(31 901)
- Modul A, KK1 - |
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas, Teil 1
(2 SWS) (3 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 105 (Seminarraum) |
(19.10.) |
Ines Koeltzsch |
Der Begriff ‚Ostmitteleuropa’ ist ebenso wenig selbstverständlich wie die geographische Eingrenzung dieser historischen Großregion. Welche historischen Strukturen und Entwicklungsverläufe lassen es dennoch sinnvoll erscheinen, von einem Ostmitteleuropa zu sprechen? Und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede kennzeichnen die ostmitteleuropäischen Länder (v. a. Polen, Böhmen und Ungarn) im Rahmen der europäischen Geschichte? Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale dieser Gesellschaften – insbesondere ethnische und religiöse Vielfalt – ebenso berücksichtigt wie deren spezifische Antworten auf die Moderne. Darüber hinaus werden auch bestimmte Raumentwürfe und -vorstellungen von Ostmitteleuropa in den Blick genommen. Der Kurs ist als Einführung gedacht und stellt daher ausgewählte Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vor. Regelmäßige Lektüre, aktive Mitarbeit und das Bestehen der Abschlussprüfung (Klausur bzw. Essay) sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Die Vor- und Nachbereitung des Kurses wird durch das e-Learning-Programm Blackboard unterstützt, das über die Homepage der FU zugänglich ist. Um eine rechtzeitige Anmeldung für die Teilnahme an diesem Programm zu Semesterbeginn wird gebeten.
Einführende Literatur und Materialien: Handreichung des Lehrstuhls für Geschichte Ostmitteleuropas am Osteuropa-Institut der FU Berlin (Homepage des Lehrstuhls); Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999; Piotr S. Wandycz: The Price of Freedom. A History of East Central Europe from the Middle Ages to the Present, London/New York 1992. |
|
(31 601)
- Modul A, KK2 - |
Einführung in die Geschichte Südosteuropas, Teil 2
(2 SWS) (3 LP); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(17.10.) |
Ulf Karl Brunnbauer |
Dieser Kernkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Forschungsansätze zur Geschichte dieser Region einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber auch die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ definiert werden kann. Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um einzelne Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel, der im 20. Jahrhundert stattfand und noch immer andauert. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen und die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Der zeitlich Fokus liegt auf der Periode der osmanischen Herrschaft sowie der Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert, wobei insbesondere Fragen der Nationsbildung sowie der sozioökonomischen Transformation erörtert werden sollen. Abgeschlossen wird der Kernkurs mit einer Klausur. Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht. |
|
(31 607)
- Modul A, Seminar - |
Kulturelle Kodierungen der Bevölkerung im Westbalkan: Zwischen „Volkskunde“, Nationalismus, Biologismus und Rassismus
(2 SWS) (8 LP); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) |
(18.10.) |
Holm Sundhaussen |
Seit Etablierung der „Volkskunde“ Anfang des 20. Jhs. setzte unter den Gelehrten eine intensive Debatte über „Nationalcharaktere“, „Völkerpsychologie“ und Bevölkerungstypen ein, die in der Zwischenkriegszeit ihren Höhepunkt erlebte und mitunter von biologistisch/rassistischen Theorien unterfüttert wurde. Auch im Balkanraum beschäftigten sich Anthropogeographen, Ethnologen, Historiker, Psychologen, Soziologen und Philosophen mit der Konstruktion von „Nationalcharakteren“. Einen herausragenden Platz nehmen die völkerpsychologischen Studien des serbischen Anthropogeographen Jovan Cvijić, die „Charakterologie“ des Philosophen und Ethnopsychologen Vladimir Dvornikovic, die soziale Typologie des kroatischen Soziologen und Ethnopsychologen Dinko Tomašić sowie die in verschiedenen Zeitschriften Bulgariens und Griechenlands ausgetragenen Debatten ein. Viele dieser Theorien erlebten während der postjugoslawischen Kriege in den 90er Jahren eine unerwartete Renaissance. Mittels der Diskursanalyse sollen die einschlägigen Texte und ihre Bedeutung für die nationalen Inklusions- und Exklusionsmuster sowie die Stereotypenbildung untersucht werden. Erwünscht sind Kenntnisse einer Balkansprache |
|
(31 903)
- Modul A, Seminar - |
„Soll und Haben“. Ein Roman und seine historischen Implikationen
(2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) |
(20.10.) |
Gertrud Pickhan |
