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Geschichts- und Kulturwissenschaften

Forum STUDIENABSCHLUSS:

(http://www.geschkult.fu-berlin.de/studium/magister/forum_studienabschluss/ )
Erweiterte Beratungs- und Betreuungsangebote für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge des Fachbereichs "Geschichts- und Kulturwissenschaften"


ACHTUNG! NEU
13 448
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Geschichte - Macht - Vergnügen (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (31.10.) Dozenten der Geschichte
Diese öffentliche Universitätsvorlesung, eine Reihe des Friedrich-Meinecke-Institutes der Freien Universität zum Jahr der Geisteswissenschaften, stellt Ihnen verschiedene Epochen im internationalen und kulturellen Vergleich vor, aber auch eine Reihe anerkannter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die an der Freien Universität Berlin lehren und forschen. Sie machen das "Spektakuläre" in der Geschichte anschaulich und erläutern den Umgang mit historischen Fragestellungen.

Macht und Vergnügen im Laufe der Geschichte: Das Spektrum dieser Veranstaltungsreihe reicht vom griechischen Theater und dem römischen "panem et circenses" bis zu den modernen Freizeitparks oder "spectator sports" im 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen die kollektiven Vergnügungen, die in kulturelle und politische Zusammenhänge eingelassen sind.

Veranstaltungskalender:
31.10.07 Prof. Dr. Paul Nolte: Kultur und Kommerz: Die Modernisierung des Vergnügens im 20. Jahrhundert
07.11.07 Prof. Dr. Gertrud Pickhan: Polski Jazz: Heiße Musik im Kalten Krieg
21.11.07 Prof. Dr. Peter Spahn: Eine imperiale Demokratie macht Theater: Athens Bürger zwischen Göttern und Heroen, Demagogen und Banausen
28.11.07 Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl: Ein Kristallpalast in Nex York? Weltausstellungen als Medium kulturellen Transfers und nationaler Identitätskonstruktion im 19. Jahrhundert
05.12.2007 Prof. Dr. Ernst Baltrusch: Sport, Spiel, Spannung. Wahlkampf in der römischen Republik
12.12.07 Prof. Dr. Oliver Janz: Kein Vergnügen. Trauer und Gefallenenkult in Italien in der Zeit des I. Weltkriegs
19.12.07 Prof. Dr. Michele Barricelli: Die freudlose Gasse. Warum der Geschichtsunterricht kein Ort des Vergnügens ist, obwohl er voller Komödien steckt
09.01.08 Prof. Dr. Stefan Rinke: Cinemanía. Die Anfänge des Kinos in Lateinamerika und die globale Macht des Vergnügens im frühen 20. Jahrhundert
16.01.08 Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner: Politische Demonstration und ideologische Selbstvergewisserung. Völkische Feste, Feiern und Versammlungen im frühen 20. Jahrhundert
23.01.08 Prof. Dr. Etienne François: Die Macht des Schauspiels und das Schauspiel der Macht oder: Napoleon als Medienkaiser
30.01.08 Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt: 'Nix anders als eine Roß- und Menschenmarterei' oder heroische Spektakel? - Öffentliche Wettläufe in der Neueren Geschichte (15.-19. Jh.)
06.02.08 Prof. Dr. Bernd Sösemann: Unterhaltung für das "Nationalsozialistische Europa"
13.02 08 Prof. Dr. Stefan Esders: Zirkus - Macht - Politik. "Blaue" und "Grüne" in den Städten des spätrömischen und frühbyzantinischen Reiches
Am 14.11.07 und 02.01.08 findet keine Veranstaltung statt.

Geschichte (Friedrich-Meinecke-Institut - WE 1)

Studienfachberatung Magisterstudiengang

Beauftragter für die Studienfachberatung: Univ.-Prof. Dr. Ernst Baltrusch
Sprechstunde: Di 9.00 s. t. - 12.00, Koserstr. 20, A 207
Vertr.: Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner, Sprechstunde: Di 9.00 - 11.00, Koserstr. 20, A 360

Studienfachberatung Bachelorstudiengang

Beauftragte für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Paul Nolte, Sprechstunde: Do 11.00 - 12.00, Koserstr. 20, A 345
Univ.-Prof. Dr. Ernst Baltrusch, Sprechstunde: Di 9.00 s. t. - 12.00, Koserstr. 20, A 207

Beauftragter für die Studienfachberatung (mit Lehramtsoption): Prof. Dr. Michele Barricelli, Sprechstunde: Mo 14.00 - 15.00, Koserstr. 20, A 344

Einführungsveranstaltungen

Bachelorstudiengang:
Mo, 15.10., 12.00-14.00 Uhr - Koserstr. 20, Hs B
Magisterstudiengang für Studierende im Hauptstudium:
Mo, 5.11., 12.00-14.00 Uhr - Koserstr. 20, Hs B
Lehramtsstudiengang:
Mo, 19.11., 12.00 -14.00 Uhr - Koserstr. 20, Hs B

Einzelberatung

Koserstr. 20, A 120, Telefonnummer:838-54516

Akademische Mitarbeiter/innen:

  • Während der ersten Semesterwoche:
    Mo, 15.10. bis Fr, 19.10. tägl. 10.00-12.00 und 14.00-16.00 Uhr - Koserstr. 20, Raum: A 120

Studentische Studienfachberatung

Ana-Lena Schwesinger, Sprechstunde: s. A., Koserstr. 20, A 120, Telefonnummer:838-54516
E-Mail: studbera@zedat.fu-berlin.de

Einzelberatung für die Didaktik der Geschichte

Koserstr. 20, A 344, Telefonnummer:838-56817

  • während des Semesters: Mo 14.00-15.30 Uhr
  • während der Semesterferien: auf Anfrage, Telefonnummer:838-55650

Bachelorstudiengang - Geschichte

Modul 1 - Theorie, Methode und Geschichte der Geschichtswissenschaft, Teil 1

13 000
S -
Mikrogeschichte, Historische Anthropologie, neuere Ansätze in den Kulturwissenschaften (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Silke Törpsch
In diesem Seminar sollen diejenigen methodischen Ansätze und theoriegeleiteten Fragestellungen im Vordergrund stehen, die Kultur als Handlungsrepertoires und Praktiken historischer Akteure und Akteurinnen verstehen. Im Zentrum dieser Forschungsansätze stehen nicht nur Fragen nach den Erfahrungen, Wahrnehmungen, Selbstbildern und Interaktionen der Akteure und Akteurinnen in spezifischen kulturellen Kontexten, sondern auch solche nach diskursiven Strategien, Selbst- und Fremddeutungen, symbolischen und ritualisierten Handlungsweisen. Wie werden im Seminar nicht nur grundlegende Texte dieser Forschungsansätze lesen, sondern deren Potential auch anhand ausgewählter Quellen testen. Darüber hinaus soll das Seminar dem Erlernen relevanter Arbeitstechniken dienen (u.a. Bibliographieren, das Lesen, Zusammenfassen und Präsentieren von Texten, die Interpretation ausgewählter Quellen).
 
13 001
S -
Vom Historismus zur neuen Kulturgeschichte: Einführung in Theorien, Methoden und Geschichte der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (15.10.) Daniel Schönpflug
Auch die Geschichtswissenschaft hat eine Geschichte. Im Laufe ihrer zweihundertjährigen Existenz hat sich ihr Gesicht kontinuierlich geändert, es wurden immer neue Antworten auf die grundlegenden Fragen nach ihrer Aufgabe und ihren Methoden gefunden. Die Übung soll durch die gemeinsame Lektüre theoretischer Positionsbestimmungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert einerseits einen Überblick, andererseits aber auch vertiefende Einblicke geben. Als Beispiel für die Umsetzung der Theorien und Methoden werden wir verschiedene historische Interpretationen der Geschichte des 14. Juli 1789, also des Bastillesturms, lesen. Darüber hinaus werden grundlegende handwerkliche Fähigkeiten wie analytisches Lesen sowie mündliches und schriftliches Präsentieren geübt.
Einführende Literatur: Christoph Cornelissen, Geschichtswissenschaften. Eine Einführung, Frankfurt 2000; Georg Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert, Göttingen 1999; Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2005.
 
13 002
S -
Einführung in Theorie und Methodik der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Kirstin Schäfer
Der britische Jurist Sir Henry Maine schrieb in der Mitte des 19. Jahrhunderts: "Der Krieg scheint so alt wie die Menschheit, aber der Frieden ist eine moderne Erfindung"; und in der Tat ist zu konstatieren, dass der Krieg, nicht aber der Frieden lange Zeit den bisherigen Normalzustand unserer Geschichte darstellte. Statistiken besagen, dass im Verlauf von 3400 Jahren Menschheitsgeschichte lediglich 243 Jahre ohne Krieg verlaufen sind. In diesem Zusammenhang gibt dieser Einführungskurs einen Überblick über die Geschichte von Krieg und Frieden im Europa des 'langen' 19. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund der Ereignisgeschichte und ihrer Deutung wird die Interpretation unterschiedlicher Quellenarten geübt (Friedensverträge, Zeitungen, Denkmäler, Gemälde). Der Fokus liegt dabei prinzipiell, aber nicht ausschließlich, auf Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
Französische und englische Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Johannes Burkhardt (Hg.), Krieg und Frieden in der historischen Gedächtniskultur. Studien zur friedenspolitischen Bedeutung historischer Argumente und Jubiläen von der Antike bis in die Gegenwart, München 2000, John Keegan, Die Kultur des Krieges, Reinbek bei Hamburg 1997, Edgar Wolfrum, Krieg und Frieden in der Neuzeit. Vom Westfälischen Frieden bis zum Zweiten Weltkrieg (= Kontroversen um die Geschichte), Darmstadt 2001.
 
13 003
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Einführung in die Generationengeschichte (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Daniel Morat
Generationenforschung hat Konjunktur. Auch in der Geschichtswissenschaft ist es seit einiger Zeit besonders für das 20. Jahrhundert üblich geworden, dessen wechselvolle Geschichte mit Begriffen wie der „Kriegsjugendgeneration“ des Ersten Weltkriegs, den „Flakhelfern“ oder den „Achtundsechzigern“ besser verstehen zu wollen. Generation und Generationalität sind allerdings über die politischen Generationen des 20. Jahrhunderts hinaus ganz grundlegende Kategorien des historischen Wandels. Durch die Lektüre theoretischer und methodischer Texte ebenso wie durch die Betrachtung verschiedener historischer Beispiele beschäftigt sich das Seminar auf breiter Ebene mit dem Nutzen und der Tragweite des Generationskonzepts für die Geschichtswissenschaft. Dabei vermittelt es zugleich den kritischen Umgang mit verschiedenen Ansätzen und Theorien der Geschichtswissenschaft und führt in deren Arbeitstechniken ein.
Einführende Literatur: Ulrike Jureit, Generationenforschung, UTB Taschenbuch, Göttingen 2006 (zur Anschaffung empfohlen); Ulrike Jureit/Michael Wildt (Hg.), Generationen. Zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs, Hamburg 2005; Bernd Weisbrod, Generation und Generationalität in der neueren Geschichte, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 8/2005, S. 3-9.
 
13 004
S -
Die neuere Diskussion über die Sozial- und Kulturgeschichte (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (15.10.) Arnd Bauerkämper
Sind die neueren kulturgeschichtlichen Ansätze eine Erweiterung oder eine Alternative der Sozialgeschichtsschreibung, die sich in der Bundesrepublik seit den sechziger Jahren herausgebildet hatte? Ist die zunehmende Hinwendung der Historiographie zu den Wahrnehmungen, Deutungen und Sinngebungen der Subjekte Resultat neuer empirischer Befunde oder ist ein übergreifender wissenschaftlicher Paradigmenwechsel (z.B. postmodernism, linguistic turn und radikaler Dekonstruktivismus) wichtiger? Welche Forschungsperspektiven eröffnen sozial- und kulturgeschichtliche Fragestellungen? Diese Fragen werden in der Vorlesung anhand ausgewählter Forschungsfelder diskutiert. Das Potential sozial- und kulturgeschichtlicher Arbeiten soll auch im Hinblick auf die Verknüpfung mit Untersuchungsansätzen der neueren Politikgeschichte, besonders aber hinsichtlich der transnationalen Erweiterung der Historiographie herausgearbeitet werden.
Einführende Literatur: Joachim Eibach/Günther Lottes (Hg.), Kompass der Geschichtswissenschaft. Ein Handbuch, Göttingen 2002; Wolfgang Hartwig/Hans-Ulrich Wehler (Hg.), Kulturgeschichte Heute, Göttingen 1996; Thomas Mergel/Thomas Welskopp (Hg.), Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft. Beiträge zur Theoriedebatte, München 1997; Paul Nolte u.a. (Hg.), Perspektiven der Gesellschaftsgeschichte, München 2000; Willibald Steinmetz, Von der Geschichte der Gesellschaft zur „Neuen Kulturgeschichte“, in: Andreas Wirsching (Hg.), Neueste Zeit, München 2006, S. 233-252.
 
13 005
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Einführung in Theorie, Methodik und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Stephan Malinowski
Das Seminar führt in grundlegende Fragestellungen, Arbeitsweisen und Quellenprobleme der neuen Geschichte ein. Behandelt werden die Arbeitsprobleme mit verschiedenen Quellenarten, theoretische Ansätze und Perspektiven, unterschiedliche Teilbereiche der Geschichtswissenschaft (wie etwa die Politik-, Kultur-, Wirtschafts-, oder Geschlechtergeschichte) sowie ideologische Einflüsse und politische Deutungen, welche die Arbeit von Historikern beeinflussen. Die im Seminar präsentierten Quellen-, Beispiele und Debatten werden sich im wesentlichen auf den Ersten Weltkrieg und damit auf eine der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte der modernen westlichen Welt beziehen. Literatur: Daniel Schönpflug/Gisela Bock, Techniken für das Studium der Geschichte, online unter: http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/fmi/mitglieder/
schoenpflug_daniel/technikenreader.shtml. Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Hg. v. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich u.a. Paderborn 2004.
 
13 006
S -
Einführung in Theorie, Methodik und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft (Nur für nachträglich zugelassene Studierende!!!) (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Do 8.00-12.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (13.12.) Hanno Hochmuth
Das Seminar ist vor allem für Studierende gedacht, die erst nach dem Semesterbeginn zum Geschichtsstudium zugelassen wurden. In vierstündigen Kompaktsitzungen werden ab dem 13. Dezember 2007 Grundlagen des Geschichtsstudiums vermittelt. Neben Theorien, Methoden und Arbeitstechniken gehört hierzu auch eine Einführung in die Geschichte der Geschichtswissenschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem kritischen Umgang mit unterschiedlichen historischen Quellen. Neben klassischen Schriftzeugnissen interpretieren wir auch Landkarten, Photos, audiovisuelle Medien etc. Begleitet wird das Seminar durch ein Online-Tutorial im E-Learning-Portal Blackboard.
Einführende Literatur: Stefan Jordan, Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005; Christoph Cornelißen (Hg.), Geschichtswissenschaften. Eine Einführung, Frankfurt am Main 2000; Daniel Schönpflug/Gisela Bock, Techniken für das Studium der Geschichte, online unter: http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/fmi/mitglieder/schoenpflug_daniel/technikenreader.shtml

Modul 2 - Einführung in die Alte Geschichte, Teil 1

13 010
S -
Athen im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. (2 SWS); (max. 30 Teiln.) Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Peter Spahn
Die sachlichen Schwerpunkte des Seminars liegen in der Geschichte Athens im 6. und 5. Jh. v. Chr. Neben der politischen Geschichte, insbesondere der Herausbildung der Demokratie, werden zentrale Probleme der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (zumal hinsichtlich der Sklaverei und der Familien- und Geschlechtergeschichte) sowie der Geistes- und Kulturgeschichte behandelt, wie etwa die Bedeutung des Theaters, der Feste, der Religion und der Sophistik. Methodisch soll auf diese Weise in die Vielfalt der althistorischen Quellen und der entsprechenden Forschungsmethoden eingeführt werden.
Einführende Literatur: Chr. Meier, Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte, 1993; K.-W. Welwei, Athen. Vom neolithischen Siedlungsplatz zur archaischen Großpolis, 1992; Ders., Das klassische Athen, 1999; M. Stahl, Gesellschaft und Staat bei den Griechen, 2 Bde. (Archaische u. klassische Zeit) 2003; P. Cartledge, Kulturgeschichte Griechenlands in der Antike, dt. 2000.
 
ACHTUNG! RAUM- UND TERMINÄNDERUNG
13 011
S -
Das Klassische Griechenland (2 SWS); Mo 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (15.10.) Ernst Baltrusch
Im Seminar werden wichtige Quellen aus der Epoche des Klassischen Griechenland (500 bis 336 v. Chr.) vorgestellt und Probleme diskutiert, die für diese Epoche von großer Bedeutung waren und die auch das Fortwirken der Antike bis in die Gegenwart deutlich werden lassen. Ziele des Seminars sind u.a. eine Einführung in diese so wichtige Epoche der Alten Geschichte, der Umgang mit verschiedenen Quellengattungen, mit wissenschaftlicher Fachliteratur und verschiedenen Forschungsrichtungen sowie ein erstes Vertrautmachen mit den Grundlagen, Methoden und Problemen des Faches Alte Geschichte. Das Seminar ist die erste Veranstaltung zum Einführungsmodul und wird durch die Vorlesung zur "Einführung in die Alte Geschichte", die im Sommersemester 2008 angeboten wird, ergänzt.
Einführende Literatur: R. Günther, Einführung in das Studium der Alten Geschichte, Paderborn 2001; K. Meister, Einführung in die Interpretation historischer Quellen, Bd. 1 und 2 (Griechenland und Rom), Paderborn 1997-1999; H.-J. Gehrke/H. Schneider (Hrsg.), Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart/Weimar 2000; K. Piepenbrink, Das Altertum, Stuttgart 2006.
 
13 012
S -
Die Krise der Römischen Republik (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (16.10.) Julia Wilker
Im Seminar wird am Beispiel der Krise der Römischen Republik in die Alte Geschichte, ihre Fragestellungen, Methoden, Hilfsmittel und Quellen eingeführt. Dabei wird die historische Entwicklung von den Reformversuchen der Gracchen und ihren sozialen Ursachen über die Auseinandersetzungen zwischen Marius und Sulla, die Karriere Caesars und die Bürgerkriege bis zum Beginn der faktischen Alleinherrschaft des Octavian/Augustus nachgezeichnet. Im Zentrum stehen dabei Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellentexte; ferner wird der Umgang mit wissenschaftlicher Fachliteratur geübt und verschiedene Forschungsrichtungen und -methoden der Alten Geschichte vorgestellt. Das Seminar bildet die erste Veranstaltung zum Einführungsmodul und wird durch die Vorlesung zur "Einführung in die Alte Geschichte", die im Sommersemester 2008 angeboten wird, ergänzt.
Einführende Literatur: E. Baltrusch, Caesar und Pompeius, Darmstadt 2004; K. Bringmann, Krise und Ende der römischen Republik (133-42 v. Chr.), Berlin 2003; B. Linke, Die römische Republik von den Gracchen bis Sulla, Darmstadt 2005.
 
13 013
S -
Kirche und Staat im 4. Jahrhundert (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Werner Portmann
Nach der letzten großen Christenverfolgung zu Beginn des vierten Jahrhunderts leitet Konstantin der Große die nach ihm benannte "Konstantinische Wende" ein: Das Christentum wird eine vom Staat geförderte Religion, zu der sich auch die politische Führung bekennt. Das dadurch entstehende spannungsreiche Verhältnis zwischen Kirche und Staat wird den Schwerpunkt des Seminars bilden, das anhand ausgewählter Texte eine Einführung in die Interpretation antiker Quellen bieten wird.
Einführende Literatur: H. Brandt, Geschichte der römischen Kaiserzeit - Von Diokletian und Konstantin bis zum Ende der konstantinischen Dynastie (284-363), Berlin 1998; A. Demandt, Die Spätantike, München 1989 (Handbuch der Altertumswissenschaft III.6); J. Martin, Spätantike und Völkerwanderung, München, 3. Aufl. 1995.

Modul 3 - Einführung in die Geschichte des Mittelalters , Teil 1

13 020
V -
Einführung in die mittelalterliche Geschichte (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (15.10.) Matthias Thumser
Die Vorlesung wird einen Überblick über die mittelalterliche Geschichte bieten und hierbei besonders allgemeine Phänomene der europäischen Geschichte behandeln, die im Mittelalter prägend waren. Unter anderem werden folgende Themen zur Sprache kommen: Grundherrschaft, Adel, Aufstieg der Stadt, Papsttum und Kirche, Ordenswesen, Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches.

Modul 4 - Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit (16.-18. Jahrhundert), Teil 1

13 030
S -
Die Reformation in Europa (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Silke Törpsch
Für die geschichtswissenschaftliche Forschung gilt es als ausgemachte Sache, dass die Reformation in Europa einen radikalen gesellschaftlichen Transformationsprozess in Gang gesetzt hat. In diesem Seminar werden wir dieses komplexe Ereignis Reformation in seinen verschiedenen Deutungen und Aspekten untersuchen: Zum einen in der theologie- und sozialgeschichtlichen Interpretation als einer Kette spektakulärer Ereignisse und zum anderen in dem kulturwissenschaftlichen Ansatz, den Erfolg Luthers in konkreten Legitimations- und Kommunikationsstrategien zu kontextualisieren.
Zur Anschaffung wird empfohlen: Ulinka Rublack, Die Reformation in Europa, Frankfurt a.M. 2003.
 
ACHTUNG! RAUM- UND TERMINÄNDERUNG
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Das „Book of Sports“ von 1618: eine Quelle lesen, interpretieren und einordnen (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (15.10.) Rebekka von Mallinckrodt
Was hat der Konflikt zwischen Puritanern und Anglikanern mit Sport zu tun? Warum setzt sich ein König für die Freizeitgestaltung seiner Untertanen ein? Wie lebte man in England zu Beginn des 17. Jahrhunderts? Anhand konkreter Quellenlektüren soll einerseits in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt werden: Wie klärt man Begriffe? Wie entwickelt man eine Fragestellungn? Was interessiert mich an Geschichte? Wie recherchiert und bewertet man wissenschaftliche Literatur? Andererseits soll eine Einführung in die englische Geschichte des frühen 17. Jahrhunderts gegeben werden.
Einführende Literatur: Nils Freytag/ Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte, Paderborn 2004; Kaspar von Greyerz: England im Jahrhundert der Revolutionen 1603-1714, Stuttgart 1994; Michael Maurer: Kleine Geschichte Englands, Stuttgart 2002; Peter Wende: Großbritannien 1500-2000 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 32), München 2001.
 
13 032
S -
Die Eroberung und Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg (1631) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (25.10.) Andreas Bähr
Die Eroberung und Zerstörung der protestantischen Stadt Magdeburg nach der Belagerung durch kaiserlich-ligistische Truppen war eines der zentralen Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges, das zahlreiche Menschen das Leben kostete. Das Geschehen und seine Hintergründe lösten intensive Auseinandersetzungen in der zeitgenössischen Publizistik wie auch in unveröffentlichten Ereignisberichten aus. Vor diesem Hintergrund gibt die Zerstörung Magdeburgs nicht nur Einblick in die politische und militärische Geschichte des „Teutschen Krieges“, sondern auch in Formen von Gewalt, von Religion und Konfession sowie von Zeit- und Geschichtswahrnehmung im 17. Jahrhundert. In der Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellentexte und Forschungsliteratur führt das Seminar in Grundprobleme und -themen der frühneuzeitlichen Geschichte ein.
Literatur: Johannes Burkhardt: Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt a. M. 1992; Hans Medick/Benigna von Krusenstjern (Hg.): Zwischen Alltag und Katastrophe. Der Dreißigjährige Krieg aus der Nähe, Göttingen 22001, S. 377-407; Matthias Puhle (Hg.): „… gantz verheeret!“ Magdeburg und der Dreißigjährige Krieg, Halle (Saale) 21998; Georg Schmidt: Der Dreißigjährige Krieg, München 62003.
 
13 033
S -
Gesundheit und Krankheit – Heilen und Heilkunst in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Annekathrin Helbig
Im Mittelpunkt des Seminars stehen Fragestellungen und Probleme rund um den Themenkomplex Gesundheit und Krankheit in der Frühen Neuzeit. Diese umfassen sowohl Fragen zu Körperbildern und Leiblichkeit, als auch der Institutionen und Personen des Medizinalwesens und der Heilkunst.
Neben der Vermittlung historischer Grundkenntnisse steht die Einübung von Techniken und Methoden der Geschichtswissenschaft, so die kritische Lektüre wissenschaftlicher Texte, Quellenanalyse, Bibliographieren, Zitieren und Exzerpieren, wie auch die mündliche und schriftliche Präsentation wissenschaftlicher Erkenntnisse, im Vordergrund dieser Einführung.
Eine aktive, regelmäßige Teilnahme am Seminar, die Erledigung kleinerer Hausaufgaben, die Erarbeitung eines Kurzreferates sowie das Schreiben einer veranstaltungsbegleitenden Hausarbeit sind Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen dieses Kurses.
 
13 034
S -
Wissensordnungen und Geschichtsschreibung in der Zeit zwischen Humanismus und Aufklärung (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (19.10.) Michaela Hohkamp
Nicht nur Gesellschaften haben ihre Geschichte, auch die Wissenschaften, die sich mit diesen Gesellschaften, ihren Kulturen bzw. ihren Wissensbeständen befassen haben eine Geschichte. In diesem Einführungsseminar zur Frühen Neuzeit wird es darum gehen am Beispiel der europäischen Geschichtsschreibung zwischen der Zeit des Humanismus und der Aufklärung mit Kernzeit zwischen dem 16. und dem 18. Jh. die Methoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens zu lernen und einzuüben.
Voranmeldung bitte bis zum 10. Oktober 2007 über email: hohkamp@zedat.fu-berlin.de
Einführende Literatur: Johannes Helmrath u.a (Hg.), Diffusion des Humanismus. Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europäischer Humanisten, Göttingen 2002; Daniel Fulda, Wissenschaft aus Kunst: Die Entstehung der modernen deutschen Geschichtsschreibung (1760-1860), Berlin 1996; Friedrich Jaeger/Jörn Rüsen (Hg.), Geschichte des Historismus, München 1991, S. 1-20.
 
13 035
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Ausgewählte Themen zur Geschichte der öffentlichen Kommunikation. Bild-Text-Publizistik (Nur für nachträglich zugelassene Studierende!) (4 SWS); Block, Mi 14.00-18.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (12.12.) Bernd Sösemann
Unter kommunikationshistorischer Schwerpunktsetzung werden mit Studierenden im 1. Semester, denen der Studienplatz erst später zugewiesenen wurde, Dokumente der Bild-Text-Publizistik an Beispielen aus allen Epochen der neuzeitlichen Geschichte untersucht.
Einführende Literatur: Martha Howell / Walter Prevenier, Werkstatt des Historikers (UTB 2524). Köln 2004; Habbo Knoch / Daniel Morat (Hg.): Kommunikation als Beobachtung. Medienwandel und Gesellschaftsbilder 1880-1960, München 2003; Bernd Roeck: Visual turn? Kulturgeschichte und die Bilder, in: Geschichte und Gesellschaft 29 (2003), S. 294-315; Uwe Stoklassa / Thomas Rempen (Hg.): Blicktricks. Anleitung zur visuellen Verführung. Mainz 2005; Heike Talkenberger: Historisch Erkenntnis durch Bilder. In: Hans-Jürgen Goertz (Hg.): Geschichte. Reinbek bei Hamburg 1998, S. 83-98.
 
ACHTUNG! NEU
13 036
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Öffentlichkeit in der Zeit der Aufklärung (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (17.10.) Patrick Merziger
Für die Aufklärung war Öffentlichkeit ein zentrales Prinzip. Publizität und öffentliches Räsonnement veränderten im 18. Jahrhundert die Beziehung von Herrschern und Beherrschten. Sie gelten als Grundlage und Bedingung der folgenden Revolutionen und Revolutionsversuche. Die Aufklärer setzten der geheimen Politik des absolutistischen Herrschers die Veröffentlichung entgegen und befragten die politischen Maßnahmen auf ihre Ausrichtung am Allgemeinwohl. Sie erhofften sich durch Diskussion und die Macht des vernünftigen Argumentes, moralische und sittliche Individuen zu bilden und so die Gesellschaft zu verändern. Zentral für die Umsetzung und die Verbreitung der Ideale der Aufklärung war die Presse. Schon existierende Medien wie Zeitungen und Zeitschriften veränderten ihre Form und wurden zu Medien der Aufklärung. Hinzu traten neue Produkte wie die Intelligenzblätter oder die Kalender, die besonders für eine Verbreitung aufklärerischen Gedankenguts über die schmale Schicht von Gelehrten und städtischen Bürgern hinaus bedeutsam waren.
Das Proseminar will anhand ausgewählter Quellen die epochemachende Wandlung von einer „repräsentativen Öffentlichkeit“ zu einer „bürgerlichen Öffentlichkeit“ verfolgen und so grundlegende Fragen über Funktion und Ausgestaltung von moderner Öffentlichkeit klären. Dabei sollen auch die Grenzen dieser Öffentlichkeit in den Blick kommen, die einerseits durch Zensur und staatliche Kontrolle, andererseits durch die Beschränkung des aufklärerischen Prinzips auf die Besitzenden und Gebildeten gesetzt wurden.
Einführende Literatur: Johannes Weber: Deutsche Presse im Zeitalter des Barock. Zur Vorgeschichte öffentlichen politischen Räsonnements. In: „Öffentlichkeit“ im 18. Jahrhundert. Hg. v. Hans-Wolf Jäger. Göttingen 1997, S. 137-150. Holger Böning: Aufklärung und Presse im 18. Jahrhundert. In: „Öffentlichkeit“ im 18. Jahrhundert . Hg. v. Hans-Wolf Jäger. Göttingen 1997, S. 151-163.

Modul 5 - Einführung in die Neueste Geschichte (19.-21. Jahrhundert), Teil 1

13 040
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Das lange 19. Jahrhundert. Einführung in die Geschichte der Moderne (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (22.10.) Jürgen Kocka
Die Vorlesung gibt einen Überblick über deutsche Geschichte vom späten 18. Jh. bis zum frühen 20. Jh. im europäischen und globalgeschichtlichen Zusammenhang. Sie führt in Grundprobleme der Epoche ein. Sie behandelt die sich wandelnden geschichtswissenschaftlichen Deutungen des „langen 19. Jahrhunderts“. Zugleich will sie in die Geschichte als wissenschaftliche Disziplin, mit Betonung der Neuesten Geschichte, einführen.
Einführende Literatur: Jürgen Kocka, Das lange 19. Jahrhundert, Stuttgart 2001; Christopher A. Bayly, Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914, Frankfurt/Main 2006; Jörg Fisch, Europa im Zeitalter von Wachstum und Gleichheit 1850-1914, Stuttgart 2002; Joachim Eibach/Günther Lottes (Hg.), Kompass der Geschichtswissenschaft, 2. Aufl., Göttingen 2006; Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, erw. Neuausg., Göttingen 2005

Modul 6 - Historische Probleme in epochenübergreifender Perspektive, Teil 1

Modul 6a - Dynastiewechsel und Herrschaftskontinuität

13 050
S -
Alexander der Große und die Diadochenreiche (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (16.10.) Julia Wilker
Die Herrschaft Alexanders des Großen bildete eine wichtige Zäsur in der griechischen Geschichte. In der Nachfolge seines Vaters mußte Alexander sich den makedonischen Thron sichern und die Hegemonie in Griechenland festigen. Sein Feldzug gegen das Perserreich verlangte schließlich, daß er sich auch in die unterschiedlichen lokalen Herrschaftstraditionen einordnete. Nach Alexanders Tod (323 v. Chr.) stritt aufgrund unklarer Nachfolgeregelungen eine Vielzahl seiner Vertrauten und Generäle um die Vorrangstellung, so daß das Alexanderreich schließlich zerfiel und die verschiedenen hellenistischen Reiche in Konkurrenz zueinander entstanden. Im Seminar sollen am Beispiel Alexanders und seiner Nachfolger die verschiedenen Versuche und Möglichkeiten, sich in der Antike eine eigene Herrschaftslegitimation aufzubauen und diese mit den lokalen Verhältnissen und Traditionen zu verknüpfen, analysiert und verglichen werden.
Einführende Literatur: J. Engels, Philipp II. und Alexander der Große, Darmstadt 2006; P. Green, Alexander to Actium. The Hellenistic Age, London 1990; G. Shipley, The Greek World after Alexander, 323-30 BC, London/New York 2000; H.-U. Wiemer, Alexander der Große, München 2005.

Modul 6b - Religiöse Devianz in Antike und Mittelalter

13 053
ES -
Häresien im Hochmittelalter (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Tanja Broser
Wenige Begriffe werden heutzutage so stark mit dem Mittelalter verbunden wie jener der Häresie. Die grausame Verfolgung und Unterdrückung von abweichenden religiösen Bewegungen sind geradezu zum Sinnbild für geistige Enge geworden. Betrachtet man das religiöse Leben des Mittelalters jedoch genauer, fällt auf, dass bei weitem nicht alle neuen religiösen Gruppierungen als häretisch definiert und verfolgt wurden, sondern es auch Fälle gab, in denen die Kirche solche Bewegungen integrierte. Die durchaus unterschiedlichen Gründe, aus denen heraus teils Einzelpersonen teils ganze Bewegungen als häretisch eingestuft und verfolgt wurden, sollen in dem Seminar untersucht und diskutiert werden. Darüber hinaus sollen sowohl die Theologie der beiden großen häretischen Bewegungen des Hochmittelalters, der Katharer und der Waldenser, als auch das konkrete Vorgehen der Kirche gegen von ihr als häretisch eingestufte Gruppierungen betrachtet werden.
Literatur: Lambert, Malcolm, Häresie im Mittelalter. Von den Katharern bis zu den Hussi-ten, Darmstadt 2000; Ragg, Sascha, Ketzer und Recht. Die weltliche Ketzergesetzgebung des Hochmittelalters unter dem Einfluß des römischen Rechts (MGH Studien und Texte 37), Hannover 2006.
2. Modulteil im SS 2008: Andreas Fischer: Juden und Häretiker in Antike und Frühmittelalter

Modul 6c - Staatlichkeit und Ethnizität in Antike und Mittelalter

13 056
ES -
Die frühen Slaven: Ethnogenese und Reichsbildungen (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Andreas Fischer
Seit der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts lassen sich die Slawen als Ethnie in den Quellen fassen: Im Gefolge der awarischen Expansion tauchen sie zu dieser Zeit am Nordrand des byzantinischen Reiches auf. In diesem Seminar soll – losgelöst von der in der älteren Forschung praktizierten Suche nach einer „Urheimat“ – die Herkunft der Slawen ebenso beleuchtet werden wie ihre Ethnogenese. In diesem Zusammenhang wird der Frage nachgegangen, welche gesellschaftlichen und kulturellen Elemente zur Formierung der slawischen Welt beitrugen. Auch die herrschaftliche Organisation der Slawen von der Frühzeit bis zum 9. Jahrhundert (Blütezeit des Großmährischen Reiches) wird thematisiert werden.
Literatur: Karl Wilhelm Struve, Zur Ethnogenese der Slawen, in: Starigard/Oldenburg. Ein slawischer Herrschersitz des frühen Mittelalters in Ostholstein, hg. von Michael Müller-Wille, Neumünster 1991, S. 9-28; Paul M. Barford, The Early Slavs. Culture and Society in Early Medieval Eastern Europe, London 2001.
2. Modulteil im SS 2008: Stefan Esders: Militärwesen und Germanenintegration in der Spätantike

Modul 6d - Randgruppen

13 059
ES -
Obrigkeitliche Maßnahmen gegen Randgruppen im Spätmittelalter (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Ralf Lützelschwab
Wo immer sich Gemeinschaften konstituieren, existiert das Phänomen sozialer Exklusion. Im Mittelalter konnten Religion, Krankheit, Beruf oder auch Lebenswandel „exklusiv“ wirken. Unfreiwillig an den Rand gedrängt wurden nicht nur Henker, Färber oder Gerber, sondern auch Juden, Aussätzige, Prostituierte und Homosexuelle. Anhand der Interpretation ausgewählter Quellentexte - Lateinkenntnisse sind hochwillkommen - soll das Phänomen „Randgruppe“ insbesondere auf seinen rechtlichen und sozialen Kontext hin untersucht werden. Welche Ängste der Mehrheit führten zur Stigmatisierung einer kleinen Minderheit, welche Mittel der Separation fanden Anwendung, wie nahmen sich die derart an den Rand Gedrängten selbst wahr?
Lit.:Graus, František: Randgruppen der städtischen Gesellschaft im Spätmittelalter, in: Zeitschrift für historische Forschung 8 (1981), S. 385-437; Hergemöller, Bernd-Ulrich: Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft – Wege und Ziele der Forschung, in: Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft, hg. v. B.-U. Hergemöller, Warendorf 21994, S. 1-56.
2. Modulteil im SS 2008: Julia Wilker: Ausgrenzung und Integration im Prinzipat

Modul 6e - Sozial- und Gesellschaftsgeschichte

13 062
S -
Die Mittelschichten in Deutschland im 20. Jahrhundert (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Dagmar Hilpert
Schon in der Antike wurde die „Mitte" als entscheidender Faktor der politischen und sozialen Ordnung wahrgenommen. Der aristotelische Entwurf einer möglichst homogenen, um eine breite gesellschaftliche Mitte zentrierte Bürgergesellschaft wurde seit dem 19. Jh. immer wieder als Zukunftskonzept aktualisiert. In der Bundesrepublik erlangte die „Mitte“ als zentrale Denkfigur eine Bedeutung wie nie zuvor in der Geschichte: dazu trug v.a. die „erlösende“ Formel von der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ (H. Schelsky) bei.
Welche Kräfte haben die Mittelschichten in Deutschland im 20. Jahrhundert geprägt? Wie und in welchen Dimensionen hat sie sich konstituiert, was waren die Bedingungen für ihre Expansion oder Schrumpfung, für ihre Kohäsion oder Offenheit? Das Seminar beschäftigt sich mit dem sozialen und gesellschaftlichen Wandel in Deutschland im 20. Jahrhunderts, der durch die Herausbildung der mittleren Schichten ganz entscheidend gekennzeichnet war.
Literatur: Conze, Werner: Art. „Mittelstand“, in: Otto Brunner u.a. (Hg.): Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 4, Stuttgart 1978, S. 49-92; Geiger, Theodor, Die soziale Schichtung des deutschen Volkes, Stuttgart 1932; Kocka, Jürgen: Die Angestellten in der deutschen Geschichte 1850-1980, Göttingen 1981; Nolte, Paul: Die Ordnung der deutschen Gesellschaft, München 2000; Winkler, Heinrich August: Zwischen Marx und Monopolen. Der deutsche Mittelstand vom Kaiserreich zur Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt a.M. 1991; Zunz, Oliver u.a. (Hg.): Social Contracts under Stress. The Middle Classes of America, Europe, and Japan at the Turn of the Century, New York 2002.

Modul 6f - Kommunikationsgeschichte

13 065
S -
Plakate, Karikaturen und illustrierte Flugblätter in der Neueren und Neuesten Geschichte (2 SWS); Block, Fr 8.00-12.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (19.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung erarbeitet an ausgewählten Beispielen Kenntnisse und Einsichten zu einem in der Öffentlichkeit stark vertretenen Medium. Sie berücksichtigt die unterschiedlichen Formen, die sich im Verlauf des 19. und 20. Jh. herausgebildet und vermittelt somit auch einen Überblick über Methoden der Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Propaganda, über den Wandel der Öffentlichkeit sowie über das Instrumentarium Bild- und Rezeptionsanalyse. Das Thema wird im SoSe 2008 im Bereich der Frühen Neuzeit fortgesetzt.
Einführende Literatur: Hans-Jürgen Lüsebrink / Rolf Reichardt: „Kauft schöne Bilder, Kupferstiche …“ Illustrierte Flugblätter und französisch-deutscher Kulturtransfer 1600-1830, Mainz 1996. Bohrmann, Hans (Hg.): Politische Plakate. Dortmund 1984; Knieper, Thomas: Die politische Karikatur. Köln 2002; Plum, Angelika: Die Karikatur im Spannungsfeld von Kunstgeschichte und Politikwissenschaft. Aachen 1998.

Modul 6g - Konversionen

13 068
S -
Paulina Dlamini: Ich diente zwei Herren - (Konversions) -Biografie und mehr (2 SWS); Fr 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (26.10.) Kirsten Rüther
Ein Missionar im Zululand (heute: Südafrika) nimmt zwischen 1925 und 1942 die Geschichte der Konvertitin Paulina Dlamini (vor 1856-1942) auf und verfasst aus ihrer Sicht und mit seinem Zugang zur Schrift die Lebensgeschichte einer Frau, die als Kind an den Zuluhof gelangte, dort unmittelbar jene Kriegsereignisse miterlebte, die 1879 zur militärischen Zerschlagung des Königsreiches führten, und später zum Christentum konvertierte, um eigenständig als lutherische Evangelistin tätig zu werden. Bis 2002 blieb das Manuskript in Deutschland unveröffentlicht, wurde allerdings in Südafrika 1986 übersetzt und damit einem südafrikanischen Lesepublikum zum Höhepunkt der Apartheid zugänglich gemacht. Auf die Arbeit mit dieser Quelle wird sich das Seminar konzentrieren, sozial-, politik- und redaktionsgeschichtliche Einordnungen vornehmen, den translokalen Bezug zwischen Zululand (Wirkort Missionar und Konvertitin) und Lüneburger Heide (Herkunftsregion des Autors, Redaktionsort für das Manuskript) thematisieren und das Genre der (Konversions)-Biografie reflektieren.
Die Anschaffung des Bandes wird empfohlen (ca. 10 €, z.B. bei Amazon oder über Hermannsburger Mission).
Vorbereitende Literaturempfehlung: Filter, Heinrich (comp.) Paulina Dlamini. Servant of two kings. Ed. and transl. S. Bourquin. Durban: Killie Campbell Africana Library; and Pietermaritzburg: University of Natal Press, 1986. Filter, Heinrich: Ich diente zwei Herren: Paulina Dlamini erzählt ihr Leben. Hermannsburg: Missionshandlung, 2002.

Modul 7 - Regionale Perspektiven der Geschichte, Teil 1

(31 904)
V/Ü -
Polen im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6 cr); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Gertrud Pickhan
Die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert ist gekennzeichnet von mehreren Herrschaftswechseln und der Fortsetzung des Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Freiheitskampfes. Nach der 123 Jahre währenden Teilungszeit konnte 1918 ein neuer polnischer Staat entstehen, der jedoch im Inferno des Zweiten Weltkriegs unterging. Die anschließende Eingliederung in den sowjetischen Herrschaftsbereich wurde von vielen als erneute Fremdherrschaft empfunden, die erst mit der „Dritten Republik“ überwunden werden konnte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wechselvolle politische Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und zeichnet gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen von Gesellschaft, Kultur und Alltag nach. Zu fragen ist dabei auch nach Kontinuität und Wandel der polnischen Nationskonzepte.

Einführende Literatur:
ADAM KRZEMIŃSKI, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993; RUDOLF JAWORSKI, Polens kurzes Jahrhundert, in: DERS., CHRISTIAN LÜBKE, MICHAEL MÜLLER, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000; ANDRZEJ PACZKOWSKI, Pół wieku dziejów Polski, Warszawa 2005.
 
ACHTUNG - Späterer Anfang wg. Dozentenwechsel
(32 411)
AK -
Einführung in die Geschichte Nordamerikas (BA-NAS, Modul A) (2 SWS) (5 LP); Mi 8.30-10.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 201 (Seminarraum) (7.11.) Nadine Klopfer
Obligatorische Anmeldung über Blackboard bis zum 2. November

Das Seminar ist Bestandteil des Aufbaumoduls "Geschichte" im Rahmen des Bachelorstudiengangs Nordamerikastudien. Auf der Grundlage ausgewählter Quellen von der Kolonialzeit bis in die Neuzeit werden exemplarische Entwicklungen und Strukturbedingungen der amerikanischen Geschichte erarbeitet. Darüber hinaus führt der Kurs ein in die geschichtswissenschaftlichen Arbeitsweisen und Methoden, Quellenkunde und Quellenkritik sowie die mündliche und schriftliche Vermittlung von Arbeitsergebnissen. Die Teilnehmer werden mit den wichtigsten Arbeits- und Hilfsmitteln (Zeitschriften, Lexika, Bibliographien usw.) vertraut gemacht. Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist der Besuch des Grundkurses "Understanding North America" (Geschichte/Politik/Wirtschaft).

Scheinerwerb: Reading summaries; Quelleninterpretationen; 2 Essays; class participation.

Arbeitsmaterialien: Seminarmaterialien werden elektronisch auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
 
(33 400)
GV/V -
Vergesellschaftung in der "Peripherie" Lateinamerikas: Das Beispiel Chile (Auch wählbar für den BA Geschichte, Modul Regionale Perspektiven der Geschichte; BA Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik; BA Portugiesisch-Brasilianische Studien; beschränkte Teilnehmerzahl für Studierende des BA Geschichte: max. 40 Teilnehmer/innen. Alle anderen angegebenen Studiengänge: offen.) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - ZI LAI Rüdesheimer Str. 54-56, 201 (Seminarraum) (17.10.) Stefan Rinke

Die Geschichte Lateinamerikas von den präkolumbischen Anfängen bis zur Gegenwart wird in dieser Vorlesung am Beispiel Chiles vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Land an der Peripherie, das sich vom einstigen "Armenhaus" und Dauerkriegsherd zum "Wirtschaftswunderland" entwickelt hat.
Einführende Literatur:
Stefan Rinke, Kleine Geschichte Chiles. München: Beck, 2007.

Modul 8 - Wahlpflichtmodul Epochale Vertiefung, Teil 1 und 2

Modul 8a - Die athenische Demokratie von ca. 600 - 330 v. Chr.

13 080
V -
Die athenische Demokratie (2 SWS); Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Ernst Baltrusch
Die Vorlesung über die erste Demokratie der Weltgeschichte in der Polis Athen behandelt die Zeit vom 6. Jahrhundert bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. Wichtige Themen werden sein: die Entstehungsbedingungen der Demokratie, ihre historische Entwicklung mit den wichtigen Zäsuren, der Charakter und die Funktionsweise der demokratischen Ordnung, der Widerstand und schließlich die Auflösung der Demokratie. Die antike Form der Demokratie soll in das historische Umfeld der griechischen Poliswelt eingeordnet und in ihrer Besonderheit mit dem modernen Demokratieverständnis verglichen werden. Die Vorlesung ist für Studierende der BA/MA-Studiengänge ebenso geeignet wie für Studierende der "alten" Studiengänge (Magister, Lehramt).
Einführende Literatur: J. Bleicken, Die athenische Demokratie, Paderborn 1995 (4. Aufl.); K.-W. Welwei, Das klassische Athen: Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4. Jahrhundert, Darmstadt 1999; A. Pabst, Die athenische Demokratie, München 2003 (Beck Wissen).
 
13 081
S -
Perikles (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (19.10.) Ernst Baltrusch
Perikles war der Vollender der athenischen Demokratie. Das Seminar befaßt sich mit dem "perikleischen Zeitalter" von 462 bis 429 v. Chr., der Blütezeit des klasssichen Athen, und vertieft eine Phase der athenischen Demokratieentwicklung. Es ist die Zeit der großen baulichen Ausschmückung Athens (Akropolis), bedeutender literarischer Leistungen, großer außenpolitischer Erfolge, aber auch der kriegerischen Verwicklungen (Peloponnesischer Krieg) und der Unterdrückung vieler Verbündeter und Untertanen. Diese Ambivalenz ist mit dem Namen Perikles verbunden, dessen Bild in Quellen und moderner Forschung untersucht und bewertet werden soll.
Einführende Literatur: W. Will, Thukydides und Perikles: der Historiker und sein Held, Bonn 2003; C. Schubert, Perikles, Darmstadt 1994; C. Mossé, Périclès: l'inventeur de la démocratie, Paris 2005; P. Spahn, Perikles - Charisma und Demokratie, in: W. Nippel (Hrsg.), Virtuosen der Macht. Herrschaft und Charisma von Perikles bis Mao, München 2000.

Modul 8b - Politik, Kirche und Gesellschaft im Karolingerreich

13 085
V/Ü -
Das Karolingische Imperium (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Stefan Esders
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die politische Geschichte des Frankenreichs unter der karolingischen Dynastie (751-987). Die administrativen, kulturellen, religiösen und sozialen Rahmenbedingungen des karolingischen Großreiches bilden weitere Schwerpunkte der Vorlesung.
Einführende Literatur: Rudolf Schieffer, Die Zeit des karolingischen Großreiches 714-887, Stuttgart 2005 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 2).
 
13 086
S -
Die Kaiserkrönung Karls des Großen (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Stefan Esders
Das Seminar behandelt ausgehend von einem Ereignis, der Kaiserkrönung Karls des Großen am Weihnachtstag des Jahres 800, die politischen Veränderungen, die sich während des 8. und 9. Jahrhunderts vollzogen. Die Bedeutung des westlichen Kaisertums, das Verhältnis der Karolinger zum Papsttum und zu Byzanz sowie die Geschichte Roms und Italiens werden dabei im Mittelpunkt stehen.
Einführende Literatur: Matthias Becher, Karl der Große, München 32003. 799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit: Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn. Beiträge zum Katalog der Ausstellung Paderborn 1999, hg. von Christoph Stiegemann und Matthias Wemhoff, Mainz 1999.

Modul 8c - Frühe Neuzeit

13 090
V -
Bausteine einer Gesellschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Claudia Ulbrich
In der Vorlesung wird den Studierenden eine Einführung in neuere Forschungen zur Geschichte der Frühen Neuzeit geboten. Im Zentrum steht eine kulturhistorische Perspektive, derzufolge die gesellschaftliche Ordnung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher europäischer Gesellschaften wesentlich auf der Idee der Zugehörigkeit beruhte. Sie wurde konkretisiert in der Ordnung des Hauses, das als die zentrale soziale Institution angesehen werden kann, in der und durch die Macht ausgeübt und soziale Hierarchien erzeugt und wirksam wurden. Indem nach Normen und Praktiken gefragt wird, kommen die Akteurinnen und Akteure, ihre Vorstellungen und Handlungsräume ebenso in den Blick wie die unterschiedlichen Normativitätsdiskurse, durch die die gesellschaftliche Ordnung kulturell hergestellt und bestätigt wurde.
Einführende Literatur: Paul Münch, Lebensformen in der frühen Neuzeit, München 1999
 
13 091
S/HS -
Ehe und Hausherrschaft in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (16.10.) Claudia Ulbrich
In der Frühen Neuzeit existierte eine umfassende Traktatliteratur, die sich mit der Ordnung in der Ehe und im Haus befasste. Dazu gehören Texte, wie das 1541 in Wittenberg gedruckte „Nutzliche und notwendige Lehrstuck und Ermanunge/wie ein jegklicher Haußherr und Frawe jr Hauß Christlich regiren und wol versorgen sol.“ In ihnen wird das Bild des treu sorgenden, verantwortungsbewussten, stets um Kontrolle bemühten Hausvaters, dem die mit zahlreichen Aufgaben betraute Hausmutter beiseite stand, entworfen.
Neuere Forschungen legen eine Neuinterpretation dieser Texte nahe, die ihr Hauptaugenmerk auf die in diesen Texten verbreiteten Haushalts- und Ökonomievorstellungen legt.
Im Seminar werden einige dieser Haus- und Eheschriften interpretiert und in die zeitgenössischen Kontexte eingeordnet. Begleitend ist eine eintägige Exkursion nach Wittenberg geplant, wo die Quellen auch im Original eingesehen werden können.
Einführende Literatur: Ein Reader mit Quellen und Literatur wird vor Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.

Modul 8d - Späte Neuzeit

13 095a
V -
Bonapartismus und Faschismus im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Wolfgang Wippermann
Bonapartismus und Faschismus werden als Phänomene der modernen Rechten begriffen. Ihre Geschichte begann im 19. und hörte im 20. Jahrhundert keineswegs auf. In der Vorlesung werden das Nach- und Nebeneinander von bonapartistischen und faschistischen Bewegungen und Regimes in Ländern wie Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien sowie Osteuropa, Amerika, Afrika und Japan analysiert. Dabei beginnen wir jeweils im 19. Jahrhundert und enden in der Gegenwart. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen der Geschichte der modernen Rechten insgesamt und in den einzelnen Ländern. Für die Teilnehmer steht ein Reader mit weiterführenden Literaturhinweisen, ausgesuchten Quellen sowie Zeittafeln zur Verfügung.
Einführende Literatur: Wolfgang Wippermann, Europäischer Faschismus im Vergleich, Frankfurt/M. 1983; Stanley Payne, Geschichte des Faschismus, Berlin 1995; Robert O. Paxton, Anatomie des Faschismus, München 2006; Gerhard Besier, Das Europa der Diktaturen, München 2006.
 
13 095b
S/HS -
Benito Mussolini (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (18.10.) Wolfgang Wippermann
Natürlich steht er im Schatten Hitlers. Doch nicht Hitler, sondern Mussolini war der Schöpfer und erste „Führer“ (duce) des Faschismus. Seine Geschichte ist ohne Mussolini nicht vorstellbar. Im Proseminar wird beides behandelt: Das Leben Mussolinis und die Geschichte des (italienischen) Faschismus.
Einführende Literatur: R. J. B. Bosworth, Mussolini, London 2002, Bruno Mantelli, Kurze Geschichte des italienischen Faschismus, Berlin 1998; Hans Woller, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung, München 1999
 
13 096a
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
13 096b
S/HS -
Demokratie und Demokratisierung in der Bundesrepublik bis 1980 (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (15.10.) Paul Nolte-Wienfort
"Demokratisierung", das war eines der Ziele der Westalliierten nach der NS-Diktatur, und bis 1949 entstand die Bundesrepublik Deutschland als ein demokratischer Staat. Doch hat die Forschung immer wieder herausgearbeitet, dass Demokratie in einem weiteren Sinne von Gesellschaft, Kultur, Mentalität, aber auch des Ausbaus von Institutionen und Partizipation damit nicht zu Ende war, sondern sich als komplexer und konfliktreicher Bewältigungs-, Lern- und Erfahrungsprozess über viele Jahrzehnte erstreckte. In dem Seminar analysieren wir Etappen und Dimensionen der Demokratisierung von der Gründungssituation bis in die „neuen sozialen Bewegungen“ um 1980.
Literatur: Ulrich Herbert Hg., Wandlungsprozesse in Westdeutschland, Göttingen 2002; Anselm Doering-Manteuffel, Wie westlich sind die Deutschen? Göttingen 1999; Paul Nolte, Die Ordnung der deutschen Gesellschaft, München 2000; Kurt Sontheimer, So war Deutschland nie, München 1999; Ralf Dahrendorf, Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, Stuttgart 1965

Masterstudiengang Geschichtswissenschaft mit den Profilbereichen Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit und Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Modul 1 - Vertiefung (1) im Profilbereich

Modul 1a - Politik und Gesellschaft im antiken Griechenland

13 110
V -
Die athenische Demokratie (2 SWS); Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Ernst Baltrusch
Die Vorlesung über die erste Demokratie der Weltgeschichte in der Polis Athen behandelt die Zeit vom 6. Jahrhundert bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. Wichtige Themen werden sein: die Entstehungsbedingungen der Demokratie, ihre historische Entwicklung mit den wichtigen Zäsuren, der Charakter und die Funktionsweise der demokratischen Ordnung, der Widerstand und schließlich die Auflösung der Demokratie. Die antike Form der Demokratie soll in das historische Umfeld der griechischen Poliswelt eingeordnet und in ihrer Besonderheit mit dem modernen Demokratieverständnis verglichen werden. Die Vorlesung ist für Studierende der BA/MA-Studiengänge ebenso geeignet wie für Studierende der "alten" Studiengänge (Magister, Lehramt).
Einführende Literatur: J. Bleicken, Die athenische Demokratie, Paderborn 1995 (4. Aufl.); K.-W. Welwei, Das klassische Athen: Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4. Jahrhundert, Darmstadt 1999; A. Pabst, Die athenische Demokratie, München 2003 (Beck Wissen).
 
13 111
HS/Ü -
Freundschaft und Gesellschaft bei den Griechen (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Peter Spahn
Der literarische Diskurs über Probleme der Freundschaft, über das Verhältnis zu 'Freund' ('philos') und 'Feind' ('echthros') gehört zu den historischen Besonderheiten und originären Leistungen der griechischen Antike. Von den Epen Homers und Hesiods über die archaische Lyrik, die klassische Tragödien- und Komödienliteratur, die Gerichtsreden und andere Prosaschriften bis hin zur philosophischen Ethik (v.a. seit dem 4. Jh. v. Chr.) gibt es für diese Fragen ein reiches und vielfältiges Quellenmaterial. Die Ausgangsfrage des Seminars zielt auf die soziale Funktion dieser eigenartigen Freundschaftsliteratur: Weshalb und wozu hatten die Griechen sie offenbar nötig? Und was verrät sie uns über das gesellschaftliche Leben, sowie dessen Bedingungen und Veränderungen im archaischen und klassischen Griechenland?
Einführende Literatur: F. Dirlmeier, 'philos' und 'philia' im vorhellenischen Griechenland, 1931; B. Snell, Dichtung und Gesellschaft, 1965; K. J. Dover, Greek Popular Morality in the Time of Plato and Aristotle, 1974; J. C. Fraisse, Philia. La notion d'amitié dans la philosophie antique, 1974; G. Herman, Ritualised Friendship and the Greek City, 1987; M. W. Blundell, Helping friends and harming enemies. A study in Sophocles and Greek ethics, 1989; D. Konstan, Friendship in the classical World, 1997.
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
13 112
HS/Ü -
Der Peloponnesische Krieg (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (15.10.) Ernst Baltrusch
Es war ein Krieg, wie keiner zuvor, gewaltig, zerstörerisch und umwälzend. So jedenfalls beschreibt Thukydides, der bedeutendste Geschichtsschreiber der Antike, diesen Krieg zwischen zwei Bündnissystemen, dem Peloponnesischen Bund und dem attischen Seebund. Das Hauptseminar setzt folgende Schwerpunkte: Der Historiker des Krieges Thukydides; die Bündnissysteme Athens und Spartas; die Entwicklung im Krieg; die Phasen des Krieges; der Nikias-Vertrag; die Sizilienexpedition der Athener und schließlich das Ende des fast 30jährigen Ringens.
Einführende Literatur: B. Bleckmann, Der Peloponnesische Krieg, München 2007; R. Schulz, Athen und Sparta, Darmstadt 2003; W. Cawkell, Thucydides and the Peloponnesian War, London 1997. Empfohlen wird die Anschaffung des Thukydides, Der Peloponnesische Krieg (Reclam oder Tusculum).

Modul 1b - Karolinger, Papsttum und Byzanz

(13 085)
V/Ü -
Das Karolingische Imperium (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Stefan Esders
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die politische Geschichte des Frankenreichs unter der karolingischen Dynastie (751-987). Die administrativen, kulturellen, religiösen und sozialen Rahmenbedingungen des karolingischen Großreiches bilden weitere Schwerpunkte der Vorlesung.
Einführende Literatur: Rudolf Schieffer, Die Zeit des karolingischen Großreiches 714-887, Stuttgart 2005 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 2).
 
13 116
HS/Ü -
Der byzantinische Bilderstreit und seine Rezeption im Westen (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Stefan Esders
Der Bilderstreit in Byzanz gehört zu den folgenreichsten theologischen Kontroversen im Frühmittelalter. Ausgehend von der Behandlung der Bilderfrage und ihrer theologischen Grundlagen werden im Seminar der Verlauf und die Auswirkungen des Konfliktes in Byzanz untersucht, um im Anschluß daran die Reaktionen im Westen seitens des Papsttums und des Frankenreiches zu verfolgen, die wesentlich zur Erneuerung des westlichen Kaisertums im 800 beitrugen.
Literatur: Gilbert Dagron, Ikonoklasmus und Begründung der Orthodoxie (726–847), in: Ders. / Pierre Riché / André Vauchez (Hrsgg.), Bischöfe, Mönche und Kaiser (642–1054), Freiburg u. a. 1994 (Die Geschichte des Christentums 4), S. 97-175. Arnold Angenendt, Der römische und der gallisch-fränkische Anti-Ikonoklasmus, in: Frühmittelalterliche Studien 35 (2001) S. 201-225.

Modul 1c - Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in der frühen Neuzeit

(13 090)
V -
Bausteine einer Gesellschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Claudia Ulbrich
In der Vorlesung wird den Studierenden eine Einführung in neuere Forschungen zur Geschichte der Frühen Neuzeit geboten. Im Zentrum steht eine kulturhistorische Perspektive, derzufolge die gesellschaftliche Ordnung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher europäischer Gesellschaften wesentlich auf der Idee der Zugehörigkeit beruhte. Sie wurde konkretisiert in der Ordnung des Hauses, das als die zentrale soziale Institution angesehen werden kann, in der und durch die Macht ausgeübt und soziale Hierarchien erzeugt und wirksam wurden. Indem nach Normen und Praktiken gefragt wird, kommen die Akteurinnen und Akteure, ihre Vorstellungen und Handlungsräume ebenso in den Blick wie die unterschiedlichen Normativitätsdiskurse, durch die die gesellschaftliche Ordnung kulturell hergestellt und bestätigt wurde.
Einführende Literatur: Paul Münch, Lebensformen in der frühen Neuzeit, München 1999
 
13 121
HS/Ü -
Konkurrentinnen (1. Sem. Master und Magister sofern noch Plätze frei sind) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Claudia Ulbrich
Geschlechterverhältnisse werden in der Forschung meist als komplementär beschrieben. Binäre Kategorien wie drinnen-draußen oder privat-öffentlich legen die Vermutung nahe, dass die Aufgaben von Mann und Frau bzw. Hausvater und Hausmutter klar aufgeteilt und in ein hierarchisches, aber letztlich doch harmonisches Gesellschaftsmodell eingebunden gewesen seien. Ausgangspunkt der Arbeit im Seminar soll nicht die Komplementarität, sondern die Konkurrenz sein. Wir werden der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen Männer und Frauen in der Frühen Neuzeit zu KonkurrentInnen wurden? Um diese Frage diskutieren zu können, befassen wir uns im Seminar mit gelehrten Frauen, wie der Schriftstellerin Marie Le Jars de Gournay, der fille d’alliance von Montaigne, mit Hebammen, Hexen und Heilerinnen sowie Herrscherinnen, Händlerinnen und Handwerkerinnen. Normative Texte und Praktiken werden analysiert, um herauszufinden, welche Bedeutung der Konkurrenz im Geschlechterverhältnis in der Frühen Neuzeit zukam.
Einführende Literatur: Claudia Opitz, Um-ordnungen der Geschlechter. Einführung in die Geschlechtergeschichte (Historische Einführungen, Bd. 10), Berlin 2005.

Modul 1d - Gesellschaft und Urbanisierung in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert

(13 096a)
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
13 122
S/HS -
Auf dem Weg zur Metropole. Urbanisierungsgeschichte Berlins 1862-1920. (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
mit Exkursionen in Berlin
(18.10.) Paul Nolte-Wienfort
Kommentar: Seit der Reichsgründungszeit entwickelte sich Berlin innerhalb weniger Jahrzehnte zur Millionenstadt und Metropole. In dem Seminar sollen zentrale Dimensionen dieses Prozesses bis zur Bildung von „Groß-Berlin“ im Jahre 1920 untersucht werden: Gewerbliche und industrielle Entwicklung; das Städtewachstum in Wohnquartieren von der Mietskaserne bis zur Villenkolonie, die Entwicklung öffentlicher Infrastrukturen (Verkehr, Versorgung, Bildung soziale und medizinische Infrastrukturen), aber auch die Herausbildung einer urbanen Kultur und Lebensweise. Dabei wird u.a. nach dem Verhältnis von „naturwüchsiger“ Eigendynamik und politisch-gesellschaftlicher Planung gefragt, nach der zeigenössischen Wahrnehmung und Reflexion der stürmischen Veränderungen sowie nach sozialen Topographien und sozialen Ungleichheiten im Urbanisierungsprozess.
Ergänzend zu dem Seminar wird die Teilnahme an der Übung mit Exkursionen [Hanno Hochmuth, .s. Übung 13 146..] vorausgesetzt.
Literatur: Wolfgang Ribbe (Hg.), Geschichte Berlins, Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart, Berlin 20023; Brian Ladd, The Ghosts of Berlin. Confronting German History in the Urban Landscape, Chicago 1997; David C. Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002; Johann Friedrich Geist / Klaus Kürvers, Das Berliner Mietshaus, Bd. 2: 1862-1945, München 1984

Modul 1e - Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

(13 096a)
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
(13 096b)
S/HS -
Demokratie und Demokratisierung in der Bundesrepublik bis 1980 (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (15.10.) Paul Nolte-Wienfort
"Demokratisierung", das war eines der Ziele der Westalliierten nach der NS-Diktatur, und bis 1949 entstand die Bundesrepublik Deutschland als ein demokratischer Staat. Doch hat die Forschung immer wieder herausgearbeitet, dass Demokratie in einem weiteren Sinne von Gesellschaft, Kultur, Mentalität, aber auch des Ausbaus von Institutionen und Partizipation damit nicht zu Ende war, sondern sich als komplexer und konfliktreicher Bewältigungs-, Lern- und Erfahrungsprozess über viele Jahrzehnte erstreckte. In dem Seminar analysieren wir Etappen und Dimensionen der Demokratisierung von der Gründungssituation bis in die „neuen sozialen Bewegungen“ um 1980.
Literatur: Ulrich Herbert Hg., Wandlungsprozesse in Westdeutschland, Göttingen 2002; Anselm Doering-Manteuffel, Wie westlich sind die Deutschen? Göttingen 1999; Paul Nolte, Die Ordnung der deutschen Gesellschaft, München 2000; Kurt Sontheimer, So war Deutschland nie, München 1999; Ralf Dahrendorf, Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, Stuttgart 1965

Modul 1f - Geschichte Deutschlands und Italiens seit dem 2. Weltkrieg

(13 096a)
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
(13 429)
HS -
Deutschland und Italien 1945-2006. Gesellschaft, Politik und Kultur im Vergleich (2 SWS) (max. 40 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (15.10.) Oliver Janz
Italien und Deutschland weisen auch nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende von Faschismus und NS zahlreiche Parallelen auf. Sie reichen von der langjährigen Regierung christdemokratischer Parteien über das Wirtschaftwunder und seine gesellschaftlichen Folgen bis zu den sozialen Bewegungen der 1970er Jahre und zum Linksterrorismus. Hinzu kommen wachsende Verflechtungen im Zeichen von Migration, wirtschaftlicher Annäherung und europäischer Integration. Das Seminar wird diesen Konvergenzen, deren Erforschung gerade erst begonnen hat, aber auch divergierenden Tendenzen komparativ und beziehungsgeschichtlich nachgehen. Italienische Sprachkenntnisse sind willkommen, aber nicht Voraussetzung der Teilnahme. Die Veranstaltung versteht sich auch als Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und eignet sich besonders gut für Studenten, die auf der Suche nach einem Thema für die Examensarbeit sind.
Einführende Literatur: Paul Ginsborg: A History of Contemporary Italy. Society and Politics 1943-1988, London 1990; Ders.: Italy and its discontents: family, civil society, state 1980-2001, London 2003; Edgar Wolfrum: Die geglückte Demokratie. Geschichte der Bundesrepublik von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart 2006; Bernd Stöver: Die Bundesrepublik Deutschland, Darmstadt 2002; Gian Enrico Rusconi, Hans Woller (Hg.): Parallele Geschichte? Italien und Deutschland 1945-2000, Berlin 2006.

Modul 1g - Rhetorik und Öffentlichkeit in der neuesten Geschichte

(13 096a)
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
(13 428)
HS -
Politische Rhetorik in der Neuesten Geschichte (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Bernd Sösemann
An ausgewählten Beispielen untersuchen wir gemeinsam Methoden, Formen und Themen politischer Reden von unterschiedlichen Persönlichkeiten und in verschiedenen Situationen des öffentlichen Lebens im 19. und 20 Jh. unter kommunikationshistorischen Aspekten. Wo es möglich ist, berücksichtigen wir dabei audio-visuelle Dokumente, um die Rahmenbedingungen, Gestik und Mimik verstärkt mit einbeziehen zu können.
Die Lehrveranstaltung soll auf den Abschluss des Magisterstudiums vorbereiten; in der 3. Sitzung wird eine Klausur geschrieben, die über die weitere Teilnahme entscheidet.
Einführende Literatur: Bauer, Gerhard: Sprache und Sprachlosigkeit im Dritten Reich. 2., überarbeitete Auflage Köln 1990; Wende, Peter (Hg.): Politische Reden. Frankfurt am Main 1994 (insbes. die Einführung).

Modul 1h - Politik und Gesellschaft in Deutschland im 19. und 20. Jahrhunder

(13 040)
V -
Das lange 19. Jahrhundert. Einführung in die Geschichte der Moderne (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (22.10.) Jürgen Kocka
Die Vorlesung gibt einen Überblick über deutsche Geschichte vom späten 18. Jh. bis zum frühen 20. Jh. im europäischen und globalgeschichtlichen Zusammenhang. Sie führt in Grundprobleme der Epoche ein. Sie behandelt die sich wandelnden geschichtswissenschaftlichen Deutungen des „langen 19. Jahrhunderts“. Zugleich will sie in die Geschichte als wissenschaftliche Disziplin, mit Betonung der Neuesten Geschichte, einführen.
Einführende Literatur: Jürgen Kocka, Das lange 19. Jahrhundert, Stuttgart 2001; Christopher A. Bayly, Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914, Frankfurt/Main 2006; Jörg Fisch, Europa im Zeitalter von Wachstum und Gleichheit 1850-1914, Stuttgart 2002; Joachim Eibach/Günther Lottes (Hg.), Kompass der Geschichtswissenschaft, 2. Aufl., Göttingen 2006; Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, erw. Neuausg., Göttingen 2005

Modul 3 - Forschungsheuristiken

13 144
Ü -
Dichtung als Quellenmaterial antiker Sozialgeschichte (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (16.10.) Peter Spahn
Die Kenntnis wesentlicher Bereiche der griechischen Geschichte bis ins 5. Jh. v. Chr. verdanken wir hauptsächlich poetischen Texten. Für die archaische Epoche (8.-6. Jh.) sind dies die einzig zeitgenössischen literarischen Quellen, nämlich die Epen Homers und Hesiods sowie die teilweise nur fragmentarisch überlieferte Lyrik, etwa von Archilochos, Tyrtaios, Alkaios, Solon oder Theognis. Aus dem 5. Jh. sind neben den Gedichten der Chorlyrik (z.B. von Pindar) vor allem die klassischen Tragödien (von Aischylos, Sophokles und Euripides) sowie die Komödien des Aristophanes von Interesse. Mit Hilfe von Übersetzungen und Kommentaren sollen ausgewählte Texte der verschiedenen Gattungen v.a. auf sozialgeschichtliche Fragen hin untersucht werden.
Einführende Literatur: H. Fränkel, Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums, 3. Aufl. 1969; B. Snell, Dichtung und Gesellschaft, 1965; Chr. Meier, Die politische Kunst der griechischen Tragödie, 1988.
 
13 140
Ü -
Hilfswissenschaftliche Übung: Buchinschriften der Spätantike und des frühen Mittelalters (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Matthias Krüger
Die Paläographie gehört zu den klassischen Hilfswissenschaften der Geschichte. Sie „will lesen lehren“ (Ludwig Traube) und vermittelt somit die entscheidenden Voraussetzungen, um die mehrheitlich ungedruckte Quellenüberlieferung in den Archiven und Bibliotheken erschließen zu können. Im Mittelpunkt der Übung, die als Einführung in die Paläographie des Mittelalters konzipiert ist, stehen das Lesen und Bestimmen von Schriftarten aus dem Bereich der Buchschrift von der Spätantike bis zum Ende des 12. Jahrhunderts. Die Teilnehmer sollen anhand ausgewählter Beispiele mit der Entwicklung, Typologie und Nomenklatur der römischen, vorkarolingischen und karolingisch-romanischen Schriftarten Lateineuropas vertraut gemacht werden. Seiten- und Ausblicke auf die Kursiv- und Urkundenschrift oder die weitere Entwicklung der Buchschrift sind ebenso Bestandteil des Semesterprogramms wie eine kurze Einführung in die Handschriftenkunde und „Archäologie des mittelalterlichen Buches“ (Kodikologie).
Grundlegende Literatur: Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters (Grundlagen der Germanistik, 24), Berlin 2. Aufl. 1986.
 
13 141
Ü -
Hilfswissenschaftliche Übung: Einführung in die Heraldik (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Ludwig Biewer
Im Rahmen der Übung „Einführung in die Heraldik“ soll nach der Definition von "Heraldik" an Hand möglichst vieler praktischer Beispiele mit der heraldischen Terminologie, der Wappenbilderordnung, der Geschichte der Wappen, der heraldischen Kunst und der sich damit beschäftigenden Wissenschaft vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt im Mittelalter, es kommen aber auch auf Probleme der zeitgenössischen öffentlichen und privaten Heraldik (z.B. Länder- und Gemeindewappen im In- und Ausland) zur Sprache. In allen Abschnitten der Lehrveranstaltung wird mit den Quellen und der wichtigsten Fachliteratur vertraut gemacht.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384.
 
13 142
Ü -
Frühmittelalterliche Historiographie: Gattungstypen und Interpretationsmethoden (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Andreas Fischer
In der Geschichtsschreibung des frühen Mittelalters fanden unterschiedliche Ansätze zur Wahrnehmung der Vergangenheit ihren Niederschlag. Antike Traditionen und christliche Heilserwartung bestimmten die Konzeption der Werke auch über textliche Abhängigkeiten hinaus. In diesem Seminar soll anhand ausgewählter Beispiele wie etwa den Zehn Bücher Geschichten des Gregor von Tours oder der sogenannten Fredegar-Chronik untersucht werden, auf welche Weise die Verfasser Vergangenheit wahrnahmen, sie in ihrem Werk strukturierten und gestalteten. In den Blick genommen werden dabei insbesondere der Verstehenshorizont der Autoren, die faßbaren Leitmotive der Darstellung und die narrative Struktur der Werke, um sich auf diese Weise den Problemen bei der Interpretation dieser Quellengattung anzunähern.
Literatur: Herwig Wolfram, Einleitung oder Lügen mit der Wahrheit – Ein historiographisches Dilemma, in: Historiographie im frühen Mittelalter, hg. von Anton Scharer und Georg Scheibelreiter (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 32), Wien – München 1994, S. 11-25; Matthew Innes, Introduction: using the past, interpreting the present, influencing the future, in: The Uses of the Past in the Early Middle Ages, hg. von Yitzhak Hen und Matthew Innes, Cambridge 2000, S. 1-8.
 
13 143
Ü -
Der Brief als Kommunikationsmedium: Die Briefe der Katharina von Siena (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Ralf Lützelschwab
Nichts wies darauf hin, dass die als 24. Kind eines Färbers geborene Katharina von Siena dereinst die Geschicke der Kirche im Großen Abendländischen Schisma (1378-1415) mitbestimmen sollte. Der Spiritualität des Dominikanerordens nahestehend, wirkte K. zunächst karitativ, machte ihren wachsenden Einfluß danach aber auf (kirchen-)politischem Gebiet geltend. Sie unterhielt – angeleitet und unterstützt von prominenten Dominikanern – Briefkontakte zu den wichtigsten Persönlichkeiten des 14. Jahrhunderts, insbesondere zu Papst Gregor XI., den sie in seiner Entscheidung beeinflusste, den Sitz der Kurie von Avignon nach Rom zurückzuverlegen. Im Mittelpunkt der Übung stehen Fragen nach den äußeren Bedingungen mittelalterlicher Briefproduktion im allgemeinen, derjenigen einer nur rudimentär gebildeten, jedoch umso einflussreicheren Frau im besonderen. Dabei werden überlieferungsgeschichtliche Probleme ebenso behandelt wie der Inhalt der Briefe und deren Rezeption. Lateinkenntnisse sind hochwillkommen.
Literatur: Esch, Arnold: Drei Heilige und ihr soziales Umfeld in Rom: die Hl. Francesca Romana, die Hl. Birgitte von Schweden, die Hl. Katharina von Siena, in: ders.: Zeitalter und Menschenalter. Der Historiker und die Erfahrung vergangener Gegenwart, München, 1994, S. 134-158; Caterina von Siena: Sämtliche Briefe. An die Männer der Kirche I, hg. v. Werner Schmid, Passau 2005, S. 13-36.
 
13 145
Ü -
Archivalische Quellenkunde (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Archivstr. 12-14, Raum 109   Jürgen Kloosterhuis
Die Übung verbindet zunächst Unterrichtseinheiten der neuzeitlichen Amtlichen Aktenkunde mit solchen der spätmittelalterlichen Amtsbuchlehre. Auf dieser Grundlage beschäftigt sie sich anschließend mit Fragen der vorarchivischen und archivischen Überlieferungsbildung, der Komposition von Archivalien und der Tektonik von Archiven unter den Leitpunkten der Provenienz und Sprengelkompetenz. In einem dritten Schritt wird die staatliche und nichtstaatliche Archivlandschaft in der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Nachbarstaaten strukturiert. Damit setzt sich die Lehrveranstaltung insgesamt zum Ziel, den forschenden Zugang zu den wie die erschließende Handhabung der archivischen Quellen einzuüben.
Einführende Literatur: H. O. Meisner: Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Leipzig/Göttingen 1969. - J. Kloosterhuis: Amtliche Aktenkunde der Neuzeit. Ein hilfswissenschaftliches Kompendium, in: Archiv für Diplomatik 45 (1999), S. 465 – 563. - Fr. Beck, E. Henning (Hrsg.): Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung, Köln u.a. (3. Aufl.) 2002.
 
13 146
Ü -
Auf dem Weg zur Metropole. Urbanisierungsgeschichte Berlins 1862-1920 (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Übung mit Exkursionen zum gleichnamigen HS von Prof. Nolte Fr 16.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Hanno Hochmuth
Die Geschichte einer Stadt erschließt sich nicht nur über schriftliche Quellen. Die Stadt ist auch das steinerne Zeugnis ihrer eigenen Vergangenheit. Um die verschiedenen Zeitschichten offen zu legen, bedarf es eines geschulten Blickes. In der Übung soll diese „Augenarbeit“ (Karl Schlögel) am Beispiel Berlins trainiert werden. Auf Stadtspaziergängen wollen wir uns der Zeit von 1862 bis 1920 nähern, die Berlin vielleicht am nachhaltigsten geprägt hat. Wir suchen nach Mietskasernen und was von ihnen übrig blieb. Wir stolpern über alte Bahngelände, besichtigen ehemalige Industrieanlagen und erkunden die städtische Infrastruktur der Jahrhundertwende. Außerdem beschäftigen wir uns mit der kartographischen Repräsentation und Rekonstruktion der aufstrebenden Metropole.
Die Übung setzt die Teilnahme am gleichnamigen Hauptseminar von Prof. Dr. Paul Nolte voraus.
Einführende Literatur: Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München, Wien 2003; Wolfgang Ribbe (Hg.), Geschichte Berlins, Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart, Berlin 20023; Brian Ladd, The Ghosts of Berlin. Confronting German History in the Urban Landscape, Chicago 1997; David C. Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002; Johann Friedrich Geist / Klaus Kürvers, Das Berliner Mietshaus, Bd. 2: 1862-1945, München 1984.
 
13 147
Ü -
"Creating modern men" – Modernisierungstheorien und ihre Anwendung seit 1945 (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Stephan Malinowski
Getrieben vom Kalten Krieg, der Dekolonisierung und einem heute nur noch schwer nachvollziehbaren Optimismus entstand in den USA um 1950 eine einflußreiche sozialwissenschaftliche Denkschule, die als "modernization theory" bezeichnet wird. Ihre intellektuellen Hersteller und ihre politischen Anwender sahen sich vor der Aufgabe, 'unterentwickelte' Weltregionen zu ,modernisieren' und der höchsten Stufe der menschlichen Zivilisation, dem "age of mass consumption" entgegenzuführen. In der Übung werden Texte dieser Denkschule gelesen, die spätestens in den Globalisierungsdebatten sowie im Postulat vom ,Kampf der Kulturen' ihre Aktualität beweist und durch ihre enge Verzahnung mit Institutionen der amerikanischen Innen- und Außenpolitik stets mehr als nur Theorie gewesen ist.
Einführende Literatur: Nils Gilman, Mandarins of the Future. Modernization Theory in Cold War America, Baltimore/London 2003.
 
13 148
Ü -
Geschichte in bewegten Bildern: Filme als Quelle und Medium (2 SWS); Block Fr 14.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (s. A.) Uwe Puschner,
Johannes Zechner
Das Medium Film spielt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts eine kaum zu überschätzende Rolle. Jedoch tut sich eine traditionell textorientierte Geschichtswissenschaft auch nach dem vielbeschworenen „pictorial turn“ noch schwer mit der historischen Analyse der bewegten Bilder. Die praxisorientierte Übung führt anhand von ausgewählten Ausschnitten aus historischen Dokumentar- und Spielfilmen der Zeitgeschichte in den kritischen Umgang mit der Quellengattung Film ein.
Lit.: G. Moltmann, K. F. Reimers (Hg.): Zeitgeschichte im Film- und Tondokument, Göttingen 1970; R. Rother (Hg.): Bilder schreiben Geschichte. Der Historiker im Kino, Berlin 1991; P. Zimmermann (Hg.): Geschichte des dokumentarischen Films 1895-1945, 3 Bände, Stuttgart 2005; R. Reichert (Hg.): Kulturfilm im "Dritten Reich", Wien 2006.
 
13 149
Ü -
Was ist eigentlich Globalgeschichte? (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (18.10.) Kirsten Rüther
Historiker und Historikerinnen der global geprägten Gegenwart und als Teile einer sich als globalisierend erfahrenden Gesellschaft widmen sich mit neuem Interesse Formen der Geschichtsschreibung, die nationalstaatlich gerahmte und regionenspezifische historische Narrative erweitern oder gar zu überwinden versuchen. In diesem historiographie-geschichtlichen Seminar geht es darum, ausgewählte Konzepte zu untersuchen, die in diesem Sinne herkömmliche Ansätze aufgreifen und erweitern. Auch geht es darum, globale und weltumspannende Prozesse historischer Erfahrung zu historisieren und auf diese Weise dem Schlagwort der "Globalisierung" eine historische Dimension zuzuordnen. "Weltgeschichte", "Globalgeschichte", der "Vergleich", "transnationale Geschichte", "translokale" Ansätze, "Transterritorialität" und "Verflechtungsgeschichte" sollen konzeptuell erarbeitet, von älteren Konzepten wie zum Beispiel der "Universalgeschichte" abgegrenzt und in Bezug auf ein gemeinsam noch auszuwählendes konkretes Thema exemplarisch erörtert werden.
Vorbereitende Literaturempfehlung: Manning, Patrick: Navigating World History: Historians Create a Global Past. New York 2003.

Modul 4 - Räume und Regionen

13 150
HS/Ü -
"Die doppelte Katharina". Die russische Zarin Katharina II. (1729-1796) als historiographische und historische Herrscherfigur an der Zeitenwende. (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Michaela Hohkamp
Die russische Zarin Katharina II. war bereits zeitgenössisch eine schillernde Figur, die das Interesse zahlreicher Historiographen erregt hat. Ziel dieses Seminars wird es sein, Katharina II. in ihre historischen, kulturellen und verwandtschaftlichen Kontexte einzuordnen und dabei durch die kritische Lektüre der Geschichtsschreibung über diese Zarin historiographische Bilder einer Herrscherin am Ende des Ancien Régime zu rekonstruieren.
Voranmeldung bitte bis 10. Oktober 2007 über email: hohkamp@zedat.fu-berlin.de
Einführende Literatur: Dieter Wunderlich, Vernetzte Karrieren: Friedrich der Große, Maria Theresia, Katharina die Große, Regensburg 2000; Isabel de Madriaga, Russia in the age of Catherine the Great, London 2002.
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
13 151
HS/Ü -
Differenz begreifen: "Afrika" entdeckt "Europa" (19. Jahrhundert) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Kirsten Rüther
Es ist nicht ungewöhnlich, "Entdeckungen" von Europa und europäischen Akteuren ausgehend zu denken. Und doch implizierten Vorgänge des "Entdeckens" komplexe Dynamiken des "Erkundens", des "Sich-Begegnens", der Wahrnehmung des "Eigenen" und des "Fremden". Um den so genannten Perspektivwechsel in den Mittelpunkt der Seminararbeit zu rücken, befasst sich das Seminar mit dem Vorgang, dass "Afrika" "Europa" entdeckt. Im Zentrum stehen lokalspezifische, teilweise aus Quellen zu rekonstruierende, teilweise anhand vorhandener Sekundärliteratur zu erarbeitender Begegnungen zwischen unterschiedlichen Kulturen und Gruppierungen. Es sollen Wahrnehmungsmuster in spezifischen historischen Situationen und der Umgang mit Differenz erarbeitet und, ausgehend von ausgewählten Fallbeispielen, Konzepte von "Begegnung" und "Differenz" abgeleitet und erörtert werden.
Vorbereitende Literaturempfehlung: Northrup, David. Africa's Discovery of Europe, 1450-1850. New York 2002.
 
(32 431)
HS -
Transatlantic Engineering Communities in the 19th Century (Modul B) (2 SWS) (5 LP) (max. 30 Teiln.) (Englisch); Di 14.00-16.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 319 (Seminarraum) (16.10.) Maria-Michaela Hampf
Obligatory registration in Blackboard by Oct. 14th, 2007

The focus of this seminar will be the cultural and social aspects of technology and engineering. We will examine the emergence of the profession of the civil engineer in the US and Canada in the context of different engineering cultures and traditions.
British, French and German engineers, schools and professional networks helped shape fields as diverse as mining, the construction of lighthouses and the New England Kitchen. Varying concepts of modern science and its application shaped American engineering as did conflicts between military and civilian approaches. As much as distinct building traditions and engineering cultures were competing with each other, British-American-European networks of engineers, inventors and „men of science“ also realized common projects such as the Atlantic telegraph cable. By constructing what has been termed the “Victorian Internet” they contributed to the first distinctly modern wave of globalization.

Requirements: Class participation, written and oral assignments, term paper.

Literature: The required Literature will be made available on Blackboard

Modul 7 - Forschung als Prozess (für Studierende im 2. Studienjahr)

13 172
C -
Forschungscolloquium zur Alten Geschichte (1 SWS); Mi 18.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Ernst Baltrusch,
Peter Spahn
 
13 170
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte der Spätantike und des Frühen Mittelalters (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (16.10.) Stefan Esders
 
13 171
C -
Forschungscolloquium (2 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Matthias Thumser
 
(13 435)
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Di 16.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 360 (s. A.) Uwe Puschner
 
(13 437)
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Mi 18.00-21.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (24.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die bei mir Ihre Abschlussarbeit im B.A.-Studium und im Magisterstudium schreiben oder die bei mir ihre Dissertation verfassen. Der erfolgreiche Besuch einer eines meiner Vertiefungsmodule oder einer meiner Veranstaltungen im Hauptstudium bildet die Voraussetzung. In den Sitzungen sollen in erster Linie die Fragestellungen und Methoden diskutiert werden, die von den Teilnehmern bei der Bearbeitung der einzelnen Themen verfolgt werden. Darüber hinaus wird es auch um allgemeinere Fragen und Probleme einer Geschichte der öffentlichen Kommunikation gehen. Von allen Kandidaten werden regelmäßige Mitarbeit und Kurzberichte über den Stand ihrer Arbeiten erwartet. Eine persönliche Anmeldung im Sekretariat (Tel. 030/838-58448) ist erforderlich.
 
(13 438)
C -
Forschungs- und Examenscolloquium (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 18.00-21.00 - Koserstr. 20, A 320 (Übungsraum) (s. A.) Oliver Janz
Diskussion laufender Examens- und Forschungsarbeiten zur neueren europäischen Geschichte
 
(13 442)
C -
Colloquium zur Zeitgeschichte (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (s. A.) Paul Nolte-Wienfort
In dem Colloquium zur Zeitgeschichte werden laufende Projekte des Lehrstuhls vorgestellt, und auswärtige Gäste stellen ihre Forschungen zur Diskussion. Ein detailliertes Programm liegt zu Beginn des Sommersemesters vor. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
 
Beginn verschoben auf 23.10.!
(33 230)
C -
Examens- und Forschungscolloquium zur Geschichte Lateinamerikas (2 SWS); Di 18.00-20.00 - ZI LAI Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (Seminarraum) (16.10.) Stefan Rinke

Im Colloquium stellen Examenskandidat/inn/en und Gäste ihre Forschungen vor.

Sprechstunden
Stefan Rinke: http://www.lai.fu-berlin.de/institut/mitarbeiterinnen/professor_inn_en/rinke.shtml
 
(13 439)
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en (1 SWS); Mi 18.00-20.00, - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (24.10.) Claudia Ulbrich
Das Kolloquium für ExamenskandidatInnen findet im Wechsel mit dem Kolloquium für DoktorandInnen statt. Im Examenskolloquium werden examensrelevante Themen behandelt und Fähigkeiten vermittelt, die für den Studienabschluss relevant sind (Probeklausuren, Vorbereitung auf mündliche Abschlussprüfung und Abschlussarbeit). Die Teilnahme am Examenskolloquium wird Studierenden in der Examensphase dringend empfohlen.

Bachelorstudiengang / Lehramtsbezogene Berufswissenschaft (LBW)

Grundlagenmodul bzw. Basismodul: Didaktik der Geschichte

Achtung! Änderung des Dozentennamens!
13 250
GS I -
Einführung in die Didaktik der Geschichte (Basismodul/Grundlagenmodul) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Axel Becker
Das Grundseminar "Einführung in die Didaktik der Geschichte" ist grundlegend für alle weiteren geschichtsdidaktischen Veranstaltungen und muss als erstes geschichtsdidaktisches Seminar belegt werden. Es führt ein in Grundbegriffe, Aufgaben und Probleme der Geschichtsdidaktik, es soll die theoretische und notwendige Verbindung von Geschichtsforschung, Geschichtswissenschaftstheorie und Geschichtsunterricht darstellen und reflektieren. Wesentliche Fragen werden dabei sein: Was sind die Ziele historischer Bildung im Geschichtsunterricht? Welche Bedeutung kann Geschichtsunterricht heute haben? Aktuelle Themen der Geschichtsdidaktik werden anhand von Thesenpapieren vorgestellt und erörtert, z.B. lern- und entwicklungsspychologische Voraussetzungen historischen Lernens, multiperspektivischer und problemorientierter Geschichtsunterricht, Medien und Methoden des Geschichtsunterrichts, Gender, Geschichtskultur. Die wichtigsten geschichtsdidaktischen Handbücher und Zeitschriften werden vorgestellt. Zur aktiven Teilnahme gehört auch die Vorbereitung eines Themas mit Hilfe eines Impulsreferates und einem Thesenpapier. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen. Es wird für BA-Studierende angeboten. Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Einführende Literatur: Hilke Günther-Arndt (Hrsg.): Geschichtsdidaktik, Berlin 2003. Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2007. Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach 1999.
 
Achtung! Verschiedene Änderungen!
13 251
GS II -
Planung von Geschichtsunterricht zu den Längsschnitten Frieden und Menschenrechte (Basismodul/Grundlagenmodul) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (18.10.) Karlheinz Lipp
Das Grundseminar II bereitet auf das Fachpraktikum im Fach Geschichte vor, es soll zeigen und üben, wie Geschichtsunterricht zu planen und zu analysieren ist.
Im Seminar werden wir vor allem die Planungselemente eines Entwurfs kennen lernen und Methoden, Medien und Prinzipien des Geschichtsunterrichts im Einzelnen wie in ihrem Zusammenspiel und im Blick auf ihre Verwendbarkeit im Unterricht untersuchen. Inhaltlich wollen wir uns auf Themenstellungen des Mittelalters und deren Behandlung anhand der Berliner Rahmenlehrpläne beziehen. Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Das Seminar II baut auf dem Grundseminar I auf und kann nur im Verbund mit diesem oder im Anschluss an dieses belegt werden. Es wird für BA-Studierende angeboten.
Zur aktiven Teilnahme gehören gezielte Vorbereitungen auf einzelne Sitzungen (i.d.R. Lektüre). Prüfungsleistung ist eine benotete Hausarbeit (Planung und Vorstellung eines Unterrichtsentwurfs).
Einführende Literatur: Michael Sauer: Geschichte unterrichten, 2006, Hilke Günther-Arndt (Hrsg.): Geschichtsdidaktik, Berlin 2003. H. Meyer: Leitfaden der Unterrichtsvorbereitung, Königstein 2003, Gies: Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung, 2004.

Masterstudiengang Lehramt - Geschichte

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Modul 1 - Probleme der neuesten Geschichte

(13 096a)
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
(13 122)
S/HS -
Auf dem Weg zur Metropole. Urbanisierungsgeschichte Berlins 1862-1920. (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
mit Exkursionen in Berlin
(18.10.) Paul Nolte-Wienfort
Kommentar: Seit der Reichsgründungszeit entwickelte sich Berlin innerhalb weniger Jahrzehnte zur Millionenstadt und Metropole. In dem Seminar sollen zentrale Dimensionen dieses Prozesses bis zur Bildung von „Groß-Berlin“ im Jahre 1920 untersucht werden: Gewerbliche und industrielle Entwicklung; das Städtewachstum in Wohnquartieren von der Mietskaserne bis zur Villenkolonie, die Entwicklung öffentlicher Infrastrukturen (Verkehr, Versorgung, Bildung soziale und medizinische Infrastrukturen), aber auch die Herausbildung einer urbanen Kultur und Lebensweise. Dabei wird u.a. nach dem Verhältnis von „naturwüchsiger“ Eigendynamik und politisch-gesellschaftlicher Planung gefragt, nach der zeigenössischen Wahrnehmung und Reflexion der stürmischen Veränderungen sowie nach sozialen Topographien und sozialen Ungleichheiten im Urbanisierungsprozess.
Ergänzend zu dem Seminar wird die Teilnahme an der Übung mit Exkursionen [Hanno Hochmuth, .s. Übung 13 146..] vorausgesetzt.
Literatur: Wolfgang Ribbe (Hg.), Geschichte Berlins, Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart, Berlin 20023; Brian Ladd, The Ghosts of Berlin. Confronting German History in the Urban Landscape, Chicago 1997; David C. Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002; Johann Friedrich Geist / Klaus Kürvers, Das Berliner Mietshaus, Bd. 2: 1862-1945, München 1984

Modul 2 - Vervollständigung epochaler Kompetenzen

Schwerpunkt: Alte Geschichte

(13 111)
HS/Ü -
Freundschaft und Gesellschaft bei den Griechen (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Peter Spahn
Der literarische Diskurs über Probleme der Freundschaft, über das Verhältnis zu 'Freund' ('philos') und 'Feind' ('echthros') gehört zu den historischen Besonderheiten und originären Leistungen der griechischen Antike. Von den Epen Homers und Hesiods über die archaische Lyrik, die klassische Tragödien- und Komödienliteratur, die Gerichtsreden und andere Prosaschriften bis hin zur philosophischen Ethik (v.a. seit dem 4. Jh. v. Chr.) gibt es für diese Fragen ein reiches und vielfältiges Quellenmaterial. Die Ausgangsfrage des Seminars zielt auf die soziale Funktion dieser eigenartigen Freundschaftsliteratur: Weshalb und wozu hatten die Griechen sie offenbar nötig? Und was verrät sie uns über das gesellschaftliche Leben, sowie dessen Bedingungen und Veränderungen im archaischen und klassischen Griechenland?
Einführende Literatur: F. Dirlmeier, 'philos' und 'philia' im vorhellenischen Griechenland, 1931; B. Snell, Dichtung und Gesellschaft, 1965; K. J. Dover, Greek Popular Morality in the Time of Plato and Aristotle, 1974; J. C. Fraisse, Philia. La notion d'amitié dans la philosophie antique, 1974; G. Herman, Ritualised Friendship and the Greek City, 1987; M. W. Blundell, Helping friends and harming enemies. A study in Sophocles and Greek ethics, 1989; D. Konstan, Friendship in the classical World, 1997.
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
(13 112)
HS/Ü -
Der Peloponnesische Krieg (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (15.10.) Ernst Baltrusch
Es war ein Krieg, wie keiner zuvor, gewaltig, zerstörerisch und umwälzend. So jedenfalls beschreibt Thukydides, der bedeutendste Geschichtsschreiber der Antike, diesen Krieg zwischen zwei Bündnissystemen, dem Peloponnesischen Bund und dem attischen Seebund. Das Hauptseminar setzt folgende Schwerpunkte: Der Historiker des Krieges Thukydides; die Bündnissysteme Athens und Spartas; die Entwicklung im Krieg; die Phasen des Krieges; der Nikias-Vertrag; die Sizilienexpedition der Athener und schließlich das Ende des fast 30jährigen Ringens.
Einführende Literatur: B. Bleckmann, Der Peloponnesische Krieg, München 2007; R. Schulz, Athen und Sparta, Darmstadt 2003; W. Cawkell, Thucydides and the Peloponnesian War, London 1997. Empfohlen wird die Anschaffung des Thukydides, Der Peloponnesische Krieg (Reclam oder Tusculum).

Schwerpunkt: Mittelalterliche Geschichte

(13 085)
V/Ü -
Das Karolingische Imperium (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Stefan Esders
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die politische Geschichte des Frankenreichs unter der karolingischen Dynastie (751-987). Die administrativen, kulturellen, religiösen und sozialen Rahmenbedingungen des karolingischen Großreiches bilden weitere Schwerpunkte der Vorlesung.
Einführende Literatur: Rudolf Schieffer, Die Zeit des karolingischen Großreiches 714-887, Stuttgart 2005 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 2).
 
(13 116)
HS/Ü -
Der byzantinische Bilderstreit und seine Rezeption im Westen (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Stefan Esders
Der Bilderstreit in Byzanz gehört zu den folgenreichsten theologischen Kontroversen im Frühmittelalter. Ausgehend von der Behandlung der Bilderfrage und ihrer theologischen Grundlagen werden im Seminar der Verlauf und die Auswirkungen des Konfliktes in Byzanz untersucht, um im Anschluß daran die Reaktionen im Westen seitens des Papsttums und des Frankenreiches zu verfolgen, die wesentlich zur Erneuerung des westlichen Kaisertums im 800 beitrugen.
Literatur: Gilbert Dagron, Ikonoklasmus und Begründung der Orthodoxie (726–847), in: Ders. / Pierre Riché / André Vauchez (Hrsgg.), Bischöfe, Mönche und Kaiser (642–1054), Freiburg u. a. 1994 (Die Geschichte des Christentums 4), S. 97-175. Arnold Angenendt, Der römische und der gallisch-fränkische Anti-Ikonoklasmus, in: Frühmittelalterliche Studien 35 (2001) S. 201-225.

Schwerpunkt: Frühe Neuzeit

(13 150)
HS/Ü -
"Die doppelte Katharina". Die russische Zarin Katharina II. (1729-1796) als historiographische und historische Herrscherfigur an der Zeitenwende. (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Michaela Hohkamp
Die russische Zarin Katharina II. war bereits zeitgenössisch eine schillernde Figur, die das Interesse zahlreicher Historiographen erregt hat. Ziel dieses Seminars wird es sein, Katharina II. in ihre historischen, kulturellen und verwandtschaftlichen Kontexte einzuordnen und dabei durch die kritische Lektüre der Geschichtsschreibung über diese Zarin historiographische Bilder einer Herrscherin am Ende des Ancien Régime zu rekonstruieren.
Voranmeldung bitte bis 10. Oktober 2007 über email: hohkamp@zedat.fu-berlin.de
Einführende Literatur: Dieter Wunderlich, Vernetzte Karrieren: Friedrich der Große, Maria Theresia, Katharina die Große, Regensburg 2000; Isabel de Madriaga, Russia in the age of Catherine the Great, London 2002.
 
(13 121)
HS/Ü -
Konkurrentinnen (1. Sem. Master und Magister sofern noch Plätze frei sind) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Claudia Ulbrich
Geschlechterverhältnisse werden in der Forschung meist als komplementär beschrieben. Binäre Kategorien wie drinnen-draußen oder privat-öffentlich legen die Vermutung nahe, dass die Aufgaben von Mann und Frau bzw. Hausvater und Hausmutter klar aufgeteilt und in ein hierarchisches, aber letztlich doch harmonisches Gesellschaftsmodell eingebunden gewesen seien. Ausgangspunkt der Arbeit im Seminar soll nicht die Komplementarität, sondern die Konkurrenz sein. Wir werden der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen Männer und Frauen in der Frühen Neuzeit zu KonkurrentInnen wurden? Um diese Frage diskutieren zu können, befassen wir uns im Seminar mit gelehrten Frauen, wie der Schriftstellerin Marie Le Jars de Gournay, der fille d’alliance von Montaigne, mit Hebammen, Hexen und Heilerinnen sowie Herrscherinnen, Händlerinnen und Handwerkerinnen. Normative Texte und Praktiken werden analysiert, um herauszufinden, welche Bedeutung der Konkurrenz im Geschlechterverhältnis in der Frühen Neuzeit zukam.
Einführende Literatur: Claudia Opitz, Um-ordnungen der Geschlechter. Einführung in die Geschlechtergeschichte (Historische Einführungen, Bd. 10), Berlin 2005.

Schwerpunkt: Späte Neuzeit

(13 146)
Ü -
Auf dem Weg zur Metropole. Urbanisierungsgeschichte Berlins 1862-1920 (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Übung mit Exkursionen zum gleichnamigen HS von Prof. Nolte Fr 16.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Hanno Hochmuth
Die Geschichte einer Stadt erschließt sich nicht nur über schriftliche Quellen. Die Stadt ist auch das steinerne Zeugnis ihrer eigenen Vergangenheit. Um die verschiedenen Zeitschichten offen zu legen, bedarf es eines geschulten Blickes. In der Übung soll diese „Augenarbeit“ (Karl Schlögel) am Beispiel Berlins trainiert werden. Auf Stadtspaziergängen wollen wir uns der Zeit von 1862 bis 1920 nähern, die Berlin vielleicht am nachhaltigsten geprägt hat. Wir suchen nach Mietskasernen und was von ihnen übrig blieb. Wir stolpern über alte Bahngelände, besichtigen ehemalige Industrieanlagen und erkunden die städtische Infrastruktur der Jahrhundertwende. Außerdem beschäftigen wir uns mit der kartographischen Repräsentation und Rekonstruktion der aufstrebenden Metropole.
Die Übung setzt die Teilnahme am gleichnamigen Hauptseminar von Prof. Dr. Paul Nolte voraus.
Einführende Literatur: Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München, Wien 2003; Wolfgang Ribbe (Hg.), Geschichte Berlins, Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart, Berlin 20023; Brian Ladd, The Ghosts of Berlin. Confronting German History in the Urban Landscape, Chicago 1997; David C. Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002; Johann Friedrich Geist / Klaus Kürvers, Das Berliner Mietshaus, Bd. 2: 1862-1945, München 1984.
 
(13 147)
Ü -
"Creating modern men" – Modernisierungstheorien und ihre Anwendung seit 1945 (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Stephan Malinowski
Getrieben vom Kalten Krieg, der Dekolonisierung und einem heute nur noch schwer nachvollziehbaren Optimismus entstand in den USA um 1950 eine einflußreiche sozialwissenschaftliche Denkschule, die als "modernization theory" bezeichnet wird. Ihre intellektuellen Hersteller und ihre politischen Anwender sahen sich vor der Aufgabe, 'unterentwickelte' Weltregionen zu ,modernisieren' und der höchsten Stufe der menschlichen Zivilisation, dem "age of mass consumption" entgegenzuführen. In der Übung werden Texte dieser Denkschule gelesen, die spätestens in den Globalisierungsdebatten sowie im Postulat vom ,Kampf der Kulturen' ihre Aktualität beweist und durch ihre enge Verzahnung mit Institutionen der amerikanischen Innen- und Außenpolitik stets mehr als nur Theorie gewesen ist.
Einführende Literatur: Nils Gilman, Mandarins of the Future. Modernization Theory in Cold War America, Baltimore/London 2003.
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
(13 151)
HS/Ü -
Differenz begreifen: "Afrika" entdeckt "Europa" (19. Jahrhundert) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Kirsten Rüther
Es ist nicht ungewöhnlich, "Entdeckungen" von Europa und europäischen Akteuren ausgehend zu denken. Und doch implizierten Vorgänge des "Entdeckens" komplexe Dynamiken des "Erkundens", des "Sich-Begegnens", der Wahrnehmung des "Eigenen" und des "Fremden". Um den so genannten Perspektivwechsel in den Mittelpunkt der Seminararbeit zu rücken, befasst sich das Seminar mit dem Vorgang, dass "Afrika" "Europa" entdeckt. Im Zentrum stehen lokalspezifische, teilweise aus Quellen zu rekonstruierende, teilweise anhand vorhandener Sekundärliteratur zu erarbeitender Begegnungen zwischen unterschiedlichen Kulturen und Gruppierungen. Es sollen Wahrnehmungsmuster in spezifischen historischen Situationen und der Umgang mit Differenz erarbeitet und, ausgehend von ausgewählten Fallbeispielen, Konzepte von "Begegnung" und "Differenz" abgeleitet und erörtert werden.
Vorbereitende Literaturempfehlung: Northrup, David. Africa's Discovery of Europe, 1450-1850. New York 2002.

Modul 4 - Fachbezogenes Unterrichten (Schulpraktische Studien im Fach Geschichte)

13 260
VbS -
Modul Schulpraktische Studien (Vorbereitung, Praktikum, Nachbereitung) (1 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 18.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (15.10.) Michele Barricelli
In diesem Seminar werden die aus den fachdidaktischen Modulen des BA bereits eingeführten Prinzipien der Planung eines zeitgemäßen standard- und kompetenzorientierten Geschichtsunterrichts (Stichworte z.B.: Multiperspektivität, Handlungsorientierung, historische Urteilsbildung) theoretisch vertieft und deren praktische Umsetzung geübt. Gleichzeitig werden fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht diskutiert. Eine gewichtige Rolle spielt zudem die kritisch-produktive Auseinandersetzung mit den aktuellen Rahmenlehrplänen der Berliner Schule und den vom Verband der Geschichtslehrer Deutschlands herausgegebenen „Bildungsstandards Geschichte“. Zudem lernen die Studierenden bereits ihre Praktikumsschulen und ggf. –klassen kennen.
Literatur: Horst Gies (in Zusammenarbeit mit Michele Barricelli und Michael Toepfer): Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung. Köln 2004. Michael Sauer: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. 5., aktual. U. erweiterte Aufl. Seelze 2005. Michele Barricelli, Michael Sauer: „Was ist guter Geschichtsunterricht?“ Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht. In: GWU 57 (2006), S. 4-26.
 
Achtung! Änderung des Dozentennamens!
13 261
UP -
Unterrichtspraktikum im Block vom 18.2. bis 15.3.2008 (2 SWS) (max. 12 Teiln.); n. V. - in Schulen
Infos kommen per Mail!
(18.2.) Axel Becker
Das Unterrichtspraktikum besteht schwerpunktmäßig aus Hospitationen und der Planung, Durchführung und Analyse eigenen Unterrichts. Es ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen. Das Praktikum beginnt semesterbegleitend mit Hospitationen, während dieser Zeit wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und der Dozentin. Es wird erwartet, dass mindestens sechs vollständige Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden und dass in weiteren sechs Stunden Unterrichtstätigkeiten von den Praktikant/innen übernommen werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher das Vorbereitungsseminar (innerhalb des Moduls) mit Erfolg absolviert worden sind und parallel zum Praktikum muss das Nachbereitungsseminar besucht werden.
Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Literatur: Literatur: Gies: Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung, 2004.
 
Achtung! Änderung des Dozentennamens!
13 262
NS -
Modul Schulpraktische Studien (Nachbereitungsseminar zum Unterrichtspraktikum (13261) - n. V.) (2 SWS) (max. 12 Teiln.); Di 16.00-19.00 - Koserstr. 20, s. A.
Infos kommen per Mail!
(n. V.) Axel Becker
Das Nachbereitungsseminar ist an die gleichzeitige Durchführung der schulpraktischen Studien im Fach Geschichte gekoppelt.
Im Seminar werden die Erfahrungen der Teilnehmenden in den Bereichen Erziehen, Unterrichten und Beurteilen kritisch ausgewertet. Es gibt Hilfestellungen zur Ausarbeitung des Berichts. U.a. spielen folgende Fragen eine Rolle: Wie kann erteilter Unterricht sinnvoll und kritisch dargestellt, analysiert und reflektiert werden? Anhand der Auswertung der Unterrichtsversuche werden allgemeine wie auch spezielle Probleme diskutiert und Rückschlüsse erörtert. Dabei werden auch schriftliche Ausarbeitungen von alternativen Lösungsmöglichkeiten erprobter Unterrichtsschritte erarbeitet.
Die ersten Sitzungen finden bereits parallel zur Erprobung in den Schulen statt.
Das Seminar wird für MA-Studierende angeboten.
Prüfungsleistung ist eine benotete Hausarbeit (Planung und Vorstellung eines Unterrichtsentwurfs).
Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Einführende Literatur: Hilke Günther-Arndt (Hrsg.): Geschichtsdidaktik, Berlin 2003. H. Meyer: Leitfaden der Unterrichtsvorbereitung, Königstein 2003, 13. Aufl. M. Sauer: Geschichte unterrichten, Seelze-Velber 2001.

Modul 5 - Spezielle Probleme der Geschichtsdidaktik und des historischen Lernens

Achtung! Änderung des Dozentennamens!
13 270
VtS -
Fachdidaktische Prinzipien des Geschichtsunterrichts (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Judith Martin
Geschichtsunterricht berücksichtigt verschiedene Dimensionen von Geschichte (wie z.B. Alltagsgeschichte, politische Geschichte, Wirtschaft- und Gendergeschichte) und bedient sich unterschiedlicher strukturierender Verfahren (wie z.B. genetisches, diachrones, biographisches Verfahren). „Quer“ zu diesen Zugängen liegen die fachdidaktischen Prinzipien, die relevante Orientierungen für die Aufbereitung des Geschichtsunterrichts geben.
Zu diesen Prinzipien gehören z.B. die Problemorientierung, die Multiperspektivität, das forschend-entdeckende Lernen, die Handlungsorientierung, der Gegenwarts-, Zukunfts- und Lebensweltbezug und die Wissenschaftsorientierung. Im Seminar werden verschiedene Prinzipien vorgestellt und anhand konkreter Kriterien (wie Bedeutsamkeit, Stärken und Schwächen) untersucht.
Die Teilnehmenden halten einen ausgearbeiteten Vortrag und stellen ein Thesenpapier zur Verfügung. Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. Es wird für MA-Studierende angeboten.
Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Einführende Literatur: Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2007.
 
Achtung! Änderung des Dozentennamens!
13 271
Ü -
Unterrichtspraktische Übungen zu den fachdidaktischen Prinzipien des Geschichtsunterrichts (Übung zu 13270) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (18.10.) Judith Martin
Die Übung ist an das Vertiefungsseminar des Moduls gekoppelt. Während das Vertiefungsseminar „Fachdidaktische Prinzipien des GU“ sich stärker auf der Theorieebene mit relevanten Prinzipien beschäftigt, geht es in der Übung um den Praxisbezug.
Was bedeuten die fachdidaktischen Prinzipien wie z.B. die Problemorientierung, die Multiperspektivität, das forschend-entdeckende Lernen, die Handlungsorientierung, der Gegenwarts-, Zukunfts- und Lebensweltbezug und die Wissenschaftsorientierung im Blick auf die praktische Umsetzung im GU? Untersucht wird u.a., welche Methoden und Medien sich zur Umsetzung welcher Prinzipien eignen, wie konkrete Unterrichtsmaterialien diese umsetzen und welche Relevanz die Prinzipien in den Rahmenlehrplänen (Berlin) finden.
Zur aktiven Teilnahme gehören auch kleinere (auch schriftliche) Vorbereitungen sowie die Leitung einer Seminardiskussion nach einem vorbereiteten Impulsvortrag. Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. Es wird für MA-Studierende angeboten.
Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Einführende Literatur: Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2007

Magisterstudiengang / Lehramt nach der alten Studienordnung - Geschichte

Historische Hilfswissenschaften

(13 140)
Ü -
Hilfswissenschaftliche Übung: Buchinschriften der Spätantike und des frühen Mittelalters (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Matthias Krüger
Die Paläographie gehört zu den klassischen Hilfswissenschaften der Geschichte. Sie „will lesen lehren“ (Ludwig Traube) und vermittelt somit die entscheidenden Voraussetzungen, um die mehrheitlich ungedruckte Quellenüberlieferung in den Archiven und Bibliotheken erschließen zu können. Im Mittelpunkt der Übung, die als Einführung in die Paläographie des Mittelalters konzipiert ist, stehen das Lesen und Bestimmen von Schriftarten aus dem Bereich der Buchschrift von der Spätantike bis zum Ende des 12. Jahrhunderts. Die Teilnehmer sollen anhand ausgewählter Beispiele mit der Entwicklung, Typologie und Nomenklatur der römischen, vorkarolingischen und karolingisch-romanischen Schriftarten Lateineuropas vertraut gemacht werden. Seiten- und Ausblicke auf die Kursiv- und Urkundenschrift oder die weitere Entwicklung der Buchschrift sind ebenso Bestandteil des Semesterprogramms wie eine kurze Einführung in die Handschriftenkunde und „Archäologie des mittelalterlichen Buches“ (Kodikologie).
Grundlegende Literatur: Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters (Grundlagen der Germanistik, 24), Berlin 2. Aufl. 1986.
 
(13 141)
Ü -
Hilfswissenschaftliche Übung: Einführung in die Heraldik (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Ludwig Biewer
Im Rahmen der Übung „Einführung in die Heraldik“ soll nach der Definition von "Heraldik" an Hand möglichst vieler praktischer Beispiele mit der heraldischen Terminologie, der Wappenbilderordnung, der Geschichte der Wappen, der heraldischen Kunst und der sich damit beschäftigenden Wissenschaft vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt im Mittelalter, es kommen aber auch auf Probleme der zeitgenössischen öffentlichen und privaten Heraldik (z.B. Länder- und Gemeindewappen im In- und Ausland) zur Sprache. In allen Abschnitten der Lehrveranstaltung wird mit den Quellen und der wichtigsten Fachliteratur vertraut gemacht.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384.

Alte Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

ACHTUNG! NEU
(13 448)
V -
Geschichte - Macht - Vergnügen (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (31.10.) Dozenten der Geschichte
Diese öffentliche Universitätsvorlesung, eine Reihe des Friedrich-Meinecke-Institutes der Freien Universität zum Jahr der Geisteswissenschaften, stellt Ihnen verschiedene Epochen im internationalen und kulturellen Vergleich vor, aber auch eine Reihe anerkannter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die an der Freien Universität Berlin lehren und forschen. Sie machen das "Spektakuläre" in der Geschichte anschaulich und erläutern den Umgang mit historischen Fragestellungen.

Macht und Vergnügen im Laufe der Geschichte: Das Spektrum dieser Veranstaltungsreihe reicht vom griechischen Theater und dem römischen "panem et circenses" bis zu den modernen Freizeitparks oder "spectator sports" im 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen die kollektiven Vergnügungen, die in kulturelle und politische Zusammenhänge eingelassen sind.

Veranstaltungskalender:
31.10.07 Prof. Dr. Paul Nolte: Kultur und Kommerz: Die Modernisierung des Vergnügens im 20. Jahrhundert
07.11.07 Prof. Dr. Gertrud Pickhan: Polski Jazz: Heiße Musik im Kalten Krieg
21.11.07 Prof. Dr. Peter Spahn: Eine imperiale Demokratie macht Theater: Athens Bürger zwischen Göttern und Heroen, Demagogen und Banausen
28.11.07 Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl: Ein Kristallpalast in Nex York? Weltausstellungen als Medium kulturellen Transfers und nationaler Identitätskonstruktion im 19. Jahrhundert
05.12.2007 Prof. Dr. Ernst Baltrusch: Sport, Spiel, Spannung. Wahlkampf in der römischen Republik
12.12.07 Prof. Dr. Oliver Janz: Kein Vergnügen. Trauer und Gefallenenkult in Italien in der Zeit des I. Weltkriegs
19.12.07 Prof. Dr. Michele Barricelli: Die freudlose Gasse. Warum der Geschichtsunterricht kein Ort des Vergnügens ist, obwohl er voller Komödien steckt
09.01.08 Prof. Dr. Stefan Rinke: Cinemanía. Die Anfänge des Kinos in Lateinamerika und die globale Macht des Vergnügens im frühen 20. Jahrhundert
16.01.08 Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner: Politische Demonstration und ideologische Selbstvergewisserung. Völkische Feste, Feiern und Versammlungen im frühen 20. Jahrhundert
23.01.08 Prof. Dr. Etienne François: Die Macht des Schauspiels und das Schauspiel der Macht oder: Napoleon als Medienkaiser
30.01.08 Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt: 'Nix anders als eine Roß- und Menschenmarterei' oder heroische Spektakel? - Öffentliche Wettläufe in der Neueren Geschichte (15.-19. Jh.)
06.02.08 Prof. Dr. Bernd Sösemann: Unterhaltung für das "Nationalsozialistische Europa"
13.02 08 Prof. Dr. Stefan Esders: Zirkus - Macht - Politik. "Blaue" und "Grüne" in den Städten des spätrömischen und frühbyzantinischen Reiches
Am 14.11.07 und 02.01.08 findet keine Veranstaltung statt.

Hauptstudium

13 311
HS -
Der Peloponnesische Krieg (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (15.10.) Ernst Baltrusch
Es war ein Krieg, wie keiner zuvor, gewaltig, zerstörerisch und umwälzend. So jedenfalls beschreibt Thukydides, der bedeutendste Geschichtsschreiber der Antike, diesen Krieg zwischen zwei Bündnissystemen, dem Peloponnesischen Bund und dem attischen Seebund. Das Hauptseminar setzt folgende Schwerpunkte: Der Historiker des Krieges Thukydides; die Bündnissysteme Athens und Spartas; die Entwicklung in dem Krieg; die Phasen des Krieges; der Nikias-Vertrag; die Sizilienexpedition der Athener und schließlich das Ende des fast 30jährigen Ringens.
Einführende Literatur: B. Bleckmann, Der Peloponnesische Krieg, München 2007; R. Schulz, Athen und Sparta, Darmstadt 2003; W. Cawkell, Thucydides and the Peloponnesian War, London 1997; empfohlen wird die Anschaffung des Thukydides, Der Peloponnesische Krieg (Reclam oder Tusculum).
 
13 312
HS -
Freundschaft und Gesellschaft bei den Griechen (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Peter Spahn
Der literarische Diskurs über Probleme der Freundschaft, über das Verhältnis zu 'Freund' ('philos') und 'Feind' ('echthros') gehört zu den historischen Besonderheiten und originären Leistungen der griechischen Antike. Von den Epen Homers und Hesiods über die archaische Lyrik, die klassische Tragödien- und Komödienliteratur, die Gerichtsreden und andere Prosaschriften bis hin zur philosophischen Ethik (v.a. seit dem 4. Jh. v. Chr.) gibt es für diese Fragen ein reiches und vielfältiges Quellenmaterial. Die Ausgangsfrage des Seminars zielt auf die soziale Funktion dieser eigenartigen Freundschaftsliteratur: Weshalb und wozu hatten die Griechen sie offenbar nötig? Und was verrät sie uns über das gesellschaftliche Leben, sowie dessen Bedingungen und Veränderungen im archaischen und klassischen Griechenland?
Einführende Literatur: F. Dirlmeier, 'philos' und 'philia' im vorhellenischen Griechenland, 1931; B. Snell, Dichtung und Gesellschaft, 1965; K. J. Dover, Greek Popular Morality in the Time of Plato and Aristotle, 1974; J. C. Fraisse, Philia. La notion d'amitié dans la philosophie antique, 1974; G. Herman, Ritualised Friendship and the Greek City, 1987; M. W. Blundell, Helping friends and harming enemies. A study in Sophocles and Greek ethics, 1989; D. Konstan, Friendship in the classical World, 1997.
 
13 313
HS -
Die Zeit der Ständekämpfe (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Monika Schuol
In der Ausdifferenzierung politischer Organisationsstrukturen im frührepublikanischen Rom mit dem Ziel einer Verbreiterung der politischen Partizipation spielte die Zeitspanne vom 5.-3. Jh. v. Chr. eine entscheidende Rolle: Nach der Vertreibung der etruskischen Könige aus Rom (Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr.) teilten die führenden Familien (Patrizier) die politische Macht untereinander auf. Schrittweise führte das Streben der unteren sozialen Schichten (Plebejer) nach politischer Gleichberechtigung (Ständekämpfe) zum Erfolg: Die Plebejer wurden zu den höheren politischen Ämtern und zum Amt des Pontifex Maximus zugelassen, und die Gesetzgebung erfolgte seit 287 v. Chr. ('lex Hortensia') durch die Volksversammlung. Das Ergebnis der Ständekämpfe war ein neuer Amtsadel (Nobilität), der sich aus den Patriziern und den amtsfähigen (wohlhabenden) plebejischen Familien rekrutierte. Diese innerrömischen Entwicklungen wurden maßgeblich beeinflußt durch die Kämpfe Roms mit seinen Nachbarn (vor allem Veii) und die Keltenniederlage (387 v. Chr.), die daher ebenfalls im Seminar behandelt werden.
Einführende Literatur: K.-J. Hölkeskamp, Die Entstehung der römischen Nobilität. Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jh. v. Chr., Stuttgart 1987; B. Linke, Von der Verwandtschaft zum Staat. Die Entstehung politischer Organisationsformen in der frührömischen Geschichte, Stuttgart 1995; J. Bleicken, Die Verfassung der Römischen Republik. Grundlagen und Entwicklung, Paderborn u.a. 2007 (7. Aufl.); L. Aigner-Foresti, Die Etrusker und das frühe Rom, Darmstadt 2003.
 
13 314
C -
Colloquium für Examenskandidat/innen/en (2 SWS); Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (15.10.) Peter Spahn
 
13 316
Mentorium -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en (1 SWS); Mo 14.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (22.10.) Sophie Häusner
Diese Veranstaltung richtet sich an alle Studierende, die sich in der letzten Phase des Hauptstudiums oder bereits in der Prüfungsphase befinden und stellt eine auf die examensrelevanten Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtete Ergänzung zu den bestehenden Colloquien dar.
Die Teilnehmer/innen erhalten Informationen und Hilfestellungen zu den einzelnen Prüfungsanforderungen, wie auch allgemein zu der gesamten Prüfungsphase. Es wird auf Fragen und Probleme eingegangen, die sich in der Vorbereitung oder im Verlauf der Prüfungsphase ergeben können (Zeitplanung, Wahl der Prüfungsthemen und Vorbereitung, Gliederung einer Examensarbeit, Aufbau einer Klausur). Daneben sollen in der Veranstaltung auch Arbeits- und Recherchetechniken eingehender betrachtet werden.
Eines der Ziele der Veranstaltung ist die Bildung von Arbeitsgruppen, mittels derer sich die Studierenden während ihrer Examensphase untereinander stützen können.
Das genaue Programm, wie auch die Termine, sollen in der ersten Sitzung mit den Teilnehmer/innen abgesprochen werden.
In diesem Seminar kann kein Leistungsnachweis erworben werden.

Mittelalterliche Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

(13 020)
V -
Einführung in die mittelalterliche Geschichte (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (15.10.) Matthias Thumser
Die Vorlesung wird einen Überblick über die mittelalterliche Geschichte bieten und hierbei besonders allgemeine Phänomene der europäischen Geschichte behandeln, die im Mittelalter prägend waren. Unter anderem werden folgende Themen zur Sprache kommen: Grundherrschaft, Adel, Aufstieg der Stadt, Papsttum und Kirche, Ordenswesen, Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches.
 
(13 085)
V/Ü -
Das Karolingische Imperium (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Stefan Esders
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die politische Geschichte des Frankenreichs unter der karolingischen Dynastie (751-987). Die administrativen, kulturellen, religiösen und sozialen Rahmenbedingungen des karolingischen Großreiches bilden weitere Schwerpunkte der Vorlesung.
Einführende Literatur: Rudolf Schieffer, Die Zeit des karolingischen Großreiches 714-887, Stuttgart 2005 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 2).
 
(13 140)
Ü -
Hilfswissenschaftliche Übung: Buchinschriften der Spätantike und des frühen Mittelalters (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Matthias Krüger
Die Paläographie gehört zu den klassischen Hilfswissenschaften der Geschichte. Sie „will lesen lehren“ (Ludwig Traube) und vermittelt somit die entscheidenden Voraussetzungen, um die mehrheitlich ungedruckte Quellenüberlieferung in den Archiven und Bibliotheken erschließen zu können. Im Mittelpunkt der Übung, die als Einführung in die Paläographie des Mittelalters konzipiert ist, stehen das Lesen und Bestimmen von Schriftarten aus dem Bereich der Buchschrift von der Spätantike bis zum Ende des 12. Jahrhunderts. Die Teilnehmer sollen anhand ausgewählter Beispiele mit der Entwicklung, Typologie und Nomenklatur der römischen, vorkarolingischen und karolingisch-romanischen Schriftarten Lateineuropas vertraut gemacht werden. Seiten- und Ausblicke auf die Kursiv- und Urkundenschrift oder die weitere Entwicklung der Buchschrift sind ebenso Bestandteil des Semesterprogramms wie eine kurze Einführung in die Handschriftenkunde und „Archäologie des mittelalterlichen Buches“ (Kodikologie).
Grundlegende Literatur: Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters (Grundlagen der Germanistik, 24), Berlin 2. Aufl. 1986.
 
(13 141)
Ü -
Hilfswissenschaftliche Übung: Einführung in die Heraldik (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Ludwig Biewer
Im Rahmen der Übung „Einführung in die Heraldik“ soll nach der Definition von "Heraldik" an Hand möglichst vieler praktischer Beispiele mit der heraldischen Terminologie, der Wappenbilderordnung, der Geschichte der Wappen, der heraldischen Kunst und der sich damit beschäftigenden Wissenschaft vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt im Mittelalter, es kommen aber auch auf Probleme der zeitgenössischen öffentlichen und privaten Heraldik (z.B. Länder- und Gemeindewappen im In- und Ausland) zur Sprache. In allen Abschnitten der Lehrveranstaltung wird mit den Quellen und der wichtigsten Fachliteratur vertraut gemacht.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384.
 
(13 142)
Ü -
Frühmittelalterliche Historiographie: Gattungstypen und Interpretationsmethoden (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Andreas Fischer
In der Geschichtsschreibung des frühen Mittelalters fanden unterschiedliche Ansätze zur Wahrnehmung der Vergangenheit ihren Niederschlag. Antike Traditionen und christliche Heilserwartung bestimmten die Konzeption der Werke auch über textliche Abhängigkeiten hinaus. In diesem Seminar soll anhand ausgewählter Beispiele wie etwa den Zehn Bücher Geschichten des Gregor von Tours oder der sogenannten Fredegar-Chronik untersucht werden, auf welche Weise die Verfasser Vergangenheit wahrnahmen, sie in ihrem Werk strukturierten und gestalteten. In den Blick genommen werden dabei insbesondere der Verstehenshorizont der Autoren, die faßbaren Leitmotive der Darstellung und die narrative Struktur der Werke, um sich auf diese Weise den Problemen bei der Interpretation dieser Quellengattung anzunähern.
Literatur: Herwig Wolfram, Einleitung oder Lügen mit der Wahrheit – Ein historiographisches Dilemma, in: Historiographie im frühen Mittelalter, hg. von Anton Scharer und Georg Scheibelreiter (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 32), Wien – München 1994, S. 11-25; Matthew Innes, Introduction: using the past, interpreting the present, influencing the future, in: The Uses of the Past in the Early Middle Ages, hg. von Yitzhak Hen und Matthew Innes, Cambridge 2000, S. 1-8.
 
(13 143)
Ü -
Der Brief als Kommunikationsmedium: Die Briefe der Katharina von Siena (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Ralf Lützelschwab
Nichts wies darauf hin, dass die als 24. Kind eines Färbers geborene Katharina von Siena dereinst die Geschicke der Kirche im Großen Abendländischen Schisma (1378-1415) mitbestimmen sollte. Der Spiritualität des Dominikanerordens nahestehend, wirkte K. zunächst karitativ, machte ihren wachsenden Einfluß danach aber auf (kirchen-)politischem Gebiet geltend. Sie unterhielt – angeleitet und unterstützt von prominenten Dominikanern – Briefkontakte zu den wichtigsten Persönlichkeiten des 14. Jahrhunderts, insbesondere zu Papst Gregor XI., den sie in seiner Entscheidung beeinflusste, den Sitz der Kurie von Avignon nach Rom zurückzuverlegen. Im Mittelpunkt der Übung stehen Fragen nach den äußeren Bedingungen mittelalterlicher Briefproduktion im allgemeinen, derjenigen einer nur rudimentär gebildeten, jedoch umso einflussreicheren Frau im besonderen. Dabei werden überlieferungsgeschichtliche Probleme ebenso behandelt wie der Inhalt der Briefe und deren Rezeption. Lateinkenntnisse sind hochwillkommen.
Literatur: Esch, Arnold: Drei Heilige und ihr soziales Umfeld in Rom: die Hl. Francesca Romana, die Hl. Birgitte von Schweden, die Hl. Katharina von Siena, in: ders.: Zeitalter und Menschenalter. Der Historiker und die Erfahrung vergangener Gegenwart, München, 1994, S. 134-158; Caterina von Siena: Sämtliche Briefe. An die Männer der Kirche I, hg. v. Werner Schmid, Passau 2005, S. 13-36.
 
ACHTUNG! NEU
(13 448)
V -
Geschichte - Macht - Vergnügen (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (31.10.) Dozenten der Geschichte
Diese öffentliche Universitätsvorlesung, eine Reihe des Friedrich-Meinecke-Institutes der Freien Universität zum Jahr der Geisteswissenschaften, stellt Ihnen verschiedene Epochen im internationalen und kulturellen Vergleich vor, aber auch eine Reihe anerkannter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die an der Freien Universität Berlin lehren und forschen. Sie machen das "Spektakuläre" in der Geschichte anschaulich und erläutern den Umgang mit historischen Fragestellungen.

Macht und Vergnügen im Laufe der Geschichte: Das Spektrum dieser Veranstaltungsreihe reicht vom griechischen Theater und dem römischen "panem et circenses" bis zu den modernen Freizeitparks oder "spectator sports" im 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen die kollektiven Vergnügungen, die in kulturelle und politische Zusammenhänge eingelassen sind.

Veranstaltungskalender:
31.10.07 Prof. Dr. Paul Nolte: Kultur und Kommerz: Die Modernisierung des Vergnügens im 20. Jahrhundert
07.11.07 Prof. Dr. Gertrud Pickhan: Polski Jazz: Heiße Musik im Kalten Krieg
21.11.07 Prof. Dr. Peter Spahn: Eine imperiale Demokratie macht Theater: Athens Bürger zwischen Göttern und Heroen, Demagogen und Banausen
28.11.07 Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl: Ein Kristallpalast in Nex York? Weltausstellungen als Medium kulturellen Transfers und nationaler Identitätskonstruktion im 19. Jahrhundert
05.12.2007 Prof. Dr. Ernst Baltrusch: Sport, Spiel, Spannung. Wahlkampf in der römischen Republik
12.12.07 Prof. Dr. Oliver Janz: Kein Vergnügen. Trauer und Gefallenenkult in Italien in der Zeit des I. Weltkriegs
19.12.07 Prof. Dr. Michele Barricelli: Die freudlose Gasse. Warum der Geschichtsunterricht kein Ort des Vergnügens ist, obwohl er voller Komödien steckt
09.01.08 Prof. Dr. Stefan Rinke: Cinemanía. Die Anfänge des Kinos in Lateinamerika und die globale Macht des Vergnügens im frühen 20. Jahrhundert
16.01.08 Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner: Politische Demonstration und ideologische Selbstvergewisserung. Völkische Feste, Feiern und Versammlungen im frühen 20. Jahrhundert
23.01.08 Prof. Dr. Etienne François: Die Macht des Schauspiels und das Schauspiel der Macht oder: Napoleon als Medienkaiser
30.01.08 Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt: 'Nix anders als eine Roß- und Menschenmarterei' oder heroische Spektakel? - Öffentliche Wettläufe in der Neueren Geschichte (15.-19. Jh.)
06.02.08 Prof. Dr. Bernd Sösemann: Unterhaltung für das "Nationalsozialistische Europa"
13.02 08 Prof. Dr. Stefan Esders: Zirkus - Macht - Politik. "Blaue" und "Grüne" in den Städten des spätrömischen und frühbyzantinischen Reiches
Am 14.11.07 und 02.01.08 findet keine Veranstaltung statt.

Hauptstudium

(13 116)
HS/Ü -
Der byzantinische Bilderstreit und seine Rezeption im Westen (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Stefan Esders
Der Bilderstreit in Byzanz gehört zu den folgenreichsten theologischen Kontroversen im Frühmittelalter. Ausgehend von der Behandlung der Bilderfrage und ihrer theologischen Grundlagen werden im Seminar der Verlauf und die Auswirkungen des Konfliktes in Byzanz untersucht, um im Anschluß daran die Reaktionen im Westen seitens des Papsttums und des Frankenreiches zu verfolgen, die wesentlich zur Erneuerung des westlichen Kaisertums im 800 beitrugen.
Literatur: Gilbert Dagron, Ikonoklasmus und Begründung der Orthodoxie (726–847), in: Ders. / Pierre Riché / André Vauchez (Hrsgg.), Bischöfe, Mönche und Kaiser (642–1054), Freiburg u. a. 1994 (Die Geschichte des Christentums 4), S. 97-175. Arnold Angenendt, Der römische und der gallisch-fränkische Anti-Ikonoklasmus, in: Frühmittelalterliche Studien 35 (2001) S. 201-225.
 
13 330
HS -
Kreuzzüge gegen die Preußen und Litauerreisen des Deutschen Ordens (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Bernhart Jähnig
Versuche, das Preußenland und die Prußen zu unterwerfen und zu missionieren, begannen schon vor Ankunft des Ordens zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Diese Versuche und die anschließenden Bemühungen des Deutschen Ordens sowie im 14. Jahrhundert die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Litauern sollen an Hand von urkundlichen und chronikalischen Quellen erarbeitet werden. Neben den vordergründig militärischen Ereignissen werden auch religions- und sozialgeschichtliche Probleme zur Sprache kommen. Regelmäßige Teilnahme, mündlicher Vortrag und eine Hausarbeit sind zur Erlangung eines Seminarscheins nötig.
Literatur: H. Boockmann: Der Deutsche Orden, 41994; M. Biskup/G. Labuda: Die Ge-schichte des Deutschen Ordens in Preußen, 2000; H. Bertuleit: Das Religionswesen der alten Preußen, in: Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft Prussia 25, 1924, S. 9-113; E. Maschke, Der deutsche Orden und die Preußen, 1928, ND 1965; Heidenmission und Kreuzzugsgedanke in der deutschen Ostpolitik des Mittelalters, hg. v. H. Beumann, 1963; R. Wenskus, Ausgewählte Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter, 1986.
 
Veranstaltung entfällt!
13 331
HS -
Wirtschaft und Gesellschaft im spätmittelalterlichen Florenz (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (23.10.) Thomas Ertl
Die Stadt Florenz war im späten Mittelalter eine europäische Finanz-, Gewerbe- und Kunstmetropole mit Beziehungen zu allen wichtigen Herrschern und Handelsplätzen im westlichen Europa. Im Seminar sollen ausgewählte Aspekte der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Stadt untersucht und in einen größeren Kontext gestellt werden. Die Anmeldung zum Seminar erfolgt per email: ertl@zedat.fu-berlin.de.
 
(13 170)
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte der Spätantike und des Frühen Mittelalters (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (16.10.) Stefan Esders
 
(13 171)
C -
Forschungscolloquium (2 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Matthias Thumser
 
(13 316)
Mentorium -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en (1 SWS); Mo 14.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (22.10.) Sophie Häusner
Diese Veranstaltung richtet sich an alle Studierende, die sich in der letzten Phase des Hauptstudiums oder bereits in der Prüfungsphase befinden und stellt eine auf die examensrelevanten Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtete Ergänzung zu den bestehenden Colloquien dar.
Die Teilnehmer/innen erhalten Informationen und Hilfestellungen zu den einzelnen Prüfungsanforderungen, wie auch allgemein zu der gesamten Prüfungsphase. Es wird auf Fragen und Probleme eingegangen, die sich in der Vorbereitung oder im Verlauf der Prüfungsphase ergeben können (Zeitplanung, Wahl der Prüfungsthemen und Vorbereitung, Gliederung einer Examensarbeit, Aufbau einer Klausur). Daneben sollen in der Veranstaltung auch Arbeits- und Recherchetechniken eingehender betrachtet werden.
Eines der Ziele der Veranstaltung ist die Bildung von Arbeitsgruppen, mittels derer sich die Studierenden während ihrer Examensphase untereinander stützen können.
Das genaue Programm, wie auch die Termine, sollen in der ersten Sitzung mit den Teilnehmer/innen abgesprochen werden.
In diesem Seminar kann kein Leistungsnachweis erworben werden.

Neuere Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

30.11.07, ACHTUNG: RAUMÄNDERUNG
13 400
V -
Geschichte der öffentlichen Kommunikation – Theorien, Methoden, Quellen, Konzeptionen (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Bernd Sösemann
Neue „Schulen“ der Geschichtsschreibung sind in den letzten beiden Jahrzehnten entstanden. Sie definieren sich zumeist über Methodologie, Forschungsgegenstände und eine starke Konzentration auf (neu erschlossene) Quellenbestände. Die Lehrveranstaltung bietet einen breiten Überblick zu einer Teildisziplin, die schnell an Bedeutung gewinnen konnte: der Geschichte der (öffentlichen) Kommunikation beziehungsweise der Medien. Die Vorlesung richtet sich in erster Linie an Studierende höheren Semesters (bevorzugt im MA-Studiengang; Examensvorbereitung).
Einführende Literatur: Crivellari, Fabio / Sandl, Marcus: Die Medialität der Geschichte. In: HZ 277 (2003), S. 619-654; Depkat, Volker: Kommunikationsgeschichte zwischen Mediengeschichte und Geschichte sozialer Kommunikation (BKG 15). Stuttgart 2003, S. 9-48; Martha Howell / Walter Prevenier, Werkstatt des Historikers (UTB 2524). Köln 2004; Mattheier, Klaus J.: Kommunikationsgeschichte des 19. Jahrhunderts. In: Sprache und bürgerliche Nation. Beiträge zur dt. und europ. Sprachgeschichte des 19. Jh. Berlin 1998, S. 1-45; Rösener, Werner (Hg.): Kommunikation in der ländlichen Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Moderne. Göttingen 2000; Schmolke, Michael: Kommunikationsgeschichte. In: Kommunikationswelten. Innsbruck 1997, S. 19-43; Sösemann, Bernd (Hg.): Kommunikation und Medien in Preußen vom 16. bis zum 19. Jh. (BKG 12). Stuttgart 2002, insb. S. 9-21; Tenfelde, Klaus (Hg.): Kommunikationsgeschichte. In: GG 27/2 (2001).
 
(13 090)
V -
Bausteine einer Gesellschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Claudia Ulbrich
In der Vorlesung wird den Studierenden eine Einführung in neuere Forschungen zur Geschichte der Frühen Neuzeit geboten. Im Zentrum steht eine kulturhistorische Perspektive, derzufolge die gesellschaftliche Ordnung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher europäischer Gesellschaften wesentlich auf der Idee der Zugehörigkeit beruhte. Sie wurde konkretisiert in der Ordnung des Hauses, das als die zentrale soziale Institution angesehen werden kann, in der und durch die Macht ausgeübt und soziale Hierarchien erzeugt und wirksam wurden. Indem nach Normen und Praktiken gefragt wird, kommen die Akteurinnen und Akteure, ihre Vorstellungen und Handlungsräume ebenso in den Blick wie die unterschiedlichen Normativitätsdiskurse, durch die die gesellschaftliche Ordnung kulturell hergestellt und bestätigt wurde.
Einführende Literatur: Paul Münch, Lebensformen in der frühen Neuzeit, München 1999
 
13 401
V -
Gesellschaft und Kultur im alten Reich, 1650-1800. (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Etienne Francois
Die Vorlesung wird sich insbesondere mit der demographischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, religiösen und kunstgeschichtlichen Entwicklung in den deutschsprachigen Ländern zwischen dem Ende des 30jährigen Krieges und dem Beginn der Französischen Revolution befassen. Ein Schwerpunkt wird auf der Darstellung von konkreten Fallbeispielen liegen wie auch auf der Hervorhebung der inneren Vielfalt und Pluralität, die für die Dynamik der sozialen und kulturellen Entwicklung verantwortlich war. Selbstverständlich werden dabei auch der europäische Kontext und die Einordnung der deutschen Entwicklungen in diesen Zusammenhang berücksichtigt.
Lektüreempfehlungen: Richard van Dülmen: Kultur und Alltag in der frühen Neuzeit, 3 Bde, München 2005 (3. Aufl.) Wolfgang Reinhard: Lebensformen Europas. Eine historische Kulturanthropologie, München 2004.
 
(13 040)
V -
Das lange 19. Jahrhundert. Einführung in die Geschichte der Moderne (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (22.10.) Jürgen Kocka
Die Vorlesung gibt einen Überblick über deutsche Geschichte vom späten 18. Jh. bis zum frühen 20. Jh. im europäischen und globalgeschichtlichen Zusammenhang. Sie führt in Grundprobleme der Epoche ein. Sie behandelt die sich wandelnden geschichtswissenschaftlichen Deutungen des „langen 19. Jahrhunderts“. Zugleich will sie in die Geschichte als wissenschaftliche Disziplin, mit Betonung der Neuesten Geschichte, einführen.
Einführende Literatur: Jürgen Kocka, Das lange 19. Jahrhundert, Stuttgart 2001; Christopher A. Bayly, Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914, Frankfurt/Main 2006; Jörg Fisch, Europa im Zeitalter von Wachstum und Gleichheit 1850-1914, Stuttgart 2002; Joachim Eibach/Günther Lottes (Hg.), Kompass der Geschichtswissenschaft, 2. Aufl., Göttingen 2006; Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, erw. Neuausg., Göttingen 2005
 
13 402
V -
Geschichte der Weimarer Republik 1925-1933 (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Henning Köhler
" Eine gewisse Erfahrung als Hochschullehrer hat mir gezeigt, daß das Ende der Weimarer Republik und die Vorgeschichte als Seminarthema nicht befriedigend in den Griff zu bekommen sind. Dazu ist der Geschehenszusammenhang zu komplex. Im Gegensatz dazu erscheint die schon häufig totgesagte Vorlesung als der besser geeignete Rahmen, um die verschiedenen Entwicklungsstränge (Funktionsverlust des Parlamentarismus, das sich etablierende Präsidialregime, die Rolle der Reichswehr, die wirtschaftliche Entwicklung, der Aufstieg der NSDAP) aufzuzeigen und zu interpretieren. Zur intensiven Einführungslektüre: K. D. Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik, 1955; Thilo Vogelsang, Reichswehr, Staat und NSDAP, 1963 und H. A. Winkler, Weimar, 1995."
 
(13 095a)
V -
Bonapartismus und Faschismus im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Wolfgang Wippermann
Bonapartismus und Faschismus werden als Phänomene der modernen Rechten begriffen. Ihre Geschichte begann im 19. und hörte im 20. Jahrhundert keineswegs auf. In der Vorlesung werden das Nach- und Nebeneinander von bonapartistischen und faschistischen Bewegungen und Regimes in Ländern wie Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien sowie Osteuropa, Amerika, Afrika und Japan analysiert. Dabei beginnen wir jeweils im 19. Jahrhundert und enden in der Gegenwart. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen der Geschichte der modernen Rechten insgesamt und in den einzelnen Ländern. Für die Teilnehmer steht ein Reader mit weiterführenden Literaturhinweisen, ausgesuchten Quellen sowie Zeittafeln zur Verfügung.
Einführende Literatur: Wolfgang Wippermann, Europäischer Faschismus im Vergleich, Frankfurt/M. 1983; Stanley Payne, Geschichte des Faschismus, Berlin 1995; Robert O. Paxton, Anatomie des Faschismus, München 2006; Gerhard Besier, Das Europa der Diktaturen, München 2006.
 
Veranstaltung entfällt!
13 403
V -
Der Kalte Krieg (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Dominik Geppert
 
(13 096a)
V -
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (1949-1989) (2 SWS) (max. 150 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (19.10.) Paul Nolte-Wienfort
Seit der Wiedervereinigung gibt es die „alte“ Bundesrepublik, die durch diese Zäsur unvermutet schnell zur Geschichte geworden ist. Die Geschichte der Bundesrepublik ist zu einem Schwerpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung geworden. Die Vorlesung diskutiert auf dieser Grundlage wesentliche Entwicklungen und Interpretationen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Interesse gilt nicht nur der Politik, sondern sozialen und kulturellen Veränderungen sowie der Entwicklung der bundesrepublikanischen Selbstdeutung zwischen „Vergangenheitsbewältigung“ und Zukunftshorizonten.
Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, München 1999; Konrad H. Jarausch, Die Umkehr. Deutsche Wandlungen 1945-1995, München 2004; Axel Schildt, Ankunft im Westen, Frankfurt 1999; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 2, München 2000; Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stuttgart 2006
 
13 399
V -
Christianisierung und koloniale Expansion im 19. Jahrhundert (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (26.10.) Kirsten Rüther
Christianisierung und koloniale Expansion sind im 19. Jahrhundert verwobene, allerdings nicht durchgängig und eindeutig aufeinander beziehbare historische Prozesse. Beide Prozesse involvierten zahlreiche Akteure, die zum Beispiel das Verhältnis von Kolonialstaaten zu Kirchen, Missionsgesellschaften zu Konvertiten, Missionaren zu Evangelisten, Evangelisten zu traditionellen Herrschern spannungsreich aushandelten. Die Vorlesung thematisiert das Christentum und Prozesse der Christianisierung in transatlantischer Perspektive, setzt also an ausgewählten Beispielen Missions- und Kolonialerfahrungen in Europa, Afrika, Süd- und Nordamerika zueinander ins Verhältnis. Begriffliche Differenzierungen zwischen "Mission", "Christentum" und "Christianisierung" werden dabei genauso thematisiert wie zum Beispiel die Vernetzung von "Religion und Empire" oder das Spannungsverhältnis "Mission und Gewalt". Das Augenmerk wird sowohl auf das Handeln einzelner Akteure und Akteursgruppen wie auf größere Strukturen der Christiansierungs- und Kolonialgeschichte gerichtet.
Vorbereitende Literaturempfehlung: Porter, Andrew: Religion Versus Empire? British Protestant Missionaries and Overseas Expansion, 1700-1914. Manchester 2004.
 
(31 904)
V/Ü -
Polen im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6 cr); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (18.10.) Gertrud Pickhan
Die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert ist gekennzeichnet von mehreren Herrschaftswechseln und der Fortsetzung des Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Freiheitskampfes. Nach der 123 Jahre währenden Teilungszeit konnte 1918 ein neuer polnischer Staat entstehen, der jedoch im Inferno des Zweiten Weltkriegs unterging. Die anschließende Eingliederung in den sowjetischen Herrschaftsbereich wurde von vielen als erneute Fremdherrschaft empfunden, die erst mit der „Dritten Republik“ überwunden werden konnte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die wechselvolle politische Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und zeichnet gleichzeitig die wichtigsten Entwicklungen von Gesellschaft, Kultur und Alltag nach. Zu fragen ist dabei auch nach Kontinuität und Wandel der polnischen Nationskonzepte.

Einführende Literatur:
ADAM KRZEMIŃSKI, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993; RUDOLF JAWORSKI, Polens kurzes Jahrhundert, in: DERS., CHRISTIAN LÜBKE, MICHAEL MÜLLER, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000; ANDRZEJ PACZKOWSKI, Pół wieku dziejów Polski, Warszawa 2005.
 
(33 400)
GV/V -
Vergesellschaftung in der "Peripherie" Lateinamerikas: Das Beispiel Chile (Auch wählbar für den BA Geschichte, Modul Regionale Perspektiven der Geschichte; BA Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik; BA Portugiesisch-Brasilianische Studien; beschränkte Teilnehmerzahl für Studierende des BA Geschichte: max. 40 Teilnehmer/innen. Alle anderen angegebenen Studiengänge: offen.) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - ZI LAI Rüdesheimer Str. 54-56, 201 (Seminarraum) (17.10.) Stefan Rinke

Die Geschichte Lateinamerikas von den präkolumbischen Anfängen bis zur Gegenwart wird in dieser Vorlesung am Beispiel Chiles vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Land an der Peripherie, das sich vom einstigen "Armenhaus" und Dauerkriegsherd zum "Wirtschaftswunderland" entwickelt hat.
Einführende Literatur:
Stefan Rinke, Kleine Geschichte Chiles. München: Beck, 2007.

 
(14 265)
V -
Konzepte transnationaler Geschichtsschreibung (2 SWS) (2 cr); Mi 8.30-10.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (17.10.) Margrit Pernau
Das, was wir heute als moderne Geschichtsschreibung bezeichnen, entstand im 19. Jhd.im Zusammenhang mit der Herausbildung der Nationen und trug wesentlich zu diesem Prozess bei. Die transnationale Geschichtsschreibung, die seit etwa 15 Jahren ihren Siegeszug angetreten hat, stellt demgegenüber in Frage, ob sich die Geschichte einer Nation aus sich selbst heraus erklären lässt, und ob nicht vielmehr weite Teile jeder Geschichte nur als Ergebnis von Beziehungen und Verflechtungen erklärt werden können. Die Vorlesung stellt die wichtigsten Konzepte der transnationalen Geschichtsschreibung vor. Neben der europäischen Geschichte wird dabei ein besonderes Gewicht auf die Verflechtung zwischen den Metropolen und den Kolonien (New Imperial History) sowie die Süd-Süd-Verflechtungen gelegt.
Literatur: Jürgen Osterhammel: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001; Sebastian Conrad, Shalini Randeria (Hg.): Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt a.M., 2002; Michael Werner, Benedicte Zimmermann: Vergleich, Transfer, Verflechtung. Der Ansatz der Histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen, in: GG 28 (2002), S. 607-38; Ulrike Freitag, Achim von Oppen: Translokalität als ein Zugang zur Geschichte globaler Verflechtungen, einsehbar: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/2005-06-001.pdf
 
13 404
Ü -
Repräsentation im städtischen Raum: Berlin als Residenzstadt im 18. und 19. Jh. (2 SWS); Vorbesprechungstermin: 19.10.07 Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum)
Blockseminar an drei über das Semester verteilten Freitagen, 10-18 Uhr
(n. V.) Daniel Schönpflug
Die Macht eines Königs zeigt sich nicht nur in seiner Befehlsgewalt oder seinen militärischen Möglichkeiten, sondern auch in einem weiten Feld von kommunikativen Akten. So kann auch die vom Monarchen zur Residenz erkorene Stadt, ihre Anlage, Institutionen und Architektur Ausdruck von Herrschaft sein und diese dadurch stabilisieren. Gleichzeitig geht auch eine Residenzstadt nicht in ihren Repräsentationspflichten auf; sie wird von Stadtbürgern bewohnt, die – auch wenn sie als Untertanen dem König unterstehen – ihrerseits suchen, dem öffentlichen Raum ihr Gepräge zu geben. Das Verhältnis von monarchischer und stadtbürgerlicher Repräsentation stellt sich in gewisser Weise bis heute, wenn wir über das Stadtschloss, die Museumsinsel oder das Hohenzollernmuseum diskutieren.
Einführende Literatur: Wolfgang Ribbe, Geschichte Berlins, Bd. 1, Berlin 2002.
 
13 405
Ü -
Familienkonflikte (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (16.10.) Annekathrin Helbig
In der Forschung wird „Verwandtschaft als eine die Gesellschaft strukturierende Kategorie“ charakterisiert. Im Familienverband können sich sowohl gesellschaftliche-, kulturelle- als auch Geschlechterordnungen bestimmter Epochen und Kulturen reflektieren.
Jedoch prägten zahlreiche Konflikte auch den Alltag von Familien während der Frühen Neuzeit. Inzest, unstandesgemäße Ehen, Erbstreits, Scheidungen, Ehrkonflikte, Kinds-, und Gattenmord. Die Felder möglicher Auseinandersetzungen, Spannungen und Probleme innerhalb von Familien sind und waren vielfältiger Natur. In dieser Übung soll ein Überblick über das denkbar breite Spektrum der ‚Familienkonflikte’ in der Frühen Neuzeit erarbeitet werden. Neben Fragen nach der Entstehung, den tatsächlichen Wahrnehmungen der Konflikte und Lösungsstrategien, soll auch Fragen nach den einzelnen Akteuren innerhalb der Familienkonflikte Raum gewährt werden.
 
13 406
Ü -
Europäische Geschichte in Quellen, Frühe und Späte Neuzeit (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (15.10.) Uwe Puschner
Die Veranstaltung ist an Studierende adressiert, die sich auf das Examen vorbereiten. Anhand ausgewählter Quellen will es einen gründlichen und problemorientierten Überblick über die europäische Geschichte seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert zu geben und zugleich die wissenschaftliche Erschließung von historischen Themen sowie die Quelleninterpretation zu vermitteln. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt!
Lit.: N. Davies, Europe. A History, 1996; J.M. Roberts, History of Europe, 1996; H. Schulze, I. U. Paul (Hg.), Europäische Geschichte. Quellen und Materialien, 1994.
 
(31 905)
Ü -
„Nationale Küchen der Sowjetunion“. Esskulturen im Vielvölkerstaat (2 SWS) (2 cr); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.10.) Gertrud Pickhan
Ernährungsgeschichte gewinnt im Zuge der Hinwendung zu Alltagskulturen zunehmend an Bedeutung. Der Vielvölkerstaat Sowjetunion bietet sich als Untersuchungsgegenstand an, wenn es um die Frage nach der Bedeutung des Essens (und Trinkens) für nationale Identitätskonzepte geht. In den Blick zu nehmen ist dabei auch die Konsumgeschichte im Staatssozialismus. Sowjetische und postsowjetische Kochbücher geben Einblick in Konstanten und Veränderungen der nationalen Selbst- und Fremdbeschreibungen; gemeinsam erstellte Kostproben vermitteln einen sinnlichen Eindruck der kulinarischen Küchen- und Identitätspolitik.

Einführende Literatur:
R.E.F. SMITH, DAVID CHRISTIAN, Bread and Salt. A Social and economic history of food and drink in Russia, Cambridge 1984; DIRK REINHARDT (Hg.), Neue Wege zur Ernähungsgeschichte. Kochbücher, Haushaltsrechungen, Konsumvereinsberichte und Autobiographien in der Diskussion. Frankfurt a.M. u.a. 1993; HANS-JÜRGEN TEUTEBERG (Hg.), Essen und kulturelle Identität. Europäische Perspektiven, Berlin 1997; ANDREAS KAPPELER, Russland als Vielvölkerstaat. München 2001; SONJA MARGOLINA, Wodka. Trinken und Macht in Russland, Berlin 2004; CARSTEN GOEHRKE, Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Band 3: Sowjetische Moderne und Umbruch, Zürich 2005; MARION TRUTTER, Culinaria Russia. Russland, Ukraine, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Königswinter 2006.
 
13 407
Ü -
Politik und Religion im Nationalsozialismus (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (19.10.) Klaus Große Kracht
Der Nationalsozialismus basierte auf einem komplexen Herrschaftsgefüge, in dem Fragen der Weltanschauung eine zentrale Rolle spielten. Damit geriet er in Konkurrenz zu religiösen Deutungssystemen, wie sie insbesondere von den Kirchen, aber auch von freireligiösen Gruppen gepflegt wurden. In der Veranstaltung soll der Frage nachgegangen werden, wie sich das Verhältnis von Religion und Politik unter dem nationalsozialistischen Regime gestaltet hat. Dabei sollen sowohl die Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Kirchen und dem Nationalsozialismus als auch die Versuche des Brückenbaus und der Anpassung von Teilen der Kirchen an das Regime zur Sprache kommen. Ebenso sollen Formen außerchristlicher Religiosität untersucht werden, wie die vom NS-Regime verfolgten Zeugen Jehovas, die völkische „Deutsche Glaubensbewegung“ sowie die Eiferer eines „neuen Glaubens“ innerhalb von NSDAP und SS. Schließlich soll diskutiert werden, inwiefern der Nationalsozialismus selbst als eine „politische Religion“ verstanden werden kann.
Literatur: Manfred Gailus: Protestantismus und Nationalsozialismus. Studien zur nationalsozialistischen Durchdringung des protestantischen Sozialmilieus in Berlin, Köln 2001; Georg Denzler: Widerstand ist nicht das richtige Wort. Katholische Priester, Bischöfe und Theologen im Dritten Reich, Zürich 2003; Karla Poewe: New Religions and the Nazis. New York u. a. 2006; Uwe Puschner: Weltanschauung und Religion – Religion und Weltanschauung. Ideologie und Formen völkischer Religion. In: Zeitenblicke 5. 2006. Nr.1; Claus-Ekkehard Bärsch: Die politische Religion des Nationalsozialismus. Die religiöse Dimension der NS-Ideologie in den Schriften von Dietrich Eckart, Joseph Goebbels, Alfred Rosenberg und Adolf Hitler, München 1998.
 
13 408
Ü -
Weimarer Republik. Historische Interpretationen, Krisendiskurse, Quellenkunde (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (23.10.) Hartwin Spenkuch
In der Übung sollen wissenschaftliche Interpretationen der Weimarer Republik z. B. als Totgeburt von Anfang an, Opfer rechtsradikaler Agitation, Krise der Moderne oder Selbstpreisgabe einer Demokratie vergleichend angesehen werden, u. a. bei Arthur Rosenberg (1935), K. D. Bracher (1955), D. Peuckert (1987) oder H. A. Winkler (1993). Ferner werden spezifische Krisendiskurse in Politik, Gesellschaft und Kultur 1918–1933 näher betrachtet sowie ausgewählte Quellen gelesen und interpretiert. Die Übung kann als Repetitorium dienen und zur Prüfungsvorbereitung geeignet sein. Das Programm wird von den Teilnehmer-Interessen mitbestimmt, die unter Spenkuch@bbaw.de dem Veranstalter mitgeteilt werden können.
Literatur: Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik, 6. Aufl., München 2002; Andreas Wirsching, Die Weimarer Republik, München 2000; Dieter Gessner, Die Weimarer Republik, Darmstadt 2002; Detlev Peukert, Die Weimarer Republik, Frankfurt/M. 1987, ND 1997; Detlef Lehnert, Die Weimarer Republik, Stuttgart 1999.
 
(13 148)
Ü -
Geschichte in bewegten Bildern: Filme als Quelle und Medium (2 SWS); Block Fr 14.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (s. A.) Uwe Puschner,
Johannes Zechner
Das Medium Film spielt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts eine kaum zu überschätzende Rolle. Jedoch tut sich eine traditionell textorientierte Geschichtswissenschaft auch nach dem vielbeschworenen „pictorial turn“ noch schwer mit der historischen Analyse der bewegten Bilder. Die praxisorientierte Übung führt anhand von ausgewählten Ausschnitten aus historischen Dokumentar- und Spielfilmen der Zeitgeschichte in den kritischen Umgang mit der Quellengattung Film ein.
Lit.: G. Moltmann, K. F. Reimers (Hg.): Zeitgeschichte im Film- und Tondokument, Göttingen 1970; R. Rother (Hg.): Bilder schreiben Geschichte. Der Historiker im Kino, Berlin 1991; P. Zimmermann (Hg.): Geschichte des dokumentarischen Films 1895-1945, 3 Bände, Stuttgart 2005; R. Reichert (Hg.): Kulturfilm im "Dritten Reich", Wien 2006.
 
13 409
Ü -
Reiseberichte ; Vorbesprechung: 14.1., 19.00 sowie Block am Mo 18.2. und Di 19.2. jeweils 9.00-18.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (14.1.) Christiane Eifert
Reiseberichte sind eine traditionelle Quellengattung in der Geschichtswissenschaft und keineswegs der modernen Geschichte vorbehalten. Ihre Interpretation oblag vor allem der klassischen Kulturgeschichte, bis in den letzten Jahrzehnten mit den turbulenten theoretischen Veränderungen in den Kulturwissenschaften Reiseberichte als Quelle für das Fremde neu entdeckt wurden. Nun werden Reiseberichte nicht mehr als Aussagen über die bereisten Länder analysiert, sondern sie gelten als herausragende Quelle für die impliziten und expliziten Vorstellungen der Reisenden über die bzw. das Fremde. Reiseberichte können somit Auskunft geben über die Wahrnehmungsmuster der Reisenden und deren Herkunft.
Im Grundseminar soll an ausgewählten Beispielen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert erarbeitet werden, wie solche Quellen für unterschiedliche historische Fragestellungen und somit in unterschiedlichen sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorien fruchtbar gemacht werden können.
Einführende Literatur: Neue Impulse der Reiseforschung, hg. v. Michael Maurer, Berlin 1999. Doris Bachmann-Medick, Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften, Reinbek 2006.
 
