15 747
- V - |
Das Bild der Stadt - Die Stadt der Bilder
(2 SWS); Mo 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(17.10.) |
Klaus M. Schmals |
Vorstellung des Semesterprogramms und Vergabe von Referatsthemen - Die Bildhaftigkeit der Welt und die Entstehung der Stadt der Bilder - Was ist ein Bild? - Elemente der städtischen Bilderwelt (Kommunikation, symbolische Interaktion, Gestalt, Denotation, Konnotation, Narration, Fiktionalität) - Zeichen, Symbol, Sprache und Bild - "Mental Maps" und "Blickverschränkung" - Sequentielle Bildanalyse - Bildinterpretation - Das "Sichtbare und das Verborgene" - Ästhetik und Anästhetik Zusammenfassung und Ausblick |
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15 748
- V - |
Einführung in die Stadt- und Regionalsoziologie
(2 SWS); Fr 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(21.10.) |
Klaus M. Schmals |
Vorstellung des Semesterprogramms und Vergabe von Referaten - Definition Stadt und Region aus der geschichtlichen, definitorischen und methodologischen Perspektive - Die Stadt im Rahmen soziologischer Theorien von W.H. Riehl, K. Marx/F. Engels, E. Durkheim, F. Tönnies, M. Weber, G. Simmel oder W. Sombart - Theorien mittlerer Reichweite: Macht-, Schicht- und Entscheidungsansätze in der US-amerikanischen und bundesrepublikanischen Gemeindesoziologie (u.a. von R. Park, R. und H. Lynd, F. Hunter, W.F. Whyte, L. Wirth, R. König, R. Mayntz oder U. Herlyn) - Gemeindesoziologie im Dritten Reich - Krise der Stadt und die Reaktionen von Politik, Verwaltung und Wissenschaft (insbesondere der Sozialpsychologie um A. Mitscherlich) - Großstadtforschung (u.a. von E. Pfeil) - Die "moderne Großstadt" im Rahmen soziologischer Theorien bei H.P. Bahrdt, N. Schmidt-Relenberg, J. Friedrichs, M. Castells oder H. Lefebvre - "Neue Urbanität" (Häußermann/Siebel) Zusammenfassung und Ausblick |
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15 700
- HS - |
Zeitordnungen moderner Gesellschaften
(2 SWS); Mo 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(17.10.) |
Simone Scherger |
Der soziologischen Beschäftigung mit dem Thema Zeit liegt die Idee zugrunde, dass das Bewusstsein von Zeit dem Menschen nicht als Denkkategorie „natürlich“ gegeben, sondern gesellschaftlich bedingt ist. Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch eine spezifische Vorstellung von Zeit und einen besonderen Umgang mit ihr aus. In dem Seminar werden die Entstehung und die Besonderheiten dieser Zeitordnungen beleuchtet. Thematisiert werden unter anderem der Zusammenhang von Zeit zu Religion und Ökonomie, der Umgang mit Zeit in verschiedenen Kulturen, der Lebenslauf als individuelle Zeitordnung, die Ungleichverteilung von Zeit und politische Debatten um (zumeist Arbeits-) Zeit. Von allen TeilnehmerInnen wird aktive Beteiligung erwartet. Als Einstiegslektüre sind zu empfehlen: (1) Levine, Robert (2000): Eine Landkarte der Zeit. Wie Kulturen mit Zeit umgehen. München: Piper. (2) Elias, Norbert (1997): Über die Zeit. Arbeiten zur Wissenssoziologie II. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. |
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(15 677)
- HS - |
Symbolische Besetzungen des Sozialen: Arbeit, Prekarisierung, soziale Instabilität und soziale Ungewissheit
(2 SWS); Mo 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(17.10.) |
Rolf-Dieter Hepp |
Im Rahmen neuerer gesellschaftlicher Entwicklungstendenzen, die Formen sozialer Ungleichheit betreffen und soziale Umstrukturierung beinhalten, haben sich Arbeitslosigkeit und Formen sozialer Verunsicherung von der Peripherie in das Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzungen verlagert. Strukturveränderungen innerhalb der Gesellschaft unter den Vorzeichen eines "neuen kapitalistischen Geistes" (Boltanski/Chiapello), der als symbolischer Träger neue Teilungen und Trennungsmechanismen hervorbringt, setzen soziale Gewissheiten und Verbindlichkeiten außer Kraft. Teilzeit- und Zeitarbeitsverträge negieren potentiell Planungsprämissen, Zukunftsaussichten und Überschaubarkeiten eines geregelten Alltagslebens für die Akteure. Dies unterstützt Auflösungen des sozialen Beziehungsgefüges der Individuen. Derartige Tendenzen betreffen neuerdings nicht nur Außenseitergruppen, sondern durchwandern den gesamten gesellschaftlichen Raum, da Elemente der Auflösung sozialer, normativer, moralischer und konsensueller Kriterien ebenso das Management, den Wissenschafts-, Kunst- und Kulturbetrieb wie den Bereich unqualifizierter Arbeit trifft; - allerdings unter gänzlich differierenden Perspektiven und Blickwinkeln. |
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(32 630)
- HS - |
George Herbert Mead, John Dewey, William I. Thomas, Robert E. Park, and the Chicago School of Sociology
(2 SWS) (7 cr); Mo 12.00-14.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, 319 |
(17.10.) |
Heinrich Yberg |
Die Chicago School of Sociology wurde als solche 1904 zum ersten Mal von William James benannt und als eigene Denkrichtung im amerikanischen Wissenschaftsverständnis verankert. Die Tradition der Chicago School gehört heute zum klassischen Wissensbestand der Sozial- und Gesellschaftstheorie. Insbesondere der Neopragmatismus in Deutschland und im angloamerikanischen Raum weist darauf hin, dass die aktuelle Entwicklung innerhalb der Soziologie ohne Rückgriff auf die Tradition der Chicago School nicht hinreichend verstanden werden kann. Jede nichtnormative Handlungstheorie jenseits funktionalistischer und systemtheoretischer Ansätze insbesondere im Hinblick auf eine Soziologie des Risikos, des Vertrauens, einer Mediensoziologie der Hochmoderne verweist uns auf die Chicago School of Sociology. Ziel dieses Hauptseminars ist es, Theorie und Geistesgeschichte dieser intellektuellen Strömung aufzurollen und im Hinblick auf neue Theorieentwicklungen und empirische Anwendungsbereiche fruchtbar zu machen.