Gustav Freytags in volkspädagogischer Absicht geschriebener Roman „Soll und Haben“, der sich nach seinem Erscheinen 1855 rasch zum Bestseller entwickelte und sich auch im 20. Jh. nicht zuletzt dank seiner Verfilmung 1924 größter Beliebtheit erfreute, liefert ein anschauliches Beispiel deutsch-nationaler Selbstvergewisserungsstategien, für die antisemitische und antipolnische Ressentiments konstitutiv waren. Welcher Bilder und Semantiken sich Freytag bediente und wie sie in den historischen Kontext einzuordnen sind, soll in diesem Seminar untersucht werden. Gleichzeitig ist auch die Rezeptionsgeschichte des Romans bis hin zu den Plänen einer Neu-Verfilmung durch Rainer W. Fassbinder in den Blick zu nehmen. In methodischer Hinsicht ist dabei auch nach Chancen und Grenzen der Einbeziehung literarischer Werke in geschichtswissenschaftliche Studien zu fragen. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und Lektüre, aktive Mitarbeit, Referat und Hausarbeit. Einführende Literatur: Gustav Freytag, Soll und Haben (versch. Ausgaben); Martin Broszat, 200 Jahre deutsche Polen-Politik. 3. Aufl. Frankfurt a.M. 1983; Klaus Zernack, Preußen, Polen und Russland. Aufsätze zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen. 2. Auf. Berlin 2000; Philipp Ther, Deutsche Geschichte als imperiale Geschichte. Polen, slawophone Minderheiten und das Kaiserreich als kontinentales Empire, in: Sebastian Conrad und Jürgen Osterhammel, Das Kaiserreich transnational. Deutschland in der Welt 1871–1914. Göttingen 2004, S. 129-148. Thomas Serrier: Provinz Posen, Ostmark, Wielkopolska. Eine Grenzregion zwischen Deutschen und Polen 1848-1914. Marburg 2005 |
|
(31 612)
- Modul B, Seminar - |
Geschlechterbeziehungen im sozialen Wandel des Balkanraums (Mitte des 19. Jh. bis zur Gegenwart)
(2 SWS) (8 LP); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) |
(16.10.) |
Holm Sundhaussen |
Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels in den postosmanischen Staaten – von den traditionell-agrarischen und segmentären Gemeinschaften zur modernen Gesellschaft – haben sich auch die Geschlechterrollen grundlegend verändert. Dies spiegelt sich deutlich im Wandel der Familienformen wieder. An die Stelle des balkanischen Patriarchats in Gestalt der Hauskommunionen traten das städtisch-bürgerliche, dann das sozialistische und schließlich das postsozialistische Familienmodell. Diese Wandlungsprozesse verliefen zeitlich versetzt in Abhängigkeit zu den ökonomischen, infrastrukturellen und kulturellen (religiösen) Rahmenbedingungen; sie hatten sowohl ökonomische und rechtliche wie kulturideologische Implikationen. Die jeweiligen Bilder von Frauen und Männern prägten die innerfamiliären Beziehungen ebenso wie die Arbeitswelt, die Öffentlichkeit und die kulturellen Kodierungen. Untersucht werden sollen die unterschiedlichen Verlaufsformen in den Gebirgsregionen und Ebenen, Städten und Dörfern sowie in christlichen und muslimischen Gemeinschaften. |
|
(31 606)
- Modul B, Seminar - |
Sowjetische Sozial- und Kulturgeschichte
(2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(19.10.) |
Ulf Karl Brunnbauer,
Matthias Schwartz |
Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und mit der Öffnung der sowjetischen Archive hat sich die Forschung in den letzen Jahren wieder vermehrt Fragen der Sozial- und Kulturgeschichte der UdSSR gewidmet. Das Interesse richtet sich hierbei zunehmend darauf, wie die sowjetische Gesellschaft funktioniert hat und welche kulturellen Praktiken das Leben und den Alltag der Menschen geprägt haben. Zur Diskussion steht insbesondere, ob es sich bei der Sowjetunion um ein spezifisches staatliches Gebilde handelte, in dem sich neuartige soziale und kulturelle Strukturen und Formen herausgebildet haben. Erklärungsmodelle reichen von der Fokussierung auf ein gesellschaftspolitisches „Gesamtkunstwerk“ (Boris Groys) bis zu Forschungsansätzen, die eher die Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit (populär)kulturellen Erscheinungen in den hoch- und postindustriellen westlichen Gesellschaften betonen. Diese Thesen wollen wir in dem Seminar exemplarisch anhand signifikanter kultureller Phänomene (Avantgarde, Sozialistischer Realismus, Tauwetter, Samizdat, Estrade, Jugendkultur u.a.) erörtern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Interdependenzen zwischen Vergesellschaftungsprozessen und der künstlerischen Produktion in der Sowjetunion. Das Seminar beruht – neben den Inputs der Dozenten – auf der Diskussion gemeinsam gelesener Texte sowie kurzen Präsentationen der Teilnehmer/innen. Die Analyse von Bildern und Filmen wird einen integralen Bestandteil des Seminars ausmachen.
