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Geschichts- und Kulturwissenschaften

Geschichte (Friedrich-Meinecke-Institut - WE 1)

Studienfachberatung

Beauftragter für die Studienfachberatung: Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner
Sprechstunde: Di 9.00 s. t. - 12.00; E-Mail: puschner@zedat.fu-berlin.de

Einführungsveranstaltungen

Studienanfänger/innen und Studierende im Hauptstudium
Mi, 13.10.; Do, 14.10. und Fr, 15.10., jew. ab 10.00 - Koserstr. 20, Raum A. 127

Einzelberatung

Koserstr. 20, Raum A 116, Telefonnummer:838-54516

Akademische Mitarbeiter/innen:

  • Während der Sommersemesterferien:
    26.7., 30.8. und 27.9.2004 - jeweils von 10.00-11.00 Uhr
  • Während der ersten beiden Semesterwochen:
    19.10.-22.10. u. 25.10.-28.10.2004, 10.00-12.00 u. 14.00-16.00 Uhr

Studentische Studienfachberatung

Mirjam Husemann, Di 10.00-12.00 u. Fr 12.00-16.00, A 116, Telefonnummer:838-54516
E-Mail: studbera@zedat.fu-berlin.de

Einzelberatung für die Didaktik der Geschichte

Koserstr. 20, Raum A 343, Telefonnummer:838-55654
  • während des Semesters: Di 15.00-15.45 Uhr
  • während der Semesterferien: auf Anfrage, Telefonnummer:838-55650

Credit Points nach dem EUROPEAN CREDIT TRANSFER SYSTEM (ECTS)

(Erläuterungen zu den Credit Points (cr): siehe http://www.fu-berlin.de/studium/ects/ )
Für das Friedrich-Meinecke-Institut sind für die einzelnen Lehrveranstaltungen folgende Credit Points (cr) festgelegt:
LehrveranstaltungstypAnforderungenCredit Points (cr)
Vorlesung (V)kurze mündliche Prüfung
Klausur
schriftliche Hausarbeit
2
6
8
Übung (Ü)wie Vorlesung 
Colloquium (C)wie Vorlesung oder wie Hauptseminar,
wenn es mit Leistungsnachweis
im Hauptstudium durch schrift-
liche Arbeit absolviert wird
 
Grundkurs (GK)schriftliches Referat, Klausur
oder mündliche Prüfung im Umfang
von 30 Minuten
6
Proseminar (PS)Anfertigung einer Hausarbeit oder
kleinere Prüfung, Referat o.Ä.
8
6
Zwischenprüfungje 10 Min. in AG, MAG, NG6
Hauptseminar (HS)Anfertigung einer Hausarbeit10
Magisterprüfungmündlich und schriftlich15
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Bachelorstudiengang

Grundlagenphase

Sprachen

ACHTUNG: NEU!
13 040
SK -
Latein für Historiker/innen I
(4 SWS)

Do, 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 163
Fr, 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127
(21.10.) Christian Jessen-Klingenberg
Wie verhält sich ein Imperium? Was wissen wir über Druiden? Und warum fangen die Germanen Elche mit Spaten und Säge? Zu all diesen Fragen gibt es lateinische Antworten - wer ihnen wissenschaftlich nachforschen will, sollte also die Sprache beherrschen.
Der zweisemestrige Kurs ist ein Angebot an Studierende des B.A.-Studiengangs der Geschichte, die ihre Lateinkenntnisse noch nicht nachgewiesen haben. Ziel ist es, die Fähigkeit zu vermitteln, studienrelevante lateinische Texte lesend zu verstehen und vorhandene Übersetzungen kritisch zu kontrollieren. Der Kurs ist mithin in erster Linie ein arbeitsintensiver Sprachkurs mit dem Schwerpunkt auf Formenlehre und Grammatik, doch erschöpft er sich hoffentlich nicht darin: Er ist gleichzeitig gedacht als eine Einladung in die lateinische Welt, in der es vom Erhabenen bis zum Absurden, von der Frage nach der besten Verfassung bis zur Kontroverse, ob das Pronomen ego einen Vokativ hat, viel (wieder) zu entdecken gibt.
Arbeitsgrundlage des Kurses sind folgende Bücher:
Lehrbuch: Gebhard Kurz, Studium Latinum: Latein für Universitätskurse, 2 Teile, Bamberg: C. C. Buchner, 3. Aufl. 2003
Wörterbuch: J. M. Stowasser, M. Petschenig, F. Skutsch, Stowasser: Lateinisch-Deutsches Schulwörterbuch, München: Oldenbourg, 1994 (oder ein anderes Wörterbuch vergleichbaren Umfangs)
 
ACHTUNG: NEU!
13 041
SK -
Latein für Historiker/innen I
(4 SWS)
Di 8.00-10.00 und Do 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 124
(19.10.) Dan Drescher,
Markus Kräutlein
Wie verhält sich ein Imperium? Was wissen wir über Druiden? Und warum fangen die Germanen Elche mit Spaten und Säge? Zu all diesen Fragen gibt es lateinische Antworten - wer ihnen wissenschaftlich nachforschen will, sollte also die Sprache beherrschen.
Der zweisemestrige Kurs ist ein Angebot an Studierende des B.A.-Studiengangs der Geschichte, die ihre Lateinkenntnisse noch nicht nachgewiesen haben. Ziel ist es, die Fähigkeit zu vermitteln, studienrelevante lateinische Texte lesend zu verstehen und vorhandene Übersetzungen kritisch zu kontrollieren. Der Kurs ist mithin in erster Linie ein arbeitsintensiver Sprachkurs mit dem Schwerpunkt auf Formenlehre und Grammatik, doch erschöpft er sich hoffentlich nicht darin: Er ist gleichzeitig gedacht als eine Einladung in die lateinische Welt, in der es vom Erhabenen bis zum Absurden, von der Frage nach der besten Verfassung bis zur Kontroverse, ob das Pronomen ego einen Vokativ hat, viel (wieder) zu entdecken gibt.
Arbeitsgrundlage des Kurses sind folgende Bücher:
Lehrbuch: Gebhard Kurz, Studium Latinum: Latein für Universitätskurse, 2 Teile, Bamberg: C. C. Buchner, 3. Aufl. 2003
Wörterbuch: J. M. Stowasser, M. Petschenig, F. Skutsch, Stowasser: Lateinisch-Deutsches Schulwörterbuch, München: Oldenbourg, 1994 (oder ein anderes Wörterbuch vergleichbaren Umfangs)

Modul 1 - Methodik I

13 031
Ü -
Techniken des historischen Arbeitens
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 125
(19.10.) Gunilla Friedericke Budde
 
13 032
Ü -
Techniken des historischen Arbeitens
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(19.10.) Michaela Hohkamp
Diese Lehrveranstaltung soll gemäß der Studienordnung für den Bachelorstudiengang Geschichte in Techniken und Methoden der Geschichtswissenschaften einführen und grundlegende Fertigkeiten wie Lesen, Exzerpieren, effektives Umgehen mit Forschungsliteratur, Schreiben, mündliches Präsentieren sowie Entwickeln einer wissenschaftlichen Fragestellung u.a. anhand der wissenschaftlichen Beschäftigung mit politischen Systemen im Europa der Frühen Neuzeit vermitteln.
Einführende Literatur: Winfried Schulze, Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert, Frankfurt/M. 1987 (zur Anschaffung empfohlen); Johannes Kunisch (Hg.), Neue Studien zur frühneuzeitlichen Reichsgeschichte=ZhF Beiheft 19), Berlin 1997; Ronald G. Asch, Der europäische Adel im Ancien Régime: von der Krise der ständischen Monarchien bis zur Revolution (1600-1789), Köln usw. 2001; Hillay Zmora, Monarchy, aristocracy, and the state in Europe 1300-1600; Thomas Ertman, Birth of the Leviathan. Building States and Regimes in Medieval and Early Modern Europe, Cambridge 1997; Simon Teuscher, Bekannte, Klienten, Verwandte. Soziabilität und Politik in der Stadt Bern um 1500, Köln usw. 1998; Michaela Hohkamp, Herrschaft in der Herrschaft. Die vorderösterreichische Obervogtei Triberg 1737-1780 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 142), Göttingen 1998.
 
13 033
Ü -
Techniken des historischen Arbeitens
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 124
(27.10.) Ina Ulrike Paul
Diese Übung bildet so etwas wie das Führerscheintraining für den Führerschein angehender Historikerinnen und Historiker. Sie wird anhand von Themen aus der Geschichte Europas im 18. und 19. Jahrhundert diejenigen Techniken wissenschaftlichen Arbeitens vermitteln, die allen Studienbereichen gemeinsam sind: Quellenanalyse, Lektüre wissenschaftlicher Texte, Arbeit in Bibliotheken und Archiven (jeweils mit Führungen), den Umgang mit Datenbanken und Internet, Bibliographieren (= Fachliteratur systematisch suchen und sogar finden), Zitieren und Exzerpieren, mündliches und schriftliches Präsentieren ausgewählter Themen (also referieren, Thesenpapiere und Seminararbeiten schreiben), Ausdrucksfähigkeit und Argumentationsanalyse.
 
Veranstaltung entfällt!
13 034
Ü -
Techniken des historischen Arbeitens
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(27.10.) N.N.
 
Veranstaltung entfällt!
13 035
Ü -
Techniken des historischen Arbeitens
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 124
(22.10.) N.N.
 
13 036
Ü -
Grundlagen des historischen Arbeitens
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 127
(27.10.) Reimer Hansen
Diese Lehrveranstaltung soll aufgrund der Studienordnung für den Bachelorstudiengang Geschichte epochenübergreifend in die methodischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft einführen. Dabei werden das grundlegende Verhältnis des gegenwärtigen zum historischen Zeithorizont und die daraus resultierenden Voraussetzungen aller historischen Wissenschaft, die Historizität des jeweiligen Gegenstandes wie der historischen Erkenntnis, im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit an einschlägigen Quellen- und Darstellungstexten stehen. Im einzelnen ist beabsichtigt, die Distanz und Differenz der Zeiten, die Perspektivität des Standortes, und den spezifischen Charakter der Quellen zu erarbeiten sowie die wesentlichen Geschichtspunkte der historischen Textinterpretation, Traditions- und Ideologiekritik, der kritischen Selbstreflexion und der historischen Sachurteilsbildung zu behandeln und einzuüben, um sie schließlich in der methodischen Rekonstruktion und Vergegenwärtigung vergangener Lebenszusammenhänge in ihrer Anders- und Eigenartigkeit anwenden zu können. Diese Übung dient dem Erwerb der erkenntnistheoretischen und methodologischen Grundkenntnisse des Studiums der Geschichtswissenschaft und ist eine Pflichtlehrveranstaltung. Voraussetzungen für den Erwerb eines Scheines sind die regelmäßige Teilnahme (Nachweis durch Anwesenheitsliste), Vor- und Nachbereitung, gleichmäßige Mitarbeit und Leistungsnachweise auf Grund der Studienordnung.
Einführende Literatur: E.H. Carr, What is History?, London 1961, dt.: Was ist Geschichte?, Stuttgart 61981 (= Urban Bücher 67); Jürgen Kocka, Geschichte, München 1976 (= bsv Studienmaterial); Seminar: Geschichte und Theorie. Umrisse einer Historik. Hg. v. H.M. Baumgartner u. J. Rüsen, Frankfurt a.M. 1976 (= stw 98); H.-J. Goertz, Umgang mit Geschichte. Eine Einführung in die Geschichtstheorie, Reinbek 1995 (=re 555).

Modul 2 - Grundlagenmodul Alte Geschichte

13 102
BA-V -
Einführung in die Geschichte des Altertums
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, Hs B
(19.10.) Volker Fadinger
Die Vorlesung orientiert über die "Binnenepochen" und die sie prägenden wesentlichen Entwicklungen der Großepoche Antike ( 8. Jh. v. Chr. bis 6./7. Jahrh. n. Chr.) auf dem Gebiet von Staat, Verfassung, Politik, Recht, Gesellschaft, Wirtschaft, Religion, Geistesleben und Kultur. Sie führt zunächst über die archaische und klassische Epoche Griechenlands und Roms in die Entstehung und wesentlichen Leistungen der Poliszivilisation mit ihrer freiheitlich-demokratischen bzw. republikanischen Herrschaftsform ein. Und verfolgt dann in der hellenistischen Epoche Griechenlands die Entstehung von Großreichen mit monarchischer Regierung und Herrscherkult. Sie wurden sukzessive durch Eroberungen in das römische Weltreich (Imperium), das größte des gesamten Altertums, eingegliedert, bis sich am Ende der Epoche der späten Republik (30 v. Chr.) auch in Rom das Kaisertum mit Herrscherkult in den beiden epochalen Ausprägungen des Prinzipats und (seit 284 n. Chr.) des Dominats (der Spätantike) durchgesetzt hat. Dabei soll die Antike/Spätantike in den umfassendsten Epochenbegriff Altertum integriert und die ältesten Hochkulturen des Nahen Ostens (= Alter Orient) ab ca. 3000 v. Chr. mit berücksichtigt werden, ohne deren jahrtausendlange "Vorarbeit" und intensive Einflüsse auf die Entwicklung in Griechenland wie in Rom die bis in die Gegenwart fortwirkenden kulturellen Leistungen des Altertums nicht hinreichend zu erklären sind.
 
13 103
BA-GS -
Interpretation ausgewählter Quellen zu wesentlichen Gegenstandsbereichen der Alten Geschichte
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 127
(22.10.) Volker Fadinger
In den beiden Grundlagenseminaren mit jeweils beschränkter Teilnehmerzahl soll das in der Vorlesung und durch eigene Lektüre erworbene Grundwissen vertieft, ergänzt und erweitert werden. Im Vordergrund steht dabei die Analyse von ausgewählten Quellentexten zu wesentlichen Gegenstandsbereichen der Geschichte des Altertums mit Schwerpunkt auf der griechisch-römischen Antike, aber unter (angemessener) Einbeziehung des Alten Orients, um das erlernte Grundwissen anzuwenden und die wissenschaftlichen Methoden und Techniken der historischen Quelleninterpretation in Auseinandersetzung mit der althistorischen Fachliteratur zu erlernen und einzuüben.
Maßgebend für die Auswahl des Quellenthemen sind die epochalen Entwicklungen und wesentlichen Inhalte der Alten Geschichte gemäß § 6 4 a BA-StO.
Dabei soll unter dem Aspekt von Wandel und Kontinuität die griechisch-römische Antike als das uns "nächste Fremde" (UVO HÖLSCHER) sowohl in ihrer unverwechselbaren Eigenart und Andersartigkeit zur Moderne (z.B. Sklaverei, Sparta) wie auch in ihrem bis heute fortwirkenden Vermächtnis mit den die Kultur Europas prägenden Grundlagen, Wertesystem und Tiefenstrukturen (z.B. Begriffe Demokratie und Republik, Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit, griechische Rationalität, römische Rechtskultur, Monotheismus der drei Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam) nahe gebracht werden. Neben der großen geistigen "Revolution" der Antike ("Entstehung des Politischen": Chr. Meier, oder "Vom Mythos zum Logos") gehören zum Vermächtnis des Altertums aber auch die sog. Urban Revolution mit den ältesten schriftgeprägten Stadtstaaten des Alten Orients und ihre unmittelbare Vorgeschichte: Die Neolithische Revolution mit den ältesten Bauernkulturen der Weltgeschichte.
Anforderungen: Das Modul: Alte Geschichte aus V und GS schließt gemäß Anlage 1. der BA-Prüfungsordnung mit einer Klausur im Umfang von 90 Minuten als Prüfungsleistung ab. Es zählt 6 LP.
Einführende Literatur: J. DEININGER, Thesen zur Auswahlproblematik historischer Gegens-tandsbereiche im Schulcurriculum in: Geschichtsdidaktik und Curriculumsentwicklung, hg. v. W. FÖRNROHR, Fachdidaktische Studien Bd. 11, München 1974, 185 ff. W. SCHÖN (Hrsg.), Die schöne Mutter der Kultur. Unsere Grundlagen in der antiken Welt, Darmstadt 1996.
Grundlage und verpflichtende Lektüre für alle TeilnehmerInnen ist das Studienbuch:
H.-J. GEHRKE /H. SCHNEIDER (Hrsg.), Geschichte der Antike, Stuttgart-Weimar 2000 und/oder (ergänzend) wegen der Einbeziehung des dort fehlenden Alten Orients H.-J. GEHRKE, Kleine Geschichte der Antike, München 1999, S. 11-37; E. ERDMANN-U. UF-FELMANN (Hrsg.), Das Altertum. Vom Alten Orient zur Spätantike, Idstein 2001, S. 11-44 (Alter Orient).
 
13 104
BA-GS -
Interpretation ausgewählter Quellen zu wesentlichen Gegenstandsbereichen der Alten Geschichte
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Fr 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 127
(22.10.) Volker Fadinger
In den beiden Grundlagenseminaren mit jeweils beschränkter Teilnehmerzahl soll das in der Vorlesung und durch eigene Lektüre erworbene Grundwissen vertieft, ergänzt und erweitert werden. Im Vordergrund steht dabei die Analyse von ausgewählten Quellentexten zu wesentlichen Gegenstandsbereichen der Geschichte des Altertums mit Schwerpunkt auf der griechisch-römischen Antike, aber unter (angemessener) Einbeziehung des Alten Orients, um das erlernte Grundwissen anzuwenden und die wissenschaftlichen Methoden und Techniken der historischen Quelleninterpretation in Auseinandersetzung mit der althistorischen Fachliteratur zu erlernen und einzuüben.
Maßgebend für die Auswahl der Quellenthemen sind die epochalen Entwicklungen und wesentlichen Inhalte der Alten Geschichte gemäß § 6 4 a BA-StO.
Dabei soll unter dem Aspekt von Wandel und Kontinuität die griechisch-römische Antike als das uns "nächste Fremde" (UVO HÖLSCHER) sowohl in ihrer unverwechselbaren Eigenart und Andersartigkeit zur Moderne (z.B. Sklaverei, Sparta) wie auch in ihrem bis heute fortwirkenden Vermächtnis mit den die Kultur Europas prägenden Grundlagen, Wertesystem und Tiefenstrukturen (z.B. Begriffe Demokratie und Republik, Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit, griechische Rationalität, römische Rechtskultur, Monotheismus der drei Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam) nahe gebracht werden. Neben der großen geistigen "Revolution" der Antike ("Entstehung des Politischen": Chr. Meier, oder "Vom Mythos zum Logos") gehören zum Vermächtnis des Altertums aber auch die sog. Urban Revolution mit den ältesten schriftgeprägten Stadtstaaten des Alten Orients und ihre unmittelbare Vorgeschichte: Die Neolithische Revolution mit den ältesten Bauernkulturen der Weltgeschichte.
Anforderungen: Das Modul: Alte Geschichte aus V und GS schließt gemäß Anlage 1. der BA-Prüfungsordnung mit einer Klausur im Umfang von 90 Minuten als Prüfungsleistung ab. Es zählt 6 LP.
Einführende Literatur: J. DEININGER, Thesen zur Auswahlproblematik historischer Gegenstandsbereiche im Schulcurriculum in: Geschichtsdidaktik und Curriculumsentwicklung, hg. v. W. FÖRNROHR, Fachdidaktische Studien Bd. 11, München 1974, 185 ff. W. SCHÖN (Hrsg.), Die schöne Mutter der Kultur. Unsere Grundlagen in der antiken Welt, Darmstadt 1996.
Grundlage und verpflichtende Lektüre für alle TeilnehmerInnen ist das Studienbuch: H.-J. GEHRKE /H. SCHNEIDER (Hrsg.), Geschichte der Antike, Stuttgart-Weimar 2000 und/oder (ergänzend) wegen der Einbeziehung des dort fehlenden Alten Orients H.-J. GEHRKE, Kleine Geschichte der Antike, München 1999, S. 11-37; E. ERDMANN-U. UF-FELMANN (Hrsg.), Das Altertum. Vom Alten Orient zur Spätantike, Idstein 2001, S. 11-44 (Alter Orient).
 
13 111
BA-GS-GK -
Politische Grundbegriffe der Antike
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Do 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 163
(21.10.) Peter Spahn
Politische Begriffe und Theorien der Antike prägen das politische Denken in vieler Hinsicht bis heute. Der Kurs soll die politischen Grundbegriffe der griechischen und römischen Welt historisch, also in ihrer zeitlichen Abfolge, und systematisch erschließen. Der zeitliche Rahmen reicht vom archaischen Griechenland bis in die römische Kaiserzeit. Inhaltlich geht es u.a. um folgende Bereiche: Die politische Einheit (Staat) - Verfassung - Bürger und Bürgerschaft - Amt und Regierung - Recht und Gesetz - Bund, Hegemonie und Reich - Krieg und Frieden. - Die Veranstaltung dient wahlweise als Grundlagenseminar oder als Grundkurs. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt. Obligatorisch ist die Eintragung in eine Teilnehmerliste, die ab 1. Oktober 2004 im Sekretariat, Koserstr. 20, Raum A 208 ausliegt.
Einführende Literatur: Pipers Handbuch der politischen Ideen, hg. v. I. Fetscher und H. Münkler, Bd. 1: Frühe Hochkulturen und europäische Antike, München/Zürich 1988; M. Fenske/D. Mertens u.a.: Geschichte der politischen Ideen von der Antike bis zur Gegenwart, Frankfurt, 5. Aufl. 2000, darin: 1. Teil: Griechenland und Rom von K. Rosen; Diverse Artikel in: Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 1-7. Stuttgart 1972-1992.

Magisterstudiengang (ACHTUNG! Dieses Lehrangebot gilt auch für Lehramtsstudierende)

Theorie

13 000
C -
Colloquium zur Geschichtstheorie (Fortschrittskritik)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394
(20.10.) Alexander Demandt
Zivilisation wurde nie als Gegebenes gesehen, sondern stets als Produkt eines Fortschrittsprozesses verstanden. Diesen aber hat man nicht immer begrüßt. Schon im Paradieses-Mythos wird der ursprüngliche Naturzustand des "Menschen" als Zeit des Glücks betrachtet. Die Vorstellung, daß Fortschritt, Zivilisation und Kultur der wahren Bestimmung der Menschen zuwiderlaufen, ist von kynischen und stoischen Philosophen (Diogenes, Krates, Seneca), religiösen Asketen der Juden, Christen und Inder und europäischen Romantikern von Rousseau über Thoreau, Spengler und Th. Lessing bis zu Baladur verfochten worden. Pessimismus und Dekadenztheorie erscheinen komplementär zur Aufklärung. Im Colloquium sollen zentrale Texte dieser Denkrichtung vorgestellt und diskutiert werden. Die Auswahl wird in der ersten Sitzung besprochen.
Einführende Literatur: L. Marcuse, Pessimismus, 1953; R. Koselleck/P. Widmer (Hgg.), Niedergang 1980; P. Widmer, Die unbequeme Realität, 1983; A. Herman, The Idea of Decline in Western History, 1997; A. Demandt, Zeit und Unzeit, 2002, 99 ff.
 
13 001
Ü -
Weltgeschichte, global history, Postkolonialismus. Theorie einer Geschichte der modernen Welt (B)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 163
(19.10.) Sebastian Conrad
Weltgeschichte hat Hochkonjunktur - aber über die konkrete Umsetzung wird zwischen unterschiedlichen Richtungen noch heftig gestritten. In diesem Lektürekurs sollen die wichtigsten konkurrierenden Theorie-Ansätze aus den letzten Jahren - Weltgeschichte, global history, Geschichte der Globalisierung, Theorie der Zivilisationen, postcolonial studies - vorgestellt und diskutiert werden.
Einführende Literatur: Philip Pomper (Hg), World History. Ideologies, Structures, and Identities, Oxford 1998; Sebastian Conrad, Shalini Randeria (Hg), Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt 2002; Patrick Manning, Navigating World History. Historians Create a Global Past, New York 2003.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 002
Ü -
Geschlecht und Person als Kategorien der Forschung (B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Claudia Ulbrich
Es gehört zu den Axiomen der westlichen Welt, daß sie ihren Charakter einem spezifischen Selbstkonzept verdankt,das aus feministischer Perspektive verkürzt mit den Attributen: weiß, männlich, bürgerlich, westlich umschrieben werden kann. Auch wenn dieses Selbstkonzept nicht durchweg historisch gedacht wird, wird die Geschichte immer wieder bemüht, Legitimationsaufgaben wahrzunehmen. Titel wie "Die Geburt des Individuums" oder die "Entdeckung des Ich" stehen programmatisch für Masternarratives, die die Moderne teleologisch als Weg in die Freiheit, Autonomie (man könnte auch sagen Bindungslosigkeit) der westlichen Welt begründen. Mit diesem "universalen" Selbst, dessen Entwurf sich in einer Reihe von Meisterwerken, von Augustinus über Rousseau und Goethe zeigen läßt, werden mögliche andere Dimensionen des Ich ausgeblendet, die durch Religion, Geschlecht, Ethnizität oder sexuelle Orientierung bedingt sind. Die dargestellte Problematik soll in der Übung auf der Grundlage einschlägiger Literatur zu den Kategorien Person und Geschlecht diskutiert werden.
Einführende Literatur: Andrea Griesebner, Christina Lutter, Geschlecht und Kultur (=Beiträge zur Historischen Sozialkunde, Sondernummer) Wien 2000; Andrea Griesebner, Geschlecht als soziale und analytische Kategorie. Debatten der letzten drei Jahrzehnte, in: Johanna Gehmacher/Maria Mesner (Hg.)Frauen- und Geschlechtergeschchte. Positionen/Perspektiven, Innsbruck u.a. 2003, 37-52; David sabean, Production of the Self during the Age of Confessionalism, in: Central European History 29, 1-18. Mechal Sobel, Teach Me Dreams: The Search for Self in the Revolutionary Era, Princeton Univ. Press 2000.

