16 465
- HS - |
Die „Konstanzer Schule der Literaturwissenschaft“
Fr 12.00-14.00 - Hüttenweg 9, Großer Seminarraum |
(22.10.) |
Irene Albers |
Ausgehend von den Antrittsvorlesungen, die Hans Robert Jauß („Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft“, 1967) und Wolfgang Iser („Die Appellstruktur der Texte“, 1970) an der Universität Konstanz gehalten haben, soll der Paradigmenwechsel zur Rezeptionsästhetik und -geschichte, mit dem sich die „Konstanzer Schule“ konstituierte, diskutiert werden. Dabei wird es am Beispiel weiterer klassischer Arbeiten von Jauß (Alterität und Modernität der mittelalterlichen Literatur, 1977) und Iser (Der implizite Leser, 1972, und Der Akt des Lesens, 1976) auch um die Voraussetzungen dieser Positionen in Hermeneutik und Phänomenologie gehen.
Gegenpositionen und Polemiken gegen die „Konstanzer Schule“ sollen natürlich ebenso zu Wort kommen, etwa die Auseinandersetzung zwischen de Man und Jauß über Baudelaire. Über die zitierten Arbeiten hinaus werden wir uns mit den Revisionen der Rezeptionsästhetik in Jauß’ Theorie der ästhetischen Erfahrung (Ästhetische Erfahrung und literarische Hermeneutik, 1991) und Isers (jüngeren) „Perspektiven einer literarischen Anthropologie“ (Das Fiktive und das Imaginäre, 1991) befassen. Anschließend sollen, je nach Interessen der TeilnehmerInnen, Weiterentwicklungen der Konstanzer Schule bei Karlheinz Stierle, Rainer Warning, Renate Lachmann, Gaby Schwab und anderen besprochen werden.
Mehr als um die historische Rekonstruktion einer bis heute einflußreichen Tradition der Literaturtheorie wird es dabei in dem Seminar darum gehen, jeweils zu sehen, welche Fragestellungen der Konstanzer Schule für heutige literaturwissenschaftliche Praxis fruchtbar zu machen sind, wo jenseits von Poststrukturalismus und Diskursanalyse Anknüpfungspunkte bestehen können.
DAS SEMINAR wendet sich vor allem an Studierende der AVL, kann aber natürlich auch von theorieinteressierten Romanisten besucht werden. |
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16 466
- HS - |
María de Zayas, „Novelas amorosas y ejemplares“ (1637) und „Desengaños amorosos“ (1647)
Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130 |
(21.10.) |
Irene Albers |
Seit Cervantes’ Novelas ejemplares (1613) gehörte die Novelle im spanischen Siglo de Oro zu den produktivsten Gattungen. María de Zayas (1590-1661?) hat zwei Novellenzyklen verfaßt, die Novelas amorosas y ejemplares (1637) und die Desengaños amorosos (1647). Nach dem Vorbild von Boccaccio verwendet die Autorin eine Rahmenerzählung: eine Gruppe von fünf Frauen und Männern trifft sich im Haus von Lisis. Da sie aus Liebeskummer erkrankt ist, erzählen ihr die Freunde abwechselnd „maravillas“, abenteuerlich verwickelte Geschichten über den Konflikt zwischen „pasión“ und „honra“, „deseo“ und Ehe und die Notwendigkeit, sich von dem „engaño“ der Liebe zu befreien.
Während die ältere Rezeption der beiden Novellenzyklen noch ihren „übertriebenen Realismus“ monierte und von „lüsternen, unsauberen, sadistisch angehauchten, moralisch faulen Geschichten“ (Ludwig Pfandl) sprach, sind sie inzwischen vor allem von feministischen Interpreten entdeckt worden. Wir werden diese und andere eher poetologisch und ästhetisch orientierte Interpretationsperspektiven (zum Beispiel das Verhältnis zu Cervantes; räumliche und kulturelle Grenzüberschreitungen; Gattungsmuster in der Novellistik; Rolle der Magie; Darstellung des Körpers; Ästhetik der „maravilla“; Bezug zur Moralistik) an ausgewählten Novellen aus den beiden Zyklen diskutieren.