13 410
Ü -
Frankreich und die europäische Idee (1918 - 1945) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (15.10.) Adrien Dejean
Die Idee einer europäischen Gemeinschaft, wie wir sie heute kennen, ist in den 1920er Jahren in den Kreisen deutscher und französischer Intellektueller mit pazifistischer Prägung entstanden. Was die Geschichte der europäischen Einigung anbelangt, war die Zwischenkriegszeit zwar nicht die Zeit ihrer Verwirklichung. Jedoch gilt sie im Bereich der kulturellen und politischen Diskussion als unendlich reicher als die Nachkriegszeit, in der der europäische Gedanke zunächst auf wirtschaftliche Grundsätze reduziert wurde. In dieser Übung wird anhand ausgewählter Dokumente auf die verschiedenen Debatten eingegangen werden, die zwischen 1918 und 1945 in Frankreich und Deutschland entstanden sind, sich gegenseitig befruchtet und die Grundlagen für eine künftige politische Einigung Europas geschaffen haben.
Französische Sprachkenntnisse sind willkommen (vor allem für die Lektüre der Texte in Originalfassung und den Umgang mit der Sekundärliteratur), aber nicht erforderlich.
Einführende Literatur : Hagen SCHULZE, Ina Ulrike PAUL (hg.) : Europäische Geschichte. Quellen und Materialien. München, 1994 (1. Aufl.). 1288 S. ; Elisabeth DU REAU : L'idée d'Europe au XXe siècle. Des mythes aux réalités. Bruxelles : Complexe, 1996. 371 S. ; Jean-Luc CHABOT : Aux origines intellectuelles de l'Union Européenne : l'Europe unie de 1919 à 1939. Grenoble, Presses universitaires de Grenoble, 2005. 353 S.
 
(13 146)
Ü -
Auf dem Weg zur Metropole. Urbanisierungsgeschichte Berlins 1862-1920 (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Übung mit Exkursionen zum gleichnamigen HS von Prof. Nolte Fr 16.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Hanno Hochmuth
Die Geschichte einer Stadt erschließt sich nicht nur über schriftliche Quellen. Die Stadt ist auch das steinerne Zeugnis ihrer eigenen Vergangenheit. Um die verschiedenen Zeitschichten offen zu legen, bedarf es eines geschulten Blickes. In der Übung soll diese „Augenarbeit“ (Karl Schlögel) am Beispiel Berlins trainiert werden. Auf Stadtspaziergängen wollen wir uns der Zeit von 1862 bis 1920 nähern, die Berlin vielleicht am nachhaltigsten geprägt hat. Wir suchen nach Mietskasernen und was von ihnen übrig blieb. Wir stolpern über alte Bahngelände, besichtigen ehemalige Industrieanlagen und erkunden die städtische Infrastruktur der Jahrhundertwende. Außerdem beschäftigen wir uns mit der kartographischen Repräsentation und Rekonstruktion der aufstrebenden Metropole.
Die Übung setzt die Teilnahme am gleichnamigen Hauptseminar von Prof. Dr. Paul Nolte voraus.
Einführende Literatur: Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München, Wien 2003; Wolfgang Ribbe (Hg.), Geschichte Berlins, Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart, Berlin 20023; Brian Ladd, The Ghosts of Berlin. Confronting German History in the Urban Landscape, Chicago 1997; David C. Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002; Johann Friedrich Geist / Klaus Kürvers, Das Berliner Mietshaus, Bd. 2: 1862-1945, München 1984.
 
ACHTUNG! NEU
(13 448)
V -
Geschichte - Macht - Vergnügen (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (31.10.) Dozenten der Geschichte
Diese öffentliche Universitätsvorlesung, eine Reihe des Friedrich-Meinecke-Institutes der Freien Universität zum Jahr der Geisteswissenschaften, stellt Ihnen verschiedene Epochen im internationalen und kulturellen Vergleich vor, aber auch eine Reihe anerkannter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die an der Freien Universität Berlin lehren und forschen. Sie machen das "Spektakuläre" in der Geschichte anschaulich und erläutern den Umgang mit historischen Fragestellungen.

Macht und Vergnügen im Laufe der Geschichte: Das Spektrum dieser Veranstaltungsreihe reicht vom griechischen Theater und dem römischen "panem et circenses" bis zu den modernen Freizeitparks oder "spectator sports" im 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen die kollektiven Vergnügungen, die in kulturelle und politische Zusammenhänge eingelassen sind.

Veranstaltungskalender:
31.10.07 Prof. Dr. Paul Nolte: Kultur und Kommerz: Die Modernisierung des Vergnügens im 20. Jahrhundert
07.11.07 Prof. Dr. Gertrud Pickhan: Polski Jazz: Heiße Musik im Kalten Krieg
21.11.07 Prof. Dr. Peter Spahn: Eine imperiale Demokratie macht Theater: Athens Bürger zwischen Göttern und Heroen, Demagogen und Banausen
28.11.07 Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl: Ein Kristallpalast in Nex York? Weltausstellungen als Medium kulturellen Transfers und nationaler Identitätskonstruktion im 19. Jahrhundert
05.12.2007 Prof. Dr. Ernst Baltrusch: Sport, Spiel, Spannung. Wahlkampf in der römischen Republik
12.12.07 Prof. Dr. Oliver Janz: Kein Vergnügen. Trauer und Gefallenenkult in Italien in der Zeit des I. Weltkriegs
19.12.07 Prof. Dr. Michele Barricelli: Die freudlose Gasse. Warum der Geschichtsunterricht kein Ort des Vergnügens ist, obwohl er voller Komödien steckt
09.01.08 Prof. Dr. Stefan Rinke: Cinemanía. Die Anfänge des Kinos in Lateinamerika und die globale Macht des Vergnügens im frühen 20. Jahrhundert
16.01.08 Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner: Politische Demonstration und ideologische Selbstvergewisserung. Völkische Feste, Feiern und Versammlungen im frühen 20. Jahrhundert
23.01.08 Prof. Dr. Etienne François: Die Macht des Schauspiels und das Schauspiel der Macht oder: Napoleon als Medienkaiser
30.01.08 Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt: 'Nix anders als eine Roß- und Menschenmarterei' oder heroische Spektakel? - Öffentliche Wettläufe in der Neueren Geschichte (15.-19. Jh.)
06.02.08 Prof. Dr. Bernd Sösemann: Unterhaltung für das "Nationalsozialistische Europa"
13.02 08 Prof. Dr. Stefan Esders: Zirkus - Macht - Politik. "Blaue" und "Grüne" in den Städten des spätrömischen und frühbyzantinischen Reiches
Am 14.11.07 und 02.01.08 findet keine Veranstaltung statt.

Grundstudium

13 415
PS -
Der Dreißigjährige Krieg (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (16.10.) Uwe Puschner
Der Dreißigjährige Krieg stellt eine der ebenso elementaren wie komplexen Krisen der europäischen Geschichte in der Neuzeit dar. Dementsprechend stehen ihre Ursachen, ihr Verlauf und ihre (unmittelbaren) Folgen im Mittelpunkt des Seminars. Neben einer Problemorientierten Einführung in diesen Zeitabschnitt der europäischen Geschichte werden zugleich die Grundlagen des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittel.
Literatur: G. Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg, München 1. Aufl. 1995.
 
13 416
PS -
Risorgimento. Italien im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Oliver Janz
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die italienische Geschichte von der napoleonischen Zeit bis zum Ersten Weltkrieg. Sie behandelt den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Kultur im europäischen Zusammenhang und internationalen Vergleich. Im Vordergrund stehen der Prozess der Nationsbildung, seine Voraussetzungen, sein Verlauf und seine Ergebnisse, und die vielfältigen Strukturprobleme des ‚liberalen Italien’.
Einführende Literatur: Spencer Di Scala: Italy. From Revolution to Republic. 1700 to the present, Boulder 2004; John Foot: Modern Italy, New York 2003; John A. Davis (Hg.): Italy in the nineteenth century, London 2000; Giovanni Sabbatucci, Vittorio Vidotto (Hg.): Storia d’Italia. 6 Bde., Roma 1994 ff.; Lucy Riall: The Italian Risorgimento, London 1994.
 
13 417
PS -
Gelehrtenpolitik und Intellektuellenkultur in Deutschland und Frankreich (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Daniel Morat
Die sogenannte Dreyfus-Affäre im Frankreich der Dritten Republik gilt vielen als Geburtsstunde des Intellektuellen als moderner Sozialfigur. Deutschland als „Land der Mandarine“ (Hauke Brunkhorst) wird dagegen häufig als tendenziell intellektuellenfeindlich wahrgenommen. Dabei entwickelten sich auch in der Wissenschaftsgesellschaft des deutschen Kaiserreichs neue Formen der öffentlichen politischen Intervention von Gebildeten. Das Seminar untersucht anhand ausgewählter Beispiele, inwiefern der „Aufbruch in die Moderne“ um 1900 in diesen beiden Ländern zur Etablierung des Gelehrtenpolitikers und des Intellektuellen als neuen Sozialtypen führte. Als Proseminar vermittelt es dabei gleichzeitig den kritischen und souveränen Umgang mit der historiographischen Literatur und führt anhand ausgesuchter Fallbeispiele in das Arbeiten mit Quellen ein. Dabei werden Grundlagen, Techniken und Spielregeln des wissenschaftlichen Arbeitens erläutert und anhand praktischer Aufgaben eingeübt. Französische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung.
Einführende Literatur: Gangolf Hübinger: Gelehrte, Politik und Öffentlichkeit. Eine Intellektuellengeschichte, Göttingen 2006; Denis Sdvizkov: Das Zeitalter der Intelligenz. Zur vergleichenden Geschichte der Gebildeten in Europa, Göttingen 2006; Christophe Charle: Naissance des „intellectuels“ 1880-1900, Paris 1990.
 
13 418
PS -
Deutschland und die Niederlande – eine Beziehungsgeschichte (19., 20. Jhdt.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (18.10.) Christine Gundermann
Dass die Niederlande doch nur der „kleine“ aber doch irgendwie deutsche „Bruder“ des großen Nachbarlandes seien, war in der Geschichte Deutschlands und der Niederlande nicht nur ein lange gepflegtes Vorurteil sondern wurde auch zeitweise Grundlage bitterer Realpolitik und missverstandener interkultureller Begegnungen. Im Seminar werden wir uns mit der Geschichte beider Staaten beschäftigen, angefangen bei dem „goldenen Zeitalter“ unter der niederländischen VOC bis hin zur Eröffnung des Anne-Frank-Zentrums in Berlin als Kooperationspartner des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam. Zeitlicher Schwerpunkt des Seminars ist die Beziehungsgeschichte beider Staaten im 20. Jahrhundert, speziell nach 1945. Dabei wird es nicht nur um Politikgeschichte, sondern ebenso um kulturgeschichtliche Fragestellungen gehen. Im Seminar werden wir uns einführend mit einigen Theorien zu Beziehungsgeschichte und transnationaler Geschichte auseinandersetzen, ebenso werden grundsätzliche methodische (Literaturrecherche, Bibliografieren etc.) Fertigkeiten trainiert. Museums- und Archivbesuche in Berlin sind angedacht. Grundkenntnisse der Niederländischen Sprache sind von Vorteil.
Einführende Literatur: Fasse, Norbert u.a. (Hrsg.): Nationalsozialistische Herrschaft und Besatzungszeit. Historische Erfahrung und Verarbeitung aus niederländischer und deutscher Sicht, München 2000; Lademacher, Horst: Zwei ungleiche Nachbarn. Wege und Wandlungen der deutsch-niederländischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert, Darmstadt 1990; Wielenga, Friso: Vom Feind zum Partner. Die Niederlande und Deutschland seit 1945, Münster 2000.

Hauptstudium

(13 316)
Mentorium -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en (1 SWS); Mo 14.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (22.10.) Sophie Häusner
Diese Veranstaltung richtet sich an alle Studierende, die sich in der letzten Phase des Hauptstudiums oder bereits in der Prüfungsphase befinden und stellt eine auf die examensrelevanten Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtete Ergänzung zu den bestehenden Colloquien dar.
Die Teilnehmer/innen erhalten Informationen und Hilfestellungen zu den einzelnen Prüfungsanforderungen, wie auch allgemein zu der gesamten Prüfungsphase. Es wird auf Fragen und Probleme eingegangen, die sich in der Vorbereitung oder im Verlauf der Prüfungsphase ergeben können (Zeitplanung, Wahl der Prüfungsthemen und Vorbereitung, Gliederung einer Examensarbeit, Aufbau einer Klausur). Daneben sollen in der Veranstaltung auch Arbeits- und Recherchetechniken eingehender betrachtet werden.
Eines der Ziele der Veranstaltung ist die Bildung von Arbeitsgruppen, mittels derer sich die Studierenden während ihrer Examensphase untereinander stützen können.
Das genaue Programm, wie auch die Termine, sollen in der ersten Sitzung mit den Teilnehmer/innen abgesprochen werden.
In diesem Seminar kann kein Leistungsnachweis erworben werden.
 
(13 121)
HS/Ü -
Konkurrentinnen (1. Sem. Master und Magister sofern noch Plätze frei sind) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Claudia Ulbrich
Geschlechterverhältnisse werden in der Forschung meist als komplementär beschrieben. Binäre Kategorien wie drinnen-draußen oder privat-öffentlich legen die Vermutung nahe, dass die Aufgaben von Mann und Frau bzw. Hausvater und Hausmutter klar aufgeteilt und in ein hierarchisches, aber letztlich doch harmonisches Gesellschaftsmodell eingebunden gewesen seien. Ausgangspunkt der Arbeit im Seminar soll nicht die Komplementarität, sondern die Konkurrenz sein. Wir werden der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen Männer und Frauen in der Frühen Neuzeit zu KonkurrentInnen wurden? Um diese Frage diskutieren zu können, befassen wir uns im Seminar mit gelehrten Frauen, wie der Schriftstellerin Marie Le Jars de Gournay, der fille d’alliance von Montaigne, mit Hebammen, Hexen und Heilerinnen sowie Herrscherinnen, Händlerinnen und Handwerkerinnen. Normative Texte und Praktiken werden analysiert, um herauszufinden, welche Bedeutung der Konkurrenz im Geschlechterverhältnis in der Frühen Neuzeit zukam.
Einführende Literatur: Claudia Opitz, Um-ordnungen der Geschlechter. Einführung in die Geschlechtergeschichte (Historische Einführungen, Bd. 10), Berlin 2005.
 
(13 091)
S/HS -
Ehe und Hausherrschaft in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (16.10.) Claudia Ulbrich
In der Frühen Neuzeit existierte eine umfassende Traktatliteratur, die sich mit der Ordnung in der Ehe und im Haus befasste. Dazu gehören Texte, wie das 1541 in Wittenberg gedruckte „Nutzliche und notwendige Lehrstuck und Ermanunge/wie ein jegklicher Haußherr und Frawe jr Hauß Christlich regiren und wol versorgen sol.“ In ihnen wird das Bild des treu sorgenden, verantwortungsbewussten, stets um Kontrolle bemühten Hausvaters, dem die mit zahlreichen Aufgaben betraute Hausmutter beiseite stand, entworfen.
Neuere Forschungen legen eine Neuinterpretation dieser Texte nahe, die ihr Hauptaugenmerk auf die in diesen Texten verbreiteten Haushalts- und Ökonomievorstellungen legt.
Im Seminar werden einige dieser Haus- und Eheschriften interpretiert und in die zeitgenössischen Kontexte eingeordnet. Begleitend ist eine eintägige Exkursion nach Wittenberg geplant, wo die Quellen auch im Original eingesehen werden können.
Einführende Literatur: Ein Reader mit Quellen und Literatur wird vor Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
(13 151)
HS/Ü -
Differenz begreifen: "Afrika" entdeckt "Europa" (19. Jahrhundert) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Kirsten Rüther
Es ist nicht ungewöhnlich, "Entdeckungen" von Europa und europäischen Akteuren ausgehend zu denken. Und doch implizierten Vorgänge des "Entdeckens" komplexe Dynamiken des "Erkundens", des "Sich-Begegnens", der Wahrnehmung des "Eigenen" und des "Fremden". Um den so genannten Perspektivwechsel in den Mittelpunkt der Seminararbeit zu rücken, befasst sich das Seminar mit dem Vorgang, dass "Afrika" "Europa" entdeckt. Im Zentrum stehen lokalspezifische, teilweise aus Quellen zu rekonstruierende, teilweise anhand vorhandener Sekundärliteratur zu erarbeitender Begegnungen zwischen unterschiedlichen Kulturen und Gruppierungen. Es sollen Wahrnehmungsmuster in spezifischen historischen Situationen und der Umgang mit Differenz erarbeitet und, ausgehend von ausgewählten Fallbeispielen, Konzepte von "Begegnung" und "Differenz" abgeleitet und erörtert werden.
Vorbereitende Literaturempfehlung: Northrup, David. Africa's Discovery of Europe, 1450-1850. New York 2002.
 
13 420
HS -
Musik und Gesellschaft im Deutschland und Europa, 1750-1850. (A + B) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (15.10.) Etienne Francois
Wie hat sich das Musikleben in Deutschland und Europa zwischen dem Tod von Johann Sebastian Bach und dem Tod von Robert Schumann entwickelt? Wie wurde man zum Musiker? Wie hat sich der soziale Status eines Komponisten verändert? Wo und von wem wurde Musik gespielt? Welche sozio-kulturelle Entwicklungen haben die Entwicklung der unterschiedlichen Musikformen (von der Oper bis zur Hausmusik) beeinflusst? Kann man in dieser Zeit von „nationalen“ Musikkulturen sprechen? Wer waren die Musikliebhaber? Welche Unterschiede gab es zwischen der Musik in der Stadt und der Musik auf dem Land? Dies sind einige der Fragen, die im Rahmen dieser Lehrveranstaltung vertieft werden sollen. Dabei wird man sich immer auf konkrete Beispiel stützen, die näher analysiert werden sollen.
Es besteht die Möglichkeit, das Hauptseminar mit einer Klausur abzuschließen.
Voranmeldung per mail: gbrass@zedat.fu-berlin (max. 40 Teilnehmer)
Lektüreempfehlungen: H.H. Eggebrecht, Musik im Abendland. Prozesse und Stationen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1991. H.E. Bödeker, P. Veit und M. Werner (Hg.), Le concert et son public. Mutations de la vie musicale en Europe de 1780 à 1914 (France, Allemagne, Angleterre), Paris 2002.
 
13 421
HS -
Lesen und schreiben in Europa, 16.-17. Jahrhundert (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Etienne Francois
Wer konnte in Europa lesen und schreiben im 16. und 17. Jahrhundert? Wie hat sich durch ganz Europa die Lese- und Schreibfähigkeit zwischen dem Ende des 15. Jahrhunderts und dem Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelt? Welche Faktoren waren dabei entscheidend? Was wurde gelesen? Wie hat sich die Produktion von Druckschriften entwickelt? Wie stand es mit dem Verlagswesen und dem Buchmarkt? Wie wurde gelesen? Dies sind einige der Fragen, mit denen sich das Hauptseminar befassen wird. Für jede Frage wird auf konkrete Fallbeispiele zurückgegriffen. Diese Beispiele werden nicht nur aus den deutschsprachigen Ländern, sonder auch aus dem restlichen Europa (insbesondere aus Frankreich) herangezogen.
Es besteht die Möglichkeit, das Hauptseminar mit einer Klausur abzuschließen.
Voranmeldung per mail: gbrass@zedat.fu-berlin (max. 40 Teilnehmer)
Lektüreempfehlungen: Roger Chartier und Guglielmo Cavallo (Hg.), Die Welt des Lesens. Von der Schriftrolle zum Bildschirm, Frankfurt/M. 1999.
 
13 422
HS -
Paris 1770-1830, eine Sozialgeschichte (A + B) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (15.10.) Rebekka von Mallinckrodt
Das große Interesse, das die Französische Revolution bis heute auf sich zieht und ihre Funktion als Gründungsmythos sowie die epochale Grenzziehung zwischen Früher und Später Neuzeit führen häufig zu einem thematischen Schnitt zwischen dem 18. und dem 19. Jahrhundert. Dabei soll uns in diesem Seminar speziell die Frage beschäftigen, welche Errungenschaften der Französischen Revolution mittelfristig tatsächlich integriert wurden. Wer durfte nach den diversen Verfassungen zwischen Revolution, Empire und Restauration wählen? Wer besetzte Ämter? Und wie gestaltete sich die soziale Lage der Pariser Bevölkerung? Welche Rolle spielten Frauen, und wie nahm man in Frankreich die haitianische Revolution auf, in der die gleichen Bürgerrechte auch für die farbigen Einwohner der französischen Kolonie gefordert wurden? Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar sind zumindest passive Grundkenntnisse des Französischen. Es besteht die Möglichkeit, in Vorbereitung auf das Examen das Seminar mit einer Klausur abzuschließen.
Einführende Literatur: David Breuer (Hg.): Citizens and Kings – Portraits in the Age of Revolution 1760-1830, London 2007; Marie-France Brive (Hg.): Les femmes et la Révolution française, 3 Bde., Toulouse 1989-1991; Philippe Daumas: Familles en Révolution. Vie et relations familiales en Île-de-France. Changements et continuités (1775-1825), Rennes 2003; Denise Z. Davidson: Making Society “legible”: People-Watching in Paris after the Revolution, in: French Historical Studies 2 (2005) 265-27; Arlette Farge: Vivre dans la rue à Paris au XVIII siècle, Paris 1992; Viktoria Schmidt-Linsenhoff: Sklavin oder Bürgerin. Französische Revolution und neue Weiblichkeit 1760-1830, Marburg 1989; Klaus Schüle: Paris, die politische Geschichte seit der Französischen Revolution. Vom Erfinden und Schwinden der Demokratie in der Metropole, Tübingen 2005; Michel-Rolph Trouillot: Undenkbare Geschichte. Zur Bagatellisierung der haitianischen Revolution, in: Conrad, Sebastian / Randeria, Shalini (Hgg.): Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt a. M. 2002, S. 84-115; Johannes Willms: Paris. Hauptstadt Europas 1789-1914, München 1988.
 
(13 122)
S/HS -
Auf dem Weg zur Metropole. Urbanisierungsgeschichte Berlins 1862-1920. (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
mit Exkursionen in Berlin
(18.10.) Paul Nolte-Wienfort
Kommentar: Seit der Reichsgründungszeit entwickelte sich Berlin innerhalb weniger Jahrzehnte zur Millionenstadt und Metropole. In dem Seminar sollen zentrale Dimensionen dieses Prozesses bis zur Bildung von „Groß-Berlin“ im Jahre 1920 untersucht werden: Gewerbliche und industrielle Entwicklung; das Städtewachstum in Wohnquartieren von der Mietskaserne bis zur Villenkolonie, die Entwicklung öffentlicher Infrastrukturen (Verkehr, Versorgung, Bildung soziale und medizinische Infrastrukturen), aber auch die Herausbildung einer urbanen Kultur und Lebensweise. Dabei wird u.a. nach dem Verhältnis von „naturwüchsiger“ Eigendynamik und politisch-gesellschaftlicher Planung gefragt, nach der zeigenössischen Wahrnehmung und Reflexion der stürmischen Veränderungen sowie nach sozialen Topographien und sozialen Ungleichheiten im Urbanisierungsprozess.
Ergänzend zu dem Seminar wird die Teilnahme an der Übung mit Exkursionen [Hanno Hochmuth, .s. Übung 13 146..] vorausgesetzt.
Literatur: Wolfgang Ribbe (Hg.), Geschichte Berlins, Bd. 2: Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart, Berlin 20023; Brian Ladd, The Ghosts of Berlin. Confronting German History in the Urban Landscape, Chicago 1997; David C. Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002; Johann Friedrich Geist / Klaus Kürvers, Das Berliner Mietshaus, Bd. 2: 1862-1945, München 1984
 
13 423
HS -
Universitätsmedizin in Berlin zwischen Labor- und sozialer Medizin (2 SWS) (max. 40 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (15.10.) Gerhard Baader,
Thomas Beddies
Im Verlauf des Siegeszugs der naturwissenschaftlichen Medizin vom Beginn des 19. Jahrhunderts an errang Berlin nicht nur mit Rudolf Virchow und Emil Du Bois-Reymond Weltgeltung, die erst 1933 ihr wirkliches Ende fand. In diesem Seminar soll das Spannungsfeld zwischen Charité, ,den von vor allem von jüdischen Privatdozenten und Extraordinarien betriebenen Privatkliniken in ihrem Umkreis, der medizinischen Fakultät, der „Kaiser-Wilhelm-Akademie für das Militärärztliche Bildungswesen“, den seit 1874 entstandenen Städtischen Krankenhäusern und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, wie dem auf dem Gelände der Charité gelegenen Institut für Infektionskrankheiten und den Instituten der 1911 gegründeten „Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“, thematisiert werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Rolle der Berliner Universitätsmedizin bei den Auseinandersetzungen um die Eugenik und der Konstituierung des sozialhygienischen Paradigma gelegt werden.
Literatur: Wolfgang U. Eckart, Geschichte der Medizin, 4. Aufl., Berlin/Heidelberg 2004; Rolf Winau, Medizin in Berlin,Berlin/New York 1987; Geraldina Saherwala, Thomas Schnalke, Konrad Vanja, Hans- Joachim Veigel (Hgg.), Zwischen Charité und Reichstag. Rudolf Virchow Mediziner, Sammler, Politiker. Begleitbuch zur Ausstellung „Virchows Zellen. Zeugnisse eines engagierten Gelehrtenlebens in Berlin. Berlin Medizinhistorisches Museum derCharité, Berlin 2002; Christian Pross/Rolf Winau, nicht misshandeln. Das Krankenhaus Moabit. 1920-1933 Ein Zentrum jüdischer Ärzte in Berlin. 1933-1945 Verfolgung. Widerstand. Zerstörung (=Stätten der Geschichte Berlins, Bd.5), Berlin 1984; Eric Engström, Volker Hess (Hgg.), Zwischen Wissens- und Verwaltungsökonomie. Zur Geschichte des Berliner Charité- Krankenhauses im 19. Jahrhundert (= Jahrbuch für Universitätsgeschichte 3), Stuttgart 2000
 
(31 901)
HS -
„Vom Schtetl zum Broadway“ – Die osteuropäisch-jüdische Migration in die USA (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
„Migration is not part of Jewish history, it is Jewish history itself.“( Lloyd P. Gartner) Dies gilt insbesondere für den jüdischen Massenexodus aus Osteuropa, der zu Beginn der 1880er Jahre einsetzte und bis 1925 weit mehr als eine Million Menschen über den Atlantik in die USA brachte. Nach einem Überblick über die Geschichte der russischen Judenheit im 19. Jh. sollen in dieser Lehrveranstaltung zunächst die wichtigsten Migrationsmotive und demographischen Faktoren in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach allgemeinen und spezifischen Charakteristika der osteuropäisch-jüdischen Migration, bevor dann die Lebenswelten der jüdischen EinwanderInnen in den USA und ihr Beitrag zur amerikanischen Kultur behandelt werden.
Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Frau Sass und Frau Pappai aus dem SoSe 2007 an.
Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Einführende Literatur:
SIMON KUZNETS, Immigration of Russian Jews to the United States: Background and Structure, in: Perspectives in American History 9 (1975), S. 35-124; IRVING HOWE, The World of Our Fathers. The Journey of the East European Jews to America and the Life They Found and Made, New York 1993; LLOYD P. GARTNER The Great Jewish Migration – Its East European Background, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII/1998, S. 107-133; CHRISTOPH SCHMIDT Zur Neubewertung der jüdischen Emigration aus Osteuropa in die USA vor dem Ersten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 128-137; TOBIAS BRINKMANN, Jewish Mass Migrations between Empire and Nation State, in: Przegląd Polonijny XXXI (2005), S. 99-116.
 
13 424
HS -
Epochenjahr 1917 (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (15.10.) Uwe Puschner
Der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten von Amerika und die russische Oktoberrevolution brachten die Wende im Ersten Weltkrieg. Beide Ereignisse markieren aufgrund ihrer über den Krieg hinaus reichenden Tragweite 1917 als ein Epochenjahr in der Welt- und europäischen Geschichte. Hinzu kommen zahlreiche weitere Ereignisse von kurz- und langfristiger historischer Bedeutung auf nationaler und internationaler Ebene. Der Fokus des Seminars wird jedoch nicht allein auf der nationalen und internationalen politischen Geschichte liegen, sondern es werden insbesondere auch Aspekte u.a. der Ideologie-, Kirchen- oder Gesellschaftsgeschichte thematisiert werden. Aufgrund der Komplexität des Themas wird auf einführende Literaturhinweise verzichtet. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt!
 
13 425
HS -
Szientismus im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Peter Schöttler
Mit dem Schlagwort „Szientismus“ wird in der Regel eine blinde Wissenschaftsgläubigkeit bezeichnet, die heute niemand mehr teilen will. Gleichzeitig wird aber oft behauptet, die große Mehrzahl der Natur- und Sozialwissenschaftler hinge „unausgesprochen“ einer szientistischen Philosophie an. Gibt es also vielleicht verschiedene Szientismen? In diesem Seminar sollen einzelne Etappen aus der Geschichte der modernen Wissenschaftseuphorie – von der Spätaufklärung bis zur Debatte um die Hirnforschung – mitsamt der dabei aufgetretenen Kritik diskutiert werden. (Die vorherige Lektüre der angegebenen Einführungsliteratur ist obligatorisch.)
Einführende Literatur: Arthur Conan Doyle, Das Zeichen der Vier, neu übersetzt von Leslie Giger, Zürich 2005; Friedrich von Hayek, Mißbrauch und Verfall der Vernunft, Frankfurt/Main 1959; Otto Gerhard Oexle, „Wissenschaft“ und „Leben“. Historische Reflexionen über Tragweite und Grenzen der modernen Wissenschaft, in: GWU, 1990, Heft 3; Annette Wittkau-Horgby, Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts, Göttingen 1998
 
13 426
HS -
Hitler (2 SWS) (max. 45 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (18.10.) Daniel Koerfer
Ohne sein Wirken wäre die deutsche, die europäische, wohl gar die Weltgeschichte in der ersten Häfte des 20.Jahrhunderts anders verlaufen. Zugleich gibt uns Hitlers bizarrer Aufstieg heraus aus den Wärmestuben des Wiener Männerheims bis ins Machtzentrum Deutschlands noch immer Rätsel auf, vollzog er sich doch, von vielen Zufällen begleitet, keineswegs zwangsläufig und unabwendbar. Der Mann, dessen politische Erweckungsgeschichte wohl im Ersten Weltkrieg beginnt, dessen Radikalisierung und rassistisch-antisemitische, antibolschewistische Aufladung durch Niederlage, Novemberrevolution und Münchner Räterepublik entscheidend vorangetrieben wird, sah sich zunächst noch in der Rolle des „Trommlers“. Erst nach dem gescheiterten, aber vor den Gerichtsschranken in einen Triumph umgedeuteten Putsch von 1923 begann die (Selbst-)Stilisierung zum „Führer“, die auf eine entsprechende Erwartungshaltung in wachsenden Teilen der deutschen Nachkriegsgesellschaft traf. Allerdings ermöglichte ihm erst das – durchaus raffinierte – Ausnutzen einer einmaligen Krisensituation zusammen mit der permenenten Unetrschätzung durch seine Gegner das Erreichen der ersten grossen Zieles: der Reichskanzlerschaft. Von dieser Schlüsselposition aus setzte er im Bündnis mit vielen willigen Helfern, getragen von rasch wachsender Zustimmung der breiten Massen und gegen allenfalls geringe Widerstände eine ebenso rasante wie fundamentale Umgestaltung der politisch-gesellschaftlichen Realität in Deutschland durch, stürzte die bereits angeschlagene erste deutsche Demokratie, etablierte die nationalsozialistische Diktatur, führte das Land in einen Rasse- und Lebensraumkrieg, an dessen Ende Deutschland als Völkerrechtssubjekt nicht mehr existierte und das Ansehen der Nation durch Völkerrechtsverbrechen und den Zivilisationsbruch des industriellen Massenmordes nachhaltig verdunkelt war. Im Seminar wird es darum gehen, den Weg dieses Mannes und sein Wirken nachzuzeichnen, zu bewerten und damit zentralen Weichenstellungen deutscher Geschichte im letzten Jahrhundert nachzuspüren.
Einführende Literatur: Wolfgang Benz u.a. (Hg.) Enzyklopädie des
Nationalsozialismus, München 1997; Joseph Goebbels, Tagebücher, hrsg. von Elke Fröhlich, München 1987ff.; Sebastian Haffner, Anmerkungen zu Hitler, Frankfurt 1978; Brigitte Haman, Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München 1998; Ian Kershaw, Hitler – 1889-1936 / 1936-1945, Stuttgart 1998; Ders., Der Hitler-Mythos, Stuttgart 1980.
Voranmeldung über e-mail: Daniel.Koerfer@web.de erforderlich
 
(13 095b)
S/HS -
Benito Mussolini (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (18.10.) Wolfgang Wippermann
Natürlich steht er im Schatten Hitlers. Doch nicht Hitler, sondern Mussolini war der Schöpfer und erste „Führer“ (duce) des Faschismus. Seine Geschichte ist ohne Mussolini nicht vorstellbar. Im Proseminar wird beides behandelt: Das Leben Mussolinis und die Geschichte des (italienischen) Faschismus.
Einführende Literatur: R. J. B. Bosworth, Mussolini, London 2002, Bruno Mantelli, Kurze Geschichte des italienischen Faschismus, Berlin 1998; Hans Woller, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung, München 1999
 
(32 412)
HS -
The Vietnam War (Modul A) (2 SWS) (5 LP) (max. 30 Teiln.) (Englisch); Do 14.00-16.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 340 (Hörsaal) (18.10.) Andreas Etges
Obligatory registration in Blackboard by Oct. 14th, 2007.

The war in Iraq has often been compared to the Vietnam War – frequently on a very superficial level. This seminar will take a detailed look at the political and military history of the conflict in Southeast Asia which began long before the "American war". Based on documents and secondary literature we will also discuss the "War at Home", the role of the press, the fate of the veterans (homecoming, PTSD), war and memory (monuments), popular culture (film and literature), and finally the "Vietnam syndrome" and the "lessons of the war", also with regard to Iraq.

Literature: A reader will be available at the beginning of the semester. E-learning (Blackboard) will be used to provide additional information and texts.

Credit requirements: Regular and active class participation, oral presentation and shorter and/or longer papers.
 
13 427
HS -
Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Europa 1945-1990 (2 SWS) (max. 50 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (15.10.) Arnd Bauerkämper
Bildeten sich nach 1949 in der Bundesrepublik und in der DDR sowie in den zuvor besetzten bzw. mit dem „Dritten Reich“ verbündeten Staaten unterschiedliche oder divergente Formen des Umgangs mit der nationalsozialistischen Vergangenheit heraus? Oder überwiegen die Ähnlichkeiten? Welche Gruppen traten in den einzelnen Staaten schon früh für eine offene Diskussion ein, auch des Holocaust? Welche Zäsuren sind in der Entwicklung erkennbar? Auf diese Fragen wird sich das Seminar konzentrieren. Dabei sollen zunächst wichtige Konzepte wie „Erinnerungspolitik“ und „Geschichtspolitik“ geklärt und diskutiert werden. Die Arbeit wird sich aber auf die Formen des Umgangs mit dem Nationalsozialismus, Besatzungsherrschaft und Kriegsverbrechen in den einzelnen Staaten konzentrieren. Das Spektrum der Fallstudien reicht dabei von den beiden deutschen Staaten, Italien, Österreich über Frankreich und Rumänien bis nach Norwegen und Dänemark.
Einführende Literatur: Wilfried Loth / Bernd-A. Rusinek (Hg.), Verwandlungspolitik. NS-Eliten in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, Frankfurt/M. 1998; Arnd Bauerkämper, Nationalsozialismus ohne Täter? Die Diskussion um Schuld und Verantwortung für den Nationalsozialismus im deutsch-deutschen Vergleich und im Verflechtungsverhältnis von 1955 bis zu den Siebzigerjahren, in: Deutschland Archiv 40 (2007); Jan-Werner Müller (Hg.), Memory and Power in Post-War Europe, Cambridge 2002; István Déak / Jan T. Gross / Tony Judt (Hg.), The Politics of Retribution in Europe. World War II and Its Aftermath, Princeton 2000; Jan-Werner Müller (Hg.), Memory and Power in Post-War Europe. Studies in the Presence of the Past, Cambridge 2002; Norbert Frei (Hg.), Transnationale Vergangenheitspolitik. Der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, Göttingen 2006.
 
13 428
HS -
Politische Rhetorik in der Neuesten Geschichte (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Bernd Sösemann
An ausgewählten Beispielen untersuchen wir gemeinsam Methoden, Formen und Themen politischer Reden von unterschiedlichen Persönlichkeiten und in verschiedenen Situationen des öffentlichen Lebens im 19. und 20 Jh. unter kommunikationshistorischen Aspekten. Wo es möglich ist, berücksichtigen wir dabei audio-visuelle Dokumente, um die Rahmenbedingungen, Gestik und Mimik verstärkt mit einbeziehen zu können.
Die Lehrveranstaltung soll auf den Abschluss des Magisterstudiums vorbereiten; in der 3. Sitzung wird eine Klausur geschrieben, die über die weitere Teilnahme entscheidet.
Einführende Literatur: Bauer, Gerhard: Sprache und Sprachlosigkeit im Dritten Reich. 2., überarbeitete Auflage Köln 1990; Wende, Peter (Hg.): Politische Reden. Frankfurt am Main 1994 (insbes. die Einführung).
 
13 429
HS -
Deutschland und Italien 1945-2006. Gesellschaft, Politik und Kultur im Vergleich (2 SWS) (max. 40 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (15.10.) Oliver Janz
Italien und Deutschland weisen auch nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende von Faschismus und NS zahlreiche Parallelen auf. Sie reichen von der langjährigen Regierung christdemokratischer Parteien über das Wirtschaftwunder und seine gesellschaftlichen Folgen bis zu den sozialen Bewegungen der 1970er Jahre und zum Linksterrorismus. Hinzu kommen wachsende Verflechtungen im Zeichen von Migration, wirtschaftlicher Annäherung und europäischer Integration. Das Seminar wird diesen Konvergenzen, deren Erforschung gerade erst begonnen hat, aber auch divergierenden Tendenzen komparativ und beziehungsgeschichtlich nachgehen. Italienische Sprachkenntnisse sind willkommen, aber nicht Voraussetzung der Teilnahme. Die Veranstaltung versteht sich auch als Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und eignet sich besonders gut für Studenten, die auf der Suche nach einem Thema für die Examensarbeit sind.
Einführende Literatur: Paul Ginsborg: A History of Contemporary Italy. Society and Politics 1943-1988, London 1990; Ders.: Italy and its discontents: family, civil society, state 1980-2001, London 2003; Edgar Wolfrum: Die geglückte Demokratie. Geschichte der Bundesrepublik von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart 2006; Bernd Stöver: Die Bundesrepublik Deutschland, Darmstadt 2002; Gian Enrico Rusconi, Hans Woller (Hg.): Parallele Geschichte? Italien und Deutschland 1945-2000, Berlin 2006.
 
(13 096b)
S/HS -
Demokratie und Demokratisierung in der Bundesrepublik bis 1980 (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (15.10.) Paul Nolte-Wienfort
"Demokratisierung", das war eines der Ziele der Westalliierten nach der NS-Diktatur, und bis 1949 entstand die Bundesrepublik Deutschland als ein demokratischer Staat. Doch hat die Forschung immer wieder herausgearbeitet, dass Demokratie in einem weiteren Sinne von Gesellschaft, Kultur, Mentalität, aber auch des Ausbaus von Institutionen und Partizipation damit nicht zu Ende war, sondern sich als komplexer und konfliktreicher Bewältigungs-, Lern- und Erfahrungsprozess über viele Jahrzehnte erstreckte. In dem Seminar analysieren wir Etappen und Dimensionen der Demokratisierung von der Gründungssituation bis in die „neuen sozialen Bewegungen“ um 1980.
Literatur: Ulrich Herbert Hg., Wandlungsprozesse in Westdeutschland, Göttingen 2002; Anselm Doering-Manteuffel, Wie westlich sind die Deutschen? Göttingen 1999; Paul Nolte, Die Ordnung der deutschen Gesellschaft, München 2000; Kurt Sontheimer, So war Deutschland nie, München 1999; Ralf Dahrendorf, Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, Stuttgart 1965
 
13 430
HS -
Zerfall oder Umbau? Wandel der Staatlichkeit in Deutschland, Frankreich und den USA, 1870 - 2000
(2 SWS); Vorbesprechung und Einführung in die Thematik beginnen am 18. Oktober 2007, 16 Uhr (genauer Raum wird noch bekanntgegeben).
Blockseminar:
13.1.-20.1. - in Sion / Schweiz
(18.10.) Dieter Gosewinkel,
Johannes Masing
Mit der Gründung des deutschen Nationalstaats und der französischen Dritten Republik sowie der ‚reconstruction’ nach dem amerikanischen Bürgerkrieg schienen die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts ein Beweis für die Prägekraft des modernen Staates zu sein, der als Sozialformation Europa und die europäische Expansion seit der Frühen Neuzeit bestimmt hatte. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt der Rückblick Zeichen des Umbruchs und Zerfalls. Der Nationalstaat entfaltete nicht nur die Leistungskraft des Wohlfahrtsstaats. Er trieb die Herrschaftsmittel des Interventions- und Militärstaats zu historisch einzigartiger Machtentfaltung, die den totalen Krieg und die totale Lenkung der Gesellschaft ermöglichten. Neben der umfassenden Daseinsvorsorge diente die staatliche Bürokratie der weitreichenden Erfassung und Kontrolle des Individuums. Die Entfesselung des Staates in den Diktaturen der Weltkriegszeit offenbarte eine tiefe Krise der Staatlichkeit. Dieser Legitimitätsschwund des Staates und andere Erfahrungen von Staatlichkeit, verbunden auch mit dem hohen politisch-kulturellen Einfluß der USA auf Westeuropa nach 1945, veränderten Konzeptionen und Institutionen des Staates grundlegend. Rechtliche Kontrolle und politische Aufteilung der demokratischen Staatsgewalt leiteten eine Epoche ein, in der die Legitimität des Staates als oberste Lenkungsinstanz und entscheidender Handlungsrahmen, verstärkt durch Prozesse der Europäisierung und Globalisierung, zunehmend in Frage gestellt wurde. Inwieweit verliefen diese Entwicklungen in Deutschland, Frankreich und den USA verschieden oder ähnlich bzw. inwieweit standen sie in Verbindung miteinander? Wie wirkten sich Prozesse der supranationalen Integration, insbesondere der Europäisierung, auf den Wandel der Staatlichkeit aus?
Diesen Fragen geht das Hauptseminar nach, das gemeinsam mit Studierenden der Universität Freiburg i.Br. als einwöchiges Blockseminar vom 13. bis 20. Januar 2008 in Sion/Schweiz abgehalten wird.
Einführende Literatur: Dieter Gosewinkel / Johannes Masing (Hrsg.), Die Verfassungen in Europa 1789 – 1949. Eine wissenschaftliche Textedition, München 2006; Stephan Leibfried / Michael Zürn (Hrsg.), Transformations of the State ? Cambridge 2005; Wolfgang Reinhardt, Geschichte der Staatsgewalt, München 1999; Gunnar Folke Schuppert, Staatswissenschaft, Baden-Baden 2003.
 
ACHTUNG - Tag, Uhrzeit und Dozent geändert, s.u.!
(32 418)
HS -
Rise to Power: The History of US Foreign Relations (2 SWS) (7 cr); Mi 8.30-10.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 203 (Seminarraum) (17.10.) Andreas Etges
Obligatorische Anmeldung in Blackboard bis zum 14. Okt. 2007

In diesem Kurs werden Hauptentwicklungslinien, Konzepte und Themen US-amerikanischer Außenpolitik im 20. Jahrhundert vorgestellt. Die Analyse ausgesuchter historischer Fallstudien dient der Einführung in die theoretische Diskussion über Außenpolitik und internationale Beziehungen. Dabei werden sowohl Entscheidungsfindungsprozesse innerhalb der US-amerikanischen Administration nachgezeichnet wie auch innenpolitische Einflussfaktoren (Medien, Wirtschaft, Kongress) auf US-amerikanische Außenpolitik thematisiert. Darüber hinaus werden wichtige Ideen und Werte, die außenpolitisches Denken beeinflussen, historisch in den Blick genommen. Die intensive Arbeit mit Primärquellen führt zudem in die Arbeitsweisen des Historikers und der Historikerin ein.

Scheinerwerb: Regelmäßige aktive Teilnahme, Reading Summaries, 4 kürzere Essays oder Hausarbeit

Literatur: Vor Beginn der Veranstaltung wird ein Reader mit den Kursmaterialien als Kopiervorlage zur Verfügung stehen. Weitere Materialien werden auf Blackboard zugänglich gemacht.
 
Veranstaltung entfällt!
(32 424)
HS -
The United States and Canada: A Special Relationship? (2 SWS) (7 cr) (Englisch); Di 16.00-18.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 201 (Seminarraum) (16.10.) Petra Dolata-Kreutzkamp
Obligatory registration in Blackboard by Oct. 14th

This seminar will examine the history of American and Canadian foreign policy in the 19th and 20th centuries. The aim of the course is twofold. It analyzes the countries’ relations with one another but it also compares their foreign policies towards third regions including Europe and Latin America to understand the interdependencies and parallel developments of the two countries as actors in the international community. The course will begin by analyzing domestic determinants of foreign policies in both countries comparing political cultures and decision-making processes as well as historical backgrounds. Then, historical case studies will be introduced in order to understand the distinctiveness of the relationship between the United States and Canada on the continent, in the hemisphere and in the world.

Credit Requirements: Active participation, reading summaries, presentation, research essay

Literature: A reader will be available at the beginning of the semester. E-learning (Blackboard) will be used to provide additional information and material.
 
Veranstaltung entfällt!
(32 441)
HS -
Zentrale Herausforderungen an Amerikas Außenpolitik seit 1898 (2 SWS) (7 cr); Do 16.00-18.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 203 (Seminarraum) (18.10.) Knud Krakau
Das Seminar will der Frage nachgehen, welche Ursachenkomplexe seit 1898 zu substantiellen Änderungen in der amerikanischen Außenpolitik geführt haben, d.h. zu Veränderungen in ihren Zielen und Motiven, ihrem Charakter und ihrer Reichweite, ihren Ansprüchen und Wirkungen, ihren Strategien und den eingesetzten Mitteln. Inwieweit sind sie jeweils mehr Ergebnis externer Herausforderungen und/oder innergesellschaftlicher Wandlungsprozesse? Beispiele (weder vollständig noch erschöpfend) sind: Der Imperialismus um 1900, die beiden Weltkriege, Ersteinsatz der Atomwaffe, das Engagement/Disengagement für internationale Organisation als Instrument der Friedenssicherung oder Zweckverfolgung, Kalter Krieg/Containment, Vietnamkrieg und „präventive Verteidigung“ (Irak), Entwicklungs- und Menschenrechtspolitik.

Zur Einführung: Bde. 2 bis 4 der Cambridge History of American Foreign Relation (LaFeber, Iriye und Cohen 1993); W.LaFeber, The American Age (letzte Aufl.); Gordon Martel ed., American Foreign Relations Reconsidered 1890-1993 (1994); Mel Gurtov, Superpower on Crusade: The Bush Doctrine in US Foreign Policy (2006)

Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
 
13 431
HS -
Napoleomanie? Europäische Erinnerungen im Wandel (1815-1945) (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (17.10.) Kirstin Schäfer
Vor dem Hintergrund des (all-)gegenwärtigen Jubiläumsbooms um Napoleon und Europa (1789 bis 1815) wird im Rahmen dieses Hauptseminars eine vergleichende und transfergeschichtliche Untersuchung europäischer Erinnerungen an die Zeit der Französischen Revolution und des I. Empire erfolgen. Auf der Suche nach Antworten auf die Frage, welche Bilder und Texte, Erinnerungen und Vorstellungen sich in ein europäisches Gedächtnis einschrieben (sofern ein solches existiert) wird die mediale Verbreitung, die Zirkulation und der Transfer visueller und schriftlicher Medien (Gemälde, Filme, Karikaturen, Romane, Memoiren, Zeitungsartikel) über jene Schlüsselzeit der europäischen Geschichte für den Zeitraum 1815 bis 1945 vorgestellt. In der Lehrveranstaltung werden somit aktuelle Forschungstendenzen aufgegriffen; dies nicht nur durch die Wahl eines erinnerungsgeschichtlichen Ansatzes, der militärische und zivile Trägerschichten gleichermaßen in den Blick nimmt, sondern auch durch einen konstrastiven nationalen Vergleich, der sich an den Erkenntnisinteressen der histoire croisée und der historischen Transferforschung orientiert.
Franzöische Sprachkenntnisse erwünscht.
Einführende Literatur: Bénardeau, Christiane, Napoléon dans la littérature, Paris 2004, Besslich, Barbara, Der deutsche Napoleon-Mythos. Literatur und Erinnerung - 1800-1945, Darmstadt 2007,
Chevallier, Bernard / Michel Dancoisne-Martineau / Thierry Lentz (Hg.), Sainte-Hélène. Ile de Mémoire, Paris 2005, Erll, Astrid / Ansgar Nünning: Gedächtniskonzepte der Literaturwissenschaft. Theoretische Grundlegung und Anwendungsperspektiven, Berlin / New York 2005, Franco Moretti, Atlas des europäischen Romans. Wo die Literatur spielte, Cologne 1999, Kreutz, Wilhelm, Französische Revolution und Napoleonische Ära im deutschen Film, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XVIII (1989), S.161-207,
weitere Literatur und links unter: http://www.nbi.tu-berlin.de/Literature.htm.

Colloquien

13 435
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Di 16.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 360 (s. A.) Uwe Puschner
 
13 436
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en, Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en (1 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 18.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Vorbesprechung: Letzte Sitzung C im SS 2007
(18.10.) Ina Ulrike Gisela Paul
 
13 437
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Mi 18.00-21.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (24.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die bei mir Ihre Abschlussarbeit im B.A.-Studium und im Magisterstudium schreiben oder die bei mir ihre Dissertation verfassen. Der erfolgreiche Besuch einer eines meiner Vertiefungsmodule oder einer meiner Veranstaltungen im Hauptstudium bildet die Voraussetzung. In den Sitzungen sollen in erster Linie die Fragestellungen und Methoden diskutiert werden, die von den Teilnehmern bei der Bearbeitung der einzelnen Themen verfolgt werden. Darüber hinaus wird es auch um allgemeinere Fragen und Probleme einer Geschichte der öffentlichen Kommunikation gehen. Von allen Kandidaten werden regelmäßige Mitarbeit und Kurzberichte über den Stand ihrer Arbeiten erwartet. Eine persönliche Anmeldung im Sekretariat (Tel. 030/838-58448) ist erforderlich.
 
13 438
C -
Forschungs- und Examenscolloquium (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 18.00-21.00 - Koserstr. 20, A 320 (Übungsraum) (s. A.) Oliver Janz
Diskussion laufender Examens- und Forschungsarbeiten zur neueren europäischen Geschichte
 
13 439
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en (1 SWS); Mi 18.00-20.00, - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (24.10.) Claudia Ulbrich
Das Kolloquium für ExamenskandidatInnen findet im Wechsel mit dem Kolloquium für DoktorandInnen statt. Im Examenskolloquium werden examensrelevante Themen behandelt und Fähigkeiten vermittelt, die für den Studienabschluss relevant sind (Probeklausuren, Vorbereitung auf mündliche Abschlussprüfung und Abschlussarbeit). Die Teilnahme am Examenskolloquium wird Studierenden in der Examensphase dringend empfohlen.
 
13 440
C -
Forschungscolloquium: Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive (1 SWS) (max. 35 Teiln.); Di 18.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (s. A.) Claudia Ulbrich,
Irmela Hijiya-Kirschnereit,
Barbara Kellner-Heinkele,
Hans Medick,
Angelika Schaser
 
13 441
C -
Colloquium zur Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (1 SWS) (max. 35 Teiln.); Di 18.00-20.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (s. A.) Claudia Ulbrich,
Michaela Hohkamp,
Rebekka von Mallinckrodt,
Gerhard Baader
 
13 442
C -
Colloquium zur Zeitgeschichte (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (s. A.) Paul Nolte-Wienfort
In dem Colloquium zur Zeitgeschichte werden laufende Projekte des Lehrstuhls vorgestellt, und auswärtige Gäste stellen ihre Forschungen zur Diskussion. Ein detailliertes Programm liegt zu Beginn des Sommersemesters vor. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
 
13 443
C -
Examenscolloquium (2 SWS); Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (s. A.) Wolfgang Wippermann
 
13 444
C -
Doktorand/inn/encolloquium ; Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (s. A.) Wolfgang Wippermann
 
(31 903)
C -
Colloquium für Magister- und Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten. Darüber hinaus werden neuere Schlüsseltexte zur osteuropäischen Geschichte diskutiert.
 
Beginn verschoben auf 23.10.!
(33 230)
C -
Examens- und Forschungscolloquium zur Geschichte Lateinamerikas (2 SWS); Di 18.00-20.00 - ZI LAI Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (Seminarraum) (16.10.) Stefan Rinke

Im Colloquium stellen Examenskandidat/inn/en und Gäste ihre Forschungen vor.

Sprechstunden
Stefan Rinke: http://www.lai.fu-berlin.de/institut/mitarbeiterinnen/professor_inn_en/rinke.shtml
 
(32 413)
C -
Colloquium zur nordamerikanischen Geschichte (2 SWS); Do 18.00-20.00 - ZI JFKI Lansstr. 7-9, 203 (Seminarraum) (18.10.) Andreas Etges
Das Forschungscolloquium der Abteilung Geschichte dient der Vorstellung und Diskussion der von der Abteilung betreuten Examensarbeiten und Dissertationen. Das Programm wird ergänzt durch Gastvorträge zu aktuellen Forschungsfragen im Fach Geschichte Nordamerikas.

Qualifikationsziele: Studierende sollen befähigt werde, historische Entwicklungen, Strukturen und Institutionen in Nordamerika zu analysieren und zu interpretieren und in ihre jeweiligen politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zusammenhänge einzuordnen. Darüber hinaus sollen die Studierenden befähigt werden, regionalwissenschaftliche Fragestellungen und Aufgaben disziplinübergreifend zu bearbeiten.

Im Rahmen des Forschungskolloquiums werden vertiefte Kenntnisse der Geschichte Nordamerikas in ihren euro-atlantischen Bezügen und als Teil der Geschichte des atlantischen Raums erworben. Zentrale Themen wie Nation und Nationsbildung in den USA und Kanada im 19. und 20. Jahrhundert, Modernisierung und sozialer Wandel, Außenpolitik und internationale Beziehungen, Kulturkontakt und Migrationprozesse werden anhand aktueller Forschungsliteratur oder durch Gastvorträge behandelt.
Obligatorische Anmeldung über Blackboard bis spätestens 14. Oktober 2007
 
13 445
C -
Colloquium zur Vergleichenden Geschichte Europas (2 SWS); Mo 17.00-19.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (s. A.) Hartmut Kaelble,
Jürgen Kocka,
Etienne Francois,
Arnd Bauerkämper
 
13 446
C -
"Modern German History in European Context" (Im Rahmen des FU Best (Berlin European Studies) Program) ; Die Veranstaltungen dieses Programms werden nicht im WS angeboten, sondern während des "Fall Term", der von Anfang September bis Ende Dezember dauert. Nähere Angaben erhalten Sie unter: http://web.fu-berlin.de/fubest/
Die Veranstaltungen finden in der Brentanostr. 50 statt.
(s. A.) Arpad von Klimo
 
13 447
C -
Übersetzung als kulturwissenschaftliche Leitkategorie (Disziplinenübergreifendes Theorie-Kolloquium für Doktorandinnen, Doktoranden und Postgraduierte in Zusammenarbeit mit dem Center for Area Studies) (2 SWS); Vorbesprechung: Fr, den 2. November 2007, von 11.00-13.00 Uhr - Koserstr. 20, A 320
1. Blocksitzung: Fr, den 7.12., von 9.30-14.00 Uhr und Sa, den 8.12.2007 von 9.30-13.30 und 15.00-18.00 Uhr - Koserstr. 20, A 320
2. Blocksitzung: Fr, den 11.1., von 9.30-14.00 und Sa, den 12.1.2008, von 9.30-13.30 und 15.00-18.00 Uhr -

Koserstr. 20, A 320 (Übungsraum)
(2.11.) Doris Bachmann-Medick
In jüngster Zeit wird „Übersetzung“ – weit über Sprach- und Textübersetzung hinaus – als eine interkulturelle und interdisziplinäre Leitkategorie der Kultur- und Sozialwissenschaften entdeckt und ausgearbeitet. Ein „translational turn“ ist unterwegs. Was bedeutet eine solche Erweiterung der Übersetzungsperspektive für die konkrete kulturwissenschaftliche Forschung, für die Arbeit in den Area Studies, die seit jeher mit Fragen sprachlicher und kultureller Übersetzung beschäftigt sind, sowie für das Verständnis von Kultur und Inter-/Transkulturalität? Inwieweit ist „Kultur als Übersetzung“ (Homi Bhabha) mehr als eine Metapher?
Gerade für gegenwärtige Versuche, das Regionalwissen der Area Studies in den weltweiten Verflechtungszusammenhängen neu zu verorten, kann die erweiterte Übersetzungskategorie fruchtbar gemacht werden:
- für eine Grundlegung vergleichender Forschung
- für die Analyse kultureller Übersetzungsprozesse (Kulturmittler, Migration als Übersetzungszusammenhang, Verwerfungen und Aushandlungen in Interkulturalitätsszenarien usw.)
- für eine Infragestellung des Identitätskonzepts
- für eine Analyse sog. travelling theories
- für eine verstärkte Aufmerksamkeit auf Machthierarchien und Marginalisierungen von Sprachen
- für eine kulturwissenschaftliche Vernetzung der Disziplinen entlang gemeinsamer theoretischer Fragestellungen und Methoden.

Im Theoriekolloquium sollen solche Aspekte auf dem Hintergrund der aktuellen internationalen Übersetzungsdebatten diskutiert werden, wobei ausgehend von klassischen sprachbezogenen und philosophischen Übersetzungspositionen (Lawrence Venuti, Walter Benjamin) vor allem neuere Problemfelder im Vordergrund stehen, z.B.
- Übersetzung und Kulturenkontakt/Transfer
- Übersetzung im Zusammenhang von gesellschaftlicher Transformation (Shingo Shimada, Anna Lowenhaupt Tsing) und Migration (Nikos Papastergiadis)
- Übersetzung zwischen kulturellem Verstehen und Missverstehen
- Übersetzung und Gewalt/Konflikt/Krieg/Terror (Veena Das, Mona Baker)
- Übersetzung in der Weltgesellschaft (globale Märkte, Lokalisierungen, Sprachhierarchien, Konzepte globalen Übersetzens) (Emily Apter, Michael Cronin, Lydia Liu, Naoki Sakai)
- epistemologische Herausforderungen: Universalismus oder „transcategorical translation“ (Dipesh Chakrabarty)?
- Unübersetzbarkeiten (Sarat Maharaj)
- Politik der Übersetzung (Gayatri Spivak).

Das Theoriekolloquium zielt darauf, die Diskussion der erweiterten Übersetzungskategorie für eine Vernetzung der verschiedenen disziplinären Ansätze zu nutzen, vor allem aber auch der eigenen Arbeit Neuanstöße zu geben – durch geschärfte theoretische Einsichten in die Vielschichtigkeit kultureller Übersetzungsprozesse.
Organisationsform: Vorbesprechung und 4 Blocksitzungen (jeweils Freitags/Samstags) mit abwechselnd Vorlesung und Lektürediskussion; ein Reader wird zur Vorbesprechung bereitgestellt.
Das Kolloquium richtet sich vor allem an Doktorandinnen,Doktoranden und Postgraduierte. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach Anmeldung über das Center for Area Studies (admin@cas.fu-berlin.de).
Literaturhinweise: Apter, Emily, The Translation Zone. A New Comparative Literature. Princeton, Oxford 2006. Bachmann-Medick, Doris, Translational Turn, in: dies., Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. 2. Aufl. Reinbek 2007. Hermans, Theo (Hg.), Translating Others. 2 Bde. Manchester 2006. Snell-Hornby, Mary, The Turns of Translation Studies. New Paradigms or Shifting Viewpoints? Amsterdam, Philadelphia 2006. Venuti, Lawrence (Hg.), The Translation Studies Reader. London, New York 2000.
 
13 449
C -
Examenscolloquium (2 SWS); s. A. (s. A.) Michaela Hohkamp

Didaktik der Geschichte

Vertiefungsbereich

Achtung! Änderung des Dozentennamens!
13 480
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (2 SWS) (max. 12 Teiln.); semesterbegleitend 29.10.-2.2., n. V. - in Schulen
Vorbesprechung: Einladung per E-Mail!
(n. V.) Judith Martin
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
In der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
 
13 481
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (Vorbesprechung: Einladung per E-Mail!) (2 SWS) (max. 12 Teiln.); Block 18.2.-15.3., n. V. - in Schulen (n. V.) Michele Barricelli
Das Unterrichtspraktikum besteht schwerpunktmäßig aus Hospitationen und der Planung, Durchführung und Analyse eigenen Unterrichts. Es ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen. Das Praktikum beginnt semesterbegleitend mit Hospitationen, während dieser Zeit wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und der Dozentin. Es wird erwartet, dass mindestens sechs vollständige Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden und dass in weiteren sechs Stunden Unterrichtstätigkeiten von den Praktikant/innen übernommen werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher das Vorbereitungsseminar (innerhalb des Moduls) mit Erfolg absolviert worden sind und parallel zum Praktikum muss das Nachbereitungsseminar besucht werden.
Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Literatur: Literatur: Gies: Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung, 2004.
 
13 482
HS -
Historisches Lernen in popkulturellen Zeiten - oder: Something rotten I've forgotten (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (15.10.) Michele Barricelli
Junge Menschen sprechen nicht oft, nicht ohne Not über Geschichte. Wenn Jugendkultur all das ist, was die Selbstorganisation und Selbstermächtigung von Teens und Twens außerhalb der Zwangsräume von Schule und Ausbildung, auch Universität, umfasst, dann kennt sie kaum historisch Gehaltvolles. Insbesondere im Leitmedium der Popmusik scheint alles pure Gegenwart, flüchtige Attitüde, Zeitgeist zu sein. Wir werden in dem Seminar versuchen, die gleichwohl vorhandenen geschichtlichen und geschichtskulturellen Bezüge in den popkulturellen Diskursen unseres Alltags zu entdecken und zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf Geschichte in der Freizeit und in der Werbung sowie als Diskursfaden in zahlreichen Blogs und anderen Internetplattformen. Von Interesse wird auch die spätestens seit der Fußball-WM 2006 sichtbar werdende „neue Unverkrampftheit“ im Umgang mit dem deutschen nationalen Bewusstsein und seinen Symbolen sein. Die Erkenntnisse sollen uns in die Lage versetzen, den gesamtgesellschaftlichen Rahmen, innerhalb dessen historisches Lernen stattfindet, besser verstehen und deuten zu können um so das Planungshandeln für die Praxis des schulischen Geschichtsunterrichts auf eine „realistische“ Grundlage zu stellen. Das Zitat im Titel stammt übrigens von den Scissor Sisters („I can’t decide“ 2006), man könnte aber auch mit Abba („Waterloo“ 1974) sagen: „The history book on the shelf is always repeating itself.“
Literatur: Klaus Neumann-Braun / Axel Schmidt / Manfred Mai: Popvisionen. Links in die Zukunft. Frankfurt/M. 2003; Thomas Ziehe: Die Eigenwelten der Jugendlichen und die Anerkennungskrise der Schule. In: Detlef Horster / Jürgen Oelkers (Hrsg.): Pädagogik und Ethik, S. 277-291. Wiesbaden 2005; Michele Barricelli: Jugend meets nation. Beobachtungen zu aktuellen Artikulationsformen jugendlichen Geschichtsbewusstseins im Zeichen popkultureller Erneuerung der Nation. In: Handlung Kultur Interpretation. Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften 2/2005, S. 228-274.

Einführungs- oder Vertiefungsbereich

Achtung: Änderung des Wochentages u. Raumes!
13 485
C -
Examenscolloquium (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 320 (Übungsraum) (19.10.) Birgit Wenzel
Das Colloquium bereitet auf das Erste Staatsexamen im Teilbereich Fachdidaktik Geschichte vor: Auswahl möglicher Prüfungsthemen, Vorbereitung auf die Themen, Prüfungsablauf.
Es findet eine Beratung hinsichtlich der Literaturauswahl und –aufbereitung statt, teils in Gruppengesprächen, teils in Einzelberatung.
Das Seminar gilt auch als Ergänzungsseminar.
Ergänzt und begleitet wird die Seminararbeit durch die Nutzung der zentralen Lernplattform (Blackboard).
Literatur: Gies: Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung, 2004, Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2007, Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach 1999.

Kunsthistorisches Institut (WE 2)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Eberhard König

Kunstgeschichte

Einführungspflichtveranstaltung für Studierende im ersten Semester des Bachelorstudiengangs

Koserstr. 20, 14195 Berlin
Mo, 15.10., 12.00-14.00 Uhr - Koserstr. 20, A 127 - Vorstellung der Dozenten

Einzelberatung

s. Aushang - Koserstr. 20

Studentische Einführungstage Kunstgeschichte

Wie studiert man eigentlich Kunstgeschichte? Wie bastelt man sich einen Stundenplan? Was für Kurse muss ich belegen? Wofür stehen die vielen Abkürzungen im Vorlesungsverzeichnis? Was bedeutet die Neueinführung des Bachelor-Studiengangs, wie wird sich das Studium verändern? Wie ist das Kunsthistorische Institut aufgebaut? Und wie findet man sich an einer Riesen-Uni wie der FU-Berlin zurecht?
Die Studentischen Einführungstage bieten Euch einen ersten Einstieg in den verwirrenden Uni-Alltag. Bei einem gemütlichen Frühstück habt Ihr die Möglichkeit, Eure Kommilitoninnen und Kommilitonen kennen zulernen und alle Fragen, die man so zum Studienbeginn hat, loszuwerden.
Alle Erstsemester und Studienortwechsler sind herzlich willkommen!

WICHTIG: Die Veranstaltung für die Erstsemestler findet am Freitag, den 12. Oktober, von 10.00-16.00 Uhr in der Koserstr. 20, Raum A 127, statt.

Studentische Einführungsveranstaltung Ostasiatische Kunstgeschichte

Koserstr. 20, 14195 Berlin
Mi, 26.09., 11.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121


Bachelorstudiengang Kunstgeschichte A (Studien- und Prüfungsordnung: ab 30.9.2005)

Grundlagenphase

Modul 3: E-learning: Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktion

(13 503)
E-learning/Tutorium -
E-learning: Kunst und Funktion, Teil I ; Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Ulrike Boskamp,
Caroline Zöhl
„Die Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen“, kurz „Kunst und Funktion“ genannt, ist ein Internet-Lernprogramm, das einen Überblick über die Kunstgeschichte unter der besonderen Fragestellung der Funktion von Kunst bietet. Das Programm ist Pflichtbestandteil des Bachelor-Studiengangs Kunstgeschichte und sollte in den ersten beiden Semestern absolviert werden. In Anlehnung an die Grundkurse sind im ersten Semester primär die Lektionen zu den Bildkünsten, im zweiten die zur Architektur zu bearbeiten. Die Vergabe der Leistungsnachweise erfolgt über zwei Klausuren, die jeweils am Ende der beiden Semester zentral im Haus stattfinden.

„Kunst und Funktion“ ist über die Website des Kunsthistorischen Instituts oder direkt unter der folgenden Adresse zu erreichen: http://www.kunst-und-funktion.de/
„Kunst und Funktion“ kann individuell ort- und zeitunabhängig bearbeitet werden, für Studierende ohne geeignete technische Ausrüstung stehen im Medienraum (Koserstraße 20, Raum A 340) Computer zur Verfügung.

Zur inhaltlichen Begleitung des Internet-Lernprogramms wird ein wöchentliches Tutorium angeboten, in dem Fragen bezüglich des Lernprogramms geklärt und die jeweiligen Lektionsinhalte durchgesprochen werden. Der Besuch des Tutoriums ist freiwillig und dient der Klärung und Vertiefung der Inhalte von „Kunst und Funktion“, wobei eine aktive Mitarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorausgesetzt wird. Für das Tutorium werden keine Leistungsnachweise vergeben. Diese können ausschließlich durch die erfolgreich bestandenen Abschlussklausuren des E-Learning-Moduls erworben werden, für die das Tutorium keine notwendige Voraussetzung ist.

Der Klausurtermin wird zu Beginn des Semesters in den Grundkursen und in „Blackboard“ bekannt gegeben. Zur grundlegenden Einführung in das Programm wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Moduls empfohlen, an einem der beiden ersten Tutoriumstermine teilzunehmen.

Aufbau- und Vertiefungsphase

Modul 1: Mittelalter

13 504
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
13 505
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
Achtung: Raumänderung
13 506
S/PS -
Schnitzaltäre in Norddeutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Blisniewski
Geschnitzte Altarretabel nehmen in der Ausstattung spätmittelalterlicher Kirchen eine hervorragende Stellung ein. Vielfigurige Bildfelder bieten Raum für (narrative) Szenen, die zudem oft komplexe theologische Programme vermitteln. Im Zentrum des Seminars sollen solche Altarretabel stehen, die nördlich der Mainlinie zwischen dem späten XIV. Jhdt. und der Reformation entstanden sind. Retabel aus St. Nicolai in Kalkar, der Bordesholmer Altar (Schleswig) sowie der Bestand in Lübeck werden dabei einen Schwerpunkt bilden. Inhaltlich soll vor allem die Analyse der theologischen (und gesellschaftlichen) Funktionen von Altarretabeln und deren Stiftungen, formale und stilistische Abhängigkeiten zu zeitgleichen südniederländischen Retabeln sowie zur zeitgenössischen Druckgraphik im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich zu den Sitzungen im Institut wird es wieder Besuche der Berliner Museen geben sowie – wenn es sich organisieren lässt und Interesse besteht – eine Exkursion nach Lübeck und/ oder Rostock/ Wismar.
Literatur zur ersten Orientierung: Albrecht, Uwe; Jörg Rosenfeld; Christiane Saumweber (Bearb.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band I: Hansestadt Lübeck, St. St. Annen-Museum. Kiel 2005. Albrecht, Uwe (Hrsg.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Kirchen der Stadt. Kiel 2007. Baxandall, Michael: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen. 2. durchges. Aufl., München 1985. Hilger, Hans Peter: Stadtpfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Kleve 1990. Kahsnitz, Rainer : Die großen Schnitzaltäre. Spätgotik in Süddeutschland, Österreich, Südtirol. München 2004. Krohm, Hartmut; Klaus Krüger; Matthias Weniger: Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins. Wiesbaden 2004. Wolf, Norbert: Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Universität München 1992. Berlin 2002 (= Denkmäler Deutscher Kunst). Zimmermann, Eva: Der spätgotische Schnitzaltar. Bedeutung, Aufbau, Typen. Dargelegt an einigen Hauptwerken. Frankfurt am Main 1979 (= Liebieghaus Monographie 5). Ausst.Kat: Gegen den Strom. Meisterwerke Niederrheinischer Skulptur in Zeiten der Reformation (1500 - 1550). Hrsg. v. Barbara Rommé, 12. Dez. 1996 - 2. März 1997, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Berlin 1997
 
13 507
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
13 508
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
13 511
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
13 512
S/PS -
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Martina Schilling
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen.
Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001)
 
13 513
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.

Modul 2: Neuzeit

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
13 569
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
13 567
S/PS -
Palastarchitektur der Renaissance in Italien (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Am Beispiel des privaten Palazzo, der im 15. und 16. Jahrhundert sicher wichtigsten ‘hochrangigen’ profanen Bauaufgabe, soll das Seminar in wesentliche Fragen der Renaissancearchitektur einführen (Herausbildung von durch lokale Bautraditionen und gesellschaftliche Strukturen geprägten Typologien; Entwicklung einer ‚gereinigten’ klassischen Sprache der Architektur und ihre Transgression in einer spielerischen Dialektik von Regel und Lizenz; Verhältnis zur Architekturtheorie und zur archäologischen Rekonstruktion der antiken ‚domus’ usw.). Anhand von exemplarischen Einzelanalysen ausgewählter Bauten v. a. aus Florenz, Rom, Venedig, dem Veneto und Mailand (und von Architekten wie Alberti, Bramante, Raffael, Giulio Romano, Sansovino, Sanmicheli, Palladio) soll die Praxis kunsthistorischer Architekturbeschreibung und -analyse erarbeitet werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit an der Diskussion die verbindliche Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (ca. 10 Seiten).
Einführende Literatur: L. H. Heydenreich, Architecture in Italy 1400 – 1500, ed. P. Davies, London 1996 (= The Pelican history of art ); W. Lotz, Architecture in Italy 1500 – 1600, ed. D. Howard, New Haven 1995 (= Yale University Press Pelican history of art); Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento, ed. F. P. Fiore, Milano 1998; Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento, ed. A. Bruschi, Milano 2002; Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento, ed. C. Conforti / R. J. Tuttle, Milano 2001; Ch. L. Frommel, Der römische Palastbau der Hochrenaissance, 3 Bde., Tübingen 1973; Ch. Burroughs, The Italian Renaissance Palace Facade. Structures of Authority, Surfaces of Sense, Cambridge 2002; G. Clarke, Roman house – Renaissance palaces : inventing antiquity in fifteenth-century Italy, Cambridge 2003.
 
13 515
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
13 516
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
13 517
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
13 528
S/PS -
Ausstellungskunst und ihr Publikum im Pariser Salon 1737-1824 (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (22.10.) Gerrit Walczak
Erst durch die regelmäßig im Louvre veranstalteten Salons wurde Kunst ab 1737 zu dem, was sie bis heute geblieben ist, zu einem Gegenstand öffentlicher Betrachtung und Kommentierung. Seitdem wurde über Kunstwerke nicht länger nur zwischen Künstlern und Auftraggebern verhandelt, und ihre Betrachtung war nicht mehr allein den Gästen der höfischen und privaten Besteller vorbehalten. Die Verständigung über die Ausstellungskunst der Salons schuf eine öffentliche Meinung, vom Staat nicht zu kontrollieren und für die Künstler über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend. Erst seit der Französischen Revolution stand der Salon auch jenen Künstlern offen, die nicht der (bald abgeschafften) Akademie angehörten, doch vor der Kunstkritik waren seit jeher alle Aussteller gleich. Der Salon ermöglichte Überraschungserfolge von Außenseitern, untergrub die Gattungshierarchie und sorgte für Skandale durch Zensurmaßnahmen oder deren Unterlassung.
Ein Hofmaler des Königs wie Boucher konnte gegen einen bloßen Anwärter wie Greuze herabgesetzt werden, ein Genremaler wie Chardin sich jahrzehntelang in der Gunst der Öffentlichkeit halten, obwohl sich nicht ein einziges seiner Exponate einer staatlichen Bestellung verdankte. Portraitisten wie La Tour wurden nicht für ihre Bildnisse von Mitgliedern des Königshauses gefeiert, sondern für solche von Literaten und Wissenschaftlern. Staatliche Förderung konnte vor der Revolution mit David einen Publikumserfolg hervorbringen, doch Géricault bewies noch unter der Restauration, wie man sich im Salon einen Ruf als politischer und ästhetischer Provokateur erwerben konnte. Der Salon schuf seine eigenen Kontinuitäten und überlebte alle Wechsel der Staatsform. Anhand von Beispielen aus allen Gattungen der Malerei wird zu untersuchen sein, wie sich die Bedingungen der Präsentation, der Rezeption und ihre institutionelle Voraussetzungen auf die französische Kunst vom Ancien Régime bis zur Restauration auswirkten.
Literatur (Auswahl): Richard Wrigley, The Origins of French Art Criticism from the Ancien Regime to the Restauration, Oxford 1993; Régis Michel, ›L’Art des Salons‹, in: Ders., Philippe Bordes, Aux Armes &aux Arts! Les Arts de la Révolution, Paris 1988, S. 10-101; Thomas Crow, Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven/London 1985; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons, 1759-1781, Ausst.-Kat., Hôtel de la Monnaie, Paris 1984/85; Georg Friedrich Koch, Die Kunstausstellung. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Berlin 1967; Denis Diderot, Salons, hrsg. v. Jean Seznec, Jean Adhémar, 4 Bde., Oxford 1957-1967.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
13 518
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
13 519
S/PS -
Peter Paul Rubens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Fatma Yalçin
Kein anderer Künstler hat eine Kunstepoche so bestimmt wie Rubens. Er trug selbst seines Lebens vielfältige Kunstschätze zusammen. Seine Kunstkammer umfasste Werke von Anton van Dyck, Pieter Brueghel d. J., Dürer, Holbein, Tintoretto, Tizian und Veronese. Auch mit antiken Münzen, Skulpturen oder Reliefs stattete er sein Patrizierhaus aus. Der bedeutendster Maler der flämischen Kunst hinterließ uns vielfältige Werke mit religiöser Thematik, biblischen und mythologischen Historien, Porträts und Landschaften. Universal gebildet, erreichten mit seiner Person und mit seinen Werken die Kunstvorstellung des Barock ihren Höhepunkt. Hauptsächlich wirkte er in den südlichen Niederlanden, war auf zahlreichen Reisen für Hof und Adel, arbeitete für die katholische Kirche der Gegenreformation und erhielt Aufträge aus West- und Südeuropa und beeinflusste damit nicht nur den Geschmack des 17. Jahrhunderts. Seine umfangreiche Werkstatt, der zeitweise auch selbständige Meister wie Anton van Dyck und Frans Snijders angehörten, ermöglichte die Vollendung großformatiger und vielteiliger Aufträge. Anhand von ausgewählten Werken werden Beschreiben, vergleichendes Sehen und Analysieren der Werke eingeübt.
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
 
13 568
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
13 520
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.
 
Achtung: Raumänderung
(13 571)
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.

Modul 3: Moderne und Gegenwart

13 521
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
13 522
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
13 523
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
13 524
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
ACHTUNG! NEUE TERMINE UND RAUM!
13 525
S/PS -
Architektur des 19. Jahrhunderts: Spanien (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(26.10.) María Ocón Fernández
Obwohl die Forschung zur europäischen Architektur des 19. Jahrhunderts seit den Standardwerken der fünfziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat, erfährt die spanische Architektur in diesen Zusammenhängen und bis heute wenig Beachtung. Das politisch durchaus bewegte Jahrhundert in Spanien, das mit dem Verlust seiner letzten Kolonien, d.h. mit dem so genannten „Desaster von 1898“ zu Ende ging, hat bislang der Blick auf die Bedeutung Spaniens für die europäische Architektur und den Städtebau des 19. Jahrhunderts verstellt.
In dem Seminar wird es darum gehen, die spanische Architektur und den Städtebau vor ihrem historisch-polistischen Hintergrund zu betrachten und anhand seiner wichtigen Vertreter und Bautypologien zu behandeln. Dabei wird nicht nur auf den Architekten Francisco Jareño de Alarcón (1818-1892) und auf seine Tätigkeit in Madrid als Erbauer und Gestalter eines der ersten „bürgerlichen Foren“, d.h. des Ensembles von Staatsbibliothek (Biblioteca Nacional) und Archäologischem Museum (Museo Arqueológico Nacional), eingegangen. Ebenfalls wird der für die Stadt Madrid charakteristische Ziegelbau, der von den Architekten Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) und Emilio Rodríguez Ayuso (1845-1891) vertreten und sowohl an Kirchenbau als auch an Schul- und Wohnbau ihren Niederschlag findet, im Seminar behandelt. Auch die Stadt Barcelona und die dort tätigen Architekten wie Elías Rogent (1821-1897), Direktor der ersten Bauschule (Escuela de Arquitectura) von Barcelona und Erbauer des Universitätsgebäudes (Universidad Central), die ein Beispiel der Architektur des Rundbogenstils in Spanien darstellt, werden im Seminar berücksichtigt. Am Beispiel von Ildefonso Cerdá und seinem Projekt zur Erweiterung Barcelonas von 1860 wird der spanische Städtebau des 19. Jahrhunderts – auch hinsichtlich seine spätere Auswirkungen auf den europäischen bzw. den deutschen Städtebau –behandelt.
Die Veranstaltung wird von einem Rundtischgespräch sowie einem Kolloquium begleitet, die am 23. und 24. Oktober im Cervantes Institut in Berlin stattfinden.
Einführende Literatur: Javier Hernando: Arquitectura en España (1770-1900), Madrid 1989. Pedro Navascués Palacio: Arquitectura española (1808-1914), in: Summa Artis. Historia general del arte, Bd. 35, Madrid 1997.
 
13 526
S/PS -
Architektur der 1950er und 60er Jahre in Deutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Martina Schilling
Gegenstand des Proseminars ist die Architektur nach 1945 bis etwa 1970, wobei der Fokus auf der Bundesrepublik und Westberlin liegt. Die Nachkriegsarchitektur erforderte eine völlige Neuorientierung. Um den politischen und ideologischen Neubeginn auch architektonisch zu artikulieren, knüpfte man einerseits die unbelastete Moderne der 1920er Jahre an, richtete andererseits den Blick auf die USA, wo deutsche Emigranten wie Gropius und Mies van der Rohe neue Richtungen vorgaben. Während deren Einsatz von Glas und Stahl vor allem den neuen Geschäftshaus- und Verwaltungsbau prägte, führte in anderen Bereichen – wie etwa dem Kirchenbau – die Verwendung von Beton in den 60ern zu radikal neuen Lösungen. Im Wohnhausbau versprach das Hochhaus modernen Standard für die Massen sowie die Durchsetzung neuer gesellschaftlicher und städtebaulicher Konzepte. Nach Baugattungen vorgehend sollen exemplarisch die verschiedenen Stiltendenzen, deren Hauptvertreter und theoretische Konzepte betrachtet werden, z.T. vor Ort in Berlin (u.a. Hansaviertel, Gedächtniskirche, Kulturforum).
Einführende Literatur: Handbuch moderner Architektur. Eine Kunstgeschichte der Architektur unserer Zeit (Berlin, 1957); John Jacobus: Die Architektur unserer Zeit. Zwischen Revolution und Tradition (Stuttgart, 1966); Werner Durth, Niels Gutschow: Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre (Bonn, 1987); Peter Gössel, Gabriele Leuthäuser: Architektur des 20. Jahrhunderts (Köln, 1994); Wolfgang Pehnt, Deutsche Architektur seit 1900 (München, 2005); Günter Peters: Kleine Berliner Baugeschichte (Berlin, 1995).
 
Veranstaltung entfällt!
13 527
S/PS -
Max Klinger - Maler, Graphiker, Bildhauer (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Christian Seifert
Max Klinger (1857-1920) hat als Maler, Graphiker und Bildhauer ein vielseitiges und – besonders durch seine druckgraphischen Zyklen – einflußreiches Œuvre hinterlassen. Im Zentrum des Proseminars stehen Analysen einzelner Gemälde, graphischer Zyklen und ausgewählter Skulpturen. Wir untersuchen Klingers Position in der Kunst um 1900, sein Verhältnis zur Antike, zur italienischen Renaissance und der Kunst seiner Zeit (etwa Böcklin). Für die Druckgraphik sind Bezüge zu Dürer, Rembrandt und Goya zu verfolgen. Weitere Aspekte sind Klinger als Kunsttheoretiker („Malerei und Zeichnung“, 1891) und Klinger im Spannungsfeld von Literatur, Musik und Philosophie. Darüberhinaus wird Klingers Wirkung auf die Künstler der Moderne (etwa Munch, Kubin und De Chirico) untersucht. In verschiedenen Städten (u. a. Berlin, Chemnitz, Karlsruhe, Leipzig/Hamburg) wird 2007 Klingers 150. Geburtstag mit Ausstellungen gefeiert. Zahlreiche neue Publikationen ermöglichen uns, Klingers Kunst im Licht der aktuellen Forschung zu betrachten. Tagesexkursionen nach Hamburg und Leipzig sind geplant.
Einführende Literatur: Manfred Boetzkes u.a., Max Klinger. Weg zum Gesamtkunstwerk, Ausst.kat. Hildesheim (Roemer- und Pelizaeus-Museum) 1984; Herwig Guratzsch (Hg.), Max Klinger. Bestandskatalog der Bildwerke, Gemälde und Zeichnungen im Museum der bildenden Künste Leipzig, Leipzig 1995; Jo-Anne Birnie Danzker/Tilman Falk (Hg.), Max Klinger. Zeichnungen, Zustandsdrucke, Zyklen, Ausst.kat. München (Museum Villa Stuck) 1996; Ursel Berger (Hg.), Max Klinger. Auf der Suche nach dem neuen Menschen, Ausst.kat. Berlin (Georg-Kolbe-Museum) 2007; Max Klinger. Die druckgraphischen Folgen, Ausst.kat. Karlsruhe (Staatliche Kunsthalle) 2007; Ingrid Mössinger (Hg.), Max Klinger in Chemnitz, Ausst.kat. Chemnitz (Kunstsammlungen) 2007; Hans-Werner Schmidt (Hg.), Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen, Ausst.kat. Leipzig (Museum der bildenden Künste) 2007
 
13 562
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
Veranstaltung entfällt!
13 529
S/Ü*) -
Französische Malerei des 19. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Alte Nationalgalerie (18.10.) Ulrike Boskamp
Anhand von Einzelbeispielen will die Übung an den Originalen der Nationalgalerie in die französische Malerei des 19. Jahrhunderts einführen.
Gleichzeitig und insbesondere wird die Beschreibung von Gemälden geübt werden, wobei besonderes Augenmerk auf die Maltechniken gerichtet werden soll.
Einführende Literatur: Nationalgalerie Berlin. Das 19. Jahrhundert. Katalog der Ausgestellten Werke, 2, 2002; Ausst.kat. Manet bis van Gogh: Hugo von Tschudi und der Kampf um die Moderne, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, München [u.a.] 1996; Ausst.kat. Frankreich in der Nationalgalerie, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, 2007.
 
13 563
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.
 
ACHTUNG! NEU
(13 572)
S/PS -
Andy Warhol und die amerikanische Pop Art (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jürgen Dehm
Die Dichotomie von „high“ und „low“, von elitärer Hoch- und banaler Alltagskultur, wurde in der Pop Art der 1960er Jahre radikal und konsequent gebrochen. Roy Lichtenstein verankerte den Comicstrip in der Kunst, Tom Wesselmann knüpfte mit seinen übergroßen „Still lifes“ an die Ästhetik der an amerikanischen Highways aufgestellten Werbetafeln an. Zur zentralen Figur der Pop Art avancierte innerhalb kurzer Zeit Andy Warhol. Mit seinen Arbeiten, die u.a. auf Werbefotografien für Kinofilme basieren oder auf Labels von Markenprodukten zurückgreifen, setzte Warhol konsequent die Überführung der Ikonen der Konsum- und Massenkultur in die Kunst um. Durch die Herstellungsweise seiner Werke, v.a. in der Siebdrucktechnik, in seinem Atelier mit dem sprechenden Namen „Factory“ nahm Warhol auch auf Fertigungsprozesse der Massenproduktion Bezug.
Das Proseminar interessiert sich für folgende Fragen: Pop Art – was ist das eigentlich? Wo können Vorgänger und Wurzeln der Pop Art festgemacht werden? Auf welche Themen, Techniken und soziokulturelle Taktiken greifen einzelne Pop Art-Künstler zurück? Nach der Klärung dieser Fragen liegt der Fokus auf ausgewählten Arbeiten Andy Warhols. In der Diskussion von sowohl Einzelbeispielen als auch Werkgruppen sollen dessen künstlerische Strategien analysiert werden. Ziel ist es, Warhols Stellung in der Pop Art nachvollziehbar darzustellen.
Einführende Literatur: Tilman Osterwold, Pop Art, Köln 1999; Kat. Aus. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. v. Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20.11.1989-11.02.1990, München 1989; Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol. From A to B and Back Again, New York 1975.
 
Veranstaltung entfällt!
13 573
S/PS -
Der experimentelle Film in der zeitgenössischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (23.10.) Tina Guthknecht
Im Unterschied zum narrativen, also auf Erzählstrukturen basierenden Film, reflektiert der experimentelle Film die physikalische Materialität des Mediums selbst: Film als Film, das heißt, keine Geschichte mit den Mitteln des Films zu erzählen, sondern die formalen Grundelemente des Films selbst einzusetzen – Licht, Projektion, Bildfolge, Rhythmus. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde den künstlerischen Ansätzen im Umgang mit dem Medium Film sowohl von der Filmwissenschaft als auch von der Kunstwissenschaft nur am Rande Beachtung geschenkt. Durch ein zunehmendes öffentliches Interesse an Film- und Videoinstallationen in den letzten Jahren hat sich diese Situation verändert, wobei die Wegbereiter dieser Bewegung bis heute weitgehend unberücksichtigt geblieben sind.
In diesem Seminar werden wir uns mit wegweisenden Künstlern und Filmemachern im Bereich des experimentellen Films beschäftigen, konzeptuelle und ästhetische Entwicklungslinien aufzeichnen und uns mit den theoretischen Annahmen (und auch Einschränkungen) befassen sowie mit der kulturellen und politischen Agenda. Indem wir uns mit der neueren Literatur zu diesem Thema auseinandersetzen, wollen wir als Ziel dieses Semesters – unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen technologischer Voraussetzungen und Verschiebungen kultureller Kontexte – gemeinsam die Aspekte des experimentellen Films im Hinblick auf die künstlerische, theoretische und politische Situation aktualisieren und überdenken.
Einführende Literatur: Peter Wollen: The Two Avant-Gardes, in: Studio International 190, no. 978, Nov./Dec. 1975, S. 171-175 (http://www.medienkunstnetz.de/quellentext/100/ ); Birgit Hein/ Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Film als Film. 1910 bis heute, Hatje, Stuttgart 1977 (vergriffen); Malcolm Le Grice: Experimental Cinema in the Digital Age, London 2001; Jonathan Walley: The Material of Film and the Idea of Cinema: Contrasting Practices in Sixties and Seventies Avant-Garde Film, in: October 103 (Winter 2003), S. 15-30.

Modul 4: Praxisbezogene Studien

(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
Achtung: Raumänderung
13 571
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.
 
13 531
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 529)
S/Ü*) -
Französische Malerei des 19. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Alte Nationalgalerie (18.10.) Ulrike Boskamp
Anhand von Einzelbeispielen will die Übung an den Originalen der Nationalgalerie in die französische Malerei des 19. Jahrhunderts einführen.
Gleichzeitig und insbesondere wird die Beschreibung von Gemälden geübt werden, wobei besonderes Augenmerk auf die Maltechniken gerichtet werden soll.
Einführende Literatur: Nationalgalerie Berlin. Das 19. Jahrhundert. Katalog der Ausgestellten Werke, 2, 2002; Ausst.kat. Manet bis van Gogh: Hugo von Tschudi und der Kampf um die Moderne, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, München [u.a.] 1996; Ausst.kat. Frankreich in der Nationalgalerie, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, 2007.
 
13 532
S/Ü*) -
Praxis der Denkmalpflege (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Drachenberg
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die praktische Denkmalpflege im Land Brandenburg geben. Die Studierenden werden dabei mit den geltenden gesetzlichen Grundlagen vertraut gemacht und beobachten deren Wirkungsbedingungen und Wirksamkeit in der Praxis. Dabei geht es um das Erkennen des Denkmalwertes (Inventarisation) und das Ausloten von Spielräumen zum Erhalt des Denkmalwertes bei Sanierungen (Praktische Denkmalpflege). Hierbei wird aus der Sicht des sanierungsverantwortlichen Architekten der Umgang mit der Denkmalsubstanz, der Umgang mit den Denkmalbehörden und der Umgang mit den Denkmalbesitzern thematisiert und geübt. Ziel ist es, Ursachen für Erfolge und Misserfolge denkmalpflegerischer Arbeit herauszuarbeiten und den Studierenden Strategien der eigenen zukünftigen denkmalpflegerischen Arbeit zu vermitteln.
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung bzw. nach Wunsch auch Benotung ist ein Referat im Seminar oder ein Beitrag auf der Exkursion, die in die Stadt Jüterbog führt. Es sollen anschließend nicht nur die inhaltlichen Probleme des Referates bzw. Beitrages, sondern auch die Qualität des Vortrages eingeschätzt werden.
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.

Modul 5: Theorie und Methoden

(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Modul 6a: Ostasiatische Kunstgeschichte: Archäologie und Mittelalter

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung: Raumänderung
13 603
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Modul 7c: Buddhistische Heiligtümer in Südasien

13 658
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
13 659
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.

Modul 8a: Allgemeine Kunstgeschichte: Vertiefungsmodul I

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
13 533
S/HS -
Bild und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Arwed Arnulf
Ausgehend von der Wissenschaftssystematik der Zeit um 1500, auf Grundlage der zeitgenössischen illustrierten Hand- und Lehrbücher sollen zunächst die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Bild – Schemata, Illustrationen, allegorische Darstellungen – vorgestellt, anschließend deren Veränderung und Ausweitung im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert verfolgt werden. Exempel erlauben Untersuchung der expandierenden Inanspruchnahme bildlicher Darstellungen durch die fortschreitenden Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert in dokumentierender, illustrierender aber auch allegorisierender Intention. Neuere Versuche diese Phänomene um Kunst und Wissenschaft zu erklären müssen kritisch geprüft, erstaunliche Forschungslücken aufgezeigt werden. Neben Buchillustrationen und Graphik – z. B. astronomische, optische, akustische, geologische, medizinische oder technische Illustrationen, vor allem aber auch Wissenschaftsallegorien etwa bei Brahe, Kepler, Galilei, Kircher u.a. - werden Kunstkammern und deren unterschiedlichsten Gattungen zugehörige Objekte behandelt.
Literatur zur Einführung: Zur Einführung in die kunsthistorischen Probleme: Erkenntnis, Erfindung, Konstruktion. Studien zur Bildgeschichte von Naturwissenschaften und Technik vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg v. H. Holländer, Berlin 2000. Einen Einblick in Geschichte der Naturwissenschaften des fraglichen Zeitraums bieten M. Boas, Renaissance der Naturwissenschaften 1450-1630, Gütersloh 1965 und J.Gribbin, Science. A History, London 2002. Weitere Literatur zu einzelnen Problemen wird im Seminar bekannt gegeben.
 
13 566
S/HS -
Italienische Cinquecentomalerei und die Krise des religiösen Bildes (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Der Titel des Seminars steckt nicht ein in seinen Inhalten und Grenzen fest etabliertes Forschungsgebiet ab, sondern formuliert eine offene Frage: Können auch Phänomene der italienischen Malerei des 16. Jahrhunderts als Symptome jener Krise des religiösen Bildes beschrieben werden, die gemeinhin vor allem mit den Ländern nördlich der Alpen assoziiert wird und dort zu Bildkritik, Bildersturm und einer ‚reformation of the image’ (Joseph Leo Koerner) führte? In den Blick genommen werden soll dabei vor allem die Periode von der Hinrichtung Savonarolas 1498 bis zum Abschluss des Tridentinischen Konzils 1563, also bevor sich in Italien die gegenreformatorische Disziplinierung der künstlerischen Praxis durchzusetzen begann. Folgende Themengebiete werden behandelt: neue Vermittlungsformen des religiösen Bildes seit dem frühen Cinquecento (z. B. Madonna in der Glorie, ‚visionäre’ Inszenierung von Andachtsbildern); die – in der Forschung sehr kontroversiell beurteilte – religiöse Dimension der Kunst von Frühmanieristen wie Pontormo, Rosso Fiorentino, Parmigianino, deren Subjektivismus in der älteren Manierismus-Literatur oft als Ausdruck einer spirituellen Krise verstanden wurde; die – ebenfalls höchst unterschiedlich interpretierten – religiösen Bildwerke von nachweislich mit heterodoxen religiösen Strömungen (Evangelismus, Valdesianismus, Nikodemismus) sympathisierenden Künstlern wie Michelangelo, Pontormo oder Lorenzo Lotto; schließlich Beispiele orthodoxer Kritik an religiösen Kunstwerken (die bekanntesten Fälle: Michelangelos ‚Jüngstes Gericht’, Veroneses ‚Cena del Signore’ für Santi Giovanni e Paolo in Venedig). Diese Themen sollen im Seminar vor allem anhand der Analyse paradigmatischer Einzelwerke diskutiert werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15. Seiten). Für die Bearbeitung wenigstens einiger Themen sind gewisse Italienisch-Kenntnisse sicher von Vorteil.
Einführende Literatur: D. Arasse, Extases et visions béatifiques à l'apogée de la Renaissance: quatre images de Raphaël, in: Mélanges de l'Ecole Française de Rome. Moyen âge, temps modernes, 84 (1972), S. 404–492; A. Nagel, Michelangelo and the reform of art, Cambridge 2000; J. Traeger, Renaissance und Religion. Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels, München 1997; Sylvia Ferino-Pagden (Hg.), Vittoria Colonna. Dichterin und Muse Michelangelos, Ausst.kat. Wien 1997 (auch einführende Aufsätze zum religiösen Dissens im italienischen Cinquecento); M. Firpo, Gli affreschi di Pontormo a San Lorenzo. Eresia, politica e cultura nella Firenze di Cosimo I, Turin 1997; H. Aurenhammer, Il "trionpho del Salvator Yesu" di Vienna: problemi di interpretazione, in: A. Gentili (Hg.), Lorenzo Lotto, Rom 2001 (= Venezia Cinquecento, 2 [2001]), S. 137–177; M. Firpo, Artisti, gioiellieri, eretici. Il mondo di Lorenzo Lotto tra Riforma e Controriforma, Rom 2001; R. K. Delph (Hg.), Heresy, culture and religion in early modern Italy. Contexts and contestations, Kirksville, Mo. 2006.
 
13 535
S/HS -
Architektur in Frankreich im 19. Jahrhundert (3 SWS); Mi 8.30-11.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum)
Beginn: 8.30 Uhr s. t.
(17.10.) Harold Hammer-Schenk
Im Seminar soll die Architektur von etwa 1780 (sog. Revolutionsarchitektur) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (Anfänge der Moderne) an Hand der bedeutenden Baugattungen (Kirchen, Öffentl. Gebäude) behandelt werden. Stilerscheinungen, wie die intensive Fortdauer des Klassizismus, frühe Wendung zur Neurenaissance, Neubarock, sowie Fragen des Baumaterials, wie Ziegelbau und Eisenarchitektur erhalten eigene Schwerpunkte.
Städtebauliche Fragen, vor allem im Kaiserreich, sollen am Beispiel von Paris thematisiert werden.
Einführende Literatur: Louis Hautecoeur, Histoire de l’architecture classique en France, Bd. 5-7, Paris 1953-1957, Gérard Monnier, L’architecture moderne en France, 3 Bde., Paris 1997-2000.
 
13 536
S/HS -
Zeitgenössische Kunst in Afrika Teil 1: Die Einführung (2 SWS); Fr 8.00-12.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (19.10.) Lydia Haustein
Die Veranstaltung soll über mehrere Semester systematisch die Basis für eine Kunstgeschichte Afrikas herausarbeiten.
Rund 885 Millionen Menschen leben in 53 afrikanischen Staaten. Auf dem Kontinent gibt es über 3.000 Bevölkerungsgruppen und mehr als 2.000 Sprachen. Das Seminar möchte einen Einstieg in die überaus komplexen Kunstformen in Afrika bieten. Zeitgenössische Kunst wird ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen, wie eine Demontage der einschlägigen Klischees. Die Rezeption afrikanischer Kunst am Beispiel „Africa Remix. 10 Jahre moderne Kunst in Afrika und in der Diaspora“ wird diskutiert werden. Vorurteile, die mit afrikanischer Kunst verbunden sind oder auf sie projiziert werden, sind nicht zu trennen von denen, die die politischen und kulturellen Beziehungen zu Afrika bestimmen.
Als ersten Einstieg empfiehlt sich der Katalog Africa Remix (2004) sowie Hans Christoph Buch: "Black Box Afrika" (2006). In seinem Essay geht Buch der Frage nach, warum die Entkolonisierung gescheitert und der schwarze Kontinent ins Abseits gedriftet ist.
 
13 537
S/HS -
Komik und Satire in der Kunst des späten Mittelalters (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Ulrike Heinrichs
Das Hauptseminar nimmt mit Komik und Satire bildkünstlerische Aufgabenstellungen und ihre Modi in den Blick, die in der Kunstgeschichte bislang höchst ungleichgewichtig behandelt werden, obwohl ihre spannungsvolle Nachbarschaft in der zunehmend ästhetisch eigensinnigen Kunst des späteren Mittelalters auf der Hand zu liegen scheint. Die Diskussion nimmt ihren Ausgang bei der Feststellung, dass die Satire ihre Themata zwar unter dem Vorzeichen des Lächerlichen vorträgt, dabei aber stets ernsthafte, moralische Ziele verfolgt. Anstatt künstlerische Äußerungen, die offenbar erheiternd wirken, jedoch keine spezifische satirische Stoßrichtung entwickeln, als „Vorstufen“ der „ausgereiften“ Bildsatire einzuordnen oder als inhaltsarm zu bewerten und pauschalierend dem Bereich des Dekorativen zuzurechnen, gilt es, das Komische als künstlerische Funktion wahrzunehmen. Nach Motivkreisen und Ausdrucksformen des Komischen, der auf das Lachen abzielenden, zweckfreien Unterhaltung ist zu fahnden. Standards des Satirischen in der älteren Kunst werden an Hand der Holzschnitte von Sebastian Brants „Narrenschiff“ und – in Ansätzen – in der Ständesatire, insbesondere der Bauernsatire als Thema der selbständigen Graphik untersucht. Das Komische außerhalb des „satirischen Ernstes“ wird an einer Vielzahl von gemeinhin der dekorativen Kunst oder dem Ornament zugeordneten Bildgruppen untersucht.
Literatur: Wolfgang Preisendanz/Rainer Warning (Hrsg.): Das Komische (Poetik und Hermeneutik. Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe VII), München 1976; Werner Mezger u.a.: Narren, Schellen und Marotten. Elf Beiträge zur Narrenidee. Begleitbd. zu einer Ausst. in der Universiätsbibliothek Freiburg i. Br. vom 9. Febr. bis zum 14. März 1984 (Kulturgeschichtliche Forschungen, hrsg. v. Dietz-Rüdiger Moser, Bd. 3), Remscheid 1984; Hans-Joachim Raupp: Bauernsatiren. Entstehung und Entwicklung des bäuerlichen Genres in der deutschen und niederländischen Kunst ca. 1470–1570, Niederzier 1986; Anna Rapp Buri/Monica Stucky-Schürer: Zahm und wild. Basler und Straßburger Bildteppiche des 15. Jahrhunderts, Mainz 1990; Jean Wirth: Rezension zu Rapp Buri/Stucky-Schürer 1990. In: Kunstchronik, 45, 1992, S. 63–75; Albrecht Dürer. Das Druckgrapische Werk, Bd. 3: Buchillustrationen. Bearbeitet von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum, München 2004; Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
13 509
S/HS*) -
Bildraum und Erzählung in der deutschen Tafelmalerei des späten Mittelalters (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Mi 10.00-11.30 - Gemäldegalerie.
Beginn: 10.00 Uhr s.t. (Die Sitzungen vor den Originalen werden zum Zwecke des vergleichenden Arbeitens nach Absprache mit den Teilnehmern durch einen Blockseminartermin ergänzt.)
(17.10.) Ulrike Heinrichs
Kunstgeographisch und methodologisch wird an das Seminar des SoSe 2007 zur frühen Graphik im Berliner Kupferstichkabinett (siehe den Seminarordner in der Bibliothek Koserstr. 20) angeknüpft, wobei der Besuch dieser Lehrveranstaltung keine Voraussetzung für die Teilnahme bildet. Diskutiert wird der Konnex von Raumqualität und Erzählwert an Werken der sogenannten altdeutschen Tafelmalerei, ausgehend vom Bestand der Berliner Gemäldegalerie, wie etwa den Werken des Meisters der Darmstädter Passion, Hans Multschers, des Meisters des Hausbuches und Martin Schongauers. Hierbei ist eine Begrifflichkeit zu übertragen und zu erproben, die die Forschung bislang vorwiegend an anderen Themenfeldern wie vor allem der italienischen Malerei der Frührenaissance sowie der altniederländischen Malerei angewandt hat. Dieser soll mit den in der einschlägigen Forschung besonders betonten Kategorien des Personalstils und der religiösen Funktion der Bilder in der Liturgie, religiösen Unterweisung und privaten Erbauung verknüpft werden. Gelegenheit zu eigenständigem Arbeiten an den Werken ist dementsprechend in hohem Maße gegeben.
Einführende Literatur: Pächt, Otto: „Zur deutschen Bildauffassung der Spätgotik und Renaissance“. In: Alte und neue Kunst (Wiener kunstwissenschaftliche Blätter, 1/1952), S. 70–78; wiederabgedruckt in: Ders.: Methodisches zur kunsthistorischen Praxis, München 1977, S. 107–120; Vom Leben im späten Mittelalter. Der Hausbuchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts, Rijksmuseum Amsterdam/Städtische Galerie und Städelsches Kunstinstitut Frankfurt a. M. 1985, Frankfurt a. M. 1985; Kemp, Wolfgang: Die Räume der Maler: Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Hans Multscher. Bildhauer der Spätgotik in Ulm. Eine Ausstellung des Ulmer Museums und des Württembergischen Landesmuseums im Ulmer Museum, Ulm 1997; Martin Warnke: Geschichte der deutschen Kunst, 2. Bd.: Spätmittelalter und Frühe Neuzeit 1400–1750, München 1999: Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
13 538
S/HS -
Die Aktion "Entartete Kunst" und die Kunstpolitik im Nationalsozialismus (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (18.10.) Meike Hoffmann,
Andreas Hüneke
Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ wurde im März 2003 am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin eingerichtet. Seit April 2004 ist sie parallel dazu am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg angesiedelt.
Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunst-politik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und Auswirkungen der Be-schlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialis-ten im Jahr 1937. Eingebunden darin sind Recherchen zu den antimodernen Propa-gandaausstellungen seit 1933 und zu der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 bis 1941. In diesem Zusammenhang fragt die Forschungsstelle nach dem Schicksal der betroffenen Künstler, den Strategien der Museumsleiter und der Rolle der Kunsthändler innerhalb des Verwertungssystems. Das Hauptprojekt der For-schungsstelle ist die Erarbeitung eines Inventars aller von den Nationalsozialisten in den Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke. Es wird versucht, jedem Werk die für eine zweifellose Identifikation notwendige Dokumentation anzuhängen.
Das Hauptseminar bezieht sich auf den Themenkreis der Forschungsstelle. Es soll einen Überblick über die NS-Kunstpolitik bieten. Dabei werden wir unter anderem folgende Aspekte behandeln: völkische und nationalsozialistische Kunstpolitik bis 1933; die institutionelle „Gleichschaltung“ des kulturellen Lebens ab 1933; die Vor-läufer und Stationen der Wanderausstellung „Entartete Kunst“; die Beschlagnahme-aktionen der Nationalsozialisten im Jahr 1937; der Handel mit „Entarteter Kunst“.
Einführende Literatur: Staphanie Barron (Hg.), „Entartete Kunst“. Das Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland, Ausstellungskatalog Berlin, München 1992; Eugen Blume / Dieter Scholz (Hg.), Überbrückt. Ästhetische Moderne und Nationalsozialis-mus. Kunsthistoriker und Künstler 1925–1937, Köln 1999; Andreas Hüneke, „Dubio-se Händler operieren im Dunst der Macht“. Vom Handel mit ‚entarteter’ Kunst“, in: Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger, Ausstellungskatalog Düsseldorf / Münster, Köln 1987, S. 101-105; Christoph Zuschlag, „Entartete Kunst“. Ausstel-lungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms 1995; Uwe Fleckner (Hg.), Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Berlin 2007.
 
13 540
S/HS -
Bahnhofsarchitektur des 19. und 20. Jahrhunderts (2 SWS); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(19.10.) Gisela Möller
Um 1830 entstand die Bahnhofsarchitektur als neue Bauaufgabe der Architekturgeschichte. Als Typen bildeten sich der End- oder Kopfbahnhof, der Durchgangsbahnhof und der Insel- oder Verbundbahnhof heraus. Charakteristisch ist die Zweiteiligkeit der Bahnhöfe in das Empfangsgebäude als Steinarchitektur und die große Zughalle aus Eisen und Glas. Das repräsentative Erscheinungsbild der Empfangsgebäude wurde im 19. Jahrhundert von den historistischen Stilen des Rundbogenstils, der Neorenaissance und des Neobarock geprägt. Das 20. Jahrhundert brachte die Betonung der Funktion der Empfangsgebäude und den zunehmenden Verzicht auf die große Halle. An ausgewählten Beispielen von Großstadtbahnhöfen in Europa und Nordamerika soll die Entwicklung der Bahnhofsarchitektur behandelt werden. Der Bogen wird sich von den Bauten der Pionierzeit bis 1830 über die Bahnhöfe des Historismus und der Jahrhundertwende bis hin zu den neuesten Bahnhöfen spannen. Darüber hinaus soll die städtebauliche Situation der Bahnhöfe thematisiert werden.
Einführende Literatur: Ulrich Krings, Bahnhofsarchitektur. Deutsche Großstadtbahnhöfe des Historismus. München 1985; Mihály Kubinszky, Bahnhöfe Europas. Ihre Geschichte, Kunst und Technik. Stuttgart 1969; Carroll L.V. Meeks, The Railroad Station. An Architectural History. New Haven 1956; Steven Parissien, Bahnhöfe der Welt. Eine Architektur- und Kulturgeschichte. München 1997 Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert. Frankfurt/M., Berlin 1979.
 
13 542
S/HS*) -
Architekturtheorie in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Christiane Salge
Ausgehend von den ausgezeichneten Beständen der Rara-Sammlung der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts wird sich das Seminar mit den wichtigsten architekturtheoretischen Traktaten vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigen. Neben der Analyse dieser weitgehend im Original vorhandenen Architekturtraktate wird u.a. auch die Frage nach dem Verfasser und vor allem des Adressaten, für wen wurde der Text verfasst (Gelehrte, Bauherr/in, Architekten, Handwerker), sowie die Frage nach der Rezeption, also der Umsetzung der Texte bzw. der Bildtafeln in die konkrete, gebaute Architektur interessieren. Auch die vor allem ab dem späten 17. Jahrhundert zunehmend wichtiger werdenden Vorlagenwerke und Ornamentstiche werden in die Untersuchung miteinbezogen.
Die Ergebnisse des Seminars sollen in einer mit den Studierenden zusammen konzipierten kleinen Ausstellung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts präsentiert werden.
Literatur: Georg Germann, Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 19872; Hanno-Walter Kruft, Geschichte der Architekturtheorie, München 19913; Fritz Neumeyer, Quellentexte zur Architekturtheorie, München u.a. 2002; Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit einem Vorwort von Bernd Evers und einer Einführung von Christof Thoenes in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Köln u.a. 2003.
 
13 543
S/HS -
Hofkultur. Barockresidenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Christiane Salge
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, wie die Fürsten in der frühen Neuzeit mit den Mitteln der Kunst versucht haben, ihre politische Macht bzw. ihre politischen Ansprüche zu visualisieren. Dies soll exemplarisch anhand der wichtigsten geistlichen und weltlichen Residenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in der Zeit zwischen 1600 und 1800 herausgearbeitet werden. Dabei wird nicht nur die Architektur der einzelnen Schlösser, sondern auch deren Ausstattung eine wichtige Rolle spielen. Auch die Ausgestaltung des gesamten höfischen Raumes mittels fürstlicher Zeichen (Bildung einer Residenzlandschaft, städtebauliche Eingriffe, Festkultur etc.) soll berücksichtigt werden.
Literatur: Ekhart Berckenhagen, Barock in Deutschland - Residenzen, Ausstellungskatalog Berlin 1966; Europäische Hofkultur im 16./17. Jahrhundert, Kongressakten Wolfenbüttel 1979, hg. von A. Buck u.a., Hamburg 1981, 3 Bde.; Wolfgang Braunfels, Die Kunst im Heiligen Römischen Bereich Deutscher Nation, (Bd. 1 und 2: Die weltlichen und die geistlichen Fürstentümer), München 1979-89; Zeichen und Raum. Ausstattung und höfisches Zeremoniell in den deutschen Schlössern der Frühen Neuzeit, hg. vom Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur, bearb. von Peter-Michael Hahn u.a., München/Berlin 2006 (= Rudolstädter Forschungen zur Residenzkultur 3)
 
13 544
S/HS -
Public Art (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Gregor Stemmrich
So knapp und einfach der Terminus „Public Art“ ausschaut, so komplex und schwierig sind doch die mit ihm verbunden Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit. Während man früher von „Kunst im öffentlichen Raum“ sprach und den „öffentlichen Raum“ dabei ganz unhinterfragt als städtischen Außenraum verstand, ist der Begriff der „Public Art“ aus diversen Diskursen über ein wünschenswertes Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit hervorgegangen, ohne jedoch eine Festlegung zu beinhalten. Zum einen gibt es auf Seiten der Kunstkritik eine starke Bewegung, die Kunst als „Art in the Public Interest“ propagiert, zum anderen wird vorsichtiger von „Art in the Public Sphere“ gesprochen. – Auf Seiten der Kunst hat seit den 60er Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Ortsspezifik (site specificity) stattgefunden. Es entwickelten sich Kunstformen, die den traditionellen Denkmalbegriff zugunsten von Formen der ästhetischen Intervention in öffentliche oder auch halböffentliche Räume ablehnten. Das Seminar wird diese diversen Entwicklungen sowohl auf der kunst-praktischen Ebene als auch auf der Ebene der theoretischen Reflexionen nachzeichnen.
Einführende Literatur: Öffentlichkeit. Geschichte eines kritischen Begriffs, hrsg. von Peter Uwe Hohendahl (u.a.), Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler, 2000
Public Art – Kunst im öffentlichen Raum, hrsg. von Florian Matzner, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2001
 
13 545
S/HS -
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Gregor Stemmrich
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus gilt als die erste amerikanische Kunstbewegung von internationalem Rang. Tatsächlich führte diese Bewegung dazu, dass New York Paris als Zentrum avantgardistischer Kunst ablöste. Doch wurde der Terminus „abstrakter Expressionismus“ erst relativ spät geprägt und verdeckt den Umstand, dass die so benannte Kunst eine sehr lange Inkubationsphase hatte. Erst Ende der 40er Jahre gelangte Jackson Pollock zu seiner „Drip“-Methode, Barnett Newman zu seinen „Zips“, Mark Rothko zu seinen Farbfeldern. Doch arbeiteten diese Künstler zusammen mit vielen anderen seit den frühen 30er Jahren an einer neuen Bildlichkeit. Entsprechend divers sind die Einflussfaktoren, die hier zu verzeichnen sind. Sie reichen vom Surrealismus bis zum mexikanischen Muralismo, von den Kulten der indianischen Ureinwohner bis zum Zen-Buddhismus, und sind gleichzeitig Teil eines kulturellen Wandels, den die Entwicklung der USA von einer Agrarnation zur führenden Industrienation mit sich brachte. Das Seminar versucht, die Entwicklung neuer Strategien der ästhetischen Betrachteransprache im Zusammenhang mit den allgemeinen kulturellen Entwicklungen verstehbar zu machen.
Einführende Literatur: Serge Guilbaut: Wie New York die moderne Kunst gestohlen hat. Abstrakter Expressionismus, Freiheit und Kalter Krieg, Dresden: Verlag der Kunst, 1996. Stephen Polcari: Abstract Expressionism and the Modern Experience, New York: Cambridge University Press 1991.
 
13 549
S/ÜHS*) -
Texte der Jahrhundertwende: Wilhelm II.- Dehio - Mebes - Endell - Rathenau - Wortmann (2 SWS) (max. 8 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Stiftung Denkmalschutz (17.10.) Helmut Engel
 
13 548
S/ÜHS*) -
Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Do 18.30-20.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Bernd Wolfgang Lindemann
Die französische Malerei des Grand Siècle und des 18. Jahrhunderts ist in ihren Ausdrucksformen sehr vielfältig; sie umspannt einen weiten Bogen, unter dem die Rezeption Caravaggios ebenso zu finden ist wie der zunehmend durch theoretische Äußerungen begleitete Klassizismus, die galanten Szenen Watteaus und Lancrets ebenso wie die Genrebilder von Jean-Baptiste Siméon Chardin. Und nicht zuletzt war mit Antoine Pesne ein französischer Maler unmittelbar als Hofkünstler hier engagiert.
Berlin bietet sehr gute Gelegenheiten, die französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts in unmittelbarer Auseinandersetzung mit Originalen kennen zu lernen: neben der Gemäldegalerie besitzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten bekanntermaßen eine Fülle vorzüglicher Werke. Es liegt daher nahe, diesen Schatz in den Focus einer Lehrveranstaltung zu stellen.
Wie in den vorangegangenen Seminaren zur holländischen und zur flämischen Kunst wollen wir auch diesmal durch eingehendes Studium der Bilder (dies soll insbesondere auch Fragen der künstlerischen Technik beinhalten) den jeweiligen kunsthistorischen Ort der einzelnen Werke bestimmen. In diesem Zusammenhang werden „rein“ stilgeschichtliche Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie solche der Kunsttheorie – notwendigerweise übrigens, fallen doch in den Untersuchungszeitraum sowohl die Gründung der französischen Akademie wie die frühe Entfaltung der Kunstkritik.
Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
13 547
S/ÜHS*) -
Zur Genese und Funktion nachmittelalterlicher Skulptur (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 13.30-15.00 - Bode Museum
Beginn 13.30 Uhr s.t.
(23.10.) Christian Theuerkauff
An Beispielen von Groß- und Kleinplastik religiösen wie profanen Themas aus dem 16.-18. Jh. werden Fragen des künstlerischen Entsehungsprozesses - 1. Entwurf - Bozetto, Modell - Ausführung -, der Ikonographie und auch des Kontextes u. a. in kirchlicher und profaner Architektur sowie in bestimmten Sammlungstraditionen erörtert, z. B. bei Hans Schwarz, B. Bandinelli, B. da Maiano, A. Vittoria, A. Quellinius d. Ä., G. Giuliani, L. Günther, J. B. Straub und G. R. Donner. - 2. Referate vor dem Original im Bode-Museum, dazu dann die Literaturangaben zu Beginn des Seminars.

Modul 8b: Allgemeine Kunstgeschichte: Vertiefungsmodul II

(13 533)
S/HS -
Bild und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Arwed Arnulf
Ausgehend von der Wissenschaftssystematik der Zeit um 1500, auf Grundlage der zeitgenössischen illustrierten Hand- und Lehrbücher sollen zunächst die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Bild – Schemata, Illustrationen, allegorische Darstellungen – vorgestellt, anschließend deren Veränderung und Ausweitung im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert verfolgt werden. Exempel erlauben Untersuchung der expandierenden Inanspruchnahme bildlicher Darstellungen durch die fortschreitenden Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert in dokumentierender, illustrierender aber auch allegorisierender Intention. Neuere Versuche diese Phänomene um Kunst und Wissenschaft zu erklären müssen kritisch geprüft, erstaunliche Forschungslücken aufgezeigt werden. Neben Buchillustrationen und Graphik – z. B. astronomische, optische, akustische, geologische, medizinische oder technische Illustrationen, vor allem aber auch Wissenschaftsallegorien etwa bei Brahe, Kepler, Galilei, Kircher u.a. - werden Kunstkammern und deren unterschiedlichsten Gattungen zugehörige Objekte behandelt.
Literatur zur Einführung: Zur Einführung in die kunsthistorischen Probleme: Erkenntnis, Erfindung, Konstruktion. Studien zur Bildgeschichte von Naturwissenschaften und Technik vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg v. H. Holländer, Berlin 2000. Einen Einblick in Geschichte der Naturwissenschaften des fraglichen Zeitraums bieten M. Boas, Renaissance der Naturwissenschaften 1450-1630, Gütersloh 1965 und J.Gribbin, Science. A History, London 2002. Weitere Literatur zu einzelnen Problemen wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(13 566)
S/HS -
Italienische Cinquecentomalerei und die Krise des religiösen Bildes (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Der Titel des Seminars steckt nicht ein in seinen Inhalten und Grenzen fest etabliertes Forschungsgebiet ab, sondern formuliert eine offene Frage: Können auch Phänomene der italienischen Malerei des 16. Jahrhunderts als Symptome jener Krise des religiösen Bildes beschrieben werden, die gemeinhin vor allem mit den Ländern nördlich der Alpen assoziiert wird und dort zu Bildkritik, Bildersturm und einer ‚reformation of the image’ (Joseph Leo Koerner) führte? In den Blick genommen werden soll dabei vor allem die Periode von der Hinrichtung Savonarolas 1498 bis zum Abschluss des Tridentinischen Konzils 1563, also bevor sich in Italien die gegenreformatorische Disziplinierung der künstlerischen Praxis durchzusetzen begann. Folgende Themengebiete werden behandelt: neue Vermittlungsformen des religiösen Bildes seit dem frühen Cinquecento (z. B. Madonna in der Glorie, ‚visionäre’ Inszenierung von Andachtsbildern); die – in der Forschung sehr kontroversiell beurteilte – religiöse Dimension der Kunst von Frühmanieristen wie Pontormo, Rosso Fiorentino, Parmigianino, deren Subjektivismus in der älteren Manierismus-Literatur oft als Ausdruck einer spirituellen Krise verstanden wurde; die – ebenfalls höchst unterschiedlich interpretierten – religiösen Bildwerke von nachweislich mit heterodoxen religiösen Strömungen (Evangelismus, Valdesianismus, Nikodemismus) sympathisierenden Künstlern wie Michelangelo, Pontormo oder Lorenzo Lotto; schließlich Beispiele orthodoxer Kritik an religiösen Kunstwerken (die bekanntesten Fälle: Michelangelos ‚Jüngstes Gericht’, Veroneses ‚Cena del Signore’ für Santi Giovanni e Paolo in Venedig). Diese Themen sollen im Seminar vor allem anhand der Analyse paradigmatischer Einzelwerke diskutiert werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15. Seiten). Für die Bearbeitung wenigstens einiger Themen sind gewisse Italienisch-Kenntnisse sicher von Vorteil.
Einführende Literatur: D. Arasse, Extases et visions béatifiques à l'apogée de la Renaissance: quatre images de Raphaël, in: Mélanges de l'Ecole Française de Rome. Moyen âge, temps modernes, 84 (1972), S. 404–492; A. Nagel, Michelangelo and the reform of art, Cambridge 2000; J. Traeger, Renaissance und Religion. Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels, München 1997; Sylvia Ferino-Pagden (Hg.), Vittoria Colonna. Dichterin und Muse Michelangelos, Ausst.kat. Wien 1997 (auch einführende Aufsätze zum religiösen Dissens im italienischen Cinquecento); M. Firpo, Gli affreschi di Pontormo a San Lorenzo. Eresia, politica e cultura nella Firenze di Cosimo I, Turin 1997; H. Aurenhammer, Il "trionpho del Salvator Yesu" di Vienna: problemi di interpretazione, in: A. Gentili (Hg.), Lorenzo Lotto, Rom 2001 (= Venezia Cinquecento, 2 [2001]), S. 137–177; M. Firpo, Artisti, gioiellieri, eretici. Il mondo di Lorenzo Lotto tra Riforma e Controriforma, Rom 2001; R. K. Delph (Hg.), Heresy, culture and religion in early modern Italy. Contexts and contestations, Kirksville, Mo. 2006.
 
(13 535)
S/HS -
Architektur in Frankreich im 19. Jahrhundert (3 SWS); Mi 8.30-11.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum)
Beginn: 8.30 Uhr s. t.
(17.10.) Harold Hammer-Schenk
Im Seminar soll die Architektur von etwa 1780 (sog. Revolutionsarchitektur) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (Anfänge der Moderne) an Hand der bedeutenden Baugattungen (Kirchen, Öffentl. Gebäude) behandelt werden. Stilerscheinungen, wie die intensive Fortdauer des Klassizismus, frühe Wendung zur Neurenaissance, Neubarock, sowie Fragen des Baumaterials, wie Ziegelbau und Eisenarchitektur erhalten eigene Schwerpunkte.
Städtebauliche Fragen, vor allem im Kaiserreich, sollen am Beispiel von Paris thematisiert werden.
Einführende Literatur: Louis Hautecoeur, Histoire de l’architecture classique en France, Bd. 5-7, Paris 1953-1957, Gérard Monnier, L’architecture moderne en France, 3 Bde., Paris 1997-2000.
 
(13 536)
S/HS -
Zeitgenössische Kunst in Afrika Teil 1: Die Einführung (2 SWS); Fr 8.00-12.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (19.10.) Lydia Haustein
Die Veranstaltung soll über mehrere Semester systematisch die Basis für eine Kunstgeschichte Afrikas herausarbeiten.
Rund 885 Millionen Menschen leben in 53 afrikanischen Staaten. Auf dem Kontinent gibt es über 3.000 Bevölkerungsgruppen und mehr als 2.000 Sprachen. Das Seminar möchte einen Einstieg in die überaus komplexen Kunstformen in Afrika bieten. Zeitgenössische Kunst wird ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen, wie eine Demontage der einschlägigen Klischees. Die Rezeption afrikanischer Kunst am Beispiel „Africa Remix. 10 Jahre moderne Kunst in Afrika und in der Diaspora“ wird diskutiert werden. Vorurteile, die mit afrikanischer Kunst verbunden sind oder auf sie projiziert werden, sind nicht zu trennen von denen, die die politischen und kulturellen Beziehungen zu Afrika bestimmen.
Als ersten Einstieg empfiehlt sich der Katalog Africa Remix (2004) sowie Hans Christoph Buch: "Black Box Afrika" (2006). In seinem Essay geht Buch der Frage nach, warum die Entkolonisierung gescheitert und der schwarze Kontinent ins Abseits gedriftet ist.
 
(13 537)
S/HS -
Komik und Satire in der Kunst des späten Mittelalters (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Ulrike Heinrichs
Das Hauptseminar nimmt mit Komik und Satire bildkünstlerische Aufgabenstellungen und ihre Modi in den Blick, die in der Kunstgeschichte bislang höchst ungleichgewichtig behandelt werden, obwohl ihre spannungsvolle Nachbarschaft in der zunehmend ästhetisch eigensinnigen Kunst des späteren Mittelalters auf der Hand zu liegen scheint. Die Diskussion nimmt ihren Ausgang bei der Feststellung, dass die Satire ihre Themata zwar unter dem Vorzeichen des Lächerlichen vorträgt, dabei aber stets ernsthafte, moralische Ziele verfolgt. Anstatt künstlerische Äußerungen, die offenbar erheiternd wirken, jedoch keine spezifische satirische Stoßrichtung entwickeln, als „Vorstufen“ der „ausgereiften“ Bildsatire einzuordnen oder als inhaltsarm zu bewerten und pauschalierend dem Bereich des Dekorativen zuzurechnen, gilt es, das Komische als künstlerische Funktion wahrzunehmen. Nach Motivkreisen und Ausdrucksformen des Komischen, der auf das Lachen abzielenden, zweckfreien Unterhaltung ist zu fahnden. Standards des Satirischen in der älteren Kunst werden an Hand der Holzschnitte von Sebastian Brants „Narrenschiff“ und – in Ansätzen – in der Ständesatire, insbesondere der Bauernsatire als Thema der selbständigen Graphik untersucht. Das Komische außerhalb des „satirischen Ernstes“ wird an einer Vielzahl von gemeinhin der dekorativen Kunst oder dem Ornament zugeordneten Bildgruppen untersucht.
Literatur: Wolfgang Preisendanz/Rainer Warning (Hrsg.): Das Komische (Poetik und Hermeneutik. Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe VII), München 1976; Werner Mezger u.a.: Narren, Schellen und Marotten. Elf Beiträge zur Narrenidee. Begleitbd. zu einer Ausst. in der Universiätsbibliothek Freiburg i. Br. vom 9. Febr. bis zum 14. März 1984 (Kulturgeschichtliche Forschungen, hrsg. v. Dietz-Rüdiger Moser, Bd. 3), Remscheid 1984; Hans-Joachim Raupp: Bauernsatiren. Entstehung und Entwicklung des bäuerlichen Genres in der deutschen und niederländischen Kunst ca. 1470–1570, Niederzier 1986; Anna Rapp Buri/Monica Stucky-Schürer: Zahm und wild. Basler und Straßburger Bildteppiche des 15. Jahrhunderts, Mainz 1990; Jean Wirth: Rezension zu Rapp Buri/Stucky-Schürer 1990. In: Kunstchronik, 45, 1992, S. 63–75; Albrecht Dürer. Das Druckgrapische Werk, Bd. 3: Buchillustrationen. Bearbeitet von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum, München 2004; Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
(13 509)
S/HS*) -
Bildraum und Erzählung in der deutschen Tafelmalerei des späten Mittelalters (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Mi 10.00-11.30 - Gemäldegalerie.
Beginn: 10.00 Uhr s.t. (Die Sitzungen vor den Originalen werden zum Zwecke des vergleichenden Arbeitens nach Absprache mit den Teilnehmern durch einen Blockseminartermin ergänzt.)
(17.10.) Ulrike Heinrichs
Kunstgeographisch und methodologisch wird an das Seminar des SoSe 2007 zur frühen Graphik im Berliner Kupferstichkabinett (siehe den Seminarordner in der Bibliothek Koserstr. 20) angeknüpft, wobei der Besuch dieser Lehrveranstaltung keine Voraussetzung für die Teilnahme bildet. Diskutiert wird der Konnex von Raumqualität und Erzählwert an Werken der sogenannten altdeutschen Tafelmalerei, ausgehend vom Bestand der Berliner Gemäldegalerie, wie etwa den Werken des Meisters der Darmstädter Passion, Hans Multschers, des Meisters des Hausbuches und Martin Schongauers. Hierbei ist eine Begrifflichkeit zu übertragen und zu erproben, die die Forschung bislang vorwiegend an anderen Themenfeldern wie vor allem der italienischen Malerei der Frührenaissance sowie der altniederländischen Malerei angewandt hat. Dieser soll mit den in der einschlägigen Forschung besonders betonten Kategorien des Personalstils und der religiösen Funktion der Bilder in der Liturgie, religiösen Unterweisung und privaten Erbauung verknüpft werden. Gelegenheit zu eigenständigem Arbeiten an den Werken ist dementsprechend in hohem Maße gegeben.
Einführende Literatur: Pächt, Otto: „Zur deutschen Bildauffassung der Spätgotik und Renaissance“. In: Alte und neue Kunst (Wiener kunstwissenschaftliche Blätter, 1/1952), S. 70–78; wiederabgedruckt in: Ders.: Methodisches zur kunsthistorischen Praxis, München 1977, S. 107–120; Vom Leben im späten Mittelalter. Der Hausbuchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts, Rijksmuseum Amsterdam/Städtische Galerie und Städelsches Kunstinstitut Frankfurt a. M. 1985, Frankfurt a. M. 1985; Kemp, Wolfgang: Die Räume der Maler: Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Hans Multscher. Bildhauer der Spätgotik in Ulm. Eine Ausstellung des Ulmer Museums und des Württembergischen Landesmuseums im Ulmer Museum, Ulm 1997; Martin Warnke: Geschichte der deutschen Kunst, 2. Bd.: Spätmittelalter und Frühe Neuzeit 1400–1750, München 1999: Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
(13 538)
S/HS -
Die Aktion "Entartete Kunst" und die Kunstpolitik im Nationalsozialismus (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (18.10.) Meike Hoffmann,
Andreas Hüneke
Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ wurde im März 2003 am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin eingerichtet. Seit April 2004 ist sie parallel dazu am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg angesiedelt.
Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunst-politik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und Auswirkungen der Be-schlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialis-ten im Jahr 1937. Eingebunden darin sind Recherchen zu den antimodernen Propa-gandaausstellungen seit 1933 und zu der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 bis 1941. In diesem Zusammenhang fragt die Forschungsstelle nach dem Schicksal der betroffenen Künstler, den Strategien der Museumsleiter und der Rolle der Kunsthändler innerhalb des Verwertungssystems. Das Hauptprojekt der For-schungsstelle ist die Erarbeitung eines Inventars aller von den Nationalsozialisten in den Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke. Es wird versucht, jedem Werk die für eine zweifellose Identifikation notwendige Dokumentation anzuhängen.
Das Hauptseminar bezieht sich auf den Themenkreis der Forschungsstelle. Es soll einen Überblick über die NS-Kunstpolitik bieten. Dabei werden wir unter anderem folgende Aspekte behandeln: völkische und nationalsozialistische Kunstpolitik bis 1933; die institutionelle „Gleichschaltung“ des kulturellen Lebens ab 1933; die Vor-läufer und Stationen der Wanderausstellung „Entartete Kunst“; die Beschlagnahme-aktionen der Nationalsozialisten im Jahr 1937; der Handel mit „Entarteter Kunst“.
Einführende Literatur: Staphanie Barron (Hg.), „Entartete Kunst“. Das Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland, Ausstellungskatalog Berlin, München 1992; Eugen Blume / Dieter Scholz (Hg.), Überbrückt. Ästhetische Moderne und Nationalsozialis-mus. Kunsthistoriker und Künstler 1925–1937, Köln 1999; Andreas Hüneke, „Dubio-se Händler operieren im Dunst der Macht“. Vom Handel mit ‚entarteter’ Kunst“, in: Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger, Ausstellungskatalog Düsseldorf / Münster, Köln 1987, S. 101-105; Christoph Zuschlag, „Entartete Kunst“. Ausstel-lungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms 1995; Uwe Fleckner (Hg.), Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Berlin 2007.
 
(13 546a)
S/EHS -
Mentorenmodell: "Berliner Kunstbesitz", Teil 1 (2 SWS); WICHTIG! Beide Veranstaltungen (13 546a und 13 546b) können nur gemeinsam besucht werden. Sie sind verbunden mit eigenem unbezahlten Mentorenunterricht (vierzehntägig, vierstündig), der mit den Teilnehmern des im WS laufenden Grundkurses 'Bildkünste' durchzuführen ist. Es wird empfohlen, den eigenen Mentoren-Unterricht in der jeweilig anderen Woche, beginnend mit dem 16.10.2007, zu planen. Block, 4.10.-11.10. - Bode Museum
Erster Treffpunkt: 4.10.2007 um 10.00 Uhr vor dem Bodemuseum.
(4.10.) Eberhard König
Hier wird Gelegenheit im B.A.-Studiengang zu Kurzreferaten, im Magisterstudiengang zu Referaten gegeben, die als Leistungsnachweise einer "Exkursion im Hauptstudium" gelten.
Für die Kurzreferate gilt: Monographische Darstellung eines Werks oder einer kleinen Werkgruppe.
Für die Referate gilt: Gestalten Sie jeweils eine Führung vor Ort (nicht länger als 40 Minuten) und bereiten Sie dazu knapp gefasste Führungsblätter, möglichst bebildert, vor. Diese sind bis zum 18.10.2007 bei Herrn König abzugeben.
 
13 546b
S/HS -
Mentorenmodell: "Berliner Kunstbesitz", Teil 2 (2 SWS); WICHTIG! Beide Veranstaltungen (13 546a und 13 546b) können nur gemeinsam besucht werden. Sie sind verbunden mit eigenem unbezahlten Mentorenunterricht (vierzehntägig, vierstündig), der mit den Teilnehmern des im WS laufenden Grundkurses 'Bildkünste' durchzuführen ist. Es wird empfohlen, den eigenen Mentoren-Unterricht in der jeweilig anderen Woche, beginnend mit dem 16.10.2007, zu planen. Di 10.00-14.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie (16.10.) Eberhard König
Der Leistungsnachweis erfolgt im B.A.- und Magisterstudiengang über Referat und Hausarbeit.
 
(13 540)
S/HS -
Bahnhofsarchitektur des 19. und 20. Jahrhunderts (2 SWS); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(19.10.) Gisela Möller
Um 1830 entstand die Bahnhofsarchitektur als neue Bauaufgabe der Architekturgeschichte. Als Typen bildeten sich der End- oder Kopfbahnhof, der Durchgangsbahnhof und der Insel- oder Verbundbahnhof heraus. Charakteristisch ist die Zweiteiligkeit der Bahnhöfe in das Empfangsgebäude als Steinarchitektur und die große Zughalle aus Eisen und Glas. Das repräsentative Erscheinungsbild der Empfangsgebäude wurde im 19. Jahrhundert von den historistischen Stilen des Rundbogenstils, der Neorenaissance und des Neobarock geprägt. Das 20. Jahrhundert brachte die Betonung der Funktion der Empfangsgebäude und den zunehmenden Verzicht auf die große Halle. An ausgewählten Beispielen von Großstadtbahnhöfen in Europa und Nordamerika soll die Entwicklung der Bahnhofsarchitektur behandelt werden. Der Bogen wird sich von den Bauten der Pionierzeit bis 1830 über die Bahnhöfe des Historismus und der Jahrhundertwende bis hin zu den neuesten Bahnhöfen spannen. Darüber hinaus soll die städtebauliche Situation der Bahnhöfe thematisiert werden.
Einführende Literatur: Ulrich Krings, Bahnhofsarchitektur. Deutsche Großstadtbahnhöfe des Historismus. München 1985; Mihály Kubinszky, Bahnhöfe Europas. Ihre Geschichte, Kunst und Technik. Stuttgart 1969; Carroll L.V. Meeks, The Railroad Station. An Architectural History. New Haven 1956; Steven Parissien, Bahnhöfe der Welt. Eine Architektur- und Kulturgeschichte. München 1997 Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert. Frankfurt/M., Berlin 1979.
 
(13 542)
S/HS*) -
Architekturtheorie in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Christiane Salge
Ausgehend von den ausgezeichneten Beständen der Rara-Sammlung der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts wird sich das Seminar mit den wichtigsten architekturtheoretischen Traktaten vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigen. Neben der Analyse dieser weitgehend im Original vorhandenen Architekturtraktate wird u.a. auch die Frage nach dem Verfasser und vor allem des Adressaten, für wen wurde der Text verfasst (Gelehrte, Bauherr/in, Architekten, Handwerker), sowie die Frage nach der Rezeption, also der Umsetzung der Texte bzw. der Bildtafeln in die konkrete, gebaute Architektur interessieren. Auch die vor allem ab dem späten 17. Jahrhundert zunehmend wichtiger werdenden Vorlagenwerke und Ornamentstiche werden in die Untersuchung miteinbezogen.
Die Ergebnisse des Seminars sollen in einer mit den Studierenden zusammen konzipierten kleinen Ausstellung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts präsentiert werden.
Literatur: Georg Germann, Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 19872; Hanno-Walter Kruft, Geschichte der Architekturtheorie, München 19913; Fritz Neumeyer, Quellentexte zur Architekturtheorie, München u.a. 2002; Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit einem Vorwort von Bernd Evers und einer Einführung von Christof Thoenes in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Köln u.a. 2003.
 
(13 543)
S/HS -
Hofkultur. Barockresidenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Christiane Salge
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, wie die Fürsten in der frühen Neuzeit mit den Mitteln der Kunst versucht haben, ihre politische Macht bzw. ihre politischen Ansprüche zu visualisieren. Dies soll exemplarisch anhand der wichtigsten geistlichen und weltlichen Residenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in der Zeit zwischen 1600 und 1800 herausgearbeitet werden. Dabei wird nicht nur die Architektur der einzelnen Schlösser, sondern auch deren Ausstattung eine wichtige Rolle spielen. Auch die Ausgestaltung des gesamten höfischen Raumes mittels fürstlicher Zeichen (Bildung einer Residenzlandschaft, städtebauliche Eingriffe, Festkultur etc.) soll berücksichtigt werden.
Literatur: Ekhart Berckenhagen, Barock in Deutschland - Residenzen, Ausstellungskatalog Berlin 1966; Europäische Hofkultur im 16./17. Jahrhundert, Kongressakten Wolfenbüttel 1979, hg. von A. Buck u.a., Hamburg 1981, 3 Bde.; Wolfgang Braunfels, Die Kunst im Heiligen Römischen Bereich Deutscher Nation, (Bd. 1 und 2: Die weltlichen und die geistlichen Fürstentümer), München 1979-89; Zeichen und Raum. Ausstattung und höfisches Zeremoniell in den deutschen Schlössern der Frühen Neuzeit, hg. vom Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur, bearb. von Peter-Michael Hahn u.a., München/Berlin 2006 (= Rudolstädter Forschungen zur Residenzkultur 3)
 
Achtung: Raumänderung!
13 570
S/HS -
Inventions of the studio. Geschichte, Ikonographie, Fiktion (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (22.10.) Martin Schieder
„Das Atelier ist meist ein hoher Raum mit entsprechender Beleuchtung“, heißt es nüchtern im Lexikon der Kunst, Foucault hingegen zählt es zu den „esapces autres“. Tatsächlich ist das Atelier nie nur Werkstatt und Produktionsraum gewesen, in dem der Künstler seinen Schaffensakt vollzieht, sondern immer auch ein weltabgewandter Kultraum und privater Inspirationsraum, in dem er, von der Außenwelt zurückgezogen, nach dem unbekannten Meisterwerk sucht. Zugleich ist das Atelier Treffpunkt von Künstlern, Sammlern, Kritikern und Literaten, ein Ort, wo der Unternehmer Künstler seine neuesten Werke präsentiert. Die bildnerische Darstellung des Ateliers ist daher also immer Ausdruck des künstlerischen wie sozialen Selbstverständnisses. Maler wie Vermeer, Rembrandt, Courbet und Picasso haben es zu einem klassischen Bildthema erhoben, bevor Warhol aus ihm eine factory machte. Doch nicht nur in der Bildenden Kunst hat das Atelier als Thema Eingang gefunden, sondern auch in der Literatur (Balzac, Zola u.a.). In der Betrachtung ausgewählter Beispiele möchte das Seminar in die Geschichte, Gegenwart, Ikonographie und Fiktionen des Ateliers einführen. Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme eines Referates.
Einführende Literatur: Der Künstler als Kunstwerk: Selbstporträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hrsg. von Ulrich Pfisterer und Valeska von Rosen, Stuttgart 2005; Oskar Bätschmann: Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln 1997; Eva Mongi-Vollmer: Das Atelier des Malers: die Diskurse eines Raumes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Berlin 2004; Inventions of the studio, Renaissance to Romanticism, hrsg. von Michael Cole und Mary Pardo, Chapel Hill 2005; Katja Kleinert: Atelierdarstellungen in der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts, Petersberg 2006; Wettstreit der Künste: Malerei und Skulptur von Dürer bis Daumier (Ausstellungskatalog, München, Haus der Kunst; Köln, Wallraf-Richartz-Museum), hrsg. von Ekkehard Mai u. Kurt Wettengl, Wolfratshausen 2002.
 
(13 544)
S/HS -
Public Art (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Gregor Stemmrich
So knapp und einfach der Terminus „Public Art“ ausschaut, so komplex und schwierig sind doch die mit ihm verbunden Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit. Während man früher von „Kunst im öffentlichen Raum“ sprach und den „öffentlichen Raum“ dabei ganz unhinterfragt als städtischen Außenraum verstand, ist der Begriff der „Public Art“ aus diversen Diskursen über ein wünschenswertes Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit hervorgegangen, ohne jedoch eine Festlegung zu beinhalten. Zum einen gibt es auf Seiten der Kunstkritik eine starke Bewegung, die Kunst als „Art in the Public Interest“ propagiert, zum anderen wird vorsichtiger von „Art in the Public Sphere“ gesprochen. – Auf Seiten der Kunst hat seit den 60er Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Ortsspezifik (site specificity) stattgefunden. Es entwickelten sich Kunstformen, die den traditionellen Denkmalbegriff zugunsten von Formen der ästhetischen Intervention in öffentliche oder auch halböffentliche Räume ablehnten. Das Seminar wird diese diversen Entwicklungen sowohl auf der kunst-praktischen Ebene als auch auf der Ebene der theoretischen Reflexionen nachzeichnen.
Einführende Literatur: Öffentlichkeit. Geschichte eines kritischen Begriffs, hrsg. von Peter Uwe Hohendahl (u.a.), Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler, 2000
Public Art – Kunst im öffentlichen Raum, hrsg. von Florian Matzner, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2001
 
(13 545)
S/HS -
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Gregor Stemmrich
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus gilt als die erste amerikanische Kunstbewegung von internationalem Rang. Tatsächlich führte diese Bewegung dazu, dass New York Paris als Zentrum avantgardistischer Kunst ablöste. Doch wurde der Terminus „abstrakter Expressionismus“ erst relativ spät geprägt und verdeckt den Umstand, dass die so benannte Kunst eine sehr lange Inkubationsphase hatte. Erst Ende der 40er Jahre gelangte Jackson Pollock zu seiner „Drip“-Methode, Barnett Newman zu seinen „Zips“, Mark Rothko zu seinen Farbfeldern. Doch arbeiteten diese Künstler zusammen mit vielen anderen seit den frühen 30er Jahren an einer neuen Bildlichkeit. Entsprechend divers sind die Einflussfaktoren, die hier zu verzeichnen sind. Sie reichen vom Surrealismus bis zum mexikanischen Muralismo, von den Kulten der indianischen Ureinwohner bis zum Zen-Buddhismus, und sind gleichzeitig Teil eines kulturellen Wandels, den die Entwicklung der USA von einer Agrarnation zur führenden Industrienation mit sich brachte. Das Seminar versucht, die Entwicklung neuer Strategien der ästhetischen Betrachteransprache im Zusammenhang mit den allgemeinen kulturellen Entwicklungen verstehbar zu machen.
Einführende Literatur: Serge Guilbaut: Wie New York die moderne Kunst gestohlen hat. Abstrakter Expressionismus, Freiheit und Kalter Krieg, Dresden: Verlag der Kunst, 1996. Stephen Polcari: Abstract Expressionism and the Modern Experience, New York: Cambridge University Press 1991.
 
(13 549)
S/ÜHS*) -
Texte der Jahrhundertwende: Wilhelm II.- Dehio - Mebes - Endell - Rathenau - Wortmann (2 SWS) (max. 8 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Stiftung Denkmalschutz (17.10.) Helmut Engel
 
(13 548)
S/ÜHS*) -
Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Do 18.30-20.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Bernd Wolfgang Lindemann
Die französische Malerei des Grand Siècle und des 18. Jahrhunderts ist in ihren Ausdrucksformen sehr vielfältig; sie umspannt einen weiten Bogen, unter dem die Rezeption Caravaggios ebenso zu finden ist wie der zunehmend durch theoretische Äußerungen begleitete Klassizismus, die galanten Szenen Watteaus und Lancrets ebenso wie die Genrebilder von Jean-Baptiste Siméon Chardin. Und nicht zuletzt war mit Antoine Pesne ein französischer Maler unmittelbar als Hofkünstler hier engagiert.
Berlin bietet sehr gute Gelegenheiten, die französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts in unmittelbarer Auseinandersetzung mit Originalen kennen zu lernen: neben der Gemäldegalerie besitzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten bekanntermaßen eine Fülle vorzüglicher Werke. Es liegt daher nahe, diesen Schatz in den Focus einer Lehrveranstaltung zu stellen.
Wie in den vorangegangenen Seminaren zur holländischen und zur flämischen Kunst wollen wir auch diesmal durch eingehendes Studium der Bilder (dies soll insbesondere auch Fragen der künstlerischen Technik beinhalten) den jeweiligen kunsthistorischen Ort der einzelnen Werke bestimmen. In diesem Zusammenhang werden „rein“ stilgeschichtliche Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie solche der Kunsttheorie – notwendigerweise übrigens, fallen doch in den Untersuchungszeitraum sowohl die Gründung der französischen Akademie wie die frühe Entfaltung der Kunstkritik.
Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(13 547)
S/ÜHS*) -
Zur Genese und Funktion nachmittelalterlicher Skulptur (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 13.30-15.00 - Bode Museum
Beginn 13.30 Uhr s.t.
(23.10.) Christian Theuerkauff
An Beispielen von Groß- und Kleinplastik religiösen wie profanen Themas aus dem 16.-18. Jh. werden Fragen des künstlerischen Entsehungsprozesses - 1. Entwurf - Bozetto, Modell - Ausführung -, der Ikonographie und auch des Kontextes u. a. in kirchlicher und profaner Architektur sowie in bestimmten Sammlungstraditionen erörtert, z. B. bei Hans Schwarz, B. Bandinelli, B. da Maiano, A. Vittoria, A. Quellinius d. Ä., G. Giuliani, L. Günther, J. B. Straub und G. R. Donner. - 2. Referate vor dem Original im Bode-Museum, dazu dann die Literaturangaben zu Beginn des Seminars.

Modul 8c: Ostasiatische Kunstgeschichte: Vertiefungsmodul

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung:Raumänderung!
13 604
S/HS -
Kunst des Chan/Seon/Zen-Buddhismus (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Hinter dem Mode-Begriff „Zen“ verbirgt sich eine tiefgründige buddhistische Schule, deren Lehre und Ethik seit dem 6. Jh. bis heute in Ostasien als eine wichtige geistige Strömung viele kulturelle „Spuren“ hinterlassen hat. In dieser Veranstaltung soll versucht werden, diese „Spuren“ als unmittelbarer Ausdruck der Spontaneität und geistigen Souveränität der Suchenden in der Meditationslehre [dhyana-chan (chin.), seon (kor.) und zen (jap.)] und als Zeugnisse ihrer Erfahrungen zu verstehen. Entstehungsprozesse, die Wirkung unterschiedlicher Kunstformen sowie ihre Funktion und ihre ästhetischen Werte werden hinterfragt und ausführlich diskutiert. An einem Scheinerwerb interessierte Studierende des Magisterstudiums und die BA-Studierenden (5. Semester) sollten sich unbedingt vor Seminarbeginn auf der Referatthemenliste eingetragen haben.

30-LP-Modulangebot - Indische Kunstgeschichte

Modul: Buddhistische Heiligtümer in Südasien

(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.

30-LP-Modulangebot - Ostasiatische Kunstgeschichte

Modul: Ostasiatische Kunstgeschichte: Archäologie und Mittelalter

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Bachelorstudiengang Kunstgeschichte B (Studien- und Prüfungsordnung: ab WS 2007/08)

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Einführungsphase der Kunstgeschichte

Einführungsmodul Bildkünste

13 500
GK -
Bildkünste I (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (22.10.) Maximilian Benker
 
13 501
GK -
Bildkünste II (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (23.10.) Margit Kern
 
13 502
GK -
Bildkünste III (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (24.10.) Caroline Zöhl
Die drei Grundkurse geben anhand ausgewählter Bereiche eine Einführung in Geschichte, Techniken und Funktionen der Bildkünste von der Spätantike bis in die Moderne und üben die Entwicklung problemorientierter Fragestellungen in Hinblick auf die künstlerischen Objekte und ihre Bedingungen. Dabei sollen die fachspezifische Terminologie und die wichtigsten methodischen Verfahren kunsthistorischer Forschung vermittelt sowie die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit erlernt werden (bibliographische Recherche, Erstellung eines Forschungsstandes, Quellenstudium, Zitierweisen, Ausarbeitung von Referaten und Hausarbeiten). Der Grundkurs wird von einem Mentorium begleitet, in dem fortgeschrittene Studierende mit Kleingruppen von Anfängern das im Grundkurs theoretisch vermittelte und praktisch geübte Wissen in der Anschauung von Originalen in Berliner Sammlungen vertiefen.
Einführende Literatur: Marcel Baumgartner, Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Köln 1998; Hans Belting u. a. (Hg.), Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 1985 (mit weiterführender Literatur); Wolfgang Brassat/Hubertus Kohle (Hg.), Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, Köln 2003; Umberto Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Stuttgart 2005; Kunstgeschichte – aber wie? Zehn Themen und Beispiele, Berlin 1989; Marlite Halbertsma/Kitty Zijlmans (Hg.), Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, Berlin 1995; Thomas Hensel/Andreas Köstler (Hg.), Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin 2005; Richard Shiff/Robert S. Nelson (Hg.), Critical Terms for Art History, Chicago/London 1996.
 
13 565
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 569)
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.

Einführungsmodul Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen

13 503
E-learning/Tutorium -
E-learning: Kunst und Funktion, Teil I ; Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Ulrike Boskamp,
Caroline Zöhl
„Die Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen“, kurz „Kunst und Funktion“ genannt, ist ein Internet-Lernprogramm, das einen Überblick über die Kunstgeschichte unter der besonderen Fragestellung der Funktion von Kunst bietet. Das Programm ist Pflichtbestandteil des Bachelor-Studiengangs Kunstgeschichte und sollte in den ersten beiden Semestern absolviert werden. In Anlehnung an die Grundkurse sind im ersten Semester primär die Lektionen zu den Bildkünsten, im zweiten die zur Architektur zu bearbeiten. Die Vergabe der Leistungsnachweise erfolgt über zwei Klausuren, die jeweils am Ende der beiden Semester zentral im Haus stattfinden.

„Kunst und Funktion“ ist über die Website des Kunsthistorischen Instituts oder direkt unter der folgenden Adresse zu erreichen: http://www.kunst-und-funktion.de/
„Kunst und Funktion“ kann individuell ort- und zeitunabhängig bearbeitet werden, für Studierende ohne geeignete technische Ausrüstung stehen im Medienraum (Koserstraße 20, Raum A 340) Computer zur Verfügung.

Zur inhaltlichen Begleitung des Internet-Lernprogramms wird ein wöchentliches Tutorium angeboten, in dem Fragen bezüglich des Lernprogramms geklärt und die jeweiligen Lektionsinhalte durchgesprochen werden. Der Besuch des Tutoriums ist freiwillig und dient der Klärung und Vertiefung der Inhalte von „Kunst und Funktion“, wobei eine aktive Mitarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorausgesetzt wird. Für das Tutorium werden keine Leistungsnachweise vergeben. Diese können ausschließlich durch die erfolgreich bestandenen Abschlussklausuren des E-Learning-Moduls erworben werden, für die das Tutorium keine notwendige Voraussetzung ist.

Der Klausurtermin wird zu Beginn des Semesters in den Grundkursen und in „Blackboard“ bekannt gegeben. Zur grundlegenden Einführung in das Programm wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Moduls empfohlen, an einem der beiden ersten Tutoriumstermine teilzunehmen.

Aufbauphase

Modul 1: Mittelalter

(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
Achtung: Raumänderung
(13 506)
S/PS -
Schnitzaltäre in Norddeutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Blisniewski
Geschnitzte Altarretabel nehmen in der Ausstattung spätmittelalterlicher Kirchen eine hervorragende Stellung ein. Vielfigurige Bildfelder bieten Raum für (narrative) Szenen, die zudem oft komplexe theologische Programme vermitteln. Im Zentrum des Seminars sollen solche Altarretabel stehen, die nördlich der Mainlinie zwischen dem späten XIV. Jhdt. und der Reformation entstanden sind. Retabel aus St. Nicolai in Kalkar, der Bordesholmer Altar (Schleswig) sowie der Bestand in Lübeck werden dabei einen Schwerpunkt bilden. Inhaltlich soll vor allem die Analyse der theologischen (und gesellschaftlichen) Funktionen von Altarretabeln und deren Stiftungen, formale und stilistische Abhängigkeiten zu zeitgleichen südniederländischen Retabeln sowie zur zeitgenössischen Druckgraphik im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich zu den Sitzungen im Institut wird es wieder Besuche der Berliner Museen geben sowie – wenn es sich organisieren lässt und Interesse besteht – eine Exkursion nach Lübeck und/ oder Rostock/ Wismar.
Literatur zur ersten Orientierung: Albrecht, Uwe; Jörg Rosenfeld; Christiane Saumweber (Bearb.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band I: Hansestadt Lübeck, St. St. Annen-Museum. Kiel 2005. Albrecht, Uwe (Hrsg.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Kirchen der Stadt. Kiel 2007. Baxandall, Michael: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen. 2. durchges. Aufl., München 1985. Hilger, Hans Peter: Stadtpfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Kleve 1990. Kahsnitz, Rainer : Die großen Schnitzaltäre. Spätgotik in Süddeutschland, Österreich, Südtirol. München 2004. Krohm, Hartmut; Klaus Krüger; Matthias Weniger: Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins. Wiesbaden 2004. Wolf, Norbert: Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Universität München 1992. Berlin 2002 (= Denkmäler Deutscher Kunst). Zimmermann, Eva: Der spätgotische Schnitzaltar. Bedeutung, Aufbau, Typen. Dargelegt an einigen Hauptwerken. Frankfurt am Main 1979 (= Liebieghaus Monographie 5). Ausst.Kat: Gegen den Strom. Meisterwerke Niederrheinischer Skulptur in Zeiten der Reformation (1500 - 1550). Hrsg. v. Barbara Rommé, 12. Dez. 1996 - 2. März 1997, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Berlin 1997
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 512)
S/PS -
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Martina Schilling
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen.
Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001)
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.

Modul 2: Neuzeit

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 569)
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
(13 567)
S/PS -
Palastarchitektur der Renaissance in Italien (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Am Beispiel des privaten Palazzo, der im 15. und 16. Jahrhundert sicher wichtigsten ‘hochrangigen’ profanen Bauaufgabe, soll das Seminar in wesentliche Fragen der Renaissancearchitektur einführen (Herausbildung von durch lokale Bautraditionen und gesellschaftliche Strukturen geprägten Typologien; Entwicklung einer ‚gereinigten’ klassischen Sprache der Architektur und ihre Transgression in einer spielerischen Dialektik von Regel und Lizenz; Verhältnis zur Architekturtheorie und zur archäologischen Rekonstruktion der antiken ‚domus’ usw.). Anhand von exemplarischen Einzelanalysen ausgewählter Bauten v. a. aus Florenz, Rom, Venedig, dem Veneto und Mailand (und von Architekten wie Alberti, Bramante, Raffael, Giulio Romano, Sansovino, Sanmicheli, Palladio) soll die Praxis kunsthistorischer Architekturbeschreibung und -analyse erarbeitet werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit an der Diskussion die verbindliche Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (ca. 10 Seiten).
Einführende Literatur: L. H. Heydenreich, Architecture in Italy 1400 – 1500, ed. P. Davies, London 1996 (= The Pelican history of art ); W. Lotz, Architecture in Italy 1500 – 1600, ed. D. Howard, New Haven 1995 (= Yale University Press Pelican history of art); Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento, ed. F. P. Fiore, Milano 1998; Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento, ed. A. Bruschi, Milano 2002; Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento, ed. C. Conforti / R. J. Tuttle, Milano 2001; Ch. L. Frommel, Der römische Palastbau der Hochrenaissance, 3 Bde., Tübingen 1973; Ch. Burroughs, The Italian Renaissance Palace Facade. Structures of Authority, Surfaces of Sense, Cambridge 2002; G. Clarke, Roman house – Renaissance palaces : inventing antiquity in fifteenth-century Italy, Cambridge 2003.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 528)
S/PS -
Ausstellungskunst und ihr Publikum im Pariser Salon 1737-1824 (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (22.10.) Gerrit Walczak
Erst durch die regelmäßig im Louvre veranstalteten Salons wurde Kunst ab 1737 zu dem, was sie bis heute geblieben ist, zu einem Gegenstand öffentlicher Betrachtung und Kommentierung. Seitdem wurde über Kunstwerke nicht länger nur zwischen Künstlern und Auftraggebern verhandelt, und ihre Betrachtung war nicht mehr allein den Gästen der höfischen und privaten Besteller vorbehalten. Die Verständigung über die Ausstellungskunst der Salons schuf eine öffentliche Meinung, vom Staat nicht zu kontrollieren und für die Künstler über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend. Erst seit der Französischen Revolution stand der Salon auch jenen Künstlern offen, die nicht der (bald abgeschafften) Akademie angehörten, doch vor der Kunstkritik waren seit jeher alle Aussteller gleich. Der Salon ermöglichte Überraschungserfolge von Außenseitern, untergrub die Gattungshierarchie und sorgte für Skandale durch Zensurmaßnahmen oder deren Unterlassung.
Ein Hofmaler des Königs wie Boucher konnte gegen einen bloßen Anwärter wie Greuze herabgesetzt werden, ein Genremaler wie Chardin sich jahrzehntelang in der Gunst der Öffentlichkeit halten, obwohl sich nicht ein einziges seiner Exponate einer staatlichen Bestellung verdankte. Portraitisten wie La Tour wurden nicht für ihre Bildnisse von Mitgliedern des Königshauses gefeiert, sondern für solche von Literaten und Wissenschaftlern. Staatliche Förderung konnte vor der Revolution mit David einen Publikumserfolg hervorbringen, doch Géricault bewies noch unter der Restauration, wie man sich im Salon einen Ruf als politischer und ästhetischer Provokateur erwerben konnte. Der Salon schuf seine eigenen Kontinuitäten und überlebte alle Wechsel der Staatsform. Anhand von Beispielen aus allen Gattungen der Malerei wird zu untersuchen sein, wie sich die Bedingungen der Präsentation, der Rezeption und ihre institutionelle Voraussetzungen auf die französische Kunst vom Ancien Régime bis zur Restauration auswirkten.
Literatur (Auswahl): Richard Wrigley, The Origins of French Art Criticism from the Ancien Regime to the Restauration, Oxford 1993; Régis Michel, ›L’Art des Salons‹, in: Ders., Philippe Bordes, Aux Armes &aux Arts! Les Arts de la Révolution, Paris 1988, S. 10-101; Thomas Crow, Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven/London 1985; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons, 1759-1781, Ausst.-Kat., Hôtel de la Monnaie, Paris 1984/85; Georg Friedrich Koch, Die Kunstausstellung. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Berlin 1967; Denis Diderot, Salons, hrsg. v. Jean Seznec, Jean Adhémar, 4 Bde., Oxford 1957-1967.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 519)
S/PS -
Peter Paul Rubens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Fatma Yalçin
Kein anderer Künstler hat eine Kunstepoche so bestimmt wie Rubens. Er trug selbst seines Lebens vielfältige Kunstschätze zusammen. Seine Kunstkammer umfasste Werke von Anton van Dyck, Pieter Brueghel d. J., Dürer, Holbein, Tintoretto, Tizian und Veronese. Auch mit antiken Münzen, Skulpturen oder Reliefs stattete er sein Patrizierhaus aus. Der bedeutendster Maler der flämischen Kunst hinterließ uns vielfältige Werke mit religiöser Thematik, biblischen und mythologischen Historien, Porträts und Landschaften. Universal gebildet, erreichten mit seiner Person und mit seinen Werken die Kunstvorstellung des Barock ihren Höhepunkt. Hauptsächlich wirkte er in den südlichen Niederlanden, war auf zahlreichen Reisen für Hof und Adel, arbeitete für die katholische Kirche der Gegenreformation und erhielt Aufträge aus West- und Südeuropa und beeinflusste damit nicht nur den Geschmack des 17. Jahrhunderts. Seine umfangreiche Werkstatt, der zeitweise auch selbständige Meister wie Anton van Dyck und Frans Snijders angehörten, ermöglichte die Vollendung großformatiger und vielteiliger Aufträge. Anhand von ausgewählten Werken werden Beschreiben, vergleichendes Sehen und Analysieren der Werke eingeübt.
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.
 