Historische Hilfswissenschaften

(16 758)
HS/PrS/Ü -
Edition und Kommentar (Modul 6, Editionswiss.) (diese LV wird als HS in der NDL, als Übung in den Hilfswissenschaften im FB Geschichts- und Kulturwissenschaften und als PrS in der Editionswissenschaft angeboten)
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 32 / 10
(19.10.) Wolfgang Neuber,
Matthias Thumser
Im Jahre 1472 veröffentlichte der Jurist Albrecht von Eyb (1420-1475) in Nürnberg einen Traktat, der unter dem Titel “Ehebüchlein” überliefert ist. Der Text versteht sich als moralisch-didaktisch-juristische Abhandlung zur Frage, ob ein Mann sich verheiraten solle. Das Buch ist dem Rat der Stadt Nürnberg gewidmet, für den Albrecht wiederholt als Rechtsgutachter tätig war. Eingesprengt in den Text finden sich zwei Novellen, die exemplarisch verdeutlichen, daß auch Frauen ein Recht auf ein erfülltes Sexualleben haben.
Ausgehend von diesem Text geht das Seminar der Frage nach, was an Kommentarleistung aus heutiger Sicht zu erarbeiten ist, um den Traktat und die beiden Novellen der Leserschaft zu erschließen. Dazu kommen handschriftlich überlieferte amtliche Schriften (vor allem Rechtsgutachten) Albrechts von Eyb, anhand derer in ebenfalls praktischer Arbeit erprobt werden soll, wie nicht-fiktionale Texte zu kommentieren sind.
Literatur:
Albrecht von Eyb: Ob einem manne sey zunemen ein eelichs weyb oder nicht (Das Ehebüchlein). Hg. v. Helmut Weinacht. Reprograph. Nachdr. d. Ausg. Nürnberg 1472. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1993.
 
13 010
Ü -
Archivalische Quellen zur Verwaltung des Deutschordenslandes Preußens
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Geheimes Staatsarchiv, Archivstr. 12-14, 14195 Berlin, Raum 109
(20.10.) Bernhart Jähnig
Verwaltungsgeschichtliche Quellen des Ordenslandes Preußen sind nicht in schönen Urkundenschriften, sondern in der spätmittelalterlichen Geschäftsschrift überliefert. Es wird um Amtshausinventare, Visitationen, wirtschaftliche Aufzeichnungen, Grenzfestlegungen und manches andere gehen. Die Teilnehmer sollen bekannt gemacht und eingeübt werden sowohl in die Schriften der dem 14. und 15. Jahrhundert angehörenden Texte als auch in die Formenkunde der ausgewählten Quellen. Um für letzteres einen Überblick vermitteln zu können, werden Fall zu Fall auch die einschlägigen Editionen herangezogen.
Literatur: Das Große Ämterbuch des Deutschen Ordens, hg. v. W. Ziesemer, Danzig 1921, ND Wiesbaden 1968. - Das Große Zinsbuch des Deutschen Ritterordens (1414-1438), hg. v. P. G. Thielen, Marburg 1958. - Arthur Semrau: Der Wirtschaftsplan des Ordenshauses Elbing aus dem Jahre 1386, in: Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn 45 (1937) S. 46-57. - P. G. Thielen: Die Verwaltung des Ordensstaates Preußen vornehmlich im 15. Jahrhundert, Köln/Graz 1965. - R. Wenskus: Das Ordensland Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts, in: Ders.: Gesammelte Aufsätze zur frühmittelalterlichen und preußischen Geschichte, Sigmaringen 1986, S. 317-352.
 
13 011
Ü -
Einführung in die Heraldik
(2 SWS)
Di 18.00-20.00
(19.10.) Ludwig Biewer
Im Rahmen der Übung soll nach der Definition von "Heraldik" an Hand möglichst vieler praktischer Beispiele mit der heraldischen Terminologie, der Wappenbilderordnung, der Geschichte der Wappen, der heraldischen Kunst und der sich damit beschäftigenden Wissenschaft vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt im Mittelalter, es kommen aber auch auf Probleme der zeitgenössischen öffentlichen und privaten Heraldik (z.B. Länder- und Gemeindewappen im In- und Ausland) zur Sprache. In allen Abschnitten der Lehrveranstaltung wird mit den Quellen und der wichtigsten Fachliteratur vertraut gemacht.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384.
 
13 012
Ü -
Tschechisch für Historiker (Teil I)
(2 SWS) (max. 15 Teiln.)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 394
(22.10.) Ines Koeltzsch
Der Kurs bietet eine Einführung in die tschechische Sprache für alle Interessierte ohne Vorkenntnisse. Während es im ersten Semester vor allem um die Übung der Aussprache und die Grundlagen in Grammatik und Vokabular geht, wird im nachfolgenden Semester das Hauptaugenmerk auf die Fachsprache gelegt. Ziel des zweisemestrigen Kurses ist der Erwerb von Grundkenntnissen der tschechischen Sprache, die einer ersten Orientierung in der Forschungslandschaft des Nachbarlandes, einschließlich in den Bibliotheken und Archiven, dienen sollen.
Einführende Literatur: Dušan Šlosar: Tschechisch. In: Wiesers Enzyklopädie des europäischen Ostens, Bd. 10: Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt u. a. 2002, S. 513-534.
 
13 013
Ü -
Interpretation ausgewählter Quellen der Neueren Geschichte (A/B)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 163
(18.10.) Reimer Hansen
In dieser Lehrveranstaltung soll die Quelleninterpretation im Studienbereich der Neueren Geschichte methodisch und systematisch eingeübt werden. Sie ist vor allem für fortgeschrittene Student(inn)en des Hauptstudiums bestimmt, die sich auf das Lehramts- oder Magisterexamen vorbereiten und setzt die im Proseminar behandelten und erworbenen handwerklichen und hilfswissenschaftlichen Grundlagen der historischen Quelleninterpretation voraus. Sie entspricht einem allgemeinen Desiderat und wird nacheinander beide Teilgebiete der Neueren Geschichte, die Frühe Neuzeit (A) und die Moderne Geschichte (B), insbesondere auch die Zeitgeschichte, gleichgewichtig berücksichtigen. Die Quellen sollen dabei jeweils unter bestimmten Fragestellungen mit Hilfe der einschlägigen Literatur im Wege methodischer Analyse erschlossen und in ihre historischen Zusammenhänge eingeordnet werden.
Einführende Literatur: R. Elze u. K. Repgen (Hg.), Studienbuch Geschichte, Stuttgart 1974, dass., Darstellung und Quellen, 10 Hefte, Stuttgart 1982; V. Nünning u. R. Saal, Uni-Trainig. Geschichtswissenschaft. Einführung in Grundstrukturen des Fachs und Methoden der Quellenarbeit, Stuttgart, Dresden 1995.
 
ACHTUNG: NEU!
13 014
Ü -
Archivische Quellenkunde (A/B)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Geheimes Staatsarchiv PK, Archivstr. 12-14, Raum: 109
(19.10.) Jürgen Kloosterhuis
Die Übung verbindet zunächst Unterrichtseinheiten der neuzeitlichen Amtlichen Aktenkunde mit solchen der spätmittelalterlichen Amtsbuchlehre. Auf dieser Grundlage beschäftigt sie sich anschließend mit Fragen der vorarchivischen und archivischen Überlieferungsbildung, der Komposition von Archivalien und der Tektonik von Archiven unter den Leitpnkten der "Provenienz" und "Sprengelkompetenz". In einem dritten Schritt wird staatliche und nichtstaatliche Archivlandschaft in der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Nachbarstaaten strukturiert. Damit setzt sich die Lehrveranstaltung insgesamt zum Ziel, den forschenden Zugang zu den wie die erschließende Handhabung der archivischen Quellen einzuüben.
Einführende Literatur: H. O. Meisner: Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Leipzig / Göttingen 1969. J. Kloosterhuis: Amtliche Aktenkunde der Neuzeit. Ein hilfswissenschaftliches Kompondium, in: Archiv für Diplomatik 45 (1999) S. 465 - 563. Wolfgang Ribbe, Eckart Henning: Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung, Neustadt / Aisch (12. aktualisierte Aufl.) 2001. Friedrich Beck, Eckart Henning (Hg.): Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung. Köln u.a.: (3. Aufl.) 2002.

Sprachen

ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
13 020
SK -
Latein für Historiker/innen A
(4 SWS)
Di 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 127
(19.10.) Andrea Beyer
  Fr 18.00-20.00  - Koserstr. 20, Hs B    
 
13 021
SK -
Latein für Historiker/innen B
(4 SWS)
Di, Do 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 127
(19.10.) Irene Ganßauge
Studium Latinum, Teil I und II, Verlag C. C. Buchner, Bamberg; Lat.-dt. Wörterbuch (z. B. Langenscheidt Großes Schulwörterbuch, Stowasser oder Pons).
 
13 022
SK -
Latein für Historiker/innen
Intensivkurs in den Semesterferien; Termine werden noch bekannt gegeben. Anmeldung im Geschäftszimmer.
 - Koserstr. 20
(s. A.) Irene Ganßauge
Der sechswöchige Ferienkurs (3 x wöchentlich 4 Std.) soll Studierenden mit Vorkenntnissen (Semester-Lateinkurse A und B oder vergleichbarer Wissensstand) durch intensive Beschäftigung mit der Grammatik sowie regelmäßiges Training von Übersetzungstechnik und Wörterbuchgebrauch dazu verhelfen, lateinische Originaltexte von angemessenem Schwierigkeitsgrad (z. B. Caesar, Nepos, Sallust) selbständig zu übersetzen. Regelmäßiges Erscheinen und motivierte Mitarbeit sind unerläßliche Voraussetzungen für das Bestehen der Klausur.
 
(54 210)
Ü -
Leseverständnis Französisch und Übersetzung
(4 SWS) (6 cr)
Besonders für Historiker und Studierende der AVL und für Absolvent/inn/en des Grundkurses Leseverständnis bzw. für Studierende mit entsprechenden Vorkenntnissen (mittlere Vorkenntnisse; ca. 3 Jahre). Anmeldung und Test am 13.10.04, Raum KL 25/201, Beginn 14 Uhr
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/20
(18.10.) Dominique Scheffers-Ferraz
  Mi 16.00-18.00  - KL 25/137    
Ziel des Kurses ist es, die Fähigkeit zu vermitteln, studienrelevante französische Texte lesend zu verstehen und Kernpassagen ins Deutsche zu übersetzen.

Vorkenntnisse: der erfolgreich abgeschlossene Sprachkurs „Leseverständnis Französisch für das Studium - Grundkurs“ (54 200/01) (8 SWS) an der Zentraleinrichtung Sprachlabor bzw. mindestens drei erfolgreiche Jahresabschlüsse an der Schule oder gleichwertige Kenntnisse.

Alte Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 100
V -
Europäische Geschichtsphilosophie
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Koserstr. 20, HsB
(20.10.) Alexander Demandt
Behandelt werden folgende Themen:
20.10. Zum Begriff der Geschichte, 27.10. Antike Dekadenzmodelle, 03.11. Die Anfänge des Fortschrittsdenkens, 10.11. Frühe Kreislauflehren, 17.11. Jüdisch-christliche Heilsgeschichte, 24.11. Das Epochenbewußtsein der Renaissance, 01.12. Geschichte als Aufklärung, 08.12. Historischer Idealismus, 15.12. Goethes universaler Individualismus, 05.01. Der Historismus, 12.01. Der Historische Materialismus, 19.01. Paradigmatische Geschichtskonzepte, 26.01. Morphologien der Weltgeschichte, 02.02. Gechichtsbiologismus, 09.02. Posthistorische Apokalyptik, 16.02. Zur Philosophie der Geschichte
Einführende Literatur: J. Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen, 1868/1935; K. Löwith, Weltgeschichte u. Heilsgeschehen, 1953; J.S. Kon, Die Geschichtsphilosophie des 20. Jhs., 1964/66; J. Ritter, Fortschritt. In: Hist. Wörterbuch d. Philosophie II 1972, 1031ff; P. Widmer, Niedergang, ebd. VI 1985, 4ff; St. Jordan, Lexikon Geschichtswissenschaft, 2002.
Sprechstunden
Alexander Demandt: Do. ab 10.00 Uhr
 
13 101
V -
Römische Geschichte I. (Die frühe und klassische römische Republik)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, Hs B
(22.10.) Ernst Baltrusch
Die Vorlesung befaßt sich mit dem ersten Teil der Römischen Geschichte und umfaßt etwa 600 Jahre. Sie beginnt mit der Gründung Roms (nach der traditionellen Zählung 753 v. Chr.) und reicht bis zum Beginn der Krise der Republik 133 v. Chr. Schwerpunkte werden sein: die Königszeit und die Entstehung der römischen Republik 509 v. Chr.; die Ständekämpfe und die Herausbildung der Klassischen Republik bis 287 v. Chr.; die außenpolitische Expansion bis zur Entstehung des römischen Weltreiches bis 146 v. Chr.; die Verfassung der Römischen Republik; die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Republik; die kulturellen Entwicklungen, insbesondere Geschichtsschreibung und Komödie. Da von dieser Zeit kaum zeitgenössisches Quellenmaterial vorliegt, muß auch auf die Quellenproblematik, insbesondere die annalistische Geschichtsschreibung eingegangen werden.
Einführende Literatur: J. Bleicken, Geschichte der Römischen Republik, 1999; H. Bellen, Grundzüge der römischen Geschichte, Band I: Von der Königszeit bis zum Übergang der Republik in den Prinzipat, 1994; K. Bringmann, Geschichte der römischen Republik. Von den Anfängen bis Augustus, 2002.

Grundstudium

Im Interesse einer gleichmäßigen Auslastung der Proseminare im Fachgebiet Alte Geschichte ist die Eintragung in Teilnehmerlisten obligatorisch. Diese liegen aus ab Montag, dem 20.09.2004 im Sekretariat Koserstr. 20, Raum A 208.
13 105
PS -
Der Senat in der römischen Republik
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 163
(18.10.) Ernst Baltrusch
Der Senat war eine der drei zentralen Institutionen während der republikanischen Zeit neben der Volksversammlung und den Magistraten. In ihm waren 300, seit Sulla 600 einflußreiche Männer versammelt. Das Proseminar verfolgt die Entwicklung dieser Körperschaft von den Anfängen bis zu der Zeit der Bürgerkriege im 1. Jahrhundert v. Chr. und untersucht ihren Einfluß auf die Politik im Vergleich mit den anderen Institutionen. Im Zentrum steht die Interpretation der Quellen, neuere Forschungen erweitern die Perspektiven. Daneben werden die zentralen Aspekte der Alten Geschichte, ihre Hilfsmittel wie Lexika und Bibliographien, sowie die Grundfragen des Faches vorgestellt.
Einführende Literatur: Empfohlen wird eine lesbare Darstellung der Römischen Republik, etwa die entsprechenden Seiten bei A. Heuß, Römische Geschichte, 1998; s. auch unter Vorlesung: Die frühe und klassische römische Republik.
 
13 106
PS -
Caesar und das Ende der Republik
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 125
(21.10.) Andreas Goltz
Mit dem Erfolg im Bürgerkrieg und der Alleinherrschaft als dictator in seinen letzten Lebensjahren besiegelte Gaius Iulius Caesar das Ende der Römischen Republik und legte die Grundlagen für die spätere Kaiserherrschaft. Wie kein anderer hat Caesar durch sein politisches und militärisches Vorgehen, das den Rahmen des bisherigen republikanischen ‚Systems‘ immer mehr erweiterte und durchbrach, den Niedergang der Republik – die sich seit den Gracchen am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. in der Krise befand – beschleunigt und Monarchisierungstendenzen gefördert. Die Veranstaltung will an ausgewählten Beispielen der bedeutsamen Rolle Caesars in diesem Prozeß nachgehen. Anhand der aufschlußreichen Problematik sollen Grundzüge der römischen Geschichte vermittelt und die Teilnehmer des Seminars in die Quellen, Arbeitsmethoden und Hilfsmittel der Alten Geschichte eingeführt werden.
Einführende Literatur: Jochen Bleicken: Die Verfassung der römischen Republik. Paderborn 71995; Ders., Geschichte der römischen Republik, OGG 2. München 51999; Karl Christ: Krise und Untergang der Römischen Republik. Darmstadt 31993; Werner Dahlheim: Julius Cäsar. Die Ehre des Kriegers und der Untergang der Römischen Republik. München 1987; Martin Jehne: Der Staat des Dictators Caesar. Köln u.a. 1987; Christian Meier: Res publica amissa. Frankfurt a. M. 21980; Ders. Caesar. München 31993.
 
13 107
PS -
Trajan
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 127
(21.10.) Monika Schuol
Insbesondere in Abgrenzung zu seinem Vorgänger Domitian (81-96 n.Chr.) fiel das Urteil über Trajan (98-117 n.Chr.) bereits in der zeitgenössischen Überlieferung, aber auch in späteren Quellen extrem positiv aus. Im Panegyricus Plinius’ des Jüngeren steht Traian als der gerechte und um das Wohl seiner Untertanen bemühte Kaiser im Mittelpunkt; auch die Verkörperung vieler anderer Tugenden wird ihm zugeschrieben. Inwiefern diese Bewertung des ersten Adoptivkaisers als idealer Herrscher mit der Selbstdarstellung Trajans und seinen politischen Aktivitäten in Einklang zu bringen ist und auf welchen Faktoren der Erfolg seiner Herrschaft basierte, soll Thema des Seminars sein.
Literatur: E. Cizek, L'époque de Trajan. Circonstances politiques et problèmes idéologiques, Bucureşti/ Paris 1983; J. Bennett, Trajan: optimus princeps. A life and times, London/New York 2001 (2. Aufl.); M. Fell, Optimus Princeps? Anspruch und Wirklichkeit der imperialen Programmatik Kaiser Traians, München 1992 (= Quellen und Forschungen zur antiken Welt 7).
 
13 108
PS -
Griechische Kolonisation
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Peter Spahn
Gegenstand des Seminars ist die große Kolonisationsbewegung der Griechen in der archaischen Epoche (ca. 750-500 v. Chr.), die zur Gründung zahlreicher selbständiger Poleis an den Küsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres führte. Dieser Prozeß hatte für die Ausbreitung der griechischen und der gesamten antiken Kultur grundlegende Bedeutung. Dessen Ursachen, Verlauf und Charakter sollen exemplarisch an einzelnen Stadtgründungen in Süditalien, Sizilien und Libyen (Kyrenaika) untersucht werden. Methodisch ist an diesen Fällen u.a. der kritische Umgang mit der oft legendären literarischen Überlieferung sowie die Auswertung auch archäologischer Quellen von Interesse.
Einführende Literatur: J. Boardman, Kolonien und Handel der Griechen, dt. München 1981; The Cambridge Ancient History, 2nd. ed., vol III 3 (1982) und vol. IV (1988); O. Murray, Das frühe Griechenland, dt. München 1982; Th. Miller, Die griechische Kolonisation im Spiegel literarischer Zeugnisse, Tübingen 1997.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 109
PS -
Antike Ethnographie
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 163
(18.10.) Julia Wilker
Herodot verfaßte im 5. Jahrhundert v.Chr. das erste uns überlieferte Geschichtswerk der griechischen Antike, im Zentrum des Seminars sollen die darin enthaltenen, weit angelegten Exkurse über die Geschichte und Kultur fremder Völker stehen. Es werden zunächst die Zeitumstände, der Aufbau und die Methodik des herodoteischen Werkes behandelt. Anschließend sollen anhand der Lektüre relevanter Quellenpassagen (in Übersetzung) Inhalt und Struktur der ethnographischen Exkurse Herodots analysiert und historisch eingeordnet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Interpretation typischer Muster in der Beschreibung fremder Völker und ihrer Funktion innerhalb des Werkes. Abschließend soll die Rezeption Herodots und sein Einfluß auf die weitere Entwicklung der antiken Ethnographie behandelt werden. Dazu wird anhand des Themas in die Methoden und Fragestellungen, Quellenproblematik und Hilfsmittel der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur: R. Bichler, Herodots Welt. Der Aufbau der Historie am Bild der fremden Länder und Völker, ihrer Zivilisation und ihrer Geschichte, Berlin 2000. R. Bichler – R. Rollinger, Herodot, Hildesheim u. a. 2000. W. Burkert (Hrsg.), Hérodote et les Peuples Non Grecs, Genève 1990. D. Müller, Topographischer Bildkommentar zu den Historien Herodots, Tübingen 1987–1997. W. Nippel, Ethnographie und Anthropologie bei Herodot, in: ders., Griechen, Barbaren und Wilde, Frankfurt 1990, S. 11-29. A. Schlögl, Herodot, Reinbek 1998.
 
13 110
GK/PS -
Geschichtskonstruktionen. Die Darstellung römischer Geschichte in der Malerei der Neuzeit (Diese Lehrveranstaltung wird als GK in der 'Alten Geschichte' und als PS in der Kunstgeschichte angeboten.)
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 127
(19.10.) Gisela Bungarten,
Andreas Goltz
Die Rezeption der Antike in der Malerei gehört zu den faszinierendsten Phänomenen des ‚Nachlebens‘ des griechisch-römischen Altertums und stellt ein ebenso interessantes wie aufschlußreiches Forschungsfeld der Kunstgeschichte und der Geschichtswissenschaft dar. Insbesondere seit der Frührenaissance und der beginnenden reflektierten Beschäftigung mit der Antike haben sich Künstler immer wieder auf spezifische Weise in ihren Werken mit Sujets des Altertums auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt der interdisziplinären Veranstaltung, die sich sowohl an KunsthistorikerInnen wie an HistorikerInnen wendet, steht die Rezeption von Themen der römischen Geschichte. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten sollen die dargestellten antiken Ereignisse selbst, ihre Überlieferung, ihre spezifische Umsetzung in der Malerei sowie die Motive und Funktionen ihrer Darstellung im Kontext der Zeit erörtert werden. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme sind – neben der Freude an fächerübergreifendem Arbeiten – die Übernahme eines Referates und das Bestehen einer Klausur sowie eines kurzen Dia-Testes.
Einführende Literatur: Hermann Fillitz (Hg.): Der Traum vom Glück. Die Kunst des Historismus in Europa. Wien 1996; Thomas W. Gaethgens/Uwe Fleckner (Hgg.): Historienmalerei. Darmstadt 2003; Werner Hager: Geschichte in Bildern. Hildesheim 1989; Ekkehard Mai: Historienmalerei in Europa. Mainz 1990; Imagining Rome. British Artists and Rome in the Nineteenth Century. Ausstellungs-Katalog. London 1996.
 
13 112
Ü -
Quellen zum politischen Denken der Antike
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 394
(18.10.) Peter Spahn
Zur Vertiefung des GS bzw. GK „Politische Grundbegriffe der Antike“ werden in dieser Übung verschiedene Texte griechischer und lateinischer Autoren mit Hilfe deutscher oder englischer Übersetzungen studiert. Sie reichen von der frühen griechischen Dichtung (Epos, Lyrik, Tragödie) über die klassische politische Philosophie bis hin zur Geschichtsschreibung und Rhetorik
Einführende Literatur: Pipers Handbuch der politischen Ideen, hg. v. I. Fetscher und H. Münkler, Bd. 1: Frühe Hochkulturen und europäische Antike, München/Zürich 1988; M. Fenske/D. Mertens u.a.: Geschichte der politischen Ideen von der Antike bis zur Gegenwart, Frankfurt, 5. Aufl. 2000, darin: 1. Teil: Griechenland und Rom von K. Rosen; Diverse Artikel in: Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 1-7. Stuttgart 1972-1992.
 