DAS SEMINAR wendet sich an Studierende der Hispanistik und der AVL. Da es keine vollständige deutsche Übersetzung der Novellen gibt (eine englische könnte notfalls zur Verfügung gestellt werden), sind allerdings gute (passive) Spanischkenntnisse Teilnahmevoraussetzung. Bitte beschaffen Sie sich rechtzeitig folgende Textausgaben: María de Zayas y Sotomayor: Novelas amorosas y ejemplares. Herausgegeben von Julian Olivares, Madrid (Cátedra) 2000; María de Zayas y Sotomayor: Desengaños amorosos. Herausgegeben von Alicia Yllera, Madrid (Cátedra) 1998. Die Novellen des erstens Bandes sind vor Beginn des Semesters zu lesen. |
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16 468
- HS - |
Molières Komödien des Wissens: Dumme Ärzte, kluge Frauen, scheiternde Pädagogen
Di 16.00-18.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum |
(19.10.) |
Bernd Blaschke |
Molières Stück über den eingebildeten Kranken mit seiner bissigen Ärzte-Satire ist nur das berühmteste Beispiel einer ganzen Serie von Komödien, in denen Mediziner und ihr sprachlich aufgeblasenes aber wirkungsloses Wissen zum Gegenstand des Spotts werden. Neben dem Malade imaginaire werden wir Molières Darstellung gebildeter Frauen analysieren; dazu lesen wir: Les Femmes savantes, Les Précieuses ridicules, L’École des femmes und die aus den Polemiken und Debatten um dieses Stück resultierenden poetologischen Apologien Molières in Form der beiden metatheatralen Theaterstücke La Critique de l’École des femmes und L’Impromptu de Versailles. Scheiternde Pädagogik begegnet bei Molière nicht nur in den Programmen paternalistischer Ehefrauen-Erziehung, sondern auch im Bourgeois Gentilhomme, dem neureichen Bürger, dessen Aufstiegsbemühungen in die Aristokratie durch Schulungen mittels zahlreicher Lehrmeister vorangebracht werden sollen.
Neben einigen knappen Texten zum Verhältnis von Lachen und Wissen/Nichtwissen besteht das Hauptprogramm des Seminars aus Textinterpretationen von Molières Komödien vor dem Hintergrund der historischen Formationen des Wissens und der Bildung. Einerseits geht es um die Erhellung der inhaltlich-thematischen Aspekte von Molières Wissens-Satiren: Welche Arten von Wissen karikiert er? Im Namen welchen besseren Wissens? Welche Geschlechter-Rollenverteilung entwirft der Komödien-Autor? Welche sozialen Hierarchien werden in den Stücken entworfen?
Andererseits wollen wir auch die formalen Aspekte der Wissens-Inszenierung in den Komödien analysieren: Welche Theatertechniken (Monologe, Beiseite-Sprechen etc.) vermitteln Wissen? Was wissen die Zuschauer und aus welcher Position lachen sie? Welche Plot und Komik steuernden Rollen haben Lügen, Geheimnisse, Unwissen, Vergessen und Wiedererkennen?
Das wöchentliche Lesepensum beträgt 30-50 Seiten.
ZUR VORBEREITUNG: Lesen Sie möglichst viele der genannten Molière-Stücke. |
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(17 007)
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Manierismus und Konzeptismus
(2 SWS) Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 26/130 |
(19.10.) |
Joachim Küpper |
Manierismus und Konzeptismus bezeichnen eine Strömung der europäischen Literaturen des späten 16. und des frühen 17. Jahrhunderts, deren Formen-Fixiertheit oftmals bis zur Dunkelheit geht. Ernst Robert Curtius hat bekanntlich behauptet, daß jener Manierismus der Frühen Moderne Manifestation eines zyklisch wiederkehrenden Phänomens sei, welches er u. a. auch in der Spätantike und in der Moderne des 20. Jahrhunderts identifiziert. Das Seminar soll sich zunächst auf den eingangs umrissenen ‚historischen’ Manierismus konzentrieren und von da ausgehend die generelle Frage der Periodisierung kultureller Phänomene diskutieren. – Die Veranstaltung richtet sich gleichermaßen an Studierende der AVL und der Romanistik. Es gelten die üblichen Bedingungen für die Scheinvergabe. Eine erste Einführung in die Problematik bieten E. R. Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Bern 1948 sowie G. R. Hocke, Manierismus in der Literatur, Hamburg 1957. |
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(17 008)
- HS - |
Wahrnehmung und Kognition in (literarischen) Texten des europäischen Mittelalters
(2 SWS) Di 18.00-20.00 - AVL, Hüttenweg 9, kleiner Seminarraum |
(19.10.) |
Joachim Küpper |
Die bis zum Einsetzen des Cartesianismus einerseits, des Empirismus andererseits in Europa dominierende aristotelische Epistemologie bindet alle Kognition an die Sinneswahrnehmung, zumindest soweit die Dinge dieser Welt betroffen sind. Andererseits sind die Sinne unter christlichen Auspizien unvermeidlich das Einfallstor des sündhaften Begehrens. Diese zwiespältige Bewertung von Sinnen und Sinneswahrnehmung hat Auswirkungen – so die Hypothese, der dieses Seminar zunächst folgen soll – auf die in diesen Zeiten entstehenden literarischen Texte. Dies gilt keineswegs nur für die Inhaltsebene, sondern auch für die aus moderner Sicht zuweilen frappierende Form klassischer Texte des Mittelalters. – Das Seminar ist komparatistisch angelegt. Es soll sich unter der skizzierten Perspektive mit zentralen romanischen Texten der Epoche (Boccaccio, Decameron; Roman de la rose; Arcipreste de Hita; Arcipreste de Talavera), aber auch mit dem deutschsprachigen höfischen Roman sowie – bei Interesse der Hörer – mit englischen Texten beschäftigen. – Die Veranstaltung richtet sich gleichermaßen an Studierende der AVL und der Romanistik. Es gelten die üblichen Bedingungen für die Scheinvergabe. Eine erste Einführung in die Problematik bietet R. Harvey, The Inward Wits. Psychological Theory in the Middle Ages and the Renaissance, London 1975. |
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16 469
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Was ist antisemitische Literatur?
