf der Grundlage der umfangreichen, theoretischen Literatur werden im Kurs Filme jüdischer und nichtjüdischer Regisseure aus der Tschechoslowakei, Polen und der DDR vorgestellt und analysiert. Gezeigt werden u. a. Die letzte Etappe von Wanda Jakubowska (1947), Der Laden an der Hauptstraße von Elmar Klos und Ján Kadár (1965) sowie Jakob der Lügner von Frank Beyer (1974).
Es soll gemeinsam diskutiert werden, was und wie in den Filmen erinnert bzw. nicht erinnert wird. Welche Grenzen waren den künstlerischen Erinnerungsformen durch den jeweiligen politisch-gesellschaftlichen Kontext und die individuelle Situation der Filmemacher gesetzt? Ziel ist es, am Beispiel der ostmitteleuropäischen Spielfilme die vielschichtigen Zusammenhänge von Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen herauszuarbeiten, und sie in Bezug zu ihrer jeweiligen Gegenwart zu interpretieren.

Der Kurs beginnt am Freitag, den 19. 10. 2007, 12 bis 14 Uhr, R. 121. Die Filmvorführungen werden voraussichtlich ab November jeweils Donnerstagabend, 18-20 Uhr, R. 101 stattfinden.
Hinweise für Master-Studierende: Der Kurs schließt sich als Seminar an den Kernkurs „Shoah und visual history" im Modul D an. Zu den Leistungsanforderungen gehören die Übernahme einer mündlichen Filmvorstellung sowie die Anfertigung einer Hausarbeit im Umfang von 2000 bis 3000 Wörtern.

Literatur: u. a. Ilan Avisar: Screening the Holocaust. Cinema's Images of the Unimaginable. Bloomington 1988; Nicolas Berg (Hrsg.): Shoah – Formen der Erinnerung: Geschichte, Philosophie, Literatur, Kunst. München 1996; Frank Grüner (Hrsg.): Zerstörer des Schweigens: Formen künstlerischer Erinnerung an die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa. Köln u. a. 2006; Annette Insdorf: Indelible Shadows: Film and the Holocaust. 3rd ed., Cambridge/New York 2003; James Edward Young: Beschreiben des Holocaust. Darstellung und Folgen der Interpretation. Frankfurt/Main 1997.
 
(31 903)
C -
Colloquium für Magister- und Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten. Darüber hinaus werden neuere Schlüsseltexte zur osteuropäischen Geschichte diskutiert.
 
(31 905)
WV -
„Nationale Küchen der Sowjetunion“. Esskulturen im Vielvölkerstaat (2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.10.) Gertrud Pickhan
Ernährungsgeschichte gewinnt im Zuge der Hinwendung zu Alltagskulturen zunehmend an Bedeutung. Der Vielvölkerstaat Sowjetunion bietet sich als Untersuchungsgegenstand an, wenn es um die Frage nach der Bedeutung des Essens (und Trinkens) für nationale Identitätskonzepte geht. In den Blick zu nehmen ist dabei auch die Konsumgeschichte im Staatssozialismus. Sowjetische und postsowjetische Kochbücher geben Einblick in Konstanten und Veränderungen der nationalen Selbst- und Fremdbeschreibungen; gemeinsam erstellte Kostproben vermitteln einen sinnlichen Eindruck der kulinarischen Küchen- und Identitätspolitik.

Einführende Literatur:
R.E.F. SMITH, DAVID CHRISTIAN, Bread and Salt. A Social and economic history of food and drink in Russia, Cambridge 1984; DIRK REINHARDT (Hg.), Neue Wege zur Ernähungsgeschichte. Kochbücher, Haushaltsrechungen, Konsumvereinsberichte und Autobiographien in der Diskussion. Frankfurt a.M. u.a. 1993; HANS-JÜRGEN TEUTEBERG (Hg.), Essen und kulturelle Identität. Europäische Perspektiven, Berlin 1997; ANDREAS KAPPELER, Russland als Vielvölkerstaat. München 2001; SONJA MARGOLINA, Wodka. Trinken und Macht in Russland, Berlin 2004; CARSTEN GOEHRKE, Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Band 3: Sowjetische Moderne und Umbruch, Zürich 2005; MARION TRUTTER, Culinaria Russia. Russland, Ukraine, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Königswinter 2006.
 
