Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Osteuropa-Institut

Studienfachberatung

Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Do 11.00-13.00

Osteuropastudien

Einzelberatung

Für Fragen, die die einzelnen Fachdisziplinen betreffen, sind die jeweiligen Beauftragten der Arbeitsbereiche zuständig:

  • Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft
    Dr. Sabine Fischer, Zi. 220, Telefonnummer:838-56021
    Univ.-Prof. Dr. Nikolai Genov, Zi. 216, Telefonnummer:838-52039
  • Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft
    Recht: Dr. Arno Wohlgemuth, Zi. 218, Telefonnummer:838-52092
    Wirtschaft: Univ.-Prof. Wolfram Schrettl, Ph.D., Zi. 101a, Telefonnummer:838-57037
  • Arbeitsbereich Geschichte und Kultur
    Univ.-Prof. Dr. Holm Sundhaussen, Zi. 116, Telefonnummer:838-52076
    Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Telefonnummer:838-52756

Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte:

Andrea Despot, Zi. 115b, Telefonnummer:838-52082, E-Mail: despot@zedat.fu-berlin.de
Sprechstunde nach Vereinbarung

Studentische Studienfachberatung

Anne Sorge, Zi. 04A, Telefonnummer:838-54044, E-Mail: privetui@zedat.fu-berlin.de

Büro Osteuropastudien (Zi. 117):

Natalja Eisenblätter, Telefonnummer:838-52076 - Mo, Mi 14.00-16.00
(Anmeldung zur Zwischenprüfung, Ausstellen von Bescheinigungen etc., alle verwaltungstechnischen Angelegenheiten)

Praktikumsbörse

Katrin Bergholz, Zi. 017, Telefonnummer:838-52074, Fax: Faxnummer:838-53788, E-Mail: oeprakt@zedat.fu-berlin.de


Magisterteilstudiengang Osteuropastudien

Das Fach "Osteuropastudien" ist multidisziplinär und gegenwartsbezogen. Es vermittelt geistes- und sozialwissenschaftliche Kenntnisse über die Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas (im Folgenden zusammenfassend als Osteuropa bezeichnet). Der Studiengang vermittelt Kenntnisse über Osteuropa in zwei von den Studierenden wählbaren Disziplinen der fächerübergreifenden Arbeitsbereiche des Osteuropa-Instituts: (A) Politik und Gesellschaft, (B) Recht und Wirtschaft sowie (C) Geschichte und Kultur. Er vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb zweier osteuropäischer Sprachen verbunden, wobei für die eine aktive Sprachfähigkeiten und für die andere passive Sprachkenntnisse, d.h. Kenntnisse für ein rezeptives Verständnis von Fachtexten, erworben werden. Im Nebenfach werden Kenntnisse in einer von den Studierenden frei wählbaren Disziplin der oben genannten Arbeitsbereiche vermittelt. Das Nebenfach vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb einer osteuropäischen Sprache verbunden.

Weitere Auskünfte, insbesondere zu den Zugangsvoraussetzungen für die möglichen Fächerkombinationen und zur Sprachausbildung, erhalten Sie in der Studienfachberatung.

Hinweis: Die Bezeichnung der einzelnen Lehrveranstaltungen (GK, PS etc.) des Osteuropastudiengangs richtet sich nach der neuen Studienordnung.

Wahlpflichtveranstaltungen für Haupt- und Nebenfach

(31 907)
RV -
Krisen und Konflikte in Osteuropa (2 SWS) (2 cr) (2 LP); Mi 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Holm Sundhaussen,
Andrea Despot
 
(31 906)
V/Ü -
Ethnische Vielfalt und nationale Mobilisierung: Ostmitteleuropa im 19./20. Jh. (2 SWS) (2 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Gertrud Pickhan
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die neuere und neueste Geschichte Ostmitteleuropas, die maßgeblich durch den Übergang multiethnischer Imperien in Nationalstaaten geprägt wurde. Ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt einerseits und das Postulat nationaler Homogenität andererseits schufen ein Spannungsverhältnis, das sich nicht selten in gewaltsamen Konflikten entlud. Zudem war Ostmitteleuropa in zwei Weltkriegen Schauplatz blutiger militärischer Auseinandersetzungen. Gleichzeitig blieb es jedoch auch ein Begegnungsraum mit vielerlei Kontakten und Verflechtungen und ein Rahmen für vielschichtige Konfigurationen von Mehr- und Minderheitsbevölkerungen, die in dieser Vorlesung nachgezeichnet werden.
Einführende Literatur:
Joachim Bahlcke: Ostmitteleuropa, in: H. Roth (Hg.), Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas. Köln, Weimar, Wien 1999, S. 59-72; Jürgen Kocka: Das östliche Mitteleuropa als Herausforderung für eine vergleichende Geschichte Europas, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 49 (2000), S. 159-174; Piotr S. Wandycz: The Price of Freedom. A History of East Central Europe from the Middle Ages to the Present. London 1992.
 
(31 706)
V/Ü -
Kulturgeschichte Osteuropas: Schwerpunkt Russland im 19. u. 20. Jh. (2 SWS) (6 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Rosalinde Sartorti
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen des Kulturbegriffs werden in dieser Vorlesung exemplarisch einzelne Etappen der russischen Kulturgeschichte beleuchtet. Die Vorlesung soll in kulturelle Ausdrucksformen, kulturelle Entwicklungen und Beziehungen Russlands bzw. der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten einführen. Dabei steht die Relevanz der historisch herausgebildeten Werte für die Gegenwart und die Verknüpfung von Politik und Kultur im Vordergrund.Diese Überblicksvorlesung findet immer im Wintersemester statt.Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
 
(10 042038)
V/Ü -
Economics of Transition (2 SWS) (2 BP); Mi 16.00-18.00 - OEI   Wolfram Schrettl
 
(10 042035)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum I: Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropa (4 SWS) (4 BP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (18.10.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
  Übungen: Do 12.00-14.00 - Garystr. 21, Hs 103   Monika Kerekes
  Fr 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 102    
 
(31 615)
V/Ü -
Geschichte Serbiens 1804-2004 (2 SWS) (2 cr); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Holm Sundhaussen
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte Serbiens vom ersten serbischen Aufstand gegen die osmanische Herrschaft 1804 bis zur Gegenwart. Neben der (politischen) Ereignisgeschichte werden vor allem kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Prozesse untersucht und zueinander in Beziehung gesetzt. Unter anderem sollen die Zweiteilung der serbischen Gesellschaft, die Zusammenstöße zwischen traditioneller und moderner Zivilisation, die Veränderung der Familien- und Geschlechterverhältnisse, der soziale Wandel, die Rolle der Intellektuellen, die Bedeutung von Kirche und Religion sowie ideologische Diskurse, Erinnerungskulturen etc. dargestellt werden.
 
(31 707)
V/Ü -
Was ist Osteuropa? Grundzüge der Kulturgeschichte Osteuropas von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Siegfried Tornow
Im ‘langen 19. Jahrhundert’, das schon 1789 mit der Französischen Revolution beginnt und erst 1914 mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs
endet, wird Europa von drei dominierenden politischen Bewegungen erfasst, der demokratischen, der nationalen und der sozialistischen, die
sich im engen Wechselverhältnis entfalten.
Gegenstand der Vorlesung ist die Herausbildung der osteuropäischen Nationen, der Nationalsprachen und -literaturen sowie das soziale und
ideologische Umfeld der Autoren.
Es ist eine Überblicksvorlesung mit Klausur, Bedingung für die Scheinvergabe ist neben der regelmäßigen Teilnahme die bestandene
Abschlussklausur. Eine Literaturliste wird verteilt.

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

Grundstudium

31 201
GK -
Einführung in die Politik Osteuropas, Teil II (2 SWS) (6 cr) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Karin Pieper
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-24.10.2005, 12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 24.10.2005, 12h an. Nach diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.

Kommentar: Dieser Kurs richtet sich an Studienanfänger und versteht sich als Einführung in das Studium der Politik am Beispiel der Transformation in Osteuropa. Der Kurs gibt einen Überblick über zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten (Einführung in Transformationstheorien, Systemwechsel und Demokratisierung, politische Ökonomie der Transformation, Europäisierung). Diese Themen werden anhand einzelner Politikfelder und im Ländervergleich analysiert. Außerdem wird ausführlich auf einige zentrale methodische Fragen eingegangen (wie schreibe ich eine Hausarbeit bzw. ein Forschungskonzept? Was ist eine Fallstudie? etc). Den Abschluss bildet eine Diskussion über aktuelle Entwicklungen und Osteuropa, z.B. zur Rolle der neuen Mitgliedstaaten in der Europäischen Union und zum Beitrittsstatus weiterer osteuropäischer Länder.
 
31 210
PS -
Ethno-politische und territoriale Konflikte in der ehemaligen Sowjetunion: Probleme und Lösungskonzepte (2 SWS) (8 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Sabine Fischer
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Ostblockstaaten waren viele der mittelosteuropäischen Staaten sowie der ehemaligen Sowjetrepubliken mit ethno-politischen und territorialen Konflikten konfrontiert. In einigen Staaten, wie z.B. dem Baltikum und der Ukraine, gelang es, diese Konflikte wenn nicht zu lösen, so doch ihre kriegerische Eskalation zu verhindern. Andere Staaten werden bis heute und auf unabsehbare Zeit von „heißen“ und „kalten“ Bürgerkriegen gespalten. Die prominentesten Beispiele sind hier sicherlich der Nagorno-Karabach-Konflikt, der Tschetschenienkrieg, oder auch der Transnistrien-Konflikt in Moldawien.
Im Seminar sollen zunächst die relevanten theoretischen Ansätze zur Analyse von ethno-politischen und territorialen Konflikten aufgearbeitet werden. Aufbauend auf dieser konzeptionellen Vorarbeit werden in einem nächsten Schritt die wesentlichen Ursachen und Konfliktverläufe, die die Konflikte in Osteuropa kennzeichnen, untersucht. Schließlich sollen diese Grundlagenkenntnisse in der genauen Analyse einzelner Fallbeispiele und ihrem Vergleich vertieft werden.
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-24.10.2005, 12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 24.10.2005, 12h an. Nach diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.
 
31 202
PS -
Migration und globale Politik. Fälle, Verläufe, Probleme und Chancen (2 SWS) (8 cr) (max. 40 Teiln.); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Klaus Segbers
Wanderungsbewegungen sind neben Kapital- und Inhaltsströmen ein Kernphänomen globaler Politik. Sie gelten häufiger als Bedrohung, seltener als Chance.
Sie bedürfen offensichtlich der Regulierung, überfordern aber meistens die Regulatoren. Sie erfolgen freiwillig und erzwungen, gezielt und ungezielt. Wanderungen werden von sehr verschiedenen Personengruppen unternommen: Flüchtlinge und Renterinnen, Künstler und Arbeitssuchende, Studierende und Bürgerkriegsopfer, Huren, Verschleppte und Verfolgte. Wanderungen (und ihre Kanalisierung) sind Mehrebenenspiele. Sie laden ein zu Stereotypisierungen und oft kontroversen Deutungen. In diesem Seminar werden sie von sehr verschiedenen Seiten ausgeleuchtet. Wir werden auf dieses Phänomen der Bevölkerungsbewegungen auch theoretisch zuzugreifen suchen; dabei werden sowohl Migrationstheorien wie auch Theorien globaler/ internationaler Politik herangezogen.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.

Bitte senden Sie zudem ein etwa halbseitiges mission statement bis zum 14. 10. an shkabpol@zedat.fu-berlin.de, in dem Sie Ihr Interesse (formale und inhaltliche Gründe) an der LV erläutern.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst vorsichtshalber sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung über Blackboard, welche mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 18.10.2005 gegeben.
Das Seminar wird zusätzlich unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers

Hauptstudium

31 208
HS -
Politische Regulierung von Wirtschaftswachstum und Naturressourcen in den Transformationsökonomien Osteuropas (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (21.10.) Roland Götz,
Ognian Hishow
In einem ersten Teil der Veranstaltung (O. Hishow) sollen zunächst politische und wirtschaftliche Bestimmungsgründe des Wirtschaftswachstums in den MOE-Ländern sowie in Russland untersucht werden. Die Vorhersagen der Wachstumstheorie bezüglich einer ressourcenbasierten Entwicklung in Russland und einer arbeitsbasierten Entwicklung in den MOEL soll mit der Realität konfrontiert werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die Lissabon-Strategie der EU-25 und die wirtschaftspolitische Umsteuerung auf wissensbasiertes Wachstum diskutiert werden (Rolle des technischen Fortschritts in der EU).
Weiter sollen die Effekte der EU-Osterweiterung auf die Wirtschaftsentwicklung in den MOEL im Fokus der Betrachtung stehen. Dabei werden sowohl Vor- als auch Nachteile diskutiert und die Möglichkeiten und Chancen einer Wohlstandskonvergenz kritisch eingeschätzt. Die diskutierte und absehbare Übernahme des Euro durch die MOEL als Aspekt der Integration macht einen wichtigen Teil dieser Thematik aus.
Des weiteren werden der in jüngster Zeit stark diskutierte Einfluss der Naturressourcen auf das Wachstum untersucht und dabei Phänomene wie die sogenannte „Dutch disease“ oder den „Siberian curse“ behandelt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung (R. Götz) wird die Bedeutung der Energiewirtschaft für den Wachstumsprozess in Russland untersucht. Dabei wird die staatliche und viel diskutierte Regulierung des Energiesektors dargestellt und kritisch hinterfragt. Die Rolle der „Oligarchen“ wird ebenfalls behandelt. Schließlich werden auch auf der Energiedialog EU-Russland und die Frage einer möglichen Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland thematisiert.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 07.10.) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 204
HS -
Regionale Kooperation im Vergleich (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Sabine Fischer
Nicht nur in EU-Europa spielt regionale Kooperation und Integration auf staatlicher und gesellschaftlicher Ebene eine wesentliche Rolle für die intraregionalen Beziehungen. Im Verlauf des Seminars werden zunächst wichtige Theorien der internationalen Beziehungen und internationalen Politik, die für die Analyse regionaler Kooperations- und Integrationsprozesse wichtig sind, diskutiert. Der empirische Teil der Veranstaltung wird sich vor allem auf Kooperations- und Integrationsprozesse in Osteuropa konzentrieren, also auf die in den vergangenen 15 Jahren in der Region entstandenen internationalen Organisationen und Regime. Im Mittelpunkt werden regionale und subregionale Organisationen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, wie z.B. die GUUAM, der Gemeinsame Wirtschaftsraum oder die GUUAM stehen. Auch die Erweiterungsprozesse der westlichen internationalen Organisationen und ihre Wirkung auf die intraregionalen Beziehungen in Osteuropa werden analysiert. In einer weiteren empirischen Einheit werden wir diese mit Kooperations- und Integrationsprozessen in anderen Regionen, so z.B. EU-Europa, Lateinamerika oder Afrika, vergleichen.
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-24.10.2005, 12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 24.10.2005, 12h an. Nach diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.
 
31 205
HS -
Transformation – theoretische und methodische Zugänge (nicht nur) am Beispiel Osteuropas (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Klaus Segbers
Diese Veranstaltung wird regelmäßig alle zwei Semester als "Kernkurs" des politikwissenschaftlichen Studiums (regionaler Schwerpunkt: Osteuropa) für Studierende im Hauptstudium angeboten. In dem Seminar werden wichtige und aus verschiedenen Theorieansätzen und Disziplinen oder Schulen stammende Ansätze zur Erklärung von (beschleunigtem) politischem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Wandel interpretiert und diskutiert. Es werden Texte vorgestellt, die vor allem akteurszentrierte Ansätze und Perspektiven institutionellen Wandels demonstrieren. Dabei wird stets die relative Erklärungskraft dieser eher vergleichenden mit anderen, stärker regionalbezogenen Theorien zu prüfen sein.
Als Anwendungsfall wird Osteuropa (einschließlich der ehemaligen UdSSR) im Mittelpunkt stehen. Es werden aber auch andere Regionen einbezogen, etwa Lateinamerika, Südafrika, Südostasien.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.

Bitte senden Sie zudem ein etwa halbseitiges mission statement bis zum 14. 10. an shkabpol@zedat.fu-berlin.de, in dem Sie Ihr Interesse (formale und inhaltliche Gründe) an der LV erläutern.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst vorsichtshalber sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung über Blackboard, welche mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 18.10.2005 gegeben.
Das Seminar wird zusätzlich unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers
 
31 209
HS -
Neue Nachbarschaftspolitik der EU (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 8.30-10.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Eckart Stratenschulte
Die Erweiterung der Europäischen Union zum 1. Mai 2004 hat acht mittelosteuropäische Staaten eingeschlossen. Damit ist der Erweiterungsprozess jedoch nicht beendet. Rumänien, Bulgarien, Kroatien scheinen noch vergleichsweise einfache Fälle zu sein. Aber auch die anderen Staaten des westlichen Balkans verfügen über eine Beitrittsperspektive. Die Ukraine und Moldawien haben offiziell ihr Interesse an der EU-Mitgliedschaft erklärt, während die EU versucht, sie mit einer "Neuen-Nachbarn"-Initiative vor der Tür zu halten. Mit Russland soll eine strategische Partnerschaft in gemeinsamen Räumen geschlossen werden. Die Beziehungen mit Belarus sind eingefroren, was sich nach einem Regimewechsel in Minsk jedoch schnell ändern könnte und müsste. Die Europäische Union hat also die Fragen, die mit der Strukturierung des östlichen Europas zusammenhängen, keineswegs bereits gelöst. Schon durch die jetzige Erweiterung wird die EU sich jedoch andererseits ändern, auch in ihrem Ansatz gegenüber Osteuropa, speziell gegenüber Russland, das in den neuen Mitgliedsländern kritischer gesehen wird.
Das Seminar will die verschiedenen Entwicklungslinien nachzeichnen, die außenpolitischen Veränderungen durch die jetzige Erweiterung analysieren (auch in ihrer Auswirkung auf das transatlantische Verhältnis) und die Probleme des künftigen Erweiterungsprozesses beleuchten. Ausführlich soll es sich mit der Strategie der EU gegenüber ihren neuen Nachbarn beschäftigen.
Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung per email an: seminar@eab-berlin.de. Konsultieren Sie auch die homepage der Europäischen Akademie: www.eab-berlin.de/Uni-Lehrveranstaltungen
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung außerdem rechtzeitig (bis 07.10.) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 207
HS -
Regionalisierung in Mittelosteuropa (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Karin Pieper
Im Rahmen dieses Hauptseminars werden zunächst verwaltungs- und regionalwissenschaftliche Ansätze der Regionalisierung und mögliche Ausprägungen bei der Etablierung einer regionalen Ebene diskutiert. Daran schließt sich eine Analyse externer Promotoren der Regionalisierung (Institutionen der Europäischen Union, Europarat, Lobbyverbände), der über sie transportierten Strategien und die Rezeption dieser Entwicklungsmuster in den MOEL an. Zentral ist hierbei auch die Vorbereitung der MOEL zur Umsetzung der EU-Strukturpolitik. In einzelnen Länderstudien soll die Institutionalisierung und (erfolgreiche?) Konsolidierung der regionalen Ebene nachgezeichnet werden. Neben der Analyse interner Faktoren auf der zentralstaatlichen politisch-institutionellen Ebene steht dabei die Frage im Vordergrund, wie intermediäre regionale Akteure (Verbände, Gewerkschaften, Parteien) ihre Interessen im sich herausbildenden Mehrebenensystem der EU durchsetzen können.
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-31.10.2005,
12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen
Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich
bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 31.10.2005, 12h an. Nach
diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard
eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der
Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter
http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die
ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts
erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.
 
Achtung Änderung der Lehrveranstaltungsart!
31 203
HS -
China oder Russland? Die Rolle politischer Steuerung in Transformationsverläufen (2 SWS) (8 cr) (max. 40 Teiln.); Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Klaus Segbers
Etwa zeitgleich Ende der achtziger Jahre gerieten die Gesellschaften der realsozialistischen Vormächte, Sowjetunion und China, in ernsthafte Krisen. Es scheint zunächst so, dass die Krisenverläufe in diesen Fällen recht verschieden waren. Zumindest gibt es China noch, und das als dynamischen Staat, dem viele künftige Weltmachtqualitäten zuschreiben. Die UdSSR dagegen ist von der Weltbühne eher lautlos abgetreten. Die jeweiligen Verschränkungen von Politik und Ökonomie, auch von Kultur und Gesellschaft unterscheiden sich anscheinend nicht unbeträchtlich voneinander. Lassen sich daraus, wie immer wieder versucht, Modelle für politische Steuerungsversuche von Transformationsprozessen ableiten? Oder sind die Spezifika und legacies dafür zu gewichtig? Diesen Fragen wird in dieser Veranstaltung nachgegangen. Dabei werden sich die meisten Sitzungen jeweils eine Leitfrage vornehmen. die dann aus den beiden regionalen Perspektiven zu beleuchten ist.


Diese Veranstaltung von Prof. Segbers wird nicht, wie ursprünglich angekündigt, als Proseminar, sondern aufgrund der Komplexität des Themas als Hauptseminar durchgeführt. Studierende des Grundstudiums können in dringenden Fällen einen Leistungsschein erwerben, der den Leistungsanforderungen des Grundstudiums entspricht. Das Niveau der Veranstaltung wird jedoch dem Hauptstudium entsprechen.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.

Bitte senden Sie zudem ein etwa halbseitiges mission statement bis zum 14. 10. an shkabpol@zedat.fu-berlin.de, in dem Sie Ihr Interesse (formale und inhaltliche Gründe) an der LV erläutern.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst vorsichtshalber sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung über Blackboard, welche mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 18.10.2005 gegeben.
Das Seminar wird zusätzlich unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers
 
31 206
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr) (max. 30 Teiln.); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, HS B (20.10.) Klaus Segbers
Dieses Kolloquium wird für Interessenten sowohl des OEI wie des OSI angeboten. Die Teilnehmenden werden die Möglichkeit erhalten, ihre in Vorbereitung oder in Arbeit befindlichen Projekte für schriftliche Abschlussarbeiten ein- oder zweimal zu präsentieren und diese vor allem methodisch zu diskutieren. Dabei wird es um handwerkliche und methodische Fragen der Verfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit gehen. Das Setzen von Variablen, die Bildung von Hypothesen und das Design von Fallstudien werden dabei eingeübt.
Der Veranstalter wird in einer Sitzung darlegen, auf welche Punkte GutachterInnen besonders schauen, und worauf bei der Verfertigung einer schriftlichen Arbeit zu achten ist. Auch der Verlauf mündlicher Abschlussprüfungen wird besprochen.
Falls die Zeit ausreicht, werden neue theoretische und methodische Ansätze zu den beiden Themenfeldern Transformationen und Internationale Beziehungen vorgestellt und diskutiert. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt der Veranstaltung kann in der Bildung informeller Arbeitsgruppen bestehen

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.
Das Seminar wird unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Soziologie

Grundstudium

31 301
GK -
Rationalisierung von Organisationen in Osteuropa (2 SWS) (6 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Nikolai Genov
Der Mangel an organisatorischer Effizienz war der wichtigste Grund für den Kollaps des Staatssozialismus. Nun ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz der Erfahrungen aus dem Wandel von Organisationen in der Region zu ziehen. Drei Typen von organisatorischen Strukturen und Prozessen stehen zur Debatte. Erstens, viele offene Fragen betreffen die Veränderungen der Organisation von Industriebetrieben. Inwieweit hat sich dort die betriebliche Demokratie entwickelt? Wurde die soziale Rationalität der Mitbestimmung von der wirtschaftlichen Rationalität verdrängt? Zweitens, eine vergleichende Analyse soll zeigen, wo sich die Dezentralisierung des Entscheidungstreffens von staatlichen Organen als erfolgreich erwiesen hat und wo nicht. Die grundlegende Frage besteht darin, inwieweit sich das Subsidiaritätsprinzip auch in Osteuropa durchgesetzt hatte. Drittens, eine organisatorische Innovation ist die Übernahme staatlicher Funktionen der sozialen Sicherung von marktwirtschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Inwieweit hat sich diese Innovation in Osteuropa bewährt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ein synthetisches Bild von Errungenschaften und Problemen der organisatorischen Rationalisierung in der Region vermitteln.

Leistungsnachweise: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder Klausur für einen unbenoteten Schein
Hausarbeit und Klausur für einen benoteten Schein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. UNESCO/MOST
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, N. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South Eastern Europe.
Münster: LIT.
 
31 302
PS -
Die russische Demokratie im internationalen Vergleich (2 SWS) (8 cr); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Philipp Casula
Spätestens seit der Machtübernahme Putins werden die Stimmen lauter, die eine demokratische Regression in Russland beklagen. Die vielfältigen Formen von Demokratie weltweit, besonders ihre Übergangs- und Regressionsformen, machen es aber schwer, eine eindimensionale Fortschrittsskala zu erstellen oder eine klare Linie zwischen Demokratie und „Nicht-Demokratie“ zu ziehen. Deshalb kann es auch kein endgültiges Urteil zur russischen Demokratie geben. Einerseits fanden z.B. viele durch Wahlen herbeigeführte Machtwechsel statt. Andererseits werden politische Rechte und bürgerliche Freiheiten teilweise massiv beschnitten – ein Trend, der sich unter Putin gewiss beschleunigte. Aufgrund dieser Prämissen ist ein vergleichender Blick jenseits der russischen Grenzen interessant und notwendig. Ziel des Seminars ist es, die Ergebnisse der „Dritten Welle“ der Demokratisierung kritisch zu beleuchten. Dazu soll zunächst der Demokratiebegriff in seinen verschiedenen Dimensionen genauer konzeptualisiert und dann auf den russischen Fall sowie auf andere Länder angewendet werden. Am Ende des Kurses sollen die Studierenden in der Lage sein, das hybride russische System mit den Begrifflichkeiten der politischen Soziologie analytisch im internationalen Kontext einzuordnen.


Literatur:

BIRLE, Peter, CARRERAS, Sandra (2002) Argentinien nach zehn Jahren Menem. Wandel und Kontinuität. Frankfurt am Main: Vervuert.
CAROTHERS, Thomas (2002) “The End of the Transition Paradigm”, in Journal of Democracy 13 (1): 5-21.
DIAMOND, Larry (1999) Developing Democracy: Toward Consolidation. Baltimore: John Hopkins University Press.
FREEDOM HOUSE (2004) Nations in Transit 2004. Washington: Freedom House.
LAGOS, Marta (2003) “Latin America’s lost illusions – a road with no return?“, in Journal of Democracy 14 (2): 163-174.
MANGOTT, Gerhard (2002) Zur Demokratisierung Russlands. Leadership, Parteien, Regionen und Zivilgesellschaft. Baden-Baden: Nomos.
MCFAUL, Michael, PETROV, Nikolai, RYABOV, Andrei (2004) Between Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington: Carnegie.
MÜLLER, Klaus (2003) „Rußlands Europäisierung. Ein Weg in die globalisierte Moderne“, in Osteuropa 53 (9-10): 1440-1455.
MERKEL, Wolfgang (2004) “Embedded and Defective Democracies”, in Democratization 11 (5): 33-58.
SPANGER, Hans-Joachim (2004) Modernisierung contra Demokratisierung. HSFK-Report 12/2004. Frankfurt am Main: Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.
SCHAMIS, Hector E. (2002) “Argentina: crisis and democratic consolidation”, in Journal of Democracy 13 (2): 81-94.
 
31 303
PS -
Die Konzepte des Human- und Sozialkapitals im Kontext der Beitrittsfähigkeit der SOE 7, Teil 2 (2 SWS) (8 cr); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Ursula Frübis
Das Thema „Sozialkapital“ ist ein relativ neues im Forschungszusammenhang Osteuropa/ Südosteuropa. Das Interesse am Konzept wurde zum großen Teil durch die Aktivitäten der Weltbank und dem United Nation's Development Programme in der Region geweckt. Demzufolge können die Forschungen zum Sozialkapital als politische Dimension der verschiedenen regionalen Entwicklungsstrategien angesehen werden. Im großen und ganzen versuchen fast alle Arbeiten seit den 1990er Jahren Antworten auf zwei Grundfragen zu geben: Wie kann die ökonomische Entwicklung verbessert werden und wie ist ein institutioneller Wandel in der Region erfolgreich zu gestalten. Dabei unterscheiden sich die angewandten Definitionen zum Sozialkapital erheblich nicht nur vor dem Hintergrund der verschiedenen disziplinären Zugänge, sondern auch von Autor zu Autor. Einige Autoren übernehmen die Definitionen von Putnam, andere nehmen Anleihen bei der Rational Choice Theorie von Coleman und eine nur begrenzte Anzahl von Autoren bei Bourdieu. Adam und Roncevic (2003: 157) weisen kritisch darauf hin, das gerade die breite Anwendung des Konzepts, die Probleme der verschiedenen Definitionen, der Operationalisierung und der Messbarkeit nicht lösen. Bemerkenswert ist auch, das der Gender-Aspekt in den Sozialkapitalstudien weitgehend vernachlässigt wurde, trotz seiner Bedeutung in der postsozialistischen Transition (Corrin 1999, 2000).
Ziel des Seminars ist es zum einen eine kritische Bestandsaufnahme der theoretischen und empirischen Arbeiten zum Thema vorzunehmen. Voraussetzung hierfür ist ein vorab vertraut sein mit den drei „Vätern“ des Konzepts - Bourdieu, Coleman und Putnam. Am konkreten und aktuellen Beispiel der Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der SOE 7 soll die Umsetzung der Begriffe unter die Lupe genommen werden.