Mi 16.00-18.00 - Hüttenweg 9, Großer Seminarraum |
(20.10.) |
Oliver Lubrich |
Immer wieder werden Debatten darüber geführt, ob ein bestimmtes Kunstwerk antisemitisch sei oder nicht. Wie läßt sich diese Frage entscheiden? Was ist antisemitische Literatur? Das Problem stellt sich in verschiedenen Kontexten sehr unterschiedlich: von Shakespeares Kaufmann von Venedig und Marlowes Jude von Malta über Grillparzers Jüdin von Toledo und Hauffs Jud Süß bis zu Fassbinders Der Müll, die Stadt und der Tod oder Walsers Tod eines Kritikers.
Vor dem Hintergrund einschlägiger Theorien werden wir versuchen, Kriterien zu erarbeiten, nach denen sich der Befund, ein Text sei antisemitisch, in verschiedenen historischen Zusammenhängen bestimmen läßt. Und wir werden die theoretischen Implikationen dieser Fragestellung diskutieren: Welche Rolle spielt das Wissen um Intention, Kontext, Rezeption? Ist tatsächlich jeder Text dekonstruierbar – auch Hitlers Mein Kampf? Wie verändern sich der Antisemitismus, seine kulturellen Erscheinungsformen und seine kritische Wahrnehmung historisch?
ZUR VORBEREITUNG ist der Abschnitt „Elemente des Antisemitismus“ aus Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung zu empfehlen. |
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16 470
- HS - |
Naturwissenschaft und Literatur
Do 14.00-16.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum |
(21.10.) |
Oliver Lubrich |
Naturwissenschaft und Literatur gingen seit der Antike unterschiedliche Verbindungen ein: von Lukrez’ De rerum natura und Plinius’ Historia naturalis über Goethes Naturwissenschaftliche Schriften, Alexander von Humboldts Kosmos oder Charles Darwins The Origin of Species bis zum zeitgenössischen Wissenschaftsroman. Vor dem Hintergrund wissenschaftsgeschichtlicher Theorien lesen wir ausgewählte Passagen aus Werken der Naturforschung in literarischer Perspektive. Wir fragen – unter anderem – nach ihrem jeweiligen diskursgeschichtlichen Ort, ihrer Wissenschaftskonzeption und dem Zusammenspiel der Disziplinen, der spezifischen Poetik und der Metaphorik der Wissenschaftssprache.
ZUR VORBEREITUNG: Das Kapitel über die politische Geschichte der Naturwissenschaften in Alexander von Humboldts Kosmos, Band II (1847), S. 135ff. bietet einen guten (und leicht lesbaren) Einstieg ins Thema. |
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16 471
- HS - |
Winckelmann und die Ästhetik des 18. Jahrhunderts
Mo 16.00-18.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum |
(18.10.) |
Sabine Mainberger |
Winckelmanns Arbeiten bilden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Brennpunkt der ästhetischen Diskussionen und provozieren Debatten mit immensen Folgen (die über Laokoon). Sie bestimmen in Deutschland Klassizismus und Klassik, aber auch gegnerische Positionen wie die des Sturm und Drang und der Romantik. In kunsttheoretischer, wissenschaftsgeschichtlicher und literarischer Hinsicht beginnen hier für den modernen Kunstdiskurs entscheidende Entwicklungen: So verändert sich die Beziehung von Gelehrsamkeit und Kunst durch die Rolle der Autopsie; die Statuenbeschreibungen liefern das Paradigma für eine sich dem individuellen Kunstwerk zuwendende Hermeneutik; die Antike wird als Ideal beschworen und propagiert, steht aber zugleich im Zeichen unwiederbringlichen Verlusts: Ideal und Historizität treten in ein zunehmend spannungsvolles Verhältnis.
