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ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung

Modulangebote zur Gender &Diversitykompetenz für die Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) der Bachelorstudiengänge

Die ZE Frauen- und Geschlechterforschung bietet im kommenden Wintersemester die Module "Gender und Diversity im gesellschaftlichen Diskurs" und "Gender und Gender Mainstreaming" für den Studienbereich "Allgemeine Berufsvorbereitung" der Bachelorstudiengänge an.
Weiterführende Informationen z. B. über die Anmeldungsmodalitäten sowie über die weiteren Modulangebote in diesem Bereich finden Sie auf der Website der ZE (http://www.fu-berlin.de/zefrauen/ ) sowie auf der Website der FU (http://www.fu-berlin.de/studium/ ).

WSMI100
S -
Männer, Frauen und die Bedeutung von Geschlecht im 21. Jahrhundert (Das Modul Gender und Diversity im gesellschaftlichen Diskurs besteht aus einem Seminar und einem Trainingsworkshop. Für die erfolgreiche Absolvierung beider Teile werden 5 Leistungspunkte vergeben.) (3 SWS) (5 LP) (deutsch); 18.11. 16.00-19.00 und Block 16.12.-17.12., 27.1.-28.1., jeweils 10.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 31/102 (18.11.) Andresen Sünne
„Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.“ Ungeachtet wichtiger Unterschiede wurzeln alle modernen Theorien zu Geschlecht in diesem Satz, mit dem Simone de Beauvoir 1949 deutlich machen wollte, dass die „weiblichen“ Fähigkeiten und vor allem die Behinderungen ein Resultat der Sozialisierung als Frau seien. Seither hat sich vieles verändert: Die Handlungsräume von Frauen haben sich erweitert und die Geschlechterrollen an Starrheit verloren. Einfühlungsvermögen und Familienorientierung werden heute auch Männern zugestanden. Selbst die klassische Rolle der Hausfrau verkörpert nicht mehr das weibliche ‚Opferwesen’, sondern wird gefüllt von kraftvollen weiblichen Subjekten, deren Männer – die Familienernährer – schon eher die lächerliche Figur abgeben (vgl. die Serie „Desperate Housewives“). Kann daraus geschlossen werden, dass für das Menschwerden heute also kaum mehr eine Rolle spielt, welchen Geschlechts man(n) ist? Sind die soziale Herkunft, die ethnische Zugehörigkeit, der Bildungsstand, die sexuelle Orientierung oder das Alter möglicherweise viel entscheidender, wenn es darum geht, bei der Verteilung der lukrativen Plätze in der Gesellschaft nicht leer auszugehen?

Ziel des Seminars ist es, ein theoretisch-methodisches Rüstzeug zu erwerben, das die Teilnehmenden erstens in die Lage versetzt, einen wissenschaftlichen Zugang zu diesen Fragen zu finden, und sie zweitens dazu befähigt, diesen Zugang auf alltägliche Phänomene und die eigenen Erfahrungen in Studium und Handlungen im zukünftigen Berufsleben zu übertragen. Im Zentrum der Seminararbeit soll daher die exemplarische empirische Analyse medialer und populärer ‚Thematisierungen’ von Geschlecht und Diversity/Verschiedenheit in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen stehen:

Wie werden Frauen und Männer im Zusammenhang mit Arbeit, Politik, Körpern/Sexualität in Zeitschriften, Filmen, Werbung, politischen Reden usw. dargestellt? Wie beeinflussen uns diese Darstellungen – tun sie es überhaupt? (Wie) organisieren sie unsere Gefühle und Hoffnungen und bilden unsere Vorstellungen vom ‚guten Leben’, von Gleichheit und Gerechtigkeit? In welchem Verhältnis stehen sie zum realen Leben der meisten Menschen und zu unseren eigenen Erfahrungen?

Das Seminar (3 SWS) findet als Blockveranstaltung statt und setzt sich aus einem Vorbereitungstreffen und drei ganztägigen Blöcken (Freitag bis Samstag von 10-16 h) zusammen.
 
WSMI101
Workshop -
Sensibilisierungstraining (Der Workshop ist Bestandteil des Moduls "Gender und Diversity im gesellschaftlichen Diskurs". Die erfolgreiche Teilnahme ist Voraussetzung für die Erteilung der 5 Leistungspunkte für das Modul.) (1 SWS); Block 3.2. und 4.2. jeweils 9.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 31/102   Regina Frey
Ziel des Workshops ist es, mit Hilfe von Inputs, Diskussionen und insbesondere durch gruppenorientierte und aktivierende Methoden (z. B. Brainstorming, angeleitete Kleingruppenarbeit, Rollenspiele etc.) für die Relevanz von Gender und Diversity u. a. als gesellschaftliche Ordnungsprinzipen zu sensibilisieren.
 
WSMII100
S -
Von Gender zu Gender Mainstreaming (Das Modul Gender und Gender Mainstreaming besteht aus einem Seminar (WSM II 100) und einem Trainingsworkshop (WSM II 101). Für die erfolgreiche Absolvierung beider Teile werden 5 Leistungspunkte vergeben.) (5 LP); 28.10. 2.12. 16.12. 23.1. 6.2. jeweils 12.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, s. A. (28.10.) Regina Frey
Das Seminar führt in die Ideengeschichte von „Gender“ ein und behandelt die politischen Strategien, die mit unterschiedlichen Vorstellungen von Gender als gesellschaftlicher Strukturkategorie einhergehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Strategie Gender Mainstreaming. Hier geht es um die Entstehung im internationalen Zusammenhang und der EU sowie der Umsetzung in Deutschland. Anhand von Beispielen für die Umsetzung von Gender Mainstreaming wird es auch um eine kritische Reflexion der Strategie gehen. So werden heute sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis zunehmend Fragen nach Nutzen und Wirkungen von Gender Mainstreaming herangetragen.

Einführungslektüre:
Behining, Ute/ Sauer, Birgit (Hg.), 2005: Was bewirkt Gender Mainstreaming? Evaluierung durch Policy Analysen, Campus Verlag, Frankfurt/M.
Meuser, Michael/ Neusüss, Claudia (Hg.), 2004: Gender Mainstreaming. Konzepte – Handlungsfelder – Instrumente. Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung Nr. 418, Bonn.
Sprechstunden
Regina Frey: n. V.
 
WSMII101
Trainingsworkshop -
Gender Training (Dieses Training ist Bestandteil des Moduls "Gender und Gender Mainstreaming") ; 5.11. 9.00-17.00 und 6.11. 10.00-18.00 (5.11.) Regina Frey,
Olaf Stuve
Das Gender Training (zweitägig, im Block) legt einen Schwerpunkt auf die Sensibilisierung der Studierenden zu Geschlechterfragen. Ziel ist das Bewusstsein der Teilnehmenden zu Gender als Struktur- und Analysekategorie auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen zu erhöhen. Mit Hilfe eines Methoden-Mix aus Kurzvorträgen und Gruppenarbeiten (Schwerpunkt) werden gesellschaftliche und individuelle Gender-Strukturen nachgezeichnet und problematisiert. Dabei steht vor allem ein reflektierter Umgang mit der Kategorie „Gender“ im Vordergrund: geschlechtliche Zuschreiben werden sichtbar gemacht und die duale Geschlechtermatrix und deren Normierungsmechanismen aufgedeckt und hinterfragt.
Sprechstunden
Regina Frey: n. V.
,
Olaf Stuve: n. N.
 
Die ZE Frauen- und Geschlechterforschung bietet im kommenden Sommersemester die Module "Gender und Diversity im gesellschaftlichen Diskurs" und "Diversity Management" für den Studienbereich "Allgemeine Berufsvorbereitung" in den Bachelorstudiengänge an. Weiterführende Informationen z. B. über die Anmeldungsmodalitäten sowie über die weiteren Modulangebote in diesem Bereich finden Sie auf der Website der ZE (http://www.fu-berlin.de/zefrauen/ ) sowie auf der Website des Campus Management (http://www.fu-berlin.de/campusmanagement/ ).

Weiterbildender postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Weiterbildener postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Im Wintersemester 2003/04 startete an der Freien Universität Berlin (FU) der Weiterbildende postgraduale Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo) mit einer dreijährigen Pilotphase. Gleichstellungspolitisch Interessierte aller Studienfächer erwerben in drei Semestern Wissen und Handlungskompetenz in Fragen der Chancengleichheit. Der Studiengang ist am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften angesiedelt. Das Studienmanagement liegt bei der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung.

Aktualisierungen des Lehrveranstaltungsangebots entnehmen Sie bitte entweder der Online-Version des Vorlesungsverzeichnisses der FU (http://www.fu-berlin.de/vv/ ) oder der Website des Zusatzstudiengangs Gender-Kompetenz (http://www.fu-berlin.de/gender-kompetenz/ ).

1. Studienbegleitendes Angebot

14 800
S -
(Virtuelles) Begleitseminar (2 SWS); Mi 14.00-16.00 sowie Block n. V. - Habelschwerdter Allee 45, K 31/102 (12.10.) Dorothea Lüdke
Das Begleitseminar dient dem Austausch und der Diskussion über die Studien- und Berufsziele, die Studienbereiche und -inhalte und bietet damit Raum für Fragen und Reflexionen. In diesem Seminar werden die theoretischen und praxisbezogenen Lehrangebote in die Studienziele integriert. Im kommendem Semester sollen die Praktikumsberichte präsentiert und die Praktika besprochen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in Form eines Examenscolloquiuums, die wissenschaftliche Abschlussarbeit und die mündliche Prüfung vorzubereiten.
Sprechstunden
Dorothea Lüdke: n. V.

2. Studienbereich I: Grundlagen der Frauen- und Geschlechterforschung

Im Studienbereich I werden im Wintersemester 2005/2006 keine Lehrveranstaltungen angeboten.

2.1 Modul (A) Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wandel der Zeit - Frauengeschichte, Männergeschichte und Geschlechtergeschichte

2.2 Modul (B) Arbeit, Profession und Geschlecht: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht

2.3 Modul (C) Geschlechterverhältnisse in Politik, Recht und Staat - Zur Relevanz der Frauen- und Geschlechterforschung für die Praxis der Politik der Chancengleichheit und der Geschlechtergleichstellung

2.4 Modul (D) Neuere theoretische und methodologische Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung

3. Studienbereich II: "Praxisperspektiven und Berufsfeldorientierung"

Im Studienbereich II werden im Wintersemester 2005/2006 keine Lehrveranstaltungen angeboten.

3.1 Modul (A) Neue Perspektiven für die Praxis der Chancengleichheit: Vorstellung von Berufsfeldern und Akteurinnen und Akteuren

3.2 Modul (B) Best Practice? - Neue Strategien und ihre Erfolge

4. Studienbereich III: "Qualifizierung durch Training"

4.1 Modul (A) Brückenschlag in die Praxis

14 801
Zukunftswerkstatt -
Den Wandel gestalten - Berufsorientierung in Zeiten der Chancengleichheit (1 SWS); 2.12. und 20.1. jeweils 9.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 31/102 (2.12.) Edith Püschel
Die Arbeitswelt ist durch Umbrüche und Wandel gekennzeichnet. Auch neue gleichstellungspolitische Konzepte wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity verändern die Berufswelt. Damit sind Expertinnen und Experten gefragt, die in unterschiedlichen Praxisfeldern Chancengleichheit definieren und umsetzen und damit Veränderungsprozesse aktiv gestalten können.

Sie sehen ihre berufliche Zukunft im Berufsfeld Chancengleichheit? Wenn Sie Ihren Weg in diesen Beruf zielorientiert und selbstbewusst meistern wollen, müssen sie sich an Ihren eigene Stärken und Vorlieben orientieren. Sie sollten subjektive und objektive Hindernisse bedenken, um das Tätigkeitsfeld zu finden bzw. zu kreieren, das Ihnen die Möglichkeit gibt, Ihre Kompetenzen einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Um neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen und neue Berufsperspektiven zu eröffnen, werden einschlägige Qualifikationen und Kompetenzen immer wichtiger. Welche Strategie und Kompetenzen helfen berufliche Ziele mit den eigenen Wünschen und Lebensentwürfen auszubalancieren?

Das Seminar ist nach den Prinzipien einer Zukunftswerkstatt gestaltet. Zukunftswerkstätten helfen kreative Potentiale zur Problemlösung in den verschiedensten Lebensbereichen nutzbar zu machen. Gemeinsam werden gewünschte, mögliche und auch utopische Lösungsmöglichkeiten entworfen und die Durchsetzungschancen dieser gemeinsam formulierten Konzepte überprüft. Zukunftswerkstätten helfen Lösungsideen für definierte Probleme zu finden und Konzepte zu entwickeln, wie diese umgesetzt werden können. Ausgangs- und Orientierungspunkte bilden der Wandel der Arbeitswelt, das Verständnis von Gender der Gender Studies und die Praxis der Chancengleichheit.

4.2 Modul (B) Gender-Workshop

14 803
Workshop -
Gender-Workshop - Teil III: Gender Mainstreaming und Managing Diversity (1 SWS); 25.11. und 15.12. jeweils 9.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 31/102 (25.11.) Regina Frey,
Dorothea Lüdke
Im ersten Teil des Gender-Workshops werden die im Laufe des Studiengangs gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse gebündelt. Daran anschließend sollen die Studierenden die Möglichkeit haben, gezielt ausgewählte Themen zusammen mit ExpertInnen der Gleichstellungspraxis und der Wissenschaft zu diskutieren. Im zweiten Teil stehen Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen anwendungsorientierter Gender Studies sowie nach dem Verhältnis von Gleichstellungspraxis und Geschlechtertheorie im Mittelpunkt.
Sprechstunden
Regina Frey: n. V.
,
Dorothea Lüdke: n. V.

4.3 Modul (C) E-Learning

14 804
S -
eLearning konkret (1 SWS); 18.11. 9.00-17.00, 9.12. und 16.12. jeweils 9.00-13.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 23/21 (18.11.) Heike Müller-Seckin,
Dorothea Lüdke
Aufbauend auf der Analyse der konkreten Fallbeispiele im SoSe 2005 und den Konzeptentwürfen für eLearning-Projekte bietet sich in diesem Seminar die Möglichkeit, die Projektarbeit weiterzuführen. Im Mittelpunkt werden - neben den didaktischen und methodischen Schritten - die Voraussetzungen und Grenzen einer technischen Umsetzung stehen.
Sprechstunden
Heike Müller-Seckin: n. V.
,
Dorothea Lüdke: n. V.

Lehrveranstaltungen der Fachbereiche und Zentralinstitute zu Frauen- und Geschlechterforschung

FB Rechtswissenschaft

(09 096)
Pg -
Familienmediation (2 SWS) (7,5 cr); Block - Van't-Hoff-Str. 8, Hs. 211 (11.11.) Natascha Wesel
 
(09 201)
V -
Internationale Frauenrechte (zugleich WFG 11) (2 SWS) (4 cr); Do 10.00-12.00 - Boltzmannstr. 3, Raum 4432 (20.10.) Beate Rudolf
Die Vorlesung ist eine Wahlpflichtveranstaltung des Unterschwerpunkts Völkerrecht im Schwerpunktbereich 6 (Internationalisierung der Rechtsordnung). Ihr Ziel ist es, das Zusammenspiel von universeller und regionaler Ebene (im Schwerpunkt Europa und Amerika) am Beispiel der Frauenrechte zu verdeutlichen. Bei der Analyse der Inhalte dieser Abkommen werden die Fragen nach der Universalität oder kulturellen Relativität von Menschenrechten sowie das Problem der Vorbehalte zu menschenrechtlichen Verträgen im Mittelpunkt stehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Vor- und Nachteilen vertraglicher und außervertraglicher Mechanismen zur Kontrolle, Fortentwicklung und Verwirklichung von Frauenrechten (Berichtssysteme und Individualbeschwerde einerseits sowie Weltfrauenkonferenzen und Berichterstatter der UN-Menschenrechtskommission andererseits). Anhand der völkerrechtlichen Behandlung von Gewalt gegen Frauen und der Problematik der nichtstaatlichen Verfolgung wird die Durchbrechung der Trennung zwischen privater und öffentlicher Sphäre exemplarisch aufgezeigt.
Literaturempfehlungen erfolgen zu Beginn der Vorlesung.