Anmeldung online über die Homepage des OEI (http://www.oei.fu-berlin.de/webcma/student/studentstart.php ) oder per Email: fruebis@zedat.fu-berlin.de.
Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1 500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter.

Literatur Sozialkapital
Adam, Frane and Roncevic, Borut (2003) Social capital: recent debates and research trends, Social Science Information, Vol. 42(2).
Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
Corrin, Chris (ed.) (1999) Gender and Identity in Central and Eastern Europe, London.
dieselbe (2000), Gender Audit of Reconstruction Progammes in South Eastern Europe, Women's Commission for Refugee Women and Children and Urgent Action, online veröffentlicht: http://www.gla.ac.uk:443/politics/files/ccGAudit.pdf
Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement S95-120.
Mihaylova, Dimitrina (2004) Social Capital Research in Central and Eastern Europe and the Former Soviet Union, An Annotated Bibliography, Central European University, Budapest.
dieselbe (2004) Social Capital in Central and Eastern Europe, A Critical Assessment and Literature Review, Central European University, Budapest.
Portes, A. (1998) Social Capital: Its Origins and Applications in Modern Sociology, Annual Review of Social Sciences, 24, pp. 1-24.
Psacharopoulos, G. (1994) Returns to investment in Education: a global update, World Development, 22(9), pp. 1325-1343.
Putnam, R. (1993) Making Democracy Work. Princeton: Princeton University Press.
Putnam, R. (1995) Bowling Alone: America’s declining social capital, Journal of Democracy, 6:1, pp. 65-78.
Putnam, R. (1996) Who killed civic America, Prospect, March, pp. 66-72.
 
31 304
PS -
Ethnic Relations in Eastern Europe (2 SWS) (8 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (20.10.) Nikolai Genov
Peaceful interethnic relations together with the implementation of minority rights belong to the basic conditions of sustainable social developments. However, on various spots in Eastern Europe reality deviates from this pattern of sustainability. Interethnic tensions and clashes there challenge the local social order and international security. This is the reason why inter-ethnic relations in Eastern Europe take an important place in the national and international debates. Another reason for the relevance of the issue is the enlargement of the European Union to the East. These developments put a large range of questions on the academic and political agenda: What is the current situation of inter-ethnic relations in the particular Eastern European societies? What are the state policies concerning ethnic minorities? What are the institutional channels for expressing and developing the identity and interests of ethnic minority groups?

Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) für einen unbenoteten Schein
Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein

Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: TRAFO
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South Eastern Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Entwicklung des soziologischen Wissens. Wiesbaden:
Verlag für Sozialwissenschaften, S. 257-315.
 
31 305
PS -
Arbeitsmigration, Zwangsarbeit und Frauen-/Menschenhandel in der GUS (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Brigitte Heuer
Allein in der Russischen Föderation halten sich gegenwärtig 3,5 bis 5 Mio. Arbeitsmigranten auf, etwa 90 % von ihnen illegal. Armut und Perspektivlosigkeit, Bürgerkriegsfolgen u.a. sind Motive der Arbeitssuchenden, die vornehmlich aus den südlichen GUS-Republiken kommen und die häufig ungeschützten Arbeitsverhältnissen, Sklavenarbeit und sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind. Ausgehend von einer Einführung in einschlägige Migrationstheorien sollen die schwierigen Existenzbedingungen der Migranten in den Gastgesellschaften untersucht werden, aber auch die enorme Bedeutung der Rückflüsse für die Herkunftsländer. Besondere Aufmerksamkeit soll den Strukturen, Hintergründen und Möglichkeiten der Bekämpfung des Frauen-/Menschenhandels gewidmet werden. Russischkenntnisse erwünscht!

Literaturauswahl
Brednikova, Ol1ga E. and Oleg V. Pachenkov: Migrants-³Caucasians" in St. Petersburg. Life in Tension, in: Anthropology and Archeology of Eurasia, vol. 41 (2002), No. 2, S. 43-89.
DGO/ Forschungsstelle Osteuropa/Otto Wolff-Stiftung (Hrsg.): Russlandanalysen, Nr. 52, 21.01.2005: Schwerpunkt Frauenhandel.
Han, Petrus: Soziologie der Migration: Erklärungsmodelle, Fakten, Politische Konsequenzen, Perspektiven, Stuttgart 2000.
Ders.: Frauen und Migration, Stuttgart 2003.
Mezdunarodnaja Organizacija Truda [=ILO]: Prinuditel'nyj trud v sovremennoj Rossii. Nereguliruemaja migracija i torgovlja ljud'mi, Moskva 2004, 120 pp. URL: http://www.ilo.ru/news_2004_03.htm. Available. 12.11.04.
Treibel, Annette: Migration in modernen Gesellschaften. Soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht, Weinheim/München 2003 (3. Auflage).
Tjurjukanova, E. V. et al (red.): Torgovlj ljud'mi: Sociokriminologiceskij analiz, Moskva 2002.
U.S. Department of State: Trafficking in Persons Report. Released (...) June 14, 2004. URL: http://www.state.gov/g/ tiprpt/2004/. Available: 31.01.2005.

Hauptstudium

31 306
HS -
Ungarische und polnische Universitäten im organisationalen Wandel (2 SWS) (10 cr); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Ursula Frübis
Als soziale Institution existieren Universitäten in Abhängigkeit von anderen gesellschaftlichen Institutionen. Universitäten, die neuen Anforderungen, etwa denen einer Wissens- und Informationsgesellschaft, gerecht werden wollen, müssen sich anpassen. Moderne Organisationstheorien betonen im Gegensatz zur Definition von Organisationen als rationale Systeme verstärkt deren Umwelt- und Kontextabhängigkeit und die Variabilität von Anpassungsmustern und –strategien (Pfeffer und Salancik, 2003.

Die ungarischen und polnischen Universitäten haben sich seit 1989 sehr rasch und unter schwierigen Bedingungen verändert. Hier stellen sich zahlreiche Forschungsfragen: Welchen Einfluss auf die Veränderungen hat das Organizational Imprinting, also die Bedingungen, die bei Gründung einer Organisation herrschten und von denen ausgegangen wird, dass sie für das Fortbestehen, also dem Beharrungsvermögen der Organisation von Bedeutung sind (Stinchcombe, 1965)? Auf welchen Zielvorstellungen basierte die Restrukturierung der Universitäten? Wurde eine Masterplan-Logik oder eine Garbage Can-Logik (March/Olsen, 1972) verfolgt? Hierzu sollen Fallbeispiele herangezogen werden. Auch die Frage, wie Lernprozesse in Organisationen ablaufen, bildet eines der zentralen Themen des Seminars. Wichtig ist hierbei, Lernprozesse (Argyris und Schön, 2002) von Anpassungsprozessen zu unterscheiden. Daran anschließend wird die Frage gestellt, ob es einen richtigen Weg der Anpassung geben kann? Warum verändert sich eine Organisation auf eine bestimmte Art und Weise? Warum wird von einer Organisation eine bestimmte Veränderungsstrategie gewählt? Und welche Rolle spielt dabei das den Universitäten häufig nachgesagte hohe Beharrungsvermögen?
Am Ende des Seminars ist eine von den Studierenden inhaltlich zu planende Exkursion nach Budapest vorgesehen. In Ungarn vollzog sich nach 1989/90 die Hochschulexpansion parallel zu einer starken und raschen wirtschaftlichen Entwicklung. Da die Hochschulexpansion nicht allein aus staatlichen Mitteln zu finanzieren war, bildeten sich in der Hauptstadt zahlreiche neue institutionelle Mischformen mit inhaltlich neuen Studienangeboten heraus. Wie die neuen und alten Universitäten von dieser Entwicklung auf der der organisationalen Ebene tangiert wurden, lässt sich konzentriert auf relativ engem Raum beobachten und erfahren.
Im Seminar wird die Methode des problemorientierten Lernens angewandt und zur gezielten Erarbeitung von Lerninhalten in Kleingruppen eingesetzt. Ausgangspunkt für das POL ist eine Problemstellung oder ein Fallbeispiel. Der Ablauf des POL ist in Lernschritte gegliedert, auf deren Grundlage die Fall- bzw. Problemstrukturen analysiert und Lernziele formuliert werden, so dass die Aneignung des Lernstoffs gezielt erfolgen kann. Am Seminarschluss sollten die Studierenden (a) eine solide Kenntnis der Organisationstheorien und des Forschungsfeldes erlangt haben und sich (b) fähig erweisen, sich in qualifizierter schriftlicher Form zu konkreten Problemlösungsstrategien zu äußern.
Anmeldung vorab unter: fruebis@zedat.fu-berlin.de
Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter


Literaturauswahl

Argyris, C./Schön, D.A., 2002, Die Lernende Organisation, Grundlagen, Methode, Praxis, Stuttgart.

Baecker, Dirk, 2003, Die verlernende Organisation. Lernen als Problem. In: Baecker, Dirk, Organisation und Management, Frankfurt a.M., S. 179-197.

Brewerton, Paul/Millward, Lynne, 2003, Organizational Research Methods, London, Thousand Oaks, New Dehli.

Cohen, M.D./March, J.G./Olsen, J.P., 1976, People, problems, solutions and the ambiguity of relevance. In: March, J.G./Olsen, J.P. (Hrsg.): Ambiguity and Choice in Organizations. Bergen: 24-37.

Cohen, M.D./March, J.G./Olsen, J.P., 1976, Choice in an Organized Anarchy. In: March, J.G./Olsen, J.P. (Hrsg.): Ambiguity and Choice in Organizations. Bergen: 82-139.

Jongbloed, Ben, Maassen, Peter, Neave, Guy, 1999, From the eye of the Storm, Higher Education’s Changing Institution, Dordrecht: Kluwer Academic Publishers. Hieraus: Maassen, Peter, Ase Gornitzka, Integrating two perspectives on organisational adaptation, 295-314.

March, J.G./Olsen, J.P., 1972, A garbage can model of organizational choice. In: Administrative Science Quarterly: 1-25.

Pfeffer, J., Salancik, Gerald R., 2003, The External Control of Organizations, A Resource Dependence Perspective, Stanford, California.

Scott, W. Richard, 2003, Organizations, Rational, Natural, and Open Systems, 5th Edition: Pearson Education International. Upper Saddle River, New Jersey.

Stinchcombe, Arthur L., 1965, Social Structure and Organizations from Handbook of Organizations. Edited by James G. March. Rand Mc Nally &Company. Chicago, S. 142-193.

Weick, K., 1985, Der Prozess des Organisierens, Frankfurt a.M.
Weick, K., 1976, Educational Organizations as Loosely Coupled Systems. In: Administrative Science Quarterly, 21, S. 1-19.
 
31 307
HS -
Kontinuität und Wandel sozialer Strukturen in Osteuropa (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Nikolai Genov
Die wichtigsten sozialstrukturellen Veränderungen in den osteuropäischen Gesellschaften sind schon mit beträchtlichen nationalen Differenzen vollzogen. Die Konturen der neuen marktwirtschaftlichen Sozialstruktur sind klar umrissen. Die politischen Eliten haben sich ebenfalls in den meisten osteuropäischen Gesellschaften verfestigt. Viele Prozesse der Stabilisierung oder Schwächung von einzelnen Gruppen verlaufen aber immer noch intensiv. Das gilt vor allem für die osteuropäische Mittelschicht. Die Zukunft der zahlreichen Bauernschaft und der wirtschaftlich marginalisierten Gruppen ist noch durch offene Fragen gekennzeichnet. Wie erscheinen diese Tendenzen und Probleme im alltäglichen Leben der Bürger Osteuropas? Wie reagieren sie auf die Veränderungen in der Sozialstruktur ihrer Gesellschaften? Inwieweit sind die sozialstrukturellen Bedingungen einer nachhaltigen Entwicklung der osteuropäischen Gesellschaften schon vorhanden? Die Fragen sollen durch vergleichende sozialstrukturelle Analysen beantwortet werden.

Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) für einen unbenoteten Schein
Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (1999) Unemployment. Risks and Reactions. UNESCO/MOST
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster:
 
31 308
HS -
Soziale Ungleichheit – Einführung in Theorie und Forschungsergebnisse (2 SWS) (10 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (21.10.) Klaus Müller
"Ungleichheit ist wieder auf der Tagesordnung", bemerkt der britische Ökonom Anthony Atkinson und spielte damit auf die in fast allen Gesellschaften zu beobachtende Verschärfung sozialer Polarisierungen an. Die postkommunistischen Gesellschaften sind hiervon in besonderem Maße betroffen. Einerseits bricht die Erfahrung von Ungleichheit (und Armut) mit dem egalitären Wertmuster der Vergangenheit. Andererseits ist Osteuropa die Region, die im letzten Jahrzehnt die weltweit stärkste Zunahme von Ungleichheit zu verzeichnen hatte. Die Veranstaltung soll in die wichtigsten Theorien der sozialen Ungleichheit einführen und ihre Anwendbarkeit auf Osteuropa überprüfen. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Methoden der Messung von Ungleichheit und der Datenerhebung vorgestellt. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie die Kontexte der Globalisierung und der europäischen Integration in die Ungleichheitsentwicklung der Region hineinspielen.
 
31 309
C -
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Nikolai Genov
Das Colloquium bietet die Möglichkeit, Forschungsprojekte zur Entwicklung osteuropäischer Gesellschaften zu besprechen. Beiträge werden von eingeladenen Gästen, Promovierenden und Studierenden angeboten. Spezielle Bedeutung wird dabei der Wechselwirkung von lokalen, regionalen und globalen Prozessen beigemessen. Theoretische Modelle und empirische Untersuchungen der Risikowahrnehmung und des Risikomanagements, des sozialen Kapitals oder der nachhaltigen Entwicklung stehen auf der Tagesordnung. Besonderer Wert wird in der Diskussion auf den Vergleich von alternativen Erklärungsversuchen gelegt.

Teilnahmeschein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de

LITERATUR
Inkeles, Alex and Masamichi S. Sasaki (1996) Comparing Nations and Cultures : Readings in a Cross-Disciplinary Perspective. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice Hall.
Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris and Sofia: UNESCO-MOST and Regional and Global Development.

Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19

Genov, Nikolai. Ed. (2005) Entwicklung des soziologischen Wissens. Wiesbaden:
Verlag für Sozialwissenschaften,

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

Grundstudium

31 401
PS -
Rechts- und Wirtschaftskulturen in Osteuropa. Kulturtransfer aus interdisziplinärer Perspektive (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Thilo Beyer,
Tim Zur
Der Einfluss kulturwissenschaftlicher Konzepte auf benachbarte Disziplinen wird unter dem Begriff „Cultural Turn“ inzwischen breit diskutiert. In diesem Zusammenhang ist es das Ziel dieser Lehrveranstaltung, sich Rechts- und Wirtschaftsordnungen Osteuropas aus interdisziplinärer Perspektive zu nähern: An welchen Schnittpunkten ergeben sich bereichernde Perspektiven? Die Verknüpfung von Kultur und Ökonomie soll anhand regionaler, sozialer und konfessioneller Kriterien überprüft werden. Kulturtransfer zwischen Rechtsordnungen wird in den Aspekten von Gesetzesreformen, kolonialer Expansion, Systemtransformation und Legal transplants diskutiert. Dabei werden Theorieangebote west- und osteuropäischer Autoren auch in Fallbeispielen angewendet. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende des Instituts im Grundstudium der Teildisziplinen Kultur und Recht, sowie der Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und sonstige Interessierte.

Literatur:
Brunner, Georg: Rechtskultur in Osteuropa: das Problem der Kulturgrenzen. In: Brunner, Georg (Hg.), Politische und ökonomische Transformation in Osteuropa. Berlin 1996. S. 91-112.
Ewald, William: Comparative Jurisprudence (II): The Logic of Legal Transplants. In: American Journal of Comparative Law Vol.43, 1995. S.489ff.
Klump, Rainer (Hrsg.): Wirtschaftskultur, Wirtschaftsstil und Wirtschaftsordnung. Methoden und Ergebnisse der Wirtschaftskulturforschung. Marburg 1996.
 
31 403
PS -
Das Investitionsrecht der Russischen Föderation. Ausgewählte Rechtsprobleme von Public und Private Equity (2 SWS) (8 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Tim Zur
Russlands Wahrnehmung aus politisch-wirtschaftlicher Sicht wird vom
Rohstoffreichtum des Landes geprägt. So fließen ausländische
Direktinvestitionen (FDI) überwiegend in den Energiesektor. Daneben kann
aber Russland auch auf eine Tradition für Innovationen im
Hochtechnologiebereich verweisen und bietet zudem einen großen Markt,
zum Absatz von Importgütern. Die Weltbank prognostiziert, dass das
Investitionspotential von aktuell 20% des Bruttosozialprodukts auf 70%
wachsen wird. Das Proseminar möchte daher die rechtlichen Grundlagen
vermitteln, die für ausländische Investoren bei einem Engagement in
Russland entscheidend sind. Im Vordergrund steht dabei eine Übersicht
über das Investitionsrecht, insbesondere dem Zivilgesetzbuch, dem Gesetz
über ausländische Investitionen, und dem Gesellschaftsrecht. Hierbei
wird methodisch das Feld der rechtlichen Betrachtungsweise in Public
Equity (Investitionen in börsennotierte Unternehmen) und dem Schwerpunkt
Private Equity (nicht an Börsen handelbare Unternehmensanteile) geteilt.
Weiter ist ein rechtsvergleichender Ansatz der deutsches und russisches
Recht berücksichtigt aufgrund transnationaler Rechtsfragen notwendig. In
der Veranstaltung wird die Thematik auch praktisch an einem gemeinsam
erarbeiteten Fallbeispiel exemplarisch aufgearbeitet. Es wird um die
rechtliche Ausgestaltung eines Private Equity Fonds gehen, der in
Russland investiert: Von der rechtlichen Ausgestaltung der in Frage
kommenden gesellschaftsrechtlichen Konstellationen, zur
Fonds-Strukturierung bis hin zum Einzelinvestment.

Literatur:
Leopold, Günter/ Frommann, Holger/ Kühr, Thomas: Private Equity –
Venture Capital. Eigenkapital für innovative Unternehmer. München 2003
Möller, Matthias: Rechtsformen der Wagnisfinanzierung. Frankfurt 2003
Tuminez, Astrid: Russian Private Equity. An Opportunity For Which The
Time Has Not yet Come. PONARS Policy Memo No.272 October 2002.
www.csis.org/ruseura/ponars/policymemos/pm_0272.pdf (zuletzt 3.2.2005)
 
31 406
PS -
Einführung in das Recht für Nichtjuristen am Beispiel des polnischen Rechts (2 SWS) (6 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Henning von Zanthier
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, durch Seminararbeiten und Vorlesungen die Studenten einerseits an die Idee des Rechtes heranzuführen, wobei es als Sozialtechnik anhand der Methodenlehre und anhand der tatsächlichen Entwicklung seit dem alten Rom aufgezeigt wird.

Andererseits wird die Hierarchie des heutigen Rechtes ( UN, EU-Nationales, Landes- und Gemeinderecht)dargestellt, wie es in zivilisierten Staaten existiert: Schließlich wird das polnische Recht exemplarisch erläutert werden: Öffentliches Recht, Zivilrecht, das Wirtschaftsrecht, das Strafrecht und Gerichtsaufbau. An Fallbeispielen wird der Unterschied zwischen dem deutschen und polnischen Recht dargestellt werden.

Hauptstudium

31 404
HS -
Russisches Recht (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Sourkova
Was W.E. Butler in seinem "Russian Law" (2. Aufl. Oxford 2003, 761 Seiten) zum russischen Recht ausbreitet, soll in diesem Hauptseminar
anhand russischer Lehrbücher, Gesetzestexte und Rechtszeitschriften erarbeite werden. Die Veranstaltung wendet sich vorwiegend an
Studierende mit Russischsprachkenntnissen.
 
31 405
HS -
Geschichte der deutschen Ostrechtswissenschaft (2 SWS) (10 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Arno Wohlgemuth
Die Geschichte der deutschen Ostrechtswissenschaft beginnt mit der Gründung des Osteuropa-Instituts in Breslau im Jahre 1918. 1925 wir
die Monatsschrift für das Recht der osteuropäischen Staaten ins Leben gerufen. Es folgen die Zeitschrift "Osteuroparecht -
Gegenwartsfragen aus dem sowjetischen Rechtskreis 1955, die Zeitschrift für Rechtsvergleichung und interzonales Rechtsprobleme "Recht in
Ost und West" 1957 und die Zeitschrift "WGO" = Die wichtigsten Gesetzgebungsakte in den Ländern Ost-, Südosteuropas und in den
ostasiatischen Volksdemokratien 1959. Das 1957 in München gegründete Institut für Ostrecht lässt ab 1960 das Jahrbuch für Ostrecht
erscheinen. Am 24. November 1951 bereits wurde das Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin feierlich eröffnet, zu dessen
Gründungsmitglieder Walter Meder, Professor für osteuropäisches Recht, gehörte.



Schon zur Abteilung Recht des Breslauer Osteuropa-Institut gehörte auch die Beratungstätigkeit für Gerichte, Behörden, Rechtsanwälte,
Firmen und Privatpersonen (vgl. Das Osteuropa-Institut zu Breslau, Kurzer Tätigkeitsbericht über das Geschäftsjahr 1921/22 S. 6).



Die seit 1992 erscheinende Zeitschrift "Wirtschaft und Recht in Osteuropa" 1992 deutet die neueste praktische Relevanz der deutschen
Ostrechtsforschung an.
 
31 407
HS -
Osteuropäisches Recht vor deutschen Gerichten (2 SWS) (10 cr); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Arno Wohlgemuth
Deutsche Gerichte müssen in Rechtsstreitigkeiten mit Auslandsberührung
ausländisches Recht anwenden. Hat der Rechtsstreit Bezug zu Osteuropa, muss dementsprechend das Recht des jeweiligen Staates Osteuropas herangezogen werden. In Deutschland wohnhafte Polen stellen vor deutschen Gerichten Scheidungsanträge; aus einem in Polen ausgestellten und in Berlin zahlbaren Wechsel wird in Deutschland geklagt, eine Kroatin nimmt die deutsche Haftpflichtversicherung deswegen in Anspruch, weil ihr zum Unterhalt verpflichteter Sohn in Deutschland in einem Straßenverkehrsunfall getötet wurde, eine ukrainische Fluggesellschaft wird aus einem Luftfrachtvertrag verklagt, weil die aus Deutschland abgeschickte Ware niemals am Zielort (Dnjepropetrowsk) angekommen ist. Anhand einer Vielzahl von Fällen aus der Praxis soll zunächst geklärt werden, wann überhaupt ausländisches (osteuropäisches) Recht zu beachten ist. Das ist Teil des sog. Internationalen Privatrechts. Der weitere Schritt gilt der Ermittlung des jeweils maßgeblichen osteuropäischen Rechts. Eine Fülle von Material dazu findet sich in der Entscheidungssammlung der Rechtsprechung zum Internationalen Privatrecht oder auch in der einschlägigen Gutachtensammlung. Vertiefte juristische Vorkenntnisse erwünscht.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

Grundstudium

31 501
GK -
Einführung in die politische Ökonomie des osteuropäischen Systemwechsels (2 SWS) (6 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (17.10.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung bietet Informationen über den aktuellen wirtschaftspolitischen Wandel in osteuropäischen Ländern. Vorgesehen ist die jüngere Erneuerung des politischen und wirtschaftlichen Systems, insbesondere der Terminologie und Begriffe zu erörtern.
 
31 505
PS -
Applied Economics in Eastern Europe (2 SWS) (8 cr); Do 8.00-10.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Monika Kerekes
In dem Seminar sollen Standardfragen der Mikro- und Makroökonomie am Beispiel von osteuropäischen Volkswirtschaften möglichst praxisnah diskutiert werden: Wie haben sich die Armut und der Lebensstandard der Menschen in der Region seit Beginn der Transformation entwickelt? Haben Steuer- und Sozialversicherungsreformen zu der beobachteten Entwicklung beigetragen? Konnten Mindestlöhne die schlimmsten Auswirkungen der Transformation verhindern? In welchen Bereichen besteht in den Ländern noch Reformbedarf? Können politische Entwicklungen wie der Zerfall von Staaten auf der Grundlage ökonomischer Überlegungen erklärt werden? Antworten auf diese und andere Fragen sollen auf Basis sowohl von theoretischen als auch von empirischen Überlegungen gemeinsam erarbeitet werden.

Das Seminar richtet sich an Studierende des Fachs Osteuropastudien (Magister, Master), die aus dem Kurs „Principles of Economics“ (bzw. Volkswirtschaftslehre I) bereits Grundkenntnisse der Volkswirtschaftslehre mitbringen.
 
31 502
PS -
Regionale Ökonomie der Russischen Föderation (2 SWS) (8 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (17.10.) Manuach Messengießer
Das Seminar bietet die Möglichkeit die verschiedenen regionalen Probleme Russlands zu erforschen und darüber eine Hausarbeit zu schreiben. Da im Seminar originale statistische Materialien benutzt werden, sind passive Kenntnisse der russischen Sprache erforderlich.
 
31 503
PS -
Entwicklung der Unternehmensstrukturen in Russland (2 SWS) (6 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit aktuellen Problemen der Entstehung und Entwicklung der neuen russischen Unternehmen.
 
(10 042035)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum I: Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropa (4 SWS) (4 BP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (18.10.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
  Übungen: Do 12.00-14.00 - Garystr. 21, Hs 103   Monika Kerekes
  Fr 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 102    

Hauptstudium

31 504
HS -
Strukturen der wirtschaftspolitischen Systeme der MOEL im Vergleich (2 SWS) (10 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Manuach Messengießer
Gegenstand des Hauptseminars ist die Analyse der Transformation der Wirtschaftssysteme Osteuropas aus systemtheoretischer Sicht. Neben Problemen der Transformation und ihren praktischen Abläufen in verschiedenen Ländern Osteuropas werden auch Probleme des qualitativ-empirischen Systemvergleichs, der dynamischen Entwicklung von Wirtschaftssystemen in ausgewählten Ländern – Russland, Polen, Ukraine, Ungarn und Tschechische Republik – analysiert.
 
31 506
HS -
Wirtschaftliche Aspekte der jüngsten EU-Erweiterung (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Timo Baas,
Hella Engerer,
Ulrich Thießen
Das Seminar behandelt ökonomische Fragen der Erweitung der Europäischen Union um die mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer. In diesem Rahmen werden verschiedene Themenkomplexe der Erweiterung angesprochen. Zunächst werden institutionelle Aspekte und die Schaffung gemeinsamer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen beleuchtet. Für unterschiedliche Bereiche (u.a. Finanzsystem, Energie) wird die wirtschaftliche Entwicklung in jüngerer Zeit nachgezeichnet und es werden Stand der wirtschaftlichen Konvergenz sowie Entwicklungstendenzen aufgezeigt. Hieran schließt sich als ein weiterer Themenkomplex die Gegenüberstellung von realer Konvergenz der Volkswirtschaften und Konvergenzkriterien zur Einführung des Euro. In diesem Zusammenhang soll der Frage nachgegangen werden, ob die Beitrittsländer die Voraussetzungen zur Einführung des Euro erfüllen und wann der Beitritt zum gemeinsamen Währungsgebiet für die Länder sinnvoll ist. Ein zentrales Thema der EU-Erweiterung ist ferner die Finanzpolitik, insbesondere die Fragen der Angleichung der Steuersysteme und der Nachhaltigkeit (sustainability) der Fiskalpolitik. Schließlich werden die Implikationen der Erweiterung für den Handel mit Gütern und Dienstleistungen behandelt und die wesentlichen Effekte dieses Handels aus theoretischer und empirischer Sicht untersucht. Ingesamt sollen im Seminar Stand der wirtschaftlichen Integration, bisherige Erfahrungen mit dem Beitritt der osteuropäischen Länder sowie künftige Entwicklungsperspektiven eines erweiterten Europas betrachtet werden.
 
(10 042016c)
S -
Wirtschaftswachstum III: Aktuelle Themen der Wachstumsforschung (2 SWS) (4 BP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 107a (20.10.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
 
(10 042b)
C -
Aktuelle Themen der russischen Volkswirtschaft (2 SWS); Di 16.00-18.00 - OEI, Raum 121 (18.10.) Wolfram Schrettl

Grund- und/oder Hauptstudium

(10 042038)
V/Ü -
Economics of Transition (2 SWS) (2 BP); Mi 16.00-18.00 - OEI   Wolfram Schrettl

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

Grundstudium

31 601
GK -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Ulf Brunnbauer
Dieser Grundkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Ansätze zur Erforschung der Geschichte Südosteuropas einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber auch die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um einzelne Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel, der im 20. Jahrhundert stattfand und noch immer andauert. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen und die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Der zeitlich Rahmen streckt sich von der byzantinischen Periode über die osmanische Herrschaft, die Zeit der Nationalstaatsbildung und die realsozialistische Periode bis zu den Entwicklungen der 1990er Jahre.
Abgeschlossen wird der Kernkurs mit einer Klausur.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht.
 