Achtung: Raumänderung
(13 571)
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.

Modul 3: Moderne und Gegenwart

(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
ACHTUNG! NEUE TERMINE UND RAUM!
(13 525)
S/PS -
Architektur des 19. Jahrhunderts: Spanien (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(26.10.) María Ocón Fernández
Obwohl die Forschung zur europäischen Architektur des 19. Jahrhunderts seit den Standardwerken der fünfziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat, erfährt die spanische Architektur in diesen Zusammenhängen und bis heute wenig Beachtung. Das politisch durchaus bewegte Jahrhundert in Spanien, das mit dem Verlust seiner letzten Kolonien, d.h. mit dem so genannten „Desaster von 1898“ zu Ende ging, hat bislang der Blick auf die Bedeutung Spaniens für die europäische Architektur und den Städtebau des 19. Jahrhunderts verstellt.
In dem Seminar wird es darum gehen, die spanische Architektur und den Städtebau vor ihrem historisch-polistischen Hintergrund zu betrachten und anhand seiner wichtigen Vertreter und Bautypologien zu behandeln. Dabei wird nicht nur auf den Architekten Francisco Jareño de Alarcón (1818-1892) und auf seine Tätigkeit in Madrid als Erbauer und Gestalter eines der ersten „bürgerlichen Foren“, d.h. des Ensembles von Staatsbibliothek (Biblioteca Nacional) und Archäologischem Museum (Museo Arqueológico Nacional), eingegangen. Ebenfalls wird der für die Stadt Madrid charakteristische Ziegelbau, der von den Architekten Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) und Emilio Rodríguez Ayuso (1845-1891) vertreten und sowohl an Kirchenbau als auch an Schul- und Wohnbau ihren Niederschlag findet, im Seminar behandelt. Auch die Stadt Barcelona und die dort tätigen Architekten wie Elías Rogent (1821-1897), Direktor der ersten Bauschule (Escuela de Arquitectura) von Barcelona und Erbauer des Universitätsgebäudes (Universidad Central), die ein Beispiel der Architektur des Rundbogenstils in Spanien darstellt, werden im Seminar berücksichtigt. Am Beispiel von Ildefonso Cerdá und seinem Projekt zur Erweiterung Barcelonas von 1860 wird der spanische Städtebau des 19. Jahrhunderts – auch hinsichtlich seine spätere Auswirkungen auf den europäischen bzw. den deutschen Städtebau –behandelt.
Die Veranstaltung wird von einem Rundtischgespräch sowie einem Kolloquium begleitet, die am 23. und 24. Oktober im Cervantes Institut in Berlin stattfinden.
Einführende Literatur: Javier Hernando: Arquitectura en España (1770-1900), Madrid 1989. Pedro Navascués Palacio: Arquitectura española (1808-1914), in: Summa Artis. Historia general del arte, Bd. 35, Madrid 1997.
 
(13 526)
S/PS -
Architektur der 1950er und 60er Jahre in Deutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Martina Schilling
Gegenstand des Proseminars ist die Architektur nach 1945 bis etwa 1970, wobei der Fokus auf der Bundesrepublik und Westberlin liegt. Die Nachkriegsarchitektur erforderte eine völlige Neuorientierung. Um den politischen und ideologischen Neubeginn auch architektonisch zu artikulieren, knüpfte man einerseits die unbelastete Moderne der 1920er Jahre an, richtete andererseits den Blick auf die USA, wo deutsche Emigranten wie Gropius und Mies van der Rohe neue Richtungen vorgaben. Während deren Einsatz von Glas und Stahl vor allem den neuen Geschäftshaus- und Verwaltungsbau prägte, führte in anderen Bereichen – wie etwa dem Kirchenbau – die Verwendung von Beton in den 60ern zu radikal neuen Lösungen. Im Wohnhausbau versprach das Hochhaus modernen Standard für die Massen sowie die Durchsetzung neuer gesellschaftlicher und städtebaulicher Konzepte. Nach Baugattungen vorgehend sollen exemplarisch die verschiedenen Stiltendenzen, deren Hauptvertreter und theoretische Konzepte betrachtet werden, z.T. vor Ort in Berlin (u.a. Hansaviertel, Gedächtniskirche, Kulturforum).
Einführende Literatur: Handbuch moderner Architektur. Eine Kunstgeschichte der Architektur unserer Zeit (Berlin, 1957); John Jacobus: Die Architektur unserer Zeit. Zwischen Revolution und Tradition (Stuttgart, 1966); Werner Durth, Niels Gutschow: Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre (Bonn, 1987); Peter Gössel, Gabriele Leuthäuser: Architektur des 20. Jahrhunderts (Köln, 1994); Wolfgang Pehnt, Deutsche Architektur seit 1900 (München, 2005); Günter Peters: Kleine Berliner Baugeschichte (Berlin, 1995).
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.
 
ACHTUNG! NEU
(13 572)
S/PS -
Andy Warhol und die amerikanische Pop Art (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jürgen Dehm
Die Dichotomie von „high“ und „low“, von elitärer Hoch- und banaler Alltagskultur, wurde in der Pop Art der 1960er Jahre radikal und konsequent gebrochen. Roy Lichtenstein verankerte den Comicstrip in der Kunst, Tom Wesselmann knüpfte mit seinen übergroßen „Still lifes“ an die Ästhetik der an amerikanischen Highways aufgestellten Werbetafeln an. Zur zentralen Figur der Pop Art avancierte innerhalb kurzer Zeit Andy Warhol. Mit seinen Arbeiten, die u.a. auf Werbefotografien für Kinofilme basieren oder auf Labels von Markenprodukten zurückgreifen, setzte Warhol konsequent die Überführung der Ikonen der Konsum- und Massenkultur in die Kunst um. Durch die Herstellungsweise seiner Werke, v.a. in der Siebdrucktechnik, in seinem Atelier mit dem sprechenden Namen „Factory“ nahm Warhol auch auf Fertigungsprozesse der Massenproduktion Bezug.
Das Proseminar interessiert sich für folgende Fragen: Pop Art – was ist das eigentlich? Wo können Vorgänger und Wurzeln der Pop Art festgemacht werden? Auf welche Themen, Techniken und soziokulturelle Taktiken greifen einzelne Pop Art-Künstler zurück? Nach der Klärung dieser Fragen liegt der Fokus auf ausgewählten Arbeiten Andy Warhols. In der Diskussion von sowohl Einzelbeispielen als auch Werkgruppen sollen dessen künstlerische Strategien analysiert werden. Ziel ist es, Warhols Stellung in der Pop Art nachvollziehbar darzustellen.
Einführende Literatur: Tilman Osterwold, Pop Art, Köln 1999; Kat. Aus. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. v. Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20.11.1989-11.02.1990, München 1989; Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol. From A to B and Back Again, New York 1975.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 573)
S/PS -
Der experimentelle Film in der zeitgenössischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (23.10.) Tina Guthknecht
Im Unterschied zum narrativen, also auf Erzählstrukturen basierenden Film, reflektiert der experimentelle Film die physikalische Materialität des Mediums selbst: Film als Film, das heißt, keine Geschichte mit den Mitteln des Films zu erzählen, sondern die formalen Grundelemente des Films selbst einzusetzen – Licht, Projektion, Bildfolge, Rhythmus. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde den künstlerischen Ansätzen im Umgang mit dem Medium Film sowohl von der Filmwissenschaft als auch von der Kunstwissenschaft nur am Rande Beachtung geschenkt. Durch ein zunehmendes öffentliches Interesse an Film- und Videoinstallationen in den letzten Jahren hat sich diese Situation verändert, wobei die Wegbereiter dieser Bewegung bis heute weitgehend unberücksichtigt geblieben sind.
In diesem Seminar werden wir uns mit wegweisenden Künstlern und Filmemachern im Bereich des experimentellen Films beschäftigen, konzeptuelle und ästhetische Entwicklungslinien aufzeichnen und uns mit den theoretischen Annahmen (und auch Einschränkungen) befassen sowie mit der kulturellen und politischen Agenda. Indem wir uns mit der neueren Literatur zu diesem Thema auseinandersetzen, wollen wir als Ziel dieses Semesters – unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen technologischer Voraussetzungen und Verschiebungen kultureller Kontexte – gemeinsam die Aspekte des experimentellen Films im Hinblick auf die künstlerische, theoretische und politische Situation aktualisieren und überdenken.
Einführende Literatur: Peter Wollen: The Two Avant-Gardes, in: Studio International 190, no. 978, Nov./Dec. 1975, S. 171-175 (http://www.medienkunstnetz.de/quellentext/100/ ); Birgit Hein/ Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Film als Film. 1910 bis heute, Hatje, Stuttgart 1977 (vergriffen); Malcolm Le Grice: Experimental Cinema in the Digital Age, London 2001; Jonathan Walley: The Material of Film and the Idea of Cinema: Contrasting Practices in Sixties and Seventies Avant-Garde Film, in: October 103 (Winter 2003), S. 15-30.

Modul 4: Praxis bezogene Studien

(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
Achtung: Raumänderung
(13 571)
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 532)
S/Ü*) -
Praxis der Denkmalpflege (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Drachenberg
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die praktische Denkmalpflege im Land Brandenburg geben. Die Studierenden werden dabei mit den geltenden gesetzlichen Grundlagen vertraut gemacht und beobachten deren Wirkungsbedingungen und Wirksamkeit in der Praxis. Dabei geht es um das Erkennen des Denkmalwertes (Inventarisation) und das Ausloten von Spielräumen zum Erhalt des Denkmalwertes bei Sanierungen (Praktische Denkmalpflege). Hierbei wird aus der Sicht des sanierungsverantwortlichen Architekten der Umgang mit der Denkmalsubstanz, der Umgang mit den Denkmalbehörden und der Umgang mit den Denkmalbesitzern thematisiert und geübt. Ziel ist es, Ursachen für Erfolge und Misserfolge denkmalpflegerischer Arbeit herauszuarbeiten und den Studierenden Strategien der eigenen zukünftigen denkmalpflegerischen Arbeit zu vermitteln.
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung bzw. nach Wunsch auch Benotung ist ein Referat im Seminar oder ein Beitrag auf der Exkursion, die in die Stadt Jüterbog führt. Es sollen anschließend nicht nur die inhaltlichen Probleme des Referates bzw. Beitrages, sondern auch die Qualität des Vortrages eingeschätzt werden.
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.

Modul 5: Theorie und Methoden

(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Modul 6a: Ostasiatische Kunstgeschichte - Neolithikum bis Mittelalter

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Modul 7a: Einführungsmodul - Kunstgeschichte Südasiens

(13 657)
V -
Grundlagen der Kunstgeschichte Südasiens (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (15.10.) Christian Luczanits
Dieser Kurs führt in die Kunstgeschichte Südasiens ein und bilded mit dem Einführungseminar im folgenden Sommersemester ein BA-Modul. Die Lehrveranstaltung stellt alle wesentlichen Epochen der Kunstgeschichte Südasiens vor, führt in die Religionen Südasiens ein und vermittelt die wichtigsten Fachbegriffe. Teil der Veranstaltung sind Besuche im Südasienteil des Museums für Asiatische Kunst.
Literatur: Harle, James C. (1994), The Art and Architecture of the Indian Subcontinent, (2 edn., New Haven-London:). Kulke, Hermann and Dietmar Rothermund (1998), Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute, (München: C.H. Beck).

Modul 7b: Aufbaumodul Archäologie, Archtiktur und Kunstgeschichte Südasiens

(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.

Vertiefungsphase

Vertiefungsmodul I

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
(13 533)
S/HS -
Bild und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Arwed Arnulf
Ausgehend von der Wissenschaftssystematik der Zeit um 1500, auf Grundlage der zeitgenössischen illustrierten Hand- und Lehrbücher sollen zunächst die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Bild – Schemata, Illustrationen, allegorische Darstellungen – vorgestellt, anschließend deren Veränderung und Ausweitung im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert verfolgt werden. Exempel erlauben Untersuchung der expandierenden Inanspruchnahme bildlicher Darstellungen durch die fortschreitenden Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert in dokumentierender, illustrierender aber auch allegorisierender Intention. Neuere Versuche diese Phänomene um Kunst und Wissenschaft zu erklären müssen kritisch geprüft, erstaunliche Forschungslücken aufgezeigt werden. Neben Buchillustrationen und Graphik – z. B. astronomische, optische, akustische, geologische, medizinische oder technische Illustrationen, vor allem aber auch Wissenschaftsallegorien etwa bei Brahe, Kepler, Galilei, Kircher u.a. - werden Kunstkammern und deren unterschiedlichsten Gattungen zugehörige Objekte behandelt.
Literatur zur Einführung: Zur Einführung in die kunsthistorischen Probleme: Erkenntnis, Erfindung, Konstruktion. Studien zur Bildgeschichte von Naturwissenschaften und Technik vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg v. H. Holländer, Berlin 2000. Einen Einblick in Geschichte der Naturwissenschaften des fraglichen Zeitraums bieten M. Boas, Renaissance der Naturwissenschaften 1450-1630, Gütersloh 1965 und J.Gribbin, Science. A History, London 2002. Weitere Literatur zu einzelnen Problemen wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(13 566)
S/HS -
Italienische Cinquecentomalerei und die Krise des religiösen Bildes (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Der Titel des Seminars steckt nicht ein in seinen Inhalten und Grenzen fest etabliertes Forschungsgebiet ab, sondern formuliert eine offene Frage: Können auch Phänomene der italienischen Malerei des 16. Jahrhunderts als Symptome jener Krise des religiösen Bildes beschrieben werden, die gemeinhin vor allem mit den Ländern nördlich der Alpen assoziiert wird und dort zu Bildkritik, Bildersturm und einer ‚reformation of the image’ (Joseph Leo Koerner) führte? In den Blick genommen werden soll dabei vor allem die Periode von der Hinrichtung Savonarolas 1498 bis zum Abschluss des Tridentinischen Konzils 1563, also bevor sich in Italien die gegenreformatorische Disziplinierung der künstlerischen Praxis durchzusetzen begann. Folgende Themengebiete werden behandelt: neue Vermittlungsformen des religiösen Bildes seit dem frühen Cinquecento (z. B. Madonna in der Glorie, ‚visionäre’ Inszenierung von Andachtsbildern); die – in der Forschung sehr kontroversiell beurteilte – religiöse Dimension der Kunst von Frühmanieristen wie Pontormo, Rosso Fiorentino, Parmigianino, deren Subjektivismus in der älteren Manierismus-Literatur oft als Ausdruck einer spirituellen Krise verstanden wurde; die – ebenfalls höchst unterschiedlich interpretierten – religiösen Bildwerke von nachweislich mit heterodoxen religiösen Strömungen (Evangelismus, Valdesianismus, Nikodemismus) sympathisierenden Künstlern wie Michelangelo, Pontormo oder Lorenzo Lotto; schließlich Beispiele orthodoxer Kritik an religiösen Kunstwerken (die bekanntesten Fälle: Michelangelos ‚Jüngstes Gericht’, Veroneses ‚Cena del Signore’ für Santi Giovanni e Paolo in Venedig). Diese Themen sollen im Seminar vor allem anhand der Analyse paradigmatischer Einzelwerke diskutiert werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15. Seiten). Für die Bearbeitung wenigstens einiger Themen sind gewisse Italienisch-Kenntnisse sicher von Vorteil.
Einführende Literatur: D. Arasse, Extases et visions béatifiques à l'apogée de la Renaissance: quatre images de Raphaël, in: Mélanges de l'Ecole Française de Rome. Moyen âge, temps modernes, 84 (1972), S. 404–492; A. Nagel, Michelangelo and the reform of art, Cambridge 2000; J. Traeger, Renaissance und Religion. Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels, München 1997; Sylvia Ferino-Pagden (Hg.), Vittoria Colonna. Dichterin und Muse Michelangelos, Ausst.kat. Wien 1997 (auch einführende Aufsätze zum religiösen Dissens im italienischen Cinquecento); M. Firpo, Gli affreschi di Pontormo a San Lorenzo. Eresia, politica e cultura nella Firenze di Cosimo I, Turin 1997; H. Aurenhammer, Il "trionpho del Salvator Yesu" di Vienna: problemi di interpretazione, in: A. Gentili (Hg.), Lorenzo Lotto, Rom 2001 (= Venezia Cinquecento, 2 [2001]), S. 137–177; M. Firpo, Artisti, gioiellieri, eretici. Il mondo di Lorenzo Lotto tra Riforma e Controriforma, Rom 2001; R. K. Delph (Hg.), Heresy, culture and religion in early modern Italy. Contexts and contestations, Kirksville, Mo. 2006.
 
(13 535)
S/HS -
Architektur in Frankreich im 19. Jahrhundert (3 SWS); Mi 8.30-11.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum)
Beginn: 8.30 Uhr s. t.
(17.10.) Harold Hammer-Schenk
Im Seminar soll die Architektur von etwa 1780 (sog. Revolutionsarchitektur) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (Anfänge der Moderne) an Hand der bedeutenden Baugattungen (Kirchen, Öffentl. Gebäude) behandelt werden. Stilerscheinungen, wie die intensive Fortdauer des Klassizismus, frühe Wendung zur Neurenaissance, Neubarock, sowie Fragen des Baumaterials, wie Ziegelbau und Eisenarchitektur erhalten eigene Schwerpunkte.
Städtebauliche Fragen, vor allem im Kaiserreich, sollen am Beispiel von Paris thematisiert werden.
Einführende Literatur: Louis Hautecoeur, Histoire de l’architecture classique en France, Bd. 5-7, Paris 1953-1957, Gérard Monnier, L’architecture moderne en France, 3 Bde., Paris 1997-2000.
 
(13 536)
S/HS -
Zeitgenössische Kunst in Afrika Teil 1: Die Einführung (2 SWS); Fr 8.00-12.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (19.10.) Lydia Haustein
Die Veranstaltung soll über mehrere Semester systematisch die Basis für eine Kunstgeschichte Afrikas herausarbeiten.
Rund 885 Millionen Menschen leben in 53 afrikanischen Staaten. Auf dem Kontinent gibt es über 3.000 Bevölkerungsgruppen und mehr als 2.000 Sprachen. Das Seminar möchte einen Einstieg in die überaus komplexen Kunstformen in Afrika bieten. Zeitgenössische Kunst wird ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen, wie eine Demontage der einschlägigen Klischees. Die Rezeption afrikanischer Kunst am Beispiel „Africa Remix. 10 Jahre moderne Kunst in Afrika und in der Diaspora“ wird diskutiert werden. Vorurteile, die mit afrikanischer Kunst verbunden sind oder auf sie projiziert werden, sind nicht zu trennen von denen, die die politischen und kulturellen Beziehungen zu Afrika bestimmen.
Als ersten Einstieg empfiehlt sich der Katalog Africa Remix (2004) sowie Hans Christoph Buch: "Black Box Afrika" (2006). In seinem Essay geht Buch der Frage nach, warum die Entkolonisierung gescheitert und der schwarze Kontinent ins Abseits gedriftet ist.
 
(13 537)
S/HS -
Komik und Satire in der Kunst des späten Mittelalters (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Ulrike Heinrichs
Das Hauptseminar nimmt mit Komik und Satire bildkünstlerische Aufgabenstellungen und ihre Modi in den Blick, die in der Kunstgeschichte bislang höchst ungleichgewichtig behandelt werden, obwohl ihre spannungsvolle Nachbarschaft in der zunehmend ästhetisch eigensinnigen Kunst des späteren Mittelalters auf der Hand zu liegen scheint. Die Diskussion nimmt ihren Ausgang bei der Feststellung, dass die Satire ihre Themata zwar unter dem Vorzeichen des Lächerlichen vorträgt, dabei aber stets ernsthafte, moralische Ziele verfolgt. Anstatt künstlerische Äußerungen, die offenbar erheiternd wirken, jedoch keine spezifische satirische Stoßrichtung entwickeln, als „Vorstufen“ der „ausgereiften“ Bildsatire einzuordnen oder als inhaltsarm zu bewerten und pauschalierend dem Bereich des Dekorativen zuzurechnen, gilt es, das Komische als künstlerische Funktion wahrzunehmen. Nach Motivkreisen und Ausdrucksformen des Komischen, der auf das Lachen abzielenden, zweckfreien Unterhaltung ist zu fahnden. Standards des Satirischen in der älteren Kunst werden an Hand der Holzschnitte von Sebastian Brants „Narrenschiff“ und – in Ansätzen – in der Ständesatire, insbesondere der Bauernsatire als Thema der selbständigen Graphik untersucht. Das Komische außerhalb des „satirischen Ernstes“ wird an einer Vielzahl von gemeinhin der dekorativen Kunst oder dem Ornament zugeordneten Bildgruppen untersucht.
Literatur: Wolfgang Preisendanz/Rainer Warning (Hrsg.): Das Komische (Poetik und Hermeneutik. Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe VII), München 1976; Werner Mezger u.a.: Narren, Schellen und Marotten. Elf Beiträge zur Narrenidee. Begleitbd. zu einer Ausst. in der Universiätsbibliothek Freiburg i. Br. vom 9. Febr. bis zum 14. März 1984 (Kulturgeschichtliche Forschungen, hrsg. v. Dietz-Rüdiger Moser, Bd. 3), Remscheid 1984; Hans-Joachim Raupp: Bauernsatiren. Entstehung und Entwicklung des bäuerlichen Genres in der deutschen und niederländischen Kunst ca. 1470–1570, Niederzier 1986; Anna Rapp Buri/Monica Stucky-Schürer: Zahm und wild. Basler und Straßburger Bildteppiche des 15. Jahrhunderts, Mainz 1990; Jean Wirth: Rezension zu Rapp Buri/Stucky-Schürer 1990. In: Kunstchronik, 45, 1992, S. 63–75; Albrecht Dürer. Das Druckgrapische Werk, Bd. 3: Buchillustrationen. Bearbeitet von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum, München 2004; Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
(13 509)
S/HS*) -
Bildraum und Erzählung in der deutschen Tafelmalerei des späten Mittelalters (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Mi 10.00-11.30 - Gemäldegalerie.
Beginn: 10.00 Uhr s.t. (Die Sitzungen vor den Originalen werden zum Zwecke des vergleichenden Arbeitens nach Absprache mit den Teilnehmern durch einen Blockseminartermin ergänzt.)
(17.10.) Ulrike Heinrichs
Kunstgeographisch und methodologisch wird an das Seminar des SoSe 2007 zur frühen Graphik im Berliner Kupferstichkabinett (siehe den Seminarordner in der Bibliothek Koserstr. 20) angeknüpft, wobei der Besuch dieser Lehrveranstaltung keine Voraussetzung für die Teilnahme bildet. Diskutiert wird der Konnex von Raumqualität und Erzählwert an Werken der sogenannten altdeutschen Tafelmalerei, ausgehend vom Bestand der Berliner Gemäldegalerie, wie etwa den Werken des Meisters der Darmstädter Passion, Hans Multschers, des Meisters des Hausbuches und Martin Schongauers. Hierbei ist eine Begrifflichkeit zu übertragen und zu erproben, die die Forschung bislang vorwiegend an anderen Themenfeldern wie vor allem der italienischen Malerei der Frührenaissance sowie der altniederländischen Malerei angewandt hat. Dieser soll mit den in der einschlägigen Forschung besonders betonten Kategorien des Personalstils und der religiösen Funktion der Bilder in der Liturgie, religiösen Unterweisung und privaten Erbauung verknüpft werden. Gelegenheit zu eigenständigem Arbeiten an den Werken ist dementsprechend in hohem Maße gegeben.
Einführende Literatur: Pächt, Otto: „Zur deutschen Bildauffassung der Spätgotik und Renaissance“. In: Alte und neue Kunst (Wiener kunstwissenschaftliche Blätter, 1/1952), S. 70–78; wiederabgedruckt in: Ders.: Methodisches zur kunsthistorischen Praxis, München 1977, S. 107–120; Vom Leben im späten Mittelalter. Der Hausbuchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts, Rijksmuseum Amsterdam/Städtische Galerie und Städelsches Kunstinstitut Frankfurt a. M. 1985, Frankfurt a. M. 1985; Kemp, Wolfgang: Die Räume der Maler: Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Hans Multscher. Bildhauer der Spätgotik in Ulm. Eine Ausstellung des Ulmer Museums und des Württembergischen Landesmuseums im Ulmer Museum, Ulm 1997; Martin Warnke: Geschichte der deutschen Kunst, 2. Bd.: Spätmittelalter und Frühe Neuzeit 1400–1750, München 1999: Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
(13 538)
S/HS -
Die Aktion "Entartete Kunst" und die Kunstpolitik im Nationalsozialismus (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (18.10.) Meike Hoffmann,
Andreas Hüneke
Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ wurde im März 2003 am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin eingerichtet. Seit April 2004 ist sie parallel dazu am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg angesiedelt.
Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunst-politik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und Auswirkungen der Be-schlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialis-ten im Jahr 1937. Eingebunden darin sind Recherchen zu den antimodernen Propa-gandaausstellungen seit 1933 und zu der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 bis 1941. In diesem Zusammenhang fragt die Forschungsstelle nach dem Schicksal der betroffenen Künstler, den Strategien der Museumsleiter und der Rolle der Kunsthändler innerhalb des Verwertungssystems. Das Hauptprojekt der For-schungsstelle ist die Erarbeitung eines Inventars aller von den Nationalsozialisten in den Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke. Es wird versucht, jedem Werk die für eine zweifellose Identifikation notwendige Dokumentation anzuhängen.
Das Hauptseminar bezieht sich auf den Themenkreis der Forschungsstelle. Es soll einen Überblick über die NS-Kunstpolitik bieten. Dabei werden wir unter anderem folgende Aspekte behandeln: völkische und nationalsozialistische Kunstpolitik bis 1933; die institutionelle „Gleichschaltung“ des kulturellen Lebens ab 1933; die Vor-läufer und Stationen der Wanderausstellung „Entartete Kunst“; die Beschlagnahme-aktionen der Nationalsozialisten im Jahr 1937; der Handel mit „Entarteter Kunst“.
Einführende Literatur: Staphanie Barron (Hg.), „Entartete Kunst“. Das Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland, Ausstellungskatalog Berlin, München 1992; Eugen Blume / Dieter Scholz (Hg.), Überbrückt. Ästhetische Moderne und Nationalsozialis-mus. Kunsthistoriker und Künstler 1925–1937, Köln 1999; Andreas Hüneke, „Dubio-se Händler operieren im Dunst der Macht“. Vom Handel mit ‚entarteter’ Kunst“, in: Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger, Ausstellungskatalog Düsseldorf / Münster, Köln 1987, S. 101-105; Christoph Zuschlag, „Entartete Kunst“. Ausstel-lungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms 1995; Uwe Fleckner (Hg.), Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Berlin 2007.
 
(13 540)
S/HS -
Bahnhofsarchitektur des 19. und 20. Jahrhunderts (2 SWS); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(19.10.) Gisela Möller
Um 1830 entstand die Bahnhofsarchitektur als neue Bauaufgabe der Architekturgeschichte. Als Typen bildeten sich der End- oder Kopfbahnhof, der Durchgangsbahnhof und der Insel- oder Verbundbahnhof heraus. Charakteristisch ist die Zweiteiligkeit der Bahnhöfe in das Empfangsgebäude als Steinarchitektur und die große Zughalle aus Eisen und Glas. Das repräsentative Erscheinungsbild der Empfangsgebäude wurde im 19. Jahrhundert von den historistischen Stilen des Rundbogenstils, der Neorenaissance und des Neobarock geprägt. Das 20. Jahrhundert brachte die Betonung der Funktion der Empfangsgebäude und den zunehmenden Verzicht auf die große Halle. An ausgewählten Beispielen von Großstadtbahnhöfen in Europa und Nordamerika soll die Entwicklung der Bahnhofsarchitektur behandelt werden. Der Bogen wird sich von den Bauten der Pionierzeit bis 1830 über die Bahnhöfe des Historismus und der Jahrhundertwende bis hin zu den neuesten Bahnhöfen spannen. Darüber hinaus soll die städtebauliche Situation der Bahnhöfe thematisiert werden.
Einführende Literatur: Ulrich Krings, Bahnhofsarchitektur. Deutsche Großstadtbahnhöfe des Historismus. München 1985; Mihály Kubinszky, Bahnhöfe Europas. Ihre Geschichte, Kunst und Technik. Stuttgart 1969; Carroll L.V. Meeks, The Railroad Station. An Architectural History. New Haven 1956; Steven Parissien, Bahnhöfe der Welt. Eine Architektur- und Kulturgeschichte. München 1997 Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert. Frankfurt/M., Berlin 1979.
 
(13 542)
S/HS*) -
Architekturtheorie in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Christiane Salge
Ausgehend von den ausgezeichneten Beständen der Rara-Sammlung der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts wird sich das Seminar mit den wichtigsten architekturtheoretischen Traktaten vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigen. Neben der Analyse dieser weitgehend im Original vorhandenen Architekturtraktate wird u.a. auch die Frage nach dem Verfasser und vor allem des Adressaten, für wen wurde der Text verfasst (Gelehrte, Bauherr/in, Architekten, Handwerker), sowie die Frage nach der Rezeption, also der Umsetzung der Texte bzw. der Bildtafeln in die konkrete, gebaute Architektur interessieren. Auch die vor allem ab dem späten 17. Jahrhundert zunehmend wichtiger werdenden Vorlagenwerke und Ornamentstiche werden in die Untersuchung miteinbezogen.
Die Ergebnisse des Seminars sollen in einer mit den Studierenden zusammen konzipierten kleinen Ausstellung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts präsentiert werden.
Literatur: Georg Germann, Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 19872; Hanno-Walter Kruft, Geschichte der Architekturtheorie, München 19913; Fritz Neumeyer, Quellentexte zur Architekturtheorie, München u.a. 2002; Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit einem Vorwort von Bernd Evers und einer Einführung von Christof Thoenes in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Köln u.a. 2003.
 
(13 543)
S/HS -
Hofkultur. Barockresidenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Christiane Salge
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, wie die Fürsten in der frühen Neuzeit mit den Mitteln der Kunst versucht haben, ihre politische Macht bzw. ihre politischen Ansprüche zu visualisieren. Dies soll exemplarisch anhand der wichtigsten geistlichen und weltlichen Residenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in der Zeit zwischen 1600 und 1800 herausgearbeitet werden. Dabei wird nicht nur die Architektur der einzelnen Schlösser, sondern auch deren Ausstattung eine wichtige Rolle spielen. Auch die Ausgestaltung des gesamten höfischen Raumes mittels fürstlicher Zeichen (Bildung einer Residenzlandschaft, städtebauliche Eingriffe, Festkultur etc.) soll berücksichtigt werden.
Literatur: Ekhart Berckenhagen, Barock in Deutschland - Residenzen, Ausstellungskatalog Berlin 1966; Europäische Hofkultur im 16./17. Jahrhundert, Kongressakten Wolfenbüttel 1979, hg. von A. Buck u.a., Hamburg 1981, 3 Bde.; Wolfgang Braunfels, Die Kunst im Heiligen Römischen Bereich Deutscher Nation, (Bd. 1 und 2: Die weltlichen und die geistlichen Fürstentümer), München 1979-89; Zeichen und Raum. Ausstattung und höfisches Zeremoniell in den deutschen Schlössern der Frühen Neuzeit, hg. vom Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur, bearb. von Peter-Michael Hahn u.a., München/Berlin 2006 (= Rudolstädter Forschungen zur Residenzkultur 3)
 
(13 544)
S/HS -
Public Art (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Gregor Stemmrich
So knapp und einfach der Terminus „Public Art“ ausschaut, so komplex und schwierig sind doch die mit ihm verbunden Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit. Während man früher von „Kunst im öffentlichen Raum“ sprach und den „öffentlichen Raum“ dabei ganz unhinterfragt als städtischen Außenraum verstand, ist der Begriff der „Public Art“ aus diversen Diskursen über ein wünschenswertes Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit hervorgegangen, ohne jedoch eine Festlegung zu beinhalten. Zum einen gibt es auf Seiten der Kunstkritik eine starke Bewegung, die Kunst als „Art in the Public Interest“ propagiert, zum anderen wird vorsichtiger von „Art in the Public Sphere“ gesprochen. – Auf Seiten der Kunst hat seit den 60er Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Ortsspezifik (site specificity) stattgefunden. Es entwickelten sich Kunstformen, die den traditionellen Denkmalbegriff zugunsten von Formen der ästhetischen Intervention in öffentliche oder auch halböffentliche Räume ablehnten. Das Seminar wird diese diversen Entwicklungen sowohl auf der kunst-praktischen Ebene als auch auf der Ebene der theoretischen Reflexionen nachzeichnen.
Einführende Literatur: Öffentlichkeit. Geschichte eines kritischen Begriffs, hrsg. von Peter Uwe Hohendahl (u.a.), Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler, 2000
Public Art – Kunst im öffentlichen Raum, hrsg. von Florian Matzner, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2001
 
(13 545)
S/HS -
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Gregor Stemmrich
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus gilt als die erste amerikanische Kunstbewegung von internationalem Rang. Tatsächlich führte diese Bewegung dazu, dass New York Paris als Zentrum avantgardistischer Kunst ablöste. Doch wurde der Terminus „abstrakter Expressionismus“ erst relativ spät geprägt und verdeckt den Umstand, dass die so benannte Kunst eine sehr lange Inkubationsphase hatte. Erst Ende der 40er Jahre gelangte Jackson Pollock zu seiner „Drip“-Methode, Barnett Newman zu seinen „Zips“, Mark Rothko zu seinen Farbfeldern. Doch arbeiteten diese Künstler zusammen mit vielen anderen seit den frühen 30er Jahren an einer neuen Bildlichkeit. Entsprechend divers sind die Einflussfaktoren, die hier zu verzeichnen sind. Sie reichen vom Surrealismus bis zum mexikanischen Muralismo, von den Kulten der indianischen Ureinwohner bis zum Zen-Buddhismus, und sind gleichzeitig Teil eines kulturellen Wandels, den die Entwicklung der USA von einer Agrarnation zur führenden Industrienation mit sich brachte. Das Seminar versucht, die Entwicklung neuer Strategien der ästhetischen Betrachteransprache im Zusammenhang mit den allgemeinen kulturellen Entwicklungen verstehbar zu machen.
Einführende Literatur: Serge Guilbaut: Wie New York die moderne Kunst gestohlen hat. Abstrakter Expressionismus, Freiheit und Kalter Krieg, Dresden: Verlag der Kunst, 1996. Stephen Polcari: Abstract Expressionism and the Modern Experience, New York: Cambridge University Press 1991.
 
(13 549)
S/ÜHS*) -
Texte der Jahrhundertwende: Wilhelm II.- Dehio - Mebes - Endell - Rathenau - Wortmann (2 SWS) (max. 8 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Stiftung Denkmalschutz (17.10.) Helmut Engel
 
(13 548)
S/ÜHS*) -
Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Do 18.30-20.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Bernd Wolfgang Lindemann
Die französische Malerei des Grand Siècle und des 18. Jahrhunderts ist in ihren Ausdrucksformen sehr vielfältig; sie umspannt einen weiten Bogen, unter dem die Rezeption Caravaggios ebenso zu finden ist wie der zunehmend durch theoretische Äußerungen begleitete Klassizismus, die galanten Szenen Watteaus und Lancrets ebenso wie die Genrebilder von Jean-Baptiste Siméon Chardin. Und nicht zuletzt war mit Antoine Pesne ein französischer Maler unmittelbar als Hofkünstler hier engagiert.
Berlin bietet sehr gute Gelegenheiten, die französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts in unmittelbarer Auseinandersetzung mit Originalen kennen zu lernen: neben der Gemäldegalerie besitzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten bekanntermaßen eine Fülle vorzüglicher Werke. Es liegt daher nahe, diesen Schatz in den Focus einer Lehrveranstaltung zu stellen.
Wie in den vorangegangenen Seminaren zur holländischen und zur flämischen Kunst wollen wir auch diesmal durch eingehendes Studium der Bilder (dies soll insbesondere auch Fragen der künstlerischen Technik beinhalten) den jeweiligen kunsthistorischen Ort der einzelnen Werke bestimmen. In diesem Zusammenhang werden „rein“ stilgeschichtliche Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie solche der Kunsttheorie – notwendigerweise übrigens, fallen doch in den Untersuchungszeitraum sowohl die Gründung der französischen Akademie wie die frühe Entfaltung der Kunstkritik.
Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(13 547)
S/ÜHS*) -
Zur Genese und Funktion nachmittelalterlicher Skulptur (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 13.30-15.00 - Bode Museum
Beginn 13.30 Uhr s.t.
(23.10.) Christian Theuerkauff
An Beispielen von Groß- und Kleinplastik religiösen wie profanen Themas aus dem 16.-18. Jh. werden Fragen des künstlerischen Entsehungsprozesses - 1. Entwurf - Bozetto, Modell - Ausführung -, der Ikonographie und auch des Kontextes u. a. in kirchlicher und profaner Architektur sowie in bestimmten Sammlungstraditionen erörtert, z. B. bei Hans Schwarz, B. Bandinelli, B. da Maiano, A. Vittoria, A. Quellinius d. Ä., G. Giuliani, L. Günther, J. B. Straub und G. R. Donner. - 2. Referate vor dem Original im Bode-Museum, dazu dann die Literaturangaben zu Beginn des Seminars.

Vertiefungsmodul II

13 546a
S/EHS -
Mentorenmodell: "Berliner Kunstbesitz", Teil 1 (2 SWS); WICHTIG! Beide Veranstaltungen (13 546a und 13 546b) können nur gemeinsam besucht werden. Sie sind verbunden mit eigenem unbezahlten Mentorenunterricht (vierzehntägig, vierstündig), der mit den Teilnehmern des im WS laufenden Grundkurses 'Bildkünste' durchzuführen ist. Es wird empfohlen, den eigenen Mentoren-Unterricht in der jeweilig anderen Woche, beginnend mit dem 16.10.2007, zu planen. Block, 4.10.-11.10. - Bode Museum
Erster Treffpunkt: 4.10.2007 um 10.00 Uhr vor dem Bodemuseum.
(4.10.) Eberhard König
Hier wird Gelegenheit im B.A.-Studiengang zu Kurzreferaten, im Magisterstudiengang zu Referaten gegeben, die als Leistungsnachweise einer "Exkursion im Hauptstudium" gelten.
Für die Kurzreferate gilt: Monographische Darstellung eines Werks oder einer kleinen Werkgruppe.
Für die Referate gilt: Gestalten Sie jeweils eine Führung vor Ort (nicht länger als 40 Minuten) und bereiten Sie dazu knapp gefasste Führungsblätter, möglichst bebildert, vor. Diese sind bis zum 18.10.2007 bei Herrn König abzugeben.
 
(13 546b)
S/HS -
Mentorenmodell: "Berliner Kunstbesitz", Teil 2 (2 SWS); WICHTIG! Beide Veranstaltungen (13 546a und 13 546b) können nur gemeinsam besucht werden. Sie sind verbunden mit eigenem unbezahlten Mentorenunterricht (vierzehntägig, vierstündig), der mit den Teilnehmern des im WS laufenden Grundkurses 'Bildkünste' durchzuführen ist. Es wird empfohlen, den eigenen Mentoren-Unterricht in der jeweilig anderen Woche, beginnend mit dem 16.10.2007, zu planen. Di 10.00-14.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie (16.10.) Eberhard König
Der Leistungsnachweis erfolgt im B.A.- und Magisterstudiengang über Referat und Hausarbeit.

Bachelorstudiengang Kunstgeschichte Südasiens (Studien- und Prüfungsordnung ab WiSe 07/08)

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Grundlagenphase

Einführungsmodul 1: Bildkünste

(13 500)
GK -
Bildkünste I (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (22.10.) Maximilian Benker
 
(13 501)
GK -
Bildkünste II (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (23.10.) Margit Kern
 
(13 502)
GK -
Bildkünste III (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (24.10.) Caroline Zöhl
Die drei Grundkurse geben anhand ausgewählter Bereiche eine Einführung in Geschichte, Techniken und Funktionen der Bildkünste von der Spätantike bis in die Moderne und üben die Entwicklung problemorientierter Fragestellungen in Hinblick auf die künstlerischen Objekte und ihre Bedingungen. Dabei sollen die fachspezifische Terminologie und die wichtigsten methodischen Verfahren kunsthistorischer Forschung vermittelt sowie die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit erlernt werden (bibliographische Recherche, Erstellung eines Forschungsstandes, Quellenstudium, Zitierweisen, Ausarbeitung von Referaten und Hausarbeiten). Der Grundkurs wird von einem Mentorium begleitet, in dem fortgeschrittene Studierende mit Kleingruppen von Anfängern das im Grundkurs theoretisch vermittelte und praktisch geübte Wissen in der Anschauung von Originalen in Berliner Sammlungen vertiefen.
Einführende Literatur: Marcel Baumgartner, Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Köln 1998; Hans Belting u. a. (Hg.), Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 1985 (mit weiterführender Literatur); Wolfgang Brassat/Hubertus Kohle (Hg.), Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, Köln 2003; Umberto Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Stuttgart 2005; Kunstgeschichte – aber wie? Zehn Themen und Beispiele, Berlin 1989; Marlite Halbertsma/Kitty Zijlmans (Hg.), Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, Berlin 1995; Thomas Hensel/Andreas Köstler (Hg.), Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin 2005; Richard Shiff/Robert S. Nelson (Hg.), Critical Terms for Art History, Chicago/London 1996.
 
(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 569)
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.

Einführungsmodul 2: Kunstgeschichte Südasiens

13 657
V -
Grundlagen der Kunstgeschichte Südasiens (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (15.10.) Christian Luczanits
Dieser Kurs führt in die Kunstgeschichte Südasiens ein und bilded mit dem Einführungseminar im folgenden Sommersemester ein BA-Modul. Die Lehrveranstaltung stellt alle wesentlichen Epochen der Kunstgeschichte Südasiens vor, führt in die Religionen Südasiens ein und vermittelt die wichtigsten Fachbegriffe. Teil der Veranstaltung sind Besuche im Südasienteil des Museums für Asiatische Kunst.
Literatur: Harle, James C. (1994), The Art and Architecture of the Indian Subcontinent, (2 edn., New Haven-London:). Kulke, Hermann and Dietmar Rothermund (1998), Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute, (München: C.H. Beck).

Modul 3b: Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktion

(13 503)
E-learning/Tutorium -
E-learning: Kunst und Funktion, Teil I ; Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Ulrike Boskamp,
Caroline Zöhl
„Die Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen“, kurz „Kunst und Funktion“ genannt, ist ein Internet-Lernprogramm, das einen Überblick über die Kunstgeschichte unter der besonderen Fragestellung der Funktion von Kunst bietet. Das Programm ist Pflichtbestandteil des Bachelor-Studiengangs Kunstgeschichte und sollte in den ersten beiden Semestern absolviert werden. In Anlehnung an die Grundkurse sind im ersten Semester primär die Lektionen zu den Bildkünsten, im zweiten die zur Architektur zu bearbeiten. Die Vergabe der Leistungsnachweise erfolgt über zwei Klausuren, die jeweils am Ende der beiden Semester zentral im Haus stattfinden.

„Kunst und Funktion“ ist über die Website des Kunsthistorischen Instituts oder direkt unter der folgenden Adresse zu erreichen: http://www.kunst-und-funktion.de/
„Kunst und Funktion“ kann individuell ort- und zeitunabhängig bearbeitet werden, für Studierende ohne geeignete technische Ausrüstung stehen im Medienraum (Koserstraße 20, Raum A 340) Computer zur Verfügung.

Zur inhaltlichen Begleitung des Internet-Lernprogramms wird ein wöchentliches Tutorium angeboten, in dem Fragen bezüglich des Lernprogramms geklärt und die jeweiligen Lektionsinhalte durchgesprochen werden. Der Besuch des Tutoriums ist freiwillig und dient der Klärung und Vertiefung der Inhalte von „Kunst und Funktion“, wobei eine aktive Mitarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorausgesetzt wird. Für das Tutorium werden keine Leistungsnachweise vergeben. Diese können ausschließlich durch die erfolgreich bestandenen Abschlussklausuren des E-Learning-Moduls erworben werden, für die das Tutorium keine notwendige Voraussetzung ist.

Der Klausurtermin wird zu Beginn des Semesters in den Grundkursen und in „Blackboard“ bekannt gegeben. Zur grundlegenden Einführung in das Programm wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Moduls empfohlen, an einem der beiden ersten Tutoriumstermine teilzunehmen.

Aufbauphase

Modul 1: Mittelalter

(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
Achtung: Raumänderung
(13 506)
S/PS -
Schnitzaltäre in Norddeutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Blisniewski
Geschnitzte Altarretabel nehmen in der Ausstattung spätmittelalterlicher Kirchen eine hervorragende Stellung ein. Vielfigurige Bildfelder bieten Raum für (narrative) Szenen, die zudem oft komplexe theologische Programme vermitteln. Im Zentrum des Seminars sollen solche Altarretabel stehen, die nördlich der Mainlinie zwischen dem späten XIV. Jhdt. und der Reformation entstanden sind. Retabel aus St. Nicolai in Kalkar, der Bordesholmer Altar (Schleswig) sowie der Bestand in Lübeck werden dabei einen Schwerpunkt bilden. Inhaltlich soll vor allem die Analyse der theologischen (und gesellschaftlichen) Funktionen von Altarretabeln und deren Stiftungen, formale und stilistische Abhängigkeiten zu zeitgleichen südniederländischen Retabeln sowie zur zeitgenössischen Druckgraphik im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich zu den Sitzungen im Institut wird es wieder Besuche der Berliner Museen geben sowie – wenn es sich organisieren lässt und Interesse besteht – eine Exkursion nach Lübeck und/ oder Rostock/ Wismar.
Literatur zur ersten Orientierung: Albrecht, Uwe; Jörg Rosenfeld; Christiane Saumweber (Bearb.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band I: Hansestadt Lübeck, St. St. Annen-Museum. Kiel 2005. Albrecht, Uwe (Hrsg.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Kirchen der Stadt. Kiel 2007. Baxandall, Michael: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen. 2. durchges. Aufl., München 1985. Hilger, Hans Peter: Stadtpfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Kleve 1990. Kahsnitz, Rainer : Die großen Schnitzaltäre. Spätgotik in Süddeutschland, Österreich, Südtirol. München 2004. Krohm, Hartmut; Klaus Krüger; Matthias Weniger: Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins. Wiesbaden 2004. Wolf, Norbert: Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Universität München 1992. Berlin 2002 (= Denkmäler Deutscher Kunst). Zimmermann, Eva: Der spätgotische Schnitzaltar. Bedeutung, Aufbau, Typen. Dargelegt an einigen Hauptwerken. Frankfurt am Main 1979 (= Liebieghaus Monographie 5). Ausst.Kat: Gegen den Strom. Meisterwerke Niederrheinischer Skulptur in Zeiten der Reformation (1500 - 1550). Hrsg. v. Barbara Rommé, 12. Dez. 1996 - 2. März 1997, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Berlin 1997
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 512)
S/PS -
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Martina Schilling
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen.
Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001)
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.

Modul 2: Neuzeit

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 569)
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
(13 567)
S/PS -
Palastarchitektur der Renaissance in Italien (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Am Beispiel des privaten Palazzo, der im 15. und 16. Jahrhundert sicher wichtigsten ‘hochrangigen’ profanen Bauaufgabe, soll das Seminar in wesentliche Fragen der Renaissancearchitektur einführen (Herausbildung von durch lokale Bautraditionen und gesellschaftliche Strukturen geprägten Typologien; Entwicklung einer ‚gereinigten’ klassischen Sprache der Architektur und ihre Transgression in einer spielerischen Dialektik von Regel und Lizenz; Verhältnis zur Architekturtheorie und zur archäologischen Rekonstruktion der antiken ‚domus’ usw.). Anhand von exemplarischen Einzelanalysen ausgewählter Bauten v. a. aus Florenz, Rom, Venedig, dem Veneto und Mailand (und von Architekten wie Alberti, Bramante, Raffael, Giulio Romano, Sansovino, Sanmicheli, Palladio) soll die Praxis kunsthistorischer Architekturbeschreibung und -analyse erarbeitet werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit an der Diskussion die verbindliche Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (ca. 10 Seiten).
Einführende Literatur: L. H. Heydenreich, Architecture in Italy 1400 – 1500, ed. P. Davies, London 1996 (= The Pelican history of art ); W. Lotz, Architecture in Italy 1500 – 1600, ed. D. Howard, New Haven 1995 (= Yale University Press Pelican history of art); Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento, ed. F. P. Fiore, Milano 1998; Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento, ed. A. Bruschi, Milano 2002; Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento, ed. C. Conforti / R. J. Tuttle, Milano 2001; Ch. L. Frommel, Der römische Palastbau der Hochrenaissance, 3 Bde., Tübingen 1973; Ch. Burroughs, The Italian Renaissance Palace Facade. Structures of Authority, Surfaces of Sense, Cambridge 2002; G. Clarke, Roman house – Renaissance palaces : inventing antiquity in fifteenth-century Italy, Cambridge 2003.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 528)
S/PS -
Ausstellungskunst und ihr Publikum im Pariser Salon 1737-1824 (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (22.10.) Gerrit Walczak
Erst durch die regelmäßig im Louvre veranstalteten Salons wurde Kunst ab 1737 zu dem, was sie bis heute geblieben ist, zu einem Gegenstand öffentlicher Betrachtung und Kommentierung. Seitdem wurde über Kunstwerke nicht länger nur zwischen Künstlern und Auftraggebern verhandelt, und ihre Betrachtung war nicht mehr allein den Gästen der höfischen und privaten Besteller vorbehalten. Die Verständigung über die Ausstellungskunst der Salons schuf eine öffentliche Meinung, vom Staat nicht zu kontrollieren und für die Künstler über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend. Erst seit der Französischen Revolution stand der Salon auch jenen Künstlern offen, die nicht der (bald abgeschafften) Akademie angehörten, doch vor der Kunstkritik waren seit jeher alle Aussteller gleich. Der Salon ermöglichte Überraschungserfolge von Außenseitern, untergrub die Gattungshierarchie und sorgte für Skandale durch Zensurmaßnahmen oder deren Unterlassung.
Ein Hofmaler des Königs wie Boucher konnte gegen einen bloßen Anwärter wie Greuze herabgesetzt werden, ein Genremaler wie Chardin sich jahrzehntelang in der Gunst der Öffentlichkeit halten, obwohl sich nicht ein einziges seiner Exponate einer staatlichen Bestellung verdankte. Portraitisten wie La Tour wurden nicht für ihre Bildnisse von Mitgliedern des Königshauses gefeiert, sondern für solche von Literaten und Wissenschaftlern. Staatliche Förderung konnte vor der Revolution mit David einen Publikumserfolg hervorbringen, doch Géricault bewies noch unter der Restauration, wie man sich im Salon einen Ruf als politischer und ästhetischer Provokateur erwerben konnte. Der Salon schuf seine eigenen Kontinuitäten und überlebte alle Wechsel der Staatsform. Anhand von Beispielen aus allen Gattungen der Malerei wird zu untersuchen sein, wie sich die Bedingungen der Präsentation, der Rezeption und ihre institutionelle Voraussetzungen auf die französische Kunst vom Ancien Régime bis zur Restauration auswirkten.
Literatur (Auswahl): Richard Wrigley, The Origins of French Art Criticism from the Ancien Regime to the Restauration, Oxford 1993; Régis Michel, ›L’Art des Salons‹, in: Ders., Philippe Bordes, Aux Armes &aux Arts! Les Arts de la Révolution, Paris 1988, S. 10-101; Thomas Crow, Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven/London 1985; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons, 1759-1781, Ausst.-Kat., Hôtel de la Monnaie, Paris 1984/85; Georg Friedrich Koch, Die Kunstausstellung. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Berlin 1967; Denis Diderot, Salons, hrsg. v. Jean Seznec, Jean Adhémar, 4 Bde., Oxford 1957-1967.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 519)
S/PS -
Peter Paul Rubens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Fatma Yalçin
Kein anderer Künstler hat eine Kunstepoche so bestimmt wie Rubens. Er trug selbst seines Lebens vielfältige Kunstschätze zusammen. Seine Kunstkammer umfasste Werke von Anton van Dyck, Pieter Brueghel d. J., Dürer, Holbein, Tintoretto, Tizian und Veronese. Auch mit antiken Münzen, Skulpturen oder Reliefs stattete er sein Patrizierhaus aus. Der bedeutendster Maler der flämischen Kunst hinterließ uns vielfältige Werke mit religiöser Thematik, biblischen und mythologischen Historien, Porträts und Landschaften. Universal gebildet, erreichten mit seiner Person und mit seinen Werken die Kunstvorstellung des Barock ihren Höhepunkt. Hauptsächlich wirkte er in den südlichen Niederlanden, war auf zahlreichen Reisen für Hof und Adel, arbeitete für die katholische Kirche der Gegenreformation und erhielt Aufträge aus West- und Südeuropa und beeinflusste damit nicht nur den Geschmack des 17. Jahrhunderts. Seine umfangreiche Werkstatt, der zeitweise auch selbständige Meister wie Anton van Dyck und Frans Snijders angehörten, ermöglichte die Vollendung großformatiger und vielteiliger Aufträge. Anhand von ausgewählten Werken werden Beschreiben, vergleichendes Sehen und Analysieren der Werke eingeübt.
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Modul 3: Moderne und Gegenwart

(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
ACHTUNG! NEUE TERMINE UND RAUM!
(13 525)
S/PS -
Architektur des 19. Jahrhunderts: Spanien (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(26.10.) María Ocón Fernández
Obwohl die Forschung zur europäischen Architektur des 19. Jahrhunderts seit den Standardwerken der fünfziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat, erfährt die spanische Architektur in diesen Zusammenhängen und bis heute wenig Beachtung. Das politisch durchaus bewegte Jahrhundert in Spanien, das mit dem Verlust seiner letzten Kolonien, d.h. mit dem so genannten „Desaster von 1898“ zu Ende ging, hat bislang der Blick auf die Bedeutung Spaniens für die europäische Architektur und den Städtebau des 19. Jahrhunderts verstellt.
In dem Seminar wird es darum gehen, die spanische Architektur und den Städtebau vor ihrem historisch-polistischen Hintergrund zu betrachten und anhand seiner wichtigen Vertreter und Bautypologien zu behandeln. Dabei wird nicht nur auf den Architekten Francisco Jareño de Alarcón (1818-1892) und auf seine Tätigkeit in Madrid als Erbauer und Gestalter eines der ersten „bürgerlichen Foren“, d.h. des Ensembles von Staatsbibliothek (Biblioteca Nacional) und Archäologischem Museum (Museo Arqueológico Nacional), eingegangen. Ebenfalls wird der für die Stadt Madrid charakteristische Ziegelbau, der von den Architekten Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) und Emilio Rodríguez Ayuso (1845-1891) vertreten und sowohl an Kirchenbau als auch an Schul- und Wohnbau ihren Niederschlag findet, im Seminar behandelt. Auch die Stadt Barcelona und die dort tätigen Architekten wie Elías Rogent (1821-1897), Direktor der ersten Bauschule (Escuela de Arquitectura) von Barcelona und Erbauer des Universitätsgebäudes (Universidad Central), die ein Beispiel der Architektur des Rundbogenstils in Spanien darstellt, werden im Seminar berücksichtigt. Am Beispiel von Ildefonso Cerdá und seinem Projekt zur Erweiterung Barcelonas von 1860 wird der spanische Städtebau des 19. Jahrhunderts – auch hinsichtlich seine spätere Auswirkungen auf den europäischen bzw. den deutschen Städtebau –behandelt.
Die Veranstaltung wird von einem Rundtischgespräch sowie einem Kolloquium begleitet, die am 23. und 24. Oktober im Cervantes Institut in Berlin stattfinden.
Einführende Literatur: Javier Hernando: Arquitectura en España (1770-1900), Madrid 1989. Pedro Navascués Palacio: Arquitectura española (1808-1914), in: Summa Artis. Historia general del arte, Bd. 35, Madrid 1997.
 
(13 526)
S/PS -
Architektur der 1950er und 60er Jahre in Deutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Martina Schilling
Gegenstand des Proseminars ist die Architektur nach 1945 bis etwa 1970, wobei der Fokus auf der Bundesrepublik und Westberlin liegt. Die Nachkriegsarchitektur erforderte eine völlige Neuorientierung. Um den politischen und ideologischen Neubeginn auch architektonisch zu artikulieren, knüpfte man einerseits die unbelastete Moderne der 1920er Jahre an, richtete andererseits den Blick auf die USA, wo deutsche Emigranten wie Gropius und Mies van der Rohe neue Richtungen vorgaben. Während deren Einsatz von Glas und Stahl vor allem den neuen Geschäftshaus- und Verwaltungsbau prägte, führte in anderen Bereichen – wie etwa dem Kirchenbau – die Verwendung von Beton in den 60ern zu radikal neuen Lösungen. Im Wohnhausbau versprach das Hochhaus modernen Standard für die Massen sowie die Durchsetzung neuer gesellschaftlicher und städtebaulicher Konzepte. Nach Baugattungen vorgehend sollen exemplarisch die verschiedenen Stiltendenzen, deren Hauptvertreter und theoretische Konzepte betrachtet werden, z.T. vor Ort in Berlin (u.a. Hansaviertel, Gedächtniskirche, Kulturforum).
Einführende Literatur: Handbuch moderner Architektur. Eine Kunstgeschichte der Architektur unserer Zeit (Berlin, 1957); John Jacobus: Die Architektur unserer Zeit. Zwischen Revolution und Tradition (Stuttgart, 1966); Werner Durth, Niels Gutschow: Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre (Bonn, 1987); Peter Gössel, Gabriele Leuthäuser: Architektur des 20. Jahrhunderts (Köln, 1994); Wolfgang Pehnt, Deutsche Architektur seit 1900 (München, 2005); Günter Peters: Kleine Berliner Baugeschichte (Berlin, 1995).
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.
 
ACHTUNG! NEU
(13 572)
S/PS -
Andy Warhol und die amerikanische Pop Art (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jürgen Dehm
Die Dichotomie von „high“ und „low“, von elitärer Hoch- und banaler Alltagskultur, wurde in der Pop Art der 1960er Jahre radikal und konsequent gebrochen. Roy Lichtenstein verankerte den Comicstrip in der Kunst, Tom Wesselmann knüpfte mit seinen übergroßen „Still lifes“ an die Ästhetik der an amerikanischen Highways aufgestellten Werbetafeln an. Zur zentralen Figur der Pop Art avancierte innerhalb kurzer Zeit Andy Warhol. Mit seinen Arbeiten, die u.a. auf Werbefotografien für Kinofilme basieren oder auf Labels von Markenprodukten zurückgreifen, setzte Warhol konsequent die Überführung der Ikonen der Konsum- und Massenkultur in die Kunst um. Durch die Herstellungsweise seiner Werke, v.a. in der Siebdrucktechnik, in seinem Atelier mit dem sprechenden Namen „Factory“ nahm Warhol auch auf Fertigungsprozesse der Massenproduktion Bezug.
Das Proseminar interessiert sich für folgende Fragen: Pop Art – was ist das eigentlich? Wo können Vorgänger und Wurzeln der Pop Art festgemacht werden? Auf welche Themen, Techniken und soziokulturelle Taktiken greifen einzelne Pop Art-Künstler zurück? Nach der Klärung dieser Fragen liegt der Fokus auf ausgewählten Arbeiten Andy Warhols. In der Diskussion von sowohl Einzelbeispielen als auch Werkgruppen sollen dessen künstlerische Strategien analysiert werden. Ziel ist es, Warhols Stellung in der Pop Art nachvollziehbar darzustellen.
Einführende Literatur: Tilman Osterwold, Pop Art, Köln 1999; Kat. Aus. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. v. Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20.11.1989-11.02.1990, München 1989; Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol. From A to B and Back Again, New York 1975.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 573)
S/PS -
Der experimentelle Film in der zeitgenössischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (23.10.) Tina Guthknecht
Im Unterschied zum narrativen, also auf Erzählstrukturen basierenden Film, reflektiert der experimentelle Film die physikalische Materialität des Mediums selbst: Film als Film, das heißt, keine Geschichte mit den Mitteln des Films zu erzählen, sondern die formalen Grundelemente des Films selbst einzusetzen – Licht, Projektion, Bildfolge, Rhythmus. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde den künstlerischen Ansätzen im Umgang mit dem Medium Film sowohl von der Filmwissenschaft als auch von der Kunstwissenschaft nur am Rande Beachtung geschenkt. Durch ein zunehmendes öffentliches Interesse an Film- und Videoinstallationen in den letzten Jahren hat sich diese Situation verändert, wobei die Wegbereiter dieser Bewegung bis heute weitgehend unberücksichtigt geblieben sind.
In diesem Seminar werden wir uns mit wegweisenden Künstlern und Filmemachern im Bereich des experimentellen Films beschäftigen, konzeptuelle und ästhetische Entwicklungslinien aufzeichnen und uns mit den theoretischen Annahmen (und auch Einschränkungen) befassen sowie mit der kulturellen und politischen Agenda. Indem wir uns mit der neueren Literatur zu diesem Thema auseinandersetzen, wollen wir als Ziel dieses Semesters – unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen technologischer Voraussetzungen und Verschiebungen kultureller Kontexte – gemeinsam die Aspekte des experimentellen Films im Hinblick auf die künstlerische, theoretische und politische Situation aktualisieren und überdenken.
Einführende Literatur: Peter Wollen: The Two Avant-Gardes, in: Studio International 190, no. 978, Nov./Dec. 1975, S. 171-175 (http://www.medienkunstnetz.de/quellentext/100/ ); Birgit Hein/ Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Film als Film. 1910 bis heute, Hatje, Stuttgart 1977 (vergriffen); Malcolm Le Grice: Experimental Cinema in the Digital Age, London 2001; Jonathan Walley: The Material of Film and the Idea of Cinema: Contrasting Practices in Sixties and Seventies Avant-Garde Film, in: October 103 (Winter 2003), S. 15-30.

Modul 4: Praxisbezogene Studien

(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
Achtung: Raumänderung
(13 571)
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 532)
S/Ü*) -
Praxis der Denkmalpflege (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Drachenberg
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die praktische Denkmalpflege im Land Brandenburg geben. Die Studierenden werden dabei mit den geltenden gesetzlichen Grundlagen vertraut gemacht und beobachten deren Wirkungsbedingungen und Wirksamkeit in der Praxis. Dabei geht es um das Erkennen des Denkmalwertes (Inventarisation) und das Ausloten von Spielräumen zum Erhalt des Denkmalwertes bei Sanierungen (Praktische Denkmalpflege). Hierbei wird aus der Sicht des sanierungsverantwortlichen Architekten der Umgang mit der Denkmalsubstanz, der Umgang mit den Denkmalbehörden und der Umgang mit den Denkmalbesitzern thematisiert und geübt. Ziel ist es, Ursachen für Erfolge und Misserfolge denkmalpflegerischer Arbeit herauszuarbeiten und den Studierenden Strategien der eigenen zukünftigen denkmalpflegerischen Arbeit zu vermitteln.
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung bzw. nach Wunsch auch Benotung ist ein Referat im Seminar oder ein Beitrag auf der Exkursion, die in die Stadt Jüterbog führt. Es sollen anschließend nicht nur die inhaltlichen Probleme des Referates bzw. Beitrages, sondern auch die Qualität des Vortrages eingeschätzt werden.
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.

Modul 5: Theorie und Methoden

(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Modul 6a: Ostasiatische Kunstgeschichte: Neolithikum bis Mittelalter

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Modul 6b: Ostasiatische Kunstgeschichte: Mittelalter bis Moderne

Modul 7a: Aufbaumodul Archäologie, Architektur und Kunstgeschichte Südasiens

(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.

Vertiefungsphase

Modul 7b: Vertiefungsmodul Kulturtransfer von und nach Südasien

Bachelorstudiengang Ostasiatische Kunstgeschichte (Studien- und Prüfungsordnung ab WiSe 07/08)

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Grundlagenphase

Modul 1: Ostasiatische Kunstgeschichte: Einführung I

Achtung: Raumänderung!
13 600
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung: Raumänderung
13 601
GK -
Ostasiatische Kunstgeschichte: Einführung I (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieser Kurs ist eine Einführung in die Geschichte und das Studium des Faches Ostasiatische Kunstgeschichte. Vorrangiges Ziel ist es, die Studierenden an die Entwicklung einer überzeugenden Argumentation bei der Analyse eines Kunstwerkes heranzuführen. Zu Beginn werden die Geschichte des Faches Ostasiatische Kunstgeschichte sowie die grundlegenden Konzepte und „tools“ für das Lesen und Schreiben über Kunstwerke vorgestellt. Durch den gemeinsamen Besuch der Bibliothek des Museums für Asiatische Kunst, der Kunstbibliothek sowie der Staatsbibliothek lernen die Studierenden vor Ort das Recherchieren von Quellen- und Sekundärliteratur kennen.
Der Grundkurs beinhaltet viel praktisches Arbeiten, ein großer Teil wird für Gruppendiskussion und Schreibübungen im Kurs verwendet werden. Dabei lernen die Studierenden anhand von Beispielen, was eine vollständige Objektanalyse beinhalten sollte. Ausgewählte kurze Aufsätze, die von den Studierenden zuhause vorbereitet werden, werden im Kurs gemeinsam auf ihre rhetorischen Strategien analysiert und diskutiert, inwieweit diese als Vorbild für das eigene Schreiben dienen können.
Im Laufe des Semesters ist jeder Kursteilnehmer verpflichtet, selbstständig eine Bibliographie zu einem Künstler oder einem Kunstwerk zu erstellen sowie einen sieben- bis zehnseitigen Aufsatz über einen einzelnen Künstler oder ein Kunstwerk zu schreiben.
Einführende Literatur: -Brassat, Wolfgang/Kohle, Hubertus. Methoden-Reader Kunstgeschichte: Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft. Köln: Deubner, 2003. -Johnson, William McAllister. Art History: Its Use and Abuse. Toronto [u.a.]: Univ. of Toronto Press, 1988.
-Prochno, Renate. Das Studium der Kunstgeschichte: eine praxisbetonte Einführung. Berlin: Akademie-Verlag, 1999. -Seckel, Dietrich. Einführung in die Kunst Ostasiens: 34 Interpretationen. München: Piper, 1960. -Stary, Joachim/Franck, Norbert. Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens: Eine praktische Anleitung. Paderborn [u.a.]: Schöningh, 2003.

Modul 3: E-Learning: Grundzüge der Ostasiatischen Kunstgeschichte

13 602
E-Laerning -
E-Learning „Grundzüge der Ostasiatischen Kunstgeschichte“ ; s. A. - s. A.
Am 18.10.07 findet von 14.00-16.00 Uhr, Koserstr. 20, Raum A 127 eine Einführungsveranstaltung für das E-Learning-Modul statt.
(s. A.) Jeong Hee Lee-Kalisch,
N. N.
Das E-Learning-Modul „Grundzüge der Ostasiatischen Kunstgeschichte“ gehört zum ersten Teil der zweisemestrigen Einführungsphase in die Ostasiatische Kunst. Die Studierenden erarbeiten selbstständig in zeit- und ortsunabhängige Studieneinheiten ca. 300 ostasiatische Kunstobjekte. Dieses netzbasierte und multimediale E-Learning Programm schult das Bildgedächtnis und vermittelt die grundlegenden Kenntnisse des Faches. In regelmäßigen Abständen wird ein das Modul begleitendes Tutorium angeboten. Genaue Daten hierzu werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Aufbauphase

Modul 1: Mittelalter

(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
Achtung: Raumänderung
(13 506)
S/PS -
Schnitzaltäre in Norddeutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Blisniewski
Geschnitzte Altarretabel nehmen in der Ausstattung spätmittelalterlicher Kirchen eine hervorragende Stellung ein. Vielfigurige Bildfelder bieten Raum für (narrative) Szenen, die zudem oft komplexe theologische Programme vermitteln. Im Zentrum des Seminars sollen solche Altarretabel stehen, die nördlich der Mainlinie zwischen dem späten XIV. Jhdt. und der Reformation entstanden sind. Retabel aus St. Nicolai in Kalkar, der Bordesholmer Altar (Schleswig) sowie der Bestand in Lübeck werden dabei einen Schwerpunkt bilden. Inhaltlich soll vor allem die Analyse der theologischen (und gesellschaftlichen) Funktionen von Altarretabeln und deren Stiftungen, formale und stilistische Abhängigkeiten zu zeitgleichen südniederländischen Retabeln sowie zur zeitgenössischen Druckgraphik im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich zu den Sitzungen im Institut wird es wieder Besuche der Berliner Museen geben sowie – wenn es sich organisieren lässt und Interesse besteht – eine Exkursion nach Lübeck und/ oder Rostock/ Wismar.
Literatur zur ersten Orientierung: Albrecht, Uwe; Jörg Rosenfeld; Christiane Saumweber (Bearb.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band I: Hansestadt Lübeck, St. St. Annen-Museum. Kiel 2005. Albrecht, Uwe (Hrsg.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Kirchen der Stadt. Kiel 2007. Baxandall, Michael: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen. 2. durchges. Aufl., München 1985. Hilger, Hans Peter: Stadtpfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Kleve 1990. Kahsnitz, Rainer : Die großen Schnitzaltäre. Spätgotik in Süddeutschland, Österreich, Südtirol. München 2004. Krohm, Hartmut; Klaus Krüger; Matthias Weniger: Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins. Wiesbaden 2004. Wolf, Norbert: Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Universität München 1992. Berlin 2002 (= Denkmäler Deutscher Kunst). Zimmermann, Eva: Der spätgotische Schnitzaltar. Bedeutung, Aufbau, Typen. Dargelegt an einigen Hauptwerken. Frankfurt am Main 1979 (= Liebieghaus Monographie 5). Ausst.Kat: Gegen den Strom. Meisterwerke Niederrheinischer Skulptur in Zeiten der Reformation (1500 - 1550). Hrsg. v. Barbara Rommé, 12. Dez. 1996 - 2. März 1997, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Berlin 1997
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 512)
S/PS -
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Martina Schilling
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen.
Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001)
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.

Modul 2: Neuzeit

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 569)
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
(13 567)
S/PS -
Palastarchitektur der Renaissance in Italien (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Am Beispiel des privaten Palazzo, der im 15. und 16. Jahrhundert sicher wichtigsten ‘hochrangigen’ profanen Bauaufgabe, soll das Seminar in wesentliche Fragen der Renaissancearchitektur einführen (Herausbildung von durch lokale Bautraditionen und gesellschaftliche Strukturen geprägten Typologien; Entwicklung einer ‚gereinigten’ klassischen Sprache der Architektur und ihre Transgression in einer spielerischen Dialektik von Regel und Lizenz; Verhältnis zur Architekturtheorie und zur archäologischen Rekonstruktion der antiken ‚domus’ usw.). Anhand von exemplarischen Einzelanalysen ausgewählter Bauten v. a. aus Florenz, Rom, Venedig, dem Veneto und Mailand (und von Architekten wie Alberti, Bramante, Raffael, Giulio Romano, Sansovino, Sanmicheli, Palladio) soll die Praxis kunsthistorischer Architekturbeschreibung und -analyse erarbeitet werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit an der Diskussion die verbindliche Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (ca. 10 Seiten).
Einführende Literatur: L. H. Heydenreich, Architecture in Italy 1400 – 1500, ed. P. Davies, London 1996 (= The Pelican history of art ); W. Lotz, Architecture in Italy 1500 – 1600, ed. D. Howard, New Haven 1995 (= Yale University Press Pelican history of art); Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento, ed. F. P. Fiore, Milano 1998; Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento, ed. A. Bruschi, Milano 2002; Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento, ed. C. Conforti / R. J. Tuttle, Milano 2001; Ch. L. Frommel, Der römische Palastbau der Hochrenaissance, 3 Bde., Tübingen 1973; Ch. Burroughs, The Italian Renaissance Palace Facade. Structures of Authority, Surfaces of Sense, Cambridge 2002; G. Clarke, Roman house – Renaissance palaces : inventing antiquity in fifteenth-century Italy, Cambridge 2003.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 528)
S/PS -
Ausstellungskunst und ihr Publikum im Pariser Salon 1737-1824 (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (22.10.) Gerrit Walczak
Erst durch die regelmäßig im Louvre veranstalteten Salons wurde Kunst ab 1737 zu dem, was sie bis heute geblieben ist, zu einem Gegenstand öffentlicher Betrachtung und Kommentierung. Seitdem wurde über Kunstwerke nicht länger nur zwischen Künstlern und Auftraggebern verhandelt, und ihre Betrachtung war nicht mehr allein den Gästen der höfischen und privaten Besteller vorbehalten. Die Verständigung über die Ausstellungskunst der Salons schuf eine öffentliche Meinung, vom Staat nicht zu kontrollieren und für die Künstler über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend. Erst seit der Französischen Revolution stand der Salon auch jenen Künstlern offen, die nicht der (bald abgeschafften) Akademie angehörten, doch vor der Kunstkritik waren seit jeher alle Aussteller gleich. Der Salon ermöglichte Überraschungserfolge von Außenseitern, untergrub die Gattungshierarchie und sorgte für Skandale durch Zensurmaßnahmen oder deren Unterlassung.
Ein Hofmaler des Königs wie Boucher konnte gegen einen bloßen Anwärter wie Greuze herabgesetzt werden, ein Genremaler wie Chardin sich jahrzehntelang in der Gunst der Öffentlichkeit halten, obwohl sich nicht ein einziges seiner Exponate einer staatlichen Bestellung verdankte. Portraitisten wie La Tour wurden nicht für ihre Bildnisse von Mitgliedern des Königshauses gefeiert, sondern für solche von Literaten und Wissenschaftlern. Staatliche Förderung konnte vor der Revolution mit David einen Publikumserfolg hervorbringen, doch Géricault bewies noch unter der Restauration, wie man sich im Salon einen Ruf als politischer und ästhetischer Provokateur erwerben konnte. Der Salon schuf seine eigenen Kontinuitäten und überlebte alle Wechsel der Staatsform. Anhand von Beispielen aus allen Gattungen der Malerei wird zu untersuchen sein, wie sich die Bedingungen der Präsentation, der Rezeption und ihre institutionelle Voraussetzungen auf die französische Kunst vom Ancien Régime bis zur Restauration auswirkten.
Literatur (Auswahl): Richard Wrigley, The Origins of French Art Criticism from the Ancien Regime to the Restauration, Oxford 1993; Régis Michel, ›L’Art des Salons‹, in: Ders., Philippe Bordes, Aux Armes &aux Arts! Les Arts de la Révolution, Paris 1988, S. 10-101; Thomas Crow, Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven/London 1985; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons, 1759-1781, Ausst.-Kat., Hôtel de la Monnaie, Paris 1984/85; Georg Friedrich Koch, Die Kunstausstellung. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Berlin 1967; Denis Diderot, Salons, hrsg. v. Jean Seznec, Jean Adhémar, 4 Bde., Oxford 1957-1967.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 519)
S/PS -
Peter Paul Rubens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Fatma Yalçin
Kein anderer Künstler hat eine Kunstepoche so bestimmt wie Rubens. Er trug selbst seines Lebens vielfältige Kunstschätze zusammen. Seine Kunstkammer umfasste Werke von Anton van Dyck, Pieter Brueghel d. J., Dürer, Holbein, Tintoretto, Tizian und Veronese. Auch mit antiken Münzen, Skulpturen oder Reliefs stattete er sein Patrizierhaus aus. Der bedeutendster Maler der flämischen Kunst hinterließ uns vielfältige Werke mit religiöser Thematik, biblischen und mythologischen Historien, Porträts und Landschaften. Universal gebildet, erreichten mit seiner Person und mit seinen Werken die Kunstvorstellung des Barock ihren Höhepunkt. Hauptsächlich wirkte er in den südlichen Niederlanden, war auf zahlreichen Reisen für Hof und Adel, arbeitete für die katholische Kirche der Gegenreformation und erhielt Aufträge aus West- und Südeuropa und beeinflusste damit nicht nur den Geschmack des 17. Jahrhunderts. Seine umfangreiche Werkstatt, der zeitweise auch selbständige Meister wie Anton van Dyck und Frans Snijders angehörten, ermöglichte die Vollendung großformatiger und vielteiliger Aufträge. Anhand von ausgewählten Werken werden Beschreiben, vergleichendes Sehen und Analysieren der Werke eingeübt.
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Modul 3: Moderne und Gegenwart

(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
ACHTUNG! NEUE TERMINE UND RAUM!
(13 525)
S/PS -
Architektur des 19. Jahrhunderts: Spanien (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(26.10.) María Ocón Fernández
Obwohl die Forschung zur europäischen Architektur des 19. Jahrhunderts seit den Standardwerken der fünfziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat, erfährt die spanische Architektur in diesen Zusammenhängen und bis heute wenig Beachtung. Das politisch durchaus bewegte Jahrhundert in Spanien, das mit dem Verlust seiner letzten Kolonien, d.h. mit dem so genannten „Desaster von 1898“ zu Ende ging, hat bislang der Blick auf die Bedeutung Spaniens für die europäische Architektur und den Städtebau des 19. Jahrhunderts verstellt.
In dem Seminar wird es darum gehen, die spanische Architektur und den Städtebau vor ihrem historisch-polistischen Hintergrund zu betrachten und anhand seiner wichtigen Vertreter und Bautypologien zu behandeln. Dabei wird nicht nur auf den Architekten Francisco Jareño de Alarcón (1818-1892) und auf seine Tätigkeit in Madrid als Erbauer und Gestalter eines der ersten „bürgerlichen Foren“, d.h. des Ensembles von Staatsbibliothek (Biblioteca Nacional) und Archäologischem Museum (Museo Arqueológico Nacional), eingegangen. Ebenfalls wird der für die Stadt Madrid charakteristische Ziegelbau, der von den Architekten Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) und Emilio Rodríguez Ayuso (1845-1891) vertreten und sowohl an Kirchenbau als auch an Schul- und Wohnbau ihren Niederschlag findet, im Seminar behandelt. Auch die Stadt Barcelona und die dort tätigen Architekten wie Elías Rogent (1821-1897), Direktor der ersten Bauschule (Escuela de Arquitectura) von Barcelona und Erbauer des Universitätsgebäudes (Universidad Central), die ein Beispiel der Architektur des Rundbogenstils in Spanien darstellt, werden im Seminar berücksichtigt. Am Beispiel von Ildefonso Cerdá und seinem Projekt zur Erweiterung Barcelonas von 1860 wird der spanische Städtebau des 19. Jahrhunderts – auch hinsichtlich seine spätere Auswirkungen auf den europäischen bzw. den deutschen Städtebau –behandelt.
Die Veranstaltung wird von einem Rundtischgespräch sowie einem Kolloquium begleitet, die am 23. und 24. Oktober im Cervantes Institut in Berlin stattfinden.
Einführende Literatur: Javier Hernando: Arquitectura en España (1770-1900), Madrid 1989. Pedro Navascués Palacio: Arquitectura española (1808-1914), in: Summa Artis. Historia general del arte, Bd. 35, Madrid 1997.
 
(13 526)
S/PS -
Architektur der 1950er und 60er Jahre in Deutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Martina Schilling
Gegenstand des Proseminars ist die Architektur nach 1945 bis etwa 1970, wobei der Fokus auf der Bundesrepublik und Westberlin liegt. Die Nachkriegsarchitektur erforderte eine völlige Neuorientierung. Um den politischen und ideologischen Neubeginn auch architektonisch zu artikulieren, knüpfte man einerseits die unbelastete Moderne der 1920er Jahre an, richtete andererseits den Blick auf die USA, wo deutsche Emigranten wie Gropius und Mies van der Rohe neue Richtungen vorgaben. Während deren Einsatz von Glas und Stahl vor allem den neuen Geschäftshaus- und Verwaltungsbau prägte, führte in anderen Bereichen – wie etwa dem Kirchenbau – die Verwendung von Beton in den 60ern zu radikal neuen Lösungen. Im Wohnhausbau versprach das Hochhaus modernen Standard für die Massen sowie die Durchsetzung neuer gesellschaftlicher und städtebaulicher Konzepte. Nach Baugattungen vorgehend sollen exemplarisch die verschiedenen Stiltendenzen, deren Hauptvertreter und theoretische Konzepte betrachtet werden, z.T. vor Ort in Berlin (u.a. Hansaviertel, Gedächtniskirche, Kulturforum).
Einführende Literatur: Handbuch moderner Architektur. Eine Kunstgeschichte der Architektur unserer Zeit (Berlin, 1957); John Jacobus: Die Architektur unserer Zeit. Zwischen Revolution und Tradition (Stuttgart, 1966); Werner Durth, Niels Gutschow: Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre (Bonn, 1987); Peter Gössel, Gabriele Leuthäuser: Architektur des 20. Jahrhunderts (Köln, 1994); Wolfgang Pehnt, Deutsche Architektur seit 1900 (München, 2005); Günter Peters: Kleine Berliner Baugeschichte (Berlin, 1995).
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.
 
ACHTUNG! NEU
(13 572)
S/PS -
Andy Warhol und die amerikanische Pop Art (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jürgen Dehm
Die Dichotomie von „high“ und „low“, von elitärer Hoch- und banaler Alltagskultur, wurde in der Pop Art der 1960er Jahre radikal und konsequent gebrochen. Roy Lichtenstein verankerte den Comicstrip in der Kunst, Tom Wesselmann knüpfte mit seinen übergroßen „Still lifes“ an die Ästhetik der an amerikanischen Highways aufgestellten Werbetafeln an. Zur zentralen Figur der Pop Art avancierte innerhalb kurzer Zeit Andy Warhol. Mit seinen Arbeiten, die u.a. auf Werbefotografien für Kinofilme basieren oder auf Labels von Markenprodukten zurückgreifen, setzte Warhol konsequent die Überführung der Ikonen der Konsum- und Massenkultur in die Kunst um. Durch die Herstellungsweise seiner Werke, v.a. in der Siebdrucktechnik, in seinem Atelier mit dem sprechenden Namen „Factory“ nahm Warhol auch auf Fertigungsprozesse der Massenproduktion Bezug.
Das Proseminar interessiert sich für folgende Fragen: Pop Art – was ist das eigentlich? Wo können Vorgänger und Wurzeln der Pop Art festgemacht werden? Auf welche Themen, Techniken und soziokulturelle Taktiken greifen einzelne Pop Art-Künstler zurück? Nach der Klärung dieser Fragen liegt der Fokus auf ausgewählten Arbeiten Andy Warhols. In der Diskussion von sowohl Einzelbeispielen als auch Werkgruppen sollen dessen künstlerische Strategien analysiert werden. Ziel ist es, Warhols Stellung in der Pop Art nachvollziehbar darzustellen.
Einführende Literatur: Tilman Osterwold, Pop Art, Köln 1999; Kat. Aus. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. v. Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20.11.1989-11.02.1990, München 1989; Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol. From A to B and Back Again, New York 1975.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 573)
S/PS -
Der experimentelle Film in der zeitgenössischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (23.10.) Tina Guthknecht
Im Unterschied zum narrativen, also auf Erzählstrukturen basierenden Film, reflektiert der experimentelle Film die physikalische Materialität des Mediums selbst: Film als Film, das heißt, keine Geschichte mit den Mitteln des Films zu erzählen, sondern die formalen Grundelemente des Films selbst einzusetzen – Licht, Projektion, Bildfolge, Rhythmus. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde den künstlerischen Ansätzen im Umgang mit dem Medium Film sowohl von der Filmwissenschaft als auch von der Kunstwissenschaft nur am Rande Beachtung geschenkt. Durch ein zunehmendes öffentliches Interesse an Film- und Videoinstallationen in den letzten Jahren hat sich diese Situation verändert, wobei die Wegbereiter dieser Bewegung bis heute weitgehend unberücksichtigt geblieben sind.
In diesem Seminar werden wir uns mit wegweisenden Künstlern und Filmemachern im Bereich des experimentellen Films beschäftigen, konzeptuelle und ästhetische Entwicklungslinien aufzeichnen und uns mit den theoretischen Annahmen (und auch Einschränkungen) befassen sowie mit der kulturellen und politischen Agenda. Indem wir uns mit der neueren Literatur zu diesem Thema auseinandersetzen, wollen wir als Ziel dieses Semesters – unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen technologischer Voraussetzungen und Verschiebungen kultureller Kontexte – gemeinsam die Aspekte des experimentellen Films im Hinblick auf die künstlerische, theoretische und politische Situation aktualisieren und überdenken.
Einführende Literatur: Peter Wollen: The Two Avant-Gardes, in: Studio International 190, no. 978, Nov./Dec. 1975, S. 171-175 (http://www.medienkunstnetz.de/quellentext/100/ ); Birgit Hein/ Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Film als Film. 1910 bis heute, Hatje, Stuttgart 1977 (vergriffen); Malcolm Le Grice: Experimental Cinema in the Digital Age, London 2001; Jonathan Walley: The Material of Film and the Idea of Cinema: Contrasting Practices in Sixties and Seventies Avant-Garde Film, in: October 103 (Winter 2003), S. 15-30.

Modul 4: Praxisbezogene Studien

(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
Achtung: Raumänderung
(13 571)
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 532)
S/Ü*) -
Praxis der Denkmalpflege (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Drachenberg
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die praktische Denkmalpflege im Land Brandenburg geben. Die Studierenden werden dabei mit den geltenden gesetzlichen Grundlagen vertraut gemacht und beobachten deren Wirkungsbedingungen und Wirksamkeit in der Praxis. Dabei geht es um das Erkennen des Denkmalwertes (Inventarisation) und das Ausloten von Spielräumen zum Erhalt des Denkmalwertes bei Sanierungen (Praktische Denkmalpflege). Hierbei wird aus der Sicht des sanierungsverantwortlichen Architekten der Umgang mit der Denkmalsubstanz, der Umgang mit den Denkmalbehörden und der Umgang mit den Denkmalbesitzern thematisiert und geübt. Ziel ist es, Ursachen für Erfolge und Misserfolge denkmalpflegerischer Arbeit herauszuarbeiten und den Studierenden Strategien der eigenen zukünftigen denkmalpflegerischen Arbeit zu vermitteln.
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung bzw. nach Wunsch auch Benotung ist ein Referat im Seminar oder ein Beitrag auf der Exkursion, die in die Stadt Jüterbog führt. Es sollen anschließend nicht nur die inhaltlichen Probleme des Referates bzw. Beitrages, sondern auch die Qualität des Vortrages eingeschätzt werden.
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.

Modul 5: Theorie und Methoden

(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Modul 6a: Ostasiatische Kunstgeschichte - Neolithikum bis Mittelalter

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Modul 6b: Ostasiatische Kunstgeschichte - Mittelalter und Moderne

Modul 7a: Einführungsmodul Kunstgeschichte Südasiens

(13 657)
V -
Grundlagen der Kunstgeschichte Südasiens (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (15.10.) Christian Luczanits
Dieser Kurs führt in die Kunstgeschichte Südasiens ein und bilded mit dem Einführungseminar im folgenden Sommersemester ein BA-Modul. Die Lehrveranstaltung stellt alle wesentlichen Epochen der Kunstgeschichte Südasiens vor, führt in die Religionen Südasiens ein und vermittelt die wichtigsten Fachbegriffe. Teil der Veranstaltung sind Besuche im Südasienteil des Museums für Asiatische Kunst.
Literatur: Harle, James C. (1994), The Art and Architecture of the Indian Subcontinent, (2 edn., New Haven-London:). Kulke, Hermann and Dietmar Rothermund (1998), Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute, (München: C.H. Beck).

Modul 7b: Aufbaumodul Archäologie, Architektur und Kunstgeschichte Südasiens

(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.

Vertiefungsphase

Modul 8: Vertiefungsmodul Ostasiatische Kunstgeschichte

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.
 
Achtung:Raumänderung!
(13 604)
S/HS -
Kunst des Chan/Seon/Zen-Buddhismus (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Hinter dem Mode-Begriff „Zen“ verbirgt sich eine tiefgründige buddhistische Schule, deren Lehre und Ethik seit dem 6. Jh. bis heute in Ostasien als eine wichtige geistige Strömung viele kulturelle „Spuren“ hinterlassen hat. In dieser Veranstaltung soll versucht werden, diese „Spuren“ als unmittelbarer Ausdruck der Spontaneität und geistigen Souveränität der Suchenden in der Meditationslehre [dhyana-chan (chin.), seon (kor.) und zen (jap.)] und als Zeugnisse ihrer Erfahrungen zu verstehen. Entstehungsprozesse, die Wirkung unterschiedlicher Kunstformen sowie ihre Funktion und ihre ästhetischen Werte werden hinterfragt und ausführlich diskutiert. An einem Scheinerwerb interessierte Studierende des Magisterstudiums und die BA-Studierenden (5. Semester) sollten sich unbedingt vor Seminarbeginn auf der Referatthemenliste eingetragen haben.

Magisterstudiengang Kunstgeschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

(13 565)
V -
Venezianische Malerei im 15. Jahrhundert (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Hans Aurenhammer
Im 15. Jahrhundert gewinnt die Malerei in Venedig zum ersten Mal ein überregionales Profil; vor allem mit der herausragenden Künstlerpersönlichkeit Giovanni Bellinis setzt jene große Tradition venezianischer Malerei ein, die bis zur Moderne zum gesamteuropäischen Paradigma einer spezifisch koloristisch-optischen Einstellung werden sollte. Die Vorlesung zeichnet im ersten Teil die historischen und künstlerischen Voraussetzungen der venezianischen Frührenaissancemalerei nach, wobei der räumliche Horizont über die Lagunenstadt hinaus auch auf das nahe Padua erweitert werden muss. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der neuen Kunst in beiden Städten seit ca. 1440; Jacopo Bellini und seine beiden Zeichnungsbände mit ihrer im Quattrocento singulären Autonomie künstlerischer ‚inventio’; Andrea Mantegnas Paduaner Werke bis 1460. Der zweite Teil konzentriert sich auf Giovanni Bellini (ca. 1430/35–1516), der die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance dominierte (selbstverständlich kommen auch andere Künstler wie Antonello da Messina, Carpaccio, Cima da Conegliano zur Sprache). Beabsichtigt ist nicht eine lückenlose Behandlung von Bellinis Gesamtoeuvre, sondern eine Interpretation seiner großen Themen (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des ‚verrätselten’ Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft), die in exemplarischen Einzelanalysen entwickelt werden soll.
Einführende Literatur: Norbert Huse / Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei von 1460 bis 1590, München 1986; Otto Pächt, Venezianische Malerei der Frührenaissance. Die Bellinis und Mantegna, München 2002 (Publikation einer Vorlesung von 1967/68); Rona Goffen, Giovanni Bellini, New Haven 1989; Hans Belting, Giovanni Bellini, Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei, Frankfurt 1988; Peter Humfrey (Hg.), The Cambridge Companion to Giovanni Bellini, Cambridge 2005.
 
13 560
V -
Die Mongolenzeit in der ostislamischen Welt: Zerstörung oder Neuerung ? (Hauptperioden der islamischen Kunstgeschichte, III) ; Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (22.10.) Claus Peter Haase
(Muslimische) Chronisten und (moderne) Historiker haben die Mongolenzeit nahezu einhellig hauptsächlich als große Zerstörungswelle alter Kulturzentren dargestellt. Erst in jüngerer Zeit ist näher untersucht worden, welche Neuerungen auch in der Kunst und Ästhetik von nachhaltiger Wirkung blieben – vor allem in der Architektur, aber auch in der Buchkunst und Ornamentik mit zahlreichen aus der Seldschukenzeit fortentwickelten oder neu entworfenen Kompositstilen, hauptsächlich in der Auseinandersetzung mit ostasiatischen Stilen und Motiven. Die großen Anregungen und ihre überregionale Verbreitung sollen vorgeführt und mit einzelnen Beispielen der Entwicklung im gleichzeitigen Ägypten der Mamlukenzeit konstrastiert werden.
 
(13 504)
V -
Gotische Skulptur in Frankreich II (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Ulrike Heinrichs
Die Vorlesung setzt den im SoSe 2007 begonnenen Zyklus fort (ein Neueinstieg ist dennoch problemlos möglich) und spannt den Bogen um die Geschichte der gotischen Skulptur in Frankreich von der Zeit Ludwigs des Heiligen (1228-1270) bis zu den letzten Königen der Dynastie der Kapetinger, Philipp dem Schönen und seinen Söhnen (1285-1328). Die hierbei in den Blick genommenen Werke, die mit den großen Kathedralbauten in Amiens, Paris, Reims, Bourges und Rouen in einer symbiotischen Verbindung stehenden Skulpturenzyklen, die sich entwickelnde Grabplastik, Monumente der Stiftermemoria und Kleinplastiken von hoch kostbar wirkender Erscheinung, bieten durchaus nicht das Bild einer einheitlichen, linearen Entwicklung. Werke wie die „lächelnden Engel von Reims“ oder die Vierge Dorée in Amiens gelten als Höhepunkte in der Geschichte der abendländischen Skulptur und weisen die lange Regierung des Hl. Ludwig als eine Zeit der künstlerischen Hochblüte aus. Sie sind beispielhaft für jene Verbindung von idealisierender Statuarik und Differenziertheit des Ausdrucks, die die traditionelle Kunstgeschichte mit der „klassischen“ Stufe des gotischen Stils in Verbindung brachte. In der Zeit um 1300 dagegen, am Vorabend des Hundertjährigen Krieges, und während die Bedeutung der Kathedralbaustätten sinkt, scheint die Bildhauerkunst – nach den Maßstäben einer auf die Einheit der Gattung abzielenden Ästhetik - in eine Krise geraten zu sein. Auch wenn neuere Publikationen wie vor allem die nicht zuletzt wegen ihres provokanten Titels aus dem Rahmen fallende Pariser Ausstellung Les rois maudits eine Fülle von hochrangigen Werken präsentieren konnten, tut sich die Kunstgeschichte mit der Strukturierung und Einordnung dieses Materials schwer. Die Vorlesung stellt die immer noch virulenten Fragen zur plastischen Form in der Stilepoche der Gotik, ihrer Genese und Entwicklung, auf den Prüfstand und sucht diese neu zu kontextualisieren. Im Vordergrund des Interesses steht der Wandel des Bildbegriffs im Medium der Skulptur und dessen Vernetzung mit den Feldern des Wissens und der Religiosität, die sich im Zeitalter des Aristotelismus neu strukturieren. Beispielsweise wird zu beobachten sein, dass die Skulptur offenbar noch vor der gleichwohl mit der Schriftüberlieferung enger verbundenen Buchmalerei zu einem Medium der Naturdarstellung wurde. Neben dem Königtum und der sich formierenden höfischen Gesellschaft mit ihren gesteigerten Repräsentationsbedürfnissen tritt der Klerus als wohl wichtigste Auftraggebergruppe und „erstes Publikum“ der Bildwerke in den Blick. Nach dem Selbstverständnis der Bildhauer wird schließlich zu fragen sein, nach ihrer Partizipation an den Errungenschaften der zunehmend selbstbewusst auftretenden Architekten sowie an den komplexen Stoffen, welche die Bildwerke vermitteln und verwalten.
Literatur (in einer Auswahl): Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970; Robert Suckale: Studien zu Stilbildung und Stilwandel der Madonnenstatuen der Ile-de-France zwischen 1230 und 1300, München 1971 (zug. Phil. Diss. München 1971); Hartmut Krohm: „Die Skulptur der Querhausfassaden an der Kathedrale von Rouen“, in: Aachener Kunstblätter, 1972, S. 40-153; Dieter Kimpel / Robert Suckale: „Die Skulpturenwerkstatt der Vierge Dorée am Honoratusportal der Kathedrale von Amiens“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 36, 1973, S. 217-265; Alain Erlande-Brandenburg / J.-P. Babelon / F. Jenn: Le Roi, la sculpture et la mort. Gisants et tombeaux de la basilique Saint-Denis, in: Bulletin d’Archives de Saint-Denis III, 1975, Nr. 51; Danielle Gaborit-Chopin: Elfenbeinkunst im Mittelalter, Berlin 1978; Robert Suckale: „Die Kölner Domchorstatuen, Kölner und Pariser Skulptur in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts,“, in: Kölner Domblatt 44/45, 1979/1980, S. 223-254; Peter Kurmann: La façade de la Cathédrale de Reims, 2 Bde., Paris 1981; Richard Hamann-MacLean / Ise Schüssler, Die Kathedrale von Reims, Stuttgart 1993; Fabienne Joubert: Le jubé de Bourges (Les dossiers du Musée du Louvre) Paris 1994; Ausst . Kat. L’Art au temps des rois maudits. Philippe le Bel et ses fils 1285-1328. Paris, Galeries nationales du Grand Palais, 17 mars – 29 juin 1998, Paris 1998; Hartmut Krohm: „Die mittelalterlichern Elfenbeine“, in: Ausst. Kat. Elfeinbein, Alabaster und Porzellan aus der Sammlung des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg und der Freiherren von Ketteler, Stadtmuseum Münster 2001, Münster 2001.
 
(13 505)
V -
Italienische Malerei von Giotto bis Fra Angelico (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Eberhard König
Die Vorlesung wird in erster Linie die Schwierigkeiten einer Zusammenfassung der Malereigeschichte von Giotto bis zur reifen Frührenaissance schildern. Sie versteht sich in der Folge einer populärwissenschaftlichen Publikation, die im Herbst erscheint. Es geht um das Erstaunen darüber, wie unsicher die Grundfakten sind, und damit wieder um die allgemeine Auseinandersetzung um kunsthistorische Methode unter besonderer Berücksichtigung des Stellenwerts von Quellenkritik und Kennerschaft, mithin noch einmal um die Besinnung auf die mir eigene Art von Kunstgeschichte.
Einführende Literatur: Eberhard König (Hrsg.), Die großen Maler der italienischen Renaissance, 2 Bde., Königswinter 2007
 
(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 569)
V -
Les amours des Dieux. Französische Malerei des 18. Jahrhunderts (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Martin Schieder
Zwischen dem Tod von Louis XIV und der Französischen Revolution erlebte die französische Malerei einen tiefgreifenden Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Es werden daher nicht nur die wichtigen Maler dieser Epoche von Watteau bis David, von Fragonard bis Chardin vorgestellt, sondern auch die Bedeutung u.a. der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, des Salon, der Kunstkritik, der privaten Sammler sowie des Kunsthandels für die Entwicklung der französischen Malerei im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.
Einführende Literatur: Norbert Elias: Die höfische Gesellschaft, Darmstadt/Neuwied 1969, Frankfurt am Main 61992; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskatalog), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Martin Schieder: Jenseits der Aufklärung. Die religiöse Malerei im ausgehenden Ancien régime, Berlin 1997; L’art et les normes sociales au XVIIIe siècle, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens, Christian Michel, Daniel Rabreau und Martin Schieder, Paris 2001; Colin B. Bailey: Patriotic Taste. Collecting Modern Art in Pre-Revolutionary Paris, New Haven/London 2002; Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard (Ausstellungskatalog), hrsg. von Colin B. Bailey, Köln 2004.
 
(13 522)
V -
Post-Minimalismus, Process Art, Conceptual Art (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (17.10.) Gregor Stemmrich
Die Vorlesung baut auf der Vorlesung des SoSe 07 zur Minimal Art auf, ohne jedoch ein entsprechendes Vorwissen vorauszusetzen. Im Fokus steht nicht eine einzelne fest umrissene Kunstrichtung, sondern ein Spektrum von neuen künstlerischen Ansätzen, die sich in der zweiten Hälfte der 60er und Anfang der 70er Jahre herausbildeten. Diese Ansätze geben in unterschiedlichen Rücksichten das Bestreben einer Überwindung der Minimal Art unter deren eigenen Voraussetzungen zu erkennen. Der rigide Objektcharakter der Minimal Art wurde prozessual, performativ, konzeptuell und durch Strategien der Kontextualisierung aufgebrochen oder zurückgewiesen, wodurch das minimalistische „presence and place“-Konzept diverse thematische Erweiterungen erfuhr.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 529)
S/Ü*) -
Französische Malerei des 19. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Alte Nationalgalerie (18.10.) Ulrike Boskamp
Anhand von Einzelbeispielen will die Übung an den Originalen der Nationalgalerie in die französische Malerei des 19. Jahrhunderts einführen.
Gleichzeitig und insbesondere wird die Beschreibung von Gemälden geübt werden, wobei besonderes Augenmerk auf die Maltechniken gerichtet werden soll.
Einführende Literatur: Nationalgalerie Berlin. Das 19. Jahrhundert. Katalog der Ausgestellten Werke, 2, 2002; Ausst.kat. Manet bis van Gogh: Hugo von Tschudi und der Kampf um die Moderne, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, München [u.a.] 1996; Ausst.kat. Frankreich in der Nationalgalerie, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, 2007.
 
(13 532)
S/Ü*) -
Praxis der Denkmalpflege (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Drachenberg
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die praktische Denkmalpflege im Land Brandenburg geben. Die Studierenden werden dabei mit den geltenden gesetzlichen Grundlagen vertraut gemacht und beobachten deren Wirkungsbedingungen und Wirksamkeit in der Praxis. Dabei geht es um das Erkennen des Denkmalwertes (Inventarisation) und das Ausloten von Spielräumen zum Erhalt des Denkmalwertes bei Sanierungen (Praktische Denkmalpflege). Hierbei wird aus der Sicht des sanierungsverantwortlichen Architekten der Umgang mit der Denkmalsubstanz, der Umgang mit den Denkmalbehörden und der Umgang mit den Denkmalbesitzern thematisiert und geübt. Ziel ist es, Ursachen für Erfolge und Misserfolge denkmalpflegerischer Arbeit herauszuarbeiten und den Studierenden Strategien der eigenen zukünftigen denkmalpflegerischen Arbeit zu vermitteln.
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung bzw. nach Wunsch auch Benotung ist ein Referat im Seminar oder ein Beitrag auf der Exkursion, die in die Stadt Jüterbog führt. Es sollen anschließend nicht nur die inhaltlichen Probleme des Referates bzw. Beitrages, sondern auch die Qualität des Vortrages eingeschätzt werden.
 
13 561
Ü -
Einführung in die Archäologie der islamischen Perioden: Topographie und wichtige Grabungen ; Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (22.10.) Claus Peter Haase
In den regelmäßigen Einführungen zur Mittelalterarchäologie des Orients werden dieses Mal die wichtigsten Grabungen zu urbanen Neugründungen oder Veränderungen in der frühislamischen Zeit sowie zu stilbildenden Einzelgebäuden der Umayyaden- und frühen Abbasidenzeit (7.-10.Jh.) behandelt. Der geographische Rahmen umfasst das islamische Andalusien, Nordafrika, Ägypten, Syrien-Palästina-Jordanien, Irak, Iran, Uzbekistan, Tadschikistan. Referatthemen können ab Ende des Sommersemesters 2007 vorbesprochen werden.
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.

Grundstudium

(13 567)
S/PS -
Palastarchitektur der Renaissance in Italien (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Am Beispiel des privaten Palazzo, der im 15. und 16. Jahrhundert sicher wichtigsten ‘hochrangigen’ profanen Bauaufgabe, soll das Seminar in wesentliche Fragen der Renaissancearchitektur einführen (Herausbildung von durch lokale Bautraditionen und gesellschaftliche Strukturen geprägten Typologien; Entwicklung einer ‚gereinigten’ klassischen Sprache der Architektur und ihre Transgression in einer spielerischen Dialektik von Regel und Lizenz; Verhältnis zur Architekturtheorie und zur archäologischen Rekonstruktion der antiken ‚domus’ usw.). Anhand von exemplarischen Einzelanalysen ausgewählter Bauten v. a. aus Florenz, Rom, Venedig, dem Veneto und Mailand (und von Architekten wie Alberti, Bramante, Raffael, Giulio Romano, Sansovino, Sanmicheli, Palladio) soll die Praxis kunsthistorischer Architekturbeschreibung und -analyse erarbeitet werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit an der Diskussion die verbindliche Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (ca. 10 Seiten).
Einführende Literatur: L. H. Heydenreich, Architecture in Italy 1400 – 1500, ed. P. Davies, London 1996 (= The Pelican history of art ); W. Lotz, Architecture in Italy 1500 – 1600, ed. D. Howard, New Haven 1995 (= Yale University Press Pelican history of art); Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento, ed. F. P. Fiore, Milano 1998; Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento, ed. A. Bruschi, Milano 2002; Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento, ed. C. Conforti / R. J. Tuttle, Milano 2001; Ch. L. Frommel, Der römische Palastbau der Hochrenaissance, 3 Bde., Tübingen 1973; Ch. Burroughs, The Italian Renaissance Palace Facade. Structures of Authority, Surfaces of Sense, Cambridge 2002; G. Clarke, Roman house – Renaissance palaces : inventing antiquity in fifteenth-century Italy, Cambridge 2003.
 
Achtung: Raumänderung
(13 506)
S/PS -
Schnitzaltäre in Norddeutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Blisniewski
Geschnitzte Altarretabel nehmen in der Ausstattung spätmittelalterlicher Kirchen eine hervorragende Stellung ein. Vielfigurige Bildfelder bieten Raum für (narrative) Szenen, die zudem oft komplexe theologische Programme vermitteln. Im Zentrum des Seminars sollen solche Altarretabel stehen, die nördlich der Mainlinie zwischen dem späten XIV. Jhdt. und der Reformation entstanden sind. Retabel aus St. Nicolai in Kalkar, der Bordesholmer Altar (Schleswig) sowie der Bestand in Lübeck werden dabei einen Schwerpunkt bilden. Inhaltlich soll vor allem die Analyse der theologischen (und gesellschaftlichen) Funktionen von Altarretabeln und deren Stiftungen, formale und stilistische Abhängigkeiten zu zeitgleichen südniederländischen Retabeln sowie zur zeitgenössischen Druckgraphik im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich zu den Sitzungen im Institut wird es wieder Besuche der Berliner Museen geben sowie – wenn es sich organisieren lässt und Interesse besteht – eine Exkursion nach Lübeck und/ oder Rostock/ Wismar.
Literatur zur ersten Orientierung: Albrecht, Uwe; Jörg Rosenfeld; Christiane Saumweber (Bearb.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band I: Hansestadt Lübeck, St. St. Annen-Museum. Kiel 2005. Albrecht, Uwe (Hrsg.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Kirchen der Stadt. Kiel 2007. Baxandall, Michael: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen. 2. durchges. Aufl., München 1985. Hilger, Hans Peter: Stadtpfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Kleve 1990. Kahsnitz, Rainer : Die großen Schnitzaltäre. Spätgotik in Süddeutschland, Österreich, Südtirol. München 2004. Krohm, Hartmut; Klaus Krüger; Matthias Weniger: Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins. Wiesbaden 2004. Wolf, Norbert: Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Universität München 1992. Berlin 2002 (= Denkmäler Deutscher Kunst). Zimmermann, Eva: Der spätgotische Schnitzaltar. Bedeutung, Aufbau, Typen. Dargelegt an einigen Hauptwerken. Frankfurt am Main 1979 (= Liebieghaus Monographie 5). Ausst.Kat: Gegen den Strom. Meisterwerke Niederrheinischer Skulptur in Zeiten der Reformation (1500 - 1550). Hrsg. v. Barbara Rommé, 12. Dez. 1996 - 2. März 1997, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Berlin 1997
 
(13 523)
S/PS -
Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (22.10.) Ulrike Boskamp
Durch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert stand ein neues Bildmedium zur Verfügung, das ähnliche Aufgaben übernehmen konnte wie Malerei, Zeichnung oder Druckgrafik. Thema des Seminars sollen die Wechselwirkungen zwischen Malerei und Fotografie sein: In welcher Form nutzten Künstler des 19. Jahrhunderts Fotografien? Warum übernahm die Fotografie in ihren Anfängen so viele Motive aus der Malerei? Wurde mit der Fotografie ein neuer Blick, eine neue Ästhetik eingeführt, und wird dies in der zeitgenössischen Malerei sichtbar? Wurde die Malerei durch das neue Medium Fotografie von der Aufgabe der Naturnachahmung befreit?
Einführende Literatur: Ulrich Pohlmann, Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.): Eine neue Kunst? Eine andere Natur! Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, München 2004; Phillip Prodger (Hg.): Impressionist camera : pictorial photography in Europe, 1888 - 1918, London 2006; Bernd Stiegler, Theoriegeschichte der Photographie, München 2006; Aaron Scharf, Art and Photography, London 1968.
 
ACHTUNG! NEU
13 572
S/PS -
Andy Warhol und die amerikanische Pop Art (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jürgen Dehm
Die Dichotomie von „high“ und „low“, von elitärer Hoch- und banaler Alltagskultur, wurde in der Pop Art der 1960er Jahre radikal und konsequent gebrochen. Roy Lichtenstein verankerte den Comicstrip in der Kunst, Tom Wesselmann knüpfte mit seinen übergroßen „Still lifes“ an die Ästhetik der an amerikanischen Highways aufgestellten Werbetafeln an. Zur zentralen Figur der Pop Art avancierte innerhalb kurzer Zeit Andy Warhol. Mit seinen Arbeiten, die u.a. auf Werbefotografien für Kinofilme basieren oder auf Labels von Markenprodukten zurückgreifen, setzte Warhol konsequent die Überführung der Ikonen der Konsum- und Massenkultur in die Kunst um. Durch die Herstellungsweise seiner Werke, v.a. in der Siebdrucktechnik, in seinem Atelier mit dem sprechenden Namen „Factory“ nahm Warhol auch auf Fertigungsprozesse der Massenproduktion Bezug.
Das Proseminar interessiert sich für folgende Fragen: Pop Art – was ist das eigentlich? Wo können Vorgänger und Wurzeln der Pop Art festgemacht werden? Auf welche Themen, Techniken und soziokulturelle Taktiken greifen einzelne Pop Art-Künstler zurück? Nach der Klärung dieser Fragen liegt der Fokus auf ausgewählten Arbeiten Andy Warhols. In der Diskussion von sowohl Einzelbeispielen als auch Werkgruppen sollen dessen künstlerische Strategien analysiert werden. Ziel ist es, Warhols Stellung in der Pop Art nachvollziehbar darzustellen.
Einführende Literatur: Tilman Osterwold, Pop Art, Köln 1999; Kat. Aus. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. v. Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20.11.1989-11.02.1990, München 1989; Andy Warhol, The Philosophy of Andy Warhol. From A to B and Back Again, New York 1975.
 
(13 515)
S/PS -
Kunstwerte in der Moderne. Ein Überblick über europäische Kunstmärkte. (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Achtung: zwei Terminänderungen:
1)anstelle von Freitag, den 26. Oktober 2007, neu: Samstag, 1. Dezember
2007, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125

2)anstelle von Freitag, den 14. Dezember 2007, neu: Samstag, 19. Januar
2008, um 11 Uhr bis 13 Uhr in A 125
(19.10.) José-Maria Durán
Kann man die moderne Kunst ohne den Kunstmarkt verstehen? Nehmen wir an, was Boris Groys zum Thema geschrieben hat, trifft zu, dann ist die Antwort auf die Frage relativ simpel. „Kunst ist primär ein Wirtschaftszweig. Die Aufgabe der Kunst besteht in Produktion, Verbreitung und Verkauf von Kunstwerken. Das Kunstwerk ist eine Ware wie jede andere“. Der Markt ist jedoch kein ausschlieβliches Phänomen des Kapitalismus und seine Verbreitung charakterisiert die europäische Gesellschaft seit der Neuzeit. Die wirtschaftlichen Aspekte der Kunst wurden zumindest in den letzten 40 Jahren zu einem zentralen Thema der Kunstwissenschaft. Dabei sind Ansätze sowohl von KunstwissenschaftlerInnen als auch von WirtschaftswissenschaftlerInnen entstanden und ein neues Forschungsfeld, das der ‚Kulturökonomie’. Wir werden das Phänomen der Kunst auf dem Markt mit Hilfe einer Reihe von charakteristischen Beispielen erfassen. Es geht zunächst um einen Überblick, welche Aspekte der Kunst aus wirtschaftlicher Sicht untersucht wurden. Danach werden wir unterschiedliche Verhältnisse auf dem Kunstmarkt genau betrachten, zum Beispiel zwischen Kunstwerken und Preisbestimmung, Künstlern und Nachfrage, Kunsthändlern oder Patronen. Zum Schluss werden wir die Beziehung der Kunst zum Markt als Spannungsverhältnis beobachten, wobei die Kunst nicht immer unkritisch oder unproblematisch auf dem Markt erscheint.
Einführende Literatur: Richard A. Goldthwaite, Wealth and demand for art in Italy 1300 – 1600, Baltimore, 1993; Michael North, Economic history and the arts, Köln, 1996 u. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln, 2001; Neil De Marchi u. Hans J. Van Miegroet, Mapping Markets for Paintings in Europe, 1450-1750, Turnhout, 2006; Svetlana Alpers, Rembrandt als Unternehmer, Köln, 1989; Oskar Bätschmann, Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997; Harrison C. White u. Cynthia A. White, Canvases and Careers. Institutional Change in the French Painting World, Chicago, 1993; Bruno S. Frey, Arts &Economics. Analysis and Cultural Policy, Berlin, 2000; Ruth Towse, A Handbook of Cultural Economics, Cheltenham, 2003; Paul Mattick &Katy Siegel, Art Works. Geld. Zeitgenössische Kunst, London, 2004; Pierre-Michel Menger, Kunst und Brot. Die Metamorphosen des Arbeitnehmers, Konstanz, 2006.
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 508)
S/PS -
Einführung in die Geschichte der mittelalterlichen Architektur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Harold Hammer-Schenk
In dem Seminar sollen vor allem ein historischer Überblick über die wichtigsten Phasen der Architekturgeschichte im Mittelalter gegeben und die Fachterminologie in ausführlichen Beschreibungsübungen erlernt werden. Der Zeitraum umfasst die Spanne von der frühchristlichen Zeit bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans Koepf, Günther Binding, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart: Kröner 1999. Kleines Wörterbuch der Architektur, 2. Auflg., Stuttgart: Reclam 1995 (u. spätere Auflagen). Marc Carel Schurr, Gotische Architektur im mittleren Europa, 1220-1340, Berlin: Dt. Kunstvlg. 2007.
 
(13 516)
S/PS*) -
Altniederländische Malerei - Eine methodologische Einführung (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 12.30-14.00 - Gemäldegalerie. (17.10.) Ulrike Heinrichs
Die altniederländische Malerei als ein Hauptthema der Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit stand seit den Anfängen der modernen Kunstgeschichte und steht bis heute im Zentrum der kunsthistorischen Methodendiskussion. Das Konzept des Personalstils wie dessen Relativierungen und Ausdifferenzierungen unter kunstsoziologischen und – technologischen Gesichtspunkten wurden an diesem Themenfeld ebenso beispielhaft erprobt wie das Fragespektrum der Ikonologie mit seinen geistesgeschichtlichen Perspektivierungen und die in neuerer Zeit vorrangig interessierenden funktionsgeschichtlichen und rezeptionsästhetischen Problematiken. An Hand der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie, die weltweit zu den bedeutendsten auf dem Gebiet der Altniederländer gehört, werden die Verfahren der Bildbeschreibung und -analyse grundständig eingeübt. Das Spektrum der Fragestellungen und Kategorien wird im Spiegel der Forschungsgeschichte beispielhaft diskutiert.
Literatur (in einer Auswahl): Erwin Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origins and character, 2 Bde., 2. Aufl., Cambridge (Mass.) 1958; Rainald Grosshans: „Rogier van der Weyden. Der Marienaltar aus der Kartause Miraflores“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 23, 1981, S. 49–112; Karl Arndt, Altniederländische Malerei und Französische Malerei des 15. Jahrhunderts. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Gemäldegalerie Berlin, 2. überarb. Aufl. Berlin 1989; Bernhard Ridderbos: „Die 'Geburt Christi' des Hugo van der Goes. Form, Inhalt, Funktion“. In: Jahrbuch der Berliner Museen, 32, 1990, S. 137–152; Jochen Sander: Hugo van der Goes. Stilentwicklung und Chronologie (Berliner Schriften zur Kunst, hrsg. v. Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, 3), Mainz 1992; Hans Belting/Christiane Kruse: Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Petrus Christus. Renaissance Master of Bruges, The Metropolitan Museum of Art New York 1994 (Maryan W. Ainsworth (unter Mitarbeit von Maximiliaan P. J. Martens), New York 1994; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Dirk Bouts (ca. 1410-1475) een Vlaams primitief te Leuven, Sint-Pieterskerk te Leuven 1998, Löwen 1998; The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and The Early Netherlandish Painting, Groeningemuseum Brügge 2002, hrsg. v. Till-Holger Borchert, Gent/Amsterdam 2002.
 
(13 524)
S/PS -
Fotografie in Spanien - Spanien in der Fotografie (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Margit Kern
Das Seminar widmet sich dem Bild, das ausländische und spanische Fotografen zwischen 1922 und 2006 von Spanien entworfen haben, und der Frage, wie diese sich kritisch mit bereits vorgefundenen Imaginationen der iberischen Halbinsel auseinandergesetzt haben. Im Zentrum soll dabei das Fotobuch mit seinen besonderen medialen Bedingungen stehen. Im Buch erscheint eine Serie von Fotografien, die im Prozeß der Rezeption vom Betrachter in gleichsam filmischen Sequenzen zusammenmontiert werden. Die Wahl der Ausschnitte und der Ansichtigkeiten erhält durch die Nachbarschaft zu anderen Fotografien eine neue Bedeutung und eine eigene Wirkungsästhetik. Nicht nur die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, Burgen und Windmühlen, religiöser Extase und Gewalt des Bürgerkriegs, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne, soll daher analysiert werden, sondern auch die formalen Mittel der fotografischen und buchkünstlerischen Inszenierung dieser Motive.
Das Seminar dient als Vorbereitung für ein Ausstellungsprojekt in Berlin, das im Mai 2008 in einer Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig realisiert werden soll. Spanischkenntnisse der Seminarteilnehmer sind natürlich von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Publio López Mondéjar, Spanische Fotografie zur Zeit Francos, Köln 1999; Publio López Mondéjar, Historia de la fotografía en España. Fotografía y sociedad, desde sus orígenes hasta el siglo XXI, Barcelona 2005; Printed Matter: Fotografie im/und Buch, hrsg. von Barbara Lange, Leipzig 2004; Roland Jaeger, Orbis Terrarum und Das Gesicht der Städte: Moderne Photobücher über Länder und Metropolen, in: Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919–1933, hrsg. von Jürgen Holstein, Berlin 2005, S. 416–439; Jordana Mendelson, Documenting Spain. Artists, Exhibition Culture, and the Modern Nation, 1929–1939, University Park, Penn. 2005. Kat. Ausst. ¡Viva España! Von der Alhambra bis zum Ballermann. Deutsche Reisen nach Spanien, bearb. von Anne-Katrin Becker und Margarete Meggle-Freund, hrsg. von Harald Siebenmorgen, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2007.
 
(13 511)
S/PS*) -
Bild und Betrachter 1250-1450. Formate und Funktionen religiöser Malerei im Vergleich zwischen Nord und Süd. (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Mi 14.00-17.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum.
Treffpunkt zur ersten Sitzung: Foyer der Gemäldegalerie
(17.10.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Museumshängung zeigen sich Kunstwerke stets als Fragmente und unsere Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, den originalen Kontext von Gebrauch und Rezeption zu rekonstruieren. In diesem Seminar soll dies durch einen beständigen Abgleich zwischen den Traditionen und Innovationen südlich und nördlich der Alpen geschehen. Durch Paarungen wie: Soester Altarretabeln – Giottos Marientod; Agnolo Gaddi – Glatzer Madonna; Jan van Eyck – Filippo Lippi u.a. wollen wir Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Formaten und Funktionen, Techniken und Materialien, liturgischen Ansprüchen und Publikumserwartungen stellen und zugleich nach den großen Entwicklungslinien der frühen Tafelmalerei fragen. Den Hintergrund bildet dazu eine kleine Ausstellung („Fantasie und Handwerk“ Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco), die im November in der Gemäldegalerie beginnen wird.
Diskussionsgrundlage (bitte vorher lesen!): GARDNER, JULIAN: Altars, altarpieces, and art history: legislation and usage, in: Italian altarpieces 1250 – 1550. Function and Design, hg. v. Eve Borsook, Oxford [u.a.] 1994, S. 5-19.
Einführende Literatur: BELTING, HANS, Bild und Kult: Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 // SUCKALE, ROBERT: Die Glatzer Madonnentafel des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz als gemalter Marienhymnus: zur Frühzeit der böhmischen Tafelmalerei, mit einem Beitrag zur Einordnung der Kaufmannschen Kreuzigung, in: Stil und Funktion : ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters, hg. v. Peter Schmidt, München [u.a] 2003, S. 119-150 // KRÜGER, KLAUS: Entstehung und Frühgeschichte des italienischen Altarbildes, sowie: Die Entwicklung des Altargemäldes in Italien im 14. Jahrhundert, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter, 2005.S. 53-68; 2004, S. 37-48 // Das Soester Antependium und die frühe mittelalterliche Tafelmalerei: kunsttechnische und kunsthistorische Beiträge, hg. v. Joachim Poeschke, Münster 2005.
 
(13 517)
S/PS -
Vasaris Leben. Genese, Kontext und Problematik von Giorgio Vasaris Viten (1550/1568) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Mit seinen Lebensbeschreibungen der berühmtesten Architekten, Maler und Bildhauer, die in zwei Auflagen 1550 und 1568 in Florenz erschienen, wurde der Aretiner Maler und Architekt Giorgio Vasari für manche zum „Vater der Kunstgeschichte“. Die Beschäftigung mit Vasari wird also immer auch eine Reflexion grundlegender methodischer Problematiken mit sich bringen, denn sein stark biographistisch strukturierter Blick auf die italienische Kunst seit 1300 hat nicht nur die Künstlerbiographik, sondern auch die Anfänge unseres Faches geprägt. Im Seminar wollen wir uns zum einen die Viten, die das Institut in Originalausgaben besitzt, als Buchobjekte betrachten, ihre Ausstattung, Rezeptionlenkung und Funktionalität untersuchen. Der Fokus liegt außerdem auf dem Kontext ihrer Enstehung im Umfeld des Medici-Hofes in Florenz und der Florentiner Akademie. Es wird zu fragen sein, in welchem Verhältnis das Geschichtsbild Vasaris zu den Repräsentationsansprüchen seiner Auftraggeber steht, welche literarischen Strategien und historiographischen Methoden zwischen Rhetorisierung, tendenziöser Fiktion und Quellenpräsentation er verfolgt, welche Vorläufer und Mitarbeiter den Text beeinflussen. Schließlich gilt ein Schwerpunkt dem Wandel im sozialen Rang der Künstler, der sich durch die Gründung der Accademia del disegno (1563) bestätigt und weitreichende Folgen haben sollte.
Kaufempfehlung und Grundlagentext für das Seminar (bitte vorher lessen!): VASARI, GIORGIO: Mein Leben. Neu übers. von Victoria Lorini. Kommentiert und hg. von Sabine Feser, Berlin, Wagenbach, 2005. 13,90€
Einführende Literatur: VASARI, GIORGIO: Kunsttheorie und Kunstgeschichte: eine Einführung in die Lebensbeschreibungen berühmter Künstler anhand der Proemien; neu übers. von Victoria Lorini, hg., eingeleitet und komm. von Matteo Burioni und Sabine Feser, Berlin 2004 (ebenfalls 13,90 €) // BAROLSKY, Paul: Why Mona Lisa smiles and other tales by Vasari, University Park, Pa. 1991. // Giorgio Vasari: principi, letterati e artisti nelle carte di Giorgio Vasari ; pittura vasariana dal 1532 al 1554, Ausstellungskatalog Arezzo, hg. v. Laura Corti u. Margaret Daly Davis, Florenz 1981 // T. S. R. BOASE, Giorgio Vasari : the man and the book, Princeton, N.J. 1979. // KRIS, ERNST, KURZ, OTTO: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Wien 1934 [jetzt Suhrkamp TB: 10,- €].
 
ACHTUNG! NEUE TERMINE UND RAUM!
(13 525)
S/PS -
Architektur des 19. Jahrhunderts: Spanien (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(26.10.) María Ocón Fernández
Obwohl die Forschung zur europäischen Architektur des 19. Jahrhunderts seit den Standardwerken der fünfziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat, erfährt die spanische Architektur in diesen Zusammenhängen und bis heute wenig Beachtung. Das politisch durchaus bewegte Jahrhundert in Spanien, das mit dem Verlust seiner letzten Kolonien, d.h. mit dem so genannten „Desaster von 1898“ zu Ende ging, hat bislang der Blick auf die Bedeutung Spaniens für die europäische Architektur und den Städtebau des 19. Jahrhunderts verstellt.
In dem Seminar wird es darum gehen, die spanische Architektur und den Städtebau vor ihrem historisch-polistischen Hintergrund zu betrachten und anhand seiner wichtigen Vertreter und Bautypologien zu behandeln. Dabei wird nicht nur auf den Architekten Francisco Jareño de Alarcón (1818-1892) und auf seine Tätigkeit in Madrid als Erbauer und Gestalter eines der ersten „bürgerlichen Foren“, d.h. des Ensembles von Staatsbibliothek (Biblioteca Nacional) und Archäologischem Museum (Museo Arqueológico Nacional), eingegangen. Ebenfalls wird der für die Stadt Madrid charakteristische Ziegelbau, der von den Architekten Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) und Emilio Rodríguez Ayuso (1845-1891) vertreten und sowohl an Kirchenbau als auch an Schul- und Wohnbau ihren Niederschlag findet, im Seminar behandelt. Auch die Stadt Barcelona und die dort tätigen Architekten wie Elías Rogent (1821-1897), Direktor der ersten Bauschule (Escuela de Arquitectura) von Barcelona und Erbauer des Universitätsgebäudes (Universidad Central), die ein Beispiel der Architektur des Rundbogenstils in Spanien darstellt, werden im Seminar berücksichtigt. Am Beispiel von Ildefonso Cerdá und seinem Projekt zur Erweiterung Barcelonas von 1860 wird der spanische Städtebau des 19. Jahrhunderts – auch hinsichtlich seine spätere Auswirkungen auf den europäischen bzw. den deutschen Städtebau –behandelt.
Die Veranstaltung wird von einem Rundtischgespräch sowie einem Kolloquium begleitet, die am 23. und 24. Oktober im Cervantes Institut in Berlin stattfinden.
Einführende Literatur: Javier Hernando: Arquitectura en España (1770-1900), Madrid 1989. Pedro Navascués Palacio: Arquitectura española (1808-1914), in: Summa Artis. Historia general del arte, Bd. 35, Madrid 1997.
 
Achtung: Raumänderung
(13 571)
S/PS -
Rembrandt (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Martin Schieder
Rembrandt zählt zu den Metafiguren der Kunstgeschichte. Sein Werk zeichnet eine unglaubliche Kreativität aus, hat er doch fast alles gemalt: Historien – religiöse und mythologische –, Portraits, Landschaften und Genre, nur keine Stilleben. Jede Bildgattung hat der Künstler neu definiert. „Nosce te ipsum – Erkenne Dich selbst“, so könnte das Leitmotiv des Universalkünstlers lauten. Denn sein Schaffen ist geprägt von der Suche nach Erkenntnis – Erkenntnis durch den Glauben, Erkenntnis durch die Wissenschaft und vor allem Erkenntnis durch die Kunst. So entsprechen der Vielfalt seiner Bildthemen eine Vielfalt der Ausdrucksmittel, eine technische Vielseitigkeit und eine beispiellose Virtuosität in Malerei, Graphik und Zeichnung. Da Rembrandts Œuvre von der Forschung in unterschiedlichster Weise betrachtet wird, dient das Seminar nicht nur der Einführung in die Techniken der Bildbeschreibung, sondern stellt auch die verschiedenen kunsthistorischen Methoden der Interpretation vor.
Einführende Literatur: Rembrandt: der Meister und seine Werkstatt (Ausstellungskatalog, Gemäldegalerie Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz u.a.), Berlin 1991; Rethinking Rembrandt, hrsg. von Alan Chong, Boston, Mass. 2002; Simon Schama: Rembrandt’s eyes / Rembrandts Augen, Berlin 2000.
 
(13 512)
S/PS -
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Martina Schilling
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen.
Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001)
 
(13 526)
S/PS -
Architektur der 1950er und 60er Jahre in Deutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-16.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Martina Schilling
Gegenstand des Proseminars ist die Architektur nach 1945 bis etwa 1970, wobei der Fokus auf der Bundesrepublik und Westberlin liegt. Die Nachkriegsarchitektur erforderte eine völlige Neuorientierung. Um den politischen und ideologischen Neubeginn auch architektonisch zu artikulieren, knüpfte man einerseits die unbelastete Moderne der 1920er Jahre an, richtete andererseits den Blick auf die USA, wo deutsche Emigranten wie Gropius und Mies van der Rohe neue Richtungen vorgaben. Während deren Einsatz von Glas und Stahl vor allem den neuen Geschäftshaus- und Verwaltungsbau prägte, führte in anderen Bereichen – wie etwa dem Kirchenbau – die Verwendung von Beton in den 60ern zu radikal neuen Lösungen. Im Wohnhausbau versprach das Hochhaus modernen Standard für die Massen sowie die Durchsetzung neuer gesellschaftlicher und städtebaulicher Konzepte. Nach Baugattungen vorgehend sollen exemplarisch die verschiedenen Stiltendenzen, deren Hauptvertreter und theoretische Konzepte betrachtet werden, z.T. vor Ort in Berlin (u.a. Hansaviertel, Gedächtniskirche, Kulturforum).
Einführende Literatur: Handbuch moderner Architektur. Eine Kunstgeschichte der Architektur unserer Zeit (Berlin, 1957); John Jacobus: Die Architektur unserer Zeit. Zwischen Revolution und Tradition (Stuttgart, 1966); Werner Durth, Niels Gutschow: Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre (Bonn, 1987); Peter Gössel, Gabriele Leuthäuser: Architektur des 20. Jahrhunderts (Köln, 1994); Wolfgang Pehnt, Deutsche Architektur seit 1900 (München, 2005); Günter Peters: Kleine Berliner Baugeschichte (Berlin, 1995).
 
Veranstaltung entfällt!
(13 527)
S/PS -
Max Klinger - Maler, Graphiker, Bildhauer (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (16.10.) Christian Seifert
Max Klinger (1857-1920) hat als Maler, Graphiker und Bildhauer ein vielseitiges und – besonders durch seine druckgraphischen Zyklen – einflußreiches Œuvre hinterlassen. Im Zentrum des Proseminars stehen Analysen einzelner Gemälde, graphischer Zyklen und ausgewählter Skulpturen. Wir untersuchen Klingers Position in der Kunst um 1900, sein Verhältnis zur Antike, zur italienischen Renaissance und der Kunst seiner Zeit (etwa Böcklin). Für die Druckgraphik sind Bezüge zu Dürer, Rembrandt und Goya zu verfolgen. Weitere Aspekte sind Klinger als Kunsttheoretiker („Malerei und Zeichnung“, 1891) und Klinger im Spannungsfeld von Literatur, Musik und Philosophie. Darüberhinaus wird Klingers Wirkung auf die Künstler der Moderne (etwa Munch, Kubin und De Chirico) untersucht. In verschiedenen Städten (u. a. Berlin, Chemnitz, Karlsruhe, Leipzig/Hamburg) wird 2007 Klingers 150. Geburtstag mit Ausstellungen gefeiert. Zahlreiche neue Publikationen ermöglichen uns, Klingers Kunst im Licht der aktuellen Forschung zu betrachten. Tagesexkursionen nach Hamburg und Leipzig sind geplant.
Einführende Literatur: Manfred Boetzkes u.a., Max Klinger. Weg zum Gesamtkunstwerk, Ausst.kat. Hildesheim (Roemer- und Pelizaeus-Museum) 1984; Herwig Guratzsch (Hg.), Max Klinger. Bestandskatalog der Bildwerke, Gemälde und Zeichnungen im Museum der bildenden Künste Leipzig, Leipzig 1995; Jo-Anne Birnie Danzker/Tilman Falk (Hg.), Max Klinger. Zeichnungen, Zustandsdrucke, Zyklen, Ausst.kat. München (Museum Villa Stuck) 1996; Ursel Berger (Hg.), Max Klinger. Auf der Suche nach dem neuen Menschen, Ausst.kat. Berlin (Georg-Kolbe-Museum) 2007; Max Klinger. Die druckgraphischen Folgen, Ausst.kat. Karlsruhe (Staatliche Kunsthalle) 2007; Ingrid Mössinger (Hg.), Max Klinger in Chemnitz, Ausst.kat. Chemnitz (Kunstsammlungen) 2007; Hans-Werner Schmidt (Hg.), Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen, Ausst.kat. Leipzig (Museum der bildenden Künste) 2007
 
(13 531)
S/PS -
Spolien, Stuck und Stein – Das Material mittelalterlicher Bildhauerei und Architektur zwischen Bedeutung und Bearbeitung (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (17.10.) Guido Siebert
Wissen um Material und Technologie mittelalterlicher Skulptur ist wesentliche Voraussetzung für traditionelle Stilanalyse. Ist das Objekt kunsthistorischer Untersuchung erst das vollendete Bildwerk, so wird im Seminar bereits am imaginären Block, dem bildhauerischen Beginn, angesetzt und den Fragen nachgegangen: Woraus besteht, wie entsteht mittelalterliche Skulptur und von welchen Standorten aus sollte sie betrachtet werden? Ausgehend vom Werkstoff, seinen Bearbeitungsmöglichkeiten und der technischen Ausführung wird resultativ die Einbeziehung des Betrachters erkennbar gemacht. Der gesamte Denk- und Werkprozess, der zum Kunstwerk führt, ist Inhalt des Seminars – vom rohen Material über die Bearbeitungstechniken zur Dreidimensionalität.
Naturstein ist nicht nur Werkstoff, sondern auch Bedeutungsträger. Durch seine natürliche Farbigkeit war er für eine bewusste, von der Farbenikonographie bestimmte Wahl prädestiniert. In exemplarischer Betrachtung wieder verwendeter antiker Säulen und ägyptisch-römischen Porphyrs soll die Kenntnis der Natursteinarten verbessert und Sensibilität für seine unterschiedliche Beschaffenheit geweckt werden. Mit der Hinwendung zur Stuckplastik wird der Schritt vom ikonographisch belegten Material zum Werkstoff vollzogen. Analog zur Natursteinskulptur zeichnet das Seminar den Entstehungsprozess von Stuckplastiken nach und widmet sich ihrer Technologie. Es folgt die ausführliche Beschreibung der Bildhauertechniken und ihrer Vervollkommnung im Laufe des Mittelalters.
Der Wille zur Mehransichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters werden anhand ausgewählter Skulpturenensembles untersucht. Dabei kommen stilgeschichtliche Aspekte nur am Rande zur Sprache, soll das Nachvollziehen der bildhauerischen Technik das Verständnis für die beginnende Dreidimensionalität in der mittelalterlichen Bildhauerei erreichen.
Einführende Literatur: Michael Grandmontagne, Claus Sluter und die Lesbarkeit mittelalterlicher Skulptur – Das Portal der Kartause von Champmol, Worms 2005. Robert Suckale, Die Bamberger Domskulpturen. Technik, Blockbehandlung, Ansichtigkeit und die Einbeziehung des Betrachters, in: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst, 3. Folge, 38 (1987), S. 27-82. Willibald Sauerländer, Die Naumburger Stifterfiguren. Rückblick und Fragen, in: Die Zeit der Staufer, Ausstellungs-Katalog Stuttgart 1977, Bd. 5, Stuttgart 1979, S. 169-245. Lars Olof Larsson, Von allen Seiten gleich schön. Studien zum Begriff der Vielansichtigkeit in der europäischen Plastik von der Renaissance bis zum Klassizismus, Stockholm 1974. Dankwart Leistikow, Zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten, in: V. Herzner (Hg.), Kunst der Stauferzeit im Rheinland und in Italien, Worms 2003, S. 65-85. Arnulf von Ulmann, Bildhauertechnik des Spätmittelalters und der Frührenaissance, Darmstadt 1984. Carl Blümel, Griechische Bildhauer an der Arbeit, Berlin 1953. Karl Friedrich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932. Joachim Poeschke (Hg.), Antike Spolien in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance, München, 1996. Matthias Exner (Hg.), Stuck des frühen und hohen Mittelalters. Geschichte, Technologie, Konservierung, München 1996.
 
(13 562)
S/PS -
Texte zur US-amerikanischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (17.10.) Tobias Vogt
In diesem Seminar geht es um zweierlei: Zum einen um US-amerikanische Kunst nach 1945, zum anderen um kunsthistorische Texte. Dieser doppelte Blick ermöglich es, einerseits die Textsorten, Methoden, Argumentationen und Schreibstile der Autoren zu analysieren und andererseits die letzte Jahrhunderthälfte zu überblicken, die von vielfältigen Wandlungen geprägt war: vom Abstrakten Expressionismus über die Pop Art, Minimal Art und Conceptual Art bis hin zu gegenwärtigen Film und Video-Installationen aus den USA.
Zur Diskussion stehen Schlüsseltexte von europäischen wie US-amerikanischen Kunsthistorikern, Kritikern oder Künstlern, die sich monographisch einem Einzelwerk widmen, eine Gruppe von Künstlern zusammenfassen oder historische Aus- und Überblicke bieten. Um dabei die behandelte Kunst im Fokus zu behalten, richtet sich die chronologische Struktur des Seminars nach der Entstehungszeit der einzelnen Werke. Jede Sitzung widmet sich zwei thematisch verbundenen Texten, die in Referaten vorgestellt werden sollen. Die Lektüre aller Texte sollte für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer gleichermaßen Pflicht wie Vergnügen sein. Die Analyse der Texte versteht sich auch als Anregung für das Konzipieren und Schreiben eigener Hausarbeiten.
Einführende Literatur: Clement Greenberg, The Present Prospects of American Painting and Sculpture (1947), dt. in: Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Berlin 1997, S. 123-140. – Max Imdahl, „Is It a Flag, or Is It a Painting?” Über mögliche Konsequenzen der Konkreten Kunst (1969), in: Max Imdahl: Zur Kunst der Moderne. Gesammelte Schriften, Bd. 1, hrsg. von Angeli Jahnsen-Vukicevic, Frankfurt am Main 1996, S. 131-180. – Benjamin H. D. Buchloh, Andy Warhols eindimensionale Kunst – 1956-1966, in: Kat. Andy Warhol. Retrospektive, hrsg. von Kynaston McShine, Museum Ludwig, Köln, 20. 11. 1989 - 11. 2. 1990, München 1989, S. 37-57.
 
(13 528)
S/PS -
Ausstellungskunst und ihr Publikum im Pariser Salon 1737-1824 (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (22.10.) Gerrit Walczak
Erst durch die regelmäßig im Louvre veranstalteten Salons wurde Kunst ab 1737 zu dem, was sie bis heute geblieben ist, zu einem Gegenstand öffentlicher Betrachtung und Kommentierung. Seitdem wurde über Kunstwerke nicht länger nur zwischen Künstlern und Auftraggebern verhandelt, und ihre Betrachtung war nicht mehr allein den Gästen der höfischen und privaten Besteller vorbehalten. Die Verständigung über die Ausstellungskunst der Salons schuf eine öffentliche Meinung, vom Staat nicht zu kontrollieren und für die Künstler über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend. Erst seit der Französischen Revolution stand der Salon auch jenen Künstlern offen, die nicht der (bald abgeschafften) Akademie angehörten, doch vor der Kunstkritik waren seit jeher alle Aussteller gleich. Der Salon ermöglichte Überraschungserfolge von Außenseitern, untergrub die Gattungshierarchie und sorgte für Skandale durch Zensurmaßnahmen oder deren Unterlassung.
Ein Hofmaler des Königs wie Boucher konnte gegen einen bloßen Anwärter wie Greuze herabgesetzt werden, ein Genremaler wie Chardin sich jahrzehntelang in der Gunst der Öffentlichkeit halten, obwohl sich nicht ein einziges seiner Exponate einer staatlichen Bestellung verdankte. Portraitisten wie La Tour wurden nicht für ihre Bildnisse von Mitgliedern des Königshauses gefeiert, sondern für solche von Literaten und Wissenschaftlern. Staatliche Förderung konnte vor der Revolution mit David einen Publikumserfolg hervorbringen, doch Géricault bewies noch unter der Restauration, wie man sich im Salon einen Ruf als politischer und ästhetischer Provokateur erwerben konnte. Der Salon schuf seine eigenen Kontinuitäten und überlebte alle Wechsel der Staatsform. Anhand von Beispielen aus allen Gattungen der Malerei wird zu untersuchen sein, wie sich die Bedingungen der Präsentation, der Rezeption und ihre institutionelle Voraussetzungen auf die französische Kunst vom Ancien Régime bis zur Restauration auswirkten.
Literatur (Auswahl): Richard Wrigley, The Origins of French Art Criticism from the Ancien Regime to the Restauration, Oxford 1993; Régis Michel, ›L’Art des Salons‹, in: Ders., Philippe Bordes, Aux Armes &aux Arts! Les Arts de la Révolution, Paris 1988, S. 10-101; Thomas Crow, Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven/London 1985; Diderot &l’Art de Boucher à David. Les Salons, 1759-1781, Ausst.-Kat., Hôtel de la Monnaie, Paris 1984/85; Georg Friedrich Koch, Die Kunstausstellung. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Berlin 1967; Denis Diderot, Salons, hrsg. v. Jean Seznec, Jean Adhémar, 4 Bde., Oxford 1957-1967.
 
(13 513)
S/PS -
Textil: Zur Ikonologie eines Mediums (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 8.11., 10.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (8.11.) Tristan Weddigen
  und Block 15.2., 10.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum)    
  16.2. und 17.2. 10.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)    
Zelte, Kleider, Tapisserien – Ihnen ist gemeinsam, dass sie Textilien sind. Ob als Stoff oder als Bildträger besitzt das Textil bestimmte technische oder mediale Merkmale. Diese gelten auch für die Metapher des Textilen, die sich etwa in der Poetik des Textuellen oder in der antiken Mythologie wieder finden lässt. Gibt es daher so etwas wie eine Ikonologie des textilen Mediums, einen Textildiskurs, der sich von demjenigen der anderen Künste unterscheidet? Das Blockseminar verfolgt mehrere Ziele: Zunächst soll das Studium von ausgesuchten Hauptwerken einen Überblick über die Geschichte der Textilkunst vom Mittelalter bis heute bieten. Das Seminar versteht sich zudem als eine Einführung in die Ikonografie und Ikonologie an Hand der kontextuellen Untersuchung von Einzelwerken. Es wird des Weiteren darum gehen, die medialen Möglichkeiten und den künstlerischen und kunsttheoretischen Diskurs des textilen Bildmediums im Vergleich zu Malerei, Skulptur und Architektur zu untersuchen. Es sollen zum Beispiel berühmte figurative Tapisseriefolgen von Raffael oder Rubens, die Funktionen von Wandbehängen im mittelalterlichen Kirchenraum, die Kleidungstheorie Gottfried Sempers, die geschlechtsspezifischen Definition des Textilen, die Textilklasse des Bauhauses oder auch die neuesten Experimente der textilen Künste untersucht werden. Der Besuch von Berliner Sammlungen ist geplant.
Teilnahmebedingungen: Anwesenheit an allen Terminen, schriftlich abgegebenes und mündlich vorgetragenes Referat; für den Erwerb eines Seminarscheins zudem die termingerechte Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Literaturhinweis: Wolfgang Brassat, Tapisserien und Politik. Funktionen, Kontexte und Rezeption eines repräsentativen Mediums, Berlin: Gebr. Mann 1992.
 
(13 518)
S/PS -
Women collectors. Regentinnen und Privatsammlerinnen von der Renaissance bis zur Moderne (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (19.10.) Dorothee Wimmer
Sei es Isabella d’Este, Maria di Medici, Madame de Pompadour, Katharina die Große oder Peggy Guggenheim: Die Möglichkeiten des Sammelns und die Zielsetzungen, die diese „women collectors“ mit dem Erwerb und der Präsentation von Kunstwerken verbanden, waren nicht nur regional und individuell verschieden. Vielmehr wurden sie auch geprägt von sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Im Seminar sollen die Strategien und das Selbstverständnis bedeutender europäischer und amerikanischer Kunstsammlerinnen in einem Parcours von der Renaissance bis zur Moderne in den Blickpunkt genommen werden. Es gilt dabei, die historischen Verschiebungen, aber auch die Traditionslinien auszuloten, die sich in der Kunstpolitik dieser Regentinnen und Privatsammlerinnen im Kontext eines europäisch(-amerikanischen) Kulturtransfers manifestieren.
Einführende Literatur: Women and art in early modern Europe: patrons, collectors and connoisseurs, hrsg. von Cynthia Lawrence, University Park, Pennsylvania 1997. Mona Thomas: Un art du secret: collectionneurs d’art contemporain en France, Nîmes 1997. Charlotte Gere und Marina Vaizey: Great women collectors, London 1999. Sammeln nur um zu besitzen? Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim; hrsg. von Britta Jürgs, Berlin 2000. Before Peggy Guggenheim: American women art collectors, hrsg. von Rosella Mamoli Zorzi, Venedig 2001. Pierre Cabanne: Les grands collectionneurs, 2 Bde., Paris 2003-2004. Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz, hrsg. von Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch, Berlin 2007 [im Druck im Reimer Verlag]
 
(13 519)
S/PS -
Peter Paul Rubens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (16.10.) Fatma Yalçin
Kein anderer Künstler hat eine Kunstepoche so bestimmt wie Rubens. Er trug selbst seines Lebens vielfältige Kunstschätze zusammen. Seine Kunstkammer umfasste Werke von Anton van Dyck, Pieter Brueghel d. J., Dürer, Holbein, Tintoretto, Tizian und Veronese. Auch mit antiken Münzen, Skulpturen oder Reliefs stattete er sein Patrizierhaus aus. Der bedeutendster Maler der flämischen Kunst hinterließ uns vielfältige Werke mit religiöser Thematik, biblischen und mythologischen Historien, Porträts und Landschaften. Universal gebildet, erreichten mit seiner Person und mit seinen Werken die Kunstvorstellung des Barock ihren Höhepunkt. Hauptsächlich wirkte er in den südlichen Niederlanden, war auf zahlreichen Reisen für Hof und Adel, arbeitete für die katholische Kirche der Gegenreformation und erhielt Aufträge aus West- und Südeuropa und beeinflusste damit nicht nur den Geschmack des 17. Jahrhunderts. Seine umfangreiche Werkstatt, der zeitweise auch selbständige Meister wie Anton van Dyck und Frans Snijders angehörten, ermöglichte die Vollendung großformatiger und vielteiliger Aufträge. Anhand von ausgewählten Werken werden Beschreiben, vergleichendes Sehen und Analysieren der Werke eingeübt.
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 573)
S/PS -
Der experimentelle Film in der zeitgenössischen Kunst (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (23.10.) Tina Guthknecht
Im Unterschied zum narrativen, also auf Erzählstrukturen basierenden Film, reflektiert der experimentelle Film die physikalische Materialität des Mediums selbst: Film als Film, das heißt, keine Geschichte mit den Mitteln des Films zu erzählen, sondern die formalen Grundelemente des Films selbst einzusetzen – Licht, Projektion, Bildfolge, Rhythmus. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde den künstlerischen Ansätzen im Umgang mit dem Medium Film sowohl von der Filmwissenschaft als auch von der Kunstwissenschaft nur am Rande Beachtung geschenkt. Durch ein zunehmendes öffentliches Interesse an Film- und Videoinstallationen in den letzten Jahren hat sich diese Situation verändert, wobei die Wegbereiter dieser Bewegung bis heute weitgehend unberücksichtigt geblieben sind.
In diesem Seminar werden wir uns mit wegweisenden Künstlern und Filmemachern im Bereich des experimentellen Films beschäftigen, konzeptuelle und ästhetische Entwicklungslinien aufzeichnen und uns mit den theoretischen Annahmen (und auch Einschränkungen) befassen sowie mit der kulturellen und politischen Agenda. Indem wir uns mit der neueren Literatur zu diesem Thema auseinandersetzen, wollen wir als Ziel dieses Semesters – unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen technologischer Voraussetzungen und Verschiebungen kultureller Kontexte – gemeinsam die Aspekte des experimentellen Films im Hinblick auf die künstlerische, theoretische und politische Situation aktualisieren und überdenken.
Einführende Literatur: Peter Wollen: The Two Avant-Gardes, in: Studio International 190, no. 978, Nov./Dec. 1975, S. 171-175 (http://www.medienkunstnetz.de/quellentext/100/ ); Birgit Hein/ Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Film als Film. 1910 bis heute, Hatje, Stuttgart 1977 (vergriffen); Malcolm Le Grice: Experimental Cinema in the Digital Age, London 2001; Jonathan Walley: The Material of Film and the Idea of Cinema: Contrasting Practices in Sixties and Seventies Avant-Garde Film, in: October 103 (Winter 2003), S. 15-30.

Hauptstudium

(13 533)
S/HS -
Bild und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Arwed Arnulf
Ausgehend von der Wissenschaftssystematik der Zeit um 1500, auf Grundlage der zeitgenössischen illustrierten Hand- und Lehrbücher sollen zunächst die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Bild – Schemata, Illustrationen, allegorische Darstellungen – vorgestellt, anschließend deren Veränderung und Ausweitung im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert verfolgt werden. Exempel erlauben Untersuchung der expandierenden Inanspruchnahme bildlicher Darstellungen durch die fortschreitenden Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert in dokumentierender, illustrierender aber auch allegorisierender Intention. Neuere Versuche diese Phänomene um Kunst und Wissenschaft zu erklären müssen kritisch geprüft, erstaunliche Forschungslücken aufgezeigt werden. Neben Buchillustrationen und Graphik – z. B. astronomische, optische, akustische, geologische, medizinische oder technische Illustrationen, vor allem aber auch Wissenschaftsallegorien etwa bei Brahe, Kepler, Galilei, Kircher u.a. - werden Kunstkammern und deren unterschiedlichsten Gattungen zugehörige Objekte behandelt.
Literatur zur Einführung: Zur Einführung in die kunsthistorischen Probleme: Erkenntnis, Erfindung, Konstruktion. Studien zur Bildgeschichte von Naturwissenschaften und Technik vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg v. H. Holländer, Berlin 2000. Einen Einblick in Geschichte der Naturwissenschaften des fraglichen Zeitraums bieten M. Boas, Renaissance der Naturwissenschaften 1450-1630, Gütersloh 1965 und J.Gribbin, Science. A History, London 2002. Weitere Literatur zu einzelnen Problemen wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(13 566)
S/HS -
Italienische Cinquecentomalerei und die Krise des religiösen Bildes (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (18.10.) Hans Aurenhammer
Der Titel des Seminars steckt nicht ein in seinen Inhalten und Grenzen fest etabliertes Forschungsgebiet ab, sondern formuliert eine offene Frage: Können auch Phänomene der italienischen Malerei des 16. Jahrhunderts als Symptome jener Krise des religiösen Bildes beschrieben werden, die gemeinhin vor allem mit den Ländern nördlich der Alpen assoziiert wird und dort zu Bildkritik, Bildersturm und einer ‚reformation of the image’ (Joseph Leo Koerner) führte? In den Blick genommen werden soll dabei vor allem die Periode von der Hinrichtung Savonarolas 1498 bis zum Abschluss des Tridentinischen Konzils 1563, also bevor sich in Italien die gegenreformatorische Disziplinierung der künstlerischen Praxis durchzusetzen begann. Folgende Themengebiete werden behandelt: neue Vermittlungsformen des religiösen Bildes seit dem frühen Cinquecento (z. B. Madonna in der Glorie, ‚visionäre’ Inszenierung von Andachtsbildern); die – in der Forschung sehr kontroversiell beurteilte – religiöse Dimension der Kunst von Frühmanieristen wie Pontormo, Rosso Fiorentino, Parmigianino, deren Subjektivismus in der älteren Manierismus-Literatur oft als Ausdruck einer spirituellen Krise verstanden wurde; die – ebenfalls höchst unterschiedlich interpretierten – religiösen Bildwerke von nachweislich mit heterodoxen religiösen Strömungen (Evangelismus, Valdesianismus, Nikodemismus) sympathisierenden Künstlern wie Michelangelo, Pontormo oder Lorenzo Lotto; schließlich Beispiele orthodoxer Kritik an religiösen Kunstwerken (die bekanntesten Fälle: Michelangelos ‚Jüngstes Gericht’, Veroneses ‚Cena del Signore’ für Santi Giovanni e Paolo in Venedig). Diese Themen sollen im Seminar vor allem anhand der Analyse paradigmatischer Einzelwerke diskutiert werden.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und aktiver Mitarbeit die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 15. Seiten). Für die Bearbeitung wenigstens einiger Themen sind gewisse Italienisch-Kenntnisse sicher von Vorteil.
Einführende Literatur: D. Arasse, Extases et visions béatifiques à l'apogée de la Renaissance: quatre images de Raphaël, in: Mélanges de l'Ecole Française de Rome. Moyen âge, temps modernes, 84 (1972), S. 404–492; A. Nagel, Michelangelo and the reform of art, Cambridge 2000; J. Traeger, Renaissance und Religion. Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels, München 1997; Sylvia Ferino-Pagden (Hg.), Vittoria Colonna. Dichterin und Muse Michelangelos, Ausst.kat. Wien 1997 (auch einführende Aufsätze zum religiösen Dissens im italienischen Cinquecento); M. Firpo, Gli affreschi di Pontormo a San Lorenzo. Eresia, politica e cultura nella Firenze di Cosimo I, Turin 1997; H. Aurenhammer, Il "trionpho del Salvator Yesu" di Vienna: problemi di interpretazione, in: A. Gentili (Hg.), Lorenzo Lotto, Rom 2001 (= Venezia Cinquecento, 2 [2001]), S. 137–177; M. Firpo, Artisti, gioiellieri, eretici. Il mondo di Lorenzo Lotto tra Riforma e Controriforma, Rom 2001; R. K. Delph (Hg.), Heresy, culture and religion in early modern Italy. Contexts and contestations, Kirksville, Mo. 2006.
 
(13 535)
S/HS -
Architektur in Frankreich im 19. Jahrhundert (3 SWS); Mi 8.30-11.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum)
Beginn: 8.30 Uhr s. t.
(17.10.) Harold Hammer-Schenk
Im Seminar soll die Architektur von etwa 1780 (sog. Revolutionsarchitektur) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (Anfänge der Moderne) an Hand der bedeutenden Baugattungen (Kirchen, Öffentl. Gebäude) behandelt werden. Stilerscheinungen, wie die intensive Fortdauer des Klassizismus, frühe Wendung zur Neurenaissance, Neubarock, sowie Fragen des Baumaterials, wie Ziegelbau und Eisenarchitektur erhalten eigene Schwerpunkte.
Städtebauliche Fragen, vor allem im Kaiserreich, sollen am Beispiel von Paris thematisiert werden.
Einführende Literatur: Louis Hautecoeur, Histoire de l’architecture classique en France, Bd. 5-7, Paris 1953-1957, Gérard Monnier, L’architecture moderne en France, 3 Bde., Paris 1997-2000.
 
(13 536)
S/HS -
Zeitgenössische Kunst in Afrika Teil 1: Die Einführung (2 SWS); Fr 8.00-12.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (19.10.) Lydia Haustein
Die Veranstaltung soll über mehrere Semester systematisch die Basis für eine Kunstgeschichte Afrikas herausarbeiten.
Rund 885 Millionen Menschen leben in 53 afrikanischen Staaten. Auf dem Kontinent gibt es über 3.000 Bevölkerungsgruppen und mehr als 2.000 Sprachen. Das Seminar möchte einen Einstieg in die überaus komplexen Kunstformen in Afrika bieten. Zeitgenössische Kunst wird ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen, wie eine Demontage der einschlägigen Klischees. Die Rezeption afrikanischer Kunst am Beispiel „Africa Remix. 10 Jahre moderne Kunst in Afrika und in der Diaspora“ wird diskutiert werden. Vorurteile, die mit afrikanischer Kunst verbunden sind oder auf sie projiziert werden, sind nicht zu trennen von denen, die die politischen und kulturellen Beziehungen zu Afrika bestimmen.
Als ersten Einstieg empfiehlt sich der Katalog Africa Remix (2004) sowie Hans Christoph Buch: "Black Box Afrika" (2006). In seinem Essay geht Buch der Frage nach, warum die Entkolonisierung gescheitert und der schwarze Kontinent ins Abseits gedriftet ist.
 
(13 509)
S/HS*) -
Bildraum und Erzählung in der deutschen Tafelmalerei des späten Mittelalters (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Mi 10.00-11.30 - Gemäldegalerie.
Beginn: 10.00 Uhr s.t. (Die Sitzungen vor den Originalen werden zum Zwecke des vergleichenden Arbeitens nach Absprache mit den Teilnehmern durch einen Blockseminartermin ergänzt.)
(17.10.) Ulrike Heinrichs
Kunstgeographisch und methodologisch wird an das Seminar des SoSe 2007 zur frühen Graphik im Berliner Kupferstichkabinett (siehe den Seminarordner in der Bibliothek Koserstr. 20) angeknüpft, wobei der Besuch dieser Lehrveranstaltung keine Voraussetzung für die Teilnahme bildet. Diskutiert wird der Konnex von Raumqualität und Erzählwert an Werken der sogenannten altdeutschen Tafelmalerei, ausgehend vom Bestand der Berliner Gemäldegalerie, wie etwa den Werken des Meisters der Darmstädter Passion, Hans Multschers, des Meisters des Hausbuches und Martin Schongauers. Hierbei ist eine Begrifflichkeit zu übertragen und zu erproben, die die Forschung bislang vorwiegend an anderen Themenfeldern wie vor allem der italienischen Malerei der Frührenaissance sowie der altniederländischen Malerei angewandt hat. Dieser soll mit den in der einschlägigen Forschung besonders betonten Kategorien des Personalstils und der religiösen Funktion der Bilder in der Liturgie, religiösen Unterweisung und privaten Erbauung verknüpft werden. Gelegenheit zu eigenständigem Arbeiten an den Werken ist dementsprechend in hohem Maße gegeben.
Einführende Literatur: Pächt, Otto: „Zur deutschen Bildauffassung der Spätgotik und Renaissance“. In: Alte und neue Kunst (Wiener kunstwissenschaftliche Blätter, 1/1952), S. 70–78; wiederabgedruckt in: Ders.: Methodisches zur kunsthistorischen Praxis, München 1977, S. 107–120; Vom Leben im späten Mittelalter. Der Hausbuchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts, Rijksmuseum Amsterdam/Städtische Galerie und Städelsches Kunstinstitut Frankfurt a. M. 1985, Frankfurt a. M. 1985; Kemp, Wolfgang: Die Räume der Maler: Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996; Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, bearb. v. Henning Bock, Redaktion Rainald Grosshans, Berlin 1996; Hans Multscher. Bildhauer der Spätgotik in Ulm. Eine Ausstellung des Ulmer Museums und des Württembergischen Landesmuseums im Ulmer Museum, Ulm 1997; Martin Warnke: Geschichte der deutschen Kunst, 2. Bd.: Spätmittelalter und Frühe Neuzeit 1400–1750, München 1999: Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
(13 537)
S/HS -
Komik und Satire in der Kunst des späten Mittelalters (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Ulrike Heinrichs
Das Hauptseminar nimmt mit Komik und Satire bildkünstlerische Aufgabenstellungen und ihre Modi in den Blick, die in der Kunstgeschichte bislang höchst ungleichgewichtig behandelt werden, obwohl ihre spannungsvolle Nachbarschaft in der zunehmend ästhetisch eigensinnigen Kunst des späteren Mittelalters auf der Hand zu liegen scheint. Die Diskussion nimmt ihren Ausgang bei der Feststellung, dass die Satire ihre Themata zwar unter dem Vorzeichen des Lächerlichen vorträgt, dabei aber stets ernsthafte, moralische Ziele verfolgt. Anstatt künstlerische Äußerungen, die offenbar erheiternd wirken, jedoch keine spezifische satirische Stoßrichtung entwickeln, als „Vorstufen“ der „ausgereiften“ Bildsatire einzuordnen oder als inhaltsarm zu bewerten und pauschalierend dem Bereich des Dekorativen zuzurechnen, gilt es, das Komische als künstlerische Funktion wahrzunehmen. Nach Motivkreisen und Ausdrucksformen des Komischen, der auf das Lachen abzielenden, zweckfreien Unterhaltung ist zu fahnden. Standards des Satirischen in der älteren Kunst werden an Hand der Holzschnitte von Sebastian Brants „Narrenschiff“ und – in Ansätzen – in der Ständesatire, insbesondere der Bauernsatire als Thema der selbständigen Graphik untersucht. Das Komische außerhalb des „satirischen Ernstes“ wird an einer Vielzahl von gemeinhin der dekorativen Kunst oder dem Ornament zugeordneten Bildgruppen untersucht.
Literatur: Wolfgang Preisendanz/Rainer Warning (Hrsg.): Das Komische (Poetik und Hermeneutik. Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe VII), München 1976; Werner Mezger u.a.: Narren, Schellen und Marotten. Elf Beiträge zur Narrenidee. Begleitbd. zu einer Ausst. in der Universiätsbibliothek Freiburg i. Br. vom 9. Febr. bis zum 14. März 1984 (Kulturgeschichtliche Forschungen, hrsg. v. Dietz-Rüdiger Moser, Bd. 3), Remscheid 1984; Hans-Joachim Raupp: Bauernsatiren. Entstehung und Entwicklung des bäuerlichen Genres in der deutschen und niederländischen Kunst ca. 1470–1570, Niederzier 1986; Anna Rapp Buri/Monica Stucky-Schürer: Zahm und wild. Basler und Straßburger Bildteppiche des 15. Jahrhunderts, Mainz 1990; Jean Wirth: Rezension zu Rapp Buri/Stucky-Schürer 1990. In: Kunstchronik, 45, 1992, S. 63–75; Albrecht Dürer. Das Druckgrapische Werk, Bd. 3: Buchillustrationen. Bearbeitet von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum, München 2004; Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer, Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens, München 2007 (im Druck).
 