Das Seminar behandelt zentrale Probleme des Winckelmannschen Neoklassizismus und interessiert sich für ihre Verklammerung mit epistemologischen und politischen Fragen. Gelesen werden die wichtigsten Schriften Winckelmanns („Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst“, Statuenbeschreibungen, „Geschichte der Kunst des Altertums“) und ausgewählte Texte zur Rezeption (zum Beispiel Lessing, Lavater, Schiller, Moritz, Goethe, Schelling). Das definitive Programm wird voraussichtlich vor Semesterbeginn auf der AVL-Website zu finden sein. Ein Semesterapparat mit den wichtigsten Primär- und Sekundärtexten wird bereitgestellt.
ZUR EINFÜHRUNG empfohlen: Frühklassizismus. Position und Opposition: Winckelmann, Mengs, Heinse. Herausgegeben von H. Pfotenhauer, M. Bernauer und N. Miller (= Bibliothek der Kunstliteratur, Band 2), Frankfurt am Main 1995. |
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16 472
- HS - |
Dichtung als Graphik
Mo 10.00-12.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum |
(18.10.) |
Gert Mattenklott |
Das Verhältnis von Text und Bild hat Autoren und bildende Künstler seit jeher beschäftigt. Die Illustrationskunst ist dafür das nächstliegende, künstlerisch nicht unbedingt produktivste Beispiel. In diesem Seminar geht es um die Erinnerung an eine Tradition, die von den Nürnberger Pegnitz-Schäfern (Harsdoerffer) über die platonisierenden „blasons“ des Maurice Scève bis zu Autoren des 20. Jahrhunderts wie Christian Morgenstern und den Piktogrammen der experimentellen Poesie Claus Bremers reicht.
Das Seminarprogramm ergibt sich mit Rücksicht auf die Interessen und Vorkenntnisse der TeilnehmerInnen, die zu eigenen Vorschlägen ermuntert werden.
LITERATUR: Michael Titzmann: „Theoretisch-methodologische Probleme einer Semiotik der Bild-Text-Relationen“, in: Wolfgang Harms (Hrsg.): Text und Bild, Bild und Text, Tübingen 1990, S. 368-384. |
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(31 051)
- HS - |
Das Bild zwischen Technik, Kunst und Natur im Russland des 19. Jahrhunderts
(2 SWS) (10 cr) Do 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 12-14 Uhr, Hs A ; 14-16 Uhr, R. 121 |
(21.10.) |
Susanne Strätling,
Brigitte Obermayr |
Seitdem in den Kulturwissenschaften vom pictorial turn, von der visuellen Wende die Rede ist, gibt es wohl kaum eine Epoche, der man keine Bildbesessenheit nachgewiesen hat. Zugleich gibt es kaum eine Zeit, für die das so sehr zutreffen würde wie für das 19. Jahrhundert, und es gibt auch kaum eine Zeit, die sich so sehr gegen das Bild zur Wehr gesetzt hat. Spätestens mit der Erfindung der Fotografie (Daguerrotypie) sind die Künste – und auch die Wissenschaften - des 19. Jahrhunderts beherrscht von der Frage nach dem Bild, seinem Status als ästhetisches oder technisches, kultisches oder künstlerisches, intimes oder öffentliches, subjektives oder sachliches, spektakuläres oder neutrales, illusionistisches oder realistisches Medium. Dabei geht es um mehr als um den alten Wettstreit, ob man dem Bild zur Sprachfähigkeit oder dem Text zur Sichtbarkeit verhelfen könne. jenseits solcher Medienkonkurrenzen werden hier Fragen nach der kulturellen Pragmatik des Bildes, nach seinen weltmodellierenden Funktionen, nach seinen (ästhetischen, sensuellen, rituellen) Erfahrbarkeiten verhandelt. Das Seminar will im Gegeneinander- und Miteinanderlesen und -sehen von Texten und Bildern verfolgen, welche Bildkonzepte das 19. Jahrhundert hervorbringt, wie diese Bildkonzepte sich in epistemische und ästhetische Formationen einfügen, für die das Verhältnis von Kunst und Kult, Kunst und Technik, Kunst und Natur konstitutiv ist. Zur vorbereitenden Lektüre: - Jonathan Crary: Techniken des Betrachters. Sehen und Moderne im 19. Jahrhundert. Dresden 1996 - Victor Stoichita: Die Geburt des Stillebens als intertextueller Prozeß. In: Ders.: Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei. München 1998, 32-45. - Wahrnehmung der Natur, Natur der Wahrnehmung. Studien zur Geschichte visueller Kultur um 1800. Hrsg. Von Gabriele Duerbeck, Bettina Gockel, Susanne B. Keller, Monika Renneberg, Jutta Schickore, Gerhard Wiesenfeldt und Anja Wolkenhauer. Dresden 2001 |
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16 473
- HS - |
Das Gesicht. Ein Ort der Literatur
Di 10.00-12.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum |
(19.10.) |
Georg Witte |
Das Gesicht ist ein „Ort“ der Literatur in mehrfachem Sinn: als in Texten tradierter Topos, als privilegierte Ausdrucksinstanz des menschlichen Körpers, die einen unendlichen schriftlichen Diskurs ihrer Lektüre provoziert, als Bild respektive Portrait, das einer „Beschreibung“ (Ekphrasis) unterliegt, als gemaltes oder fotografiertes Gesicht des Autors, als „Gesicht“ des beschrifteten Papiers.