31 901
GK -
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas (2 SWS) (6 cr); Do 16.00-18.00, sowie Block am 13.1.-14.1., jeweils 10.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Ines Koeltzsch
Der Begriff ‚Ostmitteleuropa’ ist ebenso wenig selbstverständlich wie die geographische Eingrenzung dieser historischen Großregion. Welche historischen Strukturen und Entwicklungsverläufe lassen es dennoch sinnvoll erscheinen, von einem Ostmitteleuropa zu sprechen? Welche Besonderheiten kennzeichnen die Geschichte Ostmitteleuropas im Rahmen der osteuropäischen Geschichte?
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale ostmitteleuropäischer Gesellschaften – wie ethnische und religiöse Vielfalt – ebenso berücksichtigt wie deren spezifische Antworten auf die Moderne.
Der Kurs richtet sich vor allem an Studierende im Grundstudium und beinhaltet daher auch eine Einführung in die Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft. Regelmäßige Lektüre, die Übernahme eines Kurzreferats oder einer Buchvorstellung sowie das Bestehen der Abschlussklausur sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Der Grundkurs schließt mit einer Blockveranstaltung am 13. und 14. Januar 2006.
*Abweichende Termine (Block):*
Fr, 13.01.2006, 12.00-16.00 (OEI / Raum 101)
Sa, 14.01.2006, 10.00-14.00 (Habelschwerdter Allee 45 / Raum K25/11)

Die Abschlussklausur und die Auswertung der Klausurergebnisse finden zum regulären Termin am 19. bzw. 26. Januar 2006 statt.

Literatur: Andreas Kappeler: Osteuropäische Geschichte. In: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriss der Historischen Wissenschaften, Bd. 2: Räume, Stuttgart 2001; Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999; Klaus Zernack: Osteuropa, Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977.
 
31 602
GK -
Historische Strukturen Osteuropas und seiner Teilräume (2 SWS) (6 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (21.10.) Holm Sundhaussen
Im Mittelpunkt des Seminars steht das historische (nicht das politische und auch nicht das „mentale“) Verständnis von Osteuropa. Wodurch unterscheidet sich Osteuropa strukturgeschichtlich von Westeuropa? Und welche Unterschiede bestehen innerhalb des Großraums Osteuropa? Wie lassen sich das engere Osteuropa, Ostmittel- und Südosteuropa (ev. Nordosteuropa) voneinander unterscheiden? Die heutige Gliederung Osteuropas in Staaten und Nationen sagt wenig über die Geschichte des Raums aus. Auch die Einteilung Europas/Osteuropas in „Sprachfamilien“ ist historisch nur bedingt aussagekräftig. Die Ereignisgeschichte hatte zwar Einfluss auf die Strukturgeschichte, ist aber mit dieser nicht identisch. Untersucht werden sollen stattdessen langfristige (!) strukturprägende Merkmale und die Herausbildung unterschiedlicher Entwicklungspfade während des Mittelalters und der Neuzeit.
 
31 603
PS -
Migrationen in/aus Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (17.10.) Ulf Brunnbauer
Die Gesellschaften Südosteuropas waren im 19. und 20. Jahrhundert durch sehr hohe Mobilität gekennzeichnet. Im 19. Jahrhundert war z.B. saisonale Arbeitsmigration von Männern weitverbreitet und Ende des 19. Jahrhunderts setzte massive Auswanderung ein, die bis heute – mit unterschiedlichen Konjunkturen – die Region prägt. Auch innerhalb der Region selbst gab es im 20. Jh. große Wanderungsbewegungen, wie die massive Landflucht während des Sozialismus oder die Einwanderung hunderttausender AlbanerInnen nach Griechenland nach 1991. Eine besondere Form der Wanderung waren erzwungene Migrationen, v.a. im Kontext so genannter „ethnischer Säuberungen“. Die kumulierten Effekte dieser Wanderungsbewegungen haben die Gesellschaften Südosteuropas radikal transformiert und gleichzeitig globalisiert, da sie alle über nennenswerte Diasporagruppen verfügen, die häufig auf die Entwicklung in ihrer ehemaligen Heimat zurückwirken.
In diesem Kernkurs (Proseminar) sollen zentrale Aspekte der Migrationsgeschichte Südosteuropas behandelt werden. Zur Interpretation dieser Entwicklungen werden auch theoretischen Zugänge zur Erforschung von Migration (z.B. Transnationalismuskonzept) vorgestellt. Schließlich sollen ausgewählte Methoden der Migrationsforschung thematisiert und erprobt werden (z.B. durch eine kleine Feldforschung unter ImmigrantInnen aus Südosteuropa in Berlin).

Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht.
 
31 604
PS -
Politik und Diplomatie in Südosteuropa (1878-1918) (2 SWS) (8 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Andrea Despot
Das Seminar beschäftigt sich mit der Kabinettpolitik der europäischen Großmächte gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas ausgehend vom Berliner Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Das Anliegen des Seminars ist es, die außenpolitischen Leitlinien der europäischen Großmächte und deren Umsetzung zu erörtern. Die politische Agenda der einzelnen Großmächte deren Diplomatie werden sowohl vor dem Hintergrund der Nationalstaatswerdung der Länder Ost- und Südosteuropas als auch mit Blick auf das Beziehungsgeflecht der Großmächte selbst untersucht.
 
31 614
PS -
Deutsche Balkanpolitik 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (8 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Andrea Despot
Gegenstand des Seminars ist die Politik Deutschlands gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom Berliner Kongress bis zu den Balkankriegen der 1990er Jahre. Die Genese der deutschen Außenpolitik wird vor dem Hintergrund des Beziehungsgeflechts der europäischen Großmächte bzw. Struktur der internationalen Staatengemeinschaft nach 1945 nachgezeichnet; die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands sollen dabei im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.
 
Veranstaltung entfällt!
31 605
PS -
Das Vorgehen gegen "innere Feinde" im Systemvergleich: USA und Osteuropa 1948-1955 (2 SWS) (8 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Silvija Kavcic
Die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stand bald im Zeichen der sich ausbildenden Polarisierung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Eine der zahlreichen Folgen des entstehenden Kalten Krieges war eine Verschärfung des gesellschaftlichen Klimas. In den Vereinigten Staaten führte dies zur so genannten McCarthy-Ära, als der leiseste Verdacht ein Sympathisant der SU bzw. kommunistischer Ideen zu sein, verheerende Folgen haben konnte. In der SU und den unter ihrem Einfluss stehenden Teilen Europas wiederum lautet die Anschuldigung häufig „Agent des Westens“ zu sein und auch ausschließlich persönliche Kontakte zu Ausländern aus „dem Westen“ konnten zu einer Inhaftierung führen.
In dem Seminar wird zunächst die Entstehung dieser politischen und bald auch militärischen Blockbildung untersucht. Ferner wird erörtert welche Bevölkerungsgruppen schneller in Verdacht gerieten „innere Feinde“ zu sein und welche möglicherweise ähnlichen oder unterschiedlichen strafrechtlichen Konsequenzen eine solches Etikett auf beiden Seiten haben konnte. Neben dem Blick auf die McCarthy-Ära in den USA wird auch der Konflikt zwischen Tito und Stalin 1948/49 und der Slansky-Prozess 1952/53 in der damaligen Tschechoslowakei untersucht. Eine weitere wichtige Fragestellung wird sein, in wie weit in Osteuropa auch antisemitische Grundhaltungen die Anklagen und Urteile beeinflussten.


Einführende Literatur:

Fieseler, Beate; Filtzer, Donald; O’Sullivan, Donal; Plaggenborg, Stefan: Später Stalinismus, Wiederaufbau und Kalter Krieg 1945-1953, in: Stefan Plaggenborg (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Russlands, Bd. 5 1945-1991. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion, Stuttgart 2002, S. 29-173.
Garber, Marjorie; Walkowitz Rebecca L.: Secret Agents. The Rosenberg Case, McCarthyism, and Fifties America, New York, London 1995.
Loth, Wilfried: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges 1941-1955, München 2000.
Weber, Hermann; Mähler, Ulrich (Hrsg.): Terror, Stalinistische Parteisäuberung 1936-1953, Paderborn 2001.
 
31 606
PS -
Historisch-Anthropologische Annäherungen an den Fall der albanischen Bevölkerung in Südosteuropa (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00 - OEI; Garystr. 55, 101 (10.11.) Georgia Kretsi
Zunächst wird in der Veranstaltung ein Überblick über die Geschichte albanischer Gruppen auf dem Balkan gegeben, die Konstruktion nationaler Identitäten, die Formierung des albanischen Nationalstaats und die Konstituierung von albanischen Minderheitsgruppen besprochen. Besondere Aufmerksamkeit wird weiterhin Aspekten des sozialen Lebens in der sozialistischen Ära gewidmet: Dorf- und Stadtleben, soziale Mobilitaet, Alltag, dominante Geschlechterverhaeltnisse, Verhaeltnis zum Staat, Gedaechtniskultur. Dabei werden die Studierenden die Möglichkeit haben einerseits weitverbreitete Stereotype zum Kodex sozialen Lebens von Bevölkerungsgruppen Suedosteuropas zu dekonstruieren und andererseits in die historische Quellenkritik (anhand von uebersetzten Parteibuechern, offiziellen Schriften etc.) einzusteigen.

Kressing, Frank &Kaser, Karl (Hgg.), Albania - a country in transition. Aspects of changing identities in a South-East- European country. Baden-Baden.
Bartl, Peter 1995: Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg.
Grothusen, Klaus-Detlev (Hg.) 1993., Albanien. Südosteuropa-Handbuch. Bd. 7. Göttingen.
Pipa, Arshi 1990. Albanian Stalinism: Ideo-Political Aspects. East european Monographs Boulder. New York.
Schwandner-Sievers, Stephanie &Fischer, Bernd J. (Hgg.) 2002. Albanian Identities. Myth and History. London.
Voell, Stèphane 2003. The Canun in the City. Albanian customary law as a habitus and its persistence in the suburb of Tirana, Bathore. Anthropos, 98: 85-101
 
31 902
PS -
Die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte im 20. Jh. (2 SWS) (8 cr) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Anna-Sophia Pappai
Das Proseminar bietet einen Überblick zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Dabei werden sowohl die wichtigsten zeitlichen Grundzüge und historisch-politischen Entwicklungslinien als auch Querschnittsanalysen in den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Religion, Geschichtsbewußtein, Erinnerungspolitik, Mythen und Stereotypen gemeinsam erarbeitet.
Gleichzeitig vermittelt das Proseminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Lehrveranstaltung ist auf 30 Teilnehmer begrenzt. Anmeldungen bis Semesterbeginn unter pappai@zedat.fu-berlin.de.
 
31 615
V/Ü -
Geschichte Serbiens 1804-2004 (2 SWS) (2 cr); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Holm Sundhaussen
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte Serbiens vom ersten serbischen Aufstand gegen die osmanische Herrschaft 1804 bis zur Gegenwart. Neben der (politischen) Ereignisgeschichte werden vor allem kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Prozesse untersucht und zueinander in Beziehung gesetzt. Unter anderem sollen die Zweiteilung der serbischen Gesellschaft, die Zusammenstöße zwischen traditioneller und moderner Zivilisation, die Veränderung der Familien- und Geschlechterverhältnisse, der soziale Wandel, die Rolle der Intellektuellen, die Bedeutung von Kirche und Religion sowie ideologische Diskurse, Erinnerungskulturen etc. dargestellt werden.

Hauptstudium

31 607
HS -
Geschichte der Rumänen, ihrer Minderheiten und Beziehungen zu den Nachbarstaaten (2 SWS) (10 cr); Block - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Mariana Hausleitner
Der Kurs ist in drei thematische Blöcke gegliedert. Im ersten Block werden folgende Fragen behandelt: Seit wann bezeichneten sich intellektuelle Gruppen auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens als Nachkommen der Römer und leiteten aus der Geschichte eine Einheit der Rumänen in den Habsburger Gebieten Siebenbürgen und der Bukowina sowie in den osmanischen Fürstentümern Moldau und Walachei ab? Strebten die rumänischen Eliten in Siebenbürgen, der Bukowina und Bessarabien vor 1918 eine Vereinigung mit Rumänien an?
Im zweiten Block wird untersucht, wie die rumänischen Regierungen nach 1918 die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Verwaltungs- und Rechtssysteme in dem verdoppelten Staatsgebiet durchsetzten. Warum entstand in den zwanziger Jahren unter rumänischen Studenten eine Bewegung, die sich gegen die Gleichberechtigung der Juden richtete? Der dritten Block ist den Entwicklung in Rumänien seit 1944 gewidmet. Wie kam es zur nationalkommunistischen Wende in Rumänien in der 1960er Jahren? Warum gab es in den 80er Jahren nur eine schwache Opposition? Welche Veränderungen sind seit dem Umsturz von 1989 zu verzeichnen?
Der 1. Block findet am Freitag, den 28.10. und der 2. am Freitag den 18.11.2005 jeweils zwischen 12-16h statt. Der 3. Block findet am 3.02.2006 10.00-14.00 Uhr in Hs B statt.


Literatur:
Catharine Duradin: Histoire de la nation roumaine, Bruxelles 1994; Mariana Hausleitner: Die Rumänisierung der Bukowina 1918-1944, München 2001; Keith Hitchins: Rumania 1866-1947, Oxford 1994; Irina Livezeanu: Cultural Politics in Greater Romania. Regionalism, Nation Building and Ethnic Struggle 1918-1930, Ithaca/ London 1995.
 
31 903
HS -
Wilna – Lemberg – Lodz: Multiethnische Stadtgesellschaften im Vergleich (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Gertrud Pickhan
Ostmitteleuropa war bis zum Zweiten Weltkrieg wesentlich geprägt durch eine multikulturelle Stadtlandschaft. An den Beispielen Wilna, Lemberg und Lodz sollen in diesem Seminar das Wechselspiel von ethnisch, sozial und politisch konnotierten Konfliktlinien wie auch die Verbindungen und Vernetzungen der StadtbewohnerInnen in vergleichender Perspektive untersucht werden. Daraus ergibt sich eine integrative Betrachtung der urbanen Lebenswelten in Wilna, Lodz und Lemberg, bei der gleichzeitig die verschiedenen staatlichen Kontexte (das Russische Reich und die Habsburger Monarchie als multiethnische Imperien und der polnische Nationalstaat der Zwischenkriegszeit) in den Blick zu nehmen sind. Des Weiteren soll auch der jüdische Beitrag zur Urbanisierung und Modernisierung Ostmitteleuropas behandelt werden. Bei einer im Anschluss an das Seminar geplanten Exkursion nach Lodz können die Seminarinhalte vertieft werden.
Literaturhinweise:
Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820-1939. Eine schwierige Nachbarschaft. Hg. von Jürgen Hensel. Osnabrück 1999 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 1); Jüdische Kultur(en) im Neuen Europa. Wilna 1918-1939. Hg. von Marina Dmitrieva und Heidemarie Petersen. Wiesbaden 2004 (Jüdische Kultur. Studien zur Geistesgeschichte, Religion und Literatur; 13); Lviv. A City in the Crosscurrents of Culture. Ed. by John Czaplicka. Cambridge, Mass. 2002 (Harvard Ukrainian Studies; 14).
 
31 904
HS -
Nationalgeschichte versus Ethnohistorie: Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (10 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (21.10.) Gertrud Pickhan
Traditionelle Geschichtsschreibung bewegte sich noch bis vor kurzem in einem weitgehend nationalstaatlichen Rahmen; als „Meistererzählung“ galt die Nationalgeschichte. Neuere Konzepte führten jedoch im Zuge des cultural turn Multiethnizität und Interkulturalität als Leitbegriffe auch für historische Forschungen ein. Mittlerweile erfolgte bereits ein weiterer signifikanter Perspektivwechsel, der mit der Fokussierung auf Hybridität und Transdifferenz einen anderen Umgang mit historisch gewachsener Identität wie Alterität einforderte. In diesem Seminar sollen die programmatischen Grundzüge dieser Konzepte durch Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte gemeinsam erarbeitet werden; in einem zweiten Schritt ist dann nach ihrer Anwendbarkeit im Kontext der Geschichte Ostmitteleuropas zu fragen.
Literaturhinweise:
Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Hg. von Lars Allolio-Näcke , Britta Kalscheuer, Arne Manzeschke. Frankfurt/New York 2005; Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Hg. von Karl R. Wernhart und Werner Zips. 2., überarbeitete Aufl. Wien 2001; Dieter Langewiesche: Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa. München 2000 (Beck’sche Reihe; 1399); Osterhammel, Jürgen: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001.
 
31 616
HS -
Bauern in Russland (2 SWS) (10 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Jutta Petersdorf
 
31 608
HS -
Die Entwicklung des russischen bzw. sowjetischen Bildungswesens im Kontext sozialer Wandlungsprozesse ab 1917 (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Rainer Riedel
Bildungsprobleme nehmen innerhalb der Kultur- und Sozialgeschichte einer Gesellschaft einen herausragenden Platz ein. Das soll am Beispiel der Entwicklung des russischen bzw. sowjetischen Bildungswesens nach 1917 nachgewiesen werden. Eine solche Vorgehensweise wird es auch erlauben, gegenwärtige bildungspolitische Prozesse besser zu verstehen und zu bewerten.
Die Einordnung in die allgemeine politische und soziale Geschichte Russlands bzw. der Sowjetunion ermöglicht die Bestimmung der einzelnen Entwicklungsphasen des Bildungswesens und die Herausarbeitung spezifischer Merkmale in den einzelnen Zeitabschnitten. Dabei sollen die sozialen Beziehungen in den verschiedenen Bildungseinrichtungen einen besonderen Platz einnehmen, wobei das allgemeinbildende Schulwesen im Zentrum der Betrachtungen stehen wird.


Einführende Literatur:
-- Anweiler, Oskar: Geschichte der Schule und Pädagogik in Rußland .Berlin 1978;
-- Anweiler, Oskar u. a.: Bildungssysteme in Europa.Weinheim/ Basel 1996;
-- Schmidt, Gerlind. In: Döbert, Hans u. a. Hrsg.): Die Schulsysteme Europas.Baltmannsweiler 2004, S. 437-457.

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
31 609
HS -
“Gemeinsam gegen den Bolschewismus”. Kollaboration im 2. Weltkrieg. Gründe, Formen und Akteure vor dem Hintergrund des Wandes der postsowjetischen Historiographien (2 SWS) (10 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Ramona Saavedra Santis
Für viele Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg blieb das Thema der Kollaboration mit den deutschen Besatzern ein Tabu in der sowjetischen Geschichtsschreibung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion haben sich in den neu gestalteten Historiographien der einzelnen Nachfolgestaaten zum Teil sehr kontroverse Betrachtungsweisen bezüglich der Kooperation mit den Nationalsozialisten herausgebildet.
Im Seminar sollen die Rahmenbedingungen sowie die politischen und ideologischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit den Deutschen verschiedener Bevölkerungsgruppen der besetzten sowjetischen Gebiete untersucht werden. Einerseits werden die deutschen Interessen in betreffenden Regionen anhand ausgewählter Originaldokumente analysiert, andererseits – die relevanten regionalen Entwicklungen seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Blick genommen. Das ethnische Nationsverständnis und die darauf aufbauende Konstruktion der Feindbegriffe stehen dabei im Mittelpunkt.
Im Spannungsfeld des pauschalisierten Verräterbildes in der Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg und der aktuellen postsowjetischen Justifikationsstrategien in den einzelnen Ländern sollen die verschiedenen Formen und Akteure der Kollaboration vergleichend diskutiert werden.
Vorbereitende Literatur: Christoph Dieckmann, Christian Gerlach u.a.(Hg.), Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945, Göttingen 2003; Wolfgang Benz, Houwink ten Cate, Gerhard Otto (Hg.), Anpassung – Kollaboration – Widerstand, Berlin 1996, darin insbesondere: Hagen Fleischer, Nationalsozialistische Besatzungsherrschaft im Vergleich: Versuch einer Synopse, S. 257-302; Werner Röhr (Hg.), Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Beiträge zu Konzepten und Praxis der Kollaboration in der deutschen Okkupationspolitik, Berlin/ Heidelberg 1994;; Lemberg, Hans, Kollaboration in Europa mit dem Dritten Reich um das Jahr 1941, in: Karl Bosl (Hg.), Das Jahr 1941 in der europäischen Politik, München/ Wien 1972, S. 143-162; John A. Armstrong, Collaborationism in World War II: The Integral Nationalist Variant in Eastern Europe, in: Journal of Modern History 40 (1968), S. 396-410; David Littlejohn, The Patriotic Traitors. A History of Collaboration in German-Occupied Europe, 1940-45, London 1972; Sergei Čuev, Prokliatye soldaty. Predateli na storone III reiha, Moskva 2004; B. Kovalev, Nacistskaja okkupacija I kollaboracionizm v Rossii 1941-1944, Moskva 2004.
 
31 610
HS -
Nation und Nationalstaatsbildung in Serbien (von der post-osmanischen zur postjugoslawischen Periode) (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Holm Sundhaussen
Gleich anderen Nationsbildungsprozessen im östlichen und südöstlichen Europa ist auch das nation-building der Serben als langfristiger Prozess zu verstehen, der sich hinsichtlich der Ausgangsbedingungen, Verlaufsformen, Mythen und Inszenierungen von den Nations- und Nationalstaatsbildungen in Westeuropa unterschied. Mitte des 19. Jhs. war keineswegs klar, wer ein Serbe ist und wodurch sich die Serben von anderen ethnischen oder nationalen Gruppen unterscheiden. Auch das Raumbild der serbischen Nation hat sich seit der Befreiung von osmanischer Herrschaft bis zur Gegenwart wiederholt geändert. Im Zentrum des Seminars stehen die verschiedenen Definitionsversuche und wechselnden Raumbilder der Serben von den 1830er Jahren bis zur „Ära Milošević“ im ausgehenden 20. Jh. Anhand verschiedener Nationalismustheorien sollen Entwicklung/Konstruktion/Erfindung der serbischen Identität, das Verhältnis von Nation und Staat sowie verschiedene Phasen des Nationalismus untersucht werden.
 
31 611
HS -
Transformationsprozesse der Gesellschaften im Balkanraum (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Holm Sundhaussen
In der Gesellschaftsgeschichte des Balkanraums während des 19. und 20. Jhs. lassen sich (mit Abstrichen im griechischen Fall) drei Transformationsphasen deutlich voneinander unterscheiden: die postomanische, die sozialistische und die postsozialistische. Die erste dauerte vom Beginn der jeweiligen Staatsbildung bis zum 2. Weltkrieg. Die zweite setzte mit dem Ende des 2. Weltkriegs ein und dauerte bis zum Umbruch von 1989. Die dritte hält bis zur Gegenwart an. Ziel des Seminars ist es, die jeweiligen Zielsetzungen, Verlaufsformen, Erfolge und Misserfolge sowie deren mögliche Ursachen herauszuarbeiten. Untersucht werden der Wandel der Familienformen, der Geschlechterverhältnisse, der Erwerbstätigkeit, des Bildungsniveaus, des Verhältnisses von Stadt- zu Landbevölkerung und der Lebensbedingungen/Alltagserfahrungen.
 
31 612
IC -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en in den Disziplinen Geschichte und Kultur (2 SWS) (2 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlussarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.
 
31 905
C -
Colloquium (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten.
 
31 613
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa (2 SWS) (2 cr); Fr 14.00-19.00 - Ihnestr. 22, UG 2 (21.10.) Holm Sundhaussen
Im Colloquium werden laufende Forschungsvorhaben sowie Ergebnisse abgeschlossener Projekte zur Geschichte, historischen Anthropologie und Ethnologie Südosteuropas vorgestellt und diskutiert. Zugleich dient das Colloquium der wechselseitigen Information über Projekte, Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten. Der Teilnehmerkreise setz sich aus MagisterkandidatInnen, DoktorandInnen und Potsdocs zusammen.

Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung und Rücksprache möglich.
Die Veranstaltung findet alle 4 Wochen statt.

Grund- und/oder Hauptstudium

31 906
V/Ü -
Ethnische Vielfalt und nationale Mobilisierung: Ostmitteleuropa im 19./20. Jh. (2 SWS) (2 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Gertrud Pickhan
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die neuere und neueste Geschichte Ostmitteleuropas, die maßgeblich durch den Übergang multiethnischer Imperien in Nationalstaaten geprägt wurde. Ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt einerseits und das Postulat nationaler Homogenität andererseits schufen ein Spannungsverhältnis, das sich nicht selten in gewaltsamen Konflikten entlud. Zudem war Ostmitteleuropa in zwei Weltkriegen Schauplatz blutiger militärischer Auseinandersetzungen. Gleichzeitig blieb es jedoch auch ein Begegnungsraum mit vielerlei Kontakten und Verflechtungen und ein Rahmen für vielschichtige Konfigurationen von Mehr- und Minderheitsbevölkerungen, die in dieser Vorlesung nachgezeichnet werden.
Einführende Literatur:
Joachim Bahlcke: Ostmitteleuropa, in: H. Roth (Hg.), Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas. Köln, Weimar, Wien 1999, S. 59-72; Jürgen Kocka: Das östliche Mitteleuropa als Herausforderung für eine vergleichende Geschichte Europas, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 49 (2000), S. 159-174; Piotr S. Wandycz: The Price of Freedom. A History of East Central Europe from the Middle Ages to the Present. London 1992.

Disziplin: Kultur Osteuropas

Grundstudium

(31 401)
PS -
Rechts- und Wirtschaftskulturen in Osteuropa. Kulturtransfer aus interdisziplinärer Perspektive (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Thilo Beyer,
Tim Zur
Der Einfluss kulturwissenschaftlicher Konzepte auf benachbarte Disziplinen wird unter dem Begriff „Cultural Turn“ inzwischen breit diskutiert. In diesem Zusammenhang ist es das Ziel dieser Lehrveranstaltung, sich Rechts- und Wirtschaftsordnungen Osteuropas aus interdisziplinärer Perspektive zu nähern: An welchen Schnittpunkten ergeben sich bereichernde Perspektiven? Die Verknüpfung von Kultur und Ökonomie soll anhand regionaler, sozialer und konfessioneller Kriterien überprüft werden. Kulturtransfer zwischen Rechtsordnungen wird in den Aspekten von Gesetzesreformen, kolonialer Expansion, Systemtransformation und Legal transplants diskutiert. Dabei werden Theorieangebote west- und osteuropäischer Autoren auch in Fallbeispielen angewendet. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende des Instituts im Grundstudium der Teildisziplinen Kultur und Recht, sowie der Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und sonstige Interessierte.

Literatur:
Brunner, Georg: Rechtskultur in Osteuropa: das Problem der Kulturgrenzen. In: Brunner, Georg (Hg.), Politische und ökonomische Transformation in Osteuropa. Berlin 1996. S. 91-112.
Ewald, William: Comparative Jurisprudence (II): The Logic of Legal Transplants. In: American Journal of Comparative Law Vol.43, 1995. S.489ff.
Klump, Rainer (Hrsg.): Wirtschaftskultur, Wirtschaftsstil und Wirtschaftsordnung. Methoden und Ergebnisse der Wirtschaftskulturforschung. Marburg 1996.
 
31 703
PS -
Aspekte russischer Kulturgeschichte im Film (4 SWS) (8 cr); Fr 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (21.10.) Rosalinde Sartorti
Filmgeschichte ist zugleich Kulturgeschichte. Anhand einiger filmhistorisch prominenter Beispiele sollen in diesem Seminar die einflussreichsten und bekanntesten Regisseure und Schauspieler des sowjetischen und post-sowjetischen Films wie auch die wichtigsten filmtheoretischen Konzepte vorgestellt und der Einfluss des Films auf die Herausbildung der für die sowjetische und post-sowjetische Kultur prägenden Wahrnehmungsmuster analysiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die ästhetische Dimension des Films, d.h. die Umsetzung ideologischer Parameter und Denkfiguren in sowjetspezifische ikonographische Muster, die Tradierung oder Wiederaufnahme vorrevolutionärer Topoi bzw. deren Dekonstruktion im post-sowjetischen Film.Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises: Bereitschaft zu umfassender Lektüre (Filmtheorie, Geschichte und Kulturgeschichte), regelmäßige Teilnahme, Kurzreferate, Hausarbeit.Russische Sprachkenntnisse erforderlich, da ein Teil der Filme nur im Original zugänglich ist.Vorbereitende Lektüre: James MONACO, Film verstehen, Reinbek bei Hamburg: rowohlt taschenbuch 2001; Marc FERRO, Cinema and History, Detroit: Wayne State Univ. Press 1988; Shlapentokh, Dmitry und Vladimir Shlapentokh, Soviet Cinematography 1918-1991, New York: Aldine de Gruyter 1996.
 
(16 413)
PS -
Molche, Monster und Mutanten: Das Fantastische Prag in Literatur und Film (Modul AVL 221b) (max. 20 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (Übungsraum) (19.10.) Matthias Schwartz
Das Seminar beschäftigt sich mit den kulturellen Mythen der Stadt Prag als einem Ort, an dem die Grenzen zwischen Mensch/Tier und Mensch/Maschine vielfach fantastisch überschritten und transformiert worden sind. Ziel ist es herauszuarbeiten, wie insbesondere in der Kultur der Moderne im Spannungsfeld urbaner, medialer, kultureller, politischer und sozialer Umwälzungen Prag als ein mythischer/liminaler/transzendenter Raum imaginiert und inszeniert worden ist, der Konstruktionen des menschlichen Selbst radikal infragestellt. Bei diesen Grenzüberschreitungen spielte nicht nur die Literatur, sondern gerade auch das junge Medium Film eine zentrale Rolle. Sowohl aus kulturgeschichtlicher Perspektive als auch mit Hilfe unterschiedlicher theoretischer Ansätze (Filmtheorien, Intermedialität, Theorien des Fantastischen u.a.) soll die Genese und Diversität des Topos „Magisches Prag“ am Beispiel seiner Molche, Monster und Mutanten analysiert werden. Behandelt werden u.a. die unterschiedlichen Aktualisierungen des Golem-Stoffes in Literatur (Gustav Meyrink, Paul Leppin, Jorge Luis Borges, Paul Celan u.a.) und Film (die legendären Verfilmungen Paul Wegeners, 1914, 1917, 1920; Piotr Szulkin, 1980), Texte von Francis Maria Crawford (The Witch of Prague, 1891), Jakub Arbes (Newtons Gehirn, 1897), Franz Kafka (Die Verwandlung, 1912); Karel Čapek (R.U.R., 1921; Krieg der Molche, 1936) und Leo Perutz (Nachts unter den steinernen Brücken, 1953).

