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ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung

Weiterbildender postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Im Wintersemester 2003/04 startete an der Freien Universität Berlin der Weiterbildende postgraduale Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo) mit einer dreijährigen Pilotphase. Gleichstellungspolitisch Interessierte aller Studienfächer erwerben in drei Semestern Wissen und Handlungskompetenz in Fragen der Chancengleichheit.
Der Studiengang ist am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften angesiedelt. Getragen wird er von einer fächerübergreifenden Kommission, bestehend aus Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern. Das Studienmanagement liegt bei der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung.

Weiterführende Informationen über den Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz, die Lehrenden sowie Aktualisierungen des Lehrveranstaltungsangebots entnehmen Sie bitte der Website des Zusatzstudiengangs unter http://www.fu-berlin.de/gender-kompetenz/.

1. Studienbegleitendes Angebot

14 800
O -
Orientierungstage
Mo, 18.10., 15.00-17.00 und Di, 19.10., 10.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
(18.10.) Dorothea Lüdke,
Anita Runge
In den Weiterbildenden postgradualen Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo) führen zwei Orientierungstage ein. Die Studierenden erhalten einen Überblick über Ziele, Aufbau und Anforderungen des Studiengangs sowie den Studienverlauf und die aktuelle Semesterplanung.
 
14 801
S -
(Virtuelles) Begleitseminar
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, L 202
(28.10.) Dorothea Lüdke,
Anita Runge
Das Begleitseminar dient dem Austausch und der Diskussion über die Studien- und Berufsziele, die Studienbereiche und -inhalte und bietet damit Raum für Reflexion. In diesem Seminar werden die theoretischen und praxisbezogenen Lehrangebote in die Studienziele des Studiengangs integriert. Entspechend der Zielsetzung gliedert es sich in drei Schwerpunkte: Informationsblock, virtuelle Lerneinheiten und Colloquium.
 
14 802
S -
(Virtuelles) Begleitsseminar (Das Seminar richtet sich ausschließlich an die Studierenden des dritten Semesters.)
(2 SWS)
Mo 14.00-18.00 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
(29.11.) Dorothea Lüdke,
Anita Runge
Das Begleitseminar dient dem Austausch und der Diskussion über den Studienverlauf, die Berufsziele und die -möglichkeiten sowie über die Praktika und die wissenschaftlichen Abschlussarbeiten. Darüber hinaus ergänzen die virtuellen Lerneinheiten das Seminarangebot.

2. Studienbereich I: Grundlagen der Frauen- und Geschlechterforschung

Die Lehrveranstaltungen (LV) des Studienbereichs I basieren u.a. auf den Angeboten der Frauen- und Geschlechterstudien der Freien Universität Berlin. Das Lehrangebot in diesem Studienbereich gilt vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung der angefragten Hochschullehrer/innen und Lehrbeauftragten.

2.1 Modul (A) Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wandel der Zeit - Frauengeschichte, Männergeschichte und Geschlechtergeschichte

ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 002)
Ü -
Geschlecht und Person als Kategorien der Forschung (B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Claudia Ulbrich
Es gehört zu den Axiomen der westlichen Welt, daß sie ihren Charakter einem spezifischen Selbstkonzept verdankt,das aus feministischer Perspektive verkürzt mit den Attributen: weiß, männlich, bürgerlich, westlich umschrieben werden kann. Auch wenn dieses Selbstkonzept nicht durchweg historisch gedacht wird, wird die Geschichte immer wieder bemüht, Legitimationsaufgaben wahrzunehmen. Titel wie "Die Geburt des Individuums" oder die "Entdeckung des Ich" stehen programmatisch für Masternarratives, die die Moderne teleologisch als Weg in die Freiheit, Autonomie (man könnte auch sagen Bindungslosigkeit) der westlichen Welt begründen. Mit diesem "universalen" Selbst, dessen Entwurf sich in einer Reihe von Meisterwerken, von Augustinus über Rousseau und Goethe zeigen läßt, werden mögliche andere Dimensionen des Ich ausgeblendet, die durch Religion, Geschlecht, Ethnizität oder sexuelle Orientierung bedingt sind. Die dargestellte Problematik soll in der Übung auf der Grundlage einschlägiger Literatur zu den Kategorien Person und Geschlecht diskutiert werden.
Einführende Literatur: Andrea Griesebner, Christina Lutter, Geschlecht und Kultur (=Beiträge zur Historischen Sozialkunde, Sondernummer) Wien 2000; Andrea Griesebner, Geschlecht als soziale und analytische Kategorie. Debatten der letzten drei Jahrzehnte, in: Johanna Gehmacher/Maria Mesner (Hg.)Frauen- und Geschlechtergeschchte. Positionen/Perspektiven, Innsbruck u.a. 2003, 37-52; David sabean, Production of the Self during the Age of Confessionalism, in: Central European History 29, 1-18. Mechal Sobel, Teach Me Dreams: The Search for Self in the Revolutionary Era, Princeton Univ. Press 2000.
 
(13 911)
OS -
Geschlechterrollen im antiken Kult
(3 SWS) (10 cr)
Do 17.00-20.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(21.10.) Friederike Fless
Bei der Erforschung des antiken Kultes spielen nicht nur der Raum und die Protagonisten des Kultes in ihrem konkreten Handeln eine zunehmend wichtigere Rolle, sondern auch Fragen, die sich der Differenz der Geschlechterrollen im Kult widmen. Wie sich solche Geschlechterollen und Differenzierungen im Kult konstituieren und abbilden, soll im Mittelpunkt des Oberseminars stehen. Dabei ist der aktuellen Definition von Genderstudies der Blickwinkel der Lehrveranstaltung nicht auf Frauen im Kult beschränkt, sondern auf beide Geschlechter ausgerichtet. So sollen Fragen der Kultteilhabe, der bildlichen Wiedergabe von Funktionen im Kult sowie der unterschiedlichen Akzentuierung der Geschlecherollen z.B. im Totenkult in die Betrachtungen mit einbezogen werden. Für den erfolgreichen Abschluß des Oberseminars sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat und dessen schriftliche Ausarbeitung Voraussetzung.
Einführende Literatur: http://www.stoa.org/diotima/ (mit reicher Bibliographie und weiterführenden links); E. Klinger – St. Böhm – Th. Seidl (Hrsg.), Der Körper und die Religion, Das Problem der Konstruktion von Geschlechterrollen (2000); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.), Paare in antiken religiösen Texten und Bildern. Symbole für Geschlechterrollen damals und heute (2002); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.), Die zwei Geschlechter und der eine Gott (2002); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.): Geschlechterdifferenz, Ritual und Religion (2003); B. Heininger (Hrsg.): Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen (2003).
 
(16 734)
PS -
Ethik, Poetik und Geschlecht I: "Mitleid" in Brief und (Brief)Roman um 1800
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 29 / 18
(18.10.) Anita Runge
"Mitleid" gilt in empfindsamen Texten des 18. Jahrhunderts als Nachweis von (insbesondere weiblicher) Tugend und als Möglichkeit der Überwindung zwischenmenschlicher Distanz. Zugleich wird dem Mitleidsaffekt aber bereits in der zeitgenössischen anthropologischen Literatur mit Skepsis begegnet, vor allem hinsichtlich der mit ihm verbundenen Erkenntnis- und Handlungsmöglichkeiten.
Das Proseminar wird (emphatische und kritische) literarische Darstellungen von Mitleidsgefühlen und –situationen in Briefen und Erzähltexten um 1800 (u. a. von Gotthold Ephraim Lessing, Sophie LaRoche, Johann Karl Wezel, Sophie Mereau, Johann Wolfgang von Goethe, Rahel Varnhagen) behandeln. Ausgangspunkt ist dabei Käte Hamburgers gegen Lessings berühmtes Diktum aufgestellte These, dass Mitleidsgefühle aufgrund ihrer Distanzstruktur als ethisch neutral angesehen werden müssen.
In produktionsästhetischer Perspektive sollen die narrative Funktion sowie die ethische und soziale Bedeutung von "Mitleid" in den ausgewählten Texten betrachtet und in Beziehung zu literaturgeschichtlich relevanten zeitgenössischen Affekttheorien gesetzt werden.
Zur Vorbereitung: Käte Hamburger: Das Mitleid. Stuttgart 1985.
 
(16 736)
PS -
Der Mythos des Mutterrechts. Der Einfluß J.J. Bachofens auf die Literatur des frühen 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26 / 139
(21.10.) Hildegard Piegeler
Johann Jakob Bachofen, dessen Werk „Das Mutterrecht“ 1861 erschien, provozierte mit seiner aus der historischen Deutung antiker Mythen und deren Überlieferungen konstruierten Annahme einer „mutterrrechtlichen Phase“ in der menschlichen Gattungsgeschichte und seinen Vorstellungen zur geschichtlichen Entwicklung des Geschlechterverhältnisses, das er antagonistisch als „Geschlechterkampf“ begriff, nicht nur eine breitgefächerte wissenschaftliche Auseinandersetzung, sondern insbesondere auch eine spezifische literarische Rezeption. Begleitet von zwei geplanten Gastvorträgen aus archäologischer und religionswissenschaftlicher Sicht wird auf der Grundlage einer ausführlichen Diskussion der Thesen Bachofens mit besonderer Berücksichtigung seiner „weiblichen Leitfiguren“ – Hetäre, Amazone, Mutter – im Seminar dieser literarischen Rezeption exemplarisch nachgegangen. Da keine auch nur annähernd vollständige Übersicht über diese Rezeption gegeben werden kann, wird sich das Seminar auf folgende Themenkomplexe und literarische Werke konzentrieren: Der Schwabinger Kosmiker-Kreis und Franziska zu Reventlow als „matriarchalische Rebellin“; Ernst Barlach, „Der tote Tag“; Oskar Kokoschka, „Mörder, Hoffnung der Frauen“ und „Orpheus und Euridike“; Gerhart Hauptmann, „Die Insel der großen Mutter“; Sir Galahad (alias Bertha Helene Diener), Auszüge aus: „Die Kegelschnitte Gottes“ und „Mütter und Amazonen. Liebe und Macht im Frauenreich“; Hermann Hesse, „Demian“. Thomas Manns Auseinandersetzung mit Alfred Baeumlers Einleitung zur Neuausgabe von Teilen des Werkes von Bachofen in der „Pariser Rechenschaft“ und seine Bachofenrezeption in der Romantetralogie „Joseph und seine Brüder“ werden den Abschluß bilden.
Zur Vorbereitung: „Das Mutterrecht“ (Auswahl), hrsg. von Hans J. Heinrichs, Ffm 1975 (Suhrkamp); „Materialien zu Bachofens ‚Das Mutterrecht‘, hrsg. von Hans J. Heinrichs, Ffm 1975; Hartmut Zinser, Der Mythos des Mutterrechts, Berlin (Ullstein) 1981.
 
(16 762)
HS -
'Wilhelm Meisters Lehrjahre' im Spektrum der Gender-Forschung
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 29 / 18
(18.10.) Marlies Janz
Mit Grund haben die Weiblichkeitskonzeptionen in ‚Wilhelm Meisters Lehrjahren’ (Amazonen-Motiv, Mignon, Schöne Seele usw.) in der Forschung schon immer besondere Beachtung gefunden. Im Seminar soll untersucht werden, ob und inwiefern die zahlreichen Zugriffe der Frauenforschung der 70er und 80er Jahre sowie der Gender-Forschung der 90er Jahre neue Perspektiven auf das Thema eröffnet haben. Zur Anschaffung wird die folgende Textausgabe empfohlen: Goethes Werke, Band VII, Romane und Novellen II (=Hamburger Ausgabe), München 1989. Die Kenntnis des Romans bereits zu Semesterbeginn wird vorausgesetzt.
Die Teilnahmezahl ist auf 45 begrenzt. Listen zur Anmeldung liegen ab 12. Juli 04 aus im Sekretariat von Frau Mehls (JK 31 216).

2.2 Modul (B) Arbeit, Profession und Geschlecht: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht

(10 027016)
V -
Organisation, Personal, Geschlecht
(2 SWS) (2 cr)
Do 14.00-16.00  - Garystr. 21, HS 105
(21.10.) Gertraude Krell
 
(15 661)
PS -
Geschlecht und soziale Ungleichheit
Mo 8.00-10.00  - OSI, Ihnestr. 21, Hörsaal B
(18.10.) Christina Herkommer
Soziale Ungleichheit gehört zu den wichtigsten Themen der soziologischen Forschung. Das gleiche gilt auch für die Erforschung von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen. Trotz vieler Überschneidungen zwischen dem Diskurs zu sozialer Ungleichheit und dem Diskurs zum Geschlechterverhältnis, lässt sich erst seit Ende der 1980er Jahr eine verstärkte Auseinandersetzung beider Diskurse miteinander feststellen.
Das Seminar soll eine Einführung in klassische und moderne Theorien sozialer Ungleichheit und in Theorien zum Geschlechterverhältnis geben, Berührungspunkte zwischen beiden Diskursen festhalten und einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Themenbereich "Geschlecht und soziale Ungleichheit" bieten.
Einführende Literatur: Karin Gottschall (2000): Soziale Ungleichheit und Geschlecht, Opladen.
 
(15 676)
Pjs 2 -
Muslimische Frauen in Berlin - Lebensformen und Praktiken jenseits der Kopftuchdebatte
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - IfS, Garystr. 55, 302a
(21.10.) Ulrike Schultz
In dem über 3 Semester konzipierten Forschungspraktikum wollen wir die Lebensformen und -praktiken von muslimischen Frauen in Berlin untersuchen. Dabei geht es im wesentlichen um die Frage, wie Handlungsspielräume in Familie und Beruf erschlossen werden und welche Rolle dabei die religiöse Identität spielt. In diesem Semester soll das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven angegangen werden. Neben einer allgemeinen Diskussion um Migration und Islam in Europa werden wir uns auch mit der religiösen Identität von muslimischen Frauen in vergleichender Perspektive beschäftigen. Im Wintersemester wird dann die empirische Untersuchung im Mittelpunkt stehen. Es ist geplant qualitative Interviews mit Frauen im Wrangelkiez durchzuführen. Das Seminar richtet sich an Diplomstudent/innen.
 
(15 696)
HS -
Berufsbezogene Zusatzqualifikationen: Personalentwicklung als Chance für Frauen?
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - IfS, Garystr. 55, 323
(21.10.) Astrid Nelke-Mayenknecht
Lebenslanges Lernen ist in der Wissensgesellschaft unabdinglich geworden. Erfahrungen aus einer vor Jahren absolvierten Ausbildung oder aus dem Studium reichen nicht mehr für das gesamte Berufsleben aus. Wissensarbeiter müssen bereit sein, ständig weiter zu lernen und ihr Wissen immer wieder zu prüfen und ggf. zu revidieren. Wie sieht das in der Praxis aus? Welche Zusatzqualifikationen sind für ein erfolgreichen Berufsweg wichtig? Inwieweit kann diese Weiterbildung speziell für Frauen eine Chance beinhalten? Nach einem kurzen Einstieg in die Theorie der Wissensgesellschaft und der Wissensarbeit sollen Fragen der Personalentwicklung im Vordergrund stehen. Hierbei werden Praxisbeispiele aus einigen großen Unternehmen vorgestellt und auch die Bereiche Wissensmanagement und E-Learning angeschnitten.
 
(15 731)
HS -
Erwerbskarrieren im Spannungsfeld zwischen Partnerschaft und räumlicher Mobilität
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - IfS, Garystr. 55, Hs. B
(18.10.) Anke Höhne,
Britta Matthes
Ziel des Seminars ist es individuelle Erwerbskarrieren im Spannungsfeld zwischen Partnerschaft und räumlicher Mobilität zu analysieren. Damit soll die enge Verzahnung dieser drei Lebensbereiche in den Blickpunkt der soziologischen Aufmerksamkeit gerückt werden. Nach einem einleitenden Überblick über die diesbezügliche aktuelle Problemdiskussion und der kritischen Diskussion theoretischer und empirischer Forschungsarbeiten zu diesem Thema richtet sich der Schwerpunkt der Veranstaltung auf die in Partnerschaften gelebten verschiedenen Erwerbsarrangements (z.B. traditionelles Modell des männlichen Familienernährers, egalitäre Arbeitsteilung, Doppelkarrierepaare) und die Folgen räumlicher Mobilität für individuelle Erwerbskarrieren. In der soziologischen Arbeitsmarktforschung wurde bislang zumeist nur die Erwerbstätigkeit von Individuen untersucht und der Lebensbereich Partnerschaft für den individuellen Arbeitsmarkterfolg ausgeklammert. Diese Betrachtungsweise greift aber zu kurz, weil der Partner und dessen Erwerbsverhalten durchaus einen Einfluss sowohl auf die individuelle Erwerbsbeteiligung und damit den Arbeitsmarkterfolg ausüben kann. Und genauso kann nicht nur die eigene räumliche (Im)Mobilität weitreichende Konsequenzen für die Erwerbskarriere haben sondern auch das Mobilitätsverhalten des Partners. Im letzten Seminarteil werden aktuelle gesellschaftliche Probleme im Kontext von Erwerbskarriere, Partnerschaft und räumlicher Mobilität diskutiert und ein Praxisbezug hergestellt. Anhand verschiedener deutscher sozialwissenschaftlicher Datensätze wird die Frage behandelt, wie die entsprechenden Daten idealerweise beschaffen sein sollten, damit Erwerbsverläufe und räumliche Mobilität im Haushaltskontext analysiert werden können.
Literatur zur Einführung: (1) Blossfeld, H.-P. & S. Drobnic (Hrsg.) (2001). Careers of Couples in Contemporary Societies: From Male Breadwinner to Dual Earner Families. Oxford: Oxford University Press (1-50). (2) Crompton, R. (Hrsg.) (1999b). Restructuring Gender Relations and Employment. The Decline of the Male Breadwinner. New York: Oxford University Press (Kap. "Discussions and Conclusions"). (3) Schneider, N.F. et al. (2002). Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche Mobilitätserfordernisse in Zeiten der Globalisierung noch mit Familie vereinbar? Berlin: Verlag W. Kohlhammer. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Band 208. (4) Wagner, M. (1989). Räumliche Mobilität im Lebenslauf. Eine empirische Untersuchung sozialer Bedingungen der Migration. Stuttgart: Ferdinand Enke.
 
(28 772)
Pjs -
Projektseminar: Profession und Gender: Professionalisierungsarenen im Vergleich
(2 SWS) (12/1 cr) (15.3 EU)
Mi 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45 (Silberlaube), KL 24/234
(20.10.) Dorothea Lüdke
Obwohl Berufe und Berufsrollen in modernen Gesellschaften explizit geschlechtsneutral gefasst sind, zeigen die Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung, dass Strukturen und Positionen „vergeschlechtlicht“ sind. Geschlechtsbezogene Fest- und Zuschreibungen finden sich insbesondere in Professionalisierungsprozessen. Wie laufen die Prozesse der Vergeschlechtlichung ab? Ob und inwieweit zeichnen sich neue Muster der Professionalisierung angesichts der Neustrukturierung von Arbeitsfeldern ab? Wie verlaufen diese Prozesse, wenn Professionalisierungskonzepte explizit oder implizit auf eine Veränderung der Geschlechterverhältnisse zielen? Welche Bedeutung wird dem deutlich wachsenden Anteil von Frauen in hochqualifizierten Berufen zugemessen?

Ziel dieses Seminars ist es, Professionalisierungsprozesse verschiedener Berufe und Berufsfelder zu vergleichen. Dafür werden Theorie(-ansätze) und Forschungsprojekte der PR- sowie der Frauen- und Geschlechterforschung zugrunde gelegt. Durch den vergleichenden Blick auf Professionalisierungsarenen sowie die in diesen handelnden Akteurinnen und Akteure sollen Professionalisierungsetappen und –strategien deutlich werden. Die Entwicklung und Präsentation von eigenen Forschungsarbeiten der Studierenden bilden einen weiteren Schwerpunkt.

Teilnahmevoraussetzung: Anwesenheit in der ersten Sitzung.

Besondere Zulassung:
Studierende im Hauptstudium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, die das Seminar Öffentlichkeitsarbeit mit Leistungsnachweis abgeschlossen haben.

Leistungsanforderungen:
Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
 
(12 580)
S -
Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Organisationspsychologie (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr, 12.11., 26.11., 10.12. und 7.1., 10.00-16.00, Fr, 14.1., 10.00-14.00  - Container C 2
(12.11.) Kathrin Tartler
Das Seminar beschäftigt sich mit aktuellen Forschungsergebnissen aus dem Bereich der Organisationspsychologie. Es sollen neueste Artikel aus den Bereichen Führung, Commitment, Gender/Diversity, Kommunikation und Arbeitszufriedenheit vorgestellt und diskutiert werden. Um diese Ergebnisse bewerten und in einen größeren Rahmen integrieren zu können, sollten die Teilnehmer Kenntnisse aus diesen Bereichen mitbringen, d.h. die Vorlesungen Organisationspsychologie I und II bei Prof. Liepmann bereits besucht haben. Weiterhin ist eine Vorbereitung aller Teilnehmer anhand der vorgegebenen Literatur auf die jeweiligen Terminen notwendig. Aufgrund der Aufteilung in thematische Blöcke wird die Veranstaltung an 5 Blockterminen angeboten.
 