FB Wirtschaftswissenschaft

(10 027116a)
S -
Seminar zur Personalpolitik (2 SWS) (4 BP); 18.10. und 1.11., 14.00-16.00, 14.1. und 15.1. ganztägig - Boltzmannstr. 20, Hs-Anbau (18.10.) Peter Eberl,
Heike Pantelmann
 
(10 027116b)
S -
Emotionen &Arbeit (2 SWS) (4 BP); 18.10. und 1.11. 16.00-18.00, 21.1. und 22.1. ganztägig - Boltzmannstr. 20, Hs-Anbau (18.10.) Peter Eberl,
Barbara Sieben

FB Politik- und Sozialwissenschaften

- Politikwissenschaft

(15 070)
PS -
"Frauenwelten" - "Männerwelten": Geschlechtsspezifische Sozialisation und Geschlechterkulturen im europäischen Vergleich (Ost-West) (L) (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Garystraße 55, 55/105 (20.10.) Sigrid Jüttemann
 
(15 071)
PS -
Sozialstaat und Geschlecht im europäischen Vergleich (L) (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Garystr. 55, 55/105 (18.10.) Dietrich Englert
 
(15 073)
PS -
Recht und Geschlecht: nationale und europäische Gleichstellungspolitik anhand von Beispielen (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 2 (18.10.) Sylvie Nautré
 
(15 074)
PS -
Flexibilisierung der Arbeit aus der Geschlechterperspektive (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 2 (18.10.) Angelika Lippe-Heinrich
 
(15 075)
PS -
Das Geschlecht politischer Institutionen am Beispiel Gewerkschaften (2 SWS); 18.10.-29.11.: Dienstags 18.00 – 20.00, Ihnestr. 22/UG1 – ansonsten Dienstags 12.00 – 14.00, Ihnestr. 21/E (18.10.) Audrey Podann
 
(15 424)
HS -
Sectorizing Security in the 21st Century: Environmental, Engery, Food, Water, Livelihood, Gender Security: State vs. Human Security (Vorbesprechung am 21.11.2005, 14.00 - 16.00, 22/UG1) (2 SWS) (Englisch); Mo - Mi, 20.2.-22.2., 10.00-18.00 Block (20.2.) Hans-Günter Brauch

- Soziologie

(15 605)
HS -
Habitus, Körper und Gesellschaft (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 201
Anmeldung erfoderlich per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder per Fon 838 56256
(19.10.) Ulla Bock
Der Habitus ist die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft. Er ist unsere "zweite Natur", die zivilisierte Natur. Er ist "das Körper gewordene Soziale" (Bourdieu). Anders gesagt: Der Körper ist ein Speicher sozialer Erfahrung und damit wesentlicher Bestandteil des Habitus. Mit unserem Körper (Form und Bewegung) und seiner Stilisierung und Präsentation (Formung, Kleidung, Schmuck) drücken wir unsere Zugehörigkeit zu sozialen Feldern und Räumen aus. Der Körper ist ein Kommunikationsmedium. Er ist charakteristisch für eine Person (wir erkennen uns nahe stehende Personen schon von weitem z.B. an ihrem Gang) und zugleich eng mit dem gesellschaftlichen Umfeld verbunden, was Mitglieder eines gleichen Umfeldes ähnlich macht ("Familienähnlichkeit"). Im Seminar wird nach dem Verhältnis von Habitus, Körper und Gesellschaft gefragt.
Der Genderaspekt wird im zweiten Teil des Seminars eine wesentliche Rolle spielen.
Literatur: Zu Beginn des Semesters wird ein Reader vorliegen, der im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden kann.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme (= mindestens 85% Anwesenheitszeit in den Lehrveranstaltungen) und schriftliche Hausarbeit. Abgabetermin der Hausarbeit: 29. März 2006.
Scheinfähig: Grundlagen der Soziologie und Spezielle Soziologie (Soziologie der Geschlechterverhältnisse) für Grund- und Hauptstudium.
 
Änderung
(15 620)
HS -
Gender Mainstreaming in der Konfliktanalyse und -bearbeitung (2 SWS); Do 14.00-16.00 - IfS, Garystr. 55, 323 (20.10.) Gabriele Zdunnek
Bis in die 1990er Jahre wurde die Kategorie Geschlecht im Forschungs- und Praxisbereich Konfliktanalyse und -bearbeitung wenig berücksichtigt. Folge dieser "Geschlechter-Blindheit" war häufig eine stereotype Betrachtungsweise: Männer erschienen als Täter oder Akteure in der Armee, Guerilla oder Friedenstruppen, Frauen weitgehend als Opfer politischer Gewalt oder passive Nutznießerinnen von Friedensinitiativen. Erst in den letzten Jahren entstand ein Forschungsschwerpunkt, im Rahmen dessen Konflikt- und Kriegssituationen mit einem Gender Mainstreaming Ansatz, d.h. einer geschlechter-differenzierenden Perspektive, analysiert werden.
Forderungen nach Gender Mainstreaming bei der Bearbeitung und Transformation von Konflikten gingen mittlerweile in die Rhetorik internationaler und entwicklungspolitischer Institutionen und Organisationen ein. In dem Seminar wird ein Überblick darüber gegeben, wie die Gender-Dimension von Konflikten in konzeptuellen Ansätzen und empirischen Studien behandelt wird.
 
GEÄNDERT
(15 695)
HS -
Alterität – Konstruktionen der Anderen (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, Hs. A (17.10.) Daniel Kumitz,
Sylvia Bahr,
Katharina Schnaack
In vielfacher Weise sind "die Anderen" immer wieder Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit, wenn etwa über und um Parallelgesellschaften, multikulturelle Gesellschaft, Migration und Integration, Kopftücher, Kampf der Kulturen oder eine deutsche Leitkultur gestritten wird. Die Frage nach "dem Eigenen" und "dem Fremden" bzw. "dem Anderen" wird auch in der Soziologie verhandelt, wobei sich im Zuge von konstruktivistischen und postkolonialistischen Revisionen eine Vielzahl von theoretischen Ansätzen herausgebildet hat, soziale bzw. kulturelle Grenzziehungen zwischen "Kulturen" und "Geschlechtern" zu erfassen und zu analysieren. Relativ junge Stichworte wie Orientalismus, Groupism, Othering, Wir-Gruppen-Ideologien, aber auch altbekannte wie Sexismus, Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Euro /Ethnozentrismus lassen sich auf den Begriff "Alterität" beziehen, wodurch das jeweilige "Außen" und dessen Konstruktion in den Fokus gerät. In anderen Worten: "Alterität" kann für die Frage stehen, warum und wie Menschen Inklusion und Exklusion definieren und die dazu gehörige Grenze markieren. Warum "funktioniert" die nationalistische Ideologie? Warum erscheinen kulturelle Unterschiede als fixiert und u.U. unüberwindbar? Warum gilt es als gesunder Menschenverstand anzunehmen, dass Fremd-Sein Konflikte mit sich bringt? Warum haben Bücher wie Pease/Pease: "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" Hochkonjunktur?
Der Begriff "Alterität" wird seit Längerem in der Literaturwissenschaft diskutiert und findet erst langsam seinen Eingang in sozialwissenschaftliche Debatten. Dabei ist genau zu unterscheiden, ob "Alterität" substanzialistisch als bloßes Synonym für "Andersheit" bzw. "die Anderen" herhalten muss, oder aber die kommunikative, diskursive bzw. ideologische Konstruktion "der Anderen" in den Vordergrund stellt und nicht mehr "die Anderen" selbst, sondern die sozialen Prozesse und Strukturen, die "die Anderen" von "Uns" überhaupt erst unterscheiden, zum Gegenstand des Interesses macht. Darüber hinaus ist erstens zu fragen, ob es ausreicht, "Alterität" funktionalistisch als Konstruktion "des Eigenen" über das Spiegelbild "des Anderen" zu erklären, oder ob dadurch letztendlich die Markierung "eigen-anders" doch wieder reifiziert wird. Zweitens ist ob der gewaltigen Wirkungsmacht, die "Wir-Gruppen-Ideologien" (Elwert) und Sexismus nach wie vor entfalten, zu fragen, wie die daraus resultierenden Grenzziehungen entschlüsselt werden können, ohne im abstrakt-gedanklichen Elfenbeinturm den Bezug zu Empirie und Praxis zu verlieren. Wo liegen die Ursachen und in welchen politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen sind sie eingebettet?
In diesem Seminar wollen wir eruieren, was der (Meta-)Begriff "Alterität" kann, und wo seine Grenzen sind. Dazu werden wir drei zentrale Zugänge zu "Alterität" kritisch diskutieren und vergleichen: Postkolonialismus, Feminismus und Multikulturalismus. Neben der Lektüre grundlegender Texte (z.B. von Edward Said, Gayatri Spivak, Simone de Beauvoir, Judith Butler, Slavoj Žižek, Elisabeth Beck-Gernsheim, Georg Elwert, Gerhard Hauck, Samuel Huntington) soll auch der Versuch unternommen werden, die Brücke von der Theorie zu aktuellen Themen und Debatten der Zeitgeschichte zu schlagen.
Interesse an all diesen (oder manchen dieser) Fragen und Themen sollte für eine Seminarteilnahme sprechen. Scheinvoraussetzung ist neben aktiver Teilnahme eine wissenschaftliche Leistung in Form eines (schriftlich ausgearbeiteten) Referats, einer Hausarbeit, einer Präsentation, einer Literaturbesprechung o.ä.
 
(15 715)
PjS 2 -
Retter/innen von jüdischen Verfolgten im Nationalsozialismus - Vorbilder für Zivilcourage? (2 SWS); Di 14.00-16.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (18.10.) Helgard Kramer,
Roger Naegele,
Hans-Heinrich Knebel
Nachdem wir uns im Sommersemester mit den Formen und Motiven der Hilfe für jüdische Verfolgte befasst haben und dabei selbst Berichte von ZeitzeugInnen aufgezeichnet und ausgewertet haben, führen wir nun eine empirische Studie durch, in der überprüft werden soll, inwiefern die Behandlung des Themas "Rettung von jüdischen Verfolgten" im Unterschied zur schwerpunktmäßigen Thematisierung des Holocausts anhand von Bildern aus den Konzentrationslagern im Unterricht Abwehrhaltungen von SchülerInnen aufbrechen und Empathie, Identifikationsmöglichkeiten sowie Handlungskompetenz im Sinne von Zivilcourage stärken kann.
Zu Beginn des Wintersemesters werden von uns konzipierte Unterrichtseinheiten in Berliner Schulen eingesetzt und anschließend Gruppendiskussionen veranstaltet. Das empirische Material wird dann im Verlauf des Semesters mithilfe der dokumentarischen Methode ausgewertet.
Neueinstieg ist möglich. Kontaktieren Sie hierzu bitte vor Beginn des Semester Roger Naegele (naegele@zedat.fu-berlin.de). Zu dieser Veranstaltung sind auch NebenfächlerInnen, insbesondere PädagogikstudentInnen, herzlich willkommen.
Literatur zur Vorbereitung: (1) Bohnsack, Ralf: Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung, Opladen 2000 (4. Aufl.). (2) Loos, Peter und Burkhard Schäffer: Das Gruppendiskussionsverfahren. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendung, Opladen 2001. (3) Wippermann, Wolfgang: Die Verfolgung der Juden, Lehrhefte zum Studienfach Geschichte, Reihe: Das Dritte Reich, Teil 8, Berlin 1994. (4) Ders.: Die Verfolgung der "anderen Opfer", Lehrhefte zum Studienfach Geschichte, Reihe: Das Dritte Reich, Teil 9, Berlin 1994. (5) Schwersenz, Jizchak: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland, Berlin 2000 (4. überarbeite Auflage). (6) Kosmala, Beate und Revital Ludewig-Kedmi: Verbotene Hilfe. Deutsche Retterinnen und Retter während des Holocausts, Donauwörth 2003. (7) Benz, Wolfgang: Überleben im Dritten Reich. Juden im Untergrund und ihre Helfer, München 2003. (8) Schreiber, Birgit: "‘Ausgelassene Gefühle’. Analysen lebensgeschichtlicher Interviews mit versteckten jüdischen Kindern", in: Kramer, Helgard: Die Gegenwart der NS-Vergangenheit, Berlin 2000, S. 239-254. (9) Adorno, Theodor W.: "Erziehung nach Auschwitz", in: ders.: Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe – Stichworte, Gesammelte Schriften 10-2, hrsg. von Rolf Tiedemann, Frankfurt am Main 1977, S. 674-690.
 
(15 738)
HS -
Feministische Ethik im Rahmen sexueller und gender-Differenz (2 SWS); Mi 10.00-14.00 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 323 (19.10.) Melitta Patzak
Die permanente Aktualität feministischer Ethik folgt aus dem Praxis- und damit Handlungsbezugs des Feminismus. Unabhängig von der theoretischen Aufarbeitung des feministischen Anliegens war und ist Feminismus eine politisch orientierte Bewegung, die die Rechtfertigung ihrer Handlungen in einer feministischen Moraltheorie findet.
Die feministische Forderung an Moraltheorie ist nicht einheitlich formuliert. Die Konzepte einer feministischen Ethik lassen sich zutreffend mehr oder weniger im Rahmen des Differenzansatzes gruppieren. Sie schließen sich entweder der Idee der sexuellen Differenz oder derjenigen der gender-Differenz an.
Prononcierte Vertreterinnen der ersten Art sind die Lacan-Schülerinnen Luce Irigaray, Julia Kristeva sowie Helene Cixous. Sie spüren im sprachlichen Bedeutungsmuster das phallisch bestimmte männliche Begehren auf, das sie mit Bezug auf die Psychoanalyse mit dem Gesetz des Vaters in Zusammenhang bringen. Da dieses psychoanalytische Konzept zugleich auch die Grundlage für Sprachanalyse sein kann, weisen die Autorinnen nach, dass der Grund für die gesellschaftliche Diskriminierung von Frauen in dem phallisch bestimmten Bedeutungsgehalten von Sprache zu finden ist. Es ist dieses androzentrisch bestimmte Symbol- und Bedeutungsmuster, das eine adäquate Definition weiblicher Identität vereitelt. Somit weisen diese Konzepte nach, dass eine positive Selbstbestimmung von Frauen sprachbedingt nicht stattfinden kann.
Wesentliche Spielarten einer feministischen Ethik ausgehend von einer sozialen bzw. gender-Differenztheorie wurden insbesondere von Sheila Benhabib, Hertha Nagl-Docekal sowie Herlinde Pauer-Studer erarbeitet. Das zentrale Anliegen dieser Autorinnen ist es, feministische Ethik universalistisch zu formulieren, jedoch ohne den unerwünschten Gleichheitsgedanken beizubehalten. Sie vertreten die Idee einer Gleichheit mit Unterschieden.
Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn des Seminars verteilt.
 