(31 902)
WV -
"Polski Berlin". Wie erzählt man die Geschichte einer multiethnischen Stadt? (2 SWS) (8 LP); Block - Zentrum für Historische Forschung (Berlin-Pankow) (17.10.) Robert Traba
„Ich wanderte nach Berlin wie zu einem sehr realistischen und zugleich fantastischen Ort. (…) Berlin wurde zu meinem inneren Abenteuer.“ (Gombrowicz, Tagebuch). Worin besteht dieses „Abenteuer“? Und wie lässt sich die Geschichte der polnischen Minderheit vor dem Hintergrund der multikulturellen Stadtgesellschaft schreiben? Das „polnische Berlin“ ist der Ort, an dem viele Generationen von Migranten gelebt haben und leben. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stellte die polnische Minderheit die größte Migrationsgruppe dar, heute ist es zahlenmäßig die zweitgrößte. Zu ihr gehören sowohl die „polnische Putzfrau“ wie auch bedeutende Künstler und Wissenschaftler. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage von Sekundärliteratur und verschiedenen Quellengattungen einen historisch-kulturellen Reiseführer durch das „polnische Berlin“ zu erstellen. Unter anderem sind Exkursionen zu spezifischen Orten des „polnischen Berlins“ geplant. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit sowie die schriftliche Ausarbeitung eines Fragmentes zum Reiseführer durch das „polnische Berlin“.

Das erste Treffen findet am 17.10., 18.-20.00 Uhr im OEI, Garystr. 55, R.101; das zweite am 27.10., 10.-14.00 Uhr im Zentrum für historische Forschung PAN in Berlin-Pankow statt. Die weiteren Blocktermine werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Ausgewählte Literatur:
Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit, München 2003; Anna Poniatowska, Polacy w Berlinie 1918–1945, Poznan 1986; Frauke Miera, Polski Berlin. Migration aus Polen nach Berlin, Münster 2007
 
(31 606)
WV -
Bosnien und Hercegovina 1878-1918 (2 SWS) (8 LP); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (23.10.) Carl Bethke
Während der „Orientalischen Krise“ billigten die europäischen Großmächte 1878 mit den Beschlüssen des Berliner Kongresses die Okkupation Bosnien und Hercegovinas durch Österreich-Ungarn. In den folgen Jahrzehnten erfuhr die bisherige islamisch geprägte Randprovinz des osmanischen Reiches eine grundlegende Modernisierung und Europäisierung ihrer Verwaltungs- und Bildungsstrukturen, Investitionen in die Infrastruktur sowie Industrieansiedlungen wurden vorgenommen. Nach zunächst heftigen Widerständen gelang es der k. u. k.-Verwaltung dafür zum Teil Akzeptanz und Wohlwollen bei den traditionellen muslimischen Eliten zu erlangen. Die vorläufige Konservierung der ländlichen Besitzverhältnisse erleichterte andererseits die nationalistische Mobilisierung der abhängigen Kleinbauern (Kmeten), besonders bei den konfessionell orthodoxen Bevölkerungsteilen. Im Seminar sollen sowohl Aspekte der internationalen Beziehungen (u.a. 1878, 18908, 1914) als auch interne Entwicklungen (Ökonomie, Modernisierung, Nationalbewegungen) behandelt werden.
Literatur: Srecko Dzaja: Bosnien-Hercegovina in der österreichisch-ungarischen Epoche (1878-1918). München 1994; Noel Malcolm: Geschichte Bosniens. Frankfurt 1996; Tim Bittiger: An Elite in Transition. The Muslims of Bosnia and Hercegovina under Austro-Hungarian rule, 1878 – 1914. Berlin 2001; Robert J. Donia: Islam under the double eagle the Muslims of Bosnia and Hercegovina 1878 – 1914. New York 1981
 