(12 636)
S -
Berufliche Entwicklung von Frauen und Männern (Psy, Nf, EwS)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134
(26.10.) Ernst-H. Hoff
Im Seminar sollen Sozialisationsprozesse vor dem Erwerbsleben, beim Eintritt in das Erwerbsleben, im Berufsverlauf, bei Arbeitslosigkeit sowie nach Beendigung des Erwerbslebens behandelt werden. Dabei stehen Probleme der geschlechtsspezifischen Trennung von Arbeitsmärkten, der unterschiedlichen beruflichen Chancen, "Karrieren" und (Doppel-)Belastungen von Frauen und Männern im Vordergrund. Einführungsliteratur: Hoff, E. (in Druck): Arbeit und berufliche Entwicklung. In: U. Staudinger & S.?H. Filipp: Entwicklungspsychologie des mittleren und höheren Erwachsenenalters. Enzyklopädie der Psychologie. Göttingen: Hogrefe. (eine erweiterte Fassung steht im Netz unter Forschungsbericht Nr. 20: www.fu-berlin.de/arbpsych, Publikationen, Forschungsberichte).

2.3 Modul (C) Geschlechterverhältnisse in Politik, Recht und Staat - Zur Relevanz der Frauen- und Geschlechterforschung für die Praxis der Politik der Chancengleichheit und der Geschlechtergleichstellung

(15 042)
PS -
Gleichheit und/oder Differenz - Theorie und Politik der Geschlechter
(2 SWS)
Di 16.00-20.00 14-tägl. - Ihnestr. 22, Raum UG 1
(26.10.) Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
(15 073)
PS -
Familienpolitik und Gender Mainstreaming
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Ihnestr. 22, Raum E2
(22.10.) Sabine Berghahn,
Dag Schölper
 
(15 489)
PK -
Kulturelle Hegemonie und Geschlecht im europäischen Vergleich (T + V + A + B) Teil I
(4 SWS)
Fr 10.00-14.00  - Ihnestr. 22, Raum E 1
(22.10.) Sabine v. Oppeln,
Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
(15 605)
LK -
Bourdieu lesen
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Mi 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/27
(Persönliche Anmeldung per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder Telefonnummer:838-56256 ist Voraussetzung.)
(20.10.) Ulla Bock
Pierre Bourdieu ist ein Soziologe, der sowohl theoretisch als auch empirisch gearbeitet hat. Mit seinen Konzepten vom sozialen Raum und sozialen Feld, vom kulturellen Erbe und vor allem mit seinen Vorstellungen vom Habitus, in dem sich Soziales verkörpert, gab er uns wichtige Erkenntnisinstrumente an die Hand.
Im Mittelpunkt des Seminars steht das Konzept des Habitus, das die ältere Rollentheorie ablöste. Bourdieu gehört zu den wenigen Soziologen, die das Geschlechterverhältnis als ein die Gesellschaft strukturierendes Element konsequent theoretisiert hat. Im Seminar wird folglich das Thema "Habitus und Geschlecht" einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Das Seminarkonzept "Bourdieu lesen" bedeutet, dass ausgewählte Texte von Bourdieu im Seminar gelesen werden; wir bleiben eng am Text, um zu verstehen, wie ein Theoretiker (s)ein Theoriegebäude aufgebaut hat.

Zu Beginn des Semesters kann ein Reader im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden.
 
(15 672)
Pjs 2 -
Geschlechterarrangements (Fortsetzung aus dem WS)
(2 SWS)
Di 10.30-12.00  - IfS, Garystr. 55, 323
(19.10.) Helgard Kramer
Außerhalb der Plenarveranstaltung wird ca. 2 Stunden nach Vereinbarung in den Arbeitsgruppen getagt.
Es bestehen z.Z. folgende Arbeitsgruppen:
1. Roger Naegele: Rezeption von Hass und Gewalt im Internet durch Jugendliche. (Gruppendiskussion)
2. Runak Mustafa: Gleichberechtigung der Frauen im Geschlechterarrangement der Kakayi im kurdischen Teil des Irak.
3. Fatma Erdem: Interkulturelle Kompetenz in der Sozialarbeit.
4. Ferner ist eine Auswertung der repräsentativen Umfrage möglich, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vim IFF der Universität Bielefeld zu "Gewalt gegen Frauen" durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Auswertung ist die Entwicklung von Diplomarbeitsthemen möglich.
Literatur:(1)A. Wernet: Einführung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik, Opladen 2000. (2)U. Oevermann u.a. Die Methodologie der objektiven Hermeneutik und ihre allgemeine forschungslogische Bedeutung in den Sozialwissenschaften, in: Hans-Georg-Soeffner (Hg.); Interpretative Verfahren in den Sozial- und Textwissenschaften, Stuttgart 1979, 352-434. (3)Cornelia Behnke/ Michael Meuser; Geschlechterforschung und qualitative Methoden, Opladen 1999. (4)Ralf Bohnsack: Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung. 4. durchges. Auflage, Opladen 2000. (insbesondere zu Grupppendiskussionen/ Dokumentarischer Methode). (5)Gabriele Rosenthal: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt/New York :Campus 1995. (6)Cornelia Koppetsch /Günther Burkart: Die Illusion der Emanzipation. Zur Wirksamkeit latenter Geschlechtsnormen im Milieuvergleich, 1999.
 
Veranstaltung entfällt!
(29 520)
TS/Ü -
Migration, Geschlecht und Gesundheit
  Hansjörg Dilger
 
(12 245)
HS -
Sexualisierte Gewalt - eine Herausforderung für die Soziale Arbeit mit Geschädigten und Täter/inne/n
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122c
(20.10.) Anja Nordmann
Sexualisierte Gewalt als Werkzeug einer Dominanzkultur ist sowohl ein politisches als auch ein sozialpädagogisches Problem. Die Erklärungsversuche in der analytischen und theoretischen Auseinandersetzung, die Aufklärungs- und Präventionsinitiativen, der gesellschaftliche Umgang damit und die private Konfrontation rahmen die Soziale Arbeit zu sexualisierter Gewalt. In diesem Seminar werden Ursachen und Hintergründe, Formen und Ausmaß dieser Gewalt behandelt und unterschiedliche Beratungsansätze und -konzepte vorgestellt. Die Kontroverse zwischen der parteilichen Perspektive auf Opfer von sexualisierter Gewalt und der kritisch-solidarischen Unterstützung für Gewalttätige wird diskutiert werden. Im Rahmen des Seminars sind Besuche entsprechender Berliner Einrichtungen vorgesehen. Zur inhaltlichen Vorbereitung wird ein Handapparat bereitgestellt und zu Beginn des Semesters ein Reader angeboten.
 
(12 290)
HS -
"Gender-Mainstreaming"in pädagogischen Institutionen - Total Equality (TEQ) als Markenzeichen zeitgemäßer Qualitätsentwicklung
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201
(21.10.) Lintrun Weber-Freudenberger
Etwa 52% der Bevölkerung sind Frauen – aber wie berücksichtigt die Gesellschaft diesen Tatbestand? Förderung der Chancengleichheit, im Artikel 3 des Grundgesetzes verankert, wird zukünftig nicht auf einige wenige Maßnahmen der Frauenförderung beschränkt bleiben, sondern zur politischen Hauptstrategie erklärt. Um den unterschiedlichen gesellschaftlichen Lebensbedingungen von Frauen und Männern Rechnung zu tragen und Chancengleichheit für beide Geschlechter herzustellen fordert der Europarat (1998) die geschlechterbezogene Sichtweise in allen Phasen der Organisation, Entwicklung, Evaluierung und Verbesserung in allen administrativen und politischen Prozessen. Was dies für pädagogische Institutionen und ihre organisatorische Entwicklung bedeutet, wird Gegenstand des Seminars sein.

Literatur:
Regina Frey (2003) Gender im Mainstreaming. Geschlechtertheorie und
-praxis im internationalen Diskurs

Rabe-Kleberg, Ursula (2003) Gender Mainstreaming und Kindergarten

Uschi Baacken (Hrsg., 2003) Gender Mainstreaming. Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen
 
(31 046)
PS -
Sinkender Lebensstandard in Osteuropa und Feminisierung der Armut
(2 SWS) (8 cr)
Di 10.00-12.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(19.10.) Brigitte Heuer
Die “postkommunistische Große Depression” dauert teilweise länger als erwartet; ihre Folgen waren und sind tiefgreifend. Während Ende der 80er Jahre in Osteuropa und der Sowjetunion ca. 14 Mio. Menschen an der Armutsgrenze lebten, betrug ihre Zahl im Jahre 1995 etwa 147 Mio. In der Veranstaltung soll insbesondere am Beispiel Russlands und des postsowjetischen Raums untersucht werden, wie Armut definiert und gemessen wird, welche Gruppen besonders betroffen sind, in welchen Formen und Bereichen sich “De-Entwicklung” zeigt und ob sich auch in dieser Region eine “Feminisierung der Armut” vollzieht. Überlebens- und Armutsbekämpfungsstrategien und langfristige Perspektiven sollen ebenfalls erörtert werden.
Russischkenntnisse sind willkommen!

Literatur: Feminization of poverty in Russia. Report prepared for the World Bank, Moscow 2000. URL: http://www.worldbank.org.ru/. Fodor, É.: The Feminization of Poverty in Six Post-State Socialist Societies. In: Review of Sociology 2001 (7), 2, S. 91–107. Meurs, M.; Ranasinghe, R.: De-Development in Post-Socialism: Conceptual and Measurement Issues. In: Politics & Society, 2003 (31), No. 1, S. 31-53. Ovčarova, A.N.: Bednost’ v gendernoj proekcii v stranach s perechodnoj ekonomikoj. In: Narodonaselenie 2002, Nr. 3, S. 26-39. Pansters, Wil u.a. (ed.): Rethinking Poverty. Comparative Perspectives from Below, Assen 2000. Silverman, B. and M. Yanovitch: New Rich, New Poor, New Russia: Winners and Losers on the Road to Capitalism, Armonk, NY, 2000.

2.4 Modul (D) Neuere theoretische und methodologische Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung

(15 041)
PS -
Postfeminismus?
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Ihnestr. 22, Raum E 1
(19.10.) Ina Kerner
 
(15 608)
Ü -
Feministische Wissenschaftskritik
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - IfS, Garystr. 55, 302b
(20.10.) Helgard Kramer
 
(15 745)
HS -
Feministische Erkenntnistheorie
(2 SWS)
Mi 10.00-14.00 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302b
(20.10.) Melitta Patzak
Ausgehend von der strittigen Frage, ob es eine eigenständige feministische Wissenschaft gibt oder ob sich Feminismus in sog. Bindestrich-Wissenschaften (feministische Soziologie, Ökonomie, Kulturwissenschaften usw.) erschöpft, wird auch die Frage nach der Notwendigkeit einer eigenständigen feministischen Erkenntnistheorie unterschiedlich beantwortet. Wir schließen uns der Überzeugung an, dass Feminismus über einen eigenständigen Wissenschaftsansatz verfügt.
Feministischer Erkenntnistheorie kommt die Aufgabe zu, feministische Wissenschaft zu begründen. Es liegt heute eine Vielzahl von Rechtfertigungsversuchen vor (kommunikative, neopragmatische Ansätze, schwarzer Feminismus, materialistisch-marxistische Standpunkttheorie usw.). In der LV sollen einige dieser epistemologischen Begründungskonzepte kritisch erörtert werden.
Letztlich entsprechen die unterschiedlichen Varianten feministischer Erkenntnistheorie unterschiedlichen Auffassungen von Handlungsrationalität, in denen Wahrheit, Subjektivität, Erfahrung usw. so interpretiert sind, dass sie die Herstellung von herrschaftsfreien Geschlechterverhältnissen sichern.
Literatur wird zu Beginn der LV bekannt gegeben.
 
(15 746)
S -
Sprechen und Macht - zur feministischen und postkolonialen Thematisierung von Machtverhältnissen
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - IfS, Garystr. 55, 323
(18.10.) Ingrid Jungwirth
"Can the subaltern speak?" fragt Gayatri Chakravorty Spivak und Judith Butler untersucht, was spricht, wenn "Hass spricht". Ausgehend von zwei feministischen/ feministisch postkolonialen Texten soll die Thematisierung von Sprechen auf ihre Bedeutung für soziale Theoriebildung hin untersucht werden. Dabei zeigen die feministisch postkolonialen Auseinandersetzungen mit Sprechen nicht nur Herstellungsmodi sozialer Wirklichkeit auf, sondern sind auch Problematisierungen der Bedingungen für die Möglichkeiten des Sprechens: d.h. von Geschlechterverhältnissen und der Geschichte europäischen Kolonialismus als Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Im Seminar sollen Bezüge zu sozialtheoretischen Konzeptionen von Sprache im Sinne von Normativität und von Sprechen im Sinne von Darstellung einerseits und als Reproduktion sozialer Positionen in einem hierachisch strukturierten sozialen Raum andererseits erarbeitet werden.
Literatur zur Vorbereitung:(1)Judith Butler: Hass spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin 1998. (2)Gayatri Chakravorty Spivak: A Critique of Postcolonial Reason. Toward a History of the Vanishing Present. Cambridge, Massachusetts 1999.
 
(12 148)
PS -
Was sind Jungen? Was sind Mädchen? Kindheit, Geschlecht und Sexualität
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140
Vorbesprechung: 18.10., ab 10.01.05 wöchentlich + ausführliches Wochenendseminar n.V.
(18.10.) Anja Tervooren
Wie stellen Kinder ihr Geschlecht dar? Welche Rolle spielen dabei Sexualität und Begehren? Wie gehen Kinder mit der Geschlechterdifferenz um und wie überschreiten und verändern sie diese? In dem Seminar werden Theorien aktueller erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung im Wechsel mit neuen empirischen Studien zu Geschlecht in der Kindheit erarbeitet.
Grundlegende Literatur:
- Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt m Main 1991
- Hirschauer, Stefan: Die soziale Konstruktion der Transsexualität. Frankfurt am Main 1993
- Schröter, Susanne: FeMale. Über Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern. Frankfurt am Main 2002
 
(12 259)
HS -
Die Folgen 'vaterloser' Sozialisation für die Entwicklung
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140
geändert in Blocktermine: 2.11., 10.00-12.00 - KL 23/140
Samstag, 27.11.04, 15.1.05 - jeweils 10.00-17.00, 5.2., 10.00-18.00, KL 25/134
(19.10.) Grit Jokschies
Der Vater spielt für die soziale, emotionale, aber auch kognitive Entwicklung des Kindes eine wichtige Rolle. In der sozialpädagogischen Praxis begegnen uns überdurchschnittlich viele Klienten, die ohne eine positive, schützende, haltgebende Vaterfigur aufgewachsen sind. Kinder, die ihre Väter als kraftlos, abwesend, gleichgültig und schwach erleben, fühlen sich von diesen Vätern verraten; oft treibt es sie hinaus aus den ohnehin unsicheren Bindungen in eine fragwürdige emotionale Beziehungs- und Vorbildsuche. Nicht selten wird die Wut der Kinder auf ihre vernachlässigenden Väter durch einen ungesteuerten Hass auf zuweilen hilflose, vernachlässigte Opfer und/oder "abschiebewürdige" Ausländer deutlich.
Dieses Seminar wird sich mit der Bedeutung des Vaters in den ersten Lebensjahren und insbesondere mit den ungünstigen Auswirkungen, die die Abwesenheit des Vaters oder der Verlust des Vaters in den ersten Lebensjahren auf die Fähigkeit des Kindes hat, maßvoll mit Aggression umzugehen, auseinandersetzen.
 
(12 289)
HS -
Diskursanalyse als Methode der Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/222
(18.10.) Barbara Drinck
Innerhalb der Geschlechterforschung wird vorwiegend das Thema "Ungleichheit der Geschlechter" behandelt. Doch ein Problem taucht beim methodischen Herangehen an das Thema "Ungleichheiten" immer wieder auf: Es ist die Blickrichtung, aus der das Problem beobachtet wird. Die Blickrichtung darf nicht nur auf die Vergangenheit konzentriert sein, auch der Einbezug der Gegenwart reicht nicht aus, sondern unsere Betrachtung muss in die Zukunft gerichtet sein. Retrospektive Rekonstruktion ist wesentlich, genügt jedoch nicht. Es ist zu wenig, das Forschungsinteresse ausschließlich darauf zu richten, wie Kategorien konstruiert wurden.
Die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger in der soziolinguistischen Tradition Jürgen Links, diese wiederum an der poststrukturalistischen Theorie und Methodologie Michel Foucaults orientiert, kann hier als sinnvolle Methode angeboten werden. Dieses qualitative Analyseverfahren ermöglicht es, sowohl den Prozess der stattgefundenen Konstruktion zu entziffern, als auch den der gegenwärtigen laufenden Konstruktion zu beobachtet und aus dieser Beobachtung Konsequenzen abzuleiten.
Es ist für die Geschlechterforschung von enormer Relevanz, die z.Z. stattfindenden Konstruktionen zu erkennen, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, Entscheidungen darüber, ob wir Entwicklungen im Geschlechterverhältnis entgegenwirken wollen oder nicht.
 
(12 291)
HS -
Konstruktivismus und Dekonstruktion in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11
(20.10.) Bettina Fritzsche
Seit Beginn der 90'er Jahren werden in der deutschsprachigen
Geschlechterforschung verstärkt Ansätze rezipiert, die die Existenz zweier
Geschlechter als ,natürliches Faktum' in Frage stellen und Prozesse der
Herstellung von Geschlecht fokussieren.
Während konstruktivistische Zugänge insbesondere Vorgänge des ,doing
gender' analysieren, richten poststrukturalistisch inspirierte
Theoretisierungen von Geschlecht die Perspektive vor allem auf das
Verhältnis von Macht und Diskurs sowie die performative Dimension der Hervorbringung von Geschlechtsidentitäten. Im Seminar wird eine Einführung in beide Ansätze gegeben und es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert. Auf dieser Grundlage sollen im Anschluss die Konsequenzen konstruktivistischer und dekonstruktiver Perspektiven in der Geschlechterforschung für die erziehungswissenschaftliche Theoriebildung und für die pädagogische Praxis erarbeitet werden.
 
(12 531)
S -
Queere Interventionen. Theorie, Praxis und Politik zu Geschlecht und Sexualität (Psy, Nf)
(2 SWS)
Di 16.00-20.00 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106
(26.10.) Dimitris Papadopoulos
Im Gegensatz zum klassischen Begriff der Geschlechtsidentität versuchen queere Ansätze Möglichkeiten zu multiplen Konstruktionen von Geschlecht und Sexualität zu eröffnen. In diesem Seminar werden wir untersuchen, wie traditionelle Verständnisse von Geschlecht und Sexualität in verschiedenen sozialen und kulturellen Machtverhältnissen situiert sind. Dabei geht es nicht nur um "Minderheitenthemen," sondern auch darum, die "Normalität" von Mehrheiten sowie Normen und Naturalisierungen zu hinterfragen. Weiterhin werden wir uns in Form von Projekten mit queerer Praxis und Kultur beschäftigen und uns dabei mit alternativen Zugängen zur Geschlechter- und Sexualitätspolitik auseinandersetzen.
 
(12 659)
S -
Methoden psychologischer Frauen- und Geschlechterforschung am Beispiel einer qualitativen Studie zur sozialen Konstruktion des Weiß-Seins (Psy, Nf, EwS)
(4 SWS)
Vorbesprechung: Do 9.12.04, 16.00-19.00, Blöcke: 13.1-15.1., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 24/22, 20.1-22.1., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 24/14, 27.1-29.1. und 3.2-5.2., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202, Einzeltermine: 10.2. u. 11.2., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 24/14
(9.12.) Martina Tißberger
Während das Thema Rassismus i.d.R. mit Blick auf Rechtsradikalismus und ‚Fremdenfeindlichkeit' behandelt wird, geht es im Seminar um die subtilen und alltäglichen Formen von Rassismus. Es soll untersucht werden, wie Bilder der ‚Anderen' oder der ‚Fremden' in Abgrenzung zum ‚Eigenen', als sozialer Konstruktion des Weiß-Seins wirken. Methoden feministischer qualitativer Sozialforschung werden anhand einer Studie zur Beziehung zwischen weißen Psychotherapeutinnen und ihren KlientInnen mit Migrationsbiographien bzw. mit ethnisierten und/oder rassistischen Markierungen vorgestellt. Da auch aktuelle empirische Forschungen aus dem englischsprachigen Raum diskutiert werden, ist die Fähigkeit, englisch lesen zu können zur Teilnahme am Seminar notwendig. Der Reader wird ab dem 13. 12. 04 im HA/Copyshop, Brümmerstr. stehen. Die TeilnehmerInnen sollten mit der Lektüre frühzeitig beginnen, da während des Blockseminars nicht mehr genug Zeit dazu besteht.
 