Einführende Literatur: Joas, Hans. 1992: Pragmatismus und Geselschaftstheorie. Frankfurt am Main. |
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(12 214)
- HS - |
Wer oder was bestimmt unser Verhalten? Der Aufbau des Verhaltens im Miteinander von Natur und Kultur
(2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 |
(24.10.) |
Herbert Striebeck |
Wird das Verhalten des Menschen durch biologisch bestimmte Verhaltensprädispositionen gesteuert oder sind alle menschlichen Verhaltensmuster nur gelernt? Ist diese Frage generell falsch gestellt? Sicherlich muss sie das Interesse der Sozialisationsforschung und Erziehungswissenschaft finden, da sie grundlegende Bereiche von Theorie und Praxis berührt. Das Seminar will am Beispiel ausgewählter Verhaltensbereiche zum Dialog zwischen Natur- und Kulturwissenschaften anregen. |
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15 701
- HS - |
Für eine andere Kulturanthropologie
(2 SWS); Mo 14.00-16.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
(17.10.) |
Frithjof Hager |
Das Thema dieses Seminars ist die humane Kreatürlichkeit, die immer symbolisch organisiert ist. Kultur und menschliche Leiblichkeit sind nur in der soziologischen Analyse getrennt zu denken, tatsächlich wirken sie permanent aufeinander. Diese Wechselwirkung soll untersucht werden, am Beispiel kultur- und mediensoziologischer Texte wie auch anhand ausgewählter psychoanalytischer und kulturökologischer Literatur. Das Seminar wird sich auf die intensive Mitarbeit der seminarinternen Arbeitsinitiativen beziehen. Vorkenntnisse der Kultursoziologie und der historischen Anthropologie sind erforderlich. |
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15 702
- HS - |
Stehender Sturm, rasender Stillstand. Radikale Beschreibungen von Geschichte und Moderne
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 302a |
(17.10.) |
Bernd Ternes |
In diesem Lektüre-Kurs geht es um zwei radikale Beschreibungen der historischen Entwicklung der modernen Gesellschaft, und zwar um Wolfgang Kaempfers Der stehende Sturm. Zur Dynamik gesellschaftlicher Selbstauflösung (Berlin 2005), und um Paul Virilios Rasender Stillstand (dt., München 1992). Gesellschafts-, Telekommunikations- und Kapitalismuskritik kommen in diesen beiden Büchern, so die These, zu sich. |
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15 703
- HS - |
Soziale Morphologie und Psychologie der sozialen Klassen
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(17.10.) |
Alexander Sieg |
Die Wahrnehmung der soziologischen Tätigkeit des - wenige Tage vor Kriegsende am 16.3.1945 im Konzentrationslager Buchenwald an den Folgen der Inhaftierung verstorbenen - französischen Soziologen und Vertreter der Durkheim-Schule Maurice Halbwachs beschränkt sich innerhalb der deutschsprachigen Soziologie zumeist auf seine Ausführungen zum "kollektiven Gedächtnis". Entgegen dieser Reduktion soll im Seminar die Vielgestaltigkeit seiner Soziologie aufgezeigt und deren Relevanz und Konsequenzen für aktuelle soziologische Diskussionen erarbeitet werden. Literatur: u.a.: (1) Halbwachs, Maurice (1926): Beitrag zu einer soziologischen Theorie der Arbeiterklasse. Jahrbuch für Soziologie Band 2. (2) Halbwachs, Maurice (2001): Kollektive Psychologie. Ausgewählte Schriften. Konstanz. (3) Halbwachs, Maurice (2001): Klassen und Lebensweisen. Ausgewählte Schriften. Konstanz. (4) Halbwachs, Maurice (2001, frz. 1938): Entwurf einer Psychologie sozialer Klassen. Über die gesellschaftlichen Antriebe des Menschen. Konstanz. (5) Egger, Stephan (Hrsg.) (2003): Maurice Halbwachs - Aspekte des Werks. Konstanz. |
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15 704
- HS - |
Offene Gesellschaft, offenes Kunstwerk
(2 SWS); Mo 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(17.10.) |
Bernd Ternes,
Stefanie Stallschus |
Daß die offene Gesellschaft ihre Feinde braucht, um als offene propagiert werden zu können; Daß Kunst der Autonomie bedarf, um als "fortschrittliche Kunst" zu gelten: Das sind Auffassungen einer Moderne, die zunehmend ihre historische Relevanz verlieren. Wie gestaltet sich der Kontingenzwert "Identität" für Gesellschaft, wenn die Konstruktion von Feinden nicht mehr funktioniert? Wie gestaltet sich das gegenwärtige Kunstschaffen, wenn die Konstruktion einer "autonomen Sphäre" namens Kunst historisch obsolet wird? Ist das Attribut der Offenheit überhaupt angemessen für die Beschreibung von Gesellschaft und Kunst? Geklärt werden sollen die Hintergründe und Kontexte der Konzeptionen ‚offene Gesellschaft’ und ‚offenes Kunstwerk’. Das Seminar fragt, ob die Begriffe Gesellschaft und Kunst weiterhin als Kandidaten zur Verfügung stehen, um das Projekt einer exzentrisch positionalen Offenheit "des Menschen" zu befördern. Literatur zu Beginn. Bis dahin: Umberto Eco, Das offene Kunstwerk; Sir Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. |
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GEÄNDERT |
(15 695)
- HS - |
Alterität – Konstruktionen der Anderen
(2 SWS); Mo 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, Hs. A |
(17.10.) |
Daniel Kumitz,
Sylvia Bahr,
Katharina Schnaack |
In vielfacher Weise sind "die Anderen" immer wieder Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit, wenn etwa über und um Parallelgesellschaften, multikulturelle Gesellschaft, Migration und Integration, Kopftücher, Kampf der Kulturen oder eine deutsche Leitkultur gestritten wird. Die Frage nach "dem Eigenen" und "dem Fremden" bzw. "dem Anderen" wird auch in der Soziologie verhandelt, wobei sich im Zuge von konstruktivistischen und postkolonialistischen Revisionen eine Vielzahl von theoretischen Ansätzen herausgebildet hat, soziale bzw. kulturelle Grenzziehungen zwischen "Kulturen" und "Geschlechtern" zu erfassen und zu analysieren. Relativ junge Stichworte wie Orientalismus, Groupism, Othering, Wir-Gruppen-Ideologien, aber auch altbekannte wie Sexismus, Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Euro /Ethnozentrismus lassen sich auf den Begriff "Alterität" beziehen, wodurch das jeweilige "Außen" und dessen Konstruktion in den Fokus gerät. In anderen Worten: "Alterität" kann für die