(13 538)
S/HS -
Die Aktion "Entartete Kunst" und die Kunstpolitik im Nationalsozialismus (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 336 (Übungsraum) (18.10.) Meike Hoffmann,
Andreas Hüneke
Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ wurde im März 2003 am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin eingerichtet. Seit April 2004 ist sie parallel dazu am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg angesiedelt.
Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunst-politik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und Auswirkungen der Be-schlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialis-ten im Jahr 1937. Eingebunden darin sind Recherchen zu den antimodernen Propa-gandaausstellungen seit 1933 und zu der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 bis 1941. In diesem Zusammenhang fragt die Forschungsstelle nach dem Schicksal der betroffenen Künstler, den Strategien der Museumsleiter und der Rolle der Kunsthändler innerhalb des Verwertungssystems. Das Hauptprojekt der For-schungsstelle ist die Erarbeitung eines Inventars aller von den Nationalsozialisten in den Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke. Es wird versucht, jedem Werk die für eine zweifellose Identifikation notwendige Dokumentation anzuhängen.
Das Hauptseminar bezieht sich auf den Themenkreis der Forschungsstelle. Es soll einen Überblick über die NS-Kunstpolitik bieten. Dabei werden wir unter anderem folgende Aspekte behandeln: völkische und nationalsozialistische Kunstpolitik bis 1933; die institutionelle „Gleichschaltung“ des kulturellen Lebens ab 1933; die Vor-läufer und Stationen der Wanderausstellung „Entartete Kunst“; die Beschlagnahme-aktionen der Nationalsozialisten im Jahr 1937; der Handel mit „Entarteter Kunst“.
Einführende Literatur: Staphanie Barron (Hg.), „Entartete Kunst“. Das Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland, Ausstellungskatalog Berlin, München 1992; Eugen Blume / Dieter Scholz (Hg.), Überbrückt. Ästhetische Moderne und Nationalsozialis-mus. Kunsthistoriker und Künstler 1925–1937, Köln 1999; Andreas Hüneke, „Dubio-se Händler operieren im Dunst der Macht“. Vom Handel mit ‚entarteter’ Kunst“, in: Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger, Ausstellungskatalog Düsseldorf / Münster, Köln 1987, S. 101-105; Christoph Zuschlag, „Entartete Kunst“. Ausstel-lungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms 1995; Uwe Fleckner (Hg.), Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Berlin 2007.
 
(13 546a)
S/EHS -
Mentorenmodell: "Berliner Kunstbesitz", Teil 1 (2 SWS); WICHTIG! Beide Veranstaltungen (13 546a und 13 546b) können nur gemeinsam besucht werden. Sie sind verbunden mit eigenem unbezahlten Mentorenunterricht (vierzehntägig, vierstündig), der mit den Teilnehmern des im WS laufenden Grundkurses 'Bildkünste' durchzuführen ist. Es wird empfohlen, den eigenen Mentoren-Unterricht in der jeweilig anderen Woche, beginnend mit dem 16.10.2007, zu planen. Block, 4.10.-11.10. - Bode Museum
Erster Treffpunkt: 4.10.2007 um 10.00 Uhr vor dem Bodemuseum.
(4.10.) Eberhard König
Hier wird Gelegenheit im B.A.-Studiengang zu Kurzreferaten, im Magisterstudiengang zu Referaten gegeben, die als Leistungsnachweise einer "Exkursion im Hauptstudium" gelten.
Für die Kurzreferate gilt: Monographische Darstellung eines Werks oder einer kleinen Werkgruppe.
Für die Referate gilt: Gestalten Sie jeweils eine Führung vor Ort (nicht länger als 40 Minuten) und bereiten Sie dazu knapp gefasste Führungsblätter, möglichst bebildert, vor. Diese sind bis zum 18.10.2007 bei Herrn König abzugeben.
 
(13 546b)
S/HS -
Mentorenmodell: "Berliner Kunstbesitz", Teil 2 (2 SWS); WICHTIG! Beide Veranstaltungen (13 546a und 13 546b) können nur gemeinsam besucht werden. Sie sind verbunden mit eigenem unbezahlten Mentorenunterricht (vierzehntägig, vierstündig), der mit den Teilnehmern des im WS laufenden Grundkurses 'Bildkünste' durchzuführen ist. Es wird empfohlen, den eigenen Mentoren-Unterricht in der jeweilig anderen Woche, beginnend mit dem 16.10.2007, zu planen. Di 10.00-14.00, 14-tägl. - Gemäldegalerie (16.10.) Eberhard König
Der Leistungsnachweis erfolgt im B.A.- und Magisterstudiengang über Referat und Hausarbeit.
 
(13 540)
S/HS -
Bahnhofsarchitektur des 19. und 20. Jahrhunderts (2 SWS); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Beginn: 16.00 Uhr s. t.
(19.10.) Gisela Möller
Um 1830 entstand die Bahnhofsarchitektur als neue Bauaufgabe der Architekturgeschichte. Als Typen bildeten sich der End- oder Kopfbahnhof, der Durchgangsbahnhof und der Insel- oder Verbundbahnhof heraus. Charakteristisch ist die Zweiteiligkeit der Bahnhöfe in das Empfangsgebäude als Steinarchitektur und die große Zughalle aus Eisen und Glas. Das repräsentative Erscheinungsbild der Empfangsgebäude wurde im 19. Jahrhundert von den historistischen Stilen des Rundbogenstils, der Neorenaissance und des Neobarock geprägt. Das 20. Jahrhundert brachte die Betonung der Funktion der Empfangsgebäude und den zunehmenden Verzicht auf die große Halle. An ausgewählten Beispielen von Großstadtbahnhöfen in Europa und Nordamerika soll die Entwicklung der Bahnhofsarchitektur behandelt werden. Der Bogen wird sich von den Bauten der Pionierzeit bis 1830 über die Bahnhöfe des Historismus und der Jahrhundertwende bis hin zu den neuesten Bahnhöfen spannen. Darüber hinaus soll die städtebauliche Situation der Bahnhöfe thematisiert werden.
Einführende Literatur: Ulrich Krings, Bahnhofsarchitektur. Deutsche Großstadtbahnhöfe des Historismus. München 1985; Mihály Kubinszky, Bahnhöfe Europas. Ihre Geschichte, Kunst und Technik. Stuttgart 1969; Carroll L.V. Meeks, The Railroad Station. An Architectural History. New Haven 1956; Steven Parissien, Bahnhöfe der Welt. Eine Architektur- und Kulturgeschichte. München 1997 Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert. Frankfurt/M., Berlin 1979.
 
(13 542)
S/HS*) -
Architekturtheorie in der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (16.10.) Christiane Salge
Ausgehend von den ausgezeichneten Beständen der Rara-Sammlung der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts wird sich das Seminar mit den wichtigsten architekturtheoretischen Traktaten vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigen. Neben der Analyse dieser weitgehend im Original vorhandenen Architekturtraktate wird u.a. auch die Frage nach dem Verfasser und vor allem des Adressaten, für wen wurde der Text verfasst (Gelehrte, Bauherr/in, Architekten, Handwerker), sowie die Frage nach der Rezeption, also der Umsetzung der Texte bzw. der Bildtafeln in die konkrete, gebaute Architektur interessieren. Auch die vor allem ab dem späten 17. Jahrhundert zunehmend wichtiger werdenden Vorlagenwerke und Ornamentstiche werden in die Untersuchung miteinbezogen.
Die Ergebnisse des Seminars sollen in einer mit den Studierenden zusammen konzipierten kleinen Ausstellung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts präsentiert werden.
Literatur: Georg Germann, Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 19872; Hanno-Walter Kruft, Geschichte der Architekturtheorie, München 19913; Fritz Neumeyer, Quellentexte zur Architekturtheorie, München u.a. 2002; Architekturtheorie von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit einem Vorwort von Bernd Evers und einer Einführung von Christof Thoenes in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Köln u.a. 2003.
 
(13 543)
S/HS -
Hofkultur. Barockresidenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (17.10.) Christiane Salge
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, wie die Fürsten in der frühen Neuzeit mit den Mitteln der Kunst versucht haben, ihre politische Macht bzw. ihre politischen Ansprüche zu visualisieren. Dies soll exemplarisch anhand der wichtigsten geistlichen und weltlichen Residenzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in der Zeit zwischen 1600 und 1800 herausgearbeitet werden. Dabei wird nicht nur die Architektur der einzelnen Schlösser, sondern auch deren Ausstattung eine wichtige Rolle spielen. Auch die Ausgestaltung des gesamten höfischen Raumes mittels fürstlicher Zeichen (Bildung einer Residenzlandschaft, städtebauliche Eingriffe, Festkultur etc.) soll berücksichtigt werden.
Literatur: Ekhart Berckenhagen, Barock in Deutschland - Residenzen, Ausstellungskatalog Berlin 1966; Europäische Hofkultur im 16./17. Jahrhundert, Kongressakten Wolfenbüttel 1979, hg. von A. Buck u.a., Hamburg 1981, 3 Bde.; Wolfgang Braunfels, Die Kunst im Heiligen Römischen Bereich Deutscher Nation, (Bd. 1 und 2: Die weltlichen und die geistlichen Fürstentümer), München 1979-89; Zeichen und Raum. Ausstattung und höfisches Zeremoniell in den deutschen Schlössern der Frühen Neuzeit, hg. vom Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur, bearb. von Peter-Michael Hahn u.a., München/Berlin 2006 (= Rudolstädter Forschungen zur Residenzkultur 3)
 
Achtung: Raumänderung!
(13 570)
S/HS -
Inventions of the studio. Geschichte, Ikonographie, Fiktion (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (22.10.) Martin Schieder
„Das Atelier ist meist ein hoher Raum mit entsprechender Beleuchtung“, heißt es nüchtern im Lexikon der Kunst, Foucault hingegen zählt es zu den „esapces autres“. Tatsächlich ist das Atelier nie nur Werkstatt und Produktionsraum gewesen, in dem der Künstler seinen Schaffensakt vollzieht, sondern immer auch ein weltabgewandter Kultraum und privater Inspirationsraum, in dem er, von der Außenwelt zurückgezogen, nach dem unbekannten Meisterwerk sucht. Zugleich ist das Atelier Treffpunkt von Künstlern, Sammlern, Kritikern und Literaten, ein Ort, wo der Unternehmer Künstler seine neuesten Werke präsentiert. Die bildnerische Darstellung des Ateliers ist daher also immer Ausdruck des künstlerischen wie sozialen Selbstverständnisses. Maler wie Vermeer, Rembrandt, Courbet und Picasso haben es zu einem klassischen Bildthema erhoben, bevor Warhol aus ihm eine factory machte. Doch nicht nur in der Bildenden Kunst hat das Atelier als Thema Eingang gefunden, sondern auch in der Literatur (Balzac, Zola u.a.). In der Betrachtung ausgewählter Beispiele möchte das Seminar in die Geschichte, Gegenwart, Ikonographie und Fiktionen des Ateliers einführen. Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme eines Referates.
Einführende Literatur: Der Künstler als Kunstwerk: Selbstporträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hrsg. von Ulrich Pfisterer und Valeska von Rosen, Stuttgart 2005; Oskar Bätschmann: Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln 1997; Eva Mongi-Vollmer: Das Atelier des Malers: die Diskurse eines Raumes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Berlin 2004; Inventions of the studio, Renaissance to Romanticism, hrsg. von Michael Cole und Mary Pardo, Chapel Hill 2005; Katja Kleinert: Atelierdarstellungen in der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts, Petersberg 2006; Wettstreit der Künste: Malerei und Skulptur von Dürer bis Daumier (Ausstellungskatalog, München, Haus der Kunst; Köln, Wallraf-Richartz-Museum), hrsg. von Ekkehard Mai u. Kurt Wettengl, Wolfratshausen 2002.
 
(13 544)
S/HS -
Public Art (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Gregor Stemmrich
So knapp und einfach der Terminus „Public Art“ ausschaut, so komplex und schwierig sind doch die mit ihm verbunden Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit. Während man früher von „Kunst im öffentlichen Raum“ sprach und den „öffentlichen Raum“ dabei ganz unhinterfragt als städtischen Außenraum verstand, ist der Begriff der „Public Art“ aus diversen Diskursen über ein wünschenswertes Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit hervorgegangen, ohne jedoch eine Festlegung zu beinhalten. Zum einen gibt es auf Seiten der Kunstkritik eine starke Bewegung, die Kunst als „Art in the Public Interest“ propagiert, zum anderen wird vorsichtiger von „Art in the Public Sphere“ gesprochen. – Auf Seiten der Kunst hat seit den 60er Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Ortsspezifik (site specificity) stattgefunden. Es entwickelten sich Kunstformen, die den traditionellen Denkmalbegriff zugunsten von Formen der ästhetischen Intervention in öffentliche oder auch halböffentliche Räume ablehnten. Das Seminar wird diese diversen Entwicklungen sowohl auf der kunst-praktischen Ebene als auch auf der Ebene der theoretischen Reflexionen nachzeichnen.
Einführende Literatur: Öffentlichkeit. Geschichte eines kritischen Begriffs, hrsg. von Peter Uwe Hohendahl (u.a.), Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler, 2000
Public Art – Kunst im öffentlichen Raum, hrsg. von Florian Matzner, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2001
 
(13 545)
S/HS -
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Gregor Stemmrich
Der amerikanische Abstrakte Expressionismus gilt als die erste amerikanische Kunstbewegung von internationalem Rang. Tatsächlich führte diese Bewegung dazu, dass New York Paris als Zentrum avantgardistischer Kunst ablöste. Doch wurde der Terminus „abstrakter Expressionismus“ erst relativ spät geprägt und verdeckt den Umstand, dass die so benannte Kunst eine sehr lange Inkubationsphase hatte. Erst Ende der 40er Jahre gelangte Jackson Pollock zu seiner „Drip“-Methode, Barnett Newman zu seinen „Zips“, Mark Rothko zu seinen Farbfeldern. Doch arbeiteten diese Künstler zusammen mit vielen anderen seit den frühen 30er Jahren an einer neuen Bildlichkeit. Entsprechend divers sind die Einflussfaktoren, die hier zu verzeichnen sind. Sie reichen vom Surrealismus bis zum mexikanischen Muralismo, von den Kulten der indianischen Ureinwohner bis zum Zen-Buddhismus, und sind gleichzeitig Teil eines kulturellen Wandels, den die Entwicklung der USA von einer Agrarnation zur führenden Industrienation mit sich brachte. Das Seminar versucht, die Entwicklung neuer Strategien der ästhetischen Betrachteransprache im Zusammenhang mit den allgemeinen kulturellen Entwicklungen verstehbar zu machen.
Einführende Literatur: Serge Guilbaut: Wie New York die moderne Kunst gestohlen hat. Abstrakter Expressionismus, Freiheit und Kalter Krieg, Dresden: Verlag der Kunst, 1996. Stephen Polcari: Abstract Expressionism and the Modern Experience, New York: Cambridge University Press 1991.
 
(13 549)
S/ÜHS*) -
Texte der Jahrhundertwende: Wilhelm II.- Dehio - Mebes - Endell - Rathenau - Wortmann (2 SWS) (max. 8 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Stiftung Denkmalschutz (17.10.) Helmut Engel
 
(13 548)
S/ÜHS*) -
Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Do 18.30-20.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Bernd Wolfgang Lindemann
Die französische Malerei des Grand Siècle und des 18. Jahrhunderts ist in ihren Ausdrucksformen sehr vielfältig; sie umspannt einen weiten Bogen, unter dem die Rezeption Caravaggios ebenso zu finden ist wie der zunehmend durch theoretische Äußerungen begleitete Klassizismus, die galanten Szenen Watteaus und Lancrets ebenso wie die Genrebilder von Jean-Baptiste Siméon Chardin. Und nicht zuletzt war mit Antoine Pesne ein französischer Maler unmittelbar als Hofkünstler hier engagiert.
Berlin bietet sehr gute Gelegenheiten, die französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts in unmittelbarer Auseinandersetzung mit Originalen kennen zu lernen: neben der Gemäldegalerie besitzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten bekanntermaßen eine Fülle vorzüglicher Werke. Es liegt daher nahe, diesen Schatz in den Focus einer Lehrveranstaltung zu stellen.
Wie in den vorangegangenen Seminaren zur holländischen und zur flämischen Kunst wollen wir auch diesmal durch eingehendes Studium der Bilder (dies soll insbesondere auch Fragen der künstlerischen Technik beinhalten) den jeweiligen kunsthistorischen Ort der einzelnen Werke bestimmen. In diesem Zusammenhang werden „rein“ stilgeschichtliche Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie solche der Kunsttheorie – notwendigerweise übrigens, fallen doch in den Untersuchungszeitraum sowohl die Gründung der französischen Akademie wie die frühe Entfaltung der Kunstkritik.
Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(13 547)
S/ÜHS*) -
Zur Genese und Funktion nachmittelalterlicher Skulptur (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 13.30-15.00 - Bode Museum
Beginn 13.30 Uhr s.t.
(23.10.) Christian Theuerkauff
An Beispielen von Groß- und Kleinplastik religiösen wie profanen Themas aus dem 16.-18. Jh. werden Fragen des künstlerischen Entsehungsprozesses - 1. Entwurf - Bozetto, Modell - Ausführung -, der Ikonographie und auch des Kontextes u. a. in kirchlicher und profaner Architektur sowie in bestimmten Sammlungstraditionen erörtert, z. B. bei Hans Schwarz, B. Bandinelli, B. da Maiano, A. Vittoria, A. Quellinius d. Ä., G. Giuliani, L. Günther, J. B. Straub und G. R. Donner. - 2. Referate vor dem Original im Bode-Museum, dazu dann die Literaturangaben zu Beginn des Seminars.
 
13 551
Ü -
Mentorium für Magistrand/inn/en ; Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Tabea Metzel
Das Mentorium wendet sich an Examenskandidatinnen und –kandidaten der Magisterstudiengänge Kunstgeschichte, Kunstgeschichte Südasiens/ Indische Kunstgeschichte und ostasiatische Kunstgeschichte. Es richtet sich damit an Magistrandinnen und Magistranden aller Professoren sowie an Studierende der zweiten Hälfte des Hauptstudiums, denen es in Ergänzung zu den bestehenden Colloquien ein weiteres kontinuierliches Forum bieten möchte. Es wird auf arbeitstechnische wie auch auf inhaltliche und methodische Fragen und Probleme eingegangen, die sich in der Vorbereitung oder im Verlauf des Magisterprüfungsverfahrens und beim Verfassen einer längeren wissenschaftlichen Arbeit ergeben können. Vom Überwinden der formalen Hürden, der Planung der Prüfungsphasen über die Klausurvorbereitung, die thematische Eingrenzung und Strukturierung der Magisterarbeits- und Prüfungsthemen bis zur Diskussion einzelner Kapitel möchte das Mentorium konkrete und praktische Hilfestellung leisten. Dabei orientiert sich das Angebot an den Bedürfnissen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. In dieser Lehrveranstaltung kann kein Schein erworben werden.

Colloquien

13 552
C -
Colloquium ; Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (n. V.) Arwed Arnulf
 
Veranstaltung entfällt!
13 553
C -
Colloquium ; Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (n. V.) Werner Busch
 
13 554
C -
Colloquium ; Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (n. V.) Harold Hammer-Schenk
 
13 555
C -
Arbeitsgruppe "Spanische und Iberoamerikanische Kunstgeschichte" (2 SWS); Fr 17.00-20.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (26.10.) Margit Kern
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aus allen Studienniveaus, die an spanischer und lateinamerikanischer Kunstgeschichte interessiert sind. Bei den Arbeitsgruppentreffen werden Magisterarbeiten und Promotionsprojekte vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Darüber hinaus finden Gastvorträge statt. Ziel der Arbeitsgruppe ist, allgemein die Vernetzung untereinander zu fördern und ein Forum für spezifische Rechercheprobleme oder aktuelle Forschungsfragen in diesem Bereich zu schaffen. Übersicht über das aktuelle Programm der Arbeitsgruppe unter:
http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/khi/forschung/ag_spanische_ibero_kunst/index.shtml
 
13 556
C -
Colloquium ; Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (n. V.) Eberhard König
 
13 557
C -
Colloquium (4 SWS); Mo 18.00-22.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (n. V.) Klaus Krüger
Teilnahme für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en obligatorisch. Weitere Teilnehmer nur nach vorheriger persönlicher Rücksprache.
 
13 558
C -
Colloquium (2 SWS); Di 18.00-22.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (n. V.) Gregor Stemmrich
 
13 559
C -
Colloquium (2 SWS); Fr 16.00-19.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum)
Alternierend zu Hauptseminar (HS).
(n. V.) Gisela Möller
 
13 564
C -
Colloquium (2 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Martin Schieder

Erweitertes Lehrangebot (für Grund- und Hauptstudium)

Der Unterricht am 25.10. fällt aus und wird nachgeholt.
(14 488)
S -
Islamische Ikonographie (Das Seminar wendet sich in erster Linie an Studierende im Hauptstudium.
Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates (mit Bildmaterial), das später schriftlich auszuarbeiten ist.)
(2 SWS); (mit Referat und Hausarbeit 10 cr) Do 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
(18.10.) Sibylle Gottlöber
Das Seminar gibt zunächst eine Einführung in die islamische Ikonographie und die zugehörige Forschungsliteratur, und wendet sich dann der Epoche der Seldschuken (11. – 13. Jh.) zu.
Als Ausgangspunkt dient die kürzlich posthum erschienene Arbeit von Estelle Whelan (2006): The Public Image: Political Iconography in Medieval Mesopotamia, London. Weitere Lit. (z.T. auch als Einführung in die Thematik): O'Kane, Bernard (2005): The iconography of Islamic art, studies in honour of Robert Hillenbrand. Edinburgh. Hillenbrand, Robert (2005): Image and meaning in Islamic art, London.
 
(13 520)
S/Ü*) -
Kommunikation von Identität. Porträtmalerei in der Frührenaissance in Italien -Teil I (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie (18.10.) Stefan Weppelmann
Die Sammlung der italienischen Malerei der Berliner Gemäldegalerie besitzt eine Gruppe wichtiger früher Porträts, vor allem des 15. Jahrhunderts, die im Mittelpunkt des Seminars stehen sollen. Absicht der Veranstaltung ist, Entstehung und Entwicklung des autonomen Porträts als eigenständige Gattung der Malerei aufzuzeigen und im Blick auf andere künstlerische Medien und Kunstlandschaften ikonographisch wie formal zu kontextualisieren. Daher wird auch die nordalpine Porträtmalerei von van Eyck bis Dürer Berücksichtigung finden, außerdem sollen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts wie auch Medaillen und Skulpturen des Bodemuseums in das Programm eingebunden sein.
Die inhaltliche Struktur des Seminarverlaufs ergibt sich einerseits aus dem chronologischen Vorgehen, das die formale Evolution der Gattung sowie forschungs- und begriffsgeschichtliche Aspekte in den Blick fasst. Andernteils ergeben sich Leitfragen aus der Hervorhebung von Kategorien und Modi des Porträts. Zu fragen ist hier auch nach den möglichen Funktionen autonomer Bildnisse. Das Porträt wird insofern als Kommunikat von Familienbanden und sozialem Status, als Affirmation von Macht, Tugend oder Profession, aber auch in seinen Möglichkeiten emotionaler wie physischer Kennzeichnung des Dargestellten sowie seinen rhetorischen Strategien zur Betrachteransprache untersucht.
Eingeübt wird eine beschreibende Analyse originaler Kunstwerke; die Veranstaltung hat insgesamt einführenden Charakter und wird daher, soweit es das Thema zulässt, auch einen generellen Überblick zur italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts vermitteln. Sie richtet sich vornehmlich an Studenten des Grundstudiums.
Angesichts der Vielzahl der Objekte und Fragestellungen teilt sich das Seminar in zwei Teile und soll im kommenden Sommersemester fortgeführt werden.
Teil I: Vom Kanon der höfischen Kunst zum bürgerlichen Porträt. Zur Entwicklung des autonomen Bildnisses bis um 1450.
Teil II: Das Porträt als rhetorisches Konstrukt. Die Bildnismalerei der zweiten Hälfte des Quattrocento bis Giovanni Bellini
Einführende Literaturauswahl: J. Alzard, The Florentine Portrait, New York 1968. A. Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 (hier die einführenden Kapitel sowie den Abschnitt zum 15. Jahrhundert). G. Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985. L. Campbell, Renaissance Portraits. European Portrait-Painting in the 14th, 15th and 16th Centuries, New Haven/London 1990. J. Cranston, The poetics of portraiture in the Italian Renaissance, Cambridge 2000. K. Enekel (Hg.), Modelling the Individual. Biography and Portrait in the Renaissance, Amsterdam 1998.
E. Schaeffer, Das Florentiner Bildnis, München 1904. J. Shearman: Only connect…, Art and the Spectator in the Italian Renaissance 1992.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 529)
S/Ü*) -
Französische Malerei des 19. Jahrhunderts (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Alte Nationalgalerie (18.10.) Ulrike Boskamp
Anhand von Einzelbeispielen will die Übung an den Originalen der Nationalgalerie in die französische Malerei des 19. Jahrhunderts einführen.
Gleichzeitig und insbesondere wird die Beschreibung von Gemälden geübt werden, wobei besonderes Augenmerk auf die Maltechniken gerichtet werden soll.
Einführende Literatur: Nationalgalerie Berlin. Das 19. Jahrhundert. Katalog der Ausgestellten Werke, 2, 2002; Ausst.kat. Manet bis van Gogh: Hugo von Tschudi und der Kampf um die Moderne, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, München [u.a.] 1996; Ausst.kat. Frankreich in der Nationalgalerie, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, 2007.
 
(13 532)
S/Ü*) -
Praxis der Denkmalpflege (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Drachenberg
Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick in die praktische Denkmalpflege im Land Brandenburg geben. Die Studierenden werden dabei mit den geltenden gesetzlichen Grundlagen vertraut gemacht und beobachten deren Wirkungsbedingungen und Wirksamkeit in der Praxis. Dabei geht es um das Erkennen des Denkmalwertes (Inventarisation) und das Ausloten von Spielräumen zum Erhalt des Denkmalwertes bei Sanierungen (Praktische Denkmalpflege). Hierbei wird aus der Sicht des sanierungsverantwortlichen Architekten der Umgang mit der Denkmalsubstanz, der Umgang mit den Denkmalbehörden und der Umgang mit den Denkmalbesitzern thematisiert und geübt. Ziel ist es, Ursachen für Erfolge und Misserfolge denkmalpflegerischer Arbeit herauszuarbeiten und den Studierenden Strategien der eigenen zukünftigen denkmalpflegerischen Arbeit zu vermitteln.
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung bzw. nach Wunsch auch Benotung ist ein Referat im Seminar oder ein Beitrag auf der Exkursion, die in die Stadt Jüterbog führt. Es sollen anschließend nicht nur die inhaltlichen Probleme des Referates bzw. Beitrages, sondern auch die Qualität des Vortrages eingeschätzt werden.
 
(13 563)
S/Ü -
Kubismus (Übung vor Originalen in Berliner Museen) (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Museum Berggrün, Westlicher Stülerbau, Schlossstr.1, Charlottenburg (16.10.) Tobias Vogt
Der Kubismus gilt als ein Höhepunkt der Moderne und bildet eine der wichtigsten Voraussetzung für die nachfolgende Entwicklung von Malerei und Skulptur. Um 1910 reduzierten in Paris ansässige Künstler wie George Braque, Pablo Picasso, Juan Gris, Robert Delaunay oder Piet Mondrian ihre Bildgegenstände, vor allem Portraits und Stillleben, zugunsten kubistischer, zumeist farblich zurückhaltender Kompositionen aus abstrakten geometrischen Lineaturen und Flächen.
Die Studierenden sollen jeweils ein einzelnes, dem Kubismus zugeordnetes Werk aus den Berliner Museumsbeständen im Referat genau beschreiben und in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche kubistischen Elemente in der Zeichnung, Skulptur oder im Gemälde zur Anschauung kommen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Kubismus in Facetten aufzuschlüsseln, die Abstand suchen zu den kunsthistorisch kanonisierten Untergruppen (analytischer, synthetischer, orphischer, etc. Kubismus), und stattdessen Begriffe wie Ambivalenz, Inversion, Kippfigur, Temporalität, Transparenz oder Vielansichtigkeit zu diskutieren. Die Gegenwart der Originale in den Ausstellungsräumen (vor allem Museum Berggrün, Neue Nationalgalerie) verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Übernahme eines Referats ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Kat. Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggrün, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996. – Nicolaj van der Meulen, Transparente Zeit. Zur Temporalität kubistischer Bilder, München 2002.
 
(13 568)
S/Ü -
Westeuropäische Malerei des 17. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie (Übung vor Originalen) (3 SWS) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-18.00, 14-tägl. - s. A. (17.10.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von v. a. flämischen und französischen sowie von spanischen Gemälden des Barock, die alle auf sehr individuelle Weise auf die italienische Kunstreform um 1600 (die Akademie der Carracci, Caravaggio) reagierten. Mit Rubens und Poussin stehen dabei jene Protagonisten dieses ‚Jahrhunderts der großen Maler’ im Mittelpunkt, die in der Folge wie Antipoden die theoretische Selbstvergewisserung der europäischen Malereitradition begleiten werden. Bei der Beschreibung und Interpretation der einzelnen Werke wird ein besonderer Akzent natürlich auf jenen Aspekten liegen, die sich nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das ‘sprechende’ oder auch irritierende Detail).
Die Übung wird thematisch ergänzt durch eine Tagesexkursion zur Dresdner Gemäldegalerie (Termin nach Vereinbarung).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart. Anforderungen für den Schein: mündliches Referat.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Gemäldegalerie Berlin – 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
 
(13 550)
K/Ü*) -
Bibliographieren und Bildrecherche im Internet (Teilnehmerbegrenzung: max. 5 B.A.-Studierende und max. 5 Magister-Studierende) (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 340 (Medienraum) (16.10.) Maximilian Benker
Das Angebot an fachspezifischen Informationen für Kunsthistoriker im Internet ist heute bereits sehr groß aber bezüglich der Qualität auch äußerst heterogen. Die für das Studium relevanten Angebote und Möglichkeiten im Netz ausfindig zu machen und auf ihre sinnvolle Verwendbarkeit hin zu analysieren, wird das Ziel dieser Lehrveranstaltung sein. Den Schwerpunkt werden die bibliografische Recherche und die Bildrecherche im Internet bilden. Ebenso werden die teilweise umfangreichen internetbasierten e-Learning-Angebote der Kunstgeschichte, die zahlreichen Web-Präsentationen von Museen, kunsthistorischen Institutionen und wiss. Forschungsprojekten untersucht. Der Scheinerwerb erfolgt durch die Übernahme eines Referates und durch im Verlauf des Semesters zu absolvierende Rechercheübungen.
Für das ABV-Modul „Bildwissenschaft und Neue Medien“ muss im Sommersemester 2008 die Übung „Inventarisierungsprogramme und computergestützte Datenerfassung“ besucht werden.

Magisterstudiengang Kunstgeschichte Südasiens / Indische Kunstgeschichte

(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.
 
13 661
HS -
Shiva: Mythologie, Kunst und Kult (2 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Christian Luczanits
Der hinduistische Gott Shiva hat eine lange Geschichte, viele Formen und einen ambivalenten Charakter. Shiva ist Schützer und Rächer, Asket und Liebhaber, Schöpfer und Zerstörer. Auf Basis von Stella Kramrischs umfassenden Arbeit zu Shiva in der Literatur werden seine in der darstellenden Kunst vorkommenden Formen und deren Bedeutung und Entwicklung im Detail besprochen.
Literatur: Kramrisch, S. (1981). The Presence of Siva. Princeton, New Jersey: Princeton Univeristy Press.
 
13 662
HS -
Der Stupa von Kaganhalli ; Do 16.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Harry Falk,
Christian Luczanits
In den späten 90iger Jahren wurde bei Sannati, südlich von Gulbarga, Karnataka, ein weitgehend vollständiger Stupa aus der Satavahana-Zeit (1. Jhd. v. – 4. Jhd.) mit zahlreichen Reliefs, Skulpturen und Inschriften ausgegraben. Auf Basis einer vor sechs Jahren erstellten Dokumentation dieses sensationellen und bisher unpublizierten Fundes werden der Stupa und seine Inschriften im Detail vorgestellt und besprochen. Dabei werden stilistische Vergleiche und die Paläographie der Inschriften für die Erarbeitung einer relativen chronologischen Ordnung der Ausstattung, und damit einer Rekonstruktion der Baugeschichte, genutzt. Kunst und Inschriften werden auch hinsichtlich ihrer historischen und religösen Inhalte ausgewertet.
Literatur: Knox, R. (1992). Amaravati, Buddhist Sculpture from the Great Stupa. London: British Museum Press. Rosen Stone, E. (1994). The Buddhist Art of Nagarjunakonda.Delhi: Motilal Banarsidass.
IndoSkript http://userpage.fu-berlin.de/~falk/
 
13 663
PS -
Das Akbarname, das Tuzuk-e-Jahangiri und das Padshahname (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum) (s. A.) Friederike Weis
Die illustrierten Chroniken der drei aufeinanderfolgenden Moghulherrscher Akbar, Jahangir und Shah Jahan sollen vergleichend untersucht werden. Dabei liegt das Augenmerk zum einen auf der Frage nach der Umsetzung des Textes im Bild und zum anderen auf dem Versuch, stilistische Eigenheiten der inschriftlich genannten Maler herauszuarbeiten. Während von dem Akbarname Abu’l Fazls zwei nahezu intakte illustrierte Handschriften vorliegen, sind einzelne Illustrationen zu dem
von Jahangir selbst verfassten Tuzuk-e Jahangiri weltweit in Sammlungen verstreut. Das in der Royal Library im Windsor Castle befindliche Padshahname von Abdul-Hamid Lahori ist das einzig erhaltene Exemplar von Shah Jahans Chronik, das zeitgenössische Miniaturen enthält.
Literatur: Michael Brand und Glenn D. Lowry,Akbar’s India. Art from the Mughal City of Victory, New York 1985; Susan Stronge, Painting for the Mughal Emperor: The Art of the Book 1560-1660, London 2002; Wheeler M. Thackston (Hrsg. und Übers.), The Jahangirnama: Memoirs of Jahangir, Emperor of India, New York 1999; Milo C. Beach und Ebba Koch:King of the World. The Padshahnama. An Imperial Manuscript from the Royal Library, Windsor Castle, London 1997.
 
13 664
PS -
Kunst der Khmer (2 SWS); n. V. - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum) (n. V.) Wiebke Lobo
Beginnend mit dem 6. Jahrhundert n. Chr. werden zunächst die Grundlagen der Angkor-Kultur vorgestellt, um dann schwerpunktmäßig die brahmanischen und buddhistischen Tempelanlagen, Steinreliefs, Skulpturen und Bronzefiguren aus dem 9. bis 13. Jahrhundert zu behandeln. Dazu wird die reiche Epigraphie als wichtigste Informationsquelle herangezogen.
Literatur: Angkor - Göttliches Erbe Kambodschas. Ausstellungskatalog, Hrsg.: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2006. Bhattacharya, Kamaleswar: “Les Religions brahmaniques dans l´ancien Cambodge d´après l´épigraphie et l´iconographie”, PEFEO XLIX, Paris 1961. Boisselier, Jean: Manuel d´Archéologie d´Extême-Orient. Teil I: Asie du Sud-Est. Le Cambodge, Paris 1966. Bunker, Emma C./Latchford, Douglas: Adoration and Glory. The Golden Age of Khmer Art, Chicago 2004. Coedès, George: Inscriptions du Cambodge– Collection de textes et documents sur l´Indochine II, Vol. I-VII, Hanoi, Paris. Giteau, Madeleine: Khmer – Kunst und Kultur von Angkor, Fribourg 1969. Giteau, Madeleine: Angkor, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1976. Golzio, Karl-Heinz: Geschichte Kambodschas, München 2003 (Verlag C.H. Beck). Jessup, Helen Ibbitson/Zéphir, Thierry (Hrsg.): Sculpture of Angkor and Ancient Cambodia. Millenium of Glory, Washington 1997. Mazzeo, Donatella/Antonini, Chiara Silvi: Angkor, Wiesbaden 1972. Roveda, Vittorio: Khmer Mythology, London 1997.
 
13 665
PS -
Weibliche Gottheiten im Tantrismus (2 SWS); Di 14.00-16.00 oder Block Di 14.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum) (s. A.) Isabell Johne
Weibliche Gottheiten stehen im Hinduismus als auch im Buddhismus für Dynamik und Aktivität. Sie garantieren Fruchtbarkeit und materiellen Wohlstand, beschützen die Nachkommen vor Krankheit und Tod, bewahren transzendentes Wissen unterstützten als Patronin die Wissenschaft und die schönen Künste. Im Tantrismus werden sie oft aus dem jeweils anderen Pantheon adaptiert oder haben ihr Wurzeln in der religiösen Kultur der indigenen Bevölkerung Südasiens. In dieser Übung sollen Ursprung, Entwicklung und Ikonographie dieser Göttinnen im Raum Indien und Nepal eruiert werden.
Einführende Literatur: Kinsley D. Hindu Goddesses. New Delhi 1986. MALLMANN, Marie-Thérèse de Introduction à l’iconographie du tântrisme Bouddhique. Paris 1975. Merz, B. Wild Goddess and Mother of us all. Wild Goddesses in India and Nepal. Studiosa Religiosa Helvetica. Jahrbuch 96, vol. 2. Bern, Berlin, Frankfurt a. M. 1996.
 
13 666
HS -
Das Ramayana im Bild (Steinreliefs und Malereien) (2 SWS); Mi 12.00-13.30 - Ethnologisches Museum Fabeckstr. 14-16, Kl. VS (Kleiner Vortragsaal) (s. A.) Adalbert Gail
Das Ramayana hat von altindischer Zeit bis heute nichts von seiner Popularität eigebüßt. Als Dichtung homogener als das Mahabharata wird es bei feierlichen Anlässen (Durgapuja) rezitiert und szenisch aufgeführt. Nicht nur in Indien, auch in Südostasien. In Thailand erfreut es sich als Schattenspiel großer Beliebtheit. Künstlerisch erscheint das Ramayana vorzugsweise als Reliefreihen an Hindutempeln oder als Illustrationen zu Handschriften des Textes.
Literatur: Banerjee, P. Rama in Indian literature, art &thought. Delhi: Sundeep Prakashan, 1986. Bhatt, G. H, (ed.) The Valmiki-Ramaya.a. 7 vols. Baroda (India): Orient. Inst, 1960–1975. Goldman, Robert P. The Ramaya.a of Valmiki : an epic of ancient India. Princeton, N.J: Univ. Press, 1984 ff.
 
(13 551)
Ü -
Mentorium für Magistrand/inn/en ; Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Tabea Metzel
Das Mentorium wendet sich an Examenskandidatinnen und –kandidaten der Magisterstudiengänge Kunstgeschichte, Kunstgeschichte Südasiens/ Indische Kunstgeschichte und ostasiatische Kunstgeschichte. Es richtet sich damit an Magistrandinnen und Magistranden aller Professoren sowie an Studierende der zweiten Hälfte des Hauptstudiums, denen es in Ergänzung zu den bestehenden Colloquien ein weiteres kontinuierliches Forum bieten möchte. Es wird auf arbeitstechnische wie auch auf inhaltliche und methodische Fragen und Probleme eingegangen, die sich in der Vorbereitung oder im Verlauf des Magisterprüfungsverfahrens und beim Verfassen einer längeren wissenschaftlichen Arbeit ergeben können. Vom Überwinden der formalen Hürden, der Planung der Prüfungsphasen über die Klausurvorbereitung, die thematische Eingrenzung und Strukturierung der Magisterarbeits- und Prüfungsthemen bis zur Diskussion einzelner Kapitel möchte das Mentorium konkrete und praktische Hilfestellung leisten. Dabei orientiert sich das Angebot an den Bedürfnissen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. In dieser Lehrveranstaltung kann kein Schein erworben werden.

Magisterstudiengang Ostasiatische Kunstgeschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

Achtung: Raumänderung!
(13 600)
V -
Kunst an der Seidenstraße (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (16.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Die Seidenstraße – erst 1877 von dem deutschen Geographen Ferdinand von Richthofen nach einem der wichtigsten Handelsgüter, der Seide, als solche bezeichnet – ist der älteste Handelsweg zwischen Ostasien und dem Mittelmeer. Sie gilt als das Symbol der Verbindung und Begegnung zwischen den Kontinenten: Unzählige Händler und Soldaten, Diplomaten und Spione sowie Mönche und Missionare zogen durch die Jahrhunderte hinweg durch ihre Oasen, Wüsten und Handelsmetropolen. Dieser Strom an Reisenden förderte nicht nur den Austausch von Gütern, sondern führte auch zur Verbreitung von Religionen.
In dieser Veranstaltung werden anhand der archäologischen Funde aus Zentralasien, China, Korea und Japan unterschiedliche Themen und ihre regionalen Darstellungsweisen behandelt: z. B. Karawanen an der Seidenstraße; Begegnungen von Buddhisten, Manichäern und Christen; Diplomatie und Politik an der Seidenstraße; Unterhaltungskultur an der Seidenstraße; Weißes Gold – Steinzeug und Porzellan; Glaswaren; Silber- und Goldarbeiten; Mode sowie Ess- und Körperkultur.

Grundstudium

Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Hauptstudium

Achtung:Raumänderung!
(13 604)
S/HS -
Kunst des Chan/Seon/Zen-Buddhismus (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Hinter dem Mode-Begriff „Zen“ verbirgt sich eine tiefgründige buddhistische Schule, deren Lehre und Ethik seit dem 6. Jh. bis heute in Ostasien als eine wichtige geistige Strömung viele kulturelle „Spuren“ hinterlassen hat. In dieser Veranstaltung soll versucht werden, diese „Spuren“ als unmittelbarer Ausdruck der Spontaneität und geistigen Souveränität der Suchenden in der Meditationslehre [dhyana-chan (chin.), seon (kor.) und zen (jap.)] und als Zeugnisse ihrer Erfahrungen zu verstehen. Entstehungsprozesse, die Wirkung unterschiedlicher Kunstformen sowie ihre Funktion und ihre ästhetischen Werte werden hinterfragt und ausführlich diskutiert. An einem Scheinerwerb interessierte Studierende des Magisterstudiums und die BA-Studierenden (5. Semester) sollten sich unbedingt vor Seminarbeginn auf der Referatthemenliste eingetragen haben.
 
13 620
HS -
Success story oder verkrustete Akademie ? Malerei der Kano-Schule (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Museum für Asiatische Kunst, Kleiner Vortragssaal, Takustr. 40 (17.10.) Alexander Hofmann
Gegenstand und Zielsetzung: Maler der im 16. Jahrhundert entstandenen Kano-Schule und affiliierter Malwerkstätten be-setzten während der Tokugawa-Zeit (1600-1868) nahezu monopolistisch die Stellungen als „Hofmaler“ der Tokugawa-Shogune und der Provinzfürsten in Japan. Ihr charakteristischer Malstil sowie standardisierten Motive dominierten nahezu dreihundert Jahre die Repräsenta-tionskunst in der Hauptstadt Edo wie auch in den Provinzen. Zeitgenössische Konkurrenten kritisierten insbesondere die späteren Vertreter (18./19.Jh.) als innovationslose Akademie und die kunsthistorische Forschung hat sich, diesem Urteil folgend, jahrzehntelang ausschließlich auf herausragende Kano-Maler des 16./17. Jh. konzentriert. Erst in den letzten Jahren ist eine Neubewertung der organisatorischen Leistung des Schul- und Werkstattverbundes zu ver-zeichnen, welche seine in der Weltkunst nahezu einmalige Dominanz der visuellen Kultur des Landes erst ermöglichte. Mit der verstärkten Aufmerksamkeit öffnet sich auch der Blick für die individuellen Leistungen und graduellen Neuerungen der späten Kano-Schule.
Das Seminar sucht den andauernden kunsthistorischen Diskurs anhand eines Überblicks über die Entwicklung der Schule von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis zu ihrer Auflösung und Integration einzelner Vertreter in die moderne Kunstakademie nachzuzeichnen.
Einführende Literatur: Croissant, Doris: Die Bedeutung des Iemoto-Systems für die Malerei der Edo-Zeit. In: Adalbert Gail (Hg.): Künstler und Werkstatt in den orientalischen Gesellschaften. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1982, 193-206. Jordan, Brenda G. / Weston, Victoria (Hg.): Copying the Master and Stealing His Secrets – Talent and Training in Japanese Painting. Honolulu: University of Hawaii Press 2003. Takeda Tsuneo: Kanoha kaiga shi. Tôkyô: Yoshikawa Kôbunkan 1995.Tôkyô National Museum: Kano-ha no kaiga. Ausstellungskatalog 1981.
 
Achtung: Raumänderung!
13 621
HS -
„Landschaft im Stil von …“ Traditionen und Orthodoxie in der chinesischen Landschaftsmalerei (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (25.10.) Juliane Noth
Das Malen im Stil eines alten oder in seltenen Fällen auch eines zeitgenössischen Meisters ist eine zentrale Praxis in der chinesischen Gelehrtenmalerei. Das Seminar wird die wichtigsten Stile und Stil-Elemente in ihrer historischen Entwicklung behandeln; außerdem soll untersucht werden, welche inhaltlichen Konnotationen das Malen in einem bestimmten Stil bzw. die Referenz auf einen bestimmten Meister hatte.
 
13 622
HSÜ -
Übung vor Originalen (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (25.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Das Ziel dieser praxisorientierten Übung ist es, Auge und Bildgedächtnis zu schulen. Anhand ausgewählter Originale im Museum für Asiatische Kunst wird das Beschreiben, Analysieren sowie Interpretieren einzelner Werke geübt und Qualitätsmerkmale ausgemacht.
Neben den verschiedenen methodischen Herangehensweisen an die unterschiedlichen Kunstgattungen soll insbesondere auch die Art und Weise der Präsentation von Objekten in den Ausstellungsräumen behandelt werden.
 
(13 551)
Ü -
Mentorium für Magistrand/inn/en ; Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (18.10.) Tabea Metzel
Das Mentorium wendet sich an Examenskandidatinnen und –kandidaten der Magisterstudiengänge Kunstgeschichte, Kunstgeschichte Südasiens/ Indische Kunstgeschichte und ostasiatische Kunstgeschichte. Es richtet sich damit an Magistrandinnen und Magistranden aller Professoren sowie an Studierende der zweiten Hälfte des Hauptstudiums, denen es in Ergänzung zu den bestehenden Colloquien ein weiteres kontinuierliches Forum bieten möchte. Es wird auf arbeitstechnische wie auch auf inhaltliche und methodische Fragen und Probleme eingegangen, die sich in der Vorbereitung oder im Verlauf des Magisterprüfungsverfahrens und beim Verfassen einer längeren wissenschaftlichen Arbeit ergeben können. Vom Überwinden der formalen Hürden, der Planung der Prüfungsphasen über die Klausurvorbereitung, die thematische Eingrenzung und Strukturierung der Magisterarbeits- und Prüfungsthemen bis zur Diskussion einzelner Kapitel möchte das Mentorium konkrete und praktische Hilfestellung leisten. Dabei orientiert sich das Angebot an den Bedürfnissen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. In dieser Lehrveranstaltung kann kein Schein erworben werden.

Colloquien

Achtung: Raumänderung!
13 639
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (22.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch

Altertumswissenschaften (WE 3)

Studienfachberatung für Bachelorstudiengang 'Altertumswissenschaften'

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Dominik Bonatz
Praktikumsbeauftragter: Dr. Hans-Jörg Nüsse

Einführungsveranstaltung in den Bachelorstudiengang 'Altertumswissenschaften'

Vorbesprechung: Mi, 10.10., 12.00 Uhr c.t. - Habelschwerdter Allee 45 (Silberlaube), Raum JK 33/111

Orientierungsveranstaltung für die Profilbereiche 'Altorientalistik' und 'Vorderasiatische Archäologie'

Vorbesprechung: Mi, 10.10., 17.00 Uhr - Institut für Altorientalistik und Institut für Vorderasiatische Archäologie, Hüttenweg 7, 14195 Berlin, Hs (Hörsaalcontainer im Garten).

Orientierungsveranstaltung für den Profilbereich 'Prähistorische Archäologie'

Vorbesprechung: Fr, 12.10., 17.00 Uhr - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, 14195 Berlin, Hörsaalcontainer im Garten

Orientierungsveranstaltung für den Profilbereich 'Klassische Archäologie'

Vorbesprechung: Di, 16.10., 17.00 Uhr - Abguß-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 39 b, 14059 Berlin-Charlottenburg

Orientierungsveranstaltung für den Profilbereich 'Ägyptologie'

Vorbesprechung: Mi, 17.10., 17.00 Uhr - Seminar für Ägyptologie, Altensteinstr. 33, 14195 Berlin, Bibliothek des Seminars


Studienfachberatung für Magisterstudiengänge

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Stephan Seidlmayer

Institut für die Sprachen und Kulturen Südasiens

Einzelberatung

  • Indische Philologie: nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-55171

Ägyptologisches Seminar

Einzelberatung

  • nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53019 und Telefonnummer:838-53440

Institut für Altorientalistik

Einzelberatung

  • nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53347

Institut für Vorderasiatische Archäologie

Einzelberatung

  • nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-52057

30-LP-Modulangebot der Indischen Philologie

Modul: Hindi I

13 670
V -
BA Hindi-Grundkurs (1a) (1 SWS); Mo 8.00-9.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Dirk Lönne
Einführung ins Hindi für Studierende ohne Vorkenntnisse. Im Mittelpunkt des Unterricht steht die Vermittlung der Schrift sowie die Einführung in Lexik und Grammatik des Hindi. Der Kurs wird am Ende des Semesters mit einer
Klausur abgeschlossen.
Die Lehr- und Übungsmaterialien werden im Semesterverlauf ausgehändigt werden.
 
13 670a
Ü -
BA Hindi-Grundkurs (1a) (1 SWS); Mo 9.00-10.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Dirk Lönne
S. Vorlesung 13 670.

Modul: Hindi II

13 671
V -
BA Hindi-Grundkurs (2a) (1 SWS); Mo 10.00-11.00 - Königin-Luise-Str. 27, Seminarraum   Dirk Lönne
Fortsetzung des GK 1b aus dem SS07. Der Kurs konzentriert sich auf die weiterführende Vermittlung von Grammatik und Lexik verbunden mit Text- und Sprachübungen. Der Kurs wird am Ende des Semesters mit einer Klausur abgeschlossen.
Die Lehr- und Übungsmaterialien werden im Semesterverlauf ausgehändigt werden.
 
13 671a
Ü -
BA Hindi-Grundkurs (2a) (1 SWS); Mo 11.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34 a, Seminarraum   Dirk Lönne
S. Vorlesung 13 671

Modul: Sanskrit I

13 673
V -
BA Einführung in das Sanskrit (1a) (1 SWS); Di 14.00-15.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum) (23.1.) Caren Dreyer
Qualifikationsziele und Inhalte: Das Modul vermittelt die grundlegenden Kenntnisse des Sanskrit. Die Studierenden werden mit der Schrift vertraut gemacht und mit der Grammatik. Auf der Basis eines Grundwortschatzes können sie einfache Sätze lesen, verstehen, grammatikalisch analysieren und selbst bilden. Im Modul werden in Vorlesungen und Übungen alle Arten der Kommunikation (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben) in Gruppenarbeit erarbeitet und geübt. Wert wird auf die korrekte Aussprache gelegt. Neben dem Spracherwerb werden die grundlegenden Begriffe und Methoden der indischen Philologie vermittelt sowie in die Geschichte der Genres der indischen Literatur eingeführt.
Das Lehrbuch von Thomas Lehmann wird zu Beginn in Kopie erhältlich sein.
Zu Ablauf und Prüfungsformen s. den Studienverlaufsplan und die Prüfungsordnung, die über unsere Instituts-homepage einzusehen ist.
 
13 673a
Ü -
BA Einführung in das Sanskrit (1a) (1 SWS); Di 15.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Caren Dreyer
s. Vorlesung 13673

Modul: Sanskrit II

13 672
V -
BA Einführung in das Sanskrit (2a) (1 SWS); Fr 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)
Zeitangabe gilt erstmal nur für die zweite Unterrichtswoche
  Harry Falk
Qualifikationsziele und Inhalte: Das Modul vermittelt die grundlegenden Kenntnisse des Sanskrit. Die Studierenden werden mit der Schrift vertraut gemacht und mit der Grammatik. Auf der Basis eines Grundwortschatzes können sie einfache Sätze lesen, verstehen, grammatikalisch analysieren und selbst bilden. Im Modul werden in Vorlesungen und Übungen alle Arten der Kommunikation (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben) in Gruppenarbeit erarbeitet und geübt. Wert wird auf die korrekte Aussprache gelegt. Neben dem Spracherwerb werden die grundlegenden Begriffe und Methoden der indischen Philologie vermittelt sowie in die Geschichte der Genres der indischen Literatur eingeführt.
Das Lehrbuch von Thomas Lehmann wird zu Beginn in Kopie erhältlich sein.
Zu Ablauf und Prüfungsformen s. den Studienverlaufsplan und die Prüfungsordnung, die über unsere Instituts-homepage einzusehen ist.
 
13 672a
Ü -
BA Einführung in das Sanskrit (2a) (1 SWS); Fr 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34 a, s. A.
s.o.
  Harry Falk
S. Vorlesung 13 672.

Modul: Indische Kulturgeschichte

13 674
V -
Indische Kulturgeschichte (1a) (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 27   Harry Falk

Bachelorstudiengang Altertumswissenschaften A (Studien- und Prüfungsordnung vom 30.9.2005)

Integrativer Bereich

Integratives Einführungsmodul I (Grundlagen der Altertumswissenschaften I)

13 699a
V -
Einführung in die Altertumswissenschaften (6 SWS); Mo, Di und Mi 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1a (Hörsaal) (15.10.) Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Maria Czichon,
Raiko Krauß,
Hartmut Kühne,
Jürgen Osing,
Stephan Seidlmayer,
Lorenz Winkler-Horacek
Das Modul verschafft den Studierenden einen Überblick über die Fachrichtungen Klassische und Prähistorische Archäologie, Altorientalistik, Vorderasiatische Archäologie und Ägyptologie. Sie erkennen erste disziplinenübergreifende Zusammenhänge und erlangen die Fähigkeit zur Beurteilung der jeweils fachspezifischen Kompetenzen im Verhältnis zu verwandten Disziplinen.
Das Modul liefert einen forschungsgeschichtlichen Überblick auf die in den genannten Fachrichtungen behandelten kulturellen, zeitlichen und geographischen Räume. Klassifikationsbegriffe werden vorgestellt und eine Einführung in den Bereich Quellen und Quellenkritik geboten.
 
13 699b
Ü -
Übung zur 'Einführung in die Altertumswissenschaften' (13699a) (1 SWS); Mi 14.00-16.00, 14-tägl. - in den jeweiligen Instituten (17.10.) Carolin Jauß,
Robert Schiestl,
Stefan Suhrbier,
Marianne Tabaczek,
Grégory Chambon

Integratives Themenmodul

13 908
Ü/S -
Naukratis im Spiegel der griechischen Kolonisation: Eine griechische Handelsstation in Ägypten (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (18.10.) Udo Schlotzhauer
Neuere Forschungen zu den Funden aus Naukratis haben die Diskussionen zur griechischen Handelsstation am kanopischen Nilarm wieder belebt. Erweiterte naturwissenschaftliche Analysetechniken und die Einbeziehung bisher vernachlässigter Fundgattungen des 7. und 6. Jhs. v. Chr. konnten die Funde und Befunde zur Frühphase der griechischen Präsenz in Ägypten auch ohne neue Grabungen präzisieren.
Im Seminar wird die „besondere“ Stellung von Naukratis innerhalb der griechischen Kolonisation mit Blick auf ganz Ägypten, die benachbarten Regionen der Levante und Nordafrika beleuchtet. Dabei werden verschiedene archäologische Gattungen angesprochen und ihre historischen Interpretationsmöglichkeiten bewertet.
Literatur:
allgemein: J. Boardman, Greeks Oversees. Their Early Colonies and Trade4 (1999/repr. 2000) dt. Übersetzung = Kolonien und Handel bei den Griechen. Vom späten 9. bis zum 6. Jh. v. Chr. (1981) besonders 138-155 (Naukratis).
speziell: A. Möller, Naukratis. Trade in Archaic Greece (2000). U. Höckmann – D. Kreikenbom (Hrsg.), Naukratis. Die Beziehungen zu Ostgriechenland. Ägypten und Zypern in archaischer Zeit. Akten der Table Ronde in Mainz, 25.-27. November 1999 (2001). A. Villing – U. Schlotzhauer (Hrsg.), Naukratis: Greek Diversity in Egypt. Studies on East Greek Pottery and Exchange in the Eastern Mediterranean, The British Museum Research Publication 162 (2006). G. Nick, Zypro-ionische Kleinplastik aus Kalkstein und Alabaster, Archäologische Studien zu Naukratis I (2007). U. Höckmann – W. Koenigs, Zyprisch-griechische Kleinplastik: Kouroi, andere Figuren und plastisch verzierte Gefäße – Archaische griechische Bauteile, Archäologische Studien zu Naukratis II (2007).
 
13 714
Ü//S/HS -
Ägypten und Nubien von der späten Prähistorie bis in die napatanische Zeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Stephan Seidlmayer
Teil 1 des Integrativen Themenmoduls.
Die Lehrveranstaltung kann von Studierenden im Magister-Studiengang als HS belegt werden.
 
13 758
S/Ü -
Babylon: Vom Befund zur Ausstellung (2 SWS) (6 cr) (10 LP) (max. 6 Teiln.); Vorbesprechung: Di, den 16.10.2007, 11.30 Uhr - Container Hüttenweg 7, Block, s. A. - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum)
Voraussetzung für eine Teilnahme am zweiten Teil der Übung im Sommersemester ist die erfolgreiche Teilnahme am ersten Teil der Übung im Wintersemester.
(16.10.) Bernd Müller-Neuhof
In dieser Veranstaltung sollen Grundlagen für die Vorbereitung einer Ausstellung vermittelt werden.
Die vom 26. Juni bis 5. Oktober 2008 in Berlin stattfindende Babylonausstellung dient dabei als Anschauungsobjekt. Um einen Einblick in die Thematik zu gewinnen, wird der Verlauf der babylonischen Kulturgeschichte durch das Verfassen von Kurzreferaten zu einigen Ausstellungsabschnitten erarbeitet, was vor allem im Wintersemester erfolgt. Im praktischen Teil der Übung im Winter- und Sommersemester werden Objektbeschriftungen für die Ausstellung verfasst. Im Sommersemester sollen außerdem die Grundlagen der Besucherführung erlernt werden.
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Studierende der Profilbereiche Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie, jedoch sind auch Interessenten anderer Profilbereiche willkommen. Die Zahl der Plätze ist auf 12 Personen begrenzt, davon stehen 6 für Absolventen der Magisterstudiengänge Altorientalistik bzw. Vorderasiatische Archäologie zur Verfügung . Voranmeldung ist im Sekretariat Altorientalistik erforderlich.
 
13 875
S -
Umwelt und Ernährung aus Sicht der Archäobotanik (Integratives Themenmodul: Archäobiologie) (3 SWS) (10 LP) (max. 40 Teiln.); (Mit Klausur) Block, 11.1.-15.2., 9.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
6 Termine jeweils Freitag.
(18.1.) Cornelia Becker,
Reinder Neef
Archäobotanik ist Teil der ökologischen Archäologie und umfaßt das Studium von Pflanzenresten, die in Siedlungen und Lagerplätzen bzw. in deren Umkreis entdeckt werden können. Prinzipiell sind dies sowohl makroskopische (Samen, Früchte und Holz) als auch mikroskopische Pflanzenreste (Pollen, Sporen und Phytolithen). Die Schwerpunkte im Wintersemester werden auf Aspekten der Erhaltung archäobotanischer Reste und der Methodik der Probenentnahme liegen sowie Beispiele aufzeigen, anhand derer die Ernährung und Agrarwirtschaft, der Handel und die Umwelt einer Siedlung rekonstruiert werden können.
Als vorbereitende Lektüre möchte ich hinweisen auf Zohary, D. &M. Hopf, Domestication of plants in the Old World (Clarendon Press, Oxford 2000), ein guter Überblick zum heutigen Forschungsstand und auf das Handbuch von Jacomet, S. &A. Kreuz, Archäobotanik. Aufgaben, Methoden und Ergebnisse vegetations- und agrargeschichtlicher Forschung (Ulmer Verlag, Stuttgart 1999).
 
13 876
Ü -
Die Geschichte der Haustiere, erschlossen aus archäozoologischen Quellen (Integratives Themenmodul Archäobiologie: Teilmodul II zum Affinen Modul "Archäozoologie" vom WS 2006/07. Blockveranstaltung) (3 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 9.00-12.00 26.10.-14.12. - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
außer 2.11. und 9.11.2007!
(26.10.) Cornelia Becker
Haustiere werden zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, zur Verrichtung verschiedenster Arbeiten, aber auch im Sport, im sozialen Bereich oder in der Forschung genutzt und sind heute überall auf der Welt verbreitet. Doch wo hatten sie ihre Ursprünge, welches sind ihre wilden Vorfahren und wie gelang überhaupt der Schritt vom Wild- zum Haustier? Welche Konsequenzen für das Leben der vorgeschichtlichen Menschen ergaben sich durch den Besitz von Haustieren? Wie verbreiteten sie sich? Die einzige Quellengattung, mit deren Hilfe diese Fragen zu lösen sind, stellen Tierknochenfunde aus gut datierten archäologischen Fundkontexten dar. Wir wollen mithilfe archäozoologischer Publikationen die Geschichte verschiedener Nutz- und Heimtiere sichtbar machen, sei es die von Rindern, Schafen, Schweinen, Pferden, Kamelen, Hunden, Katzen, Kaninchen oder Hühnern. Der Schwerpunkt soll auf den Haustieren Europas liegen. Als Einstiegsliteratur empfehle ich das Buch von Norbert Benecke, Der Mensch und seine Haustiere (Theiss Verlag, Stuttgart 1994).

Profilbereiche: Klassische Archäologie, Altorientalistik, Ägyptologie, Prähistorische Archäologie, Religionswissenschaft, Vorderasiatische Archäologie

Klassische Archäologie

Modul - Epochen

13 900
GK/S -
Epochen (2 SWS) (2 cr); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (17.10.) Martin Langner
Das Modul Epochen erstreckt sich über zwei Semester und beginnt mit der Einführung im Wintersemester. Am Ende des zweiten Semesters wird nach regelmäßiger aktiver Teilnahme an den Veranstaltungen das Modul mit einer Klausur abgeschlossen.
Ziel des Moduls ist es, den Studierenden ein Verständnis antiker und moderner Konstruktion von Epochen, Periodisierungen, Entwicklungsmodellen und der historischen Abläufe an Beispielen aus der griechischen und römischen Kunst- und Kulturgeschichte zu vermitteln. Dabei sollen auch die Möglichkeiten und Grenzen einer diachronen und synchronen Betrachtungsweise erarbeitet werden, um ein grundlegendes Verständnis des wissenschaftlichen Umgehens mit vergangenen Zeiten zu erlangen. Die Grundproblematik wird von den Studierenden über selbständig zu erarbeitende Themen vorgestellt und zur Diskussion gestellt und durch Beschreibung und Analyse von Denkmälern oder durch Textlektüren vertieft. Die chronologische Zuordnung antiker materieller Kultur wird eingeübt.

Systematisches Modul A

13 902
V -
Die Selbstdarstellung der Herrscher und Bürger im Hellenismus (2 SWS) (2 cr); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (23.10.) Johanna Fabricius
Veränderte Sozialstrukturen haben in hellenistischen Poleis im Laufe der Geschichte auch zu neuen Arten der Selbstdarstellung geführt. Nicht nur der Dialog zwischen Herrschern und Bürgern bediente sich unter anderem der Form von Gebäude- und Statuenstiftungen. Der öffentliche Raum, Heiligtümer, Nekropolen und private Wohnhäuser wurden ganz grundsätzlich zu Orten einer verschärften Konkurrenz zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen (Bürger und Metöken, Männer und Frauen, Angehörige der Euergetenschicht und Minderbemittelte) innerhalb einer Stadt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über Bilder und Monumente, Kommunikationsarten und die Wahrnehmungweisen und analysiert die Mechanismen von Normerfüllung und Konkurrenzgebaren, die dieses Feld der Selbstdarstellung und Statusdemonstration bestimmten.
Einführende Literatur: A. Stewart, Attika. Studies in Athenian Sculpture of the Hellenistic Age (1979). M. Wörrle - P. Zanker (Hrsg.), Stadtbild und Bürgerbild im Hellenismus, Kolloquium, München, 24. bis 26. Juni 1993 (1995). P. Veyne, Brot und Spiele (1994). M. Trümper, Wohnen in Delos. Eine baugeschichtliche Untersuchung zum Wandel der Wohnkultur in hellenistischer Zeit (1998). J. Fabricius, Die hellenistischen Totenmahlreliefs. Grabrepräsentation und Wertvorstellungen in ostgriechischen Städten (1999).
 
13 905
Ü/S -
Historische Reliefs (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (16.10.) Katja Moede
Im Mittelpunkt der Übung steht eine charakteristische Gattung der römischen Kunst: das Relief. Hier werden – meist im Großformat – Themen der Politik und andere zeitgenössische Ereignisse behandelt. Im Seminar soll es darum gehen, die Bildthemen dieser Reliefs, ihre Funktion und die implizierte Geschichtsauffassung von der späten Republik bis in die Kaiserzeit zu thematisieren.
In der Regel wird in der bildlichen Wiedergabe auf ein begrenztes Spektrum ikonographischer Typen und Schemata zurückgegriffen. Ziel des Seminars ist es, am Ende mit den verschiedenen Elementen einer beziehungsreichen römischen Bildsprache vertraut zu sein – eine Basis für die zukünftige Analyse von Bildern und daraus abgeleitete Interpretationen im jeweiligen historischen Kontext.
Anforderungen für einen erfolgreichen Besuch des Moduls: regelmäßige Teilnahme, selbständige Vorbereitung des jeweiligen Stundenthemas, Stundenprotokoll, Referat, Hausarbeit.
Literatur: Tonio Hölscher, Staatsdenkmal und Publikum vom Untergang der Republik bis zur Festigung des Kaisertums in Rom (1984); Nils Hannestad, Roman Art and Imperial Policy (1986); P. Zanker, Augustus und die Macht der Bilder (3. Auflage 1997).

Systematisches Modul B

13 901
V -
Griechische Gräber (2 SWS) (2 cr); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (22.10.) Mathias René Hofter
Gräber sind oftmals die unberührtesten, wenn nicht sogar Häufig die einzigen Relikte einer antiken Kultur. Und so ist die Archäologie der Bestattungen zu einem eigenen Wissenschaftszweig geworden, der vielfältige Problemfelder untersucht: Das Verhältnis der Bestattungen zu den Wohnstätten, die Rituale der Grablegung und des Totengedenkens, die Jenseitsvorstellungen der mit ihnen verbundenen Kulturen, Funktion und Bedeutung von Inventar und Ausstattung der Gräber und ihr Verhältnis zur Realität der Gesellschaft der Lebenden.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die griechischen Grabbefunde von der Bronzezeit bis in den Hellenismus und die Probleme ihrer Interptetation, der an einigen exemplarischen Punkten vertieft wird.
Einführende Lektüre: B. d'Agostino, Archäologie der Gräber, in: A. H. Borbein - T. Hölscher- P. Zanker, Klassische Archäologie. Eine Einführung (2000) 313f.
 
13 904
Ü/S -
Griechische Stadtmauern (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (16.10.) Silke Müth-Herda
„Die Mauern sind die Stadt“ lautet ein Artikel von Justus Cobet zu den Stadtmauern von Milet. In diesem Satz steckt viel Wahrheit: Außer dem legendären Ausnahmebeispiel Sparta besaß so gut wie jede griechische Polis eine Stadtmauer, die zwar in erster Linie zu ihrem Schutz und ihrer Verteidigung diente, aber auch eine stark repräsentative und identitätsstiftende Wirkung besaß. Sie stellen riesige Bauprogramme dar, in die die Bevölkerung oft über Jahre große Mengen von Geld und Energie steckte. Stadtbefestigungen sind somit für uns nicht nur sehr interessante Beispiele griechischer Architektur, an denen sich die Entwicklung der Befestigungs- und der Belagerungs- und Waffentechnik ablesen lässt, sondern sie erzählen uns auch gleichzeitig aus ihrer Perspektive die Geschichte einer Stadt: mit der Erkenntnis, wann und wie die Mauern errichtet, verstärkt, erweitert, verkürzt oder verfallen lassen wurden, kann man z. B. erkennen, ob eine Stadt zu einer bestimmten Zeit wohlhabend oder eher arm war, ob sie Verbündete hatte, die am Bau mitwirkten, ob und wann sie in Bedrohungslagen geriet, ob sie auf reinen Schutz oder auf eine bestimmte Außenwirkung Wert legte, ob sie auf dem neuesten Stand der Technik war, ob und inwieweit die Mauer durch einen Feind zerstört wurde, aber auch mit wie vielen Spezialisten, mit welchen Werkzeugen und Maschinen der Mauerbau vonstatten ging, welche Steinbrüche und Transportwege man dafür nutzte und wie viel Zeit der Bau in Anspruch nahm. Außerdem kann man anhand des Stadtmauerverlaufes erkennen, ob ein größeres Gelände, nur die Stadt an sich oder gar nur ein Teil von ihr geschützt werden sollte, und die Lage und Gestalt von Toren gibt uns Auskunft über den Verlauf und die Bedeutung von Zufahrtsstraßen einer Stadt.
In diesem Seminar soll die Entwicklung des griechischen Stadtmauerbaus anhand von wichtigen Beispielen bis zum Hellenismus verfolgt und die Funktionen und Aussagen verschiedener Stadtmauern untersucht werden. Dabei wird auch das Verhältnis der jeweiligen Befestigungen zur Entwicklung und Topographie der Stadt besprochen. Außerdem sollen aber auch technische Fragestellungen wie die Wechselwirkung mit der Belagerungs- und Waffentechnik und die praktischen Fragen des Stadtmauerbaus erörtert werden.
Einführende Literatur: W. Müller-Wiener, Griechisches Bauwesen in der Antike (1988), (bes. 170ff.). C. Höcker, Lexikon antiker Architektur (2004) 169ff. (s. v. Militärarchitektur). F. E. Winter, Greek Fortifications (1971). J.-P. Adam, L’architecture militaire grecque (1982). A. W. Lawrence, Greek Aims in Fortification (1989). E. W. Marsden, Greek and Roman Artillery (1969-1971). Y. Garlan, Recherches de poliorcétique grecque (1974). J. Cobet, Milet 1994-1995: Die Mauern sind die Stadt. Zur Stadtbefestigung des antiken Milet, AA 1997, 249ff.

Analytisches Modul A

(13 901)
V -
Griechische Gräber (2 SWS) (2 cr); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (22.10.) Mathias René Hofter
Gräber sind oftmals die unberührtesten, wenn nicht sogar Häufig die einzigen Relikte einer antiken Kultur. Und so ist die Archäologie der Bestattungen zu einem eigenen Wissenschaftszweig geworden, der vielfältige Problemfelder untersucht: Das Verhältnis der Bestattungen zu den Wohnstätten, die Rituale der Grablegung und des Totengedenkens, die Jenseitsvorstellungen der mit ihnen verbundenen Kulturen, Funktion und Bedeutung von Inventar und Ausstattung der Gräber und ihr Verhältnis zur Realität der Gesellschaft der Lebenden.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die griechischen Grabbefunde von der Bronzezeit bis in den Hellenismus und die Probleme ihrer Interptetation, der an einigen exemplarischen Punkten vertieft wird.
Einführende Lektüre: B. d'Agostino, Archäologie der Gräber, in: A. H. Borbein - T. Hölscher- P. Zanker, Klassische Archäologie. Eine Einführung (2000) 313f.
 
13 906
S -
Unteritalische Vasenmalerei (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Altes Museum, Bodestr. (17.10.) Martin Langner,
Ursula Kästner
Die in Süditalien und Sizilien ansässigen Griechen fertigten seit etwa 440 v. Chr. anspruchsvoll bemalte Keramik. Es lassen sich fünf Produktionszentren unterscheiden: Apulien (v.a. Tarent), Lukanien, Kampanien, Paestum und Sizilien. Die unteritalischen Vasen unterscheiden sich von den in Athen gefertigten sowohl im Formenspektrum, als auch in den Themen, die zum Teil umfängliche und entlegene Mythen schildern. Das Seminar, das zu einem großen Teil vor den Originalen der Berliner Antikensammlung stattfinden wird, möchte daher nach den lokalen Besonderheiten dieser Vasenproduktion, der Erzählweise der Mythenbilder und der Funktion dieser Bilder im Grabkontext fragen.
Literatur: A.D. Trendall, Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien (Mainz 1990). L. Giuliani, Tragik, Trauer und Trost. Bildervasen für eine apulische Trauerfeier (Berlin 1995).

Analytisches Modul B

(13 902)
V -
Die Selbstdarstellung der Herrscher und Bürger im Hellenismus (2 SWS) (2 cr); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (23.10.) Johanna Fabricius
Veränderte Sozialstrukturen haben in hellenistischen Poleis im Laufe der Geschichte auch zu neuen Arten der Selbstdarstellung geführt. Nicht nur der Dialog zwischen Herrschern und Bürgern bediente sich unter anderem der Form von Gebäude- und Statuenstiftungen. Der öffentliche Raum, Heiligtümer, Nekropolen und private Wohnhäuser wurden ganz grundsätzlich zu Orten einer verschärften Konkurrenz zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen (Bürger und Metöken, Männer und Frauen, Angehörige der Euergetenschicht und Minderbemittelte) innerhalb einer Stadt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über Bilder und Monumente, Kommunikationsarten und die Wahrnehmungweisen und analysiert die Mechanismen von Normerfüllung und Konkurrenzgebaren, die dieses Feld der Selbstdarstellung und Statusdemonstration bestimmten.
Einführende Literatur: A. Stewart, Attika. Studies in Athenian Sculpture of the Hellenistic Age (1979). M. Wörrle - P. Zanker (Hrsg.), Stadtbild und Bürgerbild im Hellenismus, Kolloquium, München, 24. bis 26. Juni 1993 (1995). P. Veyne, Brot und Spiele (1994). M. Trümper, Wohnen in Delos. Eine baugeschichtliche Untersuchung zum Wandel der Wohnkultur in hellenistischer Zeit (1998). J. Fabricius, Die hellenistischen Totenmahlreliefs. Grabrepräsentation und Wertvorstellungen in ostgriechischen Städten (1999).
 
13 907
S -
Römische Thermen (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (15.10.) Peter Schneider
Die Thermenbauten römischer Zeit, die im gesamten Reichsgebiet zu finden sind und einen wichtigen Aspekt der römischen Lebensweise repräsentieren, belegen nicht nur die herausragende Bedeutung dieser Einrichtungen. Im Verlauf der Lehrveranstaltung sollen zuerst die konzeptionellen Grundlagen dieser speziellen Bauaufgabe vermittelt werden, bevor im Anschluss im diachronen und im synchronen Vergleich auf die Unterschiede abgehoben wird. Ziel des Seminars ist es insbesondere, den Blick für die Veränderungen der gebauten Räume und der mit ihnen verbundenen Nutzungen im Zeitverlauf zu schärfen.
Literatur: E. Brödner, Die Römischen Thermen und das Antike Badewesen (Darmstadt 1983); W. H. Heinz, Römische Thermen (München1983); I. Nielsen, Thermae et balnea. The architecture and cultural history of Roman public baths (Aarhus 1991); F. Yegül, Bath and bathing in classical antiquity (Cambridge 1992); M. Weber, Antike Badekultur (München 1996); S. Busch, Versus Balnearum. Die antike Dichtung über Bäder und Baden im Römischen Reich (Stuttgart 1999); H. Manderscheid, Ancient baths and bathing. A bibliography for the years 1988 - 2001, JRA Suppl. 55 (Portsmouth 2004).

Modul - Informationsvermittlung

13 911
Ü -
Informationsvermittlung (2 SWS) (5 cr); Mi 16.00-18.00 - Abgußsammlung Antiker Plastik Charlottenburg (17.10.) Lorenz Winkler-Horacek

Altorientalistik

Modul 2a - Hethitisch I, Teil 2

13 755a
S/Ks -
Einführung in das Hethitische I/2 (Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss von Hethitisch I/ Teil1.) (1 SWS); Do 10.00-11.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (18.10.) Daniela Crasso
Das Proseminar setzt die Einführung aus dem vergangenen Semester fort. Texte verschiedener Epochen und Gattungen werden analysiert. Zur Lektüre gehören sowohl Texte in Umschrift als auch keilschriftliche Quellen.
 
13 755b
Ü/S -
Übung zur Einführung in das Hethitische I/2 (1 SWS); Do 11.00-12.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (18.10.) Daniela Crasso
Übung zur Veranstaltung 13755a
 
(13 761)
Ü -
Das Ischuwa-Festritual in Bogazköy (2 SWS) (6 cr) (10 LP); Mi 12.00-14.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (17.10.) Ilse Wegner
Textlektüre zu der Textgruppe CTH 628 mit dem Versuch der Rekonstruktion einzelner Tafeln. Das Ischuwa-Festritual ist eine der drei großen Festbeschreibungen aus Bogazköy, das bislang aber noch keine vollständige Bearbeitung erfahren hat. Der Festablauf war auf mindestens 13 Tafeln niedergeschrieben, von denen es jeweils zahlreiche Duplikate oder Parallelstücke gibt. Zur Gänze erhaltene Tafeln sind nicht überliefert, so dass die einzelnen Tafeln aus zahlreichen Einzelfragmenten rekonstruiert werden müssen. Da auch nicht für jede Tafel Kolophonvermerke bekannt sind, können oft nur inhaltliche Kriterien eine Zuordnung wahrscheinlich machen.

Modul 2b - Sumerisch I, Teil 1

13 763a
S/Ks -
Einführung in das Sumerische I/1 (1 SWS); Di 14.00-15.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (16.10.) Grégory Chambon
Kenntnis des Sumerischen, einer agglutinierenden Ergativsprache, die keiner der bekannten Sprachfamilien angehört und die älteste schriftlich überlieferte Sprache der Menschheit ist, gehört zu den grundlegenden Sprachverpflichtungen für Studentinnen und Studenten der Altorientalistik. Nach einer Einführung in die sumerische Grammatik werden neusumerische Bau- und Weihinschriften (Ur III-Zeit, Gudea) in Keilschrift gelesen und kommentiert.
Literatur: P. Attinger, Éléments de linguistique sumérienne, Freiburg (Schweiz), 1992; D. O. Edzard, Sumerian Grammar, Leiden, 2003; M.-L. Thomsen, The Sumerian Language, Kopenhagen, 2001: K. Volk, A Sumerian Reader, Rom, 1999 (Studia Pohl: SM 18).
 
13 763b
S/Ü -
Übung zur Einführung in das Sumerische I/1 (1 SWS); Di 15.00-16.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (16.10.) Grégory Chambon
Übung zur Veranstaltung 13763a

Modul 3 - Akkadisch II, Teil 1

13 753a
LS -
Akkadische Lektüre II/1 (1 SWS); Mo 12.00-13.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (15.10.) Jacob Lebovitch Dahl
In dieser Veranstaltung werden ausgewählte Paragraphen des Kodex Hammurapi und Fragmente der in akkadisch geschriebenen Literatur in Keilschrift gelesen.
 
13 753b
S/Ü -
Übung zur akkadischen Lektüre II/1 (1 SWS); Mo 13.00-14.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (15.10.) Jacob Lebovitch Dahl
Übung zur Veranstaltung 13753a

Modul 4a - Hethitisch II, Teil 1

13 756a
LS -
Hethitisch II/1 (1 SWS); Block - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (s. A.) Daniela Crasso
Die Veranstaltung richtet sich an die, die das Grundmodul Hethitisch erfolgreich abgeschlossen haben. Anhand ausgewählter Passagen der Hethitischen Gesetze sollen die erworbenen Kenntnisse vertieft und Detailprobleme diskutiert werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die spezifischen Probleme der Textüberlieferung und der einschlägigen philologischen Methoden zur Datierung von Texten und Niederschriften gelegt werden.
 
13 756b
Ü/S -
Übung zu Hethitisch II/1 (1 SWS); Block - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (s. A.) Daniela Crasso
Übung zur Veranstaltung 13756a

Modul 4b - Sumerisch II, Teil 1 und 2

13 754a
LS -
Sumerische Lektüre II (Voraussetzung: Sumerisch II, Teil 1) (1 SWS); Do 8.00-9.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (18.10.) Jacob Lebovitch Dahl
In dieser Veranstaltung werden ausgewählte sumerische Texte der altbabylonischen Zeit gelesen.
 
13 754b
Ü/S -
Übung zur sumerischen Lektüre II (Voraussetzung: Sumerisch II, Teil 1) (1 SWS); Do 9.00-10.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (18.10.) Jacob Lebovitch Dahl
Übung zur Veranstaltung 13754a.

Modul 5 - Kulturhistorisches Modul

13 757a
V -
Geschichte und Geschichtsschreibung der altorientalischen Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-15.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Das Modul bietet eine Einführung in die Quellen der keilschriftlichen Überlieferung und ihre Kontexte und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen ihrer historischen Interpretation. Darüber hinaus werden die Beiträge der israelisch-jüdischen, griechisch-römischen und arabisch-nachantiken Überlieferung zur altorientalischen Geschichte erörtert. Epochenspezifische Problemstellungen werden ebenso thematisiert wie grundsätzliche Probleme der Historiographie des Alten Vorderen Orients.
 
13 757b
Ü -
Übung zur Geschichte und Geschichtsschreibung altorientalischer Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 15.00-16.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Übung zur Veranstaltung 13757a

Ägyptologie

Modul 1 - Grundlagen der ägyptischen Archäologie, Teil 1

13 702
V -
Grundriss der ägyptischen Archäologie (Einführung) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/11 (16.10.) Stephan Seidlmayer,
Robert Schiestl
In der Vorlesung wird eine einführende Übersicht über Definiton, Geschichte, Gegenstandsbereiche, Methoden und Perspektiven der Ägyptischen Archäologie gegeben.
 
13 702
PS -
Modul: Grundlagen der ägyptischen Archäologie, Teil II (Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreich bestandene Klausur des 1. Teils des Moduls) (2 SWS) (Deutsch); Di 16.00-18.00 (15.4.) Robert Schiestl
Scheinerwerb: Referat inklusive schriftliche Ausarbeitung

Modul 2 - Einführung in die ägyptische Schrift und Sprache (Mittelägyptisch), Teil 1

13 703
Ü -
Einführung in die Mittelägyptische Sprache und Schrift (3 SWS) (5 LP); Mo 10.00-12.00 und Mi 10.00-11.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (15.10.) Benoit Lurson
Teilnahmebedingungen: keine

Modul 4 - Quellentexte zur Geschichte und Literatur des Mittleren und Neuen Reiches, Teil 1

13 705
S -
Quellentexte zur Geschichte und Literatur des Mittleren Reiches (2 SWS) (5 LP); Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (17.10.) Jürgen Osing
Die Lehrveranstaltung vermittelt die fachlichen Grundlagen für den Umgang mit ägyptischen Quellentexten des Mittleren und Neuen Reiches (epochenspezifische Textgattungen, Forschungsgeschichte und Forschungsstand).
Zugangsvoraussetzung: erfolgreiche Absolvierung des Moduls "Einführung in die Ägyptische Sprache und Schrift (Mittelägyptisch)".

Modul 5 - Arbeitsweisen und Methoden der Ägyptischen Archäologie, Teil 1

13 704
S -
Geschichte und Archäologie: Quellen und Methoden historischer und archäologischer Forschung. (Zugangsvoraussetzungen: Erfolgreiche Absolvierung des Moduls "Grundlagen der Ägyptischen Archäologie" oder der "Integrativen Einführungsmodule I und II") (2 SWS) (5 LP); Do 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (18.10.) Robert Schiestl
Das alte Ägypten besitzt sowohl Textquellen wie auch archäologische Quellen in großer Fülle. In der Rekonstruktion der ägyptischen Geschichte bleibt die Archäologie jedoch oft „im Schatten der Texte“. Anhand bestimmter Fragenkomplexe sollen Stärken und Schwächen der jeweiligen Quellengattungen sowie die unterschiedlichen Zugänge, Methoden, Erwartungen und Ergebnisse behandelt werden.
 
13 707
S -
Die Tempel Ägyptens vor dem Neuen Reich (Zugangsvoraussetzungen: Erfolgreiche Absolvierung des Moduls "Grundlagen der Ägyptischen Archäologie" oder der "Integrativen Einführungsmodule I und II") (2 SWS) (5 LP); Mi 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (24.10.) Richard Bußmann
In der Ägyptologie ist das Bild vom ägyptischen Tempel stark von den monumentalen Steintempeln des Neuen Reichs und der Ptolemäerzeit geprägt. Die schlechter erhaltenen Tempel der früheren Epochen treten eher sporadisch ins Blickfeld des Interesses. Ein Grund dafür ist die stärker von provinziellen Traditionen geprägte Formsprache der frühen Göttertempel, die sich nicht ohne Weiteres in die soziokulturelle Formation späterer ägyptischer Epochen einordnen lässt.
In der Veranstaltung sollen die Göttertempel und die königlichen Totentempel von der Frühzeit bis zum Mittleren Reich untersucht werden. Ziel ist es, anhand von Schlüsselbefunden sinnvolle Fragestellungen zu den Tempeln zu entwickeln, um ihre Stellung in der Geschichte Ägyptens verorten und an die spätere Tradition anbinden zu können.
Die Veranstaltung wird durch die gemeinsame Lektüre von Primär- und Sekundärliteratur, Diskussionen, Kurzreferate, Einzelarbeit und Gruppenarbeit bestritten.
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit
Das Seminar richtet sich an Magisterstudierende und BA-Studierende (Modul: „Arbeitsweisen und Methoden der Ägyptischen Archäologie“)

Modul 6 - Methoden der Ägyptischen Philologie, Teil 1

13 706
S -
Techniken der Bearbeitung und Edition, insbesonders von literarischen und religiösen Texten (Zugangsvoraussetzungen: Erfolgreiche Absolvierung des Moduls "Quellentexte zur Geschichte und Literatur des Mittleren und Neuen Reiches") (2 SWS) (5 LP); Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (17.10.) Jürgen Osing

Prähistorische Archäologie

Modul 1 - Einführung in einen Kulturraum Europas

13 898
Ü -
Große Grabungen in Südosteuropa (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (23.10.) Raiko Krauß
Die Übung soll die topographischen und kulturgeschichtlichen Kenntnisse der prähistorischen Archäologie in Südosteuropa vertiefen. Umgrenzt wird das Untersuchungsgebiet im Westen, Süden und Osten von der Adria, Ägäischem- und Schwarzem Meer und erstreckt sich im Norden bis zu den Gebirgszügen der Ostalpen sowie des nordöstlichen Karpatenbogens. Von Wien bis Istanbul und von der Moldau bis auf die Peloponnes werden exemplarische Fundplätze vom Neolithikum bis zur frühen Eisenzeit vorgestellt, die forschungsgeschichtlich von überregionaler Bedeutung sind.
 
13 890
V -
Die Bronzezeit zwischen Adria und Schwarzem Meer (2 SWS) (5 LP); Di 10.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (30.10.) Nikolaus Boroffka
Eingeführt wird in die Forschungsgeschichte und die gebräuchlichsten Chronologiesysteme der Bronzezeit Südosteuropas. Geboten wird ein Überblick zur Kulturentwicklung vom Ende der Kupferzeit (Mitte 3. Jahrt. v.Chr.) bis zum Beginn der Eisenzeit (1. Jahrt. v.Chr.). Dabei geht es um Keramikstile, Metallfunde, Siedlungen und Bestattungssitten. Die Veranstaltung hat Vorlesungscharakter.

Modul 3 - Einführung in Gattungen und Sachgebiete der Prähistorischen Archäologie

13 855
V -
Siedlungsarchäologie (Modul 3) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - --->
Ort noch nicht bekannt, s. Aushang
(16.10.) Wolfram Schier
Zum traditionellen Arbeitsgebiet der Siedlungsarchäologie ist in den letzten zwei Jahrzehnten die Landschaftsarchäologie hinzugekommen. Im Spannungsfeld zwischen archäologisch-historischen Fragestellungen einerseits sowie bio- und geowissenschaftlichen Forschungsansätzen andererseits ist die Siedlungs- und Landschaftsarchäologie dabei, sich zu einer strukturell transdisziplinären Forschungsrichtung zu entwickeln. Gegenstand der Vorlesung ist die Geschichte und Methodologie der Siedlungsarchäologie, eine systematische Darstellung archäologischer Siedlungstypen und –befunde sowie eine Vorstellung siedlungsarchäologischer Arbeitsweisen und Projekte anhand ausgewählter Beispiele. Die Wechselwirkungen zwischen siedelndem Menschen und naturräumlicher Umwelt in synchronistischer und diachroner Betrachtungsweise sind Themen der Landschaftsarchäologie, ebenso wie das Ergebnis dieser Wechselwirkungen, die Prähistorische Kulturlandschaftsgenese. Aber auch kognitive Perzeption und symbolische Gestaltung („Ritual Landscapes“) von Landschaft gehören zu ihren Forschungsgegenständen.
Sprechstunden
Wolfram Schier: Mo, 15-16 Uhr
 
13 858
S/Ü -
Siedlungsarchäologie (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (18.10.) Stefan Suhrbier
In der begleitenden Veranstaltung zur Vorlesung „Siedlungsarchäologie“ werden ausgewählte Inhalte vertiefend behandelt. Einzelne Themen werden durch kleinere Leseaufgaben, Kurzreferate und durch Diskussionen erarbeitet.

Modul 4 - Frühgeschichtliche Epochen im Überblick

13 860
V -
Einführung in die Vorrömische Eisenzeit, Teil 1 (2 SWS) (5 LP); Teil 2 findet im SS 2008 statt! Mo 10.00-12.00 - s. A. (29.10.) Michael Meyer,
Hans-Jörg Nüsse
 
13 865
Ü/T -
Vorrömische Eisenzeit - Tutorium (2 SWS) (max. 35 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (17.10.) Stefan Suhrbier
In der begleitenden Übung zum Grundkurs „Einführung in die vorrömische Eisenzeit“ werden ausgewählte Inhalte vertiefend behandelt. Einzelne Themen werden durch kleinere Leseaufgaben und durch Diskussionen erarbeitet. Zudem findet im Rahmen der Veranstaltung die Prüfungsvorbereitung auf die Klausur statt.

Modul 5 - Epoche und Chronologie

13 870
V -
Die Jastorf-Kultur (2 SWS) (5 LP); Di 12.00-14.00 - --->
Ort und Raum nocht nicht bekannt, s. Aushang!
(13.11.) Michael Meyer
s. Aushang
 
13 872
S -
Chronologiesysteme der vorrömischen Eisenzeit (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
Es wird am 22.10.07, 14:30 Uhr im Seminarraum eine Vorbesprechung zu diesem Seminar geben! Ab Januar dann zum regulären Termin zzgl. einiger Ergänzungstermine jeweils 8-10 Uhr im Seminarraum.
(7.1.) Michael Meyer
s. Aushang bzw. Besprechung am 22.10.07.
 
(13 885)
Exkursion -
Ausgewählte archäologische Denkmale und Regionen Ostdeutschlands und Westpolens (Aufbauend auf den Veranstaltungen in Modul 6) ; Fr (s. A.) Michael Meyer, Prof. Dr.
Aufbauend auf der Vorlesung und der Übung werden in Form von Tagesexkursionen während des Semesters (freitags bzw. samstags) und in einer zusammenhängenden Fahrt während der Sommersemesterferien (Termin wird bekanntgegeben) ausgewählte archäologische Denkmale und Regionen sowie archäologische Museen Ostdeutschlands und Westpolens aufgesucht. Im Mittelpunkt stehen dabei Denkmale aus der Zeit zwischen der ausgehenden Bronzezeit und der slawischen Besiedlung.
 
13 885
Exkursion -
Ausgewählte archäologische Denkmale und Regionen Ostdeutschlands und Westpolens (Aufbauend auf den Veranstaltungen in Modul 6) ; Fr (s. A.) Michael Meyer, Prof. Dr.
Aufbauend auf der Vorlesung und der Übung werden in Form von Tagesexkursionen während des Semesters (freitags bzw. samstags) und in einer zusammenhängenden Fahrt während der Sommersemesterferien (Termin wird bekanntgegeben) ausgewählte archäologische Denkmale und Regionen sowie archäologische Museen Ostdeutschlands und Westpolens aufgesucht. Im Mittelpunkt stehen dabei Denkmale aus der Zeit zwischen der ausgehenden Bronzezeit und der slawischen Besiedlung.

Affines Modul

13 877
Ü -
Musik in der Urgeschichte Europas (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (24.10.) Cornelia Becker,
Raiko Krauß
Welche Rolle spielt Musik im menschlichen Leben und was wissen wir über ihre Ursprünge? Die Beschäftigung mit dem Thema geht zunächst von den archäologisch überlieferten Musikinstrumenten und den bildlichen Darstellungen musizierender Menschen aus. Anhand der Sachkultur soll der Fragen nach der Entstehung von Musik als einer der wichtigsten kulturellen Leistungen des Menschen nachgegangen werden. Welche pragmatischen Funktionen erfüllte Musik im Alltag prähistorischer Gemeinschaften, was sind die Orte und Gelegenheiten des Musizierens? Kann bereits in vorschriftlichen Kulturen mit einer Notation von Musik gerechnet werden? Den geographischen und zeitlichen Rahmen der Lahrveranstaltung bildet die Urgeschichte Europas von ihren Anfängen im Paläolithikum bis zur Hallstattzeit.
Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
(13 888)
Ü -
Quantitative Methoden (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (15.10.) Wolfram Schier
Die Übung wendet sich vor allem an Magisterstudierende, kann aber auch von BA-Studierenden (3. Jahr) als affines Modul gebucht werden.
Gegenstand sind numerische Verfahren und Methoden der (prähistorischen) Archäologie wie Seriation (durch Korrespondenzanalyse), interpretative Ansätze zur gruppierten Kalibration von 14C-Daten (OxCal, Archaeological Wiggle Matching), Klassifikationsverfahren wie Cluster- und Diskriminanzanalyse sowie statistische Verfahren zur Analyse und Reduktion komplexer archäologischer Datenbestände (Faktorenanalyse, Korrespondenzanalyse, multiple Regression). Statistische Grundkenntnisse sind hilfreich, aber nicht unbedingte Voraussetzung.

Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV)

13 892a
EK -
Einführung in das ABV-Modul: Präsentation (2 SWS) (5 LP) (max. 20 Teiln.); 5 Punkte nur zusammen mit dem Übungsteil, Do 10-12!! Do 14.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (18.10.) Wolfram Schier
Das Modul dient dem Erlernen und Verbessern der Fähigkeit zur sicheren und überzeugenden Präsentation archäologischer Referate. Nach einer gemeinsamen Einführung wird in getrennten Übungsblöcken 1) Gliederung und Aufbau, Vortragsstil, Auftreten und Körpersprache, Zielgruppenorientierung und Einsatz didaktischer Hilfsmittel (Gebhard) sowie 2) Konzeption und Gestaltung von Präsentationen mit Microsoft PowerPoint (Schier) geübt. Im Teilmodul 1 (Gebhard) werden die TeilnehmerInnen verschiedene Übungs-Präsentationen erarbeiten und vortragen (mit Videodokumentation und Gruppenevaluierung). Im Teilmodul 2 (Schier) werden mehrere Sitzungen im PC-Pool der ZEDAT (Rost- und Silberlaube) stattfinden. Das Modulangebot richtet sich vorrangig an Studierende im BA-Studiengang (ab 2. Studienjahr), doch steht es grundsätzlich auch Magisterstudierenden offen.
 
13 892b
Ü -
Übung im ABV-Modul: Präsentation (2 SWS) (max. 20 Teiln.); 5 Punkte zusammen mit Einführungsteil Do 14-16! Do 10.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (25.10.) Kirsten Gebhard
s. Kommentar zur Einführung ABV-Modul Analyse und Präsentation bei Schier
 
13 894a
EK -
Ausstellungsvorbereitung (1 SWS); Do 16.00-17.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (1.11.) Hans-Jörg Nüsse
Themenschwerpunkte des ABV-Moduls sind der Bau eines „herkömmlichen“ Diorama-Modells und die Erstellung eines virtuellen 3D-Modells am PC (AutoCAD o.a.). Hintergrund der Veranstaltung ist die Vorbereitung einer Ausstellung zu den Ausgrabungen in Hitzacker-Marwedel. Die Veranstaltung richtet sich daher vorrangig an Teilnehmer der Ausgrabung in Hitzacker, steht aber auch allen anderen Interessierten offen.
In der Einführung sollen die Ziele besprochen und die Aufgaben auf Arbeitsgruppen verteilt werden. Innerhalb der Arbeitsgruppen sollen von Woche zu Woche Aufgabenstellungen bewältigt werden, die Übung dient schließlich der Zusammenführung der Ergebnisse.
 
13 894b
Ü -
Übung zum Einführungskurs 'Ausstellungsvorbereitung' (2 SWS); Do 17.00-19.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (1.11.) Hans-Jörg Nüsse
S. Einführungskurs 13 894a.
 
13 896
C -
ABV: Colloquium zur Grabungsaufarbeitung (Aufarbeitung der Grabung in Hitzacker vom Sommer 2007) (4 SWS) (5 LP); Fr 12.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (2.11.) Hans-Jörg Nüsse
Verbindliche Veranstaltung für die Teilnehmer an der Lehrgrabung in Hitzacker Juli/August 2007.

Vorderasiatische Archäologie

Modul 1 - Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (auch als affines Modul wählbar)

13 800a
V -
Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (Das Modul 13800a V und 13800b Ü ist mit 5 LP zu bewerten.) (1 SWS) (5 LP); Do 8.00-9.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Rainer Maria Czichon,
Hartmut Kühne
Ziel des Moduls ist die Vermittlung von Basiswissen für das weiterführende Studium der Vorderasiatischen Archäologie. Behandelt werden Geographie und Ökologie im Vorderen Orient,
Periodisierung und Chronologie, Grundzüge der materiellen und geistigen Kultur sowie das Thema
Bildgeschichte.
Sprechstunden
Rainer Maria Czichon: Mittwoch: 10.00-12.00 Uhr
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
13 800b
Ü -
Übung zur Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (V 13800a) (Das Modul 13800a V und 13800b Ü ist mit 5 LP zu bewerten.) (1 SWS); Do 9.00-10.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Rainer Maria Czichon,
Hartmut Kühne
Sprechstunden
Rainer Maria Czichon: Mittwoch: 10.00-12.00 Uhr
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr

Modul 2 - Technische Übung (auch als affines Modul wählbar)

13 801
Ü -
Technische Übung I (2 SWS) (5 LP); Di 14.00-16.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (16.10.) Florian Janoscha Kreppner
Ziel des Moduls ist die Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse zur Durchführung archäologischer Prospektionen und Ausgrabungen. Das Modul bietet (über zwei Semester) eine Einführung in die Grabungs- und Vermessungstechnik, in relevante Nachbardisziplinen der modernen Feldarchäologie, Sinn und Bedeutung von Ausgrabungen und Geländebegehungen, in die Arbeiten mit archäologischen Datenbanken und Dokumentationstechniken sowie die Arbeit mit Originalmaterial. Gegenstand des Moduls sind ferner die Geschichte und Entwicklung der Feldarchäologie, die Entwicklung eines Grabungsprojektes, die Fähigkeit, ein Gelände zu sehen und zu zeichnen, Methoden der Geländebegehung, Grabungssysteme, Grabungstechnik, Vermessungstechnik und der Umgang mit elektronischen Vermessungsgeräten in der Praxis.

Modul 3 - Fundgruppen und Typologien

13 802
Ü -
Anatolische Keramik (auch als Übung im Magister 2 cr) (2 SWS) (5 LP); Mi 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (17.10.) Rainer Maria Czichon
Nach einer Einführung in die Herstellungs- und Brenntechniken von Gefäßen, die durch ethnographische Studien der Töpfereien Marokkos und den Besuch einer modernen Töpferwerkstatt ergänzt werden, beschäftigt sich der Kurs mit den wichtigsten anatolischen Waren vom Keramischen Neolithikum bis in die Frühe Eisenzeit.
Literatur: P. Rice, Pottery Analysis, Chicago 2005; U. Schoop, Das anatolische Chalkolithikum, 2006; H. Genz, Bogazköy Büyükkaya: Die Keramik der Frühen Eisenzeit, 2003; R. Vossen, Reisen zu Marokkos Töpfereien, Hamburg 1990;
Sprechstunden
Rainer Maria Czichon: Mittwoch: 10.00-12.00 Uhr
 
13 803
Ü -
Neuassyrische Reliefzyklen - Rekonstruktion, Raumkonzeption und handwerkliche Aspekte (auch als Übung im Magister 2 cr) (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (15.10.) Peter Bartl
In dieser Übung sollen zunächst an einigen ausgewählten Beispielen neuassyrischer Reliefzyklen verschiedenen Rekonstruktionsversuche durchgespielt werden. Dies reicht von den Rekonstruktionen, wie sie von J. B. Stearns, J. Meuszynski und S. Paley am Beispiel des Nordwestpalastes in Nimrud betrieben wurden bis zu modernen computergestützten 3-D Modellen (siehe: http://www.learningsites.com/Frame_layout01.htm ).
Anhand der Erstellung und Eingabe in eine eigene Datenbank sollen Kriterien zur stilistischen, ikonographischen und ikonologischen Bildanalyse der Reliefzyklen erarbeitet werden, die uns zum einen erlauben geschlossenen Bildzyklen in Räumen auf Bildkomposition, Kontext und Rezeption hin zu untersuchen, zum anderen sollen Relieforthostaten ganzheitlich erfasst werden und Auskünfte über Herstellungsprozesse und feinchronologische Abfolge zu erhalten.
Literatur: Zur ersten Sitzung zu lesen sind: Richardson, S., “An Assyrian Garden of Ancestors: Room I, Northwestpalace, Kalhu”, SAAB 13 (1999-2001). Russel, J. M., “The Program of the Palace of Assurnasirpal II at Nimrud: Issues in the Research and Presentation of Assyrian Art”, AJA 102/4 (1998), 655-715. Winter, I. J., “Royal Rhetoric and the Development of Historical Narrative in Neo-Assyrian Reliefs”, Studies in Visual Communication 7.2 (1981), 2-38.

Modul 4 - Archäologie vorschriftlicher und schriftlicher Epochen (auch als affines Modul wählbar)

13 804a
PS/HS -
Frühurbane Gesellschaften am Rand der Uruk-Welt: Kolonisation, Interaktion, Kulturkontakt? (auch als Hauptseminar im Magister 8 cr) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (23.10.) Barbara Helwing,
Hartmut Kühne
Das 4. Jt. v. Chr. ist eine Zeit rasanter gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen in Vorderasien, die in der Entstehung der ersten staatlichen Organisationen gipfelt. Zentrum und Motor dieser Entwicklung ist nach der bestehenden Schulmeinung das südliche Mesopotamien, besonders die Stadt Uruk. In den umliegenden Hochländern Anatolien und Iran aber auch in Syrien und der Levante scheint demgegenüber eine eher passive Rezeption von Anregungen aus dem Tiefland in einem regional geprägten und rückständigen Umfeld vorzuherrschen. Algaze (1993) hat mit der Anwendung der Welt-System-Theorie von Wallerstein diese scheinbaren Gegebenheiten fokussiert. Inzwischen sprechen aber diverse Grabungsergebnisse gegen diese Interpretation. In dem Seminar sollen zunächst gängige Theoriemodelle (Zentrum-Peripherie; das Welt-System und seine Kritiker; „distance-parity“; Interaktionssphären) analysiert werden, um dann die Anwendbarkeit dieser Modelle anhand von Fallstudien an archäologischen Befunden ausgewählter Fundorte zu überprüfen.
Literatur: G. Algaze 1989, The Uruk Expansion: Cross Cultural Exchange in Early Mesopotamian Civilization. Current Anthropology 30, 1989, 571-608 – vor allem interessant für die anschließende Diskussion; diese ist berücksichtigt in der Monographie: G. Algaze 1993, The Uruk World System. The Dynamics of Expansion of Early Mesopotamian Civilization. (Chicago, (IL) 1993). G. J. Stein (Hrsg.) 1999, The Uruk expansion: Northern perspectives from Hac?nebi, Hassek Höyük, and Gawra. Paléorient 25, 1999, 7-171. M. S. Rothman (Hrsg.) 2001, Uruk Mesopotamia and its neighbors: Cross-cultural interaction and its consequences in the era of state formation. School of American Research Advanced Seminar Series (Santa Fe 2001). J. N. Postgate/S. Campbell (Hrsg.) 2002, Artefacts of Complexity. Tracking the Uruk in the Near East. Iraq Archaeological Reports 5 (Warminster 2002). M. Frangipane 2001, The transition between two opposing forms of power at Arslantepe (Malatya) at the Beginning of the 3rd millennium BC. TÜBA-AR: Turkish Academy of Sciences Journal of Archaeology 4, 2001, 1-24. B. Helwing 2005, Early complexity in highland Iran: Recent archaeological research into the Chalcolithic of Iran. TÜBA-AR: Turkish Academy of Sciences Journal of Archaeology 8, 2005, 39-60.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
13 805
PS -
Kontaktzonen und kultureller Transfer im Alten Vorderasien (auch als Proseminar im Magister 6 cr) (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (15.10.) Arnulf Hausleiter
Kulturelle Kontakte begegnen in archäologischen Kontexten und epigrafischen Quellen Vorderasiens durch alle Zeiten. In der Forschung geht es oft darum, Abgrenzungen, Übernahmen oder Verschmelzungen zu definieren und ihre Ursachen zu erforschen, um die ‚kulturelle/n Identität/en’ fassen zu können. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, dies anhand gut dokumentierter Berührungen unterschiedlicher kultureller Horizonte in Vorderasien herauszuarbeiten – von der Späten Urukzeit bis zu den Achämeniden, von Ägypten bis Anatolien und Urartu.
Literatur: K.M. Trinkaus (Hrsg.), Polities and partitions. Human boundaries and the growth of complex societies (1987); G. Stein, Rethinking world systems: Diasporas, colonies and interaction in Uruk Mesopotamia (1999). W. Helck, Die Beziehungen Ägyptens und Vorderasiens und Ägäis bis ins 7. Jh. v. Chr. (neu bearb. v. R. Drenkhahn 1995); M.T. Larsen, The Old Assyrian city state and ist colonies (1976); R. Eichmann, H. Parzinger (Hrsg.), Migration und Kulturtransfer. Der Wandel vorder- und zentralasiatischer Kulturen im Umbruch vom 2. zum 1. vorchristlichen Jahrtausend (2001); G. Vittmann, Ägypten und die Fremden im 1. Jt. v. Chr. (2003); P.-A. Beaulieu, King Nabonidus and the Neo-Babylonian Empire. In: J.M. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East, Vol. II (1995), 969-980. J. Curtis (Hrsg.), Later Mesopotamia and Iran. Tribes and empires 1600-539 BC (1995); id. (Hrsg.), Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sassanian periods (2000).
 
ACHTUNG NEU! VERANSTALTUNGSBEGINN
13 812
PS -
"Beyond Uruk": Das Indo-Iranische Grenzgebiet (auch als Proseminar im Magister 6 cr) (2 SWS) (5 LP); Mi 12.00-14.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (24.10.) Ute Franke
In dem Seminar wird die kulturgeschichtliche Entwicklung im „Indo-Iranischen Grenzgebiet“ behandelt. Dieses umfasst Südostiran, Baluchistan und Südafghanistan, Regionen, die während des späten 4. und 3. Jt. immer wieder in engem Austausch standen.
Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die archäologischen Kulturen der Region zu vermitteln und der Frage nachzugehen, in welcher Form sie den zu Beginn des 3 Jt.v. Chr. einsetzenden Urbanisierungsprozess mitgetragen haben.
Sie ergänzt damit das von Prof. Kühne und Dr. Helwing angebotene Thema zeitlich wie regional und bietet eine Vorbereitung für das im Sommersemester geplante Hauptseminar zur Urbanisierung im Industal und Mesopotamien.
Von den Teilnehmern wird die Übernahme eines Referates erwartet.
Einführende Literatur: Fairservis,W.A. 1975, The Roots of Ancient India. Chicago; Jarrige,J.-F., (Hrsg.) 1988, Les cités oubliées de l´Indus. Ausstellungskatalog Paris; Possehl,G.L., 1999, Indus Age. The Beginnings. Neu Delhi; Shaffer,J.G., 1992, The Indus Valley, Baluchistan and the Hilmand Drainage (Afghanistan). In: Ehrich,R.W. (Hrsg.), Chronologies in Old World Archaeology. Chicago, 441-465, 425-446.

Modul 5 - Spezialgebiete der Vorderasiatischen Archäologie

Neu: Veranstaltungbeginn
13 806a
V -
Archäologie und Wissenstheorie am Beispiel der neolithischen Siedlung Catal Höyük (auch Vorlesung im Magister 2 cr) (1 SWS); Das Modul 13806a V und 13806b S mit Tutorium ist mit 10 LP zu bewerten. Do 12.00-13.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Dominik Bonatz
Die in den 1960er Jahren unter der Leitung von James Mellaart durchgeführten Ausgrabungen in Çatal Höyük bedeuten einen Meilenstein in der Erforschung des vorderasiatischen Neolithikums. 1993 wurden die Ausgrabungen an diesem Ort, nun unter der Leitung von Ian Hodder, wieder aufgenommen.
Ziel der Vorlesung ist es, einen Einblick in die theoretischen und methodischen Ansätze beider Grabungsunternehmungen zu vermitteln und daran paradigmatisch den Wandel in der Interpretation und Diskussion archäologischer Befunde zu erörtern. Auf Grundlage dieses am Beispiel von Çatal Höyük angelegten Diskurses über Wissenschaftsgeschichte in der Vorderasiatischen Archäologie, sollen die Studierenden im Seminar mit Hilfe eines Tutors eine Anleitung zum Studium des Fundmaterials einschließlich der Architektur in Çatal Höyük bekommen, um daraus Ansätze und Fragen für die eigenständige Bearbeitung dieses Materials zu entwickeln.
Literatur: J. Mellaart, Çatal Höyük. A Neolithic Town in Anatolia, London (1967); I. Hodder (Hg.), On the Surface. Çatalhöyük 1993-95, McDonald Institute for Archaeology (1993); I. Hodder, The Leopard’s Tale. Revealing the Mysteries of Çatalhöyük, London (2006)
Sprechstunden
Dominik Bonatz: Dienstag: 12.00-13.00 Uhr
 
Neu: Veranstaltungbeginn
13 806b
S/HS -
Seminar mit Tutorium zur 'Archäologie und Wissenstheorie' am Beispiel der neolithischen Siedlung Catal Höyük' (V 13806a) (Seminar mit Tutorium im Bachelor;
auch als Hauptseminar im Magister 8 cr)
(2 SWS); Das Modul 13806a V und 13806b S mit Tutorium ist mit 10 LP zu bewerten. Do 13.00-15.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal)
(18.10.) Dominik Bonatz,
Stefan Maneval
Sprechstunden
Dominik Bonatz: Dienstag: 12.00-13.00 Uhr

Religionswissenschaft

Modul 2 - Historisches Modul I

13 970
EK/V -
Ariadne. Umwandlungen einer Mythenfigur (Für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (15.10.) Renate Schlesier
Die kretische Königstochter Ariadne gehört zu den am meisten oszillierenden Frauenfiguren der antiken griechischen Mythologie. Von anderen Heroinen unterscheidet sie sich dadurch, daß sie am folgenreichsten durch ihr doppeltes Liebesverhältnis definiert wird, zum Heros Theseus, der dank ihrer Hilfe eine lebensgefährliche Heldentat siegreich beenden kann und sie dann verläßt, und zum Gott Dionysos, der ihren Tod, aber auch ihre Unsterblichkeit bewirkt. Dadurch wird sie zu einem Prototyp der verlassenen Frau, der jedoch dionysische Seligkeit zuteil werden kann und die als erotisch attraktive, ekstatische Dionysos-Gattin Vorbildfunktion gewinnt. Der Faden der Ariadne, ein Wollknäuel, das eine Gruppe von Tanzenden beim Reigen verbindet, ist bis heute sprichwörtlich geblieben, da Theseus nach der Ermordung des Minotauros mit Hilfe dieses Fadens den Ausweg aus dem Labyrinth findet. Als von Theseus Verlassene wird Ariadne zum Modell der über männliche Untreue und Undankbarkeit klagenden Frau. Anhand vor allem von Text- und Bildmaterialien wird in der Vorlesung die Umwandlung dieser Mythenfigur von der Antike bis in die Gegenwart verfolgt. Angeboten wird ebenfalls eine (nicht obligatorische) Übung zur Vorlesung.
Zur Vorbereitung empfohlen: Renate Schlesier, s.v. Ariadne, in: Der Neue Pauly, Ergänzungsband Mythenrezeption, hg. von Maria Moog-Grünewald, Stuttgart 2007.
 
13 971
S/Ü -
Seminar/Übung zur Vorlesung "Ariadne" (Für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Renate Schlesier
Ausgewählte Materialien der Vorlesung werden in dieser Veranstaltung detailliert diskutiert. Der Besuch der Vorlesung wird empfohlen, jedoch nicht vorausgesetzt.
 
13 975
LS -
Walter F. Otto: „Dionysos. Mythos und Kultus“ (Für BA- und Magister-Studierende) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Oliver Leege
Walter F. Ottos 1933 erschienenes Werk "Dionysos. Mythos und Kultus" ist eine der einflußreichsten, aber zugleich umstrittensten Monographien des 20. Jahrhunderts zum antiken griechischen Gott Dionysos. Im Rahmen der zeitgenössischen Auffassungen von Mythos und Kultus nimmt Otto eine partikulare, ja exzentrische Position ein und entwirft ein Dionysos-Bild, das fest auf seiner eigenen, tiefen Überzeugung beruht, Dionysos sei ein 'echter Gott' und kein Produkt menschlicher Vorstellungskraft. Trotz der neo-paganen Theologisierungsversuche erwies sich Ottos Darstellung des Dionysos als einen Gott der Polaritäten, der Gegensätze und des Widerspruchs bis heute für die Forschung als äußerst fruchtbar.
Im Lektürekurs sollen die Grundsätze Ottos religionsgeschichtlicher Betrachtungen, seine methodischen Voraussetzungen und seine Vorgehensweise diskutiert sowie seine Dionysos-Auffassung rekonstruiert werden. Darüber hinaus soll pointiert sowohl nach dem geistes- und kulturgeschichtlichen Entstehungshintergrund des Werkes als auch nach
dessen Aneignungs-, Überformungs- und Konstruktionscharakter bezüglich der antiken griechischen Religion im Allgemeinen und des Gottes Dionysos im Besonderen gefragt werden.
Textgrundlage: Walter F. Otto: Dionysos. Mythos und Kultus [Frankfurter Studien zur Religion und Kultur der Antike 4] (1933), sechste Aufl., Frankfurt a. M. 1996.

Modul 3 - Historisches Modul II

(13 950)
EK/V -
Religionsgeschichtliche Grundfragen der Religionswissenschaft (für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Hartmut Zinser
Nachdem im Sommersemester große und wichtige Religionen dargestellt waren, sollen auf der Grundlage derselben Grundfragen der Religionswissenschaft verhandelt werden: Das Problem der Definition von Religion, Möglichkeiten und Grenzen der Religionswissenschaft, Formen der Verehrung der Götter, Kulte und Riten, Wort und Text in den Religionen, Konzeptionen der Götter, Menschen, der Natur, Geschichte und Gesellschaft. Wie können Religionen untersucht werden?
Die Vorlesung ist so angelegt, daß aus den einzelnen Bereichen Themen für Abschlussarbeiten im Magister und BA hervorgehen bzw. daraus entwickelt werden können. Gleichzeitig ist sie auch als Einführung geeignet. Für Examenskandidaten werden zusätzliche Sitzungen vereinbart.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
13 980
S -
Wunder und das Wunderbare im europäischen Mittelalter (Für BA- und für Magister-Studierende) (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Crenguta-Beatrice Trincà
Das Seminar möchte sich den Fragen widmen, wie die Grenzen der mittelalterlichen, christlichen Vorstellung von Realität verliefen bzw. festgelegt wurden und welche Möglichkeiten den Dichtern der Zeit offen standen, alternative Wirklichkeiten zu entwerfen, wie sie sich diese vorstellten, welche Rolle Gott darin spielte. Traditionelle Elemente des mittelalterlichen Imaginären, wie zum Beispiel Magier, Feen und ihre Requisiten, exotische Menschen, Tiere und Landschaften, Zaubergärten, Automaten, Ungeheuer werden in den höfischen Dichtungen immer wieder neu semantisiert: sie werden dem Göttlichen, dem Dämonischen, einer Zwischenwelt oder dem Alltag zugeschrieben; die Texte postulieren ihre Existenz oder ziehen sie in Zweifel. Gott übernimmt Rollen, die ihm die Theologen absprechen würden, indem er in fragwürdigen Situationen durch einen übernatürlichen Eingriff hilft. Das Seminar möchte verfolgen, wie im Hochmittelalter die Vielfalt der göttlichen Schöpfung, die Allmacht Gottes aber auch die Freiheit der Phantasie verhandelt wurden.
Zur Einführung: Das Wunderbare in der arthurischen Literatur. Probleme und Perspektiven. Hrsg. von Friedrich Wolfzettel, Tübingen 2003.
 
13 982
S -
Im Untergrund. Religiöse Unterweltsvorstellungen im Wandel (Für BA- und für Magisterstudierende) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (18.10.) Olaf Briese
Religiöse Unterwelten – Bestandteil einiger, keinesfalls aller Religionen – können räumlich vielfältig gegliedert sein und können verschiedene Funktionen erfüllen: Sie beherbergen Götter oder götterähnliche Instanzen; lebende, gestorbene oder unsterbliche Menschen verkehren in ihnen; götterwidrige und andere Wesen halten sich in ihnen auf; sie sind Orte des Glücks bzw. des Leidens. Die Veranstaltung untersucht am Beispiel europäischer Religionen diese Vielfalt und arbeitet – unter dem Gesichtspunkt historischen Wandels – jeweilige Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede heraus.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Bernhard Lang, Himmel und Hölle. Jenseitsglaube von der Antike bis heute, München 2003.

Modul 4 - Analytisches Modul

13 974
S/Ü -
Theater als Ritual in Konzepten und Performances der Gegenwart (Das Seminar ist für BA-Studenten (Analytisches Modul) und für Magister-Studenten im Grund- und Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Mario Bührmann,
Heiner Remmert
„Welche Beziehungen bestehen zwischen dem Ritual und dem Theater als ‚kulturellen Aufführungen‘? An welchen Aspekten werden ihre Gemeinsamkeiten, an welchen ihre spezifischen Unterschiede deutlich? Können Einsichten in Strukturen und Verlaufsprozesse von Ritualen auch bei den Analysen von Theateraufführungen fruchtbar gemacht werden (und umgekehrt)?“ Diese Fragen markieren das gemeinsame Forschungsfeld von Religions- und Theaterwissenschaftlern wie beispielsweise Victor Turner und Richard Schechner, deren produktive Zusammenarbeit unter dem Einfluss des ‚performative turn‘ in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts begann und bis heute auch andere kulturwissenschaftliche Disziplinen stimuliert. In diesem Seminar soll versucht werden, der modernen Rezeption des Verhältnisses von Ritual und Theater in zwei Schritten exemplarisch nachzugehen. Zunächst sollen ausgewählte religions- und kulturwissenschaftliche Konzepte, die das Verhältnis von Ritual und Theater zu erfassen versuchen, auf ihre inhaltlichen und methodischen Implikationen überprüft werden. Den zweiten Schwerpunkt des Seminars bildet dann die Analyse unterschiedlicher theatraler Performances des 20. und 21. Jahrhunderts, in denen entweder religiöse Rituale direkt thematisiert werden oder in denen selbst rituelle Elemente zum Einsatz kommen, beispielsweise Joseph Beuys’ Aktion „I like America and America likes me“ oder das von Christoph Schlingensief gegründete Projekt „Church of Fear”.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Erika Fischer-Lichte u.a (Hg.): Ritualität und Grenze, Tübingen 2003. Richard Schechner: Theateranthropologie, Reinbek 1990 (amerik. Original 1985). Richard Schechner / Willa Appel (Hg.): By Means of Performance. Intercultural Studies of Theatre and Ritual, Cambridge 1990. Victor Turner: Vom Ritual zum Theater, Frankfurt a. M. 1989 (amerik. Original 1982).
 
Achtung! ANFANGSDATUM: 24. Okt. 07
(13 954)
S/Ü -
Religion und Sexualität (für Magister- wie auch BA-Studierende: Analytisches Modul.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I)
Es könnte sein, dass hin und wieder Doppelsitzungen, etwa 16-20 Uhr, nötig werden.
(24.10.) Marcia Moser
In diesem Seminar soll die Wechselbeziehung von Religion und Sexualität in den Blick genommen werden. Neben einer einführenden Verhältnisbestimmung sollen die beiden Oberbegriffe hinsichtlich ihrer komplexen und mehrdimensionalen Bezüge analysiert werden: als Bereiche des Politischen wie des Privaten; als Bereiche individueller Erfahrung wie gesellschaftlicher Ordnung. Auch die Frage nach Geschlechterkonzeptionen bzw. -verhältnissen und Sexualität wird gestreift werden.
Grundlage dafür liefern neben (religions-)wissenschaftlichen Überblicken auch religiöse Quellentexte sowie Filme, welche im Seminar (in Auszügen) geschaut und diskutiert werden sollen.
Filme u.a.: "Kadosh", "Breaking the Waves" (für Vorschläge offen).
Sprechstunden
Marcia Moser: n. Vereinbarung
 
13 977
S/Ü/EK -
Theorien des Verstehens (Dieses Seminar ist für BA-Studenten (Analytisches Modul) und Magister-Studenten geöffnet.) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (19.10.) Roberto Sanchino Martinez
In dieser Veranstaltung soll ein Überblick über Entwürfe zur Kategorie des Verstehens innerhalb der geistes- und kulturwissenschaftlichen Methodologie erarbeitet werden. Text-Grundlage werden einschlägige Schriften der hermeneutischen Tradition (seit Friedrich Schleiermacher) und ihrer Gegner bilden.

Modul 5 - Historisch-Analytisches Modul

13 979
S -
Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen (Das Seminar ist für BA-Studenten (Historisch - Analytisches Modul) und für Magister-Studierende im Grundstudium geöffnet.) (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Johannes Heinrich Stauffacher
In Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie von 1953 (zuerst engl. 1949) stellt Karl Löwith die vielzitierte These auf, das moderne Geschichtsdenken entspreche dem biblischen Glauben an einen Sinn bzw. eine Erfüllung der Geschichte und sei letztlich nichts anderes als eine säkularisierte Variante seines eschatologischen Vorbilds. Löwiths Säkularisierungsthese, die das Potential in sich trägt, das moderne Selbstverständnis durch den Nachweis der Herkunft seines Geschichtsdenkens aus der jüdisch-christlichen Theologie grundlegend zu erschüttern, soll im Seminar ausgehend von Auszügen aus Löwiths Text und den von ihm benutzten Primärtexten von Augustin bis Jacob Burckhardt rekonstruiert und kritisch befragt werden. Dabei sollen nicht nur einige zentrale Positionen abendländischen Geschichtsdenkens, sondern vor allem die grundlegenden Implikationen philosophischer bzw. theologischer Beschäftigung mit der Geschichte zur Sprache kommen.
Die Texte werden zu Semesterbeginn in einem Reader zur Verfügung gestellt. Zur Vorbereitung empfohlen: Hans-Georg Gadamer, s.v. »Geschichte und Geschichtsauffassung. III. Geschichtsphilosophie«, in: RGG (1958), Bd. 2, Sp. 1489-1496
 
(13 951)
S -
Priester und andere religiöse Spezialisten (für Magister- und BA-Studierende -- Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Hartmut Zinser
Alle oder doch fast alle Religionen haben Spezialisten für den Kultus und die Lehre ausbildet, manche auch für die Vermittlung zu den Göttern. Stellung, Aufgaben, Funktionen etc. der Priester und Spezialisten unterscheiden sich in den verschiedenen Religionen. Die Unterschiede resultieren aus unterschiedlichen Bedürfnissen, historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und sind auch abhängig von der Konzeption der Götter und Riten. Im Seminar werden Beispiele für die wichtigsten Formen von Priestern und ihre Konzeptionalisierung in den Religion und die daraus entspringenden Konsequenzen zum Gegenstand gemacht.
Es ist vorgesehen, daß aus den einzelnen Referaten und anderen Themen auch Abschlußarbeiten für das Magisterexamen oder den BA entwickelt werden können.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
(13 952)
S/Ü -
Was ist ein sakraler Text und wie wird ein Text zu einem heiligen Text gemacht? (für Magister- und BA-Studierende: Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 1.10 (Hörsaal) (16.10.) Hartmut Zinser,
Janina Findeisen
In den Religionen werden verschiedene Arten von Texten zu unterschiedlichen Zwecken gebraucht. Einige Religionen haben diese Texte oder einen Teil von Ihnen zu einem besonderen Status als heilige erhoben. Im Seminar werden die Voraussetzungen und Konsequenzen einer Sakralisierung von Texten untersucht. Zugleich werden diese Texte wenigstens in Grundzügen auch selber zum Gegenstand gemacht.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
,
Janina Findeisen: nach Vereinbarung
 
13 957
S/Ü -
Augustinus -- Theologie der Spätantike (für Magister- und BA-Studierende, Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (22.10.) Rudolf Thiessen
Sprechstunden
Rudolf Thiessen: nach Vereinbarung

Modul 6 - Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte

Veranstaltung entfällt!
13 976
S -
Religion, Mythos und Magie in Walter Benjamins Schriften (Das Seminar ist für BA-Studenten (Modul: Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) und für Magister-Studenten im Grund- und Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (19.10.) Timo Günther
"Mein Denken verhält sich zur Theologie wie das Löschblatt zur Tinte. Es ist ganz von ihr vollgesogen. Ginge es aber nach den Löschblatt, so würde nichts was geschrieben ist, übrig bleiben." Diese oft zitierte Äußerung Benjamins aus dem Passagen-Werk wirft ein Licht auf seinen Umgang mit theologischen, oder allgemeiner: religiösen Phänomenen. Tatsächlich ist Benjamins Umgang mit diesen Phänomenen beinahe überall zum Greifen nahe, doch bleibt er häufig auch mehr unterirdisch erahnbar und darüber hinaus verquickt mit anderen Gegenständen, etwa dem Materialismus marxistischer Prägung, die religiösem Denken auf den ersten Blick eher fern stehen. Von Das Leben der Studenten (1914) oder Über Sprache überhaupt und die Sprache des Menschen (1916) bis zu seinem letztem Text Über den Begriff der Geschichte (1940) ist Benjamins Schreiben in seinem Kern religiös gefärbt, von theologischer "Tinte" durchdrungen, und spannt dabei einen Bogen von antik-paganen über jüdisch-messianische bis zu christlich-eschatologischen Vorstellungen. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage einer gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte ein möglichst breites Spektrum der religiösen Ideen Benjamins gemeinsam zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wird neben die Diskussion der Primärtexte die Lektüre einiger Quellen treten, die geeignet sind, das Verständnis von Benjamins Denken in dieser Hinsicht zu vertiefen.
Zur Einführung empfohlen: Sven Kramer: Walter Benjamin zur Einführung, Hamburg 2003 (Junius Verlag).
 
13 955
S/Ü -
Christliche Thematiken in der Malerei (geeignet für Magisterstudierende (Grund- und Hauptstudium) wie auch für BA-Studierende: Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - s. A. (24.10.) Maud Elisabeth Sieprath,
Antje Laskowski
Malerei als Ausdrucksform der Kunst diente seit jeher zur Vermittlung von Informationen für die nicht lesekundigen Gesellschaftsschichten. Im Vordergrund der Veranstaltung geht es um die Darstellung christlicher Themen und die damit verbundene vermittelnde Rolle der Wertevorstellung bzw. Lebensgestaltung. Das Seminar bietet auf dieser Grundlage eine Einführung in die Grundelemente des Christentums. Der Wandel von Engels-, Heiligen-, Marien-, Teufels- und Höllenvorstellungen u.a. werden anhand grundlegender Texte und unter Heranziehung der verschiedenen Malereiepochen skizziert.
Die Teilnahme ist an die Übernahme eines Referates gebunden.
Sprechstunden
Maud Elisabeth Sieprath: nach Vereinbarung
,
Antje Laskowski: nach Vereinbarung
 
ACHTUNG! verändertes Anfangsdatum: 5. November!
13 958
S -
Neuere theoretische und methodische Ansätze in der Religionswissenschaft (für Magister- und BA-Studierende, Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (5.11.) Istvan Keul
Anhand historischer Beispiele überwiegend aus dem Bereich der Religionsgeschichte Südasiens widmet sich das Seminar den unterschiedlichen Zugängen zum Gegenstandsbereich der Religionswissenschaft. Die Veranstaltung bietet Einblicke in die (rezentere) Wissenschaftsgeschichte und in spezifische theoretische und methodische Perspektiven, die für eine Reihe von religionswissenschaftlichen Subdisziplinen konstitutiv sind.
Sprechstunden
Istvan Keul: nach Vereinbarung
 
13 981
S/HS -
Religionskritik von der Antike bis zur Moderne (Das Seminar ist für BA-Studenten (Modul: Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) und für Magister-Studenten im Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (18.10.) Olaf Briese
Religionskritik umfaßt unterschiedliche Aspekte: von der Kritik einzelner religiöser Elemente über die Kritik an bestimmten religiösen Systemen bis hin zur Kritik von Religion an sich. Die Veranstaltung untersucht am Beispiel europäischer Religionen diese Differenzen, und in einem vergleichenden Vorgehen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Typen von Religionskritik erarbeitet.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Hartmut Zinser, Religionskritik, in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, hrsg. v. Hubert Cancik u.a., Bd. 1, Stuttgart, Berlin, Köln 1988, S. 310-318.

Bachelorstudiengang Altertumswissenschaften B (Studien- und Prüfungsordnung ab WS 2007/08)

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Integrativer Bereich

Grundlagen der Altertumswissenschaften I

(13 699a)
V -
Einführung in die Altertumswissenschaften (6 SWS); Mo, Di und Mi 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1a (Hörsaal) (15.10.) Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Maria Czichon,
Raiko Krauß,
Hartmut Kühne,
Jürgen Osing,
Stephan Seidlmayer,
Lorenz Winkler-Horacek
Das Modul verschafft den Studierenden einen Überblick über die Fachrichtungen Klassische und Prähistorische Archäologie, Altorientalistik, Vorderasiatische Archäologie und Ägyptologie. Sie erkennen erste disziplinenübergreifende Zusammenhänge und erlangen die Fähigkeit zur Beurteilung der jeweils fachspezifischen Kompetenzen im Verhältnis zu verwandten Disziplinen.
Das Modul liefert einen forschungsgeschichtlichen Überblick auf die in den genannten Fachrichtungen behandelten kulturellen, zeitlichen und geographischen Räume. Klassifikationsbegriffe werden vorgestellt und eine Einführung in den Bereich Quellen und Quellenkritik geboten.
 
(13 699b)
Ü -
Übung zur 'Einführung in die Altertumswissenschaften' (13699a) (1 SWS); Mi 14.00-16.00, 14-tägl. - in den jeweiligen Instituten (17.10.) Carolin Jauß,
Robert Schiestl,
Stefan Suhrbier,
Marianne Tabaczek,
Grégory Chambon

Integratives Themenmodul

(13 876)
Ü -
Die Geschichte der Haustiere, erschlossen aus archäozoologischen Quellen (Integratives Themenmodul Archäobiologie: Teilmodul II zum Affinen Modul "Archäozoologie" vom WS 2006/07. Blockveranstaltung) (3 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 9.00-12.00 26.10.-14.12. - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
außer 2.11. und 9.11.2007!
(26.10.) Cornelia Becker
Haustiere werden zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, zur Verrichtung verschiedenster Arbeiten, aber auch im Sport, im sozialen Bereich oder in der Forschung genutzt und sind heute überall auf der Welt verbreitet. Doch wo hatten sie ihre Ursprünge, welches sind ihre wilden Vorfahren und wie gelang überhaupt der Schritt vom Wild- zum Haustier? Welche Konsequenzen für das Leben der vorgeschichtlichen Menschen ergaben sich durch den Besitz von Haustieren? Wie verbreiteten sie sich? Die einzige Quellengattung, mit deren Hilfe diese Fragen zu lösen sind, stellen Tierknochenfunde aus gut datierten archäologischen Fundkontexten dar. Wir wollen mithilfe archäozoologischer Publikationen die Geschichte verschiedener Nutz- und Heimtiere sichtbar machen, sei es die von Rindern, Schafen, Schweinen, Pferden, Kamelen, Hunden, Katzen, Kaninchen oder Hühnern. Der Schwerpunkt soll auf den Haustieren Europas liegen. Als Einstiegsliteratur empfehle ich das Buch von Norbert Benecke, Der Mensch und seine Haustiere (Theiss Verlag, Stuttgart 1994).
 
(13 876)
Ü -
Die Geschichte der Haustiere, erschlossen aus archäozoologischen Quellen (Integratives Themenmodul Archäobiologie: Teilmodul II zum Affinen Modul "Archäozoologie" vom WS 2006/07. Blockveranstaltung) (3 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 9.00-12.00 26.10.-14.12. - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
außer 2.11. und 9.11.2007!
(26.10.) Cornelia Becker
Haustiere werden zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, zur Verrichtung verschiedenster Arbeiten, aber auch im Sport, im sozialen Bereich oder in der Forschung genutzt und sind heute überall auf der Welt verbreitet. Doch wo hatten sie ihre Ursprünge, welches sind ihre wilden Vorfahren und wie gelang überhaupt der Schritt vom Wild- zum Haustier? Welche Konsequenzen für das Leben der vorgeschichtlichen Menschen ergaben sich durch den Besitz von Haustieren? Wie verbreiteten sie sich? Die einzige Quellengattung, mit deren Hilfe diese Fragen zu lösen sind, stellen Tierknochenfunde aus gut datierten archäologischen Fundkontexten dar. Wir wollen mithilfe archäozoologischer Publikationen die Geschichte verschiedener Nutz- und Heimtiere sichtbar machen, sei es die von Rindern, Schafen, Schweinen, Pferden, Kamelen, Hunden, Katzen, Kaninchen oder Hühnern. Der Schwerpunkt soll auf den Haustieren Europas liegen. Als Einstiegsliteratur empfehle ich das Buch von Norbert Benecke, Der Mensch und seine Haustiere (Theiss Verlag, Stuttgart 1994).
 
(13 908)
Ü/S -
Naukratis im Spiegel der griechischen Kolonisation: Eine griechische Handelsstation in Ägypten (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (18.10.) Udo Schlotzhauer
Neuere Forschungen zu den Funden aus Naukratis haben die Diskussionen zur griechischen Handelsstation am kanopischen Nilarm wieder belebt. Erweiterte naturwissenschaftliche Analysetechniken und die Einbeziehung bisher vernachlässigter Fundgattungen des 7. und 6. Jhs. v. Chr. konnten die Funde und Befunde zur Frühphase der griechischen Präsenz in Ägypten auch ohne neue Grabungen präzisieren.
Im Seminar wird die „besondere“ Stellung von Naukratis innerhalb der griechischen Kolonisation mit Blick auf ganz Ägypten, die benachbarten Regionen der Levante und Nordafrika beleuchtet. Dabei werden verschiedene archäologische Gattungen angesprochen und ihre historischen Interpretationsmöglichkeiten bewertet.
Literatur:
allgemein: J. Boardman, Greeks Oversees. Their Early Colonies and Trade4 (1999/repr. 2000) dt. Übersetzung = Kolonien und Handel bei den Griechen. Vom späten 9. bis zum 6. Jh. v. Chr. (1981) besonders 138-155 (Naukratis).
speziell: A. Möller, Naukratis. Trade in Archaic Greece (2000). U. Höckmann – D. Kreikenbom (Hrsg.), Naukratis. Die Beziehungen zu Ostgriechenland. Ägypten und Zypern in archaischer Zeit. Akten der Table Ronde in Mainz, 25.-27. November 1999 (2001). A. Villing – U. Schlotzhauer (Hrsg.), Naukratis: Greek Diversity in Egypt. Studies on East Greek Pottery and Exchange in the Eastern Mediterranean, The British Museum Research Publication 162 (2006). G. Nick, Zypro-ionische Kleinplastik aus Kalkstein und Alabaster, Archäologische Studien zu Naukratis I (2007). U. Höckmann – W. Koenigs, Zyprisch-griechische Kleinplastik: Kouroi, andere Figuren und plastisch verzierte Gefäße – Archaische griechische Bauteile, Archäologische Studien zu Naukratis II (2007).
 
(13 714)
Ü//S/HS -
Ägypten und Nubien von der späten Prähistorie bis in die napatanische Zeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Stephan Seidlmayer
Teil 1 des Integrativen Themenmoduls.
Die Lehrveranstaltung kann von Studierenden im Magister-Studiengang als HS belegt werden.
 
(13 758)
S/Ü -
Babylon: Vom Befund zur Ausstellung (2 SWS) (6 cr) (10 LP) (max. 6 Teiln.); Vorbesprechung: Di, den 16.10.2007, 11.30 Uhr - Container Hüttenweg 7, Block, s. A. - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum)
Voraussetzung für eine Teilnahme am zweiten Teil der Übung im Sommersemester ist die erfolgreiche Teilnahme am ersten Teil der Übung im Wintersemester.
(16.10.) Bernd Müller-Neuhof
In dieser Veranstaltung sollen Grundlagen für die Vorbereitung einer Ausstellung vermittelt werden.
Die vom 26. Juni bis 5. Oktober 2008 in Berlin stattfindende Babylonausstellung dient dabei als Anschauungsobjekt. Um einen Einblick in die Thematik zu gewinnen, wird der Verlauf der babylonischen Kulturgeschichte durch das Verfassen von Kurzreferaten zu einigen Ausstellungsabschnitten erarbeitet, was vor allem im Wintersemester erfolgt. Im praktischen Teil der Übung im Winter- und Sommersemester werden Objektbeschriftungen für die Ausstellung verfasst. Im Sommersemester sollen außerdem die Grundlagen der Besucherführung erlernt werden.
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Studierende der Profilbereiche Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie, jedoch sind auch Interessenten anderer Profilbereiche willkommen. Die Zahl der Plätze ist auf 12 Personen begrenzt, davon stehen 6 für Absolventen der Magisterstudiengänge Altorientalistik bzw. Vorderasiatische Archäologie zur Verfügung . Voranmeldung ist im Sekretariat Altorientalistik erforderlich.
 
(13 875)
S -
Umwelt und Ernährung aus Sicht der Archäobotanik (Integratives Themenmodul: Archäobiologie) (3 SWS) (10 LP) (max. 40 Teiln.); (Mit Klausur) Block, 11.1.-15.2., 9.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
6 Termine jeweils Freitag.
(18.1.) Cornelia Becker,
Reinder Neef
Archäobotanik ist Teil der ökologischen Archäologie und umfaßt das Studium von Pflanzenresten, die in Siedlungen und Lagerplätzen bzw. in deren Umkreis entdeckt werden können. Prinzipiell sind dies sowohl makroskopische (Samen, Früchte und Holz) als auch mikroskopische Pflanzenreste (Pollen, Sporen und Phytolithen). Die Schwerpunkte im Wintersemester werden auf Aspekten der Erhaltung archäobotanischer Reste und der Methodik der Probenentnahme liegen sowie Beispiele aufzeigen, anhand derer die Ernährung und Agrarwirtschaft, der Handel und die Umwelt einer Siedlung rekonstruiert werden können.
Als vorbereitende Lektüre möchte ich hinweisen auf Zohary, D. &M. Hopf, Domestication of plants in the Old World (Clarendon Press, Oxford 2000), ein guter Überblick zum heutigen Forschungsstand und auf das Handbuch von Jacomet, S. &A. Kreuz, Archäobotanik. Aufgaben, Methoden und Ergebnisse vegetations- und agrargeschichtlicher Forschung (Ulmer Verlag, Stuttgart 1999).

Profilbereiche: Klassische Archäologie, Altorientalistik, Ägyptologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie

Klassische Archäologie

Modul - Epochen

(13 900)
GK/S -
Epochen (2 SWS) (2 cr); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (17.10.) Martin Langner
Das Modul Epochen erstreckt sich über zwei Semester und beginnt mit der Einführung im Wintersemester. Am Ende des zweiten Semesters wird nach regelmäßiger aktiver Teilnahme an den Veranstaltungen das Modul mit einer Klausur abgeschlossen.
Ziel des Moduls ist es, den Studierenden ein Verständnis antiker und moderner Konstruktion von Epochen, Periodisierungen, Entwicklungsmodellen und der historischen Abläufe an Beispielen aus der griechischen und römischen Kunst- und Kulturgeschichte zu vermitteln. Dabei sollen auch die Möglichkeiten und Grenzen einer diachronen und synchronen Betrachtungsweise erarbeitet werden, um ein grundlegendes Verständnis des wissenschaftlichen Umgehens mit vergangenen Zeiten zu erlangen. Die Grundproblematik wird von den Studierenden über selbständig zu erarbeitende Themen vorgestellt und zur Diskussion gestellt und durch Beschreibung und Analyse von Denkmälern oder durch Textlektüren vertieft. Die chronologische Zuordnung antiker materieller Kultur wird eingeübt.

Systematisches Modul A

(13 901)
V -
Griechische Gräber (2 SWS) (2 cr); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (22.10.) Mathias René Hofter
Gräber sind oftmals die unberührtesten, wenn nicht sogar Häufig die einzigen Relikte einer antiken Kultur. Und so ist die Archäologie der Bestattungen zu einem eigenen Wissenschaftszweig geworden, der vielfältige Problemfelder untersucht: Das Verhältnis der Bestattungen zu den Wohnstätten, die Rituale der Grablegung und des Totengedenkens, die Jenseitsvorstellungen der mit ihnen verbundenen Kulturen, Funktion und Bedeutung von Inventar und Ausstattung der Gräber und ihr Verhältnis zur Realität der Gesellschaft der Lebenden.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die griechischen Grabbefunde von der Bronzezeit bis in den Hellenismus und die Probleme ihrer Interptetation, der an einigen exemplarischen Punkten vertieft wird.
Einführende Lektüre: B. d'Agostino, Archäologie der Gräber, in: A. H. Borbein - T. Hölscher- P. Zanker, Klassische Archäologie. Eine Einführung (2000) 313f.

Altorientalistik

Modul 1 - Einführungsmodul

13 750a
Kurs -
Einführung in die Altorientalistik (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS); Mo 10.00-11.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (15.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Das Modul führt im Rahmen der Darstellung der Grundzüge altorientalischer Geschichte und Kultur in die Grundbegriffe, Methoden, Themenbereiche und Quellen ein.
 
13 750b
Ü -
Einführung in die Altorientalistik (1 SWS); Mo 11.00-12.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (15.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Übung zur Einführung in die Altorientalistik
 
13 750c
LW -
Lernwerkstatt (1 SWS); s. A. - s. A. Hüttenweg 7 (s. A.) Jacob Lebovitch Dahl
 
(13 699a)
V -
Einführung in die Altertumswissenschaften (6 SWS); Mo, Di und Mi 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1a (Hörsaal) (15.10.) Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Maria Czichon,
Raiko Krauß,
Hartmut Kühne,
Jürgen Osing,
Stephan Seidlmayer,
Lorenz Winkler-Horacek
Das Modul verschafft den Studierenden einen Überblick über die Fachrichtungen Klassische und Prähistorische Archäologie, Altorientalistik, Vorderasiatische Archäologie und Ägyptologie. Sie erkennen erste disziplinenübergreifende Zusammenhänge und erlangen die Fähigkeit zur Beurteilung der jeweils fachspezifischen Kompetenzen im Verhältnis zu verwandten Disziplinen.
Das Modul liefert einen forschungsgeschichtlichen Überblick auf die in den genannten Fachrichtungen behandelten kulturellen, zeitlichen und geographischen Räume. Klassifikationsbegriffe werden vorgestellt und eine Einführung in den Bereich Quellen und Quellenkritik geboten.
 
(13 699b)
Ü -
Übung zur 'Einführung in die Altertumswissenschaften' (13699a) (1 SWS); Mi 14.00-16.00, 14-tägl. - in den jeweiligen Instituten (17.10.) Carolin Jauß,
Robert Schiestl,
Stefan Suhrbier,
Marianne Tabaczek,
Grégory Chambon

Modul 4b - Grundmodul Sumerisch

(13 763a)
S/Ks -
Einführung in das Sumerische I/1 (1 SWS); Di 14.00-15.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (16.10.) Grégory Chambon
Kenntnis des Sumerischen, einer agglutinierenden Ergativsprache, die keiner der bekannten Sprachfamilien angehört und die älteste schriftlich überlieferte Sprache der Menschheit ist, gehört zu den grundlegenden Sprachverpflichtungen für Studentinnen und Studenten der Altorientalistik. Nach einer Einführung in die sumerische Grammatik werden neusumerische Bau- und Weihinschriften (Ur III-Zeit, Gudea) in Keilschrift gelesen und kommentiert.
Literatur: P. Attinger, Éléments de linguistique sumérienne, Freiburg (Schweiz), 1992; D. O. Edzard, Sumerian Grammar, Leiden, 2003; M.-L. Thomsen, The Sumerian Language, Kopenhagen, 2001: K. Volk, A Sumerian Reader, Rom, 1999 (Studia Pohl: SM 18).
 
(13 763b)
S/Ü -
Übung zur Einführung in das Sumerische I/1 (1 SWS); Di 15.00-16.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (16.10.) Grégory Chambon
Übung zur Veranstaltung 13763a
 
(13 752)
Ü -
Hammurapi Briele (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (18.10.) Betina Faist
König Hammurapi von Babylonien (1792-1750 v. Chr.) ist uns vor allem durch seinen 'Kodex' als Gesetzgeber bekannt. In diesem Seminar werden wir ihn als Verwalter und als Krieger und Diplomat kennen lernen. Hierfür steht uns eine verhätnismäßig umfangreiche königliche Korrespondenz zur Verfügung ("königlich" wird hier im weitesten Sinne benutzt, d. h. betreffend sowohl Briefe des Königs als Absender aus dem Archiv des Schamasch-hazir, die sich mit der Verwaltung von Kronland im ehemaligen Königreich Larsa, der von Hammurapi erobert wurde, beschäftigen sowie die Korrespondenz aus Mari, die Einblicke in Diplomatie und kriegerische Auseinandersetzungen (darunter auch in die bislang unterschätzte Rolle Elams) geben. Der Kurs gründet auf der Lektüre von akkadischen Keilschrifttexten, weshalb der erfolreiche Abschluss von Akkadisch II, Teil 2 (Bachelor) bzw. Akkadisch IV (Magister) Voraussetzung ist. Darüber hinaus sollen einige Sitzngen einer wissenschaftsgeschichtlichen Übung gewidmet werden. Auszüge aus verschiedenen Monographien, die sich mit Hammurapi befassen, sollen miteinander verglichen und die entsprechenden Darstellungen miteinander kotrastiert werden.

Modul 5 - Lektüremodul Akkadisch I

(13 753a)
LS -
Akkadische Lektüre II/1 (1 SWS); Mo 12.00-13.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (15.10.) Jacob Lebovitch Dahl
In dieser Veranstaltung werden ausgewählte Paragraphen des Kodex Hammurapi und Fragmente der in akkadisch geschriebenen Literatur in Keilschrift gelesen.
 
(13 753b)
S/Ü -
Übung zur akkadischen Lektüre II/1 (1 SWS); Mo 13.00-14.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (15.10.) Jacob Lebovitch Dahl
Übung zur Veranstaltung 13753a

Modul 8a - Lektüremodul Hethitisch

(13 756a)
LS -
Hethitisch II/1 (1 SWS); Block - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (s. A.) Daniela Crasso
Die Veranstaltung richtet sich an die, die das Grundmodul Hethitisch erfolgreich abgeschlossen haben. Anhand ausgewählter Passagen der Hethitischen Gesetze sollen die erworbenen Kenntnisse vertieft und Detailprobleme diskutiert werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die spezifischen Probleme der Textüberlieferung und der einschlägigen philologischen Methoden zur Datierung von Texten und Niederschriften gelegt werden.
 
(13 756b)
Ü/S -
Übung zu Hethitisch II/1 (1 SWS); Block - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (s. A.) Daniela Crasso
Übung zur Veranstaltung 13756a

Modul 8b - Lektüremodul Sumerisch

(13 754a)
LS -
Sumerische Lektüre II (Voraussetzung: Sumerisch II, Teil 1) (1 SWS); Do 8.00-9.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (18.10.) Jacob Lebovitch Dahl
In dieser Veranstaltung werden ausgewählte sumerische Texte der altbabylonischen Zeit gelesen.
 
(13 754b)
Ü/S -
Übung zur sumerischen Lektüre II (Voraussetzung: Sumerisch II, Teil 1) (1 SWS); Do 9.00-10.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (18.10.) Jacob Lebovitch Dahl
Übung zur Veranstaltung 13754a.

Modul 9a - Kulturhistorisches Modul I - Geschichte

(13 757a)
V -
Geschichte und Geschichtsschreibung der altorientalischen Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-15.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Das Modul bietet eine Einführung in die Quellen der keilschriftlichen Überlieferung und ihre Kontexte und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen ihrer historischen Interpretation. Darüber hinaus werden die Beiträge der israelisch-jüdischen, griechisch-römischen und arabisch-nachantiken Überlieferung zur altorientalischen Geschichte erörtert. Epochenspezifische Problemstellungen werden ebenso thematisiert wie grundsätzliche Probleme der Historiographie des Alten Vorderen Orients.
 
(13 757b)
Ü -
Übung zur Geschichte und Geschichtsschreibung altorientalischer Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 15.00-16.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Übung zur Veranstaltung 13757a

Ägyptologie

Modul 1 - Grundlagen der Ägyptischen Archäologie

(13 702)
V -
Grundriss der ägyptischen Archäologie (Einführung) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/11 (16.10.) Stephan Seidlmayer,
Robert Schiestl
In der Vorlesung wird eine einführende Übersicht über Definiton, Geschichte, Gegenstandsbereiche, Methoden und Perspektiven der Ägyptischen Archäologie gegeben.

Modul 2 - Sachbereiche und Forschungsperspektiven der Ägyptischen Archäologie

Kein Angebot in diesem Semester.

Modul 4 - Einführung in die ägyptische Schrift und Sprache (Mittelägyptisch)

(13 703)
Ü -
Einführung in die Mittelägyptische Sprache und Schrift (3 SWS) (5 LP); Mo 10.00-12.00 und Mi 10.00-11.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (15.10.) Benoit Lurson
Teilnahmebedingungen: keine

Prähistorische Archäologie

Modul 1 - Einführung in einen Kulturraum Europas

(13 890)
V -
Die Bronzezeit zwischen Adria und Schwarzem Meer (2 SWS) (5 LP); Di 10.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (30.10.) Nikolaus Boroffka
Eingeführt wird in die Forschungsgeschichte und die gebräuchlichsten Chronologiesysteme der Bronzezeit Südosteuropas. Geboten wird ein Überblick zur Kulturentwicklung vom Ende der Kupferzeit (Mitte 3. Jahrt. v.Chr.) bis zum Beginn der Eisenzeit (1. Jahrt. v.Chr.). Dabei geht es um Keramikstile, Metallfunde, Siedlungen und Bestattungssitten. Die Veranstaltung hat Vorlesungscharakter.
 
(13 898)
Ü -
Große Grabungen in Südosteuropa (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (23.10.) Raiko Krauß
Die Übung soll die topographischen und kulturgeschichtlichen Kenntnisse der prähistorischen Archäologie in Südosteuropa vertiefen. Umgrenzt wird das Untersuchungsgebiet im Westen, Süden und Osten von der Adria, Ägäischem- und Schwarzem Meer und erstreckt sich im Norden bis zu den Gebirgszügen der Ostalpen sowie des nordöstlichen Karpatenbogens. Von Wien bis Istanbul und von der Moldau bis auf die Peloponnes werden exemplarische Fundplätze vom Neolithikum bis zur frühen Eisenzeit vorgestellt, die forschungsgeschichtlich von überregionaler Bedeutung sind.

Vorderasiatische Archäologie

Modul 1 - Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (auch als affines Modul wählbar)

(13 800a)
V -
Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (Das Modul 13800a V und 13800b Ü ist mit 5 LP zu bewerten.) (1 SWS) (5 LP); Do 8.00-9.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Rainer Maria Czichon,
Hartmut Kühne
Ziel des Moduls ist die Vermittlung von Basiswissen für das weiterführende Studium der Vorderasiatischen Archäologie. Behandelt werden Geographie und Ökologie im Vorderen Orient,
Periodisierung und Chronologie, Grundzüge der materiellen und geistigen Kultur sowie das Thema
Bildgeschichte.
Sprechstunden
Rainer Maria Czichon: Mittwoch: 10.00-12.00 Uhr
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
(13 800b)
Ü -
Übung zur Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (V 13800a) (Das Modul 13800a V und 13800b Ü ist mit 5 LP zu bewerten.) (1 SWS); Do 9.00-10.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Rainer Maria Czichon,
Hartmut Kühne
Sprechstunden
Rainer Maria Czichon: Mittwoch: 10.00-12.00 Uhr
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr

Modul 2 - Technische Übung (auch als affines Modul wählbar)

(13 801)
Ü -
Technische Übung I (2 SWS) (5 LP); Di 14.00-16.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (16.10.) Florian Janoscha Kreppner
Ziel des Moduls ist die Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse zur Durchführung archäologischer Prospektionen und Ausgrabungen. Das Modul bietet (über zwei Semester) eine Einführung in die Grabungs- und Vermessungstechnik, in relevante Nachbardisziplinen der modernen Feldarchäologie, Sinn und Bedeutung von Ausgrabungen und Geländebegehungen, in die Arbeiten mit archäologischen Datenbanken und Dokumentationstechniken sowie die Arbeit mit Originalmaterial. Gegenstand des Moduls sind ferner die Geschichte und Entwicklung der Feldarchäologie, die Entwicklung eines Grabungsprojektes, die Fähigkeit, ein Gelände zu sehen und zu zeichnen, Methoden der Geländebegehung, Grabungssysteme, Grabungstechnik, Vermessungstechnik und der Umgang mit elektronischen Vermessungsgeräten in der Praxis.

Magisterstudiengänge

Indische Kunstgeschichte (s. Kunsthistorisches Institut (WE 2) - Kunstgeschichte Südasiens)

Indische Philologie

14 900
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.
 
13 676
HS -
Das Leben des Buddha I: Buddhacaritam von Asvaghosa. (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Harry Falk
Der konvertierte Brahmane Asvaghosa schrieb im 2. Jh. eine Biographie des Buddha unter dem Titel Buddhacaritam. Sie ist der älteste Sanskrittext dieses Genres, der auf uns gekommen ist, auch wenn einige Kapitel nicht im Original, sondern nur in Übersetzungen erhalten blieben. Die Schilderungen der Episoden aus dem Leben des Buddha bieten sich an zum Vergleich mit den Darstellungen in der zeitgenössischen Kunst Gandharas.
Die Sprache ist ein klares aber kunstvolles Sanskrit, dem Alamkarasastra verpflichtet, aber nicht manieriert. Eine Teilnahme setzt die Zwischenprüfung voraus.
Literatur: E.H. Johnstone, The Buddhacarita or Acts of the Buddha, Calcutta, 1939. Irma Schotsman, Buddhacarita, the Life of the Buddha. Sarnath 1995.
 
13 681
HS -
Fortsetzung von Paippalada Atharvaveda (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 27, Seminarraum   Harry Falk,
Gerhard Ehlers
Auf der Basis einer Handschrift aus Kashmir und einiger weiterer Handschriften aus Orissa wird eine kritische Edition der Samhita in der Version der Paippaladins erstellt. Die Übersetzung ist mit einem Kommentar versehen, der auch die inhaltliche Seite der Dichtung analysiert.
 
(13 672)
V -
BA Einführung in das Sanskrit (2a) (1 SWS); Fr 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)
Zeitangabe gilt erstmal nur für die zweite Unterrichtswoche
  Harry Falk
Qualifikationsziele und Inhalte: Das Modul vermittelt die grundlegenden Kenntnisse des Sanskrit. Die Studierenden werden mit der Schrift vertraut gemacht und mit der Grammatik. Auf der Basis eines Grundwortschatzes können sie einfache Sätze lesen, verstehen, grammatikalisch analysieren und selbst bilden. Im Modul werden in Vorlesungen und Übungen alle Arten der Kommunikation (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben) in Gruppenarbeit erarbeitet und geübt. Wert wird auf die korrekte Aussprache gelegt. Neben dem Spracherwerb werden die grundlegenden Begriffe und Methoden der indischen Philologie vermittelt sowie in die Geschichte der Genres der indischen Literatur eingeführt.
Das Lehrbuch von Thomas Lehmann wird zu Beginn in Kopie erhältlich sein.
Zu Ablauf und Prüfungsformen s. den Studienverlaufsplan und die Prüfungsordnung, die über unsere Instituts-homepage einzusehen ist.
 
13 682
HS -
Buddhistische Kharosthi-Handschriften aus Gandhara (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 27, s. A.   Ingo Strauch,
Harry Falk
Der Kurs setzt die im vergangenen Semester begonnene Arbeit am Niti-Text aus der Bajaur collection buddhistischer Kharosthi-Handschriften fort und wird sich anschließend einem weiteren, noch nicht näher bestimmten Text dieser Sammlung zuwenden. Er richtet sich in erster Linie an Studenten, die bereits Erfahrung im Umgang mit Kharosthi-Texten haben. Neueinsteiger mit grundlegenden Sanskrit-Kenntnissen sind jedoch stets willkommen.
 
(13 672a)
Ü -
BA Einführung in das Sanskrit (2a) (1 SWS); Fr 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34 a, s. A.
s.o.
  Harry Falk
S. Vorlesung 13 672.
 
13 677
HS -
Hindi Aktiv: Sprache der Liebe und Sprache der Gewalt im Hindi-Film. (2 SWS); Fr 16.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34 a, n. V.
Zeitangabe gilt erstmal nur für die zweite Unerrichtswoche
  Jürgen Neuß
Seminar zum aktiven Spracherwerb. Anhand ausgesuchter Szenen aus typischen Bollywood-Produktionen sollen die Sprache der Liebe und Gewalt, d.h. die Ausdrucksformen emotional aufgeladener Sprache im modernen Hindi untersucht werden.
Für Studierende mit fortgeschrittenen Hindi-Kenntnissen.
 
13 678
HS -
Praxisseminar Dokumentarfilm I (4 SWS); n. V. - Königin-Luise-Str. 34 a, n. V. (n. V.) Jürgen Neuß
Gegenstand der mehrsemestrigen Veranstaltung ist die selbständige Realisierung eines Dokumentarfilmprojektes von der Bildung eines arbeitsteiligen Produktionsteams über Konzeption, Dreharbeiten bis zur Postproduktion. Da die TeilnehmerInnen ein längerfristig arbeitsfähiges Produktionsteam bilden müssen, werden bei den TeinehmerInnen Teamfähigkeit, längerfristiges Engagement, Kreativität und Medienkompetenz vorausgesetzt. Die Teilnehmerzahl muß aus technischen Gründen auf 12 Personen begrenzt werden. Eine damit verbundene eventuell notwendige Auswahl der Teilnehmer erfolgt im demokratischen Diskussionsprozess. Die Veranstaltung wird prinzipiell wöchentlich 4-stündig durchgeführt. In der Produktionsphase muß mit zeitlichem Mehraufwand und der Notwendigkeit zu terminlicher Flexibilität gerechnet werden.
 
13 679
Ü -
Pracin Kauatantra II (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a, n. V.
Zeitangabe gilt erstmal nur für die zweite Unterrichtswoche
  Jürgen Neuß
Fortsetzung der Übung des letzten Semesters. Ziel des Kurses ist die Erstellung einer Edition des Textes.
Für Studierende mit abgeschlossenem Hindi-Grundkurs.
 
13 680
Ü -
Urdu für Hindiwalis und –walas (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Sebastian Dreyer
Im Rahmen dieses Kurses sollen die sprachlichen Besonderheiten, die Urdu vom Hindi abgrenzen, grundlegend vermittelt werden. Da die Grammatik dieser beiden Sprachen im wesentlichen identisch ist, stehen somit Schrift und Vokabular im Mittelpunkt. Die Verwendung des Urdu in Alltag, Film und Poesie soll ebenfalls Gegenstand näherer Betrachtung sein. Vorraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme sind elementare Hindikenntnisse.
Literatur: Platts, John T. (1884). A Dictionary of Urdu, Classical Hindi, and English. London: Sampson Low, Marston &Co. Matthews, D.; Dalvi, M.K. (1999). Teach Yourself Urdu. London: Hodder Headline. Shackle, C.; Snell, R. (Hrsg. 1990). Hindi and Urdu since 1800. A common reader. London: SOAS. Nathani, S. (2002) Intekhab-o-lughat. Urdu for Pleasure for Ghazal Lovers. Mumbai: Nathani Trus.
 