(16 051)
HS -
Werte, Normen und moralische Gefühle
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 30, Seminarraum I
(21.10.) Hilge Landweer
In diesem Seminar soll der Zusammenhang von Werten, Normen und moralischen Gefühlen untersucht und dabei gefragt werden, was überhaupt ein Wert, eine Norm und ein Gefühl ist. Haben wir bestimmte moralische Gefühle, weil sie unsere Werte „ausdrücken“ oder weil wir uns an bestimmten Normen orientieren, oder haben wir umgekehrt Werte und Normen nur auf der Basis von moralischen Gefühlen? Diese Frage betrifft insgesamt den Zusammenhang von Verstand und Gefühl und ist in der neueren Ethik-Diskussion ebenso umstritten wie in der aktuellen philosophischen Debatte über Gefühle. - Im Seminar sollen verschiedene Ethik-Konzeptionen (Auswahl aus Aristoteles, Kant, David Hume, Adam Smith, Max Scheler, Hermann Schmitz sowie neue Beiträge) diskutiert und untersucht werden, welches die moralischen Gefühle sind und ob, und wenn ja, wie, auf sie eingewirkt werden kann.
Sprechstunden
Hilge Landweer: Di 14.00-15.00
 
(17 463)
HS -
Current Issues in Gender Studies and Queer Studies
(2 SWS) (10 cr) (auf Englisch)
Di 16.00-18.00  - Institut für Englische Philologie, Gosslerstr. 2-4, Raum 208
  Sabine Schülting
Since the heated debates on Judith Butler’s Gender Trouble (1990), feminist literature and gender studies have not presented any ground-breaking new theories although, at the same time, the institutionalization of gender studies has been promoted and gender studies have become part of the curriculum in many academic fields. Yet some feminists have asserted that feminism has entered an increasingly “critical condition” and “seems to be suffering from a sickness that can end in suicide” (Susan Gubar). In this seminar, we shall try to discuss the current state of feminism, gender studies and queer studies on the basis of a wide range of theoretical texts published in the last ten years or so, which cover the different positions in the debates (women’s studies, feminism, post-feminism, gender studies, queer studies etc.). Students will become familiar with contemporary critical debates and different theoretical positions, and they will be enabled to read, discuss and evaluate theoretical texts.

Students wishing to participate should have finished their ‘Grundstudium’. You should also have a genuine interest in the topic since you will have to cope with a demanding reading load as well as short assignments for each session.

Assessment will be based upon regular attendance; active participation in the discussions; a short presentation in class (15 min); and a term paper (c. 15 to 20 pages) to be handed in by the end of March 2005.

You should have read Judith Butler’s Gender Trouble (1990) by the beginning of the semester. Further (shorter) texts will be provided in a course reader, available in the first week of the term. For more information, a bibliography and a preliminary course programme, have a look at my homepage (from mid-September onwards) at http://www.philologie.fu-berlin.de/~schuelt/
 
(33 552)
HS -
Methoden und Themen der Genderforschung in Lateinamerika
(2 SWS) (14.2 EU) (in Span/Deutsch/Engl)
Mi 16.00-18.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02
(27.10.) Claudia Lozano
Das Seminar ist den Themen und Methoden der neuesten Geschlechterforschung gewidmet und befasst sich mit den jüngsten Debatten in der Geschlechterforschung und der feministischen Theorie und Praxis in Lateinamerika. Im ersten Teil des Kurses werden wir Texte, die die Debatten des lateinamerikanischen Feminismus und Genderstudien gebildet haben, und die ebenfalls den lateinamerikanischen Feminismus in Bezug auf den europäischen und amerikanischen Feminismus stellen, lesen und diskutieren. Im zweiten Teil des Kurses werden wir die Fragestellung der Genderstudien in Bezug auf spezifische soziale Probleme untersuchen: Geschlecht und Arbeit, Gewalt, Ethnizität, soziale Bewegungen und indigene Rechte, Globalisierung, Kunst und Medien. Der Kurs verlangt Kenntnisse über feministische Forschung und Theorie, Geschlechterstudien sowie Leseverständnis in Englisch und Spanisch.
Einführende Literatur:
Álvarez, Sonia (1998): Latin American Feminism “Go Global”: Trends of the 1990s and Challenges for the New Millenium, in Sonia Álvarez, Dagnino, Evelina y Escobar, Arturo: Cultures of Politics Politics of Culture. West View Press, Oxford (293-324).
Roldán, Marta (2001): Globalización o mundialización?: teoría y práctica de procesos productivos y asimetrías de género ; una interpretación desde las realidades de la organización del trabajo en el apogeo y crisis de una industria nacional autopartista (1960-1990) Eudeba, Buenos Aires.
Lamas, Marta; Bourque, Susan; Butler, Judith (2003): El género : la construcción cultural de la diferencia sexual UNAM, México DF.
León de Leal, Magdalena (2002): El empoderamiento en la teoría y práctica del feminismo. In: Acta sociológica, México, D.F. Nr. 36; S. 59-83.
 
14 803
S -
Männerforschung als Beitrag zu Gender Mainstreaming und Managing Diversity
(2 SWS)
Block - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
(s. A.) Peter Döge,
Rainer Volz,
N.N.
Gender Mainstreaming und Managing Diversity zielen auf eine Veränderung des Geschlechterverhältnisses an seinen beiden Polen und setzt von daher an den konkreten Lebensbedingungen von Frauen und Männern an. Wissen über männlichen Lebenszusammenhänge wird demnach zu einem wichtigen Bestandteil jeder erfolgreicher gleichstellungspolitischer Konzepte. Von daher erhält Männerforschung ihren Stellenwert für Gender Mainstreaming und Managing Diversity. Zudem kann kritische Männerforschung auch auf konzeptioneller Ebene wichtige Impulse bei der Planung von diesen Strategien und Konzepte geben. In diesem Seminar sollen konzeptionelle Ansätze und empirische Ergebnisse der Männerforschung dargestellt werden und Einblick in das Arbeitsfeld der Männerarbeit gegeben werden.

3. Studienbereich II: "Praxisperspektiven und Berufsfeldorientierung"

3.1 Modul (A) Neue Perspektiven für die Praxis der Chancengleichheit: Vorstellung von Berufsfeldern und Akteurinnen und Akteuren

14 804
Pjs -
Gender Budgeting
(2 SWS)
Do13.1.-10.14. Do20.1.-10.14. Do27.1.-10.14. Do3.2.-10.14. Sa29.1.-10.16. Sa12.2.-10.16.
Die Termine am Donnerstag finden jeweils in der Otto-von-Simson Str. 3 im Raum 102 statt. Die Seminarsitzungen an den Samstagen in der Habelschwerdter Allee 45 im Raum KL 24/234
(13.1.) Regina Frey
Die Strategie Gender Budgeting ist hierzulande bisher weitaus weniger bekannt als Gender Mainstreaming. Allerdings kann die systematische Analyse der öffentlichen Haushaltspolitik und der konkreten Haushalte, die mit Gender Budgeting ermöglicht wird, einen wesentlichen Beitrag zur aktiven Geschlechterpolitik komplementär zu Gender Mainstreaming verstanden werden.

Das Seminar führt in Geschichte, Prinzipien und Instrumente von Gender Budgeting ein. Der Schwerpunkt liegt auf der Erprobung und Reflexion einzelner Instrumente an konkreten Haushaltstiteln bzw. Produktgruppen und der konkreten Bewertung von Haushaltsgestaltung aus einer Gender-Perspektive. Dabei geht es nicht nur um quantitative Gender-Effekte öffentlicher Einnahmen und Ausgabengestaltung, sondern auch um Wechselwirkungen zwischen öffentlichen und privaten Haushalten am Beispiel der Zeitnutzung oder um Genderaspekte von Privatisierung.

Einführende Literatur:
Budlender, D./ Sharp, R./ Allen K. (1998): How to do a Gender-Sensitive Budgets Analysis. Contemporary Research and Practice. Commonwealth Secretariat, London. (Download: www.thecommonwealth.org/gender/index1.htm)
Erbe, Birgit, (2003): Kommunale Haushaltsplanung für Frauen und Männer. Gender Budgeting in der Praxis. Konzepte, Erfahrungen, Perspektiven. Im Auftrag der Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München.
Frey, Regina (2003): Das bisschen Haushalt? Genderbudgeting als geschlechterpolitische Strategie. In: Wrede, Birgitta (Hg.): Geschlecht und Geld: Tabus, Paradoxien, Ideen. Leske und Budrich.
Frey, Regina (2003): Kriterien für geschlechtergerechte Haushaltsanalysen, in: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen NRW (Hg.): Sperriger Name lohnendes Ziel: Gender Budgeting. Düsseldorf, S. 17-20. (Download: http://www.marianne-huerten.de/ Aktuelles....Gender Politik...Gender Budgeting).
 
14 805
Planspiel -
Implementation von Gender Mainstreaming in der öffentlichen Verwaltung: Ein Planspiel
(2 SWS)
Mo, 31.1. und Di, 1.2., 9.00-18.00 Block - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
Weiterer Termin: siehe Aushang
(31.1.) Christine Färber,
Jochen Geppert
Anhand eines exemplarischen Falls sollen die VeranstaltungsteilnehmerInnen die einzelnen Schritte eines Implementierungsprozesses von Gender Mainstreaming in der öffentlichen Verwaltung konkret durchspielen. Der Fall wird sich aus Elementen realer Prozesse zusammensetzen, die die DozentInnen als externe BeraterInnen begleitet haben. Die TeilnehmerInnen sollen sich durch das Planspiel ein vertieftes Verständnis für konkrete Inhalte und die Dynamik von geschlechterbezogenen Veränderungsprozessen in der Praxis der öffentlichen Verwaltung erarbeiten.

Methoden: Plan- und Rollenspiel, Grupenarbeit und Plenumsdiskussion

3.2 Modul (B) Best Practice? - Neue Strategien und ihre Erfolge

14 806
Pjs -
„Eine Verwaltung wird gegendert“ – Umsetzungsstrategien für Gender Mainstreaming an konkreten Beispielen
(2 SWS)
Mo, 1.11., 8.11., 29.11., 6.12., 17.1., 24.1., 7.2., 14.2., 16.00-19.00  - Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf, Sitzungsaal
(1.11.) Christine Rabe
Erste Schritte zur Einführung von Gender Mainstreaming sind von dem Berliner Abgeordnetenhaus, dem Senat und einigen Bezirken auf der Ebene von Beschlüssen gefasst worden. Wie wird Gender Mainstreaming in der Berliner Verwaltung umgesetzt? Die Implementierung erfolgte in einem ersten Schritt in einer einjährigen Pilotphase. Auf Senats- und Bezirksebene beteiligen sich vier Senatsverwaltungen und acht Bezirksverwaltungen mit Pilotprojekten. Im Seminar werden die Beschlüsse, der Stand der Umsetzung in Berlin, konkrete Umsetzungsstrategien, Methoden und Instrumente vorgestellt. Die „Fachbezogene Gender Analyse“ (FGA) wird als eine Möglichkeit der Operationalisierung von GM vorgestellt und an Beispielen der Berliner Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf erläutert. Darüber hinaus soll das Seminar u. a. die Gelegenheit bieten, diese Methode an Beispielen der Studierenden zu erproben.
 
14 807
Pjs -
Implementation von Gender Mainstreaming - Reflexionen aus der Praxis
(2 SWS)
Fr, 5.11., 11.00-18.00, Fr, 19.11., 26.11., 10.12., 17.12., 7.1., 14.1., 21.1. und 28.1., 14.00-18.00, Do, 10.2., 14.00-16.00  - Garystr. 35, Henry-Ford-Bau
Für Ort und Raumangabe siehe: www.fu-berlin.de/gender-kompetenz
> Zusatzstudiengang > Lehre > Vorlesungsverzeichnis > Studienbereich II > Modul B
(5.11.) Barbara Stiegler,
Mieke Verloo,
Ute Wanzek,
Ute Weinmann,
Ilona Schulz-Müller,
Marianne Weg,
Henning von Bargen,
Angelika Blickhäuser,
Petra Grüne,
Cornelia Schmitz,
Peter Döge,
Dorothea Lüdke
Das Konzept des Gender Mainstreaming hat in den letzten Jahren in Deutschland eine steile Karriere gemacht. Ende der 90er Jahre noch weitgehend unbekannt, wurde es 2000 auf der Länder- und Bundesebene zum Leitprinzip erhoben. Wie passt das Konzept des Gender Mainstreaming zu anderen gleichstellungspolitischen Strategien? Wie ist es organisationspolitisch einzuordnen? Wie ist es von Managing Diversity oder Total Equality abzugrenzen? Und wo liegen die Fallstricke, Gefahren und Widerstände? In diesem Praxisseminar geben Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Berufsfeldern Einblick in die bisherige Umsetzungspraxis und reflektieren gemeinsam mit den Studierenden den Stand der Implementierung.

Fr. 05.11. 2004 - 11.00-18.00 Uhr
Barbara Stiegler (Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn):
1. Gender Mainstreaming - Konzept, Herkunft und Abgrenzung
2. Auseinandersetzung mit feministischen Diskursen
3. Qualitätskriterien für Gender Mainstreaming
Fr. 19.11.2004 - 14.00-18.00 Uhr
Mieke Verloo (Lecturer on political sciences and women's studies at the Nijmegen School of Management):
Gender Mainstreaming in Europe - Insights and Reflections
Fr. 26.11.2004 - 14.00-18.00 Uhr
Ute Wanzek (G/I/S/A, Gender -Institut Sachsen-Anhalt GbR, Magdeburg):
Anforderungen an den Gender Mainstreaming Prozess - Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt
Fr. 10.12.2004 - 14.00-18.00 Uhr
Ute Weinmann (Leiterin der Geschäftsstelle Gender Mainstreaming, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen):
Stand der Umsetzung von Gender Mainstreaming und Gender Budgeting in der Berliner Verwaltung
Fr. 17.12.2004 - 14.00-18.00 Uhr
Ilona Schulz-Müller (ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e. V., Berlin):
Ist mit Gender alles ok - oder?
Fr. 07.01.2005 - 14.00-18.00 Uhr
Marianne Weg (Expertin für Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming, Wiesbaden):
Gender Mainstreaming - exemplarisch im Bildungssystem
Fr. 14.01.2005 - 14.00-18.00 Uhr
Henning von Bargen (Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin) und Angelika Blickhäuser (Gender-Trainerin, Köln):
Umsetzung von Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung
Fr. 21.01.2005 - 14.00-18.00 Uhr
Petra Grüne (Leiterin des Fachbereichs Grundsatz der Bundeszentrale für politische Bildung ) und Cornelia Schmitz (Referentin Gender Mainstreaming der Bundeszentrale für politische Bildung):
Gender Mainstreaming in der bpb - ein Pilotprojekt im Geschäftsbereich des BMI
Fr. 28.01.2005 - 14.00-18.00 Uhr
Peter Döge (Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e. V., Berlin):
Gender Mainstreaming in der Umsetzung - Anforderungen an eine erfolgreiche Prozessbegleitung
Do. 10.02.2005 - 14.00-16.00 Uhr
Dorothea Lüdke (Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz, Berlin): Implementierung von Gender Mainstreaming - Zusammenfassung und Abschlussdiskussion
Petra Grüne

4. Studienbereich III: "Qualifizierung durch Training"

4.1 Modul (A) Brückenschlag in die Praxis

14 808
S -
„Was kann ich eigentlich?“ – Der Weg vom persönlichen Kompetenzprofil zur Karriereplanung
(1 SWS)
Mo, 1.11., 10.00-14.00, Mi, 1.12., 10.00-16.00, Di, 11.1., 10.00-16.00 Block - Otto-von Simson-Str. 13/15, Raum: siehe Aushang
(1.11.) Katrin Brinkhoff
Das Wissen um die eigenen Fähigkeiten ist eine der wichtigsten Grundlagen für die persönliche Standortbestimmung sowie für die weitere Karriereplanung. Ziel dieses Seminars ist es, den eigenen Kompetenzen und Stärken auf die Spur zu kommen – sie zu erinnern, zu beschreiben und somit sichtbar zu machen.
Die zugrundeliegende Methode ist ein ressourcenorientierter Lernprozess, der in ein persönliches Kompetenzprofil mündet. Dieser Prozess ist ausgerichtet auf die Sichtbarmachung erworbener Fähigkeiten und Kompetenzen, und zwar formeller wie informeller Art.
Seminarschwerpunkte:
- Erfassung und Reflexion von Ereignissen aus dem persönlichen Lebenslauf
- Stärkenanalyse
- Fokussierung auf die kommunikative Kompetenz
- Feedbacks durch Kleingruppen und im Plenum.
 
14 809
S -
Wissenschaftliches Schreiben - Coaching (Das Seminar kann auch von Studierenden des dritten Semesters besucht werden.)
(1 SWS)
Do, 28.10., 18.11., 9.12., 6.1., 3.2. und 3.3., 16.30-19.30 Block - Otto-von Simson-Str. 13/15, Raum: siehe Aushang
(28.10.) Edith Püschel
Schreiben ist eine Schlüsselkompetenz, ohne die eine akademische Karriere schwer denkbar ist. Gerade an wissenschaftliche Texte werden strenge Maßstäbe angelegt. Sie können Kreativität blockieren und den Schreibprozess mühsam gestalten. Dieses Seminar lädt ein zu einer vielschichtigeren Sicht auf das Schreiben und das Geschriebene. Ausgangspunkt dafür ist die Präsentation und Diskussion eigener Arbeiten. Mit dem ergänzenden Austausch über Schreiberfahrungen und Alltagsorganisation in der Gruppe unterstützen sich die Teilnehmerinnen wechselseitig. Sie können so auch der Isolation am Schreibtisch und der Konkurrenz in den Arbeitsbeziehungen ein wenig entkommen, die das Schreiben von Qualifikationsarbeiten wie der Promotion nicht selten bedeutet und sich neue individuelle und soziale Ressourcen eröffnen.
Erörtert werden Fragen zur Struktur der Texte und zu ihrer Rhetorik, zur Angemessenheit der Sprache sowie zur Darstellungsform und Stilistik. Zu den Seminarzielen gehört es, eigene Schwierigkeiten besser zu verstehen und davon ausgehend, einen routinierten Umgang mit dem Schreiben zu stabilisieren. Eingegangen wird auch auf Zeitprobleme und Schreibblockaden. Die regelmäßigen Treffen stärken die Motivation und unterstützen inhaltlich die Prozesse der Konkretisierung und Festlegung.
Begrenzte Teilnehmerinnenzahl: 12
 
14 810
S -
Den Wandel gestalten – Berufsorientierung in Zeiten der Chancengleichheit (Das Seminar richtet sich ausschließlich an Studierende des dritten Semesters)
(2 SWS)
Mo und Di, 22.11. und 23.11. und 10.1. und 11.1., 9.00-16.30 Block - Otto-von Simson.Str. 13/15, Raum: siehe Aushang
(22.11.) Edith Püschel,
Christine Arlt
Die Arbeitswelt ist durch Umbrüche und Wandel gekennzeichnet. Auch neue gleichstellungspolitische Konzepte wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity verändern die Berufswelt. Damit sind Expertinnen und Experten gefragt, die in unterschiedlichen Praxisfeldern Chancengleichheit definieren und umsetzen und damit Veränderungsprozesse aktiv gestalten können.

Sie sehen ihre berufliche Zukunft im Berufsfeld Chancengleichheit? Wenn Sie Ihren Weg in diesen Beruf zielorientiert und selbstbewusst meistern wollen, müssen sie sich an Ihren eigene Stärken und Vorlieben orientieren. Sie sollten subjektive und objektive Hindernisse bedenken, um das Tätigkeitsfeld zu finden bzw. zu kreieren, das Ihnen die Möglichkeit gibt, Ihre Kompetenzen einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Um neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen und neue Berufsperspektiven zu eröffnen, werden einschlägige Qualifikationen und Kompetenzen immer wichtiger. Welche Strategie und Kompetenzen helfen berufliche Ziele mit den eigenen Wünschen und Lebensentwürfen auszubalancieren?

