(13 500)
- GK - |
Bildkünste I
(2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(22.10.) |
Maximilian Benker |
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(13 501)
- GK - |
Bildkünste II
(2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(23.10.) |
Margit Kern |
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(13 502)
- GK - |
Bildkünste III
(2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) |
(24.10.) |
Caroline Zöhl |
Die drei Grundkurse geben anhand ausgewählter Bereiche eine Einführung in Geschichte, Techniken und Funktionen der Bildkünste von der Spätantike bis in die Moderne und üben die Entwicklung problemorientierter Fragestellungen in Hinblick auf die künstlerischen Objekte und ihre Bedingungen. Dabei sollen die fachspezifische Terminologie und die wichtigsten methodischen Verfahren kunsthistorischer Forschung vermittelt sowie die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit erlernt werden (bibliographische Recherche, Erstellung eines Forschungsstandes, Quellenstudium, Zitierweisen, Ausarbeitung von Referaten und Hausarbeiten). Der Grundkurs wird von einem Mentorium begleitet, in dem fortgeschrittene Studierende mit Kleingruppen von Anfängern das im Grundkurs theoretisch vermittelte und praktisch geübte Wissen in der Anschauung von Originalen in Berliner Sammlungen vertiefen. Einführende Literatur: Marcel Baumgartner, Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Köln 1998; Hans Belting u. a. (Hg.), Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 1985 (mit weiterführender Literatur); Wolfgang Brassat/Hubertus Kohle (Hg.), Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, Köln 2003; Umberto Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Stuttgart 2005; Kunstgeschichte – aber wie? Zehn Themen und Beispiele, Berlin 1989; Marlite Halbertsma/Kitty Zijlmans (Hg.), Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, Berlin 1995; Thomas Hensel/Andreas Köstler (Hg.), Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin 2005; Richard Shiff/Robert S. Nelson (Hg.), Critical Terms for Art History, Chicago/London 1996. |
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(13 505)
- V - |
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico
(2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) |
(17.10.) |
Eberhard König |
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte. Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007 |
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(13 521)
- V - |
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) |
(18.10.) |
Harold Hammer-Schenk |
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt. Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004. |
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(13 565)
- V - |
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert
(2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) |
(17.10.) |
Hans Aurenhammer |
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll. Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005. |
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(13 507)
- S/PS - |
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) |
(18.10.) |
Karin Gludovatz |
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist. Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus. Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332 |
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(13 508)
- S/PS - |
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(19.10.) |
Harold Hammer-Schenk |
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert. Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007. |
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(13 511)
- S/PS*) - |
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd.
(2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum. Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie |
(17.10.) |
Wolf-Dietrich Löhr |
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird. Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19. Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005. |
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(13 512)
- S/PS - |
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) |
(18.10.) |
Martina Schilling |
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen. Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001) |
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(13 513)
- S/PS - |
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) |
(8.11.) |
Tristan Weddigen |
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und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) |
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16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) |
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Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant. Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit. Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992. |
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(13 515)
- S/PS - |
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte.