13 113
Ü -
Einführung in die griechische Numismatik
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 394
(20.10.) Helmut Hahn,
Elke Krengel
Ziel der Veranstaltung ist es, die Studenten mit dem notwendigen Rüstzeug zu versehen, um antike griechische Münzen zu bestimmen und als archäologisches und historisches Dokument auswerten zu können. Besonderer Wert wird darauf gelegt, ihnen die Benutzung der numismatischen Fachliteratur zu erklären. Jede Sitzung umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im theoretischen Teil werden u.a. numismatische Methodenlehre, Geldentstehungstheorie und an Hand von Dias die wichtigsten Münztypen er Archaik, Klassik, des Hellenismus und der zeitgleichen Randgebiete (u.a. China, Indien, Orient, Kelten) vorgestellt. Im praktischen Teil lernen die Studenten an Originalen eine Münze fachgerecht zu beschreiben und zu bestimmen. Als Hausarbeit sind pro Sitzung Bestimmungsaufgaben oder kleinere Literaturabschnitte als Diskussionsgrundlage vorgesehen.
Einführende Literatur: Maria R. Alföldi, Antike Numismatik, Teil I, Theorie und Praxis, Mainz 1978; Robert Göbl, Antike Numismatik, München 1978; Karl Christ, Antike Numismatik, Einführung und Bibliographie, Darmstadt 1972; Peter R. Franke und Max Hirmer, Die griechische Münze, München 1964.

Hauptstudium

13 114
HS -
Cicero, de re publica
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Ernst Baltrusch
Ciceros Buch „vom Gemeinwesen“ ist eines der wichtigsten Werke, die uns die Römische Republik hinterlassen hat. Leider ist es nur in Bruchstücken erhalten, doch eröffnet es für das Seminar verschiedene Perspektiven. Anhand zentraler Passagen sollen Themen zur politischen Theorie und Praxis, zum griechischen Einfluß, zu den politischen Institutionen, zur Deutung der römischen Republik und ihrer Krise, zur Außenpolitik und Expansion des römischen Staates, zur Geschichtskultur, zum mos maiorum untersucht werden.
Einführende Literatur: Zur Anschaffung empfohlen wird eine zweisprachige Ausgabe des Werkes (etwa Tusculum oder auch Reclam); ferner sollte man sich über Leben, Werk und politische Leistungen Ciceros informieren (etwa durch die althistorischen Lexika).
 
13 115
HS -
Constantin der Große
(2 SWS)
Do 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 125
(21.10.) Alexander Demandt
Folgendes wird im Seminar behandelt:
21.1. Übersicht, 28.10. Literarische Quellen, 04.11. Soldatenkaiser (235-284), 11.11. Diocletian (284-305), 18.11. Constantin und Maxentius (300-312), 25.11. Der Sieg über Licinius (312-324), 02.12. Christenverfolgung vor 311, 09.12. Das Konzil von Nicaea 325, 16.12. Das Familiendrama von 326, 06.01. Konstantinopel, 13.01. Die Verwaltungsreformen, 20.01. Außenpolitik, 27.01. Taufe, Tod und Beisetzung, 03.02. Die constantinische Dynastie, 10.02. Constitutum Constantini, 17.02. Das Nachleben Constantins
Einführende Literatur: J. Burckhardt, Die Zeit Constantins des Großen, 1882; J. Vogt, Constantin der Große und sein Jahrhundert, 1960; B. Bleckmann, Konstantin der Große, 1996; M. Clauss, Konstantin der Große und seine Zeit, 1996; Euseb, Vila Constantini; A. Demandt, Die Spätantike, 1989.
 
13 116
HS -
Aristoteles, Politik
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 127
(19.10.) Peter Spahn
Die „Politik“ des Aristoteles, eine Synthese der politischen Philosophie im klassischen Griechenland, wurde u.a. durch lateinische Übersetzungen seit dem Mittelalter und der Renaissance zu einem der einflußreichsten Texte des europäischen politischen Denkens. Im Seminar sollen die wichtigsten Kategorien und die unterschiedlichen Problemstellungen dieses vielschichtigen Werkes analysiert werden. Dabei wird auch der Geschichte bestimmter Begriffe im politischen Denken vor Aristoteles nachzugehen sein. Die Analyse soll sich jedoch nicht auf den Bereich der Theoriebildung beschränken. Vielmehr werden auch die damaligen sozialen und politischen Bedingungen, also die Verhältnisse im Griechenland des 4. Jhs. v. Chr. in die Untersuchung mit einbezogen.
Einführende Literatur: Aristoteles´ Politik, Übers. u. erl. v E. Schütrumpf, Teil I: Buch 1, 1991; Teil II: Bücher II-III, 1991, Arist. Pol. Teil III: Buch IV-VI (1996); Arist. Politik, Übers. u. hg. v. O.Gigon 1971 (dtv Bd. 6022); H. Flashar: Aristoteles, in: F. Ueberweg, Grundr. d. Gesch. d. Philosophie. Die Philosophie d. Antike, hg. v. H. Flashar, Bd. 3, 1983, S. 175-457 (m. umfangr. Bibl.); Aristoteles´ Politik, Akten d. XI. Symposium Aristotelicum 1987, hg. v. G. Patzig, 1990; A. Companion to Aristotle´s Politics. hg. v. D. Keyt/F. D. Miller, 1991; M.H. Hansen: The Athenian Democracy in the Age of Demosthenes, 1991.
 
13 117
HS -
Der Bundesgenossenkrieg
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 125
(21.10.) Heinrich Schlange-Schöningen
Roms Aufstieg zur antiken Weltmacht war das Ergebnis einer geschickten Bündnispolitik gegenüber den Völkern im unterworfenen Italien. Als socii (Bundesgenossen) waren diese Völker in ihrer inneren Verhältnissen weitgehend selbstständig, Rom aber zur militärischen Gefolgschaft verpflichtet. So kämpften römische Legionen gemeinsam mit den Hilfstruppen der Bundesgenossen in den Kriegen, die zur Herrschaft Roms über das Mittelmeer führten. Die Bundesgenossen hatten Anteil an der Beute, sie traten z.T. auch in enge Beziehungen zur römischen Aristokratie. Sie waren in starkem Maße dann auch von der Krise der römischen Republik betroffen. Die seit der Mitte des 2. Jhds. in Rom diskutierten Agrarreformen, mit denen der Bauernstand gestärkt werden sollte, mussten sich auch auf die italischen Bundesgenossen auswirken, die Teile des ager publicus besetzt hatten. So wurde für die Bundesgenossen ein Anliegen immer wichtiger: Nur über den Besitz des römischen Bürgerrechts hätten sie an den politischen Entscheidungen in Rom teilnehmen können. Doch das Bürgerrecht wurde ihnen verweigert. Kam es also im Jahr 91 v. Chr. zum Ausbruch des Bundesgenossenkrieges, weil man Rom das Bürgerrecht abtrotzen wollte? Das ist die gängige Interpretation in der Forschung, gegen die jedoch jüngst Einwände erhoben worden sind. Die Gegenthese lautet: Der Krieg der Bundesgenossen galt dem Versuch, die Suprematie Roms abzuschütteln; insofern war es kein Nachgeben, sondern ein politischer Erfolg Roms, wenn die Bundesgenossen am Ende des Krieges in das Bürgerrecht aufgenommen wurden. Im Hauptseminar sollen die Quellen zum Bundesgenossenkrieg eingehend interpretiert werden, wobei das zeitlich begrenzte Ereignis in den größeren Zusammenhang der Integration der italischen Völker in die römische Herrschaft gestellt werden soll. Die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre auch englisch- und französischsprachiger Fachliteratur wird vorausgesetzt, ebenso die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Einführende Literatur: G. Devoto, La romanisation de l'Italie médiane, Cahiers d'histoire mondiale 3, 1956, S. 443-462; E. Gabba, Republican Rome. The Army and the Allies, Oxford 1976; ders., Rome and Italy: The Social War, in: CAH 9, 2. Aufl. 1994, S. 104-128; Th. Hantos, Das römische Bundesgenossensystem in Italien, München 1983; H. Mouritsen, Italian Unification. A Study in Ancient and Modern Historiography, London 1998; Y. Shochat, The Lex Agraria of 133 BC and the Italian allies, Athenaeum 48, 1970, S. 25-25.
 
13 118
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
Fr 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 121
(22.10.) Ernst Baltrusch
 
13 119
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 121
(19.10.) Volker Fadinger
 
13 120
C -
Forschungscolloquium
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394
(27.10.) Alexander Demandt
Ziel des Colloquiums sind Darstellung und Diskussion fremder und eigener Forschungen zur Alten Geschichte. Zur aktiven Teilnahme ist eingeladen, wer sich mit dem Forschungsstand zu irgendeiner althistorischen Frage befasst, im übrigen sind alle Interessenten willkommen. Das Programm wird ausgehängt.
 
(13 000)
C -
Colloquium zur Geschichtstheorie (Fortschrittskritik)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394
(20.10.) Alexander Demandt
Zivilisation wurde nie als Gegebenes gesehen, sondern stets als Produkt eines Fortschrittsprozesses verstanden. Diesen aber hat man nicht immer begrüßt. Schon im Paradieses-Mythos wird der ursprüngliche Naturzustand des "Menschen" als Zeit des Glücks betrachtet. Die Vorstellung, daß Fortschritt, Zivilisation und Kultur der wahren Bestimmung der Menschen zuwiderlaufen, ist von kynischen und stoischen Philosophen (Diogenes, Krates, Seneca), religiösen Asketen der Juden, Christen und Inder und europäischen Romantikern von Rousseau über Thoreau, Spengler und Th. Lessing bis zu Baladur verfochten worden. Pessimismus und Dekadenztheorie erscheinen komplementär zur Aufklärung. Im Colloquium sollen zentrale Texte dieser Denkrichtung vorgestellt und diskutiert werden. Die Auswahl wird in der ersten Sitzung besprochen.
Einführende Literatur: L. Marcuse, Pessimismus, 1953; R. Koselleck/P. Widmer (Hgg.), Niedergang 1980; P. Widmer, Die unbequeme Realität, 1983; A. Herman, The Idea of Decline in Western History, 1997; A. Demandt, Zeit und Unzeit, 2002, 99 ff.

Mittelalterliche Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 200
V -
ACHTUNG! NEU
Religiöse Vergesellschaftung und politische Theologie von Konstantin bis zu Karl dem Großen

(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Koserstr.20, Hs B
(21.10.) Stefan Esders
Mit der Legitimierung und Durchsetzung des Christentums als Staatsreligion im 4. Jahrhundert beginnt ein über mehrere Jahrhunderte anhaltender Prozess, in dessen Verlauf die Gesellschaft des römischen Imperium und seiner Nachfolgereiche christianisiert wurde. Dies wirkte sich auf die Definition der Rolle des Herrschers und die Verortung des Politischen in der Gesellschaft aus und bestimmte auch den Umgang mit anderen Religionen und mit innerchristlichen Abspaltungen. Die Vorlesung verfolgt diese Entwicklungen anhand thematischer Schwerpunkte vom spätrömischen Reich bis in die frühmittelalterlichen Reichsbildungen.
Literatur: Arnold Angenendt: Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900, Stuttgart 32001. Friedrich Prinz: Von Konstantin zu Karl dem Großen. Entfaltung und Wandel Europas, Düsseldorf u. a. 2000.
 
13 201
V -
Papsttum und Kirche II: 1198-1545
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Koserstr. 20, Hs B
(18.10.) Matthias Thumser
In der mittelalterlichen Geschichte Europas ist das Papsttum ein nicht wegzudenkender Faktor. Als Oberhaupt der Römischen Kirche nahm der Papst in einer von den Grundsätzen des Christentums geprägten Welt eine überragende Rolle ein. Er beanspruchte sowohl die geistliche Führerschaft wie auch eine Vorrangstellung in weltlichen Belangen. Dabei setzte sich das Papsttum gerade im Spätmittelalter vielfacher Kritik aus. In der Vorlesung werden die schweren Konflikte mit den Staufern, der Aufenthalt des Papsttums in Avignon, das große abendländische Schisma und die Reformkonzilien von Konstanz und Basel im Mittelpunkt stehen. Breiten Raum sollen daneben systematische Abschnitte einnehmen, so über das Selbstverständnis des Papstes, über die päpstliche Kurie und den Kirchenstaat, über das kirchliche Pfründenwesen, über das Mönchtum sowie über häretische Bewegungen und die Anfänge der Inquisition.
 
(13 304)
V -
Brandenburgische Geschichte im Überblick (1100-1990) - mit Tagesexkursion
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, Hs B
(25.10.) Gerd Heinrich

Grundstudium

Alle Proseminare für Mittelalterliche Geschichte sind auf 35 Teilnehmer beschränkt. Die Anmeldung erfolgt in den Sprechstunden der Dozenten.
(16 758)
HS/PrS/Ü -
Edition und Kommentar (Modul 6, Editionswiss.) (diese LV wird als HS in der NDL, als Übung in den Hilfswissenschaften im FB Geschichts- und Kulturwissenschaften und als PrS in der Editionswissenschaft angeboten)
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 32 / 10
(19.10.) Wolfgang Neuber,
Matthias Thumser
Im Jahre 1472 veröffentlichte der Jurist Albrecht von Eyb (1420-1475) in Nürnberg einen Traktat, der unter dem Titel “Ehebüchlein” überliefert ist. Der Text versteht sich als moralisch-didaktisch-juristische Abhandlung zur Frage, ob ein Mann sich verheiraten solle. Das Buch ist dem Rat der Stadt Nürnberg gewidmet, für den Albrecht wiederholt als Rechtsgutachter tätig war. Eingesprengt in den Text finden sich zwei Novellen, die exemplarisch verdeutlichen, daß auch Frauen ein Recht auf ein erfülltes Sexualleben haben.
Ausgehend von diesem Text geht das Seminar der Frage nach, was an Kommentarleistung aus heutiger Sicht zu erarbeiten ist, um den Traktat und die beiden Novellen der Leserschaft zu erschließen. Dazu kommen handschriftlich überlieferte amtliche Schriften (vor allem Rechtsgutachten) Albrechts von Eyb, anhand derer in ebenfalls praktischer Arbeit erprobt werden soll, wie nicht-fiktionale Texte zu kommentieren sind.
Literatur:
Albrecht von Eyb: Ob einem manne sey zunemen ein eelichs weyb oder nicht (Das Ehebüchlein). Hg. v. Helmut Weinacht. Reprograph. Nachdr. d. Ausg. Nürnberg 1472. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1993.
 
(13 010)
Ü -
Archivalische Quellen zur Verwaltung des Deutschordenslandes Preußens
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Geheimes Staatsarchiv, Archivstr. 12-14, 14195 Berlin, Raum 109
(20.10.) Bernhart Jähnig
Verwaltungsgeschichtliche Quellen des Ordenslandes Preußen sind nicht in schönen Urkundenschriften, sondern in der spätmittelalterlichen Geschäftsschrift überliefert. Es wird um Amtshausinventare, Visitationen, wirtschaftliche Aufzeichnungen, Grenzfestlegungen und manches andere gehen. Die Teilnehmer sollen bekannt gemacht und eingeübt werden sowohl in die Schriften der dem 14. und 15. Jahrhundert angehörenden Texte als auch in die Formenkunde der ausgewählten Quellen. Um für letzteres einen Überblick vermitteln zu können, werden Fall zu Fall auch die einschlägigen Editionen herangezogen.
Literatur: Das Große Ämterbuch des Deutschen Ordens, hg. v. W. Ziesemer, Danzig 1921, ND Wiesbaden 1968. - Das Große Zinsbuch des Deutschen Ritterordens (1414-1438), hg. v. P. G. Thielen, Marburg 1958. - Arthur Semrau: Der Wirtschaftsplan des Ordenshauses Elbing aus dem Jahre 1386, in: Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn 45 (1937) S. 46-57. - P. G. Thielen: Die Verwaltung des Ordensstaates Preußen vornehmlich im 15. Jahrhundert, Köln/Graz 1965. - R. Wenskus: Das Ordensland Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts, in: Ders.: Gesammelte Aufsätze zur frühmittelalterlichen und preußischen Geschichte, Sigmaringen 1986, S. 317-352.
 
(13 011)
Ü -
Einführung in die Heraldik
(2 SWS)
Di 18.00-20.00
(19.10.) Ludwig Biewer
Im Rahmen der Übung soll nach der Definition von "Heraldik" an Hand möglichst vieler praktischer Beispiele mit der heraldischen Terminologie, der Wappenbilderordnung, der Geschichte der Wappen, der heraldischen Kunst und der sich damit beschäftigenden Wissenschaft vertraut gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt im Mittelalter, es kommen aber auch auf Probleme der zeitgenössischen öffentlichen und privaten Heraldik (z.B. Länder- und Gemeindewappen im In- und Ausland) zur Sprache. In allen Abschnitten der Lehrveranstaltung wird mit den Quellen und der wichtigsten Fachliteratur vertraut gemacht.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384.
 
13 205
Ü -
Mediävistik und Globalisierung: Die Mittelalterforschung vor neuen Aufgaben?
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 124
(21.10.) Thomas Ertl
Was bedeutet die Globalisierung für eine europäische Mittelalterforschung, die in der Vergangenheit vorrangig nationalstaatlich ausgerichtet war? Ist die "Globalisierung der Geschichtswissenschaft", welche die neuere Geschichte erfasst hat, auf die Mediävistik übertragbar? Die Diskussion von Arbeiten zum Zivilisationsvergleich, zur Proto-Globalisierung im Mittelalter sowie zur eurasischen Verflechtungsgeschichte soll Antworten auf diese Fragen liefern. Vielleicht ist die moderne Globalisierung - dieser dialektische Prozess der Standardisierung und Regionalisierung - ja ohne die Kenntnis der mittelalterlichen Geschichte des eurasischen Erdteils gar nicht begreifbar?
 
13 206
Ü -
Engelsvorstellungen im Mittelalter
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 121
(20.10.) Ralf Lützelschwab
Thomas von Aquin, einer der einflussreichsten Denker des Mittelalters, bekannte: "Nur unvollkommen erkennen wir die Engel und ihre Funktion." Doch immerhin hatte er versucht, das komplexe System mittelalterlicher Engelsvorstellungen in systematischer Form zu erfassen und zu deuten. Der Einfluß der Angelologie, der Lehre von den Engeln, war das gesamte Mittelalter hindurch sehr stark, wurde doch die irdische als schwacher Abglanz der himmlischen Hierarchie begriffen. In der Übung soll versucht werden, einzelne Stationen in der Ausbildung dieser Engelslehre nachzuzeichnen, angefangen mit den Bemerkungen der Kirchenväter und der einflussreichen Schrift "Über die himmlische Hierarchie" des Pseudo-Dionysius Areopagita, über die Vorstellungen einer Hildegard von Bingen bis hin zu den Traktaten des Thomas von Aquin oder Aegidius Romanus. Daneben sollen auch die Verlautbarungen von Synoden, Konzilien und einzelnen Päpsten in die Betrachtungen miteinbezogen werden. Lateinkenntnisse sind hochwillkommen!
Literatur: Engel, -lehre, -sturz, in: LexMA 3 (1986), Sp. 1905-1914; Cattin, Yves/Faure, Philippe, Die Engel und ihr Bild im Mittelalter, Regensburg 2000.
 
13 207
Ü -
Die Generation nach dem Wormser Konkordat (1122-1152)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 394
(20.10.) Victor-Kurt Selge
Das Konkordat hat den "Investiturstreit" in zwei wechselseitig ausgestellten "Privileg"-Konzessionen für die drei Reichsteile zwischen Papst und König beendet, aber die Frage nach der "Libertas" der Kirche nur in eine zweite hundertjährige Unruhephase weitergeleitet. Man nennt die erste Generation auch "Zeitalter Bernhards von Clairvaux", spricht von einem deutschen "Pfaffenkönig" (Konrad III. 1138-52), danach kam mit Barbarossa wieder Sturm auf. Es soll durch Lesen (Quellen und Literatur) und Gespräch geübt werden, wie man sich Geschichte erarbeitet, die nur als Fragmentenhaufen vorhanden ist, aber von Historikern (fast unvermeidlich) zum schönen Bild "restauriert" wird.
Einführende Literatur zum Ansehen (zum Lesen spätestens im Semester): Gerd Tellenbach, Die westliche Kirche vom 10. bis zum frühen 12. Jahrhundert (Kirche in ihrer Geschichte IIF1, Göttingen 1988 (Orientierung über die Vorgeschichte); Albert Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands IV, letzte Auflage (Buch 8, Kapitel 2, S.114-195): "Die Beseitigung des königlichen Einflusses und das päpstliche Regiment in der Kirche"; Peter Classen, Gerhoch von Reichersberg [1093 bis 1169], Wiesbaden 1960, Kap. 1-4 (S. 11-149). "In Leben und Werk eines Einzelnen spiegeln sich die Probleme eines Jahrhunderts wider." Weitere großräumige Orientierung auch in: Michael Borgolte, Europa entdeckt seine Vielfalt 1050-1250, 2002 (UTB 2298). (Aber wer entdeckt da was?)
 
13 208
Ü -
ACHTUNG! NEU
Verfolgung religiöser Devianz in Spätantike und Frühmittelalter

(2 SWS)
Mi 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 121
(20.10.) Stefan Esders
Seit dem 4. Jahrhundert haben die römischen Kaiser zunehmend versucht, ausgehend von einer Festlegung, was als religiöse Orthodoxie zu gelten hat, die von dieser abweichenden religiösen Haltungen und Praktiken zu marginalisieren, zu inkriminieren und schließlich deren Anhänger zur Annahme des rechtgläubigen Christentums zu zwingen. Diese Politik ist dann von den frühmittelalterlichen Herrschern, etwa im Franken- und im Westgotenreich, unter veränderten Bedingungen fortgeführt und weiterentwickelt worden. In der Übung soll epochenübergreifend am Beispiel von Häresie, Heidentum und Judentum untersucht werden, wie die Verfolgung abweichenden religiösen Verhaltens legitimiert wurde, welches die Instrumentarien der Verfolgung waren und wo die Grenzen einer Durchsetzung staatlicher Religionspolitik lagen.
Literatur: Simon, Dieter (Hrsg.): Religiöse Devianz. Untersuchungen zu sozialen, rechtlichen und theologischen Reaktionen auf religiöse Abweichung im westlichen und östlichen Mittelalter, Frankfurt/Main 1990. Zeddies, Nicole: Religio et sacrilegium. Studien zur Inkriminierung von Magie, Häresie und Heidentum (4. – 7. Jahrhundert), Frankfurt/M. 2003. Allen, Pauline: The Definition and Enforcement of Orthodoxy, in: Cambridge Ancient History 14 (2000) S. 811-834.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 210
PS -
Ethnische Identitäten im Frühmittelalter
(2 SWS) (max. 35 Teiln.)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 124
(19.10.) Stefan Esders
Die Reiche des Frühmittelalters waren Vielvölkergebilde und produzierten zugleich neue ethnische Identitäten. Im Seminar sollen am Beispiel des Frankenreichs die Integrationsbedingungen eines polyethnischen Reiches, die Funktion ethnischer Gruppendefinitionen und die Trägergruppen ethnischen Bewusstseins untersucht werden. Die vielfältige Quellenlage erlaubt es, anhand dieses Themas exemplarisch in die wichtigsten Quellentypen und Arbeitsweisen der mittelalterlichen Geschichte einzuführen und den Gebrauch der einschlägigen Hilfsmittel einzuüben.
Literatur zum Seminarthema: Elwert, Georg: Nationalismus und Ethnizität. Über die Bildung von Wir-Gruppen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 41 (1989) S. 440-464. Geary, Patrick J.: Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen, dt. Frankfurt/M. 2002.
Literatur zur Methodik: von Brandt, Ahasver: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Stuttgart 162003. Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 22000.
 
13 211
PS -
Heinrich I. (919-936)
(2 SWS) (max. 35 Teiln.)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Marc Jarzebowski
Aus Quedlinburg, dem "Lieblings"- und Begräbnisort Heinrichs I., erklingen Hilferufe an die Öffentlichkeit: Der Burgberg droht ins Rutschen zu geraten und die romanische Stiftskirche zum Einsturz zu bringen, die sich über der zum Kulturerbe der Unesco zählenden Fachwerkstadt erhebt. Heinrich, der erste sächische Herrscher, Vater und Vorgänger Ottos des Großen wurde romantisiert, politisch vereinnahmt und mißbraucht. Die neuere Forschung hat den auf Einigung und Friedensstiftung beruhenden "Erfolg" des Königs erkannt und seine Regierungszeit (919-936) als den "Anfang der deutschen Geschichte" bezeichnet.
In dem Proseminar sollen auf der Grundlage historiographischer Texte wie der Sachsenchronik Widukinds von Korvei und anderer Schriftquellen Fragen zu Königserhebung, Herrschaftspraxis, Nachfolgeregelung u.a. kritisch gestellt und mit den Methoden der Geschichtswissenschaft verfolgt werden.
Einführende Literatur: Althoff, Gerd, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, Stuttgart 2000.
 