Einführende Literatur:
Ripellino, Angelo Maria: Magisches Prag, Tübingen 1982.
Dementz, Peter: Die Legende vom magischen Prag, in: Transit, 7/1994, S. 142-161.
Berg, Stephan: Schlimme Zeiten, böse Räume: Zeit- und Raumstrukturen in der phantastischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1991.
 
31 704
PS -
Der Literaturbetrieb im heutigen Russland (2 SWS) (8 cr); Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, UG 2 (17.10.) Nina Weller
In den letzten fünfzehn Jahren hat sich der russische Literaturbetrieb tiefgreifend verändert. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR sind all jene Institutionen in die Krise geraten, die den Literaturbetrieb jahrzehntelang monopolistisch verwaltet hatten. Die Staatsverlage haben sich aufgelöst und der Literaturmarkt ist umfassend privatisiert und kommerzialisiert worden. Die heute unüberschaubare Vielzahl an neuen Verlagen, Literaturzeitschriften, Literaturpreisen, Rankings, Literatursalons und literarischen Internetforen macht deutlich, wie weitgehend sich der russische Literaturbetrieb den neuen ökonomischen Spielregeln des freien literarischen Markts angepasst hat und zeigt auch, dass von einer homogenen Leserschaft nicht mehr die Rede sein kann. Mit dem Seminar sollen Einblicke in die Praxis des literarischen Lebens des heutigen Russland vorgenommen werden. Anhand aktueller Diskussionen und ausgewählter Beispiele wollen wir untersuchen, wie die zahlreichen Einrichtungen des Literaturbetriebs funktionieren und zusammenspielen und wie zudem Literatur und Literaturkritik selbst durch manipulierbare Regler des Literaturbetriebs beeinflusst werden. Welche Funktion haben dabei Literaturpreise und –rankings? Welche Literaturzeitschriften haben sich als Forum der Literaturkritik etabliert? Stimmt die Rede von der Vorherrschaft des russischen literarischen Internets? Wie können unterschiedliche Lesergruppen definiert werden?
 
31 705
PS -
Tausend Tode. Sterben und Unsterblichkeit in der russischen Literatur (2 SWS) (8 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Heike Winkel
Das Seminar will versuchen, Darstellungsformen des Todes, des Sterbens und der Unsterblichkeit in der russischen Literatur zu untersuchen. Literatur liefert nicht nur Erklärungsmuster für den Tod als letzte und absolute Grenzerfahrung, sie begreift ihn auch als ästhetische Herausforderung: Das Paradoxon der Darstellung des eigentlich Undarstellbaren und transgressive Illusionen machen das ungeheure literarische Potential des Themas aus. Das Seminar will die Ikonographie des Todes zwischen Verdrängung und Faszination untersuchen und den Tod darüber hinaus auch als narratives Verfahren in den Blick nehmen. Der Kult der romantischen Todessehnsucht soll dabei ebenso analysiert werden wie die realistischen Anatomien des Todes und avantgardistische Utopien. Gelesen werden u.a. Texte von A. Puškin, N. Gogol’, L. Tolstoj, I. Babel, A. Belyj, M. Cvetaeva, A. Achmatova, O. Mandel’štam und V. Chlebnikov.Zur Einführung empfohlen:Jörn Ahrens: Durchstreichungen. Essays zu Tod und Literatur, Würzburg 2001Wolfgang Kasack: Der Tod in der russischen Literatur. Hg. V. Frank Göbler, München 2005Wolfgang Kissel: Der Kult des toten Dichters und die russische Moderne: Puschkin – Blok – Majakovskij, Köln u.a. 2004Thomas Macho: Todesmetaphern, Frankfurt a.M. 1987
 
31 706
V/Ü -
Kulturgeschichte Osteuropas: Schwerpunkt Russland im 19. u. 20. Jh. (2 SWS) (6 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Rosalinde Sartorti
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen des Kulturbegriffs werden in dieser Vorlesung exemplarisch einzelne Etappen der russischen Kulturgeschichte beleuchtet. Die Vorlesung soll in kulturelle Ausdrucksformen, kulturelle Entwicklungen und Beziehungen Russlands bzw. der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten einführen. Dabei steht die Relevanz der historisch herausgebildeten Werte für die Gegenwart und die Verknüpfung von Politik und Kultur im Vordergrund.Diese Überblicksvorlesung findet immer im Wintersemester statt.Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
 
31 702
PS -
Sehschulen, Zeigemaschinen, Zeitdokumente. Russische Kinoreflexion der 20-er Jahre (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00, sowie Block - OEI, Garystr. 55, Hs B (20.10.) Barbara Wurm,
Anke Hennig
In den sowjetischen 1920er Jahren etablierte sich – neben und gemeinsam mit der Literatur- und Kunsttheorie - eine schriftliche und filmische Auseinandersetzung mit dem medialen Potenzial der Kinematographie, der zwar vielversprechendsten, doch unerprobtesten der 'Künste'. Im Zuge der Spezifizierung bewegt sich die Kinoreflexion zwischen einer Schulung des Sehens an der Gegenstandslosigkeit der avantgardistischen Abstraktion, einer Verdinglichung der Wahrnehmung (Lev Kulešov) und ihrer Verfremdung im "Neuen Sehen" (Viktor Šklovskij) der formalistischen Filmpoetik. Maschinelles und mediales Sehen (Dziga Vertovs Kinoauge; Lilja Briks Glasauge) vermitteln sich im 'Zeigen' und verbinden den Blick des Dokumentarischen mit der Entwicklung einer "Filmsprache" und einer "Filmschrift". Die Montage steuert nicht nur Wahrnehmung und Vorstellung ("Filmbewusstsein" bei Sergej Ėjzenštejn), Bild und Bewegung ("Intervall" bei Dziga Vertov), sondern vermittelt auch das Dokument und seine Zeit - die avantgardistischen Zeitmontagen reichen von der Konzeption einer Bildvergangenheit in der Chronik (Ėsfir Šub), über die Asynchronie des Bewegungsbildes in der "Großaufnahme der Zeit" (Vsevolod Pudovkin) bis zur Utopie einer universalen Gleichzeitigkeit (Dziga Vertov). Es sollen aber auch ästhetische Projekte diskutiert werden, die die Seh-, Zeige- und Zeitfunktion des Kinos weniger unter 'avantgardistischen' bzw. 'künstlerischen' Prämissen reflektieren, sondern als Teil psychophysiologischer sowie sozial-, geo- und biopolitischer Diskurse.
Erforderlich sind aktive Teilnahme, Referat oder eine andere Form der Aufbereitung eines Themas sowie Hausarbeit. Russischkenntnisse erwünscht. 4 Einzelsitzungen und 2 Blockveranstaltungen.
 
31 707
V/Ü -
Was ist Osteuropa? Grundzüge der Kulturgeschichte Osteuropas von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Siegfried Tornow
Im ‘langen 19. Jahrhundert’, das schon 1789 mit der Französischen Revolution beginnt und erst 1914 mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs
endet, wird Europa von drei dominierenden politischen Bewegungen erfasst, der demokratischen, der nationalen und der sozialistischen, die
sich im engen Wechselverhältnis entfalten.
Gegenstand der Vorlesung ist die Herausbildung der osteuropäischen Nationen, der Nationalsprachen und -literaturen sowie das soziale und
ideologische Umfeld der Autoren.
Es ist eine Überblicksvorlesung mit Klausur, Bedingung für die Scheinvergabe ist neben der regelmäßigen Teilnahme die bestandene
Abschlussklausur. Eine Literaturliste wird verteilt.

Hauptstudium

(16 456)
HS -
Leerstellen: Bedeutungstragende Absenzen in Struktur, Schriftbild und Textur ; Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/135 (20.10.) Brigitte Obermayr
Nach Roman Ingarden zeichnet ein sprachliches Kunstwerk die Tatsache aus, dass es in seiner ‚konkreten Washeit überhaupt nicht vorhanden’ ist, sondern unendlich viele ‚Leer- und Unbestimmtheitsstellen’ aufweist. Diese phänomenologische Bestimmung des literarischen Kunstwerks übte nachhaltigen Einfluss auf die strukturalistische Literaturtheorie aus: Die Struktur eines Textes ist demnach Idealkonstruktion, die ihre Konkretisierung auch qua Vervollständigung der Leer-Stellen in Wahrnehmung und Rezeption erfährt. Diese paradoxerweise unsichtbaren, unwahrnehmbaren Auslassungen eines Textes auf der Ebene seiner Struktur bilden den Ausgangspunkt für weitere, auf den ersten Blick banalere Betrachtungen zum Thema: Denn es gibt auch noch offensichtliche Auslassungen, die in sich nach Differenzierung verlangen: Als solche können alle nicht verbal ausgeführten Stellen eines Textes gelten: Nicht genannte oder nicht ausgeschriebene Orts- und Personennamen, im normverletzenden oder frequenzauffälligen Ausmaß gebrauchte Interpunktion (v.a. Auslassungspunkte, Gedankenstriche), durch Auslassungspunkte oder individuelle graphische Elemente gekennzeichnete Auslassungen bis hin zur weißen oder schwarzen Stelle bzw. Seite.
Auf den Spuren des Phänomens Leerstelle wird die Frage nach der Referenzebene der Auslassungen zentral sein.

Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich die angegebenen Abschnitte aus Iser und Lotman, die, im relativ engen Bezug aufeinander, die strukturalistische Konzeption der Leerstellen darlegen: Iser, Wolfgang: Der Akt des Lesens. Theorie ästhetischer Wirkung. München 41994, 257-355.
Lotman, Jurij M.: Die Struktur literarischer Texte. München 1972, 143-158.
 
(16 457)
HS -
Berühren, Zeigen, Machen, Manipulieren: Die Rolle der Hand in der Kunst ; Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202 (19.10.) Susanne Strätling
Die Hand ist zentrales Werkzeug des Menschen. Mit ihr produziert er, mit ihr spricht und zeigt er, mit ihr (be)greift er, mit ihr berührt er. Das Seminar wird die unterschiedlichen Funktionen des Manuellen in ihrer Rolle für ästhetische Modelle diskutieren. Dazu gehört sicherlich die Rolle der Hand als Zeichen, wie man sie z.b. aus den Sprachen des Körpers kennt, mit denen in der Gestik, der Pantomimik oder der Gebärdensprache gearbeitet wird, dazu gehört auch die partielle Semiotisierung des Leibes, wie sie in der Chiromantik zu Tage tritt. Hand-Zeichen werden in diesen Kontexten funktional eingesetzt als stumme Zeig-Zeichen. Das Seminar will die Rolle der Hand aber auch jenseits dieser Verfahren der Lesbar- und Sichtbarmachung untersuchen, indem es den ästhetischen Status des Manufakturellen, des Taktilen, des Deiktischen in Prozessen des Vor-Augen-Stellens, des Vorführens, des Hinlenkens, des Verweisens, des Demonstrierens in den Blick nimmt. Denn in diesen Praktiken steht die Hand auf der Schwelle von körperlicher Handgreiflichkeit und abstrahierender symbolischer Handlung.

Literatur zur Vorbereitung:
Bickenbach, Matthias / Klappert, Annina / Pompe Hedwig (Hgg.): Manus loquens. Medium der Geste – Gesten der Medien. Köln 2003
Majetschak, Stefan (Hg.): Auge und Hand. Konrad Fiedlers Kunsttheorie im Kontext. München 1997
Wenzel, Horst: Von der Gotteshand zum Datenhandschuh. In: Krämer, Sybille / Bredekamp, Horst (Hgg.): Bild, Schrift, Zahl. München 2003, 25-56
 
31 709
HS -
Ästhetische Aneignungen von Technik und Natur. Künste und Wissen in Russland 1725-1850 (4 SWS) (10 cr); Do 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (20.10.) Susanne Strätling,
Matthias Schwartz
Wissenschaften und Künste existieren nicht isoliert nebeneinander, sondern stehen in intensiver Wechselbeziehung. Diese Interaktion kann sich auf vielfältige Art und Weise realisieren: Sie entwirft fiktive Welten nach naturwissenschaftlichen Modellen, sie lässt das Wissen und die Apparaturen der Technik im Kunstwerk motivisch wirksam werden, sie kann Verfahren der exakten Wissenschaften zum Ausgangspunkt für ästhetische Programmatiken machen oder technische Theoreme in poetische Imaginationen übersetzen. Das Seminar will diese Aneignungen naturwissenschaftlichen und technischen Wissens aus der Perspektive der Künste über ein gutes Jahrhundert an ausgewählten Stationen nachvollziehen. Beginnend mit der barocken Enzyklopädisierung der Welt widmet es sich der klassizistischen Rhetorik in Wissenschaft und Poesie, überprüft den ästhetischen Diskurs der Aufklärung auf seine naturwissenschaftlichen und technizistischen Modellierungen und schließt mit den romantischen Wissenschaftsphantasmen von Alchemie, Mesmerismus und Parapsychologie.Materialgrundlage des Seminars werden neben literarischen Texten Rhetoriken, Forschungsreiseberichte, naturwissenschaftliche Abhandlungen sein.Exkursionen in verschiedene Institutionen (Virchow-Sammlung u.a.) sind geplant.Literatur zur Vorbereitung:Vucinich, Alexander: Science in Russian Culture. A History to 1860. Stanford 1963.Graham, Loren: Science in Russia and the Soviet Union. A Short History. Cambridge 1993Buberl, Brigitte; Dückershoff, Michael (Hg.): Palast des Wissens. Die Кunst- und Wunderkammer Zar Peter des Grossen. 2 Bd., München 2003.
 
31 711
HS -
Psychotechniken der Avantgarde (2 SWS) (10 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 301 (s. A.) Margarete Vöhringer
Bildende Künste adressieren die Wahrnehmung. Als sich im 19. Jh. auch die Physiologie, Psychologie, Psychophysik und Psychotechnik derselben annahmen und begannen, sie zu vermessen und zu trainieren, entstand eine disziplinäre Konkurrenzsituation. Ihre Folge war der Austausch von Ideen, Apparaten, Fragestellungen und Praktiken insbesondere zwischen den Künstlern der klassischen Avantgarde und den Wissenschaftlern der angewandten Psychologie. Die Russische Avantgarde wurde durch die Psychotechnik, dieser "praktischen Anwendung der Psychologie im Dienste der Kulturaufgaben" (Münsterberg), zur Gründung von Labors, Produktion von populärwissenschaftlichen Filmen und Gestaltung von Stadträumen inspiriert. Von ihr ausgehend lassen sich die Fäden nach Deutschland und in die USA, zu Arbeitswissenschaft und Pädagogik ziehen.Das Seminar wird verschiedenen Transfers von praktischem und theoretischem Wissen zwischen 1910 und 1930 nachgehen, wird kanonische Texte der Psychotechnik mit Kunstwerken in Beziehung setzen, um zu sehen, welche Praktiken in welchen Disziplinen angewandt wurden, um mit ihnen die Wahrnehmung zu adressieren.
 
(31 612)
IC -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en in den Disziplinen Geschichte und Kultur (2 SWS) (2 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlussarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Magisterstudiengang Geschichtswissenschaften, Studienbereich Ost- und Südosteuropäische Geschichte

Grundstudium

(31 601)
GK -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (6 cr); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Ulf Brunnbauer
Dieser Grundkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Ansätze zur Erforschung der Geschichte Südosteuropas einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber auch die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um einzelne Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel, der im 20. Jahrhundert stattfand und noch immer andauert. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen und die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Der zeitlich Rahmen streckt sich von der byzantinischen Periode über die osmanische Herrschaft, die Zeit der Nationalstaatsbildung und die realsozialistische Periode bis zu den Entwicklungen der 1990er Jahre.
Abgeschlossen wird der Kernkurs mit einer Klausur.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht.
 
(31 901)
GK -
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas (2 SWS) (6 cr); Do 16.00-18.00, sowie Block am 13.1.-14.1., jeweils 10.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Ines Koeltzsch
Der Begriff ‚Ostmitteleuropa’ ist ebenso wenig selbstverständlich wie die geographische Eingrenzung dieser historischen Großregion. Welche historischen Strukturen und Entwicklungsverläufe lassen es dennoch sinnvoll erscheinen, von einem Ostmitteleuropa zu sprechen? Welche Besonderheiten kennzeichnen die Geschichte Ostmitteleuropas im Rahmen der osteuropäischen Geschichte?
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale ostmitteleuropäischer Gesellschaften – wie ethnische und religiöse Vielfalt – ebenso berücksichtigt wie deren spezifische Antworten auf die Moderne.
Der Kurs richtet sich vor allem an Studierende im Grundstudium und beinhaltet daher auch eine Einführung in die Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft. Regelmäßige Lektüre, die Übernahme eines Kurzreferats oder einer Buchvorstellung sowie das Bestehen der Abschlussklausur sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Der Grundkurs schließt mit einer Blockveranstaltung am 13. und 14. Januar 2006.
*Abweichende Termine (Block):*
Fr, 13.01.2006, 12.00-16.00 (OEI / Raum 101)
Sa, 14.01.2006, 10.00-14.00 (Habelschwerdter Allee 45 / Raum K25/11)

Die Abschlussklausur und die Auswertung der Klausurergebnisse finden zum regulären Termin am 19. bzw. 26. Januar 2006 statt.

Literatur: Andreas Kappeler: Osteuropäische Geschichte. In: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriss der Historischen Wissenschaften, Bd. 2: Räume, Stuttgart 2001; Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999; Klaus Zernack: Osteuropa, Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977.
 
(31 602)
GK -
Historische Strukturen Osteuropas und seiner Teilräume (2 SWS) (6 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (21.10.) Holm Sundhaussen
Im Mittelpunkt des Seminars steht das historische (nicht das politische und auch nicht das „mentale“) Verständnis von Osteuropa. Wodurch unterscheidet sich Osteuropa strukturgeschichtlich von Westeuropa? Und welche Unterschiede bestehen innerhalb des Großraums Osteuropa? Wie lassen sich das engere Osteuropa, Ostmittel- und Südosteuropa (ev. Nordosteuropa) voneinander unterscheiden? Die heutige Gliederung Osteuropas in Staaten und Nationen sagt wenig über die Geschichte des Raums aus. Auch die Einteilung Europas/Osteuropas in „Sprachfamilien“ ist historisch nur bedingt aussagekräftig. Die Ereignisgeschichte hatte zwar Einfluss auf die Strukturgeschichte, ist aber mit dieser nicht identisch. Untersucht werden sollen stattdessen langfristige (!) strukturprägende Merkmale und die Herausbildung unterschiedlicher Entwicklungspfade während des Mittelalters und der Neuzeit.
 
(31 603)
PS -
Migrationen in/aus Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (17.10.) Ulf Brunnbauer
Die Gesellschaften Südosteuropas waren im 19. und 20. Jahrhundert durch sehr hohe Mobilität gekennzeichnet. Im 19. Jahrhundert war z.B. saisonale Arbeitsmigration von Männern weitverbreitet und Ende des 19. Jahrhunderts setzte massive Auswanderung ein, die bis heute – mit unterschiedlichen Konjunkturen – die Region prägt. Auch innerhalb der Region selbst gab es im 20. Jh. große Wanderungsbewegungen, wie die massive Landflucht während des Sozialismus oder die Einwanderung hunderttausender AlbanerInnen nach Griechenland nach 1991. Eine besondere Form der Wanderung waren erzwungene Migrationen, v.a. im Kontext so genannter „ethnischer Säuberungen“. Die kumulierten Effekte dieser Wanderungsbewegungen haben die Gesellschaften Südosteuropas radikal transformiert und gleichzeitig globalisiert, da sie alle über nennenswerte Diasporagruppen verfügen, die häufig auf die Entwicklung in ihrer ehemaligen Heimat zurückwirken.
In diesem Kernkurs (Proseminar) sollen zentrale Aspekte der Migrationsgeschichte Südosteuropas behandelt werden. Zur Interpretation dieser Entwicklungen werden auch theoretischen Zugänge zur Erforschung von Migration (z.B. Transnationalismuskonzept) vorgestellt. Schließlich sollen ausgewählte Methoden der Migrationsforschung thematisiert und erprobt werden (z.B. durch eine kleine Feldforschung unter ImmigrantInnen aus Südosteuropa in Berlin).

Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht.
 
(31 604)
PS -
Politik und Diplomatie in Südosteuropa (1878-1918) (2 SWS) (8 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Andrea Despot
Das Seminar beschäftigt sich mit der Kabinettpolitik der europäischen Großmächte gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas ausgehend vom Berliner Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Das Anliegen des Seminars ist es, die außenpolitischen Leitlinien der europäischen Großmächte und deren Umsetzung zu erörtern. Die politische Agenda der einzelnen Großmächte deren Diplomatie werden sowohl vor dem Hintergrund der Nationalstaatswerdung der Länder Ost- und Südosteuropas als auch mit Blick auf das Beziehungsgeflecht der Großmächte selbst untersucht.
 
(31 614)
PS -
Deutsche Balkanpolitik 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (8 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Andrea Despot
Gegenstand des Seminars ist die Politik Deutschlands gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom Berliner Kongress bis zu den Balkankriegen der 1990er Jahre. Die Genese der deutschen Außenpolitik wird vor dem Hintergrund des Beziehungsgeflechts der europäischen Großmächte bzw. Struktur der internationalen Staatengemeinschaft nach 1945 nachgezeichnet; die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands sollen dabei im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.
 
Veranstaltung entfällt!
(31 605)
PS -
Das Vorgehen gegen "innere Feinde" im Systemvergleich: USA und Osteuropa 1948-1955 (2 SWS) (8 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Silvija Kavcic
Die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stand bald im Zeichen der sich ausbildenden Polarisierung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Eine der zahlreichen Folgen des entstehenden Kalten Krieges war eine Verschärfung des gesellschaftlichen Klimas. In den Vereinigten Staaten führte dies zur so genannten McCarthy-Ära, als der leiseste Verdacht ein Sympathisant der SU bzw. kommunistischer Ideen zu sein, verheerende Folgen haben konnte. In der SU und den unter ihrem Einfluss stehenden Teilen Europas wiederum lautet die Anschuldigung häufig „Agent des Westens“ zu sein und auch ausschließlich persönliche Kontakte zu Ausländern aus „dem Westen“ konnten zu einer Inhaftierung führen.
In dem Seminar wird zunächst die Entstehung dieser politischen und bald auch militärischen Blockbildung untersucht. Ferner wird erörtert welche Bevölkerungsgruppen schneller in Verdacht gerieten „innere Feinde“ zu sein und welche möglicherweise ähnlichen oder unterschiedlichen strafrechtlichen Konsequenzen eine solches Etikett auf beiden Seiten haben konnte. Neben dem Blick auf die McCarthy-Ära in den USA wird auch der Konflikt zwischen Tito und Stalin 1948/49 und der Slansky-Prozess 1952/53 in der damaligen Tschechoslowakei untersucht. Eine weitere wichtige Fragestellung wird sein, in wie weit in Osteuropa auch antisemitische Grundhaltungen die Anklagen und Urteile beeinflussten.


Einführende Literatur:

Fieseler, Beate; Filtzer, Donald; O’Sullivan, Donal; Plaggenborg, Stefan: Später Stalinismus, Wiederaufbau und Kalter Krieg 1945-1953, in: Stefan Plaggenborg (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Russlands, Bd. 5 1945-1991. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion, Stuttgart 2002, S. 29-173.
Garber, Marjorie; Walkowitz Rebecca L.: Secret Agents. The Rosenberg Case, McCarthyism, and Fifties America, New York, London 1995.
Loth, Wilfried: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges 1941-1955, München 2000.
Weber, Hermann; Mähler, Ulrich (Hrsg.): Terror, Stalinistische Parteisäuberung 1936-1953, Paderborn 2001.
 
(31 606)
PS -
Historisch-Anthropologische Annäherungen an den Fall der albanischen Bevölkerung in Südosteuropa (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00 - OEI; Garystr. 55, 101 (10.11.) Georgia Kretsi
Zunächst wird in der Veranstaltung ein Überblick über die Geschichte albanischer Gruppen auf dem Balkan gegeben, die Konstruktion nationaler Identitäten, die Formierung des albanischen Nationalstaats und die Konstituierung von albanischen Minderheitsgruppen besprochen. Besondere Aufmerksamkeit wird weiterhin Aspekten des sozialen Lebens in der sozialistischen Ära gewidmet: Dorf- und Stadtleben, soziale Mobilitaet, Alltag, dominante Geschlechterverhaeltnisse, Verhaeltnis zum Staat, Gedaechtniskultur. Dabei werden die Studierenden die Möglichkeit haben einerseits weitverbreitete Stereotype zum Kodex sozialen Lebens von Bevölkerungsgruppen Suedosteuropas zu dekonstruieren und andererseits in die historische Quellenkritik (anhand von uebersetzten Parteibuechern, offiziellen Schriften etc.) einzusteigen.

Kressing, Frank &Kaser, Karl (Hgg.), Albania - a country in transition. Aspects of changing identities in a South-East- European country. Baden-Baden.
Bartl, Peter 1995: Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg.
Grothusen, Klaus-Detlev (Hg.) 1993., Albanien. Südosteuropa-Handbuch. Bd. 7. Göttingen.
Pipa, Arshi 1990. Albanian Stalinism: Ideo-Political Aspects. East european Monographs Boulder. New York.
Schwandner-Sievers, Stephanie &Fischer, Bernd J. (Hgg.) 2002. Albanian Identities. Myth and History. London.
Voell, Stèphane 2003. The Canun in the City. Albanian customary law as a habitus and its persistence in the suburb of Tirana, Bathore. Anthropos, 98: 85-101
 
(31 902)
PS -
Die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte im 20. Jh. (2 SWS) (8 cr) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Anna-Sophia Pappai
Das Proseminar bietet einen Überblick zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Dabei werden sowohl die wichtigsten zeitlichen Grundzüge und historisch-politischen Entwicklungslinien als auch Querschnittsanalysen in den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Religion, Geschichtsbewußtein, Erinnerungspolitik, Mythen und Stereotypen gemeinsam erarbeitet.
Gleichzeitig vermittelt das Proseminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Lehrveranstaltung ist auf 30 Teilnehmer begrenzt. Anmeldungen bis Semesterbeginn unter pappai@zedat.fu-berlin.de.
 
(31 615)
V/Ü -
Geschichte Serbiens 1804-2004 (2 SWS) (2 cr); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Holm Sundhaussen
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte Serbiens vom ersten serbischen Aufstand gegen die osmanische Herrschaft 1804 bis zur Gegenwart. Neben der (politischen) Ereignisgeschichte werden vor allem kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Prozesse untersucht und zueinander in Beziehung gesetzt. Unter anderem sollen die Zweiteilung der serbischen Gesellschaft, die Zusammenstöße zwischen traditioneller und moderner Zivilisation, die Veränderung der Familien- und Geschlechterverhältnisse, der soziale Wandel, die Rolle der Intellektuellen, die Bedeutung von Kirche und Religion sowie ideologische Diskurse, Erinnerungskulturen etc. dargestellt werden.

Hauptstudium

(31 607)
HS -
Geschichte der Rumänen, ihrer Minderheiten und Beziehungen zu den Nachbarstaaten (2 SWS) (10 cr); Block - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Mariana Hausleitner
Der Kurs ist in drei thematische Blöcke gegliedert. Im ersten Block werden folgende Fragen behandelt: Seit wann bezeichneten sich intellektuelle Gruppen auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens als Nachkommen der Römer und leiteten aus der Geschichte eine Einheit der Rumänen in den Habsburger Gebieten Siebenbürgen und der Bukowina sowie in den osmanischen Fürstentümern Moldau und Walachei ab? Strebten die rumänischen Eliten in Siebenbürgen, der Bukowina und Bessarabien vor 1918 eine Vereinigung mit Rumänien an?
Im zweiten Block wird untersucht, wie die rumänischen Regierungen nach 1918 die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Verwaltungs- und Rechtssysteme in dem verdoppelten Staatsgebiet durchsetzten. Warum entstand in den zwanziger Jahren unter rumänischen Studenten eine Bewegung, die sich gegen die Gleichberechtigung der Juden richtete? Der dritten Block ist den Entwicklung in Rumänien seit 1944 gewidmet. Wie kam es zur nationalkommunistischen Wende in Rumänien in der 1960er Jahren? Warum gab es in den 80er Jahren nur eine schwache Opposition? Welche Veränderungen sind seit dem Umsturz von 1989 zu verzeichnen?
Der 1. Block findet am Freitag, den 28.10. und der 2. am Freitag den 18.11.2005 jeweils zwischen 12-16h statt. Der 3. Block findet am 3.02.2006 10.00-14.00 Uhr in Hs B statt.


Literatur:
Catharine Duradin: Histoire de la nation roumaine, Bruxelles 1994; Mariana Hausleitner: Die Rumänisierung der Bukowina 1918-1944, München 2001; Keith Hitchins: Rumania 1866-1947, Oxford 1994; Irina Livezeanu: Cultural Politics in Greater Romania. Regionalism, Nation Building and Ethnic Struggle 1918-1930, Ithaca/ London 1995.
 