Das Seminar ist nach den Prinzipien einer Zukunftswerkstatt gestaltet. Zukunftswerkstätten helfen kreative Potentiale zur Problemlösung in den verschiedensten Lebensbereichen nutzbar zu machen. Gemeinsam werden gewünschte, mögliche und auch utopische Lösungsmöglichkeiten entworfen und die Durchsetzungschancen dieser gemeinsam formulierten Konzepte überprüft. Zukunftswerkstätten helfen Lösungsideen für definierte Probleme zu finden und Konzepte zu entwickeln, wie diese umgesetzt werden können. Ausgangs- und Orientierungspunkte bilden der Wandel der Arbeitswelt, das Verständnis von Gender der Gender Studies und die Praxis der Chancengleichheit.

Teil I: Realität und Vision
Termin: Montag und Dienstag, 22. und 23. November 2004, jeweils von 09.00 – 16.30 Uhr

Teil II: Perspektiven und Strategien
Termin: Montag und Dienstag, 10. und 11. Januar 2005, jeweils von 09.00 – 16.30 Uhr
 
14 811
S -
Zeit für das Wesentliche – Techniken effektiver Zeit-, Selbst- und Arbeitsorganisation
(1 SWS)
Do und Fr, 9.12. und 10.12., 9.00-16.30 Block - Otto-von Simson-Str. 13/15, Raum: siehe Aushang
(9.12.) Svenja Neupert
Hohe Arbeitsanforderungen, Zeitdruck, Stress und ein permanent überfüllter Schreibtisch – kommt Ihnen das bekannt vor? Möchten Sie das ändern? Ihre eigene Einstellung und der bewusste persönliche Umgang entscheiden darüber, ob sich diese Stressfaktoren schädlich auf Sie auswirken. Die Auswahl der richtigen Ziele und Prioritäten sind wesentliche Bausteine des Zeitmanagements.
Im Seminar erhalten Sie eine Analyse von Stress auslösenden Faktoren am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld. Sie lernen Ihre eigenen Verhaltensweisen in Stresssituationen besser einzuschätzen und durch gezielte Übungen und Techniken zu verändern. Durch den flexibleren Umgang mit Belastungssituationen schaffen Sie günstige Voraussetzungen für ihre eigene Gelassenheit und eine gute Basis für die Zusammenarbeit mit anderen.
Seminarschwerpunkte:
- Unterscheidungsmerkmale von positivem und negativem Stress
- Analyse der Denk- und Verhaltensstrategien, Arbeit mit Wertesystemen
und Glaubenssätzen
- Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben (Lebens-Balance)
- Techniken des effektiven Zeitmanagements
- Grundlagen des Selbstmanagements
- Vernetzungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
- Entspannungstechniken.
 
14 812
S -
Von der Konkurrenz zum gemeinsamen Erfolg
(1 SWS)
Mo, 31.1. und Di, 1.2., 9.00-16.30 Block - Otto-von-Simson-Str. 13/15, Raum: siehe Aushang
(31.1.) Svenja Neupert
Kooperation und Solidarität - unter Frauen - waren schon selbstverständlicher. In Zeiten von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit verlieren diese Werte scheinbar an Bedeutung. Die Haltung, sich selbst die Nächste zu sein, setzt sich wieder mehr durch - bei manchen jedenfalls. Andere gehen damit anders um. Sie sehen ihre Chance darin, sich gerade jetzt mit anderen zusammenzuschließen und sich durch die wechselseitige Ergänzung ihrer Kompetenzen besser miteinander zu behaupten.
Beide mentalen Modelle treffen im beruflichen Alltag immer wieder aufeinander. Sie bergen viel Konfliktpotential in sich, das es in diesem Seminar aufzulösen gilt.
Schwerpunkte:
- Reflexion eigener Glaubensmuster zu Mangel, Fülle, Konkurrenz und
Zusammenarbeit
- Ausgrenzungs- und Konkurrenzstrategien im beruflichen Alltag
- Karriere- und Strategiefallen unter Frauen
- best practice-Beispiele für gelungene Kooperations-Erfolgsstrategien
(Weiberwirtschaft)
- Handwerkskoffer der Erfolgsstrategien
- Strategien der Durchsetzung und des Wettbewerbs nach dem
Win-Win-Prinzip
- bestehende Unterstützungsnetzwerke
- Klüngeln und Netzwerken
 
14 813
S -
Erfolgreich verhandeln und kommunizieren
(1 SWS)
Do und Fr, 10.2. und 11.2., 9.00-16.30 Block - Otto-von Simson-Str. 13/15, Raum: siehe Aushang
(10.2.) Pascale Meyer
Unser ganzes Leben besteht aus Verhandlungen: mit uns selbst und vor allem mit anderen. Oft sind wir mit dem Verlauf oder dem Ergebnis einer Verhandlung nicht zufrieden. Gut verhandeln heißt nicht nur, das selbst gesteckte Ziel erreicht zu haben. Genauso wichtig ist es, die Beziehungen zur Gesprächspartnerin oder dem Verhandlungspartner so zu gestalten, dass auch künftige Verhandlungen auf einer guten Basis laufen können.
"Hart in der Sache, weich zu den Menschen" lautet die Devise vom Harvard-Konzept. Das Seminar bietet Trainingsmöglichkeiten zum Wahrnehmen von unterschiedlichen Verhandlungssituationen, zeigt Prinzipien sach- und beziehungsgerechter Kommunikation auf und lädt ein zum Ausprobieren und Üben neuer Gesprächstechniken. Auf Wunsch werden vergangene Verhandlungssituationen reflektiert und Varianten künftiger Strategien gemeinsam entwickelt.

4.2 Modul (B) Gender-Workshop

14 814
Workshop -
Gender-Workshop - Teil I Sensibilisierung und Basiswissen
(1 SWS)
Di und Mi, 2.11. und 3.11., 9.00-17.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
(2.11.) Regina Frey,
Sakia Morell
Der zweitägige Gender Workshop dient dazu, das Bewusstsein der Teilnehmenden zu Gender als Struktur- und Analysekategorie auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen zu erhöhen. Mit Hilfe eines Mix aus Kurzvorträgen, Diskussionen, Gruppenarbeiten sowie erlebnisorientierten Methoden werden wir gesellschaftliche und individuelle Genderstrukturen nachzeichnen und problematisieren. Dabei steht vor allem ein reflektierter Umgang mit Gender und Gender Training im Vordergrund: Es soll im Rahmen von Gender Mainstreaming ja nicht darum gehen, geschlechtliche Zuschreiben fortzuschreiben, sondern (auch auf einer persönlichen Ebene) die duale Geschlechtermatrix und deren Normierungsmechanismen zu hinterfragen. Dies wird auch durch die Erprobung von Gender-Analyse-Instrumenten verdeutlicht, im Rahmen derer wir Fragen nach Reichweite und Begrenzungen des Anwendungsinstrumentariums von Gender Mainstreaming stellen werden.
 
14 815
S -
Methodische Grundlagen für die Arbeit mit geschlechterdifferenzierenden Daten
(2 SWS)
Mo, 15.11., 13.12. und 20.12., 10.00-18.00 Block - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
(15.11.) Thomas Claus
In Ergänzung zum Gender-Workshop und in Vorbereitung für das Praktikum sowie die wissenschaftliche Abschlussarbeit bietet der Workshop “Methodische Grundlagen für die Arbeit mit geschlechterdifferenzierenden Daten” Einblick in die Anwendung empirischer Forschungsmethoden und ihre Relevanz für die gleichstellungspolitische Praxis.
 
14 816
Workshop -
Gender-Workshop -Teil III: Gender Mainstreaming und Managing Diversity (Dieser Workshop richtet sich ausschließlich an Studierende des dritten Semesters.)
(1 SWS)
Block - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/234
(s. A.) Marianne Braig,
Thomas Claus,
Regina Frey
Der erste Teil des Gender-Workshops ist in Form eines Colloquiums aufgebaut. Die von den Studierenden präsentierten Gender/Diversity-Analysen und empirischen Untersuchungen werden gemeinsam von den ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis mit der Studiengruppe diskutiert. Im zweiten Teil stehen Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen anwendungsorienierter Gender Studies sowie nach dem Verhältnis von Gleichstellungspraxis und Geschlechtertheorie im Mittelpunkt.

4.3 Modul (C) E-Learning

14 817
Seminar/Übung -
E-Learning konkret
(1 SWS)
Fr29.10. 9.00-15.00  - siehe Aushang
(Weitere Termine sowie Ort und Raum werden am ersten Orientierungstag mitgeteilt.)
(29.10.) Ulrike Kassun,
Dorothea Lüdke
E-Learning wird in der Hochschullehre eine große Zukunft vorausgesagt. Der Einsatz neuer Medien allein führt aber noch nicht zu verbesserten Lernprozessen und Lernergebnissen: E-Learning muss gelernt werden. Notwendig sind spezifische technische, soziale und kommunikative Kompetenzen.

Das Seminar „E-Learning konkret“ bietet als Jump on Service im Rahmen des Zusatzstudiengangs Gender-Kompetenz den Studierenden die Möglichkeit, fit im Umgang mit der Lernumgebung des Zusatzstudiengangs Gender-Kompetenz zu werden. An konkreten Beispielen können die Teilnehmenden trainieren, mit Internet- und Kommunikationstools zu arbeiten und grundlegende Fertigkeiten wie Navigation oder Internet- und Datenbankrecherche üben.
 
14 818
Seminar/Übung -
E-Learning konkret (Dieses Seminar richtet sich ausschließlich an die Studierenden des dritten Semesters.)
(1 SWS)
Di30.11. 9.00-17.00  - siehe Aushang sowie Intranet
(30.11.) Ulrike Kassun,
Dorothea Lüdke
Aufbauend auf der Analyse der konkreten Fallbeispiele im SoSe 2004 bietet dieses Seminar die Möglichkeit, sowohl Konzepte eigener E-Learning-Projekte zu präsentieren als auch die Umsetzung in der virtuellen Lernumgebung des Zusatzstudiengang zu erproben. Konkrete Antworten auf die Frage, wie Gender- und/oder Diversity-Projekte virtuell unterstützt werden können, sollen z. B. anhand von Genderspielen erarbeitet werden.

Lehrveranstaltungen der Fachbereiche und Zentralinstitute zu Frauen- und Geschlechterforschung

Weitere Informationen zu den Lehrveranstaltungen sind dem jeweiligen Fachbereichs-Teil sowie der "Agenda. Vorlesungs- und Veranstaltungsverzeichnis Frauen- und Geschlechterforschung" (hrsg. von der ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung) zu entnehmen.

FB Rechtswissenschaft

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

FB Wirtschaftswissenschaft

(10 027)
C -
Forschungscolloquium "Personalpolitik"
(2 SWS)
26.10., 09.11., 23.11., 07.12.04, 04.01., 18.01., 01.02., 15.02.05
Di 14.00-17.00  - Boltzmannstr. 20, Kaminzimmer
  Gertraude Krell,
Monika Huesmann,
Barbara Sieben
 
(10 027011)
V/Ü -
Personalpolitik I, Grundlagen
(4 SWS) (4 cr)
Mi 10.00-12.00  - HFB, HS B
(21.10.) Gertraude Krell,
Monika Huesmann
  Do 12.00-14.00  - HFB, HS B (28.10.)  
 
(10 027016)
V -
Organisation, Personal, Geschlecht
(2 SWS) (2 cr)
Do 14.00-16.00  - Garystr. 21, HS 105
(21.10.) Gertraude Krell
 
(10 027116b)
S -
Seminar zur Personalpolitik: Theoretische und empirische Zugänge der Personalforschung
(2 SWS) (4 cr)
Di 19.10. und 2.11.2004,16.00-18.00 Uhr, Sa/So 8.01. und 9.01.2005, ganztägig -
 - Boltzmannstr. 20, HS-Anbau
  Gertraude Krell,
Renate Ortlieb

FB Politik- und Sozialwissenschaften

- Politikwissenschaft

(15 041)
PS -
Postfeminismus?
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Ihnestr. 22, Raum E 1
(19.10.) Ina Kerner
 
(15 042)
PS -
Gleichheit und/oder Differenz - Theorie und Politik der Geschlechter
(2 SWS)
Di 16.00-20.00 14-tägl. - Ihnestr. 22, Raum UG 1
(26.10.) Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
(15 072)
PS -
Frauen in Ost und West: Zur Veränderung der Situation von Frauen im Zuge der Vereinigung und der EU-Osterweiterung
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Ihnestr. 22, Raum UG 1
(18.10.) Sigrid Jüttemann
Im Vergleich zu ihrer Elterngeneration sind junge Frauen heute im allgemeinen gut ausgebildet. Sie arbeiten jedoch vorwiegend in typischen Frauenberufen und sind vergleichsweise öfter arbeitslos. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer
(bis zu 40%).Unter den Sozialhilfeempfängern beträgt der Frauenanteil etwa 80% (Geisssler 1991). Ungleichheiten dieser Art und die Gründe ihrer Entstehung sollen im Seminar diskutiert und analysiert werden. Dabei sind sowohl die Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern als auch die Situation von Frauen in den osteuropäischen Beitrittsländern von Interesse.

Literatur wird im Seminar bekanntgegeben und ein Reader steht zur Verfügung.
Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referats bzw. Ausfertigung eines Essays oder Hausarbeit
 
(15 073)
PS -
Familienpolitik und Gender Mainstreaming
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Ihnestr. 22, Raum E2
(22.10.) Sabine Berghahn,
Dag Schölper
 
(15 074)
PS -
Zivilcourage - solidarisches und widerständiges Verhalten von Frauen im Nationalsozialismus(L)
(2 SWS)
Do 10.00-14.00 14-tägl. - Ihnestr. 22, UG 2
(21.10.) Johanna Kootz
 
(15 489)
PK -
Kulturelle Hegemonie und Geschlecht im europäischen Vergleich (T + V + A + B) Teil I
(4 SWS)
Fr 10.00-14.00  - Ihnestr. 22, Raum E 1
(22.10.) Sabine v. Oppeln,
Brigitte Wehland-Rauschenbach

- Soziologie

(15 605)
LK -
Bourdieu lesen
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Mi 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/27
(Persönliche Anmeldung per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder Telefonnummer:838-56256 ist Voraussetzung.)
(20.10.) Ulla Bock
Pierre Bourdieu ist ein Soziologe, der sowohl theoretisch als auch empirisch gearbeitet hat. Mit seinen Konzepten vom sozialen Raum und sozialen Feld, vom kulturellen Erbe und vor allem mit seinen Vorstellungen vom Habitus, in dem sich Soziales verkörpert, gab er uns wichtige Erkenntnisinstrumente an die Hand.
Im Mittelpunkt des Seminars steht das Konzept des Habitus, das die ältere Rollentheorie ablöste. Bourdieu gehört zu den wenigen Soziologen, die das Geschlechterverhältnis als ein die Gesellschaft strukturierendes Element konsequent theoretisiert hat. Im Seminar wird folglich das Thema "Habitus und Geschlecht" einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Das Seminarkonzept "Bourdieu lesen" bedeutet, dass ausgewählte Texte von Bourdieu im Seminar gelesen werden; wir bleiben eng am Text, um zu verstehen, wie ein Theoretiker (s)ein Theoriegebäude aufgebaut hat.

Zu Beginn des Semesters kann ein Reader im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden.
 
(15 608)
Ü -
Feministische Wissenschaftskritik
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - IfS, Garystr. 55, 302b
(20.10.) Helgard Kramer
 
(15 649)
S -
Männerbünde und Geheimgesellschaften
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - IfS, Garystr. 55, 301
(Anmeldung nur über E-Mail: gralki@web.de. Im Betreff muss Simmel stehen.)
(21.10.) Heinz Gralki
(Nähere Einzelheiten (z.B. Scheinvoraussetzungen) entnehmen Sie bitte meiner Homepage (http://www.gralki.beep.de ).)

Im letzten Sommersemester haben wir uns im Seminar "Soziologie des Internets: Esoterik, Mystik und Verschwörungstheorien" u.a. auch mit Geheimgesellschaften, wie Illuminaten und Freimaurer beschäftigt. In diesem Seminar stehen allein Geheimgesellschaften und Männerbünde sowie ihre Ziele, Strukturen, internationale Verflechtung, ihre Rituale und ihr jeweiliges "Geheimnis" im Mittelpunkt des Interesses. Ausgehend von Georg Simmel "Das Geheimnis und geheime Gesellschaften" geht es uns im Seminar um Rolle und soziale Bedeutung von Männerbünden in der modernen und besonders der deutschen Gesellschaft. Dabei wird der Kontakt zu verschiedenen Gesellschaften über das Internet gesucht, so dass wir mit Informationen aus erster Hand arbeiten werden.
Voraussetzungen für die Scheinvergabe: Erstellung einer PowerPoint Präsentation, sowie eines wissenschaftlichen Textes (Essay). Eine Teilnahme am Seminar ohne die Bereitschaft zur Übernahme einer Arbeit ist unter keinen Umständen möglich.
 
(15 661)
PS -
Geschlecht und soziale Ungleichheit
Mo 8.00-10.00  - Ihnestr. 21, Hörsaal B
(18.10.) Christina Herkommer
Soziale Ungleichheit gehört zu den wichtigsten Themen der soziologischen Forschung. Das gleiche gilt auch für die Erforschung von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen. Trotz vieler Überschneidungen zwischen dem Diskurs zu sozialer Ungleichheit und dem Diskurs zum Geschlechterverhältnis, lässt sich erst seit Ende der 1980er Jahr eine verstärkte Auseinandersetzung beider Diskurse miteinander feststellen.
Das Seminar soll eine Einführung in klassische und moderne Theorien sozialer Ungleichheit und in Theorien zum Geschlechterverhältnis geben, Berührungspunkte zwischen beiden Diskursen festhalten und einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Themenbereich "Geschlecht und soziale Ungleichheit" bieten.
Einführende Literatur: Karin Gottschall (2000): Soziale Ungleichheit und Geschlecht, Opladen.
 
(15 672)
Pjs 2 -
Geschlechterarrangements (Fortsetzung aus dem WS)
(2 SWS)
Di 10.30-12.00  - IfS, Garystr. 55, 323
(19.10.) Helgard Kramer
Außerhalb der Plenarveranstaltung wird ca. 2 Stunden nach Vereinbarung in den Arbeitsgruppen getagt.
Es bestehen z.Z. folgende Arbeitsgruppen:
1. Roger Naegele: Rezeption von Hass und Gewalt im Internet durch Jugendliche. (Gruppendiskussion)
2. Runak Mustafa: Gleichberechtigung der Frauen im Geschlechterarrangement der Kakayi im kurdischen Teil des Irak.
3. Fatma Erdem: Interkulturelle Kompetenz in der Sozialarbeit.
4. Ferner ist eine Auswertung der repräsentativen Umfrage möglich, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vim IFF der Universität Bielefeld zu "Gewalt gegen Frauen" durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Auswertung ist die Entwicklung von Diplomarbeitsthemen möglich.
Literatur:(1)A. Wernet: Einführung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik, Opladen 2000. (2)U. Oevermann u.a. Die Methodologie der objektiven Hermeneutik und ihre allgemeine forschungslogische Bedeutung in den Sozialwissenschaften, in: Hans-Georg-Soeffner (Hg.); Interpretative Verfahren in den Sozial- und Textwissenschaften, Stuttgart 1979, 352-434. (3)Cornelia Behnke/ Michael Meuser; Geschlechterforschung und qualitative Methoden, Opladen 1999. (4)Ralf Bohnsack: Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung. 4. durchges. Auflage, Opladen 2000. (insbesondere zu Grupppendiskussionen/ Dokumentarischer Methode). (5)Gabriele Rosenthal: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt/New York :Campus 1995. (6)Cornelia Koppetsch /Günther Burkart: Die Illusion der Emanzipation. Zur Wirksamkeit latenter Geschlechtsnormen im Milieuvergleich, 1999.
 
(15 676)
Pjs 2 -
Muslimische Frauen in Berlin - Lebensformen und Praktiken jenseits der Kopftuchdebatte
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - IfS, Garystr. 55, 302a
(21.10.) Ulrike Schultz
In dem über 3 Semester konzipierten Forschungspraktikum wollen wir die Lebensformen und -praktiken von muslimischen Frauen in Berlin untersuchen. Dabei geht es im wesentlichen um die Frage, wie Handlungsspielräume in Familie und Beruf erschlossen werden und welche Rolle dabei die religiöse Identität spielt. In diesem Semester soll das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven angegangen werden. Neben einer allgemeinen Diskussion um Migration und Islam in Europa werden wir uns auch mit der religiösen Identität von muslimischen Frauen in vergleichender Perspektive beschäftigen. Im Wintersemester wird dann die empirische Untersuchung im Mittelpunkt stehen. Es ist geplant qualitative Interviews mit Frauen im Wrangelkiez durchzuführen. Das Seminar richtet sich an Diplomstudent/innen.
 