13 212
PS -
Der Kreuzzug Friedrichs II.
(2 SWS) (max. 35 Teiln.)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 127
(19.10.) Matthias Thumser
Bevor Friedrich II. im Jahr 1227 mit seiner Flotte den süditalienischen Hafen Brindisi verlassen konnte, brach in seinem Aufgebot eine verheerende Seuche aus. Daraufhin setzte er den lange zugesagten Kreuzzug ins Heilige Land aus. Papst Gregor IX. wollte sich damit nicht abfinden und erklärte über den staufischen Kaiser den Kirchenbann, so wie es vordem festgesetzt worden war. Doch Friedrich wagte das Ungeheuerliche und machte sich im Jahr darauf als Gebannter dennoch auf den Weg. Nach Verhandlungen mit den muslimischen Machthabern erwirkte er die Freigabe mehrerer Städte des Heiligen Landes und konnte sich am 18. März 1229 selbst zum König von Jerusalem krönen. Das Seminar wird sich mit wichtigen lateinischen Quellentexten zu dem Kreuzzug auseinandersetzen, diese eingehend analysieren und werten und sie in den größeren historischen Kontext einordnen. Parallel dazu wird eine technisch-methodische Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte geboten.
Einführende Lektüre: Stürner, Wolfgang, Friedrich II., Bd. 2: Der Kaiser 1220-1250 (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 2000.
 
ACHTUNG! UHRZEITÄNDERUNG
13 213
PS -
Karl IV (1346-1378)
(2 SWS) (max. 35 Teiln.)
Mi 8.00-10.00  - Koserstr.20, A 124
(20.10.) Ralf Lützelschwab
1316 in Prag geboren, wuchs Karl am französischen Hof auf und erwarb erste militärische und administrative Erfahrungen in Oberitalien und ab 1333 in Böhmen. 1349 setzte er sich endgültig als römischer König durch und wurde 1355 in Rom zum Kaiser gekrönt. Seine Residenzstadt Prag baute er konsequent zum neuen Zentrum des Reiches aus. Im Seminar soll unterschiedlichen Aspekten des Wirkens Karls IV. nachgegangen werden: sein politisches Agieren, seine mit großem Erfolg betriebene Hausmachtpolitik soll ebenso untersucht werden wie sein religiöses und kulturelles Engagement. Im Mittelpunkt des Seminars werden zwei Texte stehen: zum einen die Selbstbiographie des Kaisers, zum anderen mit der "Goldenen Bulle" das zentrale Verfassungsdokument des Spätmittelalters. In Arbeitsweisen, Methodik und Hilfswissenschaften der Mittelalterlichen Geschichte wird eingeführt. Die Übernahme eines Kurzreferates und die Teilnahme an einer Probeklausur sind Bedingungen für den Scheinerwerb.
Literatur: Seibt, Ferdinand, Karl IV. Ein Kaiser in Europa (1346-1378), München 51985; Kintzinger, Martin, Karl IV. (1346-1378), in: Die deutschen Herrscher des Mittelalters, hg. v. Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, München 2003, S. 408-433.
 
13 214
PS -
Der Fall Konstantinopels 1453
(2 SWS) (max. 35 Teiln.)
Mi 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 124
(20.10.) Thomas Ertl
Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 war ein Medienereignis, diskutiert und gedeutet in unzähligen Schriften von Gelehrten unterschiedlicher Kulturen und Epochen. Im PS soll einerseits die Ereignisgeschichte, also der Aufstieg des Islam und der Niedergang von Byzanz, andererseits die Deutungs- und Wirkungsgeschichte der osmanischen Eroberung behandelt werden. Teilnahmevoraussetzung: Teilnahme an einer Klausur in der zweiten Stunde.
 
Veranstaltung entfällt!
13 215
PS -
Die Mark Brandenburg im 14. Jahrhundert
(2 SWS) (max. 35 Teiln.)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 124
(19.10.) Eberhard Bohm
Das 14. Jahrhundert gilt als Krisenzeit, die sich in der Mark Brandenburg besonders bemerkbar machte. 1319/20 starb das Herrscherhaus der Askanier aus, was einer politischen Katastrophe gleichkam: das Land drohte zu zerfallen. Konsolidierungsversuche der neuen Dynasten aus den Häusern Wittelsbach und Luxemburg scheiterten, weil u. a. die wirtschaftliche Grundlage der Landesherrschaft längst zu schmal geworden war. Erst 1411/15 begann mit den Hohenzollern eine neue Zeit. Die Wirren um den falschen Woldemar, das überlegene Spiel Kaiser Karls IV., die Geschichte der Städte, die Stellung der Bistümer und Klöster, die extrem gesteigerte Adelsmacht und die Entwicklung der Stände, vor allem aber die Auswirkungen der Pest um die Jahrhundertmitte auf Wirtschaft und Gesellschaft sind zu betrachten, zumal im "Landbuch" eine hervorragende Quelle zur Verfügung steht.
Einführende Literatur: Gerd Heinrich, Das späte Mittelalter, in: Handbuch der Historischen Städten Deutschlands, Bd. 10, 3. A. 1995, S. XXXVI ff.; Helmut Assing, Die Landesherrschaft der Askanier, Wittelsbacher und Luxemburger, in: Brandenburgische Geschichte, hrg. von Ingo Materna und Wolfgang Ribbe, 1995, S. 85 ff.
 
13 220
GK -
Wikinger und Normannen - von Siedlern zu Staatsgründern (8. bis 13. Jahrhundert)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 124
(21.10.) Michael de Nève
Kaum eine Region des Mittelalters legte ähnlich expansive Gelüste an den Tag wie die der bald als "Wikinger", bald als "Normannen" bezeichneten skandinavischen Völker. Zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert überfielen, mordeten, plünderten und raubten sie an den Küsten Westeuropas und brandschatzten Zentren wie Paris, Orléans oder Köln. Gegen Ende der ökonomischen Depressionsphase des Frühmittelalters wandten sich die Nomaden des Nordens dann von Haithabu und Birka aus dem Fernhandel zu. Daneben kolonisierten sie 862 Russland, 874 Island und 983 Grönland, gründeten um 1000 ihren ersten Siedlungsstützpunkt im nordamerikanischen "Vinland", warfen bis 911 die "Normandie" nieder, entrissen zwischen 1029 und 1130 im Bündnis mit den Päpsten Süditalien den Muslimen und Byzantinern, eroberten 1066 England und errichteten im Verlauf der Kreuzzüge in Antiochia, Galiläa und Tripolis Herrschaften. Mit der Mission der nordischen Triarchie, der Konsolidierung des anglo-normannischen Herrschaftsbereiches, der Warägerherrschaft der Rurikiden, dem normannischen Erbe der Staufer und der Etablierung im Nahen Osten fanden die Nordleute ihren Weg in die "res publica christiana". Im Seminar sollen diese erstaunlichen Akklimatisierungs-, Assimilations- und Akkulturationsprozesse der Kulturen aus der Kälte ebenso untersucht werden wie ihre Leistung in Technik (Drachenboote), Architektur (Kreuzrippengewölbe), Kunst (Teppich von Bayeux) und Bildung (Radulf von Caen, Snorri Sturlusson). Ein Ausblick auf den Wikinger-Mythos bis hin zu den völkischen "Nordisten" beschließt den Kurs.
Literatur: I Normanni e la loro espansione in Europa nell'Alto Medio Evo, Spoleto 1969; J. DÉER, Das Papsttum und die süditalienischen Normannenstaaten 1053-1212, Göttingen 1969; Wikinger, Waräger, Normannen. Die Skandinavier und Europa 800-1200, Berlin 1992 (Katalog); Les Normands. Peuple d'Europe 1030-1200, Paris 1994 (Katalog); A. ENGEL u.a. (Hgg.), Ultima Thule. Bilder des Nordens von der Antike bis zur Gegenwart (=Imaginatio Borealis 1), Frankfurt 2001; M. KAUFHOLD, Europas Norden im Mittelalter. Die Integration Skandinaviens in das christliche Europa (9.-13. Jh.), Darmstadt 2001.

Hauptstudium

ACHTUNG! NEU
13 225
HS -
Der Aufstieg des Islam und die arabischen Eroberungen - Ende oder Transformation der Antike?
(2 SWS)
Di 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 163
(19.10.) Stefan Esders
Das 7. Jahrhundert führte mit dem Aufstieg des Islam und den arabischen Eroberungen binnen kurzer Zeit zu tiefgreifenden Veränderungen der politischen Landkarte des Mittelmeerraums. Im Seminar sollen die Auswirkungen auf die eroberten Gebiete ebenso wie die Reaktionen seitens der etablierten politischen Gewalten (Westgotenreich, Frankenreich, Byzanz) untersucht werden. Unter der Leitfrage nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen Antike und Mittelalter stehen dabei Fragen der militärischen und politischen Organisation und nach der religiösen Legitimation von Gewalt und Krieg sowie Interdependenzen zwischen Wahrnehmung des Fremden und (Neu-)Formierung der eigenen Identität im Mittelpunkt.
Literatur: Collins, Roger: The Arab Conquest of Spain, 710-779, Oxford 1989. Kaegi, Walter E.: Byzantium and the Early Islamic Conquests, Cambridge 1992. Pitz, Ernst: Die griechisch-römische Ökumene und die drei Kulturen des Mittelalters. Geschichte des mediterranen Weltteils zwischen Atlantik und Indischem Ozean 270-812, Berlin 2001.
 
13 226
HS -
Das kirchliche Pfründenwesen im Spätmittelalter
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 124
(3.11.) Matthias Thumser
Harsche Kritik richtete sich gegen Ende des Mittelalters auf die Praxis der päpstlichen Kurie, von sich aus Kirchenämter zu vergeben. Dies wurde schließlich zentrales Anliegen einer umfassenden Reformbewegung, die auf den großen Konzilien des 15. Jahrhunderts in Konstanz und Basel ihr wirkungsvolles Podium erhielt. Dabei war diese Kritik in vieler Hinsicht berechtigt, denn tatsächlich griff das Papsttum zu jener Zeit bei der Vergabe von Kirchenämtern - auch Pfründen genannt - immer wieder in den Kompetenzbereich der lokalen Institutionen ein, und tatsächlich führte dies zu einem florierenden Handel mit geistlichen Ämtern, bei denen sich einzelne maßlos bereicherten. Auf der anderen Seite waren dem Papsttum aber auch gewisse Einflußmöglichkeiten und Steuerungsmaßnahmen zuzugestehen. Im Seminar sollen die verschiedenen Positionen in dieser Frage sowie die Technik des Pfründenwesens anhand von Referaten und in der Diskussion behandelt werden.
Einführende Lektüre: Meyer, Andreas, Das Wiener Konkordat von 1448 - eine erfolgreiche Reform des Spätmittelalters, in: QFIAB 66 (1986), S. 108-152; Schwarz, Brigide, Römische Kurie und Pfründenmarkt im Spätmittelalter, in: ZHF 20 (1993), S. 129-152.
 
13 227
HS -
Der Blick über die Alpen: Nord-Süd-Beziehungen (II)13.-15. Jahrhundert
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 124
(22.10.) Marie-Luise Favreau-Lilie
Neben den politisch-rechtlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und einem großen Teil Nord- und Mittelitaliens, die noch bis ins 16. Jh. hinein (Karl V.) die römisch-deutschen Könige und Kaiser zu Heerfahrten "über den Berg" motivierten, gab es auch ganz andersartige Kontakte zwischen der Mittelmeerwelt und ihren Nachbarn jenseits der Alpen. Art und Intensität der wechselseitigen Beziehungen wurden nicht nur durch die machtpolitischen Interessen geprägt. Vielmehr haben auch die kommerziellen/matieriellen Interessen, die geistige Orientierung der Menschen, die Frömmigkeitsformen und das seit dem 12. Jh. stark steigende Interesse an formaler Bildung, die an den auf der Apenninenhalbinsel neu entstehenden Universitäten, befriedigt werden konnte, die Art und Intensität der wechselseitigen Beziehungen wesentlich beeinflußt. Im Seminar sollen anhand von Referaten und in der Diskussion über ausgewählte Quellen (Geschichtsschreibung, Pilgerberichte, Briefwechsel, Traktate) die verschiedenen Ebenen der Begegnung erörtert werden. Es geht u. a. um "Kommunikationsträger", Möglichkeiten, Inhalte und Formen der Begegnung und des Aus-tausches. Die Übernahme eines Referates ist Pflicht, Abgabetermin für Hausarbeiten: 31. März 2005. Anmeldung und Übernahme eines Referatthemas erfolgen spätestens in der ersten Sitzung. Sprechstunde in der vorlesungsfreien Zeit nur n.V.(e-mail: mlfavre@zedat.fu-berlin.de).
Zur Orientierung: K. Bosl, Die horizontale Mobilität der europäischen Gesellschaft im Mittelalter und ihre Kommunikationsmittel, ZBLG 35 (1972) 40-55. Kommunikation und Mobilität in Mittelalter. Begegnungen zwischen dem Süden und der Mitte Europas (11.-14. Jahrhundert), hg. von S. de Rachewiltz, J. Riedmann (1995). Unterwegssein im Spätmittelalter, hg. v. P. Moraw (ZHF Beih. 1, 1985); J. Bernard, Handel u. Geldwesen im Mittelalter, in: C.Cipolla / K. Borchardt (Hgg.), Europ. Wirtschaftsgeschichte 1 (UTB 1267, 1983 ) 177-217. LexMA s. v. Gesandte, Handel, Italien, Kaufmann, Pilger, Regnum Italiae. Dictionnaire de spiritualité, s. v. Pélerinages.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 228
HS -
Nürnberger Handwerker, Spezialisten und Künstler im 15. und 16. Jahrhundert: Biographien und Selbstzeugnisse (Diese LV wird als Teilbereich (A) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 336
(19.10.) Knut Schulz
An Einzelpersönlichkeiten und den mit ihnen verbundenen Quellenzeugnissen soll das in dieser Zeit durch Innovation und Kunstfertigkeit herausragende und weit ausstrahlende Nürnberger Gewerbe vorgestellt werden.
Einführende Literatur: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Nürnbergs, 2 Bde., 1967; Nürnberg. Geschichte einer europäischen Stadt, 1971; Wolfgang Schmid: Der Renaissancekünstler als Handwerker, in: Wert und Bewertung von Arbeit im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Graz 1995; ders.: Dürer als Unternehmer. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Untersuchungen zum Nürnberger Kunsthandwerk an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Trier 2003.
 
13 230
C -
Forschungscolloquium
(2 SWS)
(n. V.) Matthias Thumser
 
13 231
C -
Colloquium für Doktorand/inn/en
(2 SWS)
(n. V.) Klaus Zernack

Neuere Geschichte

Teilbereich (A) = Frühe Neuzeit
Teilbereich (B) = 19./20. Jahrhundert

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 300
V -
Das 16. Jahrhundert (A)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, Hs B
(19.10.) Claudia Ulbrich
Ziel dieser Vorlesung ist es, in einem problemorientierten Zugang historisches Grundwissen über die wichtigen politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen am Beginn der europäischen Frühen Neuzeit zu vermitteln. Zumindest punktuell soll auch die nicht europäische Geschichte in den Blick kommen: sowohl als Eigengeschichte einzelner Regionen wie auch in ihren Verflechtungen und Austauschbeziehungen. Darüber hinaus erhalten die Studierenden die Möglichkeit, einen Einblick in die Historiographie über das 16. Jahrhundert zu erhalten und zentrale Begriffe und Leitkonzepte kennen zu lernen. Im Zentrum stehen die komplexen Beziehungen zwischen Politik, Geschlecht und Religion.
 
13 301
V -
Europäischer Kolonialismus II: Imperialismus und Dekolonisation: 19.-20. Jahrhundert (auch für Frankreichstudien)(B)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Koserstr. 20, Hs B
(21.10.) Gisela Bock
Die Vorlesung knüpft an die (im SoSe 2004) vorangegangene über den europäischen Kolonialismus in der Frühen Neuzeit an. Sie bietet einen Überblick über die (weiteren) europäischen Expansionen, ihre Konsolidierung und Erweiterung im 19. und 20. Jahrhundert. Behandelt werden die (west-)europäischen Ausgangsländer und "ihre" Kolonien; Perspektiven von Kolonisatoren und Kolonisierten; soziale, politische, kulturelle und geschlechtergeschichtliche Aspekte von Kolonialismus; "mission civilisatrice" und Rassismus; Antikolonialismus und die Phasen der Dekolonisation im 18., 19. und 20. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Wolfgang Reinhard, Geschichte der Europäischen Expansion, 4 Bde. (1983-1990); ders., Kleine Geschichte des Kolonialismus (1996); Jürgen Osterhammel, Kolonialismus (2001); ders. & Niels Peterson, Geschichte der Globalisierung (2003); Gustav Schmidt, Der europäische Imperialismus (1989); Rudolf von Albertini, Europäische Kolonialherrschaft 1880-1940 (1985); ders. (Hg.), Moderne Kolonialgeschichte (1970); Wolfgang J. Mommsen (Hg.), Das Ende der Kolonialreiche (1990); ders. & Jürgen Osterhammel (Hg.), Imperialism and After: Continuitiesand Discontinuities (1986); Horst Gründer, Welteroberung und Christentum (1992); Marc Ferro (Hg.), Le livre noir du colonialisme, XVIe-XXIe siècle: de l'extermination à la repentance (2003); Philip D. Curtin (Hg.), The World and the West: The European Challenge and the Overseas Response in the Age of Empire (2000); David K. Fieldhouse, The West and the Third World (1999); Nupur Chaudhuri & Margaret Strobel (Hg.), Western Women and Imperialism: Complicity and Resistance (1992); Ruth R. Pierson & Nupur Chaudhuri (Hg.), Nation, Empire, Colony: Historicizing Gender and Race (1998); Clare Midgley (Hg.), Gender and Imperialism (1998); Robert Aldrich, Greater France. A History of French Overseas Expansion (1996); ders., Imperial Mise en valeur and Mise en scène: Recent Works on French Colonialism, in: Historical Journal 45 (2002); Denise Bouche, Histoire de la colonisation française, Bd. 2: Le second Empire (1994); Jean Meyer u.a., Histoire de la France coloniale: Des origines à 1914, Bd. 1 (1991); Jacques Thobie u.a., Histoire de la France coloniale, Bd. 2: 1914-1990 (1994); Nicola Labanca, Oltremare: Storia dell'espansione coloniale italiana (2002); Horst Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien (42000); James S. Olson (Hg.), Historical Dictionary of European Imperialism (1991).
 
(28 551)
V -
Grundlagen einer europäischen Geschichte der öffentlichen Kommunikation in der Neuzeit
(2 SWS) (2LP/1 cr)
Di 16.00-18.00  - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35 (Dahlem), Hs B
(26.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende der Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie der Politik- und Sozialwissenschaften. Sie bietet für eine Teildisziplin der historischen Wissenschaften einen Überblick über die politischen und rechtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Grundlagen öffentlicher Kommunikation. Im Mittelpunkt stehen die sich seit dem 15. Jahrhundert beschleunigt wandelnden Kommunikationssituationen, die Struktur, das Selbstverständnis, die Funktionen und Bedeutungen der Medien und der Kommunikatoren, sowie zentrale Begriffe wie "Öffentlichkeit", "Publikum" oder "Zensur". Es geht um die Genres, Motive und Ziele der Akteure, Prozesse der Professionalisierung, um Meinungslenkung und Instrumentalisierung. Die Perspektive der Verantwortlichen in Regierung, Handel und Wirtschaft wird erweitert um die der Publizierenden und ergänzt durch die des Publikums (Adressaten und Rezipienten), um Aussagen zur Wirkungsmächtigkeit zu ermöglichen.

Fragen und Probleme der Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien sollen ebenso behandelt werden wie Themen der Wissenschaftsgeschichte: der Weg von der "Zeitungs-" oder "Pressegeschichte" zur "Publizistik-" und "Kommunikationsgeschichte". Es werden die unterschiedlichen Institutionen und Medien in historischen Längsschnitten vorgeführt, ihre Bedeutung in offenen und autoritären Gesellschaftssystemen an Hand von Abbildungen, Ton- und Filmdokumenten analysiert. Zu Teilbereichen und einzelnen Themen liegen zwar etliche Untersuchungen vor, jedoch mangelt es an einer Gesamtdarstellung der "Geschichte der öffentliche Kommunikation", umfassenden Bibliographie und Quellensammlung. Die "Einführende Literatur" sollte in der ersten Phase des Semesters gelesen werden, damit noch ausreichend Zeit für die wöchentlichen Lektüreempfehlungen bleibt. – Weitere Informationen finden sie im Internet: www.fu-berlin.de/akip.

Einführende Literatur: Ernst Fischer u.a. (Hg.), Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch (...)1700-1800, München 1999; Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21; Konrad Dussel, Hörfunk in Deutschland, Potsdam 2002; S. 25-129; Rudolf Stöber: Mediengeschichte, 2 Bände, Wiesbaden 2003. Bernd Sösemann (Hg.): Der Nationalsozialismus und die dt. Gesellschaft, Stuttgart 2002 (preiswerte ungekürzte Ausg.: Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2002).
 
13 303
V -
Helmut Kohl I (B)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Koserstr. 20, Hs B
(21.10.) Henning Köhler
Die Vorlesung will die politische und wirtschaftliche Struktur des nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Landes Rheinland-Pfalz als Hintergrund für die Herkunft und den Aufstieg Helmut Kohls ausarbeiten. Darüber hinaus wird die Biographie Kohls voraussichtlich bis zur Führungsposition in der Landespolitik dargestellt werden.
Einführende Literatur: Helmut Kohl, Erinnerungen, München 2004; Klaus Dreher, Helmut Kohl. Leben mit Macht, Stuttgart 1989.
 
13 304
V -
Brandenburgische Geschichte im Überblick (1100-1990) - mit Tagesexkursion
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, Hs B
(25.10.) Gerd Heinrich
 
(28 554)
V -
Propaganda und Krieg im 20. Jahrhundert
(2 SWS) (2LP/1 cr)
16.00-18.00  - FMI, Koserstr. 20, Hörsaal B
(22.10.) Eberhard Demm
Ausgehend vom Ersten Weltkrieg, dem ersten großen Medienkrieg der Geschichte, soll die Rolle der Propaganda in der modernen Kriegsführung untersucht werden. Es werden die gleichen Aspekte wie im Hauptseminar behandelt (s.unten). Zur visuellen Unterstützung werden zeitgenössische Karikaturen, Posters und Photos projiziert.
Literaturangaben siehe unter Hauptseminar, ferner:
Michael Balfour: Propaganda in War, 1939-1945: Organisations, Policies and Publics in Britain and Germany, London 1979.
Gerald Diesener und Rainer Gries (Hg.): Propaganda in Deutschland. Zur Geschichte der politischen Massenbeeinflussung im 20. Jahrhundert, Darmstadt 1996.
Sian Nicholas: Propaganda and War 1939-1945, Edinburg 2004.
 
(28 553)
Ü -
Ausgewählte Quellen zur Geschichte der öffentlichen Kommunikation
(2 SWS) (4LP/4 cr)
Mi 19.00-21.00  - FMI, Koserstr. 20, A 124
(27.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung begleitet thematisch die beiden Vorlesungen, die von Herrn Professor Demm und mir zur Geschichte des 20. Jahrhunderts angeboten werden. Sie richtet sich an fortgeschrittene Studienanfänger (absolviertes Proseminar) und Studierende im Hauptstudium. In ihrem Mittelpunkt stehen zusätzliche (audio-) visuelle Dokumente, für deren Vorstellung und Bearbeitung es in einer Vorlesung an Zeit mangelt.
Da Technik, Themen und Termine auf die Möglichkeiten innerhalb unserer Universität und in anderen Forschungsinstitutionen abgestimmt werden müssen, erfolgt die genaue Planung in der ersten Sitzung am Tag nach dem Beginn meiner Vorlesung, am 27. Oktober, in der ich die nötigen Details bekanntgeben werde. Diese Informationen finden sie dann ebenso auf meiner Internetseite http://www.fu-berlin.de/akip. Dort stehen bereits jetzt einführende und spezielle Literatur sowie Hinweise zur Anfertigung einer schriftlichen Arbeit bereit.
BA-Studierende können 4 Punkte erwerben – die regelmäßige Teilnahme in der Vorlesung und Übung vorausgesetzt.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DER UHRZEIT
13 310
Ü -
Quellen zur Geschichte Karls V (A)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 394
(27.10.) Esther-Beate Körber
In dieser Übung soll das Interpretieren von Quellen geübt und vertieft werden. Dabei lernen Sie die Zeit Kaiser Karls V. (1500 - 1558), der Reformation und der Entstehung der Konfessionen auch als eine faszinierende Epoche europäischer Politik und ihrer Verbindungen kennen und lernen, mit Quellen unterschiedlichster Art aus der Frühen Neuzeit umzugehen.
Auf Wunsch werden Hinweise zur Prüfungsvorbereitung gegeben.
Einführende Literatur: Kohler, Alfred: Karl V. 1500 - 1558. Eine Biographie, (München 1999). - Körber, Esther-Beate: Habsburgs europäische Herrschaft. Von Karl V. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts (Geschichte kompakt, Darmstadt 2002).
 