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) Achtung: zwei Terminänderungen: 1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember 2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar 2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125 |
(19.10.) |
José-Maria Durán |
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint. Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006. |
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(13 517)
- S/PS - |
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568)
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(18.10.) |
Wolf-Dietrich Löhr |
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte. Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€ Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €]. |
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(13 518)
- S/PS - |
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) |
(19.10.) |
Dorothee Wimmer |
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen. Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren. Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag] |
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(13 567)
- S/PS - |
Palastarchitektur der Renaissance in Italien
(2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(18.10.) |
Hans Aurenhammer |
Am Beispiel des privaten Palazzo, der im 15. und 16. Jahrhundert sicher wichtigsten ‘hochrangigen’ profanen Bauaufgabe, soll das Seminar in wesentliche Fragen der Renaissancearchitektur einführen (Herausbildung von durch lokale Bautraditionen und gesellschaftliche Strukturen geprägten Typologien; Entwicklung einer ‚gereinigten’ klassischen Sprache der Architektur und ihre Transgression in einer spielerischen Dialektik von Regel und Lizenz; Verhältnis zur Architekturtheorie und zur archäologischen Rekonstruktion der antiken ‚domus’ usw.). Anhand von exemplarischen Einzelanalysen ausgewählter Bauten v. a. aus Florenz, Rom, Venedig, dem Veneto und Mailand (und von Architekten wie Alberti, Bramante, Raffael, Giulio Romano, Sansovino, Sanmicheli, Palladio) soll die Praxis kunsthistorischer Architekturbeschreibung und -analyse erarbeitet werden. Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit an der Diskussion die verbindliche Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (ca. 10 Seiten). Einführende Literatur: L. H. Heydenreich, Architecture in Italy 1400 – 1500, ed. P. Davies, London 1996 (= The Pelican history of art ); W. Lotz, Architecture in Italy 1500 – 1600, ed. D. Howard, New Haven 1995 (= Yale University Press Pelican history of art); Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento, ed. F. P. Fiore, Milano 1998; Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento, ed. A. Bruschi, Milano 2002; Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento, ed. C. Conforti / R. J. Tuttle, Milano 2001; Ch. L. Frommel, Der römische Palastbau der Hochrenaissance, 3 Bde., Tübingen 1973; Ch. Burroughs, The Italian Renaissance Palace Facade. Structures of Authority, Surfaces of Sense, Cambridge 2002; G. Clarke, Roman house – Renaissance palaces : inventing antiquity in fifteenth-century Italy, Cambridge 2003. |
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(13 531)
- S/PS - |
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) |
(17.10.) |
Guido Siebert |
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität. Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters. Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen. Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996. |
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(13 523)
- S/PS - |
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert
(2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) |
(22.10.) |
Ulrike Boskamp |
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit? Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968. |
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(13 520)
- S/Ü*) - |
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I
(2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie |
(18.10.) |
Stefan Weppelmann |
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein. Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht. Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums. Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden. Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450. Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998. E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992. |
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(13 568)
- S/Ü - |
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie
(Übung vor Originalen)
(3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. |
(17.10.) |