(15 739)
PjS 2 -
Forschungspraktikum 2 (2 SWS); Di 10.30-12.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (18.10.) Helgard Kramer
Außerhalb dieser Plenarveranstaltung wird ca. 2 weitere Stunden nach Vereinbarung in den Arbeitsgruppen getagt.
Es bestehen zur Zeit folgende Arbeitsgruppen:
1. Roger Naegele: Rezeption von Hate Sites und War Games durch Jugendliche (Gruppendiskussion)
2. Runak Mustafa: Gleichberechtigung der Frauen im Geschlechterarrangement der Kakayi im kurdischen Teil des Irak.
3. Fatma Erdem: Interkulturelle Kompetenz in der Sozialarbeit.
4. Fartash Davani: Iranische Flüchtlingsfrauen in der BRD
 
(15 740)
C -
Colloquium für Diplomand/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Di 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (18.10.) Helgard Kramer
Es werden fortlaufend Arbeiten aus den Themenbereichen der Geschlechter- und Rassismusforschung vorgestellt und diskutiert. Es ist auch möglich, Probleme der Themenfindung und Eingrenzung zu diskutieren.
 
(15 753)
HS -
Neuere Ansätze der Ungleichheitsforschung (Sozialstruktur I und II- Schein kann erworben werden) (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (19.10.) Silke Hans
Die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Lebenschancen über verschiedene Bevölkerungsgruppen ist ein zentrales Thema der Sozialstrukturanalyse. Traditionelle Modelle der Sozialstruktur, Klassen und Schichten, gerieten zunehmend in die Kritik, da sie sich in erster Linie mit der vertikalen Struktur der Gesellschaft befassen. Aus dieser Kritik heraus entstand eine Reihe neuer Konzepte, z.B. Lebensstil- und Milieumodelle, die im Seminar vorgestellt werden sollen. Dabei zeigt sich, dass auch diese neueren Ansätze in ihrer Theorietradition mit klassischen, auf Marx und Weber basierenden Konzepten verbunden sind. Ziel des Seminars ist es, insbesondere solche Querverbindungen herauszuarbeiten.
Literatur: (1) Burzan, Nicole (2004): Soziale Ungleichheit: eine Einführung in die zentralen Theorien. (2) Geißler, Rainer (2002): Die Sozialstruktur Deutschlands. (3) Grusky, David B. (1994) (ed.): Social Stratification: Class, Race, and Gender in Sociological Perspective. (4) Hradil, Stefan (2001): Soziale Ungleichheit in Deutschland.

- Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Ethnologie

(29 512)
TS -
Gender, Islam and the State (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - Drosselweg 1-3, Großer Seminarraum (24.10.) Ute Luig
Die Frage der Geschlechterbeziehungen ist eines der wichtigsten Themen im Rahmen der Diskussionen über Islam. Ausgehend von der Frage der Verschleierung sollen verschiedene Optionen diskutiert werden, die islamische Staaten Frauen in bezug auf eigene Karrieren und Selbstbestimmung zugestehen. Außerdem wird aus der Sicht der Frauen untersucht, welche Strategien sie im Umgang mit dem Staat, dem islamischen Klerus und ihren eigenen Familien anwenden, um sich Freiräume zu erkämpfen.
Gearbeitet wird sowohl mit Texten als auch mit Filmmaterial.

Teilnahmevoraussetzung :
Abgeschlossene Zwischenprüfung sowie Absolvierung eines Grundkurses über Geschlechterforschung.

Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Theorieschein für das Hauptstudium erworben werden.
 
(29 521)
PjS -
Projektseminar Teil III: Ritual, Identität und Gender (Nur für die Teilnehmer/innen von Teil I und II!) (4 SWS) (10 cr); Do 16.00-20.00 - Drosselweg 1-3, Kleiner Seminarraum (20.10.) Anni Peller
In dem PJS wird der Zusammenhang von Ritualen und Identitätsbildungsprozessen unter Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte untersucht. Rituale sind nach wie vor ein elementarer Bestandteil unseres sozialen Lebens und ausschlaggebend für die Ausbildung unserer Identität. Studentinnen und Studenten untersuchen diese Problematik bei unterschiedlichen ethnischen und sozialen Gruppen in Lateinamerika, Asien und Afrika. Nach der praktischen Durchführung der selbstorganisierten Lehrforschung sollen in diesem Semester die Forschungsergebnisse vorgetragen und einer kritischen komparativen Analyse unterzogen werden. Neben der Diskussion der angewandten Methoden und Forschungsleitfäden steht die inhaltliche Auswertung inklusive der Diskussion von Problemen der Feldforschung im Mittelpunkt. Ziel ist es, wissenschaftlich und sprachlich gut fundierte Feldforschungsberichte zu verfassen, welche die Grundlage für die geplante Veröffentlichung in Form eines Readers sein werden.

Scheinerwerb:
Nach Abschluss aller Teile dieses 3-teiligen Projektseminars kann der obligatorische Projektschein für das Hauptstudium erworben werden.

FB Erziehungswissenschaft und Psychologie

- Erziehungswissenschaft

(12 217)
HS -
Projektseminar: "Mutterschaft" als Thema der qualitativen Geschlechterforschung (2 SWS); Mi 12.00-16.00 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (19.10.) Barbara Drinck
"Mutterschaft" ist kaum noch ein Gegenstand der Erziehungswissenschaft, im Gegenteil wurde das Thema in den letzten Jahren regelrecht marginalisiert - dagegen hat die "Vaterschaft" an wissenschaftlicher Aufmerksamkeit gewonnen. Im Forschungsseminar soll eine Perspektive auf die Situation der Mütter in einer Lebenswelt, die auch für sie von prekären Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen und gebrochenen Familienkonstellationen gekennzeichnet ist, untersucht werden. Dazu setzen wir qualitative, problemzentrierte Interviews ein. Der Leitfaden wurde in einem früheren Semester für Väter ausgearbeitet und soll nun auf die Situation der Mütter übertragen, revidiert und eingesetzt werden, damit die Möglichkeit eines (vorsichtigen) Vergleichens besteht. Die Auswertung erfolgt mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Voraussetzung ist eine regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit.
 
Veranstaltung entfällt!
(12 227)
HS -
Geschlechtsspezifische Sozialisation (Schwerpunkt Kindes- und Jugendalter) (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (17.10.) Angela Ittel
Ziel dieses Seminars wird sein, Theorien und empirische Forschungsarbeiten zu geschlechtsspezifischer Sozialisation und Entwicklung in Kindheit und Jugendalter vorzustellen und zu diskutieren. Geschlechtsspezifische Entwicklung beinhaltet sozialisatorische Prozesse, die uns zu sozialen Mitgliedern unserer Gesellschaft werden lassen. Was heißt geschlechtspezifische Entwicklung? Wie lässt es sich beobachten, wie sichtbar machen? Welche Relevanz haben die Prozesse kulturellen und sozialen Lernens für geschlechtsspezifische Entwicklung in sozialen Kontexten? Themen werden umfassen: Wie Kinder und Jugendliche ihre soziale und kulturelle Umwelt wahrnehmen; mit Eltern, Geschwistern und Freunden interagieren, wie kulturelle Ideologien interpretiert, analysiert und beantwortet werden. Neben der Bereitschaft englische Text zu lesen, wird vorausgesetzt, dass alle (!) SeminarteilnehmerInnen Studien zu Fragestellungen in einem ausgewählten Themengebiet selbständig recherchieren und vortragen. Regelmäßige und aktive Teilnahme werden verlangt.
 
(12 272)
HS -
Der 12. Kinder- und Jugendbericht und seine Konsequenzen für pädagogische Theorie und Praxis (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (19.10.) Wolfgang Tietze
Auf Grundlage des 12. Kinder- und Jugendberichtes von 2005 wird im Seminar die aktuelle Lebenssituation von Kindern in Deutschland analysiert und die daraus folgenden Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe abgeleitet.
Im Sinne von Gender-Kompetenz werden folgende Schwerpunkte des Berichtes unter dem Gesichtspunkt der Lebenslagen von Mädchen und Jungen betrachtet:
Demographischer Wandel, soziale Nahräume, sozioökonomische Lebenslagen, Bildungschancen, kulturelle Vielfalt, Migration, physisches und psychisches Wohlbefinden und Delinquenz/Rechtsextremismus.
Die Studierenden bestellen sich bitte kostenlos zum Seminarbeginn den 12. Kinder- und Jugendbericht beim Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend.
 
(12 280)
HS -
Aktuelle Theorien zur Frage der Geschlechtsidentität (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a (21.10.) Babette Rohner
Die Theorien zur weiblichen und männlichen Sozialisation und zur Ausbildung der Geschlechtsidentität haben sich seit drei Jahrzehnten vielfältig entwickelt und werden heute dekonstruktivistisch hinterfragt. Diese verschiedenen Ansätze u.a. aus der Psychoanalyse, Pädagogik, Soziologie und Ethnologie werden im Seminar vorgestellt, erarbeitet und diskutiert.
 
(12 315)
HS -
Rechte Gewalt und Konstruktionen von Männlichkeit(en) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202 (18.10.) Esther Lehnert
Ungeachtet der Tatsache, dass der "Löwenanteil" rechter Gewalt immer noch von jungen Männern verübt wird, spielt die soziale Kategorie Geschlecht bei der Analyse der rechtsextremen Jugendkultur eine marginale Rolle.
In dem Seminar wollen wir uns mit diesem bisher vernachlässigten Zusammenhang von Gewalt und Geschlecht auseinandersetzen. So sollen Vorstellungen von Männlichkeit(en) als auch soziale männliche Praxen innerhalb der rechtsextremen Jugendkultur herausgearbeitet werden. Angestrebt ist es, vor dem Hintergrund neuerer Erkenntnisse Modifikationen für die (sozial)pädagogische Praxen zu entwerfen.
Theoretische Grundlagen stellen das Konzept der hegemonialen Männlichkeiten von Connell und das Konzept der männlichen Herrschaft von Bourdieu dar.
Literatur:
Bourdieu, Pierre: Die männliche Herrschaft, in: Dölling, Irene; Krais, Beate
(Hg.): Ein alltägliches Spiel. Geschlechterkonstruktionen in der sozialen Praxis, Frankfurt a. M., 1997, S. 153-217 Connell, Robert W.: Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Opladen, 1999 Möller, Kurt: Häßlich, kahl und hundsgemein. Männlichkeits- und Weiblichkeitsinszenierungen in der Skinheadszene, in: Frain, Klaus (Hg.):
Die Skins. Mythos und Realität, Berlin, 1997
 
(12 316)
HS -
Gabe und Gegengabe: Soziale Regeln des Austausches (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 201 (20.10.) Ingeborg Siggelkow
Der Austausch von Gaben, Informationen und Gefühlen unterliegt gesellschaftlichen Regeln. Die Erscheinungsformen einer Gabe reichen von Geschenk, Opfer und Spende bis hin zu Bestechung und Erpressung. Im Rahmen der Geschlechterforschung sind Phänomene wie Mitgift, Morgengabe und Mutterliebe ebenso zu berücksichtigen wie Nötigung und Vergewaltigung. Die sozialen Regeln des Austausches lassen Rückschlüsse zu auf Persönlichkeits-, Familien- und Gesellschaftsstrukturen. Einbezogen in die Analyse gesellschaftlicher Austauschprozesse werden Absprachen und Verträge in den Bereichen Erwerbsarbeit, Schwarzarbeit, Hausarbeit, Freiwilligenarbeit.
 
Raumänderung!
(12 342)
OS -
Aktuelle Fragen zur Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106 (17.10.) Barbara Drinck
Das Oberseminar wird sich mit aktuellen Fragen der Gender Studies beschäftigen, die für die Erziehungswissenschaft relevant sind: Damit sind vor allem Sozialisationstheorien im Spannungsfeld der konstruktivistischen und soziobiologischen Paradigmen, die kritische Beleuchtung geschlechterstereotyper (Selbst-)Zuschreibungen im Erziehungs- und Bildungszusammenhang sowie neue Familienformen und die Diskussion um vielfältige Lebensweisen gemeint. Die Themen können von DiplomandInnen mitgestaltet werden.
 
(12 345)
S -
Der Pädagogische Diskurs der Moderne von der Aufklärung bis zur Gegenwart (2 SWS); Di 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 (18.10.) Yvonne Piesker,
Kare Mensch
In dem Seminar wird die große Bedeutung der Geschichte des deutschen Bildungswesens
für das heutige Verständnis von Didaktik und Erziehung an deutschen Bildungseinrichtungen
herausgearbeitet. Gemeint sind historisch entstandene Verbindungen zwischen der Geschichte pädagogischer Ideen und staatlichen oder außerstaatlichen Bildungseinrichtungen, die bis in unsere Gegenwart ihre Spuren hinterlassen haben, teilweise unser Denken bestimmen oder
plötzlich an Bedeutung verloren bzw. zur Ausgrenzung von Alternativen beitrugen.
Aber fordern nicht zuletzt die PISA-Studien zu einem Umdenken und Weiterdenken in der Pädagogik auf? In dem Seminar wird diese Problematik aufgegriffen, weil Pädagogik und ihre Konzepte selbst Teil der Geschichte sind. Aber kann überhaupt von "der Geschichte" gesprochen werden? Erfahren wir Geschichte nicht vielmehr als etwas Brüchiges, Widersprüchliches, Diskontinuierliches und überlagern sich nicht völlig unterschiedliche Perspektiven von Geschichte mit diversen Geschichten? Ist der Verlauf von Geschichte überhaupt rational? Diese Fragen führen uns zu dem Werk des französischen Sozialphilosophen, Historikers und Psychologen Michel Foucault (1926-1984) als "Werkzeugkasten" für historische Analysen, das im Gegensatz zur Vernunftorientierung der Aufklärung steht. Weitere Schwerpunkte bilden die Bedeutung der Mädchenschulen im 19. Jahrhundert und ein Blick auf die Reformpädagogik.
Einführungsliteratur:
- Ein umfangreicher Reader wird zu Beginn der Veranstaltung vorgestellt
- Herwig Blankertz: Die Geschichte der Pädagogik. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart.
- Marcus S. Kleiner: Michel Foucault zur Einführung
- Michel Foucault: Archäologie des Wissens
- Elke Kleinau, Claudia Opitz (HG.) 1996: Geschichte der Mädchen- und
Frauenbildung. Bd. 1/2. Frankfurt/New York.
 
(12 655)
S -
Work-Life-Balance und Berufliche Entwicklung (Psy, Nf) (3 SWS); Di 9.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 27/14 (25.10.) Ernst-H. Hoff
In diesem Seminar wird zuerst allgemein in die Forschung zu "Work-Life-Balance" eingeführt - dies auch in biographischer Perspektive und mit Bezug auf unterschiedliche Berufsverläufe von Frauen und Männern. Dann werden spezifische Forschungsprojekte aus unserem eigenen Arbeitsbereich an der FU behandelt. Literatur: Themenheft der Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie zu Work-Life-Balance (erscheint bis Seminarbeginn); theoretische Beiträge in Abele, A. E., Hoff, E.-H. &Hohner, H.-U. (Hrsg.). (2003). Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg. Heidelberg: Asanger
 
(12 523)
S -
Von der Mutter-Kind-Bindung zur Partnerbeziehung: Bindung in Kindheit und Jugend (Psy, EwS) (2 SWS); Fr, 16.12., 13.1., 14.1., 20.1., 21.1., 10.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 23/27 (16.12.) Lieselotte Ahnert
Das Seminar thematisiert die Entstehung unterschiedlichster Bindungsbeziehungen als zentrales Moment in der emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Dabei gehen wir von genetisch prädisponierten Verhaltenstendenzen aus, die auf evolutionsbiologische Adaptationsprozesse zurückgeführt werden können, durch soziales Lernen aber erst entwickelt werden müssen. Es werden deshalb Sozialisationsbedingungen diskutiert, die verschiedene Qualitäten in der primären Bindung definieren sowie die spätere Herausbildung weiterer Beziehungen bestimmen. Das Seminar will vor allem auch auf Konsequenzen aufmerksam machen, die Fehlentwicklungen in der Beziehungsgestaltung nach sich ziehen.Wichtig: Wegen der Begrenzung der Seminar-Teilnehmer ist eine Voranmeldung dringend erforderlich (Schriftliche Anmeldung bei Esther Lang: Mo-Do 8-13 JK 25/122c).

