33 100
- V/Ü - |
Einführung in die Altamerikanistik
(2 SWS) (5 cr) (08.3/08.4 EU) Di 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201 |
(19.10.) |
Jürgen Golte,
Egon Renner,
Ute Schüren,
Ursula Thiemer-Sachse |
Die Einführung in die Altamerikanistik soll einerseits einen Überblick über die unterschiedlichen Arbeitsgebiete der Altamerikanistik schaffen, andererseits mit Vorträgen von spezifisch für unterschiedliche Berufsfelder der Altamerikanistik eingeladenen Praktikern Einblick in die Berufsausübung von in diesem Fach Ausgebildeten bieten. Programm s. http://www.fu-berlin.de/lai/studium/w0405/RVAltam.pdf |
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33 100
- T - |
Tutorium zur Einführung in die Altamerikanistik
(2 SWS) (-- cr) Do 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 (Ort- und Zeitangabe unter Vorbehalt!) |
(21.10.) |
Anja Weber |
Das Tutorium soll die Einführung in die Altamerikanistik thematisch begleiten und die Möglichkeit bieten, miteinander zu diskutieren. Die Studienanfänger/innen der Altamerikanistik haben die Möglichkeit, die dort besprochenen Themen zu vertiefen. Es können Fragen zu Stundenplan, Studienorganisation und –ablauf geklärt werden. Themen sind das Halten von Referaten, die Literaturrecherche in Bibliotheken und das Schreiben von Hausarbeiten. Zum Programm gehören auch Besuche im Ethnologischen Museum Dahlem und in der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts. |
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33 101
- Ü - |
Urbane Anthropologie
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Fr 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201 |
(29.10.) |
Jürgen Golte |
Bei dieser Übung geht es in erster Linie um einen Überblick zur urbanen Anthropologie in den zentralen Anden. Dabei liegt das Schwergewicht auf der kritischen Wahrnehmung der Grenzen der bisherigen Ansätze auf dem Hintergrund einer vergleichenden urbanen Anthropologie (weltweit). |
Sprechstunden Jürgen Golte: Do 11-12
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33 102
- Ü/PS - |
Kultur und Geschichte der Indianer des Großen Beckens und des Plateaus: Zwei nordamerikanische Kulturareale im Vergleich
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Mi 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 |
(20.10.) |
Egon Renner |
Diese Lehrveranstaltung setzt den vor Jahren von mir begonnenen Zyklus über Kultur und Geschichte der nordamerikanischen Indianer fort. Sie folgt generell dem bisher benutzten kulturhistorischen Schema des Kulturareals (culture area). Während in den Lehrveranstaltungen der vergangenen Jahre die historischen Völker der Kulturareale ‘Nordosten’, ‘Südosten’, ‘Südwesten’, ‘Plains’, ‘Nordwestküste’, ‘Subarktik’ und ‘Arktik’ behandelt wurden, geht es diesmal um die Völker, die in historischer Zeit im ‘Großen Becken’ und auf dem ‘Plateau’ lebten. Das culture area-Konzept orientiert sich an umweltbedingten kulturellen, z.T. historisch gewachsenen Gemeinsamkeiten der Völker und vermag die Vielfalt ihrer Lebenswelten nur eingeschränkt zu erfassen. Über den kulturhistorischen ethnographischen Bezug zum Thema hinaus zieht die Lehrveranstaltung alle einschlägigen empirischen Forschungen heran, die etwas zur Erklärung der indianischen Lebenswelten beizutragen vermögen. In der Lehrveranstaltung können in allen Semestern der Ausbildung regionale Leistungsscheine erworben werden. Somit sind alle Semester willkommen. Regelmäßige Teilnahme ist im Interesse des Themas erwünscht und erforderlich. Einführende Literatur: W.L. D’Azevedo (ed.): Great Basin. Handbook of North American Indians 11. Washington DC 1986. D.E. Walker, Jr. (ed.): Plateau. Handbook of North American Indians 12. Washington DC 1998. H.E. Driver: Indians of North America. Chicago 1961. |
Sprechstunden Egon Renner: Mo 12-14
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33 103
- Ü - |
Maya-Archäologie – Eine Einführung
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Di 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 |
(19.10.) |
Ute Schüren |