Frage stehen, warum und wie Menschen Inklusion und Exklusion definieren und die dazu gehörige Grenze markieren. Warum "funktioniert" die nationalistische Ideologie? Warum erscheinen kulturelle Unterschiede als fixiert und u.U. unüberwindbar? Warum gilt es als gesunder Menschenverstand anzunehmen, dass Fremd-Sein Konflikte mit sich bringt? Warum haben Bücher wie Pease/Pease: "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" Hochkonjunktur? Der Begriff "Alterität" wird seit Längerem in der Literaturwissenschaft diskutiert und findet erst langsam seinen Eingang in sozialwissenschaftliche Debatten. Dabei ist genau zu unterscheiden, ob "Alterität" substanzialistisch als bloßes Synonym für "Andersheit" bzw. "die Anderen" herhalten muss, oder aber die kommunikative, diskursive bzw. ideologische Konstruktion "der Anderen" in den Vordergrund stellt und nicht mehr "die Anderen" selbst, sondern die sozialen Prozesse und Strukturen, die "die Anderen" von "Uns" überhaupt erst unterscheiden, zum Gegenstand des Interesses macht. Darüber hinaus ist erstens zu fragen, ob es ausreicht, "Alterität" funktionalistisch als Konstruktion "des Eigenen" über das Spiegelbild "des Anderen" zu erklären, oder ob dadurch letztendlich die Markierung "eigen-anders" doch wieder reifiziert wird. Zweitens ist ob der gewaltigen Wirkungsmacht, die "Wir-Gruppen-Ideologien" (Elwert) und Sexismus nach wie vor entfalten, zu fragen, wie die daraus resultierenden Grenzziehungen entschlüsselt werden können, ohne im abstrakt-gedanklichen Elfenbeinturm den Bezug zu Empirie und Praxis zu verlieren. Wo liegen die Ursachen und in welchen politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen sind sie eingebettet? In diesem Seminar wollen wir eruieren, was der (Meta-)Begriff "Alterität" kann, und wo seine Grenzen sind. Dazu werden wir drei zentrale Zugänge zu "Alterität" kritisch diskutieren und vergleichen: Postkolonialismus, Feminismus und Multikulturalismus. Neben der Lektüre grundlegender Texte (z.B. von Edward Said, Gayatri Spivak, Simone de Beauvoir, Judith Butler, Slavoj Žižek, Elisabeth Beck-Gernsheim, Georg Elwert, Gerhard Hauck, Samuel Huntington) soll auch der Versuch unternommen werden, die Brücke von der Theorie zu aktuellen Themen und Debatten der Zeitgeschichte zu schlagen. Interesse an all diesen (oder manchen dieser) Fragen und Themen sollte für eine Seminarteilnahme sprechen. Scheinvoraussetzung ist neben aktiver Teilnahme eine wissenschaftliche Leistung in Form eines (schriftlich ausgearbeiteten) Referats, einer Hausarbeit, einer Präsentation, einer Literaturbesprechung o.ä. |
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Raumänderung! |
(12 200)
- HS - |
Theorien zur Sozialisation
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/123 |
(18.10.) |
Herbert Striebeck |
Der in der Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie vielfach verwendete Begriff der Sozialisation wirft mehr Fragen auf, als dass er hilft, Zusammenhänge zwischen Umweltvariablen und Persönlichkeitsentwicklungen zu beschreiben und zu verstehen. Die unterschiedlichen Inhalte sollen dargestellt und diskutiert werden, wobei soziologische Ansätze (u.a. Homans, Durkheim, Parsons, Mead, Elias, Bourdieu) im Mittelpunkt des Seminars stehen. Das Seminar fragt nach Inhalten, Instanzen und Wirkungen von Sozialisationsprozessen. Grundlektüre: Baumgart, F. (Hrsg.): Theorien der Sozialisation. Bad Heilbrunn, Klinkhardt 1997 |
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15 750
- HS - |
Naturkonstruktivismus, Umweltethik und ihre Anwendung in Großschutzgebieten
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
(18.10.) |
Bernhard Glaeser,
Torsten Reinsch |
Individuen und Gesellschaften konstruieren sich ihre Naturbilder. Wertvorstellungen, Traditionen, wissenschaftliche Theorien aber auch Ängste prägen sie (Naturkonstruktivismus). Diese Bilder gehen in eine Umweltethik ein und begründen und bestimmen das Handeln gegenüber der Natur. Unterschiede in Industrie- und Entwicklungsländern, zwischen urbanen und ländlichen Gebieten und im zeitlichen Verlauf sind zu beobachten. Die Fragestellung des Seminars ist also eine dreifache: Welche Natur nehmen wir wahr? Welche Natur wollen wir? Um welche Naturinteressen streiten wir? Wir befassen uns daher in kritischer Reflexion mit dem Naturschutz: sowohl wissenschaftstheoretische wie umweltethische Fragestellungen werden in Theorie und Praxis behandelt. Bezüge zur nachhaltigen Entwicklung (NE) werden hergestellt. Anwendungsbeispiele entstammen Großschutzgebieten aus Deutschland (z.B. Nationalpark Unteres Odertal (NPUO)), sowie aus einschlägigen Entwicklungshilfeprojekten. Das Seminar setzt die gleichnamigen Veranstaltungen der WS03/04/05 fort, ohne die damalige Teilnahme vorauszusetzen. Auch Nicht-SoziologInnen sind willkommen. Siehe auch: http://www.wz-berlin.de/zkd/ztn/pdf/glaeser_seminarws05_06.pdf |
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15 751
- HS - |
Kulturarbeit in Berlin
(2 SWS); Di 14.00-16.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(18.10.) |
Klaus-Peter Pollück |
Das Ziel der Veranstaltung liegt in der in der Darstellung der Strategien der Kulturpolitik in Berlin und deren Auswirkung auf die Kulturarbeit in der Stadt. In der Veranstaltung sollen unterschiedliche Ansätze und Formen Kulturarbeit und des Kulturmanagements in einem Wechsel von Theorie und Praxis vorgestellt werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Organisation von Kulturarbeit– mit dem Ziel, praxisrelevante Ausbildungsinhalte zu bestimmen und inhaltlich zu beschreiben. |
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15 705
- HS - |
Musikanthropologie
(2 SWS); Di 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(18.10.) |
Hans Peter Weber |
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15 706
- HS - |
Foucault: Geschichte der Gouvernementalität I
(2 SWS); Di 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55 |
(18.10.) |
Sigrun Anselm |
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(15 660)
- HS - |
Stadtsoziologische Werkstatt: Malaysias neuer "Städtekorridor" -Stadtvision für eine globalisierte Welt?