Das Seminar versucht, der literarischen Bedeutung des Gesichts innerhalb eines Spannungsfelds nachzugehen, das man vorläufig so skizzieren könnte: Auf der einen Seite haben wir die rhetorische Verfaßtheit, die Figurativität, das Gesetzte und Behauptungshafte des Gesichts: als Prosopopoiia wird das sprechperfomativ „verliehene“ Gesicht im dekonstruktivistischen Diskurs zu einer Art Schlüsselfigur für die Rhetorizität literarischer Texte. Auf der anderen Seite gilt das Gesicht als Inbegriff einer den Makel der Arbitrarität, der maskierenden Konvention, der „willkürlichen Sprache“ abstreifenden, „natursprachlichen“ und „unmittelbaren“ Signifikation – im Sinne der charakteroffenbarenden Physiognomie.
In einer literarischen Geschichte des Gesichts lassen sich vielleicht exemplarisch die Konkurrenzen eines sprachkonstruktivistischen und eines zutiefst sprachskeptischen Denkens verfolgen. Es soll vor diesem Hintergrund untersucht werden, wie literarische Texte ihren Figuren Gesichter geben und wie sie ihre Gesichter zu Figuren machen (wie facies und fictio sich bedingen). Es wird zu fragen sein, wie Literatur selbst Teil einer Geschichte anthropologischer Diskurse ist, die das Gesicht immer neu „erfinden“ als Überkodierung des Körpers. Dieses „Gesicht“ – als kulturelles Konstrukt – läßt sich wiederum in einer Polarität verorten: zwischen der Maske und dem Antlitz.
Schließlich ist das Gesicht der Literatur ein Gesicht der Schrift, womit hier eine Phänomenalität des literarischen Texts in seiner medialen Verfaßtheit gemeint ist – das Schriftbild, das seinen Leser „anblickt“ (besonders manifest in der Poesie).
VORBEREITENDE LEKTÜRE: Cynthia Chase: „Einem Namen ein Gesicht geben“, in: Anselm Haverkamp (Hrsg.): Die paradoxe Metapher, Frankfurt am Main 1998, S. 414-436; Gilles Deleuze und Félix Guattari: Tausend Plateaus, Berlin 1992. (Kapitel 7: „Das Jahr Null. Die Erschaffung des Gesichts“); Umberto Eco: „Die Sprache des Gesichts“, in: Umberto Eco: Über Spiegel und andere Phänomene, München 1988, S. 71-82; Georg Simmel: „Die ästhetische Bedeutung des Gesichts“, in: Georg Simmel: Aufsätze und Abhandlungen 1901-1908, Band 1 (Gesamtausgabe Band 7), Frankfurt am Main 1995, S. 36-42; Jean-Paul Sartre: „Gesichter“, in: Christa Blümlinger und Karl Sierek (Hg.): Das Gesicht im Zeitalter des bewegten Bildes, Wien 2002, S. 257-262. |
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(31 052)
- HS - |
Nikolaj Gogol', "Tote Seelen"
(2 SWS) (10 cr) Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 302 b |
(19.10.) |
Georg Witte |
Gogol's Roman "Mertvye duši"/"Tote Seelen" (1842 erschien der erste Teil; ein zweiter, 1842-1853 entstandener zweiter Teil wurde vom Autor verbrannt, die erhaltenen Fragmente erschienen erst 1855) gilt als ein Initiationstext des frühen russischen Realismus. Das Seminar soll sich dem Roman in dichter Lektüre, kapitelweise, nähern. Folgende Fragestellungen sollen Berücksichtigung finden: der romanhistorische Stellenwert (vor dem Hintergrund der Gattungstraditon des pikaresken Romans), die intertextuelle Dimension des Romans (exemplarisch Dantes "La divina commedia"), die fast barocke Allegorizität des Texts, der Roman als wahrnehmungshistorisches Dokument ("realistisches" Erzählen als Reflex eines neuen, fotografisch konditionierten Sichtbarkeitsregimes), die Körperpoetik ("Karnevalismus"), Erzählschrift und Schriftphantasma, ästhetische Paradigmenverschiebung in der jüngeren Rezeption des Romans (vom Paradigma der "Groteske" zum Paradigma des "Erhabenen"). Vorbereitende Lektüre: Gogol, Nikolai W: Die toten Seelen. Aus dem Russischen von Wolfgang Kasack. Stuttgart (Reclam) 1993. Gogol', Nikolaj: Mertvye duši. Sobranie sočinenij. Bd. 5. Moskau 1994. |