(31 616)
HS -
Bauern in Russland (2 SWS) (10 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Jutta Petersdorf
 
(31 903)
HS -
Wilna – Lemberg – Lodz: Multiethnische Stadtgesellschaften im Vergleich (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Gertrud Pickhan
Ostmitteleuropa war bis zum Zweiten Weltkrieg wesentlich geprägt durch eine multikulturelle Stadtlandschaft. An den Beispielen Wilna, Lemberg und Lodz sollen in diesem Seminar das Wechselspiel von ethnisch, sozial und politisch konnotierten Konfliktlinien wie auch die Verbindungen und Vernetzungen der StadtbewohnerInnen in vergleichender Perspektive untersucht werden. Daraus ergibt sich eine integrative Betrachtung der urbanen Lebenswelten in Wilna, Lodz und Lemberg, bei der gleichzeitig die verschiedenen staatlichen Kontexte (das Russische Reich und die Habsburger Monarchie als multiethnische Imperien und der polnische Nationalstaat der Zwischenkriegszeit) in den Blick zu nehmen sind. Des Weiteren soll auch der jüdische Beitrag zur Urbanisierung und Modernisierung Ostmitteleuropas behandelt werden. Bei einer im Anschluss an das Seminar geplanten Exkursion nach Lodz können die Seminarinhalte vertieft werden.
Literaturhinweise:
Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820-1939. Eine schwierige Nachbarschaft. Hg. von Jürgen Hensel. Osnabrück 1999 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 1); Jüdische Kultur(en) im Neuen Europa. Wilna 1918-1939. Hg. von Marina Dmitrieva und Heidemarie Petersen. Wiesbaden 2004 (Jüdische Kultur. Studien zur Geistesgeschichte, Religion und Literatur; 13); Lviv. A City in the Crosscurrents of Culture. Ed. by John Czaplicka. Cambridge, Mass. 2002 (Harvard Ukrainian Studies; 14).
 
(31 904)
HS -
Nationalgeschichte versus Ethnohistorie: Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (10 cr); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (21.10.) Gertrud Pickhan
Traditionelle Geschichtsschreibung bewegte sich noch bis vor kurzem in einem weitgehend nationalstaatlichen Rahmen; als „Meistererzählung“ galt die Nationalgeschichte. Neuere Konzepte führten jedoch im Zuge des cultural turn Multiethnizität und Interkulturalität als Leitbegriffe auch für historische Forschungen ein. Mittlerweile erfolgte bereits ein weiterer signifikanter Perspektivwechsel, der mit der Fokussierung auf Hybridität und Transdifferenz einen anderen Umgang mit historisch gewachsener Identität wie Alterität einforderte. In diesem Seminar sollen die programmatischen Grundzüge dieser Konzepte durch Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte gemeinsam erarbeitet werden; in einem zweiten Schritt ist dann nach ihrer Anwendbarkeit im Kontext der Geschichte Ostmitteleuropas zu fragen.
Literaturhinweise:
Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Hg. von Lars Allolio-Näcke , Britta Kalscheuer, Arne Manzeschke. Frankfurt/New York 2005; Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Hg. von Karl R. Wernhart und Werner Zips. 2., überarbeitete Aufl. Wien 2001; Dieter Langewiesche: Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa. München 2000 (Beck’sche Reihe; 1399); Osterhammel, Jürgen: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001.
 
(31 608)
HS -
Die Entwicklung des russischen bzw. sowjetischen Bildungswesens im Kontext sozialer Wandlungsprozesse ab 1917 (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Rainer Riedel
Bildungsprobleme nehmen innerhalb der Kultur- und Sozialgeschichte einer Gesellschaft einen herausragenden Platz ein. Das soll am Beispiel der Entwicklung des russischen bzw. sowjetischen Bildungswesens nach 1917 nachgewiesen werden. Eine solche Vorgehensweise wird es auch erlauben, gegenwärtige bildungspolitische Prozesse besser zu verstehen und zu bewerten.
Die Einordnung in die allgemeine politische und soziale Geschichte Russlands bzw. der Sowjetunion ermöglicht die Bestimmung der einzelnen Entwicklungsphasen des Bildungswesens und die Herausarbeitung spezifischer Merkmale in den einzelnen Zeitabschnitten. Dabei sollen die sozialen Beziehungen in den verschiedenen Bildungseinrichtungen einen besonderen Platz einnehmen, wobei das allgemeinbildende Schulwesen im Zentrum der Betrachtungen stehen wird.


Einführende Literatur:
-- Anweiler, Oskar: Geschichte der Schule und Pädagogik in Rußland .Berlin 1978;
-- Anweiler, Oskar u. a.: Bildungssysteme in Europa.Weinheim/ Basel 1996;
-- Schmidt, Gerlind. In: Döbert, Hans u. a. Hrsg.): Die Schulsysteme Europas.Baltmannsweiler 2004, S. 437-457.

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(31 609)
HS -
“Gemeinsam gegen den Bolschewismus”. Kollaboration im 2. Weltkrieg. Gründe, Formen und Akteure vor dem Hintergrund des Wandes der postsowjetischen Historiographien (2 SWS) (10 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Ramona Saavedra Santis
Für viele Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg blieb das Thema der Kollaboration mit den deutschen Besatzern ein Tabu in der sowjetischen Geschichtsschreibung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion haben sich in den neu gestalteten Historiographien der einzelnen Nachfolgestaaten zum Teil sehr kontroverse Betrachtungsweisen bezüglich der Kooperation mit den Nationalsozialisten herausgebildet.
Im Seminar sollen die Rahmenbedingungen sowie die politischen und ideologischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit den Deutschen verschiedener Bevölkerungsgruppen der besetzten sowjetischen Gebiete untersucht werden. Einerseits werden die deutschen Interessen in betreffenden Regionen anhand ausgewählter Originaldokumente analysiert, andererseits – die relevanten regionalen Entwicklungen seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Blick genommen. Das ethnische Nationsverständnis und die darauf aufbauende Konstruktion der Feindbegriffe stehen dabei im Mittelpunkt.
Im Spannungsfeld des pauschalisierten Verräterbildes in der Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg und der aktuellen postsowjetischen Justifikationsstrategien in den einzelnen Ländern sollen die verschiedenen Formen und Akteure der Kollaboration vergleichend diskutiert werden.
Vorbereitende Literatur: Christoph Dieckmann, Christian Gerlach u.a.(Hg.), Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945, Göttingen 2003; Wolfgang Benz, Houwink ten Cate, Gerhard Otto (Hg.), Anpassung – Kollaboration – Widerstand, Berlin 1996, darin insbesondere: Hagen Fleischer, Nationalsozialistische Besatzungsherrschaft im Vergleich: Versuch einer Synopse, S. 257-302; Werner Röhr (Hg.), Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Beiträge zu Konzepten und Praxis der Kollaboration in der deutschen Okkupationspolitik, Berlin/ Heidelberg 1994;; Lemberg, Hans, Kollaboration in Europa mit dem Dritten Reich um das Jahr 1941, in: Karl Bosl (Hg.), Das Jahr 1941 in der europäischen Politik, München/ Wien 1972, S. 143-162; John A. Armstrong, Collaborationism in World War II: The Integral Nationalist Variant in Eastern Europe, in: Journal of Modern History 40 (1968), S. 396-410; David Littlejohn, The Patriotic Traitors. A History of Collaboration in German-Occupied Europe, 1940-45, London 1972; Sergei Čuev, Prokliatye soldaty. Predateli na storone III reiha, Moskva 2004; B. Kovalev, Nacistskaja okkupacija I kollaboracionizm v Rossii 1941-1944, Moskva 2004.
 
(31 610)
HS -
Nation und Nationalstaatsbildung in Serbien (von der post-osmanischen zur postjugoslawischen Periode) (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Holm Sundhaussen
Gleich anderen Nationsbildungsprozessen im östlichen und südöstlichen Europa ist auch das nation-building der Serben als langfristiger Prozess zu verstehen, der sich hinsichtlich der Ausgangsbedingungen, Verlaufsformen, Mythen und Inszenierungen von den Nations- und Nationalstaatsbildungen in Westeuropa unterschied. Mitte des 19. Jhs. war keineswegs klar, wer ein Serbe ist und wodurch sich die Serben von anderen ethnischen oder nationalen Gruppen unterscheiden. Auch das Raumbild der serbischen Nation hat sich seit der Befreiung von osmanischer Herrschaft bis zur Gegenwart wiederholt geändert. Im Zentrum des Seminars stehen die verschiedenen Definitionsversuche und wechselnden Raumbilder der Serben von den 1830er Jahren bis zur „Ära Milošević“ im ausgehenden 20. Jh. Anhand verschiedener Nationalismustheorien sollen Entwicklung/Konstruktion/Erfindung der serbischen Identität, das Verhältnis von Nation und Staat sowie verschiedene Phasen des Nationalismus untersucht werden.
 
(31 611)
HS -
Transformationsprozesse der Gesellschaften im Balkanraum (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Holm Sundhaussen
In der Gesellschaftsgeschichte des Balkanraums während des 19. und 20. Jhs. lassen sich (mit Abstrichen im griechischen Fall) drei Transformationsphasen deutlich voneinander unterscheiden: die postomanische, die sozialistische und die postsozialistische. Die erste dauerte vom Beginn der jeweiligen Staatsbildung bis zum 2. Weltkrieg. Die zweite setzte mit dem Ende des 2. Weltkriegs ein und dauerte bis zum Umbruch von 1989. Die dritte hält bis zur Gegenwart an. Ziel des Seminars ist es, die jeweiligen Zielsetzungen, Verlaufsformen, Erfolge und Misserfolge sowie deren mögliche Ursachen herauszuarbeiten. Untersucht werden der Wandel der Familienformen, der Geschlechterverhältnisse, der Erwerbstätigkeit, des Bildungsniveaus, des Verhältnisses von Stadt- zu Landbevölkerung und der Lebensbedingungen/Alltagserfahrungen.
 
(31 905)
C -
Colloquium (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Gertrud Pickhan
Zu diesem Colloquium sind Studierende eingeladen, deren Studienabschluss heranrückt. Geplant ist zum einen die Vorstellung laufender Abschlussarbeiten (Examens- und Doktorarbeiten), zum anderen soll Gelegenheit gegeben werden, grundlegende Probleme im Kontext der Examina zu besprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten.
 
(31 613)
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa (2 SWS) (2 cr); Fr 14.00-19.00 - Ihnestr. 22, UG 2 (21.10.) Holm Sundhaussen
Im Colloquium werden laufende Forschungsvorhaben sowie Ergebnisse abgeschlossener Projekte zur Geschichte, historischen Anthropologie und Ethnologie Südosteuropas vorgestellt und diskutiert. Zugleich dient das Colloquium der wechselseitigen Information über Projekte, Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten. Der Teilnehmerkreise setz sich aus MagisterkandidatInnen, DoktorandInnen und Potsdocs zusammen.

Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung und Rücksprache möglich.
Die Veranstaltung findet alle 4 Wochen statt.

Grund- und/oder Hauptstudium

(31 906)
V/Ü -
Ethnische Vielfalt und nationale Mobilisierung: Ostmitteleuropa im 19./20. Jh. (2 SWS) (2 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Gertrud Pickhan
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die neuere und neueste Geschichte Ostmitteleuropas, die maßgeblich durch den Übergang multiethnischer Imperien in Nationalstaaten geprägt wurde. Ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt einerseits und das Postulat nationaler Homogenität andererseits schufen ein Spannungsverhältnis, das sich nicht selten in gewaltsamen Konflikten entlud. Zudem war Ostmitteleuropa in zwei Weltkriegen Schauplatz blutiger militärischer Auseinandersetzungen. Gleichzeitig blieb es jedoch auch ein Begegnungsraum mit vielerlei Kontakten und Verflechtungen und ein Rahmen für vielschichtige Konfigurationen von Mehr- und Minderheitsbevölkerungen, die in dieser Vorlesung nachgezeichnet werden.
Einführende Literatur:
Joachim Bahlcke: Ostmitteleuropa, in: H. Roth (Hg.), Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas. Köln, Weimar, Wien 1999, S. 59-72; Jürgen Kocka: Das östliche Mitteleuropa als Herausforderung für eine vergleichende Geschichte Europas, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 49 (2000), S. 159-174; Piotr S. Wandycz: The Price of Freedom. A History of East Central Europe from the Middle Ages to the Present. London 1992.

Forschungsdozentur: "Konfliktforschung und Stabilitätsexport"

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Masterstudiengang Osteuropastudien

Studienziele

Der disziplinenübergreifende und gegenwartsbezogene Masterstudiengang Osteuropastudien ermöglicht vor allem Hochschulabsolventen der Disziplinen Politik, Soziologie, Recht, Wirtschaft, Geschichte und Kultur die Vertiefung und Erweiterung ihrer fachlichen Kenntnisse durch eine Spezialisierung auf Staaten und Gesellschaften Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas. Die Teilnehmer lernen, Entwicklungen und Situationen in Osteuropa zu analysieren und zu interpretieren, sie in die jeweiligen politischen, gesellschaftlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zusammenhänge einzuordnen und praktische Lösungen für regionalwissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln. Zusätzlich werden Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sowie berufspraktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt.

Studium

Der Masterstudiengang Osteuropastudien umfasst 120 Leistungspunkte (LP). Die Studierenden wählen eine der Disziplinen Politik, Soziologie, Wirtschaft, Recht, Geschichte oder Kultur als Kerndisziplin. Das Studium setzt sich zusammen aus zwei Modulen in der Kerndisziplin (28 LP) sowie mindestens einer Wahlveranstaltung (8 LP).

Aus den verbleibenden Disziplinen wählen die Studierenden ihre Erweiterungsdisziplinen. Diese bestehen aus einem Modul in einer weiteren Disziplin (10 LP), einer fächerübergreifenden Vorlesung (2 LP) und zwei weiteren Disziplinen (je 4 LP). Ergänzt wird das Studium durch einen interdisziplinären Projektkurs (10 LP) sowie ein Berufspraktikum (8 LP). Parallel dazu erwerben die Studierenden zusätzliche regionalspezifische Sprachkenntnisse (16 LP).

KK = Kernkurs

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei der Masterkoordinatorin oder unter http://www.oei.fu-berlin.de/ .

Masterkoordination

Nathalie Nicol, Zi. 04A, Telefonnummer:838-52646, Fax: Faxnummer:838-53788, E-Mail: unicol@zedat.fu-berlin.de

Einführungsveranstaltung für Studienanfänger/innen und Interessierte

  • Das Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin
  • Der Masterstudiengang Osteuropastudien
  • Einführung in das neue Campus Management System

Mo, 10.10., 10.00 - Garystr. 55, Hörsaal A - Nathalie Nicol, Masterkoordinatorin

Pflichtveranstaltungen für Studienanfänger

31 907
RV -
Krisen und Konflikte in Osteuropa (2 SWS) (2 cr) (2 LP); Mi 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Holm Sundhaussen,
Andrea Despot
 
31 908
Pk -
Jüdische Lebenswelten im "russischen Berlin" (2 SWS) (5 LP); Fr 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (21.10.) Gertrud Pickhan
Geschichte und Gegenwart jüdischer Präsenz im „Russkij Berlin“ stehen im Zentrum dieses Projektmoduls. Zielsetzung ist eine Annäherung an die osteuropäisch-jüdischen Subkulturen Berlins in ihren verschiedenen Zeitschichten von Ende des 19. Jahrhunderts bis heute wie auch ihre mediale Präsentation. Zu fragen ist dabei nach den konstitutiven Bestandteilen der osteuropäisch-jüdischen MigrantInnenmilieus in Berlin im Wandel der Zeiten. Religion, Sprachen, kulturelle Orientierungen und politische Präferenzen wie auch die sozioökonomischen Gegebenheiten formten einen Mikrokosmos, dessen vielfältige Facetten nur in einem interdisziplinären Arbeitzusammenhang erfasst und dargestellt werden können. Querverbindungen und Verflechtungen der russischen, jüdischen und deutschen Lebenswelten in Berlin sind dabei ebenso in den Blick zu nehmen wie der osteuropäisch-jüdische Beitrag zur Großstadtkultur in Vergangenheit und Gegenwart.
Während das „russische Berlin“ schon häufig Gegenstand wissenschaftlicher und medialer Arbeiten war, wurde der jüdische Anteil daran zumeist nur am Rande berücksichtigt. Das geplante Projekt kann dazu beitragen, die Bedeutung Berlins als Transit- und Heimatort für jüdische Menschen aus dem Osten und die damit verbundenen spezifischen Diaspora-Erfahrungen sichtbarer zu machen.
Einführende Literatur:
Russische Juden in Deutschland. Integration und Selbstbehauptung in einem fremden Land. Hg. von Willi Jaspers, Julius Schoeps und Bernhard Vogt. Weinheim 1996; Karl Schlögel, Simon Dubnows Berliner Tagebuch, in: ders, Berlin Ostbahnhof Europas. Russen und Deutsche in ihrem Jahrhundert. Berlin 1998, S.218-233; Yvonne Schütz, Migrationsnetzwerke im Zeitverlauf. Junge russische Juden in Berlin, in: Berliner Journal für Soziologie 13 (2003), S. 239-253.

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

(31 201)
Modul A, KK -
Einführung in die Politik Osteuropas, Teil II (2 SWS) (3 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Karin Pieper
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-24.10.2005, 12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 24.10.2005, 12h an. Nach diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.

Kommentar: Dieser Kurs richtet sich an Studienanfänger und versteht sich als Einführung in das Studium der Politik am Beispiel der Transformation in Osteuropa. Der Kurs gibt einen Überblick über zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten (Einführung in Transformationstheorien, Systemwechsel und Demokratisierung, politische Ökonomie der Transformation, Europäisierung). Diese Themen werden anhand einzelner Politikfelder und im Ländervergleich analysiert. Außerdem wird ausführlich auf einige zentrale methodische Fragen eingegangen (wie schreibe ich eine Hausarbeit bzw. ein Forschungskonzept? Was ist eine Fallstudie? etc). Den Abschluss bildet eine Diskussion über aktuelle Entwicklungen und Osteuropa, z.B. zur Rolle der neuen Mitgliedstaaten in der Europäischen Union und zum Beitrittsstatus weiterer osteuropäischer Länder.
 
(31 205)
Modul A, KK -
Transformation – theoretische und methodische Zugänge (nicht nur) am Beispiel Osteuropas (2 SWS) (3 LP) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Klaus Segbers
Diese Veranstaltung wird regelmäßig alle zwei Semester als "Kernkurs" des politikwissenschaftlichen Studiums (regionaler Schwerpunkt: Osteuropa) für Studierende im Hauptstudium angeboten. In dem Seminar werden wichtige und aus verschiedenen Theorieansätzen und Disziplinen oder Schulen stammende Ansätze zur Erklärung von (beschleunigtem) politischem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Wandel interpretiert und diskutiert. Es werden Texte vorgestellt, die vor allem akteurszentrierte Ansätze und Perspektiven institutionellen Wandels demonstrieren. Dabei wird stets die relative Erklärungskraft dieser eher vergleichenden mit anderen, stärker regionalbezogenen Theorien zu prüfen sein.
Als Anwendungsfall wird Osteuropa (einschließlich der ehemaligen UdSSR) im Mittelpunkt stehen. Es werden aber auch andere Regionen einbezogen, etwa Lateinamerika, Südafrika, Südostasien.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.

Bitte senden Sie zudem ein etwa halbseitiges mission statement bis zum 14. 10. an shkabpol@zedat.fu-berlin.de, in dem Sie Ihr Interesse (formale und inhaltliche Gründe) an der LV erläutern.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst vorsichtshalber sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung über Blackboard, welche mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 18.10.2005 gegeben.
Das Seminar wird zusätzlich unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers
 
(31 207)
Modul A, S -
Regionalisierung in Mittelosteuropa (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Karin Pieper
Im Rahmen dieses Hauptseminars werden zunächst verwaltungs- und regionalwissenschaftliche Ansätze der Regionalisierung und mögliche Ausprägungen bei der Etablierung einer regionalen Ebene diskutiert. Daran schließt sich eine Analyse externer Promotoren der Regionalisierung (Institutionen der Europäischen Union, Europarat, Lobbyverbände), der über sie transportierten Strategien und die Rezeption dieser Entwicklungsmuster in den MOEL an. Zentral ist hierbei auch die Vorbereitung der MOEL zur Umsetzung der EU-Strukturpolitik. In einzelnen Länderstudien soll die Institutionalisierung und (erfolgreiche?) Konsolidierung der regionalen Ebene nachgezeichnet werden. Neben der Analyse interner Faktoren auf der zentralstaatlichen politisch-institutionellen Ebene steht dabei die Frage im Vordergrund, wie intermediäre regionale Akteure (Verbände, Gewerkschaften, Parteien) ihre Interessen im sich herausbildenden Mehrebenensystem der EU durchsetzen können.
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-31.10.2005,
12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen
Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich
bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 31.10.2005, 12h an. Nach
diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard
eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der
Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter
http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die
ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts
erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.
 
(31 208)
Modul A, S -
Politische Regulierung von Wirtschaftswachstum und Naturressourcen in den Transformationsökonomien Osteuropas (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (21.10.) Roland Götz,
Ognian Hishow
In einem ersten Teil der Veranstaltung (O. Hishow) sollen zunächst politische und wirtschaftliche Bestimmungsgründe des Wirtschaftswachstums in den MOE-Ländern sowie in Russland untersucht werden. Die Vorhersagen der Wachstumstheorie bezüglich einer ressourcenbasierten Entwicklung in Russland und einer arbeitsbasierten Entwicklung in den MOEL soll mit der Realität konfrontiert werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die Lissabon-Strategie der EU-25 und die wirtschaftspolitische Umsteuerung auf wissensbasiertes Wachstum diskutiert werden (Rolle des technischen Fortschritts in der EU).
Weiter sollen die Effekte der EU-Osterweiterung auf die Wirtschaftsentwicklung in den MOEL im Fokus der Betrachtung stehen. Dabei werden sowohl Vor- als auch Nachteile diskutiert und die Möglichkeiten und Chancen einer Wohlstandskonvergenz kritisch eingeschätzt. Die diskutierte und absehbare Übernahme des Euro durch die MOEL als Aspekt der Integration macht einen wichtigen Teil dieser Thematik aus.
Des weiteren werden der in jüngster Zeit stark diskutierte Einfluss der Naturressourcen auf das Wachstum untersucht und dabei Phänomene wie die sogenannte „Dutch disease“ oder den „Siberian curse“ behandelt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung (R. Götz) wird die Bedeutung der Energiewirtschaft für den Wachstumsprozess in Russland untersucht. Dabei wird die staatliche und viel diskutierte Regulierung des Energiesektors dargestellt und kritisch hinterfragt. Die Rolle der „Oligarchen“ wird ebenfalls behandelt. Schließlich werden auch auf der Energiedialog EU-Russland und die Frage einer möglichen Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland thematisiert.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 07.10.) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 204)
Modul B, S -
Regionale Kooperation im Vergleich (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (17.10.) Sabine Fischer
Nicht nur in EU-Europa spielt regionale Kooperation und Integration auf staatlicher und gesellschaftlicher Ebene eine wesentliche Rolle für die intraregionalen Beziehungen. Im Verlauf des Seminars werden zunächst wichtige Theorien der internationalen Beziehungen und internationalen Politik, die für die Analyse regionaler Kooperations- und Integrationsprozesse wichtig sind, diskutiert. Der empirische Teil der Veranstaltung wird sich vor allem auf Kooperations- und Integrationsprozesse in Osteuropa konzentrieren, also auf die in den vergangenen 15 Jahren in der Region entstandenen internationalen Organisationen und Regime. Im Mittelpunkt werden regionale und subregionale Organisationen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, wie z.B. die GUUAM, der Gemeinsame Wirtschaftsraum oder die GUUAM stehen. Auch die Erweiterungsprozesse der westlichen internationalen Organisationen und ihre Wirkung auf die intraregionalen Beziehungen in Osteuropa werden analysiert. In einer weiteren empirischen Einheit werden wir diese mit Kooperations- und Integrationsprozessen in anderen Regionen, so z.B. EU-Europa, Lateinamerika oder Afrika, vergleichen.
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-24.10.2005, 12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 24.10.2005, 12h an. Nach diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.
 
(31 209)
Modul B, S -
Neue Nachbarschaftspolitik der EU (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 8.30-10.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Eckart Stratenschulte
Die Erweiterung der Europäischen Union zum 1. Mai 2004 hat acht mittelosteuropäische Staaten eingeschlossen. Damit ist der Erweiterungsprozess jedoch nicht beendet. Rumänien, Bulgarien, Kroatien scheinen noch vergleichsweise einfache Fälle zu sein. Aber auch die anderen Staaten des westlichen Balkans verfügen über eine Beitrittsperspektive. Die Ukraine und Moldawien haben offiziell ihr Interesse an der EU-Mitgliedschaft erklärt, während die EU versucht, sie mit einer "Neuen-Nachbarn"-Initiative vor der Tür zu halten. Mit Russland soll eine strategische Partnerschaft in gemeinsamen Räumen geschlossen werden. Die Beziehungen mit Belarus sind eingefroren, was sich nach einem Regimewechsel in Minsk jedoch schnell ändern könnte und müsste. Die Europäische Union hat also die Fragen, die mit der Strukturierung des östlichen Europas zusammenhängen, keineswegs bereits gelöst. Schon durch die jetzige Erweiterung wird die EU sich jedoch andererseits ändern, auch in ihrem Ansatz gegenüber Osteuropa, speziell gegenüber Russland, das in den neuen Mitgliedsländern kritischer gesehen wird.
Das Seminar will die verschiedenen Entwicklungslinien nachzeichnen, die außenpolitischen Veränderungen durch die jetzige Erweiterung analysieren (auch in ihrer Auswirkung auf das transatlantische Verhältnis) und die Probleme des künftigen Erweiterungsprozesses beleuchten. Ausführlich soll es sich mit der Strategie der EU gegenüber ihren neuen Nachbarn beschäftigen.
Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung per email an: seminar@eab-berlin.de. Konsultieren Sie auch die homepage der Europäischen Akademie: www.eab-berlin.de/Uni-Lehrveranstaltungen
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung außerdem rechtzeitig (bis 07.10.) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 210)
Modul C, KK -
Ethno-politische und territoriale Konflikte in der ehemaligen Sowjetunion: Probleme und Lösungskonzepte (2 SWS) (4 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Sabine Fischer
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Ostblockstaaten waren viele der mittelosteuropäischen Staaten sowie der ehemaligen Sowjetrepubliken mit ethno-politischen und territorialen Konflikten konfrontiert. In einigen Staaten, wie z.B. dem Baltikum und der Ukraine, gelang es, diese Konflikte wenn nicht zu lösen, so doch ihre kriegerische Eskalation zu verhindern. Andere Staaten werden bis heute und auf unabsehbare Zeit von „heißen“ und „kalten“ Bürgerkriegen gespalten. Die prominentesten Beispiele sind hier sicherlich der Nagorno-Karabach-Konflikt, der Tschetschenienkrieg, oder auch der Transnistrien-Konflikt in Moldawien.
Im Seminar sollen zunächst die relevanten theoretischen Ansätze zur Analyse von ethno-politischen und territorialen Konflikten aufgearbeitet werden. Aufbauend auf dieser konzeptionellen Vorarbeit werden in einem nächsten Schritt die wesentlichen Ursachen und Konfliktverläufe, die die Konflikte in Osteuropa kennzeichnen, untersucht. Schließlich sollen diese Grundlagenkenntnisse in der genauen Analyse einzelner Fallbeispiele und ihrem Vergleich vertieft werden.
Bitte melden Sie sich über das Campus Management vom 4.-24.10.2005, 12:00h für diese Veranstaltung an. Studierende der „klassischen Studiengänge“ also (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 24.10.2005, 12h an. Nach diesem Termin ist eine Anmeldung zum Seminar nicht mehr möglich.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 17.10.2005 gegeben.
 
(31 202)
Modul D, S -
Migration und globale Politik. Fälle, Verläufe, Probleme und Chancen (2 SWS) (6 LP) (max. 40 Teiln.); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Klaus Segbers
Wanderungsbewegungen sind neben Kapital- und Inhaltsströmen ein Kernphänomen globaler Politik. Sie gelten häufiger als Bedrohung, seltener als Chance.
Sie bedürfen offensichtlich der Regulierung, überfordern aber meistens die Regulatoren. Sie erfolgen freiwillig und erzwungen, gezielt und ungezielt. Wanderungen werden von sehr verschiedenen Personengruppen unternommen: Flüchtlinge und Renterinnen, Künstler und Arbeitssuchende, Studierende und Bürgerkriegsopfer, Huren, Verschleppte und Verfolgte. Wanderungen (und ihre Kanalisierung) sind Mehrebenenspiele. Sie laden ein zu Stereotypisierungen und oft kontroversen Deutungen. In diesem Seminar werden sie von sehr verschiedenen Seiten ausgeleuchtet. Wir werden auf dieses Phänomen der Bevölkerungsbewegungen auch theoretisch zuzugreifen suchen; dabei werden sowohl Migrationstheorien wie auch Theorien globaler/ internationaler Politik herangezogen.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.

Bitte senden Sie zudem ein etwa halbseitiges mission statement bis zum 14. 10. an shkabpol@zedat.fu-berlin.de, in dem Sie Ihr Interesse (formale und inhaltliche Gründe) an der LV erläutern.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst vorsichtshalber sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung über Blackboard, welche mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 18.10.2005 gegeben.
Das Seminar wird zusätzlich unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers
 
(31 203)
Modul D, S -
China oder Russland? Die Rolle politischer Steuerung in Transformationsverläufen (2 SWS) (6 LP) (max. 40 Teiln.); Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Klaus Segbers
Etwa zeitgleich Ende der achtziger Jahre gerieten die Gesellschaften der realsozialistischen Vormächte, Sowjetunion und China, in ernsthafte Krisen. Es scheint zunächst so, dass die Krisenverläufe in diesen Fällen recht verschieden waren. Zumindest gibt es China noch, und das als dynamischen Staat, dem viele künftige Weltmachtqualitäten zuschreiben. Die UdSSR dagegen ist von der Weltbühne eher lautlos abgetreten. Die jeweiligen Verschränkungen von Politik und Ökonomie, auch von Kultur und Gesellschaft unterscheiden sich anscheinend nicht unbeträchtlich voneinander. Lassen sich daraus, wie immer wieder versucht, Modelle für politische Steuerungsversuche von Transformationsprozessen ableiten? Oder sind die Spezifika und legacies dafür zu gewichtig? Diesen Fragen wird in dieser Veranstaltung nachgegangen. Dabei werden sich die meisten Sitzungen jeweils eine Leitfrage vornehmen. die dann aus den beiden regionalen Perspektiven zu beleuchten ist.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.