Die Übung führt in die Archäologie der klassischen Maya ein, die zwischen 250 und 900 n.Chr. im tropischen Tiefland des südöstlichen Mesoamerika ihre Blütezeit erlebten. Es wird nach den Faktoren des Aufstiegs und Niedergangs dieser bedeutenden archäologischen Kultur gefragt. Wirtschaft, Siedlungsmuster, Religion, Kunst und Architektur, soziale und politische Organisation der Tiefland Maya sowie die Geschichte einzelner bedeutender Zentren sollen in Form von Referaten und gemeinsamer Textlektüre erarbeitet werden. Einführende Literatur: Coe, Micheal D. (2000): The Maya. Thames and Hudson. Culbert, T. Patrick und Peter Young (2004): Secrets of the Maya (Archaeology Magazine). Grube, Nikolai u.a. (2000): Maya: Gottkönige im Regenwald. Könemann. |
Sprechstunden Ute Schüren: Di 14-15
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33 104
- Ü - |
Indianischer Alltag und indianische Feste im Jahreszyklus
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Mi 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 |
(20.10.) |
Ursula Thiemer-Sachse |
Es geht in dieser Übung sowohl um die allgemeine Lebensweise der indigenen Gruppen als auch um ihre Feste im Jahreszyklus; dabei spielt es eine Rolle, inwieweit entsprechende Rituale für das tägliche Leben von Bedeutung sind und wie sie sich entsprechend der historischen Entwicklung aus vorspanischer Zeit bis heute in den unterschiedlichen Regionen Lateinamerikas verändert haben. Eine Empfehlung für Referatsthemen und eine Auswahlbibliographie werden gegen Ende des Vorsemesters in den Handapparat gestellt. |
Sprechstunden Ursula Thiemer-Sachse: Do 13-14
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33 105
- Ü - |
Handel und Austausch im indigenen Amerika
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 |
(19.10.) |
Ursula Thiemer-Sachse |
Die Fragen vom Austausch materieller Güter und der Entwicklung von einem Fernhandelssystem gestaltete sich im vorspanischen Amerika in den verschiedenen Kulturregionen unterschiedlich. Auch nach der Kolonialisierung und bis heute gibt es bei den verschiedenen indigenen Gruppen unterschiedliche Formen der Warendistribution, die sich zudem von dem modernen Welthandelssystem und seinen lokalen Ausformungen unterscheiden. In der Übung sollen die Studierenden sich mit den Varianten vertraut machen und deren Entwicklung über die Zeitläufe beobachten. Eine Empfehlung für Referatsthemen und eine Auswahlbibliographie werden gegen Ende des Vorsemesters in den Handapparat gestellt. |
Sprechstunden Ursula Thiemer-Sachse: Do 13-14
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33 106
- GK/PS - |
Präsentation und Repräsentation: Die Rolle von Bildern in den Anden seit der Conquista
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Mi 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 03 |
(20.10.) |
Karoline Noack |
In der Herstellung politischer und sozialer Ordnungen in der Kolonialzeit und nach der Erlangung der Unabhängigkeit von Spanien spielten Bilder und Symbole eine wichtige Rolle. Sie wurden in Diskursen und in Werkstätten, aber auch in performativen Akten, wie in Tänzen, Festen und Ritualen, immer wieder neu erschaffen. Sie sind kommunikative Ereignisse und stellen die Räume dar, in denen soziale Ordnungsmodelle und kulturelle Identitäten sozialer Gruppen in wechselnden Machtverhältnissen permanent produziert und verhandelt wurden. Ausgewählte Werke kolonialer Kunst, ihre besonderen ikonographischen Elemente, spezifische religiöse Kulte, Rituale und Feste werden wir in ihrer Mehrdeutigkeit und den Formen ihrer politischen und sozialen Mobilisierung in den verschiedenen historischen Kontexten analysieren. Einführende Literatur: Schiffauer, Werner (1997): Fremde in der Stadt. Zehn Essays über Kultur und Differenz. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Essay: Patrona-Revolte und Fettmilch-Aufstand. Zur Anthropologie von zwei urbanen Revolten, S. 11-34. Cánepa Koch, Gisela (Ed.) (2001): Identidades Representadas. Performance, experiencia y memoria en los Andes. Lima: PUCP. Cummins, Tom (2002): Toasts with the Inca. Andean Abstraction and Colonial Images on Quero Vessels. Ann Arbor: The University of Michigan Press. |
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33 107
- Ü - |
Adolf Bastians Erbe im Ethnologischen Museum Berlin: Ein universales Archiv der Menschheit?