- Psychologie

(12 680)
S -
Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und sexueller Missbrauch - Vorkommen, Auswirkungen, Erklärungsansätze, Grundlage der Diagnostik, Prävention und Intervention (Psy, Nf, EwS) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (20.10.) Rainer Balloff
Die Diagnose der Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und des sexuellen Missbrauchs steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Sie weist im Vergleich zu anderen diagnostischen Vorgehensweisen mit Kindern und Jugendlichen bedeutsame Unterschiede auf, da sie häufig auf der Grundlage der aussagepsychologischen Konzeption (sog. Glaubhaftigkeitsuntersuchung) beruht.Themen: -Verbreitung und Vorkommen (statistische Daten der Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und des sexuellen Missbrauchs- Auswirkungen: Familie und emotionaler Nahraum des Kind sowie Fremdtäter und Fremdtäterinnen-Das aussagepsychologische Konzept- Prostitution und Menschenhandel, sexueller Missbrauch von Kindern durch Tourismus, Beschneidung von Mädchen- Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und sexuellem Kindesmissbrauch. Literaturtipps: Bange, D. &Körner, W. (Hrsg.) (2002. Handwörterbuch Sexueller Missbrauch. Göttingen: Hogrefe; Körner, W. &Lenz, A. (Hrsg.) (2004). Sexueller Missbrauch. Band 1. Göttingen: Hogrefe; Jansen, G. (2004). Zeuge und Aussa-gepsychologie. Heidelberg: Müller.

FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

- Geschichte

ACHTUNG! DOZENTENÄNDERUNG
(13 336)
HS -
Großbritannien im "langen" 19. Jahrhundert: soziale Bewegungen, politische Reform und das Empire (B) (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 121 (20.10.) Siegfried Weichlein
Das "lange" 19. Jahrhundert stand in England im Zeichen der Industrialisierung, der Wahlrechtsreformen (1832, 1867, 1884 und 1918/1928), der Transformation der politischen (Parteien-)Landschaft (Liberals, Conservatives, Labour), neuer sozialer Bewegungen (Arbeiter, Frauen) und des Wegs zum mächtigsten Empire der Zeit. Das Seminar behandelt die wichtigsten sozialen, politischen und kulturgeschichtlichen Aspekte, Angel- und Wendepunkte dieser Prozesse. Quellen und Forschungen werden gleichermaßen herangezogen.
Zur Einführung: Peter Wende, Großbritannien 1500-2000 (2001), mit Bibliographie von Quellen, Forschungen, Darstellungen; W. D. Rubinstein, Britain's Century: A Political and Social History, 1815-1905 (1998); Catherine Hall u.a., Defining the Victorian Nation: Class, Race, Gender and the Reform Act of 1867 (2000); June Purvis (Hg.), Women's History: Britain 1850-1945 (1995); Andrew Porter (Hg.), The Nineteenth Century = Bd. 3 von: W. R. Louis (Hg.), The Oxford History of the British Empire (1999).
 
(13 070)
V -
Einführung in die Frühe Neuzeit (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, Hs B (18.10.) Claudia Ulbrich
Ziel der Vorlesung ist es, einen theoriegeleiteten und problemorientierten Einblick in die Epoche der Frühen Neuzeit (ca. 1500 - ca. 1800) zu geben. Poltische Ereignisse und Entwicklungen (wie Reformation, Europäische Expansion, Dreißigjähriger Krieg oder Aufklärung) kommen ebenso in den Blick wie Strukturen von Macht und Herrschaft, die gesellschaftliche Ordnung, die Kommunikationsrevolution oder die neuen Formen der Wissensproduktion. Zu den erkenntnisleitenden Interessen gehört es, in einem geschlechtersensiblen Zugang die kulturelle Pluralität, die die Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit prägte, herauszuarbeiten.
 
(13 851a)
Ü -
Herd und Heimchen? (Modul 1A: Einführung in einen Kulturraum Europas) (2 SWS) (3 cr); Sa 10.00-12.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Seminarraum (22.10.) Louis Nebelsick
Anhand von ausgewählten Grabkomplexen, Tracht und Materialgruppen der Hallstattzeit Südmitteleuropas sollen die Teilnehmer/innen dieser Veranstaltung: Geschlechtsspezifisches erkennen und kontextualisieren lernen; bisherige Forschungen zu Geschlechtskonstrukten rezipieren und hinterfragen; gemeinsam mit den anderen Teilnehmer/inne/n eigene und hoffentlich neue Erkenntnisse zum Geschlechterverhältnis in der Früheisenzeit Mitteleuropas gewinnen und formulieren.
Nach einführenden Vorträgen zum Thema vom Dozenten sollen Kurzreferate von den Teilnehmer/inne/n zu ausgewählten Grabkomplexen erfolgen. Dabei sollen Fragestellungen und Auswertungskonzepte entworfen werden, die es in einem zweiten Referat zu lösen gilt. Ausdrücklich können und sollen auch in Teamarbeit Fragen angepackt und gelöst werden.
 
(13 304)
Ü -
Theorien der Liebe seit der Frühen Neuzeit (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 394 (18.10.) Claudia Jarzebowski
 
(13 309)
PS -
Frauen in der Reformation (A) (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mo 8.00-10.00 - Koserstr. 20, A 124
Voranmeldung bei Frau Ighreiz (Koserstr. 20, A 382) oder per e-mail: ighreiz@zedat.fu-berlin.de .
(17.10.) Silke Törpsch
Die Reformation gilt als eines der bedeutendsten Ereignisse der Frühen Neuzeit im deutschsprachigen Raum. Aber war sie auch für Frauen so wichtig? Gab es eine Reformation für die Frauen oder eine Reformation der Frauen? Einen Schwerpunkt des Seminars bilden als spezifische Frauenräume die Frauenklöster. Anhand von Flugschriften von, an und über Frauen soll die Arbeit mit historischen Quellen geübt werden.
Literatur: Conrad, Anne (Hg.): „In christo ist weder man noch weyb“. Frauen in der Reformation und der katholischen Reform. Münster 1999; Roper, Lyndal: Das fromme Haus. Frauen und Moral in der Reformation. Frankfurt/ Main u.a. 1995, Nowicki-Pastuschka, Angelika: Frauen in der Reformation. Pfaffenweiler 1990.

- Altertumswissenschaften

(13 913)
OS -
Das antike Porträt im Kontext (3 SWS) (10 cr); Do 10.00-13.00 - Otto-von-Simson-Str. 7, Hörsaal (20.10.) Friederike Fless,
Arne Thomsen
Den privaten und öffentlichen Raum bevölkern in der griechischen und römischen Kultur eine Fülle von Bildnissen, die ganz verschiedene Funktionen als Weihegeschenk, Ehrenstatue oder Grabstatue erfüllten. Über die Betrachtung der Kontexte soll versucht werden, die Gestaltung der Porträts, ihre Präsenz im privaten und öffentlichen Raum und ihre Funktionen in ihren Eigenheiten in bezug auf regionale und zeitliche Vorlieben zu begreifen. Zum Erwerb eines Leistungsnachweises ist die regelmäßige Teilnahme, die Übernahme eines Referates und eine Hausarbeit erforderlich.
Literatur:
Dietrich Boschung, Gens Augusta. Untersuchungen zur Aufstellung, Wirkung und Bedeutung der Statuengruppen des julisch-claudischen Kaiserhauses, Monumenta Artis Romanae XXXII (2002); J. Cordelia Eule, Hellenistische Bürgerinnen aus Kleinasien. Weibliche Gewandstatuen in ihrem antiken Kontext (2001); Ralf Krumeich, Bildnisse griechischer Herrscher und Staatsmänner im 5. Jahrhunder v. Chr. (1997); R.R.R. Smith, Hellenistic Royal Portraits (1988) bsd. 9-53; Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur, hg. v. Klaus Stemmer (Ausst.kat. Berlin 1995); Gerhard Zimmer, Locus datus decreto decurionum. Zur Statuenaufstellung zweier Forumsanlagen im römischen Afrika, Abh. München 102 (1989)
Sprechstunden
Friederike Fless: Montag, 16.30-18.00 Uhr
,
Arne Thomsen: nach Vereinbarung

- Ostasien und Vorderer Orient

(14 064)
PS -
Männerbilder und Frauenbilder in der modernen japanischen Literatur (2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28, 009 (19.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
Eigentlich ist die Frage nach den Frauen- und den Männerbildern sowie nach dem Verhältnis der Geschlechter im Spiegel der japanischen Literatur kein genuin literaturwissenschaftliches Thema. Dennoch bietet diese Fragestellung einen guten Einstieg in die weite und vielgestaltige Landschaft der modernen japanischen Literatur. Es geht dabei sowohl um das „Was“, die „Inhalte“ der zu betrachtenden Erzählungen und Romane, als auch um das „Wie“ der Darstellung. Gegenstand werden Texte von Mori Ôgai bis Murakami Haruki sein.
Zur Vorbereitung wird die Lektüre einer Literaturgeschichte, z.B. D. Keene, S. Kato, oder des Handbuchs zur japanischen Gegenwartsliteratur (Hijiya-Kirschnereit) dringend empfohlen.
Ein Reader wird zu Semesterbeginn bereitgestellt.
 
(14 305)
Ü -
Adab-Literatur: Lektüre aus Ibn 'Abdrabbihi "al-'Iqd al-farid" (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, gr. Seminarraum (27.10.) Angelika Neuwirth
Das Adab-Werk "al-'Iqd al-farid" des andalusischen Dichters und Kompilators Ibn 'Abdrabbihi (9./10.Jht.) ist eine historisch aufschlussreiche Sammlung von Berichten aus dem kulturellen Leben der früh- und klassisch-islamischen Zeit. Bei der Lektüre soll die Aufmerksamkeit vor allem weiblichen Berichterstattern und Protagonisten gelten.
 
ACHTUNG: RAUMÄNDERUNG!
(14 069)
HS -
Die Schriftstellerin Higuchi Ichiyô und joryû bungaku (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 27/103 (18.10.) Matthew Königsberg
Mit dem Begriff joryû bungaku wird die Literatur von Frauen seit der Heian-Zeit bezeichnet. Der Begriff wird anhand einer bedeutenden Schriftstellerin der Meiji-Zeit – Higuchi Ichiyô – untersucht. Der Kurs richtet sich an Studierende des Hauptstudiums, die bereits bungo (= klassisches Japanisch) lesen können.
 
(14 070)
Ü -
Übung zum HS: Die Schriftstellerin Higuchi Ichiyô und joryû bungaku (2 SWS); Fr 10.00-11.30 - Ehrenbergstr. 26-28, R. 211   Judit Árokay
In dieser Übung werden – begleitend zum Hauptseminar – Texte aus der Meiji-Zeit gelesen, die mit dem Seminar im Zusammenhang stehen: Texte von Higuchi Ichiyô, Texte von anderen Schriftstellerinnen der Meiji-Zeit sowie Texte von Ozaki Kôyô, welche Frauen der Meiji-Zeit darstellen.
 
(14 412)
PS/HS -
Entwürfe von Frauenbildern im iranischen Film (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte).) (2 SWS) (6/10 cr); Teile des Seminars werden als Blockseminar gehalten. Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, Seminarraum (25.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
In diesem Seminar werden postrevolutionäre Filme behandelt, in denen
Frauen vor und hinter der Kamera eine wichtige Rolle spielen. Nach welchen Prinzipien werden Frauen auf der Leinwand gezeigt und wie sehen die vom Film vermittelten Frauenbilder aus? Wie setzen sich Regisseurinnen mit der Rolle der Frau und ihrer Stellung in der iranischen Gegenwartsgesellschaft auseinander?
 
(14 482)
S -
Gebildete osmanische Frauen aus der ilmiye-Schicht (19. Jahrhundert) (2 SWS); (mit Klausur 6 cr) Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, 5 (18.10.) Rana v. Mende
Nach den Quellen kann man seit dem 16. Jahrhundert nachweisen, dass viele traditionell-islamisch gebildete osmanische Frauen, darunter Dichterinnen, Mystikerinnen und Kalligraphinnen usw. aus der Ilmiye-Schicht stammt. Das liegt daran, dass die Bildung bis zum 19. Jahrhundert in erster Linie religiös bestimmt war. Die Zahl der Frauen, die religiöse Bücher lasen und deren Inhalt besprechen konnten, ist offensichtlich grösser als man gedacht hat. Die gebildeten Frauen beschäftigten sich bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend mit der klassischen osmanischen Dichtung. Aber (1839-1876) bekamen die Frauen auch eine säkulare Ausbildung und sie traten als Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Komponistinnen in der Öffenlichkeit immer mehr in Erscheinung.
In diesem Seminar werden die gebildeten Frauen des 19. Jahrhunderts, die aus der Ilmiye-Schicht stammt und mit ihren Werken Vorreiterinnen der modernen türkischen Literatur und der modernen türkischen Frauen waren (wie z.B. die Dichterin Leyla Hanim, gest.1847/8, die Kalligraphin und Dichterin Feride Hanim, 1837-1903, die erfolgreiche Lehrerin und Verfasserin eines persischen Wörterbuchs Hatice Nakiye Hanim, 1846-1899 oder die Kennerin der modernen Literatur Mihr ün-Nisa Hanim, 1864-1943) anhand osmanischer Quellen behandelt.
Quellen: Mehmed Zihni, Mesahir’un Nisa. Istanbul 1295/1878; Ahmed Muhtar, Sair Hanimlarimiz. Istanbul 1311/1894; Fatma Aliye, Namdaran-i Zenan-i Islamiyan. In Malumat mecmuasi 15. Juni 1899-31. Januar 1901.
Einführende Literatur: Bursali Mehmed Tahir, Osmanli Müellifleri, 3 Bde., Istanbul 1972-1975; Nihad Sami Banarli, Resimli Türk Edebiyati, 2 Bde., Istanbul 1971; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Asir Türk Sairleri, 4 Bde., Istanbul 1988; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Hattatlar, 2. Ausg. Istanbul 1970; E.J.W.Gibb, History of Ottoman Poetry, London 1900-1909.

- Judaistik

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Katholische Theologie

(14 406)
Ü -
Das Arda-Wiraz-Namag (G/H) (2 SWS) (5 cr); Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 17, Seminarraum (19.10.) Götz König
Das Arda-Wiraz-Namag ist das wohl besttradierte und beliebteste Buch der Zoroastrier. Es ist im wesentlichen ein Bericht einer Jenseitsreise. Im Zentrum der Übung steht die Lektüre des mittelpersischen Textes, jedoch sollen auch vergleichend neupersische Textfassungen herangezogen werden.
 
