(31 301)
- Modul A, KK - |
Rationalisierung von Organisationen in Osteuropa
(2 SWS) (3 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A |
(18.10.) |
Nikolai Genov |
Der Mangel an organisatorischer Effizienz war der wichtigste Grund für den Kollaps des Staatssozialismus. Nun ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz der Erfahrungen aus dem Wandel von Organisationen in der Region zu ziehen. Drei Typen von organisatorischen Strukturen und Prozessen stehen zur Debatte. Erstens, viele offene Fragen betreffen die Veränderungen der Organisation von Industriebetrieben. Inwieweit hat sich dort die betriebliche Demokratie entwickelt? Wurde die soziale Rationalität der Mitbestimmung von der wirtschaftlichen Rationalität verdrängt? Zweitens, eine vergleichende Analyse soll zeigen, wo sich die Dezentralisierung des Entscheidungstreffens von staatlichen Organen als erfolgreich erwiesen hat und wo nicht. Die grundlegende Frage besteht darin, inwieweit sich das Subsidiaritätsprinzip auch in Osteuropa durchgesetzt hatte. Drittens, eine organisatorische Innovation ist die Übernahme staatlicher Funktionen der sozialen Sicherung von marktwirtschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Inwieweit hat sich diese Innovation in Osteuropa bewährt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ein synthetisches Bild von Errungenschaften und Problemen der organisatorischen Rationalisierung in der Region vermitteln.
Leistungsnachweise: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder Klausur für einen unbenoteten Schein Hausarbeit und Klausur für einen benoteten Schein Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. UNESCO/MOST Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. TRAFO Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19 Genov, N. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South Eastern Europe. Münster: LIT. |
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(31 308)
- Modul A, KK - |
Soziale Ungleichheit – Einführung in Theorie und Forschungsergebnisse
(2 SWS) (3 LP); Fr 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 |
(21.10.) |
Klaus Müller |
"Ungleichheit ist wieder auf der Tagesordnung", bemerkt der britische Ökonom Anthony Atkinson und spielte damit auf die in fast allen Gesellschaften zu beobachtende Verschärfung sozialer Polarisierungen an. Die postkommunistischen Gesellschaften sind hiervon in besonderem Maße betroffen. Einerseits bricht die Erfahrung von Ungleichheit (und Armut) mit dem egalitären Wertmuster der Vergangenheit. Andererseits ist Osteuropa die Region, die im letzten Jahrzehnt die weltweit stärkste Zunahme von Ungleichheit zu verzeichnen hatte. Die Veranstaltung soll in die wichtigsten Theorien der sozialen Ungleichheit einführen und ihre Anwendbarkeit auf Osteuropa überprüfen. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Methoden der Messung von Ungleichheit und der Datenerhebung vorgestellt. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie die Kontexte der Globalisierung und der europäischen Integration in die Ungleichheitsentwicklung der Region hineinspielen. |
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(31 303)
- Modul B, S - |
Die Konzepte des Human- und Sozialkapitals im Kontext der Beitrittsfähigkeit der SOE 7, Teil 2
(2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 |
(17.10.) |
Ursula Frübis |
Das Thema „Sozialkapital“ ist ein relativ neues im Forschungszusammenhang Osteuropa/ Südosteuropa. Das Interesse am Konzept wurde zum großen Teil durch die Aktivitäten der Weltbank und dem United Nation's Development Programme in der Region geweckt. Demzufolge können die Forschungen zum Sozialkapital als politische Dimension der verschiedenen regionalen Entwicklungsstrategien angesehen werden. Im großen und ganzen versuchen fast alle Arbeiten seit den 1990er Jahren Antworten auf zwei Grundfragen zu geben: Wie kann die ökonomische Entwicklung verbessert werden und wie ist ein institutioneller Wandel in der Region erfolgreich zu gestalten. Dabei unterscheiden sich die angewandten Definitionen zum Sozialkapital erheblich nicht nur vor dem Hintergrund der verschiedenen disziplinären Zugänge, sondern auch von Autor zu Autor. Einige Autoren übernehmen die Definitionen von Putnam, andere nehmen Anleihen bei der Rational Choice Theorie von Coleman und eine nur begrenzte Anzahl von Autoren bei Bourdieu. Adam und Roncevic (2003: 157) weisen kritisch darauf hin, das gerade die breite Anwendung des Konzepts, die Probleme der verschiedenen Definitionen, der Operationalisierung und der Messbarkeit nicht lösen. Bemerkenswert