(31 604)
WV -
Die Erfindung von Nationen im östlichen und südöstlichen Europa im 19. Jh. (2 SWS) (8 LP); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Ulf Karl Brunnbauer
In diesem Seminar geht es um Fragen der Nationsbildung im östlichen und südöstlichen Europa im 19. Jahrhundert. Dabei soll aus einer vergleichenden Perspektive herausgearbeitet werden, wie Nationen in dieser Region konkret „erfunden“ und „imaginiert“ (B. Anderson) wurden. Dabei wird es u.a. um die Frage der sozialen Trägergruppen gehen sowie um die Inhalte der Nation: Was wurden als die entscheidenden Merkmale der Nation festgelegt (z.B. Sprache, Konfession, gemeinsame Geschichte und Abstammung), wer gehörte zu der Nation und wer wurde von ihr ausgeschlossen? Warum kam es überhaupt zu nationaler Mobilisierung und wie drückte sich diese (politisch,gesellschaftlich) aus? An besonders prägnanten Beispielen werden die nationalen Mythen und Vorstellungen über eine nationale Kultur analysiert, wobei auch auf divergierende Ansichten eingegangen werden soll. Darüber hinaus geht es natürlich um die konkreten politischen und gesellschaftlichen Prozesse, die der Nationsbildung in dieser im 19. Jh. noch durch Imperien (Habsburger-Monarchie, Russisches Reich, Osmanisches Reich) geprägten Region zugrunde lagen.
Ziel der Lehrveranstaltung ist auch, in die moderne Theorie und Forschung über Fragen der Nationsbildung und des Nationalismus einzuführen. Der theoretische Rahmen reicht dabei von Klassikern wie M. Hroch und E. Hobsbawm über Ideen des Postkolonialismus bis hin zu zeitgenössischen postmodernen und -strukturalistischen Theoretikern der Nation. Das östliche und südöstliche Europa dient uns somit als Labor für die Überprüfung theoretischer Postulate, aber auch für die Bereicherung des theoretischen Blickes auf Nation.
Literaturhinweise, Semesterplan und Texte werden rechtzeitig im Blackboard veröffentlicht.

Leistungsanforderungen:
- aktive Mitarbeit
- Kurzpräsentation
- Hausarbeit
 
(31 904)
WV -
Polen im 20. Jahrhundert (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Gertrud Pickhan
Die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert ist gekennzeichnet von mehreren Herrschaftswechseln und der Fortsetzung des Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Freiheitskampfes. Nach der 123 Jahre währenden Teilungszeit konnte 1918 ein neuer polnischer Staat entstehen, der jedoch im Inferno des Zweiten Weltkriegs unterging. Die anschließende Eingliederung in den sowjetischen Herrschaftsbereich wurde von vielen als erneute Fremdherrschaft empfunden, die erst mit der „Dritten Republik“ überwunden werden konnte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wechselvolle politische Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und zeichnet gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen von Gesellschaft, Kultur und Alltag nach. Zu fragen ist dabei auch nach Kontinuität und Wandel der polnischen Nationskonzepte.

Einführende Literatur:
ADAM KRZEMIŃSKI, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993; RUDOLF JAWORSKI, Polens kurzes Jahrhundert, in: DERS., CHRISTIAN LÜBKE, MICHAEL MÜLLER, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000; ANDRZEJ PACZKOWSKI, Pół wieku dziejów Polski, Warszawa 2005.