Bitte senden Sie zudem ein etwa halbseitiges mission statement bis zum 14. 10. an shkabpol@zedat.fu-berlin.de, in dem Sie Ihr Interesse (formale und inhaltliche Gründe) an der LV erläutern.

In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Stellen Sie zunächst vorsichtshalber sicher, dass Sie als Benutzer der Lernplattform registriert sind. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung über Blackboard, welche mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung am 18.10.2005 gegeben.
Das Seminar wird zusätzlich unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers
 
(31 206)
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr) (max. 30 Teiln.); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, HS B (20.10.) Klaus Segbers
Dieses Kolloquium wird für Interessenten sowohl des OEI wie des OSI angeboten. Die Teilnehmenden werden die Möglichkeit erhalten, ihre in Vorbereitung oder in Arbeit befindlichen Projekte für schriftliche Abschlussarbeiten ein- oder zweimal zu präsentieren und diese vor allem methodisch zu diskutieren. Dabei wird es um handwerkliche und methodische Fragen der Verfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit gehen. Das Setzen von Variablen, die Bildung von Hypothesen und das Design von Fallstudien werden dabei eingeübt.
Der Veranstalter wird in einer Sitzung darlegen, auf welche Punkte GutachterInnen besonders schauen, und worauf bei der Verfertigung einer schriftlichen Arbeit zu achten ist. Auch der Verlauf mündlicher Abschlussprüfungen wird besprochen.
Falls die Zeit ausreicht, werden neue theoretische und methodische Ansätze zu den beiden Themenfeldern Transformationen und Internationale Beziehungen vorgestellt und diskutiert. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt der Veranstaltung kann in der Bildung informeller Arbeitsgruppen bestehen

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über das Campus Management für diese Veranstaltung an. Zudem registrieren sich bitte alle Studenten zusätzlich (wichtig für Studierende der „klassischen Studiengänge“ also alte Diplom- und Magisterstudiengänge, welche von CM noch nicht erfasst werden) über die Homepage des OEI http://pol.oei.fu-berlin.de bis zum 14.10.2005.
Das Seminar wird unterstützt durch meine Homepage, auf der sich wesentliche Informationen finden: http://userpage.fu-berlin.de/~segbers

Disziplin: Soziologie

(31 301)
Modul A, KK -
Rationalisierung von Organisationen in Osteuropa (2 SWS) (3 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.10.) Nikolai Genov
Der Mangel an organisatorischer Effizienz war der wichtigste Grund für den Kollaps des Staatssozialismus. Nun ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz der Erfahrungen aus dem Wandel von Organisationen in der Region zu ziehen. Drei Typen von organisatorischen Strukturen und Prozessen stehen zur Debatte. Erstens, viele offene Fragen betreffen die Veränderungen der Organisation von Industriebetrieben. Inwieweit hat sich dort die betriebliche Demokratie entwickelt? Wurde die soziale Rationalität der Mitbestimmung von der wirtschaftlichen Rationalität verdrängt? Zweitens, eine vergleichende Analyse soll zeigen, wo sich die Dezentralisierung des Entscheidungstreffens von staatlichen Organen als erfolgreich erwiesen hat und wo nicht. Die grundlegende Frage besteht darin, inwieweit sich das Subsidiaritätsprinzip auch in Osteuropa durchgesetzt hatte. Drittens, eine organisatorische Innovation ist die Übernahme staatlicher Funktionen der sozialen Sicherung von marktwirtschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Inwieweit hat sich diese Innovation in Osteuropa bewährt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ein synthetisches Bild von Errungenschaften und Problemen der organisatorischen Rationalisierung in der Region vermitteln.

Leistungsnachweise: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder Klausur für einen unbenoteten Schein
Hausarbeit und Klausur für einen benoteten Schein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. UNESCO/MOST
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, N. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South Eastern Europe.
Münster: LIT.
 
(31 308)
Modul A, KK -
Soziale Ungleichheit – Einführung in Theorie und Forschungsergebnisse (2 SWS) (3 LP); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (21.10.) Klaus Müller
"Ungleichheit ist wieder auf der Tagesordnung", bemerkt der britische Ökonom Anthony Atkinson und spielte damit auf die in fast allen Gesellschaften zu beobachtende Verschärfung sozialer Polarisierungen an. Die postkommunistischen Gesellschaften sind hiervon in besonderem Maße betroffen. Einerseits bricht die Erfahrung von Ungleichheit (und Armut) mit dem egalitären Wertmuster der Vergangenheit. Andererseits ist Osteuropa die Region, die im letzten Jahrzehnt die weltweit stärkste Zunahme von Ungleichheit zu verzeichnen hatte. Die Veranstaltung soll in die wichtigsten Theorien der sozialen Ungleichheit einführen und ihre Anwendbarkeit auf Osteuropa überprüfen. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Methoden der Messung von Ungleichheit und der Datenerhebung vorgestellt. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie die Kontexte der Globalisierung und der europäischen Integration in die Ungleichheitsentwicklung der Region hineinspielen.
 
(31 303)
Modul B, S -
Die Konzepte des Human- und Sozialkapitals im Kontext der Beitrittsfähigkeit der SOE 7, Teil 2 (2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Ursula Frübis
Das Thema „Sozialkapital“ ist ein relativ neues im Forschungszusammenhang Osteuropa/ Südosteuropa. Das Interesse am Konzept wurde zum großen Teil durch die Aktivitäten der Weltbank und dem United Nation's Development Programme in der Region geweckt. Demzufolge können die Forschungen zum Sozialkapital als politische Dimension der verschiedenen regionalen Entwicklungsstrategien angesehen werden. Im großen und ganzen versuchen fast alle Arbeiten seit den 1990er Jahren Antworten auf zwei Grundfragen zu geben: Wie kann die ökonomische Entwicklung verbessert werden und wie ist ein institutioneller Wandel in der Region erfolgreich zu gestalten. Dabei unterscheiden sich die angewandten Definitionen zum Sozialkapital erheblich nicht nur vor dem Hintergrund der verschiedenen disziplinären Zugänge, sondern auch von Autor zu Autor. Einige Autoren übernehmen die Definitionen von Putnam, andere nehmen Anleihen bei der Rational Choice Theorie von Coleman und eine nur begrenzte Anzahl von Autoren bei Bourdieu. Adam und Roncevic (2003: 157) weisen kritisch darauf hin, das gerade die breite Anwendung des Konzepts, die Probleme der verschiedenen Definitionen, der Operationalisierung und der Messbarkeit nicht lösen. Bemerkenswert ist auch, das der Gender-Aspekt in den Sozialkapitalstudien weitgehend vernachlässigt wurde, trotz seiner Bedeutung in der postsozialistischen Transition (Corrin 1999, 2000).
Ziel des Seminars ist es zum einen eine kritische Bestandsaufnahme der theoretischen und empirischen Arbeiten zum Thema vorzunehmen. Voraussetzung hierfür ist ein vorab vertraut sein mit den drei „Vätern“ des Konzepts - Bourdieu, Coleman und Putnam. Am konkreten und aktuellen Beispiel der Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der SOE 7 soll die Umsetzung der Begriffe unter die Lupe genommen werden.

Anmeldung online über die Homepage des OEI (http://www.oei.fu-berlin.de/webcma/student/studentstart.php ) oder per Email: fruebis@zedat.fu-berlin.de.
Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1 500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter.

Literatur Sozialkapital
Adam, Frane and Roncevic, Borut (2003) Social capital: recent debates and research trends, Social Science Information, Vol. 42(2).
Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
Corrin, Chris (ed.) (1999) Gender and Identity in Central and Eastern Europe, London.
dieselbe (2000), Gender Audit of Reconstruction Progammes in South Eastern Europe, Women's Commission for Refugee Women and Children and Urgent Action, online veröffentlicht: http://www.gla.ac.uk:443/politics/files/ccGAudit.pdf
Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement S95-120.
Mihaylova, Dimitrina (2004) Social Capital Research in Central and Eastern Europe and the Former Soviet Union, An Annotated Bibliography, Central European University, Budapest.
dieselbe (2004) Social Capital in Central and Eastern Europe, A Critical Assessment and Literature Review, Central European University, Budapest.
Portes, A. (1998) Social Capital: Its Origins and Applications in Modern Sociology, Annual Review of Social Sciences, 24, pp. 1-24.
Psacharopoulos, G. (1994) Returns to investment in Education: a global update, World Development, 22(9), pp. 1325-1343.
Putnam, R. (1993) Making Democracy Work. Princeton: Princeton University Press.
Putnam, R. (1995) Bowling Alone: America’s declining social capital, Journal of Democracy, 6:1, pp. 65-78.
Putnam, R. (1996) Who killed civic America, Prospect, March, pp. 66-72.
 
(31 307)
Modul B, S -
Kontinuität und Wandel sozialer Strukturen in Osteuropa (2 SWS) (8 LP); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Nikolai Genov
Die wichtigsten sozialstrukturellen Veränderungen in den osteuropäischen Gesellschaften sind schon mit beträchtlichen nationalen Differenzen vollzogen. Die Konturen der neuen marktwirtschaftlichen Sozialstruktur sind klar umrissen. Die politischen Eliten haben sich ebenfalls in den meisten osteuropäischen Gesellschaften verfestigt. Viele Prozesse der Stabilisierung oder Schwächung von einzelnen Gruppen verlaufen aber immer noch intensiv. Das gilt vor allem für die osteuropäische Mittelschicht. Die Zukunft der zahlreichen Bauernschaft und der wirtschaftlich marginalisierten Gruppen ist noch durch offene Fragen gekennzeichnet. Wie erscheinen diese Tendenzen und Probleme im alltäglichen Leben der Bürger Osteuropas? Wie reagieren sie auf die Veränderungen in der Sozialstruktur ihrer Gesellschaften? Inwieweit sind die sozialstrukturellen Bedingungen einer nachhaltigen Entwicklung der osteuropäischen Gesellschaften schon vorhanden? Die Fragen sollen durch vergleichende sozialstrukturelle Analysen beantwortet werden.

Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) für einen unbenoteten Schein
Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (1999) Unemployment. Risks and Reactions. UNESCO/MOST
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster:
 
(31 306)
Modul C, KK -
Ungarische und polnische Universitäten im organisationalen Wandel (2 SWS) (4 LP); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Ursula Frübis
Als soziale Institution existieren Universitäten in Abhängigkeit von anderen gesellschaftlichen Institutionen. Universitäten, die neuen Anforderungen, etwa denen einer Wissens- und Informationsgesellschaft, gerecht werden wollen, müssen sich anpassen. Moderne Organisationstheorien betonen im Gegensatz zur Definition von Organisationen als rationale Systeme verstärkt deren Umwelt- und Kontextabhängigkeit und die Variabilität von Anpassungsmustern und –strategien (Pfeffer und Salancik, 2003.

Die ungarischen und polnischen Universitäten haben sich seit 1989 sehr rasch und unter schwierigen Bedingungen verändert. Hier stellen sich zahlreiche Forschungsfragen: Welchen Einfluss auf die Veränderungen hat das Organizational Imprinting, also die Bedingungen, die bei Gründung einer Organisation herrschten und von denen ausgegangen wird, dass sie für das Fortbestehen, also dem Beharrungsvermögen der Organisation von Bedeutung sind (Stinchcombe, 1965)? Auf welchen Zielvorstellungen basierte die Restrukturierung der Universitäten? Wurde eine Masterplan-Logik oder eine Garbage Can-Logik (March/Olsen, 1972) verfolgt? Hierzu sollen Fallbeispiele herangezogen werden. Auch die Frage, wie Lernprozesse in Organisationen ablaufen, bildet eines der zentralen Themen des Seminars. Wichtig ist hierbei, Lernprozesse (Argyris und Schön, 2002) von Anpassungsprozessen zu unterscheiden. Daran anschließend wird die Frage gestellt, ob es einen richtigen Weg der Anpassung geben kann? Warum verändert sich eine Organisation auf eine bestimmte Art und Weise? Warum wird von einer Organisation eine bestimmte Veränderungsstrategie gewählt? Und welche Rolle spielt dabei das den Universitäten häufig nachgesagte hohe Beharrungsvermögen?
Am Ende des Seminars ist eine von den Studierenden inhaltlich zu planende Exkursion nach Budapest vorgesehen. In Ungarn vollzog sich nach 1989/90 die Hochschulexpansion parallel zu einer starken und raschen wirtschaftlichen Entwicklung. Da die Hochschulexpansion nicht allein aus staatlichen Mitteln zu finanzieren war, bildeten sich in der Hauptstadt zahlreiche neue institutionelle Mischformen mit inhaltlich neuen Studienangeboten heraus. Wie die neuen und alten Universitäten von dieser Entwicklung auf der der organisationalen Ebene tangiert wurden, lässt sich konzentriert auf relativ engem Raum beobachten und erfahren.
Im Seminar wird die Methode des problemorientierten Lernens angewandt und zur gezielten Erarbeitung von Lerninhalten in Kleingruppen eingesetzt. Ausgangspunkt für das POL ist eine Problemstellung oder ein Fallbeispiel. Der Ablauf des POL ist in Lernschritte gegliedert, auf deren Grundlage die Fall- bzw. Problemstrukturen analysiert und Lernziele formuliert werden, so dass die Aneignung des Lernstoffs gezielt erfolgen kann. Am Seminarschluss sollten die Studierenden (a) eine solide Kenntnis der Organisationstheorien und des Forschungsfeldes erlangt haben und sich (b) fähig erweisen, sich in qualifizierter schriftlicher Form zu konkreten Problemlösungsstrategien zu äußern.
Anmeldung vorab unter: fruebis@zedat.fu-berlin.de
Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter


Literaturauswahl

Argyris, C./Schön, D.A., 2002, Die Lernende Organisation, Grundlagen, Methode, Praxis, Stuttgart.

Baecker, Dirk, 2003, Die verlernende Organisation. Lernen als Problem. In: Baecker, Dirk, Organisation und Management, Frankfurt a.M., S. 179-197.

Brewerton, Paul/Millward, Lynne, 2003, Organizational Research Methods, London, Thousand Oaks, New Dehli.

Cohen, M.D./March, J.G./Olsen, J.P., 1976, People, problems, solutions and the ambiguity of relevance. In: March, J.G./Olsen, J.P. (Hrsg.): Ambiguity and Choice in Organizations. Bergen: 24-37.

Cohen, M.D./March, J.G./Olsen, J.P., 1976, Choice in an Organized Anarchy. In: March, J.G./Olsen, J.P. (Hrsg.): Ambiguity and Choice in Organizations. Bergen: 82-139.

Jongbloed, Ben, Maassen, Peter, Neave, Guy, 1999, From the eye of the Storm, Higher Education’s Changing Institution, Dordrecht: Kluwer Academic Publishers. Hieraus: Maassen, Peter, Ase Gornitzka, Integrating two perspectives on organisational adaptation, 295-314.

March, J.G./Olsen, J.P., 1972, A garbage can model of organizational choice. In: Administrative Science Quarterly: 1-25.

Pfeffer, J., Salancik, Gerald R., 2003, The External Control of Organizations, A Resource Dependence Perspective, Stanford, California.

Scott, W. Richard, 2003, Organizations, Rational, Natural, and Open Systems, 5th Edition: Pearson Education International. Upper Saddle River, New Jersey.

Stinchcombe, Arthur L., 1965, Social Structure and Organizations from Handbook of Organizations. Edited by James G. March. Rand Mc Nally &Company. Chicago, S. 142-193.

Weick, K., 1985, Der Prozess des Organisierens, Frankfurt a.M.
Weick, K., 1976, Educational Organizations as Loosely Coupled Systems. In: Administrative Science Quarterly, 21, S. 1-19.
 
(31 302)
Modul D, S -
Die russische Demokratie im internationalen Vergleich (2 SWS) (6 LP); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Philipp Casula
Spätestens seit der Machtübernahme Putins werden die Stimmen lauter, die eine demokratische Regression in Russland beklagen. Die vielfältigen Formen von Demokratie weltweit, besonders ihre Übergangs- und Regressionsformen, machen es aber schwer, eine eindimensionale Fortschrittsskala zu erstellen oder eine klare Linie zwischen Demokratie und „Nicht-Demokratie“ zu ziehen. Deshalb kann es auch kein endgültiges Urteil zur russischen Demokratie geben. Einerseits fanden z.B. viele durch Wahlen herbeigeführte Machtwechsel statt. Andererseits werden politische Rechte und bürgerliche Freiheiten teilweise massiv beschnitten – ein Trend, der sich unter Putin gewiss beschleunigte. Aufgrund dieser Prämissen ist ein vergleichender Blick jenseits der russischen Grenzen interessant und notwendig. Ziel des Seminars ist es, die Ergebnisse der „Dritten Welle“ der Demokratisierung kritisch zu beleuchten. Dazu soll zunächst der Demokratiebegriff in seinen verschiedenen Dimensionen genauer konzeptualisiert und dann auf den russischen Fall sowie auf andere Länder angewendet werden. Am Ende des Kurses sollen die Studierenden in der Lage sein, das hybride russische System mit den Begrifflichkeiten der politischen Soziologie analytisch im internationalen Kontext einzuordnen.


Literatur:

BIRLE, Peter, CARRERAS, Sandra (2002) Argentinien nach zehn Jahren Menem. Wandel und Kontinuität. Frankfurt am Main: Vervuert.
CAROTHERS, Thomas (2002) “The End of the Transition Paradigm”, in Journal of Democracy 13 (1): 5-21.
DIAMOND, Larry (1999) Developing Democracy: Toward Consolidation. Baltimore: John Hopkins University Press.
FREEDOM HOUSE (2004) Nations in Transit 2004. Washington: Freedom House.
LAGOS, Marta (2003) “Latin America’s lost illusions – a road with no return?“, in Journal of Democracy 14 (2): 163-174.
MANGOTT, Gerhard (2002) Zur Demokratisierung Russlands. Leadership, Parteien, Regionen und Zivilgesellschaft. Baden-Baden: Nomos.
MCFAUL, Michael, PETROV, Nikolai, RYABOV, Andrei (2004) Between Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington: Carnegie.
MÜLLER, Klaus (2003) „Rußlands Europäisierung. Ein Weg in die globalisierte Moderne“, in Osteuropa 53 (9-10): 1440-1455.
MERKEL, Wolfgang (2004) “Embedded and Defective Democracies”, in Democratization 11 (5): 33-58.
SPANGER, Hans-Joachim (2004) Modernisierung contra Demokratisierung. HSFK-Report 12/2004. Frankfurt am Main: Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.
SCHAMIS, Hector E. (2002) “Argentina: crisis and democratic consolidation”, in Journal of Democracy 13 (2): 81-94.
 
(31 304)
Modul D, S -
Ethnic Relations in Eastern Europe (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (20.10.) Nikolai Genov
Peaceful interethnic relations together with the implementation of minority rights belong to the basic conditions of sustainable social developments. However, on various spots in Eastern Europe reality deviates from this pattern of sustainability. Interethnic tensions and clashes there challenge the local social order and international security. This is the reason why inter-ethnic relations in Eastern Europe take an important place in the national and international debates. Another reason for the relevance of the issue is the enlargement of the European Union to the East. These developments put a large range of questions on the academic and political agenda: What is the current situation of inter-ethnic relations in the particular Eastern European societies? What are the state policies concerning ethnic minorities? What are the institutional channels for expressing and developing the identity and interests of ethnic minority groups?

Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) für einen unbenoteten Schein
Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein

Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: TRAFO
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South Eastern Europe. Münster: LIT.
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Entwicklung des soziologischen Wissens. Wiesbaden:
Verlag für Sozialwissenschaften, S. 257-315.
 
(31 305)
Wahlveranstaltung -
Arbeitsmigration, Zwangsarbeit und Frauen-/Menschenhandel in der GUS (2 SWS) (8 LP); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Brigitte Heuer
Allein in der Russischen Föderation halten sich gegenwärtig 3,5 bis 5 Mio. Arbeitsmigranten auf, etwa 90 % von ihnen illegal. Armut und Perspektivlosigkeit, Bürgerkriegsfolgen u.a. sind Motive der Arbeitssuchenden, die vornehmlich aus den südlichen GUS-Republiken kommen und die häufig ungeschützten Arbeitsverhältnissen, Sklavenarbeit und sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind. Ausgehend von einer Einführung in einschlägige Migrationstheorien sollen die schwierigen Existenzbedingungen der Migranten in den Gastgesellschaften untersucht werden, aber auch die enorme Bedeutung der Rückflüsse für die Herkunftsländer. Besondere Aufmerksamkeit soll den Strukturen, Hintergründen und Möglichkeiten der Bekämpfung des Frauen-/Menschenhandels gewidmet werden. Russischkenntnisse erwünscht!

Literaturauswahl
Brednikova, Ol1ga E. and Oleg V. Pachenkov: Migrants-³Caucasians" in St. Petersburg. Life in Tension, in: Anthropology and Archeology of Eurasia, vol. 41 (2002), No. 2, S. 43-89.
DGO/ Forschungsstelle Osteuropa/Otto Wolff-Stiftung (Hrsg.): Russlandanalysen, Nr. 52, 21.01.2005: Schwerpunkt Frauenhandel.
Han, Petrus: Soziologie der Migration: Erklärungsmodelle, Fakten, Politische Konsequenzen, Perspektiven, Stuttgart 2000.
Ders.: Frauen und Migration, Stuttgart 2003.
Mezdunarodnaja Organizacija Truda [=ILO]: Prinuditel'nyj trud v sovremennoj Rossii. Nereguliruemaja migracija i torgovlja ljud'mi, Moskva 2004, 120 pp. URL: http://www.ilo.ru/news_2004_03.htm. Available. 12.11.04.
Treibel, Annette: Migration in modernen Gesellschaften. Soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht, Weinheim/München 2003 (3. Auflage).
Tjurjukanova, E. V. et al (red.): Torgovlj ljud'mi: Sociokriminologiceskij analiz, Moskva 2002.
U.S. Department of State: Trafficking in Persons Report. Released (...) June 14, 2004. URL: http://www.state.gov/g/ tiprpt/2004/. Available: 31.01.2005.
 
(31 309)
C -
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Nikolai Genov
Das Colloquium bietet die Möglichkeit, Forschungsprojekte zur Entwicklung osteuropäischer Gesellschaften zu besprechen. Beiträge werden von eingeladenen Gästen, Promovierenden und Studierenden angeboten. Spezielle Bedeutung wird dabei der Wechselwirkung von lokalen, regionalen und globalen Prozessen beigemessen. Theoretische Modelle und empirische Untersuchungen der Risikowahrnehmung und des Risikomanagements, des sozialen Kapitals oder der nachhaltigen Entwicklung stehen auf der Tagesordnung. Besonderer Wert wird in der Diskussion auf den Vergleich von alternativen Erklärungsversuchen gelegt.

Teilnahmeschein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de

LITERATUR
Inkeles, Alex and Masamichi S. Sasaki (1996) Comparing Nations and Cultures : Readings in a Cross-Disciplinary Perspective. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice Hall.
Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris and Sofia: UNESCO-MOST and Regional and Global Development.

Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19

Genov, Nikolai. Ed. (2005) Entwicklung des soziologischen Wissens. Wiesbaden:
Verlag für Sozialwissenschaften,

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

(31 404)
Modul A, KK -
Russisches Recht (2 SWS) (3 LP); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Sourkova
Was W.E. Butler in seinem "Russian Law" (2. Aufl. Oxford 2003, 761 Seiten) zum russischen Recht ausbreitet, soll in diesem Hauptseminar
anhand russischer Lehrbücher, Gesetzestexte und Rechtszeitschriften erarbeite werden. Die Veranstaltung wendet sich vorwiegend an
Studierende mit Russischsprachkenntnissen.
 
(31 405)
Modul A, KK -
Geschichte der deutschen Ostrechtswissenschaft (2 SWS) (3 LP); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Arno Wohlgemuth
Die Geschichte der deutschen Ostrechtswissenschaft beginnt mit der Gründung des Osteuropa-Instituts in Breslau im Jahre 1918. 1925 wir
die Monatsschrift für das Recht der osteuropäischen Staaten ins Leben gerufen. Es folgen die Zeitschrift "Osteuroparecht -
Gegenwartsfragen aus dem sowjetischen Rechtskreis 1955, die Zeitschrift für Rechtsvergleichung und interzonales Rechtsprobleme "Recht in
Ost und West" 1957 und die Zeitschrift "WGO" = Die wichtigsten Gesetzgebungsakte in den Ländern Ost-, Südosteuropas und in den
ostasiatischen Volksdemokratien 1959. Das 1957 in München gegründete Institut für Ostrecht lässt ab 1960 das Jahrbuch für Ostrecht
erscheinen. Am 24. November 1951 bereits wurde das Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin feierlich eröffnet, zu dessen
Gründungsmitglieder Walter Meder, Professor für osteuropäisches Recht, gehörte.



Schon zur Abteilung Recht des Breslauer Osteuropa-Institut gehörte auch die Beratungstätigkeit für Gerichte, Behörden, Rechtsanwälte,
Firmen und Privatpersonen (vgl. Das Osteuropa-Institut zu Breslau, Kurzer Tätigkeitsbericht über das Geschäftsjahr 1921/22 S. 6).



Die seit 1992 erscheinende Zeitschrift "Wirtschaft und Recht in Osteuropa" 1992 deutet die neueste praktische Relevanz der deutschen
Ostrechtsforschung an.
 
(31 401)
Modul D, S -
Rechts- und Wirtschaftskulturen in Osteuropa. Kulturtransfer aus interdisziplinärer Perspektive (2 SWS) (6 LP); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Thilo Beyer,
Tim Zur
Der Einfluss kulturwissenschaftlicher Konzepte auf benachbarte Disziplinen wird unter dem Begriff „Cultural Turn“ inzwischen breit diskutiert. In diesem Zusammenhang ist es das Ziel dieser Lehrveranstaltung, sich Rechts- und Wirtschaftsordnungen Osteuropas aus interdisziplinärer Perspektive zu nähern: An welchen Schnittpunkten ergeben sich bereichernde Perspektiven? Die Verknüpfung von Kultur und Ökonomie soll anhand regionaler, sozialer und konfessioneller Kriterien überprüft werden. Kulturtransfer zwischen Rechtsordnungen wird in den Aspekten von Gesetzesreformen, kolonialer Expansion, Systemtransformation und Legal transplants diskutiert. Dabei werden Theorieangebote west- und osteuropäischer Autoren auch in Fallbeispielen angewendet. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende des Instituts im Grundstudium der Teildisziplinen Kultur und Recht, sowie der Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und sonstige Interessierte.

Literatur:
Brunner, Georg: Rechtskultur in Osteuropa: das Problem der Kulturgrenzen. In: Brunner, Georg (Hg.), Politische und ökonomische Transformation in Osteuropa. Berlin 1996. S. 91-112.
Ewald, William: Comparative Jurisprudence (II): The Logic of Legal Transplants. In: American Journal of Comparative Law Vol.43, 1995. S.489ff.
Klump, Rainer (Hrsg.): Wirtschaftskultur, Wirtschaftsstil und Wirtschaftsordnung. Methoden und Ergebnisse der Wirtschaftskulturforschung. Marburg 1996.
 
(31 403)
Modul D, S -
Das Investitionsrecht der Russischen Föderation. Ausgewählte Rechtsprobleme von Public und Private Equity (2 SWS) (6 LP); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Tim Zur
Russlands Wahrnehmung aus politisch-wirtschaftlicher Sicht wird vom
Rohstoffreichtum des Landes geprägt. So fließen ausländische
Direktinvestitionen (FDI) überwiegend in den Energiesektor. Daneben kann
aber Russland auch auf eine Tradition für Innovationen im
Hochtechnologiebereich verweisen und bietet zudem einen großen Markt,
zum Absatz von Importgütern. Die Weltbank prognostiziert, dass das
Investitionspotential von aktuell 20% des Bruttosozialprodukts auf 70%
wachsen wird. Das Proseminar möchte daher die rechtlichen Grundlagen
vermitteln, die für ausländische Investoren bei einem Engagement in
Russland entscheidend sind. Im Vordergrund steht dabei eine Übersicht
über das Investitionsrecht, insbesondere dem Zivilgesetzbuch, dem Gesetz
über ausländische Investitionen, und dem Gesellschaftsrecht. Hierbei
wird methodisch das Feld der rechtlichen Betrachtungsweise in Public
Equity (Investitionen in börsennotierte Unternehmen) und dem Schwerpunkt
Private Equity (nicht an Börsen handelbare Unternehmensanteile) geteilt.
Weiter ist ein rechtsvergleichender Ansatz der deutsches und russisches
Recht berücksichtigt aufgrund transnationaler Rechtsfragen notwendig. In
der Veranstaltung wird die Thematik auch praktisch an einem gemeinsam
erarbeiteten Fallbeispiel exemplarisch aufgearbeitet. Es wird um die
rechtliche Ausgestaltung eines Private Equity Fonds gehen, der in
Russland investiert: Von der rechtlichen Ausgestaltung der in Frage
kommenden gesellschaftsrechtlichen Konstellationen, zur
Fonds-Strukturierung bis hin zum Einzelinvestment.