13 683
HS -
Datenbankprogrammierung für Indologen (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34 a, s. A.
www.apachefriends.org/de/xampp-windows.shtml
  Oliver Hellwig
Programmierkenntnisse sind in geisteswissenschaftlichen Disziplinen nicht allzu weit verbreitet, können die wissenschaftliche Arbeit aber ungemein erleichtern.
Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Philologen als auch an Kunstwissenschaftler und bietet eine Einführung in die wichtigsten Programmiertechniken anhand von HTML, PHP und MySQL. Mit diesen Werkzeugen werden wir Programme für den täglichen wissenschaftlichen Gebrauch (Literaturdatenbank, Bilderverzeichnisse, ...) erstellen.
Die Bereitschaft, Unterrichtsinhalte zu Hause nachzuvollziehen, wird vorausgesetzt, besondere mathematische Fähigkeiten sind dagegen nicht nötig. Ein eigener Laptop erleichtert die Teilnahme.
 
13 684
Blockseminar -
Buddhistisches Chinesisch I ; tägl. 28.11.-1.12.10.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum)   Claudia Bommer
Die chinesischen buddhistischen Übersetzungstexte unterscheiden sich aufgrund der indischen Herkunft ihrer Vorlagen deutlich von den genuin klassisch-chinesischen Texten.
In diesem Kurs soll eine Einführung in die Grammatik und Terminologie dieser Texte gegeben werden. Der Kurs richtet sich speziell an Nicht-Sinologen, d.h. es wird nur auf die für diese Texte relevante Grammatik und das Vokabular eingegangen werden, das recht speziell, aber weniger umfangreich als das der klassischen Texte ist. Nach einer allgemeinen Einführung in Sprache und Schrift sollen Grammatik und Terminologie direkt an Textbeispielen erarbeitet werden, die mit Glossaren und Erläuterungen so aufgearbeitet sind, dass sich auch der mit der Sprache nicht Vertraute schnell darin zurechtfindet. Ziel dieses Kurses ist es auch, Beispiele aus unterschiedlichen buddhistischen Texten kennen zu lernen. Am Buddhismus interessierte Sinologen sind ebenfalls herzlich willkommen.
 
13 685
HS -
Die Brahmadatta-Erzählung in der Version Hemacandras (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34 a, s. A.   Klaus Bruhn
Hemacandras Darstellung der Jaina-Universalgeschichte (UG, 1089-1172) ist ein Sammelbecken von Erzählstoffen aller Art, einige dogmatisch ausgerichtet, einige reine Narrativik. Zur UG gehören auch die 12 Weltkaiser, davon der letzte Brahmadatta. Seine Geschichte ist einfach, sofern B. ein "Wanderheld" ist; sie ist kompliziert durch die verwirrende Vielfalt unterschiedlicher Versionen (hinduistisch, buddhistisch, jainistisch). E.Leumanns unveröffentlichte Arbeiten zu dem Thema (Vortrag 1899) sind von Th.Oberlies 1996 rekonstruiert worden. In der Veranstaltung soll neben der Lektüre ein Eindruck von der Thematik/Problematik vermittelt werden.
Literatur: Th.Oberlies, Die Erzählungen vom Kampilya-König Brahmadatta, in: Berliner Indologische Studien 9/10.1996: 259-313.

Ägyptologie

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.
 
13 708
HS -
Expeditionsinschriften des Alten und Mittleren Reiches (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (19.10.) Jürgen Osing
 
13 709
HS -
Historische Inschriften der Zweiten Zwischenzeit (2 SWS); Fr 13.00-15.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (19.10.) Jürgen Osing
 
13 710
Pjs -
Grabfunde des Mittleren Reiches (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (23.10.) Stephan Seidlmayer
Fortsetzung des Projektseminars des SS 07; Blockveranstaltung nach Vereinbarung;
Die Veranstaltung kann für Studierende im BA Studiengang als affines Modul angerechnet werden.
 
13 711
Ü -
Einführung ins Neuägyptische (Teilnahmevoraussetzung: erfolgreicher Abschluss von Mittelägyptisch II. Scheinerwerb durch Abschlussklausur.) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (15.10.) Alexandra Fuerstin von Lieven
 
13 712
S -
Text, Textträger, Kontext - Lektüre ausgewählter Texte an Originalen im Ägyptischen Museum (2 SWS) (max. 15 Teiln.); Persönliche Anmeldung ist erforderlich! Mo 14.00-16.00 - Ägyptisches Museum, Museumsinsel (15.10.) Alexandra Fuerstin von Lieven
Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreicher Abschluß von Mittelägyptisch II, weitere Texterfahrung bzw. gute (!) Mittelägyptischkenntnisse sind dringend notwendig.
Beschreibung: Während Texte im Unterricht üblicherweise nach Editionen gelesen und in Heimarbeit vorbereitet werden, soll in diesem Seminar ex tempore von den Originalen gelesen werden. Neben dem Text als solchem soll dabei besonderes Augenmerk auf das Verhältnis von Textinhalt und Textträger sowie auf den archäologischen Kontext gelegt werden. Außerdem sollen die Teilnehmer durch die gezielte Auswahl verschiedener Objekte einen Einblick in die epigraphisch-paläographische Entwicklung und Vielfalt erhalten.
 
(13 714)
Ü//S/HS -
Ägypten und Nubien von der späten Prähistorie bis in die napatanische Zeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Stephan Seidlmayer
Teil 1 des Integrativen Themenmoduls.
Die Lehrveranstaltung kann von Studierenden im Magister-Studiengang als HS belegt werden.
 
13 713
HS -
Koptische Lektüre (Sahidischer Dialekt) (2 SWS); Mo 15.00-17.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (15.10.) Karl Jansen-Winkeln
 
(13 807a)
HS -
Internationales Hauptseminar / International Research Seminar with the Carsten Niebuhr Institute, University of Copenhagen: Architecture in the Ancient World (Unterrichtssprache: überwiegend Englisch, Referate in Englisch) (2 SWS) (8 cr); Organisation: Das Berlin-Kopenhagen Seminar wird auf beiden Seiten selbstständig vorbereitet. In zwei Plenumssitzungen präsentieren dann die Studierenden ihre Referate, die Kopenhagener in Berlin am 29.11.-1.12.07 und die Berliner am 7.-9.2.08 in Kopenhagen. Do 18.00-20.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Claudia Bührig,
Jacob Lebovitch Dahl,
Carolin Jauß,
Hartmut Kühne,
Dorothée Sack,
Ute Schüren,
Stephan Seidlmayer
Alle Kulturen der Alten (und Neuen) Welt werden richtungsweisend durch ihre Architektur geprägt. Seit der Sesshaftwerdung der Menschen deckt sie einen grundlegenden Bedarf an Lebensqualität und Sicherheit ab, und seit der Staatsentstehung den Bedarf an Repräsentanz, Luxus, Machtdemonstration und Religionsausübung. Architektur ist umbauter Raum, in dessen Vervielfältigung ist sie Siedlung, in deren Hierarchisierung ist sie Stadt. Der Raum zwischen dem Gebauten mutiert zum öffentlichen Raum. Architektur ist deshalb immer gesellschaftsimmanent, endogen wie exogen. In diesem weiten Spektrum können Studierende Anregungen zu Referatthemen aufgreifen, die sie aus den Einführungsreferaten der Dozenten vermittelt bekommen.
Literatur: Allgemein: Pevsner, N., Fleming, J., Honour, H. 1999: Lexikon der Weltarchitektur³, München; Ägyptologie: Arnold, D. 2000: Lexikon der ägyptischen Baukunst, Düsseldorf; Altamerika: Kowalski, Jeff Karl 1999: Mesoamerican Architecture As a Cultural Symbol, Oxford; Houston, Stephen D. 1998: Function and Meaning in Classic Maya Architecture. Washington D.C.; Altorientalistik: Heimpel, W. 1996: The Gates of the Eninnu", Journal of Cuneiform Studies Vol. 48, 17-29; Veenhof, Klaas R. ed. 1996: Houses and Households in Ancient Mesopotamia, Papers read at the 40th Rencontre Assyriologique Internationale Leiden, July 5 - 8, 1993 Istanbul; Frühchristlich, Frühislamisch: Creswell, K. A. C., Allan, J. W. 1989: A Short Account of Early Muslim Architecture; Milburn, R. 1988: Early Christian Art and Architecture; Vorderasiatische Archäologie: Heinrich, Ernst 1982: Die Tempel und Heiligtümer im Alten Mesopotamien, Berlin; Heinrich, Ernst 1984: Die Paläste im Alten Mesopotamien, Berlin; Roaf, M.: Palaces and Temples in Ancient Mesopotamia. In: Sasson, J.M. (Hg.): Civilizations of the Ancient Near East. Bd. 1. New York 1995. 423-441
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
(13 807b)
Ex -
Internationales Hauptseminar / International Research Seminar with the Carten Niebuhr Institute, University of Copenhagen: Architecture in the Ancient World (in Verbindung mit der HS 13811a findet vom 7.-9.2.08 eine Exkursion nach Kopenhagen statt.
Organisation: Das Berlin-Kopenhagen Seminar wird auf beiden Seiten selbstständig vorbereitet. In zwei Plenumssitzungen präsentieren dann die Studierenden ihre Referate, die Kopenhagener in Berlin am 29.11.-1.12.07 und die Berliner am 7.-9.2.08 in Kopenhagen.)
(1 SWS) (2 cr); Do 18.00-20.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal)
(18.10.) Claudia Bührig,
Jacob Lebovitch Dahl,
Carolin Jauß,
Hartmut Kühne,
Dorothée Sack,
Ute Schüren,
Stephan Seidlmayer
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
13 715
Ü -
Texte zur Verwaltung des Mittleren Reichs (1 SWS); 14-tägl. Mo 18.00-20.00 - Altensteinstr. 33, K007 (Übungsraum) (15.10.) Malte Roemer

Altorientalistik

(13 759)
HS -
Das Tukulti-Ninurta Epos und andere historische Epen in akkadischer Sprache (2 SWS) (6 cr) (10 LP); Mo 14.00-16.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (s. A.) Eva Cancik-Kirschbaum
Lektüre entsprechender Texte. Einführung in den Forschungsstand.

Geschichte und Kulturgeschichte

(13 758)
S/Ü -
Babylon: Vom Befund zur Ausstellung (2 SWS) (6 cr) (10 LP) (max. 6 Teiln.); Vorbesprechung: Di, den 16.10.2007, 11.30 Uhr - Container Hüttenweg 7, Block, s. A. - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum)
Voraussetzung für eine Teilnahme am zweiten Teil der Übung im Sommersemester ist die erfolgreiche Teilnahme am ersten Teil der Übung im Wintersemester.
(16.10.) Bernd Müller-Neuhof
In dieser Veranstaltung sollen Grundlagen für die Vorbereitung einer Ausstellung vermittelt werden.
Die vom 26. Juni bis 5. Oktober 2008 in Berlin stattfindende Babylonausstellung dient dabei als Anschauungsobjekt. Um einen Einblick in die Thematik zu gewinnen, wird der Verlauf der babylonischen Kulturgeschichte durch das Verfassen von Kurzreferaten zu einigen Ausstellungsabschnitten erarbeitet, was vor allem im Wintersemester erfolgt. Im praktischen Teil der Übung im Winter- und Sommersemester werden Objektbeschriftungen für die Ausstellung verfasst. Im Sommersemester sollen außerdem die Grundlagen der Besucherführung erlernt werden.
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Studierende der Profilbereiche Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie, jedoch sind auch Interessenten anderer Profilbereiche willkommen. Die Zahl der Plätze ist auf 12 Personen begrenzt, davon stehen 6 für Absolventen der Magisterstudiengänge Altorientalistik bzw. Vorderasiatische Archäologie zur Verfügung . Voranmeldung ist im Sekretariat Altorientalistik erforderlich.

Akkadisch

13 759
HS -
Das Tukulti-Ninurta Epos und andere historische Epen in akkadischer Sprache (2 SWS) (6 cr) (10 LP); Mo 14.00-16.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (s. A.) Eva Cancik-Kirschbaum
Lektüre entsprechender Texte. Einführung in den Forschungsstand.
 
13 752
Ü -
Hammurapi Briele (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (18.10.) Betina Faist
König Hammurapi von Babylonien (1792-1750 v. Chr.) ist uns vor allem durch seinen 'Kodex' als Gesetzgeber bekannt. In diesem Seminar werden wir ihn als Verwalter und als Krieger und Diplomat kennen lernen. Hierfür steht uns eine verhätnismäßig umfangreiche königliche Korrespondenz zur Verfügung ("königlich" wird hier im weitesten Sinne benutzt, d. h. betreffend sowohl Briefe des Königs als Absender aus dem Archiv des Schamasch-hazir, die sich mit der Verwaltung von Kronland im ehemaligen Königreich Larsa, der von Hammurapi erobert wurde, beschäftigen sowie die Korrespondenz aus Mari, die Einblicke in Diplomatie und kriegerische Auseinandersetzungen (darunter auch in die bislang unterschätzte Rolle Elams) geben. Der Kurs gründet auf der Lektüre von akkadischen Keilschrifttexten, weshalb der erfolreiche Abschluss von Akkadisch II, Teil 2 (Bachelor) bzw. Akkadisch IV (Magister) Voraussetzung ist. Darüber hinaus sollen einige Sitzngen einer wissenschaftsgeschichtlichen Übung gewidmet werden. Auszüge aus verschiedenen Monographien, die sich mit Hammurapi befassen, sollen miteinander verglichen und die entsprechenden Darstellungen miteinander kotrastiert werden.

Sumerisch

13 760
HS -
Streitgespräche und andere Dialoge in sumerischer Sprache (2 SWS) (6 cr) (10 LP); Fr 10.00-12.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Lektüre entsprechender Texte. Einführung in die formgeschichtliche Sekundärliteratur.

Altanatolistik

13 761
Ü -
Das Ischuwa-Festritual in Bogazköy (2 SWS) (6 cr) (10 LP); Mi 12.00-14.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (17.10.) Ilse Wegner
Textlektüre zu der Textgruppe CTH 628 mit dem Versuch der Rekonstruktion einzelner Tafeln. Das Ischuwa-Festritual ist eine der drei großen Festbeschreibungen aus Bogazköy, das bislang aber noch keine vollständige Bearbeitung erfahren hat. Der Festablauf war auf mindestens 13 Tafeln niedergeschrieben, von denen es jeweils zahlreiche Duplikate oder Parallelstücke gibt. Zur Gänze erhaltene Tafeln sind nicht überliefert, so dass die einzelnen Tafeln aus zahlreichen Einzelfragmenten rekonstruiert werden müssen. Da auch nicht für jede Tafel Kolophonvermerke bekannt sind, können oft nur inhaltliche Kriterien eine Zuordnung wahrscheinlich machen.
 
13 762
Ü -
Mantische Texte aus Bogazköy mit literarischem Hintergrund (2 SWS) (6 cr) (10 LP); Di 10.00-12.00 - Gelfertstr. 45, 4 (Seminarraum)
Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Kenntnisse der hethitischen Sprache.
(16.10.) Volkert Haas
Die hethitischen Orakelprotokolle enthalten eine Fülle von Informationen zu Affären innerhalb der herrschenden Familie, des Alltagslebens und der Organisation der Kulte.

Colloquien und Exkursionen

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.

Vorderasiatische Archäologie / Vorderasiatische Altertumskunde

Vorlesungen

(13 560)
V -
Die Mongolenzeit in der ostislamischen Welt: Zerstörung oder Neuerung ? (Hauptperioden der islamischen Kunstgeschichte, III) ; Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (22.10.) Claus Peter Haase
(Muslimische) Chronisten und (moderne) Historiker haben die Mongolenzeit nahezu einhellig hauptsächlich als große Zerstörungswelle alter Kulturzentren dargestellt. Erst in jüngerer Zeit ist näher untersucht worden, welche Neuerungen auch in der Kunst und Ästhetik von nachhaltiger Wirkung blieben – vor allem in der Architektur, aber auch in der Buchkunst und Ornamentik mit zahlreichen aus der Seldschukenzeit fortentwickelten oder neu entworfenen Kompositstilen, hauptsächlich in der Auseinandersetzung mit ostasiatischen Stilen und Motiven. Die großen Anregungen und ihre überregionale Verbreitung sollen vorgeführt und mit einzelnen Beispielen der Entwicklung im gleichzeitigen Ägypten der Mamlukenzeit konstrastiert werden.
 
Neu: Veranstaltungbeginn
(13 806a)
V -
Archäologie und Wissenstheorie am Beispiel der neolithischen Siedlung Catal Höyük (auch Vorlesung im Magister 2 cr) (1 SWS); Das Modul 13806a V und 13806b S mit Tutorium ist mit 10 LP zu bewerten. Do 12.00-13.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Dominik Bonatz
Die in den 1960er Jahren unter der Leitung von James Mellaart durchgeführten Ausgrabungen in Çatal Höyük bedeuten einen Meilenstein in der Erforschung des vorderasiatischen Neolithikums. 1993 wurden die Ausgrabungen an diesem Ort, nun unter der Leitung von Ian Hodder, wieder aufgenommen.
Ziel der Vorlesung ist es, einen Einblick in die theoretischen und methodischen Ansätze beider Grabungsunternehmungen zu vermitteln und daran paradigmatisch den Wandel in der Interpretation und Diskussion archäologischer Befunde zu erörtern. Auf Grundlage dieses am Beispiel von Çatal Höyük angelegten Diskurses über Wissenschaftsgeschichte in der Vorderasiatischen Archäologie, sollen die Studierenden im Seminar mit Hilfe eines Tutors eine Anleitung zum Studium des Fundmaterials einschließlich der Architektur in Çatal Höyük bekommen, um daraus Ansätze und Fragen für die eigenständige Bearbeitung dieses Materials zu entwickeln.
Literatur: J. Mellaart, Çatal Höyük. A Neolithic Town in Anatolia, London (1967); I. Hodder (Hg.), On the Surface. Çatalhöyük 1993-95, McDonald Institute for Archaeology (1993); I. Hodder, The Leopard’s Tale. Revealing the Mysteries of Çatalhöyük, London (2006)
Sprechstunden
Dominik Bonatz: Dienstag: 12.00-13.00 Uhr

Proseminare und Übungen

(13 561)
Ü -
Einführung in die Archäologie der islamischen Perioden: Topographie und wichtige Grabungen ; Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (22.10.) Claus Peter Haase
In den regelmäßigen Einführungen zur Mittelalterarchäologie des Orients werden dieses Mal die wichtigsten Grabungen zu urbanen Neugründungen oder Veränderungen in der frühislamischen Zeit sowie zu stilbildenden Einzelgebäuden der Umayyaden- und frühen Abbasidenzeit (7.-10.Jh.) behandelt. Der geographische Rahmen umfasst das islamische Andalusien, Nordafrika, Ägypten, Syrien-Palästina-Jordanien, Irak, Iran, Uzbekistan, Tadschikistan. Referatthemen können ab Ende des Sommersemesters 2007 vorbesprochen werden.
 
(13 802)
Ü -
Anatolische Keramik (auch als Übung im Magister 2 cr) (2 SWS) (5 LP); Mi 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (17.10.) Rainer Maria Czichon
Nach einer Einführung in die Herstellungs- und Brenntechniken von Gefäßen, die durch ethnographische Studien der Töpfereien Marokkos und den Besuch einer modernen Töpferwerkstatt ergänzt werden, beschäftigt sich der Kurs mit den wichtigsten anatolischen Waren vom Keramischen Neolithikum bis in die Frühe Eisenzeit.
Literatur: P. Rice, Pottery Analysis, Chicago 2005; U. Schoop, Das anatolische Chalkolithikum, 2006; H. Genz, Bogazköy Büyükkaya: Die Keramik der Frühen Eisenzeit, 2003; R. Vossen, Reisen zu Marokkos Töpfereien, Hamburg 1990;
Sprechstunden
Rainer Maria Czichon: Mittwoch: 10.00-12.00 Uhr
 
(13 803)
Ü -
Neuassyrische Reliefzyklen - Rekonstruktion, Raumkonzeption und handwerkliche Aspekte (auch als Übung im Magister 2 cr) (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Gartenhaus Hüttenweg 7A, NH.003 (Übungsraum) (15.10.) Peter Bartl
In dieser Übung sollen zunächst an einigen ausgewählten Beispielen neuassyrischer Reliefzyklen verschiedenen Rekonstruktionsversuche durchgespielt werden. Dies reicht von den Rekonstruktionen, wie sie von J. B. Stearns, J. Meuszynski und S. Paley am Beispiel des Nordwestpalastes in Nimrud betrieben wurden bis zu modernen computergestützten 3-D Modellen (siehe: http://www.learningsites.com/Frame_layout01.htm ).
Anhand der Erstellung und Eingabe in eine eigene Datenbank sollen Kriterien zur stilistischen, ikonographischen und ikonologischen Bildanalyse der Reliefzyklen erarbeitet werden, die uns zum einen erlauben geschlossenen Bildzyklen in Räumen auf Bildkomposition, Kontext und Rezeption hin zu untersuchen, zum anderen sollen Relieforthostaten ganzheitlich erfasst werden und Auskünfte über Herstellungsprozesse und feinchronologische Abfolge zu erhalten.
Literatur: Zur ersten Sitzung zu lesen sind: Richardson, S., “An Assyrian Garden of Ancestors: Room I, Northwestpalace, Kalhu”, SAAB 13 (1999-2001). Russel, J. M., “The Program of the Palace of Assurnasirpal II at Nimrud: Issues in the Research and Presentation of Assyrian Art”, AJA 102/4 (1998), 655-715. Winter, I. J., “Royal Rhetoric and the Development of Historical Narrative in Neo-Assyrian Reliefs”, Studies in Visual Communication 7.2 (1981), 2-38.
 
(13 805)
PS -
Kontaktzonen und kultureller Transfer im Alten Vorderasien (auch als Proseminar im Magister 6 cr) (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (15.10.) Arnulf Hausleiter
Kulturelle Kontakte begegnen in archäologischen Kontexten und epigrafischen Quellen Vorderasiens durch alle Zeiten. In der Forschung geht es oft darum, Abgrenzungen, Übernahmen oder Verschmelzungen zu definieren und ihre Ursachen zu erforschen, um die ‚kulturelle/n Identität/en’ fassen zu können. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, dies anhand gut dokumentierter Berührungen unterschiedlicher kultureller Horizonte in Vorderasien herauszuarbeiten – von der Späten Urukzeit bis zu den Achämeniden, von Ägypten bis Anatolien und Urartu.
Literatur: K.M. Trinkaus (Hrsg.), Polities and partitions. Human boundaries and the growth of complex societies (1987); G. Stein, Rethinking world systems: Diasporas, colonies and interaction in Uruk Mesopotamia (1999). W. Helck, Die Beziehungen Ägyptens und Vorderasiens und Ägäis bis ins 7. Jh. v. Chr. (neu bearb. v. R. Drenkhahn 1995); M.T. Larsen, The Old Assyrian city state and ist colonies (1976); R. Eichmann, H. Parzinger (Hrsg.), Migration und Kulturtransfer. Der Wandel vorder- und zentralasiatischer Kulturen im Umbruch vom 2. zum 1. vorchristlichen Jahrtausend (2001); G. Vittmann, Ägypten und die Fremden im 1. Jt. v. Chr. (2003); P.-A. Beaulieu, King Nabonidus and the Neo-Babylonian Empire. In: J.M. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East, Vol. II (1995), 969-980. J. Curtis (Hrsg.), Later Mesopotamia and Iran. Tribes and empires 1600-539 BC (1995); id. (Hrsg.), Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sassanian periods (2000).
 
ACHTUNG NEU! VERANSTALTUNGSBEGINN
(13 812)
PS -
"Beyond Uruk": Das Indo-Iranische Grenzgebiet (auch als Proseminar im Magister 6 cr) (2 SWS) (5 LP); Mi 12.00-14.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (24.10.) Ute Franke
In dem Seminar wird die kulturgeschichtliche Entwicklung im „Indo-Iranischen Grenzgebiet“ behandelt. Dieses umfasst Südostiran, Baluchistan und Südafghanistan, Regionen, die während des späten 4. und 3. Jt. immer wieder in engem Austausch standen.
Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die archäologischen Kulturen der Region zu vermitteln und der Frage nachzugehen, in welcher Form sie den zu Beginn des 3 Jt.v. Chr. einsetzenden Urbanisierungsprozess mitgetragen haben.
Sie ergänzt damit das von Prof. Kühne und Dr. Helwing angebotene Thema zeitlich wie regional und bietet eine Vorbereitung für das im Sommersemester geplante Hauptseminar zur Urbanisierung im Industal und Mesopotamien.
Von den Teilnehmern wird die Übernahme eines Referates erwartet.
Einführende Literatur: Fairservis,W.A. 1975, The Roots of Ancient India. Chicago; Jarrige,J.-F., (Hrsg.) 1988, Les cités oubliées de l´Indus. Ausstellungskatalog Paris; Possehl,G.L., 1999, Indus Age. The Beginnings. Neu Delhi; Shaffer,J.G., 1992, The Indus Valley, Baluchistan and the Hilmand Drainage (Afghanistan). In: Ehrich,R.W. (Hrsg.), Chronologies in Old World Archaeology. Chicago, 441-465, 425-446.

Hauptseminar(e)

(13 804a)
PS/HS -
Frühurbane Gesellschaften am Rand der Uruk-Welt: Kolonisation, Interaktion, Kulturkontakt? (auch als Hauptseminar im Magister 8 cr) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (23.10.) Barbara Helwing,
Hartmut Kühne
Das 4. Jt. v. Chr. ist eine Zeit rasanter gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen in Vorderasien, die in der Entstehung der ersten staatlichen Organisationen gipfelt. Zentrum und Motor dieser Entwicklung ist nach der bestehenden Schulmeinung das südliche Mesopotamien, besonders die Stadt Uruk. In den umliegenden Hochländern Anatolien und Iran aber auch in Syrien und der Levante scheint demgegenüber eine eher passive Rezeption von Anregungen aus dem Tiefland in einem regional geprägten und rückständigen Umfeld vorzuherrschen. Algaze (1993) hat mit der Anwendung der Welt-System-Theorie von Wallerstein diese scheinbaren Gegebenheiten fokussiert. Inzwischen sprechen aber diverse Grabungsergebnisse gegen diese Interpretation. In dem Seminar sollen zunächst gängige Theoriemodelle (Zentrum-Peripherie; das Welt-System und seine Kritiker; „distance-parity“; Interaktionssphären) analysiert werden, um dann die Anwendbarkeit dieser Modelle anhand von Fallstudien an archäologischen Befunden ausgewählter Fundorte zu überprüfen.
Literatur: G. Algaze 1989, The Uruk Expansion: Cross Cultural Exchange in Early Mesopotamian Civilization. Current Anthropology 30, 1989, 571-608 – vor allem interessant für die anschließende Diskussion; diese ist berücksichtigt in der Monographie: G. Algaze 1993, The Uruk World System. The Dynamics of Expansion of Early Mesopotamian Civilization. (Chicago, (IL) 1993). G. J. Stein (Hrsg.) 1999, The Uruk expansion: Northern perspectives from Hac?nebi, Hassek Höyük, and Gawra. Paléorient 25, 1999, 7-171. M. S. Rothman (Hrsg.) 2001, Uruk Mesopotamia and its neighbors: Cross-cultural interaction and its consequences in the era of state formation. School of American Research Advanced Seminar Series (Santa Fe 2001). J. N. Postgate/S. Campbell (Hrsg.) 2002, Artefacts of Complexity. Tracking the Uruk in the Near East. Iraq Archaeological Reports 5 (Warminster 2002). M. Frangipane 2001, The transition between two opposing forms of power at Arslantepe (Malatya) at the Beginning of the 3rd millennium BC. TÜBA-AR: Turkish Academy of Sciences Journal of Archaeology 4, 2001, 1-24. B. Helwing 2005, Early complexity in highland Iran: Recent archaeological research into the Chalcolithic of Iran. TÜBA-AR: Turkish Academy of Sciences Journal of Archaeology 8, 2005, 39-60.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
ACHTUNG NEU!
13 804b
Exkursion -
Frühurbane Gesellschaften am Rand der Uruk-Welt: Kolonisation, Interaktion, Kulturkontakt? (in Verbindung mit dem 13804a HS findet eine Tagesexkursion in das Magazin des Vorderasiatischen Museums in Berlin Friedrichsfelde statt. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.) (Nur für Studierende im Magisterstudiengang!) (1 SWS) (2 cr) (n. V.) Barbara Helwing,
Hartmut Kühne
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
Neu: Veranstaltungbeginn
(13 806b)
S/HS -
Seminar mit Tutorium zur 'Archäologie und Wissenstheorie' am Beispiel der neolithischen Siedlung Catal Höyük' (V 13806a) (Seminar mit Tutorium im Bachelor;
auch als Hauptseminar im Magister 8 cr)
(2 SWS); Das Modul 13806a V und 13806b S mit Tutorium ist mit 10 LP zu bewerten. Do 13.00-15.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal)
(18.10.) Dominik Bonatz,
Stefan Maneval
Sprechstunden
Dominik Bonatz: Dienstag: 12.00-13.00 Uhr
 
13 807a
HS -
Internationales Hauptseminar / International Research Seminar with the Carsten Niebuhr Institute, University of Copenhagen: Architecture in the Ancient World (Unterrichtssprache: überwiegend Englisch, Referate in Englisch) (2 SWS) (8 cr); Organisation: Das Berlin-Kopenhagen Seminar wird auf beiden Seiten selbstständig vorbereitet. In zwei Plenumssitzungen präsentieren dann die Studierenden ihre Referate, die Kopenhagener in Berlin am 29.11.-1.12.07 und die Berliner am 7.-9.2.08 in Kopenhagen. Do 18.00-20.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (18.10.) Claudia Bührig,
Jacob Lebovitch Dahl,
Carolin Jauß,
Hartmut Kühne,
Dorothée Sack,
Ute Schüren,
Stephan Seidlmayer
Alle Kulturen der Alten (und Neuen) Welt werden richtungsweisend durch ihre Architektur geprägt. Seit der Sesshaftwerdung der Menschen deckt sie einen grundlegenden Bedarf an Lebensqualität und Sicherheit ab, und seit der Staatsentstehung den Bedarf an Repräsentanz, Luxus, Machtdemonstration und Religionsausübung. Architektur ist umbauter Raum, in dessen Vervielfältigung ist sie Siedlung, in deren Hierarchisierung ist sie Stadt. Der Raum zwischen dem Gebauten mutiert zum öffentlichen Raum. Architektur ist deshalb immer gesellschaftsimmanent, endogen wie exogen. In diesem weiten Spektrum können Studierende Anregungen zu Referatthemen aufgreifen, die sie aus den Einführungsreferaten der Dozenten vermittelt bekommen.
Literatur: Allgemein: Pevsner, N., Fleming, J., Honour, H. 1999: Lexikon der Weltarchitektur³, München; Ägyptologie: Arnold, D. 2000: Lexikon der ägyptischen Baukunst, Düsseldorf; Altamerika: Kowalski, Jeff Karl 1999: Mesoamerican Architecture As a Cultural Symbol, Oxford; Houston, Stephen D. 1998: Function and Meaning in Classic Maya Architecture. Washington D.C.; Altorientalistik: Heimpel, W. 1996: The Gates of the Eninnu", Journal of Cuneiform Studies Vol. 48, 17-29; Veenhof, Klaas R. ed. 1996: Houses and Households in Ancient Mesopotamia, Papers read at the 40th Rencontre Assyriologique Internationale Leiden, July 5 - 8, 1993 Istanbul; Frühchristlich, Frühislamisch: Creswell, K. A. C., Allan, J. W. 1989: A Short Account of Early Muslim Architecture; Milburn, R. 1988: Early Christian Art and Architecture; Vorderasiatische Archäologie: Heinrich, Ernst 1982: Die Tempel und Heiligtümer im Alten Mesopotamien, Berlin; Heinrich, Ernst 1984: Die Paläste im Alten Mesopotamien, Berlin; Roaf, M.: Palaces and Temples in Ancient Mesopotamia. In: Sasson, J.M. (Hg.): Civilizations of the Ancient Near East. Bd. 1. New York 1995. 423-441
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
13 807b
Ex -
Internationales Hauptseminar / International Research Seminar with the Carten Niebuhr Institute, University of Copenhagen: Architecture in the Ancient World (in Verbindung mit der HS 13811a findet vom 7.-9.2.08 eine Exkursion nach Kopenhagen statt.
Organisation: Das Berlin-Kopenhagen Seminar wird auf beiden Seiten selbstständig vorbereitet. In zwei Plenumssitzungen präsentieren dann die Studierenden ihre Referate, die Kopenhagener in Berlin am 29.11.-1.12.07 und die Berliner am 7.-9.2.08 in Kopenhagen.)
(1 SWS) (2 cr); Do 18.00-20.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal)
(18.10.) Claudia Bührig,
Jacob Lebovitch Dahl,
Carolin Jauß,
Hartmut Kühne,
Dorothée Sack,
Ute Schüren,
Stephan Seidlmayer
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr
 
13 809
HS -
Cult and Sacral Places in Anatolia and Beyond. From The Neolithic to the Roman Period (Diese LV, das internationale Hauptseminar der FU Berlin mit der Ege-Universität Izmir, erstreckt sich über zwei Semester (jeweils 1 SWS) und ist verbunden mit einer Exkursion (1 SWS).) (1 SWS) (10 cr) (Englisch); Block - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal)
Im Wintersemester wird eine Einführung gegeben (17.11., Beginn 10.00 Uhr), und die Referatauswahl und –vorbereitung findet in den Blöcken am 15.12. und 16.02.08 statt. Im Sommersemester werden die Referate an zwei Terminen geübt (Fr 24.4., 16-18 und Fr 16.05., 16-18). In zwei Plenarsitzungen werden die Referate dann vortragen, und zwar in der Woche vom 8.-13.4. im Verlauf des Besuchs der türkischen Studenten in Berlin und in der Woche vom 19.-24.5. im Verlauf des Besuchs der Berliner Studenten in Izmir (E).
(17.11.) Florian Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne
Die Unterrichtssprache ist Englisch, und die Referate werden in dieser Sprache vorgetragen.
Kult und Sakralplätze sind in Anatolien, stärker als in anderen Kulturen des Alten Vorderen Orients, nicht allein auf Tempel beschränkt. Das Numinose der Natur ist in Alt-Anatolien auch immer kultisch verehrt worden, vom akeramischen Neolithikum (Göbekli Tepe) bis in die römische Zeit. Archäologischer Ausdruck dieser Verehrung sind Fels- und Quellheiligtümer aber auch Altäre in Felsnischen u.v.m.. Kultische Einrichtungen in profanen Bereichen (Hausaltäre) sowie Tempelarchitektur und die darin verehrten Götter sind natürlich genauso Gegenstand der diachronen Betrachtung.
Literatur: R. Naumann, Architektur Kleinasiens von ihren Anfängen bis zum Ende der hethitischen Zeit, 1971, Tübingen; K. Bittel, J. Boessneck,, B. Damm, Das hethitische Felsheiligtum Yazilikaya, 1975, Berlin; V. Haas Geschichte der hethitischen Religion, Brill - Leiden - New York, Köln 1994 (Handbuch der Orientalistik : Abt. 1., Der Nahe und Mittlere Osten, Bd. 15); Die Hethiter und ihr Reich. Das Volk der 1000 Götter, Katalog Bonn 2002; M. Bachmann, S. Özenir, Das Quellheiligtum Eflatun P?nar, Archäologischer Anzeiger 2004/1; K. Schmidt, Sie bauten die ersten Tempel, 2006, München.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 9.00-12.00 Uhr

Berufsorientierte Praktika / Exkursionen

13 813
P -
Berufsvorbereitendes Praktikum: Das Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad, Syrien (4 SWS) (4 cr) (max. 5 Teiln.); Do 12.00-16.00 - Gelfertstr. 45, 5/7 (Praktikumsraum) (18.10.) Anja Fügert,
Florian Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne,
Jens Rohde
Die Teilnehmer sollen am Arbeitsplatz der Wissenschaftler Routine im Umgang mit den Grabungsdaten und den verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Bearbeitung erhalten. Die Mitarbeit erfolgt in den drei Bereichen der Feld-, Kleinfund- und Keramikdokumentation. Die Daten werden zur wissenschaftlichen Bearbeitung aufbereitet (Vervollständigung der Felddokumentation und Karteien, Eingabe in die Datenbank, Zeichnen, Beschreiben), die Praktikanten werden an den einzelnen Schritten der wissenschaftlichen Bearbeitung (Kategorisierung, Typologisierung, Literaturrecherchen etc.) beteiligt und werden bei den Vorbereitungen einer Ausgrabungskampagne eingesetzt. Wegen der begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen besteht eine Beschränkung der Teilnehmer auf fünf Personen. Anmeldungen werden schriftlich erbeten.
Literatur: H. Kühne (Hrsg.): Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad / Dur-Katlimmu (BATSH) Band 1 - 7, 1991-2006; H. Kühne, Die Ausgrabung Tell Schech Hamad: Eine Einführung in die methodischen Grundlagen. In: H.Kühne (Hrsg.), Magdalu / Magdala. Tell Schech Hamad von der postassyrischen Zeit bis zur römischen Kaiserzeit. BATSH 2 (2005) 1-23.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 09.-12.00 Uhr

Colloquien

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.
 
13 810
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (4 cr); Mo 18.00-20.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (15.10.) Dominik Bonatz
Das Colloquium richtet sich an alle Examenskadidat/inn/en, die über das Thema ihrer Magister- oder Doktorarbeit referieren sollen.
Sprechstunden
Dominik Bonatz: Dienstag: 12.00-13.00 Uhr
 
13 811
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (4 cr); Mi 18.00-20.00 - Container Hüttenweg 7, Hs (Hörsaal) (24.10.) Hartmut Kühne
In dem Colloquium soll ExamenskandidatInnen und Doktoranden Gelegenheit geben werden, ihre Arbeiten vorzustellen. Darüber hinaus sollen zu ausgewählten Teilen ihrer Arbeit Referate gehalten werden, die interaktiv vorbereitet werden (Verteilung eines handouts eine Woche vor dem Referat).
Sprechstunden
Hartmut Kühne: Dienstag: 09.-12.00 Uhr

Prähistorische Archäologie / Ur- und Frühgeschichte

Grund- und Hauptstudium

13 888
Ü -
Quantitative Methoden (2 SWS) (5 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (15.10.) Wolfram Schier
Die Übung wendet sich vor allem an Magisterstudierende, kann aber auch von BA-Studierenden (3. Jahr) als affines Modul gebucht werden.
Gegenstand sind numerische Verfahren und Methoden der (prähistorischen) Archäologie wie Seriation (durch Korrespondenzanalyse), interpretative Ansätze zur gruppierten Kalibration von 14C-Daten (OxCal, Archaeological Wiggle Matching), Klassifikationsverfahren wie Cluster- und Diskriminanzanalyse sowie statistische Verfahren zur Analyse und Reduktion komplexer archäologischer Datenbestände (Faktorenanalyse, Korrespondenzanalyse, multiple Regression). Statistische Grundkenntnisse sind hilfreich, aber nicht unbedingte Voraussetzung.

Hauptstudium

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.
 
13 889
HS -
Siedlungs- und Landschaftsarchäologie (2 SWS) (max. 40 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (17.10.) Wolfram Schier
Anhand ausgewählter Studien und Projekte sollen Fragestellungen, methodische Ansätze und Ergebnisse der Siedlungs- und Landschaftsarchäologie vorgestellt und vergleichend diskutiert werden. Als Leistungsnachweis ist außerdem eine schriftliche Fassung des Referats abzugeben. Der Besuch der Vorlesung zum gleichen Thema wird dringend empfohlen.
 
13 852
HS -
Das Siedlungswesen der Eisenzeit (2 SWS); Mo 16.00-20.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum)
Das Seminar findet in der 2. Hälfte des WS als Blockseminar statt, Vorbesprechung dazu am 22.10.07 16 Uhr im Seminarraum!
(7.1.) N. N.
s. Aushang bzw. Vorbesprechung am 22.10.07.
 
13 850
HS -
Die Späthallstattzeit nordwärts der Alpen (2 SWS) (max. 40 Teiln.); Do 8.00-10.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (18.10.) Hermann Parzinger
In dem Hauptseminar sollen die neuesten Forschungsergebnisse der letzten Jahre zur Späthallstattzeit untersucht und in einem größeren Zusammenhang eingeordnet werden. Im Mittelpunkt stehen die Fundgruppen in der Zone nordwärts des Alpenhauptkammes von Ostfrankreich im Westen und der mittleren Donauregion im Osten. Zentrale Themen sind Fragen der relativen und absoluten Chronologie, besonders aber auch der Sozialstruktur der Späthallstattzeit, wobei die Betrachtung mit der ausgehenden Hallstattzeit in der 2. Hälfte des 7. Jhs. v.Chr. beginnt und in der beginnenden Frühlatènezeit im 5. Jh. v. Chr. endet.
 
13 895
C -
Magistrand/inn/en- u. Doktorand/inn/encolloquium (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Deutsches Archäologisches Institut; Eurasien-Abteilung, Im Dol 2-6; 14195 Berlin (s. A.) Svend Hansen
s. Aushang

Klassische Archäologie

Vorlesungen

(13 901)
V -
Griechische Gräber (2 SWS) (2 cr); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (22.10.) Mathias René Hofter
Gräber sind oftmals die unberührtesten, wenn nicht sogar Häufig die einzigen Relikte einer antiken Kultur. Und so ist die Archäologie der Bestattungen zu einem eigenen Wissenschaftszweig geworden, der vielfältige Problemfelder untersucht: Das Verhältnis der Bestattungen zu den Wohnstätten, die Rituale der Grablegung und des Totengedenkens, die Jenseitsvorstellungen der mit ihnen verbundenen Kulturen, Funktion und Bedeutung von Inventar und Ausstattung der Gräber und ihr Verhältnis zur Realität der Gesellschaft der Lebenden.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die griechischen Grabbefunde von der Bronzezeit bis in den Hellenismus und die Probleme ihrer Interptetation, der an einigen exemplarischen Punkten vertieft wird.
Einführende Lektüre: B. d'Agostino, Archäologie der Gräber, in: A. H. Borbein - T. Hölscher- P. Zanker, Klassische Archäologie. Eine Einführung (2000) 313f.
 
(13 902)
V -
Die Selbstdarstellung der Herrscher und Bürger im Hellenismus (2 SWS) (2 cr); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (23.10.) Johanna Fabricius
Veränderte Sozialstrukturen haben in hellenistischen Poleis im Laufe der Geschichte auch zu neuen Arten der Selbstdarstellung geführt. Nicht nur der Dialog zwischen Herrschern und Bürgern bediente sich unter anderem der Form von Gebäude- und Statuenstiftungen. Der öffentliche Raum, Heiligtümer, Nekropolen und private Wohnhäuser wurden ganz grundsätzlich zu Orten einer verschärften Konkurrenz zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen (Bürger und Metöken, Männer und Frauen, Angehörige der Euergetenschicht und Minderbemittelte) innerhalb einer Stadt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über Bilder und Monumente, Kommunikationsarten und die Wahrnehmungweisen und analysiert die Mechanismen von Normerfüllung und Konkurrenzgebaren, die dieses Feld der Selbstdarstellung und Statusdemonstration bestimmten.
Einführende Literatur: A. Stewart, Attika. Studies in Athenian Sculpture of the Hellenistic Age (1979). M. Wörrle - P. Zanker (Hrsg.), Stadtbild und Bürgerbild im Hellenismus, Kolloquium, München, 24. bis 26. Juni 1993 (1995). P. Veyne, Brot und Spiele (1994). M. Trümper, Wohnen in Delos. Eine baugeschichtliche Untersuchung zum Wandel der Wohnkultur in hellenistischer Zeit (1998). J. Fabricius, Die hellenistischen Totenmahlreliefs. Grabrepräsentation und Wertvorstellungen in ostgriechischen Städten (1999).

Grund- und Hauptstudium

13 903
S -
Neue Forschungen zur Ikonographie römischer Sarkophage (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (18.10.) Johanna Fabricius
In den letzten Jahren hat die Sarkophagforschung durch einige übergreifende Publikationen neue Impulse erhalten. Auf dieser Grundlage stehen im Zentrum des Hauptseminares Fragen nach der spezifischen Erzählweise der Sarkophagbilder, nach dem Identifikationsangebot der abgebildeten Mythen für den Verstorbenen und dessen Familie, den alters- und geschlechtsspezifischen ikonographischen Präferenzen sowie der kontextuellen Einbindung dieser Grabbilder innerhalb kaiserzeitlicher Mausoleen.
Einführende Literatur: G. Koch, Sarkophage der römischen Kaiserzeit (Darmstadt 1993). B. C. Ewald, Der Philosoph als Leitbild. Ikonographische Untersuchungen an römischen Sarkophagreliefs (Mainz 1999). S. Dimas, Untersuchungen zur Themenwahl und Bildgestaltung auf römischen Kindersarkophagen (1999). P. Zanker - B. C. Ewald, Mit Mythen leben. Die Bilderwelt der römischen Sarkophage (München 2004).
 
Veranstaltung entfällt!
13 910
Ü -
Das römische Kopistenwesen. Beschreibungsübung in der Abgußsammlung (1 SWS) (5 cr) (max. 20 Teiln.); Fr 14.00-16.00 14-tägl. - Abgußsammlung Antiker Plastik Charlottenburg (19.10.) Johanna Fabricius
In der Übung sollen anhand von Gipsabgüssen in der Abgußsammlung sowie von originalen Skulpturen in den Berliner Museen die Phänomen der Reproduktion antiker Bildwerke analysiert und nachvollzogen werden. Neben technischen und handwerklichen Aspekten stehen auch Fragen nach der Reproduktionsgenauigkeit, nach Zeitstil und Zeitgeschmack sowie nach dem Stellenwert von künstlerischen Nachahmungen und Umbildungen griechischer Originale im Vordergrund des Interesses.
Einführende Literatur: J.-P. Niemeier, Kopien und Nachahmungen im Hellenismus (1985). C. Landwehr, Die antiken Gipsabgüsse aus Baiae (1985). M. Bergmann, Marc Aurel (1988). M. Pfanner, Über das Herstellen von Porträts, JdI 104, 1989, 157-257.
 
13 914
C -
Archäologisches Colloquium (2 SWS) (2 cr) (max. 60 Teiln.); Mo 18.00-20.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (22.10.) N. N.
 
13 912
HS / OS -
Griechenland und der Orient (2 SWS) (8 cr) (max. 20 Teiln.); Mi 10.15-12.15 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (24.10.) Lorenz Winkler-Horacek
 
13 912
HS / OS -
Griechenland und der Orient (2 SWS) (8 cr) (max. 20 Teiln.); Mi 10.15-12.15 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (24.10.) Lorenz Winkler-Horacek

Hauptstudium

Veranstaltung entfällt!
13 912
HS / OS -
Das antike Lukanien (2 SWS) (8 cr) (max. 20 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal)
In dem Seminar kann alternativ auch ein Oberseminarschein erworben werden.
(17.10.) Agnes Henning
Die antike Landschaft „Lukanien“ ist regional ungefähr mit der heutigen Basilicata in Süditalien gleichzusetzen. Sie ist vor allem durch ein bergiges Hinterland mit tiefen Flusstälern und nur wenigen Zugängen zur Küste geprägt. Die Lukaner gehören zu den so genannten indigenen Völkern Süditaliens, die jedoch seit dem 7. Jh. v. Chr. durch die griechischen Städte entlang der Küste Süditaliens wie Metapont und Paestum beeinflusst wurden. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. veränderten sich die Strukturen in Lukanien grundlegend, weshalb man dies auch mit einer „lukanischen Wanderung“ verbindet. Mit den Römern wurden wiederum neue Verwaltungsstrukturen eingerichtet, die noch einmal diese Region beeinflussten.
Das Seminar will herausarbeiten, in welcher Form sich diese Kulturlandschaft von der archaischen bis in die römische Zeit anhand von bereits erforschten Siedlungen, Heiligtümern und Nekropolen veränderte. Diskutiert werden soll, in wie weit die Lukaner im archäologischen Material präsent sind, ob es wirklich Hinweise auf eine Einwanderung gibt und wie sie sich in Abgrenzung oder auch Annäherung zu den Griechen und Römern darstellten.
Voraussetzung für den Scheinerwerb: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats und Verfassen einer Hausarbeit von 15 Seiten. Es ist möglich, sowohl einen Haupt- als auch einen Oberseminarschein zu erwerben.
Einführende Literatur: H. W. Horsnaes, The Cultural Development in N-W Lucania 600 - 273 B. C (2002); E. Greco, Santuari indigeni e formazione del territorio in Lucania., in: Rites et espaces en pays celte et méditerranéen. Etude comparée à partir du sanctuaire d'Acy-Romance (Ardennes, France) (2000);S. Bianco, I Greci in Occidente. Greci, Enotri e Lucani nella Basilicata meridionale, Ausstellungskatalog Policoro1996 (1996); M. Cipriani, E. Greco, E.; Longo, F.Die Lukaner in Paestum (1996); I Greci sul Basento, Ausst. Kat. Mailand 1986 (1986); A. Pontrandolfo Greco, I Lucani. Etnografia e archeologia di una regione antica (1982).
 
13 909
OS -
Alexandria und das Ptolemäerreich: Kunst, Kultur und Architektur (3 SWS) (10 cr) (max. 25 Teiln.); Fr 10.00-13.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal) (19.10.) Johanna Fabricius
Unter Aspekten des Kulturaustausches und der Akkulturation nimmt Alexandria und das Ptolemäerreich unter den hellenistischen Großreichen wegen der Fülle an Befunden im Bereich der Architektur, Skulptur, Toreutik und Koroplastik eine zentrale Rolle ein. Behandelt werden sollen im Rahmen des Seminares zentrale Denkmäler aus Hellenismus und Kaiserzeit, ihre Ikonographie und Verbreitung, die Funktion und ihr sozialer Kontext, um – von der griechisch-römischen Perspektive aus gesehen – das jeweils Spezifische, aber auch das über die Grenzen des ptolemäischen Kulturbereiches Vorbildhafte dieser Monumente und Artefakte zu beleuchten. Außerdem sollen Fragen nach den Trägerschichten dieser hellenistischen Kunst sowie ihrer ethnischen, sozialen und kulturellen Selbsteinordnung gestellt werden.
Einführende Literatur: H. Kyrieleis, Bildnisse der Ptolemäer (1975). N. Himmelmann, Alexandria und der Realismus in der griechischen Kunst (1983). G. Grimm, Alexandria. Die erste Königsstadt der hellenistischen Welt (1998). La gloire d’Alexandrie. Ausstellungskatalog Musée du Petit Palais, Paris (1998). B. Borg, Mumienporträts. Chronologie und kultureller Kontext (1996). M. S. Venit, Monumental Tombs of Ancient Alexandria. The Theater of the Dead (2002).
 
13 913
HS -
Weißgrundige Vasenmalerei (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Block, s. A. - Otto-von-Simson-Str. 7, 3 (Hörsaal)
Vorbesprechung und Vergabe der Referatsthemen: Do. 18.10.07 15.00
(18.10.) Richard Posamentir
Obwohl schon im 7. Jh. v. Chr. an mehreren Orten der griechischen Welt Gefäße mit hellem Grund und nach dem Brand aufgebrachter Deckfarbe hergestellt worden sind, wird es in diesem Seminar hauptsächlich um die attisch weißgrundige Keramik des 6. und 5. Jhs. v. Chr. gehen. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Gattung zählen dabei zweifellos die Grablekythen, die sich im Zeitraum zwischen 480 und 400 großer Beliebtheit erfreuten, doch wurden in Athen auch zahlreiche andere Gefäßformen seit der Spätarchaik mit einem weißen Überzug versehen, der als Grund für einen polychromen Farbauftrag diente. Oft ist dieser allerdings nicht mehr oder nur teilweise erhalten und die menschlichen Darstellungen präsentieren sich heute als skizzenhaft wirkende Figuren in feinen, rötlichen Umrisslinien, die trotzdem eine gewisse Plastizität auszustrahlen imstande sind. Wichtig sind die weißgrundigen Gefäßbilder daher vor allem deswegen, da anhand ihrer erkennbaren Verbindung von Linie und Farbfläche die konsequente Weiterentwicklung der Maltechnik sichtbar wird – in diese Zeit fallen ja auch die Entdeckung der Licht-Schattenmalerei oder der Körperperspektive. In gewisser Weise zeigen sie damit sogar einen Widerhall der verlorenen griechischen Tafelmalerei, da auch Gattungen wie die Vasenmalerei von der Monumentalkunst nicht unbeeinflusst geblieben sein können. Ziel des Seminars wird jedoch sein, nicht nur diese diversen Entwicklungsschritte und künstlerischen Gestaltungsmittel zu verfolgen und zu analysieren, sondern auch Entstehung, Verwendung und Bildinhalte der verschiedenen weißgrundigen Gefäße zu hinterfragen.
Literatur: A. Fairbanks, Athenian White Lekythoi I+II (1907/1914); W. Riezler, Weissgrundige attische Lekythen (1914); H. Philippart, Les coupes attiques à fond blanc (1936); E. Buschor, Grab eines attischen Mädchens (1939);
D. C. Kurtz, Athenian White Lekythoi (1975); J. R. Mertens, Attic White-Ground – Its Development on Shapes Other than Lekythoi (1977); N. Nakayama, Untersuchung der auf weißgrundigen Lekythen dargestellten Grabmäler (1982); I. Wehgartner, Attisch weißgrundige Keramik (1983); J. Oakley, The Achilleus painter (1997); U. Koch-Brinkmann, Polychrome Bilder auf weissgrundigen Lekythen. Studien zur antiken Malerei und Farbgebung IV (1999).
 
(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.

Ostasien und Vorderer Orient (WE 4)

Bachelorstudiengang 'Geschichte und Kultur des Vorderen Orients'

Einführungsveranstaltung für alle Schwerpunkte

Montag, 15.10., 12.00 - 14.00 Uhr - Schwendenerstr. 1, 14195 Berlin, Raum 3.10. Dies ist eine Pflichtveranstaltung für alle Studienanfänger/innen.

Schwerpunkt Islamwissenschaft

Einführungsveranstaltung

Montag, 15.10., im Anschluss an die gemeinsame Einführungsveranstaltung; Altensteinstr. 40, SR I

Schwerpunktbereich Arabistik

Einführungsveranstaltung

Montag, 15.10. im Anschluss an die gemeinsame Einführungsveranstaltung, Altensteinstr. 34

Schwerpunkt Iranistik

Einführungsveranstaltung

Montag, 15.10. im Anschluss an die gemeinsame Einführungsveranstaltung, Schwendenerstr. 17, SR 008

Schwerpunkt Turkologie

Einführungsveranstaltung

Montag, 15.10., im Anschluss an die gemeinsame Einführungsveranstaltung - Schwendenerstr. 33, Erdgeschoss, Raum 05

Magisterstudiengänge

Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40

Einzelberatungen in den Sprechstunden der Mitarbeiter!

Seminar für Semitistik und Arabistik - Fachrichtung Arabistik, Altensteinstr. 34

Einzelberatung

Neuwirth: s. A.

Studienfachberatung

Winckler: s. A.

Seminar für Semitistik und Arabistik - Fachrichtung Semitistik, Altensteinstr. 34

Einzelberatung

Voigt: Mo 11.00-12.00

Institut für Iranistik

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53578, s. A. im Institut
Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung

Institut für Turkologie, Schwendenerstr. 33

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53955, während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprechstunden der Dozent/inn/en (s. A. im Institut).


Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Zu erfragen bei den Sekretariaten der jeweiligen Institute

Ostasiatisches Seminar - Bachelorstudiengang Japanstudien / Ostasienwissenschaften

Einführungsveranstaltung

Mo., 24.9., 10.00 Uhr - Ehrenbergstr. 26-28, großer Hörsaal. Dies ist eine Pflichtveranstaltung für alle Studienanfänger/innen, für die ein Teilnahmeschein ausgestellt wird.
Im Anschluss lädt die Fachschaftsinitiative zum gegenseitigen kennen lernen ein.

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Japanologie

Einführungsveranstaltung

Mo, 15.10., 10.00 Uhr - Ehrenbergstr. 26-28, großer Hörsaal. Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt.

Einzelberatung

Im Anschluss an die Vorbesprechung werden für Studienanfänger/innen Studienfachberatungen von den einzelnen Dozenten abgehalten.

Ostasiatisches Seminar - Bachelorstudiengang Koreastudien / Ostasienwissenschaften

Einführungsveranstaltung

Fr, 28.9., 13.00 Uhr - Fabeckstr. 7, R. 5. Dies ist eine Pflichtveranstaltung für alle Studienanfänger/innen, für die ein Teilnahmeschein ausgestellt wird.

Einzelberatung

Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprechstunden der Dozenten (Zeiten: s. A. im Institut)

Ostasiatisches Seminar - Bachelorstudiengang Chinastudien / Ostasienwissenschaften

Einführungsveranstaltung

Mo, 08.10., 14.00 Uhr - Ehrenbergstr. 26-28, großer Hörsaal. Dies ist eine Pflichtveranstaltung für alle Studienanfänger/innen, für die ein Teilnahmeschein ausgestellt wird.

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Sinologie (mit Chinesischer Sprache)

Einführungsveranstaltung

Mo, 15.10., 11.30 - Ehrenbergstr. 26-28, großer Hörsaal
Vorbesprechung für alle Veranstaltungen und Gruppenaufteilung für Sprachkurse.

Bibliotheksführung

Führungen durch die Bibliothek mit Einführung in deren Benutzung: 8.10., 14.00-15.00 Uhr, 10.10., 14.00-15.00 Uhr und 12.10., 10.00-11.00 Uhr. Treffpunkt jeweils vor der EWI-Bibliothek, Otto-von-Simson-Str. 16, 14195 Berlin

Einzelberatung

Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprechstunden der Dozenten (Zeiten s. A. im Institut).
Hinweise zu fachspezifischen Arbeitstechniken werden in den Grundkursen (GK) oder sie begleitenden Tutorien angeboten.


Bachelorstudiengang Japanstudien / Ostasienwissenschaften

Modul Japanisch I

8 LP nach erfolgreichem Abschluss aller Sprachkurse (außer der Übung 14004). Es ist erwünscht, dass die Studierenden zu Beginn des Studiums die japanischen Silbenschriften (hiragana/katakana) bereits beherrschen. Unterlagen zum Selbststudium werden in der Einführungsveranstaltung für den Bachelorstudiengang am 24.9. ausgegeben.
Für den Unterricht wird das Lehrbuch "Minna no Nihongo I" (Lehrbuch und Grammatik) verwendet. Die Bände werden per Sammelbestellung aus Japan beschafft und können bei Kursbeginn bei den Dozenten erworben werden.
Falls Sie die Sprachkurse als Teil des BA-Studiums Sozial- und Kulturanthropologie belegen, wenden Sie sich bitte an Frau Schüren: schueren@zedat.fu-berlin.de

14 000
V -
Grammatikvorlesung (2 SWS); Mo 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 (15.10.) Matthew Königsberg
 
14 001a
Ü -
Grammatikübung (2 SWS); Gruppe A: Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121b (Sprachlabor) (16.10.) Matthew Königsberg
 
14 001b
Ü -
Grammatikübung (Die Gruppeneinteilung erfolgt zu Beginn des Semesters durch den Dozenten. In der ersten Woche findet der Unterricht der Gruppen A und B gemeinsam am Dienstag, 16.10., um 10.00 Uhr im Raum KL 24/121b statt.) (2 SWS); Gruppe B: Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121b (Sprachlabor) (17.10.) Matthew Königsberg
 
14 002
Ü -
Schriftübung (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (22.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 003a
Ü -
Sprechübung (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (17.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 003b
Ü -
Sprechübung (Die Gruppeneinteilung erfolgt zu Beginn des Semesters durch den Dozenten. In der ersten Woche findet der Unterricht der Gruppen A und B gemeinsam am Mittwoch, 17.10., um 10.00 Uhr im Raum K 24/21 statt.) (2 SWS); Gruppe B: Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (16.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 004
Ü -
Übung Japanisch I (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (18.10.) Sei Miwa
Die Übung bildet einen Teil des Moduls Japanisch I; die Teilnahme ist nicht verpflichtend und wird nicht für die Berechnung der LP herangezogen. Der Besuch wird aber vor allen Dingen jenen Studierenden nahe gelegt, die ohne Vorkenntnisse der japanischen Sprache das Studium aufnehmen. Es wird der Stoff des Moduls wiederholt und vertieft; die Übung bietet ferner die Möglichkeit, jene Fertigkeiten einzuüben, die im Rahmen des Moduls nicht ausführlich berücksichtigt werden können wie z.B. aktives Sprechen und Schreiben.

Modul Japanisch III

7 LP nach erfolgreichem Abschluss aller Sprachkurse (außer der Übung 14009)

14 005a
Ü -
Übersetzungsübung (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 (15.10.) Matthew Königsberg
 
14 005b
Ü -
Übersetzungsübung (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201 (18.10.) Matthew Königsberg
 
14 006
Ü -
Lektüreübung (2 SWS) (max. 60 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 (15.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 007
Ü -
Schreibübung (2 SWS) (max. 60 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 (15.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 008
Ü -
Sprechübung (2 SWS) (max. 60 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 009
Ü -
Übung Japanisch III (2 SWS) (max. 30 Teiln.) (Japanisch); Fr 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/101 (19.10.) Yoko Tanaka
Die Übung bildet einen Teil des Moduls Japanisch III; die Teilnahme ist nicht verpflichtend und wird nicht zur Berechnung der LP herangezogen. Der Besuch wird aber vor allen Dingen den Studierenden nahe gelegt, die jene Fertigkeiten einüben wollen, die im Rahmen des Moduls nicht ausführlich berücksichtigt werden können wie z.B. aktives Sprechen und Schreiben. Die Übung wird ausschließlich auf Japanisch durchgeführt und ist deswegen besonders geeignet, das Hörverständnis zu schulen.

Modul Japanisch V (modern)

10 LP nach erfolgreichem Abschluss aller Modulteile.

14 010
Ü -
Übersetzungsübung (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Matthew Königsberg
 
14 011
Ü -
Sprech- und Schreibübung (2 SWS) (max. 50 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Hiroomi Fukuzawa

Modul Japanisch V (vormodern)

10 LP nach erfolgreichem Abschluss aller Modulteile.

(14 011)
Ü -
Sprech- und Schreibübung (2 SWS) (max. 50 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Hiroomi Fukuzawa
 
14 012
Ü -
Grammatikübung (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (22.10.) Matthew Königsberg

Modul Geschichte Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Chinas und Koreas)

(14 120)
EK -
Einführung in die Geschichte Koreas (2 SWS) (3/5 LP) (max. 50 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (18.10.) Holmer Brochlos
Dieser Einführungskurs bietet einen Überblick über die koreanische Geschichte von den mythischen Anfängen bis in die Neuzeit, wobei einzelne Themen der geschichtlichen Entwicklung exemplarisch behandelt werden, um den Studierenden ein Gefühl für das Wesentliche in der historischen Entwicklung Koreas zu vermitteln. Gleichzeitig wird die Einordnung der koreanischen Geschichte sowohl in den ostasiatischen als auch in den welthistorischen Kontext unter Berücksichtigung der Ansichten verschiedener internationaler und koreanischer Historiker vorgenommen.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 180)
EK -
Kiautschou 1897-1914: Deutsche "Musterkolonie" in China? (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (18.10.) Mechthild Leutner
Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, die Entstehungsbedingungen des "Pachtgebiets", Struktur und Funktion des kolonialen Herrschaftssystems und die vielfältigen Formen des Widerstandes der chinesischen Bevölkerung zu erarbeiten. U.a. geht es um die Frage, inwiefern in der VR China "Kiautschou" als Teil imperialistischer Aggression oder als Teil eines Modernisierungsprojektes gesehen wird.
Grundlegende Literatur: Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou: Interaktionen zwischen China und Deutschland, 1897-1914, München 2000; Klaus Mühlhahn: "Musterkolonie Kiautschou". Die Expansion des Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische Beziehungen 1897 bis 1914. Eine Quellensammlung, hg. von Mechthild Leutner, Berlin 1997.
 
(14 184)
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.
 
(14 242)
EK/GK -
Geschichte Chinas, 1912-1949 (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/D (Hörsaal) (s. A.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
In dem Grundkurs werden die Grundzüge politischer und wirtschaftlicher Entwicklung von 1911 bis 1949 dargestellt. Dies schließt ein: die historische Bedeutung der Revolution von 1911, die intellektuellen Strömungen der Vierten-Mai-Bewegung von 1919, eine Behandlung der unterschiedlichen ideologischen Positionen der beiden großen Parteien - der Guomindang und der Kommunistischen Partei -, eine Analyse der 1. und 2. Einheitsfront von GMD und KPCh, den antijapanischen Widerstandskrieg 1937-1945, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Guomindang-Gebieten und in den Sowjetgebieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.
 
(14 243)
EK/GK -
Geschichte der VR China (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, 203 (Hörsaal) (16.10.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
Ziel des Grundkurses ist es, anhand ausgewählter Themenschwerpunkte (polit. System der VR China, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Modernisierungsprogramm, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Globalisierungsfragen) eine grundlegende Einführung in die Entwicklung der VR China zu bieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.

Modul Kulturen Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Chinas und Koreas)

(14 123)
EK -
Einführung in die Kultur Koreas (2 SWS) (3/5 LP) (max. 50 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (19.10.) Kyu-Hwan Park
Der Einführungskurs bietet einen Überblick über die verschiedenen Facetten der koreanischen Kultur, wie z.B. Feiertage, traditionelle Kleidung und Essgewohnheiten. Eingegangen wird auch auf Bildung und Religion in Korea, und auch "Tabu-Themen" werden nicht ausgespart.
 
(14 181)
EK -
Moderne und Gegenwartsliteratur Chinas (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Einführung in die chinesische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Historische und literarische Voraussetzungen, Autoren, Werke, Strömungen, Besonderheiten. Es werden Original- und übersetzte Texte gelesen. Für die Vorbereitung werden empfohlen: Wolfgang Kubin, Geschichte der chinesischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Bd. 7 der Geschichte der chinesischen Literatur in zehn Einzelbänden, München (ab 2002), und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar 2004.
 
(14 182)
EK/S -
Einführung in die traditionelle chinesische Literatur und Kultur (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Im Schwerpunkt steht die Entwicklung der chinesischen Literatur als Kern der chinesischen Kultur. Anhand von Originaltexten und Übersetzungen werden Geschichte, Funktion, Autoren, Werke und Besonderheiten der Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert behandelt. Für die Vorbereitung empfehle ich: Helwig Schmidt-Glintzer, Geschichte der chinesischen Literatur, München/Wien 1990, und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2004.

Modul Politik und Wirtschaft Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Chinas und Koreas)

(14 183)
EK -
Außenpolitik der VR China (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 009 (17.10.) Nathalie van Looy
In dem Kurs sollen die Wurzeln chinesischer Außenpolitik, außenpolitische Traditionen, der Einfluss Mao Zedongs und die außenpolitischen Konzeptionen seiner Nachfolger erarbeitet werden. Jeweils vorherrschende theoretische Konzepte und Ideologien sind mit konkreter chinesischer Außenpolitik eng verzahnt. Prägend für Chinas Außenpolitik waren und sind zum Beispiel gegenseitige Images Chinas und anderer Groß-, ehemals "Supermächte"; der Führungsanspruch in der Weltrevolution; Nationalismus; machtpolitische Ansprüche; militärischer und politischer Druck; oder als jüngstes Beispiel die Devise der "Harmonie", welche gleichermaßen innen- wie außenpolitisches Konzept ist. Beispielhaft werden wir uns mit den deutsch-chinesischen und chinesisch-amerikanischen Beziehungen, dem Verhältnis Chinas zu Taiwan, vor allem aber Chinas Verhältnis zu Ländern der Dritten Welt widmen.
Magisterstudierende können einen Schein mit wissenschafts- und erkenntnistheoretischem Anteil erwerben.
 
(14 191)
EK/S -
Online-Marktplätze, E-Business und Cyber-Konsumenten: Die wirtschaftliche Nutzung des Internet in der VR China (2 SWS) (max. 35 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (18.10.) Simona Thomas
Die Veranstaltung zielt auf die Einordnung von unterschiedlichen Praktiken der Internetnutzung bis hin zum Online-Business in die wirtschaftliche Entwicklung des heutigen China. Am Beispiel ausgewählter Branchen sollen die Rolle von Akteuren und ihrer Business-Modelle, die (wirtschaftlichen, politischen, technischen) Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf die Internet-Nutzer in China diskutiert werden.
Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung zur Teilnahme. Es werden chinesischsprachige Quellen und Webseiten im Kurs bei einzelnen Themen mit einbezogen. Begleitet wird der Kurs durch die Lernplattform Blackboard.

Modul Japankunde I

14 013
EK -
Politische und Wirtschaftsgeschichte Japans (2 SWS) (3/5 LP) (max. 60 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (16.10.) Benjamin Lunau
In diesem Einführungskurs werden die Studierenden am Anfang des Grundstudiums einen Überblick über die Ökonomie Japans gewinnen. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei große Blöcke, wobei zunächst die historische politökonomische Entwicklung Japans bearbeitet wird und im zweiten Teil zentrale wirtschaftliche Themenstellungen der Gegenwart vorgestellt werden.
Literatur: Flath, David (2000): The Japanese Economy: Oxford, Oxford University Press und Ito, Takatoshi (1991): The Japanese Economy: MIT Press

Modul Japankunde II

14 014
EK -
Einführung in die Kultur und Literatur Japans (2 SWS) (max. 60 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (17.10.) Thomas Schnellbächer
Aufbauend auf den Geschichtskursen in Japankunde I geht es in dieser Veranstaltung zum einen um eine detailliertere Behandlung von Einzelthemen, zum anderen um eine Vertiefung der Kenntnisse über die Methoden der kulturwissenschaftlich orientierten Japanologie. Inhalt der Veranstaltung ist vor allem, wie die japanische Kultur beschrieben, definiert und diskutiert worden ist, und wie diese Definitionen einerseits als Methoden zur Untersuchung der japanischen Kultur gedient haben, und andererseits selbst Gegenstand von Forschung und Diskursen gewesen sind.
Voraussetzung für die Teilnahme ist das Absolvieren der Module Japankunde I und Japanisch II.
Die Veranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen. Außerdem muss entweder in diesem Kurs oder in der Einführung in die Politik und Wirtschaft Japans (im folgenden Sommersemester) eine Hausarbeit verfasst werden.

Modul Grundlagen der Japanforschung

14 015
PS -
Geld in Japan (Sozialwissenschaft) (2 SWS) (5/7 LP) (max. 25 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 201 (16.10.) Benjamin Lunau
In diesem Proseminar wird die Rolle des Geldes in den diversen Sphären des Lebens in Japan untersucht. Wir betrachten die Institutionen der Finanzinstitutionen im Japan der Nachkriegszeit, wobei der Beitrag der Finanzinstitutionen zum Erfolg der japanischen Wirtschaft und deren Straucheln unter veränderten globalen Rahmenbedingungen analysiert wird. Dabei wird auch der Umgang mit Geld in den japanischen Haushalten berücksichtigt werden. Flankiert wird die Untersuchung durch eine Betrachtung der Rolle, die Geld im politischen Prozess in Japan spielt, sowie der strukturellen Konsequenzen, die sich daraus für die Implementierung notwendiger Reformen ergeben.
 
14 016
PS -
Demographischer Wandel in Japan (Sozialwissenschaft) (2 SWS) (5/7 LP) (max. 25 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/11 (16.10.) David Chiavacci
Die demographische Entwicklung ist ein basaler Faktor für langfristigen sozialen Wandel und prägt die Sozialstrukturen jeder Gesellschaft. Andererseits ist die demographische Entwicklung jedoch auch entscheidend durch gesellschaftliche Normvorstellungen und Institutionen beeinflusst. Diese Wechselwirkung zwischen Sozialstrukturen und demographischer Entwicklung wird in diesem Proseminar anhand der historischen Entwicklung Japans ab der frühen Neuzeit nachgezeichnet und diskutiert. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die gegenwärtigen demographischen Entwicklungstendenzen gelegt werden, indem die Hintergründe und Implikationen für das Schrumpfen der Gesamtbevölkerung, die gesellschaftliche Überalterung und die geringe Geburtenquote thematisiert und erörtert werden.
Einführende Literatur: Coulmas, Florian. 2007. Population Decline and Ageing in Japan: The Social Consequences. New York: Routledge. Hayami, Akira. 2001. The Historical Demography of Pre-Modern Japan. Tokyo: Tokyo University Press.
 
14 017
PS -
Japan und Asien: Inoue Yasushi (Kulturwissenschaft) (2 SWS) (5/7 LP) (max. 25 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (17.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
Inoue Yasushi, der im Mai 2007 100 Jahre alt geworden wäre, zählt immer noch zu den beliebtesten japanischen Autoren. Seine Erzählung „Das Jagdgewehr“ wurde allein in Deutschland über 125.000mal verkauft und in fast alle europäischen Sprachen übersetzt. Noch immer ist er angesichts einer relativ hohen und weiter wachsenden Zahl an Übersetzungen einer der am besten zugänglichen Autoren für westliche Leser. Japanische Leser schätzen seine humanistische Grundhaltung und die Zugänglichkeit seiner narrativen Welten. In vielen seiner Romane und Erzählungen thematisiert Inoue Japans Verhältnis zum asiatischen Kontinent, sei es, daß sie in China oder Innerasien spielen, sei es, daß es Japaner in die Fremde verschlägt oder daß historische Gesandtschaften in beiderlei Richtung einen erzählerischen Ausgangspunkt bilden. Zweifellos hat Inoue auch das japanische Verhältnis zu seinen asiatischen Nachbarn in der öffentlichen Wahrnehmung mitgeprägt.
Zur Einführung und als begleitendes Arbeitsmittel empfiehlt sich das Kapitel „Inoue Yasushi“ (mit Bibliographien) in: Irmela Hijiya-Kirschnereit: Japanische Gegenwartsliteratur – Ein Handbuch. München: edition text + kritik 2000.
 
14 018
PS -
Bilder des Westens – Darstellungen Europas und Amerikas in der modernen japanischen Literatur (Kulturwissenschaft) (2 SWS) (5/7 LP) (max. 25 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (17.10.) Thomas Schnellbächer
Das Ringen japanischer Intellektueller mit der Leitfunktion ‚westlicher’ Kultur und Gesellschaft ist eines der umfassendsten Themen des modernen Japans. Der Westen steht dabei für eine Vielfalt von Werten: Subjekt eines bedrohlichen Imperialismus sowie Vorbild für Aufklärung und vielerlei Emanzipation, Quelle einer kulturellen Ent- und Überfremdung sowie exotisches Objekt der Begierde, Projektionsfläche für Fantasien und Grenzerfahrung. Entsprechend voll ist die moderne Literatur von „Bildern des Westens“. (Ab wann ist die japanische Literatur überhaupt inwiefern „modern“ – seit 1868, seit Futabatei Shimei, oder etwa seit dem Naturalismus, oder erst so richtig nach 1945?) Im Zentrum dieses Seminars stehen die Fragen:
- Welche Bilder stehen für welche Wertvorstellungen?
- Lässt sich der Weg eines Bildes von der Beschreibung seines Funktionszusammenhangs bis hin zur bedeutsamen Metapher in einem Werk oder zum kollektiven Symbol nachweisen?
- Wie tanzt man Walzer? Gesellschaftstanz als Chiffre für europäische feine Gesellschaft etwa in Mori Ōgais „Fumizukai“ (Der Bote), Akutagawas „Butōkai“ (Der Ball) oder Tanizakis Chijin no ai (Naomi)
- Wie wird das Tanzlokal etwa in Tanizakis Roman mit Werten und Assoziationen aufgeladen, und wie verhält sich das zu Szenen des Gesellschaftstanzes in anderen japanischen (oder auch anderen) Texten („Intertextualität“)?

Modul Sozialwissenschaftliche Japanologie I

14 019
HS -
Reformen im politökonomischen System Japans (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (15.10.) Verena Blechinger-Talcott
Das Thema „Reformen“ gehört seit Ende der 80er Jahre vor dem Hintergrund politischer Skandale sowie einer lange anhaltenden Wirtschaftskrise zu den wichtigsten Schlagworten im politischen Diskurs Japans. Diskutiert wurden und werden Reformen u.a. in den Bereichen Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Der Erfolg der Reformanstrengungen ist umstritten, und manche Beobachter sprechen von den 90er Jahren sogar als einer „verlorenen Dekade“ für Japan. Dieses Seminar untersucht die bisher eingeleiteten Reformen anhand ausgewählter Beispiele und versucht, Bilanz zu ziehen. In welchen Bereichen wurden und werden Reformanstrengungen eingeleitet und warum? Welche Akteure sind an den Reformen beteiligt? Wie verlaufen die notwendigen politischen Entscheidungsprozesse? Welche Wirkung haben die Reformen bislang gezeigt? Warum scheinen manche Reformansätze erfolgreicher zu sein als andere? Ziel des Seminars ist es, herauszuarbeiten, wie sich politischer und institutioneller Wandel in Japan (im Vergleich zu anderen Demokratien westlicher Prägung) vollzieht.
Literatur: Aurelia George Mulgan: Japan’s Failed Revolution: Koizumi and the Politics of Economic Reform (Asia Pacific Press 2003); Bosse, Friederike und Patrick Köllner (Hg.): Reformen in Japan (Hamburg: Mitteilungen des Instituts für Asienkunde, Band 337 2001); T.J. Pempel, Regime Shift: Comparative Dynamics of the Japanese Political Economy (Ithaca, NY: Cornell University Press 1998).
 
14 020
Ü -
Übung zum HS: Reformen im politökonomischen System Japans (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (15.10.) David Chiavacci

Modul Kulturwissenschaftliche Japanologie I

14 021
HS -
Das Eigene und das Fremde: Begegnungen mit dem Anderen in der modernen japanischen Literatur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (16.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
Dieses Seminar geht von einer grundlegenden Beobachtung aus: Erst in der Abgrenzung vom Anderen und vom Fremden wird das Eigene, das Selbst sichtbar. Dabei können Eigenes und Fremdes, Selbst und Anderes sehr unterschiedlich konstruiert werden, je nachdem, ob es etwa vornehmlich um soziale, alters- bzw. generationenbezogene, geschlechts- bzw. gender-bezogene, ethnische, nationale oder andere Grenzziehungen geht. Den vielfältigen Konstruktionen von Eigenem und Fremdem in der japanischen Literatur des 20. Jahrhunderts soll in diesem Rahmen nachgegangen werden.
Zur einführenden Lektüre empfiehlt sich Representing the Other in Modern Japanese Literature: A Critical Approach. Ed. by Rachael Hutchinson and Mark Williams. London, N.Y.: Routledge 2006.
 
14 022
Ü -
Übung zum HS: Das Eigene und das Fremde: Begegnungen mit dem Anderen in der modernen japanischen Literatur (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (16.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit

Magisterstudiengang Japanologie

Sprachausbildung

14 040
SK -
Sokudoku (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (18.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studierende im Hauptstudium geeignet. Wir lesen längere Texte über verschiedene Themen schnell, aber ohne in Lexika nachzuschlagen. Die Teilnehmer werden auch über die gelesenen Texte Zusammenfassungen auf Japanisch schreiben.
Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Grundstudiums oder gleichwertige Kenntnisse.
 
14 041
SK -
Kanji des täglichen Lebens 1 (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (19.10.) Felix Breuer
Der Kurs basiert auf dem Unterrichtssystem der japanischen Grundschule. Er ist eine Ergänzung der Sprachausbildung und ist als Vorbereitung für einen Japan-Aufenthalt gedacht. Der Kurs wird auf Japanisch gehalten, eine passable japanische Ausdrucksfähigkeit ist Voraussetzung. Er ist für Studierende im 3.-5. Fachsemester. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Personen begrenzt. Anmeldungen werden per Email bis zum 14.10.2007 an felix_breuer@yahoo.de entgegengenommen.
Für den Unterricht wird das Lehrbuch Basic Kanji Book Vol. 2 von Chieko Kano u.a., Tokyo: Bonjinsha Co., Ltd. verwendet. Das Buch müssen sich die KursteilnehmerInnen vor Semesterbeginn selbst kaufen (z.B. über http://www.amazon.co.jp/ ).
 
14 042
SK -
Lektüre von Fachtexten, Wirtschaft (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (17.10.) Matthew Königsberg
Der Kurs richtet sich an Studierende des Hauptstudiums. Es werden Fachtexte zu Problemen der japanischen Wirtschaft (Globalisierung, Regionalentwicklung) aus Fachzeitschriften gelesen. Nach Beendigung des Kurses sollten die Teilnehmer über ein größeres Fachvokabular verfügen sowie spezifische grammatische Erscheinungen des wissenschaftlichen Stils erkennen können. Voraussetzung für einen Teilnahmeschein ist regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung sowie das Erstellen von Protokollen der bereits übersetzten Textteile. Der Kurs kann nur als Lektürekurs, nicht aber als frei wählbare Veranstaltungen gewählt werden.

Schwerpunktbereich wirtschaftliche Entwicklung und soziale Bewegung

14 043
HS -
Politische und ökonomische Konsequenzen des demographischen Wandels in Japan (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (15.10.) Verena Blechinger-Talcott
Hintergrund dieses Seminars ist der demographische Wandel in Japan. Japans Gesellschaft altert schneller als die jedes anderen Industrielandes. Dies begründet sich durch Japans sehr große babyboomer Kohorte, die aufgrund des rasanten wirtschaftlichen Aufstiegs nach 1945 und der damit einhergehenden deutlichen Verbesserung der Lebensverhältnisse und der Gesundheit eine höhere Lebenserwartung aufweist als ihre Vorgängergenerationen. Der Überalterungsprozess der Gesellschaft, der sich in Europa über mehrere Generationen hinzog, ereignete sich in Japan innerhalb der Lebenszeit einer einzigen Generation und setzte nach 1980 ein. Im Jahr 2000 waren 18% der japanischen Bevölkerung über 65 Jahre alt, im Jahr 2050 werden es 37% sein.
Das späte Einsetzen des Überalterungsprozesses und dessen schnelles Tempo stellen die japanische Regierung, aber auch japanische Unternehmen vor die Herausforderung, Lösungen für die Versorgung der hohen Zahl alter Menschen zu finden, gleichzeitig aber auch ihre Potentiale, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, so gut wie möglich zu nutzen, da die Zahl junger Menschen zurückgeht.
Das Seminar geht sowohl auf staatliche Initiativen, etwa in den Bereichen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, Familienpolitik oder Wohnungsbaupolitik, wie auch auf Initiativen von Unternehmensseite ein.
 
14 044
Ü -
Übung zum HS: Politische und ökonomische Konsequenzen des demographischen Wandels in Japan (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (19.10.) Paul Talcott

Schwerpunktbereich Staat und Gesellschaft

14 045
HS -
Verfassung und Verfassungsreform in Japan (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (17.10.) Verena Blechinger-Talcott
Dieses Seminar befasst sich mit der japanischen Verfassung von 1946. Basierend auf Vorgaben der US-Besatzungsbehörden, war diese Verfassung der Grundstein für die Erneuerung der japanischen Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Seminar beleuchtet die Genese, Inhalt und Ziele der Verfassung und geht anschließend insbesondere auf die japanischen und internationalen Diskurse zur Verfassung ein. Zentral wird dabei die Diskussion um eine Änderung der Verfassung sein, wie sie auch gegenwärtig geführt wird. Themen sind dabei u.a. der "Friedensartikel" 9 und die Position des japanischen Militärs, die Rolle des Kaisers im politischen System, die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie die Rolle der Justiz als Kontrollinstanz der Regierung.
 
14 046
Ü -
Übung zum HS: Verfassung und Verfassungsreform in Japan (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (19.10.) Verena Blechinger-Talcott
 
14 047
C -
Forschungscolloquium Sozialwissenschaftliche Japanforschung (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (15.10.) Verena Blechinger-Talcott
Ziel dieses Colloquiums ist es, Studierenden im Hauptstudium die gegenwärtig im Bereich der sozialwissenschaftlichen Japanforschung geführten Diskurse nahe zu bringen sowie neuere theoretische und methodische Ansätze gemeinsam aufzuarbeiten und zu diskutieren. Zu diesem Zweck werden im Kurs Neuerscheinungen zu Politik und Wirtschaft Japans gemeinsam gelesen, analysiert und diskutiert. Gleichzeitig bietet die Lehrveranstaltung die Gelegenheit, eigene Arbeiten, etwa in Entstehung befindliche Magister- oder Doktorarbeiten, vorzustellen und zu diskutieren.

Schwerpunktbereich Kultur

Achtung: neue Veranstaltungsnummer!
14 053
PS -
Methoden der Japanforschung (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (16.10.) Birgit Griesecke
Das Seminar wird vor allem die Geschichte und Gegenwart der deutschsprachigen Japanologie in den Blick nehmen, aber auch Seitenblicke auf die englischsprachige Japanforschung werfen. Wir werden nachvollziehen, wie vier große Paradigmen: das philologische (von der klassischen Hermeneutik über komparatistische und semiotische bis zu dekonstruktiven Verfahren), das sozialwissenschaftliche (im notorischen Streitfeld qualitativer und quantitativer Ansätze), das ethnographische (von `teilnehmenden Beobachtung´ über `dichte Beschreibung´ zu `cultural studies´ und Kameraethnographie), das geschichtswissenschaftlichen (von national- und strukturgeschichtlichen Ansätzen über `oral history´ bis zur `histoire croisée´) die Japanforschungen teils in vehementer Konkurrenz, teil in friedlicher Koexistenz, prägten und prägen. In jeder dieser vier Sektionen werden ca. 3-5 Texte behandelt werden, die eine Spannweite von systematisch-kanonischen Texten mit Japanbezug (z.B. von M. Weber, M. Bloch, R. Benedict) bis zu neueren und neuesten japanologischen Arbeiten (z.B. von H. Gössmann, S. Shimada, K. Vollmer, B. Steger, S. Conrad) dokumentieren.
Wir werden uns anschauen, auf welche Weise die jeweils gewählte Methode über die Sortierung und Bearbeitung des Materials entscheidet, die Vor- und Nachteile erörtern und Alternativszenarien erarbeiten. In zwei abschließenden Sitzungen wird Gelegenheit sein, eigene Themenstellungen (für Seminararbeiten etc.) gemeinsam methodologisch "durchzuspielen". Insofern ist das Seminar nicht nur für Studierende im Grundstudium geeignet, sondern, als methodologische Orientierung und Vorbereitung für Hausarbeiten und Magisterarbeiten, auch für Studierende im Hauptstudium.
Texte und Handapparat werden zu Beginn des Semesters in der Bibliothek bereitstehen.
Literatur: Wolfgang Seifert und Claudia Weber, Hg.: Japan im Vergleich, München 2002. Vereinigung für Sozialwissenschaftliche Japanforschung, Hg.: Quo vadis Sozialwissenschaftliche Japanforschung? Methoden- und Zukunftsfragen. (Duisburger Arbeitspapiere Ostasienwissenschaften) 1999. Sepp Linhart: Japanologie heute. Zustände - Umstände. Wien. Institut für Japanologie, Universität Wien 1993. Sepp Linhart, Erich Pilz und Reinhard Sieder, Hg.: Sozialwissenschaftliche Methoden der Ostasienforschung. Wien: Institut für Japanologie, Universität Wien 1994. Birgit Griesecke: Japan dicht beschreiben. Produktive Fiktionalität in der ethnographischen Forschung, München 2001.
 
14 048
HS -
Narrative Evolution im japanischen Kriminalroman aus literatursemiotischer Sicht - I: Genese (2 SWS); Fr 8.00-10.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (19.10.) Yoriko Yamada-Bochynek
Dieses Hauptseminar über das Phänomen japanische Kriminalromane bzw. misuterii ist zweisemestrig konzipiert. Teil 1 (WS07/08): Von der Genese mit den vier Kurzerzählungen von Edgar Allan Poe, über den japanischen „Gattungsvater“ Edogawa Ranpo bis zum Erfolg der sog. shakaiha-suiri-shōsetsu in den 1960er Jahren. Teil 2 (SoSe08): Von Seichō bis zur Gegenwart, vor allem die Schriftstellerinnen, u.a. Miyabe Miyuki, Takamura Kaoru, Kirino Natsuo, mit der transmedialen Gattungsvielfalt des Begriffs misuterii – Romane und deren Verfilmung, Manga, Anime, TV-Drama, Video-Games usw.
Im 1. Teil soll die Evolution der Gattung literatursemiotisch untersucht werden, d. h., im Mittelpunkt steht deren Entwicklung der „narrativen Struktur“ im Laufe von 160 Jahren. Als Ausgangslektüre gelten einerseits Detektiv-Erzählungen von E. A. Poe, andererseits die bahnbrechend-literatursemiotische Analyse von 100 russischer Zaubermärchen durch Vladimir Propp. Die Ausgangslektüre wird dann durch die „Spannungsanalyse“ von Walter A. Koch fortgesetzt. Anhand dieser theoretischen Basis werden die bedeutenden Werken in den zwei der japanspezifischen Krimi-Gattungen, honkaku (=authentische) und henkaku (=abnorme) -suiri-shōsetsu als Primärtexte gelesen und narrativisch analysiert.
Lektüre: Vladimir Propp (1928): Morphologie des Märchens , Frankfurt a. M.: Surkamp, 1975. Walter A. Koch (1985): Tension and Suspence: On the Biogenesis and the Semiogenesis of the Detective Novel, Soccer, and Art, in: Ballmer, Thomas (ed.), Linguistic Dynamics: Discouorses, Procedures, and Evolution. Berlin: de Gruyter, S. 279-321. Yamamae Yuzuru (2001): Nihon misuterii no 100-nen. Kōbunsha, Chie no mori bunko. Nakajima Kawatarō (1952-1957): Tantei shōsetsu jiten. Kōdansha bunko, 1998.
 
14 049
Ü -
Übung zum HS: Narrative Evolution im japanischen Kriminalroman aus literatursemiotischer Sicht - I: Genese (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (19.10.) Yoriko Yamada-Bochynek
Chronologische Lektüre – Primär- u. Sekundärliteratur – zum Hauptseminar. Ein Seminar-Reader wird zusammengestellt.
 
14 050
C -
Literatur- und kulturwissenschaftliches Forschungscolloquium (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (16.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
Das eigene Fach und Arbeitsgebiet (einschließlich angrenzender Bereiche) in seinem aktuellen Stand zumindest in Ausschnitten kennenzulernen, ist ein Ziel dieser Veranstaltung. Gemeinsam sollen daher wichtige wissenschaftliche Neuerscheinungen diskutiert werden. Zum anderen bietet sie ein Forum für die Diskussion eigener Arbeiten, insbesondere im Entstehen begriffene Magisterarbeiten. Die Veranstaltung versteht sich also auch als Magistrandenkolloquium.
Von den Teilnehmer/innen wird aktive Mitarbeit, d.h. die regelmäßige vorbereitende Lektüre gemeinsam zu diskutierender Texte sowie mindestens ein mündliches Referat (mit Thesenpapier) zu einer selbstgewählten Neuerscheinung erwartet. Sie kann sich thematisch auf die eigene Abschlussarbeit beziehen. Eine Vorstellung der eigenen (Magister-)Arbeit im Rahmen des Colloquiums wird in der Regel ebenfalls erwartet. Eine solche gemeinsame Diskussion des Arbeitsvorhabens ist hilfreich und wichtig für einen zügigen Abschluss des Studiums.
 
ACHTUNG: NEU!
14 051
HS -
Kulturtheoretische Perspektiven auf Japan: Raum, Schrift, Performanz (2 SWS); 15.10. 12.00-18.00, 16.11. 10.00-18.00, 17.11. 10.00-14.00, 14.12. 10.00-18.00 und 15.12. 10.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 212 (Leseraum)
Ein Teil der Veranstaltung wird virtuell über Blackboard durchgeführt. Termine für weitere Präsenzsitzungen nach Vereinbarung. Die Aufteilung in Hauptseminar- und Übungsteile wird vom Dozenten zu Beginn bekanntgegeben.
(15.10.) Jens Heise
Im Seminar sollen Japandiskurse auf aktuelle Themen der Kulturtheorie befragt werden: Raum, Schrift oder Performanz gehören zu den aktuellen Paradigmen der kulturtheoretischen Debatte und machen als cultural turns von sich reden. Als Nihonron-Beispiele kommen in Frage: Kimura Bin, Zwischen Mensch und Mensch; Nakane Chie, Die Struktur der japanischen Gesellschaft; Takie Sugiyama Lebra; Japanese Patterns of Behavior, Ikegami Yoshihiko; The Empire of Signs.
Wir wollen diese Interpretationen der japanischen Kultur (weitere Beispiele sind natürlich möglich) lesen und auf ihren kulturtheoretischen Gehalt befragen. Zugleich geht es um eine Einführung in kulturtheoretische Modelle und schließlich darum, ob diese Modelle andere Interpretationsmöglichkeiten auf die japanische Kultur eröffnen.
Zur Einführung in die kulturtheoretischen Perspektiven: Doris Bachmann-Medick, Cultural Turns.
 
ACHTUNG: NEU!
14 052
Ü -
Übung zum HS: Kulturtheoretische Perspektiven auf Japan: Raum, Schrift, Performanz (2 SWS); Block - Ehrenbergstr. 26-28, 212 (Leseraum)
Zeiten und Modalitäten siehe HS 14051
(15.10.) Jens Heise

Bachelorstudiengang Koreastudien / Ostasienwissenschaften

A. Studienbereich Sprache

Modul Koreanisch I

14 100
Ü -
Übungen zur Schrift und Aussprache 1a / Übungen zur Schrift und Aussprache 1b (4 SWS) (4 LP) (max. 30 Teiln.); Mi 10.00-12.00 und Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (17.10.) Namhee Chon
Die Studierenden werden systematisch in die Schrift und Aussprache der koreanischen Gegenwartssprache eingeführt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Schwerpunkte bilden Sprech-, Schreib- und Leseübungen sowie Übungen zum Hörverständnis, so dass alle vier Kommunikationsfähigkeiten in integrierter Form entwickelt und gefestigt werden. Die beiden Lehrveranstaltungen 14 100 und 14 101 mit insgesamt 8 SWS bilden zusammen einen komplexen Sprachkurs.
Lehrmaterial für das Modul Koreanisch I: Integrated Korean - Beginning 1
 
14 101
V/Ü -
Grammatik mit Übungen 1a / Grammatik mit Übungen 1b (4 SWS) (4 LP) (max. 30 Teiln.); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102 (18.10.) Holmer Brochlos
  Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (Übungsraum)    
In dieser Lehrveranstaltung wird eine Basisgrammatik der koreanischen Gegenwartssprache vermittelt, um ein Grundverständnis für das Funktionieren des Koreanischen zu entwickeln. Die so erworbenen Kenntnisse der grundlegenden Formen und Strukturen werden zu einfachen Äußerungen über Alltagsthemen sowohl mündlich als áuch schriftlich angewendet und dabei systematisch geübt und gefestigt. Die beiden Lehrveranstaltungen 14100 und 14101 mit insgesamt 8 SWS bilden zusammen einen komplexen Sprachkurs.
Lehrmaterial für das Modul Koreanisch I: Integrated Korean - Beginning 1
Sprechstunden
Holmer Brochlos: Mo 16.00-17.00 und Fr 14.00-15.00

Modul Koreanisch III

14 109
Ü -
Konversation (2 SWS) (2 LP) (max. 35 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/22 (18.10.) Namhee Chon
In dieser Lehrveranstaltung vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse der koreanischen Gegenwartssprache durch auf Alltagsthemen und -situationen bezogene Konversation. Sie verbessern ihre Ausdrucksfähigkeit in simulierten Dialogen und Rollenspielen. Grundlage bildet das Lehrmaterial für das Modul Koreanisch III: Integrated Korean - Intermediate 1
 
14 110
Ü -
Schreiben einfacher Texte (2 SWS) (2 LP) (max. 35 Teiln.); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/11 (15.10.) Namhee Chon
Grundlage dieser Lehrveranstaltung bildet die Lektüre einfacher Texte zu Alltagsthemen, Kultur, Sitten und Gebräuchen Koreas. Danach werden von den Studierenden selbständig zu den jeweiligen Themen kurze Texte verfasst und analysiert. Grundlage bildet das Lehrmaterial für das Modul Koreanisch III: Integrated Korean - Intermediate 1
 
14 111
 -
Lektüre leichter Texte (2 SWS) (2 LP); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (16.10.) Holmer Brochlos
Gegenstand dieser Lektüreübung sind einfache Medientexte, vor allem zu kulturellen, allgemeinpolitischen und wirtschaftlichen Themen, sowie leichte literatische Texte. Neben der Entwicklung des verstehenden Lesens stehen die Erweiterung des Wortschatzes und das Heranführen an die Fachsprachen im Mittelpunkt.
Lehrmaterial für das Modul Koreanisch III: Integrated Korean - Intermediate 1

Modul Koreanisch V

14 115
V/Ü -
Systematische Grammatik mit Übungen 1 / Systematische Grammatik mit Übungen 2 (4 SWS) (4 LP) (max. 25 Teiln.); Di 14.00-16.00 und Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (16.10.) Holmer Brochlos
In dieser 4 SWS umfassenden Lehrveranstaltung werden zunächt die in den Modulen Koreanisch I-IV eingeführten grammatischen Erscheinungen systematisiert und nach morpho-syntaktischen sowie funktionalen Aspekten geordnet dargestellt. Zusätzlich werden weitere zur Basisgrammatik zuzurechnende Elemente behandelt. In dazugehörigen Übungen werden alle diese grammatischen Erscheinungen praxisorientiert sowohl in mündlicher als auch schriftlicher Form geübt und gefestigt.
 
14 116
Ü -
Übersetzungsübungen (2 SWS) (2 LP) (max. 25 Teiln.); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (15.10.) Namhee Chon
Mit dieser Lehrveranstaltung sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, deutsche allgemeinsprachliche Texte leichten und mittleren Schwierigkeitsgrades mit Hilfe von Wörterbüchern ins Koreanische zu übersetzen. Dabei wird der Wortschatzumfang kontinuierlich weiterentwickelt, um das Heranführen an die Arbeit mit originalsprachigen Texten zu erleichtern. Grundlage ist das Lehrmaterial Integrated Korean - Advanced Intermediate.
 
14 117
Ü -
Fortgeschrittene Ausdrucksübungen (2 SWS) (2 LP) (max. 25 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (18.10.) Namhee Chon
In dieser Lehrveranstaltung üben die Studierenden anhand von koreanischen Medientexten sowie des Lehrmaterials Integrated Korean - Advanced Intermediate, ihre Gedanken und Meinungen zu diesen Texten sowohl in mündlicher Form präzise auszudrücken, als auch in schriftlicher Form klar und gut strukturiert zu formulieren.

B. Studienbereich Koreakunde und Koreastudien

Modul Koreakunde I

14 120
EK -
Einführung in die Geschichte Koreas (2 SWS) (3/5 LP) (max. 50 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (18.10.) Holmer Brochlos
Dieser Einführungskurs bietet einen Überblick über die koreanische Geschichte von den mythischen Anfängen bis in die Neuzeit, wobei einzelne Themen der geschichtlichen Entwicklung exemplarisch behandelt werden, um den Studierenden ein Gefühl für das Wesentliche in der historischen Entwicklung Koreas zu vermitteln. Gleichzeitig wird die Einordnung der koreanischen Geschichte sowohl in den ostasiatischen als auch in den welthistorischen Kontext unter Berücksichtigung der Ansichten verschiedener internationaler und koreanischer Historiker vorgenommen.
 
14 121
V/Ü -
Einführung in die koreanistischen Hilfsmittel (2 SWS) (1 LP) (max. 30 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 202 (Übungsraum) (15.10.) Holmer Brochlos
In dieser Lehrveranstaltung wird eine Auswahl der gängigen Hilfsmittel für koreanistische Studien - vom Internet über wissenschaftliche Institutionen und Netzwerke bis hin zu Zeitschriften, Lexika und Wörterbüchern sowie Umschriftsystemen - vorgestellt und das Arbeiten mit diesen geübt. Gleichzeitig werden die Grundlagen des Verfassens von wissenschaftlichen Arbeiten vermittelt. Außerdem erfolgt eine Einweisung in die lokalen Korea bezogenen Institutionen, z.B. Bibliotheken.

Modul Koreakunde II

14 123
EK -
Einführung in die Kultur Koreas (2 SWS) (3/5 LP) (max. 50 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (19.10.) Kyu-Hwan Park
Der Einführungskurs bietet einen Überblick über die verschiedenen Facetten der koreanischen Kultur, wie z.B. Feiertage, traditionelle Kleidung und Essgewohnheiten. Eingegangen wird auch auf Bildung und Religion in Korea, und auch "Tabu-Themen" werden nicht ausgespart.

Koreastudien

Aufbaumodul: Fachkunde Politik und Wirtschaft Koreas

14 125
S -
Menschenrechte in Korea (2 SWS) (5/7 LP) (max. 15 Teiln.); Fr 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (19.10.) Kyu-Hwan Park
Im Mittelpunkt dieses Seminars steht der Begriff der Menschenrechte, der in Korea relativ jung ist und erst nach der Befreiung von der japanischen Kolonialzeit 1945 allmählich in das Bewußtsein der Menschen vorgedrungen ist. Erst seit der 9. Verfassungsänderung 1987 mit der Gründung des Verfassungsgerichts nach dem Muster des deutschen Bundesverfassungsgerichts sind in der Republik Korea die Menschenrechte verwirklicht.

Aufbaumodul: Fachkunde Kultur und Literatur Koreas

14 129
S -
Kulturelle Begegnung zwischen dem Fremden und dem Eigenen (2 SWS) (5/7 LP) (max. 15 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (17.10.) Yunkyoung Lee
Ein niederländischer Schiffbrüchiger, Hendrik Hamel, war der erste, der seine Erfahrungen mit der koreanischen Kultur in Europa veröffentlichte. Koreas lang anhaltende Abschottung gegen das Fremde fand erst mit der erzwungenen Öffnung im ausgehenden 19. Jahrhundert, dem Bruderkrieg sowie der Reisefreiheit in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ihr Ende. Wie der von Edward Said kritisierte Orientalismús enthalten Koreas binnen- und transnationale Begegnungen nicht zur Realität, sondern auch Fiktionalität bzw. Selbstprojektion des Erfahrenden (z.B. "Schatzinsel", "Unheimliches" und "abendländischer Spuk"). Im Seminar werden die Begegnungen von Eigenem und Fremdem (Nordkorea, Amerika, Deutschland, Japan, China etc.) im Kontext der unterschiedlichen Epochengeschichte erforscht und interpretiert.
 
14 132
S -
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea im Spiegel koreanischer Filme (2 SWS) (5/7 LP) (max. 20 Teiln.); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a (16.10.) Joon-Young Hur
In diesem Seminar werden Filme gezeigt und besprochen, die die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea, und zwar erstens, innerhalb verschiedener Bereiche wie z.B. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufzeigen, aber die auch zweitens, das Alltagsleben innerhalb verschiedener Gruppen, wie Familien, Migrationsgruppen, Partner- und Brüderschaften thematisieren. Auf dieser Grundlage werden unterschiedliche Wiedervereinigungskonzepte aufgezeigt, die damit verbundenen Maßnahmen im gegenwärtigen Korea vorgestellt und so die sich in individuellen Beziehungen widerspiegelnden öffentlichen (politisch-administrativen) Beziehungen herausgearbeitet.

Vertiefungsmodul I

14 137
S -
Biographische Exkursion in die moderne koreanische Geschichte (2 SWS); (9 LP für das gesamte Modul) Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (16.10.) Kyu-Hwan Park
In diesem Seminar wird auf die Biographien der bekanntesten Persönlichkeiten der koreanischen Geschichte eingegangen und anhand dieser Biographien die gesellschaftliche Entwicklung Koreas im 20. Jahrhundert beleuchtet.
 
14 138
Ü -
Übung zum Seminar: Biographische Exkursion in die moderne koreanische Geschichte (2 SWS) (max. 10 Teiln.); (9 LP für das gesamte Modul) Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (16.10.) Kyu-Hwan Park
 
14 143
S -
Geschichte des Konfuzianismus in Korea (2 SWS) (max. 15 Teiln.); (9 LP für das gesamte Modul) Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (18.10.) Sonja Häußler
Dieser Kurs bietet einen Überblick über wesentliche Etappen der Übernahme konfuzianischen und neokonfuzianischen Gedankenguts in Korea. Dabei soll insbsondere die Wirkung konfuzianischer Gesellschafts- und Moralvorstellungen in der Joseon (Choson)-Zeit sowie in der Gegenwart hinterfragt und in den ostasiatischen Kontext eingeordnet werden.
 
14 144
Ü -
Übung zum Seminar: Geschichte des Konfuzianismus in Korea (2 SWS) (max. 15 Teiln.); (9 LP für das gesamte Modul) Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (18.10.) Sonja Häußler
Die in der Lehrverstaltung 14143 gewonnenen Kenntnisse werden anhand koreanischsprachiger Sekundärliteratur sowie Auszügen aus Quellen in chinesischer Schriftsprache vertieft.

Vertiefungsmodul II

(14 137)
S -
Biographische Exkursion in die moderne koreanische Geschichte (2 SWS); (9 LP für das gesamte Modul) Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (16.10.) Kyu-Hwan Park
In diesem Seminar wird auf die Biographien der bekanntesten Persönlichkeiten der koreanischen Geschichte eingegangen und anhand dieser Biographien die gesellschaftliche Entwicklung Koreas im 20. Jahrhundert beleuchtet.
 
(14 138)
Ü -
Übung zum Seminar: Biographische Exkursion in die moderne koreanische Geschichte (2 SWS) (max. 10 Teiln.); (9 LP für das gesamte Modul) Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (16.10.) Kyu-Hwan Park
 
(14 143)
S -
Geschichte des Konfuzianismus in Korea (2 SWS) (max. 15 Teiln.); (9 LP für das gesamte Modul) Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (18.10.) Sonja Häußler
Dieser Kurs bietet einen Überblick über wesentliche Etappen der Übernahme konfuzianischen und neokonfuzianischen Gedankenguts in Korea. Dabei soll insbsondere die Wirkung konfuzianischer Gesellschafts- und Moralvorstellungen in der Joseon (Choson)-Zeit sowie in der Gegenwart hinterfragt und in den ostasiatischen Kontext eingeordnet werden.
 
(14 144)
Ü -
Übung zum Seminar: Geschichte des Konfuzianismus in Korea (2 SWS) (max. 15 Teiln.); (9 LP für das gesamte Modul) Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (18.10.) Sonja Häußler
Die in der Lehrverstaltung 14143 gewonnenen Kenntnisse werden anhand koreanischsprachiger Sekundärliteratur sowie Auszügen aus Quellen in chinesischer Schriftsprache vertieft.

C. Studienbereich Ostasienkunde

Modul Geschichte Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Chinas und Japans)

Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 180)
EK -
Kiautschou 1897-1914: Deutsche "Musterkolonie" in China? (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (18.10.) Mechthild Leutner
Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, die Entstehungsbedingungen des "Pachtgebiets", Struktur und Funktion des kolonialen Herrschaftssystems und die vielfältigen Formen des Widerstandes der chinesischen Bevölkerung zu erarbeiten. U.a. geht es um die Frage, inwiefern in der VR China "Kiautschou" als Teil imperialistischer Aggression oder als Teil eines Modernisierungsprojektes gesehen wird.
Grundlegende Literatur: Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou: Interaktionen zwischen China und Deutschland, 1897-1914, München 2000; Klaus Mühlhahn: "Musterkolonie Kiautschou". Die Expansion des Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische Beziehungen 1897 bis 1914. Eine Quellensammlung, hg. von Mechthild Leutner, Berlin 1997.
 
(14 184)
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.
 
(14 242)
EK/GK -
Geschichte Chinas, 1912-1949 (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/D (Hörsaal) (s. A.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
In dem Grundkurs werden die Grundzüge politischer und wirtschaftlicher Entwicklung von 1911 bis 1949 dargestellt. Dies schließt ein: die historische Bedeutung der Revolution von 1911, die intellektuellen Strömungen der Vierten-Mai-Bewegung von 1919, eine Behandlung der unterschiedlichen ideologischen Positionen der beiden großen Parteien - der Guomindang und der Kommunistischen Partei -, eine Analyse der 1. und 2. Einheitsfront von GMD und KPCh, den antijapanischen Widerstandskrieg 1937-1945, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Guomindang-Gebieten und in den Sowjetgebieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.
 
(14 243)
EK/GK -
Geschichte der VR China (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, 203 (Hörsaal) (16.10.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
Ziel des Grundkurses ist es, anhand ausgewählter Themenschwerpunkte (polit. System der VR China, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Modernisierungsprogramm, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Globalisierungsfragen) eine grundlegende Einführung in die Entwicklung der VR China zu bieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.
 
(14 013)
EK -
Politische und Wirtschaftsgeschichte Japans (2 SWS) (3/5 LP) (max. 60 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (16.10.) Benjamin Lunau
In diesem Einführungskurs werden die Studierenden am Anfang des Grundstudiums einen Überblick über die Ökonomie Japans gewinnen. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei große Blöcke, wobei zunächst die historische politökonomische Entwicklung Japans bearbeitet wird und im zweiten Teil zentrale wirtschaftliche Themenstellungen der Gegenwart vorgestellt werden.
Literatur: Flath, David (2000): The Japanese Economy: Oxford, Oxford University Press und Ito, Takatoshi (1991): The Japanese Economy: MIT Press

Modul Kulturen Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Chinas und Japans)

(14 181)
EK -
Moderne und Gegenwartsliteratur Chinas (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Einführung in die chinesische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Historische und literarische Voraussetzungen, Autoren, Werke, Strömungen, Besonderheiten. Es werden Original- und übersetzte Texte gelesen. Für die Vorbereitung werden empfohlen: Wolfgang Kubin, Geschichte der chinesischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Bd. 7 der Geschichte der chinesischen Literatur in zehn Einzelbänden, München (ab 2002), und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar 2004.
 
(14 182)
EK/S -
Einführung in die traditionelle chinesische Literatur und Kultur (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Im Schwerpunkt steht die Entwicklung der chinesischen Literatur als Kern der chinesischen Kultur. Anhand von Originaltexten und Übersetzungen werden Geschichte, Funktion, Autoren, Werke und Besonderheiten der Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert behandelt. Für die Vorbereitung empfehle ich: Helwig Schmidt-Glintzer, Geschichte der chinesischen Literatur, München/Wien 1990, und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2004.
 
(14 014)
EK -
Einführung in die Kultur und Literatur Japans (2 SWS) (max. 60 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (17.10.) Thomas Schnellbächer
Aufbauend auf den Geschichtskursen in Japankunde I geht es in dieser Veranstaltung zum einen um eine detailliertere Behandlung von Einzelthemen, zum anderen um eine Vertiefung der Kenntnisse über die Methoden der kulturwissenschaftlich orientierten Japanologie. Inhalt der Veranstaltung ist vor allem, wie die japanische Kultur beschrieben, definiert und diskutiert worden ist, und wie diese Definitionen einerseits als Methoden zur Untersuchung der japanischen Kultur gedient haben, und andererseits selbst Gegenstand von Forschung und Diskursen gewesen sind.
Voraussetzung für die Teilnahme ist das Absolvieren der Module Japankunde I und Japanisch II.
Die Veranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen. Außerdem muss entweder in diesem Kurs oder in der Einführung in die Politik und Wirtschaft Japans (im folgenden Sommersemester) eine Hausarbeit verfasst werden.

Modul Politik und Wirtschaft Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Chinas und Japans)

(14 183)
EK -
Außenpolitik der VR China (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 009 (17.10.) Nathalie van Looy
In dem Kurs sollen die Wurzeln chinesischer Außenpolitik, außenpolitische Traditionen, der Einfluss Mao Zedongs und die außenpolitischen Konzeptionen seiner Nachfolger erarbeitet werden. Jeweils vorherrschende theoretische Konzepte und Ideologien sind mit konkreter chinesischer Außenpolitik eng verzahnt. Prägend für Chinas Außenpolitik waren und sind zum Beispiel gegenseitige Images Chinas und anderer Groß-, ehemals "Supermächte"; der Führungsanspruch in der Weltrevolution; Nationalismus; machtpolitische Ansprüche; militärischer und politischer Druck; oder als jüngstes Beispiel die Devise der "Harmonie", welche gleichermaßen innen- wie außenpolitisches Konzept ist. Beispielhaft werden wir uns mit den deutsch-chinesischen und chinesisch-amerikanischen Beziehungen, dem Verhältnis Chinas zu Taiwan, vor allem aber Chinas Verhältnis zu Ländern der Dritten Welt widmen.
Magisterstudierende können einen Schein mit wissenschafts- und erkenntnistheoretischem Anteil erwerben.
 
(14 191)
EK/S -
Online-Marktplätze, E-Business und Cyber-Konsumenten: Die wirtschaftliche Nutzung des Internet in der VR China (2 SWS) (max. 35 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (18.10.) Simona Thomas
Die Veranstaltung zielt auf die Einordnung von unterschiedlichen Praktiken der Internetnutzung bis hin zum Online-Business in die wirtschaftliche Entwicklung des heutigen China. Am Beispiel ausgewählter Branchen sollen die Rolle von Akteuren und ihrer Business-Modelle, die (wirtschaftlichen, politischen, technischen) Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf die Internet-Nutzer in China diskutiert werden.
Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung zur Teilnahme. Es werden chinesischsprachige Quellen und Webseiten im Kurs bei einzelnen Themen mit einbezogen. Begleitet wird der Kurs durch die Lernplattform Blackboard.

Bachelorstudiengang Chinastudien / Ostasienwissenschaften

Sprache

Modul Chinesisch I

14 150A
Ü -
Chinesisch I: Grammatik (2 SWS) (2 LP); Di 8.00-10.00 (s. A.) Andreas Guder
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 151A
Ü -
Chinesisch I: Lesen und Schreiben ; Do 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Andreas Guder
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 152A
Ü -
Chinesisch I: Konversation (2 SWS); Di 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Huiqin Mao
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 153A
Ü -
Chinesisch I: Hörverständnis (2 SWS); Do 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Huiqin Mao
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 150B
Ü -
Chinesisch I: Grammatik (2 SWS); Di 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Andreas Guder
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 151B
Ü -
Chinesisch I: Lesen und Schreiben (2 SWS); Do 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Andreas Guder
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 152B
Ü -
Chinesisch I: Konversation (2 SWS); Di 12.00-14.00 - s. A. (s. A.) Huiqin Mao
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 153B
Ü -
Chinesisch I: Hörverständnis (2 SWS); Do 12.00-14.00 - s. A. (s. A.) Huiqin Mao
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 150C
Ü -
Chinesisch I: Grammatik (2 SWS); Mo 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Heidi Brexendorff
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 151C
Ü -
Chinesisch I: Lesen und Schreiben (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Heidi Brexendorff
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 152C
Ü -
Chinesisch I: Konversation (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Zhan'ao Yang
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.
 
14 153C
Ü -
Chinesisch I: Hörverständnis (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Zhan'ao Yang
Verwendet wird in allen B.A.-Kursen das Lehrbuch NEW PRACTICAL CHINESE READER (Textbook + Workbook; entsprechend 1.-4. Semester Band 1-4, Beijing Language University Press 2002ff.

Modul Chinesisch III

14 156A
Ü -
Chinesisch III: Grammatik (2 SWS); Mo 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Andreas Guder
 
14 157A
Ü -
Chinesisch III: Lesen und Schreiben (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Andreas Guder
 
14 158A
Ü -
Chinesisch III: Konversation (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Picheng Wang
 
14 159A
Ü -
Chinesisch III: Hörverständnis (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Picheng Wang
 
14 156B
Ü -
Chinesisch III: Grammatik (2 SWS); Di 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Heidi Brexendorff
 
14 157B
Ü -
Chinesisch III: Lesen und Schreiben (2 SWS); Do 8.00-10.00 - s. A. (s. A.) Heidi Brexendorff
 
14 158B
Ü -
Chinesisch III: Konversation (2 SWS); Di 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Picheng Wang
 
14 159B
Ü -
Chinesisch III: Hörverständnis (2 SWS); Do 10.00-12.00 - s. A. (s. A.) Picheng Wang

Chinastudien

Grundmodul

14 175
EK -
Landeskunde (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (16.10.) Izabella Goikhman
Der Kurs bietet eine erste Einführung in Geschichte und Gegenstand des Faches. Er verschafft einen Überblick über die Provinzen Chinas in den Bereichen Geschichte und Kultur, Wirtschaft und Recht sowie Politik und Gesellschaft.
 
14 176
EK -
Orientierungskurs (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (17.10.) Izabella Goikhman,
Nathalie van Looy
Der Kurs bietet einen ersten Einblick in wissenschaftliche Arbeitstechniken (Quellenerschließung und -nutzung, korrektes Zitieren, wissenschaftliches Schreiben), vermittelt fachlich relevante Informationen zu Bibliotheken und Institutionen sowie einen ersten Überblick über die Schwerpunktthemen des Faches.

Aufbaumodul I: Geschichte und Kultur

Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
14 180
EK -
Kiautschou 1897-1914: Deutsche "Musterkolonie" in China? (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (18.10.) Mechthild Leutner
Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, die Entstehungsbedingungen des "Pachtgebiets", Struktur und Funktion des kolonialen Herrschaftssystems und die vielfältigen Formen des Widerstandes der chinesischen Bevölkerung zu erarbeiten. U.a. geht es um die Frage, inwiefern in der VR China "Kiautschou" als Teil imperialistischer Aggression oder als Teil eines Modernisierungsprojektes gesehen wird.
Grundlegende Literatur: Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou: Interaktionen zwischen China und Deutschland, 1897-1914, München 2000; Klaus Mühlhahn: "Musterkolonie Kiautschou". Die Expansion des Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische Beziehungen 1897 bis 1914. Eine Quellensammlung, hg. von Mechthild Leutner, Berlin 1997.
 
14 181
EK -
Moderne und Gegenwartsliteratur Chinas (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Einführung in die chinesische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Historische und literarische Voraussetzungen, Autoren, Werke, Strömungen, Besonderheiten. Es werden Original- und übersetzte Texte gelesen. Für die Vorbereitung werden empfohlen: Wolfgang Kubin, Geschichte der chinesischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Bd. 7 der Geschichte der chinesischen Literatur in zehn Einzelbänden, München (ab 2002), und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar 2004.
 
14 182
EK/S -
Einführung in die traditionelle chinesische Literatur und Kultur (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Im Schwerpunkt steht die Entwicklung der chinesischen Literatur als Kern der chinesischen Kultur. Anhand von Originaltexten und Übersetzungen werden Geschichte, Funktion, Autoren, Werke und Besonderheiten der Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert behandelt. Für die Vorbereitung empfehle ich: Helwig Schmidt-Glintzer, Geschichte der chinesischen Literatur, München/Wien 1990, und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2004.
 
14 184
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.

Aufbaumodul I: Politik und Gesellschaft

14 183
EK -
Außenpolitik der VR China (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 009 (17.10.) Nathalie van Looy
In dem Kurs sollen die Wurzeln chinesischer Außenpolitik, außenpolitische Traditionen, der Einfluss Mao Zedongs und die außenpolitischen Konzeptionen seiner Nachfolger erarbeitet werden. Jeweils vorherrschende theoretische Konzepte und Ideologien sind mit konkreter chinesischer Außenpolitik eng verzahnt. Prägend für Chinas Außenpolitik waren und sind zum Beispiel gegenseitige Images Chinas und anderer Groß-, ehemals "Supermächte"; der Führungsanspruch in der Weltrevolution; Nationalismus; machtpolitische Ansprüche; militärischer und politischer Druck; oder als jüngstes Beispiel die Devise der "Harmonie", welche gleichermaßen innen- wie außenpolitisches Konzept ist. Beispielhaft werden wir uns mit den deutsch-chinesischen und chinesisch-amerikanischen Beziehungen, dem Verhältnis Chinas zu Taiwan, vor allem aber Chinas Verhältnis zu Ländern der Dritten Welt widmen.
Magisterstudierende können einen Schein mit wissenschafts- und erkenntnistheoretischem Anteil erwerben.
 
(14 184)
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.

Aufbaumodul I: Kulturen Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Japans und Koreas)

(14 123)
EK -
Einführung in die Kultur Koreas (2 SWS) (3/5 LP) (max. 50 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (19.10.) Kyu-Hwan Park
Der Einführungskurs bietet einen Überblick über die verschiedenen Facetten der koreanischen Kultur, wie z.B. Feiertage, traditionelle Kleidung und Essgewohnheiten. Eingegangen wird auch auf Bildung und Religion in Korea, und auch "Tabu-Themen" werden nicht ausgespart.

Aufbaumodul I: Politik und Wirtschaft Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Japans und Koreas)

(14 013)
EK -
Politische und Wirtschaftsgeschichte Japans (2 SWS) (3/5 LP) (max. 60 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (16.10.) Benjamin Lunau
In diesem Einführungskurs werden die Studierenden am Anfang des Grundstudiums einen Überblick über die Ökonomie Japans gewinnen. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei große Blöcke, wobei zunächst die historische politökonomische Entwicklung Japans bearbeitet wird und im zweiten Teil zentrale wirtschaftliche Themenstellungen der Gegenwart vorgestellt werden.
Literatur: Flath, David (2000): The Japanese Economy: Oxford, Oxford University Press und Ito, Takatoshi (1991): The Japanese Economy: MIT Press

Aufbaumodul I: Vormodernes Chinesisch

14 170
Ü -
Einführung in das vormoderne Chinesisch I (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201 (19.10.) Ingo Schäfer
Einführung in die elementaren grammatischen Strukturen der vormodernen Schriftsprache. Lektüre und Analyse leichter Originaltexte, Einführung in die Strukturen chinesischer Glossen und Kommentare.

Aufbaumodul II: Geschichte und Kultur

Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 180)
EK -
Kiautschou 1897-1914: Deutsche "Musterkolonie" in China? (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (18.10.) Mechthild Leutner
Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, die Entstehungsbedingungen des "Pachtgebiets", Struktur und Funktion des kolonialen Herrschaftssystems und die vielfältigen Formen des Widerstandes der chinesischen Bevölkerung zu erarbeiten. U.a. geht es um die Frage, inwiefern in der VR China "Kiautschou" als Teil imperialistischer Aggression oder als Teil eines Modernisierungsprojektes gesehen wird.
Grundlegende Literatur: Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou: Interaktionen zwischen China und Deutschland, 1897-1914, München 2000; Klaus Mühlhahn: "Musterkolonie Kiautschou". Die Expansion des Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische Beziehungen 1897 bis 1914. Eine Quellensammlung, hg. von Mechthild Leutner, Berlin 1997.
 
(14 181)
EK -
Moderne und Gegenwartsliteratur Chinas (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Einführung in die chinesische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Historische und literarische Voraussetzungen, Autoren, Werke, Strömungen, Besonderheiten. Es werden Original- und übersetzte Texte gelesen. Für die Vorbereitung werden empfohlen: Wolfgang Kubin, Geschichte der chinesischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Bd. 7 der Geschichte der chinesischen Literatur in zehn Einzelbänden, München (ab 2002), und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar 2004.
 
(14 182)
EK/S -
Einführung in die traditionelle chinesische Literatur und Kultur (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Im Schwerpunkt steht die Entwicklung der chinesischen Literatur als Kern der chinesischen Kultur. Anhand von Originaltexten und Übersetzungen werden Geschichte, Funktion, Autoren, Werke und Besonderheiten der Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert behandelt. Für die Vorbereitung empfehle ich: Helwig Schmidt-Glintzer, Geschichte der chinesischen Literatur, München/Wien 1990, und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2004.
 
(14 184)
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.
 
14 192
EK/S -
Die Chinesische Medizin im China des 20. Jahrhunderts: im Fadenkreuz politischer und fachlicher Kontroversen (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Paul U. Unschuld
Die Chinesische Medizin hat im 20. Jahrhundert grundlegende inhaltliche und strukturelle Veränderungen erfahren. Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen Dokumente, aus denen die politischen und fachlichen Kontroversen ersichtlich werden, die die Neuorientierung begleiteten und immer noch begleiten. Grundlage der studentischen Referate sind zumeist Werke deutsch- und englischsprachiger Sekundärliteratur; auch einige Quellen in modernem Chinesisch stehen zur Auswertung zur Verfügung.
Literatur: Elisabeth Hsu: The Transmission of Chinese Medicine (Studies in Medical Anthropology), Cambridge University Press 1999. Elisabeth Hsu: Innovation in Chinese Medicine, Cambridge University Press 2001. Ralph Croizier: Traditional Medicine in Modern China: Science, Nationalism and the Tensions of Cultural Change, Harvard University Press 1968. Nathan Sivin: Traditional Medicine in Contemporary China, Ann Arbor 1987. Paul U. Unschuld: Huichun. Rückkehr in den Frühling. Chinesische Heilkunde in historischen Objekten und Bildern, München: Prestel Verlag, 1995. Paul U. Unschuld: Pen-ts'ao. 2000 Jahre pharmazeutische Literatur, München: H. Moos Verlag, 1976. Paul U. Unschuld: Medizin in China. Eine Ideengeschichte, München: C.H. Beck Verlag. Wong and Wu: History of Chinese Medicine.
 
(14 186)
S -
Ecological Degradation and Restoration in the People’s Republic of China (Although environmental pollution is a big problem in China, ecological degradation and restoration are of even more global significance. After an introdutory session about the ecological background of China and the significance of China in global environmental changes as well as the history and future perspectives of climate changes in general, this course will focus on human land use history in China, on ecological degradation and disasters, ecological restoration, currently implemented ecological restoration programs as well as future perspectives and the chances for ecologically sustainable development in China.
Diese Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Termine:
Samstag, 3. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 4. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Samstag, 17. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 18, November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
ORT SIEHE AUSHANG.)
(32 SWS)
(s. A.) Hongyan Liu
 
(14 249)
EK/S -
Ende der chinesischen Revolution? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (17.10.) Keikavous Khiabani
Die Folgen der raschen Entwicklung Chinas als Konsequenz der durchgeführten Reformen ist der Gegenstand dieser Veranstaltung. Dabei werden Fragen wie eine mögliche soziale Erschütterung, Ursachen des Erfolges der Reformen in China und des Mißerfolges in der Sowjetunion, die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, im vorliegenden Fall die Mao Zedongs, erörtert.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wird den Teilnehmern der Veranstaltung "Chinas permanente Revolution" vom Sommersemester empfohlen.

Aufbaumodul II: Wirtschaft und Recht

14 191
EK/S -
Online-Marktplätze, E-Business und Cyber-Konsumenten: Die wirtschaftliche Nutzung des Internet in der VR China (2 SWS) (max. 35 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (18.10.) Simona Thomas
Die Veranstaltung zielt auf die Einordnung von unterschiedlichen Praktiken der Internetnutzung bis hin zum Online-Business in die wirtschaftliche Entwicklung des heutigen China. Am Beispiel ausgewählter Branchen sollen die Rolle von Akteuren und ihrer Business-Modelle, die (wirtschaftlichen, politischen, technischen) Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf die Internet-Nutzer in China diskutiert werden.
Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung zur Teilnahme. Es werden chinesischsprachige Quellen und Webseiten im Kurs bei einzelnen Themen mit einbezogen. Begleitet wird der Kurs durch die Lernplattform Blackboard.
 
(14 186)
S -
Ecological Degradation and Restoration in the People’s Republic of China (Although environmental pollution is a big problem in China, ecological degradation and restoration are of even more global significance. After an introdutory session about the ecological background of China and the significance of China in global environmental changes as well as the history and future perspectives of climate changes in general, this course will focus on human land use history in China, on ecological degradation and disasters, ecological restoration, currently implemented ecological restoration programs as well as future perspectives and the chances for ecologically sustainable development in China.
Diese Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Termine:
Samstag, 3. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 4. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Samstag, 17. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 18, November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
ORT SIEHE AUSHANG.)
(32 SWS)
(s. A.) Hongyan Liu

Aufbaumodul II: Politik und Gesellschaft

(14 183)
EK -
Außenpolitik der VR China (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 009 (17.10.) Nathalie van Looy
In dem Kurs sollen die Wurzeln chinesischer Außenpolitik, außenpolitische Traditionen, der Einfluss Mao Zedongs und die außenpolitischen Konzeptionen seiner Nachfolger erarbeitet werden. Jeweils vorherrschende theoretische Konzepte und Ideologien sind mit konkreter chinesischer Außenpolitik eng verzahnt. Prägend für Chinas Außenpolitik waren und sind zum Beispiel gegenseitige Images Chinas und anderer Groß-, ehemals "Supermächte"; der Führungsanspruch in der Weltrevolution; Nationalismus; machtpolitische Ansprüche; militärischer und politischer Druck; oder als jüngstes Beispiel die Devise der "Harmonie", welche gleichermaßen innen- wie außenpolitisches Konzept ist. Beispielhaft werden wir uns mit den deutsch-chinesischen und chinesisch-amerikanischen Beziehungen, dem Verhältnis Chinas zu Taiwan, vor allem aber Chinas Verhältnis zu Ländern der Dritten Welt widmen.
Magisterstudierende können einen Schein mit wissenschafts- und erkenntnistheoretischem Anteil erwerben.
 
(14 184)
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.
 
14 190
EK/S/HS -
Zuwanderung und Transformation im Perlflußdelta (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (19.10.) Bettina Gransow-van Treeck
Im südchinesischen Perlflußdelta vollziehen sich seit Jahrzehnten megaurbane Umstrukturierungen und Arbeitsmigration in großem Umfang. Globale Marktkräfte waren hier früher spürbar als irgendwo sonst in China. Ziel der Veranstaltung ist es, Zuwanderung und Transformationsprozesse auf der Mikroebene zu analysieren und in den Kontext regionaler, nationaler, transnationaler und globaler Zusammenhänge zu stellen. Besonderes Gewicht soll auf die Untersuchung von Informalisierungsprozessen (Illegalität, Beschäftigung, soziale Netzwerke, Siedlungsstrukturen, soziale Infrastrukturen wie Bildung und Gesundheit) gelegt werden. Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung der Teilnahme.
 
(14 186)
S -
Ecological Degradation and Restoration in the People’s Republic of China (Although environmental pollution is a big problem in China, ecological degradation and restoration are of even more global significance. After an introdutory session about the ecological background of China and the significance of China in global environmental changes as well as the history and future perspectives of climate changes in general, this course will focus on human land use history in China, on ecological degradation and disasters, ecological restoration, currently implemented ecological restoration programs as well as future perspectives and the chances for ecologically sustainable development in China.
Diese Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Termine:
Samstag, 3. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 4. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Samstag, 17. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 18, November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
ORT SIEHE AUSHANG.)
(32 SWS)
(s. A.) Hongyan Liu
 
(14 249)
EK/S -
Ende der chinesischen Revolution? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (17.10.) Keikavous Khiabani
Die Folgen der raschen Entwicklung Chinas als Konsequenz der durchgeführten Reformen ist der Gegenstand dieser Veranstaltung. Dabei werden Fragen wie eine mögliche soziale Erschütterung, Ursachen des Erfolges der Reformen in China und des Mißerfolges in der Sowjetunion, die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, im vorliegenden Fall die Mao Zedongs, erörtert.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wird den Teilnehmern der Veranstaltung "Chinas permanente Revolution" vom Sommersemester empfohlen.

Vertiefungsmodul Sprache: Geschichte und Kultur

14 161
Ü -
Übersetzungskurs Deutsch-Chinesisch Geschichte und Kultur (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (s. A.) Andreas Guder
Der Kurs soll anhand einer Vielzahl von Textsorten aus dem großen Themenbereich "Geschichte und Kultur Chinas" sowohl eine Einführung in die Grundlagen der Übersetzertätigkeit darstellen als auch dazu anregen, selbständig mit chinesischen Originaltexten zu arbeiten.
 
14 162
Ü -
Konversationskurs zu Geschichte und Kultur (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (s. A.) Zhan'ao Yang
Im Konversationskurs sollen in chinesischer Sprache zahlreiche Aspekte der chinesischen Geschichte und der chinesischen Alltagskultur behandelt werden. Von den Teilnehmern werden neben aktiver Teilnahme kurze Referate in chinesischer Sprache zu selbst gewählten Themen erwartet.

Vertiefungsmodul Sprache: Wirtschaft und Recht

(14 163)
Ü -
Übersetzungskurs Chinesisch-Deutsch Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Recht (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (s. A.) Heidi Brexendorff
Anhand inhaltlich repräsentativer Texte wird ein Übergang von allgemeinsprachlichen zu fachsprachlichen Texten hergestellt. Dabei werden die sprachlichen Besonderheiten von Fachtexten thematisiert und auf die speziellen Probleme beim Lesen und Übersetzen dieser Texte ins Deutsche eingegangen.
 
(14 164)
Ü -
Konversationskurs Deutsch-Chinesisch Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Recht (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (s. A.) Ching-Ping Chang

Vertiefungsmodul Sprache: Politik und Gesellschaft

14 163
Ü -
Übersetzungskurs Chinesisch-Deutsch Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Recht (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (s. A.) Heidi Brexendorff
Anhand inhaltlich repräsentativer Texte wird ein Übergang von allgemeinsprachlichen zu fachsprachlichen Texten hergestellt. Dabei werden die sprachlichen Besonderheiten von Fachtexten thematisiert und auf die speziellen Probleme beim Lesen und Übersetzen dieser Texte ins Deutsche eingegangen.
 
14 164
Ü -
Konversationskurs Deutsch-Chinesisch Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Recht (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (s. A.) Ching-Ping Chang

Vertiefungsmodul Sprache: Vormodernes Chinesisch

(14 170)
Ü -
Einführung in das vormoderne Chinesisch I (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201 (19.10.) Ingo Schäfer
Einführung in die elementaren grammatischen Strukturen der vormodernen Schriftsprache. Lektüre und Analyse leichter Originaltexte, Einführung in die Strukturen chinesischer Glossen und Kommentare.

Vertiefungsmodul I: Geschichte und Kultur

(14 192)
EK/S -
Die Chinesische Medizin im China des 20. Jahrhunderts: im Fadenkreuz politischer und fachlicher Kontroversen (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Paul U. Unschuld
Die Chinesische Medizin hat im 20. Jahrhundert grundlegende inhaltliche und strukturelle Veränderungen erfahren. Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen Dokumente, aus denen die politischen und fachlichen Kontroversen ersichtlich werden, die die Neuorientierung begleiteten und immer noch begleiten. Grundlage der studentischen Referate sind zumeist Werke deutsch- und englischsprachiger Sekundärliteratur; auch einige Quellen in modernem Chinesisch stehen zur Auswertung zur Verfügung.
Literatur: Elisabeth Hsu: The Transmission of Chinese Medicine (Studies in Medical Anthropology), Cambridge University Press 1999. Elisabeth Hsu: Innovation in Chinese Medicine, Cambridge University Press 2001. Ralph Croizier: Traditional Medicine in Modern China: Science, Nationalism and the Tensions of Cultural Change, Harvard University Press 1968. Nathan Sivin: Traditional Medicine in Contemporary China, Ann Arbor 1987. Paul U. Unschuld: Huichun. Rückkehr in den Frühling. Chinesische Heilkunde in historischen Objekten und Bildern, München: Prestel Verlag, 1995. Paul U. Unschuld: Pen-ts'ao. 2000 Jahre pharmazeutische Literatur, München: H. Moos Verlag, 1976. Paul U. Unschuld: Medizin in China. Eine Ideengeschichte, München: C.H. Beck Verlag. Wong and Wu: History of Chinese Medicine.
 
14 196
EK/S -
Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (17.10.) Jens Christoph Damm
Die Geschichte der chinesischen Migration ist immer auch ein bedeutender Teil der Weltgeschichte gewesen: Handel, kriegerische Auseinandersetzungen und die Ausweitung von Siedlungsgebieten bestimmten einerseits das allmähliche Entstehen des chinesischen Reiches - die "earthbound" Expansion. Andererseits brachen Chinesen aus religiösen und ökonomischen Gründen auf und überwanden natürliche Grenzen wie den Himalaja und den pazifischen Ozean und siedelten in allen Kontinenten.
Das Seminar befasst sich insbesondere mit der Entstehung und Ausprägung der weltweiten chinesischen Diaspora, die in ihrer Vielschichtigkeit kaum mit einem einheitlichen Begriff zu fassen ist; zusätzlich werden unterschiedliche Ansätze der Migrationsforschung in Hinblick auf die chinesische Migration vorgestellt und kritisch analysiert.
Einführende Lektüre: Lynn Lynn (1999), The Encyclopedia of the Chinese Overseas, Cambridge, MA: Harvard University Press.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
14 197
EK/S -
Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (16.10.) Mechthild Leutner
Nach wie vor ist Chinas Gesellschaft in großen Teilen agrarisch geprägt und wird von familienökonomischen Überlegungen bestimmt. Ausgehend von dem Begriff der Familienökonomie soll an zentralen Indikatoren wie Heirat und Tod/Begräbnis der soziale Wandel seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erarbeitet werden. Zugleich sollen die in der Gegenwart weiter wirkenden Faktoren der Familienökonomie bestimmt werden.
Literatur: Mechthild Leutner: Geburt, Heirat und Tod in Peking. Volkskultur und Elitekultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin 1989.
 
(14 186)
S -
Ecological Degradation and Restoration in the People’s Republic of China (Although environmental pollution is a big problem in China, ecological degradation and restoration are of even more global significance. After an introdutory session about the ecological background of China and the significance of China in global environmental changes as well as the history and future perspectives of climate changes in general, this course will focus on human land use history in China, on ecological degradation and disasters, ecological restoration, currently implemented ecological restoration programs as well as future perspectives and the chances for ecologically sustainable development in China.
Diese Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Termine:
Samstag, 3. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 4. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Samstag, 17. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 18, November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
ORT SIEHE AUSHANG.)
(32 SWS)
(s. A.) Hongyan Liu
 
(14 229)
LK/S/Ü -
Lektürekurs Chinesisch als Fremdsprache (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Andreas Guder
In dem das Seminar ergänzenden Kurs sollen chinesischsprachige Fachtexte aus dem Bereich Chinesisch als Fremdsprache gemeinsam erarbeitet und übersetzt werden. Ziel ist darüber hinaus die Kompilation einer teilkommentierten, für den deutschen Sprachraum geeigneten Bibliographie chinesischer Publikationen für Chinesisch als Fremdsprache.
 
(14 230)
S -
Chinesisch als Fremdsprache (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Andreas Guder
Dieses Seminar soll eine Einführung in das auch in Deutschland zunehmend nachgefragte Berufsfeld "Chinesisch als Fremdsprache" darstellen. Unter anderem sollen sich die Teilnehmer einen Überblick über die Dimensionen des Fachs im deutschsprachigen Raum sowie über die entsprechende fremdsprachendidaktische und fachspezifische Forschung verschaffen. Bedingung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten sowie des Lesens von englischen und chinesischen Fachtexten. Im Rahmen des Seminars können auch ausgearbeitete Unterrichtseinheiten für Studierende in betreute Lehrpraxis umgesetzt werden.
 
(14 232)
LK/S -
Lektüre und Theorie des Di Tian Chanwei - Genaueste Erklärungen zur absickernden Essenz des Himmels (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (25.10.) Manfred Kubny
Das umfangreiche Werk Di Tian Sui Chanwei gehört zum Umfeld der traditionellen chinesischen Lebenswissenschaft "Die Lebensberechnung nach den acht Zeichen", welche die Quelle systemischer psychologischer Ansichten aus dem kaiserlichen China über das Wesen der menschlichen Persönlichkeit dieser Zeit ist. Seit der Tang-Zeit bildete sich in China ein Diagnosesystem zur menschlichen Persönlichkeit heraus, das auch noch heute besonders in Hongkong, Taiwan, aber auch in Japan sehr lebendig ist. Obwohl als Geburtshoroskop konzipiert und daher zur chinesichen Divination gehörend, entwickelte sich darunter ein kompliziertes Diagnose- und Bewertungssytstem der Persönlichkeit des Menschen, das durchaus in die Nähe psychologisch analytischer Konzepte gerückt werden darf. Die Technik wird seit der Song-Zeit immer wieder in klassischen Schriften aufgearbeitet, die bis heute zur Standardliteratur gehören. Eine davon ist das Di Tian Sui, das aufgrund seines kryptischen Inhalts immer wieder neu kommentiert wurde. Der Kurs konzentriert sich auf die Lektüre des Di Tian Sui Chanwei auf der Grundlege einer taiwanesischen vierbändigen Publikation, die alle wesentlichen Kommentare und ergänzende Übersetzungen der klassischen Texte in modernem Chinesisch enthält: Liao Wu Jushi: Di Tian Sui Chanwei - Genaueste Erklärungen zur absickernden Essenz des Himmels. Bde. I-IV. Yonghe/Taiwan: Da Guan Chuban, 2003.
 
(14 249)
EK/S -
Ende der chinesischen Revolution? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (17.10.) Keikavous Khiabani
Die Folgen der raschen Entwicklung Chinas als Konsequenz der durchgeführten Reformen ist der Gegenstand dieser Veranstaltung. Dabei werden Fragen wie eine mögliche soziale Erschütterung, Ursachen des Erfolges der Reformen in China und des Mißerfolges in der Sowjetunion, die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, im vorliegenden Fall die Mao Zedongs, erörtert.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wird den Teilnehmern der Veranstaltung "Chinas permanente Revolution" vom Sommersemester empfohlen.

Vertiefungsmodul I: Wirtschaft und Recht

(14 191)
EK/S -
Online-Marktplätze, E-Business und Cyber-Konsumenten: Die wirtschaftliche Nutzung des Internet in der VR China (2 SWS) (max. 35 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (18.10.) Simona Thomas
Die Veranstaltung zielt auf die Einordnung von unterschiedlichen Praktiken der Internetnutzung bis hin zum Online-Business in die wirtschaftliche Entwicklung des heutigen China. Am Beispiel ausgewählter Branchen sollen die Rolle von Akteuren und ihrer Business-Modelle, die (wirtschaftlichen, politischen, technischen) Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf die Internet-Nutzer in China diskutiert werden.
Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung zur Teilnahme. Es werden chinesischsprachige Quellen und Webseiten im Kurs bei einzelnen Themen mit einbezogen. Begleitet wird der Kurs durch die Lernplattform Blackboard.
 
14 186
S -
Ecological Degradation and Restoration in the People’s Republic of China (Although environmental pollution is a big problem in China, ecological degradation and restoration are of even more global significance. After an introdutory session about the ecological background of China and the significance of China in global environmental changes as well as the history and future perspectives of climate changes in general, this course will focus on human land use history in China, on ecological degradation and disasters, ecological restoration, currently implemented ecological restoration programs as well as future perspectives and the chances for ecologically sustainable development in China.
Diese Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Termine:
Samstag, 3. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 4. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Samstag, 17. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 18, November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
ORT SIEHE AUSHANG.)
(32 SWS)
(s. A.) Hongyan Liu

Vertiefungsmodul I: Politik und Gesellschaft

(14 190)
EK/S/HS -
Zuwanderung und Transformation im Perlflußdelta (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (19.10.) Bettina Gransow-van Treeck
Im südchinesischen Perlflußdelta vollziehen sich seit Jahrzehnten megaurbane Umstrukturierungen und Arbeitsmigration in großem Umfang. Globale Marktkräfte waren hier früher spürbar als irgendwo sonst in China. Ziel der Veranstaltung ist es, Zuwanderung und Transformationsprozesse auf der Mikroebene zu analysieren und in den Kontext regionaler, nationaler, transnationaler und globaler Zusammenhänge zu stellen. Besonderes Gewicht soll auf die Untersuchung von Informalisierungsprozessen (Illegalität, Beschäftigung, soziale Netzwerke, Siedlungsstrukturen, soziale Infrastrukturen wie Bildung und Gesundheit) gelegt werden. Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung der Teilnahme.
 
(14 196)
EK/S -
Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (17.10.) Jens Christoph Damm
Die Geschichte der chinesischen Migration ist immer auch ein bedeutender Teil der Weltgeschichte gewesen: Handel, kriegerische Auseinandersetzungen und die Ausweitung von Siedlungsgebieten bestimmten einerseits das allmähliche Entstehen des chinesischen Reiches - die "earthbound" Expansion. Andererseits brachen Chinesen aus religiösen und ökonomischen Gründen auf und überwanden natürliche Grenzen wie den Himalaja und den pazifischen Ozean und siedelten in allen Kontinenten.
Das Seminar befasst sich insbesondere mit der Entstehung und Ausprägung der weltweiten chinesischen Diaspora, die in ihrer Vielschichtigkeit kaum mit einem einheitlichen Begriff zu fassen ist; zusätzlich werden unterschiedliche Ansätze der Migrationsforschung in Hinblick auf die chinesische Migration vorgestellt und kritisch analysiert.
Einführende Lektüre: Lynn Lynn (1999), The Encyclopedia of the Chinese Overseas, Cambridge, MA: Harvard University Press.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 197)
EK/S -
Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (16.10.) Mechthild Leutner
Nach wie vor ist Chinas Gesellschaft in großen Teilen agrarisch geprägt und wird von familienökonomischen Überlegungen bestimmt. Ausgehend von dem Begriff der Familienökonomie soll an zentralen Indikatoren wie Heirat und Tod/Begräbnis der soziale Wandel seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erarbeitet werden. Zugleich sollen die in der Gegenwart weiter wirkenden Faktoren der Familienökonomie bestimmt werden.
Literatur: Mechthild Leutner: Geburt, Heirat und Tod in Peking. Volkskultur und Elitekultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin 1989.
 
14 198
EK/Pk/S -
Entwicklungszusammenarbeit mit China (4 SWS); Do 16.00-20.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Bettina Gransow-van Treeck
China ist von einem der größten Nehmerstaaten internationaler Entwicklungshilfe zu einem Geberstaat geworden. Ziel des auf zwei Semester angelegten Projektkurses ist es, Veränderungen und Perspektiven der internationalen Entwicklungszusammenarbeit mit China in seinen beiden Rollen herauszuarbeiten, und zwar sowohl auf der Ebene der Einbindung Chinas in internationale Rahmenbedingungen und Leitlinien, auf der Ebene der Akteure und Institutionen wie auch auf der Ebene von Qualifikationsanforderungen und Berufsperspektiven. Zu ausgewählten Themen werden Referent/inn/en aus der Praxis der EZ eingeladen. Der Kurs soll auf die Vorbereitung von Abschlussarbeiten hinführen.
 
(14 186)
S -
Ecological Degradation and Restoration in the People’s Republic of China (Although environmental pollution is a big problem in China, ecological degradation and restoration are of even more global significance. After an introdutory session about the ecological background of China and the significance of China in global environmental changes as well as the history and future perspectives of climate changes in general, this course will focus on human land use history in China, on ecological degradation and disasters, ecological restoration, currently implemented ecological restoration programs as well as future perspectives and the chances for ecologically sustainable development in China.
Diese Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Termine:
Samstag, 3. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 4. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Samstag, 17. November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
Sonntag, 18, November 2007, 9.30-12.30 Uhr und 14.30-17.30 Uhr
ORT SIEHE AUSHANG.)
(32 SWS)
(s. A.) Hongyan Liu
 
(14 249)
EK/S -
Ende der chinesischen Revolution? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (17.10.) Keikavous Khiabani
Die Folgen der raschen Entwicklung Chinas als Konsequenz der durchgeführten Reformen ist der Gegenstand dieser Veranstaltung. Dabei werden Fragen wie eine mögliche soziale Erschütterung, Ursachen des Erfolges der Reformen in China und des Mißerfolges in der Sowjetunion, die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, im vorliegenden Fall die Mao Zedongs, erörtert.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wird den Teilnehmern der Veranstaltung "Chinas permanente Revolution" vom Sommersemester empfohlen.

Vertiefungsmodul II: Geschichte und Kultur

(14 196)
EK/S -
Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (17.10.) Jens Christoph Damm
Die Geschichte der chinesischen Migration ist immer auch ein bedeutender Teil der Weltgeschichte gewesen: Handel, kriegerische Auseinandersetzungen und die Ausweitung von Siedlungsgebieten bestimmten einerseits das allmähliche Entstehen des chinesischen Reiches - die "earthbound" Expansion. Andererseits brachen Chinesen aus religiösen und ökonomischen Gründen auf und überwanden natürliche Grenzen wie den Himalaja und den pazifischen Ozean und siedelten in allen Kontinenten.
Das Seminar befasst sich insbesondere mit der Entstehung und Ausprägung der weltweiten chinesischen Diaspora, die in ihrer Vielschichtigkeit kaum mit einem einheitlichen Begriff zu fassen ist; zusätzlich werden unterschiedliche Ansätze der Migrationsforschung in Hinblick auf die chinesische Migration vorgestellt und kritisch analysiert.
Einführende Lektüre: Lynn Lynn (1999), The Encyclopedia of the Chinese Overseas, Cambridge, MA: Harvard University Press.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 197)
EK/S -
Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (16.10.) Mechthild Leutner
Nach wie vor ist Chinas Gesellschaft in großen Teilen agrarisch geprägt und wird von familienökonomischen Überlegungen bestimmt. Ausgehend von dem Begriff der Familienökonomie soll an zentralen Indikatoren wie Heirat und Tod/Begräbnis der soziale Wandel seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erarbeitet werden. Zugleich sollen die in der Gegenwart weiter wirkenden Faktoren der Familienökonomie bestimmt werden.
Literatur: Mechthild Leutner: Geburt, Heirat und Tod in Peking. Volkskultur und Elitekultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin 1989.
 
(14 230)
S -
Chinesisch als Fremdsprache (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Andreas Guder
Dieses Seminar soll eine Einführung in das auch in Deutschland zunehmend nachgefragte Berufsfeld "Chinesisch als Fremdsprache" darstellen. Unter anderem sollen sich die Teilnehmer einen Überblick über die Dimensionen des Fachs im deutschsprachigen Raum sowie über die entsprechende fremdsprachendidaktische und fachspezifische Forschung verschaffen. Bedingung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten sowie des Lesens von englischen und chinesischen Fachtexten. Im Rahmen des Seminars können auch ausgearbeitete Unterrichtseinheiten für Studierende in betreute Lehrpraxis umgesetzt werden.
 
Veranstaltung entfällt!
14 165
Ü -
Lektürekurs Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs)   Ching-Ping Chang
 
14 166
Ü -
Lektürekurs Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 14.00-16.00   Ching-Ping Chang
 
(14 229)
LK/S/Ü -
Lektürekurs Chinesisch als Fremdsprache (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Andreas Guder
In dem das Seminar ergänzenden Kurs sollen chinesischsprachige Fachtexte aus dem Bereich Chinesisch als Fremdsprache gemeinsam erarbeitet und übersetzt werden. Ziel ist darüber hinaus die Kompilation einer teilkommentierten, für den deutschen Sprachraum geeigneten Bibliographie chinesischer Publikationen für Chinesisch als Fremdsprache.
 
14 185
Ü -
Chinastudien: methodische, empirische und praktische Herangehensweisen (Übung zum Vertiefungsmodul II für alle Bereiche) ; Mi 18.00-21.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (24.10.) Mechthild Leutner,
Bettina Gransow-van Treeck
Diese Übung richtet sich an alle BA-Studierenden Chinastudien / Ostasienwissenschaften, die im Laufe des Wintersemesters 2007/08 ihre BA-Arbeit anfertigen möchten. Der Kurs beginnt am 24.10 und findet dann immer alle zwei Wochen statt.
 
(14 182)
EK/S -
Einführung in die traditionelle chinesische Literatur und Kultur (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Im Schwerpunkt steht die Entwicklung der chinesischen Literatur als Kern der chinesischen Kultur. Anhand von Originaltexten und Übersetzungen werden Geschichte, Funktion, Autoren, Werke und Besonderheiten der Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert behandelt. Für die Vorbereitung empfehle ich: Helwig Schmidt-Glintzer, Geschichte der chinesischen Literatur, München/Wien 1990, und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2004.
 
(14 200)
LK/S/Ü -
Lektüre zur Literatur Chinas (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (n. V.) Eva Müller
Es werden literarische Texte in Originalsprache gelesen, entsprechende Chinesischkenntnisse sind erforderlich.

ACHTUNG! NEU: Vertiefungsmodul II: Wirtschaft und Recht

(14 185)
Ü -
Chinastudien: methodische, empirische und praktische Herangehensweisen (Übung zum Vertiefungsmodul II für alle Bereiche) ; Mi 18.00-21.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (24.10.) Mechthild Leutner,
Bettina Gransow-van Treeck
Diese Übung richtet sich an alle BA-Studierenden Chinastudien / Ostasienwissenschaften, die im Laufe des Wintersemesters 2007/08 ihre BA-Arbeit anfertigen möchten. Der Kurs beginnt am 24.10 und findet dann immer alle zwei Wochen statt.

Vertiefungsmodul II: Politik und Gesellschaft

(14 196)
EK/S -
Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (17.10.) Jens Christoph Damm
Die Geschichte der chinesischen Migration ist immer auch ein bedeutender Teil der Weltgeschichte gewesen: Handel, kriegerische Auseinandersetzungen und die Ausweitung von Siedlungsgebieten bestimmten einerseits das allmähliche Entstehen des chinesischen Reiches - die "earthbound" Expansion. Andererseits brachen Chinesen aus religiösen und ökonomischen Gründen auf und überwanden natürliche Grenzen wie den Himalaja und den pazifischen Ozean und siedelten in allen Kontinenten.
Das Seminar befasst sich insbesondere mit der Entstehung und Ausprägung der weltweiten chinesischen Diaspora, die in ihrer Vielschichtigkeit kaum mit einem einheitlichen Begriff zu fassen ist; zusätzlich werden unterschiedliche Ansätze der Migrationsforschung in Hinblick auf die chinesische Migration vorgestellt und kritisch analysiert.
Einführende Lektüre: Lynn Lynn (1999), The Encyclopedia of the Chinese Overseas, Cambridge, MA: Harvard University Press.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 197)
EK/S -
Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (16.10.) Mechthild Leutner
Nach wie vor ist Chinas Gesellschaft in großen Teilen agrarisch geprägt und wird von familienökonomischen Überlegungen bestimmt. Ausgehend von dem Begriff der Familienökonomie soll an zentralen Indikatoren wie Heirat und Tod/Begräbnis der soziale Wandel seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erarbeitet werden. Zugleich sollen die in der Gegenwart weiter wirkenden Faktoren der Familienökonomie bestimmt werden.
Literatur: Mechthild Leutner: Geburt, Heirat und Tod in Peking. Volkskultur und Elitekultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin 1989.
 
Veranstaltung entfällt!
(14 165)
Ü -
Lektürekurs Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs)   Ching-Ping Chang
 
(14 166)
Ü -
Lektürekurs Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 14.00-16.00   Ching-Ping Chang
 
(14 190)
EK/S/HS -
Zuwanderung und Transformation im Perlflußdelta (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (19.10.) Bettina Gransow-van Treeck
Im südchinesischen Perlflußdelta vollziehen sich seit Jahrzehnten megaurbane Umstrukturierungen und Arbeitsmigration in großem Umfang. Globale Marktkräfte waren hier früher spürbar als irgendwo sonst in China. Ziel der Veranstaltung ist es, Zuwanderung und Transformationsprozesse auf der Mikroebene zu analysieren und in den Kontext regionaler, nationaler, transnationaler und globaler Zusammenhänge zu stellen. Besonderes Gewicht soll auf die Untersuchung von Informalisierungsprozessen (Illegalität, Beschäftigung, soziale Netzwerke, Siedlungsstrukturen, soziale Infrastrukturen wie Bildung und Gesundheit) gelegt werden. Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung der Teilnahme.
 
(14 198)
EK/Pk/S -
Entwicklungszusammenarbeit mit China (4 SWS); Do 16.00-20.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Bettina Gransow-van Treeck
China ist von einem der größten Nehmerstaaten internationaler Entwicklungshilfe zu einem Geberstaat geworden. Ziel des auf zwei Semester angelegten Projektkurses ist es, Veränderungen und Perspektiven der internationalen Entwicklungszusammenarbeit mit China in seinen beiden Rollen herauszuarbeiten, und zwar sowohl auf der Ebene der Einbindung Chinas in internationale Rahmenbedingungen und Leitlinien, auf der Ebene der Akteure und Institutionen wie auch auf der Ebene von Qualifikationsanforderungen und Berufsperspektiven. Zu ausgewählten Themen werden Referent/inn/en aus der Praxis der EZ eingeladen. Der Kurs soll auf die Vorbereitung von Abschlussarbeiten hinführen.
 
(14 185)
Ü -
Chinastudien: methodische, empirische und praktische Herangehensweisen (Übung zum Vertiefungsmodul II für alle Bereiche) ; Mi 18.00-21.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (24.10.) Mechthild Leutner,
Bettina Gransow-van Treeck
Diese Übung richtet sich an alle BA-Studierenden Chinastudien / Ostasienwissenschaften, die im Laufe des Wintersemesters 2007/08 ihre BA-Arbeit anfertigen möchten. Der Kurs beginnt am 24.10 und findet dann immer alle zwei Wochen statt.

Geschichte

Geschichte Chinas ab 1911

14 242
EK/GK -
Geschichte Chinas, 1912-1949 (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/D (Hörsaal) (s. A.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
In dem Grundkurs werden die Grundzüge politischer und wirtschaftlicher Entwicklung von 1911 bis 1949 dargestellt. Dies schließt ein: die historische Bedeutung der Revolution von 1911, die intellektuellen Strömungen der Vierten-Mai-Bewegung von 1919, eine Behandlung der unterschiedlichen ideologischen Positionen der beiden großen Parteien - der Guomindang und der Kommunistischen Partei -, eine Analyse der 1. und 2. Einheitsfront von GMD und KPCh, den antijapanischen Widerstandskrieg 1937-1945, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Guomindang-Gebieten und in den Sowjetgebieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.
 
14 243
EK/GK -
Geschichte der VR China (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, 203 (Hörsaal) (16.10.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
Ziel des Grundkurses ist es, anhand ausgewählter Themenschwerpunkte (polit. System der VR China, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Modernisierungsprogramm, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Globalisierungsfragen) eine grundlegende Einführung in die Entwicklung der VR China zu bieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.

Geschichte Ostasiens (unter besonderer Berücksichtigung Japans und Koreas)

(14 013)
EK -
Politische und Wirtschaftsgeschichte Japans (2 SWS) (3/5 LP) (max. 60 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 113 (Seminarraum) (16.10.) Benjamin Lunau
In diesem Einführungskurs werden die Studierenden am Anfang des Grundstudiums einen Überblick über die Ökonomie Japans gewinnen. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei große Blöcke, wobei zunächst die historische politökonomische Entwicklung Japans bearbeitet wird und im zweiten Teil zentrale wirtschaftliche Themenstellungen der Gegenwart vorgestellt werden.
Literatur: Flath, David (2000): The Japanese Economy: Oxford, Oxford University Press und Ito, Takatoshi (1991): The Japanese Economy: MIT Press
 
(14 120)
EK -
Einführung in die Geschichte Koreas (2 SWS) (3/5 LP) (max. 50 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (18.10.) Holmer Brochlos
Dieser Einführungskurs bietet einen Überblick über die koreanische Geschichte von den mythischen Anfängen bis in die Neuzeit, wobei einzelne Themen der geschichtlichen Entwicklung exemplarisch behandelt werden, um den Studierenden ein Gefühl für das Wesentliche in der historischen Entwicklung Koreas zu vermitteln. Gleichzeitig wird die Einordnung der koreanischen Geschichte sowohl in den ostasiatischen als auch in den welthistorischen Kontext unter Berücksichtigung der Ansichten verschiedener internationaler und koreanischer Historiker vorgenommen.

Magisterstudiengang Sinologie (mit Chinesischer Sprache)

(14 242)
EK/GK -
Geschichte Chinas, 1912-1949 (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau Garystr. 35, HFB/D (Hörsaal) (s. A.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
In dem Grundkurs werden die Grundzüge politischer und wirtschaftlicher Entwicklung von 1911 bis 1949 dargestellt. Dies schließt ein: die historische Bedeutung der Revolution von 1911, die intellektuellen Strömungen der Vierten-Mai-Bewegung von 1919, eine Behandlung der unterschiedlichen ideologischen Positionen der beiden großen Parteien - der Guomindang und der Kommunistischen Partei -, eine Analyse der 1. und 2. Einheitsfront von GMD und KPCh, den antijapanischen Widerstandskrieg 1937-1945, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Guomindang-Gebieten und in den Sowjetgebieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.
 
(14 243)
EK/GK -
Geschichte der VR China (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, 203 (Hörsaal) (16.10.) Mechthild Leutner,
Jens Christoph Damm
Ziel des Grundkurses ist es, anhand ausgewählter Themenschwerpunkte (polit. System der VR China, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Modernisierungsprogramm, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Globalisierungsfragen) eine grundlegende Einführung in die Entwicklung der VR China zu bieten.
Nach Absolvieren des gesamten Moduls besitzen die Studierenden grundlegende Kenntnisse über die geschichtliche Entwicklung Chinas ab 1911 einschließlich der Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und des Umgangs mit verschiedenen Quellenmaterialien.
 
14 220
Sp -
Konversation fürs Grundstudium (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (s. A.) Picheng Wang
Übungen zur Verbesserung des mündlichen Ausdrucks in Gesprächen und Diskussionen anhand verschiedener Themen. Für Studierende, die den Pilotkurs abgeschlossen haben.
 