(2 SWS); Di 18.00-20.00, 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302b |
(18.10.) |
Maja Binder |
Wir haben im letzten Semester den aktuellen Entwicklungsstand des Multimedia Super Corridors in Malaysia (MSC) exploriert, als ein Beispiel für zeitgenössische Retortenstädte, welche ihre ITC-Einbindung zum zentralen Gründungsmythos erheben. In diesem Semester liegt der Fokus auf den kritischen Stimmen zu diesem Städte-Masterplan, insbesondere seitens des malayischen Gewerkschaftsbundes und verschiedener NGOs. Der MSC wurde Mitte der neunziger Jahre von der malaysischen Regierung in Kooperation mit multinationalen Konzernen wie Siemens, Sony, SUN, IBM u.a. konzipiert und sodann ab 1996 als neue Regierungsstadt einerseits und als „SiliconSomething“ andererseits im Tropenwald hochgezogen. Erklärtes Ziel des multiethnischen Malaysias ist es, sich damit gegenüber den Konkurrenten China und Indien und bis 2020 gegenüber „dem Westen“ auf dem Weltmarkt durchzusetzen. Vorkenntnisse in Stadtsoziologie und/oder qualitativen Methoden sind wünschenswert. Lust auf aktive Recherchearbeit (überwiegend online) sowie Englisch- und Internetkenntnisse werden vorausgesetzt. |
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Änderung |
(15 707)
- HS - |
Gesellschaftlicher Wertewandel. Theorie, Kritik und Erweiterungen
(2 SWS); Mi 8.30-10.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(19.10.) |
Mike Steffen Schäfer |
Theorien gesellschaftlicher Werteentwicklung haben in den vergangenen Jahrzehnten viel Beachtung in den Sozialwissenschaften erfahren. Am prominentesten ist dabei sicherlich Ronald Ingleharts Theorie gesellschaftlichen Wertewandels. Sie beschreibt, wie in verschiedenen westlichen Gesellschaften seit dem 2. Weltkrieg materialistische Wertorientierungen an Bedeutung verloren: z.B. die Orientierung auf die Versorgung ökonomischer Grundbedürfnisse und auf die Erhaltung körperlicher Sicherheit. Demgegenüber werden Inglehart zufolge postmaterialistische Werte wichtiger: z.B. die Wertschätzung individueller Grund- und Freiheitsrechte oder des Umweltschutzes. Diese Diagnose ist folgenreich: So wird häufig behauptet, dass entlang dieser Wertegrenze eine neue gesellschaftliche Konfliktlinie verläuft, die "alte Politik" von "neuer Politik" und neuen politischen Institutionen trennt. Im Seminar sollen die wesentlichen Arbeiten Ingleharts gemeinsam erarbeitet werden. Anschließend werden Erweiterungen, Modifikationen und Kritik vorgestellt. Bitte beachten Sie: Das Seminar wird sehr lektüre- und arbeitsintensiv. Alle Teilnehmer müssen regelmäßig Textzusammenfassungen einreichen und ein Referat übernehmen. Bitte kommen Sie bereits in der 1. Seminarsitzung – ab der 2. Seminarsitzung wird inhaltlich gearbeitet. Literatur zur Einführung: (1) Inglehart, Ronald (1977): The Silent Revolution. Changing values and political styles among western publics. Princeton: Princeton University Press. (auch deutsch als "Die stille Revolution", 1982); (2) Inglehart, Ronald (1997): Modernization and Postmodernization. Cultural, Economic and Political Change in 43 Societies. Princeton: Princeton University Press. (auch deutsch als "Modernisierung und Postmodernisierung",1998) |
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(32 611)
- HS - |
Die religiöse Rechte in den USA
(2 SWS) (7 cr); Mi 18.30-20.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, 340 |
(19.10.) |
Harald Wenzel,
Martin Gehlen |
Konservative evangelikale und fundamentalistisch-christliche Bewegungen haben in den letzten Jahren beträchtlich an Einfluss in der amerikanischen Gesellschaft gewonnen. Das Machtpotential dieses konservativ-christlichen Politnetzwerks wird – gerade in Europa – immer noch stark unterschätzt, seine religiösen Wurzeln sind wenig verstanden. Die Veranstaltung versucht, dieses Defizit zu beheben. Die historischen Wurzeln des Politnetzwerk in der Religion und im Verständnis der amerikanischen Nation werden dabei ebenso Thema sein wie seine grundlegenden Strukturen in der Gegenwart. Die (fundamentalistisch orientierte) Deutung der Beziehung zwischen Religion und Staat (First Amendment) spielt dabei schließlich eine besondere Rolle.