(14 606)
HS -
"als Mann und Frau schuf er sie..." Anthropologische Ansätze im Mittelalter (2 SWS); Die erste Blockveranstaltung findet 25. - 26.11.2005, 10.00 - 16.00 Uhr, statt; ein weiterer Blocktermin wird mit den Teilnehmer/innen vereinbart.
Schwendenerstraße 31, Bibliothek
(28.10.) Maria Burger
Der Erschaffung des Menschen kommt innerhalb der Schöpfungslehre eine besondere Bedeutung zu. Sie ist die Basis der theologischen Lehre vom Menschen, der Anthropologie; die Bewertung der Geschlechter hat hier ihre Grundlage. Das christliche Mittelalter gilt dabei als besonders frauenfeindlich. Die Lehrveranstaltung soll einen Überblick über die Anfänge der theologischen Anthropologie vermitteln und anhand ausgewählter Texte einzelne Aspekte vertiefen. Hildegard von Bingen und Albertus Magnus werden dabei im Mittelpunkt stehen.
Literatur: Hildegard von Bingen: Heilkunde. Das Buch von dem Grund und Wesen und der Heilung der Krankheiten, nach den Quellen übersetzt und erläutert von H. Schipperges, Salzburg 1957;
H. Anzulewicz, J.R. Söder: Albertus Magnus. Über den Menschen De homine. lateinisch-deutsch (=Philosophische Bibliothek, 531), Berlin 2004.
Sprechstunden
Maria Burger: nach Vereinbarung

- Evangelische Theologie m.d. FG Religionsgeschichte

Änderung! Vorbesprechung am 24.10.2005!!!
(13 961)
PS/HS -
Dionysos auf der modernen Bühne ; Altensteinstr. 40, SR III
Begrenzte Teilnehmerzahl.
Anmeldung bei der Vorbesprechung sowie im Sekretariat.
Die Vorbesprechung findet am 24. Oktober 2005 um 16 h c.t. statt.
Als Termine für das Blockseminar sind vorgesehen:
Freitag, 25. Nov. 14.00 - 20.00 Uhr
Samstag, 26. Nov. 10.00 - 14.00 und 15.00 - 20.00 Uhr
Sonntag, 27. Nov. 10.00 - 13.00 und 14.00 - 20.00 Uhr
(31.10.) Renate Schlesier
Kein antiker Gott hat die Moderne stärker fasziniert als Dionysos. Innerhalb der modernen Wissens- und Darstellungsformationen erscheint Dionysos, der vor allem Frauen (als „Mänaden“ oder „Bakchen“) in Raserei versetzt, als eher untypisch für die antike Kultur, als Ausnahme, ja als Instanz einer Differenz, die die Moderne antizipiert. Im Seminar wird versucht, diese Auffassung zu überprüfen, und zwar am Beispiel von aktuellen Aufführungen der Tragödie „Die Bakchen“ des Euripides, die anhand von Video-Aufzeichnungen zu analysieren sind. Dafür werden Ergebnisse des Proseminars im vergangenen Semester, das dem Gott Dionysos in der antiken Literatur gewidmet war, ebenfalls nutzbar gemacht.
Zur Ergänzung eignet sich die Vorlesung „Die Griechen und das Irrationale“ (Schlesier).

Zur Vorbereitung empfohlen: R. Schlesier u.a.: Artikel ‘Dionysos’, in: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Bd. 3 (1997), Sp. 651-664; E. Hall / F. Mackintosh / A. Wrigley (Hg.): Dionysus since 69: Greek Tragedy and Public Imagination at the End of the Second Millenium, Oxford 2004.

FB Philosophie und Geisteswissenschaften

- Philosophie

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Griechische und Lateinische Philologie

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

(16 401)
GK -
Einführung in die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Modul AVL 111b) (max. 35 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/112 (Übungsraum) (19.10.) Esther von der Osten
In zahlreichen Verwandlungen erscheinen Tränen in den Metamorphosen Ovids. Die Beziehung von Tränen und Dichtung wird facettenreich in unterschiedlichen Mythen entfaltet, die durch die spätere Literatur hin gegenwärtig sind. Der Figur der fließenden Trauer und ihren unterschiedlichen poetologischen Funktionen soll zu Beginn der Einführung in einer textnahen Lektüre von Teilen des ovidschen Textes nachgegangen werden. Daneben werden auch die homerischen Tränen des Odysseus und des Achill, sowie die christlichen der Magdalena zur Sprache kommen.
Die Frage nach dem Verhältnis von Gabe der Tränen und Gabe der Poesie oder der Literatur durchzieht, nicht selten in Referenz auf die antiken Vorlagen, auch die Texte des 17. bis 20. Jahrhunderts, die anschließend gelesen werden sollen. Das als authentisch geltende körperliche Zeichen seelischer Bewegung ist eine scheinbar unwillkürliche Reaktion, spielt als Figur des Pathos jedoch einen durchaus aktiven und facettenreichen Part in der Semantik der Passion. In der Lektüre literarischer Tränen lassen sich, begleitet von der Lektüre theoretischer Texte, literarhistorische, psychoanalytische, literaturtheoretische, kulturgeschichtliche und gendertheoretische Fragestellungen entfalten und so unterschiedliche Zugangsweisen zu Literatur erproben.
Die definitive Auswahl der Texte wird die Wünsche der Seminarteilnehmenden berücksichtigen.
Dem Einführungskurs ist ein Tutorium zugeordnet.
Zur Einführung: Ovid, Metamorphosen (zahlreiche Ausgaben); D. Kimmich u.a. (Hg.) Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Stuttgart (Reclam) 2003.
 
(16 401)
GK -
Einführung in die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Modul AVL 111b) (max. 35 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/112 (Übungsraum) (19.10.) Esther von der Osten
In zahlreichen Verwandlungen erscheinen Tränen in den Metamorphosen Ovids. Die Beziehung von Tränen und Dichtung wird facettenreich in unterschiedlichen Mythen entfaltet, die durch die spätere Literatur hin gegenwärtig sind. Der Figur der fließenden Trauer und ihren unterschiedlichen poetologischen Funktionen soll zu Beginn der Einführung in einer textnahen Lektüre von Teilen des ovidschen Textes nachgegangen werden. Daneben werden auch die homerischen Tränen des Odysseus und des Achill, sowie die christlichen der Magdalena zur Sprache kommen.
Die Frage nach dem Verhältnis von Gabe der Tränen und Gabe der Poesie oder der Literatur durchzieht, nicht selten in Referenz auf die antiken Vorlagen, auch die Texte des 17. bis 20. Jahrhunderts, die anschließend gelesen werden sollen. Das als authentisch geltende körperliche Zeichen seelischer Bewegung ist eine scheinbar unwillkürliche Reaktion, spielt als Figur des Pathos jedoch einen durchaus aktiven und facettenreichen Part in der Semantik der Passion. In der Lektüre literarischer Tränen lassen sich, begleitet von der Lektüre theoretischer Texte, literarhistorische, psychoanalytische, literaturtheoretische, kulturgeschichtliche und gendertheoretische Fragestellungen entfalten und so unterschiedliche Zugangsweisen zu Literatur erproben.
Die definitive Auswahl der Texte wird die Wünsche der Seminarteilnehmenden berücksichtigen.
Dem Einführungskurs ist ein Tutorium zugeordnet.
Zur Einführung: Ovid, Metamorphosen (zahlreiche Ausgaben); D. Kimmich u.a. (Hg.) Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Stuttgart (Reclam) 2003.

- Deutsche und Niederländische Philologie

(16 636)
HS A -
Sprache, Kommunikation und Geschlecht (2 SWS); (Anmeldung erforderlich bei Frau Dallmann, Boltzmannstraße 3) Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 123 (17.10.) Gisela Klann-Delius
In dem Seminar soll ein Überblick über den Stand der empirischen Forschung zu der Frage gegeben werden, ob sich Männer und Frauen, Mädchen und Jungen in ihrem sprachlichen wie nicht-sprachlichen Kommunikationsverhalten unterscheiden. Dabei werden sowohl Fragen der theoretischen Grundlagen sowie der empirischen Methoden des Forschungsgebiets erörtert werden.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen wird:
Klann-Delius, G. 2005. Sprache und Geschlecht. Stuttgart, Weimar.
Teilnehmerbegrenzung auf 60 Studierende.
Anmeldung erforderlich bei Frau Dallmann, Boltzmannstr. 3, Raum 1107.
 
(16 742)
PS -
Paradiesische Zustände? Geschlechterkonstruktionen in der Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts (2 SWS); Mi 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 29 / 118 (19.10.) Nina Gülcher
Geschlechterrollen sind Teil der sozialen Wirklichkeit und Spiegel kultureller Prozesse. Was aber ist die ‚Natur‘ von Frau und Mann? Imaginationen eines vermeintlich ‚natürlichen‘ Geschlechterverhältnisses fernab der Zivilisation entwirft die Literatur spätestens seit dem 18. Jahrhundert: Einsame Inseln, fremde Planeten und der Garten Eden dienen als Orte, an denen neben (geschlechter-)politischen Utopien und Endzeitstimmungen auch Konzepte von Zivilisation und Barbarei, Eigenem und Fremdem in Szene gesetzt werden. Ausgehend von Positionen aus dem 18. Jahrhundert stehen im Seminar literarische Texte des 20. Jahrhunderts im Zentrum. Die gründliche Kenntnis von J.G. Schnabels „Insel Felsenburg“ (1731-1743) [Reclam UB 8421] wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt und überprüft. Weitere Texte (u.a. Marivaux, „Der Streit“ (1744), G. Hauptmann, „Die Insel der großen Mutter“ (1924), P. Hacks, „Adam und Eva“ (1972), Nicky Silver, „Fette Männer im Rock“ (1988)) werden zu Beginn des Semesters in einem Reader zur Verfügung gestellt. Teilnahmebedingungen sind: nachweisliche Vorbereitung, regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit in einer Expertengruppe.
 
(16 727)
AS -
Theoriegeleitete Textanalyse (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 (17.10.) Marlies Janz
Anhand von Erzählungen Hugo von Hofmannsthals ('Das Märchen der 672. Nacht', 'Reitergeschichte') und Arthur Schnitzlers ('Leutnant Gustl', 'Fräulein Else') werden u. a. sozialgeschichtliche, psychoanalytische und gender - orientierte Zugriffe auf diese Text im Hinblick auf die jeweilige Tragweite der Methode analysiert.
 
(16 673)
PS -
Genderforschung in der Mediävistik. Forschungsstand und Perspektiven (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 28 / 112 (18.10.) Jutta Eming
Fragestellungen und Erkenntnisinteressen der Gender Studies, dieser aus den USA importierten Variante feministischer Wissenschaft, sind in den Geistes- und Kulturwissenschaften bereits seit längerem akzeptiert und integriert. Dies gilt auch für die Mediävistik, in der in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Reihe einschlägiger Arbeiten entstanden sind. Und nachdem sich die Aufregung um die Thesen der amerikanischen Theoretikerin Judith Butler zu Körper, Diskurs und Geschlecht inzwischen gelegt hat, scheint Genderforschung zumindest vorerst kein Skandalon mehr darzustellen. Vielleicht aus diesem Grund ist sie einigen Studenten als Ansatz gar nicht mehr bekannt. Das Proseminar soll in dieser Situation Gelegenheit zu einer vorläufigen Bilanzierung bieten und richtet sich damit einerseits an Studierende, die noch gar nicht mit Fragen der Geschlechterforschung vertraut sind, andererseits aber auch an ‚Fortgeschrittene’, die sich fragen mögen, wie weit man mit diesem Ansatz inzwischen gekommen und wie er weiter für mediävistische Gegenstände sinnvoll zu nutzen ist. Zentralen Forschungsfeldern der gendertheoretisch fundierten Mediävistik gemäß werden im Seminar Fragen zu Körperkonzepten, Emotionalität und symbolischer Kommunikation einen Schwerpunkt bilden. Interessen der Teilnehmer können jedoch mit berücksichtigt werden. Unerlässlich ist eine Diskussion der sogenannten Queer Studies, welche die Gender Studies inzwischen ergänzen, wenn nicht ablösen.
Da zentrale Arbeiten der Gender Studies nach wie vor im angloamerikanischen Raum entstehen und nur zum Teil übersetzt sind, sollten die Teilnehmer Interesse und Fähigkeit zur Arbeit auch an fremdsprachigen theoretischen Texten mitbringen.
 
(16 655)
GS I+II -
Anfänge der deutschen Literatur und Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache (Heinrich von Veldeke: 'Eneasroman') (Modul 3, BA = GK A+B für Magister und Lehramt) (4 SWS); Do und Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26 / 139 (20.10.) Martin Baisch
Die kombinierten Grundlagenseminare dienen der Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die historischen Bedingungen mittelalterlicher Literaturproduktion und -rezeption insbesondere der höfischen Literatur um 1200. Nach einer Einführung in Fragestellungen und Methodologie der mediävistischen Literaturwissenschaft wird ein Werk interpretatorisch erschlossen. Erworben wird außerdem die Fähigkeit, einen mittelhochdeutschen Text selbständig lesen und übersetzen zu können. Die Vermittlung dieser Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt exemplarisch an Heinrichs von Veldeke „Eneasroman“. Als besondere Arbeitsschwerpunkte sind die Bedeutung Veldekes für die Poetik des höfischen Romans sowie die Figurendarstellung im Zusammenhang von Minne, Herrschaft und Geschlechtsidentität vorgesehen. Die Modulabschlussprüfung erfolgt als Klausur. Studentische Tutorien, die den Kurs begleiten, sind beantragt.
Zur Einführung: Ingrid Kasten: Heinrich von Veldeke: „Eneasroman“. In: Interpretationen. Mittelhochdeutsche Romane und Heldenepen. Hrsg. von Horst Brunner, Stuttgart 2004 (RUB 8914), S. 75-96.
Zur Anschaffung: Heinrich von Veldeke: „Eneasroman“. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Ludwig Ettmüller ins Neuhochdeutsche übersetzt, mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Dieter Kartschoke, Stuttgart 1989 (RUB 8303).
 
Veranstaltung entfällt!
(16 730)
PS -
Theodor Fontane und Paul Heyse   Maria E. Müller
 
(16 736)
PS -
Gertrud Kolmar (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26 / 139 (17.10.) Marlies Janz
Im Seminar wird vor allem das lyrische Werk Gertrud Kolmars (geb. 1894 in Berlin, gest. "vermutlich" 1943 in Auschwitz) in seiner Entwicklung während der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts behandelt. Im Mittelpunkt steht dabei der Gedichtzyklus 'Weibliches Bildnis', in dem Kolmar ihr poetisches Verfahren im Anschluß an den französischen Symbolismus, an Walt Whitman u. a. entwickelt hat. Zur Einführung empfiehlt sich die Lektüre von Johanna Woltmann: Gertrud Kolmar, Leben und Werk, Frankfurt am Main 2001 (st 3254). Ein Reader mit Primärtexten wird am Anfang des Semesters bereitgestellt.
 