14 221
Sp -
Übersetzungsübungen auf dem Niveau der Zwischenprüfung (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (s. A.) Heidi Brexendorff
Anhand unterschiedlicher Texte und Übungen werden häufig verbreitete Fehler beim deutsch-chinesischen und chinesisch-deutschen Übersetzen analysiert und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten zur Diskussion gestellt. Zielgruppe: Studierende ab dem 4. Semester.
 
14 222
Sp -
Zeitungslektüre aus der VR China (Kurzzeichen) (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (s. A.) Heidi Brexendorff
Der Übergang von Lehrbuchtexten zu natürlichen Texten gestaltet sich im Chinesischen für viele Studierende häufig besonders schwierig. Dies ist umso mehr der Fall bei der Zeitungslektüre, die durch eine große Anzahl neuer Vokabeln sowie komplizierter Satzkonstruktionen ungewohnte Anforderungen stellt. Im Zeitungslektürekurs für Anfänger werden daher Texte gelesen, die mit umfangreichen Vokabellisten ausgestattet sind, um so zu ermöglichen, sich auf grammatische und inhaltliche Zusammenhänge zu konzentrieren. Die Lehrveranstaltung versteht sich als Vorstufe zu dem Zeitungslektürekurs für Fortgeschrittene, der im Sommersemester angeboten wird.
 
14 224
Sp -
Zeitungslektüre aus Hongkong/Taiwan zu Themen aus Politik und Wirtschaft (Langzeichen) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (s. A.) Heidi Brexendorff
Diese Lehrveranstaltung wendet sich vornehmlich an Studierende, die bereits einen Anfängerkurs für Zeitungslektüre erfolgreich abgeschlossen oder sich in Hongkong und Taiwan entsprechende Fähigkeiten im Zeitunglesen angeeignet haben. Die Vokabellisten werden von den TeilnehmerInnen selbst erstellt, die Texte im Unterricht übersetzt und Protokolle dazu gefertigt. Der Erwerb eines Scheines erfolgt durch Teilnahme an kleineren Tests, die in regelmäßigen Abständen im Laufe der Lehrveranstaltung geschrieben werden. Bei Bedarf können auch von den KursteilnehmerInnen vorgeschlagene Zeitungsartikel gelesen werden. Zielgruppe: Studierende ab dem 6. Semester.
 
14 225
Sp -
Analyse und Diskussion chinesischer Filme / Zhongguo dianying fenxi he taolun (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (s. A.) Picheng Wang
Mit Hilfe aktueller chinesischer Spielfilme sollen sowohl Hörverstehen als auch sprachliche Ausdrucksfähigkeit gefördert werden.
 
14 226
Sp -
Lesekurs für Fortgeschrittene / Hanyu Kuaisu yuedu (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (s. A.) Picheng Wang
Der Kurs dient der Erhöhung der Lesegeschwindigkeit im Chinesischen. Mit Hilfe von Lesetexten aus verschiedenen Themenbereichen soll das Leseverstehen trainiert und der Wortschatz erweitert werden.
 
14 230
S -
Chinesisch als Fremdsprache (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Andreas Guder
Dieses Seminar soll eine Einführung in das auch in Deutschland zunehmend nachgefragte Berufsfeld "Chinesisch als Fremdsprache" darstellen. Unter anderem sollen sich die Teilnehmer einen Überblick über die Dimensionen des Fachs im deutschsprachigen Raum sowie über die entsprechende fremdsprachendidaktische und fachspezifische Forschung verschaffen. Bedingung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten sowie des Lesens von englischen und chinesischen Fachtexten. Im Rahmen des Seminars können auch ausgearbeitete Unterrichtseinheiten für Studierende in betreute Lehrpraxis umgesetzt werden.
 
14 229
LK/S/Ü -
Lektürekurs Chinesisch als Fremdsprache (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Andreas Guder
In dem das Seminar ergänzenden Kurs sollen chinesischsprachige Fachtexte aus dem Bereich Chinesisch als Fremdsprache gemeinsam erarbeitet und übersetzt werden. Ziel ist darüber hinaus die Kompilation einer teilkommentierten, für den deutschen Sprachraum geeigneten Bibliographie chinesischer Publikationen für Chinesisch als Fremdsprache.
 
14 232
LK/S -
Lektüre und Theorie des Di Tian Chanwei - Genaueste Erklärungen zur absickernden Essenz des Himmels (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (25.10.) Manfred Kubny
Das umfangreiche Werk Di Tian Sui Chanwei gehört zum Umfeld der traditionellen chinesischen Lebenswissenschaft "Die Lebensberechnung nach den acht Zeichen", welche die Quelle systemischer psychologischer Ansichten aus dem kaiserlichen China über das Wesen der menschlichen Persönlichkeit dieser Zeit ist. Seit der Tang-Zeit bildete sich in China ein Diagnosesystem zur menschlichen Persönlichkeit heraus, das auch noch heute besonders in Hongkong, Taiwan, aber auch in Japan sehr lebendig ist. Obwohl als Geburtshoroskop konzipiert und daher zur chinesichen Divination gehörend, entwickelte sich darunter ein kompliziertes Diagnose- und Bewertungssytstem der Persönlichkeit des Menschen, das durchaus in die Nähe psychologisch analytischer Konzepte gerückt werden darf. Die Technik wird seit der Song-Zeit immer wieder in klassischen Schriften aufgearbeitet, die bis heute zur Standardliteratur gehören. Eine davon ist das Di Tian Sui, das aufgrund seines kryptischen Inhalts immer wieder neu kommentiert wurde. Der Kurs konzentriert sich auf die Lektüre des Di Tian Sui Chanwei auf der Grundlege einer taiwanesischen vierbändigen Publikation, die alle wesentlichen Kommentare und ergänzende Übersetzungen der klassischen Texte in modernem Chinesisch enthält: Liao Wu Jushi: Di Tian Sui Chanwei - Genaueste Erklärungen zur absickernden Essenz des Himmels. Bde. I-IV. Yonghe/Taiwan: Da Guan Chuban, 2003.
 
14 233
Sp -
Einführung in die altchinesische Schriftsprache I (3 SWS); Di 12.00-15.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (16.10.) Ingo Schäfer
Erster Teil der für Sinolog/inn/en obligatorischen zweisemestrigen Einführung in die elementaren Strukturen der älteren "klassischen" Schriftsprache. Lektüre und Analyse leichter Originaltexte, Einführung in die Strukturen chinesischer Glossen und Kommentare, zur Rekonstruktion der altchinesischen Aussprache, Übungen zur Syntax. Generieren einfacher wenyan-Sätze (deutsch-chinesisch). Ad-hoc-Lektüre leichter Texte. Leichte Übungen zum Lesen der "kleinen Siegelschrift".
 
14 234
Sp/LK -
Altchinesische Schriftsprache Fortsetzungskurs (Shadick III) (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201 (19.10.) Ingo Schäfer
Der Fortsetzungskurs schließt an die beiden vorhergehenden Kurse "Altchinesische Schriftsprache" an. Wir arbeiten im Shadick-Lehrgang weiter. Die Texte, die zum größten Teil aus dem nachklassischen Bereich (Han- Ming-Zeit) stammen, zählen zu den "Highlights" chinesischer Prosaliteratur und können auch kulturgeschichtliches Interesse für sich beanspruchen. Auch für Student/inn/en, die ihre Kenntnisse in der "wenyan" auffrischen wollen.
 
14 235
LK/S -
Klassische Texte zur traditionellen Erziehung in China (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 206 (Übungsraum) (16.10.) Ingo Schäfer
Normen, wie die im "Xiao jing" propagierte "Tugend" der "Kindespietät", spielten in der traditionellen Gesellschaft eine zentrale Rolle bei der Verbindung von "Privatem" und "Gesellschaftlichem". Neben dem "Xiao jing" (mit ausführlicher Vokabelliste) soll das "San zi jing" (Drei-Zeichen-Klassiker) gelesen werden. Elementare Grundkenntnisse im vormodernen Chinesisch sollten vorhanden sein.
 
14 236
Sp -
Japanisch für Sinolog/inn/en (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (18.10.) Ingo Schäfer
Der für Hauptfachsinolog/inn/en obligatorische Sprachkurs zur Entwicklung der Lesefähigkeit im Japanischen soll neben der Einführung in die Besonderheiten des japanischen Schriftsystems Kenntnisse der elementaren Formen- und Satzbildung des modernen Japanisch unter besonderer Berücksichtigung der Strukturen der Wissenschaftssprache vermitteln. Das Ausbildungsziel dieser Stufe besteht in der Hinführung zur Benutzung chinesisch-japanischer Wörterbücher und Nachschlagewerke sowohl für den modernen als auch für den vormodernen Bereich der Sinolgie. Auch werden die für die sinologische Arbeit wichtigen Hilfsmittel aus dem japanologischen Bereich vorgestellt.
 
14 237
Sp -
Japanisch für Sinolog/inn/en: Aufbaustufe 2 (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (18.10.) Ingo Schäfer
Die Aufbaustufe II zur Vertiefung des Leseverständnisses im Japanischen wird, neben der Erweiterung des Wortschatzes und der grammatischen Kenntnisse, die Lektüre und Übersetzung von japanischen Fachtexten zu sinologischen Themen zum Gegenstand haben.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 180)
EK -
Kiautschou 1897-1914: Deutsche "Musterkolonie" in China? (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (18.10.) Mechthild Leutner
Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, die Entstehungsbedingungen des "Pachtgebiets", Struktur und Funktion des kolonialen Herrschaftssystems und die vielfältigen Formen des Widerstandes der chinesischen Bevölkerung zu erarbeiten. U.a. geht es um die Frage, inwiefern in der VR China "Kiautschou" als Teil imperialistischer Aggression oder als Teil eines Modernisierungsprojektes gesehen wird.
Grundlegende Literatur: Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou: Interaktionen zwischen China und Deutschland, 1897-1914, München 2000; Klaus Mühlhahn: "Musterkolonie Kiautschou". Die Expansion des Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische Beziehungen 1897 bis 1914. Eine Quellensammlung, hg. von Mechthild Leutner, Berlin 1997.
 
(14 181)
EK -
Moderne und Gegenwartsliteratur Chinas (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Einführung in die chinesische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Historische und literarische Voraussetzungen, Autoren, Werke, Strömungen, Besonderheiten. Es werden Original- und übersetzte Texte gelesen. Für die Vorbereitung werden empfohlen: Wolfgang Kubin, Geschichte der chinesischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Bd. 7 der Geschichte der chinesischen Literatur in zehn Einzelbänden, München (ab 2002), und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar 2004.
 
(14 182)
EK/S -
Einführung in die traditionelle chinesische Literatur und Kultur (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (s. A.) Eva Müller
Im Schwerpunkt steht die Entwicklung der chinesischen Literatur als Kern der chinesischen Kultur. Anhand von Originaltexten und Übersetzungen werden Geschichte, Funktion, Autoren, Werke und Besonderheiten der Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert behandelt. Für die Vorbereitung empfehle ich: Helwig Schmidt-Glintzer, Geschichte der chinesischen Literatur, München/Wien 1990, und Reinhard Emmerich (Hrsg.), Chinesische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2004.
 
(14 183)
EK -
Außenpolitik der VR China (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 009 (17.10.) Nathalie van Looy
In dem Kurs sollen die Wurzeln chinesischer Außenpolitik, außenpolitische Traditionen, der Einfluss Mao Zedongs und die außenpolitischen Konzeptionen seiner Nachfolger erarbeitet werden. Jeweils vorherrschende theoretische Konzepte und Ideologien sind mit konkreter chinesischer Außenpolitik eng verzahnt. Prägend für Chinas Außenpolitik waren und sind zum Beispiel gegenseitige Images Chinas und anderer Groß-, ehemals "Supermächte"; der Führungsanspruch in der Weltrevolution; Nationalismus; machtpolitische Ansprüche; militärischer und politischer Druck; oder als jüngstes Beispiel die Devise der "Harmonie", welche gleichermaßen innen- wie außenpolitisches Konzept ist. Beispielhaft werden wir uns mit den deutsch-chinesischen und chinesisch-amerikanischen Beziehungen, dem Verhältnis Chinas zu Taiwan, vor allem aber Chinas Verhältnis zu Ländern der Dritten Welt widmen.
Magisterstudierende können einen Schein mit wissenschafts- und erkenntnistheoretischem Anteil erwerben.
 
(14 184)
EK -
Xinjiang in den 1950er Jahren: Pekinger Strategien zwischen Einbindung, regionaler Entwicklung und Kolonisierung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Hauke Neddermann
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte Xinjiangs als zentralasiatischem Teilgebiet der chinesischen Volksrepublik. Regionale Entwicklungen sollen schwerpunktartig im Kontext der 1950er Jahre, der sozialistischen Phase der VR, analysiert werden. Als ein zentrales Instrument der vielschichtigen Einbindungs- und Entwicklungsstrategien Pekings fungierte speziell das so genannte Produktions- und Aufbaukorps. Seine Genese und Entwicklung - zwischen revolutionärem Enthusiasmus der ersten Jahre und katastrophalen Fehlentwicklungen gegen Ende der bewegten Dekade - sollen neben einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser außergewöhnlichen chinesischen Region im Mittelpunkt der Auseinandersetzung im Kurs stehen.
Einführende Literatur (ggf. zur Vorbereitung): Millward, James A. (2007): Eurasian Crossroads. A History of Xinjiang. New York: Columbia UP.
 
(14 190)
EK/S/HS -
Zuwanderung und Transformation im Perlflußdelta (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (19.10.) Bettina Gransow-van Treeck
Im südchinesischen Perlflußdelta vollziehen sich seit Jahrzehnten megaurbane Umstrukturierungen und Arbeitsmigration in großem Umfang. Globale Marktkräfte waren hier früher spürbar als irgendwo sonst in China. Ziel der Veranstaltung ist es, Zuwanderung und Transformationsprozesse auf der Mikroebene zu analysieren und in den Kontext regionaler, nationaler, transnationaler und globaler Zusammenhänge zu stellen. Besonderes Gewicht soll auf die Untersuchung von Informalisierungsprozessen (Illegalität, Beschäftigung, soziale Netzwerke, Siedlungsstrukturen, soziale Infrastrukturen wie Bildung und Gesundheit) gelegt werden. Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung der Teilnahme.
 
(14 191)
EK/S -
Online-Marktplätze, E-Business und Cyber-Konsumenten: Die wirtschaftliche Nutzung des Internet in der VR China (2 SWS) (max. 35 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (18.10.) Simona Thomas
Die Veranstaltung zielt auf die Einordnung von unterschiedlichen Praktiken der Internetnutzung bis hin zum Online-Business in die wirtschaftliche Entwicklung des heutigen China. Am Beispiel ausgewählter Branchen sollen die Rolle von Akteuren und ihrer Business-Modelle, die (wirtschaftlichen, politischen, technischen) Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf die Internet-Nutzer in China diskutiert werden.
Chinesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung zur Teilnahme. Es werden chinesischsprachige Quellen und Webseiten im Kurs bei einzelnen Themen mit einbezogen. Begleitet wird der Kurs durch die Lernplattform Blackboard.
 
(14 192)
EK/S -
Die Chinesische Medizin im China des 20. Jahrhunderts: im Fadenkreuz politischer und fachlicher Kontroversen (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (22.10.) Paul U. Unschuld
Die Chinesische Medizin hat im 20. Jahrhundert grundlegende inhaltliche und strukturelle Veränderungen erfahren. Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen Dokumente, aus denen die politischen und fachlichen Kontroversen ersichtlich werden, die die Neuorientierung begleiteten und immer noch begleiten. Grundlage der studentischen Referate sind zumeist Werke deutsch- und englischsprachiger Sekundärliteratur; auch einige Quellen in modernem Chinesisch stehen zur Auswertung zur Verfügung.
Literatur: Elisabeth Hsu: The Transmission of Chinese Medicine (Studies in Medical Anthropology), Cambridge University Press 1999. Elisabeth Hsu: Innovation in Chinese Medicine, Cambridge University Press 2001. Ralph Croizier: Traditional Medicine in Modern China: Science, Nationalism and the Tensions of Cultural Change, Harvard University Press 1968. Nathan Sivin: Traditional Medicine in Contemporary China, Ann Arbor 1987. Paul U. Unschuld: Huichun. Rückkehr in den Frühling. Chinesische Heilkunde in historischen Objekten und Bildern, München: Prestel Verlag, 1995. Paul U. Unschuld: Pen-ts'ao. 2000 Jahre pharmazeutische Literatur, München: H. Moos Verlag, 1976. Paul U. Unschuld: Medizin in China. Eine Ideengeschichte, München: C.H. Beck Verlag. Wong and Wu: History of Chinese Medicine.
 
(14 196)
EK/S -
Chinesische Migration in historischer, politischer und gesellschaftlicher Perspektive (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, K 9/9a (17.10.) Jens Christoph Damm
Die Geschichte der chinesischen Migration ist immer auch ein bedeutender Teil der Weltgeschichte gewesen: Handel, kriegerische Auseinandersetzungen und die Ausweitung von Siedlungsgebieten bestimmten einerseits das allmähliche Entstehen des chinesischen Reiches - die "earthbound" Expansion. Andererseits brachen Chinesen aus religiösen und ökonomischen Gründen auf und überwanden natürliche Grenzen wie den Himalaja und den pazifischen Ozean und siedelten in allen Kontinenten.
Das Seminar befasst sich insbesondere mit der Entstehung und Ausprägung der weltweiten chinesischen Diaspora, die in ihrer Vielschichtigkeit kaum mit einem einheitlichen Begriff zu fassen ist; zusätzlich werden unterschiedliche Ansätze der Migrationsforschung in Hinblick auf die chinesische Migration vorgestellt und kritisch analysiert.
Einführende Lektüre: Lynn Lynn (1999), The Encyclopedia of the Chinese Overseas, Cambridge, MA: Harvard University Press.
 
Diese Veranstaltung muss leider entfallen und wird auf ein späteres Semester verschoben!
(14 197)
EK/S -
Familienökonomie und agrarische Gesellschaft in China: Transformationsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (16.10.) Mechthild Leutner
Nach wie vor ist Chinas Gesellschaft in großen Teilen agrarisch geprägt und wird von familienökonomischen Überlegungen bestimmt. Ausgehend von dem Begriff der Familienökonomie soll an zentralen Indikatoren wie Heirat und Tod/Begräbnis der soziale Wandel seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erarbeitet werden. Zugleich sollen die in der Gegenwart weiter wirkenden Faktoren der Familienökonomie bestimmt werden.
Literatur: Mechthild Leutner: Geburt, Heirat und Tod in Peking. Volkskultur und Elitekultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin 1989.
 
(14 198)
EK/Pk/S -
Entwicklungszusammenarbeit mit China (4 SWS); Do 16.00-20.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (18.10.) Bettina Gransow-van Treeck
China ist von einem der größten Nehmerstaaten internationaler Entwicklungshilfe zu einem Geberstaat geworden. Ziel des auf zwei Semester angelegten Projektkurses ist es, Veränderungen und Perspektiven der internationalen Entwicklungszusammenarbeit mit China in seinen beiden Rollen herauszuarbeiten, und zwar sowohl auf der Ebene der Einbindung Chinas in internationale Rahmenbedingungen und Leitlinien, auf der Ebene der Akteure und Institutionen wie auch auf der Ebene von Qualifikationsanforderungen und Berufsperspektiven. Zu ausgewählten Themen werden Referent/inn/en aus der Praxis der EZ eingeladen. Der Kurs soll auf die Vorbereitung von Abschlussarbeiten hinführen.
 
14 215
C -
Magistrand/inn/en-Colloquium (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (17.10.) Bettina Gransow-van Treeck,
Mechthild Leutner
Colloquium zur Betreuung geplanter und laufender Magisterarbeiten, systematische Einführung in Arbeits- und Schreibtechniken. Die Student/inn/en haben Gelegenheit, die Magisterarbeiten in ihrem Entstehungsprozess vorzustellen.
 
14 228
S -
Methodische und theoretische Probleme der Chinawissenschaften (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (s. A.) Mechthild Leutner
Voranmeldung erforderlich.
 
14 231
LK/Ü -
Übersetzung als sachliche Interpretation und Kulturverständigung (Übersetzen ausgewählter Texte aus literarischen Werken und Sachbüchern) (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 004 (Kleiner Hs) (17.10.) Que May Zhang
 
14 247
EK/S -
Quellen zur chinesischen Missionsgeschichte (1 SWS); Block (17.11.) Hartmut Walravens
Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der frühen Mission, insbesondere der Jesuitenmission. Aber auch die Mission zur Mongolenzeit wie auch die protestantische Mission im 19. Jahrhundert werden berücksichtigt. Dabei werden Primär- und Sekundärliteratur behandelt. Soweit zeitlich realisierbar, werden praktische Übungen eingeflochten - bibliographische Recherche, Lektüre und Interpretation von Texten. Die LV ist weniger rein missionshistorisch ausgerichtet als vielmehr auf den mit der Mission verbundenen Informationstransfer bezogen, so dass auch (natur)wissenschaftshistorische Aspekte berücksichtigt werden.
Blockseminar im Unterrichtsraum der StaBi: Beginn am 17.11.2007, 9.00 Uhr, Treffpunkt Eingangshalle der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Str. 33.
Anmeldung erbeten bei: hwalravens@gmx.net
 
14 248
EK/S -
Chinesisches Buch- und Druckwesen (1 SWS); Block - Staatsbibliothek zu Berlin, Postdamer Str. 33, Unterrichtsraum (8.12.) Hartmut Walravens
Entwicklung des chinesischen Buches und des Buchdrucks in historischer und technischer Perspektive. Überblick über Quellen und Sekundärliteratur. Vergleich der Entwicklungen in Ostasien und Europa. Mit Anschauungsmaterial und praktischen Übungen.
Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt ab 8.12.2007, 9 Uhr, Treffpunkt: Eingangshalle der Staatsbibliothek
Anmeldung erbeten bei hwalravens@gmx.net
 
14 249
EK/S -
Ende der chinesischen Revolution? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (17.10.) Keikavous Khiabani
Die Folgen der raschen Entwicklung Chinas als Konsequenz der durchgeführten Reformen ist der Gegenstand dieser Veranstaltung. Dabei werden Fragen wie eine mögliche soziale Erschütterung, Ursachen des Erfolges der Reformen in China und des Mißerfolges in der Sowjetunion, die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, im vorliegenden Fall die Mao Zedongs, erörtert.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wird den Teilnehmern der Veranstaltung "Chinas permanente Revolution" vom Sommersemester empfohlen.
 
14 200
LK/S/Ü -
Lektüre zur Literatur Chinas (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, K 10/11 (n. V.) Eva Müller
Es werden literarische Texte in Originalsprache gelesen, entsprechende Chinesischkenntnisse sind erforderlich.
 
14 223
Ü -
Konversation für Fortgeschrittene (ab 6. Sem.) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Gosslerstr. 2-4, 9/9a   Ching-Ping Chang
 
14 227
Ü -
Duxie - Praktische Übungen zum Lesen und Schreiben im Chinesischen (ab 6. Sem.) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs)   Ching-Ping Chang
 
14 238
S/LK -
Das Zhongguo kexue jishu shi (1998) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - TU Berlin, Franklinstr. 28/29, Raum 1505 (24.10.) Mareile Flitsch
 
14 246
EK/S -
Ethnologie Chinas und chinesische Ethnologie: Eine Einführung (2 SWS); Di 14.00-16.00 - TU Berlin, Franklinstr. 28/29, Raum 1067 (23.10.) Mareile Flitsch
 
14 218
Sp/LK -
Xiandai, Dangdai wenxue shi - Geschichte der modernen chinesischen Literatur (2 SWS) (Chinesisch); Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (30.10.) Yanqing Zheng
Schwerpunkt dieses Kurses ist die Behandlung literarischer Strömungen und einzelner Schriftsteller und ihrer repräsentativen Werke, durch deren Behandlung gleichzeitig ein Einblick ins gesellschaftliche Leben Chinas im 20. Jahrhundert ermöglicht wird.
 
14 219
Sp/LK -
Yingyongwen xiezuo (- Gebrauchstexte verfassen) (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (Großer Hs) (26.10.) Yanqing Zheng
Dieser Kurs für Studierende des Hauptstudiums soll zum selbständigen Verfassen von schriftlichen Mitteilungen, Briefen, Anträgen, Nachrichten und anderen Gebrauchstexten anleiten. Mustertexte und geeignete Schreibübungen sollen helfen, das aktive schriftliche Chinesisch zu verbessern und ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Ausdrucksweisen in der schriftlichen Alltagskommunikation als korrekt empfunden werden.

Bachelorstudiengang Geschichte und Kultur des Vorderen Orients A (Studien- und Prüfungsordnung ab 30.9.2005)

Grundlagenphase

Modul Sprache I (je nach Schwerpunktbereich: Arabisch, Persisch, Türkisch)

14 261
Sk -
Arabisch I (Nur für BA-Studierende, Schwerpunkt Islamwissenschaft!) (8 SWS) (12 cr) (13 LP); Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/10 (Übungsraum) (15.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
14 300
SK/BA -
Arabisch I (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (8 SWS); Mo - Do, 8.00-10.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (15.10.) Mohammad Wannous
 
Achtung Änderung: Beginn: Mo 22.10.07
14 401
Ü -
Persisch I (Für BA- und Magisterstudierende) (6 SWS) (12 cr) (9 LP) (max. 32 Teiln.); Mo, Di, Do 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
 
14 460
SK -
Türkisch I für Turkologiestudierende (Nur für BA-Studierende, Geschichte und Kultur des Vorderen Orients) (6 SWS) (9 LP) (max. 25 Teiln.); Mo, Mi, Do 8.00-10.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Pervin Tongay
Dieser Sprachkurs richtet sich an Anfänger ohne Vorkenntnisse, die den Schwerpunktbereich Turkologie gewählt haben. Qualifikationsziel ist die Beherrschung der vier Grundfertigkeiten auf dem Niveau A 1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.
Teilnahmevorraussetzung: Anmeldung.
Regelmäßige Anwesenheit, Mitarbeit und Anfertigung von Hausaufgaben, Tests während des Semesters sowie eine Klausur zum Semesterabschluss sind für alle Teilnehmer verbindlich.
 
14 461
S -
Grundlagen der türkischen Grammatik I (2 SWS); Voraussetzung: gute Türkischkenntnisse; S+Ü = 4 cr; S+Ü = 6 LP Mo 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (22.10.) Pervin Tongay-Villasenor
Das Modul richtet sich an Studierende mit muttersprachlichen bzw. fortgeschrittenen Türkischkenntnissen und vermittelt im ersten Teil unter Verwendung der gängigen Grammatiken und Nachschlagewerke die Grundlagen der türkischen Phonologie und Morphologie. Anhand authentischer Texte werden jeweils begleitend die vermittelten Kenntnisse überprüft und vertieft.
In der begleitenden Übung sollen die für das Studium relevanten Übersetzungsfertigkeiten trainiert und der Wortschatz insbesondere für die türkische Schriftsprache erweitert werden.
Regelmäßige Teilnahme und eine Klausur sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
 
14 461a
Ü -
Grundlagen der türkischen Grammatik I (2 SWS); Voraussetzung: gute Türkischkenntnisse; S+Ü = 4 cr; S+Ü = 6 LP Mi 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (24.10.) Pervin Tongay-Villasenor
Kommentar s. Seminar 14 461.

Modul Geschichte und Gesellschaft I (je nach Schwerpunktbereich: Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Turkologie)

14 250
V -
Einführung in die Geschichte und Gesellschaft des modernen Vorderen Orients (ca. 1500-2000) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b (Hörsaal) (15.10.) Ulrike Freitag
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die vorderorientalische Geschichte seit der Expansion des Osmanischen Reichs im Vorderen Orient und bis in die Gegenwart. Sie führt in wichtige politische, soziale und kulturelle Entwicklungen ein und zeigt Zäsuren ebenso wie Kontinuitäten der jüngeren Geschichte auf.
Zur Einführung werden empfohlen: Krämer, Geschichte des Islam, München 2005, Kap. 7-8; James Gelvin, The Modern Middle East, Oxford 2005; Marshall Hodgson, The Venture of Islam, Bd. III, Chicago, London 1974
 
14 301
S/BA -
Die Araber und ihre semitische Umwelt (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Hans-Peter Pökel,
Frank Weigelt
Das Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte des Vorderen Orients. Zunächst werden anhand von exemplarischen Beispielen Ausschnitte aus des Geschichte des Alten Orients dargestellt, in der zweiten Hälfte des Semesters werden Grundlagen zu Geschichte und Kultur der Araber erarbeitet. Auch wichtige kulturhistorische und religiöse Entwicklungen werden zur Sprache kommen. Die Teilnehmenden sollen dabei grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernen: Literatursuche, Auswertung der Literatur, Halten eines Referates, Verfassen einer Hausarbeit.
Literatur: Hrouda, Barthel: Mesopotamien. Die antiken Kulturen zwischen Euphrat und Tigris. München 42005. Hourani, Albert: Geschichte der arabischen Völker. Frankfurt 1991. Haarmann, Ulrich: Geschichte der arabischen Welt. München 1987. (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 24).
 
14 400
S -
Geschichte und Kultur der Iraner: Einführung in die Iranistik I (Schwerpunkt: Iranistik, auch für Magisterstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Götz König
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets/Studienschwerpunkts Iranistik. Neben einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben der Iranistik stehen die politische, soziale und religiöse Entwicklung Irans im Zentrum des Seminars.
 
14 251
S -
Auf dem Weg in die Moderne: Ägypten, 1750-1950 (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (19.10.) Johann Büssow
Am Beispiel Ägyptens lassen sich zahlreiche Entwicklungen studieren, die den gesamten modernen Vorderen Orient geprägt haben. Das Seminar greift aktuelle Debatten um Moderne und Modernisierung auf und möchte zu einer multiperspektivischen Betrachtung der Geschichte anregen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.
Teilnehmerbeschränkung; Anmeldung mit Referatsvorschlag unter jbuessow@gmx.de.
Pflichtlektüre zur Einführung: Gudrun Krämer, Geschichte des Islam, München 2006, Kap. 7 und 8.
 
14 252
S -
Religion und Politik in muslimischen Gesellschaften des Vorderen Orients (Frühe Neuzeit) (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Axel Havemann
Das Seminar ist eine Ergänzung zu der Vorlesung "Geschichte und Gesellschaft des Vorderen Orients II" im Rahmen des B.A.-Studiengangs. Es behandelt grundlegende religiöse und gesellschaftspolitische Aspekte in vorderorientalischen Großreichen, dem Osmanischen Reich und dem Safawidenreich, zwischen 1500 und 1800. Schwerpunkte sind u. a. Aufbau, Struktur und Funktionen der staatlichen Ordnungen, Stellung und Bedeutung der muslimischen und nichtmuslimischen Untertanen, Staatsgewalt und (sunnitische bzw. schiitische) Rechtsgelehrte, Rolle der mystischen Ordensgemeinschaften. Von den Teilnehmern werden Referate und Essays zu ausgewählten Themenbereichen erwartet.
 
14 450
S -
Kultur und Gesellschaft: Vom Osmanischen Reich zur Republik Türkei (Schwerpunktbereich: Turkologie, bzw. 30-LP-Modulangebot) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Claus Schönig
Studierende im Bacherlorstudiengang "Geschichte und Kultur des Vorderen Orients" mit Türkisch als erster Sprache erhalten eine Einführung in die wichtigsten Fragestellungen und Arbeitsmittel dieses Schwerpunkts am Beispiel des Osmanischen Reiches. Darüberhinaus ist die Relevanz der zu erwerbenden Kenntnisse für zeitgeschichtliche Fragestellungen am Beispiel der Türkei Gegenstand des Proseminars. Methodische Grundlagen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens werden ebenfalls behandelt.
Voraussetzungen: Belegung des Sprachkurses Türkisch I; Referat mit schriftlicher Ausarbeitung; Klausur.

Aufbauphase

Modul Sprache III, Teil 1 (über 2 Semester - je nach Schwerpunktbereich: Arabisch III, Persisch III, Türkisch III)

14 262
Sk -
Arabisch III, Teil 1 (Für BA-Studierende Schwerpunkt Islamwissenschaft. Voraussetzung: Arabisch I und II oder Einstufungstest. Das Modul geht über 2 Sem.; Teil 2 im SS!) (8 SWS) (12 cr) (12 LP); Di, Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/201 (16.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
14 302
SK/BA -
Arabisch III, Teil 1 (4 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (16.10.) Mohammad Wannous
  Do 10.00-12.00 - Boltzmannstr. 3, 2216 (Übungsraum)    
 
Achtung Änderung: Beginn: Mo 22.10.07
14 402
Ü -
Persisch IIIa (Für BA- und Magisterstudierende) (4 SWS) (12 cr) (9 LP) (max. 32 Teiln.); Mo, Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
  Do 10.00-12.00 - Takustr. 3, SR 23.03    
 
14 462
SK -
Türkisch III (Voraussetzungen: Immatrikulation im BA-Studiengang Geschichte und Kultur des Vorderen Orients; erfolgreicher Abschluss Türkisch II nach insg. 12 SWS bzw. Einstufung; Bearbeitung des u. g. Readers; Anmeldung.) (6 SWS) (9 LP) (deutsch und türkisch); Mo, Mi und Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Elif Dilmaç
Dieser Sprachkurs richtet sich an Studierende, die Türkisch II im Sommersemester 2007 erfolgreich abgeschlossen haben oder einen Nachweis entsprechender Kenntnisse bringen können. Aufbauend werden weitere Elemente der türkischen Grammatik behandelt und Texte verschiedener Art bearbeitet. Qualifikationsziel ist die Beherrschung der vier Grundfertigkeiten in den Bereichen A2-B1 (Hören und Sprechen) und B1-B2 (Lesen und Schreiben) nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen. Eine Abschlussklausur, ein Test, Hausaufgaben, ein Referat und dessen schriftliche Ausarbeitung sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Einführende Literatur: Reader im Copy-Center Habelschwerdter Allee 37 (zu bearbeiten bis zum Semesterbeginn)

Modul Literatur und Quellen I (je nach Schwerpunktbereich: Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Turkologie)

14 403
V -
Literatur und Quellen des Vorderen Orients I (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 33/111 (18.10.) Maria Macuch,
Claus Schönig
Die Vorlesung vermittelt in ihrem ersten Teil im WS einen Überblick über die wichtigsten iranischsprachigen und türkischsprachigen Schriftzeugnisse, Quellengruppen und Literaturen, die die Grundlage für das wissenschaftliche Arbeiten in den Schwerpunktbereichen bilden.
In dem begleitenden Seminar wird der Stoff anhand exemplarischer Beispiele aus einzelnen literarischen Epochen oder Textgattungen aus der Sicht des gewählten Schwerpunktbereichs vertieft. Dabei werden zentrale Forschungsgebiete des jeweiligen Schwerpunktbereichs angesprochen.
 
14 303
S -
Einführung in die semitischen Literaturen und Quellen (Schwerpunktbereich Arabistik bzw. 30 LP-Modulangebot) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Ulrike Rebekka Nieten,
Hans-Peter Pökel
In diesem Seminar werden arabische und andere semitische Literaturen und Quellen vorgestellt.
Neben der Bibel und dem Koran soll sowohl ein Überblick gegeben werden über die in hebräisch bzw. arabisch verfassten Werke jüdischer Philosophen als auch über die bedeutendsten Schriften des Christlichen Orients. Dabei wird die syrisch-aramäische und die äthiopische Literatur im Vordergrund stehen.
Literatur: G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur, München 1977. A. Neuwirt, Koran (in H. Gätje (Hg.), Grundriß der Arabischen Philologie, Bd. 2, Wiesbaden 1987, S. 96-135). A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur, Bonn 1922. E. Littmann, Geschichte der äthiopischen Literatur, Leipzig 1907.
 
Achtung Änderung: Beginn: Di 23.10.07
14 404
S -
Einführung in iranische Literaturen und Quellen I (Schwerpunkt Iranistik) (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Maria Macuch
Der Kurs beginnt mit einem Überblick über die wichtigsten alt- und mitteliranischen Textzeugnisse, deren Bearbeitung und Auswertung von großer Bedeutung ist für die Rekonstruktion der Geschichte und Kultur Irans in vorislamischer Zeit. Diese Textzeugnisse erstrecken sich über einen Zeitraum von mehr als eintausend Jahren und umfassen neben einer umfangreichen religiösen Literatur auch Texte anderer Gattungen, wie z.B. der historischen Epik, der Jurisprudenz, Weisheitsschriften sowie im geringeren Umfang der schöngeistigen Literatur. Der zweite Teil der Lehrveranstaltung ist der klassischen und modernen persischen Literatur gewidmet. Mit der Annahme der arabischen Schrift setzt im 9. Jh. die Blütezeit der klassischen persischen Literatur ein. Nach einer allgemeinen Einführung in die Besonderheiten der neupersischen Dichtung und Prosa sowie der Periodisierung des Schrifttums nach stilistischen Gesichtspunkten werden die verschiedenen Literaturgattungen und ihre wichtigsten Protagonisten in Augenschein genommen. Das Hauptgewicht wird auf einer Darstellung der wesentlichen Merkmale und Stilmittel der historischen und romantischen Epik, der mystischen und didaktischen Poesie sowie der erzählenden Prosa liegen. Gegen Ende des 19. Jhs. entwickeln sich neue Stilformen und Literaturgenres, die im Verlauf des 20. Jhs. zu zahlreichen Innovationen in Dichtung und Prosa führen, mit denen sich der Kurs im letzten Teil befassen wird.
 
14 253
S -
Islamische Theologie (Schwerpunkt Islamwissenschaft und 30-LP-Modul) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Sabine Schmidtke
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Grundfragen, die im Zentrum der Diskussion islamischer Theologen standen, bes. ihre Vorstellungen von Gott und seinen Attributen, die Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung, die Frage von Vorbestimmung bzw. Selbstbestimmung des menschlichen Handelns usw. Im Vordergrund stehen dabei zunächst die relevanten Aussagen des Korans zu den genannten Fragen, sowie eine systematische Darstellung der unterschiedlichen theologischen Denkrichtungen. Weiterhin werden die verschiedenen literarischen Gattungen, mittels derer theologische Inhalte und Positionen vermittelt wurden, eingeführt.
 
14 254
S -
Koran, Koranexegese und Koranrezeption (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Johanna Pink
Das Seminar befasst sich mit dem Koran als Text sowie seiner Rezeption durch muslimische Gläubige, Theologen und Rechtsgelehrte von der islamischen Frühzeit bis zur Moderne. Dies beinhaltet sprachliche und strukturelle Merkmale des Korans, Fragen des koranischen Selbstverständnisses und seiner Funktion für die muslimische Gemeinde, Geschichte und Methoden der Koranexegese, die Haltung des Korans zu ausgewählten Themen wie Nichtmuslimen oder Frauen, sowie zeitgenössische Ansätze zu einer Neuinterpretation.
Das Seminar beruht wesentlich auf Textarbeit. Neben der Lektüre ausgewählter Koranpassagen sollen Korankommentare, theologische Texte von der islamischen Frühzeit bis zur Gegenwart und unterschiedliche Auslegungsansätze in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert werden. Für die Mitarbeit im Seminar werden eine deutsche Koranübersetzung (von Rudi Paret oder Hans Zirker) sowie das einführende Buch von Hartmut Bobzin "Der Koran", München 2004, benötigt.
 
14 451
S -
Literatur und Quellen I (Schwerpunktbereich Turkologie. Nur für BA-Studierende!) (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (18.10.) Claus Schönig
In dem Begleitseminar zur Vorlesung werden anhand exemplarischer Beispiele Texte aus der schriftlichen und mündlichen Literatur der Türkvölker von den Anfängen („Orchoninschriften“) bis zum 15. Jahrhundert („Dede Korkut“) vorgestellt und die wichtigste Sekundärliteratur erarbeitet.

Vertiefungsphase

Modul Sprache IV (je nach Schwerpunktbereich: Arabisch, Kurdisch I, Türkisch)

14 263
Sk -
Arabisch IV, Teil 1 (Für BA-Studierende, Schwerpunkt Islamwissenschaft. Das Modul geht über 2 Semester, Teil 2 im SoSe!) (4 SWS) (12 LP); Mo, Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/201 (15.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
14 304
SK/BA -
Arabisch IV, Teil 1 (Schwerpunkt Arabistik) (4 SWS); Mo 10.00-12.00 - Takustr. 3, 22.16 (15.10.) Mohammad Wannous
  Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/11    
 
14 405
Ü -
Kurdisch I (Sorani) (4 SWS) (4,5 cr) (6 LP); Mo 12.00-14.00 und Fr 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Feryad-Fazil Omar
 
14 463
SK -
Türkisch IV, Teil 1 (Voraussetzungen: Erfolgreicher Abschluss des Aufbaumoduls Türkisch als erste Sprache oder Nachweis entsprechender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.) (4 SWS) (6 LP) (Türkisch, Deutsch); Mo, Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Pervin Tongay
Dieser Sprachkurs ist der erste Teil des Moduls Türkisch IV und umfasst die Lektüre moderner türkischer Prosa (Auszüge aus Romanen und Kurzgeschichten), Feuilletonschriften, Essays und anderer fachrelevanter Texte, Übungen zur Grammatik auf fortgeschrittenem Niveau, Erweiterung des Aufbauwortschatzes, des mündlichen Ausdrucks (Referate und Präsentationen) sowie des schriftlichen Ausdrucks (Zusammenfassung, Erörterung). Qualifikationsziel des zweisemestrigen Moduls ist die Beherrschung der vier Grundfertigkeiten auf den Niveaustufen B2 (Hören und Sprechen) und B2-C1 (Schreiben) sowie C1 (Lesen) nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.

Schwerpunktbereich: Arabistik

Modul: Arabische Philologie: Koran/Hadith

14 305
S/BA -
Der Koran als spätantiker Text (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(23.10.) Angelika Neuwirth
Der Koran hat wie jede andere Heilige Schrift einen kulturellen Entstehungskontext und eine literarische Vorgeschichte. Die übliche Koranlektüre durch die Linse der späteren Exegese setzt den Koran als etwas bereits Gegebenes voraus. Sie liefert unschätzbar wichtige Einblicke in das sich islamgeschichtlich herausbildende Koranverständnis, verstellt aber den Blick für den Koran als genuinen Teil der monotheistischen Schriften-Trias, d.h. für die sich mit der Korangenese und -verkündigung vollziehende theologische Auseinandersetzung arabischer Monotheisten mit den biblischen und postbiblischen Traditionen. Die Veranstaltung will den Koran nicht als bereits kanonisiertes Textcorpus, sondern als noch im Fluss befindlichen Kommunikationsprozess und als Teil der europäischen Theologie-Geschichte verständlich machen.
 
14 306
Ü/BA -
Koranlektüre (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(23.10.) Angelika Neuwirth
Vorhandene Koranübersetzungen geben nur unzureichend Einblick in die literarische Form des Koran, der weit eher poetische als prosaische Rede ist. Die Metaphorik des Koran, seine mythischen Subtexte und seine sukzessive Entwicklung einzelner Gedankenfiguren und Topoi können nur aufgrund des Originaltexts erfasst werden.

Schwerpunktbereich: Iranistik

Modul: Kontinuität und Wandel in der iranischen Geschichte

Achtung Änderung: Beginn: Mi 24.10.07
(14 406)
Ü -
Iran im 20. Jahrhundert (2 SWS) (12 LP); Mi 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (17.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
In dieser Übung werden exemplarisch Zeitungstexte, Texte aus der Literatur gelesen. Die Geschichte des Zeitungswesens, die Entstehung und Weiterentwicklung der modernen Erzählformen und Dichtung bestimmen die Grundlage der Auswahl.
 
(14 407)
S -
Iran im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6/10 cr) (12 LP); Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte) Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (18.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Gegenstand dieses Seminars ist ein Überblick über die ereignisreiche Geschichte Irans im 20. Jahrhundert, die für das Verständnis des heutigen Irans sehr wichtig ist. Die behandelten Themenblöcke werden sein: Konstitutionelle Revolution von 1906, Machtergreifung durch Reza Schah, die Pahlavi-Dynastie und die Islamische Revolution.

Schwerpunktbereich: Islamwissenschaft

Modul: Ideengeschichte

14 255
S -
Rationale Theologie im islamischen und jüdischen Mittelalter (2 SWS) (6 LP) (max. 40 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (16.10.) Sabine Schmidtke
Im Mittelpunkt dieses Seminars steht die theologische Bewegung der Mu’tazila, die im sunnitischen Raum vom 8. bis zum 13. Jhdt. eine der wichtigsten rationalen theologischen Richtungen darstellte. Im schiitischen Raum war ihr Einfluss noch nachhaltiger. Darüber hinaus hat die Mu’tazila auch über die Religionsgrenzen hinaus gewirkt, indem ihr Gedankengut nämlich ab dem 10. und mehr noch ab dem 11. Jhdt. In jüdischen (bes. karäischen) Kreisen rezipiert wurde. Im Rahmen der Veranstaltung soll das theologische Denken der Mu’tazila in seiner Entwicklung erarbeitet werden und die Rezeptionsprozesse zum einen innerhalb der Schia, zum anderen innerhalb des Judentums analysiert werden, und dies mittels Primär- und Sekundärliteratur.
Teilnahmevoraussetzungen sind sind der erfolgreiche Abschluss aller Module des 1. und 2. Studienjahres und entsprechend fortgeschrittene Arabischkenntnisse.
An Leistungsnachweisen werden ein bis zwei Referate erwartet sowie die Anfertigung eines schriftlichen Essays.
Zur Einführung empfohlen: S. Schmidtke: “The Karaites’ Encounter with the Thought of Abu l-Husayn al-Basri (d. 436/1044). A Survey of the Relevant Materials in the Firkovitch-Collection, St. Petersburg.” Arabica 53 i (2006), pp. 108-42
 
14 256
Ü -
Muhammad Abduhs Theologie der Einheit (wahlweise Ü 14256 oder Ü 14257) (2 SWS) (6 LP) (max. 35 Teiln.); Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (16.10.) Johann Büssow
Die Übung ist als Ergänzung zu dem Seminar „Rationale Theologie im islamischen und jüdischen Mittelalter" konzipiert und behandelt die Frage, wie das rationalistische Erbe der islamischen Theologie in der Moderne wieder aufgegriffen wurde. Dies soll beispielhaft anhand der populären Risalat at-Tauhid des ägyptischen Gelehrten und Intellektuellen Muhammad Abduh (1849-1905) diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Übung steht die gemeinsame Lektüre des arabischen Originaltextes, ergänzt durch Referate, die den historischen Kontext, Abduhs Biographie sowie einzelne Aspekte seines Werkes erläutern.
Teilnehmerbeschränkung; Anmeldung unter jbuessow@gmx.de.
Einführende Lektüre: Thomas Hildebrandt, „Waren Gamal ad-Din al-Afghani und Muhammad Abduh Neo-Mu’taziliten?“ in Welt des Islams 42 (2002), 2, 207-262.
 
14 257
Ü -
Lektüre klassisch-islamischer Texte (wahlweise Ü 14257 oder Ü 14256) (2 SWS) (6 LP) (max. 35 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (16.10.) Mohammed Nekroumi
Im Rahmen dieser als Begleitkurs zum Seminar "Rationale Theologie im islamischen und jüdischen Mittelalter" konzipierten Lehrveranstaltung werden einschlägige Quellentexte aus dem 9. und 10. Jahrhundert gelesen, analysiert und erklärt. Da die Diskussion der Konzepte und Begriffe der frühislamischen Theologie im Mittelpunkt stehen soll, wird eine intensive eigenständige Vorbereitung der Texte erwartet. Die Teilnehmer führen anhand von Kurzreferaten selbst in die jeweiligen Themengebiete ein.

Schwerpunktbereich: Turkologie

Modul: Kontinuität und Wandel in der Geschichte der Türkvölker

14 452
S -
Kontinuität und Wandel in der Geschichte der Turkvölker (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (16.10.) Claus Schönig
Die Geschichte der Türkvölker spielt sich in in den verschiedensten geographischen, ökologisch-ökonomischen und kulturell-religiösen Räumen ab. Ziel der Veranstaltung ist es einmal, den Studierenden einen Überblick über die Faktenlage zu verschaffen. Zum anderen soll herausgearbeitet werden, welche Elemente der türkischen Geschichte zumindest über gewisse Zeiträume eine Kontinuität garantierten und welche Elemente unter welchen Bedingungen einem mehr oder minder starken und raschen Wandel unterworfen waren.
Einführende Literatur: Peter B. Golden, An introduction to the history of the Turkic peoples. Wiesbaden 1992.
Voraussetzungen: Englischkenntnisse
 
14 453
Ü -
Kontinuität und Wandel in der Geschichte der Turkvölker (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (17.10.) Ablet Semet
In dieser Übung zum Seminar „Kontinuität und Wandel in der Geschichte der Turkvölker“ werden die Kursinhalte vertieft und die Kenntnisse ausgebaut. In der Veranstaltung werden einzelne Gruppen vorgestellt sowie ihr geschichtlicher Wandel untersucht. Es wird mit Text- und Bildmaterial gearbeitet, wobei auch indigene Quellen berücksichtigt werden. Im historischen Verlauf werden die Beziehungen türkischer Ethnien untereinander und zu umgebenden Gruppen analysiert.

30-LP-Modulangebot der Geschichte und Kultur des Vorderen Orients (im Rahmen anderer Studiengänge)

Modul: Geschichte und Gesellschaft I

(14 250)
V -
Einführung in die Geschichte und Gesellschaft des modernen Vorderen Orients (ca. 1500-2000) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b (Hörsaal) (15.10.) Ulrike Freitag
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die vorderorientalische Geschichte seit der Expansion des Osmanischen Reichs im Vorderen Orient und bis in die Gegenwart. Sie führt in wichtige politische, soziale und kulturelle Entwicklungen ein und zeigt Zäsuren ebenso wie Kontinuitäten der jüngeren Geschichte auf.
Zur Einführung werden empfohlen: Krämer, Geschichte des Islam, München 2005, Kap. 7-8; James Gelvin, The Modern Middle East, Oxford 2005; Marshall Hodgson, The Venture of Islam, Bd. III, Chicago, London 1974
 
(14 301)
S/BA -
Die Araber und ihre semitische Umwelt (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Hans-Peter Pökel,
Frank Weigelt
Das Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte des Vorderen Orients. Zunächst werden anhand von exemplarischen Beispielen Ausschnitte aus des Geschichte des Alten Orients dargestellt, in der zweiten Hälfte des Semesters werden Grundlagen zu Geschichte und Kultur der Araber erarbeitet. Auch wichtige kulturhistorische und religiöse Entwicklungen werden zur Sprache kommen. Die Teilnehmenden sollen dabei grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernen: Literatursuche, Auswertung der Literatur, Halten eines Referates, Verfassen einer Hausarbeit.
Literatur: Hrouda, Barthel: Mesopotamien. Die antiken Kulturen zwischen Euphrat und Tigris. München 42005. Hourani, Albert: Geschichte der arabischen Völker. Frankfurt 1991. Haarmann, Ulrich: Geschichte der arabischen Welt. München 1987. (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 24).
 
(14 400)
S -
Geschichte und Kultur der Iraner: Einführung in die Iranistik I (Schwerpunkt: Iranistik, auch für Magisterstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Götz König
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets/Studienschwerpunkts Iranistik. Neben einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben der Iranistik stehen die politische, soziale und religiöse Entwicklung Irans im Zentrum des Seminars.
 
(14 251)
S -
Auf dem Weg in die Moderne: Ägypten, 1750-1950 (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (19.10.) Johann Büssow
Am Beispiel Ägyptens lassen sich zahlreiche Entwicklungen studieren, die den gesamten modernen Vorderen Orient geprägt haben. Das Seminar greift aktuelle Debatten um Moderne und Modernisierung auf und möchte zu einer multiperspektivischen Betrachtung der Geschichte anregen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.
Teilnehmerbeschränkung; Anmeldung mit Referatsvorschlag unter jbuessow@gmx.de.
Pflichtlektüre zur Einführung: Gudrun Krämer, Geschichte des Islam, München 2006, Kap. 7 und 8.
 
(14 252)
S -
Religion und Politik in muslimischen Gesellschaften des Vorderen Orients (Frühe Neuzeit) (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Axel Havemann
Das Seminar ist eine Ergänzung zu der Vorlesung "Geschichte und Gesellschaft des Vorderen Orients II" im Rahmen des B.A.-Studiengangs. Es behandelt grundlegende religiöse und gesellschaftspolitische Aspekte in vorderorientalischen Großreichen, dem Osmanischen Reich und dem Safawidenreich, zwischen 1500 und 1800. Schwerpunkte sind u. a. Aufbau, Struktur und Funktionen der staatlichen Ordnungen, Stellung und Bedeutung der muslimischen und nichtmuslimischen Untertanen, Staatsgewalt und (sunnitische bzw. schiitische) Rechtsgelehrte, Rolle der mystischen Ordensgemeinschaften. Von den Teilnehmern werden Referate und Essays zu ausgewählten Themenbereichen erwartet.
 
(14 450)
S -
Kultur und Gesellschaft: Vom Osmanischen Reich zur Republik Türkei (Schwerpunktbereich: Turkologie, bzw. 30-LP-Modulangebot) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Claus Schönig
Studierende im Bacherlorstudiengang "Geschichte und Kultur des Vorderen Orients" mit Türkisch als erster Sprache erhalten eine Einführung in die wichtigsten Fragestellungen und Arbeitsmittel dieses Schwerpunkts am Beispiel des Osmanischen Reiches. Darüberhinaus ist die Relevanz der zu erwerbenden Kenntnisse für zeitgeschichtliche Fragestellungen am Beispiel der Türkei Gegenstand des Proseminars. Methodische Grundlagen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens werden ebenfalls behandelt.
Voraussetzungen: Belegung des Sprachkurses Türkisch I; Referat mit schriftlicher Ausarbeitung; Klausur.

Modul: Literatur und Quellen I B

(14 403)
V -
Literatur und Quellen des Vorderen Orients I (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 33/111 (18.10.) Maria Macuch,
Claus Schönig
Die Vorlesung vermittelt in ihrem ersten Teil im WS einen Überblick über die wichtigsten iranischsprachigen und türkischsprachigen Schriftzeugnisse, Quellengruppen und Literaturen, die die Grundlage für das wissenschaftliche Arbeiten in den Schwerpunktbereichen bilden.
In dem begleitenden Seminar wird der Stoff anhand exemplarischer Beispiele aus einzelnen literarischen Epochen oder Textgattungen aus der Sicht des gewählten Schwerpunktbereichs vertieft. Dabei werden zentrale Forschungsgebiete des jeweiligen Schwerpunktbereichs angesprochen.
 
(14 303)
S -
Einführung in die semitischen Literaturen und Quellen (Schwerpunktbereich Arabistik bzw. 30 LP-Modulangebot) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Ulrike Rebekka Nieten,
Hans-Peter Pökel
In diesem Seminar werden arabische und andere semitische Literaturen und Quellen vorgestellt.
Neben der Bibel und dem Koran soll sowohl ein Überblick gegeben werden über die in hebräisch bzw. arabisch verfassten Werke jüdischer Philosophen als auch über die bedeutendsten Schriften des Christlichen Orients. Dabei wird die syrisch-aramäische und die äthiopische Literatur im Vordergrund stehen.
Literatur: G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur, München 1977. A. Neuwirt, Koran (in H. Gätje (Hg.), Grundriß der Arabischen Philologie, Bd. 2, Wiesbaden 1987, S. 96-135). A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur, Bonn 1922. E. Littmann, Geschichte der äthiopischen Literatur, Leipzig 1907.
 
Achtung Änderung: Beginn: Di 23.10.07
(14 404)
S -
Einführung in iranische Literaturen und Quellen I (Schwerpunkt Iranistik) (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Maria Macuch
Der Kurs beginnt mit einem Überblick über die wichtigsten alt- und mitteliranischen Textzeugnisse, deren Bearbeitung und Auswertung von großer Bedeutung ist für die Rekonstruktion der Geschichte und Kultur Irans in vorislamischer Zeit. Diese Textzeugnisse erstrecken sich über einen Zeitraum von mehr als eintausend Jahren und umfassen neben einer umfangreichen religiösen Literatur auch Texte anderer Gattungen, wie z.B. der historischen Epik, der Jurisprudenz, Weisheitsschriften sowie im geringeren Umfang der schöngeistigen Literatur. Der zweite Teil der Lehrveranstaltung ist der klassischen und modernen persischen Literatur gewidmet. Mit der Annahme der arabischen Schrift setzt im 9. Jh. die Blütezeit der klassischen persischen Literatur ein. Nach einer allgemeinen Einführung in die Besonderheiten der neupersischen Dichtung und Prosa sowie der Periodisierung des Schrifttums nach stilistischen Gesichtspunkten werden die verschiedenen Literaturgattungen und ihre wichtigsten Protagonisten in Augenschein genommen. Das Hauptgewicht wird auf einer Darstellung der wesentlichen Merkmale und Stilmittel der historischen und romantischen Epik, der mystischen und didaktischen Poesie sowie der erzählenden Prosa liegen. Gegen Ende des 19. Jhs. entwickeln sich neue Stilformen und Literaturgenres, die im Verlauf des 20. Jhs. zu zahlreichen Innovationen in Dichtung und Prosa führen, mit denen sich der Kurs im letzten Teil befassen wird.
 
(14 253)
S -
Islamische Theologie (Schwerpunkt Islamwissenschaft und 30-LP-Modul) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Sabine Schmidtke
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Grundfragen, die im Zentrum der Diskussion islamischer Theologen standen, bes. ihre Vorstellungen von Gott und seinen Attributen, die Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung, die Frage von Vorbestimmung bzw. Selbstbestimmung des menschlichen Handelns usw. Im Vordergrund stehen dabei zunächst die relevanten Aussagen des Korans zu den genannten Fragen, sowie eine systematische Darstellung der unterschiedlichen theologischen Denkrichtungen. Weiterhin werden die verschiedenen literarischen Gattungen, mittels derer theologische Inhalte und Positionen vermittelt wurden, eingeführt.
 
(14 254)
S -
Koran, Koranexegese und Koranrezeption (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Johanna Pink
Das Seminar befasst sich mit dem Koran als Text sowie seiner Rezeption durch muslimische Gläubige, Theologen und Rechtsgelehrte von der islamischen Frühzeit bis zur Moderne. Dies beinhaltet sprachliche und strukturelle Merkmale des Korans, Fragen des koranischen Selbstverständnisses und seiner Funktion für die muslimische Gemeinde, Geschichte und Methoden der Koranexegese, die Haltung des Korans zu ausgewählten Themen wie Nichtmuslimen oder Frauen, sowie zeitgenössische Ansätze zu einer Neuinterpretation.
Das Seminar beruht wesentlich auf Textarbeit. Neben der Lektüre ausgewählter Koranpassagen sollen Korankommentare, theologische Texte von der islamischen Frühzeit bis zur Gegenwart und unterschiedliche Auslegungsansätze in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert werden. Für die Mitarbeit im Seminar werden eine deutsche Koranübersetzung (von Rudi Paret oder Hans Zirker) sowie das einführende Buch von Hartmut Bobzin "Der Koran", München 2004, benötigt.
 
(14 451)
S -
Literatur und Quellen I (Schwerpunktbereich Turkologie. Nur für BA-Studierende!) (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (18.10.) Claus Schönig
In dem Begleitseminar zur Vorlesung werden anhand exemplarischer Beispiele Texte aus der schriftlichen und mündlichen Literatur der Türkvölker von den Anfängen („Orchoninschriften“) bis zum 15. Jahrhundert („Dede Korkut“) vorgestellt und die wichtigste Sekundärliteratur erarbeitet.

30-LP-Modulangebot der Semitistik

(14 358)
Ü/SK -
Syrisch-Aramäisch I (4 SWS); Mi, Fr 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (17.10.) Yousef Kouriyhe
Syrisch ist die wichtigste Sprache des Christlichen Orients. Sie besitzt ein umfangreiches Literaturcorpus und umfasst theologisches und profanwissenschaftliches Schrifttum vom 2. Jh. an bis heute. Der Sprachkurs geht insgesamt über drei Semester und umfasst jeweils 2 Semesterwochenstunden. Ab dem 2. Semester werden einfache, vokalisierte west- und ostsyrische Texte gelesen. Die Teilnahme ist für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend.
Literatur: C. Brockelmann, Syrische Grammatik, Nachdr. Leipzig 1962; Th. Nöldeke, Kurzgefasste syrische Grammatik, Leipzig 1898, Nachdr. Darmstadt 1977.
 
(14 303)
S -
Einführung in die semitischen Literaturen und Quellen (Schwerpunktbereich Arabistik bzw. 30 LP-Modulangebot) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Ulrike Rebekka Nieten,
Hans-Peter Pökel
In diesem Seminar werden arabische und andere semitische Literaturen und Quellen vorgestellt.
Neben der Bibel und dem Koran soll sowohl ein Überblick gegeben werden über die in hebräisch bzw. arabisch verfassten Werke jüdischer Philosophen als auch über die bedeutendsten Schriften des Christlichen Orients. Dabei wird die syrisch-aramäische und die äthiopische Literatur im Vordergrund stehen.
Literatur: G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur, München 1977. A. Neuwirt, Koran (in H. Gätje (Hg.), Grundriß der Arabischen Philologie, Bd. 2, Wiesbaden 1987, S. 96-135). A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur, Bonn 1922. E. Littmann, Geschichte der äthiopischen Literatur, Leipzig 1907.

Affine Module

14 277
S -
Einführung in die linguistische Feldforschung am Beispiel des Türkischen in Berlin (Teil 1) (Teil 1 im WiSe, Teil 2 im SoSe. Anmeldung erforderlich!) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Elif Dilmaç
In diesem Kurs sollen erste praktische Erfahrungen auf dem Feld gesammelt werden. Hierbei steht das Türkische, die in Deutschland am zweithäufigsten muttersprachlich gesprochene Sprache, im Zentrum unserer Arbeit. Neben der Vermittlung einer Basisgrammatik und einem Grundvokabular des Türkischen soll es vor allem um typologische Unterschiede, Hintergrundwissen zu Sprachverwandtschaften und Sprachkontakten gehen.
Voraussetzung für die Arbeit mit und an anderen Sprachen ist das Wissen über unsere Ausgangssprache. Daher werden wir uns auch mit dem Deutschen befassen und lernen, verschiedene Aspekte unserer Ausgangssprache (neu) zu entdecken.
Ausgehend von Fallbeispielen, realen und imaginären Situationen und anhand diverser Texte und grammatischer Beschreibungen werden wir gemeinsam theoretische Grundlagen erarbeiten. Das übergeordnete Lernziel ist die Sensibilisierung für die Arbeit mit Interviewpartnern, die Erarbeitung von nicht-europäischen Sprachstrukturen und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten.
Der erste Teil wird theoretisch, der zweite überwiegend praktisch orientiert sein. Im zweiten Teil ist die Durchführung eines Feldforschungsprojekts in der Gruppe vorgesehen. Beide Teile schließen mit einer Klausur ab und können nicht unabhängig voneinander besucht werden.
Dieses Seminar kann von Studierenden des BA-Studiengangs Sozial- und Kulturanthropologie als Modul 7 (Indigene Sprachen) im ersten Studienjahr belegt werden. Für Studierende dieses Studiengangs sind zehn Plätze vorhanden. Anmeldungen sind bis Beginn der Vorlesungszeit an Frau Dr. Ute Schüren zu richten.
Als affines Modul kann das Seminar von Studierenden des BA-Studiengangs Geschichte und Kultur des Vorderen Orients belegt werden. Für Studierende dieses Studiengangs sind zwanzig Plätze vorhanden. Anmeldungen sind bis vor Beginn der ersten Seminarsitzung im Sekretariat des Instituts für Islamwissenschaft einzureichen.

Bachelorstudiengang Geschichte und Kultur des Vorderen Orients B (ab WS 2007/08)

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Einführungsphase

Modul - Sprache I (je nach Schwerpunktbereich: Akkadisch/Arabisch, Arabisch, Persisch, Türkisch)

(14 261)
Sk -
Arabisch I (Nur für BA-Studierende, Schwerpunkt Islamwissenschaft!) (8 SWS) (12 cr) (13 LP); Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/10 (Übungsraum) (15.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
(14 300)
SK/BA -
Arabisch I (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (8 SWS); Mo - Do, 8.00-10.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (15.10.) Mohammad Wannous
 
Achtung Änderung: Beginn: Mo 22.10.07
(14 401)
Ü -
Persisch I (Für BA- und Magisterstudierende) (6 SWS) (12 cr) (9 LP) (max. 32 Teiln.); Mo, Di, Do 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
 
(14 460)
SK -
Türkisch I für Turkologiestudierende (Nur für BA-Studierende, Geschichte und Kultur des Vorderen Orients) (6 SWS) (9 LP) (max. 25 Teiln.); Mo, Mi, Do 8.00-10.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Pervin Tongay
Dieser Sprachkurs richtet sich an Anfänger ohne Vorkenntnisse, die den Schwerpunktbereich Turkologie gewählt haben. Qualifikationsziel ist die Beherrschung der vier Grundfertigkeiten auf dem Niveau A 1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.
Teilnahmevorraussetzung: Anmeldung.
Regelmäßige Anwesenheit, Mitarbeit und Anfertigung von Hausaufgaben, Tests während des Semesters sowie eine Klausur zum Semesterabschluss sind für alle Teilnehmer verbindlich.
 
(14 461)
S -
Grundlagen der türkischen Grammatik I (2 SWS); Voraussetzung: gute Türkischkenntnisse; S+Ü = 4 cr; S+Ü = 6 LP Mo 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (22.10.) Pervin Tongay-Villasenor
Das Modul richtet sich an Studierende mit muttersprachlichen bzw. fortgeschrittenen Türkischkenntnissen und vermittelt im ersten Teil unter Verwendung der gängigen Grammatiken und Nachschlagewerke die Grundlagen der türkischen Phonologie und Morphologie. Anhand authentischer Texte werden jeweils begleitend die vermittelten Kenntnisse überprüft und vertieft.
In der begleitenden Übung sollen die für das Studium relevanten Übersetzungsfertigkeiten trainiert und der Wortschatz insbesondere für die türkische Schriftsprache erweitert werden.
Regelmäßige Teilnahme und eine Klausur sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
 
(14 461a)
Ü -
Grundlagen der türkischen Grammatik I (2 SWS); Voraussetzung: gute Türkischkenntnisse; S+Ü = 4 cr; S+Ü = 6 LP Mi 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (24.10.) Pervin Tongay-Villasenor
Kommentar s. Seminar 14 461.

Modul - Geschichte und Gesellschaft I (je nach Schwerpunktbereich: Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Semitistik, Turkologie)

(14 250)
V -
Einführung in die Geschichte und Gesellschaft des modernen Vorderen Orients (ca. 1500-2000) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b (Hörsaal) (15.10.) Ulrike Freitag
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die vorderorientalische Geschichte seit der Expansion des Osmanischen Reichs im Vorderen Orient und bis in die Gegenwart. Sie führt in wichtige politische, soziale und kulturelle Entwicklungen ein und zeigt Zäsuren ebenso wie Kontinuitäten der jüngeren Geschichte auf.
Zur Einführung werden empfohlen: Krämer, Geschichte des Islam, München 2005, Kap. 7-8; James Gelvin, The Modern Middle East, Oxford 2005; Marshall Hodgson, The Venture of Islam, Bd. III, Chicago, London 1974
 
(14 301)
S/BA -
Die Araber und ihre semitische Umwelt (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Hans-Peter Pökel,
Frank Weigelt
Das Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte des Vorderen Orients. Zunächst werden anhand von exemplarischen Beispielen Ausschnitte aus des Geschichte des Alten Orients dargestellt, in der zweiten Hälfte des Semesters werden Grundlagen zu Geschichte und Kultur der Araber erarbeitet. Auch wichtige kulturhistorische und religiöse Entwicklungen werden zur Sprache kommen. Die Teilnehmenden sollen dabei grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernen: Literatursuche, Auswertung der Literatur, Halten eines Referates, Verfassen einer Hausarbeit.
Literatur: Hrouda, Barthel: Mesopotamien. Die antiken Kulturen zwischen Euphrat und Tigris. München 42005. Hourani, Albert: Geschichte der arabischen Völker. Frankfurt 1991. Haarmann, Ulrich: Geschichte der arabischen Welt. München 1987. (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 24).
 
(14 400)
S -
Geschichte und Kultur der Iraner: Einführung in die Iranistik I (Schwerpunkt: Iranistik, auch für Magisterstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Götz König
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets/Studienschwerpunkts Iranistik. Neben einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben der Iranistik stehen die politische, soziale und religiöse Entwicklung Irans im Zentrum des Seminars.
 
(14 251)
S -
Auf dem Weg in die Moderne: Ägypten, 1750-1950 (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (19.10.) Johann Büssow
Am Beispiel Ägyptens lassen sich zahlreiche Entwicklungen studieren, die den gesamten modernen Vorderen Orient geprägt haben. Das Seminar greift aktuelle Debatten um Moderne und Modernisierung auf und möchte zu einer multiperspektivischen Betrachtung der Geschichte anregen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.
Teilnehmerbeschränkung; Anmeldung mit Referatsvorschlag unter jbuessow@gmx.de.
Pflichtlektüre zur Einführung: Gudrun Krämer, Geschichte des Islam, München 2006, Kap. 7 und 8.
 
(14 252)
S -
Religion und Politik in muslimischen Gesellschaften des Vorderen Orients (Frühe Neuzeit) (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Axel Havemann
Das Seminar ist eine Ergänzung zu der Vorlesung "Geschichte und Gesellschaft des Vorderen Orients II" im Rahmen des B.A.-Studiengangs. Es behandelt grundlegende religiöse und gesellschaftspolitische Aspekte in vorderorientalischen Großreichen, dem Osmanischen Reich und dem Safawidenreich, zwischen 1500 und 1800. Schwerpunkte sind u. a. Aufbau, Struktur und Funktionen der staatlichen Ordnungen, Stellung und Bedeutung der muslimischen und nichtmuslimischen Untertanen, Staatsgewalt und (sunnitische bzw. schiitische) Rechtsgelehrte, Rolle der mystischen Ordensgemeinschaften. Von den Teilnehmern werden Referate und Essays zu ausgewählten Themenbereichen erwartet.
 
(14 450)
S -
Kultur und Gesellschaft: Vom Osmanischen Reich zur Republik Türkei (Schwerpunktbereich: Turkologie, bzw. 30-LP-Modulangebot) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Claus Schönig
Studierende im Bacherlorstudiengang "Geschichte und Kultur des Vorderen Orients" mit Türkisch als erster Sprache erhalten eine Einführung in die wichtigsten Fragestellungen und Arbeitsmittel dieses Schwerpunkts am Beispiel des Osmanischen Reiches. Darüberhinaus ist die Relevanz der zu erwerbenden Kenntnisse für zeitgeschichtliche Fragestellungen am Beispiel der Türkei Gegenstand des Proseminars. Methodische Grundlagen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens werden ebenfalls behandelt.
Voraussetzungen: Belegung des Sprachkurses Türkisch I; Referat mit schriftlicher Ausarbeitung; Klausur.

Magisterstudiengänge

Islamwissenschaft

Grundstudium

14 266
PS -
Einführung in Koran und Koranwissenschaften (3 SWS) (4/8 cr); Mi 8.00-10.30 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Sabine Schmidtke
Im Rahmen des PS werden die folgenden Fragen im Vordergrund stehen: Textgeschichte und Struktur des Koran, Chronologie der Offenbarung, die Konzepte Abrogation bzw. mehrdeutige und eindeutige Verse, theologisch relevante Fragestellungen (Erschaffenheit vs. Unerschaffenheit des Korans, Wundercharakter), sprachliche und literarische Merkmale des Korans sowie die Frage der Übersetzbarkeit. Ferner sollen die einzelnen Teildisziplinen der sogenannten Koranwissenschaften behandelt werden. Das PS ist besonders auf das Abfassen der Zwischenprüfungsarbeit angelegt.
Teilnahmevoraussetzungen sind regelmäßige aktive Teilnahme, mündliches Referat, schriftliche Hausarbeit (benoteter Zwischenprüfungsarbeitsschein) bzw. regelmäßige Teilnahme und mündliches Referat (unbenoteter Teilnahmeschein). Zur Einführung empfohlen: Michael Cook: Der Koran. Eine kurze Einführung. Stuttgart: Reclam, 2000.
 
Veranstaltung entfällt!
14 267
PS -
Orientalismus (2 SWS) (4/8 LP); Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (18.10.) Katrin Simon
Benotete Scheine können nach Absprache in Ausnahmefällen erworben werden.
 
14 268
PS -
Osmanische Stadtgeschichte zu Großsyrien (Bilād aš-Šām) im 18. und 19. Jh.: Neue Forschungsansätze zu städtischer Gesellschaft und sozialem Wandel (4/8 cr); Block 23.11.-25.11. sowie 1.12.-2.12., s. A. - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (23.11.) Christian Saßmannshausen
Durch die Erschließung neuer Quellen und die Einbeziehung sozial- und kulturhistorischer Ansätze hat die Forschung zur osmanischen Stadtgeschichte in den vergangenen Jahren erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht, die traditionelle Perspektiven auf städtische Gesellschaften herausgefordert bzw. völlig neue Sichtweisen etabliert haben. Ziel der Veranstaltung ist es, einerseits den Wandel städtischer Gesellschaften in Großsyrien (Bilād aš-Šām) im 18. und 19. Jh. zu analysieren und andererseits diese neueren Forschungsdebatten nachzuvollziehen und den TeilnehmerInnen einen Überblick über die einschlägigen Quellen zu vermitteln. Es soll dabei der Frage nachgegangen werden, wie soziale Ordnung und der Wandel städtischer Gesellschaft mit Hilfe dieser neuen Ansätze und Quellen beschrieben und erforscht werden können.
Literatur zur Vorbereitung: Quataert, Donald: The Ottoman Empire, 1700-1922, Cambridge, New York 2000; Eldem, Edhem / Goffman, Daniel / Masters, Bruce (Hrsg.): The Ottoman City between East and West. Aleppo, Izmir, and Istanbul, Cambridge 1999
Voraussetzung zur Teilnahme: Gute Englischkenntnisse.
Benotete Scheine können nach Absprache in Ausnahmefällen erworben werden.
Verbindliche Anmeldung bis Semesterbeginn: c.sassmannshausen@gmx.net
 
14 269
PS -
Islamisierung der Gesellschaft: Erscheinungsformen und Trägergruppen (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Sebastian Elsässer
An der Islamisierung verschiedenster Bereiche der zeitgenössischen muslimischen Gesellschaften ist eine unübersehbare Vielzahl von Akteuren und Gruppen beteiligt, deren Handlungen von unterschiedlichen Motivationen und Zielsetzungen getragen werden. Die bekannten Bewegungen des politischen Islams sind nur ein Aspekt des vielfältigen "islamischen Spektrums", das muslimische Gesellschaften immer stärker prägt. Das Seminar verfolgt das Phänomen der Islamisierung in unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen (Wirtschaft, Gesundheit und Bildung, soziale Netzwerke, politische Öffentlichkeit, Recht) am Beispiel einiger muslimischer Länder (Ägypten, Türkei, Indonesien) und setzt sich mit den aktuellen sozialwissenschaftlichen Erklärungsansätzen für das Phänomen auseinander.
Benotete Scheine können nach Absprache in Ausnahmefällen erworben werden.
Anmeldung bis zum 15.10. unter sebastian.elsaesser@gmx.net.

Grund- und Hauptstudium

14 265
V -
Konzepte transnationaler Geschichtsschreibung (2 SWS) (2 cr); Mi 8.30-10.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (17.10.) Margrit Pernau
Das, was wir heute als moderne Geschichtsschreibung bezeichnen, entstand im 19. Jhd.im Zusammenhang mit der Herausbildung der Nationen und trug wesentlich zu diesem Prozess bei. Die transnationale Geschichtsschreibung, die seit etwa 15 Jahren ihren Siegeszug angetreten hat, stellt demgegenüber in Frage, ob sich die Geschichte einer Nation aus sich selbst heraus erklären lässt, und ob nicht vielmehr weite Teile jeder Geschichte nur als Ergebnis von Beziehungen und Verflechtungen erklärt werden können. Die Vorlesung stellt die wichtigsten Konzepte der transnationalen Geschichtsschreibung vor. Neben der europäischen Geschichte wird dabei ein besonderes Gewicht auf die Verflechtung zwischen den Metropolen und den Kolonien (New Imperial History) sowie die Süd-Süd-Verflechtungen gelegt.
Literatur: Jürgen Osterhammel: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001; Sebastian Conrad, Shalini Randeria (Hg.): Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt a.M., 2002; Michael Werner, Benedicte Zimmermann: Vergleich, Transfer, Verflechtung. Der Ansatz der Histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen, in: GG 28 (2002), S. 607-38; Ulrike Freitag, Achim von Oppen: Translokalität als ein Zugang zur Geschichte globaler Verflechtungen, einsehbar: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/2005-06-001.pdf
 
14 258
Ü -
Arabischer Lektüre- und Konversationskurs “Gesellschaftliche Debatten um Familienrechtsreformen – das Recht der Frau auf Scheidung” (2 SWS) (Englisch/Arabisch); Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Gamal Abdelnasser
Der Kurs möchte aktuelle Diskussionen um Reformen des Familienrechts in arabischen Staaten beleuchten, die Frauen ein Recht auf gerichtliche Scheidung verschaffen sollen. Im Mittelpunkt soll dabei die ägyptische Familienrechtsreform von 2000 stehen. Arabische Zeitungsartikel, Parlamentsreden, Gesetzesvorlagen, Karikaturen, Fernseh- und Filmbeiträge usw. sollen den Teilnehmern einen Zugang zum Thema verschaffen, sie mit unterschiedlichen Ebenen des schriftlichen und mündlichen Ausdrucks vertraut machen und als Einstieg in die arabische Konversation dienen. Sprachkenntnisse auf dem Niveau von Arabisch IV werden ebenso vorausgesetzt wie die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme. Unterrichtssprachen sind Englisch und Arabisch.

Sprachkurse

14 275
Ü -
Türkische Lektüre für Fortgeschrittene (Nur für Studierende der Islamwissenschaft und Turkologie der FU! Keine Gasthörer, Hörer anderer Fachbereiche oder anderer Hochschulen!) (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Elif Dilmaç
Der Lektürekurs richtet sich an bereits fortgeschrittene Studierende, die mit der Grammatik des Türkischen vertraut sind. Es handelt sich um einen mündlichen Übersetzungskurs, der von Studierenden der Islamwissenschaft als Prüfungsvorbereitung genutzt werden kann, da der Schwierigkeitsgrad der Lektüre dem Niveau der Prüfungsanforderungen der MA-Abschlussprüfung im Hauptfach entspricht. Neben dem Ausbau des Vokabulars soll das „spontane“ Übersetzen, d.h. das schnelle Erfassen der Satzstruktur geübt werden.
Die zu lesende Lektüre wird sich thematisch nach den Interessen der Teilnehmer richten, es sollen aber verschiedene Textgattungen bearbeitet werden.
Es handelt sich um ein fakultatives Angebot; ein benoteter Schein kann nicht erworben werden. Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie Vor- und Nachbereitung sind verbindlich.
Hinweis für Bachelorstudierende: Dieser Kurs kann Ihnen nicht im Rahmen Ihres Studiums angerechnet werden. Sie können dennoch teilnehmen, sofern Sie als Fachrichtung Islamwissenschaft oder Turkologie gewählt haben.
Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung 10. – 17. Oktober per Mail: dilmac@zedat.fu-berlin.de
 
14 276
Ü -
Türkische Konversation (2 SWS); Di 10.30-12.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (16.10.) Elif Dilmaç
Diese Übung stellt ein fakultatives Zusatzangebot zu Türkisch III dar und richtet sich an Studierende, die Türkisch II im Sommersemester 2007 erfolgreich abgeschlossen haben oder einen Nachweis entsprechender Kenntnisse bringen können (insg. 12 SWS Unterricht). Auf der Grundlage bereits bekannter Grammatik sowie des Grundvokabulars soll die mündliche Interaktion in verschiedenen Alltagssituationen geübt und ausgebaut werden. Die Themen werden sich nach den Bedürfnissen und Interessen der Teilnehmer richten.
Gasthörer, Studierende anderer Hochschulen oder anderer Fächer sind ausgeschlossen! Teilnehmen kann, wer Islamwissenschaft oder Turkologie studiert (BA oder Magister). Eine gesonderte Anmeldung ist nicht erforderlich.
Leistungspunkte oder ein benoteter Schein können nicht erworben werden. Ein Teilnahmeschein kann nur bei regelmäßiger Anwesenheit und aktiver Beteiligung ausgestellt werden.

Hauptstudium

14 270
HS -
Samaw'al al-Maghribi's Ifham al-yahud and sein Nachhall in der muslimischen und juedischen Welt (2 SWS) (16/20 cr) (max. 35 Teiln.); Di 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Sabine Schmidtke
Im Mittelpunkt dieses HS steht die bekannte Polemik gegen das Judentum des Konvertiten des 12. Jhdts. Samaw’al al-Maghibi, Ifham al-yahud. Zum einen wird es darum gehen, den Text selbst in seinen Aussagen und seiner Struktur zu analysieren, zum anderen soll die spätere Rezeptionsgeschichte untersucht werden. Späteren muslimischen Autoren diente der Text als wichtiges Quellenmaterial, während bislang mindestens zwei jüdische Reaktionen darauf bekannt sind. Die Lektüre der einschlägigen arabischen Texte wird ein wichtiger Bestandteil des HS sein, Teilnahmevoraussetzungen sind daher gute Arabischkenntnisse.
Teilnahmevoraussetzungen sind regelmäßige aktive Teilnahme, mündliches Referat, schriftliche Hausarbeit (benoteter Schein) bzw. regelmäßige Teilnahme und mündliches Referat (unbenoteter Schein).
Zur Einführung empfohlen: Samaw’al al-Maghribi: Silencing the Jews. Hg. und übers. Moshe Perlmann. New York 1964; Samaw’al al-Maghribi’s (d. 570/1175) Ifham al-Yahud. The Early Recension. Eds. Ibrahim Marazka, Reza Pourjavady, Sabine Schmidtke. Wiesbaden 2006; Bruno Chiesa &Sabine Schmidtke: “The Jewish Reception of Samaw’al al-Maghribi’s (d. 570/1175) Ifham al-yahud. Some Evidence from the Firkovitch Collection I.” Jerusalem Studies in Arabic and Islam 31 (2006)
Voranmeldung an islamwi@zedat.fu-berlin.de bis 15.10.
 
14 271
HS -
Militär und Gesellschaft (2 SWS) (16/20 cr) (max. 35 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Elke Hartmann
Das Verhältnis von Militär und Zivilgesellschaft oder auch einfach Militär und Zivilbevölkerung wird in vielen Gesellschaften des Vorderen Orients anhaltend heftig debattiert - auch vor dem Hintergrund von Putschen und Militärregimen in vielen Ländern der Region. Das Seminar wird indessen früher einsetzen und zunächst historische Beispiele militärischer Regierungen betrachten. Die enge Verflechtung von Militär und Verwaltung im Osmanischen Reich werden ebenso Thema sein wie die Politisierung des Militärs im 20. Jahrhundert und die Ausbildung neuer militärischer Eliten, die später die Politik der Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches so maßgeblich bestimmten. Außerdem sollen Problemfelder im Zusammenhang mit der Durchsetzung eines staatlichen Gewaltmonopols und der Einführung der Wehrpflicht diskutiert werden.
Anmeldung bitte an ehartmann@gmx.com bis 15.10.
 
14 272
HS -
Religion im Schulwesen des Nahen Ostens (20./21. Jh.) (2 SWS) (16/20 cr) (max. 35 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (16.10.) Johanna Pink
Das Seminar soll der Frage nachgehen, welche Rolle religiöse Inhalte, Traditionen und Symbole im Schulwesen nahöstlicher Staaten seit der Spätphase des Osmanischen Reiches gespielt haben und heute spielen. Es geht der Rolle des Islams und des Christentums in Lehrbüchern, bei der Vermittlung von Werten und der Bildung von Geschlechterrollen nach; darüber hinaus fragt es, welche ideologischen Prägungen und staatlichen Interessen das Bild des Islams im Schulwesen beeinflussen. Dabei betrachtet es sowohl "säkulare" als auch islamische staatliche Schulen sowie muslimische Privatschulen in der Türkei, im Iran und der arabischen Welt.
Französischkenntnisse sind unabdingbare Teilnahmevoraussetzung.
Anmeldung per e-mail an jpink@zedat.fu-berlin.de bis zum 15.10.
 
14 273
HS -
Andalusische Mystik und Rationelle Begründung der Offenbarung (16/20 SWS) (max. 35 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (18.10.) Mohammed Nekroumi
Im Gegensatz zu den Philosophen Andalusiens der spätklassischen Epoche (11.-13. Jh.), die die rationale Begründung der Schari’a zur Grundmaxime ihres theologischen Denkens gemacht hatten, betonten die zeitgenössischen andalusischen Mystiker die Rolle der individuellen Gotteserfahrung bei der Suche nach dem impliziten Sinn der göttlichen Offenbarung. Bemerkenswert in der andalusischen Mystik war jedoch ihr Rückgriff auf die Abwägung zwischen Vernunft und Glaube, um die Argumente des reinen Rationalismus zu entkräften. Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, anhand der Analyse zweier Quellentexte von Ibn Hazem (st. 456/1064) und Ibn Arabî (st. 838/1240), die methodischen und theoretischen Besonderheiten der andalusischen Mystik nachzuzeichnen.
Teilnahmevoraussetzungen: gute Arabischkenntnisse sowie aktive Mitwirkung bei der Erarbeitung der Themen. Das Arbeitsmaterial wird ab der ersten Semesterwoche in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
 
Veranstaltung entfällt!
14 274
HS -
Religiöse Autorität im zeitgenössischen schiitischen Islam (16/20 cr) (max. 35 Teiln.); Block, s. A. - s. A. (s. A.) Annabelle Böttcher
Am Beispiel des Werdegangs und des Schaffens des libanesischen Ayatollahs Muhammad Husain Fadlallah werden in diesem Hauptseminar zentrale Elemente einer schiitischen Gelehrtenbiographie herausgearbeitet. Behandelt werden u.a. schiitische Lehrtradition, Gelehrtenhierarchie u. Gelehrtennetzwerke, sowie schiitische Rechtsauslegung.
Anmeldung an islamwi@zedat.fu-berlin.de bis 15.10.
 
14 278
C -
Colloquium für Doktorand/inn/en (1 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Ulrike Freitag
In dem Colloquium erhalten Doktorand(inn)en Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen und zu diskutieren.
 
Der Unterricht am 25.10. fällt aus und wird nachgeholt.
(14 488)
S -
Islamische Ikonographie (Das Seminar wendet sich in erster Linie an Studierende im Hauptstudium.
Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates (mit Bildmaterial), das später schriftlich auszuarbeiten ist.)
(2 SWS); (mit Referat und Hausarbeit 10 cr) Do 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
(18.10.) Sibylle Gottlöber
Das Seminar gibt zunächst eine Einführung in die islamische Ikonographie und die zugehörige Forschungsliteratur, und wendet sich dann der Epoche der Seldschuken (11. – 13. Jh.) zu.
Als Ausgangspunkt dient die kürzlich posthum erschienene Arbeit von Estelle Whelan (2006): The Public Image: Political Iconography in Medieval Mesopotamia, London. Weitere Lit. (z.T. auch als Einführung in die Thematik): O'Kane, Bernard (2005): The iconography of Islamic art, studies in honour of Robert Hillenbrand. Edinburgh. Hillenbrand, Robert (2005): Image and meaning in Islamic art, London.

Arabistik

Grundstudium

Diese Pflichtveranstaltung im Magisterstudiengang wird in diesem Semester zum letzten Mal angeboten!
14 307
Ü -
Einführung in die arabische Geschichte IV: Zeit der Abbasiden (2 SWS); Fr 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (19.10.) Klaus Klier
Mit der Veranstaltung wird der viersemestrige Zyklus der Einführung abgeschlossen. Der Besuch der früheren Abschnitte ist zwar erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Die Veranstaltung umfasst den Zeitraum zwischen 750 AD (sog. abbasidische Revolution) bis 1258 (Zerstörung von Bagdad durch die Mongolen). Der erste Teil des Semesters ist den großen Kalifen von al-Mansur bis zu al-Ma'mun gewidmet, d.h. der "goldenen" Zeit der Abbasiden. Im zweiten Teil wir der allmähliche Zerfall des Staates und das Aufkommen lokaler Dynastien behandelt.
Literatur zur Einführung: Ulrich Haarmann (Hg.): Geschichte der arabischen Welt, München 1991

Grund- und Hauptstudium

14 308
HS/PS -
Utopien in der arabischen Literatur (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (25.10.) Angelika Neuwirth
Die nahöstlichen Literaturen haben nicht nur – mit nachhaltiger Wirkung auf die Weltliteratur - Räume ästhetisch erfahrbar gemacht, sie haben auch eine Fülle von 'U-topien' in die Weltliteratur eingebracht: Paradies und Hölle als Aufenthaltsorte, die Sphären als Itinerar-Szenario inspirierter Personen gehören zu den in der klassisch-arabischen religiösen und profanen Literatur, aber auch in anderen Literaturen gestalteten Utopien. Imaginierte Landschaften mit wunderbaren Attributen finden sich darüberhinaus in der umfangreichen, Reisen und Migrationen thematisierenden Volksliteratur. Die in der Vormoderne entdeckten Utopien haben eine lebendige Rezeption in der Moderne erfahren, der es sich lohnt nachzugehen.
 
14 309
HS/PS -
Klassische Maqamenliteratur (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (25.10.) Angelika Neuwirth
Die Maqama ist eine Gattung mit Erfolgsgeschichte. Von einem iranisch geprägten Literaten in die arabische Literatur eingeführt, wurde sie durch das Werk Abu Muhammad al-Qasim al-Hariris (st.1122) zu einer ‚Leitgattung’, die sich nicht nur innerhalb der arabischen Literatur bis in die Moderne hinein, sondern auch in der syrischen, persischen und hebräischen Literatur weiterentwickelte. Die vormoderne Maqama als eine der in der klassischen Literatur seltenen fiktiven Prosa-Gattungen mit stark ausgeprägten subversiven Zügen. Sie ist eine mentalitätsgeschichtlich wichtige Quelle für die ästhetische Erfahrung außerhalb der von den islamischen Normen gesetzten Grenzen.
 
14 310
HS -
"Das Halsband der Taube" (Tawq al-hamama) von Ibn Hazm (st. 1064) aus Cordoba, ein Traktat zur arabischen Liebestheorie (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (25.10.) Renate Jacobi
Ibn Hazms Schrift "Das Halsband der Taube" gilt als eine wichtige Quelle für die Theorie der profanen Liebe im Islam und wird in die Diskussion über den arabischen Einfluss auf die Troubadourlyrik einbezogen. Zugleich ist es eines der originellsten Werke der arabischen Literatur des Mittelalters. Es trägt autobiografische Züge und ist ein Zeugnis für die Kultur und Gesellschaft des islamischen Spanien zur Zeit des Autors.
 
14 311
Ü -
Zwischen Faktum und Fiktion. Autobiographisches Schreiben in der modernen arabischen Literatur (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (23.10.) Barbara Winckler
Autobiographisches Schreiben bewegt sich per definitionem im Spannungsfeld zwischen Realität und Fiktion. Die Möglichkeit, die Vergangenheit ‚wahrheitsgemäß’ aufzuschreiben, ist nicht erst seit Anbruch der Postmoderne immer wieder in Zweifel gezogen worden. Das Spektrum autobiographischer Texte reicht von solchen, die zumindest anstreben, die ‚Realität abzubilden’ bis hin zu expliziten Fiktionen, etwa in Form von Romanen.
Neben der Frage von Faktum/Fiktion sollen unterschiedliche Aspekte (Anfänge und Vorläufer der modernen Autobiographie, Autobiographie als Bildungsroman im Spannungsfeld von Orient und Okzident, Autobiographie als Akt der (Selbst-)Ermächtigung, Autobiographie und Dichtung, Kindheitsautobiographie, Autobiographie als Stadtbiographie, Autobiographie als (Fremd-)Biographie, Individualität und Kollektivität, Autobiographie und Historiographie im postkolonialen Kontext, Autobiographie als Beichte) anhand einer Auswahl von Texten – von Faris ash-Shidyaq (1855) über Taha Husain (1929) und Assia Djebar (1985) bis Hasan Dawud (2005) – behandelt werden.
Damit bietet die Übung gleichzeitig – exemplarisch einen Einblick in die Geschichte der modernen arabischen Literatur.
Einführende Literatur: Writing the Self. Autobiographical Writing in Modern Arabic Literature, hg. v. Robin Ostle/ Ed de Moor/ Stefan Wild, London 1998. Susanne Enderwitz: “Gibt es eine arabische Autobiographie?”, in: Understanding Near Eastern Literatures. A Spectrum of Interdisciplinary Approaches, hg. v. Verena Klemm/ Beatrice Gruendler, Wiesbaden 2000, S. 189-201.
 
14 312
Ü -
Das Bild des Islam in der frühen arabischen Dichtung (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (22.10.) Gottfried Müller
Absicht der Lehrveranstaltung ist es, die Entstehung und Ausbreitung des Islam unter den Arabern der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts im Spiegel der Dichtung jener Zeit zu untersuchen und aus Form und Inhalt der arabischen Dichtung zur Zeit des Propheten Muhammad und der beiden ersten Kalifen darzustellen, in welcher Weise und wie weit der Islam auf die Vorstellungswelt, die Denkweise und das Handeln der Bevölkerung Arabiens Einfluss genommen hat.
 
14 313
Ü -
Die Palme im Westen II: Die Historiographie in Al-Andalus (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (26.10.) Isabel Toral-Niehoff
Ausgehend von der historiographischen Literatur in Al-Andalus sollen Fragen nach der Gattungsspezifik dieses Genres in dieser Region behandelt werden. Gab es Unterschiede zu der Geschichtschreibung im Orient? Inwiefern und über welche Kanäle wirkten Einflüsse von dort? Im Zentrum stehen die Quellen von der Eroberungszeit bis zum Kalifat von Córdoba. Grundsätzlich sollen auch Fragen nachdem Verhältnis zwischen historischer Wirklichkeit und deren Darstellung diskutiert werden: Was wird erzählt, was und wer wird ausgeblendet und wie wird es erzählt? Spanischkenntnisse sind erwünscht.
Literatur: A.A. Duri: The Rise of Historical Writing among the Arabs, hg. und übers. v. L. Conrad, Princeton 1983; M. Makki: Ensayo sobre las aportaciones orientales a la Espana musulmana, Madrid 1968; Ahbar Magmu'a fi fath al-Andalus, hg. v. E. Lafuente Alcántara, Madrid 1867, Nachdr. Bagdad 1963; Ibn Hayyan: al-Muqtabis, hg. v. M. Makki, Cairo 1954 und versch.; Abdul-Wahid Dhanun Taha: The Muslim Conquest and Settlement of North Africa and Spain, London 1990.
 
14 314
Ü -
Ärzte in biographischen Lexika des 13. Jahrhunderts: Lektüre arabischer Texte. Teil II (Teilnehmer: Studierende der Arabistik, Semitistik und Islamwissenschaft im Hauptstudium) (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (26.10.) Gerhard Wedel
Ärzte unterschiedlicher ethnischer Herkunft und religiöser Zugehörigkeit spielten im islamischen Kulturkreis eine außerordentliche Rolle. Daher wurden ihre Biografien in die arabischen biografischen Lexika von Ibn Khallikan und Yaqut al-Hamawi aufgenommen, die ansonsten Personen islamischem Glaubens vorbehalten waren. Insbesondere im 13. Jh. verfassten jedoch Autoren wie Ibn Abi Usaibi'a und Ibn al-Qifti Speziallexika zu Ärzten.
In der Übung werden Biografien von Ärzten gelesen, verglichen und analysiert.
Bemerkung: Fortsetzung vom Sommersemester 2007. Auch für Neueinsteiger geeignet.
 
Veranstaltung entfällt!
14 315
Ü -
Lektüreseminar: As-Suhrawardi, Hikmat al-ishraq (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (23.10.) Nicolai Sinai
Suhrawardî, geboren im Iran und aufgrund einer Hofintrige mit 38 Jahren in Aleppo hingerichtet, markiert einen zentralen Wendepunkt der islamischen Geistes- und Religionsgeschichte, weil er die bereits bei Avicenna (st. 1037) und Ibn Tufail (st. 1185) angedachte Option einer Statussicherung der als unislamisch angefeindeten Philosophie durch eine Allianz mit der Mystik zu einem eigenständigen Systementwurf ausbaut, nämlich der "Philosophie der Erleuchtung" (hikmat al-ishrâq). Dabei präsentiert Suhrawardî seine Philosophie als überlegene Alternative zum neuplatonisch geprägten Aristotelismus seiner Vorgänger, der seine mustergültige Gestalt in den Schriften Avicennas erhalten hatte: Der aristotelischen Erkenntnistheorie setzt Suhrawardî seinen Begriff eines "Wissens durch Gegenwart" (‘ilm hudûrî) und dem Stoff-Form-Dualismus der aristotelischen Metaphysik die irreduzible Einheit des Einzeldings entgegen.
Das Seminar ist der Lektüre von Suhrawardîs zentraler Schrift „Hikmat al-ishrâq“ gewidmet, die seit 1999 in einer zweisprachigen Edition (arabisch-englisch) von John Walbridge und Hossein Ziai vorliegt. Ggf. wird auch al-Ghazâlîs Kompendium der avicennischen Philosophie herangezogen, um einen Einblick in das von Suhrawardî angegriffenen System Avicennas zu gewinnen. Die jeweiligen Textabschnitte sollen anhand der englischen Übersetzung zu Hause vorbereitet werden; jeweils ein Teilnehmer wird den betreffenden Abschnitt dann kurz (15 Minuten) zusammenfassen und sprachliche und inhaltliche Fragen für die Seminardiskussion aufwerfen.
Teilnahmevoraussetzungen sind grundlegende Kenntnisse des klassischen Arabisch und die Bereitschaft zur eigenständigen Lektüre der Texte und zur Übernahme eines Kurzreferats.
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
14 316
Ü -
Statik und Dynamik der gender role in der palästinensischen Literatur (1 SWS); Mo 16.00-18.00, 14-tägl. - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (22.10.) Angelika Rahmer
Anhand ausgesuchter Textbeispiele namhafter Autoren (Mahmud Darwish, Ghassan Kanafani, Elias Khoury, Emile Habibi, Sahar Khalifa u.a.) sollen die Geschlechterbeziehungen vor dem Hintergrund von Vertreibung, Exil und dem Wunsch nach Rückkehr beschrieben werden.
 
ACHTUNG! Terminänderung
14 317
Ü -
Das Bild der Frau im arabischen Kino (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (22.10.) A. Hakim El-Hachoumi
Als Opfer eines grausamen Schicksals oder "böser" Männer, als femme fatale, erotisch oder als selbstbewusste und emanzipierte Frau, die sich über die Moral ihrer Gesellschaft hinwegsetzt - so stand die Frau im Mittelpunkt fast aller arabischen Filme. Inwiefern hat das arabische Kino die Situation der Frau, ihre Malaise, ihre Sexualität, ihre Freiheit etc., getroffen? Und inwieweit hat das Kino dazu beigetragen, eine Identität der Frau in der Gesellschaft zu schaffen?
 
Veranstaltung entfällt!
14 318
Ü -
Verfassen offizieller Schriftstücke (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (22.10.) Moez Khalfaoui
Die Übung richtet sich an Studierende, die bereits über einige Kenntnisse der arabischen Sprache verfügen (mindestens zwei Semester). Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie man offizielle Schriftstücke wie z. B. einen Brief, einen Bericht oder einen Antrag auf Arabisch schreibt. Es werden Muster und Übungen vorgestellt, die den Teilnehmern den Weg zum Schreiben erleichtern sollen.
 
14 319
Ü -
Contemporary Arabic Poetry and Political Dissent (2 SWS) (Englisch); Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (18.10.) Randa Abou-Bakr
This course surveys the poetry of political dissent written in different parts of the Arab world. While this kind of poetry, which is directly and overtly connected with political conditions in the Arab world, tackles a variety of topics, it still exhibits a wide range of approaches and techniques, which are part-and-parcel of the overall scene of contemporary Arabic poetry. An introductory theoretical component concerned with the framework of production of this kind of poetry is integrated with both a survey of current issues in contemporary Arabic poetry and a variety of poetic texts. The reading material combines both Arabic and English texts, in addition to some poetic texts in translation.

Hauptstudium

14 320
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/encolloquium (1 SWS); Di 18.00-20.00, 14-tägl. - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (23.10.) Angelika Neuwirth

Semitistik

14 350
S -
Semitistisches Seminar (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (15.10.) Rainer Voigt
Das Semitistische Seminar spricht in erster Linie fortgeschrittene Studenten an, aber auch Studienanfänger sind willkommen. Im Mittelpunkt stehen Probleme der Semitistik und der Methodik dieses Faches. Andererseits sollen
Überblicke über Teilgebiete der Semitistik wie auch der Semitohamitistik geboten und auch auf diejenigen Sprachen eingegangen werden, die nicht im Rahmen eines regulären Sprachkurses behandelt werden können.
Es wird die neuere semitistische Literatur besprochen. Das Halten von Referaten ist erwünscht.
 
14 365
Ü -
Der arabische Dialekt von Damaskus II (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (22.10.) Juliette Kouriyhe
Der Kurs gibt eine Einführung in Morphologie, Syntax und Lexik des arabischen Dialekts von Damaskus. Dabei sollen auch Kommunikationsübungen nicht zu kurz kommen.
Als Grundlage dient das Lehrbuch Ahlan wa Sahlan. Syrian Colloquial Arabic - A Functional Course von Liddicoat / Lennane / Abdul Rahim, mit dem bereits im vorigen Semester im Tutorium gearbeitet wurde. Es wird ab Seite ... weitergearbeitet. Das Buch kann einschließlich Tonaufnahmen kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden (www.syrianarabic.com).
Voraussetzung sind gute Kenntnisse des Hocharabischen. Da dies der zweite Teil des Kurses ist, sind Grundkenntnisse eines arabischen Dialekts sind Vorteil.
Literatur: Grotzfeld, Heinz: Syrisch-Arabische Grammatik (Dialekt von Damaskus), Wiesbaden 1965. Cowell, Mark W.: A Reference Grammar of Syrian Arabic (based on the dialect of Damascus), Washington D. C. 1964. Diem, Werner: Hochsprache und Dialekt im Arabischen. Untersuchungen zur heutigen arabischen Zweisprachigkeit, Wiesbaden 1974. Fischer, Wolfdietrich (Hrsg.): Handbuch der arabischen Dialekte, Wiesbaden 1980. Bloch, Ariel; Grotzfeld, Heinz: Damaszenisch-Arabische Texte, Wiesbaden 1964. Behnstedt, Peter; Woidich, Manfred: Arabische Dialektgeographie, Brill, Leiden, Boston 2005. Kassab, Jean: Manuel du parler arabe moderne au moyen-orient, Paris 1970.

A. Aramaistik-Neuaramaistik

14 358
Ü/SK -
Syrisch-Aramäisch I (4 SWS); Mi, Fr 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (17.10.) Yousef Kouriyhe
Syrisch ist die wichtigste Sprache des Christlichen Orients. Sie besitzt ein umfangreiches Literaturcorpus und umfasst theologisches und profanwissenschaftliches Schrifttum vom 2. Jh. an bis heute. Der Sprachkurs geht insgesamt über drei Semester und umfasst jeweils 2 Semesterwochenstunden. Ab dem 2. Semester werden einfache, vokalisierte west- und ostsyrische Texte gelesen. Die Teilnahme ist für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend.
Literatur: C. Brockelmann, Syrische Grammatik, Nachdr. Leipzig 1962; Th. Nöldeke, Kurzgefasste syrische Grammatik, Leipzig 1898, Nachdr. Darmstadt 1977.
 
14 359
Ü -
Syrisch-Aramäische Literaturgeschichte II (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (17.10.) Ulrike Rebekka Nieten,
Yousef Kouriyhe
In der Übung sollen Schriften aus verschiedenen Gattungen gelesen werden, die zwischen dem 6.-9. Jh. verfasst wurden. Neben Textbeispielen aus der -nur unvollständig erhaltenen- ältesten syrischen Kirchengeschichte von Johannes von Ephesus (gest. 586) und seinem Werk "Leben der morgenländischen Heiligen", den Kommentaren über das Alte und Neue Testament von Jakob von Edessa (7.Jh.) sollen auch die Schriften des ostsyrischen Mönchtums sowie das Liber Superiorum von Thomas von Marga (9. Jh.) vorgestellt werden.
Literatur: W. Klein (Hg.), Syrische Kirchenväter, Stuttgart 2004. R. Duval, Littérature Syriaque, Nachdr. Amsterdam 1970. W. Wrigt, A Short History of Syriac Literature, Nachdr. Amsterdam 1966. A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur, Bonn 1922.
 
14 363
Ü -
Syrische Lektüre (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (19.10.) Helen Younansardaroud
In diesem Kurs soll neben der ausgewählten Texte der syrischen Literatur aus dem 13./14. Jh. die Grammatik vertieft werden, so dass die Studierenden in der Lage sind auch unvokalisierte Texte zu lesen.

B. Äthiopistik

14 351
Ü -
Amharisch I (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Humboldt-Universität, Invalidenstr., s. A. (18.10.) Rainer Voigt
Der zweisemestrige Sprachkurs, an den sich ein obligatorischer zweisemestriger Lektürekurs anschließt (über 2 Semester), soll in das Amharische, die zweitgrößte semitische Sprache (nach dem Arabischen) und die Amtssprache Äthiopiens, einführen.
Das Amharische gehört nach Schrift, Sprachstruktur und Syntax zu den schwierigeren semitischen Sprachen. Deshalb wird die Bereitschaft zu einer regelmäßigen Mitarbeit vorausgesetzt. Es wird das Lehrbuch von R. Richter (Lehrbuch der amharischen Sprache, Leipzig 1987, Nachdr. Berlin: Langenscheidt) zugrunde gelegt. Die verwendeten Tabellen und Paradigmen stammen aus dem typographisch besser gestalteten Handbuch von W. Leslau (Amharic Textbook, Wiesbaden 1967).
So weit als möglich sollen kurze Abschnitte (am Anfang nicht mehr als Überschriften) aus der Zeitung Addis Zämän gelesen werden. Es wird auch Wert auf die Übersetzung vom Deutschen ins Amharische gelegt.
 
14 353
Ü -
Tigrinisch (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (15.10.) Rainer Voigt,
Freweyni Habtemariam
Das Tigrinische ist die drittgrößte lebende semitische Sprache. In diesem Sprachkurs für Fortgeschrittene sollen Stücke aus der umfangreichen tigrinischen Literatur und Poesie sowie Abschnitte aus der tigrinischen Zeitung Ỏaddas Ertəra gelesen werden. Da im Augenblick kein Anfängerkurs angeboten wird, sind auch Interessenten mit geringen äthiopischen Vorkenntnissen willkommen teilzunehmen.
 
14 354
Ü -
Tigre (1 SWS); Mo 18.00-19.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (15.10.) Rainer Voigt
Das im erythräischen Tiefland gesprochene Tigre ist nach Anzahl der Sprecher die viertgrößte semitische Sprache und – nach dem Amharischen und Tigrinischen – die drittgrößte äthiosemitische Sprache. Sie wurde relativ umfassend von E. Littmann, W. Leslau und S. Raz beschrieben. Es werden verschiedene Texte aus Sammelwerken, einheimischer Literatur und der Bibel (Ketâb qeddus – bâli wa-haddis galad, 1988) gelesen. Es wird außerdem mit einem einheimischen Informanten gearbeitet.
Literatur: Wolf Leslau, Short grammar of Tigré, New Haven 1945 (auch in zwei Artikeln in Journal of the American Oriental Society 65 (1945) erschienen); Enno Littmann / Maria Höfner, Wörterbuch der Tigrê-Sprache, Wiesbaden 1962; Shlomo Raz, Tigre grammar and texts, Malibu 1983.
 
14 355
Ü -
Oromo (1 SWS); Mi 9.00-10.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (17.10.) Rainer Voigt,
Tsehai Mitiku
In diesem Strukturkurs soll das Oromo, früher Galla genannt, behandelt werden. Das Oromo, die größte kuschitische Sprache Ostafrikas, hat in Äthiopien neben dem Amharischen als Staatssprache die größte Verbreitung. Amharisch und Oromo stehen seit Jahrhunderten in engem Kontakt und haben sich gegen-seitig beeinflußt. Die Erforschung des Oromo geht auf das 19. Jh. zurück. Trotz der Anfänge im 19. Jh. (Bibelübersetzung u.a.) erlebt die Literatur erst seit den neunziger Jahren einen großen Aufschwung.
Literatur: C. Griefenow-Mewis / Tamene Bitima: Lehrbuch des Oromo, Köln 1994; Iid.: Oromo Übungsbuch, Köln 1995; Tilahun Gamta: Oromo-English dictionary, Addis Ababa 1989.
 
14 357
Ü -
Amharische Lektüre (1 SWS); Mo 11.00-12.00 - Altensteinstr. 34, Raum 102 (18.10.) Rainer Voigt
In dem einstündigen Lektürekurs sollen wichtige Werke der amharischen Literatur und des amharischen Schrifttums (Geschichtswerke, Verträge, politische Traktate) vorgestellt und in Auszügen gelesen werden.
 
14 362
Ü -
Altäthiopisch I (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (15.10.) Bogdan Burtea
Das Altäthiopische (Ge‘ez) gehört neben dem Koptischen und Syrischen zu den wichtigsten Sprachen des christlichen Orients, die uns nicht nur einheimische Literaturwerke, sondern auch zahlreiche Übersetzungen jüdischen und christlichen Ursprungs überliefert.
Die regelmäßige Morphologie macht die Sprache leicht erlernbar, doch verlangt die Schrift einige Übung. Nach einer kurzen Einführung in die Grammatik soll mit der Lektüre einfacher Bibeltexte begonnen werden.
Literatur: C. Conti Rossini, Grammatica elementare della lingua ethiopica, Rom 1941; E. Littmann, Äthiopisch. Die äthiopische Sprache, in: Handbuch der Orientalistik. I, 3: Semitistik, Leiden-Köln, 1964, S. 350-375; J. Tropper, Altäthiopisch. Grammatik des Ge'ez mit Übungstexten und Glossar, Münster 2002.

C. Hebraistik

Veranstaltung entfällt!
14 360
Ü -
Morphologie und Syntax des Hebräischen II (2 SWS); n. V. - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (n. V.) Ulrike Rebekka Nieten
Diese Übung ist eine Vorbereitung auf die Zwischenprüfung und die Magisterprüfung. Neben der Wiederholung und Intensivierung der Grammatik sollen sowohl das Übersetzen als auch das Bilden von Verbformen und das Vokalisieren einfacher bis mittelschwerer Texte geübt werden. Anhand von Textbeispielen aus verschiedenen Epochen und Gattungen wird die Sprachentwicklung demonstriert werden.
Literatur: H. Bauer / P. Leander, Historische Grammatik der Hebräischen Sprache, Nachdr. Hildesheim 1962. Gesenius/Kautzsch/Bergsträsser, Hebräische Grammatik, Nachdr. Hildesheim 1962. J. Körner, Hebräische Studiengrammatik, Leipzig 1986. M. Pérez Fernández, An Introductory Grammar of Rabbinic Hebrew, Leiden/ Boston/ Köln 1999.
 
14 361
Ü -
Rabbinisches Hebräisch II (1 SWS); Mi 12.00-13.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (15.10.) Frank Weigelt
Neben dem in nachexilischer Zeit nur noch als Schriftsprache verwendeten biblischen Hebräisch entwickelte sich in Palästina ein hebräischer Dialekt, der mit der Entstehung des rabbinischen Judentums große Bedeutung erlangte und als rabbinisches Hebräisch bezeichnet wird.
Ziel des Kurses ist die Erarbeitung von Morphologie, Syntax, Lexik und Phraseologie dieser vom biblischen Hebräisch sehr verschiedenen Sprachform anhand des Lehrbuches von Miguel Pérez Fernández. Die Teilnehmenden sollen sich den Stoff der Lektionen selbst in Arbeitsgruppen erarbeiten, in den Kursstunden werden die Übersetzungen verglichen und Fragen zu den Lektionen erörtert. Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Kenntnisse des biblischen Hebräisch und die Bereitschaft zum eigenständigen Arbeiten. Es wird im Lehrbuch in Lektion 13 weitergearbeitet, Quereinsteiger sollten sich den Stoff der Lektionen 1-12 von Beginn des Kurses erarbeiten.
Literatur: Pérez Fernández, Miguel: An Introductory Grammar of Rabbinic Hebrew, Brill u.a. 1999. Gustaf H. Dalman: Aramäisch-neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch. Göttingen 1938. Stemberger, Günter: Einleitung in Talmud und Midrasch. München 1992.

D. Semitische Inschriftenkunde

14 352
Ü -
Einführung in das Ugaritische (1 SWS); Mi 11.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (17.10.) Rainer Voigt
Das Ugaritische ist die am frühesten bezeugte westsemitische Sprache. Dieser Kurs führt in Sprache und Literatur ein. Die Übung ist offen für Studierende, die über solide Sprachkenntnisse in einer semitischen Sprache verfügen.
Literatur: C.H. Gordon: Ugaritic Textbook, Rom 1965. J. Tropper, Ugaritische Grammatik, Münster 2000; Ders. Ugaritisch – Kurzgefasste Grammatik, Münster 2002. D. Pardee: Bespr. von Tropper 2000, in: Archiv für Orientforschung 50 (2003/04).
 
14 356
Ü -
Nordwest- und südsemitische Inschriftenkunde (1 SWS); n. V. - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (n. V.) Rainer Voigt
Mit über hunderttausend Inschriften stellen die semitischen Inschriftencorpora eine wichtige Quelle für die Sprache und Kultur verschiedener semitischer Völker dar. Es sollen frühnordarabische, phönizische, punische, aramäische (z.B. nabatäische, palmyrenische) und altsüdarabische Inschriften gelesen werden. Dabei werden besonders solche Inschriften berücksichtigt, die im Pergamonmuseum ausgestellt sind bzw. aus dem Magazinbereich zugänglich gemacht werden können. Wenn möglich, werden die Wünsche der Teilnehmer berücksichtigt.
 
14 364
Ü -
Nomadische Lebensart im Licht der frühnordarabischen Epigraphie (1 SWS); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (17.10.) Mohammad Ababneh
Die frühnordarabische Epigraphik zählt zum herausragenden Erbe der Araber in vorislamischer Zeit. Die Mehrzahl dieser frühnordarabischen Epigraphik (Inschriften und Zeichnungen) beschreibt die nomadische Lebensart, indem sie Elemente des täglichen Lebens (insbesondere saisonale Wanderung nach Weide und Wasser etc.) aufnimmt und darstellt. Die unterschiedlichsten Felsdarstellungen schriftlicher und zeichnerischer Gestalt werden in diesem Kurs vorgestellt und erläutert.
Literatur: Dostal, W., 1959: The evolution of Bedouin life, in: L'Antica Societá Beduina, S. 11-34.
Macdonald, M.C.A., 1993: Nomads and the „awræn in the late Hellenistic and Roman periods – A reassessment of the epigraphic evidence, in: Syria 70, 303-413.

Iranistik

Gegenstand der Iranistik sind Sprachen und Schriftzeugnisse, Geschichte und Gesellschaft sowie geistige und materielle Kultur iranischer Völker von der Antike bis zur Gegenwart.
Als philologisch-sprachwissenschaftliche Disziplin erforscht die Iranistik über zwanzig alt-, mittel- und neuiranische Sprachen. Als historische sowie sozial- und kulturwissenschaftliche Disziplin untersucht sie die rund 3000 Jahre umfassende Geschichte, die sozialen Ordnungen, Religionen und Literaturen iranischer Völker von den ersten Schriftzeugnissen bis zur Moderne. Das Forschungsfeld der Iranistik erstreckt sich auf alle Gebiete, die historisch unter iranischem Einfluss standen, in denen iranische Sprachen gesprochen und geschrieben wurden und werden, und in denen Schriftzeugnisse gefunden worden sind.

Die Iranistik bietet neben den regelmäßigen Grundkursen in neupersischer Sprachausbildung und den Einführungskursen Lehrveranstaltungen in folgenden Schwerpunkten an:

A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in vorislamischer Zeit
B. Klassische und moderne neupersische Literatur
C. Sprachen, Geschichte, Kultur und Religionen Irans in islamischer Zeit
D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte
E. Afghanistan

Einige Lehrveranstaltungen sind nicht nach Grund- bzw. Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen entsprechend für beide Phasen des Studiums belegt werden. Die Schwerpunkte können nicht immer in derselben Breite angeboten werden.

Änderungen des Veranstaltungsprogramms werden sowohl durch Aushang im Institut als auch auf der Homepage des Instituts unter http://www.fu-berlin.de/iranistik/ bekannt gegeben.

Hinweis: Aus technischen Gründen können hier keine diakritischen Zeichen benutzt werden, die für eine korrekte wissenschaftliche Umschrift notwendig sind.


Einführungsveranstaltung

(14 400)
S -
Geschichte und Kultur der Iraner: Einführung in die Iranistik I (Schwerpunkt: Iranistik, auch für Magisterstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Götz König
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets/Studienschwerpunkts Iranistik. Neben einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben der Iranistik stehen die politische, soziale und religiöse Entwicklung Irans im Zentrum des Seminars.
 
(14 403)
V -
Literatur und Quellen des Vorderen Orients I (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 33/111 (18.10.) Maria Macuch,
Claus Schönig
Die Vorlesung vermittelt in ihrem ersten Teil im WS einen Überblick über die wichtigsten iranischsprachigen und türkischsprachigen Schriftzeugnisse, Quellengruppen und Literaturen, die die Grundlage für das wissenschaftliche Arbeiten in den Schwerpunktbereichen bilden.
In dem begleitenden Seminar wird der Stoff anhand exemplarischer Beispiele aus einzelnen literarischen Epochen oder Textgattungen aus der Sicht des gewählten Schwerpunktbereichs vertieft. Dabei werden zentrale Forschungsgebiete des jeweiligen Schwerpunktbereichs angesprochen.
 
Achtung Änderung: Beginn: Di 23.10.07
(14 404)
S -
Einführung in iranische Literaturen und Quellen I (Schwerpunkt Iranistik) (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Maria Macuch
Der Kurs beginnt mit einem Überblick über die wichtigsten alt- und mitteliranischen Textzeugnisse, deren Bearbeitung und Auswertung von großer Bedeutung ist für die Rekonstruktion der Geschichte und Kultur Irans in vorislamischer Zeit. Diese Textzeugnisse erstrecken sich über einen Zeitraum von mehr als eintausend Jahren und umfassen neben einer umfangreichen religiösen Literatur auch Texte anderer Gattungen, wie z.B. der historischen Epik, der Jurisprudenz, Weisheitsschriften sowie im geringeren Umfang der schöngeistigen Literatur. Der zweite Teil der Lehrveranstaltung ist der klassischen und modernen persischen Literatur gewidmet. Mit der Annahme der arabischen Schrift setzt im 9. Jh. die Blütezeit der klassischen persischen Literatur ein. Nach einer allgemeinen Einführung in die Besonderheiten der neupersischen Dichtung und Prosa sowie der Periodisierung des Schrifttums nach stilistischen Gesichtspunkten werden die verschiedenen Literaturgattungen und ihre wichtigsten Protagonisten in Augenschein genommen. Das Hauptgewicht wird auf einer Darstellung der wesentlichen Merkmale und Stilmittel der historischen und romantischen Epik, der mystischen und didaktischen Poesie sowie der erzählenden Prosa liegen. Gegen Ende des 19. Jhs. entwickeln sich neue Stilformen und Literaturgenres, die im Verlauf des 20. Jhs. zu zahlreichen Innovationen in Dichtung und Prosa führen, mit denen sich der Kurs im letzten Teil befassen wird.

A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in vorislamischer Zeit

14 408
Ü -
Mittelpersische Lektüre: Texte zum Sozial- und Rechtssystem unter den Sasaniden II (H) (2 SWS) (6 cr); Do 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (18.10.) Maria Macuch
In der Fortsetzung der Übung vom SS 07 sollen relevante Pahlavi-Quellen zu dem Themenkomplex "Sozial- und Rechtssystem der Sasanidenperiode" im Original gelesen und sowohl sprachlich als auch inhaltlich ausgewertet werden. Die Analyse der Texte bietet exemplarisch eine Einführung in die wichtigsten Methoden der wissenschaftlichen Textkritik.
 
14 409
Ü -
Einführung in die Morphologie und Syntax des Pahlavi II (G/H) (2 SWS) (6 cr); Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Iris Colditz
Die Übung setzt den im WS 2007 begonnenen Einführungskurs fort. Nach der Einführung in die Buchpahlavi-Schrift sowie in die Phonologie, Morphologie und Syntax des Mittelpersischen sollen nunmehr anhand der Lektüre einfacher Texte Probleme der Lesung und Übersetzung demonstriert werden. Voraussetzung: Teilnahme an Mittelpersisch I bzw. Grundkenntnisse des Mittelpersischen.
 
14 410
Ü -
Einführung in die parthische Sprache und Literatur der Manichäer II (G/H) (2 SWS) (6 cr); Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (16.10.) Iris Colditz
Die Veranstaltung setzt die Übung vom WS 2006/07 fort. Durch Textlektüre und Übersetzung sollen die bisher erworbenen Kenntnisse des Parthischen vertieft werden. Am Beispiel der manichäisch-parthischen Hymnenzyklen Huyadagmân und Angad Rôshnân sowie der Psalmen des Mani werden morphologische und syntaktische Gesetzmäßigkeiten dieser mitteliranischen Sprache analysiert. Darüber hinaus sind Metrik, Bildersprache und liturgische Funktion der parthischen Hymnen Gegenstand der Untersuchung. Die Übung ist auch für Neueinsteiger mit Kenntnissen des Mittelpersischen geeignet.
 
14 411
PS/HS -
Einführung in das Avestische (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)) (2 SWS) (6/10 cr); Do 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (18.10.) Desmond Durkin-Meisterernst
Die Veranstaltung widmet sich dem Avestischen, der am reichsten bezeugten altiranischen Sprache. Der Schwerpunkt liegt auf der Erfassung des sprachlichen Systems. Bei dessen Analyse werden die Verwandtschaft mit dem Altindischen und die indogermanische Vorgeschichte zu Rate gezogen. Nach einem Überblick über die avestische Literatur werden Ausschnitte aus dem Videvdad, einem jungavestischen Prosatext, gelesen. Die Weiterentwicklung des altiranischen sprachlichen Systems in den konservativen mitteliranischen Sprachen Sakisch und Sogdisch wird auch zu Wort kommen.
Voraussetzungen: Kenntnisse einer oder mehrerer iranischer Sprachen oder des Altindischen wären von Vorteil, sind aber keine Bedingung für die Teilnahme.
Zur Orientierung: R. Schmitt, Die iranischen Sprachen in Geschichte und Gegenwart, Wiesbaden: Reichert 2000.

B. Klassische und moderne neupersische Literatur

Achtung Änderung: Beginn: Di 23.10.07
14 412
S -
Sufismus in der klassischen persischen Literatur (H) (2 SWS) (10 cr); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Maria Macuch
Die mystische Dichtung gehört zu den inhaltlich und sprachlich schwierigsten, doch zugleich interessantesten Produkten der klassischen persischen Literatur, die weit über die Grenzen Irans hinaus weltweit Beachtung gefunden hat. Sie bedient sich einer genauen definierten, in ihrer semantischen Vielfalt jedoch fast unergründlichen Bildersprache und Metaphorik, die zahlreiche Deutungen zuläßt und bis in die vorislamische Vergangenheit Irans zurückreicht. In diesem Seminar soll die unterschiedliche Handhabung bekannter Bilder und Symbole der Sufi-Dichtung in den Werken verschiedener Autoren, wie Sana’i, Attar, Rumi und Hafiz nachgegangen und der Versuch unternommen werden, die Entstehung einiger dieser Bilder nachzuvollziehen. Teilnahmevoraussetzung: gute Persischkenntnisse.
 
14 413
PS/HS -
Iranische Dichtung von der Antike bis zur Moderne (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)) (2 SWS) (6/10 cr); Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (17.10.) Götz König
Der Iran kann auf eine wohl 3000 Jahre umfassende Dichtungstradition zurückblicken, die sich von den 5 Gathas des Zarathustra und den in voriranischer Heldendichtung wurzelnden Yashts über die mitteliranische Sakral-, die lyrische und epische Dichtung teilweise hin zur hochartifiziellen neuiranischen Versdichtung erstreckt, und von der zu fragen ansteht, inwieweit sie in den - ihr zunächst einmal entgegengesetzten - Formen des 20.Jh. fragmenthaft fortlebt. Das Seminar versucht die formalen Prinzipien, die thematischen Schwerpunkte, die soziale Funktion und den ästhetischen Gehalt der iranischen Dichtung über die Zeiten hin nachzuzeichnen.
Sprachkenntnisse in allen drei iranischen Sprachstufen, besonders des Neupersischen wünschenswert.
 
14 414
PS/HS -
Diskurse über iranische Frauen in Literatur, Film und Kunst (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)) (2 SWS) (6/10 cr); Mi 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (17.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Anhand von ausgewählter persischer Literatur, iranischen Filmen und iranischer Kunst sollen Bilder von iranischen Frauen, das Geschlechterverhältnis im Iran sowie die soziale und rechtliche Position von iranischen Frauen analysiert und diskutiert werden. (Persisch-Kenntnisse sind nicht erforderlich).

C. Sprachen, Geschichte, Kultur und Religionen Irans in islamischer Zeit

Achtung Änderung: Beginn: Mi 24.10.07
(14 406)
Ü -
Iran im 20. Jahrhundert (2 SWS) (12 LP); Mi 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (17.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
In dieser Übung werden exemplarisch Zeitungstexte, Texte aus der Literatur gelesen. Die Geschichte des Zeitungswesens, die Entstehung und Weiterentwicklung der modernen Erzählformen und Dichtung bestimmen die Grundlage der Auswahl.
 
(14 407)
S -
Iran im 20. Jahrhundert (2 SWS) (6/10 cr) (12 LP); Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte) Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (18.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Gegenstand dieses Seminars ist ein Überblick über die ereignisreiche Geschichte Irans im 20. Jahrhundert, die für das Verständnis des heutigen Irans sehr wichtig ist. Die behandelten Themenblöcke werden sein: Konstitutionelle Revolution von 1906, Machtergreifung durch Reza Schah, die Pahlavi-Dynastie und die Islamische Revolution.
 
Veranstaltung entfällt!
14 421
PS/HS -
Kino und Öffentlichkeit in Iran (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)) (4 SWS) (6/10 cr); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 26/202 (16.10.) Judith Albrecht
Das Seminar beschäftigt sich mit dem iranischen Kino und der Beziehung von Film und Gesellschaft.
Hierbei werden zum einen unterschiedliche sozialwissenschaftliche Konzepte von Raum und Öffentlichkeit diskutiert, zum anderen sollen die transnationalen Diskurse über iranischen Film und das Filmemachen im Iran genauer untersucht werden.
Für das gesamte Semester wird nach dem Seminar eine iranische Filmreihe angeboten. Hier haben die Seminarteilnehmer die Möglichkeit, Filme, die im Seminar vorgestellt wurden, zu sehen.
  Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/104 (Übungsraum) (16.10.)  
Für das gesamte Semester wird nach dem Seminar eine iranische Filmreihe angeboten. Hier haben die Seminarteilnehmer die Möglichkeit, Filme, die im Seminar vorgestellt wurden, zu sehen.
Die Filmreihe ist für alle Filminteressierten offen!

D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte

(14 405)
Ü -
Kurdisch I (Sorani) (4 SWS) (4,5 cr) (6 LP); Mo 12.00-14.00 und Fr 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Feryad-Fazil Omar
 
14 415
Ü -
Zentralkurdisch (Sorani) III : Morphologie und Syntax(G) (2 SWS) (4,5 cr); Mo 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Feryad-Fazil Omar
 
14 416
PS/HS -
Die kurdische Literatur im 20. Jahrhundert (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte) (2 SWS) (6/10 cr); Mo 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Feryad-Fazil Omar
 
14 417
PS/HS -
Das osmanische Reich und die Kurdenfrage im 19. Jahrhundert I (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)) (2 SWS) (6/10 cr); Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (19.10.) Feryad-Fazil Omar
 
14 418
Ü -
Nordkurdisch (Kurmanci) I (G) (3 SWS) (4,5 cr); Fr 12.00-14.15 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (19.10.) Feryad-Fazil Omar

E. Afghanistan

Achtung Änderung: Beginn: Mi 24.10.07
14 419
PS/HS -
Afghanistan Sicherheit, Drogen und Gewalt (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)) (2 SWS) (6/10 cr); Mi 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (17.10.) Michael Pohly

Neupersisch-Grundkurse

Achtung Änderung: Beginn: Mo 22.10.07
(14 401)
Ü -
Persisch I (Für BA- und Magisterstudierende) (6 SWS) (12 cr) (9 LP) (max. 32 Teiln.); Mo, Di, Do 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
 
Achtung Änderung: Beginn: Mo 22.10.07
(14 402)
Ü -
Persisch IIIa (Für BA- und Magisterstudierende) (4 SWS) (12 cr) (9 LP) (max. 32 Teiln.); Mo, Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (15.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
  Do 10.00-12.00 - Takustr. 3, SR 23.03    
 
Achtung Änderung: Beginn: Mi 24.10.07
14 420
Ü -
Persische Konversation (G/H) (2 SWS) (6 cr); Mi 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (17.10.) Farifteh Tavakoli-Borazjani
In diesem Sprachkurs werden anhand vorgegebener Themen (Filme u.a....) Kurzbeiträge vorbereitet und anschließend gemeinsam diskutiert.
Voraussetzung: Persisch III

Turkologie

Hauptstudium

14 470
S -
Tschagataisch II (2 SWS); (mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Mo 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (22.10.) Claus Schönig
Das Tschagataische ist die bedeutendste mitteltürkische Literatursprache Zentralasiens und anderer angrenzender Gebiete. Ziel des Kurses ist die Vertiefung der Tschagataischkenntnisse anhand von Texten, wobei ausgewählte grammatische Phänomene, die noch in modernen Nachfolgesprachen eine Rolle spielen, untersucht werden sollen. Weiterhin soll die Entwicklung moderner Türksprachehn auf der Basis von Tschagataisch betrachtet werden.
 
weiterer Unterricht ab 14. Nov. wöchentlich
14 471
S -
Türkisches Schrifttum der Nestorianer (2 SWS); (mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Mi 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (17.10.) Peter Zieme
Lektüre nestorianischer Texte in syrischer Schrift. Voraussetzung: allgemeine turkologische Kenntnisse, Freude am Entdecken.
 
14 472
HS -
Literaturbetrieb und Literaturdiskurs in der Türkei (Voraussetzungen: Gute Türkischkenntnisse, aktive Mitarbeit.) (2 SWS); (Teilnahmeschein 4 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Do 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
Einige Sitzungen finden im Computerraum der Koserstr. 20 statt. Termine werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
(18.10.) Karin Schweißgut
Literaturzeitschriften und Jahrbücher, Internetseiten, die literarische Themen behandeln, Literaturbeilagen von Tageszeitungen bestimmen im Wesentlichen, wie, wer, in welcher Art und Weise literarische Werke in der Türkei diskutiert werden. Im Seminar sollen die wichtigsten Bereiche dieses Literaturbetriebs mit ihren Akteuren vorgestellt und aktuelle Debatten verfolgt werden. Am Ende des Semesters sollen Studierende in der Lage sein, selbständig jüngste Entwicklungen in der türkischen Literatur zu verfolgen, sich über aktuelle Themen der Literatur zu informieren und einzelne Publikationsorgane zu beurteilen.
Einführende Literatur: Yildiz, Ahmet (Hg.) 2006: Edebiyat Yilligi 2006. Ankara. (siehe auch .
 
14 473
HS -
Armut in der Türkei als soziologisches und kulturelles Phänomen (Voraussetzungen: Gute Türkischkenntnisse, aktive Mitarbeit.) (2 SWS); (Teilnahmeschein 4 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (16.10.) Karin Schweißgut
In den letzten Jahren wurde in der Türkei Armut zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, die weit über wirtschaftswissenschaftliche Betrachtungen hinausgehen und soziologische und kulturelle Aspekte beleuchten. Im Seminar soll zunächst der Frage nachgegangen werden, was man unter Armut verstehen kann und wie diese in weltanschauliche Kontexte eingebettet ist. Im Anschluss daran wollen wir gemeinsam wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit dem Thema aus soziologischer und kultureller Perspektive annähern, auseinandersetzen. Es werden vorwiegend türkische Texte im Unterricht behandelt.
Einführende Literatur: Erdogan, Necmi (Hg.) 2007: Yoksulluk Halleri. Türkiye’de Kent Yoksullugun Toplumsal Görünümleri. Istanbul. Bilgili, Ahmet Emre / Altan, Ibrahim (Hg.) 2003: Yoksulluk. Istanbul, Deniz Feneri Yayinlari, 3 Bde. Isik, Oguz / Pinarcioglu, M. Melih 2005: Nöbetlese Yoksulluk. Gecekondulasma ve Kent Yoksullari: Sultanbeyli Örnegi. Istanbul. Toplum ve Bilim 89, 2001 (Themenheft: Yoksulluk ve Yoksunluk). Toplum ve Bilim 104, 2005 (Themenheft: Zenginler Senden Benden Farklidir).
 
ACHTUNG, NEU!
14 483
S -
Gesellschaftliche Rolle der Juden im Osmanischen Reich der Frühen Neuzeit (2 SWS); (Mit Referat und Hausarbeit 10 cr) Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
Neben aktiver Teilnahme wird die Bereitschaft erwartet, ein größeres Lesepensum zu absolvieren. Es handelt sich überwiegend um deutsche Texte, ggf. aber auch türkische Texte. Für den Erwerb eines benoteten Seminarscheines ist die Übernahme eines Referats (mit Thesenpapier) sowie einer Hausarbeit erforderlich.
(17.10.) Pervin Tongay
Die Verfolgung der Juden in Spanien und Portugal sowie die äußerst ungünstigen Lebensbedingungen, denen Juden in anderen europäischen Ländern ausgesetzt waren, stellte für die Osmanen einen unverhofften Glücksfall dar. Vom späten 15. Jahrhundert an und während des 16. Jahrhunderts strömten europäische Juden in großer Zahl ins Osmanische Reich. Sie verfügten nicht nur über umfangreiche Sprachkenntnisse, sondern brachten auch technisches Wissen und andere nützliche Fertigkeiten mit. Viele von ihnen übernahmen während des 16. Jahrhunderts wichtige und führende Funktionen am osmanischen Hof. Gegenstand der Veranstaltung ist es, neben einem historischen Überblick zur Situation der Juden die einzelnen Etappen ihrer Integration in die osmanische Gesellschaft aufzuzeigen. Vor allem soll ihre gesellschaftliche Rolle näher untersucht werden.
 
Veranstaltung entfällt!
14 474
S -
Einführung ins Tschuwaschische (Voraussetzungen: Kenntnis der kyrillischen Schrift) (2 SWS); (mit Klausur 6 cr) Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (17.10.) Ayse Tetik
Das Tschuwaschische ist diejenige Türksprache, die am weitesten von den übrigen Türksprachen entfernt ist. Aus diesem Grund nimmt das Tschuwaschische eine besondere Stellung in der Turkologie ein. Dieses Seminar richtet sich an Turkologiestudierende im Hauptfach Turkologie. Neben Sprech- und Lesefähigkeit steht die Arbeit am Text im Vordergrund. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
 
Termin und Raumänderung!
14 480
S -
Neu-Uigurisch I (2 SWS); (Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Mi 8.00-10.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (24.10.) Ablet Semet
Das Neu-Uigurische (Osttürkisch) gehört zur Südost-Gruppe der Türksprachen und wird von über 8 Mio. Menschen in der Autonomen Uigurischen Provinz Xinjiang (Ostturkistan) im Nordwesten der Volksrepublik China sowie etwa 300 000 Personen außerhalb Chinas gesprochen.
In dieser Veranstaltung wird anhand von ausgewählten Texten eine kurze Einführung in die Orthographie, Phonologie, Morphologie und Syntax gegeben. Darüber hinaus soll den Studenten geholfen werden, praktische Kenntnisse in dieser Sprache zu erwerben. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Literatur: Friederich, Michael: Uigurisch-Lehrbuch, Wiesbaden 2002. Hahn, Reinhard: Spoken Uyghur, Seattle 1991.
 
ACHTUNG, TERMINÄNDERUNG!
14 475
S -
Neu-Uigurisch II (2 SWS); (mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (25.10.) Ablet Semet
Das Seminar ist die Fortsetzung des Seminars „Neu-Uighurisch I“. In dieser Veranstaltung werden die erworbenen Kenntnisse aus dem ersten Semester vertieft. Anhand verschiedener einfacher Übungstexte zur Erweiterung des modernen Wortschatzes wird die Umgangssprache eingeübt, wobei die sprachliche Bewältigung von Situationen des Alltags im Mittelpunkt steht.
Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Voraussetzung: Erfolgereiche Teilnahme an „Uighurisch I“ oder vergleichbare Kenntnisse.
 
Veranstaltung entfällt!
14 476
HS -
Mythos Canakkale (Voraussetzungen: Turcicum, gute Türkischkenntnisse, Englisch, Französisch.) (2 SWS); (mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (16.10.) Michael Reinhard Heß
Der Ort Canakkale wird in der Türkei metonymisch für die Dardanellen-Schlacht von 1915 und damit verbundene nationale Mythen gebraucht. Deren aktuelle Relevanz ergibt sich unter anderem daraus, daß in Canakkale islamistische und nationalistisch-kemalistische Deutungen im wahrsten Sinne des Wortes common ground finden, was in einem überraschenden Kontrast zum gegenwärtigen Antagonismus Militär-AKP steht. Nach einer Einführung in die historische Dimension der Dardanellenschlacht konzentriert das Seminar sich auf die kritische Auswertung aktueller türkischer Versionen des Canakkale-Mythos (in Form von Erinnerungen, Gedichten, Comics, DVDs usw.) im Hinblick auf sowohl aktuelle wie kulturhistorische Fragestellungen.
Das Seminar ist für Teilnehmer(innen) mit Turcicum oder vergleichbar guten Türkischkenntnissen gedacht. Hörer anderer Fachbereiche, insbesondere Historiker, sind jedoch herzlich willkommen.
Einführende Literatur: Hartesveldt 1997. Hartesveldt, Fred R. (Hg.): The Dardanelles Campaign: historiography and annotated bibliography. Westport etc. Greenwood Press.
Mat 2007. Mat, Celâl: Giri¢. In: Ders.: Türk Roman¤nda Canakkale Muharebeleri. Ankara: Akçag. 15-34.
 
14 477
HS -
Einführung in das Osmanische (Voraussetzungen: Turcicum, Kenntnisse der arabischen Grammatik (obligatorisch!)) (2 SWS); (mit Klausur 6 cr) Do 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (18.10.) Kerem Kayi
Der zweisemestrige Osmanisch-Kurs ist obligatorisch für alle Turkologie-Studierenden im Haupt- und Nebenfach. Nach einer kurzen Übersicht über die Grammatik werden Stücke aus verschiedenen Gattungen der Volks- und Unterhaltungsliteratur in arabischer Schrift gelesen und ein erster Einblick in die Hilfsmittel der Osmanistik vermittelt. Regelmäßige Hausaufgaben, ein Test um die Mitte des Semesters und eine Abschlußklausur sind Pflicht für alle TeilnehmerInnen.
 
14 478
S -
Osmanische Lektüre (Voraussetzung ist die Teilnahme an Osmanisch I und II) (2 SWS) (6 cr); Do 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (18.10.) Kerem Kayi
Dieses Seminar bildet die Fortsetzung der zweisemestrigen Einführung in die Osmanische Sprache. Gelesen und übersetzt werden ausgewählte Texte aus Literatur, Geographie und Geschichte in osmanischer Sprache vom späten 18. Jahrhundert bis zur Staatsgründung der Türkei.
 
14 479
SK -
Tatarisch I (2 SWS) (6 cr); Mo 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (22.10.) Ilmira Miftakhova
Dieser Sprachkurs ist ein Angebot im Zusammenhang mit den Studienanforderungen im Hauptfach Turkologie. Durch Sprech- und Leseübungen werden die Grundkenntnisse der tatarischen Grammatik vermittelt. Regelmäßige Teilnahme und Nacharbeit wird erwartet. Eine Klausur am Ende des Semesters ist für alle Teilnehmer obligatorisch.
Einführende Literatur: Margarete Ersen-Rasch, Flera Safiullina „Tatarisch I-II. Lehrbuch (Lektionen 1-9)“, Freie Universität. Institut für Turkologie; Margarete Ersen-Rasch „Tatarisch I-II. Grammatik (Lektionen 1-9)“, Freie Universität. Institut für Turkologie
 
Der Unterricht am 25.10. fällt aus und wird nachgeholt.
14 488
S -
Islamische Ikonographie (Das Seminar wendet sich in erster Linie an Studierende im Hauptstudium.
Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates (mit Bildmaterial), das später schriftlich auszuarbeiten ist.)
(2 SWS); (mit Referat und Hausarbeit 10 cr) Do 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
(18.10.) Sibylle Gottlöber
Das Seminar gibt zunächst eine Einführung in die islamische Ikonographie und die zugehörige Forschungsliteratur, und wendet sich dann der Epoche der Seldschuken (11. – 13. Jh.) zu.
Als Ausgangspunkt dient die kürzlich posthum erschienene Arbeit von Estelle Whelan (2006): The Public Image: Political Iconography in Medieval Mesopotamia, London. Weitere Lit. (z.T. auch als Einführung in die Thematik): O'Kane, Bernard (2005): The iconography of Islamic art, studies in honour of Robert Hillenbrand. Edinburgh. Hillenbrand, Robert (2005): Image and meaning in Islamic art, London.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
14 484
S -
Das Bild der "Fremden" in der tatarischen Folklore, Literatur, Theater- und Filmkunst (Voraussetzungen: Grundkenntnisse des Tatarischen oder einer weiteren kiptschakischen Sprache; Russischkenntnisse sind erwünscht) (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (17.10.) Ildar Kharissov
Mehrere Jahrhunderte lang war das Ethnonym "Tataren"/"Tartaren" für die Europäer der Inbegriff für unzivilisierte, barbarische Menschen aus der gefährlichen Fremde – dem "Osten". Wie sah und sieht jedoch jenes Volk, das heute den Namen "Tataren" trägt, selber die "fremden Länder und Menschen"? Kann man von bestimmten kollektiven Vorstellungen der Tataren von "den Fremden" sprechen? Wie "fremd" waren bzw. sind den Tataren ihre russischen und ugrisch-finnischen Nachbarn und wie "nah" andere Turkvölker? Was hielten und halten sie von den Völkern anderer Kontinente? Welcher Zusammenhang bestand und besteht zwischen den herrschenden ideologischen Strömungen der Zeit und der Darstellung des oder der "Fremden" in Folklore, Literatur und darstellenden Künsten? Das Seminar hat zum Ziel, den oben beschriebenen Themenkreis auf der Basis ausgewählter Beispiele der traditionellen und modernen tatarischen Kultur zu diskutieren. Darüber hinaus bietet das Seminar den Studierenden die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse des Tatarischen zu erweitern.
Einführende Literatur: Wagner, Wolf. Fremde Kulturen wahrnehmen. Erfurt 1997; Mischärtatarische Volksdichtung. Ges. von Heikki Paasonen. Übers. u. hrsg. von Eino Karahka. Helsinki 1953; Iljalova, Il'tani. Meznacional'nye svjazi tatarskogo teatra. Kazan 1985; Historical Anthology of Kazan Tatar Verse: voices of eternity. Ed. and transl. by David J. Matthews and Ravil Bukharaev. Richmond 2000.
 
Veranstaltung entfällt!
14 485
S -
Polygamie im spätosmanischen Reich (Voraussetzung: Osmanischkenntnisse) (2 SWS); (mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (19.10.) Rana von Mende-Altayli
Während der Tanzimatzeit (1839-1876) wurde Polygamie zu einem Reizthema in den Reformdiskussionen. Dies führte schließlich zu einem neuen Familiengesetz 1917, völlig abgeschafft jedoch wurde sie erst in der Republikzeit. Gelesen werden soll vor allem das diesbezügliche Streitgespräch zwischen Fatma Aliye und Mahmut Esat im Taadüd-i Zevcât Zeyl von 1316/1899.
Einführende Literatur: Duben, Alan und Cem Bahar, Istanbul Households. Marriage, Family and Fertility 1880-1940. Cambridge 1991; Kurt, Abdurrahman, Bursa Sicillerine göre Osmali ailesi (1839-1876). Bursa 1998.
 
14 487
S -
Einführung in das Alttürkische (1) (Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme) (2 SWS); (mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Di 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (16.10.) Jens Wilkens
Im Rahmen des ersten Teils dieses Kurses sollen die Grundlagen der alttürkischen Grammatik (hauptsächlich Morphologie, Wortbildung und Syntax) erarbeitet werden, so dass im zweiten Teil mit leichter Textlektüre begonnen werden kann. Das Alttürkische lässt sich grob unterteilen in: 1. die Sprache der so genannten Runeninschriften, 2. die Sprache der manichäischen Texte, 3. die klassische (alt)uigurische Schriftsprache und 4. das Alttürkische einiger islamischer Texte. Wegen der guten Bezeugung wird das (Alt)uigurische der buddhistischen Texte bevorzugt behandelt werden.
Literatur: G. Clauson: A Dictionary of Pre-Thirteenth-Century Turkish. Oxford 1972; M. Erdal: Old Turkic Word Formation. Vol. I-II. Wiesbaden 1991; ders.: Old Turkic, in: L. Johanson/É. Á. Csató (ed.), The Turkic Languages. London/New York 1998, 138-157; ders.: A Grammar of Old Turkic. Leiden/Boston/Köln 2004; A. von Gabain: Alttürkische Grammatik. Wiesbaden 1974 (3. Auflage); K. Röhrborn: Uigurisches Wörterbuch. Wiesbaden 1977ff.
 
Am 2.11. findet kein Unterricht statt!
14 486
S -
Die literarische Form der Hikaye (Voraussetzung: gute Türkischkenntnisse) (2 SWS); (Teilnahme mit Kurzreferat 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) Fr 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (19.10.) Güler Öz
Die Erzählform der Hikaye gehört unter den türkischen Autoren wohl zu der am häufigsten gewählten. Im Seminar sollen anhand Hikayes verschiedener Autoren und verschiedener Entstehungszeiten Methoden erarbeitet werden, mit denen Hikayes untersucht, analysiert und vergleichbar gemacht werden können. Dabei muß die Hikaye sicherlich auch von der ihr ähnelnden Formen abgegrenzt werden, wie etwa der Kurzgeschichte, dem Portrait oder dem Essay. Auch auf ihre zahlreichen Varianten, wie beispielsweise „kisa öykü“ oder „uzun hikaye“ soll eingegangen werden. Gelesen werden Autoren, die prägend waren für die Form der Hikaye, angefangen mit Autoren der prärepublikanischen Zeit, darunter Hüseyin Rahmi Gürpinar und Halit Ziya Usakligil, Autoren der Generation der Republiksgründung, so Sait Faik Abasiyanik und Sabahattin Ali, aber auch spätere Autoren, wie beispielsweise Füruzan, Selim Ileri, Tomris Uyar, Pinar Kür, Demir Özlü, Ayse Kulin, Murat Gülsoy und Perihan Magden.
Einführende Literatur: Der Eintrag Hikaya in der Encyclopaedia of Islam und Hikaye der genannten Autoren
 
ACHTUNG! RAUM- UND TERMINÄNDERUNG
14 489
S -
Frauenbilder bei Aleviten und Sunniten in der Türkei und deren (Re)Produktion in Deutschland (2 SWS); (Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr) 14-tägl. Mi 12.00-16.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (24.10.) Asiye Kaya
In dem Seminar werden wir nach einer kurzen historischen Rekonstruktion der Entstehung des gesellschaftlichen Machtverhältnisses zwischen Aleviten und Sunniten, sowohl in der Türkei als auch hier in Deutschland, thematisch auf die Lebenswelt der Frauen aus der Türkei in Deutschland eingehen. Wir werden untersuchen, welche Eigenschaften Alevitinnen und Sunnitinnen sich Selbst bzw. der anderen Gruppe zuschreiben. Hier möchten wir die Kontinuitäten oder Neubildungen von Machtverhältnissen zwischen den beiden Gruppen in Deutschland und deren Bedeutung für das gegenwärtige Leben der Frauen herausarbeiten. Das Seminar beinhaltet auch eine Exkursion zu einer der Gemeindengruppe.
Lit.: Kaya, A. (2006): Soziale Vererbung von der Mutter zur Tochter. Mutter-Tochter-Beziehungen im alevitischen und sunnitischen Kontext in Deutschland. Uni. Göttingen, Diss.
Rückfragen und Anmeldung bei Frau Kaya, E-Mailanschrift: asiyekaya@gmx.de
 
(14 463)
SK -
Türkisch IV, Teil 1 (Voraussetzungen: Erfolgreicher Abschluss des Aufbaumoduls Türkisch als erste Sprache oder Nachweis entsprechender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.) (4 SWS) (6 LP) (Türkisch, Deutsch); Mo, Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Pervin Tongay
Dieser Sprachkurs ist der erste Teil des Moduls Türkisch IV und umfasst die Lektüre moderner türkischer Prosa (Auszüge aus Romanen und Kurzgeschichten), Feuilletonschriften, Essays und anderer fachrelevanter Texte, Übungen zur Grammatik auf fortgeschrittenem Niveau, Erweiterung des Aufbauwortschatzes, des mündlichen Ausdrucks (Referate und Präsentationen) sowie des schriftlichen Ausdrucks (Zusammenfassung, Erörterung). Qualifikationsziel des zweisemestrigen Moduls ist die Beherrschung der vier Grundfertigkeiten auf den Niveaustufen B2 (Hören und Sprechen) und B2-C1 (Schreiben) sowie C1 (Lesen) nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.
 
14 490
S -
Imparatorlugun En Uzun Yüzyili (Voraussetzungen: Sehr gute Türkischkenntnisse) (2 SWS) (Türkisch); (Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 8 cr) Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (16.10.) Taner Lüleci
19. yüzyil, tarihin tanik oldugu en büyük devletlerden birisi olan Osmanli Devleti icin her alanda zor bir asir olmustur. Post klasik döneme ait bütün tartismalarin zirveye tasindigi söz konusu asir, Prof. Ortayli tarafindan -son derece isabetli bir sekilde- En Uzun Yüzyil olarak tanimlanmaktadir. Türkiye Cumhuriyeti Tarihi icin de referans degerler tasiyan 19. yüzyil, siyasi ve sosyoekonomik acilardan degerlendirilmeye tabi tutulacaktir.
 
14 491
C -
Colloquium für Doktorand/inn/en und Magistrand/inn/en (1 SWS) (2 cr); n. V. - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum) (n. V.) Barbara Kellner-Heinkele

Judaistik (WE 5)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Giulio Busi
Vertreterin: Univ.-Prof. Dr. Tal Ilan

Judaistik (BA-Studiengang) / Judaistik (Magisterstudiengang)

Einführungsveranstaltung für Erst- und Zweitsemester

Di 09.10., 12.00 Uhr c.t., Schwendenerstr. 27, Raum 3

Einzelberatung während der Vorlesungszeit

  • Prof. Dr. Giulio Busi (Telefonnummer:838-52002), Do 12.00-14.00
  • Prof. Dr. Tal Ilan (Telefonnummer:838-56558), Mi 11.00-12.00
  • Dr. Klaus Herrmann (Telefonnummer:838-56428), Di 12.00-14.00
  • Annett Martini, M.A.(Telefonnummer:838-56205), Do 16.00-17.00
  • Tamara Or, M.A.(Telefonnummer:838-53775), Do 11.00-12.00
  • Bill Rebiger, M.A.(Telefonnummer:838-56532), nach Vereinbarung
  • Dr. Gottfried Reeg (Telefonnummer:838-55088), Mo 10.00-11.00
  • Dorothea Salzer, M.A. (Telefonnummer:838-53775), nach Vereinbarung
  • Thomas Ziem, M.A. (Telefonnummer:838-56533), Do 14.00-15.00

In der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung.

Studentische Studienfachberatung


Bachelorstudiengang Judaistik A (Alte Studienordnung)

Einführungsmodul: (a) Spracherwerb I

fakultativ
14 511
SK -
Begleitkurs zu Hebräisch I (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 26/130 (16.10.) Gila Wendt

Einführungsmodul: (b) Einführung in die Jüdische Geschichte

Achtung Raumänderung!
14 500
GK/V -
Geschichte der Juden I: Antike (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (15.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.

Aufbaumodul: (c) Spracherwerb II

Achtung Änderungen! Ab 23.10.: Di 12-14 JK 25/208
14 512
SK -
Hebräisch III (Reader ab 9.10. beim Copy-Center, Habelschwerdter Allee 37, 14195 Berlin) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (16.10.) Gila Wendt

Aufbaumodul: (d) Die Hebräische Bibel

(14 504)
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.

Aufbaumodul: (e) Judentum in der Antike

14 521
PS -
Frauen in der Politik und Geschichtsschreibung zur Zeit des 2. Tempels (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar betrachten wir die möglichen Bedeutungen von Texten, die nahe legen, dass jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels im öffentlichen Leben aktiv waren. Die Quellen, die wir zur Untermauerung dieser Behauptung benutzen werden, sind sowohl historiographischer als auch literarischer, epigraphischer und papyrologischer Natur.
 
14 522
PS -
Partnerschaftliche Liebe im rabbinischen Judentum (Hebräischkenntnisse erwünscht, aber nicht dringend erforderlich.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Thomas Ziem
In diesem Proseminar werden wir untersuchen, ob und wie das rabbinische Judentum der partnerschaftlichen Liebe gegenüber stand. Wie interpretierten die Schriftgelehrten Liebesgeschichten aus der Hebräischen Bibel? Gibt es (hauptsächlich) im Talmud Erzählungen, die sich dieses Themas annehmen, und wie werden sie dargestellt? Gemeinsam werden wir uns anhand diverser Texte Antworten auf diese und ähnliche Fragen erarbeiten.
Einführende Literatur: Hebräische Bibel, Talmud.
 
14 540
Ü/GK -
Hasmonäer und Herodianer bei Josephus und in anderen Quellen (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/132 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Kurs werden wir uns mit den beiden großen Königsfamilien in der Zeit vom 2. Jahrhundert v.d.Z. bis zum 1. Jahrhundert n.d.Z. beschäftigen. Da die Werke von Flavius Josephus die wichtigste Quelle für unsere Kenntnis dieser beiden Familien sind, kann der Kurs gleichzeitig als eine Übung für die Lektüre seiner Werke dienen.
 
14 525
PS -
Die Karriere des Satans (Es wird kein Hebraicum vorausgesetzt.) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (15.10.) Gottfried Reeg
Der Satan als Widersacher, Ankläger oder Prinzip des Bösen? Den vielfältigen Vorstellungen vom Satan in der rabbinischen und der mittelalterlichen Literatur soll anhand ausgewählter Texte nachgegangen werden: Welche Rolle spielt er, in welcher Beziehung zu Gott und zum Menschen steht er?
Literaturhinweise: L.I. Rabinowitz, Art.: Satan, in: Enc Jud 14, 902-905. - L. Jung, Fallen Angels in Jewish, Christian and Mohammedan Literature, New York 1974.
 
14 503
GK -
Einführung in den Midrasch (2 SWS); (BA-Studiengang: Diese Veranstaltung wird nur einmal im Jahr angeboten und muss im 2. Studienjahr erfolgreich absolviert werden. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.) Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 201 (16.10.) Gottfried Reeg
Ziel ist es, anhand ausgewählter rabbinischer Texte in die Midrasch-Literatur einzuführen. Neben der Einübung in das rabbinische Hebräisch geht es darum, mit der Denk- und Auslegungsweise des Midrasch vertraut zu werden.
Der Kurs findet in zwei Teilen statt: a) Die Vermittlung des Grundwissens erfolgt über ein e-Learning Modul in "Blackbord", das von den Studierenden individuell bearbeitet wird. Offene Fragen werden in Sitzungen am Anfang, in der Mitte und am Ende des Semesters besprochen. b) Die Lektüre der Texte findet in Präsenzeinheiten während des Semesters statt.
Literatur: G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, 8. Aufl. 1992.

Aufbaumodul: (f) Judentum im Mittelalter

14 502
GK -
Einführung in die jüdische Literatur des Mittelalters (2 SWS); (Bachelorstudiengang: Diese Veranstaltung wird nur einmal im Jahr angeboten und muss im 2. Studienjahr erfolgreich absolviert werden.) Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (15.10.) Annett Martini
Ziel ist es, anhand ausgewählter Texte in die mittelalterliche hebräisch-jüdische Literatur sowie in das mittelalterliche Hebräisch einzuführen. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
 
14 523
PS -
Juden in Spanien (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (18.10.) Annett Martini
Vom 9. bis zum 13. Jahrhundert ist Spanien der geistige Mittelpunkt der jüdischen Welt, wo im Hinblick auf den kulturellen Austausch von Islam, Christentum und Judentum der Mythos vom „Land der drei Ringe“ begründet wurde. Die historischen Deutungen dieser Zeit sind jedoch widersprüchlich: einerseits wird diese Periode als „Goldenes Zeitalter“ glorifiziert für dessen geistige Fruchbarkeit die facettenreiche jüdische Literatur beredtes Zeugnis ablegt. Andererseits zeichnen Quellenstudien ein Bild von religiöser Intoleranz, Verfolgung und Zwangsbekehrung – von christlicher als auch von islamischer Seite initiiert – die in den für die jüdische Bevölkerung traumatischen Ereignissen von 1492 ihren Höhepunkt fanden.
Ein Ziel des Proseminars ist es, die Position der Juden zwischen Christentum und Islam historisch zu betrachten und ein differenziertes Bild von ihrer Situation in Kastilien, Navarra, Leon, Aragonien und natürlich Al-Andalus zu bilden.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Untersuchung der geistigen Zentren und deren Hauptvertreter, wie z.B. Maimonides, Ibn Ezra, Asriel aus Gerona sein, wobei die Unterschiede zwischen der von der arabischen Kultur geprägten Judenheit im Süden - mit ihrer starken Verbindung zu den profanen Wissenschaften wie der Medizin, Philosophie, Astronomie, Mathematik und Poesie – und der eher von konservativen Kräften und von der Mystik eingefärbten Gedankenwelt der nordspanischen Juden herausgearbeitet werden sollen.
Falls Interesse besteht, kann im Anschluß an das Semester eine Exkursion zu den wichtigsten Zeugnissen der jüdischen Kultur in Spanien organisiert werden.
Literatur: LEWIS, Bernard: Die Juden in der islamischen Welt. Vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. München 1987. SCHEINDLIN, Raymond P.: The Jews of Muslim Spain. In: JAYYASI, Salma Khadra (Hrsg.): The Legacy of Muslim Spain. Leiden, New York, Köln 1992 (=Handbuch der Orientalistik. I. Abt., Bd. 12), S. 188-200. STILLMAN, Norman A.: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. Philadelphia 1979, S. 3-110. VONES, Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Sigmaringen 1993. BAER, Fritz: Die Juden im christlichen Spanien, Berlin 1929-1936.
 
(14 530)
HS -
Sprachmystik und Lehre der Sefirot bei Yosef Gikatilla (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (18.10.) Giulio Busi
Ziel des Seminars ist es, die Entwicklung der Sprachmystik des sefardischen Kabbalisten Yosef Gikatilla insbesondere in Hinblick auf das Verhältnis zwischen dem linguistischen und dem sefirotischen Symbolismus zu rekonstruieren.

Aufbaumodul: (g) Judentum in der Neuzeit

14 524
PS -
Einführung in Leben und Werk von Moses Mendelssohn (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Bill Rebiger
Der Philosoph und Menschenfreund Moses Mendelssohn gilt als der Vater der jüdischen Aufklärung in Deutschland. Aus dem umfangreichen und vielschichtigen Werk von Mendelssohn werden ausgewählte Texte zu seiner Biographie, Philosophie, Ästhetik, Religionskritik und Bibelübersetzung sowie Auszüge aus Streitschriften und Briefen gelesen und interpretiert. Zugleich wird in die grundlegende Sekundärliteratur zu Mendelssohn und der frühen Haskala eingeführt.
Literatur: M.Mendelssohn, Gesammelte Schriften; Alexander Altmann, Moses Mendelssohn; Michael Meyer, Von Moses Mendelssohn zu Leopold Zunz; Christoph Schulte, Die jüdische Aufklärung.
 
14 533
HS -
Frühe deutsche Nachkriegsgesellschaft und nationalsozialistische Vergangenheit (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (18.10.) Kornelia Papp
Eine Diskussion über die Frage der Schuld am Krieg und am Holocaust hat in den ersten Nachkriegsjahren sowohl in der Ostzone als auch in den westlichen Besatzungszonen nur äußerst schleppend angefangen. Es waren vor allem die Besatzungsmächte, die die Deutschen mit den Tatsachen des Holocaust, den Vernichtungslagern konfrontierten und sie auf ihre passive Haltung gegenüber der antismitischen Politik der NSDAP hingewiesen haben. Die These der Kollektivschuld am Holocaust wurde nach 1945 von beinahe allen Deutschen abgelehnt. In den ersten Nachkriegsmonaten erhielt der Schriftsteller Carl Zuckmayer den Auftrag von den US-Amerikanern, einen Bericht über die daheim gebliebenen Intellektuellen hinsichtlich ihrer Betroffentheit von der nationalsozialistischen Politik, anzufertigen. Der Heidelberger Philosoph Karl Jaspers versuchte 1946 den Schuldbegriff zu präzisieren - die Kollektivschuldthese ersetzte er mit der Erklärung über die individuelle Verantwortung eines jeden Deutschen. Kaum hat aber die öffentliche Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft begonnen, hat die Philosophin Hannah Arendt die falsche Scham dieser Gespräche aufgedeckt. Während des Semesters möchten wir uns mit literarischen und philosophischen Texten auseinandersetzen, die sich mit der Schuldfrage der Deutschen am Holocaust befasst haben.
 