13 311
Ü -
Auszug aus Afrika - England, Frankreich und die Dekolonisation des "schwarzen Kontinents" (B)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 163
(21.10.) Stephan Malinowski
Die Dekolonisation gehört zu den wichtigsten welthistorischen Prozessen nach 1945. Für England bezieht sich der Begriff auf den Zeitraum zwischen der Unabhängigkeit Indiens 1947 und der Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik China im Jahre 1999. Neben einer einflußreichen Lesart, die insbesondere England eine weise Politik der "Gewährung" nationaler Unabhängigkeiten zuschreibt, bleibt auch eine andere Linie unübersehbar - die letzten, mit großer Härte geführten Kolonialkriege, die europäische Demokratien in den 1950er und 1960er Jahren zur Aufrechterhaltung äußerst undemokratischer, auf extremer Ungleichheit gebauter Herrschaftssysteme fern von Europa geführt haben. Mit England und Frankreich werden die beiden mächtigsten Kolonialmächte Europas thematisiert. In den Blick werden einzelne politik- und sozialgeschichtliche Facetten ausgewählter Beispiele (vor allem Algerien und Kenia) genommen. Zumindest gestreift werden soll abschließend die Frage, was aus dem europäischen Erbe des Kolonialismus geworden ist, nachdem dieser in einer Reihe von militärischen, diplomatischen und politischen Niederlagen formal an sein Ende gelangte. Die Bereitschaft zur Lektüre englischer Literatur ist für eine Teilnahme an der Übung unabdingbar, französische Lektürefähigkeiten werden begeistert begrüßt.
Einführende Literatur: Robert F. Holland: European Decolonization, 1918-1981, An Introductory Survey, London 1985.
 
13 312
Ü -
Technik und Geschichte - Zum Reflexionswandel der Geschichtsphilosophie 1903-2003 (B)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Kersten Schüßler
1903 diagnostizierte der Philosoph Georg Simmeleinen historischen Epochenwandel: In den Großstädten begannen technischen Neuerungen von der U-Bahn bis zum Telefon die Alltagswelt umzuwälzen, zugleich sonderten sich Fortschrittseuphoriker von Modernisierungsverlierern radikal ab. 2003diskutiert man die Aufhebung menschlicher Geschichte durch Technik: Könnten Biocomputer und Nanokörper die menschliche Zivilisation in nicht allzu ferner Zukunft verabschieden? Tatsächlich hat sich Deutschland in hundert Jahren vom agrarisch geprägten, geschichtsverliebten Kaiserreich in eine zeitweise traditionslos-ahistorisch erscheinende computerisierte Dienstleistungsnation gewandelt. Diesen Umbruch der Alltags- und "Lebenswelt" zwischen 1903 und 2003 haben Historiker und Philosophen je neu zu bedenken versucht. In der Übung' Technik und Geschichte' werden Texte zu technologischen Paradigmenwechsel quer gelesen, Reflexionen von Simmel über Heidegger, Hannah Arendt, Helmuth Plessner bis zu Habermas, Luhmann, Norbert Bolz und Sloterdijk .Die übergreifende Frage ist die nach der Dialektik von Technik und Geschichte, danach ob man von einem "Ende der Geschichte" oder besser von ihrer radikalen "Beschleunigung" spricht, auf "entschleunigendes Denken" zu antworten sucht.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 313
Ü -
Deutsche-Polen-Juden im Zweiten Weltkrieg (B)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 125
(21.10.) Veronika Lindenthal
In dieser als Lektürekurs konzipierten Übung werden das komplizierte polnisch-jüdisch-deutsche Beziehungsgeflecht zur Zeit der deutschen Besatzung Polens und der Shoah sowie die langen Schatten dieser Vergangenheit thematisiert. Neben der Lektüre von Quellen und Sekundärliteratur zur Erarbeitung des Forschungsstandes, soll auch die Bedeutung von literarischen und filmischen Verarbeitungen der Ereignisse für die Rezeptionsgeschichte untersucht werden. Eine besondere Beachtung wird des Weiteren der Aufarbeitung dieser Zeit in den jeweiligen Geschichtsschreibungen geschenkt werden.
 
13 314
Ü -
Polen 1945-1989 (B)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 394
(18.10.) Anna Sophia Pappai
In dieser Übung sollen die wichtigsten innenpolitischen Entwicklungslinien der Volkrepublik Polen nachgezeichnet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die kommunistische Machtübernahme und Durchsetzung der Diktatur, der spezifisch polnische Weg zum Sozialismus, die Streik- und Protestbewegung - allen voran die Solidarnosc mit ihrer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Landes, der Kriegszustand in Polen 1981/82 und das Ende der kommunistischen Ära 1989. Neben dem ereignisgeschichtlichen Überblick soll auch die Auseinandersetzung mit einzelnen Aspekten aus Kultur, Kirche und Gesellschaft mithilfe intensiver Quellenarbeit vertieft werden. Polnisch-Kenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Jörg. K. Hoensch, Geschichte Polens, 3. neubearb. und erw. Auflage, Stuttgart 1998. Rudolf Jaworski/ Christian Lübke/ Michael G. Müller, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt a.M. 2000. Norman Davis, Im Herzen Europas. Geschichte Polens, München 2000.
 
ACHTUNG! NEU
13 316
Ü -
Theoretische Grundlagen der Geschlechtergeschichte und aktuelle Debatten um die Kategorie Geschlecht (A/B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 394
(19.10.) Claudia Jarzebowski
In ihrem Beitrag Die Zukunft von Gender. Fantasien zur Jahrtausendwende stellt Joan Scott die provozierende Frage, ob Gender "vielleicht nicht mehr die nützliche Kategorie [sei, C.J.], die sie einmal war – nicht, weil der Feind die Oberhand gewonnen hätte, sondern weil diese Kategorie die jetzt anstehende Arbeit nicht zu leisten vermag". Mit dieser Frage stellt Scott einen breiten feministischen Konsens, der die uneingeschränkte Nützlichkeit der Kategorie Gender nachhaltig behauptet, in Frage. Vor dem Hintergrund, dass Joan Scott eine der ersten Historikerinnen war, die den Begriff Gender für die historische Analyse operationalisiert hat, soll in dieser Übung der Bogen vom Beginn der Geschlechtergeschichte bis hin zu den heutigen Debatten über die mögliche Zukunft dieser Kategorie gespannt werden. Dazu werden einschlägige Texte gelesen, gemeinsam analysiert und besprochen. Ziel dieser Veranstaltung ist es den Teilnehmer/innen die Grundlagen einer der folgenreichsten Innovationen der Geschichtsschreibung zu vermitteln, die kritische Textanalyse zu schulen und sie in die Lage zu versetzen, den aktuellen Diskussionen um die Relationalität historischer Kategorien, wie sie etwa in den postcolonial und cultural studies geführt werden, zu folgen. Von den Studierenden wird insofern ein hohes Maß an Bereitschaft, sich mit Theoriefragen, auch interdisziplinär, zu befassen, erwartet.
Einführende Literatur (wird im Reader bereitgestellt): Scott, Joan W.: Gender. Eine nützliche Kategorie der historischen Analyse. In: Kaiser, Nancy (Hg.): SelbstBewußt. Frauen in den USA. Leipzig 1994, S. 27-75; Scott, Joan W.: Die Zukunft von gender. Fantasien zur Jahrtausendwende. in: Honegger, Claudia/Arni, Caroline (Hg.): Gender – die Tücken einer Kategorie. Beiträge zum Symposion anlässlich der Verleihung des Hans-Sigrist-Preises 19999 der Universität Bern an Joan W. Scott. Zürich 2001, S. 39-65.
 
Veranstaltung entfällt!
13 315
Ü -
Aufstand als nationales Erinnerungsmuster? Das polnische Geschichtsbild und widerständige Traditionen (A/B)
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 394
(20.10.) Hans-Jürgen Boemelburg
Das polnische Geschichtsbild ist seit der Moderne durch Aufstandstraditionen und Konzepte einer Widerständigkeit geprägt, die in Jahrestagen und Jubiläumsfeiern je nach Möglichkeit öffentlich oder privat begangen wurden. Genannt seien nur als Chiffren die Jahre 1792/93, 1830, 1846/48, 1863, 1918, 1943, 1944, 1980/81, denen jeweils Erinnerungsbilder, -daten, -ereignisse und eine ausgeprägte Symbolik zugeordnet wurden. Insbesondere in Situationen einer nationalen und politischen Unfreiheit sowie in Konflikten wurde diese Geschichtssymbolik ausgebaut und operationalisiert.
Aus Anlass der zahlreichen in den letzten Jahren begangenen Jahrestage (20. Jahrestag der Solidarität, 60. Jahrestag des Getto-Aufstands 2003, 60. Jahrestag des Warschauer Aufstands im Sommer 2004) soll untersucht werden, ob dieses Erinnerungsmodell in einer demokratischen Gesellschaft Bestand hat und weiter attraktiv bleiben kann. Dabei sollen die historischen Abläufe und die kommunikativ vermittelten Erinnerungen anhand von Texten nebeneinander gestellt werden. Materialien liefern weiterhin die konkreten Abläufe der aktuellen Jahrestagsfeiern, die analysiert werden sollen.
Je nach Interesse der Teilnehmer ist auch ein Vergleich mit anderen ostmitteleuropäischen Aufstands- und Widerstandstraditionen (Tschechien, Ungarn, Ukraine) sowie mit Teilbeständen solcher Erinnerungsmuster im deutschen Geschichtsbild möglich. Angesichts aktueller Entwicklungen kann schließlich auch gefragt werden, inwieweit moderne populistische Bewegungen Versatzstücke aus dieser Widerstandstradition für eigene Zwecke adaptieren (aktuelle Parteiensymbolik und Widerstandsaktionen der "Samoobrona") und welche Resultate diese Strategie zu verzeichnen hat.
Erwünscht (jedoch keine Bedingung) sind polnische Lesekenntnisse.
Einführende Literatur: Rudolf Jaworski/Christian Lübcke/Michael G. Müller/Eine kleine Geschichte Polens. Frankfurt a.M. 2000; Wlodzimierz Borodziej, Der Warschauer Aufstand 1944. Frankfurt a.M. 2001.
 
(14 254)
PS/Ü -
Vielfältige Modernen: Modernisierungsprozesse im östlichen Mittelmeerraum und Westeuropa im Vergleich 1798-1920 (Diese LV wird als PS für die Islamwissenschaft und als Ü, Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
(2 SWS) (4/8 cr)
Do 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Johann Büssow,
Vanessa Ogle
Modernisierungsprozesse sind nicht als einseitige, von Europa ausgehende Diffusion "westlicher" Ideen und Praktiken verlaufen. Vielmehr möchte die Übung verdeutlichen, dass globale Modernität in ihren unterschiedlichen Varianten als "multiple modernities" ernst genommen werden muss. Am Beispiel Frankreichs und Deutschlands auf der einen sowie Syriens, Palästinas und des Libanon auf der anderen Seite sollen solche Verlaufsformen vergleichend, aber auch mit Blick auf die zahlreichen vorhandenen Beziehungen zwischen diesen Weltregionen analysiert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei neben der Auseinandersetzung mit Modernisierungskonzepten Themen wie Nationalismus, das Verhältnis von Staat und Religion, Geselligkeit und Eisenbahnbau. Die französische Ägyptenexpedition im Jahre 1798 symbolisiert sowohl den Ausgangspunkt einer Beziehungsgeschichte als auch das Spannungsverhältnis, in dem sich die Übung bewegt: Das zweifelsohne einschneidende Ereignis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass zahlreiche Veränderungen im Osmanischen Reich bereits zuvor eingesetzt hatten, und dass zudem die engeren Beziehungen zum Vorderen Orient auch das europäische 19. Jh. nachhaltig geprägt und verändert haben. Die Übung richtet sich gleichermaßen an Studierende der Islamwissenschaft und der Geschichtswissenschaft.
Teilnahmebedingungen: Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit. Voranmeldung erforderlich unter: jbuessow@gmx.de.
Einführende Lektüre: Eisenstadt, Shmuel, Multiple Modernities, in: Daedalus 129 (2000), S. 1-29; Osterhammel, Jürgen / Petersson, Niels P., Geschichte der Globalisierung: Dimensionen, Prozesse, Epochen, München 2003. (Wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt).
 
(14 637)
PS/Ü -
Staatliche und kirchliche Friedensinitiativen im Ersten Weltkrieg
(2 SWS)
(Diese LV wird als PS für die Islamwissenschaft und als Ü, Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
Do 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(28.10.) Nathalie Beine
Als im Sommer 1914 der Krieg in Europa ausbrach, hätte niemand vermutet, welch fatale Entwicklung hin zu einem endlos erscheinenden und mörderischen Ersten Weltkrieg hieraus erwachsen würde. Während die Regierungen beider Seiten auf Siegfrieden setzen, nehmen Paris, London, Berlin und Wien mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit machtpolitischem Kalkül, wiederholt den Dialog über eine Beendigung des Krieges auf. Aus Rom appelliert Papst Benedikt XV. an alle Beteiligten, der menschlichen Tragödie, dem „Selbstmord Europas", Einhalt zu gebieten. Anhand neuester Quellenforschungen wird sich das Proseminar mit dem Konzept des „Friedens“ (Kompromissfrieden, status quo ante bellum, etc.) beschäftigen. Dabei wird der Friedensvorschlag der Mittelmächte im Dezember 1916 und der Friedensappell Benedikts XV. im August 1917 ausführlich behandelt, des weiteren die weniger bekannten diplomatischen Friedensgespräche, die mittels Vertrauensleuten, Emissären und neutralen Staaten stattgefunden haben. Im Zusammenhang mit den Friedensbemühungen des Vatikans werden für ihn zentrale Konzepte wie Neutralität, "Römische Frage" und die vatikanische "Ostpolitik" thematisiert. Zum Schluss soll der Frage nachgegangen werden, welche Friedenschancen sich im Sommer/Herbst 1917 boten und welche Gründe angesichts wachsender Bereitschaft von Regierungen und öffentlicher Meinung zur Beendigung des Massakers für eine Fortsetzung des Krieges sprachen.
Literatur: W. Michalka (Hg.): Der Erste Weltkrieg. Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München 1994; W.J. Mommsen: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der Erste Weltkrieg, Stuttgart 2002; W. Steglich: Bündnissicherung oder Verständigungsfrieden. Untersuchungen zu dem Friedensangebot der Mittelmächte vom 12.12.1916, Göttingen 1958; W. Steglich: Die Friedensversuche der kriegführenden Mächte im Sommer und Herbst 1917, Quellenkritische Untersuchungen, Akten und Vernehmungsprotokolle, Stuttgart 1984.

Grundstudium

13 320
PS -
Ländliche Lebenswelten in der Frühen Neuzeit - im europäischen Vergleich (A)
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 125
Eine Anmeldung im Sekretariat Frau Ighreiz ist erforderlich: ighreiz@zedat.fu-berlin.de
(19.10.) Michaela Hohkamp
In der Frühen Neuzeit lebte der größte Teil der Bevölkerung in Europa auf dem Land. Ziel dieses Proseminars wird es sein, die sozialen, ökonomischen und mentalen Lebens- und Vorstellungswelten der in ländlichen Gebieten lebenden und arbeitenden frühneuzeitlichen Menschen im europäischen Vergleich kennen zu lernen. Anhand dieser Themenstellung sollen die grundlegenden Methoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens im Bereich der Geschichtswissenschaften geübt und erlernt werden.
Einführende Literatur: Wolfgang Reinhard, Lebensformen Europas - eine historische Kulturanthropologie, München 2004; Markus Cerman/Hermann Zeitlhofer (Hg.), Soziale Strukturen in Böhmen. Ein regionaler Vergleich von Wirtschaft und Gesellschaft in Gutsherrschaften, 16.-19. Jahrhundert, München/Wien 2002; Andrea Griesebner, Konkurrierende Wahrheiten. Malefizprozesse vor dem Landgericht Perchtoldsdorf im 18. Jahrhundert, Wien usw. 2002; Christophe Duhamelle/Jürgen Schlumbohm (Hg.), Eheschließungen im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts. Muster und Strategien (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 197), Göttingen 2003; Margareth Lanzinger, das gesicherte Erbe: Heirat in lokalen und familialen Kontexten: Innichen 1700-1900, Wien 2003; Jon Mathieu, Geschichte der Alpen 1500-1900: Umwelt, Entwicklung, Gesellschaft, Wien 1998.
 
ACHTUNG! NEU
13 328
PS -
Die Eroberung und Zerstörung Magdeburgs 1631
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 121
(22.10.) Silke Törpsch
Otto von Guericke hat als Augenzeuge der Eroberung und Zerstörung Magdeburgs am 20. Mai 1631 geschrieben, dass es "nichts als Morden, Brennen, Plündern, Peinigen, Prügeln gewesen". Für die Zeitgenossen, aber auch für die Geschichtsschreibung späterer Jahrhunderte war es die historische Bedeutung des Ereignisses als "erbärmliche Tragoedia", als "erschröckhlich Pluetpadt", die die Eroberung Magdeburgs zu einem Symbol für die Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges werden ließ. Ausgehend von diesem Deutungsmuster werden wir im Seminar Vorgeschichte, Verlauf und Nachwirkungen der Eroberung analysieren und dabei fundierte Einsichten in die ökonomischen, sozialen, kulturellen, religiösen und politischen Verhältnisse des 17. Jahrhunderts erarbeiten. Darüber hinaus sollen die Studierenden am Beispiel des Seminarthemas mit methodischen und theoretischen Problemen geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vertraut gemacht werden. Dazu gehört das Erlernen relevanter Arbeitstechniken, die Interpretation verschiedener Quellentypen, aber auch die Auseinandersetzung mit diversen Forschungsansätzen und methodologischen Perspektiven. Die Anmeldung erfolgt in der ersten Sitzung.
Einführende Literatur: Hans Medick, Historisches Ereignis und zeitgenössische Erfahrung. Die Eroberung und Zerstörung Magdeburgs 1631, in: Benigna von Krusenstjern; Hans Medick (Hrsg.), Zwischen Alltag und Katastrophe. Der Dreißigjährige Krieg aus der Nähe, Göttingen 1999, S. 377-409. Winfried Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, 4., überarb. und aktualis. Aufl., Stuttgart 2002. Johannes Burkhardt, Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt/M. 1992.
 
13 321
PS -
Jugend in der Geschichte (B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 163
(19.10.) Gunilla-Friederike Budde
"Jugend" als eigenständige Lebensphase gehört in der Historiographie wie in der Historie zu den relativ späten "Entdeckungen". Doch lange bevor Jugendliche ins Blickfeld von Pädagogen, Politikern und Publizisten gerieten und als "künftige Generation" geprägt, manipuliert und gefeiert wurden, haben sie eigene Lebensräume und -träume beansprucht und gelebt. Als Knecht oder Magd, Geselle oder Dienstmädchen, Student oder "Höhere Tochter", "Junger Mann" oder "Ladenmädchen", in der Jugendbewegung, der Hitlerjugend, der Swing-Jugend, in der FDJ, als "Halbstarke" und als "Teenager" begegnen uns Jugendliche in der Geschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ihren Spuren wird das Proseminar folgen. Überdies führt es in Methodik und Technik des Geschichtsstudiums ein.
Einführende Literatur: John Gillis, Geschichte der Jugend, München 1980; Michael Mitterauer, Sozialgeschichte der Jugend, Frankfurt 1986; Christina Benningshaus (Hg.), "Sag mir, wo die Mädchen sind…", Köln 1999; Dittmar Dahlmann (Hg.), Kinder und Jugendliche in Krieg und Revolution, Paderborn 2000.
 
(28 552)
PS -
Ausgewählte Themen zur Geschichte der öffentlichen Kommunikation
(2 SWS) (4LP/8 cr)
Mi 16.00-18.00  - Malteserstr. 74-100, L 128
(27.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung ist für Studierende des Grundstudiums gedacht. Sie begleitet zwar einerseits die Überblicksvorlesung und dient damit der Vertiefung der dort vorgetragenen Themen durch die gemeinsame Interpretation von Quellentexten, doch greift sie andererseits zeitlich und inhaltlich über die Vorlesung hinaus. Weitere Einzelheiten, Hinweise zur Anfertigung einer Hausarbeit und des Kurzvortrags finden Sie im Internet unter http://www.fu-berlin.de/akip.

Einführende Literatur: Presse und Geschichte. Beiträge zur historischen Kommunikationsforschung (Studien zur Publizistik / Bremer Reihe, Bd. 23). München 1977; dass. Teil 2, München 1987; Bernd Sösemann, Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien in Preußen (Beiträge zur Kommunikationsgeschichte 12), Stuttgart 2002, S. 9-21; Rudolf Stöber: Mediengeschichte, 2 Bände, Wiesbaden 2003.
 
13 322
PS -
Revolution und Konterrevolution: 1848 in Deutschland und Frankreich (B)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 163
(18.10.) Stephan Malinowski
Nach einem marxistischen bonmot gibt es in Deutschland stets nur halbe Revolutionen, dafür aber ganze Konterrevolutionen. In der Geschichtswissenschaft wurde lange darüber gestritten, ob die Revolution von 1848, eine im Kern "bürgerliche" Revolution von europäischen Ausmaßen, in Deutschland auf ganzer Linie gescheitert sei. Eine einflußreiche, mit dem Begriff "deutscher Sonderweg" verbundene Geschichtsdeutung hat die Verheerungen des 20. Jahrhunderts nicht zuletzt auf dieses "Scheitern" zurückgeführt. Anders als in Frankreich beugten sich die Forderungen nach bürgerlichen Freiheiten, Liberalismus, Verfassung, konstitutioneller Monarchie und sozialen Reformen zumindest auf den ersten Blick eindeutig vor der Gewalt preußischer Bajonette. Das Seminar bietet eine Einführung in ausgewählte politik-, sozial- und kulturgeschichtliche Facetten des europäischen Metaereignisses 1848 sowie in die Grundlagen der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens. Der Vergleich mit Frankreich bietet die Möglichkeit, einen Einblick in die Vorteile komparativer Geschichtsschreibung zu gewinnen und eine erste Vorstellung von der Unterscheidung transnationaler Grundströmungen und nationaler Besonderheiten zu entwickeln.
Die Veranstaltung ist auf 35 Teilnehmer begrenzt - Anmeldung in meinen Sprechstunden und unter stephan.malinowski@arcor.de (für Erstsemester ist ein Platzkontingent reserviert).
Einführende Literatur: Wolfgang J. Mommsen, 1848. Die ungewollte Revolution. Die revolutionären Bewegungen in Europa 1830 - 1849, Frankfurt 1998; Frank Lorenz Müller, Die Revolution von 1848/49 (= Geschichte kompakt), Darmstadt 2002.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 323
PS -
Einführung in die Geschichte der Juden in den Böhmischen Ländern zwischen Habsburger Monarchie und Erster Tschechoslowakischer Republik (B)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 121
(21.10.) Ines Koeltzsch
Die überwiegend assimilierten Juden in den böhmischen Ländern lassen sich in der "Konfliktgemeinschaft" von Tschechen und Deutschen im ausgehenden 19. und im beginnenden 20. Jahrhundert nur schwer einordnen. Bekannten sie sich zwar in den Volkszählungen zunehmend zur tschechischen Sprache bzw. Nationalität, verkehrten sie im Alltag oft in beiden Sprachwelten. In dieser Zwischenstellung waren sie nicht selten auf Grund der sich überlagernden politisch-nationalen und sozialen Konflikte Angriffen von Tschechen wie Deutschen ausgesetzt. Einige von ihnen sahen im Engagement für die "tschecho-jüdische" Bewegung oder in der Hinwendung zum Zionismus Auswege aus diesem Dilemma. Bei weit wenigeren löste die Begegnung mit dem Ostjudentum, sei es durch das Aufeinandertreffen mit Flüchtlingen aus Russland und Galizien, sei es durch Reisen, eine tiefere Beschäftigung mit ihrer Herkunft aus.
Im Seminar werden zentrale Aspekte des kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Lebens der böhmischen und mährischen Judenheit wie auch die Erscheinungsformen des tschechischen und deutschen Antisemitismus im Übergang von der österreichisch-ungarischen Monarchie zur tschechoslowakischen Republik behandelt. Zu fragen sein wird unter anderem nach dem Wandel und der Kontinuität des jüdischen Lebens vor und nach der politischen Zäsur von 1918.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Es wird um eine Anmeldung per Email (koelin@zedat.fu-berlin.de) bis Semesterbeginn gebeten.
Einführende Literatur: Hillel J. Kieval: The Making of Czech Jewry, National Conflict and Jewish Society in Bohemia 1870-1918, New York/Oxford 1988; Rudolf M. Wlaschek: Juden in Böhmen, Beiträge zur Geschichte des europäischen Judentums im 19. und 20. Jahrhundert, 2. überarb. u. erw. Aufl., München 1997.
 