(16 661)
AS -
Literatur des späten Mittelalters (Ulrich von Lichtenstein: 'Frauendienst') (Modul 6, BA = GK C für Magister und Lehramt) (2 SWS); Mi 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26 / 139 (19.10.) Jutta Eming
Von den Autoren, die in der Tradition des klassischen Minnesangs dichten und zugleich über ihn hinausgehen, hat Ulrich von Lichtenstein mit seinem 'Frauendienst' (um 1255) das vielleicht erstaunlichste Werk hinterlassen. Die Manier des Minnesängers, pseudo-biographisch die nicht erwiderten Gefühle zu einer höher stehenden Dame zu vergegenwärtigen, wird hier zu einer ganzen Erzählung ausgeweitet, in der Ulrich von Lichtenstein über – angeblich – Erlebtes berichtet und dabei die Liebe zu einer Frau in den Mittelpunkt stellt. Der Minnedienst wird nicht nur in klassischen Minneliedern, sondern auch in grotesk-komischen Episoden verhinderter Annäherung an die Geliebte manifest. Das Problem, die Poetik dieses Textes zu verstehen, wird durch den Umstand keineswegs erleichtert, dass über den Dichter historisch vieles bekannt, verbürgt und in den 'Frauendienst' eingearbeitet worden ist. Im Seminar soll der Text intensiv gelesen und diskutiert und in der literarischen Tradition situiert werden. Im Mittelpunkt steht das Problem der Inszenierung der Erzählers, daneben werden die Darstellung von Emotionen und die groteske Komik Schwerpunkte bilden.
Da der Text nicht in Übersetzung vorliegt, müssen die Teilnehmer die Bereitschaft mitbringen, am mittelhochdeutschen Original zu arbeiten. Der Text wird als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
 
(16 683)
HS -
Poesie und Prosa des Ehelebens (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 110 (20.10.) Maria E. Müller
Die Ästhetisierung der Ehe ist, wie etwa höfische Assimilationsbemühungen des ehelichen Pflichtenkatalogs an das Modell des amour courtois oder auch Friedrich Schlegels skandalträchtiges Fragment ‚Lucinde’ belegen, ein prekäres Unterfangen. Mit der etwa um 1400 einsetzenden Entfaltung eines frühneuzeitlichen Eheverständnisses, demzufolge Ehe und Familie als Grundpfleiler jeder sozialen Ordnung aufgefasst werden, überschwemmen Liebes- und Ehediskurse alle Gattungen und Genres. Im Hauptseminar werden exemplarisch religiöse und profane, präskriptive und idealisierende, kritische und komische Redeweisen und Darstellungsformen analysiert. Ein Kompendium wird zur Verfügung gestellt. Das Thema eignet sich als Schwerpunkt für Magister- und Staatsexamen.
 
(16 707)
V -
Vom barocken Trauerspiel zum bürgerlichen Familiendrama (1650-1800) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 1a (18.10.) Peter-André Alt
Die Vorlesung erschließt grundlegende Konzepte und Tendenzen des deutschen Trauerspiels im 17. und 18. Jahrhundert. Neben die Interpretation exemplarischer Dramen treten die Untersuchung theoretischer Gattungsentwürfe (zumeist unter Bezug auf die Bestimmungen der aristotelischen "Poetica") und die Analyse theatergeschichtlicher Aspekte (barockes Schultheater, Bühnenreform der Aufklärung, Hof- und Nationaltheater). Berücksichtigt werden zudem Fragen des jeweiligen sozialen und kulturellen Kontexts (Funktionen politischen Handelns, Psychologie der Macht, anthropologische Modelle, Geschlechterkonstruktion, Tugendkonzepte).
Für eine nähere Interpretation vorgesehen: A. Gryphius, Leo Armenius oder Fürsten=Mord (1650), Catharina von Georgien oder Bewehrete Bestaendikeit (1657), Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus (1663, erste Fass. 1657); D.C. von Lohenstein, Cleopatra (1661), Sophonisbe (1680); J.Ch. Gottsched, Sterbender Cato (1732); J.E. Schlegel, Canut (1746); G.E. Lessing, Miss Sara Sampson (1755), Emilia Galotti (1772); F. Schiller, Kabale und Liebe (1784) (alle als Reclam-Tb. greifbar). Zur Vorbereitung empfehle ich neben der Lektüre der genannten Trauerspiele: Dramen vom Barock bis zur Aufklärung. Interpretationen, Stuttgart 2000 (Reclam-UB 17512), Albert Meier (Hg.), Die Literatur des 17. Jahrhunderts. Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur. Bd.II, München 1999 (hier zumal der Artikel von Peter J. Brenner); Reinhold Grimm (Hrsg.), Deutsche Dramentheorien I, Wiesbaden 1980 (3.Aufl., zuerst 1971), Bd.I.
 
(16 765)
HS -
Liebe, Erotik und Geschlecht in der Lyrik des 17. Jahrhunderts (2 SWS); Hinweis: Änderung des Kommentars! Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 123 (17.10.) Peter-André Alt
Das Spektrum der unterschiedlichen Stilformen und Gattungsmuster, mit deren Hilfe die Literatur des 17. Jahrhunderts Liebe und Erotik darstellt, ist breit. Der Bogen reicht von der klassizistischen Elegie über die Ode bis zur parodistischen Gelegenheitsdichtung, von der Inszenierung düsterer Trauer bis zu anspielungsreicher Frivolität. Die Gattung der Liebesdichtung schließt dabei neben weltlichen auch geistliche Texte ein, die bibelpoetische Motive und mystische Topoi verarbeiten. Bedeutsam ist nicht zuletzt die implizite Auseinandersetzung mit anthropologischen Konzepten, Entwürfen der Affektenlehre, Körperbildern und Modellen von Geschlechterrollen vor dem Hintergrund einer relativ stabilen sozialständischen Ordnung. Gelesen werden u.a. Texte von Shakespeare, Opitz, Fleming, Grefflinger, Hoffmanswaldau und Günther.
Zur Anschaffung: Gedichte des Barock, hg. v. Ulrich Maché und Volker Meid, Stuttgart 1992 (Reclam-UB 9975). Zur Vorbereitung: Horst Albert Glaser (Hg.): Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte. Bd.III: Zwischen Gegenreformation und Frühaufklärung: Späthumanismus, Barock 1572-1740, Reinbek b. Hamburg 1985; Albert Meier (Hg.): Literatur des 17. Jahrhunderts. Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur. Bd. 2, München 1999; Volker Meid: Barocklyrik, Stuttgart 1979; Hans-Georg Kemper: Deutsche Lyrik der frühen Neuzeit, Tübingen 1987ff.
 
(16 766)
HS -
Frühromantik (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 123 (18.10.) Peter-André Alt
Die Frühromantik antwortet mit einem ebenso komplexen wie programmatisch widersprüchlichen Literaturbegriff auf die politischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen der Zeit um 1800, die äußerlich durch das Scheitern der Französischen Revolution und die Krise der Aufklärung bedingt werden. Das arbeitsintensiv angelegte Seminar untersucht Positionen der Frühromantik im Blick auf ästhetische Entwürfe (Autonomiegedanke, progressive Universalpoesie, Fragmentbegriff, Ironie, Arabeske), geschichtsphilosophische Ansätze (Christentum und Mittelalterbild, Verständnis von Antike und Moderne, Revolutionsauffassung), Aspekte der Geschlechterpolitik (freie Liebe, Androgynie, Erotisierung des Religiösen) sowie Fragen der Sozialstruktur, Psychologie und Naturauffassung (Geselligkeit, Lob des Kindlichen, Erinnerungskultur, Imaginationen des Bösen, Theorien der Phantasie, Landschaftsästhetik).
Gelesen werden (Textkenntnis bei Semesterbeginn vorausgesetzt, anzuschaffende Ausgabe jeweils Reclams Universalbibliothek = UB): Friedrich Schlegel, Fragmente (1796-98) (UB 9880), Lucinde (1799) (UB 320); Heinrich Wilhelm Wackenroder/Ludwig Tieck, Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders (1797) (UB 18348); Novalis, Glauben und Liebe (1798), Die Christenheit oder Europa (1799) (UB 8030), Hymnen an die Nacht (1799-1800) (UB 7991), Heinrich von Ofterdingen (1802) (UB 8939); Ludwig Tieck, Der gestiefelte Kater (1797) (UB 8916), Der blonde Eckbert (1797), Der Runenberg (1802) (UB 7732); August Klingemann, Nachtwachen von Bonaventura (1804) (UB 8926)
Zur Einführung: Lothar Pikulik. Frühromantik. Werke, Epoche, Wirkung, München 1992; Detlef Kremer, Romantik. Lehrbuch Germanistik, Stuttgart, Weimar 2003
 
(16 682)
HS -
Novellistik des Spätmittelalters (2 SWS); Di 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 28 / 130 (18.10.) Jutta Eming
Den Kurzerzählungen des Spätmittelalters ist in der kontrovers geführten Diskussion um die Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Moderne ein großer Stellenwert beigemessen worden. So gilt Boccaccio als Begründer der modernen Novelle, die sich im Zeichen von Individualität, Kontingenz und Ambivalenz vom exemplarischen Erzählen des Spätmittelalters und seiner Tendenz löst, im Modus der Verkehrung Normen zu vermitteln. Doch gerade die schwankhafte Kurzerzählung des Mittelalters, von der die Novelle sich angeblich abgrenzt, erfreut sich im 15. und 16. Jahrhundert neuer Beliebtheit und radikalisiert dabei die bewährten Themen von drastischer Sexualität, Gewalt und einer Welt des Betrugs. Im Hauptseminar soll dieser widersprüchliche Befund zur spätmittelalterlichen Novellistik den Hintergrund für die textnahe Lektüre ausgewählter Erzählungen bilden. Im Zentrum werden die Darstellung von Emotionen, von Geschlechterbeziehungen sowie Kommunikationsmuster, Körperkonzepte und Erzählformen der Dichtungen stehen. Einen Bezugspunkt der Seminardiskussion wird die Frage bilden, inwiefern die Inanspruchnahme der Texte für kulturhistorische Paradigmen und die Korrelierung von Gattungs- und Epochenproblematik gerechtfertigt sind.
Den Seminarteilnehmern wird ein Reader mit ausgewählten Texten zur Verfügung gestellt.
Zur vorbereitenden Lektüre eignet sich der von Klaus Grubmüller herausgegebene Band Novellistik des Mittelalters in der ‚Bibliothek des Mittelalters’ (Band 23, Deutscher Klassiker Verlag).

- Romanische Philologie

Raumänderung
(17 138)
HS -
Petrarkismus (2 SWS); Fr 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/237 (21.10.) Ulrike Schneider
Der petrarkistische Liebesdiskurs hat die Geschichte der europäischen Lyrik nachhaltig geprägt; die theoretische Bestimmung des Petrarkismus bereitet der Forschung hingegen noch immer Probleme. Leitende Fragestellung des Seminars soll folglich die Möglichkeit einer präzisen Beschreibung des Petrarkismus in Abgrenzung gegenüber anderen Konzepten von Liebesdichtung sein. Ausgehend von Francesco Petrarcas Canzoniere aus dem Trecento wird hierzu die zentrale Rolle fokussiert, die Pietro Bembo für die Entwicklung des Petrarkismus im Cinquecento einnahm. Vor diesem Hintergrund werden dann einige weitere Vertreterinnen und Vertreter petrarkistischen Dichtens im 16. Jahrhundert näher betrachtet, darunter Vittoria Colonna und Gaspara Stampa. Neben der Diskussion bestehender Ansätze zu einer theoretischen Bestimmung des Petrarkismus werden auch Phänomene wie das Fortdauern der elegischen Tradition, der Einfluss des Neuplatonismus und die Herausbildung eines 'weiblichen' Petrarkismus erörtert.

SCHEINERWERB: regelmäßige Teilnahme; Kurzreferat; schriftliche Hausarbeit.
EMPFOHLENE TEXTAUSGABEN: Petrarca, F. (2004): Canzoniere. Hg. v. M. Santagata. Zweite, überarbeitete Auflage. Mailand; Bembo, P. (1966): Prose e Rime. Hg. v. C. Dionisotti. Zweite, erweiterte Auflage. Turin.
EINFÜHRENDE LITERATUR: Friedrich, H. (1964): Epochen der italienischen Lyrik. Frankfurt a. M. [Kap. IV, V und VI]; Regn, G. (2003): "Petrarkismus", in: Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Hg. v. G. Ueding, Bd. 6, Tübingen, Sp. 911-921.
 
Zeitänderung
(17 253)
PS -
La imagen de la mujer en la cultura y la literatura sefardí (2 SWS); Blockveranstaltung am 25./ 26.11.05, 13. /14.01.06 und 10. /11.02.06 jeweils Fr 13.00-17.00 und Sa 11.00-15.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/135 (25.11.) Amor Ayala
La cultura judía sefardí goza de una producción literaria riquísima escrita, en gran parte, en judeoespañol.
El refranero, el romancero, los repertorios de canciones y proverbios sefardíes, esto es, la literatura de tradición oral, conforman el corpus más conocido. Sin embargo, existen otros dos grandes bloques de obras no menos interesantes: la literatura religiosa o patrimonial y los llamados “géneros adoptados”, surgidos a raíz de la influencia cultural de Occidente desde mediados del s.XIX.
Así pues, la literatura sefardí nos abre una ventana a una cultura singular, donde convergen lo judío y lo hispánico, desarrollada en el Norte de África y la zona Balcánica desde el s. XVI y que sigue vigente hasta nuestros días.
En el mundo sefardí la mujer tiene un papel ambivalente: por un lado, es la transmisora de la identidad judía, por otro, tradicionalmente queda apartada de la educación religiosa. Ella es quien conserva el saber que se difunde oralmente. Sin embargo, contamos con una presencia escasísima de mujeres autoras de obras literarias. El análisis de esas cuestiones, así como el estudio de la imagen de la mujer que se despliega en los géneros literarios apuntados más arriba serán los temas que nos ocuparán principalmente durante este curso.
El seminario se dará en lengua española.
La calificación se llevará a cabo mediante una exposición oral y un trabajo escrito de 15 páginas sobre un tema previamente acordado.

Bibliografía fundamental:
Díaz-Mas, Paloma. 19933.Los sefardíes. Historia, lengua y cultura. Barcelona
Molho, Michael. 1960.Literatura sefardita de oriente. Madrid/Barcelona.
Romero, Elena. 1992. La creación literaria en lengua sefardí. Madrid.

- Englische Philologie

(17 452)
Ü -
Landeskunde I: Gender Theories (2 SWS) (5 cr) (max. 30 Teiln.) (Englisch); Mi 14.00-16.00 - Raum 209 (s. A.) Irmgard Maassen
‘Boy or girl?’ is the first question asked of us the very moment we enter this world, and every social interaction thereafter is determined by how we answer it – or rather, how it is answered for us. Together with ‘race’ and ‘class’, the category ‘gender’ governs contemporary literary and cultural studies, forming one of the basic reference points in current analyses of society and culture. Recent theorisations of gender identity, particularly in the fields of feminist, gay, and queer studies, have stressed that the most fundamental may in fact be the most confusing of distinctions, and have tried to negotiate the competing claims of biology, medicine, sociology, psychology, and linguistics to provide authoritative definitions.
This course aims to offer an introductory survey of the different discourses and theories that have shaped our understanding of gender difference and of the qualities defining femininity and masculinity. We will discuss extracts from a wide variety of authors and disciplines, starting with sources as ancient as the Bible and Aristotle but mainly focusing on 19th and 20th century conceptualisations.

A specially compiled reader will be made available.

Requirements:
• regular attendance and active participation
• a short oral presentation or, alternatively, three brief written assignments
• an essay of 12 pages to be submitted by the end of March 06
 
(17 459)
HS -
Gender and Sexuality in Australia (2 SWS) (10 cr) (max. 30 Teiln.) (Englisch); Mo 10.00-12.00 - Raum 211 (s. A.) Graham Willett
This subject examines the history of gender relations in Australia since colonisation. The role of gender and sexuality has always been central to how Australian society operates and how Australians have understood themselves as a people. The status of women, the demands of masculinity, attitudes towards homosexuality all have a particular inflection in Australia that offers an usually productive way of examining this society. Drawing upon academic literature as well as elements of popular culture, this historical overview will begin with the colonial period before going on to explore how it was that women in Australia were among the first in the world to get the vote (in the late nineteenth century) and gay people achieved genuine legal equality (in the late twentieth century).