Hans Aurenhammer |
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail). Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung). Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat. Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998. |
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(13 533)
- S/HS - |
Bild und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) |
(16.10.) |
Arwed Arnulf |
Ausgehend von der Wissenschaftssystematik der Zeit um 1500, auf Grundlage der zeitgenössischen illustrierten Hand- und Lehrbücher sollen zunächst die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Bild – Schemata, Illustrationen, allegorische Darstellungen – vorgestellt, anschließend deren Veränderung und Ausweitung im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert verfolgt werden. Exempel erlauben Untersuchung der expandierenden Inanspruchnahme bildlicher Darstellungen durch die fortschreitenden Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert in dokumentierender, illustrierender aber auch allegorisierender Intention. Neuere Versuche diese Phänomene um Kunst und Wissenschaft zu erklären müssen kritisch geprüft, erstaunliche Forschungslücken aufgezeigt werden. Neben Buchillustrationen und Graphik – z. B. astronomische, optische, akustische, geologische, medizinische oder technische Illustrationen, vor allem aber auch Wissenschaftsallegorien etwa bei Brahe, Kepler, Galilei, Kircher u.a. - werden Kunstkammern und deren unterschiedlichsten Gattungen zugehörige Objekte behandelt. Literatur zur Einführung: Zur Einführung in die kunsthistorischen Probleme: Erkenntnis, Erfindung, Konstruktion. Studien zur Bildgeschichte von Naturwissenschaften und Technik vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg v. H. Holländer, Berlin 2000. Einen Einblick in Geschichte der Naturwissenschaften des fraglichen Zeitraums bieten M. Boas, Renaissance der Naturwissenschaften 1450-1630, Gütersloh 1965 und J.Gribbin, Science. A History, London 2002. Weitere Literatur zu einzelnen Problemen wird im Seminar bekannt gegeben. |
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(13 540)
- S/HS - |
Bahnhofsarchitektur des 19. und 20. Jahrhunderts
(2 SWS); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) Beginn: 16.00 Uhr s. t. |
(19.10.) |
Gisela Möller |
Um 1830 entstand die Bahnhofsarchitektur als neue Bauaufgabe der Architekturgeschichte. Als Typen bildeten sich der End- oder Kopfbahnhof, der Durchgangsbahnhof und der Insel- oder Verbundbahnhof heraus. Charakteristisch ist die Zweiteiligkeit der Bahnhöfe in das Empfangsgebäude als Steinarchitektur und die große Zughalle aus Eisen und Glas. Das repräsentative Erscheinungsbild der Empfangsgebäude wurde im 19. Jahrhundert von den historistischen Stilen des Rundbogenstils, der Neorenaissance und des Neobarock geprägt. Das 20. Jahrhundert brachte die Betonung der Funktion der Empfangsgebäude und den zunehmenden Verzicht auf die große Halle. An ausgewählten Beispielen von Großstadtbahnhöfen in Europa und Nordamerika soll die Entwicklung der Bahnhofsarchitektur behandelt werden. Der Bogen wird sich von den Bauten der Pionierzeit bis 1830 über die Bahnhöfe des Historismus und der Jahrhundertwende bis hin zu den neuesten Bahnhöfen spannen. Darüber hinaus soll die städtebauliche Situation der Bahnhöfe thematisiert werden. Einführende Literatur: Ulrich Krings, Bahnhofsarchitektur. Deutsche Großstadtbahnhöfe des Historismus. München 1985; Mihály Kubinszky, Bahnhöfe Europas. Ihre Geschichte, Kunst und Technik. Stuttgart 1969; Carroll L.V. Meeks, The Railroad Station. An Architectural History. New Haven 1956; Steven Parissien, Bahnhöfe der Welt. Eine Architektur- und Kulturgeschichte. München 1997 Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert. Frankfurt/M., Berlin 1979. |
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(13 542)
- S/HS*) - |
Architekturtheorie in der Frühen Neuzeit
(2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) |
(16.10.) |
Christiane Salge |
Ausgehend von den ausgezeichneten Beständen der Rara-Sammlung der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts wird sich das Seminar mit den wichtigsten architekturtheoretischen Traktaten vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigen. Neben der Analyse dieser weitgehend im Original vorhandenen Architekturtraktate wird u.a. auch die Frage nach dem Verfasser und vor allem des Adressaten, für wen wurde der Text verfasst (Gelehrte, Bauherr/in, Architekten, Handwerker), sowie die Frage nach der Rezeption, also der Umsetzung der Texte bzw. der Bildtafeln in die konkrete, gebaute Architektur interessieren. Auch die vor allem ab dem späten 17. Jahrhundert zunehmend wichtiger werdenden Vorlagenwerke und Ornamentstiche werden in die Untersuchung miteinbezogen. Die Ergebnisse des Seminars sollen in einer mit den Studierenden zusammen konzipierten kleinen Ausstellung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts präsentiert werden. Literatur: Georg Germann, Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 19872; Hanno-Walter Kruft, Geschichte der Architekturtheorie, München 19913; Fritz Neumeyer, Quellentexte zur Architekturtheorie, München u.a. 2002; Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit einem Vorwort von Bernd Evers und einer Einführung von Christof Thoenes in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Köln u.a. 2003. |