Einführende Literatur: Braml, Josef (2005). Amerika, Gott und die Welt. Berlin: Matthes &Seitz. Prätorius, Rainer (2003). In God We Trust. Religion und Politik in den USA. München: C. H. Beck. |
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15 708
- HS - |
Soziologie des Internets: Transzendenz, Religionen und Sekten im Netz
(2 SWS); Do 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 302b Nähere Einzelheiten (z.B. Scheinvoraussetzungen) entnehmen Sie bitte meiner Homepage: http://www.gralki.beep.de |
(20.10.) |
Heinz Gralki |
Die Veranstaltung ist eine weitere Folge der Veranstaltungsreihe "Soziologe des Internets". In den vergangenen Semestern ging es um die folgenden Bereiche im Internet: "Kommunikation und Bindung", "Kunst und Kultur", "Politik und Wirtschaft" "Esoterik, Mystik und Verschwörungstheorien" sowie "Universitäten der Welt". In diesem Semester wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, in welcher Form Spiritualität sich im Internet darstellt. Dabei geht es nicht um die Internetseiten an sich, sondern darum, das soziale Handeln im Sinne von Max Weber zu analysieren, das mit den Internetseiten verbunden ist. Pflichtlektüre ist deshalb Max Webers Beitrag "Religionssoziologie" in "Wirtschaft und Gesellschaft". Neben der unumgänglichen Analyse der Internetpräsenzen, soll versucht werden über Chats und Foren mit den Nutzern der Internetseiten Kontakt aufzunehmen. Eventuell kann auch eine online-Umfrage unter Nutzern durchgeführt werden. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft voraus, sich auch praktisch intensiv mit dem Internet auseinander zu setzen und entsprechende Recherchen (z.B. mit Google) zu unternehmen. Unverzichtbares Handwerkszeug für das Seminar sind die Programme "Mindmanager" und "PowerPoint", in die sich alle Teilnehmer selbständig einarbeiten müssen. Voraussetzungen für die Scheinvergabe: Erstellung einer PowerPoint Präsentation, sowie eines wissenschaftlichen Textes (Essay). Eine Teilnahme am Seminar ohne die Bereitschaft zur Übernahme einer Arbeit ist unter keinen Umständen möglich. |
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(32 621)
- HS - |
Media Events
(2 SWS) (7 cr); Do 12.00-14.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, 319 |
(20.10.) |
Katrin Döveling |
Ereignisse wie der Fall der Mauer, die Terroranschläge auf die USA, die Tsunami-Katastrophe, der Tod des Papstes, aber auch die Fußballweltmeisterschaft: Diese Ereignisse haben eins gemeinsam: Sie werden vor allem medial vermittelt und sie verändern nicht nur die Medienlandschaft für einen bestimmten Zeitraum. Sie zeigen eine besondere Bedeutung der Medien auf. Ziel des Seminars ist es, ihre weit reichende soziokulturelle Bedeutung zu analysieren. Bei den genannten Ereignissen handelt es sich schließlich um „Media Events“ (Dayan, Katz, 1992). Im Seminar werden die konstitutiven Eigenarten der – von Dayan und Katz entwickelten Theorie der Media Events – vor dem Hintergrund der Erzählstruktur, visuellen Kommunikation, Rezeptionsarten und gesellschaftlichen Bedeutung ergründet. Anhand aktueller Forschungsansätze werden die Merkmale der „Medienereignisse“ herausgearbeitet und in aktuellen Fallstudien kritisch diskutiert.
Grundlegende Literatur: (Eine ausführliche Literaturliste wird in der 1. Sitzung des Seminars verteilt.)
Dayan, Daniel und Elihu Katz: „Defining Media Events: High Holidays of Mass Communication“, in: Television. The Critical View, 5th edition, ed. by Horace Newcomb, New York, Oxford, 1994 (a), S. 332-351. Dayan, Daniel und Elihu Katz: Media Events. The Live Broadcasting of History, Cambridge/Massachusetts, London, 1994 (b). Dayan, Daniel und Elihu Katz: „Political Ceremony and Instant History“, in: Media and the Transition of Collective Identities, Papers from research symposium in Oslo 12-14 January, 1995, IMK-report no. 18, ed. by Tore Slaatta, Department of Media and Communication, Oslo, 1996, S. 239-257. |
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15 709
- HS - |
Menschliche Sicherheit und Kultur
(2 SWS); Do 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(20.10.) |
Volker Gransow |
"Menschliche Sicherheit" ist ein Konzept, das von der UNO und dem "Human Security Network" (Kanada,Mali u.v.a.) entwickelt und bewußt mit klassischen Begriffen "nationaler" Sicherheit konfrontiert wurde. In diesem Seminar geht es u.a. darum: Was beinhaltet das Konzept? Welche Rolle spielen "öffentliche Güter", insbesondere "Kultur"? Wie ist der Bezug zur "Weltordnungspolitik"? Das Seminar steht im Kontext eines europäisch-kanadischen Forschungsprojekts. Englische und französische Sprachkenntnisse sowie persönliche Anmeldung sind erwünscht. Zur Vorab-Information wird empfohlen: http://individual.utoronto.ca./humansecurity/ |
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15 710
- HS - |
Neo-Institutionalismus
(2 SWS); Fr 8.30-10.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(21.10.) |
Manfred Stock |
Im Seminar wird der soziologische Neo-Institutionalismus behandelt. Es handelt sich dabei um einen Ansatz, der insbesondere seit den 80er Jahren von einer Arbeitsgruppe um den Soziologen John W. Meyer in Stanford entwickelt wurde und der mittlerweile auch in Deutschland auf große Resonanz gestoßen ist. Im Seminar geht es sowohl um die Beiträge dieses Ansatzes zur Entwicklung der soziologischen Theorie als auch um empirische Studien. Im Zentrum werden dabei Forschungen stehen, die in neoinstitutionalistischer Perspektive zu sozialen Organisationen sowie zur Weltgesellschaft unternommen wurden. |
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(12 211)
- HS - |
Hirnforschung und Sozialisation