ist auch, das der Gender-Aspekt in den Sozialkapitalstudien weitgehend vernachlässigt wurde, trotz seiner Bedeutung in der postsozialistischen Transition (Corrin 1999, 2000). Ziel des Seminars ist es zum einen eine kritische Bestandsaufnahme der theoretischen und empirischen Arbeiten zum Thema vorzunehmen. Voraussetzung hierfür ist ein vorab vertraut sein mit den drei „Vätern“ des Konzepts - Bourdieu, Coleman und Putnam. Am konkreten und aktuellen Beispiel der Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der SOE 7 soll die Umsetzung der Begriffe unter die Lupe genommen werden. Anmeldung online über die Homepage des OEI (http://www.oei.fu-berlin.de/webcma/student/studentstart.php ) oder per Email: fruebis@zedat.fu-berlin.de. Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1 500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter. Literatur Sozialkapital Adam, Frane and Roncevic, Borut (2003) Social capital: recent debates and research trends, Social Science Information, Vol. 42(2). Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press. Corrin, Chris (ed.) (1999) Gender and Identity in Central and Eastern Europe, London. dieselbe (2000), Gender Audit of Reconstruction Progammes in South Eastern Europe, Women's Commission for Refugee Women and Children and Urgent Action, online veröffentlicht: http://www.gla.ac.uk:443/politics/files/ccGAudit.pdf Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement S95-120. Mihaylova, Dimitrina (2004) Social Capital Research in Central and Eastern Europe and the Former Soviet Union, An Annotated Bibliography, Central European University, Budapest. dieselbe (2004) Social Capital in Central and Eastern Europe, A Critical Assessment and Literature Review, Central European University, Budapest. Portes, A. (1998) Social Capital: Its Origins and Applications in Modern Sociology, Annual Review of Social Sciences, 24, pp. 1-24. Psacharopoulos, G. (1994) Returns to investment in Education: a global update, World Development, 22(9), pp. 1325-1343. Putnam, R. (1993) Making Democracy Work. Princeton: Princeton University Press. Putnam, R. (1995) Bowling Alone: America’s declining social capital, Journal of Democracy, 6:1, pp. 65-78. Putnam, R. (1996) Who killed civic America, Prospect, March, pp. 66-72. |
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(31 307)
- Modul B, S - |
Kontinuität und Wandel sozialer Strukturen in Osteuropa
(2 SWS) (8 LP); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A |
(19.10.) |
Nikolai Genov |
Die wichtigsten sozialstrukturellen Veränderungen in den osteuropäischen Gesellschaften sind schon mit beträchtlichen nationalen Differenzen vollzogen. Die Konturen der neuen marktwirtschaftlichen Sozialstruktur sind klar umrissen. Die politischen Eliten haben sich ebenfalls in den meisten osteuropäischen Gesellschaften verfestigt. Viele Prozesse der Stabilisierung oder Schwächung von einzelnen Gruppen verlaufen aber immer noch intensiv. Das gilt vor allem für die osteuropäische Mittelschicht. Die Zukunft der zahlreichen Bauernschaft und der wirtschaftlich marginalisierten Gruppen ist noch durch offene Fragen gekennzeichnet. Wie erscheinen diese Tendenzen und Probleme im alltäglichen Leben der Bürger Osteuropas? Wie reagieren sie auf die Veränderungen in der Sozialstruktur ihrer Gesellschaften? Inwieweit sind die sozialstrukturellen Bedingungen einer nachhaltigen Entwicklung der osteuropäischen Gesellschaften schon vorhanden? Die Fragen sollen durch vergleichende sozialstrukturelle Analysen beantwortet werden.
Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) für einen unbenoteten Schein Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (1999) Unemployment. Risks and Reactions. UNESCO/MOST Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19 Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: |
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(31 306)
- Modul C, KK - |
Ungarische und polnische Universitäten im organisationalen Wandel
(2 SWS) (4 LP); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 |
(18.10.) |
Ursula Frübis |
Als soziale Institution existieren Universitäten in Abhängigkeit von anderen gesellschaftlichen Institutionen. Universitäten, die neuen Anforderungen, etwa denen einer Wissens- und Informationsgesellschaft, gerecht werden wollen, müssen sich anpassen. Moderne Organisationstheorien betonen im Gegensatz zur Definition von Organisationen als rationale Systeme verstärkt deren Umwelt- und Kontextabhängigkeit und die Variabilität von Anpassungsmustern und –strategien (Pfeffer und Salancik, 2003.