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(13 547)
- S/ÜHS*) - |
Zur Genese und Funktion nachmittelalterlicher Skulptur
(2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 13.30-15.00 - Bode Museum Beginn 13.30 Uhr s.t. |
(23.10.) |
Christian Theuerkauff |
An Beispielen von Groß- und Kleinplastik religiösen wie profanen Themas aus dem 16.-18. Jh. werden Fragen des künstlerischen Entsehungsprozesses - 1. Entwurf - Bozetto, Modell - Ausführung -, der Ikonographie und auch des Kontextes u. a. in kirchlicher und profaner Architektur sowie in bestimmten Sammlungstraditionen erörtert, z. B. bei Hans Schwarz, B. Bandinelli, B. da Maiano, A. Vittoria, A. Quellinius d. Ä., G. Giuliani, L. Günther, J. B. Straub und G. R. Donner. - 2. Referate vor dem Original im Bode-Museum, dazu dann die Literaturangaben zu Beginn des Seminars. |
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(13 566)
- S/HS - |
Italienische Cinquecentomalerei und die Krise des religiösen Bildes
(2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(18.10.) |
Hans Aurenhammer |
Der Titel des Seminars steckt nicht ein in seinen Inhalten und Grenzen fest etabliertes Forschungsgebiet ab, sondern formuliert eine offene Frage: Können auch Phänomene der italienischen Malerei des 16. Jahrhunderts als Symptome jener Krise des religiösen Bildes beschrieben werden, die gemeinhin vor allem mit den Ländern nördlich der Alpen assoziiert wird und dort zu Bildkritik, Bildersturm und einer ‚reformation of the image’ (Joseph Leo Koerner) führte? In den Blick genommen werden soll dabei vor allem die Periode von der Hinrichtung Savonarolas 1498 bis zum Abschluss des Tridentinischen Konzils 1563, also bevor sich in Italien die gegenreformatorische Disziplinierung der künstlerischen Praxis durchzusetzen begann. Folgende Themengebiete werden behandelt: neue Vermittlungsformen des religiösen Bildes seit dem frühen Cinquecento (z. B. Madonna in der Glorie, ‚visionäre’ Inszenierung von Andachtsbildern); die – in der Forschung sehr kontroversiell beurteilte – religiöse Dimension der Kunst von Frühmanieristen wie Pontormo, Rosso Fiorentino, Parmigianino, deren Subjektivismus in der älteren Manierismus-Literatur oft als Ausdruck einer spirituellen Krise verstanden wurde; die – ebenfalls höchst unterschiedlich interpretierten – religiösen Bildwerke von nachweislich mit heterodoxen religiösen Strömungen (Evangelismus, Valdesianismus, Nikodemismus) sympathisierenden Künstlern wie Michelangelo, Pontormo oder Lorenzo Lotto; schließlich Beispiele orthodoxer Kritik an religiösen Kunstwerken (die bekanntesten Fälle: Michelangelos ‚Jüngstes Gericht’, Veroneses ‚Cena del Signore’ für Santi Giovanni e Paolo in Venedig). Diese Themen sollen im Seminar vor allem anhand der Analyse paradigmatischer Einzelwerke diskutiert werden. Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15. Seiten). Für die Bearbeitung wenigstens einiger Themen sind gewisse Italienisch-Kenntnisse sicher von Vorteil. Einführende Literatur: D. Arasse, Extases et visions béatifiques à l'apogée de la Renaissance: quatre images de Raphaël, in: Mélanges de l'Ecole Française de Rome. Moyen âge, temps modernes, 84 (1972), S. 404–492; A. Nagel, Michelangelo and the reform of art, Cambridge 2000; J. Traeger, Renaissance und Religion. Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels, München 1997; Sylvia Ferino-Pagden (Hg.), Vittoria Colonna. Dichterin und Muse Michelangelos, Ausst.kat. Wien 1997 (auch einführende Aufsätze zum religiösen Dissens im italienischen Cinquecento); M. Firpo, Gli affreschi di Pontormo a San Lorenzo. Eresia, politica e cultura nella Firenze di Cosimo I, Turin 1997; H. Aurenhammer, Il "trionpho del Salvator Yesu" di Vienna: problemi di interpretazione, in: A. Gentili (Hg.), Lorenzo Lotto, Rom 2001 (= Venezia Cinquecento, 2 [2001]), S. 137–177; M. Firpo, Artisti, gioiellieri, eretici. Il mondo di Lorenzo Lotto tra Riforma e Controriforma, Rom 2001; R. K. Delph (Hg.), Heresy, culture and religion in early modern Italy. Contexts and contestations, Kirksville, Mo. 2006. |
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