(2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 |
(21.10.) |
Herbert Striebeck |
Sehr zögerlich werden von der Pädagogik die Biowissenschaften als Bezugsdisziplinen wie Psychologie oder Soziologie anerkannt. Viele Vorurteile und Missverständnisse versperren den Zugang und behindern den notwendigen Dialog. Das "Wesen des Menschen", sein Fühlen, Denken und Handeln aus der Sicht der Hirnforschung wird als notwenige Ergänzung zu den Menschenbildern der Sozial- und Geisteswissenschaften verstanden. Welche Folgen haben die Erkenntnisse der Neurobiologie für das Verstehen des Sozialisationsprozesses und für die Pädagogik? Literatur: Scheunpflug, A.: Biologische Grundlagen des Lernens. Berlin 2001 Roth, G.: Fühlen, Denken, Handeln. Frankfurt/M. 2003 |
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Änderung |
15 711
- HS - |
Krankheit und Information
(2 SWS); Vorbesprechung Mi 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
(26.10.) |
Jutta Anna Kleber |
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Block 13.1. 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
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14.1. und 21.1. jeweils 12.00-20.00 - Habelscherdter Allee 45, K 29/204 |
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Krankheit kann als Störung von Informationsketten auf verschiedenen Ebenen des Lebensvorganges begriffen werden. Unter diesem Aspekt beschäftigen wir uns im Seminar mit Sucht und Krebs. Da die Konstituierung einer Krankheit sich u.a. auch im wissenschaftlichen Diskurs über sie vollzieht, gilt es parallel dazu, das wissenschaftliche Sprechen und Schreiben über Krankheit am Beispiel von Krebs und Sucht zu situieren und zu schulen. Wir arbeiten im Seminar auf zwei Ebenen: auf der Ebene der Sensibilisierung und Gestaltung der eigenen produktiven wissenschaftlichen Informations"politik" anhand von Kommunikationspartituren, sowie auf der Ebene des Wissensmanagements vorhandener Erkenntnisse über Krebs und Sucht. Diesen doppelten Lernprozess vollziehen wir in einem Blockseminar, das seinerseits aber einer intensiven Vorbereitung bedarf, die wir in der Vorbesprechung gemeinsam verbindlich festlegen. |
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Änderung |
15 712
- HS - |
Raubtierkapitalismus oder das Tierreich der Bedürfnisse - Animalische und kannibalische Gesellschaftsmetaphorik
(2 SWS); Vorbesprechung Mi 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 101 |
(19.10.) |
Gerburg Treusch-Dieter |
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Block Fr 2.12. 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 101 |
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Sa 3.12. 10.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a |
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Fr 16.12. 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
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Unternehmer als Heuschrecken, die, alles kahl fressend, über die BRD herfallen: Dieser von Franz Müntefering im Kontext einer politischen Schelte des ‘Kapitals’ angestrengte Vergleich löste eine bundesweite Debatte über die Berechtigung solcher Bildsprache aus. Dabei hat das tierische Verhalten als Spiegel für das menschliche eine lange Geschichte, die vor der Moderne in Mythen, Märchen, Fabeln, Bestiarien und Dämonologien nachzulesen ist; in der Moderne wird sie unter Rückgriff auf diese Tradition nicht zuletzt in der politischen Karikatur wieder aufgenommen. Doch auch die Gründung von Zoologischen Gärten und die Dressurakte im Zirkus dienen dem Mensch-Tier-Vergleich, in den zwei Voraussetzungen einzubeziehen sind: Die religiös-philosophische der Geist-Körper-Trennung ebenso wie die naturwissenschaftliche der Evolutionstheorie, die das Tier als primitive Stufe des Menschen oder als sein Substitut in Experimenten legitimiert. Das Seminar fragt, unter welchen soziologischen Bedingungen wird der Tier-Mensch-Vergleich auf der politischen Ebene eingesetzt oder, bezogen auf den gegenwärtigen Sprachgebrauch: Warum wird der Kapitalismus, nach endlosen ökonomischen Analysen, heute umstandslos als Raubtier metaphorisiert, das, blutrünstig, seine eigenen Kinder frisst? |
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ÄNDERUNG |
15 713
- HS - |
KONSUM: Begriff, Politik, Widerstand
(2 SWS); Vorbesprechung Mi 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 101 |
(19.10.) |
Gerburg Treusch-Dieter |
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Block Fr 20.1. 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 101 |
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Sa 21.1. 10.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a |
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Fr 27.1. 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 101 |
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Gemessen an seiner tradierten Bedeutung, hat der Konsum seinen soziologischen Stellenwert auf dreifache Weise verändert. Zum einen ist er ins Zentrum des gesellschaftlichen Geschehens gerückt, in dem bisher die Produktion einen unbestrittenen Platz einnahm. Zum zweiten wird er von der Politik aufs Heftigste propagiert, obwohl dies an sich eine Sache der Wirtschaft ist. Zum dritten ist er zum Mittel eines Widerstands avanciert, der sich nicht mehr als ‘Lager’ oder ‘Bewegung’, sondern als individuelle Wahlmöglichkeit versteht, die ein Nein praktiziert. Alle drei Komponenten sind mit der täglich beschworenen Krise des ‘Wachstums“ zu verbinden, das nicht mehr, wie bisher, funktioniert: Der Horror eines Stillstands zeichnet sich ab, der, überspitzt ausgedrückt, ein ‘Friss oder Stirb’ nahelegt. Das Ziel des Seminars ist es, die unterschiedlichen Strategien, die heute auf die ‘Notwendigkeit’ des Konsums gerichtet sind, mit Blick auf ein Dispositiv des Verbrauchs zu versammeln, dessen Gegenkategorien die Verschwendung und der Genuss darstellen. Dabei ist die Frage die: Wie und auf welche Weise wird der Grenzwert des Konsums, der in der individuellen Wahlmöglichkeit besteht, durch neue Zwänge ausgehebelt, die diese mit dem Freiheitsbegriff der Demokratie verschwisterte Wahl verhindern? |