Disziplin: Kultur Osteuropas

(31 704)
Modul A, KK -
Kulturgeschichte Osteuropas: Schwerpunkt Russland (2 SWS) (3 LP); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Rosalinde Sartorti
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen des Kulturbegriffs werden in dieser Vorlesung exemplarisch einzelne Etappen der russischen Kulturgeschichte beleuchtet. Die Vorlesung soll in kulturelle Ausdrucksformen, kulturelle Entwicklungen und Beziehungen Russlands bzw. der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten einführen. Dabei steht die Relevanz der historisch herausgebildeten Werte für die Gegenwart und die Verknüpfung von Politik und Kultur im Vordergrund.
 
31 706
Modul A, KK -
Kulturtheoretische Grundlagen der Osteuropaforschung (Einführung) (2 SWS) (3 LP); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR C (18.10.) Susanne Strätling
Was ist Kultur? Kaum ein Begriff ist in seinen Konturen so unscharf wie dieser. Ein ähnliches Problem ergibt sich, befragt man den Begriff „Osteuropa“ auf seinen Gehalt. Der Kernkurs gibt eine Einführung in grundlegende Modelle der Beschreibung und Analyse kultureller Räume und ihrer historischen Entwicklung. Bezogen auf die Frage wie „Osteuropa“ als kulturelle Landschaft, als geopolitischer Raum und als historische Konstruktion immer wieder neu definiert wurde, werden wir uns zu Beginn mit zentralen Aspekten des Begriffs „Kultur“ vertraut machen und diese dann im Verlauf des Semesters schrittweise im Hinblick auf Probleme des Verhältnisses von Kultur und Raum, Kultur und Zeit, Kultur und Macht in „Osteuropa“ erweitern und hinterfragen. Dabei werden sich allgemein gehaltene Diskussionen theoretischer Konzepte mit konkreten Einzelanalysen abwechseln.

Zur vorbereitenden Lektüre ist empfohlen:
Assmann, Aleida: Erinnerungsräume: Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München 1999
Bachmann-Medick, Doris: Cultural turns: Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek bei Hamburg 2006
Huntington, Samuel: The Clash of Civilizations. New York 1966 [dt. Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert. München; Wien 1996]
Lévi-Strauss: Natur und Kultur. In: Mühlmann, W.E. / Müller, E.W. (Hg.): Kulturanthropologie. Köln; Berlin 1966, 80-88
Schlögel, Karl: Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik. München 2003
 
(31 702)
Modul B, S -
Aspekte russischer Geschichte und Kulturgeschichte im Film (2 SWS) (8 LP); Mo 12.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (22.10.) Rosalinde Sartorti
Filmgeschichte ist zugleich Kulturgeschichte. Anhand einiger filmhistorisch prominenter Beispiele sollen in diesem Seminar die einflussreichsten und bekanntesten Regisseure und Schauspieler des sowjetischen und post-sowjetischen Films wie auch die wichtigsten filmtheoretischen Konzepte vorgestellt und der Einfluss des Films auf die Herausbildung der für die sowjetische und post-sowjetische Kultur prägenden Wahrnehmungsmuster analysiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die ästhetische Dimension des Films, d.h. die Umsetzung ideologischer Parameter und Denkfiguren in sowjetspezifische ikonographische Muster, die Tradierung oder Wiederaufnahme vorrevolutionärer Topoi bzw. deren Dekonstruktion im post-sowjetischen Film. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises: Bereitschaft zu umfassender Lektüre (Filmtheorie, Geschichte und Kulturgeschichte), regelmäßige Teilnahme, Kurzreferate, Hausarbeit. Russische Sprachkenntnisse sind äußerst wünschenswert, da ein Teil der Filme nur im Original zugänglich ist.

Vorbereitende Lektüre:
Texte zur Theorie des Films (Reclam Universal-Bibliothek Nr. 9943) Stuttgart 2002; James MONACO, Film verstehen, Reinbek bei Hamburg: rowohlt taschenbuch 2001; Marc FERRO, Cinema and History, Detroit: Wayne State Univ. Press 1988; Shlapentokh, Dmitry und Vladimir Shlapentokh, Soviet Cinematography 1918-1991, New York: Aldine de Gruyter 1996.
 