(14 520)
PS -
Der jüdische Expressionismus (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102 (18.10.) Giulio Busi
Von Jakob van Hoddis bis Erwin Loewenson (Golo Gangi), von Else Lasker-Schüler bis zu ihrem Ehemann Georg Lewin (Herwarth Walden) kamen einige der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus aus jüdischen Familien. Ziel des Seminars ist es, die literarischen Werke unter dem Aspekt der jüdischen Assimilation im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert zu analysieren.
 
ACHTUNG, NEU!
(14 536)
HS -
Gedächtnis und Recht (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (23.10.) Silvia Cresti
Anliegen des Seminars wird sein, den Zusammenhang zwischen der juristischen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und der Erinnerung an den Holocaust im Nachkriegsdeutschland und in der BRD herzustellen. Anhand der öffentlichen Debatten beim Nürnberger Prozess und beim Auschwitz-Prozess werden die Praktiken der Erinnerung an den Holocaust erarbeitet werden. Im Besonderen werden einerseits verschiedene Phasen festgehalten, die die bundesrepublikanische Auseinandersetzung mit dem Holocaust markieren und andererseits wird der Wandel analysiert, den das Erinnerungsmuster erfährt. Neben einschlägige Sekundärliteratur zum Thema, die am Anfang des Seminars bekannt gegeben wird, werden die Interviews von Inge Deutschkron und anderen Überlebenden Bestandteil des Seminars sein.

Spezialisierungsmodul I: (h) Antike

14 531
HS -
Die Bibel zwischen Judentum und Christentum: Das Buch Genesis und seine Übersetzungen (Septuaginta, Aquila, Targumim) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (15.10.) Tal Ilan,
Johannes Niehoff-Panagiotidis
Schon in der Antike wurde die Tora mehrmals ins Griechische und Aramäische übersetzt. Da jede Übersetzung auch immer eine Exegese ist, können uns die Unterschiede zwischen den verschiedenen Übersetzungen als Muster für historische, theologische und sozialgeschichtliche Hintergründe der Übersetzer dienen. In diesem Seminar, das in Zusammenarbeit mit Prof. Niehoff-Panagiotidis (Fach Byzantinistik) angeboten wird, werden wir beispielhaft die aramäischen und griechischen Übertragungen des Buches Genesis lesen. Von Studenten der Judaistik werden Hebräischkenntnisse (Hebräisch IV) erwartet, von Studenten der Byzantinistik Griechischkenntnisse.
 
14 532
HS -
Mechina L'Talmud: Der Traktat Chullin im Babylonischen Talmud (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost-/Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (16.10.) Tal Ilan
Eine Mechina le Talmud ist eine Vorbereitung für die Lektüre des Babylonischen Talmuds. Die Studenten/innen sollen in die Lage versetzt werden, anschließend selbstständig einen talmudischen Text bearbeiten zu können. Diese Einführung wird anhand des Traktats Chullin geschehen. Chullin gehört zur Ordnung Kodaschin (Heiliges) und beschäftigt sich mit der Zubereitung von Fleisch, das nicht als Opfer gedacht ist.
 
14 543
HS -
Interpretationen des Dekalogs in der rabbinischen Literatur. (Voraussetzung zur Teilnahme sind Hebräischkenntnisse.) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (16.10.) Gottfried Reeg
Der Dekalog, die Zehn Gebote, sind für mehrere Religionen wichtige Regeln zum ethischen Handeln. Ausgehend von den beiden Versionen in der Bibel werden ausgewählte Texte aus der rabb. und der jüdisch-hellenistischen Literatur zum Verständnis des Dekalogs in der rabbinischen Literatur
analysiert und besprochen werden.
Literatur: Exodus 20; Deuteronomium 5; Enc.Jud. 5, 896-905. - Ben-Zion Segal; Gershon Levi (Hrsg.): The Ten Commandments in History and Tradition. Jerusalem 1990.

Spezialisierungsmodul II: (h) Mittelalter

(14 530)
HS -
Sprachmystik und Lehre der Sefirot bei Yosef Gikatilla (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (18.10.) Giulio Busi
Ziel des Seminars ist es, die Entwicklung der Sprachmystik des sefardischen Kabbalisten Yosef Gikatilla insbesondere in Hinblick auf das Verhältnis zwischen dem linguistischen und dem sefirotischen Symbolismus zu rekonstruieren.

Spezialisierungsmodul III: (h) Neuzeit

14 534
S -
Ludwig Philippson (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Klaus Herrmann
Ludwig Philippson (*in Dessau; †1889 in Bonn) war einer der führenden Reformrabbiner im 19. Jahrhundert (von ihm stammen ein Reformgebetbuch, zahlreiche Predigten und auch ein Predigtmagazin, Katechismen, Religionslehrbücher u.v.m.). Nach seinem Studium in Berlin (bei Hegel und Boeck) wirkte er (ab 1833) als Prediger und Rabbiner in Magdeburg, wobei Philippson stets um eine ausgleichende Haltung in den damaligen Reformdebatten bemüht war (dieser Haltung ist auch die von ihm begründete und bis zu seinem Tod herausgegebene Allgemeine Zeitung des Judentums verpflichtet, die eines der wichtigsten Publikationsorgane des deutschen Judentums war). Sein Bemühen galt vor allem auch der Errichtung einer „jüdisch-theologischen Fakultät“; an der Gründung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war er ebenso beteiligt wie an dem Institut zur Förderung der israelitischen Literatur, dessen Ziel es war, wichtige Werke der jüdischen Literatur einem breiten Leserpublikum zugänglich zu machen. Hervorgetreten ist Philippson zudem als deutscher Schriftsteller und Publizist der aktuelle Fragen (etwa im Zusammenhang mit dem Berliner Antisemitismusstreit) mutig und engagiert angegangen ist.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird den TeilnehmerInnen zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
 
14 535
S -
Martin Bubers Schriften zum Zionismus (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (19.10.) Klaus Herrmann
In diesem Seminar wollen wir uns mit Martin Bubers (*1878 in Wien; † 1965 in Jerusalem) Schriften zur zionistischen Politik und jüdisch-arabischen Frage befassen. Neben solchen Texten, mit denen sich Buber vorbehaltlos in den Dienst der zionistischen Sache stellt, sollen auch seine Beiträge zur jüdischen Renaissance und Kultur behandelt werden.
Literatur: Martin Buber, Ein Land und zwei Völker: zur jüdisch-arabischen Frage, hrsg. und eingel. von Paul Mendes-Flohr, 1991; Martin-Buber-Werkausgabe 3: Frühe jüdische Schriften 1900-1922; hrsg. und komment. von Barbara Schäfer, 2007

Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV)

14 515
S/GK -
Judenspanisch (2 SWS); Das Modul umfasst 2 Semester, Beginn: WiSe 07/08. Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Almuth Münch
Judenspanisch ist die von den spanischen Juden nach der Vertreibung von der iberischen Halbinsel im Osmanischen Reich gesprochene Sprache.
In einem komprimierten Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Sepharden wird auf signifikative Konstanten und Veränderungen in der sephardischen Gesellschaft hingewiesen.
Das Material für den Sprachunterricht stellt die Dozentin. Ergänzend werden ausgewählte Beispiele aus der judenspanischen Literatur herangezogen. Rudimentäre Spanisch-Kenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Bedingung.
Literatur: Gerber, Jane. The Jews of Spain, N. Y. 1992. Levy, Avigdor. The Sephardim in the Ottoman Empire. Princeton, New Jersey 1992.
 
14 542
HS/Ü -
TUSTEP III - Datenbanken und Editionen (Voraussetzungen: Kenntnisse im TUSTEP-Editor dringend empfohlen.) (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum)
Der Kurs kann im Rahmen folgender Module belegt werden: ABV: "Datenbanken im Netz" zusammen mit TUSTEP I; Ergänzungsmodul "7. Neue Medien" des Masterstudiengangs Editionswissenschaft. Ferner gehört er zu den obligatorische EDV-Übungen des Studiengebietes Editionswissenschaft.
(19.10.) Gottfried Reeg
Elektronische Editionen gewinnen eine immer größere Bedeutung.
Editionen im Netz stellen eine Textdatenbank dar. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Makroprogrammierung in TUSTEP, um Textdaten für eine dynamische Edition aufzubereiten.
Anmeldung bei Dr. Gottfried Reeg, Tel.: 838 55088 bzw. Email: reeg@zedat.fu-berlin.de

Bachelorstudiengang Judaistik B (ab WS 2007/08)

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Einführungsphase

I. Fachmodule

Modul I: Einführung in die Judaistik

Achtung! entfällt am 24.10 wegen Immatrikulationsfeier
14 550
V -
Was ist Judaistik? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122d (17.10.) Giulio Busi
Ausgehend von der Frage: Was ist Judaistik/was sind jüdische Studien? bietet die Vorlesung den Studierenden eine generelle Einführung in das Fach, die die Entstehung und Geschichte der Disziplin wiedergibt und in die für diese Fachrichtung wesentlichen Fragestellungen einführt. Zudem wird ein Gesamtüberblick über die großen Perioden jüdischer nachbiblischer Geschichte bis in die Gegenwart geboten.
Literatur: Günter Stemberger: Einführung in die Judaistik, 2002
 
14 551
Ü -
Das Handwerkszeug der Judaistin / des Judaisten (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (17.10.) Klaus Herrmann
In dieser Übung erlernen die Studierenden die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens in der Judaistik, insbesondere Informationsrecherche in Bibliotheken und im Internet; zudem ist ein Workshop in einem Berliner Archiv vorgesehen. Praktische Anleitung zum Anfertigen von Hausarbeiten und Thesenpapieren sind weitere Programmpunkte.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.

II. Sprachmodule

Modul I: Hebräische Sprache I

Achtung Raumänderung ab Do 25.10.07 - am 24.10. entfällt ab 9:00 der Unterricht wegen Hochschulgottesdienst und Immatrikulationsfeier
14 510
SK -
Hebräisch I (6 SWS); Mo, Mi sowie Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (15.10.) Thomas Ziem

Aufbauphase

I. Fachmodule

Modul III: Die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt

14 560
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.

Modul IV: Geschichte und Literatur des antiken Judentums

14 562
V/GK -
Geschichte der Juden I: Antike (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (15.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.
 
14 563
GK -
Einführung in den Midrasch (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 201 (16.10.) Gottfried Reeg
(BA-Studiengang: Diese Veranstaltung wird nur einmal im Jahr angeboten und muss im 2. Studienjahr erfolgreich absolviert werden).
Ziel ist es, anhand ausgewählter rabbinischer Texte in die Midrasch-Literatur einzuführen. Neben der Einübung in das rabbinische Hebräisch geht es darum, mit der Denk- und Auslegungsweise des Midrasch vertraut zu werden.
Der Kurs findet in zwei Teilen statt: a) Die Vermittlung des Grundwissens erfolgt über ein e-Learning Modul in "Blackbord", das von den Studierenden individuell bearbeitet wird. Offene Fragen werden in Sitzungen am Anfang, in der Mitte und am Ende des Semesters besprochen. b) Die Lektüre der Texte findet in Präsenzeinheiten während des Semesters statt.
Literatur: G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, 8. Aufl. 1992.

II. Sprachmodul

Modul III: Hebräische Sprache III

Achtung Änderungen! Ab 23.10.: Di 12-14 JK 25/208
(14 512)
SK -
Hebräisch III (Reader ab 9.10. beim Copy-Center, Habelschwerdter Allee 37, 14195 Berlin) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (16.10.) Gila Wendt

60-LP-Modulangebot der Judaistik

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

I. Fachmodule

Modul I: Einführung in die Judaistik

Achtung! entfällt am 24.10 wegen Immatrikulationsfeier
(14 550)
V -
Was ist Judaistik? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122d (17.10.) Giulio Busi
Ausgehend von der Frage: Was ist Judaistik/was sind jüdische Studien? bietet die Vorlesung den Studierenden eine generelle Einführung in das Fach, die die Entstehung und Geschichte der Disziplin wiedergibt und in die für diese Fachrichtung wesentlichen Fragestellungen einführt. Zudem wird ein Gesamtüberblick über die großen Perioden jüdischer nachbiblischer Geschichte bis in die Gegenwart geboten.
Literatur: Günter Stemberger: Einführung in die Judaistik, 2002
 
(14 551)
Ü -
Das Handwerkszeug der Judaistin / des Judaisten (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (17.10.) Klaus Herrmann
In dieser Übung erlernen die Studierenden die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens in der Judaistik, insbesondere Informationsrecherche in Bibliotheken und im Internet; zudem ist ein Workshop in einem Berliner Archiv vorgesehen. Praktische Anleitung zum Anfertigen von Hausarbeiten und Thesenpapieren sind weitere Programmpunkte.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.

Modul IVa/Va: Geschichte der Juden in Antike und Mittelalter

(14 562)
V/GK -
Geschichte der Juden I: Antike (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (15.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.

II. Sprachmodule

Modul I: Hebräische Sprache I

Achtung Raumänderung ab Do 25.10.07 - am 24.10. entfällt ab 9:00 der Unterricht wegen Hochschulgottesdienst und Immatrikulationsfeier
(14 510)
SK -
Hebräisch I (6 SWS); Mo, Mi sowie Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (15.10.) Thomas Ziem

30-LP-Modulangebot "Hebräische Sprache"

Modul I: Hebräische Sprache I

Achtung Raumänderung ab Do 25.10.07 - am 24.10. entfällt ab 9:00 der Unterricht wegen Hochschulgottesdienst und Immatrikulationsfeier
(14 510)
SK -
Hebräisch I (6 SWS); Mo, Mi sowie Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (15.10.) Thomas Ziem

30-LP-Modulangebot "Jüdische Geschichte"

Modul I: Einführung in die Judaistik

Achtung! entfällt am 24.10 wegen Immatrikulationsfeier
(14 550)
V -
Was ist Judaistik? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122d (17.10.) Giulio Busi
Ausgehend von der Frage: Was ist Judaistik/was sind jüdische Studien? bietet die Vorlesung den Studierenden eine generelle Einführung in das Fach, die die Entstehung und Geschichte der Disziplin wiedergibt und in die für diese Fachrichtung wesentlichen Fragestellungen einführt. Zudem wird ein Gesamtüberblick über die großen Perioden jüdischer nachbiblischer Geschichte bis in die Gegenwart geboten.
Literatur: Günter Stemberger: Einführung in die Judaistik, 2002
 
(14 551)
Ü -
Das Handwerkszeug der Judaistin / des Judaisten (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (17.10.) Klaus Herrmann
In dieser Übung erlernen die Studierenden die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens in der Judaistik, insbesondere Informationsrecherche in Bibliotheken und im Internet; zudem ist ein Workshop in einem Berliner Archiv vorgesehen. Praktische Anleitung zum Anfertigen von Hausarbeiten und Thesenpapieren sind weitere Programmpunkte.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.

Magisterstudiengang

Grundkurse

(14 501)
GK/V -
Einführung in die Judaistik (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122d (17.10.) Giulio Busi
Durch eine einfache, organische Betrachtung führt der Kurs in die mannigfaltige Welt des Judentums ein. Eine besondere Aufmerksamkeit ist den Mitteln der Lehre und Forschung (Nachschlage-Werke, Elektronische Medien, Bibliotheken usw.) gewidmet.
Bibliographie: J. Maier, Judentum von A-Z. Glauben, Geschichte, Kultur. Freiburg (Herder) 2001; G. Stemberger, Einführung in die Judaistik. München (Beck) 2002.
 
(14 502)
GK -
Einführung in die jüdische Literatur des Mittelalters (2 SWS); (Bachelorstudiengang: Diese Veranstaltung wird nur einmal im Jahr angeboten und muss im 2. Studienjahr erfolgreich absolviert werden.) Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (15.10.) Annett Martini
Ziel ist es, anhand ausgewählter Texte in die mittelalterliche hebräisch-jüdische Literatur sowie in das mittelalterliche Hebräisch einzuführen. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
 
(14 503)
GK -
Einführung in den Midrasch (2 SWS); (BA-Studiengang: Diese Veranstaltung wird nur einmal im Jahr angeboten und muss im 2. Studienjahr erfolgreich absolviert werden. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.) Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 201 (16.10.) Gottfried Reeg
Ziel ist es, anhand ausgewählter rabbinischer Texte in die Midrasch-Literatur einzuführen. Neben der Einübung in das rabbinische Hebräisch geht es darum, mit der Denk- und Auslegungsweise des Midrasch vertraut zu werden.
Der Kurs findet in zwei Teilen statt: a) Die Vermittlung des Grundwissens erfolgt über ein e-Learning Modul in "Blackbord", das von den Studierenden individuell bearbeitet wird. Offene Fragen werden in Sitzungen am Anfang, in der Mitte und am Ende des Semesters besprochen. b) Die Lektüre der Texte findet in Präsenzeinheiten während des Semesters statt.
Literatur: G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, 8. Aufl. 1992.
 
14 504
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.
 
Achtung Raumänderung!
(14 500)
GK/V -
Geschichte der Juden I: Antike (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (15.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.

Sprachkurse

Achtung Raumänderung ab Do 25.10.07 - am 24.10. entfällt ab 9:00 der Unterricht wegen Hochschulgottesdienst und Immatrikulationsfeier
(14 510)
SK -
Hebräisch I (6 SWS); Mo, Mi sowie Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (15.10.) Thomas Ziem
 
fakultativ
(14 511)
SK -
Begleitkurs zu Hebräisch I (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 26/130 (16.10.) Gila Wendt
 
Achtung Änderungen! Ab 23.10.: Di 12-14 JK 25/208
(14 512)
SK -
Hebräisch III (Reader ab 9.10. beim Copy-Center, Habelschwerdter Allee 37, 14195 Berlin) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (16.10.) Gila Wendt
 
14 513
SK -
Hebräische Konversation (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (16.10.) Gila Wendt
 
14 514
SK -
Moderne Hebräische Literatur (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (16.10.) Gila Wendt
 
(14 515)
S/GK -
Judenspanisch (2 SWS); Das Modul umfasst 2 Semester, Beginn: WiSe 07/08. Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Almuth Münch
Judenspanisch ist die von den spanischen Juden nach der Vertreibung von der iberischen Halbinsel im Osmanischen Reich gesprochene Sprache.
In einem komprimierten Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Sepharden wird auf signifikative Konstanten und Veränderungen in der sephardischen Gesellschaft hingewiesen.
Das Material für den Sprachunterricht stellt die Dozentin. Ergänzend werden ausgewählte Beispiele aus der judenspanischen Literatur herangezogen. Rudimentäre Spanisch-Kenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Bedingung.
Literatur: Gerber, Jane. The Jews of Spain, N. Y. 1992. Levy, Avigdor. The Sephardim in the Ottoman Empire. Princeton, New Jersey 1992.

Proseminare

14 520
PS -
Der jüdische Expressionismus (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102 (18.10.) Giulio Busi
Von Jakob van Hoddis bis Erwin Loewenson (Golo Gangi), von Else Lasker-Schüler bis zu ihrem Ehemann Georg Lewin (Herwarth Walden) kamen einige der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus aus jüdischen Familien. Ziel des Seminars ist es, die literarischen Werke unter dem Aspekt der jüdischen Assimilation im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert zu analysieren.
 
(14 522)
PS -
Partnerschaftliche Liebe im rabbinischen Judentum (Hebräischkenntnisse erwünscht, aber nicht dringend erforderlich.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Thomas Ziem
In diesem Proseminar werden wir untersuchen, ob und wie das rabbinische Judentum der partnerschaftlichen Liebe gegenüber stand. Wie interpretierten die Schriftgelehrten Liebesgeschichten aus der Hebräischen Bibel? Gibt es (hauptsächlich) im Talmud Erzählungen, die sich dieses Themas annehmen, und wie werden sie dargestellt? Gemeinsam werden wir uns anhand diverser Texte Antworten auf diese und ähnliche Fragen erarbeiten.
Einführende Literatur: Hebräische Bibel, Talmud.
 
(14 523)
PS -
Juden in Spanien (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (18.10.) Annett Martini
Vom 9. bis zum 13. Jahrhundert ist Spanien der geistige Mittelpunkt der jüdischen Welt, wo im Hinblick auf den kulturellen Austausch von Islam, Christentum und Judentum der Mythos vom „Land der drei Ringe“ begründet wurde. Die historischen Deutungen dieser Zeit sind jedoch widersprüchlich: einerseits wird diese Periode als „Goldenes Zeitalter“ glorifiziert für dessen geistige Fruchbarkeit die facettenreiche jüdische Literatur beredtes Zeugnis ablegt. Andererseits zeichnen Quellenstudien ein Bild von religiöser Intoleranz, Verfolgung und Zwangsbekehrung – von christlicher als auch von islamischer Seite initiiert – die in den für die jüdische Bevölkerung traumatischen Ereignissen von 1492 ihren Höhepunkt fanden.
Ein Ziel des Proseminars ist es, die Position der Juden zwischen Christentum und Islam historisch zu betrachten und ein differenziertes Bild von ihrer Situation in Kastilien, Navarra, Leon, Aragonien und natürlich Al-Andalus zu bilden.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Untersuchung der geistigen Zentren und deren Hauptvertreter, wie z.B. Maimonides, Ibn Ezra, Asriel aus Gerona sein, wobei die Unterschiede zwischen der von der arabischen Kultur geprägten Judenheit im Süden - mit ihrer starken Verbindung zu den profanen Wissenschaften wie der Medizin, Philosophie, Astronomie, Mathematik und Poesie – und der eher von konservativen Kräften und von der Mystik eingefärbten Gedankenwelt der nordspanischen Juden herausgearbeitet werden sollen.
Falls Interesse besteht, kann im Anschluß an das Semester eine Exkursion zu den wichtigsten Zeugnissen der jüdischen Kultur in Spanien organisiert werden.
Literatur: LEWIS, Bernard: Die Juden in der islamischen Welt. Vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. München 1987. SCHEINDLIN, Raymond P.: The Jews of Muslim Spain. In: JAYYASI, Salma Khadra (Hrsg.): The Legacy of Muslim Spain. Leiden, New York, Köln 1992 (=Handbuch der Orientalistik. I. Abt., Bd. 12), S. 188-200. STILLMAN, Norman A.: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. Philadelphia 1979, S. 3-110. VONES, Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Sigmaringen 1993. BAER, Fritz: Die Juden im christlichen Spanien, Berlin 1929-1936.
 
(14 524)
PS -
Einführung in Leben und Werk von Moses Mendelssohn (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Bill Rebiger
Der Philosoph und Menschenfreund Moses Mendelssohn gilt als der Vater der jüdischen Aufklärung in Deutschland. Aus dem umfangreichen und vielschichtigen Werk von Mendelssohn werden ausgewählte Texte zu seiner Biographie, Philosophie, Ästhetik, Religionskritik und Bibelübersetzung sowie Auszüge aus Streitschriften und Briefen gelesen und interpretiert. Zugleich wird in die grundlegende Sekundärliteratur zu Mendelssohn und der frühen Haskala eingeführt.
Literatur: M.Mendelssohn, Gesammelte Schriften; Alexander Altmann, Moses Mendelssohn; Michael Meyer, Von Moses Mendelssohn zu Leopold Zunz; Christoph Schulte, Die jüdische Aufklärung.
 
(14 525)
PS -
Die Karriere des Satans (Es wird kein Hebraicum vorausgesetzt.) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (15.10.) Gottfried Reeg
Der Satan als Widersacher, Ankläger oder Prinzip des Bösen? Den vielfältigen Vorstellungen vom Satan in der rabbinischen und der mittelalterlichen Literatur soll anhand ausgewählter Texte nachgegangen werden: Welche Rolle spielt er, in welcher Beziehung zu Gott und zum Menschen steht er?
Literaturhinweise: L.I. Rabinowitz, Art.: Satan, in: Enc Jud 14, 902-905. - L. Jung, Fallen Angels in Jewish, Christian and Mohammedan Literature, New York 1974.

Übungen

(14 515)
S/GK -
Judenspanisch (2 SWS); Das Modul umfasst 2 Semester, Beginn: WiSe 07/08. Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Almuth Münch
Judenspanisch ist die von den spanischen Juden nach der Vertreibung von der iberischen Halbinsel im Osmanischen Reich gesprochene Sprache.
In einem komprimierten Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Sepharden wird auf signifikative Konstanten und Veränderungen in der sephardischen Gesellschaft hingewiesen.
Das Material für den Sprachunterricht stellt die Dozentin. Ergänzend werden ausgewählte Beispiele aus der judenspanischen Literatur herangezogen. Rudimentäre Spanisch-Kenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Bedingung.
Literatur: Gerber, Jane. The Jews of Spain, N. Y. 1992. Levy, Avigdor. The Sephardim in the Ottoman Empire. Princeton, New Jersey 1992.
 
(14 540)
Ü/GK -
Hasmonäer und Herodianer bei Josephus und in anderen Quellen (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/132 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Kurs werden wir uns mit den beiden großen Königsfamilien in der Zeit vom 2. Jahrhundert v.d.Z. bis zum 1. Jahrhundert n.d.Z. beschäftigen. Da die Werke von Flavius Josephus die wichtigste Quelle für unsere Kenntnis dieser beiden Familien sind, kann der Kurs gleichzeitig als eine Übung für die Lektüre seiner Werke dienen.
 
Achtung! entfällt am 24.10. wegen Immatrikulationsfeier!
14 541
C -
Colloquium (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (17.10.) Giulio Busi

Hauptseminare

14 530
HS -
Sprachmystik und Lehre der Sefirot bei Yosef Gikatilla (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (18.10.) Giulio Busi
Ziel des Seminars ist es, die Entwicklung der Sprachmystik des sefardischen Kabbalisten Yosef Gikatilla insbesondere in Hinblick auf das Verhältnis zwischen dem linguistischen und dem sefirotischen Symbolismus zu rekonstruieren.
 
(14 531)
HS -
Die Bibel zwischen Judentum und Christentum: Das Buch Genesis und seine Übersetzungen (Septuaginta, Aquila, Targumim) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (15.10.) Tal Ilan,
Johannes Niehoff-Panagiotidis
Schon in der Antike wurde die Tora mehrmals ins Griechische und Aramäische übersetzt. Da jede Übersetzung auch immer eine Exegese ist, können uns die Unterschiede zwischen den verschiedenen Übersetzungen als Muster für historische, theologische und sozialgeschichtliche Hintergründe der Übersetzer dienen. In diesem Seminar, das in Zusammenarbeit mit Prof. Niehoff-Panagiotidis (Fach Byzantinistik) angeboten wird, werden wir beispielhaft die aramäischen und griechischen Übertragungen des Buches Genesis lesen. Von Studenten der Judaistik werden Hebräischkenntnisse (Hebräisch IV) erwartet, von Studenten der Byzantinistik Griechischkenntnisse.
 
(14 532)
HS -
Mechina L'Talmud: Der Traktat Chullin im Babylonischen Talmud (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost-/Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/227 (16.10.) Tal Ilan
Eine Mechina le Talmud ist eine Vorbereitung für die Lektüre des Babylonischen Talmuds. Die Studenten/innen sollen in die Lage versetzt werden, anschließend selbstständig einen talmudischen Text bearbeiten zu können. Diese Einführung wird anhand des Traktats Chullin geschehen. Chullin gehört zur Ordnung Kodaschin (Heiliges) und beschäftigt sich mit der Zubereitung von Fleisch, das nicht als Opfer gedacht ist.
 
(14 542)
HS/Ü -
TUSTEP III - Datenbanken und Editionen (Voraussetzungen: Kenntnisse im TUSTEP-Editor dringend empfohlen.) (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum)
Der Kurs kann im Rahmen folgender Module belegt werden: ABV: "Datenbanken im Netz" zusammen mit TUSTEP I; Ergänzungsmodul "7. Neue Medien" des Masterstudiengangs Editionswissenschaft. Ferner gehört er zu den obligatorische EDV-Übungen des Studiengebietes Editionswissenschaft.
(19.10.) Gottfried Reeg
Elektronische Editionen gewinnen eine immer größere Bedeutung.
Editionen im Netz stellen eine Textdatenbank dar. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Makroprogrammierung in TUSTEP, um Textdaten für eine dynamische Edition aufzubereiten.
Anmeldung bei Dr. Gottfried Reeg, Tel.: 838 55088 bzw. Email: reeg@zedat.fu-berlin.de
 
(14 543)
HS -
Interpretationen des Dekalogs in der rabbinischen Literatur. (Voraussetzung zur Teilnahme sind Hebräischkenntnisse.) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (16.10.) Gottfried Reeg
Der Dekalog, die Zehn Gebote, sind für mehrere Religionen wichtige Regeln zum ethischen Handeln. Ausgehend von den beiden Versionen in der Bibel werden ausgewählte Texte aus der rabb. und der jüdisch-hellenistischen Literatur zum Verständnis des Dekalogs in der rabbinischen Literatur
analysiert und besprochen werden.
Literatur: Exodus 20; Deuteronomium 5; Enc.Jud. 5, 896-905. - Ben-Zion Segal; Gershon Levi (Hrsg.): The Ten Commandments in History and Tradition. Jerusalem 1990.
 
(14 533)
HS -
Frühe deutsche Nachkriegsgesellschaft und nationalsozialistische Vergangenheit (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (18.10.) Kornelia Papp
Eine Diskussion über die Frage der Schuld am Krieg und am Holocaust hat in den ersten Nachkriegsjahren sowohl in der Ostzone als auch in den westlichen Besatzungszonen nur äußerst schleppend angefangen. Es waren vor allem die Besatzungsmächte, die die Deutschen mit den Tatsachen des Holocaust, den Vernichtungslagern konfrontierten und sie auf ihre passive Haltung gegenüber der antismitischen Politik der NSDAP hingewiesen haben. Die These der Kollektivschuld am Holocaust wurde nach 1945 von beinahe allen Deutschen abgelehnt. In den ersten Nachkriegsmonaten erhielt der Schriftsteller Carl Zuckmayer den Auftrag von den US-Amerikanern, einen Bericht über die daheim gebliebenen Intellektuellen hinsichtlich ihrer Betroffentheit von der nationalsozialistischen Politik, anzufertigen. Der Heidelberger Philosoph Karl Jaspers versuchte 1946 den Schuldbegriff zu präzisieren - die Kollektivschuldthese ersetzte er mit der Erklärung über die individuelle Verantwortung eines jeden Deutschen. Kaum hat aber die öffentliche Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft begonnen, hat die Philosophin Hannah Arendt die falsche Scham dieser Gespräche aufgedeckt. Während des Semesters möchten wir uns mit literarischen und philosophischen Texten auseinandersetzen, die sich mit der Schuldfrage der Deutschen am Holocaust befasst haben.
 
(14 534)
S -
Ludwig Philippson (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Klaus Herrmann
Ludwig Philippson (*in Dessau; †1889 in Bonn) war einer der führenden Reformrabbiner im 19. Jahrhundert (von ihm stammen ein Reformgebetbuch, zahlreiche Predigten und auch ein Predigtmagazin, Katechismen, Religionslehrbücher u.v.m.). Nach seinem Studium in Berlin (bei Hegel und Boeck) wirkte er (ab 1833) als Prediger und Rabbiner in Magdeburg, wobei Philippson stets um eine ausgleichende Haltung in den damaligen Reformdebatten bemüht war (dieser Haltung ist auch die von ihm begründete und bis zu seinem Tod herausgegebene Allgemeine Zeitung des Judentums verpflichtet, die eines der wichtigsten Publikationsorgane des deutschen Judentums war). Sein Bemühen galt vor allem auch der Errichtung einer „jüdisch-theologischen Fakultät“; an der Gründung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war er ebenso beteiligt wie an dem Institut zur Förderung der israelitischen Literatur, dessen Ziel es war, wichtige Werke der jüdischen Literatur einem breiten Leserpublikum zugänglich zu machen. Hervorgetreten ist Philippson zudem als deutscher Schriftsteller und Publizist der aktuelle Fragen (etwa im Zusammenhang mit dem Berliner Antisemitismusstreit) mutig und engagiert angegangen ist.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird den TeilnehmerInnen zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
 
(14 535)
S -
Martin Bubers Schriften zum Zionismus (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (19.10.) Klaus Herrmann
In diesem Seminar wollen wir uns mit Martin Bubers (*1878 in Wien; † 1965 in Jerusalem) Schriften zur zionistischen Politik und jüdisch-arabischen Frage befassen. Neben solchen Texten, mit denen sich Buber vorbehaltlos in den Dienst der zionistischen Sache stellt, sollen auch seine Beiträge zur jüdischen Renaissance und Kultur behandelt werden.
Literatur: Martin Buber, Ein Land und zwei Völker: zur jüdisch-arabischen Frage, hrsg. und eingel. von Paul Mendes-Flohr, 1991; Martin-Buber-Werkausgabe 3: Frühe jüdische Schriften 1900-1922; hrsg. und komment. von Barbara Schäfer, 2007
 
(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.
 
ACHTUNG, NEU!
14 536
HS -
Gedächtnis und Recht (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (23.10.) Silvia Cresti
Anliegen des Seminars wird sein, den Zusammenhang zwischen der juristischen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und der Erinnerung an den Holocaust im Nachkriegsdeutschland und in der BRD herzustellen. Anhand der öffentlichen Debatten beim Nürnberger Prozess und beim Auschwitz-Prozess werden die Praktiken der Erinnerung an den Holocaust erarbeitet werden. Im Besonderen werden einerseits verschiedene Phasen festgehalten, die die bundesrepublikanische Auseinandersetzung mit dem Holocaust markieren und andererseits wird der Wandel analysiert, den das Erinnerungsmuster erfährt. Neben einschlägige Sekundärliteratur zum Thema, die am Anfang des Seminars bekannt gegeben wird, werden die Interviews von Inge Deutschkron und anderen Überlebenden Bestandteil des Seminars sein.

Katholische Theologie (WE 6)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling

Einführungsveranstaltung

Orientierungseinheit für Erstsemester:
Mo, 15.10., 11.00-12.00 Uhr - Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin, Bibliothek.

Einzelberatung

Siehe Aushang im Seminar für Katholische Theologie, Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin
Rückfragen: Telefonnummer:838-54074 und Telefonnummer:838-54225


30-LP-Modulangebot der Katholischen Theologie

Einführungsphase

Modul 1: Einführungsmodul Katholische Theologie

14 600
V -
Über das Lesen der Schrift - Zur Hermeneutik der Annäherung (Einführungsmodul "Katholische Theologie" ( Die Vorlesung bildet zusammen mit einem Einführungsseminar im Sommersemester 2008 das Einführungsmodul "Katholische Theologie")) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (23.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Bibel und ihre Auslegung.
Literatur: Theißen, Gerd: Das Neue Testament (Beck'sche Reihe, Band 2192), München 2002; Dohmen, Christoph: Die Bibel und ihre Auslegung (Beck’sche Reihe, Band 2099), München 1998 (3. Aufl. 2006); Dohmen, Christoph: Das Buch der Bücher. Die Bibel – Eine Einführung (zusammen mit T. Hieke), Regensburg 2005.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V

Aufbauphase

Biblische Theologie

Modul 2a: Hermeneutik und Geschichte der Biblischen Schriften

14 610
V -
Die Kunst des Verstehens (2 SWS) (5 LP); Magister- und Lehramtsstudierende können einen benoteten Proseminarschein in Exegese erwerben (Klausur). Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Matthias Blum
Die Kunst, "die Rede eines andern, vornehmlich die schriftliche, richtig zu verstehen", definiert Schleiermacher als Hermeneutik. Damit gilt der Berliner Theologe Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768-1834) als Begründer der neuzeitlichen Hermeneutik. Schleiermacher war jedoch nicht nur ein bedeutender Theologe ("protestantischer Kirchenvater"), sondern ebenfalls ein bedeutender Pädagoge; so gilt er auch als Begründer der modernen Pädagogik. Die Vorlesung führt anhand von Leben und Werk Schleiermachers in die Fragestellungen neuzeitlicher Hermeneutik und ihre Voraussetzungen ein.
Sprechstunden
Matthias Blum: Mo 14:00 - 15:00

Modul 2b: Exegese und Theologie der Biblischen Schriften

14 611
V -
Das Lukasevangelium (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das dritte kanonische Evangelium und behandelt die Verfasserfrage, Leserkreis und Datierung, Aufbau und Inhalt, Quellen, literarische Kunst und Theologie.
Literatur Kremer, Jakob: Lukasevangelium (Die Neue Echter-Bibel. Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung, Bd. 3), Würzburg 1988.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.

Systematische Theologie

Modul 3a: Theologie als Glaubenswissenschaft

14 620
PS -
„Was haben denn Jerusalem und Athen miteinander zu schaffen?“ - Einführung in das konfliktreiche Verhältnis von Glauben und Wissen im Christentum (2 SWS) (5 LP); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Markus Thurau
Mit der im Titel zitierten Frage verweist der frühchristliche Theologe Tertullian auf ein Spannungsmoment, das wohl die gesamte Geschichte christlichen Denkens durchzieht. Es ist die Frage danach, ob und inwiefern die Inhalte eines religiösen Glaubens (Jerusalem) dem menschlichen Denken und Verstehen (Athen) zugänglich sind. Ist eine Vermittlung zwischen beiden Bereichen möglich oder schließen sie einander aus?
Die Geschichte des christlichen Denkens kennt unterschiedlichste Ansätze, um über diese Frage Klarheit zu erlangen: Seien es die komplexen Versuche der Verhältnisbestimmung von Philosophie und Theologie, von Natur und Gnade oder von Vernunft und Offenbarung. Sei es die Suche danach, den „garstig breiten Graben“ zwischen „notwendigen Vernunftwahrheiten und zufälligen Geschichtswahrheiten“ (Lessing) zu überbrücken. Oder sei es der moderne Konflikt zwischen Naturalismus und Religion, oder zwischen den Werten einer religiösen Tradition und einer sich als pluralistisch verstehenden Gesellschaft.
Im Seminar sollen ausgewählte Texte gelesen werden, die repräsentativ für diese konfliktreiche Geschichte stehen. Nachdem in einem ersten Schritt die entsprechenden Aussagen der Bibel zur Sprache gebracht werden, soll die weitere Geschichte der Unterscheidung von Glauben und Wissen nachgezeichnet werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Zeit der Aufklärung, da hier die Problematik mit besonderer Intensität begegnet.
Die Texte, die als Grundlage der einzelnen Sitzungen dienen sollen, werden in einer einführenden Sitzung zu Beginn des Seminars vorgestellt und in einem Reader zugänglich gemacht.
Literatur: Gestrich, Christof: Art. Glaube und Denken, in: TRE 13, 365-384; Klausnitzer, Wolfgang: Glaube und Wissen. Lehrbuch der Fundamentaltheologie für Studierende und Religionslehrer, Regensburg 1999; Neuner, Peter: Der Glaube als subjektives Prinzip der theologischen Erkenntnis, in: Kern, Walter u. a., Handbuch der Fundamentaltheologie, Freiburg i. Br. 2000, 23-36; Valentini, Donato u. Seckler, Max: Art. Glaube und Wissen/Denken, in: LThK3 4, 693-696.
Sprechstunden
Markus Thurau: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.

Modul 3c: Kontexte und Dialoge

14 621
PS -
Der Islam als Herausforderung christlicher Theologie (Von Studierenden des Zertifikatsprogramms "Theologie im Dialog" / Gasthörer/inn/en wird eine Anmeldung erbeten. Eine Liste, die ein Kontingent von 8 Plätzen vorsieht, liegt ab September aus.) (2 SWS) (5 LP); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Anja Middelbeck-Varwick
Das Verhältnis von Christentum und Islam ist seit jeher von Verwandtschaft und Konkurrenz geprägt. Das Seminar widmet sich den Grundlagen, Fragen und Kontroversen des gegenwärtigen theologischen Gespräches. Zunächst soll dieser interreligiöse Dialog religionstheologisch verortet werden: Warum und in welcher Weise ist das theologische Gespräch zwischen Christen und Muslimen zu suchen? Bedarf das Christentum einer spezifischen Theologie des Islams?
Im Mittelpunkt steht dann die Frage nach dem Offenbarungsverständnis und damit zugleich nach den wechselseitigen Bestreitungen der in der jeweiligen Religion geglaubten Wahrheit: Während das Christentum Jesus Christus als Sohn Gottes bekennt, vertritt der Islam, Gott habe seine Rechtleitung im Heiligen Koran in endgültiger Weise kund getan; während der Islam das christliche Trinitätsdogma bestreitet, können Christen den Propheten Muhammad nicht als „Siegel der Propheten“ anerkennen. Welche Bilder von Mensch und Gott zeichnen die beiden Religionen vor dem Hintergrund ihrer Differenzen? In welcher Weise kann vertreten werden, dass Christen und Muslime an denselben, den einen und einzigen Gott glauben? Was bedeutet dies für das Verständnis von Heil und Erlösung, die Praxis des Gebets, die Rede von der so genannten "abrahamitischen Ökumene"?
Das Seminar versteht sich als Einführung in die theologischen Fragen des christlich-islamischen Verhältnisses. Grundkenntnisse beider Religionen werden gleichwohl vorausgesetzt.
Literatur: Leuze, Richard: Christentum und Islam, Tübingen 1994; Renz, Andreas: Der Mensch unter dem Anspruch Gottes, Offenbarungsverständnis und Menschenbild des Islam im Urteil gegenwärtiger christlicher Theologie, Würzburg 2002; Zirker, Hans: Christentum und Islam, Theologische Verwandtschaft und Konkurrenz, Düsseldorf, 2. Auflage 1992.
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: Do 14:00 - 15:00 u.n.V.

Wahlmodule

Modul 4: Historische Theologie

14 630
PS -
Elisabeth von Thüringen - Leben und Legende (Ein zweiter Termin für die Blockveranstaltung wird in Absprache mit den Teilnehmer/inn/en festgelegt. Eine Anmeldung zum Seminar ist erwünscht. Hierfür wird zu Semesterbeginn eine Referatliste ausgehängt werden.) (2 SWS) (5 LP); Block Fr 9.00-16.00 und Sa 9.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (16.11.) Maria Burger
In diesem Jahr wird der 800. Geburtstag Elisabeths von Thüringen gefeiert. Das kurze Leben der Landgräfin hat tiefe Spuren hinterlassen. Wer war diese Frau in ihrer Zeit? Welches Bild vermitteln uns Verehrung, Ikonographie und Legende? Ist sie die Frau, für die es rote Rosen regnet – oder war ihr Leben eine einzige Neurose? Viele Fragen können wir an Elisabeth stellen. Welche Fragen stellt sie an uns?
Eine Literaturliste wird zu Semesterbeginn ausliegen (einführende Literatur ist zur Zeit überall zu finden).
Sprechstunden
Maria Burger: nach Vereinvbarung

Modul 5: Praktische Theologie

14 631
PS -
Jesus-Begegnungen. Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama im Bereich von Schule und Erwachsenenbildung (2 SWS) (5 LP); Block 29.10., 5.11. und 12.11. jeweils Mo 10.00-12.00 sowie 8.12., 15.12. und 16.12. jeweils 10.00-17.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Der Ort der Blockveranstaltungen, die nicht in K 24/11 stattfinden, wird noch bekannt gegeben.
(29.10.) Ulrich Kmiecik
Studierende der Theologie sind erfahren im wissenschaftlichen Umgang mit biblischen Texten. Wie aber kommt es in der schulischen und pastoralen Praxis zu einem Gespräch mit dem Text, in dem aufscheinen kann, dass biblische Geschichten etwas mit dem Leben zu tun haben?
Die narrative Glaubensvermittlung, das Spielen und Erzählen biblischer Geschichten, hat eine lange Tradition, an die Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama als eine praxisorientierte Art, mit der Bibel umzugehen, anknüpfen.
In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit einzelnen Texten, in denen Jesus Menschen begegnet (z.B. Mk 6,30-44; Lk 5,17-26; Lk 7,36-50; Joh 4,1-15), wird im Seminar versucht, über die dabei entstehenden Erfahrungen neue Zugänge zur Bibel zu entdecken.
Gesucht wird nach einem eigenständigen, befreienden Umgang mit biblischen Geschichten, der die historisch–kritische Herangehensweise nicht vergisst. Gemeinsam werden eigene Vorschläge für Bibelarbeit und Bibliodrama erarbeitet und umgesetzt.
(Wünschenswert ist eine Zahl von mindestens 8 TeilnehmerInnen.)
Literatur: Berg, H.K.: Hören – Verstehen – Vermitteln, in: Kat. Bl. 114, S. 388-396; Hecht, A.: Bibel erfahren. Methoden ganzheitlicher Bibelarbeit, Stuttgart 2001; Langer, H.: Erfahrungen mit Grenzen im Bibliodrama und in der Beratung ( Vortrag 2005); Moser, M.: TZI und Bibliodrama. Existentielle Gruppenarbeit durch muliperspektivisches Wahrnehmen, in: Themenzentrierte Interaktion 1/2004, S. 35-43.
Sprechstunden
Ulrich Kmiecik: nach Vereinbarung

Allgemeine Berufsvorbereitung

14 640
PS -
Sozialgeschichte des Alten Israels (2 SWS) (5 LP); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (25.10.) Andreas Hölscher
Die Entstehung der sozialen und ökonomischen Welt prägt auch die Gesellschaft, Politik und Religion im Alten Israel. Bauern, Städter und Nomaden lassen sich durch unterschiedliche Lebensweisen kennzeichnen. Wie lebten die Menschen im Alten Israel und wie lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens der einzelnen Gruppen darstellen? Es soll über die Sozialgeschichte der biblischen Region(en) informiert werden. Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von den ersten Stammeskulturen bis zur Zeit des Hellenismus werden vorgestellt.
Literatur: Knauf, E.A.: Die Umwelt des Alten Testaments (NSK AT 29), Stuttgart 1994; Staubli, Th.: Begleiter durch das Erste Testament, Düsseldorf 1990.
Sprechstunden
Andreas Hölscher: nach Vereinbarung
 
(14 611)
V -
Das Lukasevangelium (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das dritte kanonische Evangelium und behandelt die Verfasserfrage, Leserkreis und Datierung, Aufbau und Inhalt, Quellen, literarische Kunst und Theologie.
Literatur Kremer, Jakob: Lukasevangelium (Die Neue Echter-Bibel. Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung, Bd. 3), Würzburg 1988.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.

Affine Modulangebote der katholischen Theologie im Rahmen anderer Fächer

(14 610)
V -
Die Kunst des Verstehens (2 SWS) (5 LP); Magister- und Lehramtsstudierende können einen benoteten Proseminarschein in Exegese erwerben (Klausur). Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Matthias Blum
Die Kunst, "die Rede eines andern, vornehmlich die schriftliche, richtig zu verstehen", definiert Schleiermacher als Hermeneutik. Damit gilt der Berliner Theologe Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768-1834) als Begründer der neuzeitlichen Hermeneutik. Schleiermacher war jedoch nicht nur ein bedeutender Theologe ("protestantischer Kirchenvater"), sondern ebenfalls ein bedeutender Pädagoge; so gilt er auch als Begründer der modernen Pädagogik. Die Vorlesung führt anhand von Leben und Werk Schleiermachers in die Fragestellungen neuzeitlicher Hermeneutik und ihre Voraussetzungen ein.
Sprechstunden
Matthias Blum: Mo 14:00 - 15:00
 
(14 620)
PS -
„Was haben denn Jerusalem und Athen miteinander zu schaffen?“ - Einführung in das konfliktreiche Verhältnis von Glauben und Wissen im Christentum (2 SWS) (5 LP); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Markus Thurau
Mit der im Titel zitierten Frage verweist der frühchristliche Theologe Tertullian auf ein Spannungsmoment, das wohl die gesamte Geschichte christlichen Denkens durchzieht. Es ist die Frage danach, ob und inwiefern die Inhalte eines religiösen Glaubens (Jerusalem) dem menschlichen Denken und Verstehen (Athen) zugänglich sind. Ist eine Vermittlung zwischen beiden Bereichen möglich oder schließen sie einander aus?
Die Geschichte des christlichen Denkens kennt unterschiedlichste Ansätze, um über diese Frage Klarheit zu erlangen: Seien es die komplexen Versuche der Verhältnisbestimmung von Philosophie und Theologie, von Natur und Gnade oder von Vernunft und Offenbarung. Sei es die Suche danach, den „garstig breiten Graben“ zwischen „notwendigen Vernunftwahrheiten und zufälligen Geschichtswahrheiten“ (Lessing) zu überbrücken. Oder sei es der moderne Konflikt zwischen Naturalismus und Religion, oder zwischen den Werten einer religiösen Tradition und einer sich als pluralistisch verstehenden Gesellschaft.
Im Seminar sollen ausgewählte Texte gelesen werden, die repräsentativ für diese konfliktreiche Geschichte stehen. Nachdem in einem ersten Schritt die entsprechenden Aussagen der Bibel zur Sprache gebracht werden, soll die weitere Geschichte der Unterscheidung von Glauben und Wissen nachgezeichnet werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Zeit der Aufklärung, da hier die Problematik mit besonderer Intensität begegnet.
Die Texte, die als Grundlage der einzelnen Sitzungen dienen sollen, werden in einer einführenden Sitzung zu Beginn des Seminars vorgestellt und in einem Reader zugänglich gemacht.
Literatur: Gestrich, Christof: Art. Glaube und Denken, in: TRE 13, 365-384; Klausnitzer, Wolfgang: Glaube und Wissen. Lehrbuch der Fundamentaltheologie für Studierende und Religionslehrer, Regensburg 1999; Neuner, Peter: Der Glaube als subjektives Prinzip der theologischen Erkenntnis, in: Kern, Walter u. a., Handbuch der Fundamentaltheologie, Freiburg i. Br. 2000, 23-36; Valentini, Donato u. Seckler, Max: Art. Glaube und Wissen/Denken, in: LThK3 4, 693-696.
Sprechstunden
Markus Thurau: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.

Magister- und Lehramtsstudiengang

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.

Systematische Fachgebiete einschließlich der philosophischen Grundfragen der Theologie

14 650
V -
Alter. Blicke auf das Bevorstehende (2 SWS); Mo 18.30-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (29.10.) Rainer Kampling
Das Nachdenken über das Alter unterliegt ebenso wie der Umgang mit ihm einem steten Wandel. Zu allen Zeiten wurde das Bevorstehende bedacht und gedeutet: So heißt es z. B. in Levitikus 19,32: „Vor grauem Haar sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren“; wohingegen Goethe fragte:„Alt wird man wohl, aber klug?“; Martin Buber wird der Satz zugeschrieben „Alt sein ist ein herrlich Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt“, während Simone de Beauvoir formulierte: „Alter heißt, sich über sich selbst klar werden.“ Neben dem Blick auf den dem Alter zugeschriebenen Wert fragt die Ringvorlesung weiter danach, was eine heutige Kultur des Alter(n)s insgesamt kennzeichnet. Hierzu sind Wissenschaftler/innen verschiedenster Disziplinen eingeladen, Einblicke in die mit den Lebensaltern, dem Altwerden und Altsein verbundenen Themen zu geben.
29. Oktober: Prof. Dr. Gertrud M. Backes, Zentrum Altern und Gesellschaft, Hochschule Vechta; "Geschlecht und Altern"
12. November: Prof. Dr. Josef Keuffer, Fakultät für Pädagogik, Universität Bielefeld; "Lernen als Experiment"
26. November: Prof. Dr. Hiltrud Westermann-Angerhausen, Museum Schnütgen, Köln; "Vom Alter der Heiligen in den Künsten und von der Kunst zu sterben in Mittelalter und früher Neuzeit"
3. Dezember: Dr. Caroline Zoehl, Kunsthistorisches Institut, FU Berlin;
"Konzepte des Alterns in der Kunst"
17. Dezember: Prof. Dr. Gerd Multhaup, Institut für Chemie/ Biochemie der FU Berlin; "Alter ohne Verstand? Perspektiven der Alzheimerforschung"
14. Januar: Prof. Dr. Michael Bongardt, Institut für Vergleichende Ethik/ FU Berlin; "Von der Schwere des Sterbens"
28. Januar: Dr. Christiane Streubel, Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie, Universität Bielefeld; "Von Parkbänken, Krankenhausbetten und Friedhofswegen. Visuelle Inszenierungen älterer Menschen im deutschen Fotojournalismus der Postmoderne“
11. Februar: Prof. Dr. Rainer Kampling, Seminar für Katholische Theologie/ FU Berlin; "Warum Alter eine theologisches Thema ist"
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
14 651
HS -
Raimundus Lullus: Das Buch vom Heiden und den drei Weisen (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (16.10.) Anja Middelbeck-Varwick
Der umstrittene Theologe und Mystiker Raimundus Lullus (1232/33-1315/16) versuchte zeitlebens, möglichst viele Menschen im gesamten Mittelmeerraum - Christen wie Juden, Muslime und „Heiden“ - von der Übereinstimmung zentraler Inhalte der christlichen Theologie mit der Gotteserkenntnis der „natürlichen Vernunft“ zu überzeugen. Die kritische Lektüre seines Religionsdialoges vermittelt nicht nur Einblicke in das mittelalterliche theologisch-philosophische Denken, sondern erörtert auch wesentliche Linien seiner Rezeptions- und Wirkungsgeschichte.
Basistext: R. Lullus: Das Buch vom Heiden und den drei Weisen; Stuttgart 1998 (Reclam 9693).
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
(14 620)
PS -
„Was haben denn Jerusalem und Athen miteinander zu schaffen?“ - Einführung in das konfliktreiche Verhältnis von Glauben und Wissen im Christentum (2 SWS) (5 LP); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Markus Thurau
Mit der im Titel zitierten Frage verweist der frühchristliche Theologe Tertullian auf ein Spannungsmoment, das wohl die gesamte Geschichte christlichen Denkens durchzieht. Es ist die Frage danach, ob und inwiefern die Inhalte eines religiösen Glaubens (Jerusalem) dem menschlichen Denken und Verstehen (Athen) zugänglich sind. Ist eine Vermittlung zwischen beiden Bereichen möglich oder schließen sie einander aus?
Die Geschichte des christlichen Denkens kennt unterschiedlichste Ansätze, um über diese Frage Klarheit zu erlangen: Seien es die komplexen Versuche der Verhältnisbestimmung von Philosophie und Theologie, von Natur und Gnade oder von Vernunft und Offenbarung. Sei es die Suche danach, den „garstig breiten Graben“ zwischen „notwendigen Vernunftwahrheiten und zufälligen Geschichtswahrheiten“ (Lessing) zu überbrücken. Oder sei es der moderne Konflikt zwischen Naturalismus und Religion, oder zwischen den Werten einer religiösen Tradition und einer sich als pluralistisch verstehenden Gesellschaft.
Im Seminar sollen ausgewählte Texte gelesen werden, die repräsentativ für diese konfliktreiche Geschichte stehen. Nachdem in einem ersten Schritt die entsprechenden Aussagen der Bibel zur Sprache gebracht werden, soll die weitere Geschichte der Unterscheidung von Glauben und Wissen nachgezeichnet werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Zeit der Aufklärung, da hier die Problematik mit besonderer Intensität begegnet.
Die Texte, die als Grundlage der einzelnen Sitzungen dienen sollen, werden in einer einführenden Sitzung zu Beginn des Seminars vorgestellt und in einem Reader zugänglich gemacht.
Literatur: Gestrich, Christof: Art. Glaube und Denken, in: TRE 13, 365-384; Klausnitzer, Wolfgang: Glaube und Wissen. Lehrbuch der Fundamentaltheologie für Studierende und Religionslehrer, Regensburg 1999; Neuner, Peter: Der Glaube als subjektives Prinzip der theologischen Erkenntnis, in: Kern, Walter u. a., Handbuch der Fundamentaltheologie, Freiburg i. Br. 2000, 23-36; Valentini, Donato u. Seckler, Max: Art. Glaube und Wissen/Denken, in: LThK3 4, 693-696.
Sprechstunden
Markus Thurau: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.
 
(14 630)
PS -
Elisabeth von Thüringen - Leben und Legende (Ein zweiter Termin für die Blockveranstaltung wird in Absprache mit den Teilnehmer/inn/en festgelegt. Eine Anmeldung zum Seminar ist erwünscht. Hierfür wird zu Semesterbeginn eine Referatliste ausgehängt werden.) (2 SWS) (5 LP); Block Fr 9.00-16.00 und Sa 9.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (16.11.) Maria Burger
In diesem Jahr wird der 800. Geburtstag Elisabeths von Thüringen gefeiert. Das kurze Leben der Landgräfin hat tiefe Spuren hinterlassen. Wer war diese Frau in ihrer Zeit? Welches Bild vermitteln uns Verehrung, Ikonographie und Legende? Ist sie die Frau, für die es rote Rosen regnet – oder war ihr Leben eine einzige Neurose? Viele Fragen können wir an Elisabeth stellen. Welche Fragen stellt sie an uns?
Eine Literaturliste wird zu Semesterbeginn ausliegen (einführende Literatur ist zur Zeit überall zu finden).
Sprechstunden
Maria Burger: nach Vereinvbarung
 
(14 621)
PS -
Der Islam als Herausforderung christlicher Theologie (Von Studierenden des Zertifikatsprogramms "Theologie im Dialog" / Gasthörer/inn/en wird eine Anmeldung erbeten. Eine Liste, die ein Kontingent von 8 Plätzen vorsieht, liegt ab September aus.) (2 SWS) (5 LP); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Anja Middelbeck-Varwick
Das Verhältnis von Christentum und Islam ist seit jeher von Verwandtschaft und Konkurrenz geprägt. Das Seminar widmet sich den Grundlagen, Fragen und Kontroversen des gegenwärtigen theologischen Gespräches. Zunächst soll dieser interreligiöse Dialog religionstheologisch verortet werden: Warum und in welcher Weise ist das theologische Gespräch zwischen Christen und Muslimen zu suchen? Bedarf das Christentum einer spezifischen Theologie des Islams?
Im Mittelpunkt steht dann die Frage nach dem Offenbarungsverständnis und damit zugleich nach den wechselseitigen Bestreitungen der in der jeweiligen Religion geglaubten Wahrheit: Während das Christentum Jesus Christus als Sohn Gottes bekennt, vertritt der Islam, Gott habe seine Rechtleitung im Heiligen Koran in endgültiger Weise kund getan; während der Islam das christliche Trinitätsdogma bestreitet, können Christen den Propheten Muhammad nicht als „Siegel der Propheten“ anerkennen. Welche Bilder von Mensch und Gott zeichnen die beiden Religionen vor dem Hintergrund ihrer Differenzen? In welcher Weise kann vertreten werden, dass Christen und Muslime an denselben, den einen und einzigen Gott glauben? Was bedeutet dies für das Verständnis von Heil und Erlösung, die Praxis des Gebets, die Rede von der so genannten "abrahamitischen Ökumene"?
Das Seminar versteht sich als Einführung in die theologischen Fragen des christlich-islamischen Verhältnisses. Grundkenntnisse beider Religionen werden gleichwohl vorausgesetzt.
Literatur: Leuze, Richard: Christentum und Islam, Tübingen 1994; Renz, Andreas: Der Mensch unter dem Anspruch Gottes, Offenbarungsverständnis und Menschenbild des Islam im Urteil gegenwärtiger christlicher Theologie, Würzburg 2002; Zirker, Hans: Christentum und Islam, Theologische Verwandtschaft und Konkurrenz, Düsseldorf, 2. Auflage 1992.
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: Do 14:00 - 15:00 u.n.V.

Exegetische Fachgebiete

14 660
V -
Antijudaismus II.2. Das vierte und fünfte Jahrhundert (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Rainer Kampling
Diese Vorlesung ist die dritte in einem auf vier Semester angelegten Zyklus. Sie stellt die Ausprägung des theologischen Antijudaismus der ausgehenden Patristik in den Mittelpunkt.
Literatur: R. Kampling: Art. Antijudaismus, Antisemitismus II. Patristik bis 19. Jh., in: LThK 3. Aufl., Band 1 (1993), 750-752; H. Schreckenberg: Die christlichen Adversus-Judaeos-Texte, 4. Aufl. Frankfurt 1999. (1. - 11. Jh.).
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di, 14:00 - 15:00
 
14 661
HS -
Der Jesus Christus des Papstes. Das Papstbuch von Josef Ratzinger/ Benedikt XVI (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Rainer Kampling
Die jüngst erschienene Publikation des Papstes Benedikt XVI. "Jesus von Nazareth", stellt ein Ereignis dar, das die universitäre Theologie in zweierlei Hinsicht in den Blick zu nehmen hat: Die dort vorgestellte Christologie kann fraglos nicht nur binnentheologisch wie innerchristlich als meinungsprägend gelten, sondern ist auch für die Ausformung des Jesusbildes der breiteren Öffentlichkeit innerhalb der säkularen Gesellschaft von entscheidender Relevanz. Das Seminar greift die mit diesen Perspektiven verbundenen Fragestellungen aus neutestamentlicher Perspektive auf.
Literatur: Josef Ratzinger (Benedikt XVI.): Jesus von Nazareth, Freiburg/Br. 2007.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
(14 600)
V -
Über das Lesen der Schrift - Zur Hermeneutik der Annäherung (Einführungsmodul "Katholische Theologie" ( Die Vorlesung bildet zusammen mit einem Einführungsseminar im Sommersemester 2008 das Einführungsmodul "Katholische Theologie")) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (23.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Bibel und ihre Auslegung.
Literatur: Theißen, Gerd: Das Neue Testament (Beck'sche Reihe, Band 2192), München 2002; Dohmen, Christoph: Die Bibel und ihre Auslegung (Beck’sche Reihe, Band 2099), München 1998 (3. Aufl. 2006); Dohmen, Christoph: Das Buch der Bücher. Die Bibel – Eine Einführung (zusammen mit T. Hieke), Regensburg 2005.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V
 
(14 610)
V -
Die Kunst des Verstehens (2 SWS) (5 LP); Magister- und Lehramtsstudierende können einen benoteten Proseminarschein in Exegese erwerben (Klausur). Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Matthias Blum
Die Kunst, "die Rede eines andern, vornehmlich die schriftliche, richtig zu verstehen", definiert Schleiermacher als Hermeneutik. Damit gilt der Berliner Theologe Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768-1834) als Begründer der neuzeitlichen Hermeneutik. Schleiermacher war jedoch nicht nur ein bedeutender Theologe ("protestantischer Kirchenvater"), sondern ebenfalls ein bedeutender Pädagoge; so gilt er auch als Begründer der modernen Pädagogik. Die Vorlesung führt anhand von Leben und Werk Schleiermachers in die Fragestellungen neuzeitlicher Hermeneutik und ihre Voraussetzungen ein.
Sprechstunden
Matthias Blum: Mo 14:00 - 15:00
 
(14 611)
V -
Das Lukasevangelium (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das dritte kanonische Evangelium und behandelt die Verfasserfrage, Leserkreis und Datierung, Aufbau und Inhalt, Quellen, literarische Kunst und Theologie.
Literatur Kremer, Jakob: Lukasevangelium (Die Neue Echter-Bibel. Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung, Bd. 3), Würzburg 1988.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.
 
(14 640)
PS -
Sozialgeschichte des Alten Israels (2 SWS) (5 LP); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (25.10.) Andreas Hölscher
Die Entstehung der sozialen und ökonomischen Welt prägt auch die Gesellschaft, Politik und Religion im Alten Israel. Bauern, Städter und Nomaden lassen sich durch unterschiedliche Lebensweisen kennzeichnen. Wie lebten die Menschen im Alten Israel und wie lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens der einzelnen Gruppen darstellen? Es soll über die Sozialgeschichte der biblischen Region(en) informiert werden. Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von den ersten Stammeskulturen bis zur Zeit des Hellenismus werden vorgestellt.
Literatur: Knauf, E.A.: Die Umwelt des Alten Testaments (NSK AT 29), Stuttgart 1994; Staubli, Th.: Begleiter durch das Erste Testament, Düsseldorf 1990.
Sprechstunden
Andreas Hölscher: nach Vereinbarung

Kirchengeschichte

14 670
PS -
Die Erbarmungslosigkeit des Antijudaismus – Michael Kardinal von Faulhaber und seine Adventspredigten 1933 (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Markus Thurau
Michael Kardinal von Faulhaber (1869 - 1952) gehört zu den führenden Persönlichkeiten des deutschen Katholizismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Verhalten während des Nationalsozialismus steht beispielhaft für weite Teile des Episkopats: Bedacht die Interessen der Kirche zu wahren, bereit einzelnen Verfolgten zu helfen, bleiern schweigend angesichts des immer offensichtlicher werdenden Terrors. 1933 hält er vielbeachtet Adventspredigten in St. Michael zu München, die ein Jahr später unter dem Titel "Judentum, Christentum, Germanentum" veröffentlicht wurden.
Sie sind Apologien des Alten Testaments und zugleich Zeugnisse eines christlichen Antijudaismus, dessen traditionelle Elemente sie zum Teil noch überspitzen.
Im Seminar wird versucht werden, durch eine kontextuelle Lektüre der Predigten die Position des Kirchenfürsten exemplarisch zu rekonstruieren. Auf weitere Literatur wird im Verlaufe des Seminars hingewiesen.
Literatur: Michael Faulhaber: Judentum, Christentum, Germanentum. Adventspredigten gehalten in St. Michael zu München 1933, München 1934; Michael Brenner: Von der Novemberrevolution bis zu den Adventspredigten: Zum Verhältnis zwischen Juden und Katholiken in Bayern zwischen 1918 und 1933, in: Florian Schuller, Guiseppe Veltri und Hubert Wolf (Hg.): Katholizismus und Judentum. Gemeinsamkeiten und Verwerfungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Regensburg 2005, S. 270-281.
Sprechstunden
Markus Thurau: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
(14 630)
PS -
Elisabeth von Thüringen - Leben und Legende (Ein zweiter Termin für die Blockveranstaltung wird in Absprache mit den Teilnehmer/inn/en festgelegt. Eine Anmeldung zum Seminar ist erwünscht. Hierfür wird zu Semesterbeginn eine Referatliste ausgehängt werden.) (2 SWS) (5 LP); Block Fr 9.00-16.00 und Sa 9.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (16.11.) Maria Burger
In diesem Jahr wird der 800. Geburtstag Elisabeths von Thüringen gefeiert. Das kurze Leben der Landgräfin hat tiefe Spuren hinterlassen. Wer war diese Frau in ihrer Zeit? Welches Bild vermitteln uns Verehrung, Ikonographie und Legende? Ist sie die Frau, für die es rote Rosen regnet – oder war ihr Leben eine einzige Neurose? Viele Fragen können wir an Elisabeth stellen. Welche Fragen stellt sie an uns?
Eine Literaturliste wird zu Semesterbeginn ausliegen (einführende Literatur ist zur Zeit überall zu finden).
Sprechstunden
Maria Burger: nach Vereinvbarung

Praktische Theologie

Religionspädagogik

(14 631)
PS -
Jesus-Begegnungen. Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama im Bereich von Schule und Erwachsenenbildung (2 SWS) (5 LP); Block 29.10., 5.11. und 12.11. jeweils Mo 10.00-12.00 sowie 8.12., 15.12. und 16.12. jeweils 10.00-17.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Der Ort der Blockveranstaltungen, die nicht in K 24/11 stattfinden, wird noch bekannt gegeben.
(29.10.) Ulrich Kmiecik
Studierende der Theologie sind erfahren im wissenschaftlichen Umgang mit biblischen Texten. Wie aber kommt es in der schulischen und pastoralen Praxis zu einem Gespräch mit dem Text, in dem aufscheinen kann, dass biblische Geschichten etwas mit dem Leben zu tun haben?
Die narrative Glaubensvermittlung, das Spielen und Erzählen biblischer Geschichten, hat eine lange Tradition, an die Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama als eine praxisorientierte Art, mit der Bibel umzugehen, anknüpfen.
In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit einzelnen Texten, in denen Jesus Menschen begegnet (z.B. Mk 6,30-44; Lk 5,17-26; Lk 7,36-50; Joh 4,1-15), wird im Seminar versucht, über die dabei entstehenden Erfahrungen neue Zugänge zur Bibel zu entdecken.
Gesucht wird nach einem eigenständigen, befreienden Umgang mit biblischen Geschichten, der die historisch–kritische Herangehensweise nicht vergisst. Gemeinsam werden eigene Vorschläge für Bibelarbeit und Bibliodrama erarbeitet und umgesetzt.
(Wünschenswert ist eine Zahl von mindestens 8 TeilnehmerInnen.)
Literatur: Berg, H.K.: Hören – Verstehen – Vermitteln, in: Kat. Bl. 114, S. 388-396; Hecht, A.: Bibel erfahren. Methoden ganzheitlicher Bibelarbeit, Stuttgart 2001; Langer, H.: Erfahrungen mit Grenzen im Bibliodrama und in der Beratung ( Vortrag 2005); Moser, M.: TZI und Bibliodrama. Existentielle Gruppenarbeit durch muliperspektivisches Wahrnehmen, in: Themenzentrierte Interaktion 1/2004, S. 35-43.
Sprechstunden
Ulrich Kmiecik: nach Vereinbarung

Fachdidaktik

14 680
PS -
Planung, Durchführung und Analyse von katholischem Religionsunterricht (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (23.10.) Brigitta Bollesen-Brüning
Ziel des Seminars ist es, die theoretischen und methodisch-didaktischen Grundlagen des Religionsunterrichts herauszuarbeiten und die praktische Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum anzubahnen. Es ist beabsichtigt, teilnehmerorientierte Methoden einzubeziehen und ggf. auch Formen des micro-teachings zu erproben.
Lit.: Gemeinsame Synode der Bistümer der BRD, Beschluss der RU in der Schule, Freiburg 1976; Erzbistum Berlin (Hrsg.): Rahmenplan Grundschule, Kath. RU, Berlin 1997; Vorläufige Rahmenrichtlinien Hauptschule, Realschule, Gymnasium 5-10, Kath. RU, Berlin 1997; Rahmenplan für die Jahrgangsstufen 11-13, Kath. RU, Berlin 1997; Weidmann, F.(Hrsg.): Didaktik des RU, Donauwörth, 6. Aufl. 1992; Hofmeier, J.: Fachdidaktik Katholische Religion, München 1994; Jendorff, B.: Fachpraktikum Religion, München 1994; Frisch, H.-J.: Leitfaden Fachdidaktik Religion, Düsseldorf 1992; Grom, B.: Methoden für Religionsunterricht, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Düsseldorf 1976. Sprechstunden Brigitta Bollesen-Brüning: nach Vereinbarung (brigitta.bollesen-bruening@erzbistumberlin.de).
Sprechstunden
Brigitta Bollesen-Brüning: nach Vereinbarung

Liturgiewissenschaft

Evangelische Theologie mit dem Fachgebiet Religionsgeschichte (WE 7)

Institut für Evangelische Theologie mit dem Fachgebiet Religionsgeschichte

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
PD Dr. Ralf Wüstenberg

Evangelische Theologie (Magisterstudiengang)
Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen (BA- und MA-Studiengang)

Frühstück zum Semesterbeginn

Mittwoch, 17.10.2007, 10.00-12.00 Uhr
Alle Studierenden sind herzlich eingeladen, das neue Semester mit einem Frühstück gemeinsam zu beginnen. Es wird in den Räumen unseres Instituts ("Rostlaube", Habelschwerdter Allee 45, Straße K 30) stattfinden. Wie in jedem Semester wird es die Gelegenheit zur individuellen Studienberatung und Studienplanung geben.

Einzelberatung

Ab 16.10.: Di 15.00-16.00 Wüstenberg
Ab 17.10.: Mi 13.15-14.00 Dieckmann-v. Bünau

Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung.

Studentische Studienfachberatung

Annegreth Strümpfel, Sprechstunde: nach Vereinbarung

Fachgebiet Religionsgeschichte

Einzelberatung

N. N. (n. V.)

Studentische Studienfachberatung

N. N. (n. V.)


Im BA-Studiengang "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" werden für die Module die folgenden Lehrveranstaltungen angeboten (V=Vorlesung, PS=Proseminar. GK=Grundkurs; AT=Altes Testament, NT=Neues Testament; n.a.=nicht angeboten; BM=Basismodul; VM=Vertiefungsmodul; WM=Wahlmodul; * = Unter Vorbehalt):

  • 1 BM Theologie:
    GK/PS: n.a.
    Tutorium: n.a.
  • 2 BM Systematische Theologie:
    V: 14708, 14709
    PS: 14705
  • 3 VM Systematische Theologie I
    Ökumene:
    V: 14709
    PS: 14621, 14661, 14705, 14707
    Dogmatik:
    V: 14708, 14709, 14710
    PS: 14620, 14705, 14707
    Christlich-jüdischer Dialog:
    V: 14660
    PS: 14670, 14702
    Ethik:
    V: 14780
    PS: 14781
  • 4 VM Systematische Theologie II::
    wie 3/4/5 Systematische Theologie I
  • 5 VM Systematische Theologie III::
    wie 3/4/5 Systematische Theologie II
  • 6 BM Bibelwissenschaften:
    V: 14600, 14700
    PS: 14701
  • 7 VM Bibelwissenschaften
    AT: 14531, 14560, 14640, 14701
    NT: 14611, 14620, 14661, 14701
  • 8/9 WM Theologie: Bibelwissenschaft
    V/Ü/PS: 14531, 14560, 14600, 14611, 14620, 14640, 14661, 14700, 14701
    PS: 14531, 14560, 14620, 14640, 14661, 14701
  • 8/9 WM Theologie: Praktische Theologie
    V/Ü/PS: 14631, 14650, 14701, 14780, 14781
    PS: 14631, 14701, 14781
  • 8/9 WM Theologie: Systematische Theologie
    V/Ü/PS: 14620, 14621, 14705, 14707, 14708, 14709, 14710, 14780, 14781
    PS: 14620, 14621, 14705, 14707, 14781
  • 8/9 WM Theologie: Kirchengeschichte
    V/Ü/PS: 13013, 13053, 13085, 13091, 13330, 13407, 13415, 13506, 13507, 13512, 13521, 13955, 13957, 14630*, 14660, 14670, 14706, 14707
    PS: 13013, 13053, 13086, 13091, 13116, 13330, 13407, 13415, 13506, 13507, 13512, 13955, 13957, 14630*, 14670, 14706, 14707
  • 8/9 WM Theologie: Frauenforschung
    V/Ü/PS: 13507, 14521, 14630*, 14706
    PS: 13507, 14521, 14630*, 14706
  • 10 BM Einführung Religionswissenschaft
    V: 13950
    PS: 13954
  • 11 VM Theorien der Religionssoziologie
    V: 13657, 13658, 13950
    PS: 13603, 13604, 13659, 13661, 13665, 13666*, 13954, 14269, 14312*, 14488, 14521, 14522, 14523, 14524, 14525, 14534, 14535, 14560, 14562, 14706, 14785
  • 11 VM Theorien zu schriftlichen Zeugnissen Nichtchristlicher Religionen
    wie 11 VM Theorien der Religionssoziologie
  • 11 VM Theorien des Rituals
    wie 11 VM Theorien der Religionssoziologie
  • 12 BM Überblick Nichtchristliche Religion
    V: 13657, 13658
    PS: 13603, 13659, 13661, 13665, 14301, 14303
  • 13 BM Religionsphilosophie, Metaphysik(kritik), Geschichtsphilosophie, Ethik
    V: 16060, 16070, 16174
    PS: 14785, 16023, 16071
  • 14 WM Religionswissenschaft oder philosophie I
    V: 13657, 13658, 13757a, 13950, 16060, 16070, 16174
    PS: 13603, 13604, 13757b, 13659, 13661, 13665, 13666*, 13954, 14267, 14269, 14301, 14303, 14305, 14312*, 14400, 14488, 14521, 14522, 14523, 14524, 14525, 14533, 14534, 14535, 14706, 14785, 16023, 16071
  • 14 WM Religionswissenschaft oder philosophie II
    n.a.
  • 15 BM Einführung in die Geschichte des Judentums
    GK/V: 14550, 14562
    PS: 14515, 14521, 14522, 14523, 14524, 14525, 14533, 14534, 14535, 14551, 14640, 31901
  • 16 BM Einführung in die islamische Theologie
    V: 14 250
    PS: 14 252, 14253, 14269, 14307, 14785
  • 17 BM Einführung in Koran und Koranexegese
    V:
    PS: 14254, 14266, 14305, 14312*
  • 18/19 WM Nichtchristliche Religionen I
    V: 13657, 13658, 13757a, 14250, 14550, 14562
    PS: 13603, 13604, 13659, 13661, 13665, 13666*, 13757b, 14252, 14253, 14254, 14266, 14269, 14301, 14303, 14305, 14307, 14312*, 14400, 14488, 14515, 14522, 14523, 14524, 14525, 14531, 14533, 14534, 14535, 14551, 14640, 14785, 31901
  • 18/19 WM Nichtchristliche Religionen II
    wie 18/19 WM Nichtchristliche Religionen I
  • 18/19 WM Nichtchristliche Religionen III
    n.a.
  • 20-26 ABV/Fachübergreifende und berufsvorbereitende Studien (z.B. Sprachen, Moderation, Rhetorik, Präsentationstechniken usw.):
    14361, 14515, 14631, 14701, 14710, 14712, 14713, 14780, 14781, 14785

Darüber hinaus bitte z.B. aus dem Angebot des Career-Service, des Sprachenzentrums und der Erziehungswissenschaften der Studienordnung entsprechend wählen, Hinweise unter http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/evtheo/ .

Kernfach Evangelische Theologie

Basismodul

Studierende, die am 24.10. um 9:30 Uhr am Ökumenischen Hochschulgottesdienst und anschließend um 11:00 Uhr an der Immatrikulationsfeier teilnehmen, sind für die erste Sitzung entschuldigt.
14 700
V -
Einführung in die Bibel (Als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet, Basismodul 6 Bibelwiss. (V), Wahlmodul 8/9 Theologie: Bibelwiss. (V/Ü/PS)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (24.10.) Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Diese Lehrveranstaltung ist das voraussichtlich letzte Angebot des Moduls 6 V im Institut. Es wird zum großen Teil auf die gemeinsame Lehrveranstaltung (14701) von D.Gerts, R.Wüstenberg und D.Dieckmann abgestimmt.
Es soll eine Einführung in die Bibel durch einen Bibelwissenschaftler und einen Systematiker geboten werden, wobei auch die Art und Weise des Herangehens an die Schrift und ihre jeweiligen Stellenwerte in den theologischen Teildiziplinen der Exegese und Dogmatik diskutiert werden. Behandelt werden u.a.: Entstehungsgeschichte und Kanon der Hebräischen Bibel, die Bibel und ihre Übersetzungen, die Tora, die Schriften und die Propheten, das Neue Testament: Evangelien, Paulus - der erste christliche Dogmatiker?, Themen biblischer Theologie.
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di 15.00 - 16.00 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi 13.15 - 14.00 Uhr
 
14 701
PS/S -
Zur Wirkungsgeschichte biblischer Texte in Bildungszusammenhängen (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 6 (PS); Vertiefungsmodul 7 AT und NT (PS); Wahlmodul Theologie Bibelwiss. 8/9 (V/Ü/PS und PS); Wahlmodul Praktische Theologie (V/Ü/PS und PS); ABV) (2 SWS); Diese Lehrveranstaltung kann zusammen mit der V von Wüstenberg und Dieckmann in ABV und als affines Modul gewählt werden. Gasthörer werden nur bei persönlicher Anmeldung in der ersten Stunde zugelassen. Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (17.10.) Dietmar Gerts,
Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Biblische Texte begegnen uns in Bildungszusammenhängen stets „gefiltert“ – je nachdem, in welcher Perspektive sie vermittelt und rezipiert werden. Das Seminar geht aktuellen Strategien in der kirchlichen und schulischen Bildungsarbeit nach, berücksichtigt aber auch ein Beispiel des konkurrierenden religiösen Bildungsmarktes. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen ein Verständnis von biblischer Didaktik und können gängige Ansätze skizzieren.
Literatur: Ingo Baldermann, Einführung in die biblische Didaktik, Darmstadt 2005, 2. Aufl.; Anton A. Bucher [u.a.] (Hg.), "Vielleicht hat Gott uns Kindern den Verstand gegeben". Ergebnisse und Perspektiven der Kindertheologie, Stuttgart 2006; Colin Duriez, Streifzüge durch Narnia. Die faszinierende Welt von C. S. Lewis von A bis Z, Asslar 2005; Bärbel Husmann; Thomas Klie, Gestalteter Glaube. Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde, Göttingen 2005; Clive S. Lewis, Der König von Narnia, Moers 2005; Michael Meyer-Blanck, Vom Symbol zum Zeichen. Symboldidaktik und Semiotik, Rheinbach 2002, 2. Aufl.
Sprechstunden
Dietmar Gerts: nach Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi. 13.15 -14.00 Uhr
 
14 705
PS/S -
Kirchliche Sakramente - sakramentale Kirche (als Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5: Syst. Theologie: Ökumene und Dogmatik (jeweils PS); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS und PS)) (2 SWS); Die Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (15.10.) Klaus Dippmann
Leskovs Roman "Der ungetaufte Pope" soll als Einstieg, Anreiz dienen, die (ost-)kirchliche Sakramententheologie auszuleuchten, dabei zunächst den Bereich des Ursakraments, nämlich die Irdischmachung der Kirche, der ecclesia triumphans zur ecclesia militans/orans; sowie des Initiationssakraments, der hl. Taufe. Doch betrachtet werden sollen ebenso die anderen "sechs" Mysterien der verschiedenen "katholischen" Kirchen, wobei Vergleiche zu führen sein werden zu den reformatorischen Kirchen mit ihren je eigenen Sakramentologien.
Sprechstunden
Klaus Dippmann: nach Vereinbarung
 
ACHTUNG! Der erste Termin (16.10.) entfällt
14 708
V -
Der Mensch vor Gott. Grundzüge der theologischen Anthropologie (als Basis- und als Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 2 Syst. Theologie (V); Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/PS/Ü)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (23.10.) Matthias Wolfes
Religion schließt immer eine Sicht des Menschen auf sich selbst ein. In dem Gegenüber von Gottebenbildlichkeit und Sündhaftigkeit kommt die Spannung zum Ausdruck, in der sich nach christlichem Verständnis die Selbst-
wahrnehmung des gläubigen Menschen vollzieht. Die Frage nach Gott wird aus sich selbst heraus zur Frage nach dem Fragenden erweitert. In der Vorlesung werden zentrale Aspekte der theologischen Lehre vom Menschen erörtert (Leib und Geist, das Sein in der Zeit, Körperlichkeit, Endlichkeit, Bestimmung des Willens, Individualität und Gemeinschaftlichkeit, Entwicklung und Personalität). Dabei werden biblische Aussagen und Motive der theologiegeschichtlichen Tradition auf die Bedeutung hin betrachtet, die ihnen für die religiöse Auslegung des menschlichen Daseins vor Gott und innerhalb der Welt zukommt. - Die Lehrveranstaltung ist für Studienanfänger und Fortgeschrittene geeignet.
Sprechstunden
Matthias Wolfes: nach Vereinbarung
 
14 709
V -
Was ist evangelisch? Die Confessio Augustana als ökumenisches Dokument (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 2 Syst. Theologie; Vertiefungsmodul 3/4/5 Dogmatik u. Ökumene; Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (15.10.) Ralf Wüstenberg
Was ist eigentlich das Evangelische am christlichen Glauben? So werden nicht selten Theologiestudierende im Studiengang "Ev. Theologie und nicht.-christl. Religionen" gefragt. Im Augsburger Bekenntnis waren die Reformatoren, vor allem Melanchthon, gefordert, in gedrängter Form den evangelischen Glauben darzulegen. Kann dieses Dokument zugleich eine neue Einladung zum Gespräch zwischen Katholiken und Protestanten sein?
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di 15.00-16.00 Uhr
 
14 710
V -
Ringvorlesung "Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit" (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik u. Ethik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS), ABV.) (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (30.10.) Michael Bongardt,
Ralf Wüstenberg
u. a. Dozenten
Gerechtigkeit, Strafe und Versöhnung sind Begriffe, die in der großen Politik ebenso wie persönlichen Leben eine Rolle spielen. Nach dem Ende von Diktaturen stellt sich immer die Frage: Wie soll mit der Schuld der Täter umgegangen werden? Wie kann Opfern Gerechtigkeit widerfahren? Unter welchen Bedingungen kann es Versöhnung geben? In Deutschland stellten sich diese Fragen gleich zweimal; in Spanien und Südafrika sind sie ebenso aktuell gewesen. Aus verschiedenen fachlichen Perspektiven soll dieser ebenso wichtige wie schwierige Bereich menschlichen und gesellschaftlichen Lebens beleuchtet werden, der im Hinblick auf Begnadigungsdebatte 2007 und spätestens im Gedenkjahr 2009 in Deutschland wieder heftig diskutiert werden wird.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi. 11-12, Fr 9-10 Uhr und n. Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
 
(14 780)
V -
Was ist gutes Handeln? Ethische Traditionen vor den Herausforderungen der Gegenwart (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (18.10.) Michael Bongardt
Zahllose Zeugnisse aus allen Epochen und Kulturen belegen, dass Menschen sich stets mit der Frage konfrontiert sehen, wie sie leben sollen; was gut und böse, richtig und falsch ist; wie das persönliche und das gemeinsame Leben gelingen sollen. Solche Überlegungen sind allerdings nur sinnvoll, wenn und solange man die Menschen grundsätzlich für entscheidungs- und handlungsfähig hält.
Genau diese Voraussetzung wird heute aber von mindestens zwei Seiten bestritten: Von der Hirnforschung, die oft behauptet, alles Denken und Handeln sei durch physiologische Vorgänge determiniert; von soziologischer und philosophischer Seite wird auf die hohe Komplexität nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Natur hingewiesen. Sie, so ist zu lesen, mache den Begriff einer individuellen Entscheidung und Verantwortung sinnlos.
Die Vorlesung wird zunächst diese Einwände ausführlich vorstellen. Anschließend wird untersucht, ob und wie ethische Konzepte aus Theologie und Philosophie angesichts solcher Infragestellungen noch relevant sein können.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 781)
S -
Religion als Weg zum guten Leben? Christliche Ethik im Gespräch mit der "Philosophie der Lebenskunst" (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (18.10.) Michael Bongardt
Der französische Philosoph Pierre Hadot hat das antike Denken einmal unter dem Titel „Philosophie als Lebensform“ zusammengefasst. Neuerdings hat diese Tradition durch Michel Foucault und – im deutschen Sprachraum – Wilhelm Schmid neue Aufmerksamkeit gefunden. Auch in der christlichen Tradition begegnen zahlreiche Anweisungen zum „guten Leben“.
Gleichwohl ist das Konzept der „Lebenskunst“ heftig umstritten. Den einen erscheint es als eine Ausgeburt der „Wellness-Kultur“; den anderen dagegen als ein, vielleicht gar der einzige Ausweg aus den lebensbedrohlichen Problemen und Konflikten der modernen Welt. Das Seminar will verschiedene Ansätze zur „Lebenskunst“ ins Gespräch bringen mit den Kernaussagen christlicher Anthropologie und Ethik.
Literatur: Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform, Frankfurt 2003; Schmid, Wilhelm: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung, Frankfurt 1998; Kersting, Wolfgang, Langbehn, Claus (Hg.): Kritik der Lebenskunst, Frankfurt 2007.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 600)
V -
Über das Lesen der Schrift - Zur Hermeneutik der Annäherung (Einführungsmodul "Katholische Theologie" ( Die Vorlesung bildet zusammen mit einem Einführungsseminar im Sommersemester 2008 das Einführungsmodul "Katholische Theologie")) (2 SWS) (5 LP); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (23.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Bibel und ihre Auslegung.
Literatur: Theißen, Gerd: Das Neue Testament (Beck'sche Reihe, Band 2192), München 2002; Dohmen, Christoph: Die Bibel und ihre Auslegung (Beck’sche Reihe, Band 2099), München 1998 (3. Aufl. 2006); Dohmen, Christoph: Das Buch der Bücher. Die Bibel – Eine Einführung (zusammen mit T. Hieke), Regensburg 2005.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V

Vertiefungsmodul

Studierende, die am 24.10. um 9:30 Uhr am Ökumenischen Hochschulgottesdienst und anschließend um 11:00 Uhr an der Immatrikulationsfeier teilnehmen, sind für die erste Sitzung entschuldigt.
(14 700)
V -
Einführung in die Bibel (Als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet, Basismodul 6 Bibelwiss. (V), Wahlmodul 8/9 Theologie: Bibelwiss. (V/Ü/PS)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (24.10.) Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Diese Lehrveranstaltung ist das voraussichtlich letzte Angebot des Moduls 6 V im Institut. Es wird zum großen Teil auf die gemeinsame Lehrveranstaltung (14701) von D.Gerts, R.Wüstenberg und D.Dieckmann abgestimmt.
Es soll eine Einführung in die Bibel durch einen Bibelwissenschaftler und einen Systematiker geboten werden, wobei auch die Art und Weise des Herangehens an die Schrift und ihre jeweiligen Stellenwerte in den theologischen Teildiziplinen der Exegese und Dogmatik diskutiert werden. Behandelt werden u.a.: Entstehungsgeschichte und Kanon der Hebräischen Bibel, die Bibel und ihre Übersetzungen, die Tora, die Schriften und die Propheten, das Neue Testament: Evangelien, Paulus - der erste christliche Dogmatiker?, Themen biblischer Theologie.
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di 15.00 - 16.00 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi 13.15 - 14.00 Uhr
 
(14 701)
PS/S -
Zur Wirkungsgeschichte biblischer Texte in Bildungszusammenhängen (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 6 (PS); Vertiefungsmodul 7 AT und NT (PS); Wahlmodul Theologie Bibelwiss. 8/9 (V/Ü/PS und PS); Wahlmodul Praktische Theologie (V/Ü/PS und PS); ABV) (2 SWS); Diese Lehrveranstaltung kann zusammen mit der V von Wüstenberg und Dieckmann in ABV und als affines Modul gewählt werden. Gasthörer werden nur bei persönlicher Anmeldung in der ersten Stunde zugelassen. Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (17.10.) Dietmar Gerts,
Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Biblische Texte begegnen uns in Bildungszusammenhängen stets „gefiltert“ – je nachdem, in welcher Perspektive sie vermittelt und rezipiert werden. Das Seminar geht aktuellen Strategien in der kirchlichen und schulischen Bildungsarbeit nach, berücksichtigt aber auch ein Beispiel des konkurrierenden religiösen Bildungsmarktes. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen ein Verständnis von biblischer Didaktik und können gängige Ansätze skizzieren.
Literatur: Ingo Baldermann, Einführung in die biblische Didaktik, Darmstadt 2005, 2. Aufl.; Anton A. Bucher [u.a.] (Hg.), "Vielleicht hat Gott uns Kindern den Verstand gegeben". Ergebnisse und Perspektiven der Kindertheologie, Stuttgart 2006; Colin Duriez, Streifzüge durch Narnia. Die faszinierende Welt von C. S. Lewis von A bis Z, Asslar 2005; Bärbel Husmann; Thomas Klie, Gestalteter Glaube. Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde, Göttingen 2005; Clive S. Lewis, Der König von Narnia, Moers 2005; Michael Meyer-Blanck, Vom Symbol zum Zeichen. Symboldidaktik und Semiotik, Rheinbach 2002, 2. Aufl.
Sprechstunden
Dietmar Gerts: nach Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi. 13.15 -14.00 Uhr
 
14 702
PS/S -
Das Historismus-Problem der protestantischen Theologie im Kontext der Entstehung der "Wissenschaft des Judentums" (als Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Christl.-jüd. Dialog (PS); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS und PS); Wahlmodul 8/9 Kirchengeschichte (V/Ü/PS und PS)) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (16.10.) Rainer Alisch
Für die protestantische Theologie wurde der "Historismus" spätestens mit Martin Kählers Vortrag "Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche, biblische Christus" (1892) als Frage nach dem Glaubensgrund angesichts einer alles relativierenden Geschichte zum Problem. Die anschliessenden Diskussionen hielten einerseits apologetisch am "Überhistorischen" fest, entzauberten andererseits jedoch permanent dessen dogmatischen Geltungsanspruch und setzten so eine innertheologische Ambivalenz frei, die sich nicht zuletzt im Phantasma eines fundamentalen Gegensatzes zwischen Judentum und Christentum niederschlug, dessen eliminatorische Seite der Holocaust realisieren sollte.
Wenn Walter Benjamin 1940 zum "Historismus" notiert: "Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, es erkennen ´wie es denn eigentlich gewesen ist´, [sondern sich] einer Erinnerung bemächtigen, wie sie im Augenblick einer Gefahr aufblitzt", dann spricht mit ihm auch eine Stimme der "Wissenschaft des Judentums", die mit der 1942 erfolgten Schließung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums vorläufig verstummen sollte.
Das Seminarprogramm wird zweifach orientiert sein: Einmal soll es darum gehen, die verschiedenen Dimensionen des Historismus-Problems zu erarbeiten, zum anderen darum, die Herausforderung aufzunehmen, die eine "Wissenschaft des Judentums" nicht zuletzt auch für die gegenwärtigen innertheologischen Debatten zum "Historismus" hinterlassen hat.
Literaturhinweise: Ulrich Wyrwa (Hg.): Judentum und Historismus. Zur Entstehung der jüdischen Geschichtswissenschaft in Europa, Frankfurt/New York 2003. Christian Wiese: Wissenschaft des Judentums und protestantische Theologie im wilhelminischen Deutschland. Ein Schrei ins Leere? Mit einem Vorwort von Susannah Heschel, Tübingen 1999. Friedrich Wilhelm Graf (Hrsg.): "Geschichte durch Geschichte überwinden". Ernst Troeltsch in Berlin. Gütersloh 2006.
Sprechstunden
Rainer Alisch: nach Vereinbarung
 
14 703
PS/S -
Pathologien der Moderne. Modernisierungsängste und Verunsicherungen des männlichen Vernunftsubjekts am Beginn des 20. Jahrhunderts (als Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie, Ethik (PS); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS und PS)) (2 SWS); Das Seminar steht Studierenden der Literatur, Gender Studies, Theologie, Philosophie und Religionswissenschaft offen. Do 14.00-16.00 - Luisenstr. 57, VH, 10117 Berlin-Mitte, Seminarraum 1/2 (18.10.) Rainer Alisch
Max Weber entwirft für die Moderne ein zwiespältiges Panorama: Als Prozess universaler Rationalisierung, der seinen Ausgang im Judentum hatte, bleibt die Moderne der menschlichen Verfügung weitgehend entzogen, in ihr "stahlhartes Gehäuse" haben sich die Subjekte dennoch qua rationaler Lebensführung einzugliedern.
Weber hat die innere Zwanghaftigkeit des am bloßen Selbstzweck – etwa des Gelderwerbs – orientierten Typs Mann nicht nur theoretisiert, sondern auch persönlich durchlitten. Ein ausgeprägtes Krisenbewusstsein insbesondere unter männlichen Intellektuellen lassen auch literarische Texte etwa von Robert Musil, Thomas Mann, Stefan George, Hugo von Hofmannsthal oder Walter Benjamin erkennen.
Das Seminar wird als transdisziplinäre Veranstaltung zusammen mit der Literaturwissenschaftlerin Birgit Dahlke von der HU-Berlin angeboten. Es wird die Lektüre ausgewählter wissenschaftstheoretischer Schriften Webers mit der Analyse literarischer Texte verbinden, um die mit dem Modernisierungsschub um 1900 einhergehende Verunsicherung des männlichen Vernunftsubjekts zu erforschen.
Ein Reader zum Seminar ist ab Mitte Oktober im Copyshop Georgenstraße/ S-Bahnbogen 190 erhältlich, eine Taschenbuchausgabe der Protestantischen Ethik sowie der literarischen Texte bitte vor Beginn der Lehrveranstaltung anschaffen.
Literatur: Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904/05/1920); ders.: Briefe; Marianne Weber: Max Weber. Ein Lebensbild (1926). München, Zürich 1989; Jan Rehmann: Max Weber. Modernisierung als passive Revolution. Hamburg 1998; Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906); Thomas Mann: Der Tod in Venedig (1912); Stefan George: Das Jahr der Seele (1897); Hugo von Hofmannsthal: Märchen der 672. Nacht (1895).
Sprechstunden
Rainer Alisch: nach Vereinbarung
 
Veranstaltung entfällt!
14 704
V/Ü -
Gesundheit -- Krankheit -- Heilung: theologische Aufgabe und praktischer Auftrag der Kirche(n) (als Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie-Ethik (V und PS); 7 Bibelwiss. NT; Wahlmodul 8/9 Theologie: sowohl Bibelwiss. wie auch Praktische Theologie, Systematische Theologie und Kirchengeschichte (jeweils V/Ü/PS und PS)) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/202 (Übungsraum) (25.10.) Wolfgang Joachim Bittner
Fragen um Gesundheit und Krankheit haben in der Öffentlichkeit wie im privaten Leben einen unglaublich hohen Stellenwert. Aus finanziellen und ethischen Gründen geht es dabei um ein Politikum, bis hin zur Frage der aktiven Sterbehilfe. Alternative Heilmethoden bis hin zu esoterischen Heilwegen nehmen einen breiten Raum im Bewusstsein der Menschen ein. Seltsam still ist es dagegen in der Kirche. Dabei trat Jesus in seiner öffentlichen Wirksamkeit vor allem als Heiler auf. Ja, er hat in seinen Sendungsreden den Jüngern (der kommenden Kirche?) ausdrücklich den Auftrag gegeben, die Kranken zu heilen, die Dämonen auszutreiben, ja sogar Tote aufzuerwecken.
Wir gehen in Vorlesung und Übung den Spuren des heilenden Wirkens Jesu, der Jünger und der Kirche bis in die Gegenwart hinein nach und versuchen, theologisch verantwortbare Leitlinien für den heutigen Gesundheits-Betrieb zu erarbeiten.
Literatur: Wolfgang J. Bittner, Heilung – Zeichen der Herrschaft Gottes. Mit einem Vorwort von Ralph Kunz, einem Literaturnachtrag von Michael Utsch sowie einer Thesenreihe zum Umgang mit Alternativmedizin sowie esoterischen Gesundheitswegen der EZW-Berlin, Neufeld Verlag, 4. Erweiterte Auflage 2007 (erscheint Spätsommer oder Frühherbst)
Sprechstunden
Wolfgang Joachim Bittner: nach Vereinbarung
 
(14 705)
PS/S -
Kirchliche Sakramente - sakramentale Kirche (als Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5: Syst. Theologie: Ökumene und Dogmatik (jeweils PS); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS und PS)) (2 SWS); Die Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (15.10.) Klaus Dippmann
Leskovs Roman "Der ungetaufte Pope" soll als Einstieg, Anreiz dienen, die (ost-)kirchliche Sakramententheologie auszuleuchten, dabei zunächst den Bereich des Ursakraments, nämlich die Irdischmachung der Kirche, der ecclesia triumphans zur ecclesia militans/orans; sowie des Initiationssakraments, der hl. Taufe. Doch betrachtet werden sollen ebenso die anderen "sechs" Mysterien der verschiedenen "katholischen" Kirchen, wobei Vergleiche zu führen sein werden zu den reformatorischen Kirchen mit ihren je eigenen Sakramentologien.
Sprechstunden
Klaus Dippmann: nach Vereinbarung
 
14 706
S -
Ekklesia in einer sich globalisierenden, pluralisierenden, säkularisierenden Welt: Fromme Frauen (?) in Absolutismus, Aufklärung, Revolution (als Vertiefungsmodul im Kernfach Theologie geeignet: Wahlmodul 8/9 Theologie: Kirchengeschichte und Frauenforschung (jeweils V/Ü/PS und PS); als Vertiefungsmodul im Studiumbereich Religionswiss. und -philosophie geeignet: Vertiefungsmodul 11 (PS); Wahlmodul 14 Religionswiss. oder -philosophie (PS)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (17.10.) Esther Hornung
Die Entwicklungen im 17. und 18.Jh. veränderten grundlegend die Welt-Wahrnehmung und Welt-Interpretation der Europäer: Kolonialisierung und Welthandel führten zu einer zunehmend globalisierten Welt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Entdeckungen stellten das auf altorientalistischen und antiken Vorstellungen basierende Weltbild von Bibel und Kirche in Frage. Neue Organisationsformen in Wirtschaft und Staat bildeten systemische Ansätze, in welche der Mensch sozialdisziplinierend eingefügt wurde. Die Glaubensspaltung des 16.Jh. führte nach den Glaubenskriegen zu Kritik an der politisch gestützten Institution »Kirche«, zur Pluralisierung religiöser Überzeugungen, zu individualisierter Frömmigkeit, gar zu Offenbarungskritik, zu Offenbarungsskepsis. Am Ende brachen sich die daraus folgenden Diskurse der Aufklärung in politischen Umwälzungen Bahn.
In diesem Seminar soll nach den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Selbstverständnis von Offenbarung und »Ekklesia« gefragt werden. Entsprechend richtet sich der Blick neben Europa auch auf die Amerikas und China. Er bleibt nicht auf den bisherigen Kirchen haften, sondern betrachtet ebenso andere religiöse Gemeinschaften wie Baptisten, Methodisten, Quaker. Es ist ein kritischer Blick, der die sich diversifizierenden Bedeutungen von »fromm« sucht und nach den Auswirkungen auf die Rolle und die Relevanz von »Kirche« fragt in einer Welt, in der die religiöse und politische Sphäre zunehmend getrennt werden. Es ist ein cassandrischer Blick, der durch die Perspektive der Geschlechterordnung die gesellschaftspolitischen Folgen jener Säkularisierung betrachtet.
Das Seminar ist eine Überblicks- und Einführungsveranstaltung. Sie ist auch für die Religions- und Geschichtswissenschaften geeignet.
Grundlegende Literatur: Borgstedt, Angela: Das Zeitalter der Aufklärung. Darmstadt 2004; Fitzpatrick, Martin (Hg.): The Enlightenment World. London 2004; Krumwiede, Hans-Walter: Geschichte des Christentums IV: Neuzeit: 17. bis 20. Jahrhundert. Theologische Wissenschaft, Bd.8,1. Stuttgart 19872.; Stollberg-Rilinger, Barbara: Europa im Jahrhundert der Aufklärung. Stuttgart 2000.
Sprechstunden
Esther Hornung: nach Vereinbarung
 
14 707
S -
Religiöser Fundamentalismus in Globaler Perspektive: Christentum, Islam, Judentum und Hinduismus (als Vertiefungsmodul geeignet: Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theo.: Ökumene und Dogmatik, jeweils PS; Wahlmodul 8/9: Syst. Theologie und Kirchengeschichte, jeweils PS und V/Ü/PS) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (15.10.) Björn Krondorfer
Dieses Seminar ist eine Einführung in das inzwischen weltweite Phänomen des religiösen Fundamentalismus. Am Beispiel von vier Weltreligionen werden die Ähnlichkeiten (family resemblance) zwischen fundamentalistischen Bewegungen sowie deren Unterschiede im Kontext ihrer eschatologischen Hoffnungen und praktischen Handlungen untersucht. Anhand von Primärtexten (in Übersetzung) und der Sekundärliteratur werden die Seminarteilnehmer einige intellektuelle Gründer kennen lernen und untersuchen, welche Aspekte der eigenen Religion die jeweiligen Bewegungen als reform- und veränderungsbedürftig ansehen. Es wird auch Gelegenheit geben, das fundamentalistische Phänomen innerhalb politischer Kontexte zu studieren (etwa dem Kolonialismus) sowie Fragen zur Gewaltbereitschaft und Geschlechterdifferenz zu stellen.
Einige der Seminartexte werden nur in Englisch zugänglich sein.
Prof. Björn Krondorfer (St. Mary’s College of Maryland, USA) ist Professor für „(Comparative) Religious Studies“ mit Schwerpunkten in „Religion and Culture,“ „Gender and Religion,“ and „Post-Holocaust Studies.“ Er ist für einen Forschungsaufenthalt bis Juli 2008 in Berlin.
 
ACHTUNG! Der erste Termin (16.10.) entfällt
(14 708)
V -
Der Mensch vor Gott. Grundzüge der theologischen Anthropologie (als Basis- und als Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 2 Syst. Theologie (V); Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/PS/Ü)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/125 (23.10.) Matthias Wolfes
Religion schließt immer eine Sicht des Menschen auf sich selbst ein. In dem Gegenüber von Gottebenbildlichkeit und Sündhaftigkeit kommt die Spannung zum Ausdruck, in der sich nach christlichem Verständnis die Selbst-
wahrnehmung des gläubigen Menschen vollzieht. Die Frage nach Gott wird aus sich selbst heraus zur Frage nach dem Fragenden erweitert. In der Vorlesung werden zentrale Aspekte der theologischen Lehre vom Menschen erörtert (Leib und Geist, das Sein in der Zeit, Körperlichkeit, Endlichkeit, Bestimmung des Willens, Individualität und Gemeinschaftlichkeit, Entwicklung und Personalität). Dabei werden biblische Aussagen und Motive der theologiegeschichtlichen Tradition auf die Bedeutung hin betrachtet, die ihnen für die religiöse Auslegung des menschlichen Daseins vor Gott und innerhalb der Welt zukommt. - Die Lehrveranstaltung ist für Studienanfänger und Fortgeschrittene geeignet.
Sprechstunden
Matthias Wolfes: nach Vereinbarung
 
(14 709)
V -
Was ist evangelisch? Die Confessio Augustana als ökumenisches Dokument (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 2 Syst. Theologie; Vertiefungsmodul 3/4/5 Dogmatik u. Ökumene; Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (15.10.) Ralf Wüstenberg
Was ist eigentlich das Evangelische am christlichen Glauben? So werden nicht selten Theologiestudierende im Studiengang "Ev. Theologie und nicht.-christl. Religionen" gefragt. Im Augsburger Bekenntnis waren die Reformatoren, vor allem Melanchthon, gefordert, in gedrängter Form den evangelischen Glauben darzulegen. Kann dieses Dokument zugleich eine neue Einladung zum Gespräch zwischen Katholiken und Protestanten sein?
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di 15.00-16.00 Uhr
 
(14 710)
V -
Ringvorlesung "Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit" (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik u. Ethik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS), ABV.) (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (30.10.) Michael Bongardt,
Ralf Wüstenberg
u. a. Dozenten
Gerechtigkeit, Strafe und Versöhnung sind Begriffe, die in der großen Politik ebenso wie persönlichen Leben eine Rolle spielen. Nach dem Ende von Diktaturen stellt sich immer die Frage: Wie soll mit der Schuld der Täter umgegangen werden? Wie kann Opfern Gerechtigkeit widerfahren? Unter welchen Bedingungen kann es Versöhnung geben? In Deutschland stellten sich diese Fragen gleich zweimal; in Spanien und Südafrika sind sie ebenso aktuell gewesen. Aus verschiedenen fachlichen Perspektiven soll dieser ebenso wichtige wie schwierige Bereich menschlichen und gesellschaftlichen Lebens beleuchtet werden, der im Hinblick auf Begnadigungsdebatte 2007 und spätestens im Gedenkjahr 2009 in Deutschland wieder heftig diskutiert werden wird.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi. 11-12, Fr 9-10 Uhr und n. Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
 
(14 780)
V -
Was ist gutes Handeln? Ethische Traditionen vor den Herausforderungen der Gegenwart (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (18.10.) Michael Bongardt
Zahllose Zeugnisse aus allen Epochen und Kulturen belegen, dass Menschen sich stets mit der Frage konfrontiert sehen, wie sie leben sollen; was gut und böse, richtig und falsch ist; wie das persönliche und das gemeinsame Leben gelingen sollen. Solche Überlegungen sind allerdings nur sinnvoll, wenn und solange man die Menschen grundsätzlich für entscheidungs- und handlungsfähig hält.
Genau diese Voraussetzung wird heute aber von mindestens zwei Seiten bestritten: Von der Hirnforschung, die oft behauptet, alles Denken und Handeln sei durch physiologische Vorgänge determiniert; von soziologischer und philosophischer Seite wird auf die hohe Komplexität nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Natur hingewiesen. Sie, so ist zu lesen, mache den Begriff einer individuellen Entscheidung und Verantwortung sinnlos.
Die Vorlesung wird zunächst diese Einwände ausführlich vorstellen. Anschließend wird untersucht, ob und wie ethische Konzepte aus Theologie und Philosophie angesichts solcher Infragestellungen noch relevant sein können.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 781)
S -
Religion als Weg zum guten Leben? Christliche Ethik im Gespräch mit der "Philosophie der Lebenskunst" (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (18.10.) Michael Bongardt
Der französische Philosoph Pierre Hadot hat das antike Denken einmal unter dem Titel „Philosophie als Lebensform“ zusammengefasst. Neuerdings hat diese Tradition durch Michel Foucault und – im deutschen Sprachraum – Wilhelm Schmid neue Aufmerksamkeit gefunden. Auch in der christlichen Tradition begegnen zahlreiche Anweisungen zum „guten Leben“.
Gleichwohl ist das Konzept der „Lebenskunst“ heftig umstritten. Den einen erscheint es als eine Ausgeburt der „Wellness-Kultur“; den anderen dagegen als ein, vielleicht gar der einzige Ausweg aus den lebensbedrohlichen Problemen und Konflikten der modernen Welt. Das Seminar will verschiedene Ansätze zur „Lebenskunst“ ins Gespräch bringen mit den Kernaussagen christlicher Anthropologie und Ethik.
Literatur: Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform, Frankfurt 2003; Schmid, Wilhelm: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung, Frankfurt 1998; Kersting, Wolfgang, Langbehn, Claus (Hg.): Kritik der Lebenskunst, Frankfurt 2007.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 611)
V -
Das Lukasevangelium (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das dritte kanonische Evangelium und behandelt die Verfasserfrage, Leserkreis und Datierung, Aufbau und Inhalt, Quellen, literarische Kunst und Theologie.
Literatur Kremer, Jakob: Lukasevangelium (Die Neue Echter-Bibel. Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung, Bd. 3), Würzburg 1988.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.
 
(14 620)
PS -
„Was haben denn Jerusalem und Athen miteinander zu schaffen?“ - Einführung in das konfliktreiche Verhältnis von Glauben und Wissen im Christentum (2 SWS) (5 LP); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Markus Thurau
Mit der im Titel zitierten Frage verweist der frühchristliche Theologe Tertullian auf ein Spannungsmoment, das wohl die gesamte Geschichte christlichen Denkens durchzieht. Es ist die Frage danach, ob und inwiefern die Inhalte eines religiösen Glaubens (Jerusalem) dem menschlichen Denken und Verstehen (Athen) zugänglich sind. Ist eine Vermittlung zwischen beiden Bereichen möglich oder schließen sie einander aus?
Die Geschichte des christlichen Denkens kennt unterschiedlichste Ansätze, um über diese Frage Klarheit zu erlangen: Seien es die komplexen Versuche der Verhältnisbestimmung von Philosophie und Theologie, von Natur und Gnade oder von Vernunft und Offenbarung. Sei es die Suche danach, den „garstig breiten Graben“ zwischen „notwendigen Vernunftwahrheiten und zufälligen Geschichtswahrheiten“ (Lessing) zu überbrücken. Oder sei es der moderne Konflikt zwischen Naturalismus und Religion, oder zwischen den Werten einer religiösen Tradition und einer sich als pluralistisch verstehenden Gesellschaft.
Im Seminar sollen ausgewählte Texte gelesen werden, die repräsentativ für diese konfliktreiche Geschichte stehen. Nachdem in einem ersten Schritt die entsprechenden Aussagen der Bibel zur Sprache gebracht werden, soll die weitere Geschichte der Unterscheidung von Glauben und Wissen nachgezeichnet werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Zeit der Aufklärung, da hier die Problematik mit besonderer Intensität begegnet.
Die Texte, die als Grundlage der einzelnen Sitzungen dienen sollen, werden in einer einführenden Sitzung zu Beginn des Seminars vorgestellt und in einem Reader zugänglich gemacht.
Literatur: Gestrich, Christof: Art. Glaube und Denken, in: TRE 13, 365-384; Klausnitzer, Wolfgang: Glaube und Wissen. Lehrbuch der Fundamentaltheologie für Studierende und Religionslehrer, Regensburg 1999; Neuner, Peter: Der Glaube als subjektives Prinzip der theologischen Erkenntnis, in: Kern, Walter u. a., Handbuch der Fundamentaltheologie, Freiburg i. Br. 2000, 23-36; Valentini, Donato u. Seckler, Max: Art. Glaube und Wissen/Denken, in: LThK3 4, 693-696.
Sprechstunden
Markus Thurau: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.
 
(14 621)
PS -
Der Islam als Herausforderung christlicher Theologie (Von Studierenden des Zertifikatsprogramms "Theologie im Dialog" / Gasthörer/inn/en wird eine Anmeldung erbeten. Eine Liste, die ein Kontingent von 8 Plätzen vorsieht, liegt ab September aus.) (2 SWS) (5 LP); Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Anja Middelbeck-Varwick
Das Verhältnis von Christentum und Islam ist seit jeher von Verwandtschaft und Konkurrenz geprägt. Das Seminar widmet sich den Grundlagen, Fragen und Kontroversen des gegenwärtigen theologischen Gespräches. Zunächst soll dieser interreligiöse Dialog religionstheologisch verortet werden: Warum und in welcher Weise ist das theologische Gespräch zwischen Christen und Muslimen zu suchen? Bedarf das Christentum einer spezifischen Theologie des Islams?
Im Mittelpunkt steht dann die Frage nach dem Offenbarungsverständnis und damit zugleich nach den wechselseitigen Bestreitungen der in der jeweiligen Religion geglaubten Wahrheit: Während das Christentum Jesus Christus als Sohn Gottes bekennt, vertritt der Islam, Gott habe seine Rechtleitung im Heiligen Koran in endgültiger Weise kund getan; während der Islam das christliche Trinitätsdogma bestreitet, können Christen den Propheten Muhammad nicht als „Siegel der Propheten“ anerkennen. Welche Bilder von Mensch und Gott zeichnen die beiden Religionen vor dem Hintergrund ihrer Differenzen? In welcher Weise kann vertreten werden, dass Christen und Muslime an denselben, den einen und einzigen Gott glauben? Was bedeutet dies für das Verständnis von Heil und Erlösung, die Praxis des Gebets, die Rede von der so genannten "abrahamitischen Ökumene"?
Das Seminar versteht sich als Einführung in die theologischen Fragen des christlich-islamischen Verhältnisses. Grundkenntnisse beider Religionen werden gleichwohl vorausgesetzt.
Literatur: Leuze, Richard: Christentum und Islam, Tübingen 1994; Renz, Andreas: Der Mensch unter dem Anspruch Gottes, Offenbarungsverständnis und Menschenbild des Islam im Urteil gegenwärtiger christlicher Theologie, Würzburg 2002; Zirker, Hans: Christentum und Islam, Theologische Verwandtschaft und Konkurrenz, Düsseldorf, 2. Auflage 1992.
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: Do 14:00 - 15:00 u.n.V.
 
(14 630)
PS -
Elisabeth von Thüringen - Leben und Legende (Ein zweiter Termin für die Blockveranstaltung wird in Absprache mit den Teilnehmer/inn/en festgelegt. Eine Anmeldung zum Seminar ist erwünscht. Hierfür wird zu Semesterbeginn eine Referatliste ausgehängt werden.) (2 SWS) (5 LP); Block Fr 9.00-16.00 und Sa 9.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (16.11.) Maria Burger
In diesem Jahr wird der 800. Geburtstag Elisabeths von Thüringen gefeiert. Das kurze Leben der Landgräfin hat tiefe Spuren hinterlassen. Wer war diese Frau in ihrer Zeit? Welches Bild vermitteln uns Verehrung, Ikonographie und Legende? Ist sie die Frau, für die es rote Rosen regnet – oder war ihr Leben eine einzige Neurose? Viele Fragen können wir an Elisabeth stellen. Welche Fragen stellt sie an uns?
Eine Literaturliste wird zu Semesterbeginn ausliegen (einführende Literatur ist zur Zeit überall zu finden).
Sprechstunden
Maria Burger: nach Vereinvbarung
 
(14 640)
PS -
Sozialgeschichte des Alten Israels (2 SWS) (5 LP); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (25.10.) Andreas Hölscher
Die Entstehung der sozialen und ökonomischen Welt prägt auch die Gesellschaft, Politik und Religion im Alten Israel. Bauern, Städter und Nomaden lassen sich durch unterschiedliche Lebensweisen kennzeichnen. Wie lebten die Menschen im Alten Israel und wie lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens der einzelnen Gruppen darstellen? Es soll über die Sozialgeschichte der biblischen Region(en) informiert werden. Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von den ersten Stammeskulturen bis zur Zeit des Hellenismus werden vorgestellt.
Literatur: Knauf, E.A.: Die Umwelt des Alten Testaments (NSK AT 29), Stuttgart 1994; Staubli, Th.: Begleiter durch das Erste Testament, Düsseldorf 1990.
Sprechstunden
Andreas Hölscher: nach Vereinbarung
 
(14 560)
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.
 
(14 521)
PS -
Frauen in der Politik und Geschichtsschreibung zur Zeit des 2. Tempels (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar betrachten wir die möglichen Bedeutungen von Texten, die nahe legen, dass jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels im öffentlichen Leben aktiv waren. Die Quellen, die wir zur Untermauerung dieser Behauptung benutzen werden, sind sowohl historiographischer als auch literarischer, epigraphischer und papyrologischer Natur.
 
(14 531)
HS -
Die Bibel zwischen Judentum und Christentum: Das Buch Genesis und seine Übersetzungen (Septuaginta, Aquila, Targumim) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (15.10.) Tal Ilan,
Johannes Niehoff-Panagiotidis
Schon in der Antike wurde die Tora mehrmals ins Griechische und Aramäische übersetzt. Da jede Übersetzung auch immer eine Exegese ist, können uns die Unterschiede zwischen den verschiedenen Übersetzungen als Muster für historische, theologische und sozialgeschichtliche Hintergründe der Übersetzer dienen. In diesem Seminar, das in Zusammenarbeit mit Prof. Niehoff-Panagiotidis (Fach Byzantinistik) angeboten wird, werden wir beispielhaft die aramäischen und griechischen Übertragungen des Buches Genesis lesen. Von Studenten der Judaistik werden Hebräischkenntnisse (Hebräisch IV) erwartet, von Studenten der Byzantinistik Griechischkenntnisse.
 
(13 955)
S/Ü -
Christliche Thematiken in der Malerei (geeignet für Magisterstudierende (Grund- und Hauptstudium) wie auch für BA-Studierende: Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - s. A. (24.10.) Maud Elisabeth Sieprath,
Antje Laskowski
Malerei als Ausdrucksform der Kunst diente seit jeher zur Vermittlung von Informationen für die nicht lesekundigen Gesellschaftsschichten. Im Vordergrund der Veranstaltung geht es um die Darstellung christlicher Themen und die damit verbundene vermittelnde Rolle der Wertevorstellung bzw. Lebensgestaltung. Das Seminar bietet auf dieser Grundlage eine Einführung in die Grundelemente des Christentums. Der Wandel von Engels-, Heiligen-, Marien-, Teufels- und Höllenvorstellungen u.a. werden anhand grundlegender Texte und unter Heranziehung der verschiedenen Malereiepochen skizziert.
Die Teilnahme ist an die Übernahme eines Referates gebunden.
Sprechstunden
Maud Elisabeth Sieprath: nach Vereinbarung
,
Antje Laskowski: nach Vereinbarung
 
(13 957)
S/Ü -
Augustinus -- Theologie der Spätantike (für Magister- und BA-Studierende, Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (22.10.) Rudolf Thiessen
Sprechstunden
Rudolf Thiessen: nach Vereinbarung
 
(13 053)
ES -
Häresien im Hochmittelalter (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Tanja Broser
Wenige Begriffe werden heutzutage so stark mit dem Mittelalter verbunden wie jener der Häresie. Die grausame Verfolgung und Unterdrückung von abweichenden religiösen Bewegungen sind geradezu zum Sinnbild für geistige Enge geworden. Betrachtet man das religiöse Leben des Mittelalters jedoch genauer, fällt auf, dass bei weitem nicht alle neuen religiösen Gruppierungen als häretisch definiert und verfolgt wurden, sondern es auch Fälle gab, in denen die Kirche solche Bewegungen integrierte. Die durchaus unterschiedlichen Gründe, aus denen heraus teils Einzelpersonen teils ganze Bewegungen als häretisch eingestuft und verfolgt wurden, sollen in dem Seminar untersucht und diskutiert werden. Darüber hinaus sollen sowohl die Theologie der beiden großen häretischen Bewegungen des Hochmittelalters, der Katharer und der Waldenser, als auch das konkrete Vorgehen der Kirche gegen von ihr als häretisch eingestufte Gruppierungen betrachtet werden.
Literatur: Lambert, Malcolm, Häresie im Mittelalter. Von den Katharern bis zu den Hussi-ten, Darmstadt 2000; Ragg, Sascha, Ketzer und Recht. Die weltliche Ketzergesetzgebung des Hochmittelalters unter dem Einfluß des römischen Rechts (MGH Studien und Texte 37), Hannover 2006.
2. Modulteil im SS 2008: Andreas Fischer: Juden und Häretiker in Antike und Frühmittelalter
 
(13 085)
V/Ü -
Das Karolingische Imperium (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Stefan Esders
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die politische Geschichte des Frankenreichs unter der karolingischen Dynastie (751-987). Die administrativen, kulturellen, religiösen und sozialen Rahmenbedingungen des karolingischen Großreiches bilden weitere Schwerpunkte der Vorlesung.
Einführende Literatur: Rudolf Schieffer, Die Zeit des karolingischen Großreiches 714-887, Stuttgart 2005 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 2).
 
(13 086)
S -
Die Kaiserkrönung Karls des Großen (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (19.10.) Stefan Esders
Das Seminar behandelt ausgehend von einem Ereignis, der Kaiserkrönung Karls des Großen am Weihnachtstag des Jahres 800, die politischen Veränderungen, die sich während des 8. und 9. Jahrhunderts vollzogen. Die Bedeutung des westlichen Kaisertums, das Verhältnis der Karolinger zum Papsttum und zu Byzanz sowie die Geschichte Roms und Italiens werden dabei im Mittelpunkt stehen.
Einführende Literatur: Matthias Becher, Karl der Große, München 32003. 799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit: Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn. Beiträge zum Katalog der Ausstellung Paderborn 1999, hg. von Christoph Stiegemann und Matthias Wemhoff, Mainz 1999.
 
(13 116)
HS/Ü -
Der byzantinische Bilderstreit und seine Rezeption im Westen (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) (16.10.) Stefan Esders
Der Bilderstreit in Byzanz gehört zu den folgenreichsten theologischen Kontroversen im Frühmittelalter. Ausgehend von der Behandlung der Bilderfrage und ihrer theologischen Grundlagen werden im Seminar der Verlauf und die Auswirkungen des Konfliktes in Byzanz untersucht, um im Anschluß daran die Reaktionen im Westen seitens des Papsttums und des Frankenreiches zu verfolgen, die wesentlich zur Erneuerung des westlichen Kaisertums im 800 beitrugen.
Literatur: Gilbert Dagron, Ikonoklasmus und Begründung der Orthodoxie (726–847), in: Ders. / Pierre Riché / André Vauchez (Hrsgg.), Bischöfe, Mönche und Kaiser (642–1054), Freiburg u. a. 1994 (Die Geschichte des Christentums 4), S. 97-175. Arnold Angenendt, Der römische und der gallisch-fränkische Anti-Ikonoklasmus, in: Frühmittelalterliche Studien 35 (2001) S. 201-225.
 
Achtung: Raumänderung
(13 506)
S/PS -
Schnitzaltäre in Norddeutschland (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) (19.10.) Thomas Blisniewski
Geschnitzte Altarretabel nehmen in der Ausstattung spätmittelalterlicher Kirchen eine hervorragende Stellung ein. Vielfigurige Bildfelder bieten Raum für (narrative) Szenen, die zudem oft komplexe theologische Programme vermitteln. Im Zentrum des Seminars sollen solche Altarretabel stehen, die nördlich der Mainlinie zwischen dem späten XIV. Jhdt. und der Reformation entstanden sind. Retabel aus St. Nicolai in Kalkar, der Bordesholmer Altar (Schleswig) sowie der Bestand in Lübeck werden dabei einen Schwerpunkt bilden. Inhaltlich soll vor allem die Analyse der theologischen (und gesellschaftlichen) Funktionen von Altarretabeln und deren Stiftungen, formale und stilistische Abhängigkeiten zu zeitgleichen südniederländischen Retabeln sowie zur zeitgenössischen Druckgraphik im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich zu den Sitzungen im Institut wird es wieder Besuche der Berliner Museen geben sowie – wenn es sich organisieren lässt und Interesse besteht – eine Exkursion nach Lübeck und/ oder Rostock/ Wismar.
Literatur zur ersten Orientierung: Albrecht, Uwe; Jörg Rosenfeld; Christiane Saumweber (Bearb.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band I: Hansestadt Lübeck, St. St. Annen-Museum. Kiel 2005. Albrecht, Uwe (Hrsg.): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Kirchen der Stadt. Kiel 2007. Baxandall, Michael: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen. 2. durchges. Aufl., München 1985. Hilger, Hans Peter: Stadtpfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Kleve 1990. Kahsnitz, Rainer : Die großen Schnitzaltäre. Spätgotik in Süddeutschland, Österreich, Südtirol. München 2004. Krohm, Hartmut; Klaus Krüger; Matthias Weniger: Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins. Wiesbaden 2004. Wolf, Norbert: Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Universität München 1992. Berlin 2002 (= Denkmäler Deutscher Kunst). Zimmermann, Eva: Der spätgotische Schnitzaltar. Bedeutung, Aufbau, Typen. Dargelegt an einigen Hauptwerken. Frankfurt am Main 1979 (= Liebieghaus Monographie 5). Ausst.Kat: Gegen den Strom. Meisterwerke Niederrheinischer Skulptur in Zeiten der Reformation (1500 - 1550). Hrsg. v. Barbara Rommé, 12. Dez. 1996 - 2. März 1997, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Berlin 1997
 
(13 507)
S/PS -
Heilige Frauen. Märtyrerinnen und Mystikerinnen in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar beschäftigt sich mit Verbildlichungen christlicher weiblicher Heiliger und deren textlichen Grundlagen in der Hagiographie, v.a. der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, aber auch den durch Beichtväter und andere überlieferten Vitenbeschreibungen. Dabei sollen Darstellungen verschiedener Gattungen (Skulptur, Tafel-, Wand- und Buchmalerei) vom 13. bis zum 17. Jahrhundert v.a. in der italienischen Kunst untersucht und diese auf ihre jeweiligen Funktionen hin betrachtet werden. Weiterhin widmen wir uns Fragen nach spezifischen mit diesen Repräsentationen verbundenen Interessen der Kultbildung, ihren Inszenierungsweisen und deren Differenzen, d.h. etwa wie und unter welchen Aspekten historische Martyrien ‚authentifiziert’ und zeitgenössisch vor Augen gestellt werden, wie sich das Unsichtbare mystischer Erfahrung vorbildlich veranschaulichen lässt und inwiefern die Darstellung idealer Heiligkeit in Relation mit der Schilderung idealer Weiblichkeit zu sehen ist.
Der Scheinerwerb setzt neben regelmäßiger Teilnahme, Diskussionsbeteiligung und Bereitschaft zur Lektüre die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer Hausarbeit (10-12 Seiten, Times New Roman 12 Pkt., 1,5 Zeilen Abstand) voraus.
Literatur (Auswahl): Ferdinand Barth: Legende als Lehrdichtung. Beobachtungen zu den Märtyrerlegenden in der Legenda Aurea, in: Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hg.): Europäische Lehrdichtung. Festschrift für W. Naumann, Darmstadt 1981, S. 61-73; Richard Benz (Hg.): Die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, Darmstadt 1984; Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen. Schicksale auffälliger Frauen, Düsseldorf-Zürich 1995; Thomas J. Heffernan: Sacred Biography. Saints and their Biographies in the Middle Ages, Oxford 1988; Pannewick, Friederike (Hg.): Martyrdom in Literature. Visions of Death and Meaningful Suffering in Europe and the Middle East from Antiquity to Modernity, Wiesbaden 2004; Reglinde Rhein: Die Legenda aurea des Jacobes de Voragine. Die Entfaltung von Heiligkeit in ‚Historia’ und ‚Doctrina’, Köln-Weimar-Wien 1995; Maike und Alexander Weiß: Giftgefüllte Nattern oder heilige Mütter. Frauen, Frauenbilder und ihre Rolle in der Verbreitung des Christentums, Münster 2005; Jocelyn Wogan-Browne, Saint’s Lives and the Female Reader, in: Forum for Modern Language Studies 27, 1991, S. 314-332
 
(13 512)
S/PS -
Die Zisterzienser. Ordensideal und Baukunst im Mittelalter (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (18.10.) Martina Schilling
Die Zisterzienser waren einer der bedeutendsten Reformorden des 12.-13. Jahrhunderts, der wie kein zweiter in ganz Europa Ausbreitung fand. Die straffe Organisation und strenge Ordensregel der Mönche führten zu einer einheitlichen Lebensweise, deren praktische Anforderungen und asketisches Ideal die Architektur formten. Reduziert im Dekor, mit klaren Formen und harmonischen Maßverhältnissen sind vor allem die Klosterkirchen gebaute Manifestation zisterziensischer Spiritualität. Diese Qualitäten herauszuarbeiten, ist Anliegen des Proseminars. Anhand einer Reihe gut erhaltener Abteien im heutigen Frankreich, Deutschland und Italien werden wir die Hauptbestandteile des Klosters (Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium etc.) unter funktionalen und baukünstlerischen Gesichtspunkten betrachten. Das chronologische Vorgehen ermöglicht dabei, die Anpassung der Bauvorschriften und -ideale angesichts der rasanten technischen und stilistischen Entwicklungen spätromanischer bzw. gotischer Architektur zu verfolgen.
Einführende Literatur: E. Badstübner: Kirchen der Mönche. Die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); G. Binding &M. Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland (Darmstadt, 1985); W. Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969); C. Brooke &W. Swaan: Die große Zeit der Klöster 1000-1300 (Freiburg, 1976); H. Hahn: Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser (Berlin, 1957); M. Untermann: Forma Ordinis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001)
 
(13 521)
V -
Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (Hörsaal) (18.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand ist der Kirchenbau in der Zeit von etwa 1780 bis ins späte 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Konfessionelle Besonderheiten und Neigungen, Stilwahl, Raumformen, städtebauliche Lage, Kirchenbautheorien werden an ausgewählten Beispielen behandelt.
Einführende Literatur: Kirchenbau IV/V, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18, S. 498 ff. Eva.Maria Seng, Der Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung, Tübingen 1995. Wolfgang Jean Stock (Hgb.), Europäischer Kirchenbau 1950-2000, München 2002. Richard Kieckhefer, Theology in Stone. Church Architecture, New York 2004.
 
(13 013)
S -
Kirche und Staat im 4. Jahrhundert (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 121 (Übungsraum) (17.10.) Werner Portmann
Nach der letzten großen Christenverfolgung zu Beginn des vierten Jahrhunderts leitet Konstantin der Große die nach ihm benannte "Konstantinische Wende" ein: Das Christentum wird eine vom Staat geförderte Religion, zu der sich auch die politische Führung bekennt. Das dadurch entstehende spannungsreiche Verhältnis zwischen Kirche und Staat wird den Schwerpunkt des Seminars bilden, das anhand ausgewählter Texte eine Einführung in die Interpretation antiker Quellen bieten wird.
Einführende Literatur: H. Brandt, Geschichte der römischen Kaiserzeit - Von Diokletian und Konstantin bis zum Ende der konstantinischen Dynastie (284-363), Berlin 1998; A. Demandt, Die Spätantike, München 1989 (Handbuch der Altertumswissenschaft III.6); J. Martin, Spätantike und Völkerwanderung, München, 3. Aufl. 1995.
 
(14 650)
V -
Alter. Blicke auf das Bevorstehende (2 SWS); Mo 18.30-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (29.10.) Rainer Kampling
Das Nachdenken über das Alter unterliegt ebenso wie der Umgang mit ihm einem steten Wandel. Zu allen Zeiten wurde das Bevorstehende bedacht und gedeutet: So heißt es z. B. in Levitikus 19,32: „Vor grauem Haar sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren“; wohingegen Goethe fragte:„Alt wird man wohl, aber klug?“; Martin Buber wird der Satz zugeschrieben „Alt sein ist ein herrlich Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt“, während Simone de Beauvoir formulierte: „Alter heißt, sich über sich selbst klar werden.“ Neben dem Blick auf den dem Alter zugeschriebenen Wert fragt die Ringvorlesung weiter danach, was eine heutige Kultur des Alter(n)s insgesamt kennzeichnet. Hierzu sind Wissenschaftler/innen verschiedenster Disziplinen eingeladen, Einblicke in die mit den Lebensaltern, dem Altwerden und Altsein verbundenen Themen zu geben.
29. Oktober: Prof. Dr. Gertrud M. Backes, Zentrum Altern und Gesellschaft, Hochschule Vechta; "Geschlecht und Altern"
12. November: Prof. Dr. Josef Keuffer, Fakultät für Pädagogik, Universität Bielefeld; "Lernen als Experiment"
26. November: Prof. Dr. Hiltrud Westermann-Angerhausen, Museum Schnütgen, Köln; "Vom Alter der Heiligen in den Künsten und von der Kunst zu sterben in Mittelalter und früher Neuzeit"
3. Dezember: Dr. Caroline Zoehl, Kunsthistorisches Institut, FU Berlin;
"Konzepte des Alterns in der Kunst"
17. Dezember: Prof. Dr. Gerd Multhaup, Institut für Chemie/ Biochemie der FU Berlin; "Alter ohne Verstand? Perspektiven der Alzheimerforschung"
14. Januar: Prof. Dr. Michael Bongardt, Institut für Vergleichende Ethik/ FU Berlin; "Von der Schwere des Sterbens"
28. Januar: Dr. Christiane Streubel, Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie, Universität Bielefeld; "Von Parkbänken, Krankenhausbetten und Friedhofswegen. Visuelle Inszenierungen älterer Menschen im deutschen Fotojournalismus der Postmoderne“
11. Februar: Prof. Dr. Rainer Kampling, Seminar für Katholische Theologie/ FU Berlin; "Warum Alter eine theologisches Thema ist"
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
(14 660)
V -
Antijudaismus II.2. Das vierte und fünfte Jahrhundert (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Rainer Kampling
Diese Vorlesung ist die dritte in einem auf vier Semester angelegten Zyklus. Sie stellt die Ausprägung des theologischen Antijudaismus der ausgehenden Patristik in den Mittelpunkt.
Literatur: R. Kampling: Art. Antijudaismus, Antisemitismus II. Patristik bis 19. Jh., in: LThK 3. Aufl., Band 1 (1993), 750-752; H. Schreckenberg: Die christlichen Adversus-Judaeos-Texte, 4. Aufl. Frankfurt 1999. (1. - 11. Jh.).
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di, 14:00 - 15:00
 
(14 661)
HS -
Der Jesus Christus des Papstes. Das Papstbuch von Josef Ratzinger/ Benedikt XVI (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Rainer Kampling
Die jüngst erschienene Publikation des Papstes Benedikt XVI. "Jesus von Nazareth", stellt ein Ereignis dar, das die universitäre Theologie in zweierlei Hinsicht in den Blick zu nehmen hat: Die dort vorgestellte Christologie kann fraglos nicht nur binnentheologisch wie innerchristlich als meinungsprägend gelten, sondern ist auch für die Ausformung des Jesusbildes der breiteren Öffentlichkeit innerhalb der säkularen Gesellschaft von entscheidender Relevanz. Das Seminar greift die mit diesen Perspektiven verbundenen Fragestellungen aus neutestamentlicher Perspektive auf.
Literatur: Josef Ratzinger (Benedikt XVI.): Jesus von Nazareth, Freiburg/Br. 2007.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
(14 670)
PS -
Die Erbarmungslosigkeit des Antijudaismus – Michael Kardinal von Faulhaber und seine Adventspredigten 1933 (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Markus Thurau
Michael Kardinal von Faulhaber (1869 - 1952) gehört zu den führenden Persönlichkeiten des deutschen Katholizismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Verhalten während des Nationalsozialismus steht beispielhaft für weite Teile des Episkopats: Bedacht die Interessen der Kirche zu wahren, bereit einzelnen Verfolgten zu helfen, bleiern schweigend angesichts des immer offensichtlicher werdenden Terrors. 1933 hält er vielbeachtet Adventspredigten in St. Michael zu München, die ein Jahr später unter dem Titel "Judentum, Christentum, Germanentum" veröffentlicht wurden.
Sie sind Apologien des Alten Testaments und zugleich Zeugnisse eines christlichen Antijudaismus, dessen traditionelle Elemente sie zum Teil noch überspitzen.
Im Seminar wird versucht werden, durch eine kontextuelle Lektüre der Predigten die Position des Kirchenfürsten exemplarisch zu rekonstruieren. Auf weitere Literatur wird im Verlaufe des Seminars hingewiesen.
Literatur: Michael Faulhaber: Judentum, Christentum, Germanentum. Adventspredigten gehalten in St. Michael zu München 1933, München 1934; Michael Brenner: Von der Novemberrevolution bis zu den Adventspredigten: Zum Verhältnis zwischen Juden und Katholiken in Bayern zwischen 1918 und 1933, in: Florian Schuller, Guiseppe Veltri und Hubert Wolf (Hg.): Katholizismus und Judentum. Gemeinsamkeiten und Verwerfungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Regensburg 2005, S. 270-281.
Sprechstunden
Markus Thurau: Di 14:00 - 15:00 Uhr u.n.V.
 
(13 330)
HS -
Kreuzzüge gegen die Preußen und Litauerreisen des Deutschen Ordens (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (17.10.) Bernhart Jähnig
Versuche, das Preußenland und die Prußen zu unterwerfen und zu missionieren, begannen schon vor Ankunft des Ordens zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Diese Versuche und die anschließenden Bemühungen des Deutschen Ordens sowie im 14. Jahrhundert die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Litauern sollen an Hand von urkundlichen und chronikalischen Quellen erarbeitet werden. Neben den vordergründig militärischen Ereignissen werden auch religions- und sozialgeschichtliche Probleme zur Sprache kommen. Regelmäßige Teilnahme, mündlicher Vortrag und eine Hausarbeit sind zur Erlangung eines Seminarscheins nötig.
Literatur: H. Boockmann: Der Deutsche Orden, 41994; M. Biskup/G. Labuda: Die Ge-schichte des Deutschen Ordens in Preußen, 2000; H. Bertuleit: Das Religionswesen der alten Preußen, in: Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft Prussia 25, 1924, S. 9-113; E. Maschke, Der deutsche Orden und die Preußen, 1928, ND 1965; Heidenmission und Kreuzzugsgedanke in der deutschen Ostpolitik des Mittelalters, hg. v. H. Beumann, 1963; R. Wenskus, Ausgewählte Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter, 1986.
 
(13 407)
Ü -
Politik und Religion im Nationalsozialismus (2 SWS) (max. 25 Teiln.); Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) (19.10.) Klaus Große Kracht
Der Nationalsozialismus basierte auf einem komplexen Herrschaftsgefüge, in dem Fragen der Weltanschauung eine zentrale Rolle spielten. Damit geriet er in Konkurrenz zu religiösen Deutungssystemen, wie sie insbesondere von den Kirchen, aber auch von freireligiösen Gruppen gepflegt wurden. In der Veranstaltung soll der Frage nachgegangen werden, wie sich das Verhältnis von Religion und Politik unter dem nationalsozialistischen Regime gestaltet hat. Dabei sollen sowohl die Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Kirchen und dem Nationalsozialismus als auch die Versuche des Brückenbaus und der Anpassung von Teilen der Kirchen an das Regime zur Sprache kommen. Ebenso sollen Formen außerchristlicher Religiosität untersucht werden, wie die vom NS-Regime verfolgten Zeugen Jehovas, die völkische „Deutsche Glaubensbewegung“ sowie die Eiferer eines „neuen Glaubens“ innerhalb von NSDAP und SS. Schließlich soll diskutiert werden, inwiefern der Nationalsozialismus selbst als eine „politische Religion“ verstanden werden kann.
Literatur: Manfred Gailus: Protestantismus und Nationalsozialismus. Studien zur nationalsozialistischen Durchdringung des protestantischen Sozialmilieus in Berlin, Köln 2001; Georg Denzler: Widerstand ist nicht das richtige Wort. Katholische Priester, Bischöfe und Theologen im Dritten Reich, Zürich 2003; Karla Poewe: New Religions and the Nazis. New York u. a. 2006; Uwe Puschner: Weltanschauung und Religion – Religion und Weltanschauung. Ideologie und Formen völkischer Religion. In: Zeitenblicke 5. 2006. Nr.1; Claus-Ekkehard Bärsch: Die politische Religion des Nationalsozialismus. Die religiöse Dimension der NS-Ideologie in den Schriften von Dietrich Eckart, Joseph Goebbels, Alfred Rosenberg und Adolf Hitler, München 1998.
 
(13 415)
PS -
Der Dreißigjährige Krieg (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) (16.10.) Uwe Puschner
Der Dreißigjährige Krieg stellt eine der ebenso elementaren wie komplexen Krisen der europäischen Geschichte in der Neuzeit dar. Dementsprechend stehen ihre Ursachen, ihr Verlauf und ihre (unmittelbaren) Folgen im Mittelpunkt des Seminars. Neben einer Problemorientierten Einführung in diesen Zeitabschnitt der europäischen Geschichte werden zugleich die Grundlagen des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittel.
Literatur: G. Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg, München 1. Aufl. 1995.
 
(14 631)
PS -
Jesus-Begegnungen. Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama im Bereich von Schule und Erwachsenenbildung (2 SWS) (5 LP); Block 29.10., 5.11. und 12.11. jeweils Mo 10.00-12.00 sowie 8.12., 15.12. und 16.12. jeweils 10.00-17.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Der Ort der Blockveranstaltungen, die nicht in K 24/11 stattfinden, wird noch bekannt gegeben.
(29.10.) Ulrich Kmiecik
Studierende der Theologie sind erfahren im wissenschaftlichen Umgang mit biblischen Texten. Wie aber kommt es in der schulischen und pastoralen Praxis zu einem Gespräch mit dem Text, in dem aufscheinen kann, dass biblische Geschichten etwas mit dem Leben zu tun haben?
Die narrative Glaubensvermittlung, das Spielen und Erzählen biblischer Geschichten, hat eine lange Tradition, an die Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama als eine praxisorientierte Art, mit der Bibel umzugehen, anknüpfen.
In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit einzelnen Texten, in denen Jesus Menschen begegnet (z.B. Mk 6,30-44; Lk 5,17-26; Lk 7,36-50; Joh 4,1-15), wird im Seminar versucht, über die dabei entstehenden Erfahrungen neue Zugänge zur Bibel zu entdecken.
Gesucht wird nach einem eigenständigen, befreienden Umgang mit biblischen Geschichten, der die historisch–kritische Herangehensweise nicht vergisst. Gemeinsam werden eigene Vorschläge für Bibelarbeit und Bibliodrama erarbeitet und umgesetzt.
(Wünschenswert ist eine Zahl von mindestens 8 TeilnehmerInnen.)
Literatur: Berg, H.K.: Hören – Verstehen – Vermitteln, in: Kat. Bl. 114, S. 388-396; Hecht, A.: Bibel erfahren. Methoden ganzheitlicher Bibelarbeit, Stuttgart 2001; Langer, H.: Erfahrungen mit Grenzen im Bibliodrama und in der Beratung ( Vortrag 2005); Moser, M.: TZI und Bibliodrama. Existentielle Gruppenarbeit durch muliperspektivisches Wahrnehmen, in: Themenzentrierte Interaktion 1/2004, S. 35-43.
Sprechstunden
Ulrich Kmiecik: nach Vereinbarung

Studienbereich Religionswissenschaft und -philosophie

Basismodul

(13 950)
EK/V -
Religionsgeschichtliche Grundfragen der Religionswissenschaft (für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Hartmut Zinser
Nachdem im Sommersemester große und wichtige Religionen dargestellt waren, sollen auf der Grundlage derselben Grundfragen der Religionswissenschaft verhandelt werden: Das Problem der Definition von Religion, Möglichkeiten und Grenzen der Religionswissenschaft, Formen der Verehrung der Götter, Kulte und Riten, Wort und Text in den Religionen, Konzeptionen der Götter, Menschen, der Natur, Geschichte und Gesellschaft. Wie können Religionen untersucht werden?
Die Vorlesung ist so angelegt, daß aus den einzelnen Bereichen Themen für Abschlussarbeiten im Magister und BA hervorgehen bzw. daraus entwickelt werden können. Gleichzeitig ist sie auch als Einführung geeignet. Für Examenskandidaten werden zusätzliche Sitzungen vereinbart.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
(14 301)
S/BA -
Die Araber und ihre semitische Umwelt (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Hans-Peter Pökel,
Frank Weigelt
Das Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte des Vorderen Orients. Zunächst werden anhand von exemplarischen Beispielen Ausschnitte aus des Geschichte des Alten Orients dargestellt, in der zweiten Hälfte des Semesters werden Grundlagen zu Geschichte und Kultur der Araber erarbeitet. Auch wichtige kulturhistorische und religiöse Entwicklungen werden zur Sprache kommen. Die Teilnehmenden sollen dabei grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernen: Literatursuche, Auswertung der Literatur, Halten eines Referates, Verfassen einer Hausarbeit.
Literatur: Hrouda, Barthel: Mesopotamien. Die antiken Kulturen zwischen Euphrat und Tigris. München 42005. Hourani, Albert: Geschichte der arabischen Völker. Frankfurt 1991. Haarmann, Ulrich: Geschichte der arabischen Welt. München 1987. (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 24).
 
(14 303)
S -
Einführung in die semitischen Literaturen und Quellen (Schwerpunktbereich Arabistik bzw. 30 LP-Modulangebot) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Ulrike Rebekka Nieten,
Hans-Peter Pökel
In diesem Seminar werden arabische und andere semitische Literaturen und Quellen vorgestellt.
Neben der Bibel und dem Koran soll sowohl ein Überblick gegeben werden über die in hebräisch bzw. arabisch verfassten Werke jüdischer Philosophen als auch über die bedeutendsten Schriften des Christlichen Orients. Dabei wird die syrisch-aramäische und die äthiopische Literatur im Vordergrund stehen.
Literatur: G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur, München 1977. A. Neuwirt, Koran (in H. Gätje (Hg.), Grundriß der Arabischen Philologie, Bd. 2, Wiesbaden 1987, S. 96-135). A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur, Bonn 1922. E. Littmann, Geschichte der äthiopischen Literatur, Leipzig 1907.
 
(13 757a)
V -
Geschichte und Geschichtsschreibung der altorientalischen Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-15.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Das Modul bietet eine Einführung in die Quellen der keilschriftlichen Überlieferung und ihre Kontexte und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen ihrer historischen Interpretation. Darüber hinaus werden die Beiträge der israelisch-jüdischen, griechisch-römischen und arabisch-nachantiken Überlieferung zur altorientalischen Geschichte erörtert. Epochenspezifische Problemstellungen werden ebenso thematisiert wie grundsätzliche Probleme der Historiographie des Alten Vorderen Orients.
 
(13 757b)
Ü -
Übung zur Geschichte und Geschichtsschreibung altorientalischer Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 15.00-16.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Übung zur Veranstaltung 13757a
 
Achtung! ANFANGSDATUM: 24. Okt. 07
(13 954)
S/Ü -
Religion und Sexualität (für Magister- wie auch BA-Studierende: Analytisches Modul.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I)
Es könnte sein, dass hin und wieder Doppelsitzungen, etwa 16-20 Uhr, nötig werden.
(24.10.) Marcia Moser
In diesem Seminar soll die Wechselbeziehung von Religion und Sexualität in den Blick genommen werden. Neben einer einführenden Verhältnisbestimmung sollen die beiden Oberbegriffe hinsichtlich ihrer komplexen und mehrdimensionalen Bezüge analysiert werden: als Bereiche des Politischen wie des Privaten; als Bereiche individueller Erfahrung wie gesellschaftlicher Ordnung. Auch die Frage nach Geschlechterkonzeptionen bzw. -verhältnissen und Sexualität wird gestreift werden.
Grundlage dafür liefern neben (religions-)wissenschaftlichen Überblicken auch religiöse Quellentexte sowie Filme, welche im Seminar (in Auszügen) geschaut und diskutiert werden sollen.
Filme u.a.: "Kadosh", "Breaking the Waves" (für Vorschläge offen).
Sprechstunden
Marcia Moser: n. Vereinbarung
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
 
(13 665)
PS -
Weibliche Gottheiten im Tantrismus (2 SWS); Di 14.00-16.00 oder Block Di 14.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum) (s. A.) Isabell Johne
Weibliche Gottheiten stehen im Hinduismus als auch im Buddhismus für Dynamik und Aktivität. Sie garantieren Fruchtbarkeit und materiellen Wohlstand, beschützen die Nachkommen vor Krankheit und Tod, bewahren transzendentes Wissen unterstützten als Patronin die Wissenschaft und die schönen Künste. Im Tantrismus werden sie oft aus dem jeweils anderen Pantheon adaptiert oder haben ihr Wurzeln in der religiösen Kultur der indigenen Bevölkerung Südasiens. In dieser Übung sollen Ursprung, Entwicklung und Ikonographie dieser Göttinnen im Raum Indien und Nepal eruiert werden.
Einführende Literatur: Kinsley D. Hindu Goddesses. New Delhi 1986. MALLMANN, Marie-Thérèse de Introduction à l’iconographie du tântrisme Bouddhique. Paris 1975. Merz, B. Wild Goddess and Mother of us all. Wild Goddesses in India and Nepal. Studiosa Religiosa Helvetica. Jahrbuch 96, vol. 2. Bern, Berlin, Frankfurt a. M. 1996.
 
(16 071)
HS -
Hannah Arendt: Vita activa oder vom tätigen Leben (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (22.10.) Anne Eusterschulte
Vorhaben des Seminars ist eine eingehende Auseinandersetzung mit der politischen Theorie Hannah Arendts auf der Basis der Schrift "Vita activa oder vom tätigen Leben". Ausgehend vom Begriff der "vita activa" unterzieht Hannah Arendt die abendländische Tradition politischen Denkens von Platon/Aristoteles bis zur Neuzeit einer kritischen Untersuchung, um zum einen die Voraussetzungen einer Krise freizulegen, die ihren radikalen Ausdruck in den totalitären Herrschaftssystemen des 20. Jhs. gefunden hat, zum anderen die konstitutiven Bedingungen einer humanen Welt zu bestimmen. Der Begriff des Handelns gewinnt für die politische Anthropologie zentrale Bedeutung als Grundlage des freien Zusammenwirkens einer Pluralität von Menschen. Ausgehend von der theoretischen Konzeption politischer Praxis warnt Hannah Arendt in Rekurs auf den historischen Entwicklungsprozess politischer Ordnungen wie im Blick auf die politische Situation in der Moderne vor eine Weltentfremdung (Weltlosigkeit) bzw. einer Preisgabe politischer Handlungsspielräume unter dem Primat der Paradigmen einer Arbeits- und Konsumgesellschaft.
Sprechstunden
Anne Eusterschulte: n.V.
 
(13 657)
V -
Grundlagen der Kunstgeschichte Südasiens (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (15.10.) Christian Luczanits
Dieser Kurs führt in die Kunstgeschichte Südasiens ein und bilded mit dem Einführungseminar im folgenden Sommersemester ein BA-Modul. Die Lehrveranstaltung stellt alle wesentlichen Epochen der Kunstgeschichte Südasiens vor, führt in die Religionen Südasiens ein und vermittelt die wichtigsten Fachbegriffe. Teil der Veranstaltung sind Besuche im Südasienteil des Museums für Asiatische Kunst.
Literatur: Harle, James C. (1994), The Art and Architecture of the Indian Subcontinent, (2 edn., New Haven-London:). Kulke, Hermann and Dietmar Rothermund (1998), Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute, (München: C.H. Beck).
 
(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.
 
(13 661)
HS -
Shiva: Mythologie, Kunst und Kult (2 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Christian Luczanits
Der hinduistische Gott Shiva hat eine lange Geschichte, viele Formen und einen ambivalenten Charakter. Shiva ist Schützer und Rächer, Asket und Liebhaber, Schöpfer und Zerstörer. Auf Basis von Stella Kramrischs umfassenden Arbeit zu Shiva in der Literatur werden seine in der darstellenden Kunst vorkommenden Formen und deren Bedeutung und Entwicklung im Detail besprochen.
Literatur: Kramrisch, S. (1981). The Presence of Siva. Princeton, New Jersey: Princeton Univeristy Press.
 
(14 400)
S -
Geschichte und Kultur der Iraner: Einführung in die Iranistik I (Schwerpunkt: Iranistik, auch für Magisterstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Götz König
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets/Studienschwerpunkts Iranistik. Neben einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben der Iranistik stehen die politische, soziale und religiöse Entwicklung Irans im Zentrum des Seminars.
 
(16 023)
Ü -
"Interpretationskurs: Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (15.10.) Wilhelm Schmidt-Biggemann
Kants "Grundlegung" ist ein philosophischer Klassiker. An diesem Text können die Hauptprobleme einer Pflichtenethik, der Aufbau eines philosophsichen Traktats, die philosophiegeschichtlichen Grundlagen und die Wege einer sachgemäßen Interpretation erprobt werden. Textgrundlage ist die Ausgabe des Meiner Verlages, Philos. Bibliothek 519
 
(14 785)
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.
 
(16 060)
V -
Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie nach Kant und der sprachpragmatischen Wende (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Dietrich Böhler
I. Was macht wissenschaftliche Erkenntnis möglich? Ist sie primär objektive Erfahrung und nomologische Theoriebildung oder primär intersubjektive Erfahrung und argumentative Verständigung (Diskurs)? Es geht um die transzendentale Fragestellung Kants nach den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis, dann um deren handlungs-, gemeinschafts- und sprachbezogene Erweiterung und Veränderung seit Charles S. Peirce, W. v. Humboldt, M. Heidegger, Karl-Otto Apel u.a.
II. Wissenschaft oder Wissenschaften? Ist eine wissenschaftliche Einheitsmethode sinnvoll oder sind es verschiedenartige Wissenschaftstypen mit komplementären „Erkenntnisinteressen“? Die Entwicklung der Wissenschaftstheorie im 20. Jahrhundert ähnelt nicht etwa der Erarbeitung eines Lehrbuchs sondern der Bildung verschiedener Schulen bzw. Richtungen und einem (oft unausgetragenen) Streit zwischen diesen. Diesen z. T. impliziten Streit führt die Vorlesung weiter. Skizziert wird zunächst das logisch positivistische, dann das kritisch rationalistische Programm einer Einheitswissenschaft oder Einheitsmethodologie und das Postulat einer ‚wertfreien Sozialwissenschaft‘ seit Max Weber (Positivismusstreit). Dabei ergibt sich eine Auseinandersetzung mit der transzendentalhermeneutischen bzw. transzendentalpragmatischen Kritik des ‚methodologischen Objektivismus‘ und der Frage nach verschiedenartigen Wissenschaftsformen und Gegenstandsbezügen mit dreierlei anthropologisch tiefsitzenden ‚Erkenntnisinteressen‘: Hans Skjervheim, J. Habermas, K.-O. Apel, A. Øfsti, D. Böhler u.a.
III. Was heißt Vernunft? Was für eine Rationalität nehmen die verschiedenen Wissenschaften und dann die Wissenschaftsphilosophie selbst in Anspruch? Lediglich eine formelle Kalkülrationalität bzw. strategische Zweckrationalität oder zugleich eine (moralisch gehaltvolle) kommunikative Vernunft? Da Vernunft und Wissenschaft (als deren methodologische Anwendungsdimension) sich sowohl auf Phänomene als auch auf Kommunikation beziehen, sind sie auch intern – und nicht erst hinsichtlich ihrer möglichen problematischen Folgen – ein ethisches Feld. Denn sie werden getragen von Geltungsansprüchen (zumal auf mögliche Wahrheit). Diese aber sind verwoben mit dem Anspruch auf Anerkennung anderer (als gleichberechtigter Teilnehmer am argumentativen Diskurs) und auf die Anerkennung eines freien, kritischen und selbstkritischen Diskurses der Argumente (zugleich als letzter Geltungsinstanz und als aufgegebenes Vernunftziel).
IV. Was heißt Verantwortung der Wissenschaften? Wenn die Wissenschaften ihrem kommunikativen Vernunftcharakter entsprechen, können sie sich dem welthistorisch neuen Problem der Verantwortung für die Permanenz menschenwürdigen Daseins auf Erden (im Anschluß an ‚das Prinzip Verantwortung‘ von Hans Jonas) stellen. Sowohl angesichts der materiellen Folgelasten der High-Tech-Zivilisation im Verbund mit der globalisierten Geld- und Industriegesellschaft als auch hinsichtlich der geistigen und innermoralischen Gefahrenpotentiale, insbesondere zwischen Biochemie und Techno-Medizin, konfligieren Wissenschaft und Gesellschaft allzu leicht mit den Anforderungen des Moralprinzips – als Prinzip der Mit-Verantwortung für die Fortexistenz der Menschengattung und die Realisierung der Menschenwürde.

Literatur:
D. Böhler: Rekonstruktive Pragmatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1985. S. 17-174. (Auch über Hörerschein!)
 
(16 070)
V -
Politik und Philosophie im spekulativen Idealismus und bei seinen zeitgenössischen Konkurrenten (1800-1830) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 33/111 (15.10.) Friedrich Wolf
Neben der Entwicklung des spannungsreichen Verhältnisses von Politik und Philosophie von Fichte über Schelling bis zu Hegel werden konkurrierende philosophische Unternehmen in Frankreich und in Großbritannien untersucht. Die Vorlesung knüpft an bisherige Vorlesungen zur Philosophiegeschichte an, ohne sie vorauszusetzen.

Zur leitenden Fragestellung der Vorlesungsreihe vgl. F. O. Wolf, Radikale Philosophie, Münster 2002
 
(16 174)
V -
Politische Philosophie der Aufklärung (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (15.10.) Wilhelm Schmidt-Biggemann
Für das gegenwärtige Politik- und Demokratieverständnis ist keine Epoche so wichtig wie die Aufklärung.In der Vorlesung werden die entscheidenden Autoren von Pufendorf bis Kant behandelt werden.

Vertiefungsmodul

(14 706)
S -
Ekklesia in einer sich globalisierenden, pluralisierenden, säkularisierenden Welt: Fromme Frauen (?) in Absolutismus, Aufklärung, Revolution (als Vertiefungsmodul im Kernfach Theologie geeignet: Wahlmodul 8/9 Theologie: Kirchengeschichte und Frauenforschung (jeweils V/Ü/PS und PS); als Vertiefungsmodul im Studiumbereich Religionswiss. und -philosophie geeignet: Vertiefungsmodul 11 (PS); Wahlmodul 14 Religionswiss. oder -philosophie (PS)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (17.10.) Esther Hornung
Die Entwicklungen im 17. und 18.Jh. veränderten grundlegend die Welt-Wahrnehmung und Welt-Interpretation der Europäer: Kolonialisierung und Welthandel führten zu einer zunehmend globalisierten Welt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Entdeckungen stellten das auf altorientalistischen und antiken Vorstellungen basierende Weltbild von Bibel und Kirche in Frage. Neue Organisationsformen in Wirtschaft und Staat bildeten systemische Ansätze, in welche der Mensch sozialdisziplinierend eingefügt wurde. Die Glaubensspaltung des 16.Jh. führte nach den Glaubenskriegen zu Kritik an der politisch gestützten Institution »Kirche«, zur Pluralisierung religiöser Überzeugungen, zu individualisierter Frömmigkeit, gar zu Offenbarungskritik, zu Offenbarungsskepsis. Am Ende brachen sich die daraus folgenden Diskurse der Aufklärung in politischen Umwälzungen Bahn.
In diesem Seminar soll nach den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Selbstverständnis von Offenbarung und »Ekklesia« gefragt werden. Entsprechend richtet sich der Blick neben Europa auch auf die Amerikas und China. Er bleibt nicht auf den bisherigen Kirchen haften, sondern betrachtet ebenso andere religiöse Gemeinschaften wie Baptisten, Methodisten, Quaker. Es ist ein kritischer Blick, der die sich diversifizierenden Bedeutungen von »fromm« sucht und nach den Auswirkungen auf die Rolle und die Relevanz von »Kirche« fragt in einer Welt, in der die religiöse und politische Sphäre zunehmend getrennt werden. Es ist ein cassandrischer Blick, der durch die Perspektive der Geschlechterordnung die gesellschaftspolitischen Folgen jener Säkularisierung betrachtet.
Das Seminar ist eine Überblicks- und Einführungsveranstaltung. Sie ist auch für die Religions- und Geschichtswissenschaften geeignet.
Grundlegende Literatur: Borgstedt, Angela: Das Zeitalter der Aufklärung. Darmstadt 2004; Fitzpatrick, Martin (Hg.): The Enlightenment World. London 2004; Krumwiede, Hans-Walter: Geschichte des Christentums IV: Neuzeit: 17. bis 20. Jahrhundert. Theologische Wissenschaft, Bd.8,1. Stuttgart 19872.; Stollberg-Rilinger, Barbara: Europa im Jahrhundert der Aufklärung. Stuttgart 2000.
Sprechstunden
Esther Hornung: nach Vereinbarung
 
(14 785)
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.
 