(15 696)
HS -
Berufsbezogene Zusatzqualifikationen: Personalentwicklung als Chance für Frauen?
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - IfS, Garystr. 55, 323
(21.10.) Astrid Nelke-Mayenknecht
Lebenslanges Lernen ist in der Wissensgesellschaft unabdinglich geworden. Erfahrungen aus einer vor Jahren absolvierten Ausbildung oder aus dem Studium reichen nicht mehr für das gesamte Berufsleben aus. Wissensarbeiter müssen bereit sein, ständig weiter zu lernen und ihr Wissen immer wieder zu prüfen und ggf. zu revidieren. Wie sieht das in der Praxis aus? Welche Zusatzqualifikationen sind für ein erfolgreichen Berufsweg wichtig? Inwieweit kann diese Weiterbildung speziell für Frauen eine Chance beinhalten? Nach einem kurzen Einstieg in die Theorie der Wissensgesellschaft und der Wissensarbeit sollen Fragen der Personalentwicklung im Vordergrund stehen. Hierbei werden Praxisbeispiele aus einigen großen Unternehmen vorgestellt und auch die Bereiche Wissensmanagement und E-Learning angeschnitten.
 
(15 731)
HS -
Erwerbskarrieren im Spannungsfeld zwischen Partnerschaft und räumlicher Mobilität
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - IfS, Garystr. 55, Hs. B
(18.10.) Anke Höhne,
Britta Matthes
Ziel des Seminars ist es individuelle Erwerbskarrieren im Spannungsfeld zwischen Partnerschaft und räumlicher Mobilität zu analysieren. Damit soll die enge Verzahnung dieser drei Lebensbereiche in den Blickpunkt der soziologischen Aufmerksamkeit gerückt werden. Nach einem einleitenden Überblick über die diesbezügliche aktuelle Problemdiskussion und der kritischen Diskussion theoretischer und empirischer Forschungsarbeiten zu diesem Thema richtet sich der Schwerpunkt der Veranstaltung auf die in Partnerschaften gelebten verschiedenen Erwerbsarrangements (z.B. traditionelles Modell des männlichen Familienernährers, egalitäre Arbeitsteilung, Doppelkarrierepaare) und die Folgen räumlicher Mobilität für individuelle Erwerbskarrieren. In der soziologischen Arbeitsmarktforschung wurde bislang zumeist nur die Erwerbstätigkeit von Individuen untersucht und der Lebensbereich Partnerschaft für den individuellen Arbeitsmarkterfolg ausgeklammert. Diese Betrachtungsweise greift aber zu kurz, weil der Partner und dessen Erwerbsverhalten durchaus einen Einfluss sowohl auf die individuelle Erwerbsbeteiligung und damit den Arbeitsmarkterfolg ausüben kann. Und genauso kann nicht nur die eigene räumliche (Im)Mobilität weitreichende Konsequenzen für die Erwerbskarriere haben sondern auch das Mobilitätsverhalten des Partners. Im letzten Seminarteil werden aktuelle gesellschaftliche Probleme im Kontext von Erwerbskarriere, Partnerschaft und räumlicher Mobilität diskutiert und ein Praxisbezug hergestellt. Anhand verschiedener deutscher sozialwissenschaftlicher Datensätze wird die Frage behandelt, wie die entsprechenden Daten idealerweise beschaffen sein sollten, damit Erwerbsverläufe und räumliche Mobilität im Haushaltskontext analysiert werden können.
Literatur zur Einführung: (1) Blossfeld, H.-P. & S. Drobnic (Hrsg.) (2001). Careers of Couples in Contemporary Societies: From Male Breadwinner to Dual Earner Families. Oxford: Oxford University Press (1-50). (2) Crompton, R. (Hrsg.) (1999b). Restructuring Gender Relations and Employment. The Decline of the Male Breadwinner. New York: Oxford University Press (Kap. "Discussions and Conclusions"). (3) Schneider, N.F. et al. (2002). Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche Mobilitätserfordernisse in Zeiten der Globalisierung noch mit Familie vereinbar? Berlin: Verlag W. Kohlhammer. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Band 208. (4) Wagner, M. (1989). Räumliche Mobilität im Lebenslauf. Eine empirische Untersuchung sozialer Bedingungen der Migration. Stuttgart: Ferdinand Enke.
 
(15 745)
HS -
Feministische Erkenntnistheorie
(2 SWS)
Mi 10.00-14.00 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302b
(20.10.) Melitta Patzak
Ausgehend von der strittigen Frage, ob es eine eigenständige feministische Wissenschaft gibt oder ob sich Feminismus in sog. Bindestrich-Wissenschaften (feministische Soziologie, Ökonomie, Kulturwissenschaften usw.) erschöpft, wird auch die Frage nach der Notwendigkeit einer eigenständigen feministischen Erkenntnistheorie unterschiedlich beantwortet. Wir schließen uns der Überzeugung an, dass Feminismus über einen eigenständigen Wissenschaftsansatz verfügt.
Feministischer Erkenntnistheorie kommt die Aufgabe zu, feministische Wissenschaft zu begründen. Es liegt heute eine Vielzahl von Rechtfertigungsversuchen vor (kommunikative, neopragmatische Ansätze, schwarzer Feminismus, materialistisch-marxistische Standpunkttheorie usw.). In der LV sollen einige dieser epistemologischen Begründungskonzepte kritisch erörtert werden.
Letztlich entsprechen die unterschiedlichen Varianten feministischer Erkenntnistheorie unterschiedlichen Auffassungen von Handlungsrationalität, in denen Wahrheit, Subjektivität, Erfahrung usw. so interpretiert sind, dass sie die Herstellung von herrschaftsfreien Geschlechterverhältnissen sichern.
Literatur wird zu Beginn der LV bekannt gegeben.
 
(15 746)
S -
Sprechen und Macht - zur feministischen und postkolonialen Thematisierung von Machtverhältnissen
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - IfS, Garystr. 55, 323
(18.10.) Ingrid Jungwirth
"Can the subaltern speak?" fragt Gayatri Chakravorty Spivak und Judith Butler untersucht, was spricht, wenn "Hass spricht". Ausgehend von zwei feministischen/ feministisch postkolonialen Texten soll die Thematisierung von Sprechen auf ihre Bedeutung für soziale Theoriebildung hin untersucht werden. Dabei zeigen die feministisch postkolonialen Auseinandersetzungen mit Sprechen nicht nur Herstellungsmodi sozialer Wirklichkeit auf, sondern sind auch Problematisierungen der Bedingungen für die Möglichkeiten des Sprechens: d.h. von Geschlechterverhältnissen und der Geschichte europäischen Kolonialismus als Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Im Seminar sollen Bezüge zu sozialtheoretischen Konzeptionen von Sprache im Sinne von Normativität und von Sprechen im Sinne von Darstellung einerseits und als Reproduktion sozialer Positionen in einem hierachisch strukturierten sozialen Raum andererseits erarbeitet werden.
Literatur zur Vorbereitung:(1)Judith Butler: Hass spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin 1998. (2)Gayatri Chakravorty Spivak: A Critique of Postcolonial Reason. Toward a History of the Vanishing Present. Cambridge, Massachusetts 1999.

- Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

(28 772)
Pjs -
Projektseminar: Profession und Gender: Professionalisierungsarenen im Vergleich
(2 SWS) (12/1 cr) (15.3 EU)
Mi 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45 (Silberlaube), KL 24/234
(20.10.) Dorothea Lüdke
Obwohl Berufe und Berufsrollen in modernen Gesellschaften explizit geschlechtsneutral gefasst sind, zeigen die Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung, dass Strukturen und Positionen „vergeschlechtlicht“ sind. Geschlechtsbezogene Fest- und Zuschreibungen finden sich insbesondere in Professionalisierungsprozessen. Wie laufen die Prozesse der Vergeschlechtlichung ab? Ob und inwieweit zeichnen sich neue Muster der Professionalisierung angesichts der Neustrukturierung von Arbeitsfeldern ab? Wie verlaufen diese Prozesse, wenn Professionalisierungskonzepte explizit oder implizit auf eine Veränderung der Geschlechterverhältnisse zielen? Welche Bedeutung wird dem deutlich wachsenden Anteil von Frauen in hochqualifizierten Berufen zugemessen?

Ziel dieses Seminars ist es, Professionalisierungsprozesse verschiedener Berufe und Berufsfelder zu vergleichen. Dafür werden Theorie(-ansätze) und Forschungsprojekte der PR- sowie der Frauen- und Geschlechterforschung zugrunde gelegt. Durch den vergleichenden Blick auf Professionalisierungsarenen sowie die in diesen handelnden Akteurinnen und Akteure sollen Professionalisierungsetappen und –strategien deutlich werden. Die Entwicklung und Präsentation von eigenen Forschungsarbeiten der Studierenden bilden einen weiteren Schwerpunkt.

Teilnahmevoraussetzung: Anwesenheit in der ersten Sitzung.

Besondere Zulassung:
Studierende im Hauptstudium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, die das Seminar Öffentlichkeitsarbeit mit Leistungsnachweis abgeschlossen haben.

Leistungsanforderungen:
Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

- Ethnologie

(29 506)
RK/RS -
Sufismus, Gabentausch und Braderi: Ethnographie des Punjab
(2 SWS) (6-10 cr)
Di 16.00-18.00  - Drosselweg 1-3, Großer Seminarraum
(19.10.) Azam Chaudhary
Punjab is also known as the land of love. There are a number of very popular love stories in Punjab like Heer-Ranja, Sohni-Mahival, Mirza-Sahiban, Sassy-Punoo to name only a few. The classical Punjabi literature dealing with these Punjabi folk stories, especially Heer-Ranja, is until now unsurpassed in its quality as an ethnographic source of Punjabi village life in particular. This literature is recited in public gatherings; they are quoted from in daily life and are sung by professional singers on TV, Radio and other public and private functions. These have an immense influence on the life and culture of the people of Punjab. In the presence of gender segregation, love poetry plays a significant role in the life of the people. This love is both sacred and profane, the beloved could be human or God and the poet may be a Sufi or any other person. The distinction between worldly love and love with God is difficult to make in the classical love stories, that have been mentioned above, and the Sufi poetry. We shall discuss in this seminar Heer Wari Shah, Baba Farid, Bulle Shah and Sultan Baho as examples of this literature. The other important aspects of Punjabi culture that will be discussed in this seminar include bradari, sepi and vartan bhanji.

Punjabi bradari (may be briefly translated as socio-economic and professional groups or quasi-caste) system has undergone a lot of changes in the last few decades but it still remains very important for the people of Punjab. This seminar will discuss the type, nature, role and changes in the structure and importance of bradari in Punjab. Sepi also known as Jajmani system (a complex system of social relations and services exchange) is closely related to the bradari system and rural agriculture economy. Here we shall also discuss the prominent features of Punjabi agriculture, particularly the canal irrigation system, the two monthly farmers' weather and seasonal division, etc. Vartan bhanji (an elaborate system of gift exchange) will be discussed especially with reference to life span rituals like birth, circumcision, marriage, Haj, etc. We shall also discuss the issues of male honour, especially ideals of masculinity.

Reading list
- Ahmed, Feroz
1998 Ethnicity and Politics in Pakistan. Karachi: Oxford University Press.
- Chaudhary, M. Azam
1999 Justice in Practice: Legal Ethnography of a Pakistani Punjabi Village. Karachi: Oxford University Press.
- Dietrich, Angela
1980 Property and honour in the Punjab. Unpublished masters thesis at the dept. of ethnology, University of Heidelberg.
- Donna, Hastings
Marriage among Muslims: Preference and choice in Northern Pakistan. Leiden: E.J.Brill.
- Eglar, Zekiye
1960 A Punjabi village in Pakistan. New York: Columbia University Press.
- Krishna, Lajwanti Rama
1977 Panjabi Sufi Poets AD 1460 - 1900. Karachi: Indus Publications.
- Lefevre, Alain
1999 Kinship, Honour and Money in Rural Pakistan: Subsistence Economy and the Effects of Internal Migration. Surrey: Curzon Press.
- Pfeffer, Georg
1995 Manliness in Punjab: Male sexuality and the khusra. In: Sociologus 95.2.1.2.
- Pfeffer, Georg
1970 Pariagruppen des Pandschab. Dissertation, Freiburg.
- Rafat, Taufiq
1982 Bulleh Shah: a selection. Lahore: Vanguard publications Ltd.
- Rahat, Naveed-i-
1990 Male Outmigration and Matri-Weighted Households: A case study of a Punjabi village in Pakistan. Delhi: Hindustan Publishing Corporation.
- Syed, Najm Hosain
1968 Recurrent Pattern in Punjabi Poetry. Lahore: Majlis Shah Hussain.

Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Regionalschein für das Grund- oder für das Hauptstudium erworben werden.
 
Veranstaltung entfällt!
(29 520)
TS/Ü -
Migration, Geschlecht und Gesundheit
  Hansjörg Dilger

FB Erziehungswissenschaft und Psychologie

- Erziehungswissenschaft

(12 148)
PS -
Was sind Jungen? Was sind Mädchen? Kindheit, Geschlecht und Sexualität
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140
Vorbesprechung: 18.10., ab 10.01.05 wöchentlich + ausführliches Wochenendseminar n.V.
(18.10.) Anja Tervooren
Wie stellen Kinder ihr Geschlecht dar? Welche Rolle spielen dabei Sexualität und Begehren? Wie gehen Kinder mit der Geschlechterdifferenz um und wie überschreiten und verändern sie diese? In dem Seminar werden Theorien aktueller erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung im Wechsel mit neuen empirischen Studien zu Geschlecht in der Kindheit erarbeitet.
Grundlegende Literatur:
- Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt m Main 1991
- Hirschauer, Stefan: Die soziale Konstruktion der Transsexualität. Frankfurt am Main 1993
- Schröter, Susanne: FeMale. Über Grenzverläufe zwischen den Geschlechtern. Frankfurt am Main 2002
 
(12 245)
HS -
Sexualisierte Gewalt - eine Herausforderung für die Soziale Arbeit mit Geschädigten und Täter/inne/n
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122c
(20.10.) Anja Nordmann
Sexualisierte Gewalt als Werkzeug einer Dominanzkultur ist sowohl ein politisches als auch ein sozialpädagogisches Problem. Die Erklärungsversuche in der analytischen und theoretischen Auseinandersetzung, die Aufklärungs- und Präventionsinitiativen, der gesellschaftliche Umgang damit und die private Konfrontation rahmen die Soziale Arbeit zu sexualisierter Gewalt. In diesem Seminar werden Ursachen und Hintergründe, Formen und Ausmaß dieser Gewalt behandelt und unterschiedliche Beratungsansätze und -konzepte vorgestellt. Die Kontroverse zwischen der parteilichen Perspektive auf Opfer von sexualisierter Gewalt und der kritisch-solidarischen Unterstützung für Gewalttätige wird diskutiert werden. Im Rahmen des Seminars sind Besuche entsprechender Berliner Einrichtungen vorgesehen. Zur inhaltlichen Vorbereitung wird ein Handapparat bereitgestellt und zu Beginn des Semesters ein Reader angeboten.
 
(12 259)
HS -
Die Folgen 'vaterloser' Sozialisation für die Entwicklung
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140
geändert in Blocktermine: 2.11., 10.00-12.00 - KL 23/140
Samstag, 27.11.04, 15.1.05 - jeweils 10.00-17.00, 5.2., 10.00-18.00, KL 25/134
(19.10.) Grit Jokschies
Der Vater spielt für die soziale, emotionale, aber auch kognitive Entwicklung des Kindes eine wichtige Rolle. In der sozialpädagogischen Praxis begegnen uns überdurchschnittlich viele Klienten, die ohne eine positive, schützende, haltgebende Vaterfigur aufgewachsen sind. Kinder, die ihre Väter als kraftlos, abwesend, gleichgültig und schwach erleben, fühlen sich von diesen Vätern verraten; oft treibt es sie hinaus aus den ohnehin unsicheren Bindungen in eine fragwürdige emotionale Beziehungs- und Vorbildsuche. Nicht selten wird die Wut der Kinder auf ihre vernachlässigenden Väter durch einen ungesteuerten Hass auf zuweilen hilflose, vernachlässigte Opfer und/oder "abschiebewürdige" Ausländer deutlich.
Dieses Seminar wird sich mit der Bedeutung des Vaters in den ersten Lebensjahren und insbesondere mit den ungünstigen Auswirkungen, die die Abwesenheit des Vaters oder der Verlust des Vaters in den ersten Lebensjahren auf die Fähigkeit des Kindes hat, maßvoll mit Aggression umzugehen, auseinandersetzen.
 
(12 289)
HS -
Diskursanalyse als Methode der Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/222
(18.10.) Barbara Drinck
Innerhalb der Geschlechterforschung wird vorwiegend das Thema "Ungleichheit der Geschlechter" behandelt. Doch ein Problem taucht beim methodischen Herangehen an das Thema "Ungleichheiten" immer wieder auf: Es ist die Blickrichtung, aus der das Problem beobachtet wird. Die Blickrichtung darf nicht nur auf die Vergangenheit konzentriert sein, auch der Einbezug der Gegenwart reicht nicht aus, sondern unsere Betrachtung muss in die Zukunft gerichtet sein. Retrospektive Rekonstruktion ist wesentlich, genügt jedoch nicht. Es ist zu wenig, das Forschungsinteresse ausschließlich darauf zu richten, wie Kategorien konstruiert wurden.
Die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger in der soziolinguistischen Tradition Jürgen Links, diese wiederum an der poststrukturalistischen Theorie und Methodologie Michel Foucaults orientiert, kann hier als sinnvolle Methode angeboten werden. Dieses qualitative Analyseverfahren ermöglicht es, sowohl den Prozess der stattgefundenen Konstruktion zu entziffern, als auch den der gegenwärtigen laufenden Konstruktion zu beobachtet und aus dieser Beobachtung Konsequenzen abzuleiten.
Es ist für die Geschlechterforschung von enormer Relevanz, die z.Z. stattfindenden Konstruktionen zu erkennen, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, Entscheidungen darüber, ob wir Entwicklungen im Geschlechterverhältnis entgegenwirken wollen oder nicht.
 
(12 290)
HS -
"Gender-Mainstreaming"in pädagogischen Institutionen - Total Equality (TEQ) als Markenzeichen zeitgemäßer Qualitätsentwicklung
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201
(21.10.) Lintrun Weber-Freudenberger
Etwa 52% der Bevölkerung sind Frauen – aber wie berücksichtigt die Gesellschaft diesen Tatbestand? Förderung der Chancengleichheit, im Artikel 3 des Grundgesetzes verankert, wird zukünftig nicht auf einige wenige Maßnahmen der Frauenförderung beschränkt bleiben, sondern zur politischen Hauptstrategie erklärt. Um den unterschiedlichen gesellschaftlichen Lebensbedingungen von Frauen und Männern Rechnung zu tragen und Chancengleichheit für beide Geschlechter herzustellen fordert der Europarat (1998) die geschlechterbezogene Sichtweise in allen Phasen der Organisation, Entwicklung, Evaluierung und Verbesserung in allen administrativen und politischen Prozessen. Was dies für pädagogische Institutionen und ihre organisatorische Entwicklung bedeutet, wird Gegenstand des Seminars sein.

Literatur:
Regina Frey (2003) Gender im Mainstreaming. Geschlechtertheorie und
-praxis im internationalen Diskurs

Rabe-Kleberg, Ursula (2003) Gender Mainstreaming und Kindergarten

Uschi Baacken (Hrsg., 2003) Gender Mainstreaming. Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen
 
(12 291)
HS -
Konstruktivismus und Dekonstruktion in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11
(20.10.) Bettina Fritzsche
Seit Beginn der 90'er Jahren werden in der deutschsprachigen
Geschlechterforschung verstärkt Ansätze rezipiert, die die Existenz zweier
Geschlechter als ,natürliches Faktum' in Frage stellen und Prozesse der
Herstellung von Geschlecht fokussieren.
Während konstruktivistische Zugänge insbesondere Vorgänge des ,doing
gender' analysieren, richten poststrukturalistisch inspirierte
Theoretisierungen von Geschlecht die Perspektive vor allem auf das
Verhältnis von Macht und Diskurs sowie die performative Dimension der Hervorbringung von Geschlechtsidentitäten. Im Seminar wird eine Einführung in beide Ansätze gegeben und es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert. Auf dieser Grundlage sollen im Anschluss die Konsequenzen konstruktivistischer und dekonstruktiver Perspektiven in der Geschlechterforschung für die erziehungswissenschaftliche Theoriebildung und für die pädagogische Praxis erarbeitet werden.
 