(31 701)
Modul B, S -
Zeitgenössische polnische Erzählprosa (2 SWS) (8 LP); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (17.10.) Georg Witte
In dem Seminar sollen exemplarische Werke polnischer Autoren gelesen werden, die sich als literarische Generation in den achtziger und neunziger Jahren etablierten. Mit anderen Worten – es wird um Formen, Inhalte und Bedingungen postkommunistischer Fiktion gehen. Einerseits betrifft das Erzählverfahren, die sich von realistischen Mustern emanzipieren. Kennzeichnend für diese Tendenz sind phantastische und groteske Motiviken, eine oft antinormative Stilistik, Parodien, „mythographische“ Aufladung der fiktionalen Welten. Andererseits werden „faktographische“ Innovationen realistischen Erzählens behandelt, wie sie sich in der von autobiographischen, genealogischen, reportagehaften Schreibweisen (über Reisen, Familiengeschichten, Provinzorte) manifestieren und stellenweise die Grenze zwischen Erzählung und Essay überschreiten. Das Seminar wird sowohl auf Übersetzungen als auch auf Originaltexte basieren und ist für Studierende mit und ohne Polnischkenntnisse geöffnet.
 
(16 411)
Modul C, KK -
Moskoviada. Lesarten einer Metropole (2 SWS) (4 LP); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/111 (Übungsraum) (18.10.) Heike Winkel
Moskau ist eins der wichtigsten, vielleicht das wichtigste Thema der russischen Literatur. Dabei liegt seine Bedeutung nicht nur in seiner motivischen Vielfalt, sondern vor allem darin, dass am Sujet der Stadt, ähnlich wie in westeuropäischen Literaturen, literarische Modernität experimentell erkundet wird.
Der Titel des Seminars zitiert gleich zwei Klassiker der Moskau-Literatur, die als Beispiele für progammatische Eckpunkte der Veranstaltung gelesen werden können: Karl Schlögels „Moskau lesen“ steht für den Versuch, die Semiotik des urbanen Raums literarisch zu entfalten und dabei das Verhältnis der Warnehmungs- und Darstellungsformen zu reflektieren, das jede künstlerische Aneignung der Stadt prägt. Für zahllose flanierende Autoren von Apollon Grigorev über Walter Benjamin bis zu Schlögel erschließt sich der Text der Stadt in der Bewegung. Dabei wird die Topographie zum autobiographischen Faktum und die synästhetische Komplexität der Großstadt zur Herausforderung für den Beobachter. Diese wiederum wird dadurch gesteigert, dass Moskau ein Prätext von maximaler Dichte ist. „Mutter aller Russen“, eschatologische und konkrete Utopie als „drittes Rom“ und erstes Zentrum der kommunistischen Welt, „asiatisches“ Gegengewicht zur europäisierten Metropole St. Petersburg, heterogene Gedächtnislandschaft – die Hybris der Versatzstücke, die den Mythos Moskau ausmachen, entwickelt ein phantasmagorisches Potenial, das immer wieder, zuletzt u.a. in Juri Andruchowitschs „Moscoviada“ literarisch ausgespielt wird.
Das Seminar will die wichtigsten etablierten Narrative Moskaus in unterschiedlichen Medien vorstellen und die grundlegenden poetologischen Paradigmen literarischer Stadtbeschreibungen anhand prominenter russischer und westeuropäischer Texte, u.a. von Nikolaj Gogol’, Andrej Belyj, Andrej Platonov, Jiří Weil, Dmitrij Prigov, Lion Feuchtwanger und Walter Benjamin kritisch beleuchten.