(13 950)
EK/V -
Religionsgeschichtliche Grundfragen der Religionswissenschaft (für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Hartmut Zinser
Nachdem im Sommersemester große und wichtige Religionen dargestellt waren, sollen auf der Grundlage derselben Grundfragen der Religionswissenschaft verhandelt werden: Das Problem der Definition von Religion, Möglichkeiten und Grenzen der Religionswissenschaft, Formen der Verehrung der Götter, Kulte und Riten, Wort und Text in den Religionen, Konzeptionen der Götter, Menschen, der Natur, Geschichte und Gesellschaft. Wie können Religionen untersucht werden?
Die Vorlesung ist so angelegt, daß aus den einzelnen Bereichen Themen für Abschlussarbeiten im Magister und BA hervorgehen bzw. daraus entwickelt werden können. Gleichzeitig ist sie auch als Einführung geeignet. Für Examenskandidaten werden zusätzliche Sitzungen vereinbart.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
(14 305)
S/BA -
Der Koran als spätantiker Text (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(23.10.) Angelika Neuwirth
Der Koran hat wie jede andere Heilige Schrift einen kulturellen Entstehungskontext und eine literarische Vorgeschichte. Die übliche Koranlektüre durch die Linse der späteren Exegese setzt den Koran als etwas bereits Gegebenes voraus. Sie liefert unschätzbar wichtige Einblicke in das sich islamgeschichtlich herausbildende Koranverständnis, verstellt aber den Blick für den Koran als genuinen Teil der monotheistischen Schriften-Trias, d.h. für die sich mit der Korangenese und -verkündigung vollziehende theologische Auseinandersetzung arabischer Monotheisten mit den biblischen und postbiblischen Traditionen. Die Veranstaltung will den Koran nicht als bereits kanonisiertes Textcorpus, sondern als noch im Fluss befindlichen Kommunikationsprozess und als Teil der europäischen Theologie-Geschichte verständlich machen.
 
(14 560)
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.
 
(14 521)
PS -
Frauen in der Politik und Geschichtsschreibung zur Zeit des 2. Tempels (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar betrachten wir die möglichen Bedeutungen von Texten, die nahe legen, dass jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels im öffentlichen Leben aktiv waren. Die Quellen, die wir zur Untermauerung dieser Behauptung benutzen werden, sind sowohl historiographischer als auch literarischer, epigraphischer und papyrologischer Natur.
 
(14 522)
PS -
Partnerschaftliche Liebe im rabbinischen Judentum (Hebräischkenntnisse erwünscht, aber nicht dringend erforderlich.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Thomas Ziem
In diesem Proseminar werden wir untersuchen, ob und wie das rabbinische Judentum der partnerschaftlichen Liebe gegenüber stand. Wie interpretierten die Schriftgelehrten Liebesgeschichten aus der Hebräischen Bibel? Gibt es (hauptsächlich) im Talmud Erzählungen, die sich dieses Themas annehmen, und wie werden sie dargestellt? Gemeinsam werden wir uns anhand diverser Texte Antworten auf diese und ähnliche Fragen erarbeiten.
Einführende Literatur: Hebräische Bibel, Talmud.
 
(14 523)
PS -
Juden in Spanien (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (18.10.) Annett Martini
Vom 9. bis zum 13. Jahrhundert ist Spanien der geistige Mittelpunkt der jüdischen Welt, wo im Hinblick auf den kulturellen Austausch von Islam, Christentum und Judentum der Mythos vom „Land der drei Ringe“ begründet wurde. Die historischen Deutungen dieser Zeit sind jedoch widersprüchlich: einerseits wird diese Periode als „Goldenes Zeitalter“ glorifiziert für dessen geistige Fruchbarkeit die facettenreiche jüdische Literatur beredtes Zeugnis ablegt. Andererseits zeichnen Quellenstudien ein Bild von religiöser Intoleranz, Verfolgung und Zwangsbekehrung – von christlicher als auch von islamischer Seite initiiert – die in den für die jüdische Bevölkerung traumatischen Ereignissen von 1492 ihren Höhepunkt fanden.
Ein Ziel des Proseminars ist es, die Position der Juden zwischen Christentum und Islam historisch zu betrachten und ein differenziertes Bild von ihrer Situation in Kastilien, Navarra, Leon, Aragonien und natürlich Al-Andalus zu bilden.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Untersuchung der geistigen Zentren und deren Hauptvertreter, wie z.B. Maimonides, Ibn Ezra, Asriel aus Gerona sein, wobei die Unterschiede zwischen der von der arabischen Kultur geprägten Judenheit im Süden - mit ihrer starken Verbindung zu den profanen Wissenschaften wie der Medizin, Philosophie, Astronomie, Mathematik und Poesie – und der eher von konservativen Kräften und von der Mystik eingefärbten Gedankenwelt der nordspanischen Juden herausgearbeitet werden sollen.
Falls Interesse besteht, kann im Anschluß an das Semester eine Exkursion zu den wichtigsten Zeugnissen der jüdischen Kultur in Spanien organisiert werden.
Literatur: LEWIS, Bernard: Die Juden in der islamischen Welt. Vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. München 1987. SCHEINDLIN, Raymond P.: The Jews of Muslim Spain. In: JAYYASI, Salma Khadra (Hrsg.): The Legacy of Muslim Spain. Leiden, New York, Köln 1992 (=Handbuch der Orientalistik. I. Abt., Bd. 12), S. 188-200. STILLMAN, Norman A.: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. Philadelphia 1979, S. 3-110. VONES, Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Sigmaringen 1993. BAER, Fritz: Die Juden im christlichen Spanien, Berlin 1929-1936.
 
(14 524)
PS -
Einführung in Leben und Werk von Moses Mendelssohn (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Bill Rebiger
Der Philosoph und Menschenfreund Moses Mendelssohn gilt als der Vater der jüdischen Aufklärung in Deutschland. Aus dem umfangreichen und vielschichtigen Werk von Mendelssohn werden ausgewählte Texte zu seiner Biographie, Philosophie, Ästhetik, Religionskritik und Bibelübersetzung sowie Auszüge aus Streitschriften und Briefen gelesen und interpretiert. Zugleich wird in die grundlegende Sekundärliteratur zu Mendelssohn und der frühen Haskala eingeführt.
Literatur: M.Mendelssohn, Gesammelte Schriften; Alexander Altmann, Moses Mendelssohn; Michael Meyer, Von Moses Mendelssohn zu Leopold Zunz; Christoph Schulte, Die jüdische Aufklärung.
 
(14 525)
PS -
Die Karriere des Satans (Es wird kein Hebraicum vorausgesetzt.) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (15.10.) Gottfried Reeg
Der Satan als Widersacher, Ankläger oder Prinzip des Bösen? Den vielfältigen Vorstellungen vom Satan in der rabbinischen und der mittelalterlichen Literatur soll anhand ausgewählter Texte nachgegangen werden: Welche Rolle spielt er, in welcher Beziehung zu Gott und zum Menschen steht er?
Literaturhinweise: L.I. Rabinowitz, Art.: Satan, in: Enc Jud 14, 902-905. - L. Jung, Fallen Angels in Jewish, Christian and Mohammedan Literature, New York 1974.
 
(14 533)
HS -
Frühe deutsche Nachkriegsgesellschaft und nationalsozialistische Vergangenheit (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (18.10.) Kornelia Papp
Eine Diskussion über die Frage der Schuld am Krieg und am Holocaust hat in den ersten Nachkriegsjahren sowohl in der Ostzone als auch in den westlichen Besatzungszonen nur äußerst schleppend angefangen. Es waren vor allem die Besatzungsmächte, die die Deutschen mit den Tatsachen des Holocaust, den Vernichtungslagern konfrontierten und sie auf ihre passive Haltung gegenüber der antismitischen Politik der NSDAP hingewiesen haben. Die These der Kollektivschuld am Holocaust wurde nach 1945 von beinahe allen Deutschen abgelehnt. In den ersten Nachkriegsmonaten erhielt der Schriftsteller Carl Zuckmayer den Auftrag von den US-Amerikanern, einen Bericht über die daheim gebliebenen Intellektuellen hinsichtlich ihrer Betroffentheit von der nationalsozialistischen Politik, anzufertigen. Der Heidelberger Philosoph Karl Jaspers versuchte 1946 den Schuldbegriff zu präzisieren - die Kollektivschuldthese ersetzte er mit der Erklärung über die individuelle Verantwortung eines jeden Deutschen. Kaum hat aber die öffentliche Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft begonnen, hat die Philosophin Hannah Arendt die falsche Scham dieser Gespräche aufgedeckt. Während des Semesters möchten wir uns mit literarischen und philosophischen Texten auseinandersetzen, die sich mit der Schuldfrage der Deutschen am Holocaust befasst haben.
 
(14 534)
S -
Ludwig Philippson (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Klaus Herrmann
Ludwig Philippson (*in Dessau; †1889 in Bonn) war einer der führenden Reformrabbiner im 19. Jahrhundert (von ihm stammen ein Reformgebetbuch, zahlreiche Predigten und auch ein Predigtmagazin, Katechismen, Religionslehrbücher u.v.m.). Nach seinem Studium in Berlin (bei Hegel und Boeck) wirkte er (ab 1833) als Prediger und Rabbiner in Magdeburg, wobei Philippson stets um eine ausgleichende Haltung in den damaligen Reformdebatten bemüht war (dieser Haltung ist auch die von ihm begründete und bis zu seinem Tod herausgegebene Allgemeine Zeitung des Judentums verpflichtet, die eines der wichtigsten Publikationsorgane des deutschen Judentums war). Sein Bemühen galt vor allem auch der Errichtung einer „jüdisch-theologischen Fakultät“; an der Gründung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war er ebenso beteiligt wie an dem Institut zur Förderung der israelitischen Literatur, dessen Ziel es war, wichtige Werke der jüdischen Literatur einem breiten Leserpublikum zugänglich zu machen. Hervorgetreten ist Philippson zudem als deutscher Schriftsteller und Publizist der aktuelle Fragen (etwa im Zusammenhang mit dem Berliner Antisemitismusstreit) mutig und engagiert angegangen ist.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird den TeilnehmerInnen zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
 
(14 535)
S -
Martin Bubers Schriften zum Zionismus (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (19.10.) Klaus Herrmann
In diesem Seminar wollen wir uns mit Martin Bubers (*1878 in Wien; † 1965 in Jerusalem) Schriften zur zionistischen Politik und jüdisch-arabischen Frage befassen. Neben solchen Texten, mit denen sich Buber vorbehaltlos in den Dienst der zionistischen Sache stellt, sollen auch seine Beiträge zur jüdischen Renaissance und Kultur behandelt werden.
Literatur: Martin Buber, Ein Land und zwei Völker: zur jüdisch-arabischen Frage, hrsg. und eingel. von Paul Mendes-Flohr, 1991; Martin-Buber-Werkausgabe 3: Frühe jüdische Schriften 1900-1922; hrsg. und komment. von Barbara Schäfer, 2007
 
(14 269)
PS -
Islamisierung der Gesellschaft: Erscheinungsformen und Trägergruppen (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Sebastian Elsässer
An der Islamisierung verschiedenster Bereiche der zeitgenössischen muslimischen Gesellschaften ist eine unübersehbare Vielzahl von Akteuren und Gruppen beteiligt, deren Handlungen von unterschiedlichen Motivationen und Zielsetzungen getragen werden. Die bekannten Bewegungen des politischen Islams sind nur ein Aspekt des vielfältigen "islamischen Spektrums", das muslimische Gesellschaften immer stärker prägt. Das Seminar verfolgt das Phänomen der Islamisierung in unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen (Wirtschaft, Gesundheit und Bildung, soziale Netzwerke, politische Öffentlichkeit, Recht) am Beispiel einiger muslimischer Länder (Ägypten, Türkei, Indonesien) und setzt sich mit den aktuellen sozialwissenschaftlichen Erklärungsansätzen für das Phänomen auseinander.
Benotete Scheine können nach Absprache in Ausnahmefällen erworben werden.
Anmeldung bis zum 15.10. unter sebastian.elsaesser@gmx.net.
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
 
Der Unterricht am 25.10. fällt aus und wird nachgeholt.
(14 488)
S -
Islamische Ikonographie (Das Seminar wendet sich in erster Linie an Studierende im Hauptstudium.
Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates (mit Bildmaterial), das später schriftlich auszuarbeiten ist.)
(2 SWS); (mit Referat und Hausarbeit 10 cr) Do 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
(18.10.) Sibylle Gottlöber
Das Seminar gibt zunächst eine Einführung in die islamische Ikonographie und die zugehörige Forschungsliteratur, und wendet sich dann der Epoche der Seldschuken (11. – 13. Jh.) zu.
Als Ausgangspunkt dient die kürzlich posthum erschienene Arbeit von Estelle Whelan (2006): The Public Image: Political Iconography in Medieval Mesopotamia, London. Weitere Lit. (z.T. auch als Einführung in die Thematik): O'Kane, Bernard (2005): The iconography of Islamic art, studies in honour of Robert Hillenbrand. Edinburgh. Hillenbrand, Robert (2005): Image and meaning in Islamic art, London.
 
Achtung:Raumänderung!
(13 604)
S/HS -
Kunst des Chan/Seon/Zen-Buddhismus (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (22.10.) Jeong Hee Lee-Kalisch
Hinter dem Mode-Begriff „Zen“ verbirgt sich eine tiefgründige buddhistische Schule, deren Lehre und Ethik seit dem 6. Jh. bis heute in Ostasien als eine wichtige geistige Strömung viele kulturelle „Spuren“ hinterlassen hat. In dieser Veranstaltung soll versucht werden, diese „Spuren“ als unmittelbarer Ausdruck der Spontaneität und geistigen Souveränität der Suchenden in der Meditationslehre [dhyana-chan (chin.), seon (kor.) und zen (jap.)] und als Zeugnisse ihrer Erfahrungen zu verstehen. Entstehungsprozesse, die Wirkung unterschiedlicher Kunstformen sowie ihre Funktion und ihre ästhetischen Werte werden hinterfragt und ausführlich diskutiert. An einem Scheinerwerb interessierte Studierende des Magisterstudiums und die BA-Studierenden (5. Semester) sollten sich unbedingt vor Seminarbeginn auf der Referatthemenliste eingetragen haben.
 
(13 665)
PS -
Weibliche Gottheiten im Tantrismus (2 SWS); Di 14.00-16.00 oder Block Di 14.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34a, 12 (Seminarraum) (s. A.) Isabell Johne
Weibliche Gottheiten stehen im Hinduismus als auch im Buddhismus für Dynamik und Aktivität. Sie garantieren Fruchtbarkeit und materiellen Wohlstand, beschützen die Nachkommen vor Krankheit und Tod, bewahren transzendentes Wissen unterstützten als Patronin die Wissenschaft und die schönen Künste. Im Tantrismus werden sie oft aus dem jeweils anderen Pantheon adaptiert oder haben ihr Wurzeln in der religiösen Kultur der indigenen Bevölkerung Südasiens. In dieser Übung sollen Ursprung, Entwicklung und Ikonographie dieser Göttinnen im Raum Indien und Nepal eruiert werden.
Einführende Literatur: Kinsley D. Hindu Goddesses. New Delhi 1986. MALLMANN, Marie-Thérèse de Introduction à l’iconographie du tântrisme Bouddhique. Paris 1975. Merz, B. Wild Goddess and Mother of us all. Wild Goddesses in India and Nepal. Studiosa Religiosa Helvetica. Jahrbuch 96, vol. 2. Bern, Berlin, Frankfurt a. M. 1996.
 
Achtung! ANFANGSDATUM: 24. Okt. 07
(13 954)
S/Ü -
Religion und Sexualität (für Magister- wie auch BA-Studierende: Analytisches Modul.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I)
Es könnte sein, dass hin und wieder Doppelsitzungen, etwa 16-20 Uhr, nötig werden.
(24.10.) Marcia Moser
In diesem Seminar soll die Wechselbeziehung von Religion und Sexualität in den Blick genommen werden. Neben einer einführenden Verhältnisbestimmung sollen die beiden Oberbegriffe hinsichtlich ihrer komplexen und mehrdimensionalen Bezüge analysiert werden: als Bereiche des Politischen wie des Privaten; als Bereiche individueller Erfahrung wie gesellschaftlicher Ordnung. Auch die Frage nach Geschlechterkonzeptionen bzw. -verhältnissen und Sexualität wird gestreift werden.
Grundlage dafür liefern neben (religions-)wissenschaftlichen Überblicken auch religiöse Quellentexte sowie Filme, welche im Seminar (in Auszügen) geschaut und diskutiert werden sollen.
Filme u.a.: "Kadosh", "Breaking the Waves" (für Vorschläge offen).
Sprechstunden
Marcia Moser: n. Vereinbarung
 
(13 657)
V -
Grundlagen der Kunstgeschichte Südasiens (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (15.10.) Christian Luczanits
Dieser Kurs führt in die Kunstgeschichte Südasiens ein und bilded mit dem Einführungseminar im folgenden Sommersemester ein BA-Modul. Die Lehrveranstaltung stellt alle wesentlichen Epochen der Kunstgeschichte Südasiens vor, führt in die Religionen Südasiens ein und vermittelt die wichtigsten Fachbegriffe. Teil der Veranstaltung sind Besuche im Südasienteil des Museums für Asiatische Kunst.
Literatur: Harle, James C. (1994), The Art and Architecture of the Indian Subcontinent, (2 edn., New Haven-London:). Kulke, Hermann and Dietmar Rothermund (1998), Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute, (München: C.H. Beck).
 
(13 658)
V -
Die späteren buddhistischen Höhlentempel im Vergleich (BA Modul Buddhistische Monumente (7c)) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Die buddhistischen Höhlenkomplexe Maharashtras sind Teil einer künstlerischen Tradition die als Erbe der Gupta-Dynastie angesehen werden kann. Die Vorlesung betrachtet dieses Erbe, und die Stellung der buddhistischen Höhlentempel darin, im größeren historischen Zusammenhang und unter Einschluß der hinduistischen und jainistischen Höhlen.
Literatur: Fergusson, J. &Burgess, J. (1880). The Cave Temples of India. Delhi: Oriental Books Reprint Cooperation. Malandra, G. H. (1993). Unfolding a Ma..ala. The Buddhist Cave Temples at Ellora. New York: State University of New York Press. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development,5 vols. (Leiden: Brill).
 
(13 659)
S/PS -
Die Höhlen von Ajanta (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Museum für Asiatische Kunst, Takustr. 40, Vortragssaal (s. A.) Christian Luczanits
Unter den späteren buddhistischen Monumenten sind die Höhlen Ajantas besonders informativ da sich dort auch Malereien erhalten haben. Im Seminar wird die architektonische Struktur und die künstlerische Ausstattung ausgewählter Höhlen Ajantas in ihrer Gesamtheit besprochen. Auf Grundlage von rezenten Publikationen zur Geschichte, Architektur und Malerei Ajantas können die Höhlen heute wesentlich genauer behandelt werden als es noch vor zehn Jahren möglich war.
Literatur: Schlingloff, D. (1999). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 1 Narrative Wall Paintings. Delhi: Munshiram Manoharlal. Spink, Walter M. (2005), Ajanta, History and Development, 5 vols. (Leiden: Brill). Zin, M. (2003). Guide to the Ajanta Paintings. Vol. 2 Devotional and Ornamental Paintings. New Delhi: Munshiram Manoharlal.
 
(13 661)
HS -
Shiva: Mythologie, Kunst und Kult (2 SWS); n. V. - n. V. (n. V.) Christian Luczanits
Der hinduistische Gott Shiva hat eine lange Geschichte, viele Formen und einen ambivalenten Charakter. Shiva ist Schützer und Rächer, Asket und Liebhaber, Schöpfer und Zerstörer. Auf Basis von Stella Kramrischs umfassenden Arbeit zu Shiva in der Literatur werden seine in der darstellenden Kunst vorkommenden Formen und deren Bedeutung und Entwicklung im Detail besprochen.
Literatur: Kramrisch, S. (1981). The Presence of Siva. Princeton, New Jersey: Princeton Univeristy Press.
 
(13 666)
HS -
Das Ramayana im Bild (Steinreliefs und Malereien) (2 SWS); Mi 12.00-13.30 - Ethnologisches Museum Fabeckstr. 14-16, Kl. VS (Kleiner Vortragsaal) (s. A.) Adalbert Gail
Das Ramayana hat von altindischer Zeit bis heute nichts von seiner Popularität eigebüßt. Als Dichtung homogener als das Mahabharata wird es bei feierlichen Anlässen (Durgapuja) rezitiert und szenisch aufgeführt. Nicht nur in Indien, auch in Südostasien. In Thailand erfreut es sich als Schattenspiel großer Beliebtheit. Künstlerisch erscheint das Ramayana vorzugsweise als Reliefreihen an Hindutempeln oder als Illustrationen zu Handschriften des Textes.
Literatur: Banerjee, P. Rama in Indian literature, art &thought. Delhi: Sundeep Prakashan, 1986. Bhatt, G. H, (ed.) The Valmiki-Ramaya.a. 7 vols. Baroda (India): Orient. Inst, 1960–1975. Goldman, Robert P. The Ramaya.a of Valmiki : an epic of ancient India. Princeton, N.J: Univ. Press, 1984 ff.
 
(14 312)
Ü -
Das Bild des Islam in der frühen arabischen Dichtung (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (22.10.) Gottfried Müller
Absicht der Lehrveranstaltung ist es, die Entstehung und Ausbreitung des Islam unter den Arabern der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts im Spiegel der Dichtung jener Zeit zu untersuchen und aus Form und Inhalt der arabischen Dichtung zur Zeit des Propheten Muhammad und der beiden ersten Kalifen darzustellen, in welcher Weise und wie weit der Islam auf die Vorstellungswelt, die Denkweise und das Handeln der Bevölkerung Arabiens Einfluss genommen hat.

Studienbereich Nichtchristliche Religionen

Basismodul

(14 785)
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.
 
(14 305)
S/BA -
Der Koran als spätantiker Text (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(23.10.) Angelika Neuwirth
Der Koran hat wie jede andere Heilige Schrift einen kulturellen Entstehungskontext und eine literarische Vorgeschichte. Die übliche Koranlektüre durch die Linse der späteren Exegese setzt den Koran als etwas bereits Gegebenes voraus. Sie liefert unschätzbar wichtige Einblicke in das sich islamgeschichtlich herausbildende Koranverständnis, verstellt aber den Blick für den Koran als genuinen Teil der monotheistischen Schriften-Trias, d.h. für die sich mit der Korangenese und -verkündigung vollziehende theologische Auseinandersetzung arabischer Monotheisten mit den biblischen und postbiblischen Traditionen. Die Veranstaltung will den Koran nicht als bereits kanonisiertes Textcorpus, sondern als noch im Fluss befindlichen Kommunikationsprozess und als Teil der europäischen Theologie-Geschichte verständlich machen.
 
(14 301)
S/BA -
Die Araber und ihre semitische Umwelt (Schwerpunktbereiche Arabistik und Semitistik) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 32/102
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Hans-Peter Pökel,
Frank Weigelt
Das Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte des Vorderen Orients. Zunächst werden anhand von exemplarischen Beispielen Ausschnitte aus des Geschichte des Alten Orients dargestellt, in der zweiten Hälfte des Semesters werden Grundlagen zu Geschichte und Kultur der Araber erarbeitet. Auch wichtige kulturhistorische und religiöse Entwicklungen werden zur Sprache kommen. Die Teilnehmenden sollen dabei grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernen: Literatursuche, Auswertung der Literatur, Halten eines Referates, Verfassen einer Hausarbeit.
Literatur: Hrouda, Barthel: Mesopotamien. Die antiken Kulturen zwischen Euphrat und Tigris. München 42005. Hourani, Albert: Geschichte der arabischen Völker. Frankfurt 1991. Haarmann, Ulrich: Geschichte der arabischen Welt. München 1987. (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 24).
 
(14 303)
S -
Einführung in die semitischen Literaturen und Quellen (Schwerpunktbereich Arabistik bzw. 30 LP-Modulangebot) (2 SWS) (max. 38 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis 12.10.07 im Sekretariat
(17.10.) Ulrike Rebekka Nieten,
Hans-Peter Pökel
In diesem Seminar werden arabische und andere semitische Literaturen und Quellen vorgestellt.
Neben der Bibel und dem Koran soll sowohl ein Überblick gegeben werden über die in hebräisch bzw. arabisch verfassten Werke jüdischer Philosophen als auch über die bedeutendsten Schriften des Christlichen Orients. Dabei wird die syrisch-aramäische und die äthiopische Literatur im Vordergrund stehen.
Literatur: G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur, München 1977. A. Neuwirt, Koran (in H. Gätje (Hg.), Grundriß der Arabischen Philologie, Bd. 2, Wiesbaden 1987, S. 96-135). A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur, Bonn 1922. E. Littmann, Geschichte der äthiopischen Literatur, Leipzig 1907.
 
Achtung! entfällt am 24.10 wegen Immatrikulationsfeier
(14 550)
V -
Was ist Judaistik? (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122d (17.10.) Giulio Busi
Ausgehend von der Frage: Was ist Judaistik/was sind jüdische Studien? bietet die Vorlesung den Studierenden eine generelle Einführung in das Fach, die die Entstehung und Geschichte der Disziplin wiedergibt und in die für diese Fachrichtung wesentlichen Fragestellungen einführt. Zudem wird ein Gesamtüberblick über die großen Perioden jüdischer nachbiblischer Geschichte bis in die Gegenwart geboten.
Literatur: Günter Stemberger: Einführung in die Judaistik, 2002
 
(14 551)
Ü -
Das Handwerkszeug der Judaistin / des Judaisten (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (17.10.) Klaus Herrmann
In dieser Übung erlernen die Studierenden die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens in der Judaistik, insbesondere Informationsrecherche in Bibliotheken und im Internet; zudem ist ein Workshop in einem Berliner Archiv vorgesehen. Praktische Anleitung zum Anfertigen von Hausarbeiten und Thesenpapieren sind weitere Programmpunkte.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
 
(14 560)
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.
 
(14 562)
V/GK -
Geschichte der Juden I: Antike (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (15.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.
 
(14 521)
PS -
Frauen in der Politik und Geschichtsschreibung zur Zeit des 2. Tempels (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar betrachten wir die möglichen Bedeutungen von Texten, die nahe legen, dass jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels im öffentlichen Leben aktiv waren. Die Quellen, die wir zur Untermauerung dieser Behauptung benutzen werden, sind sowohl historiographischer als auch literarischer, epigraphischer und papyrologischer Natur.
 
(14 523)
PS -
Juden in Spanien (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (18.10.) Annett Martini
Vom 9. bis zum 13. Jahrhundert ist Spanien der geistige Mittelpunkt der jüdischen Welt, wo im Hinblick auf den kulturellen Austausch von Islam, Christentum und Judentum der Mythos vom „Land der drei Ringe“ begründet wurde. Die historischen Deutungen dieser Zeit sind jedoch widersprüchlich: einerseits wird diese Periode als „Goldenes Zeitalter“ glorifiziert für dessen geistige Fruchbarkeit die facettenreiche jüdische Literatur beredtes Zeugnis ablegt. Andererseits zeichnen Quellenstudien ein Bild von religiöser Intoleranz, Verfolgung und Zwangsbekehrung – von christlicher als auch von islamischer Seite initiiert – die in den für die jüdische Bevölkerung traumatischen Ereignissen von 1492 ihren Höhepunkt fanden.
Ein Ziel des Proseminars ist es, die Position der Juden zwischen Christentum und Islam historisch zu betrachten und ein differenziertes Bild von ihrer Situation in Kastilien, Navarra, Leon, Aragonien und natürlich Al-Andalus zu bilden.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Untersuchung der geistigen Zentren und deren Hauptvertreter, wie z.B. Maimonides, Ibn Ezra, Asriel aus Gerona sein, wobei die Unterschiede zwischen der von der arabischen Kultur geprägten Judenheit im Süden - mit ihrer starken Verbindung zu den profanen Wissenschaften wie der Medizin, Philosophie, Astronomie, Mathematik und Poesie – und der eher von konservativen Kräften und von der Mystik eingefärbten Gedankenwelt der nordspanischen Juden herausgearbeitet werden sollen.
Falls Interesse besteht, kann im Anschluß an das Semester eine Exkursion zu den wichtigsten Zeugnissen der jüdischen Kultur in Spanien organisiert werden.
Literatur: LEWIS, Bernard: Die Juden in der islamischen Welt. Vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. München 1987. SCHEINDLIN, Raymond P.: The Jews of Muslim Spain. In: JAYYASI, Salma Khadra (Hrsg.): The Legacy of Muslim Spain. Leiden, New York, Köln 1992 (=Handbuch der Orientalistik. I. Abt., Bd. 12), S. 188-200. STILLMAN, Norman A.: The Jews of Arab Lands. A History and Source Book. Philadelphia 1979, S. 3-110. VONES, Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Sigmaringen 1993. BAER, Fritz: Die Juden im christlichen Spanien, Berlin 1929-1936.
 
(14 524)
PS -
Einführung in Leben und Werk von Moses Mendelssohn (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Bill Rebiger
Der Philosoph und Menschenfreund Moses Mendelssohn gilt als der Vater der jüdischen Aufklärung in Deutschland. Aus dem umfangreichen und vielschichtigen Werk von Mendelssohn werden ausgewählte Texte zu seiner Biographie, Philosophie, Ästhetik, Religionskritik und Bibelübersetzung sowie Auszüge aus Streitschriften und Briefen gelesen und interpretiert. Zugleich wird in die grundlegende Sekundärliteratur zu Mendelssohn und der frühen Haskala eingeführt.
Literatur: M.Mendelssohn, Gesammelte Schriften; Alexander Altmann, Moses Mendelssohn; Michael Meyer, Von Moses Mendelssohn zu Leopold Zunz; Christoph Schulte, Die jüdische Aufklärung.
 
(14 525)
PS -
Die Karriere des Satans (Es wird kein Hebraicum vorausgesetzt.) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (15.10.) Gottfried Reeg
Der Satan als Widersacher, Ankläger oder Prinzip des Bösen? Den vielfältigen Vorstellungen vom Satan in der rabbinischen und der mittelalterlichen Literatur soll anhand ausgewählter Texte nachgegangen werden: Welche Rolle spielt er, in welcher Beziehung zu Gott und zum Menschen steht er?
Literaturhinweise: L.I. Rabinowitz, Art.: Satan, in: Enc Jud 14, 902-905. - L. Jung, Fallen Angels in Jewish, Christian and Mohammedan Literature, New York 1974.
 
(14 533)
HS -
Frühe deutsche Nachkriegsgesellschaft und nationalsozialistische Vergangenheit (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (18.10.) Kornelia Papp
Eine Diskussion über die Frage der Schuld am Krieg und am Holocaust hat in den ersten Nachkriegsjahren sowohl in der Ostzone als auch in den westlichen Besatzungszonen nur äußerst schleppend angefangen. Es waren vor allem die Besatzungsmächte, die die Deutschen mit den Tatsachen des Holocaust, den Vernichtungslagern konfrontierten und sie auf ihre passive Haltung gegenüber der antismitischen Politik der NSDAP hingewiesen haben. Die These der Kollektivschuld am Holocaust wurde nach 1945 von beinahe allen Deutschen abgelehnt. In den ersten Nachkriegsmonaten erhielt der Schriftsteller Carl Zuckmayer den Auftrag von den US-Amerikanern, einen Bericht über die daheim gebliebenen Intellektuellen hinsichtlich ihrer Betroffentheit von der nationalsozialistischen Politik, anzufertigen. Der Heidelberger Philosoph Karl Jaspers versuchte 1946 den Schuldbegriff zu präzisieren - die Kollektivschuldthese ersetzte er mit der Erklärung über die individuelle Verantwortung eines jeden Deutschen. Kaum hat aber die öffentliche Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft begonnen, hat die Philosophin Hannah Arendt die falsche Scham dieser Gespräche aufgedeckt. Während des Semesters möchten wir uns mit literarischen und philosophischen Texten auseinandersetzen, die sich mit der Schuldfrage der Deutschen am Holocaust befasst haben.
 
(14 534)
S -
Ludwig Philippson (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Klaus Herrmann
Ludwig Philippson (*in Dessau; †1889 in Bonn) war einer der führenden Reformrabbiner im 19. Jahrhundert (von ihm stammen ein Reformgebetbuch, zahlreiche Predigten und auch ein Predigtmagazin, Katechismen, Religionslehrbücher u.v.m.). Nach seinem Studium in Berlin (bei Hegel und Boeck) wirkte er (ab 1833) als Prediger und Rabbiner in Magdeburg, wobei Philippson stets um eine ausgleichende Haltung in den damaligen Reformdebatten bemüht war (dieser Haltung ist auch die von ihm begründete und bis zu seinem Tod herausgegebene Allgemeine Zeitung des Judentums verpflichtet, die eines der wichtigsten Publikationsorgane des deutschen Judentums war). Sein Bemühen galt vor allem auch der Errichtung einer „jüdisch-theologischen Fakultät“; an der Gründung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war er ebenso beteiligt wie an dem Institut zur Förderung der israelitischen Literatur, dessen Ziel es war, wichtige Werke der jüdischen Literatur einem breiten Leserpublikum zugänglich zu machen. Hervorgetreten ist Philippson zudem als deutscher Schriftsteller und Publizist der aktuelle Fragen (etwa im Zusammenhang mit dem Berliner Antisemitismusstreit) mutig und engagiert angegangen ist.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird den TeilnehmerInnen zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
 
(14 535)
S -
Martin Bubers Schriften zum Zionismus (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (19.10.) Klaus Herrmann
In diesem Seminar wollen wir uns mit Martin Bubers (*1878 in Wien; † 1965 in Jerusalem) Schriften zur zionistischen Politik und jüdisch-arabischen Frage befassen. Neben solchen Texten, mit denen sich Buber vorbehaltlos in den Dienst der zionistischen Sache stellt, sollen auch seine Beiträge zur jüdischen Renaissance und Kultur behandelt werden.
Literatur: Martin Buber, Ein Land und zwei Völker: zur jüdisch-arabischen Frage, hrsg. und eingel. von Paul Mendes-Flohr, 1991; Martin-Buber-Werkausgabe 3: Frühe jüdische Schriften 1900-1922; hrsg. und komment. von Barbara Schäfer, 2007
 
(14 515)
S/GK -
Judenspanisch (2 SWS); Das Modul umfasst 2 Semester, Beginn: WiSe 07/08. Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Almuth Münch
Judenspanisch ist die von den spanischen Juden nach der Vertreibung von der iberischen Halbinsel im Osmanischen Reich gesprochene Sprache.
In einem komprimierten Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Sepharden wird auf signifikative Konstanten und Veränderungen in der sephardischen Gesellschaft hingewiesen.
Das Material für den Sprachunterricht stellt die Dozentin. Ergänzend werden ausgewählte Beispiele aus der judenspanischen Literatur herangezogen. Rudimentäre Spanisch-Kenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Bedingung.
Literatur: Gerber, Jane. The Jews of Spain, N. Y. 1992. Levy, Avigdor. The Sephardim in the Ottoman Empire. Princeton, New Jersey 1992.
 
(14 250)
V -
Einführung in die Geschichte und Gesellschaft des modernen Vorderen Orients (ca. 1500-2000) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b (Hörsaal) (15.10.) Ulrike Freitag
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die vorderorientalische Geschichte seit der Expansion des Osmanischen Reichs im Vorderen Orient und bis in die Gegenwart. Sie führt in wichtige politische, soziale und kulturelle Entwicklungen ein und zeigt Zäsuren ebenso wie Kontinuitäten der jüngeren Geschichte auf.
Zur Einführung werden empfohlen: Krämer, Geschichte des Islam, München 2005, Kap. 7-8; James Gelvin, The Modern Middle East, Oxford 2005; Marshall Hodgson, The Venture of Islam, Bd. III, Chicago, London 1974
 
(14 252)
S -
Religion und Politik in muslimischen Gesellschaften des Vorderen Orients (Frühe Neuzeit) (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Axel Havemann
Das Seminar ist eine Ergänzung zu der Vorlesung "Geschichte und Gesellschaft des Vorderen Orients II" im Rahmen des B.A.-Studiengangs. Es behandelt grundlegende religiöse und gesellschaftspolitische Aspekte in vorderorientalischen Großreichen, dem Osmanischen Reich und dem Safawidenreich, zwischen 1500 und 1800. Schwerpunkte sind u. a. Aufbau, Struktur und Funktionen der staatlichen Ordnungen, Stellung und Bedeutung der muslimischen und nichtmuslimischen Untertanen, Staatsgewalt und (sunnitische bzw. schiitische) Rechtsgelehrte, Rolle der mystischen Ordensgemeinschaften. Von den Teilnehmern werden Referate und Essays zu ausgewählten Themenbereichen erwartet.
 
(14 253)
S -
Islamische Theologie (Schwerpunkt Islamwissenschaft und 30-LP-Modul) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Sabine Schmidtke
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Grundfragen, die im Zentrum der Diskussion islamischer Theologen standen, bes. ihre Vorstellungen von Gott und seinen Attributen, die Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung, die Frage von Vorbestimmung bzw. Selbstbestimmung des menschlichen Handelns usw. Im Vordergrund stehen dabei zunächst die relevanten Aussagen des Korans zu den genannten Fragen, sowie eine systematische Darstellung der unterschiedlichen theologischen Denkrichtungen. Weiterhin werden die verschiedenen literarischen Gattungen, mittels derer theologische Inhalte und Positionen vermittelt wurden, eingeführt.
 
(14 254)
S -
Koran, Koranexegese und Koranrezeption (Schwerpunkt Islamwissenschaft) (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Johanna Pink
Das Seminar befasst sich mit dem Koran als Text sowie seiner Rezeption durch muslimische Gläubige, Theologen und Rechtsgelehrte von der islamischen Frühzeit bis zur Moderne. Dies beinhaltet sprachliche und strukturelle Merkmale des Korans, Fragen des koranischen Selbstverständnisses und seiner Funktion für die muslimische Gemeinde, Geschichte und Methoden der Koranexegese, die Haltung des Korans zu ausgewählten Themen wie Nichtmuslimen oder Frauen, sowie zeitgenössische Ansätze zu einer Neuinterpretation.
Das Seminar beruht wesentlich auf Textarbeit. Neben der Lektüre ausgewählter Koranpassagen sollen Korankommentare, theologische Texte von der islamischen Frühzeit bis zur Gegenwart und unterschiedliche Auslegungsansätze in deutscher und englischer Übersetzung gelesen und diskutiert werden. Für die Mitarbeit im Seminar werden eine deutsche Koranübersetzung (von Rudi Paret oder Hans Zirker) sowie das einführende Buch von Hartmut Bobzin "Der Koran", München 2004, benötigt.
 
(14 266)
PS -
Einführung in Koran und Koranwissenschaften (3 SWS) (4/8 cr); Mi 8.00-10.30 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Sabine Schmidtke
Im Rahmen des PS werden die folgenden Fragen im Vordergrund stehen: Textgeschichte und Struktur des Koran, Chronologie der Offenbarung, die Konzepte Abrogation bzw. mehrdeutige und eindeutige Verse, theologisch relevante Fragestellungen (Erschaffenheit vs. Unerschaffenheit des Korans, Wundercharakter), sprachliche und literarische Merkmale des Korans sowie die Frage der Übersetzbarkeit. Ferner sollen die einzelnen Teildisziplinen der sogenannten Koranwissenschaften behandelt werden. Das PS ist besonders auf das Abfassen der Zwischenprüfungsarbeit angelegt.
Teilnahmevoraussetzungen sind regelmäßige aktive Teilnahme, mündliches Referat, schriftliche Hausarbeit (benoteter Zwischenprüfungsarbeitsschein) bzw. regelmäßige Teilnahme und mündliches Referat (unbenoteter Teilnahmeschein). Zur Einführung empfohlen: Michael Cook: Der Koran. Eine kurze Einführung. Stuttgart: Reclam, 2000.
 
(13 757a)
V -
Geschichte und Geschichtsschreibung der altorientalischen Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 14.00-15.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Das Modul bietet eine Einführung in die Quellen der keilschriftlichen Überlieferung und ihre Kontexte und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen ihrer historischen Interpretation. Darüber hinaus werden die Beiträge der israelisch-jüdischen, griechisch-römischen und arabisch-nachantiken Überlieferung zur altorientalischen Geschichte erörtert. Epochenspezifische Problemstellungen werden ebenso thematisiert wie grundsätzliche Probleme der Historiographie des Alten Vorderen Orients.
 
(13 757b)
Ü -
Übung zur Geschichte und Geschichtsschreibung altorientalischer Kulturen (Auch für affin Studierende geeignet.) (1 SWS) (max. 30 Teiln.); Fr 15.00-16.00 - Container Hüttenweg 7, 6 (Übungsraum) (19.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Übung zur Veranstaltung 13757a
 
Diese Pflichtveranstaltung im Magisterstudiengang wird in diesem Semester zum letzten Mal angeboten!
(14 307)
Ü -
Einführung in die arabische Geschichte IV: Zeit der Abbasiden (2 SWS); Fr 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (19.10.) Klaus Klier
Mit der Veranstaltung wird der viersemestrige Zyklus der Einführung abgeschlossen. Der Besuch der früheren Abschnitte ist zwar erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Die Veranstaltung umfasst den Zeitraum zwischen 750 AD (sog. abbasidische Revolution) bis 1258 (Zerstörung von Bagdad durch die Mongolen). Der erste Teil des Semesters ist den großen Kalifen von al-Mansur bis zu al-Ma'mun gewidmet, d.h. der "goldenen" Zeit der Abbasiden. Im zweiten Teil wir der allmähliche Zerfall des Staates und das Aufkommen lokaler Dynastien behandelt.
Literatur zur Einführung: Ulrich Haarmann (Hg.): Geschichte der arabischen Welt, München 1991
 
(14 640)
PS -
Sozialgeschichte des Alten Israels (2 SWS) (5 LP); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (25.10.) Andreas Hölscher
Die Entstehung der sozialen und ökonomischen Welt prägt auch die Gesellschaft, Politik und Religion im Alten Israel. Bauern, Städter und Nomaden lassen sich durch unterschiedliche Lebensweisen kennzeichnen. Wie lebten die Menschen im Alten Israel und wie lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens der einzelnen Gruppen darstellen? Es soll über die Sozialgeschichte der biblischen Region(en) informiert werden. Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von den ersten Stammeskulturen bis zur Zeit des Hellenismus werden vorgestellt.
Literatur: Knauf, E.A.: Die Umwelt des Alten Testaments (NSK AT 29), Stuttgart 1994; Staubli, Th.: Begleiter durch das Erste Testament, Düsseldorf 1990.
Sprechstunden
Andreas Hölscher: nach Vereinbarung
 
(31 901)
HS -
„Vom Schtetl zum Broadway“ – Die osteuropäisch-jüdische Migration in die USA (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
„Migration is not part of Jewish history, it is Jewish history itself.“( Lloyd P. Gartner) Dies gilt insbesondere für den jüdischen Massenexodus aus Osteuropa, der zu Beginn der 1880er Jahre einsetzte und bis 1925 weit mehr als eine Million Menschen über den Atlantik in die USA brachte. Nach einem Überblick über die Geschichte der russischen Judenheit im 19. Jh. sollen in dieser Lehrveranstaltung zunächst die wichtigsten Migrationsmotive und demographischen Faktoren in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach allgemeinen und spezifischen Charakteristika der osteuropäisch-jüdischen Migration, bevor dann die Lebenswelten der jüdischen EinwanderInnen in den USA und ihr Beitrag zur amerikanischen Kultur behandelt werden.
Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Frau Sass und Frau Pappai aus dem SoSe 2007 an.
Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Einführende Literatur:
SIMON KUZNETS, Immigration of Russian Jews to the United States: Background and Structure, in: Perspectives in American History 9 (1975), S. 35-124; IRVING HOWE, The World of Our Fathers. The Journey of the East European Jews to America and the Life They Found and Made, New York 1993; LLOYD P. GARTNER The Great Jewish Migration – Its East European Background, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII/1998, S. 107-133; CHRISTOPH SCHMIDT Zur Neubewertung der jüdischen Emigration aus Osteuropa in die USA vor dem Ersten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 128-137; TOBIAS BRINKMANN, Jewish Mass Migrations between Empire and Nation State, in: Przegląd Polonijny XXXI (2005), S. 99-116.
 
(14 312)
Ü -
Das Bild des Islam in der frühen arabischen Dichtung (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum) (22.10.) Gottfried Müller
Absicht der Lehrveranstaltung ist es, die Entstehung und Ausbreitung des Islam unter den Arabern der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts im Spiegel der Dichtung jener Zeit zu untersuchen und aus Form und Inhalt der arabischen Dichtung zur Zeit des Propheten Muhammad und der beiden ersten Kalifen darzustellen, in welcher Weise und wie weit der Islam auf die Vorstellungswelt, die Denkweise und das Handeln der Bevölkerung Arabiens Einfluss genommen hat.
 
(14 400)
S -
Geschichte und Kultur der Iraner: Einführung in die Iranistik I (Schwerpunkt: Iranistik, auch für Magisterstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, 008 (Vorlesungsraum) (16.10.) Götz König
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets/Studienschwerpunkts Iranistik. Neben einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben der Iranistik stehen die politische, soziale und religiöse Entwicklung Irans im Zentrum des Seminars.
 
(14 522)
PS -
Partnerschaftliche Liebe im rabbinischen Judentum (Hebräischkenntnisse erwünscht, aber nicht dringend erforderlich.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Thomas Ziem
In diesem Proseminar werden wir untersuchen, ob und wie das rabbinische Judentum der partnerschaftlichen Liebe gegenüber stand. Wie interpretierten die Schriftgelehrten Liebesgeschichten aus der Hebräischen Bibel? Gibt es (hauptsächlich) im Talmud Erzählungen, die sich dieses Themas annehmen, und wie werden sie dargestellt? Gemeinsam werden wir uns anhand diverser Texte Antworten auf diese und ähnliche Fragen erarbeiten.
Einführende Literatur: Hebräische Bibel, Talmud.
 
(14 269)
PS -
Islamisierung der Gesellschaft: Erscheinungsformen und Trägergruppen (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Sebastian Elsässer
An der Islamisierung verschiedenster Bereiche der zeitgenössischen muslimischen Gesellschaften ist eine unübersehbare Vielzahl von Akteuren und Gruppen beteiligt, deren Handlungen von unterschiedlichen Motivationen und Zielsetzungen getragen werden. Die bekannten Bewegungen des politischen Islams sind nur ein Aspekt des vielfältigen "islamischen Spektrums", das muslimische Gesellschaften immer stärker prägt. Das Seminar verfolgt das Phänomen der Islamisierung in unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen (Wirtschaft, Gesundheit und Bildung, soziale Netzwerke, politische Öffentlichkeit, Recht) am Beispiel einiger muslimischer Länder (Ägypten, Türkei, Indonesien) und setzt sich mit den aktuellen sozialwissenschaftlichen Erklärungsansätzen für das Phänomen auseinander.
Benotete Scheine können nach Absprache in Ausnahmefällen erworben werden.
Anmeldung bis zum 15.10. unter sebastian.elsaesser@gmx.net.
 
Achtung: Raumänderung
(13 603)
S/PS -
Buddhistische Plastik Ostasiens (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 127 (Übungsraum) (16.10.) Maya Kerstin Hyun Stiller
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der buddhistischen Plastik Ostasiens. Ziel ist, die Studierenden an das Erfassen ikonographischer Merkmale buddhistischer Figuren und deren stilistische Einordnung heranzuführen. In diesem Kurs wird sowohl dem Lesen als auch dem Schreiben große Bedeutung beigemessen. Ausgewählte kurze Aufsätze werden von den Studierenden zuhause vorbereitet und im Kurs gemeinsam erörtert. Jeder Kursteilnehmer ist verpflichtet, ein Referat zu einem gewählten Thema zu halten sowie aktiv am Unterricht mitzuwirken. Das Seminar wird am Ende des Semesters mit einer Hausarbeit abgeschlossen.
Zum Seminarinhalt gehört u.a.: Frühe chinesische Plastik der Östlichen/Westlichen Wei-Dynastie (385-557), chinesische Plastik der Tang (618-906)- und Song-Dynastie (960-1279), koreanische Plastik des Vereinigten Silla-Königreiches (668-918) und der Koryo-Dynastie (918-1392), japanische Plastik ausgehend von der Asuka (538-645)- bis hin zur Kamakura-Zeit (1185-1333).
Referatsliste und einführende Literatur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Vertiefungsmodul

(14 785)
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.
 
(14 305)
S/BA -
Der Koran als spätantiker Text (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, E002 (Großer Seminarraum)
Anmeldung bis zum 12.10.07 im Sekretariat
(23.10.) Angelika Neuwirth
Der Koran hat wie jede andere Heilige Schrift einen kulturellen Entstehungskontext und eine literarische Vorgeschichte. Die übliche Koranlektüre durch die Linse der späteren Exegese setzt den Koran als etwas bereits Gegebenes voraus. Sie liefert unschätzbar wichtige Einblicke in das sich islamgeschichtlich herausbildende Koranverständnis, verstellt aber den Blick für den Koran als genuinen Teil der monotheistischen Schriften-Trias, d.h. für die sich mit der Korangenese und -verkündigung vollziehende theologische Auseinandersetzung arabischer Monotheisten mit den biblischen und postbiblischen Traditionen. Die Veranstaltung will den Koran nicht als bereits kanonisiertes Textcorpus, sondern als noch im Fluss befindlichen Kommunikationsprozess und als Teil der europäischen Theologie-Geschichte verständlich machen.
 
(14 560)
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (19.10.) Klaus Herrmann
Dieser Grundkurs vermittelt grundlegende Kenntnisse über die hebräische Bibel und ihre altorientalische Umwelt und verschafft den Studierenden einen Überblick über die Textgeschichte der hebräischen Bibel (die Arbeit der Masoreten; Einleitungsfragen der modernen Bibelwissenschaft); gelesen werden ausgewählte Textproben aus Tora.
Zur Einführung (und Anschaffung empfohlen): Hanna Liss, Tanach: Lehrbuch der jüdischen Bibel, 2005.
 
(14 521)
PS -
Frauen in der Politik und Geschichtsschreibung zur Zeit des 2. Tempels (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (16.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar betrachten wir die möglichen Bedeutungen von Texten, die nahe legen, dass jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels im öffentlichen Leben aktiv waren. Die Quellen, die wir zur Untermauerung dieser Behauptung benutzen werden, sind sowohl historiographischer als auch literarischer, epigraphischer und papyrologischer Natur.
 
(14 522)
PS -
Partnerschaftliche Liebe im rabbinischen Judentum (Hebräischkenntnisse erwünscht, aber nicht dringend erforderlich.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Thomas Ziem
In diesem Proseminar werden wir untersuchen, ob und wie das rabbinische Judentum der partnerschaftlichen Liebe gegenüber stand. Wie interpretierten die Schriftgelehrten Liebesgeschichten aus der Hebräischen Bibel? Gibt es (hauptsächlich) im Talmud Erzählungen, die sich dieses Themas annehmen, und wie werden sie dargestellt? Gemeinsam werden wir uns anhand diverser Texte Antworten auf diese und ähnliche Fragen erarbeiten.
Einführende Literatur: Hebräische Bibel, Talmud.
 
(14 531)
HS -
Die Bibel zwischen Judentum und Christentum: Das Buch Genesis und seine Übersetzungen (Septuaginta, Aquila, Targumim) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum) (15.10.) Tal Ilan,
Johannes Niehoff-Panagiotidis
Schon in der Antike wurde die Tora mehrmals ins Griechische und Aramäische übersetzt. Da jede Übersetzung auch immer eine Exegese ist, können uns die Unterschiede zwischen den verschiedenen Übersetzungen als Muster für historische, theologische und sozialgeschichtliche Hintergründe der Übersetzer dienen. In diesem Seminar, das in Zusammenarbeit mit Prof. Niehoff-Panagiotidis (Fach Byzantinistik) angeboten wird, werden wir beispielhaft die aramäischen und griechischen Übertragungen des Buches Genesis lesen. Von Studenten der Judaistik werden Hebräischkenntnisse (Hebräisch IV) erwartet, von Studenten der Byzantinistik Griechischkenntnisse.
 
(14 533)
HS -
Frühe deutsche Nachkriegsgesellschaft und nationalsozialistische Vergangenheit (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/219 (Übungsraum) (18.10.) Kornelia Papp
Eine Diskussion über die Frage der Schuld am Krieg und am Holocaust hat in den ersten Nachkriegsjahren sowohl in der Ostzone als auch in den westlichen Besatzungszonen nur äußerst schleppend angefangen. Es waren vor allem die Besatzungsmächte, die die Deutschen mit den Tatsachen des Holocaust, den Vernichtungslagern konfrontierten und sie auf ihre passive Haltung gegenüber der antismitischen Politik der NSDAP hingewiesen haben. Die These der Kollektivschuld am Holocaust wurde nach 1945 von beinahe allen Deutschen abgelehnt. In den ersten Nachkriegsmonaten erhielt der Schriftsteller Carl Zuckmayer den Auftrag von den US-Amerikanern, einen Bericht über die daheim gebliebenen Intellektuellen hinsichtlich ihrer Betroffentheit von der nationalsozialistischen Politik, anzufertigen. Der Heidelberger Philosoph Karl Jaspers versuchte 1946 den Schuldbegriff zu präzisieren - die Kollektivschuldthese ersetzte er mit der Erklärung über die individuelle Verantwortung eines jeden Deutschen. Kaum hat aber die öffentliche Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft begonnen, hat die Philosophin Hannah Arendt die falsche Scham dieser Gespräche aufgedeckt. Während des Semesters möchten wir uns mit literarischen und philosophischen Texten auseinandersetzen, die sich mit der Schuldfrage der Deutschen am Holocaust befasst haben.
 
(14 534)
S -
Ludwig Philippson (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/14 (18.10.) Klaus Herrmann
Ludwig Philippson (*in Dessau; †1889 in Bonn) war einer der führenden Reformrabbiner im 19. Jahrhundert (von ihm stammen ein Reformgebetbuch, zahlreiche Predigten und auch ein Predigtmagazin, Katechismen, Religionslehrbücher u.v.m.). Nach seinem Studium in Berlin (bei Hegel und Boeck) wirkte er (ab 1833) als Prediger und Rabbiner in Magdeburg, wobei Philippson stets um eine ausgleichende Haltung in den damaligen Reformdebatten bemüht war (dieser Haltung ist auch die von ihm begründete und bis zu seinem Tod herausgegebene Allgemeine Zeitung des Judentums verpflichtet, die eines der wichtigsten Publikationsorgane des deutschen Judentums war). Sein Bemühen galt vor allem auch der Errichtung einer „jüdisch-theologischen Fakultät“; an der Gründung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war er ebenso beteiligt wie an dem Institut zur Förderung der israelitischen Literatur, dessen Ziel es war, wichtige Werke der jüdischen Literatur einem breiten Leserpublikum zugänglich zu machen. Hervorgetreten ist Philippson zudem als deutscher Schriftsteller und Publizist der aktuelle Fragen (etwa im Zusammenhang mit dem Berliner Antisemitismusstreit) mutig und engagiert angegangen ist.
Literatur: Ein Reader mit den einschlägigen Texten wird den TeilnehmerInnen zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
 
(14 535)
S -
Martin Bubers Schriften zum Zionismus (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/122d (19.10.) Klaus Herrmann
In diesem Seminar wollen wir uns mit Martin Bubers (*1878 in Wien; † 1965 in Jerusalem) Schriften zur zionistischen Politik und jüdisch-arabischen Frage befassen. Neben solchen Texten, mit denen sich Buber vorbehaltlos in den Dienst der zionistischen Sache stellt, sollen auch seine Beiträge zur jüdischen Renaissance und Kultur behandelt werden.
Literatur: Martin Buber, Ein Land und zwei Völker: zur jüdisch-arabischen Frage, hrsg. und eingel. von Paul Mendes-Flohr, 1991; Martin-Buber-Werkausgabe 3: Frühe jüdische Schriften 1900-1922; hrsg. und komment. von Barbara Schäfer, 2007
 
Der Unterricht am 25.10. fällt aus und wird nachgeholt.
(14 488)
S -
Islamische Ikonographie (Das Seminar wendet sich in erster Linie an Studierende im Hauptstudium.
Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates (mit Bildmaterial), das später schriftlich auszuarbeiten ist.)
(2 SWS); (mit Referat und Hausarbeit 10 cr) Do 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (Seminarraum)
(18.10.) Sibylle Gottlöber
Das Seminar gibt zunächst eine Einführung in die islamische Ikonographie und die zugehörige Forschungsliteratur, und wendet sich dann der Epoche der Seldschuken (11. – 13. Jh.) zu.
Als Ausgangspunkt dient die kürzlich posthum erschienene Arbeit von Estelle Whelan (2006): The Public Image: Political Iconography in Medieval Mesopotamia, London. Weitere Lit. (z.T. auch als Einführung in die Thematik): O'Kane, Bernard (2005): The iconography of Islamic art, studies in honour of Robert Hillenbrand. Edinburgh. Hillenbrand, Robert (2005): Image and meaning in Islamic art, London.
 
(31 901)
HS -
„Vom Schtetl zum Broadway“ – Die osteuropäisch-jüdische Migration in die USA (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.10.) Gertrud Pickhan
„Migration is not part of Jewish history, it is Jewish history itself.“( Lloyd P. Gartner) Dies gilt insbesondere für den jüdischen Massenexodus aus Osteuropa, der zu Beginn der 1880er Jahre einsetzte und bis 1925 weit mehr als eine Million Menschen über den Atlantik in die USA brachte. Nach einem Überblick über die Geschichte der russischen Judenheit im 19. Jh. sollen in dieser Lehrveranstaltung zunächst die wichtigsten Migrationsmotive und demographischen Faktoren in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach allgemeinen und spezifischen Charakteristika der osteuropäisch-jüdischen Migration, bevor dann die Lebenswelten der jüdischen EinwanderInnen in den USA und ihr Beitrag zur amerikanischen Kultur behandelt werden.
Für Masterstudierende schließt sich dieses Seminar an den KK K2 (Modul B) von Frau Sass und Frau Pappai aus dem SoSe 2007 an.
Leistungsanforderungen: Referat oder Essay und Hausarbeit.

Einführende Literatur:
SIMON KUZNETS, Immigration of Russian Jews to the United States: Background and Structure, in: Perspectives in American History 9 (1975), S. 35-124; IRVING HOWE, The World of Our Fathers. The Journey of the East European Jews to America and the Life They Found and Made, New York 1993; LLOYD P. GARTNER The Great Jewish Migration – Its East European Background, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXVII/1998, S. 107-133; CHRISTOPH SCHMIDT Zur Neubewertung der jüdischen Emigration aus Osteuropa in die USA vor dem Ersten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 128-137; TOBIAS BRINKMANN, Jewish Mass Migrations between Empire and Nation State, in: Przegląd Polonijny XXXI (2005), S. 99-116.

Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV)

(14 701)
PS/S -
Zur Wirkungsgeschichte biblischer Texte in Bildungszusammenhängen (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 6 (PS); Vertiefungsmodul 7 AT und NT (PS); Wahlmodul Theologie Bibelwiss. 8/9 (V/Ü/PS und PS); Wahlmodul Praktische Theologie (V/Ü/PS und PS); ABV) (2 SWS); Diese Lehrveranstaltung kann zusammen mit der V von Wüstenberg und Dieckmann in ABV und als affines Modul gewählt werden. Gasthörer werden nur bei persönlicher Anmeldung in der ersten Stunde zugelassen. Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (17.10.) Dietmar Gerts,
Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Biblische Texte begegnen uns in Bildungszusammenhängen stets „gefiltert“ – je nachdem, in welcher Perspektive sie vermittelt und rezipiert werden. Das Seminar geht aktuellen Strategien in der kirchlichen und schulischen Bildungsarbeit nach, berücksichtigt aber auch ein Beispiel des konkurrierenden religiösen Bildungsmarktes. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen ein Verständnis von biblischer Didaktik und können gängige Ansätze skizzieren.
Literatur: Ingo Baldermann, Einführung in die biblische Didaktik, Darmstadt 2005, 2. Aufl.; Anton A. Bucher [u.a.] (Hg.), "Vielleicht hat Gott uns Kindern den Verstand gegeben". Ergebnisse und Perspektiven der Kindertheologie, Stuttgart 2006; Colin Duriez, Streifzüge durch Narnia. Die faszinierende Welt von C. S. Lewis von A bis Z, Asslar 2005; Bärbel Husmann; Thomas Klie, Gestalteter Glaube. Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde, Göttingen 2005; Clive S. Lewis, Der König von Narnia, Moers 2005; Michael Meyer-Blanck, Vom Symbol zum Zeichen. Symboldidaktik und Semiotik, Rheinbach 2002, 2. Aufl.
Sprechstunden
Dietmar Gerts: nach Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi. 13.15 -14.00 Uhr
 
(14 710)
V -
Ringvorlesung "Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit" (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik u. Ethik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS), ABV.) (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (30.10.) Michael Bongardt,
Ralf Wüstenberg
u. a. Dozenten
Gerechtigkeit, Strafe und Versöhnung sind Begriffe, die in der großen Politik ebenso wie persönlichen Leben eine Rolle spielen. Nach dem Ende von Diktaturen stellt sich immer die Frage: Wie soll mit der Schuld der Täter umgegangen werden? Wie kann Opfern Gerechtigkeit widerfahren? Unter welchen Bedingungen kann es Versöhnung geben? In Deutschland stellten sich diese Fragen gleich zweimal; in Spanien und Südafrika sind sie ebenso aktuell gewesen. Aus verschiedenen fachlichen Perspektiven soll dieser ebenso wichtige wie schwierige Bereich menschlichen und gesellschaftlichen Lebens beleuchtet werden, der im Hinblick auf Begnadigungsdebatte 2007 und spätestens im Gedenkjahr 2009 in Deutschland wieder heftig diskutiert werden wird.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi. 11-12, Fr 9-10 Uhr und n. Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
 
Veranstaltung entfällt!
14 711
PS/S -
Die "Bibel in gerechter Sprache" im Konflikt der Interpretationen (Modul: ABV) (Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen.) ; Vorbesprechung: Mi 17.10., 14.00 und Block - Fr 19.10. - So 21.10., s. A. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 30/208 (17.10.) Detlef Dieckmann-von Bünau
Die Bibel in gerechter Sprache erregt die Gemüter, sie begeistert und verstört. Eine sehr gute Einführung in Die Bibel in gerechter Sprache und einen Einblick in die Diskussion erhält, wer die Links auf der Seite http://www.divob.de/bigs besucht.
Diese LV findet als Blockveranstaltung in der Ev. Akademie Schwanenwerder statt, wo eine Tagung zu diesem Thema organisiert wird. Bitte informieren Sie sich auf der Seite http://www.eaberlin.de über die Kosten und melden Sie sich rechtzeitig für diese Tagung an. Mit einer kleinen Arbeit kann ein Leistungspunkt erworben werden.
 
NEUES ANFANGSDATUM !!!
14 712
Ü -
Künstlerische Methoden zur Kreierung eigener Arbeitsfelder (Modul ABV (Gasthörer werden nur bei persönlicher Anmeldung in der ersten Stunde zugelassen.)) (2 SWS); Einführungsveranstaltung: Fr., 26. 10. 2007 um 16 Uhr. Aktionen I - III: jeweils samstags ab 11 Uhr am 03.11.07, 01.12.07 und 20.01.08. Abschlußgespräch: So., 21.01.2008 um 14 Uhr. Block - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 30/208 (Seminarraum) (26.10.) Ralf Wüstenberg,
René Koch
Künstlerische Methoden können helfen, verborgene kulturelle Felder aufzuspüren und für die eigene Arbeit nutzbar zu machen. Unter Anleitung des Künstlers René Koch wird dies exemplarisch praktiziert. Die Teilnehmer erhalten bei den drei als Übung angelegten Aktionen einen Eindruck davon, wie man ausgesparte kulturelle Bereiche betreten und neu stiften kann. Praktische und theoretische Kenntnisse in Kunst sind für diesen Kurs keine Vorraussetzung. Ziel der Veranstaltung ist es, die Fähigkeit zur Grenzüberschreitung als produktive Kraft zu erkennen.
Die drei geplanten Aktionen/Übungen finden samstags statt. Ein einführender Vortrag sowie ein abschließendes Gespräch rahmen die Übungen ein.
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di. 15.00-16.00 Uhr
,
René Koch: nach Vereinbarung
 
(14 780)
V -
Was ist gutes Handeln? Ethische Traditionen vor den Herausforderungen der Gegenwart (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (18.10.) Michael Bongardt
Zahllose Zeugnisse aus allen Epochen und Kulturen belegen, dass Menschen sich stets mit der Frage konfrontiert sehen, wie sie leben sollen; was gut und böse, richtig und falsch ist; wie das persönliche und das gemeinsame Leben gelingen sollen. Solche Überlegungen sind allerdings nur sinnvoll, wenn und solange man die Menschen grundsätzlich für entscheidungs- und handlungsfähig hält.
Genau diese Voraussetzung wird heute aber von mindestens zwei Seiten bestritten: Von der Hirnforschung, die oft behauptet, alles Denken und Handeln sei durch physiologische Vorgänge determiniert; von soziologischer und philosophischer Seite wird auf die hohe Komplexität nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Natur hingewiesen. Sie, so ist zu lesen, mache den Begriff einer individuellen Entscheidung und Verantwortung sinnlos.
Die Vorlesung wird zunächst diese Einwände ausführlich vorstellen. Anschließend wird untersucht, ob und wie ethische Konzepte aus Theologie und Philosophie angesichts solcher Infragestellungen noch relevant sein können.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 515)
S/GK -
Judenspanisch (2 SWS); Das Modul umfasst 2 Semester, Beginn: WiSe 07/08. Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (18.10.) Almuth Münch
Judenspanisch ist die von den spanischen Juden nach der Vertreibung von der iberischen Halbinsel im Osmanischen Reich gesprochene Sprache.
In einem komprimierten Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Sepharden wird auf signifikative Konstanten und Veränderungen in der sephardischen Gesellschaft hingewiesen.
Das Material für den Sprachunterricht stellt die Dozentin. Ergänzend werden ausgewählte Beispiele aus der judenspanischen Literatur herangezogen. Rudimentäre Spanisch-Kenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Bedingung.
Literatur: Gerber, Jane. The Jews of Spain, N. Y. 1992. Levy, Avigdor. The Sephardim in the Ottoman Empire. Princeton, New Jersey 1992.
 
Veranstaltung entfällt!
(14 360)
Ü -
Morphologie und Syntax des Hebräischen II (2 SWS); n. V. - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (n. V.) Ulrike Rebekka Nieten
Diese Übung ist eine Vorbereitung auf die Zwischenprüfung und die Magisterprüfung. Neben der Wiederholung und Intensivierung der Grammatik sollen sowohl das Übersetzen als auch das Bilden von Verbformen und das Vokalisieren einfacher bis mittelschwerer Texte geübt werden. Anhand von Textbeispielen aus verschiedenen Epochen und Gattungen wird die Sprachentwicklung demonstriert werden.
Literatur: H. Bauer / P. Leander, Historische Grammatik der Hebräischen Sprache, Nachdr. Hildesheim 1962. Gesenius/Kautzsch/Bergsträsser, Hebräische Grammatik, Nachdr. Hildesheim 1962. J. Körner, Hebräische Studiengrammatik, Leipzig 1986. M. Pérez Fernández, An Introductory Grammar of Rabbinic Hebrew, Leiden/ Boston/ Köln 1999.
 
(14 361)
Ü -
Rabbinisches Hebräisch II (1 SWS); Mi 12.00-13.00 - Altensteinstr. 34, 105 (Kleiner Seminarraum) (15.10.) Frank Weigelt
Neben dem in nachexilischer Zeit nur noch als Schriftsprache verwendeten biblischen Hebräisch entwickelte sich in Palästina ein hebräischer Dialekt, der mit der Entstehung des rabbinischen Judentums große Bedeutung erlangte und als rabbinisches Hebräisch bezeichnet wird.
Ziel des Kurses ist die Erarbeitung von Morphologie, Syntax, Lexik und Phraseologie dieser vom biblischen Hebräisch sehr verschiedenen Sprachform anhand des Lehrbuches von Miguel Pérez Fernández. Die Teilnehmenden sollen sich den Stoff der Lektionen selbst in Arbeitsgruppen erarbeiten, in den Kursstunden werden die Übersetzungen verglichen und Fragen zu den Lektionen erörtert. Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Kenntnisse des biblischen Hebräisch und die Bereitschaft zum eigenständigen Arbeiten. Es wird im Lehrbuch in Lektion 13 weitergearbeitet, Quereinsteiger sollten sich den Stoff der Lektionen 1-12 von Beginn des Kurses erarbeiten.
Literatur: Pérez Fernández, Miguel: An Introductory Grammar of Rabbinic Hebrew, Brill u.a. 1999. Gustaf H. Dalman: Aramäisch-neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch. Göttingen 1938. Stemberger, Günter: Einleitung in Talmud und Midrasch. München 1992.
 
(14 631)
PS -
Jesus-Begegnungen. Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama im Bereich von Schule und Erwachsenenbildung (2 SWS) (5 LP); Block 29.10., 5.11. und 12.11. jeweils Mo 10.00-12.00 sowie 8.12., 15.12. und 16.12. jeweils 10.00-17.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Der Ort der Blockveranstaltungen, die nicht in K 24/11 stattfinden, wird noch bekannt gegeben.
(29.10.) Ulrich Kmiecik
Studierende der Theologie sind erfahren im wissenschaftlichen Umgang mit biblischen Texten. Wie aber kommt es in der schulischen und pastoralen Praxis zu einem Gespräch mit dem Text, in dem aufscheinen kann, dass biblische Geschichten etwas mit dem Leben zu tun haben?
Die narrative Glaubensvermittlung, das Spielen und Erzählen biblischer Geschichten, hat eine lange Tradition, an die Kreative Bibelarbeit und Bibliodrama als eine praxisorientierte Art, mit der Bibel umzugehen, anknüpfen.
In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit einzelnen Texten, in denen Jesus Menschen begegnet (z.B. Mk 6,30-44; Lk 5,17-26; Lk 7,36-50; Joh 4,1-15), wird im Seminar versucht, über die dabei entstehenden Erfahrungen neue Zugänge zur Bibel zu entdecken.
Gesucht wird nach einem eigenständigen, befreienden Umgang mit biblischen Geschichten, der die historisch–kritische Herangehensweise nicht vergisst. Gemeinsam werden eigene Vorschläge für Bibelarbeit und Bibliodrama erarbeitet und umgesetzt.
(Wünschenswert ist eine Zahl von mindestens 8 TeilnehmerInnen.)
Literatur: Berg, H.K.: Hören – Verstehen – Vermitteln, in: Kat. Bl. 114, S. 388-396; Hecht, A.: Bibel erfahren. Methoden ganzheitlicher Bibelarbeit, Stuttgart 2001; Langer, H.: Erfahrungen mit Grenzen im Bibliodrama und in der Beratung ( Vortrag 2005); Moser, M.: TZI und Bibliodrama. Existentielle Gruppenarbeit durch muliperspektivisches Wahrnehmen, in: Themenzentrierte Interaktion 1/2004, S. 35-43.
Sprechstunden
Ulrich Kmiecik: nach Vereinbarung
 
(14 781)
S -
Religion als Weg zum guten Leben? Christliche Ethik im Gespräch mit der "Philosophie der Lebenskunst" (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (18.10.) Michael Bongardt
Der französische Philosoph Pierre Hadot hat das antike Denken einmal unter dem Titel „Philosophie als Lebensform“ zusammengefasst. Neuerdings hat diese Tradition durch Michel Foucault und – im deutschen Sprachraum – Wilhelm Schmid neue Aufmerksamkeit gefunden. Auch in der christlichen Tradition begegnen zahlreiche Anweisungen zum „guten Leben“.
Gleichwohl ist das Konzept der „Lebenskunst“ heftig umstritten. Den einen erscheint es als eine Ausgeburt der „Wellness-Kultur“; den anderen dagegen als ein, vielleicht gar der einzige Ausweg aus den lebensbedrohlichen Problemen und Konflikten der modernen Welt. Das Seminar will verschiedene Ansätze zur „Lebenskunst“ ins Gespräch bringen mit den Kernaussagen christlicher Anthropologie und Ethik.
Literatur: Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform, Frankfurt 2003; Schmid, Wilhelm: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung, Frankfurt 1998; Kersting, Wolfgang, Langbehn, Claus (Hg.): Kritik der Lebenskunst, Frankfurt 2007.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 785)
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.
 
Achtung! erster Termin am 23.10.!
14 713
C -
Examenscolloquium für Studierende vor dem B.A.-Abschluss (ABV Modul) (2 SWS); Magister-Studierende sind herzlich eingeladen, da es hier auch darum geht, gegenseitig Gedanken und Anregungen auszutauschen! Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 30/210 (23.10.) Ralf Wüstenberg
Das Kolloqium richtet sich an höhere Semester im BA-Studiengang "Ev. Theologie und nichtchristliche Religionen", die Informationen zum BA-Abschluss bekommen sowie die Gelegenheit, sich über Arbeitsthemen für die Abschlussarbeit zu beraten und eigene Themen in Kurzreferaten vorzustellen. Auch wird die Möglichkeit gegeben, mit Magisterstudierenden, die zu diesem gemeinsamen Kolloquium eingeladen sind, über deren Präsentationen zu sprechen. Das Kolloqium wird durch die Tutorin begleitet.
Um persönliche Anmeldung zum Kolloqium wird gebeten: wustenbe@zedat.fu-berlin.de
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di. 15.00-16.00 Uhr

Magisterstudiengang - Evangelische Theologie

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.
 
Achtung! erster Termin am 23.10.!
(14 713)
C -
Examenscolloquium für Studierende vor dem B.A.-Abschluss (ABV Modul) (2 SWS); Magister-Studierende sind herzlich eingeladen, da es hier auch darum geht, gegenseitig Gedanken und Anregungen auszutauschen! Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 30/210 (23.10.) Ralf Wüstenberg
Das Kolloqium richtet sich an höhere Semester im BA-Studiengang "Ev. Theologie und nichtchristliche Religionen", die Informationen zum BA-Abschluss bekommen sowie die Gelegenheit, sich über Arbeitsthemen für die Abschlussarbeit zu beraten und eigene Themen in Kurzreferaten vorzustellen. Auch wird die Möglichkeit gegeben, mit Magisterstudierenden, die zu diesem gemeinsamen Kolloquium eingeladen sind, über deren Präsentationen zu sprechen. Das Kolloqium wird durch die Tutorin begleitet.
Um persönliche Anmeldung zum Kolloqium wird gebeten: wustenbe@zedat.fu-berlin.de
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di. 15.00-16.00 Uhr

Fachgebiet Religionsgeschichte

(14 706)
S -
Ekklesia in einer sich globalisierenden, pluralisierenden, säkularisierenden Welt: Fromme Frauen (?) in Absolutismus, Aufklärung, Revolution (als Vertiefungsmodul im Kernfach Theologie geeignet: Wahlmodul 8/9 Theologie: Kirchengeschichte und Frauenforschung (jeweils V/Ü/PS und PS); als Vertiefungsmodul im Studiumbereich Religionswiss. und -philosophie geeignet: Vertiefungsmodul 11 (PS); Wahlmodul 14 Religionswiss. oder -philosophie (PS)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 (17.10.) Esther Hornung
Die Entwicklungen im 17. und 18.Jh. veränderten grundlegend die Welt-Wahrnehmung und Welt-Interpretation der Europäer: Kolonialisierung und Welthandel führten zu einer zunehmend globalisierten Welt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Entdeckungen stellten das auf altorientalistischen und antiken Vorstellungen basierende Weltbild von Bibel und Kirche in Frage. Neue Organisationsformen in Wirtschaft und Staat bildeten systemische Ansätze, in welche der Mensch sozialdisziplinierend eingefügt wurde. Die Glaubensspaltung des 16.Jh. führte nach den Glaubenskriegen zu Kritik an der politisch gestützten Institution »Kirche«, zur Pluralisierung religiöser Überzeugungen, zu individualisierter Frömmigkeit, gar zu Offenbarungskritik, zu Offenbarungsskepsis. Am Ende brachen sich die daraus folgenden Diskurse der Aufklärung in politischen Umwälzungen Bahn.
In diesem Seminar soll nach den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Selbstverständnis von Offenbarung und »Ekklesia« gefragt werden. Entsprechend richtet sich der Blick neben Europa auch auf die Amerikas und China. Er bleibt nicht auf den bisherigen Kirchen haften, sondern betrachtet ebenso andere religiöse Gemeinschaften wie Baptisten, Methodisten, Quaker. Es ist ein kritischer Blick, der die sich diversifizierenden Bedeutungen von »fromm« sucht und nach den Auswirkungen auf die Rolle und die Relevanz von »Kirche« fragt in einer Welt, in der die religiöse und politische Sphäre zunehmend getrennt werden. Es ist ein cassandrischer Blick, der durch die Perspektive der Geschlechterordnung die gesellschaftspolitischen Folgen jener Säkularisierung betrachtet.
Das Seminar ist eine Überblicks- und Einführungsveranstaltung. Sie ist auch für die Religions- und Geschichtswissenschaften geeignet.
Grundlegende Literatur: Borgstedt, Angela: Das Zeitalter der Aufklärung. Darmstadt 2004; Fitzpatrick, Martin (Hg.): The Enlightenment World. London 2004; Krumwiede, Hans-Walter: Geschichte des Christentums IV: Neuzeit: 17. bis 20. Jahrhundert. Theologische Wissenschaft, Bd.8,1. Stuttgart 19872.; Stollberg-Rilinger, Barbara: Europa im Jahrhundert der Aufklärung. Stuttgart 2000.
Sprechstunden
Esther Hornung: nach Vereinbarung

Institut für vergleichende Ethik

60-LP-Modulangebot Ethik

Die folgenden Angaben stehen unter dem Vorbehalt des mit der Veröffentlichung in den FU-Mitteilungen (Amtsblatt der Freien Universität Berlin) verbundenen Inkrafttretens der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Vergabesatzung für diese Studiengänge.

Studienbereich Hintergründe: Weltanschauungen

Einführungsmodul: Fragen nach Orientierung

14 782a
S -
Fragen nach Orientierung (Zugang nur für Studierende dieses Modulangebots!) (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Im Fall der Überschneidung mit Pflichtveranstaltungen anderer Fächer kann der Termin nach Absprache verlegt werden.
(19.10.) Michael Bongardt
Das Seminar dient der Einführung in das Lehramtsstudium für das Fach Ethik. Der im Titel genannte Begriff „Orientierung“ hat im Rahmen des Seminars mehrere Bedeutungen: Zunächst geht es um eine Orientierung über Aufbau und Inhalte des Studiums; es wird aber auch schon philosophisch gefragt, wie Menschen sich im Leben orientieren. Wie lassen sich Anhaltspunkte finden und festigen für das, was als wahr, gut und richtig gilt? Wie entstehen die Ziele, an denen Menschen ihr persönliches aber auch ihr gesellschaftliches Leben ausrichten?
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
14 782b
T/Ü -
Orientierungshilfen (Zugang nur für Studierende dieses Modulangebot!) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Im Fall der Überschneidung mit Pflichtveranstaltungen anderer Fächer kann der Termin nach Absprache verlegt werden.
(18.10.) Helena Wittig
Wie in dem Einführungsseminar für das Ethik-Studium geht es auch in der Übung um Orientierung. Techniken wissenschaftlichen Arbeitens werden vorgestellt und eingeübt; Diskussionen zu Fragen existentieller und gesellschaftlicher Orientierung sollen in das Studium einführen und nicht zuletzt die eigene Motivation für dieses Studium zu klären helfen.
Sprechstunden
Helena Wittig: Do 13:00 - 15:00 Uhr

Studienbereich Gründe: Philosophie

Basismodul: Einführung in die praktische Philosophie

14 780
V -
Was ist gutes Handeln? Ethische Traditionen vor den Herausforderungen der Gegenwart (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (18.10.) Michael Bongardt
Zahllose Zeugnisse aus allen Epochen und Kulturen belegen, dass Menschen sich stets mit der Frage konfrontiert sehen, wie sie leben sollen; was gut und böse, richtig und falsch ist; wie das persönliche und das gemeinsame Leben gelingen sollen. Solche Überlegungen sind allerdings nur sinnvoll, wenn und solange man die Menschen grundsätzlich für entscheidungs- und handlungsfähig hält.
Genau diese Voraussetzung wird heute aber von mindestens zwei Seiten bestritten: Von der Hirnforschung, die oft behauptet, alles Denken und Handeln sei durch physiologische Vorgänge determiniert; von soziologischer und philosophischer Seite wird auf die hohe Komplexität nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Natur hingewiesen. Sie, so ist zu lesen, mache den Begriff einer individuellen Entscheidung und Verantwortung sinnlos.
Die Vorlesung wird zunächst diese Einwände ausführlich vorstellen. Anschließend wird untersucht, ob und wie ethische Konzepte aus Theologie und Philosophie angesichts solcher Infragestellungen noch relevant sein können.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(16 073)
HS -
Simone de Beauvoir: Existenzphilosophische Ethik und Philosophie der Geschlechter (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 29/118 (Übungsraum) (15.10.) Catherine Newmark
Simone de Beauvoir ist neben ihrem Lebensgefährten Jean Paul Sartre eine der wichtigsten Vertreterinnen des französischen Existenzialismus, der in den letzten Jahrzehnten zwar oft totgesagt wurde, dessen Einfluss nicht nur auf die Literatur sondern auch auf die Philosophie der zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts aber nicht unterschätzt werden sollte. Im Seminar sollen Auszüge aus Beauvoirs Aufsätzen zur Moral sowie aus ihrem monumentalen Werk zur Geschlechterphilosophie "Le deuxième sexe" gelesen werden.

Literatur: Simone de Beauvoir: Pour une morale de l'ambiguïté. Paris (Gallimard) 1947 und Faut-il brûler Sade? (Privilèges). Paris (Gallimard)
1955 (Deutsche Übersetzungen von einigen dieser Aufsätze in: Soll man de Sade verbrennen? Drei Essays zur Moral des Existentialismus. Reinbek bei
Hamburg (Rowohlt) 1983.) Simone de Beauvoir: Le deuxième sexe. Paris
(Gallimard) 1949 (Deutsche Übersetzung: Das andere Geschlecht. Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 1951).
Sprechstunden
Catherine Newmark: Mo 16-18
 
(16 023)
Ü -
"Interpretationskurs: Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (15.10.) Wilhelm Schmidt-Biggemann
Kants "Grundlegung" ist ein philosophischer Klassiker. An diesem Text können die Hauptprobleme einer Pflichtenethik, der Aufbau eines philosophsichen Traktats, die philosophiegeschichtlichen Grundlagen und die Wege einer sachgemäßen Interpretation erprobt werden. Textgrundlage ist die Ausgabe des Meiner Verlages, Philos. Bibliothek 519
 
(16 071)
HS -
Hannah Arendt: Vita activa oder vom tätigen Leben (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (22.10.) Anne Eusterschulte
Vorhaben des Seminars ist eine eingehende Auseinandersetzung mit der politischen Theorie Hannah Arendts auf der Basis der Schrift "Vita activa oder vom tätigen Leben". Ausgehend vom Begriff der "vita activa" unterzieht Hannah Arendt die abendländische Tradition politischen Denkens von Platon/Aristoteles bis zur Neuzeit einer kritischen Untersuchung, um zum einen die Voraussetzungen einer Krise freizulegen, die ihren radikalen Ausdruck in den totalitären Herrschaftssystemen des 20. Jhs. gefunden hat, zum anderen die konstitutiven Bedingungen einer humanen Welt zu bestimmen. Der Begriff des Handelns gewinnt für die politische Anthropologie zentrale Bedeutung als Grundlage des freien Zusammenwirkens einer Pluralität von Menschen. Ausgehend von der theoretischen Konzeption politischer Praxis warnt Hannah Arendt in Rekurs auf den historischen Entwicklungsprozess politischer Ordnungen wie im Blick auf die politische Situation in der Moderne vor eine Weltentfremdung (Weltlosigkeit) bzw. einer Preisgabe politischer Handlungsspielräume unter dem Primat der Paradigmen einer Arbeits- und Konsumgesellschaft.
Sprechstunden
Anne Eusterschulte: n.V.
 
(16 072)
HS -
Bilder vom Menschen in der Geschichte der Philosophie (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 30, SR 1 (Seminarraum) (23.10.) Gunter Gebauer
Zu den großen Themen der Philosophie gehört, ausgehend von der griechischen und römischen Antike, bis heute die Frage, wie der Mensch anzusehen sei. Was ist seine Besonderheit im Vergleich mit den Tieren? Welche Stellung hat er in der Welt? Welche Aufgaben stellen sich für ihn aufgrund der Tatsache, daß er ein Bewußtsein hat? Wie regelt die Moral seine Beziehungen zu den anderen Menschen und zur Gesellschaft? Das sind viele Fragen – sie werden in der Geschichte der Philosophie immer wieder neu gestellt. Die Antworten, die gegeben werden, nehmen immer Positionen auf, die schon vorher entwickelt wurden, z.B. von der Mythologie und der Religion. Aber sie nehmen auch immer spezifisch Stellung zu den Problemen ihrer eigenen Epoche. Im Seminar soll eine Reihe exemplarischer Positionen vorgestellt werden. Diskutiert werden soll die Frage, auf welche Weise Philosophie und Menschenbild zusammenhängen.
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben.
Sprechstunden
Gunter Gebauer: Mi 16-18, nur nach Voranmeldung

Lehrangebot des Instituts für vergleichende Ethik

(14 710)
V -
Ringvorlesung "Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit" (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik u. Ethik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS), ABV.) (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (30.10.) Michael Bongardt,
Ralf Wüstenberg
u. a. Dozenten
Gerechtigkeit, Strafe und Versöhnung sind Begriffe, die in der großen Politik ebenso wie persönlichen Leben eine Rolle spielen. Nach dem Ende von Diktaturen stellt sich immer die Frage: Wie soll mit der Schuld der Täter umgegangen werden? Wie kann Opfern Gerechtigkeit widerfahren? Unter welchen Bedingungen kann es Versöhnung geben? In Deutschland stellten sich diese Fragen gleich zweimal; in Spanien und Südafrika sind sie ebenso aktuell gewesen. Aus verschiedenen fachlichen Perspektiven soll dieser ebenso wichtige wie schwierige Bereich menschlichen und gesellschaftlichen Lebens beleuchtet werden, der im Hinblick auf Begnadigungsdebatte 2007 und spätestens im Gedenkjahr 2009 in Deutschland wieder heftig diskutiert werden wird.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi. 11-12, Fr 9-10 Uhr und n. Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
 
(14 780)
V -
Was ist gutes Handeln? Ethische Traditionen vor den Herausforderungen der Gegenwart (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (18.10.) Michael Bongardt
Zahllose Zeugnisse aus allen Epochen und Kulturen belegen, dass Menschen sich stets mit der Frage konfrontiert sehen, wie sie leben sollen; was gut und böse, richtig und falsch ist; wie das persönliche und das gemeinsame Leben gelingen sollen. Solche Überlegungen sind allerdings nur sinnvoll, wenn und solange man die Menschen grundsätzlich für entscheidungs- und handlungsfähig hält.
Genau diese Voraussetzung wird heute aber von mindestens zwei Seiten bestritten: Von der Hirnforschung, die oft behauptet, alles Denken und Handeln sei durch physiologische Vorgänge determiniert; von soziologischer und philosophischer Seite wird auf die hohe Komplexität nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Natur hingewiesen. Sie, so ist zu lesen, mache den Begriff einer individuellen Entscheidung und Verantwortung sinnlos.
Die Vorlesung wird zunächst diese Einwände ausführlich vorstellen. Anschließend wird untersucht, ob und wie ethische Konzepte aus Theologie und Philosophie angesichts solcher Infragestellungen noch relevant sein können.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
14 783
OS -
"Frömmigkeit ohne Glaube" (H. Kurzke)? Zur säkularen Transformation religiöser Traditionen (Persönliche Anmeldung erforderlich. Zugänglich für Studierende höherer Semester und Postgraduierte mit guten philosophischen, religionswissenschaftlichen oder theologischen Kenntnissen.) (2 SWS); Planungssitzung: 23.10., 18.00-20.00 und Block n. V. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (23.10.) Michael Bongardt
Das Seminar baut auf das Oberseminar des Sommersemesters auf. In diesem standen die jüngsten Äußerungen von Jürgen Habermas im Mittelpunkt, der die säkulare Aneignung religiöser Traditionen für die „postsäkulare“ Gesellschaft für möglich, ja notwendig hält. Doch bleibt diese Forderung bei Habermas weitgehend abstrakt. Im Oberseminar des Wintersemesters soll deshalb an einigen ausgewählten Inhalten der christlichen Tradition (z.B. Gnade, Versöhnung, Opfer, Hingabe) untersucht werden, ob und wie eine solche Transformation denkbar ist.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 13:00 u.n.V.
 
14 784
C -
Theologie im Dialog (2 SWS); Das Colloquium findet wechselweise für die beiden Jahrgänge des Zertifikatsstudiengangs "Theologie im Dialog" statt. Die Sitzung am 18.10. ist als gemeinsame Planungssitzung beider Jahrgänge vorgesehen. Do 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (18.10.) Michael Bongardt
In den beiden Colloquien, die nur den Studierenden der Zertifikatsstudiengänge offen stehen, geht es weiterhin um eine Integration der verschiedenen Veranstaltungen, die von den Studierenden besucht werden. Für den Kurs, der sich im 5. Semester befindet, werden inhaltliche und formale Fragen der Abschlussarbeit ein wichtiges Thema des Colloquiums sein; Studierenden des 3. Semesters wird ein Einblick in die so genannte „Religionstheologie“ eröffnet, d.h. in die theologische Verhältnisbestimmung zwischen dem Christentum und anderen Religionen.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 781)
S -
Religion als Weg zum guten Leben? Christliche Ethik im Gespräch mit der "Philosophie der Lebenskunst" (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (18.10.) Michael Bongardt
Der französische Philosoph Pierre Hadot hat das antike Denken einmal unter dem Titel „Philosophie als Lebensform“ zusammengefasst. Neuerdings hat diese Tradition durch Michel Foucault und – im deutschen Sprachraum – Wilhelm Schmid neue Aufmerksamkeit gefunden. Auch in der christlichen Tradition begegnen zahlreiche Anweisungen zum „guten Leben“.
Gleichwohl ist das Konzept der „Lebenskunst“ heftig umstritten. Den einen erscheint es als eine Ausgeburt der „Wellness-Kultur“; den anderen dagegen als ein, vielleicht gar der einzige Ausweg aus den lebensbedrohlichen Problemen und Konflikten der modernen Welt. Das Seminar will verschiedene Ansätze zur „Lebenskunst“ ins Gespräch bringen mit den Kernaussagen christlicher Anthropologie und Ethik.
Literatur: Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform, Frankfurt 2003; Schmid, Wilhelm: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung, Frankfurt 1998; Kersting, Wolfgang, Langbehn, Claus (Hg.): Kritik der Lebenskunst, Frankfurt 2007.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 785)
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.

Religionswissenschaft (WE 8)

Studienfachberatung Magisterstudiengang

Beauftragter für die Studienfachberatung: Univ.-Prof. Dr. Hartmut Zinser, Altensteinstr. 40
Vertretung: Univ.-Prof. Dr. Renate Schlesier

Studienfachberatung Bachelorstudiengang

Beauftragte für die Studienfachberatung: Priv.-Doz. Dr. Susanne Gödde, Altensteinstr. 40
Vertretung: Priv.-Doz. Dr. Olaf Briese

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-52822 und Telefonnummer:838-54089.


30-LP-Modulangebot der Religionswissenschaft (affin)

Historisches Modul I

(13 970)
EK/V -
Ariadne. Umwandlungen einer Mythenfigur (Für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (15.10.) Renate Schlesier
Die kretische Königstochter Ariadne gehört zu den am meisten oszillierenden Frauenfiguren der antiken griechischen Mythologie. Von anderen Heroinen unterscheidet sie sich dadurch, daß sie am folgenreichsten durch ihr doppeltes Liebesverhältnis definiert wird, zum Heros Theseus, der dank ihrer Hilfe eine lebensgefährliche Heldentat siegreich beenden kann und sie dann verläßt, und zum Gott Dionysos, der ihren Tod, aber auch ihre Unsterblichkeit bewirkt. Dadurch wird sie zu einem Prototyp der verlassenen Frau, der jedoch dionysische Seligkeit zuteil werden kann und die als erotisch attraktive, ekstatische Dionysos-Gattin Vorbildfunktion gewinnt. Der Faden der Ariadne, ein Wollknäuel, das eine Gruppe von Tanzenden beim Reigen verbindet, ist bis heute sprichwörtlich geblieben, da Theseus nach der Ermordung des Minotauros mit Hilfe dieses Fadens den Ausweg aus dem Labyrinth findet. Als von Theseus Verlassene wird Ariadne zum Modell der über männliche Untreue und Undankbarkeit klagenden Frau. Anhand vor allem von Text- und Bildmaterialien wird in der Vorlesung die Umwandlung dieser Mythenfigur von der Antike bis in die Gegenwart verfolgt. Angeboten wird ebenfalls eine (nicht obligatorische) Übung zur Vorlesung.
Zur Vorbereitung empfohlen: Renate Schlesier, s.v. Ariadne, in: Der Neue Pauly, Ergänzungsband Mythenrezeption, hg. von Maria Moog-Grünewald, Stuttgart 2007.
 
(13 971)
S/Ü -
Seminar/Übung zur Vorlesung "Ariadne" (Für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Renate Schlesier
Ausgewählte Materialien der Vorlesung werden in dieser Veranstaltung detailliert diskutiert. Der Besuch der Vorlesung wird empfohlen, jedoch nicht vorausgesetzt.
 
(13 975)
LS -
Walter F. Otto: „Dionysos. Mythos und Kultus“ (Für BA- und Magister-Studierende) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Oliver Leege
Walter F. Ottos 1933 erschienenes Werk "Dionysos. Mythos und Kultus" ist eine der einflußreichsten, aber zugleich umstrittensten Monographien des 20. Jahrhunderts zum antiken griechischen Gott Dionysos. Im Rahmen der zeitgenössischen Auffassungen von Mythos und Kultus nimmt Otto eine partikulare, ja exzentrische Position ein und entwirft ein Dionysos-Bild, das fest auf seiner eigenen, tiefen Überzeugung beruht, Dionysos sei ein 'echter Gott' und kein Produkt menschlicher Vorstellungskraft. Trotz der neo-paganen Theologisierungsversuche erwies sich Ottos Darstellung des Dionysos als einen Gott der Polaritäten, der Gegensätze und des Widerspruchs bis heute für die Forschung als äußerst fruchtbar.
Im Lektürekurs sollen die Grundsätze Ottos religionsgeschichtlicher Betrachtungen, seine methodischen Voraussetzungen und seine Vorgehensweise diskutiert sowie seine Dionysos-Auffassung rekonstruiert werden. Darüber hinaus soll pointiert sowohl nach dem geistes- und kulturgeschichtlichen Entstehungshintergrund des Werkes als auch nach
dessen Aneignungs-, Überformungs- und Konstruktionscharakter bezüglich der antiken griechischen Religion im Allgemeinen und des Gottes Dionysos im Besonderen gefragt werden.
Textgrundlage: Walter F. Otto: Dionysos. Mythos und Kultus [Frankfurter Studien zur Religion und Kultur der Antike 4] (1933), sechste Aufl., Frankfurt a. M. 1996.

Historisches Modul II

(13 950)
EK/V -
Religionsgeschichtliche Grundfragen der Religionswissenschaft (für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Hartmut Zinser
Nachdem im Sommersemester große und wichtige Religionen dargestellt waren, sollen auf der Grundlage derselben Grundfragen der Religionswissenschaft verhandelt werden: Das Problem der Definition von Religion, Möglichkeiten und Grenzen der Religionswissenschaft, Formen der Verehrung der Götter, Kulte und Riten, Wort und Text in den Religionen, Konzeptionen der Götter, Menschen, der Natur, Geschichte und Gesellschaft. Wie können Religionen untersucht werden?
Die Vorlesung ist so angelegt, daß aus den einzelnen Bereichen Themen für Abschlussarbeiten im Magister und BA hervorgehen bzw. daraus entwickelt werden können. Gleichzeitig ist sie auch als Einführung geeignet. Für Examenskandidaten werden zusätzliche Sitzungen vereinbart.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
(13 980)
S -
Wunder und das Wunderbare im europäischen Mittelalter (Für BA- und für Magister-Studierende) (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Crenguta-Beatrice Trincà
Das Seminar möchte sich den Fragen widmen, wie die Grenzen der mittelalterlichen, christlichen Vorstellung von Realität verliefen bzw. festgelegt wurden und welche Möglichkeiten den Dichtern der Zeit offen standen, alternative Wirklichkeiten zu entwerfen, wie sie sich diese vorstellten, welche Rolle Gott darin spielte. Traditionelle Elemente des mittelalterlichen Imaginären, wie zum Beispiel Magier, Feen und ihre Requisiten, exotische Menschen, Tiere und Landschaften, Zaubergärten, Automaten, Ungeheuer werden in den höfischen Dichtungen immer wieder neu semantisiert: sie werden dem Göttlichen, dem Dämonischen, einer Zwischenwelt oder dem Alltag zugeschrieben; die Texte postulieren ihre Existenz oder ziehen sie in Zweifel. Gott übernimmt Rollen, die ihm die Theologen absprechen würden, indem er in fragwürdigen Situationen durch einen übernatürlichen Eingriff hilft. Das Seminar möchte verfolgen, wie im Hochmittelalter die Vielfalt der göttlichen Schöpfung, die Allmacht Gottes aber auch die Freiheit der Phantasie verhandelt wurden.
Zur Einführung: Das Wunderbare in der arthurischen Literatur. Probleme und Perspektiven. Hrsg. von Friedrich Wolfzettel, Tübingen 2003.
 
(13 982)
S -
Im Untergrund. Religiöse Unterweltsvorstellungen im Wandel (Für BA- und für Magisterstudierende) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (18.10.) Olaf Briese
Religiöse Unterwelten – Bestandteil einiger, keinesfalls aller Religionen – können räumlich vielfältig gegliedert sein und können verschiedene Funktionen erfüllen: Sie beherbergen Götter oder götterähnliche Instanzen; lebende, gestorbene oder unsterbliche Menschen verkehren in ihnen; götterwidrige und andere Wesen halten sich in ihnen auf; sie sind Orte des Glücks bzw. des Leidens. Die Veranstaltung untersucht am Beispiel europäischer Religionen diese Vielfalt und arbeitet – unter dem Gesichtspunkt historischen Wandels – jeweilige Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede heraus.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Bernhard Lang, Himmel und Hölle. Jenseitsglaube von der Antike bis heute, München 2003.

Analytisches Modul

(13 977)
S/Ü/EK -
Theorien des Verstehens (Dieses Seminar ist für BA-Studenten (Analytisches Modul) und Magister-Studenten geöffnet.) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (19.10.) Roberto Sanchino Martinez
In dieser Veranstaltung soll ein Überblick über Entwürfe zur Kategorie des Verstehens innerhalb der geistes- und kulturwissenschaftlichen Methodologie erarbeitet werden. Text-Grundlage werden einschlägige Schriften der hermeneutischen Tradition (seit Friedrich Schleiermacher) und ihrer Gegner bilden.
 
(13 974)
S/Ü -
Theater als Ritual in Konzepten und Performances der Gegenwart (Das Seminar ist für BA-Studenten (Analytisches Modul) und für Magister-Studenten im Grund- und Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Mario Bührmann,
Heiner Remmert
„Welche Beziehungen bestehen zwischen dem Ritual und dem Theater als ‚kulturellen Aufführungen‘? An welchen Aspekten werden ihre Gemeinsamkeiten, an welchen ihre spezifischen Unterschiede deutlich? Können Einsichten in Strukturen und Verlaufsprozesse von Ritualen auch bei den Analysen von Theateraufführungen fruchtbar gemacht werden (und umgekehrt)?“ Diese Fragen markieren das gemeinsame Forschungsfeld von Religions- und Theaterwissenschaftlern wie beispielsweise Victor Turner und Richard Schechner, deren produktive Zusammenarbeit unter dem Einfluss des ‚performative turn‘ in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts begann und bis heute auch andere kulturwissenschaftliche Disziplinen stimuliert. In diesem Seminar soll versucht werden, der modernen Rezeption des Verhältnisses von Ritual und Theater in zwei Schritten exemplarisch nachzugehen. Zunächst sollen ausgewählte religions- und kulturwissenschaftliche Konzepte, die das Verhältnis von Ritual und Theater zu erfassen versuchen, auf ihre inhaltlichen und methodischen Implikationen überprüft werden. Den zweiten Schwerpunkt des Seminars bildet dann die Analyse unterschiedlicher theatraler Performances des 20. und 21. Jahrhunderts, in denen entweder religiöse Rituale direkt thematisiert werden oder in denen selbst rituelle Elemente zum Einsatz kommen, beispielsweise Joseph Beuys’ Aktion „I like America and America likes me“ oder das von Christoph Schlingensief gegründete Projekt „Church of Fear”.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Erika Fischer-Lichte u.a (Hg.): Ritualität und Grenze, Tübingen 2003. Richard Schechner: Theateranthropologie, Reinbek 1990 (amerik. Original 1985). Richard Schechner / Willa Appel (Hg.): By Means of Performance. Intercultural Studies of Theatre and Ritual, Cambridge 1990. Victor Turner: Vom Ritual zum Theater, Frankfurt a. M. 1989 (amerik. Original 1982).
 
Achtung! ANFANGSDATUM: 24. Okt. 07
(13 954)
S/Ü -
Religion und Sexualität (für Magister- wie auch BA-Studierende: Analytisches Modul.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I)
Es könnte sein, dass hin und wieder Doppelsitzungen, etwa 16-20 Uhr, nötig werden.
(24.10.) Marcia Moser
In diesem Seminar soll die Wechselbeziehung von Religion und Sexualität in den Blick genommen werden. Neben einer einführenden Verhältnisbestimmung sollen die beiden Oberbegriffe hinsichtlich ihrer komplexen und mehrdimensionalen Bezüge analysiert werden: als Bereiche des Politischen wie des Privaten; als Bereiche individueller Erfahrung wie gesellschaftlicher Ordnung. Auch die Frage nach Geschlechterkonzeptionen bzw. -verhältnissen und Sexualität wird gestreift werden.
Grundlage dafür liefern neben (religions-)wissenschaftlichen Überblicken auch religiöse Quellentexte sowie Filme, welche im Seminar (in Auszügen) geschaut und diskutiert werden sollen.
Filme u.a.: "Kadosh", "Breaking the Waves" (für Vorschläge offen).
Sprechstunden
Marcia Moser: n. Vereinbarung

Historisch-Analytisches Modul

(13 951)
S -
Priester und andere religiöse Spezialisten (für Magister- und BA-Studierende -- Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Hartmut Zinser
Alle oder doch fast alle Religionen haben Spezialisten für den Kultus und die Lehre ausbildet, manche auch für die Vermittlung zu den Göttern. Stellung, Aufgaben, Funktionen etc. der Priester und Spezialisten unterscheiden sich in den verschiedenen Religionen. Die Unterschiede resultieren aus unterschiedlichen Bedürfnissen, historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und sind auch abhängig von der Konzeption der Götter und Riten. Im Seminar werden Beispiele für die wichtigsten Formen von Priestern und ihre Konzeptionalisierung in den Religion und die daraus entspringenden Konsequenzen zum Gegenstand gemacht.
Es ist vorgesehen, daß aus den einzelnen Referaten und anderen Themen auch Abschlußarbeiten für das Magisterexamen oder den BA entwickelt werden können.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
(13 952)
S/Ü -
Was ist ein sakraler Text und wie wird ein Text zu einem heiligen Text gemacht? (für Magister- und BA-Studierende: Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 1.10 (Hörsaal) (16.10.) Hartmut Zinser,
Janina Findeisen
In den Religionen werden verschiedene Arten von Texten zu unterschiedlichen Zwecken gebraucht. Einige Religionen haben diese Texte oder einen Teil von Ihnen zu einem besonderen Status als heilige erhoben. Im Seminar werden die Voraussetzungen und Konsequenzen einer Sakralisierung von Texten untersucht. Zugleich werden diese Texte wenigstens in Grundzügen auch selber zum Gegenstand gemacht.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
,
Janina Findeisen: nach Vereinbarung
 
(13 957)
S/Ü -
Augustinus -- Theologie der Spätantike (für Magister- und BA-Studierende, Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (22.10.) Rudolf Thiessen
Sprechstunden
Rudolf Thiessen: nach Vereinbarung
 
(13 979)
S -
Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen (Das Seminar ist für BA-Studenten (Historisch - Analytisches Modul) und für Magister-Studierende im Grundstudium geöffnet.) (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Johannes Heinrich Stauffacher
In Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie von 1953 (zuerst engl. 1949) stellt Karl Löwith die vielzitierte These auf, das moderne Geschichtsdenken entspreche dem biblischen Glauben an einen Sinn bzw. eine Erfüllung der Geschichte und sei letztlich nichts anderes als eine säkularisierte Variante seines eschatologischen Vorbilds. Löwiths Säkularisierungsthese, die das Potential in sich trägt, das moderne Selbstverständnis durch den Nachweis der Herkunft seines Geschichtsdenkens aus der jüdisch-christlichen Theologie grundlegend zu erschüttern, soll im Seminar ausgehend von Auszügen aus Löwiths Text und den von ihm benutzten Primärtexten von Augustin bis Jacob Burckhardt rekonstruiert und kritisch befragt werden. Dabei sollen nicht nur einige zentrale Positionen abendländischen Geschichtsdenkens, sondern vor allem die grundlegenden Implikationen philosophischer bzw. theologischer Beschäftigung mit der Geschichte zur Sprache kommen.
Die Texte werden zu Semesterbeginn in einem Reader zur Verfügung gestellt. Zur Vorbereitung empfohlen: Hans-Georg Gadamer, s.v. »Geschichte und Geschichtsauffassung. III. Geschichtsphilosophie«, in: RGG (1958), Bd. 2, Sp. 1489-1496

Modul - Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte

ACHTUNG! verändertes Anfangsdatum: 5. November!
(13 958)
S -
Neuere theoretische und methodische Ansätze in der Religionswissenschaft (für Magister- und BA-Studierende, Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (5.11.) Istvan Keul
Anhand historischer Beispiele überwiegend aus dem Bereich der Religionsgeschichte Südasiens widmet sich das Seminar den unterschiedlichen Zugängen zum Gegenstandsbereich der Religionswissenschaft. Die Veranstaltung bietet Einblicke in die (rezentere) Wissenschaftsgeschichte und in spezifische theoretische und methodische Perspektiven, die für eine Reihe von religionswissenschaftlichen Subdisziplinen konstitutiv sind.
Sprechstunden
Istvan Keul: nach Vereinbarung
 
(13 981)
S/HS -
Religionskritik von der Antike bis zur Moderne (Das Seminar ist für BA-Studenten (Modul: Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) und für Magister-Studenten im Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (18.10.) Olaf Briese
Religionskritik umfaßt unterschiedliche Aspekte: von der Kritik einzelner religiöser Elemente über die Kritik an bestimmten religiösen Systemen bis hin zur Kritik von Religion an sich. Die Veranstaltung untersucht am Beispiel europäischer Religionen diese Differenzen, und in einem vergleichenden Vorgehen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Typen von Religionskritik erarbeitet.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Hartmut Zinser, Religionskritik, in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, hrsg. v. Hubert Cancik u.a., Bd. 1, Stuttgart, Berlin, Köln 1988, S. 310-318.
 
(13 955)
S/Ü -
Christliche Thematiken in der Malerei (geeignet für Magisterstudierende (Grund- und Hauptstudium) wie auch für BA-Studierende: Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - s. A. (24.10.) Maud Elisabeth Sieprath,
Antje Laskowski
Malerei als Ausdrucksform der Kunst diente seit jeher zur Vermittlung von Informationen für die nicht lesekundigen Gesellschaftsschichten. Im Vordergrund der Veranstaltung geht es um die Darstellung christlicher Themen und die damit verbundene vermittelnde Rolle der Wertevorstellung bzw. Lebensgestaltung. Das Seminar bietet auf dieser Grundlage eine Einführung in die Grundelemente des Christentums. Der Wandel von Engels-, Heiligen-, Marien-, Teufels- und Höllenvorstellungen u.a. werden anhand grundlegender Texte und unter Heranziehung der verschiedenen Malereiepochen skizziert.
Die Teilnahme ist an die Übernahme eines Referates gebunden.
Sprechstunden
Maud Elisabeth Sieprath: nach Vereinbarung
,
Antje Laskowski: nach Vereinbarung

Magisterstudiengang Religionswissenschaft

Die Veranstaltungen der BA-Module können auch als affine Module gewählt werden.

(14 900)
Ü -
Mentorium für Examenskandidat/inn/en der Magisterstudiengänge (2 SWS); Di 14.00-16.00, 14-tägl. - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (23.10.) Richard Bußmann
Das Mentorium richtet sich an die Magisterstudierenden der Altertumswissenschaften (WE 3), der Judaistik (WE 5), der Kath. Theologie (WE 6), der Ev. Theologie (WE 7) und der Religionswissenschaft (WE 8), die sich in der zweiten Hälfte des Hauptstudiums oder in der Examensphase befinden. Die Themen des Mentoriums richten sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Themenvorschläge sind: Themenfindung für die Magisterarbeit, Themenstrukturierung (Erstellung eines Exposés), Zeitplanung der Prüfungsphase, Klausuren schreiben, Wissenschaftliches Schreiben, Erfahrungsberichte von Magistrierten, das formale Prüfungsprozedere (Prüfungsordnung), Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn (Promotionsstipendien). Im Laufe der Veranstaltungen können darüber hinaus individuelle Fragen behandelt werden.
Das Mentorium soll durch Informationen und Anregungen den Einstieg in die Prüfungsphase erleichtern. Gleichzeitig ist es eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bietet die Gelegenheit gegenseitiger Unterstützung. Durch die Teilnahme von Studierenden verschiedener Fachrichtungen bietet es den Studierenden die Möglichkeit, Methoden, Fragestellungen und Probleme des eigenen Fachs in einem größeren Forschungsraum zu verorten, und bereitet sie auf eine zunehmend interdisziplinär organisierte Forschungslandschaft vor.
Teilnahmevoraussetzung: keine
In dieser Veranstaltung kann kein Leistungsnachweis / Schein erworben werden.

Grundstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

(13 975)
LS -
Walter F. Otto: „Dionysos. Mythos und Kultus“ (Für BA- und Magister-Studierende) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (15.10.) Oliver Leege
Walter F. Ottos 1933 erschienenes Werk "Dionysos. Mythos und Kultus" ist eine der einflußreichsten, aber zugleich umstrittensten Monographien des 20. Jahrhunderts zum antiken griechischen Gott Dionysos. Im Rahmen der zeitgenössischen Auffassungen von Mythos und Kultus nimmt Otto eine partikulare, ja exzentrische Position ein und entwirft ein Dionysos-Bild, das fest auf seiner eigenen, tiefen Überzeugung beruht, Dionysos sei ein 'echter Gott' und kein Produkt menschlicher Vorstellungskraft. Trotz der neo-paganen Theologisierungsversuche erwies sich Ottos Darstellung des Dionysos als einen Gott der Polaritäten, der Gegensätze und des Widerspruchs bis heute für die Forschung als äußerst fruchtbar.
Im Lektürekurs sollen die Grundsätze Ottos religionsgeschichtlicher Betrachtungen, seine methodischen Voraussetzungen und seine Vorgehensweise diskutiert sowie seine Dionysos-Auffassung rekonstruiert werden. Darüber hinaus soll pointiert sowohl nach dem geistes- und kulturgeschichtlichen Entstehungshintergrund des Werkes als auch nach
dessen Aneignungs-, Überformungs- und Konstruktionscharakter bezüglich der antiken griechischen Religion im Allgemeinen und des Gottes Dionysos im Besonderen gefragt werden.
Textgrundlage: Walter F. Otto: Dionysos. Mythos und Kultus [Frankfurter Studien zur Religion und Kultur der Antike 4] (1933), sechste Aufl., Frankfurt a. M. 1996.
 
(13 979)
S -
Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen (Das Seminar ist für BA-Studenten (Historisch - Analytisches Modul) und für Magister-Studierende im Grundstudium geöffnet.) (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (17.10.) Johannes Heinrich Stauffacher
In Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie von 1953 (zuerst engl. 1949) stellt Karl Löwith die vielzitierte These auf, das moderne Geschichtsdenken entspreche dem biblischen Glauben an einen Sinn bzw. eine Erfüllung der Geschichte und sei letztlich nichts anderes als eine säkularisierte Variante seines eschatologischen Vorbilds. Löwiths Säkularisierungsthese, die das Potential in sich trägt, das moderne Selbstverständnis durch den Nachweis der Herkunft seines Geschichtsdenkens aus der jüdisch-christlichen Theologie grundlegend zu erschüttern, soll im Seminar ausgehend von Auszügen aus Löwiths Text und den von ihm benutzten Primärtexten von Augustin bis Jacob Burckhardt rekonstruiert und kritisch befragt werden. Dabei sollen nicht nur einige zentrale Positionen abendländischen Geschichtsdenkens, sondern vor allem die grundlegenden Implikationen philosophischer bzw. theologischer Beschäftigung mit der Geschichte zur Sprache kommen.
Die Texte werden zu Semesterbeginn in einem Reader zur Verfügung gestellt. Zur Vorbereitung empfohlen: Hans-Georg Gadamer, s.v. »Geschichte und Geschichtsauffassung. III. Geschichtsphilosophie«, in: RGG (1958), Bd. 2, Sp. 1489-1496

Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 972
OS -
Forschungsseminar ; Di 18.30-20.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Renate Schlesier
Studierende, die in religionswissenschaftliche Forschungsprojekte integriert sind, erhalten in diesem Seminar die Gelegenheit, projektübergreifende Fragestellungen gemeinsam mit Nachwuchswissenschaftlern zu diskutieren.
 
13 973
C -
Diskussion laufender Projekte (3 SWS); Beginn: 1. Semesterwoche n. V. - n. V. (n. V.) Renate Schlesier
Das Colloquium gibt v.a. Promovierenden die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen (persönliche Einladung erforderlich).
 
13 953
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en (Magister- und Promotionsstudium) (Anmeldung erbeten) (3 SWS); Do 18.00-21.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (18.10.) Hartmut Zinser
Im Colloquium werden Examensarbeiten und andere zur Veröffentlichung bestimmte Texte der Teilnehmer vorgestellt und erörtert. Dabei werden auch Fragen zu Begriffen, Theorien und Gegenständen der Religionswissenschaft diskutiert.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
(13 981)
S/HS -
Religionskritik von der Antike bis zur Moderne (Das Seminar ist für BA-Studenten (Modul: Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) und für Magister-Studenten im Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (18.10.) Olaf Briese
Religionskritik umfaßt unterschiedliche Aspekte: von der Kritik einzelner religiöser Elemente über die Kritik an bestimmten religiösen Systemen bis hin zur Kritik von Religion an sich. Die Veranstaltung untersucht am Beispiel europäischer Religionen diese Differenzen, und in einem vergleichenden Vorgehen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Typen von Religionskritik erarbeitet.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Hartmut Zinser, Religionskritik, in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, hrsg. v. Hubert Cancik u.a., Bd. 1, Stuttgart, Berlin, Köln 1988, S. 310-318.

Grund- und Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

(13 970)
EK/V -
Ariadne. Umwandlungen einer Mythenfigur (Für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (15.10.) Renate Schlesier
Die kretische Königstochter Ariadne gehört zu den am meisten oszillierenden Frauenfiguren der antiken griechischen Mythologie. Von anderen Heroinen unterscheidet sie sich dadurch, daß sie am folgenreichsten durch ihr doppeltes Liebesverhältnis definiert wird, zum Heros Theseus, der dank ihrer Hilfe eine lebensgefährliche Heldentat siegreich beenden kann und sie dann verläßt, und zum Gott Dionysos, der ihren Tod, aber auch ihre Unsterblichkeit bewirkt. Dadurch wird sie zu einem Prototyp der verlassenen Frau, der jedoch dionysische Seligkeit zuteil werden kann und die als erotisch attraktive, ekstatische Dionysos-Gattin Vorbildfunktion gewinnt. Der Faden der Ariadne, ein Wollknäuel, das eine Gruppe von Tanzenden beim Reigen verbindet, ist bis heute sprichwörtlich geblieben, da Theseus nach der Ermordung des Minotauros mit Hilfe dieses Fadens den Ausweg aus dem Labyrinth findet. Als von Theseus Verlassene wird Ariadne zum Modell der über männliche Untreue und Undankbarkeit klagenden Frau. Anhand vor allem von Text- und Bildmaterialien wird in der Vorlesung die Umwandlung dieser Mythenfigur von der Antike bis in die Gegenwart verfolgt. Angeboten wird ebenfalls eine (nicht obligatorische) Übung zur Vorlesung.
Zur Vorbereitung empfohlen: Renate Schlesier, s.v. Ariadne, in: Der Neue Pauly, Ergänzungsband Mythenrezeption, hg. von Maria Moog-Grünewald, Stuttgart 2007.
 
(13 971)
S/Ü -
Seminar/Übung zur Vorlesung "Ariadne" (Für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Renate Schlesier
Ausgewählte Materialien der Vorlesung werden in dieser Veranstaltung detailliert diskutiert. Der Besuch der Vorlesung wird empfohlen, jedoch nicht vorausgesetzt.
 
(13 974)
S/Ü -
Theater als Ritual in Konzepten und Performances der Gegenwart (Das Seminar ist für BA-Studenten (Analytisches Modul) und für Magister-Studenten im Grund- und Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (16.10.) Mario Bührmann,
Heiner Remmert
„Welche Beziehungen bestehen zwischen dem Ritual und dem Theater als ‚kulturellen Aufführungen‘? An welchen Aspekten werden ihre Gemeinsamkeiten, an welchen ihre spezifischen Unterschiede deutlich? Können Einsichten in Strukturen und Verlaufsprozesse von Ritualen auch bei den Analysen von Theateraufführungen fruchtbar gemacht werden (und umgekehrt)?“ Diese Fragen markieren das gemeinsame Forschungsfeld von Religions- und Theaterwissenschaftlern wie beispielsweise Victor Turner und Richard Schechner, deren produktive Zusammenarbeit unter dem Einfluss des ‚performative turn‘ in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts begann und bis heute auch andere kulturwissenschaftliche Disziplinen stimuliert. In diesem Seminar soll versucht werden, der modernen Rezeption des Verhältnisses von Ritual und Theater in zwei Schritten exemplarisch nachzugehen. Zunächst sollen ausgewählte religions- und kulturwissenschaftliche Konzepte, die das Verhältnis von Ritual und Theater zu erfassen versuchen, auf ihre inhaltlichen und methodischen Implikationen überprüft werden. Den zweiten Schwerpunkt des Seminars bildet dann die Analyse unterschiedlicher theatraler Performances des 20. und 21. Jahrhunderts, in denen entweder religiöse Rituale direkt thematisiert werden oder in denen selbst rituelle Elemente zum Einsatz kommen, beispielsweise Joseph Beuys’ Aktion „I like America and America likes me“ oder das von Christoph Schlingensief gegründete Projekt „Church of Fear”.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Erika Fischer-Lichte u.a (Hg.): Ritualität und Grenze, Tübingen 2003. Richard Schechner: Theateranthropologie, Reinbek 1990 (amerik. Original 1985). Richard Schechner / Willa Appel (Hg.): By Means of Performance. Intercultural Studies of Theatre and Ritual, Cambridge 1990. Victor Turner: Vom Ritual zum Theater, Frankfurt a. M. 1989 (amerik. Original 1982).
 
(13 980)
S -
Wunder und das Wunderbare im europäischen Mittelalter (Für BA- und für Magister-Studierende) (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (17.10.) Crenguta-Beatrice Trincà
Das Seminar möchte sich den Fragen widmen, wie die Grenzen der mittelalterlichen, christlichen Vorstellung von Realität verliefen bzw. festgelegt wurden und welche Möglichkeiten den Dichtern der Zeit offen standen, alternative Wirklichkeiten zu entwerfen, wie sie sich diese vorstellten, welche Rolle Gott darin spielte. Traditionelle Elemente des mittelalterlichen Imaginären, wie zum Beispiel Magier, Feen und ihre Requisiten, exotische Menschen, Tiere und Landschaften, Zaubergärten, Automaten, Ungeheuer werden in den höfischen Dichtungen immer wieder neu semantisiert: sie werden dem Göttlichen, dem Dämonischen, einer Zwischenwelt oder dem Alltag zugeschrieben; die Texte postulieren ihre Existenz oder ziehen sie in Zweifel. Gott übernimmt Rollen, die ihm die Theologen absprechen würden, indem er in fragwürdigen Situationen durch einen übernatürlichen Eingriff hilft. Das Seminar möchte verfolgen, wie im Hochmittelalter die Vielfalt der göttlichen Schöpfung, die Allmacht Gottes aber auch die Freiheit der Phantasie verhandelt wurden.
Zur Einführung: Das Wunderbare in der arthurischen Literatur. Probleme und Perspektiven. Hrsg. von Friedrich Wolfzettel, Tübingen 2003.
 
Veranstaltung entfällt!
(13 976)
S -
Religion, Mythos und Magie in Walter Benjamins Schriften (Das Seminar ist für BA-Studenten (Modul: Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) und für Magister-Studenten im Grund- und Hauptstudium geöffnet.) (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (19.10.) Timo Günther
"Mein Denken verhält sich zur Theologie wie das Löschblatt zur Tinte. Es ist ganz von ihr vollgesogen. Ginge es aber nach den Löschblatt, so würde nichts was geschrieben ist, übrig bleiben." Diese oft zitierte Äußerung Benjamins aus dem Passagen-Werk wirft ein Licht auf seinen Umgang mit theologischen, oder allgemeiner: religiösen Phänomenen. Tatsächlich ist Benjamins Umgang mit diesen Phänomenen beinahe überall zum Greifen nahe, doch bleibt er häufig auch mehr unterirdisch erahnbar und darüber hinaus verquickt mit anderen Gegenständen, etwa dem Materialismus marxistischer Prägung, die religiösem Denken auf den ersten Blick eher fern stehen. Von Das Leben der Studenten (1914) oder Über Sprache überhaupt und die Sprache des Menschen (1916) bis zu seinem letztem Text Über den Begriff der Geschichte (1940) ist Benjamins Schreiben in seinem Kern religiös gefärbt, von theologischer "Tinte" durchdrungen, und spannt dabei einen Bogen von antik-paganen über jüdisch-messianische bis zu christlich-eschatologischen Vorstellungen. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage einer gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte ein möglichst breites Spektrum der religiösen Ideen Benjamins gemeinsam zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wird neben die Diskussion der Primärtexte die Lektüre einiger Quellen treten, die geeignet sind, das Verständnis von Benjamins Denken in dieser Hinsicht zu vertiefen.
Zur Einführung empfohlen: Sven Kramer: Walter Benjamin zur Einführung, Hamburg 2003 (Junius Verlag).
 
13 950
EK/V -
Religionsgeschichtliche Grundfragen der Religionswissenschaft (für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Hartmut Zinser
Nachdem im Sommersemester große und wichtige Religionen dargestellt waren, sollen auf der Grundlage derselben Grundfragen der Religionswissenschaft verhandelt werden: Das Problem der Definition von Religion, Möglichkeiten und Grenzen der Religionswissenschaft, Formen der Verehrung der Götter, Kulte und Riten, Wort und Text in den Religionen, Konzeptionen der Götter, Menschen, der Natur, Geschichte und Gesellschaft. Wie können Religionen untersucht werden?
Die Vorlesung ist so angelegt, daß aus den einzelnen Bereichen Themen für Abschlussarbeiten im Magister und BA hervorgehen bzw. daraus entwickelt werden können. Gleichzeitig ist sie auch als Einführung geeignet. Für Examenskandidaten werden zusätzliche Sitzungen vereinbart.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
13 951
S -
Priester und andere religiöse Spezialisten (für Magister- und BA-Studierende -- Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (16.10.) Hartmut Zinser
Alle oder doch fast alle Religionen haben Spezialisten für den Kultus und die Lehre ausbildet, manche auch für die Vermittlung zu den Göttern. Stellung, Aufgaben, Funktionen etc. der Priester und Spezialisten unterscheiden sich in den verschiedenen Religionen. Die Unterschiede resultieren aus unterschiedlichen Bedürfnissen, historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und sind auch abhängig von der Konzeption der Götter und Riten. Im Seminar werden Beispiele für die wichtigsten Formen von Priestern und ihre Konzeptionalisierung in den Religion und die daraus entspringenden Konsequenzen zum Gegenstand gemacht.
Es ist vorgesehen, daß aus den einzelnen Referaten und anderen Themen auch Abschlußarbeiten für das Magisterexamen oder den BA entwickelt werden können.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
13 952
S/Ü -
Was ist ein sakraler Text und wie wird ein Text zu einem heiligen Text gemacht? (für Magister- und BA-Studierende: Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 1.10 (Hörsaal) (16.10.) Hartmut Zinser,
Janina Findeisen
In den Religionen werden verschiedene Arten von Texten zu unterschiedlichen Zwecken gebraucht. Einige Religionen haben diese Texte oder einen Teil von Ihnen zu einem besonderen Status als heilige erhoben. Im Seminar werden die Voraussetzungen und Konsequenzen einer Sakralisierung von Texten untersucht. Zugleich werden diese Texte wenigstens in Grundzügen auch selber zum Gegenstand gemacht.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
,
Janina Findeisen: nach Vereinbarung
 
Achtung! ANFANGSDATUM: 24. Okt. 07
13 954
S/Ü -
Religion und Sexualität (für Magister- wie auch BA-Studierende: Analytisches Modul.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I)
Es könnte sein, dass hin und wieder Doppelsitzungen, etwa 16-20 Uhr, nötig werden.
(24.10.) Marcia Moser
In diesem Seminar soll die Wechselbeziehung von Religion und Sexualität in den Blick genommen werden. Neben einer einführenden Verhältnisbestimmung sollen die beiden Oberbegriffe hinsichtlich ihrer komplexen und mehrdimensionalen Bezüge analysiert werden: als Bereiche des Politischen wie des Privaten; als Bereiche individueller Erfahrung wie gesellschaftlicher Ordnung. Auch die Frage nach Geschlechterkonzeptionen bzw. -verhältnissen und Sexualität wird gestreift werden.
Grundlage dafür liefern neben (religions-)wissenschaftlichen Überblicken auch religiöse Quellentexte sowie Filme, welche im Seminar (in Auszügen) geschaut und diskutiert werden sollen.
Filme u.a.: "Kadosh", "Breaking the Waves" (für Vorschläge offen).
Sprechstunden
Marcia Moser: n. Vereinbarung
 
(13 955)
S/Ü -
Christliche Thematiken in der Malerei (geeignet für Magisterstudierende (Grund- und Hauptstudium) wie auch für BA-Studierende: Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - s. A. (24.10.) Maud Elisabeth Sieprath,
Antje Laskowski
Malerei als Ausdrucksform der Kunst diente seit jeher zur Vermittlung von Informationen für die nicht lesekundigen Gesellschaftsschichten. Im Vordergrund der Veranstaltung geht es um die Darstellung christlicher Themen und die damit verbundene vermittelnde Rolle der Wertevorstellung bzw. Lebensgestaltung. Das Seminar bietet auf dieser Grundlage eine Einführung in die Grundelemente des Christentums. Der Wandel von Engels-, Heiligen-, Marien-, Teufels- und Höllenvorstellungen u.a. werden anhand grundlegender Texte und unter Heranziehung der verschiedenen Malereiepochen skizziert.
Die Teilnahme ist an die Übernahme eines Referates gebunden.
Sprechstunden
Maud Elisabeth Sieprath: nach Vereinbarung
,
Antje Laskowski: nach Vereinbarung
 
13 956
S -
Ästhetische und Religiöse Reflexion in niederländischen Bildern des 17. Jahrhunderts (für Magisterstudierende im Grund- und Hauptstudium) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Gemäldegalerie am Kulturforum, Berlin-Tiergarten (18.10.) Lorenz Wilkens
Sprechstunden
Lorenz Wilkens: nach Vereinbarung
 
(13 957)
S/Ü -
Augustinus -- Theologie der Spätantike (für Magister- und BA-Studierende, Historisch-Analytisches Modul) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (22.10.) Rudolf Thiessen
Sprechstunden
Rudolf Thiessen: nach Vereinbarung
 
ACHTUNG! verändertes Anfangsdatum: 5. November!
(13 958)
S -
Neuere theoretische und methodische Ansätze in der Religionswissenschaft (für Magister- und BA-Studierende, Modul Spezialgebiete und Wissenschaftsgeschichte) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (5.11.) Istvan Keul
Anhand historischer Beispiele überwiegend aus dem Bereich der Religionsgeschichte Südasiens widmet sich das Seminar den unterschiedlichen Zugängen zum Gegenstandsbereich der Religionswissenschaft. Die Veranstaltung bietet Einblicke in die (rezentere) Wissenschaftsgeschichte und in spezifische theoretische und methodische Perspektiven, die für eine Reihe von religionswissenschaftlichen Subdisziplinen konstitutiv sind.
Sprechstunden
Istvan Keul: nach Vereinbarung
 
(13 977)
S/Ü/EK -
Theorien des Verstehens (Dieses Seminar ist für BA-Studenten (Analytisches Modul) und Magister-Studenten geöffnet.) (2 SWS) (max. 20 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 210 (SR III) (19.10.) Roberto Sanchino Martinez
In dieser Veranstaltung soll ein Überblick über Entwürfe zur Kategorie des Verstehens innerhalb der geistes- und kulturwissenschaftlichen Methodologie erarbeitet werden. Text-Grundlage werden einschlägige Schriften der hermeneutischen Tradition (seit Friedrich Schleiermacher) und ihrer Gegner bilden.
 
(13 982)
S -
Im Untergrund. Religiöse Unterweltsvorstellungen im Wandel (Für BA- und für Magisterstudierende) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 1, 3.10 (18.10.) Olaf Briese
Religiöse Unterwelten – Bestandteil einiger, keinesfalls aller Religionen – können räumlich vielfältig gegliedert sein und können verschiedene Funktionen erfüllen: Sie beherbergen Götter oder götterähnliche Instanzen; lebende, gestorbene oder unsterbliche Menschen verkehren in ihnen; götterwidrige und andere Wesen halten sich in ihnen auf; sie sind Orte des Glücks bzw. des Leidens. Die Veranstaltung untersucht am Beispiel europäischer Religionen diese Vielfalt und arbeitet – unter dem Gesichtspunkt historischen Wandels – jeweilige Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede heraus.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Bernhard Lang, Himmel und Hölle. Jenseitsglaube von der Antike bis heute, München 2003.
 
13 978
S -
Der Nihilismus (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (15.10.) Roberto Sanchino Martinez
Der Nihilismus stellt keine eigentliche philosophische Strömung dar, anders als der Existentialismus oder der Positivismus. Wir haben es mit einem Phänomen zu tun, das unterschiedliche Bereiche berührt und über keinen fest abgegrenzten Kanon verfügt. In dieser Veranstaltung sollen einige philosophische, theologische und literarische Schriften und Autoren, von der Romantik bis in die Gegenwart, diskutiert werden, die für das Verständnis des Phänomens unumgänglich sind.

Zur Vorbereitung empfohlene Lektüre:
Wolfgang Müller-Lauter, Stichwort Nihilismus, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. VI, hg. von Joachim Ritter u. Karlfried Gründer, Darmstadt 1984, S. 846-854.
 
13 959
S -
Religionswissenschaftliche Aspekte gesellschaftlicher Synthesis (Staat und Recht) (für Magisterstudierende im Grund- und Hauptstudium geeignet) (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) (18.10.) Klaus Müller Uhlenbrock
Bezugnehmend auf das akkumulierte Wissen der Religionsgeschichte und Religionswissenschaft wird die Bedeutung und Funktion der Religion in Gesellschaft und Staat diskutiert. Die politischen, juridischen und religiösen Elemente der Vergesellschaftung sollen in einem interdisziplinären Analyseverfahren identifiziert werden, um dadurch systematisch die gesellschaftskonstituierende Dialektik von religiöser Heilsgeschichte und Säkularisierung zu bestimmen.
Sprechstunden
Klaus Müller Uhlenbrock: nach Vereinbarung

Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) / Fachnahe Zusatzqualifikationen in den Bachelorstudiengängen des FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

ABV-Modul: Interdisziplinarität in den Geschichts- und Kulturwissenschaften

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

ABV-Modul: Schreibpraxis

14 800a
S -
Schreibpraxis - Einführung in das profesionelle Verfassen von Texten (2 SWS) (max. 70 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 26.10.2007, 14.00-16.00 Uhr, Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106.
Weitere Termine: 02.11., 16.11., 30.11., 14.12. - 14.00-18.00, Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106
(26.10.) Matthias Eckoldt,
Peer Wollsiefer
Das Modul bietet eine allgemeine Einführung in die Praxis des Schreibens. Die Studierenden erhalten das nötige Basiswissen für das Verfassen form- und mediengerechter Texte. Die Vermittlung genereller Anforderungen an Verständlichkeit und Stilistik wird kombiniert mit einer Gattungslehre, die sich von wissenschaftlichen Texten über die Rezension, den Essay und die Reportage bis hin zu narrativen Entwürfen spannt. Medien- und formspezifische Gesetze verschiedener Textformen werden analysiert. Dabei wird ein breites Spektrum wissenschaftlichen und massenmedialen Schreibens einbezogen. Die Studierenden entwickeln in diesem Modul sowohl ihre rezeptive als auch ihre angewandte Schreibkompetenz. Die Kombination von Seminar und Übung gibt die Möglichkeit, das erworbene Wissen zeitnah in konkreten Formen anzuwenden. In den Übungen wird in Kleingruppen gearbeitet. In einem mehrstufigen Prozess werden eigene Schreibarbeiten erstellt.
 
14 800b
Ü -
Schreibpraxis - Einführung in das profesionelle Verfassen von Texten (2 SWS) (max. 70 Teiln.); Einführungsveranstaltung: 26.10.2007 - 14.00 - 16.00 Uhr, Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103.
Weitere Termine: 09.11., 23.11., 07.12., 21.12., 11.01. und 18.01. - 14.00-20.00 Uhr, Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103
(26.10.) Matthias Eckoldt,
Peer Wollsiefer
Kommentar s. dazugehöriges Seminar.

ABV-Modul: Grundlagen der griechischen Sprache I

Ort- und Raumänderung
(16 234)
SpÜ -
Griechische Sprache und Kultur I (6 SWS); Mo 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (Übungsraum) (15.10.) Jürgen Wiesner
  Mi 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (Übungsraum) (17.10.) Jürgen Wiesner
  Fr 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/101 (19.10.) Jürgen Wiesner
Sprechstunden
Jürgen Wiesner: nach LV

ABV-Modul: Grundlagen der griechischen Sprache II

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

ABV-Modul: Grundlagen der lateinischen Sprache I

(16 235)
SpÜ -
Lateinische Sprache und Kultur I (1. Kurs) (6 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (16.10.) Dietmar Najock
  Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (18.10.) Dietmar Najock
  Fr 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (19.10.) Dietmar Najock
Der Kurs wendet sich an Anfänger und soll in 2 Semestern zum Latinum führen. Dazu ist intensive Mitarbeit und auch bei bester Begabung einiger Zeitaufwand nötig. Das wichtigste Arbeitsmittel ist anfangs das Lehrbuch „Latinum B“ von Schlüter/Steinicke aus dem Verlag Vandenhoeck &Ruprecht. Dieses Buch sollte schon in der ersten Stunde mitgebracht werden.
Sprechstunden
Dietmar Najock: nach LV
 
Montag und Mittwoch: Ort- und Raumänderung
(16 236)
SpÜ -
Lateinische Sprache und Kultur I (2. Kurs) (6 SWS); Mo 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (15.10.) Susanne Plewa
  Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 33/111 (17.10.) Susanne Plewa
  Fr 12.00-14.00 - Ehrenbergstr. 35, Hs A (Hörsaal) (19.10.) Susanne Plewa
Sprechstunden
Susanne Plewa: nach LV

ABV-Modul: Grundlagen der lateinischen Sprache II

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

ABV-Modul: Bildwissenschaft und Neue Medien (Kunsthistorisches Institut)

13 550
K/Ü*) -
Bibliographieren und Bildrecherche im Internet (Teilnehmerbegrenzung: max. 5 B.A.-Studierende und max. 5 Magister-Studierende) (2 SWS) (max. 10 Teiln.); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 340 (Medienraum) (16.10.) Maximilian Benker
Das Angebot an fachspezifischen Informationen für Kunsthistoriker im Internet ist heute bereits sehr groß aber bezüglich der Qualität auch äußerst heterogen. Die für das Studium relevanten Angebote und Möglichkeiten im Netz ausfindig zu machen und auf ihre sinnvolle Verwendbarkeit hin zu analysieren, wird das Ziel dieser Lehrveranstaltung sein. Den Schwerpunkt werden die bibliografische Recherche und die Bildrecherche im Internet bilden. Ebenso werden die teilweise umfangreichen internetbasierten e-Learning-Angebote der Kunstgeschichte, die zahlreichen Web-Präsentationen von Museen, kunsthistorischen Institutionen und wiss. Forschungsprojekten untersucht. Der Scheinerwerb erfolgt durch die Übernahme eines Referates und durch im Verlauf des Semesters zu absolvierende Rechercheübungen.
Für das ABV-Modul „Bildwissenschaft und Neue Medien“ muss im Sommersemester 2008 die Übung „Inventarisierungsprogramme und computergestützte Datenerfassung“ besucht werden.

ABV Modul: Museumsarbeit und Ausstellungspraxis (Inst. f. Klass. Archäologie)

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

ABV Modul: Museumsexkursion (Ägyptologisches Seminar)

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

ABV Modul: Analyse archäologischer Quellen 1

(13 892a)
EK -
Einführung in das ABV-Modul: Präsentation (2 SWS) (5 LP) (max. 20 Teiln.); 5 Punkte nur zusammen mit dem Übungsteil, Do 10-12!! Do 14.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (18.10.) Wolfram Schier
Das Modul dient dem Erlernen und Verbessern der Fähigkeit zur sicheren und überzeugenden Präsentation archäologischer Referate. Nach einer gemeinsamen Einführung wird in getrennten Übungsblöcken 1) Gliederung und Aufbau, Vortragsstil, Auftreten und Körpersprache, Zielgruppenorientierung und Einsatz didaktischer Hilfsmittel (Gebhard) sowie 2) Konzeption und Gestaltung von Präsentationen mit Microsoft PowerPoint (Schier) geübt. Im Teilmodul 1 (Gebhard) werden die TeilnehmerInnen verschiedene Übungs-Präsentationen erarbeiten und vortragen (mit Videodokumentation und Gruppenevaluierung). Im Teilmodul 2 (Schier) werden mehrere Sitzungen im PC-Pool der ZEDAT (Rost- und Silberlaube) stattfinden. Das Modulangebot richtet sich vorrangig an Studierende im BA-Studiengang (ab 2. Studienjahr), doch steht es grundsätzlich auch Magisterstudierenden offen.
 
(13 892b)
Ü -
Übung im ABV-Modul: Präsentation (2 SWS) (max. 20 Teiln.); 5 Punkte zusammen mit Einführungsteil Do 14-16! Do 10.00-12.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (25.10.) Kirsten Gebhard
s. Kommentar zur Einführung ABV-Modul Analyse und Präsentation bei Schier

ABV-Modul: Analyse archäologischer Quellen 2

(13 892a)
EK -
Einführung in das ABV-Modul: Präsentation (2 SWS) (5 LP) (max. 20 Teiln.); 5 Punkte nur zusammen mit dem Übungsteil, Do 10-12!! Do 14.00-16.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (18.10.) Wolfram Schier
Das Modul dient dem Erlernen und Verbessern der Fähigkeit zur sicheren und überzeugenden Präsentation archäologischer Referate. Nach einer gemeinsamen Einführung wird in getrennten Übungsblöcken 1) Gliederung und Aufbau, Vortragsstil, Auftreten und Körpersprache, Zielgruppenorientierung und Einsatz didaktischer Hilfsmittel (Gebhard) sowie 2) Konzeption und Gestaltung von Präsentationen mit Microsoft PowerPoint (Schier) geübt. Im Teilmodul 1 (Gebhard) werden die TeilnehmerInnen verschiedene Übungs-Präsentationen erarbeiten und vortragen (mit Videodokumentation und Gruppenevaluierung). Im Teilmodul 2 (Schier) werden mehrere Sitzungen im PC-Pool der ZEDAT (Rost- und Silberlaube) stattfinden. Das Modulangebot richtet sich vorrangig an Studierende im BA-Studiengang (ab 2. Studienjahr), doch steht es grundsätzlich auch Magisterstudierenden offen.
 
13 892c
Ü -
Übung im ABV-Modul: Analyse 2 (2 SWS); s. A. - s. A. (s. A.) Wolfram Schier

ABV Modul: Präsentation 1

(13 894a)
EK -
Ausstellungsvorbereitung (1 SWS); Do 16.00-17.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (1.11.) Hans-Jörg Nüsse
Themenschwerpunkte des ABV-Moduls sind der Bau eines „herkömmlichen“ Diorama-Modells und die Erstellung eines virtuellen 3D-Modells am PC (AutoCAD o.a.). Hintergrund der Veranstaltung ist die Vorbereitung einer Ausstellung zu den Ausgrabungen in Hitzacker-Marwedel. Die Veranstaltung richtet sich daher vorrangig an Teilnehmer der Ausgrabung in Hitzacker, steht aber auch allen anderen Interessierten offen.
In der Einführung sollen die Ziele besprochen und die Aufgaben auf Arbeitsgruppen verteilt werden. Innerhalb der Arbeitsgruppen sollen von Woche zu Woche Aufgabenstellungen bewältigt werden, die Übung dient schließlich der Zusammenführung der Ergebnisse.
 
(13 894b)
Ü -
Übung zum Einführungskurs 'Ausstellungsvorbereitung' (2 SWS); Do 17.00-19.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (1.11.) Hans-Jörg Nüsse
S. Einführungskurs 13 894a.

ABV Modul: Präsentation 2

(13 894a)
EK -
Ausstellungsvorbereitung (1 SWS); Do 16.00-17.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (1.11.) Hans-Jörg Nüsse
Themenschwerpunkte des ABV-Moduls sind der Bau eines „herkömmlichen“ Diorama-Modells und die Erstellung eines virtuellen 3D-Modells am PC (AutoCAD o.a.). Hintergrund der Veranstaltung ist die Vorbereitung einer Ausstellung zu den Ausgrabungen in Hitzacker-Marwedel. Die Veranstaltung richtet sich daher vorrangig an Teilnehmer der Ausgrabung in Hitzacker, steht aber auch allen anderen Interessierten offen.
In der Einführung sollen die Ziele besprochen und die Aufgaben auf Arbeitsgruppen verteilt werden. Innerhalb der Arbeitsgruppen sollen von Woche zu Woche Aufgabenstellungen bewältigt werden, die Übung dient schließlich der Zusammenführung der Ergebnisse.
 
(13 894b)
Ü -
Übung zum Einführungskurs 'Ausstellungsvorbereitung' (2 SWS); Do 17.00-19.00 - Flachbau Altensteinstr. 15, 1 (Seminarraum) (1.11.) Hans-Jörg Nüsse
S. Einführungskurs 13 894a.

ABV Modul: Dokumentation in der Ausgrabung (Vorderasiatische Archäologie)

Veranstaltung entfällt!
13 808a
EK -
Einführungskurs zum berufsvorbereitenden Praktikum: Die Ausgrabung Tell Schech Hamad, Syrien (1 SWS) (10 LP) (max. 5 Teiln.); Das Modul 13808a EK, 13808b P und 13808c C ist mit 10 Leistungspunkten zu bewerten. Do 12.00-13.00 - Gelfertstr. 45, 5/7 (Praktikumsraum) (18.10.) Anja Fügert,
Florian Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne,
Jens Rohde
In dem Einführungskurs wird den Teilnehmern die Ausgrabungstechnik und das EDV-gestützte Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad (Syrien) vorgestellt. Weiterhin erfolgt eine Einweisung in die Datentabellen der Feld-, Kleinfund- und Keramikdokumentation. Relevante Literatur zu Ausgrabungs- und Dokumentationssystemen sowie zur Materialkunde und –bearbeitung wird vorgestellt. Wegen der begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen besteht eine Beschränkung der Teilnehmer auf fünf Personen. Anmeldungen werden schriftlich erbeten.
Literatur: H. Kühne (Hrsg.): Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad / Dur-Katlimmu (BATSH) Band 1 - 7, 1991-2006; H. Kühne, Die Ausgrabung Tell Schech Hamad: Eine Einführung in die methodischen Grundlagen. In: H.Kühne (Hrsg.), Magdalu / Magdala. Tell Schech Hamad von der postassyrischen Zeit bis zur römischen Kaiserzeit. BATSH 2 (2005) 1-23.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 09.-12.00 Uhr
 
13 808a
P -
Berufsvorbreitendes Praktikum: Das Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad, Syrien (240 h) (max. 5 Teiln.); Das Modul 13808a P und 13808b C ist mit 10 Leistungspunkten zu bewerten. Do 12.00-15.00 - Gelfertstr. 45, 5/7 (Praktikumsraum)
2 Blockveranstaltungen n.V.
(18.10.) Anja Fügert,
Florian Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne,
Jens Rohde
Das Praktikum setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen Der erste Teil (30h) wird während des Wintersemesters in der Vorlesungszeit absolviert, der zweite Teil umfasst einen ersten Praktikumsblock (90 h) in der vorlesungsfreien Zeit zwischen WS und SS, der dritte Teil (30 h) wird während des Sommersemesters in der Vorlesungszeit durchgeführt und der vierte Teil ist ein zweiter Praktikumsblock (90h) im Anschluss an das SS in der vorlesungsfreien Zeit. Die Teilnehmer sollen am Arbeitsplatz der Wissenschaftler Routine im Umgang mit den Grabungsdaten und den verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Bearbeitung erhalten. Die Mitarbeit erfolgt in den drei Bereichen der Feld-, Kleinfund- und Keramikdokumentation. Die Daten werden zur wissenschaftlichen Bearbeitung aufbereitet (Vervollständigung der Felddokumentation und Karteien, Eingabe in die Datenbank, Zeichnen, Beschreiben), die Praktikanten werden an den einzelnen Schritten der wissenschaftlichen Bearbeitung (Kategorisierung, Typologisierung, Literaturrecherchen etc.) beteiligt und werden bei den Vorbereitungen einer Ausgrabungskampagne eingesetzt. Wegen der begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen besteht eine Beschränkung der Teilnehmer auf fünf Personen. Anmeldungen werden schriftlich erbeten.
Literatur: H. Kühne (Hrsg.): Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad / Dur-Katlimmu (BATSH) Band 1 - 7, 1991-2006; H. Kühne, Die Ausgrabung Tell Schech Hamad: Eine Einführung in die methodischen Grundlagen. In: H.Kühne (Hrsg.), Magdalu / Magdala. Tell Schech Hamad von der postassyrischen Zeit bis zur römischen Kaiserzeit. BATSH 2 (2005) 1-23.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 09.-12.00 Uhr
 
13 808b
C -
Colloquium zum berufsvorbereitenden Praktikum: Die Ausgrabung Tell Schech Hamad, Syrien (Das Modul 13808a P und 13808b C ist mit 10 Leistungspunkten zu bewerten.) (1 SWS) (max. 5 Teiln.); Do 15.00-16.00 - Gelfertstr. 45, 5/7 (Praktikumsraum) (18.10.) Anja Fügert,
Florian Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne,
Jens Rohde
Am Arbeitsplatz der Wissenschaftler werden die verschiedenen Stadien der Aufbereitung und der wissenschaftlichen Bearbeitung fortlaufend diskutiert. Begleitend wird ein Praktikumsbericht angefertigt.
Sprechstunden
,
Hartmut Kühne: Dienstag: 09.-12.00 Uhr

Persisch ABV - Grundmodul II

14 422
Ü -
Persisch II (ABV) (4 SWS); (Persisch Teil I u. II = 10 LP) Mo, Mi 16.00-18.00 - Takustr. 3, SR 33.01 (15.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow

Modul: Türkisch I - II

(14 460)
SK -
Türkisch I für Turkologiestudierende (Nur für BA-Studierende, Geschichte und Kultur des Vorderen Orients) (6 SWS) (9 LP) (max. 25 Teiln.); Mo, Mi, Do 8.00-10.00 - Altensteinstr. 40, 010 (SR I) (18.10.) Pervin Tongay
Dieser Sprachkurs richtet sich an Anfänger ohne Vorkenntnisse, die den Schwerpunktbereich Turkologie gewählt haben. Qualifikationsziel ist die Beherrschung der vier Grundfertigkeiten auf dem Niveau A 1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.
Teilnahmevorraussetzung: Anmeldung.
Regelmäßige Anwesenheit, Mitarbeit und Anfertigung von Hausaufgaben, Tests während des Semesters sowie eine Klausur zum Semesterabschluss sind für alle Teilnehmer verbindlich.

Modul: Textdatenbanken im Netz

(14 542)
HS/Ü -
TUSTEP III - Datenbanken und Editionen (Voraussetzungen: Kenntnisse im TUSTEP-Editor dringend empfohlen.) (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Fabeckstr. 37, K01 (Seminarraum)
Der Kurs kann im Rahmen folgender Module belegt werden: ABV: "Datenbanken im Netz" zusammen mit TUSTEP I; Ergänzungsmodul "7. Neue Medien" des Masterstudiengangs Editionswissenschaft. Ferner gehört er zu den obligatorische EDV-Übungen des Studiengebietes Editionswissenschaft.
(19.10.) Gottfried Reeg
Elektronische Editionen gewinnen eine immer größere Bedeutung.
Editionen im Netz stellen eine Textdatenbank dar. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Makroprogrammierung in TUSTEP, um Textdaten für eine dynamische Edition aufzubereiten.
Anmeldung bei Dr. Gottfried Reeg, Tel.: 838 55088 bzw. Email: reeg@zedat.fu-berlin.de

Modul: Satzerstellung von wissenschaftlichen Texten (TUSTEP)

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Modul: Die Bibel und ihre Welt

(14 640)
PS -
Sozialgeschichte des Alten Israels (2 SWS) (5 LP); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (25.10.) Andreas Hölscher
Die Entstehung der sozialen und ökonomischen Welt prägt auch die Gesellschaft, Politik und Religion im Alten Israel. Bauern, Städter und Nomaden lassen sich durch unterschiedliche Lebensweisen kennzeichnen. Wie lebten die Menschen im Alten Israel und wie lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens der einzelnen Gruppen darstellen? Es soll über die Sozialgeschichte der biblischen Region(en) informiert werden. Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von den ersten Stammeskulturen bis zur Zeit des Hellenismus werden vorgestellt.
Literatur: Knauf, E.A.: Die Umwelt des Alten Testaments (NSK AT 29), Stuttgart 1994; Staubli, Th.: Begleiter durch das Erste Testament, Düsseldorf 1990.
Sprechstunden
Andreas Hölscher: nach Vereinbarung
 
(14 611)
V -
Das Lukasevangelium (2 SWS) (5 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (22.10.) Rainer Kampling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das dritte kanonische Evangelium und behandelt die Verfasserfrage, Leserkreis und Datierung, Aufbau und Inhalt, Quellen, literarische Kunst und Theologie.
Literatur Kremer, Jakob: Lukasevangelium (Die Neue Echter-Bibel. Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung, Bd. 3), Würzburg 1988.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 14:00 - 15:00 u.n.V.

ABV-Modul: Einführung in die Bibel und ihre Vermittlung

Studierende, die am 24.10. um 9:30 Uhr am Ökumenischen Hochschulgottesdienst und anschließend um 11:00 Uhr an der Immatrikulationsfeier teilnehmen, sind für die erste Sitzung entschuldigt.
(14 700)
V -
Einführung in die Bibel (Als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet, Basismodul 6 Bibelwiss. (V), Wahlmodul 8/9 Theologie: Bibelwiss. (V/Ü/PS)) (2 SWS); Diese Veranstaltung steht Gasthörern offen. Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 25/11 (24.10.) Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Diese Lehrveranstaltung ist das voraussichtlich letzte Angebot des Moduls 6 V im Institut. Es wird zum großen Teil auf die gemeinsame Lehrveranstaltung (14701) von D.Gerts, R.Wüstenberg und D.Dieckmann abgestimmt.
Es soll eine Einführung in die Bibel durch einen Bibelwissenschaftler und einen Systematiker geboten werden, wobei auch die Art und Weise des Herangehens an die Schrift und ihre jeweiligen Stellenwerte in den theologischen Teildiziplinen der Exegese und Dogmatik diskutiert werden. Behandelt werden u.a.: Entstehungsgeschichte und Kanon der Hebräischen Bibel, die Bibel und ihre Übersetzungen, die Tora, die Schriften und die Propheten, das Neue Testament: Evangelien, Paulus - der erste christliche Dogmatiker?, Themen biblischer Theologie.
Sprechstunden
Ralf Wüstenberg: Di 15.00 - 16.00 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi 13.15 - 14.00 Uhr
 
(14 701)
PS/S -
Zur Wirkungsgeschichte biblischer Texte in Bildungszusammenhängen (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Basismodul 6 (PS); Vertiefungsmodul 7 AT und NT (PS); Wahlmodul Theologie Bibelwiss. 8/9 (V/Ü/PS und PS); Wahlmodul Praktische Theologie (V/Ü/PS und PS); ABV) (2 SWS); Diese Lehrveranstaltung kann zusammen mit der V von Wüstenberg und Dieckmann in ABV und als affines Modul gewählt werden. Gasthörer werden nur bei persönlicher Anmeldung in der ersten Stunde zugelassen. Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 31/124 (17.10.) Dietmar Gerts,
Ralf Wüstenberg,
Detlef Dieckmann-von Bünau
Biblische Texte begegnen uns in Bildungszusammenhängen stets „gefiltert“ – je nachdem, in welcher Perspektive sie vermittelt und rezipiert werden. Das Seminar geht aktuellen Strategien in der kirchlichen und schulischen Bildungsarbeit nach, berücksichtigt aber auch ein Beispiel des konkurrierenden religiösen Bildungsmarktes. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen ein Verständnis von biblischer Didaktik und können gängige Ansätze skizzieren.
Literatur: Ingo Baldermann, Einführung in die biblische Didaktik, Darmstadt 2005, 2. Aufl.; Anton A. Bucher [u.a.] (Hg.), "Vielleicht hat Gott uns Kindern den Verstand gegeben". Ergebnisse und Perspektiven der Kindertheologie, Stuttgart 2006; Colin Duriez, Streifzüge durch Narnia. Die faszinierende Welt von C. S. Lewis von A bis Z, Asslar 2005; Bärbel Husmann; Thomas Klie, Gestalteter Glaube. Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde, Göttingen 2005; Clive S. Lewis, Der König von Narnia, Moers 2005; Michael Meyer-Blanck, Vom Symbol zum Zeichen. Symboldidaktik und Semiotik, Rheinbach 2002, 2. Aufl.
Sprechstunden
Dietmar Gerts: nach Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
,
Detlef Dieckmann-von Bünau: Mi. 13.15 -14.00 Uhr

ABV-Modul: Ethik im Zeichen der Pluralität

(14 780)
V -
Was ist gutes Handeln? Ethische Traditionen vor den Herausforderungen der Gegenwart (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (18.10.) Michael Bongardt
Zahllose Zeugnisse aus allen Epochen und Kulturen belegen, dass Menschen sich stets mit der Frage konfrontiert sehen, wie sie leben sollen; was gut und böse, richtig und falsch ist; wie das persönliche und das gemeinsame Leben gelingen sollen. Solche Überlegungen sind allerdings nur sinnvoll, wenn und solange man die Menschen grundsätzlich für entscheidungs- und handlungsfähig hält.
Genau diese Voraussetzung wird heute aber von mindestens zwei Seiten bestritten: Von der Hirnforschung, die oft behauptet, alles Denken und Handeln sei durch physiologische Vorgänge determiniert; von soziologischer und philosophischer Seite wird auf die hohe Komplexität nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Natur hingewiesen. Sie, so ist zu lesen, mache den Begriff einer individuellen Entscheidung und Verantwortung sinnlos.
Die Vorlesung wird zunächst diese Einwände ausführlich vorstellen. Anschließend wird untersucht, ob und wie ethische Konzepte aus Theologie und Philosophie angesichts solcher Infragestellungen noch relevant sein können.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
(14 710)
V -
Ringvorlesung "Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit" (als Basis- und Vertiefungsmodul geeignet. Vertiefungsmodul 3/4/5 Syst. Theologie: Dogmatik u. Ethik (V); Wahlmodul 8/9 Syst. Theologie (V/Ü/PS), ABV.) (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (30.10.) Michael Bongardt,
Ralf Wüstenberg
u. a. Dozenten
Gerechtigkeit, Strafe und Versöhnung sind Begriffe, die in der großen Politik ebenso wie persönlichen Leben eine Rolle spielen. Nach dem Ende von Diktaturen stellt sich immer die Frage: Wie soll mit der Schuld der Täter umgegangen werden? Wie kann Opfern Gerechtigkeit widerfahren? Unter welchen Bedingungen kann es Versöhnung geben? In Deutschland stellten sich diese Fragen gleich zweimal; in Spanien und Südafrika sind sie ebenso aktuell gewesen. Aus verschiedenen fachlichen Perspektiven soll dieser ebenso wichtige wie schwierige Bereich menschlichen und gesellschaftlichen Lebens beleuchtet werden, der im Hinblick auf Begnadigungsdebatte 2007 und spätestens im Gedenkjahr 2009 in Deutschland wieder heftig diskutiert werden wird.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi. 11-12, Fr 9-10 Uhr und n. Vereinbarung
,
Ralf Wüstenberg: Di. 15-16 Uhr
 
(13 950)
EK/V -
Religionsgeschichtliche Grundfragen der Religionswissenschaft (für BA- und Magisterstudierende) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (Hörsaal) (18.10.) Hartmut Zinser
Nachdem im Sommersemester große und wichtige Religionen dargestellt waren, sollen auf der Grundlage derselben Grundfragen der Religionswissenschaft verhandelt werden: Das Problem der Definition von Religion, Möglichkeiten und Grenzen der Religionswissenschaft, Formen der Verehrung der Götter, Kulte und Riten, Wort und Text in den Religionen, Konzeptionen der Götter, Menschen, der Natur, Geschichte und Gesellschaft. Wie können Religionen untersucht werden?
Die Vorlesung ist so angelegt, daß aus den einzelnen Bereichen Themen für Abschlussarbeiten im Magister und BA hervorgehen bzw. daraus entwickelt werden können. Gleichzeitig ist sie auch als Einführung geeignet. Für Examenskandidaten werden zusätzliche Sitzungen vereinbart.
Sprechstunden
Hartmut Zinser: Mi. 13.00-14.00 Uhr
 
14 781
S -
Religion als Weg zum guten Leben? Christliche Ethik im Gespräch mit der "Philosophie der Lebenskunst" (Diese Lehrveranstaltung ist für Gasthörer "Theologie im Dialog" geöffnet.) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (18.10.) Michael Bongardt
Der französische Philosoph Pierre Hadot hat das antike Denken einmal unter dem Titel „Philosophie als Lebensform“ zusammengefasst. Neuerdings hat diese Tradition durch Michel Foucault und – im deutschen Sprachraum – Wilhelm Schmid neue Aufmerksamkeit gefunden. Auch in der christlichen Tradition begegnen zahlreiche Anweisungen zum „guten Leben“.
Gleichwohl ist das Konzept der „Lebenskunst“ heftig umstritten. Den einen erscheint es als eine Ausgeburt der „Wellness-Kultur“; den anderen dagegen als ein, vielleicht gar der einzige Ausweg aus den lebensbedrohlichen Problemen und Konflikten der modernen Welt. Das Seminar will verschiedene Ansätze zur „Lebenskunst“ ins Gespräch bringen mit den Kernaussagen christlicher Anthropologie und Ethik.
Literatur: Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform, Frankfurt 2003; Schmid, Wilhelm: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung, Frankfurt 1998; Kersting, Wolfgang, Langbehn, Claus (Hg.): Kritik der Lebenskunst, Frankfurt 2007.
Sprechstunden
Michael Bongardt: Mi 11:00 - 12:00, Fr 9-10 u.n.V.
 
14 785
S -
Islamische Ethik in pluralen Gesellschaften (7 der 30 Teilnehmerplätze sind für Gasthörer des Programms Theologie im Dialog vorgesehen.) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 (17.10.) Nizar Romdhane
Das Proseminar untersucht im ersten Teil die Grundlagen islamischer Ethik. Es werden die Quellen der islamischen Ethik vorgestellt (Stichwörter: Koran, Sunna, Exegese, Jurisprudenz, Rechtsschulen) sowie zentrale Begriffe und Aussagen des Korans und der Sunna zum ethischen Handeln diskutiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen die Auswirkungen islamischer Moralvorschriften und Handlungsprinzipien auf die Lebensentwürfe und -gestaltung muslimischer Bürger in der pluralen Gesellschaft analysiert werden.
Literatur: Fakhry, Majid: Ethical Theories in Islam, Leiden 1991, S. 11-30; Reinhart, A. Kevin: Ethics and the Qur'ān, in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qur'ān, Leiden 2002, Bd. 2 E-I, S. 55-79; Hagemann, Ludwig: Ethik/Moral, in Adel Theodor Khoury u.a.: Islam-Lexikon, 3 Bde, Freiburg 1991, Bd. 1, S.215-233.
Ausgewählte Texte zu den einzelnen Sitzungen werden im Handapparat als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Nizar Romdhane: Mi 15:00 - 16:00 u.n.V.

Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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