- Theaterwissenschaft (mit Filmwissenschaft)

(17 540)
HS -
Imitation of Life. Mimesis und Mimikry (2 SWS) (4/10 cr) (03.3 EU); Mi 16.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, Seminarraum I (19.10.) Jörg Wiesel
Todd Haynes’ Film „Far from Heaven“ (USA 2002) zitiert und imitiert die großen Melodramen von Douglas Sirk (Detlev Sierck): „All that Heaven allows“ (1955) und „Imitation of Life“ (1959). Er erzählt die Geschichte eines Scheiterns gesellschaftlicher Integration Mitte der fünfziger Jahre; eine junge Ehefrau entdeckt die Unmöglichkeit eines ‚imitierten Lebens’, einer Anpassung an soziale (Lebens-) Regeln um jeden Preis. In jeder Nachahmung - wobei dieser Begriff bereits eine Menge Probleme provoziert hat - von Leben, Natur (oder Kunst) durch Kunst und Theater liegt auch immer schon ihre Verfehlung, Verschiebung. Die Gattung des Melodrams soll Ausgangspunkt zur Reflexion einer alten ästhetischen und theatergeschichtlichen Kategorie sein. Die Theoriegeschichte der Mimesis wird sich befassen u.a. mit Aristoteles, Diderot und Lessing. Der komplexe Begriff der Mimikry ist bedeutsam für theoretische Positionen wie New Historicism, Postcolonial, Gender und Queer Studies (Judith Butler).

Die Kenntnis folgender Einführung ist zu Beginn des Seminars obligatorisch: Gunter Gebauer, Christoph Wulf, Mimesis. Kultur – Kunst – Gesellschaft, Reinbek bei Hamburg, Rowohlt, 1992.
 
(17 547)
HS -
Balanchine - Cunningham - Forsythe (2 SWS) (4/10 cr) (03.3 EU) (max. 25 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, Seminarraum I (26.10.) Gabriele Brandstetter
Im Zentrum des Seminars stehen drei der bedeutendsten Choreographen des 20. Jahrhunderts. Ausgehend jeweils vom klassischen Tanz haben sie, in je sehr verschiedener Weise, den modernen Bühnentanz erneuert. Welche Konzepte, welche Wirkungen einer (konservativen?) Revolution im Tanz zeigt sich in den wichtigsten dieser Choreographien? Welche Defiguration etablierter Topoi? Worin besteht das Moderne bzw. „Postmoderne“ der Kompositionsweisen (etwa bei Cunningham), worin das strukturell Wegweisende von Bewegungsverknüpfung und Körperkonzepten? Und wie lässt sich die Ästhetik des Tanzes vor dem je zeitgenössischen kulturellen Kontext lesen: in der Gegenüberstellung zu anderen, (un-)gleichzeitig aktuellen Tanzmodellen, Entwicklungen in der Performance-Kunst oder gender-Diskursen.
Das Seminar soll sowohl Übung in präzisen Einzel-Analysen als auch theoretische Zugänge (in Kombination und Reflexion praktischer Anschauung) vermitteln. Intensive Vorbereitung - Lektüre und Video- bzw. Inszenierungs-Kenntnis (das Balanchine-Programm des Berlin-Balletts) - ist Voraussetzung.

Verbindliche Anmeldung mit kurzem Interessens-Statement bis Semesterbeginn (19.10.).

Lektüre zu Einführung:
Robert Gottlieb: The Ballett Maker, 2004; Sabine Huschka: Merce Cunningham und der Moderne Tanz. Körperkonzepte, Choreographie und Tanzästhetik, Würzburg 2000; Gerald Siegmund (Hg.): William Forsythe. Denken in Bewegung, Berlin 2004
Sprechstunden
Gabriele Brandstetter: mittwochs 16.30-17.30 Uhr

- Musikwissenschaft

(17 761)
PS -
Einführung in die Vergleichende Musikwissenschaft (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Seminar f. Vergl. Musikwissenschaft, Grunewaldstraße 35, Seminarraum I (18.10.) Christiane Gerischer
Ausgehend von musikethnologischen Biografien sollen Arbeitsfelder, Fragestellungen und Methoden der Vergleichenden Musikwissenschaft / Musikethnologie diskutiert werden. Ging es in den Anfängen des Faches um die „Entdeckung“ nicht europäischer Musikkulturen, hat sich nicht zuletzt durch die globalen Entwicklungen nach dem zweiten Weltkrieg auch der Blick auf die Musiken der Welt grundlegend verändert. Populäre Musikstile, Genderstudies, der häufig zur Musik dazu gehörige Tanz und hybride Musikstile, die aus der Vermischung unterschiedlicher kultureller Einflüsse im Kontext internationaler Migrationen hervorgegangen sind, gehören heute ebenso zu den Feldern musikethnologischer Forschungen, wie historische Untersuchungen zu regionalen Musikstilen. Hinter den zwei Fachbezeichnungen – Vergleichende Musikwissenschaft und Musikethnologie – stehen auch unterschiedliche Forschungsansätze. Während sich die Vergleichende Musikwissenschaft immer als Teil der Musikwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf musikwissenschaftlichen Analysen verstand, sind US-amerikanische musikethnologische Fachbereiche in der Regel bei der Kulturanthropologie angesiedelt. Music in culture (Merriam) war das Stichwort, unter dem Musik im Kontext und in ihrer Bedeutung für eine Gesellschaft untersucht wurde. Als Teil der Kulturwissenschaften bleibt Musikethnologie auch nicht unberührt von der umfangreichen Konstruktivismusdebatte, die neue Sichtweisen auf Begriffe wie, Ethnizität, Tradition, kulturelle Identität oder Kultur eröffnet hat. Im Seminar werden die angesprochenen Themenkomplexe und terminologische Fragen sowie die Fachgeschichte einschließlich ihrer aktuellen Entwicklungen an Hand ausgewählter Texte diskutiert. Lektüre und schriftliche Ausarbeitungen sollen gleichzeitig in wissenschaftliche Arbeitsweisen einführen.

Einführende Literatur: The Garland Encyclopedia of World Music, Volume 10: The World's Music: General Perspectives and Reference Tools

FB Mathematik und Informatik

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

FB Biologie, Chemie, Pharmazie

- Biologie

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

FB Geowissenschaften

In Wintersemester 2005/2006 finden keine Lehrveranstaltungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

ZI Osteuropa-Institut

(31 303)
PS -
Die Konzepte des Human- und Sozialkapitals im Kontext der Beitrittsfähigkeit der SOE 7, Teil 2 (2 SWS) (8 cr); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Ursula Frübis
Das Thema „Sozialkapital“ ist ein relativ neues im Forschungszusammenhang Osteuropa/ Südosteuropa. Das Interesse am Konzept wurde zum großen Teil durch die Aktivitäten der Weltbank und dem United Nation's Development Programme in der Region geweckt. Demzufolge können die Forschungen zum Sozialkapital als politische Dimension der verschiedenen regionalen Entwicklungsstrategien angesehen werden. Im großen und ganzen versuchen fast alle Arbeiten seit den 1990er Jahren Antworten auf zwei Grundfragen zu geben: Wie kann die ökonomische Entwicklung verbessert werden und wie ist ein institutioneller Wandel in der Region erfolgreich zu gestalten. Dabei unterscheiden sich die angewandten Definitionen zum Sozialkapital erheblich nicht nur vor dem Hintergrund der verschiedenen disziplinären Zugänge, sondern auch von Autor zu Autor. Einige Autoren übernehmen die Definitionen von Putnam, andere nehmen Anleihen bei der Rational Choice Theorie von Coleman und eine nur begrenzte Anzahl von Autoren bei Bourdieu. Adam und Roncevic (2003: 157) weisen kritisch darauf hin, das gerade die breite Anwendung des Konzepts, die Probleme der verschiedenen Definitionen, der Operationalisierung und der Messbarkeit nicht lösen. Bemerkenswert ist auch, das der Gender-Aspekt in den Sozialkapitalstudien weitgehend vernachlässigt wurde, trotz seiner Bedeutung in der postsozialistischen Transition (Corrin 1999, 2000).
Ziel des Seminars ist es zum einen eine kritische Bestandsaufnahme der theoretischen und empirischen Arbeiten zum Thema vorzunehmen. Voraussetzung hierfür ist ein vorab vertraut sein mit den drei „Vätern“ des Konzepts - Bourdieu, Coleman und Putnam. Am konkreten und aktuellen Beispiel der Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der SOE 7 soll die Umsetzung der Begriffe unter die Lupe genommen werden.

Anmeldung online über die Homepage des OEI (http://www.oei.fu-berlin.de/webcma/student/studentstart.php ) oder per Email: fruebis@zedat.fu-berlin.de.
Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1 500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter.

Literatur Sozialkapital
Adam, Frane and Roncevic, Borut (2003) Social capital: recent debates and research trends, Social Science Information, Vol. 42(2).
Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
Corrin, Chris (ed.) (1999) Gender and Identity in Central and Eastern Europe, London.
dieselbe (2000), Gender Audit of Reconstruction Progammes in South Eastern Europe, Women's Commission for Refugee Women and Children and Urgent Action, online veröffentlicht: http://www.gla.ac.uk:443/politics/files/ccGAudit.pdf
Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement S95-120.
Mihaylova, Dimitrina (2004) Social Capital Research in Central and Eastern Europe and the Former Soviet Union, An Annotated Bibliography, Central European University, Budapest.
dieselbe (2004) Social Capital in Central and Eastern Europe, A Critical Assessment and Literature Review, Central European University, Budapest.
Portes, A. (1998) Social Capital: Its Origins and Applications in Modern Sociology, Annual Review of Social Sciences, 24, pp. 1-24.
Psacharopoulos, G. (1994) Returns to investment in Education: a global update, World Development, 22(9), pp. 1325-1343.
Putnam, R. (1993) Making Democracy Work. Princeton: Princeton University Press.
Putnam, R. (1995) Bowling Alone: America’s declining social capital, Journal of Democracy, 6:1, pp. 65-78.
Putnam, R. (1996) Who killed civic America, Prospect, March, pp. 66-72.
 
(31 305)
PS -
Arbeitsmigration, Zwangsarbeit und Frauen-/Menschenhandel in der GUS (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Brigitte Heuer
Allein in der Russischen Föderation halten sich gegenwärtig 3,5 bis 5 Mio. Arbeitsmigranten auf, etwa 90 % von ihnen illegal. Armut und Perspektivlosigkeit, Bürgerkriegsfolgen u.a. sind Motive der Arbeitssuchenden, die vornehmlich aus den südlichen GUS-Republiken kommen und die häufig ungeschützten Arbeitsverhältnissen, Sklavenarbeit und sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind. Ausgehend von einer Einführung in einschlägige Migrationstheorien sollen die schwierigen Existenzbedingungen der Migranten in den Gastgesellschaften untersucht werden, aber auch die enorme Bedeutung der Rückflüsse für die Herkunftsländer. Besondere Aufmerksamkeit soll den Strukturen, Hintergründen und Möglichkeiten der Bekämpfung des Frauen-/Menschenhandels gewidmet werden. Russischkenntnisse erwünscht!

Literaturauswahl
Brednikova, Ol1ga E. and Oleg V. Pachenkov: Migrants-³Caucasians" in St. Petersburg. Life in Tension, in: Anthropology and Archeology of Eurasia, vol. 41 (2002), No. 2, S. 43-89.
DGO/ Forschungsstelle Osteuropa/Otto Wolff-Stiftung (Hrsg.): Russlandanalysen, Nr. 52, 21.01.2005: Schwerpunkt Frauenhandel.
Han, Petrus: Soziologie der Migration: Erklärungsmodelle, Fakten, Politische Konsequenzen, Perspektiven, Stuttgart 2000.
Ders.: Frauen und Migration, Stuttgart 2003.
Mezdunarodnaja Organizacija Truda [=ILO]: Prinuditel'nyj trud v sovremennoj Rossii. Nereguliruemaja migracija i torgovlja ljud'mi, Moskva 2004, 120 pp. URL: http://www.ilo.ru/news_2004_03.htm. Available. 12.11.04.
Treibel, Annette: Migration in modernen Gesellschaften. Soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht, Weinheim/München 2003 (3. Auflage).
Tjurjukanova, E. V. et al (red.): Torgovlj ljud'mi: Sociokriminologiceskij analiz, Moskva 2002.
U.S. Department of State: Trafficking in Persons Report. Released (...) June 14, 2004. URL: http://www.state.gov/g/ tiprpt/2004/. Available: 31.01.2005.

ZI John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

(32 341)
HS -
Language, Gender and Culture in the USA (Die Seminare der Abteilung Sprache sind sowohl Studierenden nach der alten MA-StO zugänglich wie auch zum neuen Master.) (2 SWS) (7 cr); Do 10.00-12.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, 319 (20.10.) Janet Fuller
This course looks at the role of language in the representation and construction of gender roles from an interdisciplinary perspective. Topics to be covered include gender representations in popular culture, gender as a variable in conversation, the social construction of gender, and sexism in language.

Literature (selected chapters from):

Eckert, Penelope and Sally McConnell-Ginet. 2003. Language and Gender. Cambridge: Cambridge Universitz Press.

Coates, Jennifer (ed.). 1998. Language and Gender: A Reader. Oxford: Blackwell Publishers.

Johnosn, Sally and Ulrike Hanna Meinhof. Language and Masculinity. Oxford: Blackwell Publishers.
 
(32 462)
HS -
U.S. Women's History through Autobiography (Fulbright Gastprofessur) (2 SWS) (7 cr) (max. 30 Teiln.) (Englisch); Di 12.00-14.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 201 (18.10.) Joyce A. Berkman
From the colonial era to the present, American women have recorded and reflected upon their lives through writing their autobiography. Autobiographical documents offer a singular way for scholars to gain insight into the experience and subjectivity of an individual in the past. A provocative body of theory has arisen during the past few decades that deepens our inquiry into the nature of experience and subjectivity. Simultaneously, the recovery and reprinting of countless women's autobiographies have inspired fresh ways of understanding past women's lives, including the nature and role of gender and other key categories of female consciousness, identity and community; women's myriad forms of cultural expression and political activism; and women's modes of narrative and historical sensibility. Readings for this course will encompass women from diverse religious, ethnic and racial backgrounds, social class experiences, varieties of sexuality, and political allegiances. We will focus primarily on published autobiographies and memoirs, but other first-person documents will be included, such as diaries and oral narratives. Course work will also entail reading selected biographical analysis of assigned autobiographies and relevant historical studies.

Scheinerwerb: Regelmässig Teilnahme, Referat, Quelleninterpretation

Reading: Diverse essays on theories of analysis and interpretation of autobiography.; Laurel Thatcher Ulrich, A Midwife's Tale: The Life of Martha Ballard Based on her Diary, 1785-1812, Vintage, 1991; Harriet Jacobs, Incidents in the Life of a Slave Girl, ed. Jean Fagan Yellin, Harvard, 2000; The Montgomery Bus Boycott and the Woman Who Started It: The Memoir of Jo Ann Gibson Robinson, ed. David Garrow, U.Tennessee, 1987; Anne Moody, Coming of Age in Mississippi, U.Tennessee, 1987; Soo-Young Chin, Doing What Had To be Done; Phyllis Burke, Family Values, Random House, 1993; Barbara Ehrenreich, Nickle and Dimed, Holt, 2002; Pages or chapters from: The Sovereignty and Goodness of God by Mary Rowlandson, ed. Neal Salisbury, Bedford Books, 1997; Margo Culley, A Day at a Time: The Diary Literature of American Women from 1764 to the Present, The Feminist Press, 1985; Elizabeth Cady Stanton, Eighty Years and More, Northeastern, 1993; Emma Goldman, Living My Life, Dover, 1970; Ida B. Wells, Crusade for Justice, U.Chicago, 1970; Ida B. Wells, The Memphis Diary, Beacon, 1995; Ann Braden, The Wall Between, U.Tennessee, 1999; The Feminist Memoir Project: Voices from Women's Liberation, eds. Rachel Blau DuPlessis and Ann Snitow, Three Rivers Press, 1998; Robert Perks and Alistair Thomson, ed., The Oral History Reader, Routledge, 1998.