Zur Einführung empfohlen:
Andruchowytsch, Juri: Moscoviada, Frankfurt a.M. 2006
Benjamin, Walter: Moskauer Tagebuch, Frankfurt a.M. 1980
Malygina, Nina (Hg.): Moskva i “moskovskij tekst” v russkoj literature i fol’klore, Moskau 2004
Rüthers, Monica, Schneider, Carmen: Moskau. Menschen, Mythen, Orte, Köln u.a. 2003
Schlögel, Karl: Moskau lesen. Die Stadt als Buch, Berlin 1984
 
(31 703)
Modul D, S -
Die Renaissance der Wohltätigkeit im neuen Russland. Teil II: Slavophiles Denken und Corporate governance ethics (2 SWS) (6 LP); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.10.) Rosalinde Sartorti
Der heutzutage eher antiquiert anmutende Begriff der Wohltätigkeit (blagotvoritel’nost’) ist seit Mitte der 1990er Jahre aus der Berichterstattung der russischen Presse nicht mehr wegzudenken. Angesichts des Zusammenbruchs der sozialen Sicherungssysteme, der eine rapide Verschlechterung der Lebensumstände eines Großteils der Bevölkerung nach sich gezogen hat, appelliert man in der Öffentlichkeit an die Landsleute, sich der Armen und Kranken, der Notleidenden und Hilfebedürftigen unterstützend anzunehmen. Die große Resonanz, die diese Aufrufe finden, wird vielfach damit erklärt, dass Mildtätigkeit und Nächstenliebe „angeborene“ Eigenschaften der Russen seien. Diese Vorstellungen von der russischen Neigung zum Mitleid und Mitgefühl gehen auf das slavophile Denken des 19. Jahrhunderts zurück. 2004 hat Vladimir Putin den 5. November sogar zum nationalen Tag der Wohltätigkeit erklärt. Wohltätigkeit als moralische Pflicht, (christliches) Verantwortungsgefühl oder Gebot der Vernunft?
Die Lehrveranstaltung, die sich über zwei Semester erstreckt, wird im ersten Teil anhand zahlreicher Quellen von der Antike bis zur Gegenwart den philosophischen, religiösen und gesellschaftlichen Ursprüngen der Begriffe von Eros, Agape und Caritas (Liebe, Nächstenliebe etc.), ihrer Geschichte und alltagspolitischen Instrumentalisierung nachgehen.
Im zweiten Teil sollen auf dieser begrifflichen Grundlage die wirtschaftsethischen Programme der Caritas, blagotvoritel’nost’, charity in Russland und in den USA verglichen und das sozialethische Selbstverständnis russischen und amerikanischen Unternehmertums im 19. und im ausgehenden 20. Jahrhundert kritisch beleuchtet werden.

Zu Beginn des Sommersemesters wird ein Reader mit Quellentexten vorliegen.
 
31 707
WV -
Russland im Rausch (2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.10.) Ludger Schmidt
Alkohol hat traditionell eine bedeutende Rolle als Mittel kollektiver Selbstvergewisserung in der russischen Gesellschaft gespielt. Seit jeher nimmt die Thematisierung, Ritualisierung und Problematisierung des Alkoholrauschs breiten Raum in Alltagskultur, Kunst, Politik, Religion und Pädagogik ein. Im Seminar sollen unterschiedliche Facetten des heutigen Rauschdiskurses historisch zurückverfolgt und im Hinblick auf die Konstruktion einer nationalen russischen Identität untersucht werden. Als Materialgrundlage dienen literarische, publizistische und juristische Texte, Spielfilme und Fernsehdokumentationen, politische Verlautbarungen und sozialwissenschaftliche Erhebungen.
 