Semesterplan und Literaturliste werden rechtzeitig vor Semesterbeginn ins Internet gestellt.
Zur Einführung: Hildermeier, Manfred: Geschichte der Sowjetunion 1917–1991. Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates, München 1998. Kelly, Katriona; Shepherd, David (Hg.): Russian Cultural Studies. An Introduction, Oxford 1998. Plaggenborg, Stefan: Experiment Moderne. Der sowjetische Weg, Frankfurt a.M. 2006 |
|
(31 605)
- Modul B, Seminar - |
Volkskultur in Südosteuropa
(2 SWS) (8 LP); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) |
(17.10.) |
Jordanka Telbizova-Sack |
Das Seminar soll einen Einblick in die heutige und frühere Volks- und Alltagskultur der südosteuropäischen Länder vermitteln. Volkskultur wird dabei nicht nur in bezug auf die einstigen patriarchalen bäuerlichen Gesellschaften, sondern auch in ihrer Fähigkeit zu adaptierender und umformender Übernahme von Neuerungen behandelt. Im Zentrum des Interesses werden von allem die spezifischen Formen der Auseinandersetzung mit der Moderne, die von der oberflächlichen Akzeptanz über Traditionalismus bis hin zu flexibler Übernahme von Neuerungen reichen, stehen. Bedingungen für die Scheinvergabe sind regelmäßige und aktive Teilnahme, ein Referat und eine Hausarbeit.
Literatur: K. Roth: Wie „europäisch“ ist Südosteuropa? Zum Problem des kulturellen Wandels auf der Balkanhalbinsel, in: N.A. Bringeus et al (Hg.): Wandel der Volkskultur in Europa Münster 1988; K. Roth (Hg.): Die Volkskultur Südosteuropas in der Moderne, München 1992 (Südosteuropa-Jahrbuch, Bd. 22); P. Niedermüller: Kultureller Wandel: osteuropäische Perspektiven, in: Volkskultur und Moderne. Europäische Ethnologie zur Jahrtausendwende, Wien 2000; Elsie, Robert: Handbuch zur albanischen Volkskultur: Mythologie, Religion, Volksglaube, Sitten, Gebräuche und kulturelle Besonderheiten, Wiesbaden: Harrassowitz, 2002 (Balkanologische Veröffentlichungen, 36). |
|
(31 907)
- Modul B, Seminar - |
Polnische Geschichte 1939/44-1981. Politik, Gesellschaft, Kultur
(2 SWS) (8 LP); Fr 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(20.10.) |
Jan Behrends |
Im Seminar sollen die Grundlagen der polnischen Gesellschaftsgeschichte zwischen der ommunistischen Machtübernahme in den vierziger Jahren bis zur Ausrufung des Kriegsrechtes 1981 gemeinsam erarbeit werden. Besondere Schwerpunkte bilden dabei die Hypotheken von Besatzungsherrschaft, Holocaust und ethnischem Konflikt, der Stalinismus in Polen, die Herrschaftskrisen von 1956, 1968 und 1970 und die Entstehung einer politischen Opposition. Neben der politischen Geschichte wird auch die Entwicklung von Wirtschaft und Kultur behandelt und die Interpretation verschiedener Quellen geübt werden. Gute Kenntnisse der englischen Sprache sind notwendig. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und Lektüre, aktive Mitarbeit, Referat (o.ä.) und Hausarbeit. Literatur: Adam Krzeminski: Polen im 20. Jahrhundert, München 1998; Andrzej Kaluza: Der polnische Parteistaat und seine politischen Gegner, Frankfurt 1998; Timothy Garton Ash: The Polish Revolution: Solidarity, London 1983; Anbdrzej Friszke: Polska. Losy Panstwa i Narodu, 1939-1989, Warschau 2003. |
|
(31 611)
- Modul C, KK - |
Ost- und Südosteuropa als Migrationsraum
(2 SWS) (4 LP); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) |
(16.10.) |
Holm Sundhaussen |
Migrationen unterschiedlichster Art und aus unterschiedlichen Gründen (ökonomischer, politischer, religiöser und nationaler Art sowie aus Interesse oder Abenteurerlust) prägen die Geschichte Ost- und Südosteuropas seit Jahrhunderten. Ziel des Kurses ist es, anhand der Migrationsforschung Grundkenntnisse über verschiedene Typen von Wanderungen, über die Richtungen der Wanderbewegungen, über die Folgen von Migrationen sowie über ihre Erfahrung und kulturelle Verarbeitung zu geben. |
|
Veranstaltung entfällt! |
(31 604)
- Modul C, KK - |
Migrationen aus kultureller und historischer Perspektive