Veranstaltung entfällt!
13 324
PS -
Was ist Terrorismus? (B)
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 127
(18.10.) Wolfgang Wippermann
"Terrorismus" gilt heute als schwerste Bedrohung von Freiheit und Demokratie. Daher wird der Kampf gegen den "Terrorismus" als wichtigste Aufgabe angesehen, wobei auch die Anwendung radikaler Methoden, ja selbst die Führung von Präventivkriegen für legitim und notwendig erachtet werden. Doch was ist "Ter orismus"? Welche Erscheinungen wurden und werden darunter verstanden? Wir wollen diese Frage in drei Schritten beantworten. Zunächst beschäftigen wir uns mit den politik- und geschichtswissenschaftlichen Definitionen des "Terrorismus". Dann skizzieren wir die Geschichte des "Terro rismus", bzw. der historischen Phänomene, die als "terroristisch" angesehen wur den. Unser Weg führt uns von der Mördersekte der "Assassinen" im 13. über den Jakbobinismus des 18. und den Anarchismus des 19. bis hin zum sog. Link sterrorismus (RAF etc.) des 20. Jahrhunderts. Schließlich setzen wir uns mit den gegenwärtigen Diskursen über den sog. "islamischen Terrorismus" auseinander, um die Anwendbarkeit der eingangs erwähnten Definitionen des Terrorismus zu überprüfen.
Einführende Literatur: Walter Laqueur, Terrorism. A Study of national and international political violence, Boston 1977; Bruce Hoffman, Terrorismus. Der unerklärte Krieg, Bonn 2002; Peter Waldmann, Terrorismus und Bürgerkrieg, München 2003; Kai Hirschmann/Christian Leggemann (Hrsg.), Der Kampf gegen den Terrorismus, Berlin 2003
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 325
PS -
Mythos und politische Funktion des Mittelalters im Europa der Neuzeit (B)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 336
(20.10.) Anne Gabriele Kosfeld
Wenn im New York Times Magazine Molotowcocktails als "medieval warfare in the twentieth century" charakterisiert werden, wenn Umberto Eco mit seinem Mönchsroman "Der Name der Rose" 6 Millionen Exemplare verkauft und nachfolgende Romanciers ebenfalls ein Millionenpublikum erreichen, wenn historische Mittelalterausstellungen (Karl der Große - 1965, Staufer - 1977, etc. bis hin zum gefeierten "Chlodwigjahr" 1996 in Frankreich) und volksfestartige Ritterspiele einen außerordentlichen Besucherzustrom erleben, dann hat das Mittelalter auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch die zwiespältige Bedeutung, die ihm seit seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert immer wieder zugeschrieben wurde. In welcher Weise und warum beschäftigten sich die europäischen Gesellschaften in ihrem Prozeß der Liberalisierung, der Demokratisierung, der sozialen und rechtlichen Emanzipation, der Entkolonialisierung und Globalisierung, aber auch mit Blick auf die Erfahrung von Entwurzelung und der Auflösung alter Strukturen - also in der Auseinandersetzung mit der Moderne und schließlich Postmoderne gerade so intensiv mit dieser weit zurück liegenden Epoche? Worin unterscheiden sich die Europäer seit der Französischen Revolution in ihrem Umgang mit Tradition(en) und ihrer Kritik an der Moderne? Welche Funktion hatte das Mittelalter als Sinn stiftendes Identifikationsangebot angesichts des beschleunigten Wandels und im Prozeß der sozialen und kulturellen Distinktion von Adel, Bürgertum und entstehender Arbeiterbewegung? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind in den politischen Kulturen mit Blick auf die Auseinandersetzung mit politischen und historischen Ursprungsmythen wie Volk, Nation und Bürgergesellschaft erkennbar? Und welche Rückwirkungen hatten wissenschaftliche Auseinandersetzungen, historische Festtage und öffentliche Inszenierungen auf die Weise, wie die einzelnen Gesellschaften "ihre" Moderne gestalteten?
Literatur: Marie-Françoise Alamichel u. Derek Brewer (Hg.), The Middle Ages after the Middle Ages in the English-speaking world, Cambridge 1997; Gerd Althoff (Hg.), Die Deutschen und ihr Mittelalter. Themen und Funktionen moderner Geschichtsbilder vom Mittelalter, Darmstadt 1992; Johannes Fried, Der Löwe als Objekt. Was Literaten, Historiker und Politiker aus Heinrich dem Löwen machten, in: HZ 262, 1996, S. 673-693; Rüdiger Kron, Ritterspiele zwischen Tradition und Kommerz. Beobachtungen zur populären Mittelalter-Pflege der Gegenwart, in: Jürgen Kühnel, u.a. (Hg.), Mittelalterrezeption III. Gesammelte Vorträge des 3. Salzburger Symposions: "Mittelalter, Massenmedien, Neue Mythen" (Göppinger Arbeiten z. Germanistik 479), Göppingen 1988, S. 721-738; Otto Gerhard Oexle, Das Mittelalter und das Unbehagen an der Moderne. Mittelalterbeschwörungen in der Weimarer Republik und danach, in: Spannungen und Widersprüche. Gedenkschrift für František Graus, Sigmaringen 1992, S. 125-153; Fred C. Robinson, Medieval, The Middle Ages, in: Speculum 59, 1984, S. 745-756; Peter Wapnewski (Hg.), Mittelalter-Rezeption. Ein Symposion, Stuttgart 1986; Leslie J. Workmann u.a. (Hg.), Medievalism in Europe, 5 Bde. Cambridge 1979-1994.
 
13 326
PS -
Ego-Dokumente und Geschlechterdiskurs im Europa der Neuzeit (A/B)
(2 SWS)
Mi 14.00-20.00 Block - Koserstr. 20, A 336
Anmeldung bis zum 15.12.2004
(7.1.) Anne Gabriele Kosfeld
Autobiographien der Neuzeit wurden lange Zeit unter dem Primat der Herausbildung des modernen (männlichen) Individuums vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Säkularisierung analysiert. Als zentrale Quelle der Geschichte galten sie nicht. Der subjektiven Sicht des Einzelnen auf die Geschichte wurde ebenso wenig Interesse entgegen gebracht, wie der Selbstwahrnehmung in bestimmten historischen Abläufen, oder der Frage der "Erzählstrategien", die den verschiedenen Formen von "Selbst-Zeugnissen" zugrunde liegen. Ob, wie und warum Frauen und Männer ihr Selbst im Verhältnis zum anderen Geschlecht thematisieren und damit auch ihr eigenes Geschlecht innerhalb eines sozialen Beziehungsgefüges wahrnehmen, kann an Gerichtsprotokollen, Tagebüchern, Autobiographien, Briefen, Interviews, Reiseberichten oder Memoiren nachvollzogen werden. Dabei werden neuere Ansätze aus der Theoriedebatte, sowie aus der Sozial- und Kulturgeschichte, der Medizin- und Rechtsgeschichte berücksichtigt, sofern sie die häufigsten Themen dieser Ego-Dokumente (Ehe, Familie, Körper, Krankheit, Sexualität, Religiosität, Arbeit, Alltag, Krieg, Kampf, Revolution) auch in ihrer geschlechtergeschichtlichen Dimension diskutieren.
Literatur: Kathleen Canning, Feminist History after the Linguistic Turn: Historicizing Discourse and Experience, in: Signs 1994, S. 368-404; Kaspar von Greyerz, u,.a., (Hg.), Von der dargestellten Person zum erinnerten Ich. Europäische Selbstzeugnisse als historische Quellen - 1500-1850 (Selbstzeugnisse der Neuzeit; 9), Köln, Weimar, Wien 2001; Dagmar Günther, "And now for something completely different". Prolegomena zur Autobiographie als Quelle der Geschichtswissenschaft, HZ 272 (2001), S.25-61; Magdalene Heuser, Autobiographien von Frauen. Beiträge zu ihrer Geschichte, Tübingen 1996; Jens Jessen, Bibliographie der Autobiographien, 3 Bde., München/London/New York/Oxford/Paris 1987-1989; Eda Sagarra, Quellenbibliographie autobiographischer Schriften von Frauen im deutschen Kulturraum 1730-1918, in: Internationales Archiv zur Sozialgeschichte der Literatur 11 (1986), S. 175-231; Winfried Schulze (Hg.), Ego- Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte (Selbstzeugnisse der Neuzeit; 2), Berlin 1996; Gudrum Wedel, Frauen lehren. Arbeit im Leben von Autobiographinnen aus dem 19. Jahrhundert, Diss. Masch. FU Berlin 1997.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 327
PS -
Frankreichs Dritte Republik: Von den Anfängen bis zur Vorkriegszeit (A) (auch für Frankreichstudien)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 336
(19.10.) Christiane Coester
Thematisch geht es im Proseminar um den schwierigen Weg Frankreichs zur Republik von 1870 bis zum Ersten Weltkrieg, und zwar in sozial-, kultur- und politikgeschichtlicher Per-spektive. Im Zentrum stehen diverse Etappen im Ringen um die Republik (deutsch-französischer Krieg, Pariser Commune, die Krisen um MacMahon und Boulanger bis hin zur Dreyfus-Affäre), außerdem die Gruppen und Institutionen, die sich in diesen Krisen formier-ten. Außerdem geht es um das Verhältnis von Staat und Kirche, Kolonialpolitik und die Kul-tur der "Belle Époque". Gleichzeitig vermittelt das Proseminar die Grundlagen der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, vor allem der Quelleninterpretation.
Zur Einführung: Maurice Agulhon, La République, Bd. I: L’élan fondateur et la grande bles-sure (1880-1932), Paris 1990 (TB). Zum Kauf empfohlen: Wolfgang Schmale, Geschichte Frankreichs, München 2000 (UTB), und/oder: Ernst Hinrichs (Hg.), Kleine Geschichte Frank-reichs, Stuttgart 1994 (Reclam 9333). Weitere grundlegende Literatur: François Furet, Termi-ner la Révolution, Bd. 2: De Louis XVIII à Jules Ferry (1814-1880), Paris 1988 (TB!), letztes Kapitel: La République; Christophe Charle, Histoire sociale de la France au XIXe siècle, Paris 1991; Marcel Proust, Die Welt der Guermantes (= 3. Teil von: Auf der Suche nach der verlo-renen Zeit, 11913-1927); Michel Winock (Hg.), L'affaire Dreyfus, Paris 1998 (TB); Siegfried Thalheimer (Hg.), Die Affäre Dreyfus (dtv Dokumente), München 1963. Zum Nachschlagen: Patrick Hutton (Hg.), Dictionary of the Third French Republic, 1870-1940, London 1986; Michel Drouin (Hg.), L’Affaire Dreyfus de A – Z, Paris 1994.
 
13 330
GK -
Die Flugblattpublizistik in der Frühen Neuzeit (A)
(2 SWS) (max. 40 Teiln.)
Mo 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(18.10.) Claudia Jarzebowski
 
13 331
GK -
Italien und Spanien von der Französischen Revolution bis 1848 (B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr.20, A 121
(19.10.) Thies Schulze
Italien und Spanien gehören zu den Gebieten in Europa, deren spätneuzeitliche Geschichte vergleichsweise wenig Beachtung erfährt. Dabei setzten Französische Revolution und Napoleonische Epoche auch in ihnen einen weitreichenden politischen und sozialen Veränderungsprozeß in Gang, der sie im Verlauf des 19. Jahrhunderts prägte. Von entscheidender Bedeutung war in beiden Fällen nicht zuletzt die Belebung eines nationalen Zusammengehörigkeitsgefühls unter den gesellschaftlichen Eliten; mit den nationalen Bestrebungen ging der Kampf für eine liberale Verfassung einher, der zu fortwährenden politischen Auseinandersetzungen führte.
Der Grundkurs soll einen Überblick über die italienische und spanische Geschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geben und in politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Fragestellungen einführen. Dabei wird u. a. die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Entwicklung in Spanien und der italienischen Halbinsel aufgeworfen.
Kenntnisse der italienischen bzw. spanischen Sprache sind hilfreich, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Hearder, Harry: Italy in the Age of the Risorgimento 1790 - 1870 (=Longman History of Italy), London, New York 71994; Bernecker, Walther: Sozialgeschichte Spaniens im 19. und 20. Jahrhundert. Vom Ancien Régime zur Parlamentarischen Monarchie, Frankfurt a.M. 1990.
 
13 332
GK -
Deutsche Parteiengeschichte 1848-1933 (B)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 121
(20.10.) Hartwin Spenkuch
Moderne Parteiengeschichte wird mindestens seit dem Milieu-Ansatz von M. R. Lepsius (1966) inhaltlich und methodisch erweitert betrieben. Über die als Grundlegung nötige Untersuchung von Organisation und Programmatik einzelner Gruppierungen hinaus geht es heute insbesondere um die Parteien im Gesamtzusammenhang der politischen Kultur bis hin zu einer Kulturgeschichte des Politischen sowie um mit sozialstatistischen Methoden analysierte Wählerbewegungen. Allen drei Ansätzen wird im Grundkurs Rechnung getragen werden. Zwischen der Revolution 1848/49 und der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 sollen die vier hauptsächlichen Lager Konservatismus, Liberalismus, Katholizismus und Arbeiterbewegung in den drei unterschiedlichen Kontexten von Reichsgründungszeit, Kaiserreich und Weimarer Republik betrachtet werden. Bei der Parteienauswahl sowie den zeitlichen und methodischen Schwerpunkten ist eine gewisse Akzentsetzung nach den Teilnehmerwünschen möglich.
Zum Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme und Lektüre der zu den einzelnen Sitzungen vorgesehenen Texte sowie Absolvierung einer Abschlußklausur nötig.
Einführende Literatur: M. R. Lepsius, Parteiensystem und Sozialstruktur (1966), in: Ders., Demokratie in Deutschland (Ausgewählte Aufsätze), Göttingen 1993, S. 25-50; H. Fenske, Deutsche Parteiengeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Paderborn 1994; G. A. Ritter, Die deutschen Parteien 1830-1914, Göttingen 1985; K. Rohe, Wahlen und Wählertraditionen in Deutschland, Frankfurt/M. 1992; Th. Kühne, Wahlrecht - Wahlverhalten - Wahlkultur, in: Archiv für Sozialgeschichte 33 (1993), S. 481-547.
 
13 333
GK -
Deutschland 1945-1990 (B)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 163
(21.10.) Daniel Koerfer
Am Beginn steht die totale Niederlage. Deutschland hört nach dem Untergang der ersten deutschen Diktatur auf, als Völkerrechtssubjekt zu existieren. Terri-toriale Teilungen, schliesslich die Etablierung zweier antagonistischer Teil-staaten, die sich zu herausragenden Stützen ihrer jeweiligen Hegemonialmacht entwickeln, zugleich mühsam ihr internes Verhältnis zu definieren, schliesslich zu entkrampfen suchen - all das markiert die ersten drei Jahrzehnte der Nachkriegsentwicklung. Die "deutsche Frage" scheint gelöst. Und ist es doch nicht, solange das Brandenburger Tor geschlossen bleibt. Am Ende von 45 Jahren, als Folge des Zerfalls der Blocksysteme des Kalten Krieges und eingebtettet in den europäischen Einigungsprozess, steht tatsächlich eine Wiedervereinigung. Im Grundkurs wird es darum gehen, die wichtigsten Etappen dieser deutschen Geschichte von Zusammenbrüchen und Neuanfängen, von der Spannung zwischen Demokratie und Diktatur in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts nachzuzeichnen und zu bewerten (am Ende steht eine Abschlussklausur).
Einführende Literatur: Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der Gründung bis zur Gegenwart, München 1999; Peter Graf Kielmannsegg, Nach der Katastrophe. Eine Geschichted es geteilten Deutschland, Berlin 2000; Henning Köhler, Deutsch-land auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhudertgeschichte, Hohenheim 2002; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd.II Deutsche Geschichte vom "3.Reich" bis zur Wiedervereinigung, München 2002; Andreas Wirsching, Deutsche Geschichte im 20.Jahrhundert, München 2001.
 
13 334
GK -
Männer und Frauen an den Höfen der Frühen Neuzeit (A) (auch für Frankreichstudien)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 124
(21.10.) Christiane Coester
Im Jahre 1528 sah Baldassare Castiglione, ehemaliger Höfling des Herzogs und der Herzogin von Urbino, voll Wehmut auf die goldenen Zeiten des Urbinater Hofes zurück. "Denn wahr-lich", schreibt er in seinem "Buch vom Hofmann", "aus dem Trojanischen Pferd gingen nicht so viele edle Helden hervor, wie aus diesem Hause Männer von einzigartiger Tugend und von jedermann aufs höchste geschätzt." In der Folgezeit sollte sein Buch zu zahlreichen Nachahmungen in allen europäischen Sprachen anregen, und der von ihm geschaffene Typus des perfekten Hofmannes und der nicht minder vollkommenen Hofdame beeinflußten das Verhalten der Menschen im Umfeld der Fürsten. Im Proseminar werden das Ideal und die Wirklichkeit untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf den Höfen der italienischen Renaissance und dem fran-zösischen Hof von Franz I. bis Ludwig XIV., außerdem werden einige andere Höfe Europas behandelt, ebenso wie die Personen der Herrscherinnen und Herrscher. Kenntnisse des Französischen und des Italienischen (auch passive) sind von Nutzen.
Einführende Literatur: B. Castiglione, Der Hofmann. Lebensart in der Renaissance, Berlin 1999 (bitte kaufen und vor Semesterbeginn lesen!); John Adamson (Hg.), The Princely Courts of Europe: Ritual, Politics and Culture under the Ancien Régime 1500-1750, London 1999; R. Müller, Der Fürstenhof in der Frühen Neuzeit, München 1995 (über deutsche Höfe).

Hauptstudium

ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 228)
HS -
Nürnberger Handwerker, Spezialisten und Künstler im 15. und 16. Jahrhundert: Biographien und Selbstzeugnisse (Diese LV wird als Teilbereich (A) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 336
(19.10.) Knut Schulz
An Einzelpersönlichkeiten und den mit ihnen verbundenen Quellenzeugnissen soll das in dieser Zeit durch Innovation und Kunstfertigkeit herausragende und weit ausstrahlende Nürnberger Gewerbe vorgestellt werden.
Einführende Literatur: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Nürnbergs, 2 Bde., 1967; Nürnberg. Geschichte einer europäischen Stadt, 1971; Wolfgang Schmid: Der Renaissancekünstler als Handwerker, in: Wert und Bewertung von Arbeit im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Graz 1995; ders.: Dürer als Unternehmer. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Untersuchungen zum Nürnberger Kunsthandwerk an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Trier 2003.
 
13 341
HS -
Geschichtswissenschaft und Positivismus (B)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 394
(21.10.) Peter Schöttler
Was für eine "Wissenschaft" ist die Geschichte? Eine nomothetische oder eine ideographische? Oder etwas von beidem? Und was bedeutet in unterschiedlichen historiographischen Kontexten das Etikett "positivistisch"? Anhand englischer, deutscher und französischer Beispiele soll die Geschichte der Auseinandersetzung um den "Positivismus" in der Geschichtswissenschaft rekonstruiert werden.
Einführende Literatur: Eckhardt Fuchs, Henry Thomas Buckle. Geschichtsschreibung und Positivismus in England und Deutschland, Leipzig, Universitätsverlag, 1994; Roger Chickering, Karl Lamprecht. A German Academic Life (1856-1915), Atlantic Highlands N.J., Humanities Press, 1993; Matthias Middell, Steffen Sammler (Hg.), "Alles Gewordene hat Geschichte". Die Annales-Schule in ihren Texten 1929-1992, Leipzig, Reclam, 1994; John Eidinow/David Edmonds, Wie Ludwig Wittgenstein Karl Popper mit dem Feuerhaken drohte, Frankfurt/Main, Fischer-Taschenbuchverlag, 2003.
 
13 342
HS -
Konversionen in der Frühen Neuzeit (A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 125
(20.10.) Claudia Ulbrich
Thema des Seminars sind religiöse Konversionen in der europäischen Frühen Neuzeit. Am Beispiel innerchristlicher und jüdisch-christlicher Konversionen soll untersucht werden, in welchen Kontexten es zum Religionswechsel kam und was es für die Betroffenen bedeutete, in eine neue religiöse Gemeinschaft einzutreten. Welche Auswirkungen hatte dies auf die sozialen Beziehungen, in die die KonvertitInnen eingebettet waren, welche neuen Handlungsmöglichkeiten wurden ihnen eröffnet, welche versperrt? Inwieweit lagen dem Religionswechsel individuelle Entscheidungen zugrunde? Und was bedeutete es, wenn er durch Familie, Gesellschaft, kirchliche oder staatliche Institutionen erzwungen war? Wie gingen die betroffenen Menschen damit um? Wie verarbeiteten sie die Erfahrung? Eine Antwort auf diese Fragen soll auf verschiedene Weise gesucht werden: Im Seminar wird zum einen ein Überblick über die Forschungsliteratur zu diesem Thema erarbeitet, wobei auch Fragen von Methode und Theorie diskutiert werden, soweit sie für die Bearbeitung des Themas relevant sind. Zum anderen werden frühneuzeitliche Konversionsberichte gelesen und in Hinblick auf die Frage nach den in diesen Texten formulierten Personkonzepten interpretiert. Dabei wird auch zu fragen sein, welche Bedeutung der Kategorie Geschlecht in diesem Zusammenhang zukommt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung bei Frau Ighreiz (Koserstr. 20, A 382) oder per e-mail (ighreiz@zedat.fu-berlin.de).
Einführende Literatur: Carlebach, Elisheva, Divided Souls. Converts from Judaism in Germany, 1500-1700, Yale Univ. Press, 2001, Graizbord, David L. Souls in Dispute. Converso Identities in Iberia and the Jewish Diaspora, 1580-1700, Univ. of Pennsylvania Press 2003, Lozar, Angelika, Schaser, Angelika, Die Rückkehr zum Wahren Glauben. Konversionen im 17. Jahrhundert, in: Frühneuzeit-Info 13, 2002, 65-74, Wolfe, Michael, The Conversion of Henry IV. Politics, Power, and Religious Belief in Early Modern France, Cambridge u.a. 1993.
 
13 343
HS -
Martin Luther und die weltliche Obrigkeit (A)
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Reimer Hansen
Martin Luthers Verhältnis zur weltlichen Obrigkeit - seine einschlägige theologische Lehre wie sein praktischer Rat und sein persönliches Verhalten in der allgemeinen wie der jeweils bestimmten Spannung zwischen Gehorsam und Widerstand gegenüber den politischen Gewalten - ist von andauernden historischen Interesse. Dies bezeugen zahlreiche Untersuchungen, auch benachbarter Disziplinen, und eine lebhafte kontroverse, freilich nicht selten von außerwissenschaftlichem Engagement getrübt Diskussion. In diesem Seminar soll Luthers Stellung zur weltlichen Obrigkeit in Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur aufgrund der einschlägigen Quellen unter der leitenden Fragestellung erarbeitet werden: wie stellt sie sich im Kontext seiner reformatorischen Lehre dar, und wie erscheint sie in seinem Verhalten gegenüber Kaiser und Reichsständen, Landesherrn und städtischen Obrigkeiten? Schließlich sollen die erarbeiteten Teilergebnisse durch historische Einordnung und methodischen Vergleich unter dem übergeordneten Rahmenthema auf den Zusammenhang von Lehre und Verhalten, Denken und Handeln in seiner Entwicklung zwischen 1517 und 1546 überprüft und mit dem Ziel ein Résumés ausgewertet werden.
Einführende Literatur: M. Luther, Der Christ in der Welt, Stuttgart, Göttingen 1967 (= Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart, hg. v. K. Aland, Bd. 7); K. Aland, Die Reformatoren. Luther, Melanchthon, Zwingli, Calvin, mit einem Nachwort zur Reformationsgeschichte, Gütersloh 21980; Luther und die Obrigkeit, hg. v.. G. Wolf, Darmstadt 1972 (= WDF 85); H.-D. Loock (Hg.), "Gott kumm mir zu hilf". Martin Luther in der Zeitenwende, Berlin 1984.1
 
13 344
HS -
Das britische Empire: Probleme und Wendepunkte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert (A/B)
(3 SWS)
Mi 8.00-11.00  - Koserstr. 20, A 163
(20.10.) Gisela Bock
Das Hauptseminar behandelt wesentliche Etappen, Wendepunkte, Ideologien und Krisen des "ersten" und des "zweiten" British Empire - das erste mit seinem Höhepunkt in den 1750er/60er Jahren, das zweite um 1920, als es ein Viertel des Territoriums der Erde umfaßte - sowie die drei Phasen von Dekolonisation (im 18., im "langen" 19. und im 20. Jahrhundert). Des weiteren geht es - anhand exemplarischer Fälle und Situationen, Quellen und Forschungen - um Aktivitäten und Perspektiven von Kolonisatoren und Kolonisierten, europäische Mächterivalitäten, Kolonialismuskritik, indigenen Widerstand, Rückwirkungen des Kolonialismus auf die Metropole, die Bedeutung von Sklaverei und (im 19. Jahrhundert) Antisklaverei für den britischen Kolonialismus sowie die Rolle von Frauen und Frauenbewegungen im kolonialen Kontext.
Einführende Literatur: Ronald Hyam, Britain's Imperial Century, 1815-1914: A Study of Empire and Expansion (2001); P. J. Marshall, The Cambridge Illustrated History of the British Empire (1996); P. J. Caine & A. G. Hopkins, British Imperialism 1688-2000 (22002); Clare Midgley (Hg.), Gender and Imperialism (1998); Margaret Strobel, European Women and the Second British Empire (1991); dies. & Nupur Chaudhuri (Hg.), Western Women and Imperialism: Complicity and Resistance (1992); David Armitage, The Ideological Origins of the British Empire (2000); D. A. Low, Eclipse of Empire (1991); Benedikt Stuchtey, Nation und Expansion: Das britische Empire in der neuesten Forschung, in: HZ 274 (2002); W. Roger Louis (Hg.), The Oxford History of the British Empire, 5 Bde. (1998-99); Andrew N. Porter (Hg.), Atlas of British Overseas Expansion (1991).
 