31 708
WV -
Lenin (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.10.) Tom Juergens
Kaum ein Name ist je so sehr zum Symbol einer Bewegung, eines Systems und einer Epoche geworden wie der Lenins. Und selten hat eine Person solch kulturelle Blüten getrieben, wie die Lenins. Nach wie vor prägen Leninstatuen, Leninstraßen, Leninplätze etc. die Topographie Russlands. Leninzitate, Leninmythen, Leninbilder gehören dabei ebenso der russischen und sowjetischen Kultur wie auch der westlichen an: Nicht nur Regisseure wie Dziga Vertov oder Michail Romm, Schriftsteller wie Vladimir Majakovskij oder Ferdinand Ossendowski, generierten eine Vielfalt von Lenin-Images. Dies taten und tun auch Künstler wie Andy Warhol, Salvador Dali, die deutsche Punkband „Die goldenen Zitronen“, der Dramatiker Tom Stoppard oder der Philosoph Slavoj Žižek. So scheint Lenin auch heute fortzuleben: als Diskurs und Simulakrum.
Im Zentrum des Seminars steht weniger Lenin als eine „bloß“ historische Persönlichkeit, sondern vielmehr die unterschiedlichen Perspektiven, Diskurse und Medien, in denen Lenin zu dem wird, als was er uns entgegen tritt: Vorbild, Zerrbild, Leitbild, Dämon, Superstar, Comic-Held, Kultfigur, Mensch, Erscheinung, Ikone usf. Auf einer diskurs- und medienanalytischen Basis sollen unterschiedliche Manifestationen des Leninbildes untersucht und diskutiert werden. Dazu gehören Lenin als Produkt der Biographik, als linguistisches Forschungsobjekt oder als Gegenstand der Ikonographie ebenso wie Lenin als Romanheld oder Lenin im Film und in der Musik.
Begleitend zum Seminar ist eine Filmreihe „Lenin im Kino“ geplant, zu der die Studierenden eingeladen sind, in Form von „Einführungen“ kleine Beiträge zu erarbeiten.

Zur Einführung empfohlen:
• Ennker, Benno: Die Anfänge des Leninkults in der Sowjetunion, Köln [u.a.] 1997.
• Och, Sheila: Lenin im sowjetischen Spielfilm. Die Revolution verfilmt ihre Helden, Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien, 1992.
 
(16 404)
WV -
"Wie das Leben selbst“. Literarische und ästhetische Diskurse zu Leben, Lebendigkeit und Menschenleben in der russischen Kultur (19. und 20.Jahrhundert) (2 SWS) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Do 14.00-16.00 (18.10.) Brigitte Obermayr
„Das Leben ist Schönheit“, schreibt Nikolaj Černyševskij in seiner 1855 verteidigten Dissertationsschrift mit dem Titel „Die ästhetischen Beziehungen der Kunst zur Wirklichkeit“. Daran entspann sich in Russland ein ästhetischer und literarischer Disput, der in seiner radikalsten Position die Überzeugung vertritt, dass die Schönheit des Lebens alle Kunst übertreffe. Lebendigkeit wird zu einem expliziten Kriterium für das ‚Schöne’.
Unmittelbare Auswirkung zeigten diese Überlegungen nicht nur für eine Ästhetik der Realismen in der russischen und sowjetischen Kunst. Konkret aktualisiert wird dieses Paradigma in den späten 1920er Jahren, da die „Literatur des Faktums“ den ästhetischen Schein („die schöne Imitation“) des Lebendigen durch das Leben selbst („das Leben, das wirkliche Leben“; Nikolaj Čužak, 1929) zu ersetzen anstrebt.
Im Seminar soll das Paradigma des Lebendigen ebenso rekonstruiert werden, wie wir seine medialen Repräsentationsformen untersuchen wollen: Projekte zur Abschaffung des Todes, künstlerische Verfahren zur Verlebendigung der Dinge und nicht zuletzt faktographische Genres, die für sich beanspruchen, die ‚Realpräsenz des Lebens’ in der Kunst zu ermöglichen (u.a. Biographie, Porträt, Dokumentation), werden uns beschäftigen.

Lektüre zur Vorbereitung:
Lachmann, Renate: „Faktographie und formalistische Prosatheorie“. In: Ästhetik und Kommunikation. Beiträge zur politischen Erziehung. Heft 12, Sept. 1973, Jg. 4, S. 76-87.