(12 292)
HS -
Projektseminar: Biographieforschung als Methode der Sozialisations- und Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11
(20.10.) Barbara Drinck
 
(12 313)
OS -
Graduiertenkolleg "Körperinszenierungen"
(2 SWS)
Mi 18.00-  - Grunewaldstr. 35
(s. A.) Christoph Wulf
 
(12 423)
S -
Produktiver Umgang mit geschlechtsspezifisch ausgewählten Lesebuchtexten für die Klassenstufen 4-6
(2 SWS)
Do 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a
(21.10.) Yvonne Dettmer
Nach der Erarbeitung grundlegender Kenntnisse im Bereich des Literaturunterrichts, seiner Zielsetzungen und Verfahrensweisen werden die Lehrerkompetenzen thematisiert, die notwendig sind, um Lernprozesse im Umgang mit literarischen Texten in Gang zu setzen und zu begleiten.
Am Beispiel von geschlechtsspezifisch ausgewählten Lesebuchtexten werden verschiedene Verfahren des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts erprobt und auf ihre Umsetzungsmöglichkeiten in der Grundschule hin reflektiert. Eine kritische Analyse der auf dem Markt befindlichen methodischen Literatur und des neuen Rahmenplanes schließen sich an.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die vorbereitende Lektüre von Kapitel 2.3 in: Bartnitzky, Horst: Sprachunterricht heute. Berlin: Cornelsen Scriptor sowie die Bereitschaft zur intensiven Teamarbeit.

- Psychologie

(12 509)
S -
Race, Gender and Racism part III (Psy, Nf, EwS)
(2 SWS) (in Englisch)
Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122 d
(20.10.) Grada Ferreira
Whiteness is an identity based on power which never speaks of itself, nevertheless it is always located at the centre: it (re)produces, (re)invents, (mis)names, and defines Others. In this dialectic the Other serves as the primary form by which Whiteness is constructed, for the marginal position of Others reassures the centrality and ‚normality' of Whiteness. How does these processes affect our reality? As a continuity of the prior seminars, in this seminar we explore specifically Whiteness, Racism and the construction of Otherness, taking into account its gender roles. We will look at the processes of Othering and politics of representation; The Black Experience; Whiteness in the Black imaginary; Whiteness as an absent centre, Strategies of Denial; feminist theory. This seminar should help the students developing a critical discourse, as well as positioning themselves.Literature:Frantz Fanon (1968). Black Skin, White Masks. N.Y.: Grove PressHito Steyerl & Encarnación Gutiérrez Rodríguez (Hg.) (2003). Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale kritik. Munster: Unrast.
 
(12 531)
S -
Queere Interventionen. Theorie, Praxis und Politik zu Geschlecht und Sexualität (Psy, Nf)
(2 SWS)
Di 16.00-20.00 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106
(26.10.) Dimitris Papadopoulos
Im Gegensatz zum klassischen Begriff der Geschlechtsidentität versuchen queere Ansätze Möglichkeiten zu multiplen Konstruktionen von Geschlecht und Sexualität zu eröffnen. In diesem Seminar werden wir untersuchen, wie traditionelle Verständnisse von Geschlecht und Sexualität in verschiedenen sozialen und kulturellen Machtverhältnissen situiert sind. Dabei geht es nicht nur um "Minderheitenthemen," sondern auch darum, die "Normalität" von Mehrheiten sowie Normen und Naturalisierungen zu hinterfragen. Weiterhin werden wir uns in Form von Projekten mit queerer Praxis und Kultur beschäftigen und uns dabei mit alternativen Zugängen zur Geschlechter- und Sexualitätspolitik auseinandersetzen.
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
(12 554)
EP -
Subjektwissenschaftliche Praxisforschung (Psy)
(4 SWS)
Fr 14.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(29.10.) Gerlinde Aumann
Im Seminar sollen qualitativ-orientierte Untersuchungen und Forschungsmethoden in der psychologischen Frauen- und Rassismusforschung diskutiert werden. Es werden Grundlagen subjektwissenschaftlicher Forschung vermittelt. Wir befassen uns insbesondere mit zugespitzten Lebenssituationen von Menschen, die von Armut, Arbeitslosigkeit und Flucht/Vertreibung betroffen sind. In Auseinandersetzung mit konkreten Lebenssituationen und mit entsprechenden psychologischen Arbeitsfeldern sollen Problemstellungen erarbeitet und unter Einbezug von Einzelverfahren wie Interviews und Gruppendiskussionen weiterentwickelt werden. Dabei sollen eigene Praxis- und Alltagserfahrungen in die Diskussion einbezogen werden. Wichtige inhaltlich-psychologische Aspekte sind das Verhältnis persönliche-strukturelle und aktuelle-vergangene Gewalt, sowie die gesellschaftliche und subjektive Funktion von Ausgrenzung und Diskriminierung.
 
(12 658)
S -
Wie macht man(n) Karriere? (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr 10.00-14.00 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 26/130
(22.10.) Monika Sieverding
In dieser Lehrveranstaltung werden Prädiktoren eines erfolgreichen Berufseinstiegs und einer erfolgreichen Karriere behandelt, wobei psychologische Prädiktoren im Mittelpunkt stehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, warum Frauen - so auch in der Psychologie und in den Erziehunsgwissenschaften - nach wie vor seltener Karriere machen als Männer. Neben der Auseinandersetzung mit theoretischen und empirischen Arbeiten der psychologischen Karriereforschung werden im Seminar praktische Übungen angeboten, in denen die TeilnehmerInnen ihre eigenen Kompetenzen trainieren können. Dieses Seminarangebot richtet sich an Frauen und Männer gleichermaßen!
 
(12 580)
S -
Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Organisationspsychologie (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr, 12.11., 26.11., 10.12. und 7.1., 10.00-16.00, Fr, 14.1., 10.00-14.00  - Container C 2
(12.11.) Kathrin Tartler
Das Seminar beschäftigt sich mit aktuellen Forschungsergebnissen aus dem Bereich der Organisationspsychologie. Es sollen neueste Artikel aus den Bereichen Führung, Commitment, Gender/Diversity, Kommunikation und Arbeitszufriedenheit vorgestellt und diskutiert werden. Um diese Ergebnisse bewerten und in einen größeren Rahmen integrieren zu können, sollten die Teilnehmer Kenntnisse aus diesen Bereichen mitbringen, d.h. die Vorlesungen Organisationspsychologie I und II bei Prof. Liepmann bereits besucht haben. Weiterhin ist eine Vorbereitung aller Teilnehmer anhand der vorgegebenen Literatur auf die jeweiligen Terminen notwendig. Aufgrund der Aufteilung in thematische Blöcke wird die Veranstaltung an 5 Blockterminen angeboten.
 
(12 591)
PL/S -
Nonverbale Kommunikation in den Medien und im Beruf (Psy, Nf)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a
(25.10.) Nikolas Westerhoff
Auf der Grundlage der Emotions- und Interaktionsforschung sollen nonverbale Kommunikationsprozesse analysiert werden. Es soll aufgezeigt werden, welche Bedeutung nonverbalen Signalen in der Personalauswahl, im therapeutischen Setting und im medialen Kontext zukommt. Neben den gängigen Verfahren zur Erfassung nonverbalen Verhaltens (FACS, EMFACS, Berner System) werden Trainingsprogramme zur Förderung der nonverbalen Kompetenz vorgestellt. Persönlichkeitsvariablen wie Geschlecht, Sensitivität und Selbstsicherheit sollen dabei besonders berücksichtigt werden. Ebenso soll untersucht werden, inwiefern verbale Strategien der medialen Selbstdarstellung mit spezifischen nonverbalen Verhaltensweisen interagieren.Qualifizierungsprogramm: AI / CI.
 
(12 645)
S -
Stress und Stressmanagement / Modul 3 / Basisphase (Psy, Nf)
(2 SWS)
Do 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, L 24/27
(21.10.) Monika Sieverding
Theoretische Konzeptionalisierungen und empirische Methoden zur Erfassung von Stress und Coping. Stress im schulischen Kontext. Zusammenhang zwischen Stress und Krankheit. Geschlechtsunterschiede in Stressreaktivität und Stressbewältigung. Trainingsprogramme zur Verbesserung der individuellen Stressbewältigung (Verhaltensprävention) (mit praktischen Übungen), Evaluation von Trainingsprogrammen. Grenzen der Verhaltensprävention: Stress und Stressbewältigung im sozialen Kontext.
 
(12 636)
S -
Berufliche Entwicklung von Frauen und Männern (Psy, Nf, EwS)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134
(26.10.) Ernst-H. Hoff
Im Seminar sollen Sozialisationsprozesse vor dem Erwerbsleben, beim Eintritt in das Erwerbsleben, im Berufsverlauf, bei Arbeitslosigkeit sowie nach Beendigung des Erwerbslebens behandelt werden. Dabei stehen Probleme der geschlechtsspezifischen Trennung von Arbeitsmärkten, der unterschiedlichen beruflichen Chancen, "Karrieren" und (Doppel-)Belastungen von Frauen und Männern im Vordergrund. Einführungsliteratur: Hoff, E. (in Druck): Arbeit und berufliche Entwicklung. In: U. Staudinger & S.?H. Filipp: Entwicklungspsychologie des mittleren und höheren Erwachsenenalters. Enzyklopädie der Psychologie. Göttingen: Hogrefe. (eine erweiterte Fassung steht im Netz unter Forschungsbericht Nr. 20: www.fu-berlin.de/arbpsych, Publikationen, Forschungsberichte).
 
(12 638)
S -
Wege zur erfolgreichen Berufs- und Lebensgestaltung (Psy, Nf)
(2 SWS)
Di 14.00-18.00 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122d
(2.11.) Hans-Uwe Hohner
Folgende Themen sollen auf dem Hintergrund der aktuellen Forschung und Theorie mit Blick auf die Anwendung im Rahmen von beruflicher Entwicklung bzw. Laufbahnberatung konkretisiert werden. · Laufbahnberatung heute und morgen: Aufgabenstellungen, Herangehensweisen, Modelle · Was heißt beruflicher und persönlicher Erfolg? Wie komme ich/man dahin? · Laufbahnberatung als personenbezogene Entwicklungsdiagnostik und Entwicklungsberatung: Instrumente, Methoden und Medien · Berufsorientierung und Studien/Berufsvorbereitung· Zulassung zum Studium (für Schüler und Studierende): Studienberatung, Potentialanalyse, Schnupperseminare, Vorstudien, Testtraining· Einstieg in die Berufstätigkeit: Test- und AC-Vorbereitung, Bewerbungstraining· Gründungsberatung und integrative Entwicklungsberatung für Gründer, Selbständige, Freiberufler und Kleinunternehmen· Inplacement- und Outplacementberatung: Einstieg, Ausstieg, Umstieg, Wiedereinstieg:· Der Beruf ist das eine ....Gestaltung von Work-life-Verhältnissen bei Männern und Frauen, Familienarbeit und Beruf.
 
(12 653)
S -
Zur Diagnostik der Kindesmisshandlung und des sexuellen Missbrauchs (Psy, Nf, EwS)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, Hs 1b
(21.10.) Rainer Balloff
Die Diagnose der Kindesmisshandlung und des sexuellen Missbrauchs weist im Vergleich zu anderen diagnostischen Vorgehensweise mit Kindern und jugendlichen bedeutsame Unterschiede auf, die von der aussagepsychologischen Konzeption berücksichtigt werden.Beispielhafte Themen: - Verbreitung und statistische Daten der Kindesmisshandlung und des sexuellen Missbrauch- Familie und emotionaler Nahraum des Kindes- FremdtäterInnen- Das aussagepsychologische Konzept- Prostitution und Menschenhandel, sexueller Missbrauch von Kindern und Tourismus, Beschneidung von Mädchen- Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und sexuellen Kindesmissbrauch
 
(12 659)
S -
Methoden psychologischer Frauen- und Geschlechterforschung am Beispiel einer qualitativen Studie zur sozialen Konstruktion des Weiß-Seins (Psy, Nf, EwS)
(4 SWS)
Vorbesprechung: Do 9.12.04, 16.00-19.00, Blöcke: 13.1-15.1., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 24/22, 20.1-22.1., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 24/14, 27.1-29.1. und 3.2-5.2., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202, Einzeltermine: 10.2. u. 11.2., 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 24/14
(9.12.) Martina Tißberger
Während das Thema Rassismus i.d.R. mit Blick auf Rechtsradikalismus und ‚Fremdenfeindlichkeit' behandelt wird, geht es im Seminar um die subtilen und alltäglichen Formen von Rassismus. Es soll untersucht werden, wie Bilder der ‚Anderen' oder der ‚Fremden' in Abgrenzung zum ‚Eigenen', als sozialer Konstruktion des Weiß-Seins wirken. Methoden feministischer qualitativer Sozialforschung werden anhand einer Studie zur Beziehung zwischen weißen Psychotherapeutinnen und ihren KlientInnen mit Migrationsbiographien bzw. mit ethnisierten und/oder rassistischen Markierungen vorgestellt. Da auch aktuelle empirische Forschungen aus dem englischsprachigen Raum diskutiert werden, ist die Fähigkeit, englisch lesen zu können zur Teilnahme am Seminar notwendig. Der Reader wird ab dem 13. 12. 04 im HA/Copyshop, Brümmerstr. stehen. Die TeilnehmerInnen sollten mit der Lektüre frühzeitig beginnen, da während des Blockseminars nicht mehr genug Zeit dazu besteht.
 
(12 660)
C -
Colloquium "Psychologische Genderforschung" (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130
(22.10.) Monika Sieverding
In diesem Colloquium werden empirische Arbeiten zur psychologischen Genderforschung geplant, vorgestellt und diskutiert. Die Teilnahme ist obligatorisch für alle Studierenden, die bei mir eine Diplom- oder Doktorarbeit schreiben (wollen). Interessierte sind zu allen Terminen, insbesondere zu den Gastvorträgen, herzlich eingeladen!

FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

- Geschichte

ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 002)
Ü -
Geschlecht und Person als Kategorien der Forschung (B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Claudia Ulbrich
Es gehört zu den Axiomen der westlichen Welt, daß sie ihren Charakter einem spezifischen Selbstkonzept verdankt,das aus feministischer Perspektive verkürzt mit den Attributen: weiß, männlich, bürgerlich, westlich umschrieben werden kann. Auch wenn dieses Selbstkonzept nicht durchweg historisch gedacht wird, wird die Geschichte immer wieder bemüht, Legitimationsaufgaben wahrzunehmen. Titel wie "Die Geburt des Individuums" oder die "Entdeckung des Ich" stehen programmatisch für Masternarratives, die die Moderne teleologisch als Weg in die Freiheit, Autonomie (man könnte auch sagen Bindungslosigkeit) der westlichen Welt begründen. Mit diesem "universalen" Selbst, dessen Entwurf sich in einer Reihe von Meisterwerken, von Augustinus über Rousseau und Goethe zeigen läßt, werden mögliche andere Dimensionen des Ich ausgeblendet, die durch Religion, Geschlecht, Ethnizität oder sexuelle Orientierung bedingt sind. Die dargestellte Problematik soll in der Übung auf der Grundlage einschlägiger Literatur zu den Kategorien Person und Geschlecht diskutiert werden.
Einführende Literatur: Andrea Griesebner, Christina Lutter, Geschlecht und Kultur (=Beiträge zur Historischen Sozialkunde, Sondernummer) Wien 2000; Andrea Griesebner, Geschlecht als soziale und analytische Kategorie. Debatten der letzten drei Jahrzehnte, in: Johanna Gehmacher/Maria Mesner (Hg.)Frauen- und Geschlechtergeschchte. Positionen/Perspektiven, Innsbruck u.a. 2003, 37-52; David sabean, Production of the Self during the Age of Confessionalism, in: Central European History 29, 1-18. Mechal Sobel, Teach Me Dreams: The Search for Self in the Revolutionary Era, Princeton Univ. Press 2000.

- Kunstgeschichte

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

- Altertumswissenschaften

(13 652)
Ü -
Übung zur Vorlesung 13 651
(2 SWS)
Mi 13.00-15.00  - Vortragssaal des Ethnol. Museums
(s. A.) Adalbert Gail
Im Vordergrund der Betrachtung werden metallene und gemalte Darstellungen von "buddhistischen Göttinnen" stehen. Weibliche Gottheiten nehmen in der Religiosität Nepals allgemein, also Hinduismus wie Buddhismus betreffend, eine Vorzugsstellung ein.
 
(13 911)
OS -
Geschlechterrollen im antiken Kult
(3 SWS) (10 cr)
Do 17.00-20.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(21.10.) Friederike Fless
Bei der Erforschung des antiken Kultes spielen nicht nur der Raum und die Protagonisten des Kultes in ihrem konkreten Handeln eine zunehmend wichtigere Rolle, sondern auch Fragen, die sich der Differenz der Geschlechterrollen im Kult widmen. Wie sich solche Geschlechterollen und Differenzierungen im Kult konstituieren und abbilden, soll im Mittelpunkt des Oberseminars stehen. Dabei ist der aktuellen Definition von Genderstudies der Blickwinkel der Lehrveranstaltung nicht auf Frauen im Kult beschränkt, sondern auf beide Geschlechter ausgerichtet. So sollen Fragen der Kultteilhabe, der bildlichen Wiedergabe von Funktionen im Kult sowie der unterschiedlichen Akzentuierung der Geschlecherollen z.B. im Totenkult in die Betrachtungen mit einbezogen werden. Für den erfolgreichen Abschluß des Oberseminars sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat und dessen schriftliche Ausarbeitung Voraussetzung.
Einführende Literatur: http://www.stoa.org/diotima/ (mit reicher Bibliographie und weiterführenden links); E. Klinger – St. Böhm – Th. Seidl (Hrsg.), Der Körper und die Religion, Das Problem der Konstruktion von Geschlechterrollen (2000); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.), Paare in antiken religiösen Texten und Bildern. Symbole für Geschlechterrollen damals und heute (2002); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.), Die zwei Geschlechter und der eine Gott (2002); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.): Geschlechterdifferenz, Ritual und Religion (2003); B. Heininger (Hrsg.): Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen (2003).
 
(13 964)
PS/HS -
Weibliche Gottheiten im Hinduismus
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(28.10.) István Keul
Unzählige Göttinnen bevölkern das Pantheon der unterschiedlichen religiösen Traditionen des indischen Subkontinents. Die Verehrung der Gläubigen richtet sich auf lokale weibliche Gottheiten und Göttinnen der (vedischen und episch-puranischen) Hochtraditionen, auf eigenständige Göttinnen und auf Gefährtinnen von Göttern, auf "wilde und milde" Göttinnen, auf Göttinnengruppen und auf "die Göttin", als deren Manifestationen die anderen verschiedenen weiblichen Gottheiten häufig betrachtet werden. Im Mittelpunkt des Seminars stehen sowohl die Mythologien ausgewählter Gestalten als auch religionsethnologische Aspekte gegenwärtiger Göttinnenverehrung in Indien.
Literatur: A. Michaels, C. Vogelsanger, A. Wilke (Hg.), Wild Goddesses in India and Nepal, Bern u. a. 1996.
 
(13 955)
PS -
Die Rolle der Frau und Vorstellungen des Weiblichen im Buddhismus
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(19.10.) Katja Rakow
Westliche Autorinnen, die sich mit Repräsentationen des Weiblichen im Buddhismus beschäftigen, neigen oftmals zu idealisierenden Konstruktionen. Ihre Theorien über die Stellung der Frau im Buddhismus stehen in vielerlei Hinsicht in scharfem Widerspruch zur sozialen Realität der Frauen in Geschichte und Gegenwart. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns beispielhaft mit einigen Konstruktionen zur Weiblichkeit im Buddhismus befassen und diese einer kritischen Betrachtung unterziehen, indem wir überprüfen, inwiefern sie der sozialen Realität gerecht werden. Ausgehend von der so gewonnenen Perspektive auf die Stellung der Frau befassen wir uns im zweiten Teil des Seminars mit aktuellen Entwicklungen auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Frauen im Buddhismus.