(2 SWS) (4 LP); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(17.10.) |
Holm Sundhaussen,
Georg Witte |
|
(31 603)
- Modul D, KK - |
Politik und Diplomatie in Südosteuropa 1878-1918
(2 SWS) (4 LP); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(16.10.) |
Andrea Despot |
Die Veranstaltung kombiniert eine Außenperspektive – die politische Agenda der europäischen Großmächte im Hinblick auf den Balkanraum – mit einer Innenansicht von Politik und Diplomatie auf Seiten der Staaten Südosteuropas. Das Anliegen dieser Veranstaltung ist es, die Außenbeziehungen dieser Großmächte und die in Richtung Eigenstaatlichkeit strebenden Staaten Südosteuropas und deren Umsetzung zu erörtern. Besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf deren außenpolitische, geostrategische, wirtschaftliche und ideologische Erwägungen. Der untersuchte Zeitraum erstreckt sich vom Berliner Kongresses bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Leistungsscheine können durch aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats (ö.ä.) und eine Abschlussklausur erworben werden. |
|
(31 904)
- Modul D, Seminar - |
Solschenizyn und die russisch-jüdischen Beziehungen im 19./ 20. Jahrhundert
(2 SWS) (6 LP); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) |
(18.10.) |
Gertrud Pickhan |
2001 veröffentlichte Alexander Solschenizyn in Russland seine umfangreiche historische Darstellung der russisch-jüdischen Beziehungsgeschichte, die von 1795 bis zum Ende der Sowjetunion reicht und höchst kontrovers aufgenommen wurde. Ausgewählte Kapitel dieses zweibändigen Werks bilden die Textgrundlage dieses Seminars, in dem Solschenizyns Aussagen mit den Ergebnissen der neueren Forschung verglichen werden sollen und die Rezeption des Werks zu untersuchen ist. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und Lektüre, aktive Mitarbeit, Referat und Hausarbeit.
Einführende Literatur: Alexander Solschenizyn, „Zweihundert Jahre zusammen“. Bd. 1: Die russisch-jüdische Geschichte 1795-1916. München 2002; Bd. 2: Die Juden in der Sowjetunion. München 2003; Nathan D. Larson, Aleksandr Solshenitsyn and the modern Russo-Jewish question. Stuttgart 2005; Juri Slezkine, The Jewish Century, Princeton/Oxford 2004. |
|
(31 908)
- Modul D, Seminar - |
Polen während der Teilungen (1789-1918)
(2 SWS) (6 LP); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(19.10.) |
Bernhard Wiaderny |
Die als Ergänzung zu der Vorlesung vom „Bild als historische Quelle“ (G. Pickhan) gedachte Übung wird sich mit den in der polnischen Malerei des 19.Jh.s thematisierten Ereignissen wie die Aufstände 1831 und 1863, die Emigration und Verbannung beschäftigen sowie politische Prozesse untersuchen, die die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der polnischen Malerei bildeten, wie z. B. die Ausbreitung des Nationalbewußtseins und die Entwicklung der politischen Autonomie in Galizien seit den 70er Jahren des 19 Jh.s. Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Vorbereitung und Mitarbeit. Literaturhinweise: Davies N., Im Herzen Europas. Geschichte Polens, München 2000; Hoensch J. K., Geschichte Polens, Stuttgart, 1998. |
|
(31 905)
- C - |
Colloquium für Magister- und Masterstudent/inn/en
(2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) |
(18.10.) |
Gertrud Pickhan |
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten. Darüber hinaus werden neuere Schlüsseltexte zur osteuropäischen Geschichte diskutiert. |
|
(31 609)
- Wahlveranstaltung - |
Die „religiöse Renaissance“ im postkommunistischen Osteuropa. Ursachen, Ausprägungen und Folgen
(2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) |
(16.10.) |
Klaus Buchenau |