Bogdanov, Aleksandr: „Der Kampf um Vitalität“ [1927]. In: Groys, Boris / Hagemeister, Michael (Hg.): Die Neue Menschheit. Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20.Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2005, S. 525-605.

Weiteres Studienangebot

(54 494)
Ü -
Technisches Modul 1: Russisch Grundmodul 3 (1. Gruppe) (Voraussetzung: Grundmodul 2 oder Teilnahme am Einstufungstest am 9.10.07, 10.00 - KL 25/121a) (4 SWS) (6 LP); Mi, Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/140 (Übungsraum)
Anmeldung: 8.-10.10.07, 10.00-15.00 - Raum KL 25/134
(17.10.) Bärbel Martensen
Qualifikationsziele: interaktives und monologisches Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben vom Niveau B.1.1. Die Einzelbeschreibungen dieser Qualifikationsziele können im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) nachgelesen werden.
Scheinvergabe: Voraussetzung sind regelmäßige und aktive Teilnahme am Unterricht sowie das Bestehen einzelner Test und einer schriftlichen Abschlussprüfung.
 
(54 495)
Ü -
Technisches Modul 1: Russisch Grundmodul 3 (2. Gruppe) (Voraussetzung: Grundmodul 2 oder Teilnahme am Einstufungstest am 9.10.07, 10.00 - KL 25/121a) (4 SWS) (6 LP); Mo, Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/140 (Übungsraum)
Anmeldung: 8.-10.10.07, 10.00-15.00 - Raum KL 25/134
(15.10.) Steffi Rietdorf
Kommentar s. LV 54 494
 
(54 496)
Ü -
Technisches Modul 2: Russisch Grundmodul 4 (1. Gruppe) (Voraussetzung: Grundmodul 3 oder Teilnahme am Einstufungstest am 9.10.07, 10.00 - KL 25/121a) (4 SWS) (5 LP); Mi, Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/140 (Übungsraum)
Anmeldung: 8.-10.10.07, 10.00-15.00 - Raum KL 25/134
(17.10.) Bärbel Martensen
 
(54 497)
Ü -
Technisches Modul 2: Russisch Grundmodul 4 (2. Gruppe) (Voraussetzung: Grundmodul 3 oder Teilnahme am Einstufungstest am 9.10.07, 10.00 - KL 25/121a) (4 SWS) (5 LP); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/112 (Übungsraum) (15.10.) Edward Klimczak
  Mi 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121a (Multifunktionsraum)
Anmeldung: 8.-10.10.07, 10.00-15.00 - Raum KL 25/134
   
 
(54 498)
Ü -
Technisches Modul 3: Russisch Grundmodul 5 (Voraussetzung: Grundmodul 4 oder Teilnahme am Einstufungstest am 9.10.07, 10.00 - KL 25/121a) (4 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00, Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 24/140 (Übungsraum)
Anmeldung: 8.-10.10.07, 10.00-15.00 - Raum KL 25/134
(16.10.) Bärbel Martensen
 
ÄNDERUNG
(54 857)
Ü -
Polnisch Grundmodul 3 (Vorkenntnisse: A1.2-A2.1 des GER; begrenzte Teilnehmerzahl; Voraussetzung: Grundmodul 1-2) (4 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/112 (Übungsraum) (15.10.) Edward Klimczak
  Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/112 (Übungsraum)
Anmeldung: 8.-10.10.07, 10.00-15.00 - KL 25/134
   
Fortgeführt wird der Unterricht mit dem Lehrwerk „Witam“. Wie in den Grundmodulen 1 und 2 werden in erster Linie Fertigkeiten vermittelt, aber auch kurze Texte gelesen und längere schriftliche Aufsätze geschrieben.
Erwartet wird selbständige Vorbereitungsarbeit zu Hause und im Selbstlernzentrum in gleichem Stundenumfang. Abschluss mit mündlicher und schriftlicher Prüfung.

Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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