Die ungarischen und polnischen Universitäten haben sich seit 1989 sehr rasch und unter schwierigen Bedingungen verändert. Hier stellen sich zahlreiche Forschungsfragen: Welchen Einfluss auf die Veränderungen hat das Organizational Imprinting, also die Bedingungen, die bei Gründung einer Organisation herrschten und von denen ausgegangen wird, dass sie für das Fortbestehen, also dem Beharrungsvermögen der Organisation von Bedeutung sind (Stinchcombe, 1965)? Auf welchen Zielvorstellungen basierte die Restrukturierung der Universitäten? Wurde eine Masterplan-Logik oder eine Garbage Can-Logik (March/Olsen, 1972) verfolgt? Hierzu sollen Fallbeispiele herangezogen werden. Auch die Frage, wie Lernprozesse in Organisationen ablaufen, bildet eines der zentralen Themen des Seminars. Wichtig ist hierbei, Lernprozesse (Argyris und Schön, 2002) von Anpassungsprozessen zu unterscheiden. Daran anschließend wird die Frage gestellt, ob es einen richtigen Weg der Anpassung geben kann? Warum verändert sich eine Organisation auf eine bestimmte Art und Weise? Warum wird von einer Organisation eine bestimmte Veränderungsstrategie gewählt? Und welche Rolle spielt dabei das den Universitäten häufig nachgesagte hohe Beharrungsvermögen? Am Ende des Seminars ist eine von den Studierenden inhaltlich zu planende Exkursion nach Budapest vorgesehen. In Ungarn vollzog sich nach 1989/90 die Hochschulexpansion parallel zu einer starken und raschen wirtschaftlichen Entwicklung. Da die Hochschulexpansion nicht allein aus staatlichen Mitteln zu finanzieren war, bildeten sich in der Hauptstadt zahlreiche neue institutionelle Mischformen mit inhaltlich neuen Studienangeboten heraus. Wie die neuen und alten Universitäten von dieser Entwicklung auf der der organisationalen Ebene tangiert wurden, lässt sich konzentriert auf relativ engem Raum beobachten und erfahren. Im Seminar wird die Methode des problemorientierten Lernens angewandt und zur gezielten Erarbeitung von Lerninhalten in Kleingruppen eingesetzt. Ausgangspunkt für das POL ist eine Problemstellung oder ein Fallbeispiel. Der Ablauf des POL ist in Lernschritte gegliedert, auf deren Grundlage die Fall- bzw. Problemstrukturen analysiert und Lernziele formuliert werden, so dass die Aneignung des Lernstoffs gezielt erfolgen kann. Am Seminarschluss sollten die Studierenden (a) eine solide Kenntnis der Organisationstheorien und des Forschungsfeldes erlangt haben und sich (b) fähig erweisen, sich in qualifizierter schriftlicher Form zu konkreten Problemlösungsstrategien zu äußern. Anmeldung vorab unter: fruebis@zedat.fu-berlin.de Leistungsanforderung: Referat 1000 – 1500 Wörter, Hausarbeit 4 000 – 5 000 Wörter
Literaturauswahl
Argyris, C./Schön, D.A., 2002, Die Lernende Organisation, Grundlagen, Methode, Praxis, Stuttgart.
Baecker, Dirk, 2003, Die verlernende Organisation. Lernen als Problem. In: Baecker, Dirk, Organisation und Management, Frankfurt a.M., S. 179-197.
Brewerton, Paul/Millward, Lynne, 2003, Organizational Research Methods, London, Thousand Oaks, New Dehli.
Cohen, M.D./March, J.G./Olsen, J.P., 1976, People, problems, solutions and the ambiguity of relevance. In: March, J.G./Olsen, J.P. (Hrsg.): Ambiguity and Choice in Organizations. Bergen: 24-37.
Cohen, M.D./March, J.G./Olsen, J.P., 1976, Choice in an Organized Anarchy. In: March, J.G./Olsen, J.P. (Hrsg.): Ambiguity and Choice in Organizations. Bergen: 82-139.
Jongbloed, Ben, Maassen, Peter, Neave, Guy, 1999, From the eye of the Storm, Higher Education’s Changing Institution, Dordrecht: Kluwer Academic Publishers. Hieraus: Maassen, Peter, Ase Gornitzka, Integrating two perspectives on organisational adaptation, 295-314.
March, J.G./Olsen, J.P., 1972, A garbage can model of organizational choice. In: Administrative Science Quarterly: 1-25.