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Mi 10.00-12.00 - Ethnologisches Museum, Fabeckstr. 14-16, Kleiner Vortragssaal |
(27.10.) |
Manuela Fischer,
Susan Kamel |
Anlässlich des 100. Todestages Adolf Bastians wird im Ethnologischen Museum vom 23. – 25. 2. 2005 ein Symposium stattfinden, das von einer kleinen Ausstellung begleitet werden soll. Die Persönlichkeit Adolf Bastian (1826–1905) ist nicht nur - zusammen mit Rudolf Virchow - als Begründer des Königlichen Museums für Völkerkunde (1873) zu würdigen, sondern auch als eine zentrale Figur im Netzwerk der Wissenschaften im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In Symposium und Ausstellung soll daher versucht werden, Bastian in seiner Zeit zu würdigen, gleichzeitig aber auch eine Bestandsaufnahme zu versuchen, die durch den Blick in die Vergangenheit eine Perspektive in die Zukunft eröffnet. Die Übung soll in die Themen des Symposiums einführen: 1. Bastian und die Wissenschaftsgeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts 2. Das Wirken Adolf Bastians im Königlichen Museum für Völkerkunde 3. Perspektiven des Ethnologischen Museums auf der Grundlage seiner Sammlungen Zum anderen sollen in einem praktischen Teil thematische „Inseln“ innerhalb der bestehenden Ausstellungen des Ethnologischen Museums zu den o.g. Themen erarbeitet und realisiert werden. Einführende Literatur: Elwert, Georg: "Ethnologie". In: Buddensieg, Tilmann; Düwell, Kurt; Sembach, Klaus-Jürgen (Hg.): Wissenschaften in Berlin, Berlin: Gebr. Mann, 1987, S. 135-141. Gothsch, Manfred: Die deutsche Völkerkunde und ihr Verhältnis zum Kolonialismus. Ein Beitrag zur kolonialideologischen und kolonialpraktischen Bedeutung der deutschen Völkerkunde in der Zeit von 1870-1975. Baden-Baden 1983. Köpping, Klaus-Peter: Adolf Bastian and the Psychic Unity of Mankind: Foundation of Anthropology in Nineteenth Century Germany. Brisbane 1983. Korff, Gottfried: "Das Popularisierungsdilemma". In: Deutscher Museumsbund (Hg.): museumskunde, Band 66, 1/01. Dresden 2001. S. 13-20.. Penny, Glenn.: Objects of Culture. Ethnology and Ethnographic Museums in Imperial Germany. Univ. of North Carolina Press 2002. Preuss, K. Theodor: "Adolf Bastian und die heutige Völkerkunde". In: Baessler-Archiv 10. 1936. S. 1-15. Steinen, Karl von den: "Gedächtnisrede auf Adolf Bastian". In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 36. 1905. S. 236-249. Zimmerman, Andrew: "Science and Schaulust in the Berlin Museum of Ethnology". In: Goschler, Constantin (Hg.): Wissenschaft und Öffentlichkeit in Berlin 1870-1930. Stuttgart 2000. S. 65-88. |
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33 108
- Ü - |
Altamerikanistisches Fachwissen und Öffentlichkeitsarbeit
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Block - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 Der 1. Block findet statt: 4./5.12.04 jeweils 11.00-17.00, der 2. Block nach Absprache |
(4.12.) |
Arnd Adje Both |