- Ostasien und Vorderer Orient

(14 315)
Ü -
Geschlechter Transgressionen. Gender-orientierte Lektüren zur modernen arabischen Literatur
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(28.10.) Barbara Winckler
Die Veranstaltung schließt an meine Übung des vergangenen Sommersemesters "Arabistik und gender studies" an, die über die Diskussion von arabistischen Studien einen Einblick in unterschiedliche Fragestellungen der gender studies vermitteln sollte. (Die Teilnahme an dieser Übung wird aber keinesfalls vorausgesetzt.) In diesem Semester wird dagegen eine Auswahl von Romanen im Vordergrund stehen, die sich für eine gender-orientierte Lektüre anbieten. Mittlerweile dürfte allgemein bekannt sein, dass es sich dabei nicht um eine Betrachtung von 'Frauenliteratur' handelt sondern um die von Geschlechterfragen selbstverständlich auch in Texten männlicher Autoren. Oftmals stehen Geschlechterbeziehungen für andere hierarchische Beziehungen in der Gesellschaft. Eine zentrale Rolle spielen hier etwa männlich oder weiblich konnotierte Räume (gendered spaces), Sexualität oder auch Grenzgänge, wie sie etwa im Motiv des Androgynen repräsentiert sind. In den hier zu behandelnden Romanen in arabischer, französischer und englischer Sprache von Autoren aus verschiedenen arabischen Ländern finden sich subversive Umdeutungen von Geschlechterkonzeptionen, die die Normen und Gewissheiten der Gesellschaft, Geschlechterrollen und -identitäten zu untergraben suchen.
Einführende Literatur: Angelika Neuwirth/ Andreas Pflitsch/ Barbara Winckler (Hg.): Arabische Literatur, postmodern, München: edition text + kritik 2004. [erscheint im September]
 
ACHTUNG! RAUM- UND TERMINÄNDERUNG
(14 476)
S -
Frauen in Tatarstan zwischen traditioneller Erziehung und moderner Lebensweise
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Di 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(20.10.) Ilmira Miftakhova
Im Vordergrund des Seminars steht die Untersuchung der Lebensweise tatarischer Frauen zwischen Tradition und modernem Leben unter Berücksichtigung des Einflusses der islamischen Religion. Ziel ist zum einen die Erweiterung der tatarischen Sprachkenntnisse und zum anderen die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema.
Voraussetzung: Regelmäßige Teilnahme, intensive Beteiligung (Referat) sowie Hausarbeit.
Tatarisch-baschkirische Grundkenntnisse.

- Judaistik

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

- Katholische Theologie

(14 605)
PS -
Theologinnen im Mittelalter
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(22.10.) Maria Burger
Denken wir an das "finstere" Mittelalter, so assoziieren wir Unterdrückung der Frauen und alleinigen Wissensanspruch der Männer; fragen wir nach der Theologie dieser Epoche, so fallen uns die Namen der großen Scholastiker ein. Dieses einseitige Bild der theologischen Bedeutungslosigkeit von Frauen wird jedoch von der Frauenforschung seit geraumer Zeit korrigiert. Im Seminar wollen wir gemeinsam theologische Texte von Frauen des Mittelalters lesen und über deren Themenschwerpunkte diskutieren. Als Hintergrund wird der jeweilige Lebenskontext der Frauen dargestellt werden. Die Texte werden als Reader zur Verfügung gestellt.
Literatur: Béatrice Acklin Zimmermann (ed.): Denkmodelle von Frauen im Mittelalter, Freiburg (Schweiz) 1994 (Dokimion 15); Peter Dinzelbacher: Mittelalterliche Frauenmystik, Paderborn 1993; Shulamith Shahar: Die Frau im Mittelalter, Frankfurt 1985.

- Evangelische Theologie m.d. FG Religionsgeschichte

(14 704)
PS/S -
Die "Zehn Gebote" -- Intentionen und Überlieferungsgeschichte einer alttestamentlichen Gebotssammlung
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Ihnestr. 56
(22.10.) Peter Martins
Selbst wer in der kirchlichen Tradition nicht zu Hause ist, wird auf die Frage, was das Fundament christlicher Ethik ist, zuerst die Zehn Gebote nennen. Im Protestantismus weist die Spitzenstellung des Dekalog (griech. "Zehnwort") in Luthers Katechismen oder die Zusammenfassung als "Gesetz des Herrn" in der reformierten Tradition auf den herausragenden Stellenwert dieser in Exodus 20 und Deuteronium 5 überlieferten Gebotssammlung hin. Demgegenüber stehen doch sehr eigenwillige christliche Versuche einer Interpretation dieses Stücks Tora ("der Juden Sachsenspiegel") und es gibt gut begründete bibelwissenschaftliche Lehrmeinungen, die diese christliche Herauslösung des Dekalogs aus seinem Kontext nicht nur als exegetischen Irrweg ansehen, sondern den Vorgang auch theologisch für eine Abtrennung der Tora Israels vom Christentum mit verantwortlich machen. In dieser Veranstaltung soll, ausgehend von der Wirkungsgeschichte dieser Textreihe, dem biblischen Überlieferungsprozess nachgegangen und die Frage bearbeitet werden, was denn nun eigentlich die formale und inhaltliche Sonderstellung des "Zehnwortes" begründet.
Literatur: Schmidt, Werner H.: Die Zehn Gebote im Rahmen alttestamentlicher Ethik, EdF 281, Darmstadt 1993; Art. "Dekalog" in RGG 4. Aufl., II (1999), Sp. 625-34; Crüsemann, Frank: Maßstab: Tora. Israels Weisung für christliche Ethik.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 7 AT, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Peter Martins: n.V.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
(14 713)
HS -
Sünde, Tod und Teufel feministisch-theologisch betrachtet
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Ihnestr. 56
(25.10.) Erika Godel
"Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang, ihretwegen müssen wir alle sterben" (Jesus Sirach 25,24). Kirchenväter in den ersten vier Jahrhunderten n. Chr. waren von Sünde und Tod so fasziniert, dass sie sich ausmalten, Eva wäre im Paradies von der Schlange geschwängert worden und habe den Tod geboren. Sie gingen soweit, dass sie Müttern die Schuld daran gaben, dass jedes Leben dem Tod geweiht ist, weil Frauen nur endliches Leben schenkten. Weil alle Frauen Nachkommen Evas sind, hätte sich mit Eva das ganze weibliche Geschlecht versündigt. Weil der Tod durch Frauen in die Welt gekommen sei, wären sie letztendlich auch dafür verantwortlich, dass der Sohn Gottes um des Todes Willen sterben musste (Tertullian). Die Ikonographie des Mittelalters hat das Bild von Frau und Tod variiert: "Frau Welt" und „Der Tod und das Mädchen“ sind Sinnbilder der Vergänglichkeit schlechthin. Die Verführbarkeit von Frauen ist ein Einfallstor des Bösen in die Welt.
Die Lektüre von Quellentexten der Bibel, der Kirchenväter und Martin Luthers, sowie deren Rezeption in der Theologiegeschichte, sollen die Entstehung und Entwicklung der (Erb-)Sündenlehre nachvollziehbar machen, die zur feministisch theologischen Kritik und Revision der Sündhaftigkeit von Frauen geführt hat.
Literatur: Elaine Pagels: Adam, Eva und die Schlange. Die Theologie der Sünde, Hamburg 1991; Christine Schaumberger/Luise Schottroff: Schuld und Macht, München 1988; Frank Crüsemann/Hartwig Thyen: Als Mann und Frau geschaffen, Gelnhausen-Berlin 1978.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 8 Kirchengeschichte, 9 Kirchengeschichte, 8 Frauenforschung, 9 Frauenforschung, 3 Dogmatik PS, 4 Dogmatik PS, 5 Dogmatik PS, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Erika Godel: n.V.

FB Philosophie und Geisteswissenschaften

- Philosophie

(16 051)
HS -
Werte, Normen und moralische Gefühle
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 30, Seminarraum I
(21.10.) Hilge Landweer
In diesem Seminar soll der Zusammenhang von Werten, Normen und moralischen Gefühlen untersucht und dabei gefragt werden, was überhaupt ein Wert, eine Norm und ein Gefühl ist. Haben wir bestimmte moralische Gefühle, weil sie unsere Werte „ausdrücken“ oder weil wir uns an bestimmten Normen orientieren, oder haben wir umgekehrt Werte und Normen nur auf der Basis von moralischen Gefühlen? Diese Frage betrifft insgesamt den Zusammenhang von Verstand und Gefühl und ist in der neueren Ethik-Diskussion ebenso umstritten wie in der aktuellen philosophischen Debatte über Gefühle. - Im Seminar sollen verschiedene Ethik-Konzeptionen (Auswahl aus Aristoteles, Kant, David Hume, Adam Smith, Max Scheler, Hermann Schmitz sowie neue Beiträge) diskutiert und untersucht werden, welches die moralischen Gefühle sind und ob, und wenn ja, wie, auf sie eingewirkt werden kann.
Sprechstunden
Hilge Landweer: Di 14.00-15.00

- Griechische und Lateinische Philologie

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

- Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

(16 400)
GK -
Methoden der Literaturwissenschaft und Faust-Dichtungen im Vergleich
(Modul AVL 111a)
Mo 16.00-18.00  - Hüttenweg 9, Großer Seminarraum
(18.10.) Bernd Blaschke
Ziel dieser Einführung in die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ist es, einen Überblick über Hilfsmittel (Nachschlagewerke, Bibliotheken), Begriffe, Methoden und Geschichte des Faches zu entwickeln. Einerseits lesen wir dazu kürzere Texte unterschiedlicher literaturtheoretischer Schulen des 20. Jahrhunderts: Hermeneutik, Strukturalismus, Dekonstruktion, Intertextualität, New Historicism und Gender Studies.

Andererseits diskutieren wir einige Faust-Dichtungen (von Marlowe und Goethe, Vischers Faust-Parodie und einen Faust-Comic). Der Faust-Stoff in seinen zahllosen internationalen Bearbeitungen ist ein Musterbeispiel des literarischen Ideen- und Text-Transfers über Sprachgrenzen hinweg und damit ein Paradigma der Komparatistik. Darüber hinaus bietet die Geschichte vom Teufelspakt des frustrierten Wissenschaftlers Faust kritische aber auch komische Selbstreflexionen der Wissenschaftler-Existenz. Gegenstand unserer Interpretationen und Diskussionen sollen also gleichermaßen die poetisch-artistischen Formungen von Fausts Leben und Taten sein wie seine und unsere Erwartungen und Kritiken an Wissen und Wissenschaft.

Die Folge-Veranstaltung AVL 112a wird sich im Sommersemester 2005 mit einer Fortsetzung des Überblicks über Literaturtheorien mit den Stichworten Rhetorik, Ästhetik, Psychoanalyse und Intermedialität befassen und dazu Gestaltungen des poetologisch gehaltvollen Orpheus-Mythos in Gedichten, Theaterstücken, Opern und Film analysieren.

Das wöchentliche Lektürepensum beträgt ca. 50 Seiten. Zu dem Grundkurs wird ein 2stündiges studentisches Tutorium angeboten.

ZUR ANSCHAFFUNG UND EINFÜHRUNG empfohlen wird der Reclam-Reader Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Herausgegeben von D. Kimmich u.a., Stuttgart 2003.
 
(16 466)
HS -
María de Zayas, „Novelas amorosas y ejemplares“ (1637) und „Desengaños amorosos“ (1647)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130
(21.10.) Irene Albers
Seit Cervantes’ Novelas ejemplares (1613) gehörte die Novelle im spanischen Siglo de Oro zu den produktivsten Gattungen. María de Zayas (1590-1661?) hat zwei Novellenzyklen verfaßt, die Novelas amorosas y ejemplares (1637) und die Desengaños amorosos (1647). Nach dem Vorbild von Boccaccio verwendet die Autorin eine Rahmenerzählung: eine Gruppe von fünf Frauen und Männern trifft sich im Haus von Lisis. Da sie aus Liebeskummer erkrankt ist, erzählen ihr die Freunde abwechselnd „maravillas“, abenteuerlich verwickelte Geschichten über den Konflikt zwischen „pasión“ und „honra“, „deseo“ und Ehe und die Notwendigkeit, sich von dem „engaño“ der Liebe zu befreien.

Während die ältere Rezeption der beiden Novellenzyklen noch ihren „übertriebenen Realismus“ monierte und von „lüsternen, unsauberen, sadistisch angehauchten, moralisch faulen Geschichten“ (Ludwig Pfandl) sprach, sind sie inzwischen vor allem von feministischen Interpreten entdeckt worden. Wir werden diese und andere eher poetologisch und ästhetisch orientierte Interpretationsperspektiven (zum Beispiel das Verhältnis zu Cervantes; räumliche und kulturelle Grenzüberschreitungen; Gattungsmuster in der Novellistik; Rolle der Magie; Darstellung des Körpers; Ästhetik der „maravilla“; Bezug zur Moralistik) an ausgewählten Novellen aus den beiden Zyklen diskutieren.

DAS SEMINAR wendet sich an Studierende der Hispanistik und der AVL. Da es keine vollständige deutsche Übersetzung der Novellen gibt (eine englische könnte notfalls zur Verfügung gestellt werden), sind allerdings gute (passive) Spanischkenntnisse Teilnahmevoraussetzung. Bitte beschaffen Sie sich rechtzeitig folgende Textausgaben: María de Zayas y Sotomayor: Novelas amorosas y ejemplares. Herausgegeben von Julian Olivares, Madrid (Cátedra) 2000; María de Zayas y Sotomayor: Desengaños amorosos. Herausgegeben von Alicia Yllera, Madrid (Cátedra) 1998. Die Novellen des erstens Bandes sind vor Beginn des Semesters zu lesen.
 
(16 404)
PS -
Eifer sucht. Jalousie und Zèle in Texten des 17. Jahrhunderts (Änderung)
(Modul AVL 131a)
Mi 14.00-16.00  - Hüttenweg 9, Großer Seminarraum
(20.10.) Esther von der Osten
Der Eifer (lateinisch studium, griechisch zelos) ist der Eifersucht verwandt. Diese benennt, als jalousie oder jealousy, im 17. Jahrhundert nicht nur die Leidenschaft eines eifersüchtig Liebenden, sondern meint auch den religiösen Eifer, zèle, und allgemein die Passion für ein Objekt des Erkenntnisbegehrens, der Nachahmung, des Studiums. Auch ein Studierender ist einer, der nach Erkenntnis oder Wissen zuweilen mit Eifer sucht. Mit der Lektüre und Deutung von Zeichen hat Eifersucht nicht weniger zu tun als mit Blick, Spiegelung und Beobachtung. In einer Episteme, die dem Blick die zentrale Rolle in der intellektuellen Wahrnehmung zuweist, wird mit dem Thema der Eifersucht auch das Sehen als Form geistiger Erkenntnis und als Mittel der Macht und Beherrschung – skeptisch – verhandelt.

Das Seminar ist als Einführung in Literatur des 17. Jahrhunderts gedacht, bei der literaturgeschichtliche und komparatistische Fragestellungen zur Sprache kommen sollen.

Voraussichtliche Textauswahl: Shakespeare: Othello, Madame de Lafayette: La Princesse de Clèves, Racine: Britannicus sowie kürzere philosophische Texte (Descartes, Pascal).

- Deutsche und Niederländische Philologie

(16 655)
GK A+B -
Hartmann von Aue, 'Erec'
(4 SWS)
Di 8.30-10.00 und Do 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 31 / 230
(19.10.) Volker Mertens
Der erste Artusroman in deutscher Sprache eignet sich besonders zum Einstieg in die mittelalterliche Literatur. Im Kurs wird die Geschichte vom Königssohn Erec und der schönen Enite, ihrer Lieber und ihrem gesellschaftlichen Versagen, ihrem gemeinsamen Weg zum idealen Herrscherpaar im Einzelnen analysiert und im Hinblick auf die gesellschaftliche Bedeutung, die Entfaltung männlicher und weiblicher Leitbilder und die dichterische Gestaltung befragt.
Im Teilkurs B wird an Hand des ‚Erec’ die Besonderheit der mittelhochdeutschen Sprache erarbeitet. Ziel ist die Lektürefähigkeit.
Für den Scheinerwerb sind ein Kurzreferat (A), ein Text (B) und das Bestehen der Schlußklausur erforderlich.
Ausgabe: Hartmann von Aue, Erec. Mhd./nhd., übers. von Thomas Cramer, Fischer Taschenbuch
 
(16 658)
GK A+B -
Gottfried von Straßburg, 'Tristan'
(4 SWS)
Di 10.00-12.00 und 14.00-16.00 und Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 110 (Di) + JK 26 / 139 (Do)
(Plenum am Di, 10-12 Uhr)
(19.10.) Jutta Eming,
Elke Koch
Der Roman von Tristan und Isolde (1200-1210) hat insbesondere in der Variante des deutschen Autors Gottfried von Strassburg einen der grössten Mythen der abendländischen Kulturgeschichte begründet. Lange vor der europäischen Epoche der Empfindsamkeit im 18. Jahrhundert ist bereits hier, zu Beginn des 13. Jahrhunderts und auf dem Höhepunkt der höfischen Kultur, das Modell einer amour passion entwickelt. Es beschreibt eine nicht nur leidenschaftliche, sondern buchstäblich leidend machende Liebe, die jede Ordnung zu sprengen scheint und in letzter Instanz, so sah es zumindest die ältere Forschung, nur als mystisch fundiertes Einheitserlebnis verstehbar wird. Teilkurs A wird am Beispiel des Tristan in die sozialen, politischen und familialen Ordnungsmodelle einführen, die in der Literatur des Mittelalters generell reflektiert werden und vor deren Hintergrund das Konfliktpotential der Beziehung erst verständlich wird. Dazu gehören Entstehungsbedinungen und Interaktionsformen der höfischen Kultur, der Stellenwert feudaler und verwandtschaftlicher Bindungen sowie Normen männlichen und weiblichen Verhaltens. Teilkurs B wird am Beispiel des Tristan in die mittelhochdeutsche Sprache einführen. Beide Teilkurse werden mit einer Klausur abgeschlossen.
Die Textgrundlage bilden die Tristan-Ausgabe des Reclam-Verlags und das mittelhochdeutsche Handwörterbuch von Matthias Lexer (in irgend einer Auflage). Beides wird zur Anschaffung empfohlen.
 
(16 671)
PS -
Geschlechterkomik in der Novellistik der Vormoderne
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 29 / 18
(19.10.) Maria E. Müller
Narrative Kleinformen im Mittelalter eröffnen Spielräume für experimentelles Erzählen. Ausgewählt werden Beispiele aus dem Bereich der Geschlechterkomik, die in ganz unterschiedlichen Stillagen und Redeweisen Liebe, Sexualität, Ehebruch und die Verkehrung von Geschlechter- und Gesellschaftshierarchien thematisieren. Auf dieser Textbasis soll exemplarisch die umstrittene Frage diskutiert werden, ob Boccaccios ‚Decamerone’ die Geburtsstunde der Novelle markiert oder auch Formen einer früheren Novellistik zu verzeichnen sind. Lektüreempfehlung: Boccaccios ‚Decamerone’.
 
(16 733)
PS -
Dramen von Autorinnen des späteren 18. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 110
(22.10.) Maria E. Müller
Der wachsende Bedarf an Bühnenstücken seit etwa 1770 resultierte in einem Anstieg der Dramenproduktion, an dem Autorinnen teilhatten. Das Interesse von Dramatikerinnen gilt vor allem Familiendramen, die um das Verhältnis von Tugend und Verführung, von Geld und Gewalt kreisen und häufig Techniken des rührenden Lustspiels adaptieren. Als Beispiel für eines der selteneren Trauerspiele sei Charlotte von Steins ‚Dido’ (1794) genannt, das die barbarische Aggression eines machthungrigen Despoten gegen eine ideale Frauenherrschaft gestaltet und als Goethe-Persiflage und Anti-Iphigenie gelesen worden ist. Im Kontext von zeitgenössischer Theaterpraxis und literarischem Markt sollen ausgewählte Stücke interpretiert und Thesen vom Zusammenhang von Geschlecht und Gattung überprüft werden. Eine Kopiervorlage der Texte wird zur Verfügung gestellt.
Zur Einführung: Anne Fleig: Handlungs-Spiel-Räume. Dramen von Autorinnen im Theater des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Würzburg 1999 (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft 270).
 
(16 734)
PS -
Ethik, Poetik und Geschlecht I: "Mitleid" in Brief und (Brief)Roman um 1800
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 29 / 18
(18.10.) Anita Runge
"Mitleid" gilt in empfindsamen Texten des 18. Jahrhunderts als Nachweis von (insbesondere weiblicher) Tugend und als Möglichkeit der Überwindung zwischenmenschlicher Distanz. Zugleich wird dem Mitleidsaffekt aber bereits in der zeitgenössischen anthropologischen Literatur mit Skepsis begegnet, vor allem hinsichtlich der mit ihm verbundenen Erkenntnis- und Handlungsmöglichkeiten.
Das Proseminar wird (emphatische und kritische) literarische Darstellungen von Mitleidsgefühlen und –situationen in Briefen und Erzähltexten um 1800 (u. a. von Gotthold Ephraim Lessing, Sophie LaRoche, Johann Karl Wezel, Sophie Mereau, Johann Wolfgang von Goethe, Rahel Varnhagen) behandeln. Ausgangspunkt ist dabei Käte Hamburgers gegen Lessings berühmtes Diktum aufgestellte These, dass Mitleidsgefühle aufgrund ihrer Distanzstruktur als ethisch neutral angesehen werden müssen.
In produktionsästhetischer Perspektive sollen die narrative Funktion sowie die ethische und soziale Bedeutung von "Mitleid" in den ausgewählten Texten betrachtet und in Beziehung zu literaturgeschichtlich relevanten zeitgenössischen Affekttheorien gesetzt werden.
Zur Vorbereitung: Käte Hamburger: Das Mitleid. Stuttgart 1985.
 