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(17 050)
- HS - |
Aufklärung und Enzyklopädistik
(2 SWS) Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/235 |
(18.10.) |
Sebastian Neumeister |
Der für die französische Aufklärung wissenschaftsgeschichtlich und philosophisch bedeutsame Prozess einer kritischen Bestandsaufnahme des Wissens soll in seinem Ablauf an Leittexten des 17. und 18. Jahrhunderts beleuchtet werden. Scheinerwerb durch Hausarbeit. Text und Literatur (zur Anschaffung empfohlen): Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (articles choisis). Garnier-Flammarion (Taschenbuch: GF 426 u. 448). Madelaine Pinault, L‘Encyclopédie. Paris 1993 (que sais-je? 2794). Reinhart Koselleck, Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. Frankfurt am Main 1973 u.ö. (Taschenbuch: stw 36) |
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(17 130)
- HS - |
Lorenzo de' Medici
(2 SWS) Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/235 |
(21.10.) |
Sebastian Neumeister |
Lorenzo de‘ Medici („il Magnifico“, 1449-1492) ist eine der großen Figuren der italienischen Kulturgeschichte. Er war politisch, philosophisch und poetisch gleichermaßen aktiv und ist für die italienische Renaissance von zentraler Bedeutung. Mit seinem Tod geht eine große Epoche der florentinischen und europäischen Geschichte zu Ende: 1492 entdeckt der Genuese Cristoforo Colombo Amerika! An seinen literarischen Texten, aber auch an Zeugnissen aus der Politik und der Kunstgeschichte soll das Wirken Lorenzos gewürdigt werden. Scheinerwerb durch Hausarbeit. Texte (zur Anschaffung empfohlen): Lorenzo de‘ Medici, Canzoniere. Milano: Mondadori 1990 (Taschenbuch: Oscar Classici 192). Lorenzo de‘ Medici, Ausgewählte Werke - Opere Scelte, Übertragen von Edith und Horst Heintze (...). Tübingen: Gunter Narr 1988 (Italienische Bibliothek 10). Literatur: Lorenzo de‘ Medici e il suo mondo, a cura di Gian Carlo Garfagnini. Firenze 1996. Lorenzo der Prächtige und die Kultur im Florenz des 15. Jahrhunderts, hg. von Horst Heinze u.a.. Berlin: Duncker & Humblot 1995. |
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(17 406)
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Eighteenth Century Travel Fictions: Defoe - Swift - Smollett - Sterne
(2 SWS) (10 cr) (auf Englisch) Do 14.00-16.00 - Institut für Englische Philologie, Gosslerstr. 2-4, Raum 211 |
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Manfred Pfister |
Narration, ever since Homer’s epics and medieval and Renaissance romance, has always been closely linked to travelling. In the 18th century, the new genre of the novel continued and re-affirmed this relationship by frequently presenting its protagonists as travellers and its world as one to be explored in travelling. Indeed, one of the formative models for the novel was the non-fictional travelogue. We are going to study this linkage between travelling and writing with reference to four key fictions of the 18th century: Defoe’s Robinson Crusoe, Swift’s Gulliver’s Travels, Sterne’s Sentimental Journey and Smollett’s Expedition of Humphrey Clinker. Our four texts exemplify both the main trajectories of the new travelling culture in the Early Modern period – transatlantic (Defoe), Continental (Sterne), domestic (Smollet) and fantastic (Swift) – and the various uses travel writing is put to as well as the various degrees of self-consciousness in textualising the travel experience. Our approach to the texts will try to combine narratology – “How are travels narrated?” – with a Foucauldian historical epistemology – “What frames of knowledge are at stake in these travel fictions?”