Ein aufmerksamer Beobachter wird auf eine Vielzahl an Medien stoßen, in denen vorspanische Kulturen thematisiert werden und altamerikanistisches Fachwissen abgerufen wird. Die Palette reicht von wissenschaftlichen Fachpublikationen oder Dokumentationstafeln in Museen über Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Reisejournale, Sachbücher, Romane, Kinderbücher, bis hin zu Fernsehdokumentationen, Spielfilmen, Radiosendungen und Internet-Auftritten. Jedes einzelne Medium folgt seinen eigenen Gesetzen, die häufig mit komplexen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen schwer zu vereinen sind. Auch andere Faktoren führen zu einer starken Verallgemeinerung altamerikanistischen Fachwissens, das in der Öffentlichkeit ohne entsprechende Hintergrundkenntnisse häufig falsch wahrgenommen wird. Gerade Altamerikanisten sollten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und ihrer Vermittlung gefragt sein, doch kann generell festgestellt werden, dass die Form der wissenschaftlichen Beratung zu kurz kommt. Anhand vieler Beispiele kann in diesem Blockseminar auch das eigene, bereits gewonnene Wissen abgefragt werden. Ganz nebenbei werden angesichts der schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt mögliche zukünftige Berufsfelder erschlossen. Zur Vorbereitung des Kurses werden die Teilnehmer gebeten, Material zu sammeln, in dem altamerikanistisches Fachwissen thematisiert wird. |
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33 109
- Ü - |
Archäologische und Ethnohistorische Regionalanalyse: Quellen und Methoden
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Mo 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 03 |
(18.10.) |
Peter Kröfges |
Am Beispiel Oaxacas, Mexiko, werden Untersuchungsmethoden zu vorspanischen und kolonialzeitlichen indianischen Siedlungsmustern vorgestellt. Archäologische Dokumentationen sowie spanische und indigene Texte und Bildquellen werden in praktischen Übungen untersucht. Ziel ist es, die Beziehungen zwischen Umwelt und Siedlungsverhalten zu verstehen und die Unterschiedlichkeit archäologischer und ethnohistorischer Quellen zu erfassen. |
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33 110
- Ü - |
Die Rolle der Frau im aztekischen Staat
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Di 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 |
(19.10.) |
Angelika Danielewski |
Das Leben und die gesellschaftliche Rolle aztekischer Frauen wird in den kolonialzeitlichen Dokumenten nur am Rande und darüber hinaus häufig im Licht von aus Europa importierten Normen betrachtet. Trotzdem lassen sich aus der Fülle wortschriftlicher und piktografischer Quellen zum aztekischen Staat überraschend detaillierte Kenntnisse gewinnen. So konnten Frauen neben einer grundlegend traditionellen Rolle im familiären Rahmen, wo sie eine große wirtschaftliche Rolle bei der Nahrungszubereitung, der Versorgung der Kinder, dem Herstellen von Kleidung etc spielten, durchaus auch eigenständige Berufe ausüben, eigenen Besitz erwerben, diesen an ihre Nachkommen vererben, sowie als juristische Personen auftreten. Frauen fungierten als Priesterinnen, stellten in Opferritualen weibliche Gottheiten dar, sie traten als Tänzerinnen, Musikerinnen, Sängerinnen und manchmal auch als Dichterinnen in Erscheinung. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen konnten sie eine aktive Rolle spielen. Obwohl sie nur selten höhere Ämter bekleideten, beeinflußten sie Entscheidungsprozesse informell. In der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden einen Einblick in die vielfältige Lebenswirklichkeit aztekischer Frauen und die gesellschaftlichen Normen und sozialen Unterschiede, die sie bestimmt haben, gewinnen. Einführende Literatur: Soustelle, Jacques: Das Leben der Azteken: Mexiko am Vorabend der spanischen Eroberung. Zürich 1986. Seler-Sachs, Cäcilie: Frauenleben im Reich der Azteken: Ein Blatt aus der Kulturgeschichte Alt-Mexikos (Nachdruck der 1. Auflage, Berlin 1919). Berlin 1984. |