(16 736)
PS -
Der Mythos des Mutterrechts. Der Einfluß J.J. Bachofens auf die Literatur des frühen 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26 / 139
(21.10.) Hildegard Piegeler
Johann Jakob Bachofen, dessen Werk „Das Mutterrecht“ 1861 erschien, provozierte mit seiner aus der historischen Deutung antiker Mythen und deren Überlieferungen konstruierten Annahme einer „mutterrrechtlichen Phase“ in der menschlichen Gattungsgeschichte und seinen Vorstellungen zur geschichtlichen Entwicklung des Geschlechterverhältnisses, das er antagonistisch als „Geschlechterkampf“ begriff, nicht nur eine breitgefächerte wissenschaftliche Auseinandersetzung, sondern insbesondere auch eine spezifische literarische Rezeption. Begleitet von zwei geplanten Gastvorträgen aus archäologischer und religionswissenschaftlicher Sicht wird auf der Grundlage einer ausführlichen Diskussion der Thesen Bachofens mit besonderer Berücksichtigung seiner „weiblichen Leitfiguren“ – Hetäre, Amazone, Mutter – im Seminar dieser literarischen Rezeption exemplarisch nachgegangen. Da keine auch nur annähernd vollständige Übersicht über diese Rezeption gegeben werden kann, wird sich das Seminar auf folgende Themenkomplexe und literarische Werke konzentrieren: Der Schwabinger Kosmiker-Kreis und Franziska zu Reventlow als „matriarchalische Rebellin“; Ernst Barlach, „Der tote Tag“; Oskar Kokoschka, „Mörder, Hoffnung der Frauen“ und „Orpheus und Euridike“; Gerhart Hauptmann, „Die Insel der großen Mutter“; Sir Galahad (alias Bertha Helene Diener), Auszüge aus: „Die Kegelschnitte Gottes“ und „Mütter und Amazonen. Liebe und Macht im Frauenreich“; Hermann Hesse, „Demian“. Thomas Manns Auseinandersetzung mit Alfred Baeumlers Einleitung zur Neuausgabe von Teilen des Werkes von Bachofen in der „Pariser Rechenschaft“ und seine Bachofenrezeption in der Romantetralogie „Joseph und seine Brüder“ werden den Abschluß bilden.
Zur Vorbereitung: „Das Mutterrecht“ (Auswahl), hrsg. von Hans J. Heinrichs, Ffm 1975 (Suhrkamp); „Materialien zu Bachofens ‚Das Mutterrecht‘, hrsg. von Hans J. Heinrichs, Ffm 1975; Hartmut Zinser, Der Mythos des Mutterrechts, Berlin (Ullstein) 1981.
 
(16 762)
HS -
'Wilhelm Meisters Lehrjahre' im Spektrum der Gender-Forschung
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 29 / 18
(18.10.) Marlies Janz
Mit Grund haben die Weiblichkeitskonzeptionen in ‚Wilhelm Meisters Lehrjahren’ (Amazonen-Motiv, Mignon, Schöne Seele usw.) in der Forschung schon immer besondere Beachtung gefunden. Im Seminar soll untersucht werden, ob und inwiefern die zahlreichen Zugriffe der Frauenforschung der 70er und 80er Jahre sowie der Gender-Forschung der 90er Jahre neue Perspektiven auf das Thema eröffnet haben. Zur Anschaffung wird die folgende Textausgabe empfohlen: Goethes Werke, Band VII, Romane und Novellen II (=Hamburger Ausgabe), München 1989. Die Kenntnis des Romans bereits zu Semesterbeginn wird vorausgesetzt.
Die Teilnahmezahl ist auf 45 begrenzt. Listen zur Anmeldung liegen ab 12. Juli 04 aus im Sekretariat von Frau Mehls (JK 31 216).
 
(16 737)
PS -
Ilse Aichinger - eine Einführung in ihr schriftstellerisches Werk
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111
(18.10.) Kerstin Schoor
„Es gibt die Stummheit und es gibt das Schweigen. Und die Stummheit immer wieder in das Schweigen zu übersetzen, das ist die Aufgabe des Schreibens“ (I. Aichinger). Schreiben, weil man keine bessere Form zum Schweigen findet, gegen das Konsumieren, „das Konsumieren des Lebens überhaupt“. Unbestritten eine der bedeutenden deutschsprachigen Autorinnen der Nachkriegszeit, vertraut die 1921 in Wien geborene Autorin dem Realismus nicht, verlässt sich auf Metaphern, auf eine irreale Wiedergabe von Welt. Der Grundkurs unternimmt den Versuch, an ausführlichen Interpretationen ausgewählter lyrischer, erzählerischer, dramatischer und essayistischer Texte Ilse Aichingers in die Poetik dieser österreichischen Autorin einzuführen und macht mit verschiedenen Methoden der Analyse und Interpretation literarischer Texte vertraut.

- Romanische Philologie

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

- Englische Philologie

(17 463)
HS -
Current Issues in Gender Studies and Queer Studies
(2 SWS) (10 cr) (auf Englisch)
Di 16.00-18.00  - Institut für Englische Philologie, Gosslerstr. 2-4, Raum 208
  Sabine Schülting
Since the heated debates on Judith Butler’s Gender Trouble (1990), feminist literature and gender studies have not presented any ground-breaking new theories although, at the same time, the institutionalization of gender studies has been promoted and gender studies have become part of the curriculum in many academic fields. Yet some feminists have asserted that feminism has entered an increasingly “critical condition” and “seems to be suffering from a sickness that can end in suicide” (Susan Gubar). In this seminar, we shall try to discuss the current state of feminism, gender studies and queer studies on the basis of a wide range of theoretical texts published in the last ten years or so, which cover the different positions in the debates (women’s studies, feminism, post-feminism, gender studies, queer studies etc.). Students will become familiar with contemporary critical debates and different theoretical positions, and they will be enabled to read, discuss and evaluate theoretical texts.

Students wishing to participate should have finished their ‘Grundstudium’. You should also have a genuine interest in the topic since you will have to cope with a demanding reading load as well as short assignments for each session.

Assessment will be based upon regular attendance; active participation in the discussions; a short presentation in class (15 min); and a term paper (c. 15 to 20 pages) to be handed in by the end of March 2005.

You should have read Judith Butler’s Gender Trouble (1990) by the beginning of the semester. Further (shorter) texts will be provided in a course reader, available in the first week of the term. For more information, a bibliography and a preliminary course programme, have a look at my homepage (from mid-September onwards) at http://www.philologie.fu-berlin.de/~schuelt/

- Theaterwissenschaft (mit Filmwissenschaft)

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

- Musikwissenschaft

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

FB Biologie, Chemie, Pharmazie

- Biologie

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

FB Geowissenschaften

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

ZI Osteuropa-Institut

(31 014)
PS -
Nachkriegsprozesse in Osteuropa. Teil I: Kriegsverbrecher vor Gericht
(2 SWS) (8 cr)
Fr 10.00-12.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(22.10.) Silvija Kavčič
Im November 1943 entschieden die Alliierten in Moskau, dass nach Kriegende Kriegsverbrechern in dem Staat der Prozess gemacht werden sollte, in dem die Verbrechern verübt worden waren. Dies ist in vielen osteuropäischen Staaten passiert. Jedoch standen nicht immer ausschließlich nationalsozialistische Kriegsverbrecher vor Gericht. Häufig wurde der Prozess auch tatsächlichen sowie vermeintlichen Kollaborateuren gemacht. Zeitgleich manifestierten sich die Differenzen zwischen den Alliierten und kulminierten in dem, was später als „Kalter Krieg“ in die Geschichte eingegangen ist. In diesem Seminar soll dem damaligen Spannungsfeld nachgegangen werden, in dem diese Prozesse stattfanden. Ebenso in den Blick genommen werden die Angeklagten und ihre Verbrechen während des Krieges in Osteuropa. Gleichzeitig führten die Alliierten im befreiten Deutschland Gerichtsverfahren durch, diese werden mit denen in Osteuropa verglichen. Folgende Kriterien leiten den Vergleich: das Strafmaß, die Verteidigungsstrategien der Angeklagten, die Resonanz in der Öffentlichkeit. Eine weitere wichtige Frage ist die nach der Kategorie Geschlecht: Sind Frauen als nationalsozialistische Akteurinnen härter oder milder bestraft worden als Männer?
Außerdem ist der Besuch der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz vorgesehen. Mit dem Ziel, die Biographien der Verantwortlichen für die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Europa kennenzulernen.


Literatur: Dieckmann, Christoph; Quinkert, Babette; Tönsmeyer, Tatjana (Hrsg): Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945. Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 19. Göttingen 2003; Ebbinghaus, Angelika; Dörner,
Klaus (Hrsg.): Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Folgen, Berlin 2001; Überschär, Gerd R. (Hrsg.): Nationalsozialismus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952, Frankfurt am Main 1999;
Weckel, Ulrike; Wolfrum, Edgar (Hrsg.): „Bestien“ und „Befehlsempfänger“. Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945, Göttingen 2003.
 
(31 046)
PS -
Sinkender Lebensstandard in Osteuropa und Feminisierung der Armut
(2 SWS) (8 cr)
Di 10.00-12.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(19.10.) Brigitte Heuer
Die “postkommunistische Große Depression” dauert teilweise länger als erwartet; ihre Folgen waren und sind tiefgreifend. Während Ende der 80er Jahre in Osteuropa und der Sowjetunion ca. 14 Mio. Menschen an der Armutsgrenze lebten, betrug ihre Zahl im Jahre 1995 etwa 147 Mio. In der Veranstaltung soll insbesondere am Beispiel Russlands und des postsowjetischen Raums untersucht werden, wie Armut definiert und gemessen wird, welche Gruppen besonders betroffen sind, in welchen Formen und Bereichen sich “De-Entwicklung” zeigt und ob sich auch in dieser Region eine “Feminisierung der Armut” vollzieht. Überlebens- und Armutsbekämpfungsstrategien und langfristige Perspektiven sollen ebenfalls erörtert werden.
Russischkenntnisse sind willkommen!

Literatur: Feminization of poverty in Russia. Report prepared for the World Bank, Moscow 2000. URL: http://www.worldbank.org.ru/. Fodor, É.: The Feminization of Poverty in Six Post-State Socialist Societies. In: Review of Sociology 2001 (7), 2, S. 91–107. Meurs, M.; Ranasinghe, R.: De-Development in Post-Socialism: Conceptual and Measurement Issues. In: Politics & Society, 2003 (31), No. 1, S. 31-53. Ovčarova, A.N.: Bednost’ v gendernoj proekcii v stranach s perechodnoj ekonomikoj. In: Narodonaselenie 2002, Nr. 3, S. 26-39. Pansters, Wil u.a. (ed.): Rethinking Poverty. Comparative Perspectives from Below, Assen 2000. Silverman, B. and M. Yanovitch: New Rich, New Poor, New Russia: Winners and Losers on the Road to Capitalism, Armonk, NY, 2000.

ZI John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

In diesem Semester keine Veranstaltung für den Bereich Frauen- und Geschlechterforschung.

ZI Lateinamerika-Institut

(33 110)
Ü -
Die Rolle der Frau im aztekischen Staat
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU)
Di 10.00-12.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214
(19.10.) Angelika Danielewski
Das Leben und die gesellschaftliche Rolle aztekischer Frauen wird in den kolonialzeitlichen Dokumenten nur am Rande und darüber hinaus häufig im Licht von aus Europa importierten Normen betrachtet. Trotzdem lassen sich aus der Fülle wortschriftlicher und piktografischer Quellen zum aztekischen Staat überraschend detaillierte Kenntnisse gewinnen. So konnten Frauen neben einer grundlegend traditionellen Rolle im familiären Rahmen, wo sie eine große wirtschaftliche Rolle bei der Nahrungszubereitung, der Versorgung der Kinder, dem Herstellen von Kleidung etc spielten, durchaus auch eigenständige Berufe ausüben, eigenen Besitz erwerben, diesen an ihre Nachkommen vererben, sowie als juristische Personen auftreten. Frauen fungierten als Priesterinnen, stellten in Opferritualen weibliche Gottheiten dar, sie traten als Tänzerinnen, Musikerinnen, Sängerinnen und manchmal auch als Dichterinnen in Erscheinung. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen konnten sie eine aktive Rolle spielen. Obwohl sie nur selten höhere Ämter bekleideten, beeinflußten sie Entscheidungsprozesse informell.
In der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden einen Einblick in die vielfältige Lebenswirklichkeit aztekischer Frauen und die gesellschaftlichen Normen und sozialen Unterschiede, die sie bestimmt haben, gewinnen.
Einführende Literatur:
Soustelle, Jacques: Das Leben der Azteken: Mexiko am Vorabend der spanischen Eroberung. Zürich 1986.
Seler-Sachs, Cäcilie: Frauenleben im Reich der Azteken: Ein Blatt aus der Kulturgeschichte Alt-Mexikos (Nachdruck der 1. Auflage, Berlin 1919). Berlin 1984.
 
Veranstaltung entfällt!
(33 204)
Ü -
Der Mythos "Evita". Frauenbild und Frauenrolle im peronistischen Argentinien 1946-1955
(2 SWS) (2 cr) (08.3 EU)
Di 10.00-12.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02
(19.10.) Silvia Kroyer
Ohne Zweifel ist der Name Eva Perón („Evita“) weltweit bekannter als der von ihrem Ehegatten und argentinischen Präsidenten Juan D. Perón. Als rechte Hand ihres Mannes arbeitete sie zielstrebig und ehrgeizig am Bild ihrer Person und wurde durch ihren frühen Tod im Jahre 1952 endgültig zu einer Märtyrerin erhoben. Anhand von ausgewählter Literatur soll die Rolle von Frauen in Politik und öffentlichem Leben Argentiniens und dabei im Vergleich mit anderen weiblichen Figuren der argentinischen Geschichte die Rolle Evitas als Symbol der argentinischen Arbeiterbewegung untersucht werden. Das Bild, das Eva Perón im Bewusstsein der breiten Masse der Bevölkerung verkörperte, wurde schließlich zur Grundlage des bis heute anhaltenden Mythos, dessen Inhalt, Entstehung und Entwicklung erhellt werden sollen.
Einführende Literatur:
John Barnes: Evita First Lady. A Biography of Eva Perón (New York 1978).
Mariano Plotkin: Mañana es San Perón. Propaganda, rituales políticos y educación en el régimen peronista (1946-1955) (Buenos Aires 1994).
Juan J. Sebreli: Eva Perón: aventurera o militante? (Buenos Aires 1971).
Américo Ghioldi: El mito de Eva Duarte (Montevideo 1952).
Julie M. Taylor: Evita Perón: los mitos de una mujer (Buenos Aires 1981).
 
(33 301)
Ü -
Einführung in die Methoden der Lateinamerikanistik
(2 SWS) (5 cr)
Mo 14.00-16.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201
(18.10.) Barbara Dröscher
In dieser Übung werden Methoden und deren theoretischer Hintergrund vorgestellt, die in den aktuellen Studien der Literatur und Kultur Lateinamerikas eine bedeutende Rolle spielen. Wir konzentrieren uns, was Analysemethoden angeht, auf eine erste Einführung in die Diskursanalyse, in die Strukturanalyse und in die Semiotik. Zum besseren Verständnis des theoretischen Hintergrunds der verschiedenen Forschungsrichtungen in der Lateinamerikanistik sollen Aspekte der Kultursoziologie, des Poststrukturalismus, der feministischen Literaturwissenschaft und der postkolonialen Literaturtheorie vorgestellt werden. Schließlich und nicht zuletzt sollen einige wichtige Konzepte wie Intertextualität, Memoria und Geschlecht sowie einige wichtige Fachbegriffe wie Kanon, Allegorie, Metapher und Metonymie erläutert werden.
Sprechstunden
Barbara Dröscher: Di 14-16
 
(33 552)
HS -
Methoden und Themen der Genderforschung in Lateinamerika
(2 SWS) (14.2 EU) (in Span/Deutsch/Engl)
Mi 16.00-18.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02
(27.10.) Claudia Lozano
Das Seminar ist den Themen und Methoden der neuesten Geschlechterforschung gewidmet und befasst sich mit den jüngsten Debatten in der Geschlechterforschung und der feministischen Theorie und Praxis in Lateinamerika. Im ersten Teil des Kurses werden wir Texte, die die Debatten des lateinamerikanischen Feminismus und Genderstudien gebildet haben, und die ebenfalls den lateinamerikanischen Feminismus in Bezug auf den europäischen und amerikanischen Feminismus stellen, lesen und diskutieren. Im zweiten Teil des Kurses werden wir die Fragestellung der Genderstudien in Bezug auf spezifische soziale Probleme untersuchen: Geschlecht und Arbeit, Gewalt, Ethnizität, soziale Bewegungen und indigene Rechte, Globalisierung, Kunst und Medien. Der Kurs verlangt Kenntnisse über feministische Forschung und Theorie, Geschlechterstudien sowie Leseverständnis in Englisch und Spanisch.
Einführende Literatur:
Álvarez, Sonia (1998): Latin American Feminism “Go Global”: Trends of the 1990s and Challenges for the New Millenium, in Sonia Álvarez, Dagnino, Evelina y Escobar, Arturo: Cultures of Politics Politics of Culture. West View Press, Oxford (293-324).
Roldán, Marta (2001): Globalización o mundialización?: teoría y práctica de procesos productivos y asimetrías de género ; una interpretación desde las realidades de la organización del trabajo en el apogeo y crisis de una industria nacional autopartista (1960-1990) Eudeba, Buenos Aires.
Lamas, Marta; Bourque, Susan; Butler, Judith (2003): El género : la construcción cultural de la diferencia sexual UNAM, México DF.
León de Leal, Magdalena (2002): El empoderamiento en la teoría y práctica del feminismo. In: Acta sociológica, México, D.F. Nr. 36; S. 59-83.
 
(33 353)
HS -
Helden und Heldinnen – Identitätsentwürfe in Film und Fernsehen des Cono Sur/Cone Sul
(2 SWS) (2/10 cr)
Fr 14.00-18.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02
(19.11.) Ute Hermanns
In diesem Seminar wird es vorwiegend darum gehen, wie SchriftstellerInnen und RegisseurInnen das Grenzgebiet des Rio de la Plata Raumes und des südlichen Brasilien (Rio Grande do Sul) seit den 60er Jahren darstellen, und welche Helden und Heldinnen sie konzipieren und welche Attribute sie ihnen zuweisen.
Einführende Literatur:
José Hernandez: Martin Fierro, Buenos Aires: Editorial Universitaria, 1960.
Tabajara Ruas: Netto perde sua alma, Rio de Janeiro: Editora Record, 2001
Letícia Wierzchowski: A casa das sete mulheres, Rio de Janeiro: Editora Record, 2003
Luiz Carlos Merten: A aventura do cinema gaúcho, São Leopoldo:Editora Unisinos,2002
Filme
Leopoldo Torre Nilsson: Martin Fierro, 1968
Fernando Solanas: Hijos de Fierro, 1971
Beto Souza/Tabajara Ruas: Netto perde sua alma, 2001
Telenovela
Jayme Monjardim: A casa das sete mulheres, 2003/2004
 
(33 356)
HS -
Grenzliteraturen von Hispanoamerikanerinnen in den USA
(2 SWS) (2/10 cr)
Mo 10.00-12.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 03
(25.10.) Margarethe Herzog
Im Seminar wird zunächst eine Überblicksdarstellung zu hispanisch beeinflusster Gegenwartsliteratur in den USA gegeben. Der Begriff der Grenzliteratur wird dabei geographisch, sprachlich und kulturell umrissen und auf spezifische bzw. unterscheidbare Entwicklungen in den literarischen Strömungen von Chicanas und Hispanokaribinnen in den USA verwiesen. Sodann wird anhand ausgesuchter neuer Romane die darin präsentierte und diskursiv verarbeitete Raumwahrnehmung in der Gender- bzw. Frauenperspektive untersucht: Motive wie Haus, Straße, Kleidung, Reise u.a. werden als Anhaltspunkte für die Strukturierung des öffentlichen bzw. privaten Raumes, für die Bewegungsmöglichkeiten und Lebenswirklichkeiten der literarisch-fiktionalen Grenzgängerinnen, schließlich für deren Konzepte lokaler Bindungen und globaler Beziehungen betrachtet.

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