Pfeffer, J., Salancik, Gerald R., 2003, The External Control of Organizations, A Resource Dependence Perspective, Stanford, California.
Scott, W. Richard, 2003, Organizations, Rational, Natural, and Open Systems, 5th Edition: Pearson Education International. Upper Saddle River, New Jersey.
Stinchcombe, Arthur L., 1965, Social Structure and Organizations from Handbook of Organizations. Edited by James G. March. Rand Mc Nally &Company. Chicago, S. 142-193.
Weick, K., 1985, Der Prozess des Organisierens, Frankfurt a.M. Weick, K., 1976, Educational Organizations as Loosely Coupled Systems. In: Administrative Science Quarterly, 21, S. 1-19. |
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(31 302)
- Modul D, S - |
Die russische Demokratie im internationalen Vergleich
(2 SWS) (6 LP); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 |
(19.10.) |
Philipp Casula |
Spätestens seit der Machtübernahme Putins werden die Stimmen lauter, die eine demokratische Regression in Russland beklagen. Die vielfältigen Formen von Demokratie weltweit, besonders ihre Übergangs- und Regressionsformen, machen es aber schwer, eine eindimensionale Fortschrittsskala zu erstellen oder eine klare Linie zwischen Demokratie und „Nicht-Demokratie“ zu ziehen. Deshalb kann es auch kein endgültiges Urteil zur russischen Demokratie geben. Einerseits fanden z.B. viele durch Wahlen herbeigeführte Machtwechsel statt. Andererseits werden politische Rechte und bürgerliche Freiheiten teilweise massiv beschnitten – ein Trend, der sich unter Putin gewiss beschleunigte. Aufgrund dieser Prämissen ist ein vergleichender Blick jenseits der russischen Grenzen interessant und notwendig. Ziel des Seminars ist es, die Ergebnisse der „Dritten Welle“ der Demokratisierung kritisch zu beleuchten. Dazu soll zunächst der Demokratiebegriff in seinen verschiedenen Dimensionen genauer konzeptualisiert und dann auf den russischen Fall sowie auf andere Länder angewendet werden. Am Ende des Kurses sollen die Studierenden in der Lage sein, das hybride russische System mit den Begrifflichkeiten der politischen Soziologie analytisch im internationalen Kontext einzuordnen.
Literatur:
BIRLE, Peter, CARRERAS, Sandra (2002) Argentinien nach zehn Jahren Menem. Wandel und Kontinuität. Frankfurt am Main: Vervuert. CAROTHERS, Thomas (2002) “The End of the Transition Paradigm”, in Journal of Democracy 13 (1): 5-21. DIAMOND, Larry (1999) Developing Democracy: Toward Consolidation. Baltimore: John Hopkins University Press. FREEDOM HOUSE (2004) Nations in Transit 2004. Washington: Freedom House. LAGOS, Marta (2003) “Latin America’s lost illusions – a road with no return?“, in Journal of Democracy 14 (2): 163-174. MANGOTT, Gerhard (2002) Zur Demokratisierung Russlands. Leadership, Parteien, Regionen und Zivilgesellschaft. Baden-Baden: Nomos. MCFAUL, Michael, PETROV, Nikolai, RYABOV, Andrei (2004) Between Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington: Carnegie. MÜLLER, Klaus (2003) „Rußlands Europäisierung. Ein Weg in die globalisierte Moderne“, in Osteuropa 53 (9-10): 1440-1455. MERKEL, Wolfgang (2004) “Embedded and Defective Democracies”, in Democratization 11 (5): 33-58. SPANGER, Hans-Joachim (2004) Modernisierung contra Demokratisierung. HSFK-Report 12/2004. Frankfurt am Main: Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. SCHAMIS, Hector E. (2002) “Argentina: crisis and democratic consolidation”, in Journal of Democracy 13 (2): 81-94. |
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(31 304)
- Modul D, S - |
Ethnic Relations in Eastern Europe
(2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B |
(20.10.) |
Nikolai Genov |
Peaceful interethnic relations together with the implementation of minority rights belong to the basic conditions of sustainable social developments. However, on various spots in Eastern Europe reality deviates from this pattern of sustainability. Interethnic tensions and clashes there challenge the local social order and international security. This is the reason why inter-ethnic relations in Eastern Europe take an important place in the national and international debates. Another reason for the relevance of the issue is the enlargement of the European Union to the East. These developments put a large range of questions on the academic and political agenda: What is the current situation of inter-ethnic relations in the particular Eastern European societies? What are the state policies concerning ethnic minorities? What are the institutional channels for expressing and developing the identity and interests of ethnic minority groups? Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) für einen unbenoteten Schein Referat und Hausarbeit für einen benoteten Schein
Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: TRAFO Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19 Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT. Genov, Nikolai. Ed. (2005) Ethnicity and Educational Policies in South Eastern Europe. Münster: LIT. Genov, Nikolai. Ed. (2005) Entwicklung des soziologischen Wissens. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 257-315. |
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(31 305)
- Wahlveranstaltung - |
Arbeitsmigration, Zwangsarbeit und Frauen-/Menschenhandel in der GUS
(2 SWS) (8 LP); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 |
(18.10.) |
Brigitte Heuer |
Allein in der Russischen Föderation halten sich gegenwärtig 3,5 bis 5 Mio. Arbeitsmigranten auf, etwa 90 % von ihnen illegal. Armut und Perspektivlosigkeit, Bürgerkriegsfolgen u.a. sind Motive der Arbeitssuchenden, die vornehmlich aus den südlichen GUS-Republiken kommen und die häufig ungeschützten Arbeitsverhältnissen, Sklavenarbeit und sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind. Ausgehend von einer Einführung in einschlägige Migrationstheorien sollen die schwierigen Existenzbedingungen der Migranten in den Gastgesellschaften untersucht werden, aber auch die enorme Bedeutung der Rückflüsse für die Herkunftsländer. Besondere Aufmerksamkeit soll den Strukturen, Hintergründen und Möglichkeiten der Bekämpfung des Frauen-/Menschenhandels gewidmet werden. Russischkenntnisse erwünscht!
Literaturauswahl Brednikova, Ol1ga E. and Oleg V. Pachenkov: Migrants-³Caucasians" in St. Petersburg. Life in Tension, in: Anthropology and Archeology of Eurasia, vol. 41 (2002), No. 2, S. 43-89. DGO/ Forschungsstelle Osteuropa/Otto Wolff-Stiftung (Hrsg.): Russlandanalysen, Nr. 52, 21.01.2005: Schwerpunkt Frauenhandel. Han, Petrus: Soziologie der Migration: Erklärungsmodelle, Fakten, Politische Konsequenzen, Perspektiven, Stuttgart 2000. Ders.: Frauen und Migration, Stuttgart 2003. Mezdunarodnaja Organizacija Truda [=ILO]: Prinuditel'nyj trud v sovremennoj Rossii. Nereguliruemaja migracija i torgovlja ljud'mi, Moskva 2004, 120 pp. URL: http://www.ilo.ru/news_2004_03.htm. Available. 12.11.04. Treibel, Annette: Migration in modernen Gesellschaften. Soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht, Weinheim/München 2003 (3. Auflage). Tjurjukanova, E. V. et al (red.): Torgovlj ljud'mi: Sociokriminologiceskij analiz, Moskva 2002. U.S. Department of State: Trafficking in Persons Report. Released (...) June 14, 2004. URL: http://www.state.gov/g/ tiprpt/2004/. Available: 31.01.2005. |
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(31 309)
- C - |
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung
(2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 |
(19.10.) |
Nikolai Genov |
Das Colloquium bietet die Möglichkeit, Forschungsprojekte zur Entwicklung osteuropäischer Gesellschaften zu besprechen. Beiträge werden von eingeladenen Gästen, Promovierenden und Studierenden angeboten. Spezielle Bedeutung wird dabei der Wechselwirkung von lokalen, regionalen und globalen Prozessen beigemessen. Theoretische Modelle und empirische Untersuchungen der Risikowahrnehmung und des Risikomanagements, des sozialen Kapitals oder der nachhaltigen Entwicklung stehen auf der Tagesordnung. Besonderer Wert wird in der Diskussion auf den Vergleich von alternativen Erklärungsversuchen gelegt.
Teilnahmeschein Anmeldung: www.oei.fu-berlin.de
LITERATUR Inkeles, Alex and Masamichi S. Sasaki (1996) Comparing Nations and Cultures : Readings in a Cross-Disciplinary Perspective. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice Hall. Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris and Sofia: UNESCO-MOST and Regional and Global Development.
Vergleichende Soziologie osteuropäischer Transformationen (2003) BOI, N19
Genov, Nikolai. Ed. (2005) Entwicklung des soziologischen Wissens. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, |
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