Eine obligatorische Anmeldung mit Angabe im Betreff "HS32462 Berkman" unter jfkgesch@zedat.fu-berlin.de bis spätestens 14. Oktober 2005, 13:00 Uhr ist erforderlich. Die Anmeldungen werden nach dem Prinzip "first come, first served" behandelt. Es wird eine Nachrückerliste erstellt. Bitte achten Sie außerdem immer auf die Aushänge am Schwarzen Brett der Abteilung Geschichte oder besuchen Sie unsere website http://www.fu-berlin.de/jfki/history/history_d.shtml. Hier finden Sie aktuelle Ankündigungen und Informationen zu Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten der Abteilung.
 
(32 260)
PS -
The Women of Harlem Renaissance (2 SWS) (7 cr); Mi 10.00-12.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, 319 (19.10.) Christa Salazar
In this course we will take a close look at the role women played in the African American cultural movement of the 1920s known as the Harlem Renaissance. We will start off by exploring contemporary images of African American women as created and perpetuated by white Americans but also by African Americans within the black community. A significant question we will address in this context is how the male artists and writers of the Harlem Renaissance, who dominated the cultural movement, challenged or contributed to these images.

The main section of the course will deal with the female writers of the Harlem Renaissance, who, compared to those black women active in the entertainment industry such as blues empress Bessie Smith or cabaret star Florence Mills, were rarely presented in the spotlight. We will uncover the female networks of the Renaissance movement and look at the wide variety of works created not only by the Harlem Renaissance protagonists Zora Neale Hurston and Nella Larsen but also by such barely known contributors as the poets Anne Spencer and Helene Johnson or the writer and playwright Marita Bonner. We will cover the genres of fiction, poetry, drama, and the essay and will explore how the women of the Harlem Renaissance interpreted and interwove the complex issues of race, class, gender, and sexuality.

The reading list will include Jessie Fauset’s There Is Confusion (1924), Nella Larsen’s Quicksand and Passing (1928/1929), and Zora Neale Hurston’s Their Eyes Were Watching God (1937). A complete reading list and a reader will be available four weeks before the start of the semester.
Sprechstunden
Christa Salazar: nach Vereinbarung

ZI Lateinamerika-Institut

Zeit- u. Raumänderung!
(33 110)
HS -
Begriffe und Methoden der Lateinamerikaforschung (Begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung bei den Dozenten erforderlich!) (2 SWS) (2/10 cr) (10 LP); (10 LP gibt es für den Besuch beider Veranstaltungen aus Modul II) Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201 (18.10.) Martha Zapata,
Anja Bandau
Diese Grundlagenveranstaltung führt in Begrifflichkeiten und Methoden der interdisziplinären Lateinamerikaforschung ein. Anhand von Schlüsseltexten der Kultur- und Sozialwissenschaften werden die Begrifflichkeiten diskutiert und exemplarisch historisiert. Im Zentrum stehen Begriffe wie Repräsentation, Ethnizität, Intertextualität und Gender, die in den verschiedenen Ansätzen der Lateinamerikaforschung relevant sind. Ein kritischer Überblick über die Methoden der Gesellschafts-, Kultur- und Textanalyse sowie Geschlechterforschung erfolgt und wird in der begleitenden Veranstaltung des Moduls vertieft.
Einführende Literatur:
Néstor García Canclini: "Identities as a Multimedia Spectacle", in: Consumers and Citizens. Globalization and Multicultural Conflicts. Minneapolis: U. of Minnesota P 2001, 89-96.
Bronfen, Elisabeth, Marius Benjamin: "Hybride Kulturen. Einleitung zur angloamerikanischen Multikulturalismusdebatte." Tübingen: Stauffenberg, 1997, 1-30.
 
(33 111)
HS -
Lateinamerika begreifen. Gesellschaft und Geschichte in Begriffen und Methoden (Begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung bei den Dozenten erforderlich!) (2 SWS) (2/10 cr) (10 LP); (10 LP gibt es für den Besuch beider Veranstaltungen aus Modul II) Do 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (20.10.) Martha Zapata,
Karoline Noack
Das begleitende Seminar zur Grundlagenveranstaltung vertieft ausgewählte Begrifflichkeiten und Methoden der interdisziplinären Lateinamerikaforschung und stellt sie in einen historischen Kontext. Die Kenntnisse werden mit unterschiedlichen Lehrmethoden vermittelt. Feste Bestandteile des Seminars sind eine aktive Beteiligung an der Lernplattform sowie bei der Projektarbeit.
Einführende Literatur:
Klor de Alva, J.J. (1994): "The Postcolonization of the (Latin) American Experience: A Reconsideration of 'Colonialism'. 'Postcolonialism', and 'Mestizaje'. After Colonialism. Imperial Histories and Postcolonial Desplacements. G. Prakash. Princeton, Princeton University Press: 241-275.
Scott, Joan Walach: 'Gender: A Useful Category of Historical Analysis', in: Scott, Joan Wallach: "Feminism and History", Oxford, New York 1996: 152-180.
 
(33 121)
HS -
Migration, Identität und politische Artikulation in Lateinamerika (Neue Konzepte von Gemeinschaft, Ethnizität und Geschlecht) (Begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung bei den Dozenten erforderlich!) (2 SWS) (10 LP); (10 LP gibt es für den Besuch beider Veranstaltungen aus Modul III) Do 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01 (20.10.) Stefanie Kron,
Andrea Blumtritt
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den indigen geprägten sozialen Bewegungen Lateinamerikas ab den 1990er Jahren. Sie zeichnen sich durch eine Redefinition politischer Räume aus. Hierzu gehören translokale Formen der kulturellen Repräsentation einerseits und die Betonung des „Lokalen“, der Comunidad oder des Barrio, andererseits. Die kulturellen und sozialen Praktiken dieser Gruppen basieren zwar auf historischen Erfahrungen mit ethnischen Grenzziehungen und ethnisierten Geschlechterkonstruktionen. Sie beruhen jedoch auch auf der Überschreitung von Grenzen durch vielfältige Formen der Wanderung (Vertreibung, Migration, Kolonisierung etc.). Das Seminar versucht anhand von Fallbeispielen aus Bolivien, Guatemala und Mexiko diese Erfahrungen mit Grenzen und mit deren Überschreitung als Motor politischer Artikulation sozialwissenschaftlich zu konzeptualisieren. Die Auseinandersetzung mit den Postcolonial Studies und mit der Kategorie Geschlecht als Analyseraster wird dabei im Vordergrund stehen.
Einführende Literatur:
Clifford, James (1999): „Kulturen auf der Reise“. In: Hörning, K.H./ Winter, R. (Hg.): Widerspenstige Kulturen. Cultural Studies als Herausforderung. Frankfurt a. Main. S. 476-513.
Radcliffe, Sarah/Westwood, Sally (1993): “Gender, Racism And the Politics of Identities in Latin America”. In: Radcliffe, Sarah/ Westwood, Sally (Hg.): Viva. Women And Popular Protest in Latin America. London/New York. S. 1-29.
 
Veranst. findet statt!
(33 409)
PS -
‚Cosmos femeninos’ – Zum Transfer von ‚gender’-Konditionen ins (Anti-)Utopische und Zukünftige. Science-Fiction-Produktionen spanischsprachiger Autorinnen (2 SWS) (09.0/14.6 EU) (Deutsch/Spanisch); Mo 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 (17.10.) Rike Bolte
Die Lehrveranstaltung wird in die Typologie und 'Topologie' der Science Fiction einführen, jedoch vor allem die Aspekte eines genderspezifischen Diskurses beachten, die die zeitgenössischen Genre-Produktionen der spanischsprachigen Autorinnen Angélica Gorodischer (Argentinien), Daína Chaviano (Kuba), Elia Barceló (Spanien) und Magdalena Mouján Otaño (Argentinien) determinieren. Bei der Auseinandersetzung mit den ausgewählten Werken soll Judith Butlers Diktum über die 'heterosexuelle Matrix' auch science-fiktional verwandt und der Frage nachgegangen werden, welche alternativen 'Matrixen' zu vorgefundenen hispanisch-patriarchalen Welten imaginiert werden. Gleicherweise dem hybriden Raum des Cyber, von Donna Haraway in ihren Studien erfasst, kommt hier eine bedeutende Rolle zu, da sich gynokritisches Instrumentarium auf seine Weise in ihm entfalten kann.
Einführende Literatur (wird nachgereicht):
als Primärliteratur Produktionen der genannten Autorinnen;
im Bereich der Sekundärliteratur Judith Butler, Donna Harway, weitere feministische und Lateinamerika-spezifische Literatur zu Science Fiction und Utopie
 
(33 450)
T -
Tutorium zur Methodologie der Lateinamerikanistik (2 SWS) (09.0/14.6 EU); Fr 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201 (21.10.) Marie Lottmann,
Alice Eberle
Das Tutorium begleitet zum einen die Veranstaltung " Methodologie der Lateinamerikanistik", ist jedoch auch für Studierende im Hauptstudium konzipiert. Es bietet Raum für gemeinsame Lektüre, Fragen, Zweifel und Diskussionen: Was ist überhaupt Literaturtheorie? Was bringt sie mir und was bringt sie für die Literatur? Wichtige Konzepte der neueren Literatur- und Kulturtheorie sollen verständlicher werden: Wir befassen uns u.a. mit Genettes Strukturalismus, mit Dekonstruktion sowie sozialgeschichtlichen Zugängen, mit der Diskursanalyse Foucaults, der "Gender" und "Queer Theory" Butlers sowie postkolonialer Theoretiker. Dabei werden wir auch praktisch üben: Wie gehe ich bei meiner Literaturanalyse, meinem Referat, meiner Hausarbeit vor? Welche Methoden, Begriffe und Fragestellungen stehen mir bei der Textarbeit als wissenschaftliches "Werkzeug" zur Verfügung?
Einführende Literatur wird in der ersten Sitzung besprochen und gemeinsam entschieden.
 
(33 750)
HS -
Geschlecht, Gewalt und Medien in Lateinamerika (2 SWS) (14.2 EU); Mi 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (19.10.) Claudia Lozano
Seit den 90er Jahren gibt es in den Sozial- und Kulturwissenschaften eine Revision der Studien über Gewalt und die Entwicklung neuer theoretischer und methodologischer Ansätze um die Beziehung zwischen Gewalt und die Konstitution von Differenzen und Identitäten – u. a. sexuelle, ethnische, zu verstehen. Anlass dafür war das Unbehagen der Sozial- und der Kulturwissenschaftler/innen mit der bisherigen Behandlung der Gewalt in den wissenschaftlichen Texten als eine außergewöhnliche, häufig marginale Erscheinung, die getrennt vom alltäglichen Fluss des gesellschaftlichen Lebens ist. In den Seminarsitzungen werden wir die neuen Perspektiven und Studien der Gewalt in Lateinamerika lesen und diskutieren, die die Genderverhältnisse sowie die Medien –orale, schriftliche und audiovisuelle, in den Mittelpunkt der Reflexion über Gewalt stellen. Diese Studien weisen darauf hin, dass gewalttätige Interaktionen in spezifischen sozialen und politischen Kontexten alltägliche und vorhersehbare Handlungsweisen sind und dass die Medien - im breiteren Sinne (von Braun, 2000) - eine wesentliche Rolle bei der Produktion und Reproduktion von Diskursen und Bildern, also von Wahrnehmungen und Perspektiven der Gewalt, deren Akteuren und Kontexten spielen.
Einführende Literatur:
Buffington, Rob: Los jotos. Visiones antagónicas del a homosexualidad en México moderno. En Balderston, Daniel y Guy, Donna: "Sexo y Sexualidad en América Latina", Piados, Buenos Aires, 1998.
Foster, David: "Violence in Argentine literature. Cultural responses to Tyranny". University of Missouri Press, Columbia, London, 1995.
Gow, Peter und Harvey, Penelope: "Sex and Violence. Issues in Experience and Representation". Routledge, London, 1994.
Ludmer, Josefina: Héroes hispanoamericanos de la violencia popular: construcción y trayectorias. (Para una historia de los criminales populares en América Latina). En "Actas de lXII Congrso del a Asociación Internacional de hispanistas". 21-26 de agosto de 1998. (1-14)
Mcclusky, Laura: “Here, our culture is hard”: Stories of Domestic Violence from Mayan Community in Belize. University of Texas Press, 2001.
Ströbele-Gregor, Juliana: Gewalt gegen Frauen – ein beunruhigendes Thema im Demokratisierungsprozess. In Ahrens, Helen und Nolte, Detlef: "Rechtsreformen und Demokratisierung in Lateinamerika". Vervuert Verlag, Frankfurt am Main, 1999.
 
(33 751)
HS -
Geschlecht, politische Gewalt und öffentlicher Raum: Die Mütter vom Plaza de Mayo (2 SWS) (14.2 EU); Mi 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 (19.10.) Estela Schindel
Die Mütter vom Plaza de Mayo haben sich während der letzten Diktatur in Argentinien spontan formiert, um gegen die Entführung ihrer Kinder zu protestieren, wodurch sie seitdem zunehmend politisiert wurden. Ihre Zivilcourage fand breite Anerkennung; aus feministischer Sicht gilt als besonders bemerkenswert, dass sich einfache Hausfrauen den diktatoralen öffentlichen Raum symbolisch und materiell angeeignet haben. Kritik gab es jedoch an ihrer Tendenz zur Biologisierung der Politik und daran, dass sie die patriarchalischen Strukturen der argentinischen Gesellschaft nicht in Frage gestellt haben. Die Mütter von Verschwundenen, heute immer noch aktiv, sind Ausdruck der neuen Beziehung zwischen Öffentlichem und Privatem, die während der Diktatur entstanden ist. Im Seminar wird die Bewegung der Mütter vom Plaza de Mayo aus der Perspektive von Soziologie und Geschlechterforschung analysiert. Vergleichend werden andere weibliche Figuren analysiert, die ebenfalls das Verhältnis zwischen Gewalt, Politik, Geschlecht und öffentlichem Raum damals neu formuliert haben: die Aktivistinnen, die „guerrilleras“ und die „desaparecidas“.
Einführende Literatur:
Bouvard, Marguerite Guzmán. 1994. “Revolutionizing Motherhood. The Mothers of the Plaza de Mayo”. Wilmington, DE: Scholarly Resources Inc.
Diana, Marta. 1996. “Mujeres guerrilleras. La militancia de los setenta en el testimonio de sus protagonistas femeninas”, Planeta: Buenos Aires.
Filc, Judith (1997): “Entre el parentesco y la política. Familia y dictadura, 1976-1983”. Buenos Aires: Biblos.
Jelin, Elisabeth Jelin (Hg.) (1990): “Women and Social Change in Latin America”. London: Zed Books.
Taylor, Diana. 1997. “Disappearing Acts. Spectacles of Gender and Nationalism in Argentina's Dirty War”, Durham, NC: Duke University Press.

Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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