Literatur:
Leopold, Günter/ Frommann, Holger/ Kühr, Thomas: Private Equity –
Venture Capital. Eigenkapital für innovative Unternehmer. München 2003
Möller, Matthias: Rechtsformen der Wagnisfinanzierung. Frankfurt 2003
Tuminez, Astrid: Russian Private Equity. An Opportunity For Which The
Time Has Not yet Come. PONARS Policy Memo No.272 October 2002.
www.csis.org/ruseura/ponars/policymemos/pm_0272.pdf (zuletzt 3.2.2005)
 
(31 406)
Modul D, S -
Einführung in das Recht für Nichtjuristen am Beispiel des polnischen Rechts (2 SWS) (6 LP); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Henning von Zanthier
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, durch Seminararbeiten und Vorlesungen die Studenten einerseits an die Idee des Rechtes heranzuführen, wobei es als Sozialtechnik anhand der Methodenlehre und anhand der tatsächlichen Entwicklung seit dem alten Rom aufgezeigt wird.

Andererseits wird die Hierarchie des heutigen Rechtes ( UN, EU-Nationales, Landes- und Gemeinderecht)dargestellt, wie es in zivilisierten Staaten existiert: Schließlich wird das polnische Recht exemplarisch erläutert werden: Öffentliches Recht, Zivilrecht, das Wirtschaftsrecht, das Strafrecht und Gerichtsaufbau. An Fallbeispielen wird der Unterschied zwischen dem deutschen und polnischen Recht dargestellt werden.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

(10 042038)
Modul A, KK 1 -
Economics of Transition (2 SWS) (3 LP) (Englisch); Mi 16.00-18.00 (19.10.) Wolfram Schrettl
After the demise of the Soviet-type economic system, the countries of Central and Eastern Europe embarked on far-reaching changes of nearly all aspects of their economies. The course covers the starting points, the central tasks and the experiences (successes and failures) of the countries during the process - not everywhere complete - of transition. The example of Russia will figure prominently.
 
(31 501)
Modul A, KK 2 -
Einführung in die politische Ökonomie des osteuropäischen Systemwechsels (2 SWS) (3 LP); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (17.10.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung bietet Informationen über den aktuellen wirtschaftspolitischen Wandel in osteuropäischen Ländern. Vorgesehen ist die jüngere Erneuerung des politischen und wirtschaftlichen Systems, insbesondere der Terminologie und Begriffe zu erörtern.
 
(10 042035)
Modul A, KK 2 -
Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropas (Wirtschaftswachstum I), Teil 1 (2 SWS) (3 LP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 104a (18.10.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
"Why are we so rich and they so poor?" In der Veranstaltung werden die empirischen Befunde, die Erklärungsansätze und die von der Wirtschaftspolitik ergriffenen oder wenigstens diskutierten Maßnahmen zur Überwindung des Problems thematisiert. Das empirische Material wird vornehmlich die Volkswirtschaften Osteuropas betref-fen. Die theoretischen Erklärungsversuche gehen über den regionalen Bezug hinaus. Es werden Verbindungen zur Transformationsliteratur aufgezeigt.
 
(10 042035)
Ü -
Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern, insb. Osteuropas (Wirtschaftswachstum I), Teil 2 (2 SWS) (2 LP); Do 10.00-12.00 oder Fr 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 106 (20.10.) Monika Kerekes
Übung zum Kernkurs 1. Die Teilnahme ist fakultativ, wird aber empfohlen.
 
(31 504)
Modul B, S -
Strukturen der wirtschaftspolitischen Systeme der MOEL im Vergleich (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Manuach Messengießer
Gegenstand des Hauptseminars ist die Analyse der Transformation der Wirtschaftssysteme Osteuropas aus systemtheoretischer Sicht. Neben Problemen der Transformation und ihren praktischen Abläufen in verschiedenen Ländern Osteuropas werden auch Probleme des qualitativ-empirischen Systemvergleichs, der dynamischen Entwicklung von Wirtschaftssystemen in ausgewählten Ländern – Russland, Polen, Ukraine, Ungarn und Tschechische Republik – analysiert.
 
(31 502)
Modul B, S -
Regionale Ökonomie der Russischen Föderation (2 SWS) (8 LP); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (17.10.) Manuach Messengießer
Das Seminar bietet die Möglichkeit die verschiedenen regionalen Probleme Russlands zu erforschen und darüber eine Hausarbeit zu schreiben. Da im Seminar originale statistische Materialien benutzt werden, sind passive Kenntnisse der russischen Sprache erforderlich.
 
(10 042016c)
Modul B, S -
Ausgewählte Themen der Wachstumsforschung (Wirtschaftswachstum III) (2 SWS) (8 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 21, Hs 107a (20.10.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
Bei der vorliegenden Veranstaltung handelt es sich um den dritten und abschließen-den Teil eines dreisemestrigen Veranstaltungszyklus zum Thema Wirtschaftswachs-tum. Aufbauend auf die beiden vorangegangenen Veranstaltungen sollen die Studie-renden an den neuesten Stand der Wachstumsforschung (sowohl in empirischer als auch in theoretischer Hinsicht) herangeführt werden. Entsprechend werden vorwie-gend neueste Forschungsarbeiten diskutiert.
 
(31 503)
Modul C, KK -
Entwicklung der Unternehmensstrukturen in Russland (2 SWS) (4 LP); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit aktuellen Problemen der Entstehung und Entwicklung der neuen russischen Unternehmen.
 
(31 505)
Modul D, S -
Applied Economics in Eastern Europe (2 SWS) (6 LP); Do 8.00-10.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Monika Kerekes
In dem Seminar sollen Standardfragen der Mikro- und Makroökonomie am Beispiel von osteuropäischen Volkswirtschaften möglichst praxisnah diskutiert werden: Wie haben sich die Armut und der Lebensstandard der Menschen in der Region seit Beginn der Transformation entwickelt? Haben Steuer- und Sozialversicherungsreformen zu der beobachteten Entwicklung beigetragen? Konnten Mindestlöhne die schlimmsten Auswirkungen der Transformation verhindern? In welchen Bereichen besteht in den Ländern noch Reformbedarf? Können politische Entwicklungen wie der Zerfall von Staaten auf der Grundlage ökonomischer Überlegungen erklärt werden? Antworten auf diese und andere Fragen sollen auf Basis sowohl von theoretischen als auch von empirischen Überlegungen gemeinsam erarbeitet werden.

Das Seminar richtet sich an Studierende des Fachs Osteuropastudien (Magister, Master), die aus dem Kurs „Principles of Economics“ (bzw. Volkswirtschaftslehre I) bereits Grundkenntnisse der Volkswirtschaftslehre mitbringen.
 
(31 506)
Modul D, S -
Wirtschaftliche Aspekte der jüngsten EU-Erweiterung (2 SWS) (6 LP); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Timo Baas,
Hella Engerer,
Ulrich Thießen
Das Seminar behandelt ökonomische Fragen der Erweitung der Europäischen Union um die mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer. In diesem Rahmen werden verschiedene Themenkomplexe der Erweiterung angesprochen. Zunächst werden institutionelle Aspekte und die Schaffung gemeinsamer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen beleuchtet. Für unterschiedliche Bereiche (u.a. Finanzsystem, Energie) wird die wirtschaftliche Entwicklung in jüngerer Zeit nachgezeichnet und es werden Stand der wirtschaftlichen Konvergenz sowie Entwicklungstendenzen aufgezeigt. Hieran schließt sich als ein weiterer Themenkomplex die Gegenüberstellung von realer Konvergenz der Volkswirtschaften und Konvergenzkriterien zur Einführung des Euro. In diesem Zusammenhang soll der Frage nachgegangen werden, ob die Beitrittsländer die Voraussetzungen zur Einführung des Euro erfüllen und wann der Beitritt zum gemeinsamen Währungsgebiet für die Länder sinnvoll ist. Ein zentrales Thema der EU-Erweiterung ist ferner die Finanzpolitik, insbesondere die Fragen der Angleichung der Steuersysteme und der Nachhaltigkeit (sustainability) der Fiskalpolitik. Schließlich werden die Implikationen der Erweiterung für den Handel mit Gütern und Dienstleistungen behandelt und die wesentlichen Effekte dieses Handels aus theoretischer und empirischer Sicht untersucht. Ingesamt sollen im Seminar Stand der wirtschaftlichen Integration, bisherige Erfahrungen mit dem Beitritt der osteuropäischen Länder sowie künftige Entwicklungsperspektiven eines erweiterten Europas betrachtet werden.
 
(10 042b)
C -
Aktuelle Themen der russischen Volkswirtschaft (2 SWS); Di 16.00-18.00 - OEI, Raum 121 (18.10.) Wolfram Schrettl

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

(31 601)
Modul A, KK -
Einführung in die Geschichte Südosteuropas (2 SWS) (3 LP); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (18.10.) Ulf Brunnbauer
Dieser Kernkurs in Form einer Vorlesung soll die Grundlagen der südosteuropäischen Geschichte vermitteln und in die wichtigsten Ansätze zur Erforschung der Geschichte Südosteuropas einführen. Ziel ist es, einerseits die Besonderheiten der Geschichte dieses Raumes heraus zu arbeiten, andererseits aber auch die europäische Dimension deutlich zu machen. Dabei wird auch thematisiert, wie und ob „Südosteuropa“ definiert werden kann.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um einzelne Ereignisse gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel, der im 20. Jahrhundert stattfand und noch immer andauert. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – werden nicht zu kurz kommen und die geografischen Grundlagen der Geschichte werden ebenfalls erläutert. Der zeitlich Rahmen streckt sich von der byzantinischen Periode über die osmanische Herrschaft, die Zeit der Nationalstaatsbildung und die realsozialistische Periode bis zu den Entwicklungen der 1990er Jahre.
Abgeschlossen wird der Kernkurs mit einer Klausur.
Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht.
 
(31 901)
Modul A, KK -
Einführung in die Geschichte Ostmitteleuropas (2 SWS) (3 LP); Do 16.00-18.00, sowie Block am 13.1.-14.1., jeweils 10.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Ines Koeltzsch
Der Begriff ‚Ostmitteleuropa’ ist ebenso wenig selbstverständlich wie die geographische Eingrenzung dieser historischen Großregion. Welche historischen Strukturen und Entwicklungsverläufe lassen es dennoch sinnvoll erscheinen, von einem Ostmitteleuropa zu sprechen? Welche Besonderheiten kennzeichnen die Geschichte Ostmitteleuropas im Rahmen der osteuropäischen Geschichte?
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen problemorientierten Einstieg in die Geschichte Ostmitteleuropas zu verschaffen, der die mittelalterlichen Grundlagen für die Herausbildung gemeinsamer Strukturmerkmale ostmitteleuropäischer Gesellschaften – wie ethnische und religiöse Vielfalt – ebenso berücksichtigt wie deren spezifische Antworten auf die Moderne.
Der Kurs richtet sich vor allem an Studierende im Grundstudium und beinhaltet daher auch eine Einführung in die Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft. Regelmäßige Lektüre, die Übernahme eines Kurzreferats oder einer Buchvorstellung sowie das Bestehen der Abschlussklausur sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme. Der Grundkurs schließt mit einer Blockveranstaltung am 13. und 14. Januar 2006.
*Abweichende Termine (Block):*
Fr, 13.01.2006, 12.00-16.00 (OEI / Raum 101)
Sa, 14.01.2006, 10.00-14.00 (Habelschwerdter Allee 45 / Raum K25/11)

Die Abschlussklausur und die Auswertung der Klausurergebnisse finden zum regulären Termin am 19. bzw. 26. Januar 2006 statt.

Literatur: Andreas Kappeler: Osteuropäische Geschichte. In: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriss der Historischen Wissenschaften, Bd. 2: Räume, Stuttgart 2001; Harald Roth (Hrsg.): Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Köln u. a. 1999; Klaus Zernack: Osteuropa, Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977.
 
(31 610)
Modul A, S -
Nation und Nationalstaatsbildung in Serbien (von der post-osmanischen zur postjugoslawischen Periode) (2 SWS) (8 LP); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (19.10.) Holm Sundhaussen
Gleich anderen Nationsbildungsprozessen im östlichen und südöstlichen Europa ist auch das nation-building der Serben als langfristiger Prozess zu verstehen, der sich hinsichtlich der Ausgangsbedingungen, Verlaufsformen, Mythen und Inszenierungen von den Nations- und Nationalstaatsbildungen in Westeuropa unterschied. Mitte des 19. Jhs. war keineswegs klar, wer ein Serbe ist und wodurch sich die Serben von anderen ethnischen oder nationalen Gruppen unterscheiden. Auch das Raumbild der serbischen Nation hat sich seit der Befreiung von osmanischer Herrschaft bis zur Gegenwart wiederholt geändert. Im Zentrum des Seminars stehen die verschiedenen Definitionsversuche und wechselnden Raumbilder der Serben von den 1830er Jahren bis zur „Ära Milošević“ im ausgehenden 20. Jh. Anhand verschiedener Nationalismustheorien sollen Entwicklung/Konstruktion/Erfindung der serbischen Identität, das Verhältnis von Nation und Staat sowie verschiedene Phasen des Nationalismus untersucht werden.
 
(31 904)
Modul A, S -
Nationalgeschichte versus Ethnohistorie: Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft (2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55 (21.10.) Gertrud Pickhan
Traditionelle Geschichtsschreibung bewegte sich noch bis vor kurzem in einem weitgehend nationalstaatlichen Rahmen; als „Meistererzählung“ galt die Nationalgeschichte. Neuere Konzepte führten jedoch im Zuge des cultural turn Multiethnizität und Interkulturalität als Leitbegriffe auch für historische Forschungen ein. Mittlerweile erfolgte bereits ein weiterer signifikanter Perspektivwechsel, der mit der Fokussierung auf Hybridität und Transdifferenz einen anderen Umgang mit historisch gewachsener Identität wie Alterität einforderte. In diesem Seminar sollen die programmatischen Grundzüge dieser Konzepte durch Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte gemeinsam erarbeitet werden; in einem zweiten Schritt ist dann nach ihrer Anwendbarkeit im Kontext der Geschichte Ostmitteleuropas zu fragen.
Literaturhinweise:
Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Hg. von Lars Allolio-Näcke , Britta Kalscheuer, Arne Manzeschke. Frankfurt/New York 2005; Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Hg. von Karl R. Wernhart und Werner Zips. 2., überarbeitete Aufl. Wien 2001; Dieter Langewiesche: Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa. München 2000 (Beck’sche Reihe; 1399); Osterhammel, Jürgen: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001.
 
(31 611)
Modul B, S -
Transformationsprozesse der Gesellschaften im Balkanraum (19./20. Jh.) (2 SWS) (8 LP); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Holm Sundhaussen
In der Gesellschaftsgeschichte des Balkanraums während des 19. und 20. Jhs. lassen sich (mit Abstrichen im griechischen Fall) drei Transformationsphasen deutlich voneinander unterscheiden: die postomanische, die sozialistische und die postsozialistische. Die erste dauerte vom Beginn der jeweiligen Staatsbildung bis zum 2. Weltkrieg. Die zweite setzte mit dem Ende des 2. Weltkriegs ein und dauerte bis zum Umbruch von 1989. Die dritte hält bis zur Gegenwart an. Ziel des Seminars ist es, die jeweiligen Zielsetzungen, Verlaufsformen, Erfolge und Misserfolge sowie deren mögliche Ursachen herauszuarbeiten. Untersucht werden der Wandel der Familienformen, der Geschlechterverhältnisse, der Erwerbstätigkeit, des Bildungsniveaus, des Verhältnisses von Stadt- zu Landbevölkerung und der Lebensbedingungen/Alltagserfahrungen.
 
(31 903)
Modul B, S -
Wilna – Lemberg – Lodz: Multiethnische Stadtgesellschaften im Vergleich (2 SWS) (8 LP); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55 (19.10.) Gertrud Pickhan
Ostmitteleuropa war bis zum Zweiten Weltkrieg wesentlich geprägt durch eine multikulturelle Stadtlandschaft. An den Beispielen Wilna, Lemberg und Lodz sollen in diesem Seminar das Wechselspiel von ethnisch, sozial und politisch konnotierten Konfliktlinien wie auch die Verbindungen und Vernetzungen der StadtbewohnerInnen in vergleichender Perspektive untersucht werden. Daraus ergibt sich eine integrative Betrachtung der urbanen Lebenswelten in Wilna, Lodz und Lemberg, bei der gleichzeitig die verschiedenen staatlichen Kontexte (das Russische Reich und die Habsburger Monarchie als multiethnische Imperien und der polnische Nationalstaat der Zwischenkriegszeit) in den Blick zu nehmen sind. Des Weiteren soll auch der jüdische Beitrag zur Urbanisierung und Modernisierung Ostmitteleuropas behandelt werden. Bei einer im Anschluss an das Seminar geplanten Exkursion nach Lodz können die Seminarinhalte vertieft werden.
Literaturhinweise:
Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820-1939. Eine schwierige Nachbarschaft. Hg. von Jürgen Hensel. Osnabrück 1999 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 1); Jüdische Kultur(en) im Neuen Europa. Wilna 1918-1939. Hg. von Marina Dmitrieva und Heidemarie Petersen. Wiesbaden 2004 (Jüdische Kultur. Studien zur Geistesgeschichte, Religion und Literatur; 13); Lviv. A City in the Crosscurrents of Culture. Ed. by John Czaplicka. Cambridge, Mass. 2002 (Harvard Ukrainian Studies; 14).
 
(31 604)
Modul C, KK -
Politik und Diplomatie in Südosteuropa (1878-1918) (2 SWS) (4 LP); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Andrea Despot
Das Seminar beschäftigt sich mit der Kabinettpolitik der europäischen Großmächte gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas ausgehend vom Berliner Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Das Anliegen des Seminars ist es, die außenpolitischen Leitlinien der europäischen Großmächte und deren Umsetzung zu erörtern. Die politische Agenda der einzelnen Großmächte deren Diplomatie werden sowohl vor dem Hintergrund der Nationalstaatswerdung der Länder Ost- und Südosteuropas als auch mit Blick auf das Beziehungsgeflecht der Großmächte selbst untersucht.
 
(31 603)
Modul D, KK -
Migrationen in/aus Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (4 LP); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (17.10.) Ulf Brunnbauer
Die Gesellschaften Südosteuropas waren im 19. und 20. Jahrhundert durch sehr hohe Mobilität gekennzeichnet. Im 19. Jahrhundert war z.B. saisonale Arbeitsmigration von Männern weitverbreitet und Ende des 19. Jahrhunderts setzte massive Auswanderung ein, die bis heute – mit unterschiedlichen Konjunkturen – die Region prägt. Auch innerhalb der Region selbst gab es im 20. Jh. große Wanderungsbewegungen, wie die massive Landflucht während des Sozialismus oder die Einwanderung hunderttausender AlbanerInnen nach Griechenland nach 1991. Eine besondere Form der Wanderung waren erzwungene Migrationen, v.a. im Kontext so genannter „ethnischer Säuberungen“. Die kumulierten Effekte dieser Wanderungsbewegungen haben die Gesellschaften Südosteuropas radikal transformiert und gleichzeitig globalisiert, da sie alle über nennenswerte Diasporagruppen verfügen, die häufig auf die Entwicklung in ihrer ehemaligen Heimat zurückwirken.
In diesem Kernkurs (Proseminar) sollen zentrale Aspekte der Migrationsgeschichte Südosteuropas behandelt werden. Zur Interpretation dieser Entwicklungen werden auch theoretischen Zugänge zur Erforschung von Migration (z.B. Transnationalismuskonzept) vorgestellt. Schließlich sollen ausgewählte Methoden der Migrationsforschung thematisiert und erprobt werden (z.B. durch eine kleine Feldforschung unter ImmigrantInnen aus Südosteuropa in Berlin).

Literaturhinweise und der Semesterplan werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht.
 
(31 902)
Modul D, S -
Die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte im 20. Jh. (2 SWS) (6 LP) (max. 30 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (19.10.) Anna-Sophia Pappai
Das Seminar bietet einen Überblick zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Dabei werden sowohl die wichtigsten zeitlichen Grundzüge und historisch-politischen Entwicklungslinien als auch Querschnittsanalysen in den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Religion, Geschichtsbewußtein, Erinnerungspolitik, Mythen und Stereotypen gemeinsam erarbeitet.
Gleichzeitig vermittelt das Seminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Lehrveranstaltung ist auf 30 Teilnehmer begrenzt. Anmeldungen bis Semesterbeginn unter pappai@zedat.fu-berlin.de.
 
Veranstaltung entfällt!
(31 605)
Modul D, S -
Das Vorgehen gegen "innere Feinde" im Systemvergleich: USA und Osteuropa 1948-1955 (2 SWS) (6 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Silvija Kavcic
Die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stand bald im Zeichen der sich ausbildenden Polarisierung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Eine der zahlreichen Folgen des entstehenden Kalten Krieges war eine Verschärfung des gesellschaftlichen Klimas. In den Vereinigten Staaten führte dies zur so genannten McCarthy-Ära, als der leiseste Verdacht ein Sympathisant der SU bzw. kommunistischer Ideen zu sein, verheerende Folgen haben konnte. In der SU und den unter ihrem Einfluss stehenden Teilen Europas wiederum lautet die Anschuldigung häufig „Agent des Westens“ zu sein und auch ausschließlich persönliche Kontakte zu Ausländern aus „dem Westen“ konnten zu einer Inhaftierung führen.
In dem Seminar wird zunächst die Entstehung dieser politischen und bald auch militärischen Blockbildung untersucht. Ferner wird erörtert welche Bevölkerungsgruppen schneller in Verdacht gerieten „innere Feinde“ zu sein und welche möglicherweise ähnlichen oder unterschiedlichen strafrechtlichen Konsequenzen eine solches Etikett auf beiden Seiten haben konnte. Neben dem Blick auf die McCarthy-Ära in den USA wird auch der Konflikt zwischen Tito und Stalin 1948/49 und der Slansky-Prozess 1952/53 in der damaligen Tschechoslowakei untersucht. Eine weitere wichtige Fragestellung wird sein, in wie weit in Osteuropa auch antisemitische Grundhaltungen die Anklagen und Urteile beeinflussten.


Einführende Literatur:

Fieseler, Beate; Filtzer, Donald; O’Sullivan, Donal; Plaggenborg, Stefan: Später Stalinismus, Wiederaufbau und Kalter Krieg 1945-1953, in: Stefan Plaggenborg (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Russlands, Bd. 5 1945-1991. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion, Stuttgart 2002, S. 29-173.
Garber, Marjorie; Walkowitz Rebecca L.: Secret Agents. The Rosenberg Case, McCarthyism, and Fifties America, New York, London 1995.
Loth, Wilfried: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges 1941-1955, München 2000.
Weber, Hermann; Mähler, Ulrich (Hrsg.): Terror, Stalinistische Parteisäuberung 1936-1953, Paderborn 2001.
 
(31 614)
Modul D, S -
Deutsche Balkanpolitik 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (6 LP); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (20.10.) Andrea Despot
Gegenstand des Seminars ist die Politik Deutschlands gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom Berliner Kongress bis zu den Balkankriegen der 1990er Jahre. Die Genese der deutschen Außenpolitik wird vor dem Hintergrund des Beziehungsgeflechts der europäischen Großmächte bzw. Struktur der internationalen Staatengemeinschaft nach 1945 nachgezeichnet; die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands sollen dabei im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.
 
(31 609)
Wahlveranstaltung -
“Gemeinsam gegen den Bolschewismus”. Kollaboration im 2. Weltkrieg. Gründe, Formen und Akteure vor dem Hintergrund des Wandes der postsowjetischen Historiographien (2 SWS) (8 LP); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Ramona Saavedra Santis
Für viele Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg blieb das Thema der Kollaboration mit den deutschen Besatzern ein Tabu in der sowjetischen Geschichtsschreibung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion haben sich in den neu gestalteten Historiographien der einzelnen Nachfolgestaaten zum Teil sehr kontroverse Betrachtungsweisen bezüglich der Kooperation mit den Nationalsozialisten herausgebildet.
Im Seminar sollen die Rahmenbedingungen sowie die politischen und ideologischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit den Deutschen verschiedener Bevölkerungsgruppen der besetzten sowjetischen Gebiete untersucht werden. Einerseits werden die deutschen Interessen in betreffenden Regionen anhand ausgewählter Originaldokumente analysiert, andererseits – die relevanten regionalen Entwicklungen seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Blick genommen. Das ethnische Nationsverständnis und die darauf aufbauende Konstruktion der Feindbegriffe stehen dabei im Mittelpunkt.
Im Spannungsfeld des pauschalisierten Verräterbildes in der Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg und der aktuellen postsowjetischen Justifikationsstrategien in den einzelnen Ländern sollen die verschiedenen Formen und Akteure der Kollaboration vergleichend diskutiert werden.
Vorbereitende Literatur: Christoph Dieckmann, Christian Gerlach u.a.(Hg.), Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945, Göttingen 2003; Wolfgang Benz, Houwink ten Cate, Gerhard Otto (Hg.), Anpassung – Kollaboration – Widerstand, Berlin 1996, darin insbesondere: Hagen Fleischer, Nationalsozialistische Besatzungsherrschaft im Vergleich: Versuch einer Synopse, S. 257-302; Werner Röhr (Hg.), Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Beiträge zu Konzepten und Praxis der Kollaboration in der deutschen Okkupationspolitik, Berlin/ Heidelberg 1994;; Lemberg, Hans, Kollaboration in Europa mit dem Dritten Reich um das Jahr 1941, in: Karl Bosl (Hg.), Das Jahr 1941 in der europäischen Politik, München/ Wien 1972, S. 143-162; John A. Armstrong, Collaborationism in World War II: The Integral Nationalist Variant in Eastern Europe, in: Journal of Modern History 40 (1968), S. 396-410; David Littlejohn, The Patriotic Traitors. A History of Collaboration in German-Occupied Europe, 1940-45, London 1972; Sergei Čuev, Prokliatye soldaty. Predateli na storone III reiha, Moskva 2004; B. Kovalev, Nacistskaja okkupacija I kollaboracionizm v Rossii 1941-1944, Moskva 2004.
 
(31 607)
Wahlveranstaltung -
Geschichte der Rumänen, ihrer Minderheiten und Beziehungen zu den Nachbarstaaten (2 SWS) (6 LP); Block - OEI, Garystr. 55, 101 (17.10.) Mariana Hausleitner
Der Kurs ist in drei thematische Blöcke gegliedert. Im ersten Block werden folgende Fragen behandelt: Seit wann bezeichneten sich intellektuelle Gruppen auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens als Nachkommen der Römer und leiteten aus der Geschichte eine Einheit der Rumänen in den Habsburger Gebieten Siebenbürgen und der Bukowina sowie in den osmanischen Fürstentümern Moldau und Walachei ab? Strebten die rumänischen Eliten in Siebenbürgen, der Bukowina und Bessarabien vor 1918 eine Vereinigung mit Rumänien an?
Im zweiten Block wird untersucht, wie die rumänischen Regierungen nach 1918 die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Verwaltungs- und Rechtssysteme in dem verdoppelten Staatsgebiet durchsetzten. Warum entstand in den zwanziger Jahren unter rumänischen Studenten eine Bewegung, die sich gegen die Gleichberechtigung der Juden richtete? Der dritten Block ist den Entwicklung in Rumänien seit 1944 gewidmet. Wie kam es zur nationalkommunistischen Wende in Rumänien in der 1960er Jahren? Warum gab es in den 80er Jahren nur eine schwache Opposition? Welche Veränderungen sind seit dem Umsturz von 1989 zu verzeichnen?
Der 1. Block findet am Freitag, den 28.10. und der 2. am Freitag den 18.11.2005 jeweils zwischen 12-16h statt. Der 3. Block findet am 3.02.2006 10.00-14.00 Uhr in Hs B statt.

Literatur:
Catharine Duradin: Histoire de la nation roumaine, Bruxelles 1994; Mariana Hausleitner: Die Rumänisierung der Bukowina 1918-1944, München 2001; Keith Hitchins: Rumania 1866-1947, Oxford 1994; Irina Livezeanu: Cultural Politics in Greater Romania. Regionalism, Nation Building and Ethnic Struggle 1918-1930, Ithaca/ London 1995.
 
(31 906)
Wahlveranstaltung -
Ethnische Vielfalt und nationale Mobilisierung: Ostmitteleuropa im 19./20. Jh. (2 SWS) (2 LP); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Gertrud Pickhan
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die neuere und neueste Geschichte Ostmitteleuropas, die maßgeblich durch den Übergang multiethnischer Imperien in Nationalstaaten geprägt wurde. Ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt einerseits und das Postulat nationaler Homogenität andererseits schufen ein Spannungsverhältnis, das sich nicht selten in gewaltsamen Konflikten entlud. Zudem war Ostmitteleuropa in zwei Weltkriegen Schauplatz blutiger militärischer Auseinandersetzungen. Gleichzeitig blieb es jedoch auch ein Begegnungsraum mit vielerlei Kontakten und Verflechtungen und ein Rahmen für vielschichtige Konfigurationen von Mehr- und Minderheitsbevölkerungen, die in dieser Vorlesung nachgezeichnet werden.
Einführende Literatur:
Joachim Bahlcke: Ostmitteleuropa, in: H. Roth (Hg.), Studienhandbuch Östliches Europa, Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas. Köln, Weimar, Wien 1999, S. 59-72; Jürgen Kocka: Das östliche Mitteleuropa als Herausforderung für eine vergleichende Geschichte Europas, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 49 (2000), S. 159-174; Piotr S. Wandycz: The Price of Freedom. A History of East Central Europe from the Middle Ages to the Present. London 1992.
 