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Veranstaltung entfällt! |
15 714
- HS - |
China in kulturanthropologischer und ethnopsychoanalytischer Perspektive
(2 SWS); Block 12.11. 14.00-18.30 und n. V. - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/133 |
(12.11.) |
Michael Axel,
Michael Wolf |
In diesem Seminar werden ausgewählte Fragestellungen (Kultur/ Konfuzianismus, Sozialisation/ Genrationenverhältnis, Kommunikationsstile ("Gesicht", Verhandlungen) sowie Konzepte von Politik, Geschichte, Krieg, Wissenschaft u.a.m.) in kulturanthropologischer und ethnopsychoanalytischer Perspektive behandelt. Literatur: zu Beginn der LV. |
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(15 640)
- PjS 2 - |
Kulturarbeit
(2 SWS); Di 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(18.10.) |
Frithjof Hager,
Klaus-Peter Pollück |
In Kooperation mit dem "Haus der Kulturen der Welt" sollen verschiedene Projekte erarbeitet werden. Es handelt sich dabei um eine Darstellung und Bewertung der Arbeit/Leistung (Kooperation und Vernetzung) der Einrichtung. Darüber hinaus sollen institutionalisierte Formen einer kontinuierlichen Zusammenarbeit geprüft werden (Projekte). Fortsetzung aus dem SoSe 2005. Neue Teilnehmer sind willkommen. |
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(15 715)
- PjS 2 - |
Retter/innen von jüdischen Verfolgten im Nationalsozialismus - Vorbilder für Zivilcourage?
(2 SWS); Di 14.00-16.00 - IfS, Garystr. 55, 302a |
(18.10.) |
Helgard Kramer,
Roger Naegele,
Hans-Heinrich Knebel |
Nachdem wir uns im Sommersemester mit den Formen und Motiven der Hilfe für jüdische Verfolgte befasst haben und dabei selbst Berichte von ZeitzeugInnen aufgezeichnet und ausgewertet haben, führen wir nun eine empirische Studie durch, in der überprüft werden soll, inwiefern die Behandlung des Themas "Rettung von jüdischen Verfolgten" im Unterschied zur schwerpunktmäßigen Thematisierung des Holocausts anhand von Bildern aus den Konzentrationslagern im Unterricht Abwehrhaltungen von SchülerInnen aufbrechen und Empathie, Identifikationsmöglichkeiten sowie Handlungskompetenz im Sinne von Zivilcourage stärken kann. Zu Beginn des Wintersemesters werden von uns konzipierte Unterrichtseinheiten in Berliner Schulen eingesetzt und anschließend Gruppendiskussionen veranstaltet. Das empirische Material wird dann im Verlauf des Semesters mithilfe der dokumentarischen Methode ausgewertet. Neueinstieg ist möglich. Kontaktieren Sie hierzu bitte vor Beginn des Semester Roger Naegele (naegele@zedat.fu-berlin.de). Zu dieser Veranstaltung sind auch NebenfächlerInnen, insbesondere PädagogikstudentInnen, herzlich willkommen. Literatur zur Vorbereitung: (1) Bohnsack, Ralf: Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung, Opladen 2000 (4. Aufl.). (2) Loos, Peter und Burkhard Schäffer: Das Gruppendiskussionsverfahren. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendung, Opladen 2001. (3) Wippermann, Wolfgang: Die Verfolgung der Juden, Lehrhefte zum Studienfach Geschichte, Reihe: Das Dritte Reich, Teil 8, Berlin 1994. (4) Ders.: Die Verfolgung der "anderen Opfer", Lehrhefte zum Studienfach Geschichte, Reihe: Das Dritte Reich, Teil 9, Berlin 1994. (5) Schwersenz, Jizchak: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland, Berlin 2000 (4. überarbeite Auflage). (6) Kosmala, Beate und Revital Ludewig-Kedmi: Verbotene Hilfe. Deutsche Retterinnen und Retter während des Holocausts, Donauwörth 2003. (7) Benz, Wolfgang: Überleben im Dritten Reich. Juden im Untergrund und ihre Helfer, München 2003. (8) Schreiber, Birgit: "‘Ausgelassene Gefühle’. Analysen lebensgeschichtlicher Interviews mit versteckten jüdischen Kindern", in: Kramer, Helgard: Die Gegenwart der NS-Vergangenheit, Berlin 2000, S. 239-254. (9) Adorno, Theodor W.: "Erziehung nach Auschwitz", in: ders.: Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe – Stichworte, Gesammelte Schriften 10-2, hrsg. von Rolf Tiedemann, Frankfurt am Main 1977, S. 674-690. |
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15 719
- HS - |
Zur Archäologie der Medien
(2 SWS); Fr 12.14 - Ihnestr. 22, UG1 |
(21.10.) |
Samuel Sieber |
Die historischen Entwicklungen von Technologien sind besondere Fälle innerhalb der Geschichte der Menschheit. So habe diese meist zu einer unmittelbaren Veränderung zivilisatorischer, sozialer und kognitiver Modifikation beigetragen. Ist es heute die digitale Technologie, die das klassische Zeit-Raum-Konstrukt demontiert und ein Gefühl der globalisierten Gleichzeitigkeit postuliert, so ist es beispielsweise die visuelle Revolution der Fotografie gewesen, die einen veränderten Blick impliziert oder es ist die Revolution der Kartographie gewesen, die den medialen und erlebten Raum verändert hat. Technologie und mediale Reproduktion bilden ein enges Geflecht des zivilisatorischen Fortschritts. Dieses enge Geflecht und diese intensive Verwicklung gilt es, näher zu betrachten und die weitreichenden Folgen zu analysieren. |
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Änderung |
(15 645)
- PjS 2 - |
Religion und Lebensführung II
(4 SWS); Do 10.00-12.00 - Institut für Evangelische Theologie, Ihnestr. 56, Seminarraum |