Participants will have read the four novels before terms starts; all of them are readily available in well-annotated World’s Classics, Penguin or Norton editions. As a first critical introduction to the field I suggest Percy G. Adams, Travel Literature and the Evolution of the Novel (1983) and Sergio Moravia, Beobachtende Vernunft. Philosophie und Anthropologie in der Aufklärung. |
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(17 032)
- HS - |
Ferdinand de Saussure: Écrits de linguistique générale
(2 SWS) Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/235 |
(18.10.) |
Jürgen Trabant |
Der von Simon Bouquet und Rudolf Engler 2002 bei Gallimard herausgegebene Band Écrits de linguistique générale von Ferdinand de Saussure vereinigt neu aufgefundene Dokumente mit solchen Schriften des Genfer Meisters, die bisher schon bekannt waren und den Cours de linguistique générale umkreisten und gleichsam unterminierten. Der Cours ist ja mitnichten von Saussure selbst geschrieben, sondern ein von Kollegen Saussures aufgrund von Vorlesungsmitschriften elaborierter Text. Dessen Authentizität wurde im Laufe der Jahre durch die Rekonstruktion der tatsächlich abgehaltenen Vorlesungen und durch das Auffinden von unpublizierten handschriftlichen Aufzeichnungen immer mehr in Frage gestellt. Dieser zunehmenden Verunsicherung steht aber der Cours selbst und seine ja nicht mehr rückgängig zu machende Wirkungsgeschichte entgegen. Durch die Lektüre der Ecrits - vor allem der neu aufgefundenen Texte – wollen wir natürlich der Frage nachgehen, ob der Cours mit seinen bekannten Theoremen von den Écrits her erschüttert wird. Vor allem aber ist eine faszinierende, gleichsam quälerische theoretische Reflexion der Grundfragen der Linguistik in den Écrits nachzuvollziehen. Um am Seminar teilzunehmen ist eine gute Kenntnis des Cours Voraussetzung – und zwar in der französischen Originalversion! Werfen Sie die deutsche Übersetzung einfach weg. Informieren Sie sich auch über die klassische Wirkungsgeschichte des Cours, etwa in: Thomas M. Scheerer: Ferdinand de Saussure, Darmstadt 1980, oder in: Jörn Albrecht: Europäischer Strukturalismus, 2Tübingen/Basel 2000. |
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(16 760)
- HS - |
Aristoteles: Rhetorik
(2 SWS) Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 |
(18.10.) |
Martin Vöhler |
Das für Studenten der Klassischen Philologie wie auch der modernen Philologien konzipierte Seminar nimmt die neue Übersetzung und umfangreiche Kommentierung der Aristotelischen Rhetorik durch C. Rapp zum Anlaß, den für die Literaturwissenschaft grundlegenden Text gemeinsam zu erschließen. Textgrundlage: Aristoteles: Rhetorik; Übersetzung und Kommentar von Christof Rapp. Berlin 2002 (= Aristoteles: Werke in deutscher Übersetzung, Bd. 4.I/II), ein reader liegt zu Semesterbeginn aus. Zur Vorbereitung: Wolfram Groddeck: Reden über Rhetorik. Zu einer Stilistik des Lesens. Frankfurt am Main 1995. |
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(HU /52465)
- HS - |
Cervantes, „Don Quijote“ 2
Mi 18.00-20.00 - HU, Inst. für Romanistik, Dorotheenstr. 65, Raum 4.61 |
(20.10.) |
Dieter Ingenschay |
Das Seminar führt die Untersuchung des ersten Teils des Cervantinischen opus maximum aus dem Wintersemester 2003/2004 fort, kann aber auch von denjenigen besucht werden, die nicht an dem ersten Seminar teilgenommen haben.
Aus der reichhaltigen Literatur zu Cervantes wird eine spezifische Bibliographie erstellt, die Ende des Sommersemesters vorliegt. Bis dahin ist die intensive und vollständige Lektüre des Primärtexts (vorzugsweise in der Cátedra-Ausgabe) empfohlen, die Voraussetzung der Teilnahme ist. |
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(HU /52623)
- HS - |
Devotional Poetry. Religiöse und biblische Dichtung in der Frühen Neuzeit
Di 14.00-16.00 - HU, Inst. für Anglistik und Amerikanistik, Invalidenstr. 110, 353 |
(26.10.) |
Verena Lobsien |
Religiöse Überzeugungen sind nicht gleichgültig, zumal in einer Zeit schärfster konfessioneller Auseinandersetzungen wie im England des 16. und 17. Jahrhunderts. Religiöse Dichtung ist nicht gleichgültig (weder theologisch oder philosophisch noch politisch oder ästhetisch), ganz besonders dann nicht, wenn sie beansprucht, religiösen Überzeugungen zu korrespondieren oder sie rhetorisch nachzuahmen bzw. sie zu wecken. Das ist die Situation im England der Frühen Neuzeit, und nicht zuletzt wegen dieser besonderen Brisanz lohnt es sich, die entsprechenden Texte zu studieren.
Wir werden in diesem Seminar unter anderem Psalmennachdichtungen von Wyatt, aber auch von Mary Sidney lesen, weiterhin religiöse Gedichte von John Donne und George Herbert ebenso wie von anderen, weniger bekannten Autoren. Die Texte, die zu Semesterbeginn in einem Reader vorliegen werden, sollen im Blick auf ihre literarischen Strukturen und Qualitäten eingehend untersucht und analysiert werden; dies im Blick auf ihre generischen, theologischen und konfessionspolitischen Voraussetzungen aber auch hinsichtlich der Innerlichkeit, die sie bekunden und zu der sie zu disponieren suchen.