(31 615)
Wahlveranstaltung -
Geschichte Serbiens 1804-2004 (2 SWS) (2 LP); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (19.10.) Holm Sundhaussen
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte Serbiens vom ersten serbischen Aufstand gegen die osmanische Herrschaft 1804 bis zur Gegenwart. Neben der (politischen) Ereignisgeschichte werden vor allem kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Prozesse untersucht und zueinander in Beziehung gesetzt. Unter anderem sollen die Zweiteilung der serbischen Gesellschaft, die Zusammenstöße zwischen traditioneller und moderner Zivilisation, die Veränderung der Familien- und Geschlechterverhältnisse, der soziale Wandel, die Rolle der Intellektuellen, die Bedeutung von Kirche und Religion sowie ideologische Diskurse, Erinnerungskulturen etc. dargestellt werden.
 
(31 602)
Wahlveranstaltung -
Historische Strukturen Osteuropas und seiner Teilräume (2 SWS) (3 LP); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (21.10.) Holm Sundhaussen
Im Mittelpunkt des Seminars steht das historische (nicht das politische und auch nicht das „mentale“) Verständnis von Osteuropa. Wodurch unterscheidet sich Osteuropa strukturgeschichtlich von Westeuropa? Und welche Unterschiede bestehen innerhalb des Großraums Osteuropa? Wie lassen sich das engere Osteuropa, Ostmittel- und Südosteuropa (ev. Nordosteuropa) voneinander unterscheiden? Die heutige Gliederung Osteuropas in Staaten und Nationen sagt wenig über die Geschichte des Raums aus. Auch die Einteilung Europas/Osteuropas in „Sprachfamilien“ ist historisch nur bedingt aussagekräftig. Die Ereignisgeschichte hatte zwar Einfluss auf die Strukturgeschichte, ist aber mit dieser nicht identisch. Untersucht werden sollen stattdessen langfristige (!) strukturprägende Merkmale und die Herausbildung unterschiedlicher Entwicklungspfade während des Mittelalters und der Neuzeit.
 
(31 612)
IC -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en in den Disziplinen Geschichte und Kultur (2 SWS) (2 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlussarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Disziplin: Kultur Osteuropas

(31 706)
Modul A, KK 1 -
Kulturgeschichte Osteuropas: Schwerpunkt Russland im 19. u. 20. Jh. (2 SWS) (3 LP); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (20.10.) Rosalinde Sartorti
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen des Kulturbegriffs werden in dieser Vorlesung exemplarisch einzelne Etappen der russischen Kulturgeschichte beleuchtet. Die Vorlesung soll in kulturelle Ausdrucksformen, kulturelle Entwicklungen und Beziehungen Russlands bzw. der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten einführen. Dabei steht die Relevanz der historisch herausgebildeten Werte für die Gegenwart und die Verknüpfung von Politik und Kultur im Vordergrund.Diese Überblicksvorlesung findet immer im Wintersemester statt.Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
 
(31 707)
Modul A, KK 2 -
Was ist Osteuropa? Grundzüge der Kulturgeschichte Osteuropas von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg (2 SWS) (3 LP); Di 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (18.10.) Siegfried Tornow
Im ‘langen 19. Jahrhundert’, das schon 1789 mit der Französischen Revolution beginnt und erst 1914 mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs
endet, wird Europa von drei dominierenden politischen Bewegungen erfasst, der demokratischen, der nationalen und der sozialistischen, die
sich im engen Wechselverhältnis entfalten.
Gegenstand der Vorlesung ist die Herausbildung der osteuropäischen Nationen, der Nationalsprachen und -literaturen sowie das soziale und
ideologische Umfeld der Autoren.
Es ist eine Überblicksvorlesung mit Klausur, Bedingung für die Scheinvergabe ist neben der regelmäßigen Teilnahme die bestandene
Abschlussklausur. Eine Literaturliste wird verteilt.
 
(16 413)
Modul A, KK 2 -
Molche, Monster und Mutanten: Das Fantastische Prag in Literatur und Film (2 SWS) (3 LP); Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207 (19.10.) Matthias Schwartz
Das Seminar beschäftigt sich mit den kulturellen Mythen der Stadt Prag als einem Ort, an dem die Grenzen zwischen Mensch/Tier und Mensch/Maschine vielfach fantastisch überschritten und transformiert worden sind. Ziel ist es herauszuarbeiten, wie insbesondere in der Kultur der Moderne im Spannungsfeld urbaner, medialer, kultureller, politischer und sozialer Umwälzungen Prag als ein mythischer/liminaler/transzendenter Raum imaginiert und inszeniert worden ist, der Konstruktionen des menschlichen Selbst radikal infragestellt. Bei diesen Grenzüberschreitungen spielte nicht nur die Literatur, sondern gerade auch das junge Medium Film eine zentrale Rolle. Sowohl aus kulturgeschichtlicher Perspektive als auch mit Hilfe unterschiedlicher theoretischer Ansätze (Filmtheorien, Intermedialität, Theorien des Fantastischen u.a.) soll die Genese und Diversität des Topos „Magisches Prag“ am Beispiel seiner Molche, Monster und Mutanten analysiert werden. Behandelt werden u.a. die unterschiedlichen Aktualisierungen des Golem-Stoffes in Literatur (Gustav Meyrink, Paul Leppin, Jorge Luis Borges, Paul Celan u.a.) und Film (die legendären Verfilmungen Paul Wegeners, 1914, 1917, 1920; Piotr Szulkin, 1980), Texte von Francis Maria Crawford (The Witch of Prague, 1891), Jakub Arbes (Newtons Gehirn, 1897), Franz Kafka (Die Verwandlung, 1912); Karel Čapek (R.U.R., 1921; Krieg der Molche, 1936) und Leo Perutz (Nachts unter den steinernen Brücken, 1953).Einführende Literatur:Ripellino, Angelo Maria: Magisches Prag, Tübingen 1982.Dementz, Peter: Die Legende vom magischen Prag, in: Transit, 7/1994, S. 142-161.Berg, Stephan: Schlimme Zeiten, böse Räume: Zeit- und Raumstrukturen in der phantastischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1991.
 
(31 711)
Modul A, S -
Psychotechniken der Avantgarde (2 SWS) (8 LP); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 301 (21.10.) Margarete Vöhringer
Bildende Künste adressieren die Wahrnehmung. Als sich im 19. Jh. auch die Physiologie, Psychologie, Psychophysik und Psychotechnik derselben annahmen und begannen, sie zu vermessen und zu trainieren, entstand eine disziplinäre Konkurrenzsituation. Ihre Folge war der Austausch von Ideen, Apparaten, Fragestellungen und Praktiken insbesondere zwischen den Künstlern der klassischen Avantgarde und den Wissenschaftlern der angewandten Psychologie. Die Russische Avantgarde wurde durch die Psychotechnik, dieser "praktischen Anwendung der Psychologie im Dienste der Kulturaufgaben" (Münsterberg), zur Gründung von Labors, Produktion von populärwissenschaftlichen Filmen und Gestaltung von Stadträumen inspiriert. Von ihr ausgehend lassen sich die Fäden nach Deutschland und in die USA, zu Arbeitswissenschaft und Pädagogik ziehen.Das Seminar wird verschiedenen Transfers von praktischem und theoretischem Wissen zwischen 1910 und 1930 nachgehen, wird kanonische Texte der Psychotechnik mit Kunstwerken in Beziehung setzen, um zu sehen, welche Praktiken in welchen Disziplinen angewandt wurden, um mit ihnen die Wahrnehmung zu adressieren.
 
(31 702)
Modul B, S -
Sehschulen, Zeigemaschinen, Zeitdokumente. Russische Kinoreflexion der 20-er Jahre (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00, sowie Block - OEI, Garystr. 55, Hs B (20.10.) Barbara Wurm,
Anke Hennig
In den sowjetischen 1920er Jahren etablierte sich – neben und gemeinsam mit der Literatur- und Kunsttheorie - eine schriftliche und filmische Auseinandersetzung mit dem medialen Potenzial der Kinematographie, der zwar vielversprechendsten, doch unerprobtesten der 'Künste'. Im Zuge der Spezifizierung bewegt sich die Kinoreflexion zwischen einer Schulung des Sehens an der Gegenstandslosigkeit der avantgardistischen Abstraktion, einer Verdinglichung der Wahrnehmung (Lev Kulešov) und ihrer Verfremdung im "Neuen Sehen" (Viktor Šklovskij) der formalistischen Filmpoetik. Maschinelles und mediales Sehen (Dziga Vertovs Kinoauge; Lilja Briks Glasauge) vermitteln sich im 'Zeigen' und verbinden den Blick des Dokumentarischen mit der Entwicklung einer "Filmsprache" und einer "Filmschrift". Die Montage steuert nicht nur Wahrnehmung und Vorstellung ("Filmbewusstsein" bei Sergej Ėjzenštejn), Bild und Bewegung ("Intervall" bei Dziga Vertov), sondern vermittelt auch das Dokument und seine Zeit - die avantgardistischen Zeitmontagen reichen von der Konzeption einer Bildvergangenheit in der Chronik (Ėsfir Šub), über die Asynchronie des Bewegungsbildes in der "Großaufnahme der Zeit" (Vsevolod Pudovkin) bis zur Utopie einer universalen Gleichzeitigkeit (Dziga Vertov). Es sollen aber auch ästhetische Projekte diskutiert werden, die die Seh-, Zeige- und Zeitfunktion des Kinos weniger unter 'avantgardistischen' bzw. 'künstlerischen' Prämissen reflektieren, sondern als Teil psychophysiologischer sowie sozial-, geo- und biopolitischer Diskurse.
Erforderlich sind aktive Teilnahme, Referat oder eine andere Form der Aufbereitung eines Themas sowie Hausarbeit. Russischkenntnisse erwünscht. 4 Einzelsitzungen und 2 Blockveranstaltungen.
 
(16 456)
Modul B, S -
Leerstellen: Bedeutungstragende Absenzen in Struktur, Schriftbild und Textur (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/135 (20.10.) Brigitte Obermayr
Nach Roman Ingarden zeichnet ein sprachliches Kunstwerk die Tatsache aus, dass es in seiner ‚konkreten Washeit überhaupt nicht vorhanden’ ist, sondern unendlich viele ‚Leer- und Unbestimmtheitsstellen’ aufweist. Diese phänomenologische Bestimmung des literarischen Kunstwerks übte nachhaltigen Einfluss auf die strukturalistische Literaturtheorie aus: Die Struktur eines Textes ist demnach Idealkonstruktion, die ihre Konkretisierung auch qua Vervollständigung der Leer-Stellen in Wahrnehmung und Rezeption erfährt. Diese paradoxerweise unsichtbaren, unwahrnehmbaren Auslassungen eines Textes auf der Ebene seiner Struktur bilden den Ausgangspunkt für weitere, auf den ersten Blick banalere Betrachtungen zum Thema: Denn es gibt auch noch offensichtliche Auslassungen, die in sich nach Differenzierung verlangen: Als solche können alle nicht verbal ausgeführten Stellen eines Textes gelten: Nicht genannte oder nicht ausgeschriebene Orts- und Personennamen, im normverletzenden oder frequenzauffälligen Ausmaß gebrauchte Interpunktion (v.a. Auslassungspunkte, Gedankenstriche), durch Auslassungspunkte oder individuelle graphische Elemente gekennzeichnete Auslassungen bis hin zur weißen oder schwarzen Stelle bzw. Seite.Auf den Spuren des Phänomens Leerstelle wird die Frage nach der Referenzebene der Auslassungen zentral sein.Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich die angegebenen Abschnitte aus Iser und Lotman, die, im relativ engen Bezug aufeinander, die strukturalistische Konzeption der Leerstellen darlegen: Iser, Wolfgang: Der Akt des Lesens. Theorie ästhetischer Wirkung. München 41994, 257-355.Lotman, Jurij M.: Die Struktur literarischer Texte. München 1972, 143-158.
 
(16 457)
Modul B, S -
Berühren, Zeigen, Machen, Manipulieren: Die Rolle der Handin der Kunst (2 SWS) (8 LP); Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202   Susanne Strätling
Die Hand ist zentrales Werkzeug des Menschen. Mit ihr produziert er, mit ihr spricht und zeigt er, mit ihr (be)greift er, mit ihr berührt er. Das Seminar wird die unterschiedlichen Funktionen des Manuellen in ihrer Rolle für ästhetische Modelle diskutieren. Dazu gehört sicherlich die Rolle der Hand als Zeichen, wie man sie z.b. aus den Sprachen des Körpers kennt, mit denen in der Gestik, der Pantomimik oder der Gebärdensprache gearbeitet wird, dazu gehört auch die partielle Semiotisierung des Leibes, wie sie in der Chiromantik zu Tage tritt. Hand-Zeichen werden in diesen Kontexten funktional eingesetzt als stumme Zeig-Zeichen. Das Seminar will die Rolle der Hand aber auch jenseits dieser Verfahren der Lesbar- und Sichtbarmachung untersuchen, indem es den ästhetischen Status des Manufakturellen, des Taktilen, des Deiktischen in Prozessen des Vor-Augen-Stellens, des Vorführens, des Hinlenkens, des Verweisens, des Demonstrierens in den Blick nimmt. Denn in diesen Praktiken steht die Hand auf der Schwelle von körperlicher Handgreiflichkeit und abstrahierender symbolischer Handlung.Literatur zur Vorbereitung: Bickenbach, Matthias / Klappert, Annina / Pompe Hedwig (Hgg.): Manus loquens. Medium der Geste – Gesten der Medien. Köln 2003Majetschak, Stefan (Hg.): Auge und Hand. Konrad Fiedlers Kunsttheorie im Kontext. München 1997Wenzel, Horst: Von der Gotteshand zum Datenhandschuh. In: Krämer, Sybille / Bredekamp, Horst (Hgg.): Bild, Schrift, Zahl. München 2003, 25-56
 
(31 705)
Modul C, KK -
Tausend Tode. Sterben und Unsterblichkeit in der russischen Literatur (2 SWS) (4 LP); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Heike Winkel
Das Seminar will versuchen, Darstellungsformen des Todes, des Sterbens und der Unsterblichkeit in der russischen Literatur zu untersuchen. Literatur liefert nicht nur Erklärungsmuster für den Tod als letzte und absolute Grenzerfahrung, sie begreift ihn auch als ästhetische Herausforderung: Das Paradoxon der Darstellung des eigentlich Undarstellbaren und transgressive Illusionen machen das ungeheure literarische Potential des Themas aus. Das Seminar will die Ikonographie des Todes zwischen Verdrängung und Faszination untersuchen und den Tod darüber hinaus auch als narratives Verfahren in den Blick nehmen. Der Kult der romantischen Todessehnsucht soll dabei ebenso analysiert werden wie die realistischen Anatomien des Todes und avantgardistische Utopien. Gelesen werden u.a. Texte von A. Puškin, N. Gogol’, L. Tolstoj, I. Babel, A. Belyj, M. Cvetaeva, A. Achmatova, O. Mandel’štam und V. Chlebnikov.Zur Einführung empfohlen:Jörn Ahrens: Durchstreichungen. Essays zu Tod und Literatur, Würzburg 2001Wolfgang Kasack: Der Tod in der russischen Literatur. Hg. V. Frank Göbler, München 2005Wolfgang Kissel: Der Kult des toten Dichters und die russische Moderne: Puschkin – Blok – Majakovskij, Köln u.a. 2004Thomas Macho: Todesmetaphern, Frankfurt a.M. 1987
 
(31 703)
Modul D, KK + S -
Aspekte russischer Kulturgeschichte im Film (4 SWS) (10 LP); Fr 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (21.10.) Rosalinde Sartorti
Filmgeschichte ist zugleich Kulturgeschichte. Anhand einiger filmhistorisch prominenter Beispiele sollen in diesem Seminar die einflussreichsten und bekanntesten Regisseure und Schauspieler des sowjetischen und post-sowjetischen Films wie auch die wichtigsten filmtheoretischen Konzepte vorgestellt und der Einfluss des Films auf die Herausbildung der für die sowjetische und post-sowjetische Kultur prägenden Wahrnehmungsmuster analysiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die ästhetische Dimension des Films, d.h. die Umsetzung ideologischer Parameter und Denkfiguren in sowjetspezifische ikonographische Muster, die Tradierung oder Wiederaufnahme vorrevolutionärer Topoi bzw. deren Dekonstruktion im post-sowjetischen Film.Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises: Bereitschaft zu umfassender Lektüre (Filmtheorie, Geschichte und Kulturgeschichte), regelmäßige Teilnahme, Kurzreferate, Hausarbeit.Russische Sprachkenntnisse erforderlich, da ein Teil der Filme nur im Original zugänglich ist.Vorbereitende Lektüre: James MONACO, Film verstehen, Reinbek bei Hamburg: rowohlt taschenbuch 2001; Marc FERRO, Cinema and History, Detroit: Wayne State Univ. Press 1988; Shlapentokh, Dmitry und Vladimir Shlapentokh, Soviet Cinematography 1918-1991, New York: Aldine de Gruyter 1996.
 
(31 704)
Modul D, S -
Der Literaturbetrieb im heutigen Russland (2 SWS) (6 LP); Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, UG 2 (17.10.) Nina Weller
In den letzten fünfzehn Jahren hat sich der russische Literaturbetrieb tiefgreifend verändert. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR sind all jene Institutionen in die Krise geraten, die den Literaturbetrieb jahrzehntelang monopolistisch verwaltet hatten. Die Staatsverlage haben sich aufgelöst und der Literaturmarkt ist umfassend privatisiert und kommerzialisiert worden. Die heute unüberschaubare Vielzahl an neuen Verlagen, Literaturzeitschriften, Literaturpreisen, Rankings, Literatursalons und literarischen Internetforen macht deutlich, wie weitgehend sich der russische Literaturbetrieb den neuen ökonomischen Spielregeln des freien literarischen Markts angepasst hat und zeigt auch, dass von einer homogenen Leserschaft nicht mehr die Rede sein kann. Mit dem Seminar sollen Einblicke in die Praxis des literarischen Lebens des heutigen Russland vorgenommen werden. Anhand aktueller Diskussionen und ausgewählter Beispiele wollen wir untersuchen, wie die zahlreichen Einrichtungen des Literaturbetriebs funktionieren und zusammenspielen und wie zudem Literatur und Literaturkritik selbst durch manipulierbare Regler des Literaturbetriebs beeinflusst werden. Welche Funktion haben dabei Literaturpreise und –rankings? Welche Literaturzeitschriften haben sich als Forum der Literaturkritik etabliert? Stimmt die Rede von der Vorherrschaft des russischen literarischen Internets? Wie können unterschiedliche Lesergruppen definiert werden?
 
(31 401)
Modul D, S -
Rechts- und Wirtschaftskulturen in Osteuropa. Kulturtransfer aus interdisziplinärer Perspektive (2 SWS) (6 LP); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (17.10.) Thilo Beyer,
Tim Zur
Der Einfluss kulturwissenschaftlicher Konzepte auf benachbarte Disziplinen wird unter dem Begriff „Cultural Turn“ inzwischen breit diskutiert. In diesem Zusammenhang ist es das Ziel dieser Lehrveranstaltung, sich Rechts- und Wirtschaftsordnungen Osteuropas aus interdisziplinärer Perspektive zu nähern: An welchen Schnittpunkten ergeben sich bereichernde Perspektiven? Die Verknüpfung von Kultur und Ökonomie soll anhand regionaler, sozialer und konfessioneller Kriterien überprüft werden. Kulturtransfer zwischen Rechtsordnungen wird in den Aspekten von Gesetzesreformen, kolonialer Expansion, Systemtransformation und Legal transplants diskutiert. Dabei werden Theorieangebote west- und osteuropäischer Autoren auch in Fallbeispielen angewendet. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende des Instituts im Grundstudium der Teildisziplinen Kultur und Recht, sowie der Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und sonstige Interessierte.

Literatur:
Brunner, Georg: Rechtskultur in Osteuropa: das Problem der Kulturgrenzen. In: Brunner, Georg (Hg.), Politische und ökonomische Transformation in Osteuropa. Berlin 1996. S. 91-112.
Ewald, William: Comparative Jurisprudence (II): The Logic of Legal Transplants. In: American Journal of Comparative Law Vol.43, 1995. S.489ff.
Klump, Rainer (Hrsg.): Wirtschaftskultur, Wirtschaftsstil und Wirtschaftsordnung. Methoden und Ergebnisse der Wirtschaftskulturforschung. Marburg 1996.
 
(31 709)
Wahlveranstaltung -
Ästhetische Aneignungen von Technik und Natur. Künste und Wissen in Russland 1725-1850 (4 SWS) (8 LP); Do 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (21.10.) Susanne Strätling,
Matthias Schwartz
Wissenschaften und Künste existieren nicht isoliert nebeneinander, sondern stehen in intensiver Wechselbeziehung. Diese Interaktion kann sich auf vielfältige Art und Weise realisieren: Sie entwirft fiktive Welten nach naturwissenschaftlichen Modellen, sie lässt das Wissen und die Apparaturen der Technik im Kunstwerk motivisch wirksam werden, sie kann Verfahren der exakten Wissenschaften zum Ausgangspunkt für ästhetische Programmatiken machen oder technische Theoreme in poetische Imaginationen übersetzen. Das Seminar will diese Aneignungen naturwissenschaftlichen und technischen Wissens aus der Perspektive der Künste über ein gutes Jahrhundert an ausgewählten Stationen nachvollziehen. Beginnend mit der barocken Enzyklopädisierung der Welt widmet es sich der klassizistischen Rhetorik in Wissenschaft und Poesie, überprüft den ästhetischen Diskurs der Aufklärung auf seine naturwissenschaftlichen und technizistischen Modellierungen und schließt mit den romantischen Wissenschaftsphantasmen von Alchemie, Mesmerismus und Parapsychologie.Materialgrundlage des Seminars werden neben literarischen Texten Rhetoriken, Forschungsreiseberichte, naturwissenschaftliche Abhandlungen sein.Exkursionen in verschiedene Institutionen (Virchow-Sammlung u.a.) sind geplant.Literatur zur Vorbereitung:Vucinich, Alexander: Science in Russian Culture. A History to 1860. Stanford 1963.Graham, Loren: Science in Russia and the Soviet Union. A Short History. Cambridge 1993Buberl, Brigitte; Dückershoff, Michael (Hg.): Palast des Wissens. Die Кunst- und Wunderkammer Zar Peter des Grossen. 2 Bd., München 2003.
 
(31 612)
IC -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en in den Disziplinen Geschichte und Kultur (2 SWS) (2 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (20.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlussarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Weiteres Studienangebot

Sprachausbildung (Master)

Die Sprachausbildung umfasst 12 SWS mit 16 Leistungspunkten (LP).

Die LP werden durch die Weiterführung der Sprachausbildung aufbauend auf dem Niveau der Zugangsvoraussetzungen erworben, dabei ist das Niveau von UNICERT 2 (GER B1) zu erreichen.
Alternativ ist es auch möglich, Kenntnisse in einer weiteren osteuropäischen Sprache auf dem Niveau von UNICERT 1 (GER A2) zu erwerben.

Bitte beachten Sie, dass am ZE Sprachenzentrum der FU-Berlin nur die Sprachen Russisch, Tschechisch und Polnisch angeboten werden. Dabei kann an der FU-Berlin nur in Russisch das UNICERT 2-Niveau erreicht werden, bei Polnisch und Tschechisch nur das UNICERT 1-Niveau.

Für die Organisation der Sprachausbildung ist der einzelne Student selbst verantwortlich. Neben dem Sprachangebot der FU-Berlin können Sprachkenntnisse ferner an den anderen Universitäten, Kulturinstituten sowie in Feriensprachkursen erworben werden. Zu den genauen Modalitäten der Anerkennung wenden Sie sich an den Masterkoordinatoren.

Der Einstufungstest für die Russischkurse findet am Dienstag, dem 11.10.05 um 10 Uhr, Raum KL 25/121a, Silberlaube statt.

(54 850)
Ü -
Grundmodul Polnisch 1-2 (im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche) (8 SWS) (10 LP) (max. 20 Teiln.); Anmeldung: 10.-12.10.05, 10-15 Uhr, Raum KL 25 134
Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 24/20
(17.10.) Edward Klimczak
  Di 8.00-10.00 - K 24/10    
  Mi, Do 8.00-10.00 - KL 24/121a    
Zugelassen sind Studierende des Studienganges Osteuropa sowie Studierende in Bachelorstudiengängen. Sollten noch freie Plätze vorhanden sein, können sich für den Kurs in erster Linie diejenigen Hörer aller Fachbereiche voranmelden, bei denen die Kenntnisse der polnischen Sprache für ihr Studienfach empfohlen sind.
Unterrichtet wird nach dem Lehrwerk „Witam“ sowie institutseigenen Materialien. In erster Linie werden Fertigkeiten vermittelt, die den Lerner befähigen, mit den noch begrenzten Sprachkenntnissen die Alltagssituationen im polnischen Milieu sprachlich zu bewältigen, dies sowohl mündlich wie auch schriftlich.
Erwartet wird selbständige Vorbereitungsarbeit zu Hause und im Selbstlernzentrum in gleichem Stundenumfang. Abschluss mit mündlicher und schriftlicher Prüfung.
 
(54 851)
Ü -
Grundmodul Polnisch 3 (Voraussetzung: Vorkenntnisse im Bereich der Niveaustufen A.1.2-A.2.1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) bzw. erfolgreiche Teilnahme an dem Grundmodul Polnisch 1-2 im SoSe 2005) (im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche) (4 SWS) (5 LP) (max. 20 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121a (17.10.) Edward Klimczak
  Mi 10.00-12.00 - K 24/10    
Zugelassen sind Studierende, die den Kurs Polnisch, Modul 1-2 absolviert haben. Sollten noch freie Plätze vorhanden sein, können sich für den Kurs in erster Linie diejenigen Hörer aller Fachbereiche voranmelden, die die entsprechenden Vorkenntnisse des Polnischen haben und die polnische Sprache für ihr Studium brauchen.
Fortgeführt wird der Unterricht mit dem Lehrwerk „Witam“. In erster Linie werden Fertigkeiten vermittelt, die den Lerner befähigen, mit den noch begrenzten Sprachkenntnissen die Alltagssituationen im polnischen Milieu sprachlich zu bewältigen, dies sowohl mündlich wie auch schriftlich.
Erwartet wird selbständige Vorbereitungsarbeit zu Hause und im Selbstlernzentrum in gleichem Stundenumfang. Abschluss mit mündlicher und schriftlicher Prüfung.
 
(54 870)
Ü -
Grundmodul Russisch 1-2 (im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche) (8 SWS) (10 LP) (max. 20 Teiln.); Anmeldung: 10.-12.10.05, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134
Mo, Di 8.00-11.00, Do 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 24/20
(17.10.) Bärbel Martensen
 
(54 871)
Ü -
Grundmodul Russisch 3 (im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche) (Voraussetzung: Vorkenntnisse im Bereich der Niveaustufen A.1.2-A.2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) bzw. erfolgreiche Teilnahme an dem Grundmodul Russisch 1-2 im SoSe 2005; entspricht etwa 3 Jahren Schulunterricht; Anmeldung: 10.-12.10.05, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134) (4 SWS) (5 LP) (max. 20 Teiln.); Di, Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/122a (18.10.) Steffi Rietdorf
 
(54 872)
Ü -
Grundmodul Russisch 4 (im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche) (Voraussetzung: Vorkenntnisse im Bereich der Niveaustufen A.2.1-A.2.2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER); entspricht etwa 4 Jahren Schulunterricht; Anmeldung: 10.-12.10.05, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134) (4 SWS) (5 LP) (max. 20 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 24/10 (17.10.) Edward Klimczak
  Mi 12.00-14.00 - KL 24/121a    
 
(54 651)
Ü -
Tschechisch I (Propädeutikum I) (Intensivkurs für Studierende ohne Vorkenntnisse) (6 SWS) (9 cr); Mo 10.00-13.00, Mi 14.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/112 (17.10.) Margareta-Anna Brousek
In medienunterstütztem Unterricht wird systematisch die Grammatik vermittelt. Im Vordergrund steht die Einführung in das Leseverständnis. Die grammatischen Strukturen werden in Alltagssituationen dargeboten und eingeübt.
 
(54 652)
Ü -
Tschechisch II (Propädeutikum II) + Leseverständnis I (Intensivkurs für Absolvent/inn/en des Kurses Tschechisch I bzw. Studierende mit vergleichbaren Vorkenntnissen) (6 SWS) (9 cr); Di 10.00-13.00, Do 12.00-15.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25 /112 (18.10.) Margareta-Anna Brousek
Kursbeschreibung: Erweiterung des Grundwortschatzes und der grammatischen Strukturen. Durch gezielte Lese- und Hörverständnisübungen wird neue Lexik erarbeitet. Arbeit mit Wörterbüchern soll die Studierenden in die Lage versetzen, ohne fremde Hilfe mit verschiedenen Textsorten zurechtzukommen und Alltagssituationen zu bewältigen. Einführung in die Lektüre einfacher literarischer Texte.
 
(54 654)
Ü -
Leseverständnis II mit Hörverständnis (Für Absolvent/inn/en des Kurses Tschechisch II bzw. Studierende mit vergleichbaren Kenntnissen) (4 SWS) (6 cr); Di 13.00-15.00, Do 15.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25 /112 (18.10.) Margareta-Anna Brousek
Lektüre literarischer Texte, Zeitungslektüre und gezielte Übungen zum Hörverständnis.

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