(20.10.) |
Kornelia Sammet,
Jutta Lütten-Gödecke |
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sowie Block n. V. |
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Fortsetzung des Projektseminars aus dem Sommersemester. Nachdem im Sommersemester in offene Erbungsmethoden eingeführt wurde und die Teilnehmerinnen eigenes Material erhoben haben, soll dieses Material nun ausgewertet werden. Dabei wird in knapper Form auf theoretische Grundannahmen fallrekonstruktiver Auswertungsmethoden eingegangen und das praktische Vorgehen intensiv eingeübt. Das Seminar wendet sich an die Teilnehmerinnen aus dem ersten Teil des Projektseminars, steht jedoch – nach Rücksprache mit den Dozentinnen – weiteren Studierenden, die Interesse an fallrekonstruktiven Auswertungsmethoden haben, offen. Die Arbeit erfolgt in regelmäßigen Plena sowie studentischen Arbeitsgruppen und noch zu vereinbarenden Blockterminen. |
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15 716
- Internetcolloquium - |
Toward an Integral Theory of Media IV: Medientheatralik &operative Vernunft (Medien in Theorie und Praxis)
; Anmelden unter http://www.wmg-seminar.de Internetcolloquium (kein Raum) |
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Till Nikolaus von Heiseler,
Bernd Ternes,
Manuel Bonik,
Mic Mikina,
Alex Arteaga |
Das Colloquium behandelt die Frage, inwieweit Medientheorie helfen könnte, heutige Gesellschaft zu beschreiben und aktive Instrumente der Exploration und Intervention zu entwickeln. Das Colloquium ist mit der Internetplattform Diskurs: M.E.D.I.E.N. und dem formatLabor - Medientheater am TESLA verbunden und soll Studenten berlin-brandenburgischer Universitäten die Möglichkeit zur Projektarbeit und zum fächerübergreifenden Diskurs bieten. Es umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil konzentriert sich auf medienepistemologische Fragen einerseits in der Dimension der Theatralik medialer Oberflächen und andererseits in der Dimension der basalen Operativität des Codes. Ergebnisse oder Zwischenergebnisse der Projektarbeit werden in freien Radios, auf der Internetplattform, in Clubs und in Aufführungen und Installationen im formatLabor - Medientheater am TESLA gezeigt. An den einmal im Monat stattfindenden medientheatralischen Aufführungen am TESLA im Podewils’schen Palais können die Studenten mitarbeiten und auch in eigens dafür eingerichteten Programmslots ihre künstlerischen oder wissenschaftlichen Arbeiten zeigen. Fast alle akademischen Formate können in der Regel mit Hilfe der von uns entwickelten Methoden und in Zusammenarbeit mit Künstlern und Kunststudenten in eine Form gebracht werden, die es ermöglicht, dass die Leistung des jeweiligen Studenten Teil eines professionellen oder experimentellen Projekts wird, das nach den Möglichkeiten eines wissenschaftlich-künstlerischen Crossovers fragt. |
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15 717
- C - |
Diplomand/inn/encolloquium
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
(18.4.) |
Frithjof Hager |
Das Diplomandencolloquium steht allen Studenten offen, ist aber insbesondere für die Studenten der Kultursoziologie gedacht. Kenntnisse der qualitativen Sozialforschung sind erwünscht wie auch gute Kenntnisse einer Fremdsprache. Regelmäßiges Erscheinen und aktive Mitarbeit sind erforderlich. |
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15 718
- C - |
Diplomand/inn/en- und Doktorand/innen-Colloquium
(2 SWS); Mo 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
(24.10.) |
Gerburg Treusch-Dieter |
In diesem Colloquium werden alle Abschlussareiten inhaltlich besprochen, bezogen auf ihren Aufbau strukturiert und im Verlauf ihrer Fertigstellung betreut. Das Colloquium kann auch für kurze Fragen im Sinn einer Sprechstunde genutzt werden. Es findet alle drei bis vier Wochen statt, wobei die Termine sukzessive unter www.treusch-dieter.de zu finden sind. |
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Zeitänderung |
(15 741)
- HS - |
Christentum, Sexualität und das "autonome Paar"
(2 SWS); Fr 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 121 |
(21.10.) |
Uta Ottmüller |
In mehreren Phasen der Entwicklung des Christentums zur Weltreligion spielte die (männliche) Askese eine entscheidende Rolle. Im antiken Rom eröffnete sie als Bereitschaft zum Martyrium Unabhängigkeit gegenüber einer machthörigen, weitgehend sadistischen Sexualität (E. Pagels) und im 2. Jahrtausend mehrte sie als Zölibat das Vermögen der Kirche durch die Verhinderung von Erbansprüchen an ihre Würdenträger. (J. Goody)Frauen werden in diesem Prozeß als Förderinnen der Kirche auf-, aber als "Versucherinnen" extrem abgewertet - bis hin zur Hexenverfolgung - gewinnen aber gleichzeitig - etwa im Schutz vor Zwangsverheiratung - neue Machtbereiche hinzu. Das jungverheiratete Paar wird gegenüber den Herkunftsfamilien "autonom" (Goody) gesetzt. Dies begründet die Einmaligkeit des europäischen Familienmodells und - on the long run - die Entwicklung des Exportschlagers romantische Liebe.Die Geschichte des christlichen Managements der Sexualität und der Partnerschaft soll sowohl auf aktuelle roll-back-Kampagnen innerhalb des Christentums ("wahre Liebe wartet") als auch auf weibliche Befreiungsansprüche im Islam bezogen werden. Allgemein werden Religion und religiöse Vorschriften als eine Form der Angstbearbeitung (M. Erdheim, R. Inglehart) dahingehend diskutiert, ob sie die realen Gründe der Angst (z.B. Kriege, Krankheiten, Armut u.s.w.) im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext verringern oder vergrößern. |
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