(28 670)
HS -
Öffentliche Kommunikation in geschichts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive in der Neuesten Zeit
(2 SWS) (12/1 cr)
Di 18.00-20.00  - FMI, Koserstr. 20, 14195 Berlin, A 163
(19.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung wird Fragen und Probleme kommunikationshistorischer Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien ebenso exemplarisch behandeln wie die der Darstellung und der Wissenschaftsgeschichte. In der ersten Sitzung werden das ausgewählte Arbeitsgebiet und zentrale Fragestellungen vorgestellt, in der dritten entscheidet eine Klausur über die weitere Teilnahme.

Einführende Literatur: Requate, Jörg: Öffentlichkeit und Medien als Gegenstände historischer Analyse. In: GG 25 (1999), S. 5-32. Schulz, Andreas: Der Aufstieg der "vierten Gewalt". Medien, Politik und Öffentlichkeit im Zeitalter der Massenkommunikation. In: HZ 270 (2000), S. 65-97. Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21.
 
(28 673)
HS -
Propaganda und Zensur im Ersten Weltkrieg
(2 SWS) (12/1 cr)
18.00-20.00  - FMI, Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Eberhard Demm
Seit dem epochemachenden Werk des amerikanischen Kommunikationswissenschaftlers Harold D. Lasswell, „Propaganda Technique in World War I“ (1927), sind zwar zahlreiche Untersuchungen über Propaganda im Ersten Weltkrieg erschienen, aber fast alle haben sich auf ein einziges Land beschränkt. Einige wenige übergreifende Sammelwerke verschiedener Autoren haben bestenfalls einen bestimmten Aspekt untersucht und kein mit Lasswell vergleichbares Ergebnis erbracht. Es soll in diesem Seminar der Versuch gemacht werden, die wichtigsten Aspekte der Propaganda der kriegführenden Länder zu vergleichen und dadurch zu einer Art Phänomenologie der Weltkriegspropaganda zu gelangen. Referate und Seminararbeiten werden in der ersten Sitzung verteilt. Eine ausführliche Literaturliste, bezogen auf die einzelnen Themen, wird in der ersten Sitzung verteilt. Kenntnisse der englischen und französischen Sprache sind sehr wünschenswert.
Literatur:
Eberhard Demm: Ostpolitik und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Frankfurt u.a. 2002.
Hubertus F. Jahn: Patriotic culture in Russia during World War I. Ithaca and London 1995.
Michael L. Sander and Philip M. Taylor: British Propaganda during the First World War. London 1982, deutsche Ausgabe Berlin 1990.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 345
HS -
Heraus aus dem Ghetto: Juden in Deutschland (18.-20. Jahrhundert) (B)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Gerhard Baader
In diesen Jahrhunderten vollzog sich die jüdische Emanzipation in den Staaten West- und Zentraleuropas. Dieser Vorgang soll in dieser Lehrveranstaltung in ihrer Komplexität erfaßt und vor allem in seiner Phasenverschiebung differenziert werden. Er soll in die tiefgreifenden Änderungen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Ideologie in dieser Zeit insgesamt hineingestellt werden. Besonderer Schwerpunkt soll hierbei auf die durch den Prozeß der Emanzipation hervorgerufenen Veränderungen in der jüdischen Gemeinschaft selbst gelegt werden. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage gestellt werden, in welchem Maße mit der Emianzipation auch eine soziale Integration einherging und inwieweit beide Bewegungen letztlich in den einzelnen Ländern erfolgreich waren.
Einführende Literatur: Haim Hillel Ben Sasson (Hg.), Geschichte des jüdischen Volkes Bd. 3: Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart von Shmul Ettinger, München 1980; Jakob Katz, Aus dem Ghetto in die bürgerliche Gesellschaft. Jüdische Emanzipation 1770-1870, Frankfurt am Main 1986; Mordechai Breuer, Michael Graetz, Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, München 1996ff
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 346
HS -
Kultureller Transfer zwischen Europa und Ostasien im 19. Jahrhundert (B)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 124
(18.10.) Sebastian Conrad
Im Zuge der Globalisierung im späten 19. Jahrhundert und vor dem Hintergrund der imperialistischen Expansion Europas intensivierten sich auch die kulturellen Kontakte zwischen Ostasien und Europa. Auf vielen Gebieten - Naturwissenschaften, Medizin, Geschichte, Verfassung, Militär, Kunst etc. - wurde Europa zum Vorbild für Modernisierungsprozesse in China und Japan. Im Seminar soll diskutiert werden, wie diese Übernahmeprozesse aussahen, welche Bereiche sie vor allem betrafen, welche Veränderungen und Aneignungsprozesse dabei eine Rolle spielten, in welchem Maße der kulturelle Transfer eine wechselseitige Angelegenheit war und wie sich die Dynamik und die Asymmetrien des Kulturtransfers im Kontext der Weltordnung der Zeit erklären lassen.
 
13 347
HS -
Das sogenannte "Naturell der Völcker" - Europäische Nationalstereotypen (A/B)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 124
(20.10.) Ina Ulrike Paul
Was uns heute unter den Begriffen "Nationalstereotypen" oder "nationale Klischees" geläufig ist, sind die aus literarhistorischen, historischen und ethnographischen Versatzstücken komponierten Eigen- und Fremdbilder, die sich ethnischen oder nationale Gruppen wie beispielsweise "die Europäer" von den charakterlichen Merkmalen und Verhaltensweisen ihren Nachbarn nicht weniger machen als von ihren eigenen. Ausgehend von den europäischen Nationalstereotypen, wie sie sich im 18. Jahrhundert in enzyklopädischen Nachschlagewerken nachweisen lassen, soll 1. nach deren Quellen und damit der Entstehung der sogenannten Nationalcharaktere gefragt, 2. soll ihre Wirkungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert angesprochen und 3. sollen die wichtigsten heute üblichen Theorien zur Stereotypenforschung diskutiert werden. - Die persönliche Anmeldung in den letzten Sprechstunden des Sommersemesters (Do., 10-12 Uhr) bzw. in den angekündigten Semesterferiensprechstunden ist Teilnahmevoraussetzung.
 
13 348
HS -
Staatsbürgerrechte und Kampf um Anerkennung. Deutschland, England und Frankreich im 19. Jahrhundert (B)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20
Das Seminar richtet sich vor allem an verfassungs- und sozialhistorisch interessierte Studierende sowohl der Geschichte wie der Rechtswissenschaft. Es wird gemeinsam mit Studierenden der Universität Augsburg in Sion (Schweiz) vom 23. bis 30. Januar 2005 als Blockseminar durchgeführt. Interessierte finden sich bitte zu einer Vorbesprechung des Seminars am Dienstag, den 19. Oktober 2004, 18 Uhr, in Raum 394 ein.
(22.10.) Dieter Gosewinkel
Kämpfe um Staatsbürgerrechte sind Kämpfe um Anerkennung. Die Geschichte der Staatsbürgerrechte in Europa spiegelt Erfolg und Scheitern der großen politischen und sozialen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Seminar untersucht von den konstitutionellen Nationalstaaten an der Wende zum 19. Jahrhundert bis hin zum Entwurf einer Europäischen Verfassung 2003 die Bedeutung und Wirkung staatsbürgerlicher Rechte. Thematisch im Mittelpunkt stehen wird die Entwicklung der Staatsangehörigkeit als umkämpftes Recht des Zugangs zum Nationalstaat und zu staatsbürgerlichen Rechten sowie die Geschichte des Wahlrechts und der plebiszitären Mitwirkungsrechte als demokratischer Kernrechte. Dem wird gegenübergestellt die Geschichte der Exklusion aus der Staatsbürgerschaft anhand der Kämpfe um das Frauenwahlrecht und der staatsbürgerlichen Diskriminierung kolonisierter Völker. Das Seminar ist auf einen europäischen Vergleich angelegt, der neben Deutschland vor allem Frankreich, Großbritannien und die Schweiz einbeziehen wird.
 
13 349
HS -
Kulturgeschichte imperialer Herrschaft im 19. Jahrhundert: Österreich-Ungarn und Rußland im Vergleich
(2 SWS)
Do 10.00-12.00
Vorbesprechung: Mo,18.10., Anmeldung per e-mail dringend erforderlich: aklimo@zedat.fu-berlin.de und RolfM@geschichte.hu-berlin.de
(21.10.) Árpad v. Klimó,
Malte Rolf
Der "Untergang" der großen Reiche im Gefolge des Ersten Weltkriegs gehört zu den am meisten bearbeiteten Themen der Geschichte. Doch erst in jüngster Zeit haben sich Historikerinnen und Historiker der Frage nach den kulturellen und medialen Bindekräften der Habsburgermonarchie und des Zarenreiches zugewandt. Nicht mehr "richtige" oder "falsche" Entscheidungen vermeintlich einflussreicher Politiker, mehr angenommene strukturelle "Stärken" oder "Schwächen" der Imperien stehen im Vordergrund der Untersuchungen, sondern die mentalen und symbolischen Ordnungen, die Identifikation, Legitimation und damit Herrschaft überhaupt erst ermöglichen oder auch gefährden. Daher werden in diesem vergleichend angelegten Hauptseminar Quellen und Studien zu Monarchenbegegnungen, Feiern, Architektur, Operetten, Militärparaden und der Politik "der Straße" im Vordergrund stehen, die zum Verständnis der Herrschaft der beiden größten europäischen Kaiserreiche, ihrem Zusammenhalt und ihren Zerfall beitragen.
Voraussetzung für eine Teilnahme am Hauptseminar ist aktive Mitarbeit (10 Exzerpte und eine Hausarbeit).
Literaturempfehlungen: Hanisch, Ernst, "An erlaubten G'spaß - ka Silb'n Politik?" Die historischen Grundlagen der politischen Kultur in Österreich, in: Bettelheim, Peter; Harauer, Robert (Hg.), Ostcharme mit Westkomfort, Wien 1993, S. 15-41; Mergel, Thomas, Überlegungen zu einer Kulturgeschichte der Politik, in: Geschichte und Gesellschaft 28 (2002), S. 574-606; Paulmann, J., Pomp und Politik. Monarchenbegegnungen in Europa zwischen Ancien Régime und Erstem Weltkrieg, München-Wien-Zürich 2000; Schorske, Carl E., Fin-de-siècle Vienna. Politics and Culture, New York 1980; Wortman, Richard, Scenarios of Power. Myth and Ceremony in Russian Monarchy. Vol. 2: From Alexander II to the Abdication of Nicholas II, Princeton 2000.
 
(14 270)
HS -
Europa und die arabische Welt im sozial- und kulturhistorischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS) (16/20 cr)
(Diese LV wird als Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)

Termine: 20. und 27.10., 3. und 10.11., 14.00-16.00 - Altensteinstr.40, Hs; 17.11., 8. und 15.12., 12. und 26.1., 9.2., 14.00-18.00 - vor Weihnachten in der HU, nach Weihnachten in der Altensteinstr.40 und
16.2., 14.00-16.00, Abschlusssitzung .
(20.10.) Ulrike Freitag,
Hartmut Kaelble
Das Hauptseminar befasst sich mit dem Vergleich und den Beziehungen zwischen den Ländern des Nahen Ostens und Europas im 19. und 20. Jahrhundert. Es wird dabei Aspekte aus dem Bereich der Geschichte des Staates, der Gesellschaft und der Religion behandeln.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 350
HS -
Der europäische Faschismus (B)
(2 SWS) (max. 40 Teiln.)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 336
(19.10.) Arnd Bauerkämper
Kann man von einem "europäischen Faschismus" sprechen oder sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Bewegungen und Regimes zu signifikant? Inwiefern wurden die faschistischen Gruppierungen von einer Kultur der Gewalt als Kehrseite der Zivilität getragen? Welche wechselseitigen Einflüsse und Transfers sind zwischen den Bewegungen und Regimes erkennbar? Welchen Stellenwert nimmt der europäische Faschismus in der Konfrontation von Demokratien und modernen Diktaturen im 20. Jahrhundert ein? Vor allem diesen Fragestellungen ist das Hauptseminar gewidmet, in dem anhand ausgewählter Texte die Programmatik, Entwicklung und gesellschaftliche Basis faschistischer Gruppen und Regimes von den 1920er bis zu den 1940er Jahren ebenso diskutiert werden soll wie deren Strategien soziokultureller Repräsentation (u.a. Formen der Inszenierung und politische Stile). Das Hauptseminar wird sich auf die faschistischen Bewegungen bzw. Regimes in Italien, Norwegen, Frankreich, Großbritannien und Ungarn konzentrieren und diese auf die Geschichte des deutschen Nationalsozialismus beziehen und auch ihr Verhältnis zu autoritären Regimes wie der Diktatur Francos in Spanien behandeln.
Einführende Literatur: Jerzy Borejsza, Schulen des Hasses. Faschistische Systeme in Europa, Frankfurt/M. 1999; Stanley Payne, Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung, München 2001; Hans Woller, Rom, 28. Oktober 1922 - Die faschistische Herausforderung, München 1999.
 
13 351
HS -
Die Diskussion um die Euthanasie im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Fr 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 125
(22.10.) Rolf Winau,
Thomas Beddies
Ausgehend von der Diskussion um die euthansia medica um die Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Entwicklung des Euthanasiebegriffs - Sterbehilfe, Tötung auf Verlangen, Tötung ohne Verlangen - ebenso verfolgt, wie die Vorschläge zu einer rechtlichen Regelung. Die Diskussion in der Zeit der Weimarer Republik und die ‚Vernichtung lebensunwerten Lebens' im Dritten Reich werden zentrales Thema des Seminars sein. Abschließend soll sowohl auf die Verarbeitung der Euthanasieverbrechen in der deutschen Öffentlichkeit nach 1945 wie auch auf die neu entfachte Diskussion (Peter Singers Praktische Ethik, Euthanasiegesetze in den Niederlanden und Belgien) eingegangen werden.
Einführende Literatur: C. Hoffmann: Der Inhalt des Begriffs Euthanasie im 19. Jahrhundert und seine Wandlung in der Zeit bis 1920, Med. Diss. HU Berlin 1969; R. Winau: Die Freihabe der Vernichtung 'lebensunwerten Lebens' in: J. Bleker/ N. Jacherts (Hg.): Medizin im Dritten Reich, 2. Aufl. Köln 1993, E. Klee: Euthansie im NS-Staat, Frankfurt/Main 1983; A. Frewer, C. Eickhoff (Hg.): Euthansie und die aktuelle Sterbehilfe-Debatte, Frankfurt/Main, New York 2000.
 
13 352
HS -
Jüdische Historiker des Holocaust (B)
(2 SWS) (max. 100 Teiln.)
Mi 16.00-18.00  - Koserstr. 20, Hs B
(20.10.) Wolfgang Wippermann
Haben jüdische Historiker ein anderes Bild des Holocaust als nichtjüdische? Haben sie seine Geschichte aus einer anderen Perspektive, mit anderen Quellen und in einer anderen Sprache geschrieben? Sind oder sollen sie uns Vorbild sein? Wir wollen diese Fragen am Beispiel einiger bekannter wie Hannah Arendt, Yehuda Bauer, Lucie Dawidowicz, Saul Friedländer, Daniel Jonah Goldhagen, Raul Hilberg und weniger bekannter Historiker wie Hans Günther Adler, Helmut Eschwege, Arno Lustiger beantworten.
Einführende Literatur: Ian Kershaw, Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick, Reinbek 1988; Neuauflage 1999; Wolfgang Wippermann, Umstrittene Vergangenheit. Fakten und Kontroversen zum Nationalsozialismus, Berlin 1998; Ulrich Herbert (Hrsg.), Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939-1945. Neue Forschungen und Kontroversen, Frankfurt/M. 1998; Nicolas Berg, Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung, Göttingen 2003.
 
13 353
HS -
Kulturgeschichte der DDR (B)
(2 SWS) (max. 30 Teiln.)
Mo 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 124
(18.10.) Gunilla-Friederike Budde
"Befremdlich anders" - so lautet der programmatische Titel eines jüngst erschienenen Bandes zur Kulturgeschichte der DDR. Inwiefern war die DDR wirklich so "anders", "anders als wer", so "befremdlich" und "befremdlich für wen"? Auf der Grundlage eines mittlerweile breiten Forschungsspektrums sollen diese Fragen diskutiert werden. Beleuchtet werden dabei Themen wie Freizeit, Konsum, Medien, Hochkultur, Kirche und Familie in der DDR. Um das "Anderssein" zu konturieren werden Vergleichsaspekte - i.d.R. mit westdeutschen Entwicklungen - eine zentrale Rolle spielen.
Einführende Literatur: Evemarie Badstübner (Hg.), Befremdlich anders. Leben in der DDR, Berlin 2000; Hartmut Kaelble, Jürgen Kocka u. Hartmut Zwahr (Hg.), Sozialgeschichte der DDR, Stuttgart 1994.

Colloquien

ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 360
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (A)
(1 SWS)
Di 18.00-20.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 125
(26.10.) Michaela Hohkamp,
Reimer Hansen,
Claudia Ulbrich
Das Colloquium ist für Studierende des Hauptstudiums und für Doktorand/inn/en vorgesehen, die über Themen der Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit forschen. Sie können ihre Arbeitsprojekte im Rahmen dieser Lehrveranstaltung in kleinem Kreis vortragen und diskutieren lassen.
 
13 361
C -
Forschungscolloquium: Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive
(1 SWS)
Di 18.00-20.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 163
(19.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit,
Gabriele Jancke,
Barbara Kellner-Heinkele,
Claudia Ulbrich
 
13 362
C -
Ausgewählte Themen der Neuzeit und der Zeitgeschichte. Colloquium für Examenskandidat/inn/en (A/B)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 121
(20.10.) Reimer Hansen
In diesem Colloquium sollen nach den Interessen, Wahlgebieten und Arbeitsschwerpunkten der Teilnehmer(innen) ausgewählte Themen der Frühen Neuzeit, der Modernen Geschichte und der Zeitgeschichte behandelt werden. Es steht den Absolventen der Lehramts- und der Magisterstudiengänge offen.
 
13 363
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 394
  Claudia Ulbrich
 
13 364
C -
Forschungs- und Examenscolloquium
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 394
(20.10.) Ina Ulrike Paul
In diesem Forschungs- und Examenscolloquium werden nicht allein die Themen diskutiert, die die von mir betreuten Staatsexamens- bzw. MagisterprüfungskandidatInnen bearbeiten, sondern auch die Arbeiten und Ergebnisse des laufenden Drittmittelprojekts "Alle Kreter lügen. Nationale Stereotypen in Europa ..." vorgestellt. Konkrete Vorbereitung auf mündliche und schriftliche Prüfungen und die Diskussion neuester theoretischer Fachliteratur runden die Veranstaltung ab.
 
13 365
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en
(4 SWS)
Di 16.00-19.00  - Koserstr. 20, A 358
(19.10.) Uwe Puschner
 
(28 671)
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS) (1 cr)
Mi 19.00-21.00  - FMI, Koserstr. 20, 14195, A 124
(20.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die bei mir Ihre Abschlußarbeit schreiben. Der erfolgreiche Besuch einer meiner Hauptseminarsveranstaltungen bildet die Voraussetzung. In den Sitzungen sollen in erster Linie die Fragestellungen und Methoden diskutiert werden, die von den Teilnehmern bei der Bearbeitung der einzelnen Themen verfolgt werden. Darüber hinaus werden auch allgemeinere Fragen und Probleme einer Geschichte der öffentlichen Kommunikation zur Sprache kommen. Von allen Kandidaten werden regelmäßige Mitarbeit und Kurzberichte über den Stand ihrer Arbeiten erwartet. Eine persönliche Anmeldung im Sekretariat (Tel. 83870448) ist erforderlich. Weitere Einzelheiten und einführende Literatur finden Sie im Internet unter http://www.fu-berlin.de/akip.
 
13 368
C -
Examenscolloquium
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 124
(18.10.) Wolfgang Wippermann
 
13 369
C -
Doktorand/inn/encolloquium
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00  - Koserstr. 20
(20.10.) Wolfgang Wippermann
 
13 370
C -
Examenscolloquium
(2 SWS)
Do 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 124
(21.10.) Henning Köhler
Das Colloquium hat das Ziel, durch Quelleninterpretationen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts auf die Klausur im Examen vorzubereiten. Dabei wird auf die Einzelinitiative der Teilnehmer stärker abgehoben. Es besteht die Möglichkeit durch Anfertigung einer umfangreichen schriftlichen Quelleninterpretation einen Leistungsnachweis des Hauptstudiums zu erwerben.
 
13 371
C -
Colloquium zur vergleichenden Geschichte Europas
(2 SWS)
Mo 17.00-19.00  - Koserstr. 20, A 336
(25.10.) Arnd Bauerkämper,
Hartmut Kaelble,
Jürgen Kocka
 
13 372
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
(n. V.) Gerd Heinrich

Weitere Lehrangebote des Fachbereichs

Veranstaltung entfällt!
(14 105)
PS -
Geschichte des modernen Koreas
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Lansstr. 5, R. 6
(19.10.) Sungjong Paik
Dieser Kurs bietet den Studierenden einen Überblick über die koreanische Geschichte vom späten 19. bis zum 20. Jahrhundert. Weder sprachliche noch sachliche Vorkenntnisse sind vorausgesetzt. Aktives Mitwirken der Teilnehmer, wie z.B. kurze Referate und Diskussionsbereitschaft, sind erwünscht.
Literatur: Eckert, Carter J., Korea Old and New. A History, Seoul 1990. Comings, Bruce, Korea’s Place in the Sun, New York u. London 1997
 
Veranstaltung entfällt!
(14 106)
Ü -
Begleitende Textlektüre zur "Geschichte des modernen Koreas"
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Lansstr. 5, R. 6
(19.10.) Sungjong Paik
Für die Studierenden, die ihr Wissen über die wichtigsten Quellen und Arbeitsmethoden der koreanischen Geschichtsforschung vertiefen wollen, ist dieser Kurs gedacht. Weder sprachliche noch sachliche Vorkenntnis ist Voraussetzung für die Teilnahme. Wünschenswert ist nur, dass die Teilnehmer auch den Kurs "Geschichte des modernen Korea" regelmäßig besuchen und dabei aktiv mitwirken.
Literatur: Lee, Peter et al., Sourcebook of Korean Civilization, Bd. 2, New York 1993. Möllendorff, Rosalie von, Paul Georg von Möllendorff: ein Lebensbild, Leipzig 1930
 
Veranstaltung entfällt!
(14 107)
PS -
Stimmen aus dem Kolonial-Korea 1910-1945: Analyse von Selbstzeugnissen
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Lansstr. 5, R. 6
(19.10.) Sungjong Paik
Dieser Kurs zielt darauf ab, lebensnahe Eindrücke der vielfältigen Erfahrungen und Gefühle von Koreanern während der japanischen Besatzung zu gewinnen. Die kritischen Auseinandersetzungen mit einer Vielzahl von Selbstzeugnissen in Englisch über dieses Thema sind unerlässlich. Alle Studierende, die sich für Selbstzeugnisse, Alltagsgeschichte und Kolonial-Erfahrungen interessieren, sind herzlich zu diesem Kurs eingeladen.
Literatur: Kang, Hildi, Under the Black: Voices From Colonial Korea 1910-1945, Ithaca u. NY 2001. Shin, Gi-Wook u. Michael Robinson (Hg.), Colonial Modernity in Korea, Cambridge MA 1999.
 
(14 251)
V -
Islamische Großreiche der frühen Neuzeit
(2 SWS) (2 cr)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Axel Havemann
Die Vorlesung behandelt in einem Überblick die politischen, wirtschaftlichen und religiös-kulturellen Entwicklungen in den Reichen der Osmanen, der Safawiden und der Moguln zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Besonderes Interesse gilt den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Gesellschaften dieser drei islamischen Großreiche während der frühen Neuzeit. Der Besuch der Vorlesung erfordert keine besonderen Voraussetzungen und richtet sich auch an Studierende anderer Fächer.
 