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33 111
- Ü - |
Archaikum und Formativum in den Zentralen Anden
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Fr 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201 |
(29.10.) |
Jürgen Golte |
Diese Übung zielt auf ein Verständnis des Übergangs von Gesellschaften von Jägern, Sammlern und Fischern in den zentralen Anden zum Ende des Pleistozäns hin zu Hirten- Fischern und Feldbauern in komplexeren gesellschaftlichen Zusammenhängen sowie die dann im Küstengebiet beginnende Entwicklung von komplexen geschichteten Gesellschaften. Das Hauptaugenmerk liegt dabei einerseits auf den Erklärungsmodellen für den Übergang von den einen zu den weiteren Organisationsformen sowie dem Versuch, die dabei sich verändernden Weltverständnismodelle über die Ikonographie des späten Archaikums und des Formativums in die Überlegungen mit einzubeziehen. |
Sprechstunden Jürgen Golte: Do 11-12
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33 112
- Ü - |
Zum Verständnis nonverbaler Kommunikationsformen im Andenraum: Symbole, Rituale und Herrschaft in der Inka- und frühen Kolonialzeit
(2 SWS) (2/7 cr) (08.3/08.4 EU) Di 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01 |
(19.10.) |
Claudia Schmitz |
In den schriftlosen Kulturen Perus haben sich über Tausende von Jahren symbolische Formen entwickelt, mit deren Hilfe soziale und politische Hierarchien ausgedrückt und soziale Stabilität in zeitlicher Tiefe vermittelt werden konnten. Dabei waren die verwendeten Symbole und Rituale in der Regel mit religiösen Vorstellungen behaftet, die ihre Tradierung begünstigte. Die Inka benutzten diese bereits bestehenden Vorstellungen, systematisierten sie und nutzten sie als ein wesentliches Element ihrer Herrschaftsvermittlung und -legitimation, aber auch zur Gliederung und Kontrolle ihrer in viele unterschiedliche Ethnien aufgespaltenen Untertanen. Für sich selbst entwickelten die Inka dagegen Formen, die sie deutlich vom Rest der Bevölkerung abhoben und ihre Sonderstellung zum Ausdruck brachten, wobei die Monopolisierung bestimmter Symbolformen oder deren spezifische Ausprägung eine wesentliche Rolle spielte. Die Übung soll an Beispielen den engen Bezug andinen Denkens mit den oben genannten Symbolformen verdeutlichen, die teilweise bis heute ihre Bedeutung nicht verloren haben. Ihre Kenntnis ist eine Voraussetzung für das Verständnis der indianischen Kultur an sich, aber auch für die Arbeit mit Quellentexten unabdingbar. Nach einer Einführung in allgemeine Ordnungsprinzipien soll deren Ausdruck im Ritual, in geschichtlicher Überlieferung, religiösen Vorstellungen und in der materiellen Kultur nachgegangen werden. Einführende Literatur: Baumann, Max Peter (Hg.): Kosmos der Anden, München 1994. Classen, Constance: Inca Cosmology and the Human Body, Salt Lake City 1993. Martinez Cerecada, José L.: Autoridades en los Andes, los atributos del Senor, Lima 1995. Urton, Gary (Hg.): Animal Myths and Metaphors in South America, Salt Lake City 1985. |
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Hinweis:Die Ü (29 509) bei den weiterführenden Veranstaltungen ist auch für Studierende im Grundstudium geeignet. |
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