Von Vorteil ist eine grundsätzliche Vertrautheit mit den Besonderheiten poetischer Texte. |
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(HU /52624)
- HS - |
Shakespeare’s Comedies
Do 12.00-14.00 - HU, Inst. für Anglistik und Amerikanistik, Invalidenstr. 110, 347 |
(21.10.) |
Verena Lobsien |
In this course, we shall study three, perhaps even four of Shakespeare’s comedies in some depth: The Comedy of Errors, Love’s Labour’s Lost, A Midsummer Night’s Dream, and Twelfth Night. Our focus will be on A Midsummer Night’s Dream and Twelfth Night, but the others will be discussed as well. Please note: 1.) Participants must be IN POSSESSION OF at least A Midsummer Night’s Dream and Twelfth Night (strictly no translations!). Recommended editions, available as paperbacks: a.) The Oxford Shakespeare (Oxford World’s Classics series), b.) The Norton Shakespeare (one-volume edition of the complete works). 2.) It is advisable to have READ all four plays at least once before the beginning of term, as there will be further requirements fairly soon once the seminar gets under way. 3.) It is NOT POSSIBLE to join this class after the second week. |
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(HU /52316)
- HS - |
Der geformte Mensch – Literatur und Pädagogik in der Aufklärung
Mi 14.00-16.00 - HU, Inst. für Romanistik, Invalidenstr. 110, 333 |
(20.10.) |
Helmut Pfeiffer,
Rüdiger Steinlein |
Das Seminar will dem Zusammenhang von belletristischen und pädagogischen Diskursen im 18. Jahrhundert nachgehen, der vor allem in Deutschland von erheblicher Bedeutung wurde und sich nicht zuletzt in der Schaffung einer eigenständigen fiktionalen Literatur aller Gattungen für Kinder und Jugendliche niederschlug.
Dabei wird wegen seiner überragenden Bedeutung für die Modernisierung des pädagogischen Denkens ein Zentrum das Werk Jean-Jacques Rousseaus bilden, insbesondere sein in Deutschland als „Bibel der Erziehung“ gefeierter und begeistert rezipierter Romantraktat Émile oder Über die Erziehung. Auf deutscher Seite wird sich das Seminar neben Herder und seinen Beiträgen zu einem neuen Kindheitsverständnis besonders mit den sogenannten Philanthropen zu beschäftigen haben, als deren einflußreichster Kopf der Pädagoge und Kinder- und Jugendschriftsteller Joachim Heinrich Campe (1746–1818) gelten kann.
ZUR EINFÜHRUNG empfohlen: Jean Starobinski: J.-J. Rousseau. La Transparence et l’obstacle, suivi de sept essais sur Rousseau, Paris 1971; Jean Guéhenno: Jean-Jacques. 3 Bände, Paris 1948-1952; Gunther Buck: „La place systématique de l’Émile dans l’œuvre de Rousseau“, in: Revue de Théologie et de Philosophie, 110 (1978); Raymond Trousson: Jean-Jacques Rousseau, Paris (Band I, 1988; Band II, 1990); Peter Tremp: Rousseaus Émile als Experiment der Natur und Wunder der Erziehung, Opladen 2000; Christine Garbe: Die ‚weibliche‘ List im ‚männlichen‘ Text. Jean-Jacques Rousseau in der feministischen Kritik, Stuttgart 1992; Hans-Heino Ewers: Kindheit als poetische Daseinsform. Studien zur Entstehung der romantischen Kindheitsutopie im 18. Jahrhundert. Herder, Jean Paul, Novalis, Tieck, München 1989.
TEXTAUSGABEN: Jean-Jacques Rousseau: Émile, Reclam; Joachim Heinrich Campe: Robinson der Jüngere, Reclam. |
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(HU /52335)
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Innovationen des Romans nach 1950
Do 14.00-16.00 - HU, Inst. für Romanistik, Bebelplatz 1, 140/142 |
(21.10.) |
Helmut Pfeiffer |
Gegenstand des Seminars sind Entwicklungen der Form des Romans, die kaum in die Schemata der Literaturgeschichte bzw. die programmatischen Selbstbeschreibungen des Romans nach dem Zweiten Weltkrieg passen. Diskutiert werden die folgenden Texte: Samuel Beckett: L’Innommable; Maurice Blanchot: Le dernier homme; Pierre Klossowski: Les lois de l’hospitalité; Georges Perec: W ou le souvenir d’enfance, Claude Simon: L’Acacia;
Folgende Aspekte werden die Lektüre und die Diskussion orientieren: das Experiment mit der Form des Romans; die Selbstreflexion des ästhetischen Mediums; die Problematik der Subjektivität; die Thematisierung traumatischer Geschichte. |
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