Als die sozialistischen Systeme Ende der 1980er Jahre reihenweise umfielen, trat die bislang marginalisierte Religion wieder als öffentlich sichtbarer Faktor in Erscheinung. Westliche Analytiker stellten damals fest, dass die Säkularisierung eben doch nicht so unaufhaltbar sei wie bislang angenommen, einige sprachen sogar von der „Rückkehr des Heiligen“. In diesem Seminar soll versucht werden, einen Überblick über die religiöse Landschaft im Postsozialismus zu gewinnen und eine Typologie religiösen „Szene“ zu entwerfen – von den ethnonationalen Mehrheitskirchen über die traditionellen Minderheitenreligionen bis hin zu den freikirchlichen Gemeinschaften und Sekten. |
|
(31 602)
- Wahlveranstaltung - |
Europäische Balkanpolitik
(2 SWS) (8 LP); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) |
(17.10.) |
Andrea Despot |
Gegenstand dieser Veranstaltung ist die Analyse der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und ausgewählter Staaten des Balkanraums. Die politische und wirtschaftliche Stabilisierung Südosteuropas bleibt auch nach dem 1999 geschlossenen Stabilitätspakt für diesen Raum eine Determinante europäischer Politik. Instrumentarien, Strategien und Aufgaben der EU werden im Hinblick auf die gegenwärtigen Herausforderungen der Region untersucht und Handlungsoptionen erörtert. Sowohl die Integrations- und Assoziierungsprozesse der Länder des Balkan-Stabilitätspaktes als auch die mitunter ambivalenten Europa-Diskurse in diesen Staaten sollen nachgezeichnet und anhand ausgewählter Fallbeispiele bewertet werden. Leistungsscheine können durch aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats (ö.ä.) und eine Hausarbeit erworben werden. |
|
(31 608)
- Wahlveranstaltung - |
Kollektive Traumata im ehem. Jugoslawien: Erfahrungen und Konstruktionen
(2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) |
(20.10.) |
Holm Sundhaussen |
Die Bewohner des früheren Jugoslawien haben während des 20. Jhs. dramatische Krisen und Kriege erlebt (von den Balkankriegen 1912/13, über den Ersten und Zweiten Weltkrieg bis zu den Kriegen der 90er Jahre). So unstrittig es ist, dass diese Kriege individuelle traumatische Erfahrungen hervorgebracht haben, so unklar und umstritten ist die Frage, was kollektive Traumata sind, wie sie zustande kommen, wie sie sich zu individuellen Traumata verhalten und welche gesellschaftliche und politische Wirkung sie entfalten. Beruhen kollektive Traumata auf Erlebtem oder sind sie kulturelle Artefakte? Viele Beobachter der postjugoslawischen Kriege haben die Gewalteskalation mit unverarbeiteten kollektiven Traumata erklärt. Dies gilt in erster Linie für die Vertreter der Psychohistorie. Ziel des Seminars ist es, die psychohistorischen Ansätze zu analysieren und auf ihre empirische Validität hin zu überprüfen, d.h. zu fragen, ob diese Ansätze durch empirische Befunde eher verifiziert oder eher falsifiziert werden. |
|
(31 906)
- Wahlveranstaltung - |
Das Gedächtnis der Nation. Polnische Malerei des 19. Jh. als historische Quelle
(2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) |
(19.10.) |
Gertrud Pickhan |
Das Konzept der Nation wurde im 19. Jahrhundert zur wirkmächtigsten politischen Idee. Ihre Implementierung in die Gesellschaft erfolgte nicht zuletzt durch einen nationalen Bildercode, mit dem die gedanklichen Konstrukte imaginiert und popularisiert werden konnten. Wie insbesondere das polnische Beispiel zeigt, kam der Historienmalerei dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Demütigung und das Trauma der Teilungszeit wurden kompensiert durch Bilder des Nationalen, die durch ihre emotionale Aufladung gleichzeitig gemeinschaftsstiftend wirkten. Die Ikonologie der nationalen Bildersprache Polens im 19. Jh. steht im Mittelpunkt dieser Vorlesung, in der gleichzeitig auch die Grundlagen des „iconic turn“ in der Geschichtswissenschaft behandelt werden. Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und Lektüre, aktive Mitarbeit sowie Abschlussklausur bzw. Hausarbeit.
Einführende Literatur: Bernd Roeck, Das historische Auge. Kunstwerke als Zeugen ihrer Zeit. Göttingen 2004; Peter Burke, Augenzeugenschaft. Bilder als historische Quellen. Berlin 2003. Janusz Wałek, Dzieje Polski w malarstwie i poezji. Warszawa 1991. |
|