(14 255)
PS -
Abdülhamid II. und seine Zeit (1876-1909)
(2 SWS) (4/8 cr)
- Block - Altensteinstr. 40
(s. A.) Elke Hartmann
Abdülhamid II. war der letzte osmanische Sultan, der sein Reich selbst regierte. Seine lange Regierungszeit ist wesentlich für das Verständnis der modernen osmanischen Geschichte wie auch der Entwicklung der Nachfolgestaaten, die später auf dem Territorium des osmanischen Reiches entstanden sind. Abdülhamid II. und seine Politik werden in der Forschung gleichzeitig sehr kontrovers diskutiert. Im Spiegel der höchst unterschiedlichen historischen Interpretationen soll das Seminar einen Überblick über die zentralen Probleme der Epoche, und über die wichtigsten Weichenstellungen und Charakteristika der Politik Abdülhamids II. geben.
Einführende Lektüre: Francois Georgeon, Abdulhamid II. Le sultan calife, Paris 2003.

Zentralinstitute

Osteuropa-Institut

(31 014)
PS -
Nachkriegsprozesse in Osteuropa. Teil I: Kriegsverbrecher vor Gericht
(2 SWS) (8 cr)
Fr 10.00-12.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(22.10.) Silvija Kavčič
Im November 1943 entschieden die Alliierten in Moskau, dass nach Kriegende Kriegsverbrechern in dem Staat der Prozess gemacht werden sollte, in dem die Verbrechern verübt worden waren. Dies ist in vielen osteuropäischen Staaten passiert. Jedoch standen nicht immer ausschließlich nationalsozialistische Kriegsverbrecher vor Gericht. Häufig wurde der Prozess auch tatsächlichen sowie vermeintlichen Kollaborateuren gemacht. Zeitgleich manifestierten sich die Differenzen zwischen den Alliierten und kulminierten in dem, was später als „Kalter Krieg“ in die Geschichte eingegangen ist. In diesem Seminar soll dem damaligen Spannungsfeld nachgegangen werden, in dem diese Prozesse stattfanden. Ebenso in den Blick genommen werden die Angeklagten und ihre Verbrechen während des Krieges in Osteuropa. Gleichzeitig führten die Alliierten im befreiten Deutschland Gerichtsverfahren durch, diese werden mit denen in Osteuropa verglichen. Folgende Kriterien leiten den Vergleich: das Strafmaß, die Verteidigungsstrategien der Angeklagten, die Resonanz in der Öffentlichkeit. Eine weitere wichtige Frage ist die nach der Kategorie Geschlecht: Sind Frauen als nationalsozialistische Akteurinnen härter oder milder bestraft worden als Männer?
Außerdem ist der Besuch der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz vorgesehen. Mit dem Ziel, die Biographien der Verantwortlichen für die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Europa kennenzulernen.


Literatur: Dieckmann, Christoph; Quinkert, Babette; Tönsmeyer, Tatjana (Hrsg): Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945. Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 19. Göttingen 2003; Ebbinghaus, Angelika; Dörner,
Klaus (Hrsg.): Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Folgen, Berlin 2001; Überschär, Gerd R. (Hrsg.): Nationalsozialismus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952, Frankfurt am Main 1999;
Weckel, Ulrike; Wolfrum, Edgar (Hrsg.): „Bestien“ und „Befehlsempfänger“. Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945, Göttingen 2003.
 
(31 019)
PS -
Volkskultur in Südosteuropa
(2 SWS) (8 cr)
Do 16.00-18.00  - OEI, Garystr. 55, G 2
(21.10.) Jordanka Telbizova-Sack
Das Seminar soll einen Einblick in die heutige und frühere Volks- und Alltagskultur der südosteuropäischen Länder vermitteln. Volkskultur wird dabei nicht nur in bezug auf die einstigen patriarchalen bäuerlichen Gesellschaften, sondern auch in ihrer Fähigkeit zu adaptierender und umformender Übernahme von Neuerungen behandelt. Im Zentrum des Interesses werden von allem die spezifischen Formen der Auseinandersetzung mit der Moderne, die von der oberflächlichen Akzeptanz über Traditionalismus bis hin zu flexibler Übernahme von Neuerungen reichen, stehen.
Bedingungen für die Scheinvergabe sind regelmäßige und aktive Teilnahme, ein Referat und eine Hausarbeit.

Literatur: K. Roth: Wie „europäisch“ ist Südosteuropa? Zum Problem des kulturellen Wandels auf der Balkanhalbinsel, in: N.A. Bringeus et al (Hg.): Wandel der Volkskultur in Europa Münster 1988, Bd. 1.; K. Roth (Hg.): Die Volkskultur Südosteuropas in der Moderne, München 1992 (Südosteuropa-Jahrbuch, Bd. 22); P. Niedermüller: Kultureller Wandel: osteuropäische Perspektiven, in: Volkskultur und Moderne. Europäische Ethnologie zur Jahrtausendwende, Wien 2000. Eine umfassende Literaturliste sowie ein Handapparat mit schwer zugänglicher Literatur ist in der Bibliothek des Instituts einzusehen.
 
(31 015)
PS -
Sozialer Wandel in der Sowjetunion 1917 – 1991: Ueberlebensstrategien im sowjetischen Alltag
(2 SWS) (8 cr)
Fr 10.00-12.00  - OEI, Ihnestr. 22, UG 2
(danach Blockveranstaltung n.V.)
(22.10.) Andreas Keller
Die Lehrveranstaltung bietet eine Übersicht zur Geschichte der Sowjetunion. Besondere Beachtung finden die Überlebenskonzepte im sowjetischen Alltag sowie Entwicklungsstrategien der sowjetischen Führung. Ziel des Seminar ist, den Studierenden unter der Berücksichtigung der sozio-kulturellen Methode Basiswissen über die Sowjetunion zu vermitteln.

Literatur: Ju. N. Afanas’ev, Sovetskoe obščestvo: vozniknovenie, razvitie, istoričeskij final, Moskva 1997 -; Helmut Altrichter, Kleine Geschichte der Sowjetunion: 1917– 1991, München 2001; John Gooding, Lenin and his legacy, 1890–1991, Basingstoke [u.a.] 2002; Stefan Plaggenborg, Revolutionskultur: Menschenbilder und kulturelle Praxis in Sowjetrussland zwischen Oktoberrevolution und Stalinismus, Köln [u.a.] 1996; Manfred Hildermeier, Die Sowjetunion 1917-1991, München 2001; Klaus Mehnert, Der Sowjetmensch. Versuch eines Porträts, Frankfurt am Main [u.a.], 1981; Dmitrij Wolkogonow, Die sieben Führer, Frankfurt am Main 2001.
 
(31 018)
HS -
Nationalsozialismus und Stalinismus im Vergleich
(2 SWS) (10 cr)
Di 18.00-20.00  - OEI, Garystr. 55, 101
(19.10.) Frank Schauff
Seit Jahrzehnten verläuft unter Historikern eine Debatte um die Vergleichbarkeit von Nationalsozialismus und Stalinismus. Die Totalitarismustheorie der 50er, der „Historikerstreit“ in der Bundesrepublik der späten 80er bis hin zur Debatte um das Schwarzbuch des Kommunismus der späten 90er Jahre sind hier als Höhepunkte der Auseinandersetzung mit den beiden Diktaturen zu benennen.
Das Seminar soll versuchen, einen Vergleich zwischen den beiden großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts anzustellen. Welches sind die Strukturmerkmale in beiden Fällen? Wer waren die Opfer und wer die sozialen Träger des jeweiligen Systems? Welche Zielrichtung hatten beide Systeme? Können die beiden Diktaturen überhaupt miteinander verglichen werden? Welche Ergebnisse zeitigt ein solcher Vergleich und was haben Theorien und Debatten um diese Frage der Geschichtswissenschaft erbracht?
Das Seminar wendet sich an Studierende der Zeitgeschichte und der Osteuropäischen Geschichte sowie der Politikwissenschaft.

Literatur: Stéphan Courtois, Nicolas Werth, Jean-Louis Panné u.a. (Hrsg.), Le livre noir du communisme. Crimes, terreur, répression. Paris 1997. Günther Heydemann, Detlef Schmiechen-Ackermann, Zur Theorie und Methodologie vergleichender Diktaturforschung. In: Günther Heydemann/Heinrich Oberreuter (Hrsg.), Diktaturen in Deutschland – Vergleichsaspekte. Strukturen, Institutionen und Verhaltensweisen. Manfred Hildermeier, Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates. München 1998. Eckhard Jesse (Hrsg.), Totalitarismus im 20. Jahrhundert. Eine Bilanz der internationalen Forschung. Bonn ²1999. Reinhard Kühnl (Hrsg.), Streit ums Geschichtsbild. Die „Historiker-Debatte“. Darstellung, Dokumentation, Kritik. Köln 1987. Ian Kershaw, Moshe Lewin (Hrsg.), Stalinism and Nazism. Dictatorships in Comparison. Cambridge 1997. Franz Neumann, Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933-1944. Köln 1977. Ernst Nolte, Der europäische Bürgerkrieg 1917–1945 Nationalsozialismus und Bolschwismus. Frankfurt/Main 1987. Hans-Ulrich Wehler, Entsorgung der deutschen Vergangenheit? Ein polemischer Essay zum „Historikerstreit“. München 1988. Wolfgang Wippermann, Totalitarismustheorien. Die Entwicklung der Diskussion von den Anfängen bis heute. Darmstadt 1997.
 
(31 017)
PS -
Helden, Siegergeneration und Verräter. Geschichtserfahrung und Prozesse biographischer Sinnbildung in der sowjetischen Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg
(2 SWS) (8 cr)
Mi 10.00-12.00  - OEI, Garystr. 55, 101
(20.10.) Ramona Saavedra Santis
Der Zweite Weltkrieg und der Sieg über Deutschland stellte in der Sowjetunion einen zentralen Bestandteil des gesellschaftlichen Selbstverständnisses dar und prägte im unterschiedlichen Maße alle Lebensbereiche der Bevölkerung. Die identitätsstiftende und – konsolidierende Wirkung des siegreich beendeten Krieges soll in diesem Seminar am Helden- und Verräterdiskurs, der in der Sowjetunion unmittelbar nach dem deutschen Überfall etabliert und auch nach dem Zusammenbruch des Staates fortgesetzt wurde, aufgezeigt und diskutiert werden. Den Schwerpunkt der Seminararbeit bildet die Beschäftigung mit den Stigmatisierungserfahrungen ehemaliger Zwangsarbeiter, Kriegsgefangener und KZ- Häftlinge, die innerhalb einer "Siegergeneration" lebten und dennoch nicht dazu gehörten. Über alltagsgeschichtliche Kontexte werden Zugänge zu den distinkten Perspektiven gesucht und dabei ihr Niederschlag in den Erinnerungskonstruktionen in Blick genommen.

Literatur: Dietrich Geyer (Hrsg.), Die Umwertung der sowjetischen Geschichte. Geschichte und Gesellschaft, Sonderheft 14, Göttingen 1991; Herbert Diercks (Hrsg.), Verschleppt nach Deutschland! Jugendliche Häftlinge des KZ-Neuengamme aus der Sowjetunion erinnern sich, Bremen 2000; Erwing Goffman, Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität, Fr.a.M. 1996; Pavel Polian, Deportiert nach Hause. Sowjetische Kriegsgefangene im "Dritten Reich" und ihre Repatriierung, Oldenburg 2001; Robert Streibel/ Hans Schafranek (Hrsg.), Strategie des Überlebens. Häftlingsgesellschaften in KZ und GULAG, Wien 1996; Jelena Zubkova, Obščestvo i reformy 1945 – 1964, Moskva 1993; Velikaja otečestvennaja vojna 1941-1945. Kniga 4. Narod i vojna, Moskva 1999.
 
(31 012)
GK -
Einführung in die ost- und südosteuropäische Geschichte. Teil II: Südosteuropa
(2 SWS) (6 cr)
Di 12.00-14.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(19.10.) Ulf Brunnbauer
Dieser Grundkurs soll die Grundlagen südosteuropäischer Geschichte vermitteln. Dabei werden auch die wichtigsten historiografischen Ansätze zur Erforschung südosteuropäischer Geschichte vorgestellt.
Am Beginn des Grundkurses wird die Frage diskutiert, ob es überhaupt so etwas wie eine Geschichtsregion „Südosteuropa“ gibt. Im weiteren Verlauf wird sich der Kurs auf vier Perioden, die für das Verständnis der Geschichte und Gegenwart des südosteuropäischen Raumes von entscheidender Bedeutung sind, konzentrieren: die osmanische Periode, die rund ein halbes Jahrtausend dauerte; die Formierung der südosteuropäischen Nationalstaaten im 19. und 20. Jahrhundert; die Zeit des Sozialismus; und die post-sozialistische Zeit. Die jüngste Geschichte Griechenlands wird dabei als Vergleichsfolie dienen.
Insgesamt soll es im Grundkurs weniger um Ereignisse und Namen diverser Herrscher gehen, sondern um das Verständnis für die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen der Region sowie den rapiden gesellschaftlichen Wandel, der im 20. Jahrhundert stattfand und noch immer andauert. Auch kultur- und alltagsgeschichtliche Fragestellungen – wie die Rolle der Religion sowie die Formen von Familie und Verwandtschaft – sollen nicht zu kurz kommen.

Literatur: Magarditsch Hatschikjan / Stefan Troebst (Hg.): Südosteuropa. Ein Handbuch (München 1999). Barbara Jelavich: History of the Balkans, 2 Bde. (Cambridge 1983).Karl Kaser: Südosteuropäische Geschichte und Geschichtswissenschaft (Wien u.a. 2002). Mark Mazower: The Balkans (London 2001).
 
(31 013)
Modul A, KK -
Einführung in die ost- und südosteuropäische Geschichte. Teil I: Osteuropa
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - OEI, Garystr. 55, 101
(19.10.) Jutta Petersdorf
Der Grundkurs führt in einen historischen Großraum ein, der sich im Laufe der Jahrhunderte zum Osten Europas mit Rußland als europäischer Geschichtsregion entwickelte. Er gibt einen Überblick über Gegenstand, Methoden, Probleme und Hilfsmittel der osteuropäischen Geschichte. Der Kurs richtet sich an Studierende der Geschichte und der Osteuropastudien und wird mit einer Klausur beendet.

Literatur: Klaus Zernack, Osteuropa. Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977; Hans-Joachim Torke, Einführung in die Geschichte Rußlands, München 1997; Andreas Kappeler, Russische Geschichte, Beck`sche Reihe 2076, München 1997; Holm Sundhaussen (Hg.), Was ist Osteuropa?, Arbeitspapiere des OEI der FU, 1/1998; Dittmar Dahlmann, Osteuropäische Geschichte. In: Geschichtswissenschaften. Eine Einführung, hrsg. von Christoph Cornelißen, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 2000
 
(31 021)
HS -
Soziale Netzwerke und informelle Praktiken im Realsozialismus – und danach
(2 SWS) (10 cr)
Di 16.00-18.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(19.10.) Ulf Brunnbauer
Hinter der Fassade totaler Kontrolle verbargen sich in den realsozialistischen Gesellschaften Ost- und Südosteuropas vielfältige Formen der sozialen Praxis. Die Bevölkerungen der sozialistischen Staaten entwickelten verschiedene informelle Wege (von Korruption und Nepotismus bis hin zu Schattenwirtschaft und Diebstahl), um die Unzulänglichkeiten der offiziellen Gesellschafts- und Wirtschaftsorganisation (z.B. bei der Versorgung mit Waren) auszugleichen.
Dabei stützten sich die Menschen auf unterschiedliche soziale Netzwerke abseits der offiziellen Institutionen. Familien- und Verwandtschaftsbeziehungen spielten ebenso eine Rolle wie lokale Verbundenheiten und Klientelbeziehungen. Diese Verbindungen konnten auch dazu dienen, oppositionelle Aktivitäten zu entwickeln. Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus erwiesen sich die sozialen Netzwerke sowie die erprobten informellen Beziehungen als wichtige Ressourcen für die Anpassung an die schwierigen Bedingungen der Transformation. Sie stellen daher einen wichtigen Moment der gesellschaftlichen Kontinuität dar.
Im Seminar sollen – anhand gemeinsam gelesener Texte sowie individueller Referate – die wichtigsten Aspekte dieses Themas vor und nach 1989 dargestellt werden. Am Beginn des Seminars wird die Beschäftigung mit theoretischen Zugängen zu Verwandtschaft, Informalität, Reziprozität, sozialen Netzwerken und sozialem Kapital stehen.

Literatur: Jeremy Boissevain: Friends of friends; networks, manipulators and coalitions (Oxford 1974). Ulf Brunnbauer/Karl Kaser (Hg.): Vom Nutzen der Verwandten: soziale Netzwerke in Bulgarien, 19. und 20. Jahrhundert (Wien u.a. 2001). Dieter Cassel (Hg.): Inflation und Schattenwirtschaft im Sozialismus: Bestandsaufnahme, Erklärungsansätze und Reformvorschläge für die Volksrepublik Polen (Hamburg 1989). Gerald W. Creed: Domesticating Revolution. From Socialist Reform to Ambivalent Transition in a Bulgarian Village (University Park 1998). Oscar W. Gabriel: Sozialkapital und Demokratie: zivilgesellschaftliche Ressourcen im Vergleich (Wien 2002). Chris M. Hann: Postsocialism: ideals, ideologies and practices in Eurasia (London 2002). Betina Hollstein: Grenzen sozialer Integration: zur Konzeption informeller Beziehungen und Netzwerke (Opladen 2001). Maria Lo´s: The second economy in Marxist states (Basingstoke 1990). Christian Stegbauer: Reziprozität: Einführung in soziale Formen der Gegenseitigkeit (Wiesbaden 2002).
 
(31 022)
HS -
Die Wissenschaft in den deutsch-russischen Beziehungen (19./20. Jh.)
(2 SWS) (10 cr)
Di 18.00-20.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(19.10.) Jutta Petersdorf,
Anette Vogt
Die Lehrveranstaltung behandelt anhand ausgewählter Schwerpunkte die bilateralen Wissenschaftsbeziehungen im Zeitraum des ausgehenden 19. bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel von Institutionen, Organisationen und Personen werden Fragen nach der Motivation sowie den Trägern dieser Austausch- und Transfer-Beziehungen behandelt sowie exemplarisch einige Vertreter aus den Natur- und Geisteswissenschaften analysiert. Leitidee ist die Frage, in welchem Maße Wissenschaftsbeziehungen durch jeweilige politische Rahmenbedingungen ermöglicht, toleriert, gefördert oder zerstört wurden.

Literatur: Loren R. Graham, Science in Russia an the Soviet Union: a short history, Cambridge 1993; ders., The Soviet Academy of Sciences and the Communist Party, 1927-1932, Princeton 1967; Wolfgang U. Eckart, Medizin und auswärtige Kulturpolitik der Republik von Weimar. Deutschland und die Sowjetunion 1920-1932. In: Medizin, Gesellschaft und Geschichte 1992; Ju.Ch. Kopelevič u.a., Sovetsko-germanskie naučnye svjazi veremeni Vejmarskoj respubliki, St. Petersburg 2001.
 
(31 020)
HS -
Migrationsgeschichte Südosteuropas im 20. Jahrhundert
(2 SWS) (10 cr)
Di 14.00-16.00  - OEI, Garystr. 55, Hs B
(19.10.) Natalja Bašić
Arbeitswanderungen und Zwangsumsiedlungen, Flucht und Vertreibungen sind wesentliche Merkmale der Migrationsgeschichte Südosteuropas, und in besonderer Weise bestimmten sie den Gang der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Seminar setzt sich entsprechend zur Aufgabe, diese breitgefächerten Migrationsprozesse in und aus Südosteuropa nachzuvollziehen und dabei auch Motive und Verlaufsformen der Migration zu identifizieren. Daraus ergeben sich u.a. folgende Schwerpunkte: Migrationen auf dem Balkan im Zweiten Weltkrieg, Binnenmigrationen in Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg, politische und Wirtschaftsmigration, „ethnische Säuberung“, Transnationalität und Diaspora.

Literatur: Wilfried Heller (Hg.): Migration und sozioökonomische Transformation in Südosteuropa Band 59, München 1997; Katsiardi-Hering, Olga: Migrationen, in: Historische Anthropologie im südöstlichen Europa. Eine Einführung. Hg. von Karl Kaser, Siegfried Gruber, Robert Pichler. Wien, Köln, Weimar 2003, S. 83-101; Sundhaussen, Holm: Nationsbildung als Ursache von Ausgrenzung und Migration. Das Beispiel der Balkanländer, in: Die Nationalstaaten und die internationale Migration. Hg. von Hans H. Reich. Osnabrück 1999, S. 25-44; Ders.: Bevölkerungsverschiebungen in Südosteuropa seit der Nationalstaatswerdung (19./20. Jh.), in: Comparativ 6 (1996), H. 1, S. 25-40.; Ders.: Die Deutschen in Jugoslawien, in: Deutsche im Ausland - Fremde in Deutschland. Migration in Geschichte und Gegenwart. Hg. von K. Bade. München 1992, S. 54-70, 470-472.
 
(31 023)
HS -
Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion 1943-1956
(2 SWS) (10 cr)
Do 16.00-20.00  - OEI, Garystr. 55, 121
(21.10.) Jutta Petersdorf,
Elke Scherstjanoi
Der 1941 ausgelöste deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion hatte eine massenhafte Kriegsgefangenenschaft deutscher Wehrmachtssoldaten zur Folge. Das Kriegsgefangenenregime, dem sie unterworfen waren, ließ internationale Regeln außer Acht und beschränkte sich von vornherein auf die landesübliche Praxis. In der Lehrveranstaltung wird die Kriegsgefangenschaft als Gegenstand des öffentlichen Interesses und der historischen Forschung thematisiert.

Literatur: Bernd Bonwetsch, Die sowjetischen Kriegsgefangenen zwischen Stalin und Hitler. In: Z. f. Geschichtswissenschaft 41/ 1993; Alexander Dallin, Deutsche Herrschaft in Rußland 1941-1945, Düsseldorf 1958 / Nachdruck 1981; Klaus-Dieter Müller, Konstantin Nikisch, Günther Wagenlehner (Hg.), Die Tragödie der Gefangenschaft in Deutschland und der Sowjetunion 1941-1956, Köln Weimar 1998.
 
(31 024)
HS -
Methodologische Aspekte sozialwissenschaftlicher Forschung – Fokus auf Paradigmen der Südosteuropa-Forschung
(2 SWS) (10 cr)
Do 12.00-14.00  - OEI, Garystr. 55, G 2
(danach Blockveranstaltung n.V.)
(28.10.) Sevasti Trubeta
Das Seminars zielt grundsätzlich darauf, den Studierenden bei der Konzeptualisierung und Durchführung von Forschungsvorhaben sowie bei der Auswertung erhobener Daten zu unterstützen. Der inhaltliche Fokus richtet sich dabei sowohl auf grundlegende methodologischen Fragen als auch auf einzelne Methoden und Techniken der qualitativen sozialwissenschaftlichen Forschung. Bei der Gestaltung der Lehrveranstaltung werden die am meisten untersuchten Themenbereiche und Paradigmen im Gebiet der Südosteuropa-Forschung berücksichtigt.
Neben der Lektüre und Diskussion von Texten bietet sich den Seminarteilnehmern die Gelegenheit, eigene (laufende, geplante oder auch fiktive) Projektskizzen in Form von Referaten zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme und Seminarbeitrag

Literatur: Die zu diskutierenden Texte sowie eine erweiterte Literaturliste werden zu Beginn der Lehrveranstaltung vorliegen.
Grundliteratur: Keller R. u.a. (Hg.), Handbuch - Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Bd. 1: Theorien und Methoden. Opladen 2001. Cropley, Arthur J., Qualitative Forschungsmethoden: eine praxisnahe Einführung. Eschborn: Klotz 2002; Paul Thompson, Voice of the Past. Oral History. Oxford, New York [1978] 2000; Raul Hildeberg, Die Quellen des Holocaust. Entschlüsseln und Interpretieren. Frankfurt a.M. 2002; Bohnsack Ralf, Rekonstruktive Sozialforschung: Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Forschung. Opladen 1991. Philip Mayring, Einführung in die qualitative Sozialforschung. Weinheim, Basel 2002; Ronald Hitzler, Anne Honer (Hrsg.), Sozialwissenschaftliche Hermeneutik. Eine Einführung. Opladen 1997; Lamnek, Siegfried, Qualitative Sozialforschung: 1. Methodologie. (3., korr. Aufl.), München [u.a.] 1995. 2. Methoden und Techniken. (2. Überarb. Aufl.), München [u.a.] 1993.
 
(31 026)
IC -
Colloquium für Magisterkandidat/inn/en
(2 SWS) (4 cr)
Do 18.00-20.00  - OEI, Garystr. 55, Hs B
(21.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlussarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

John-F.-Kennedy-Institut

(10 042121)
V/Ü -
Wirtschaftspolitik und -entwicklung der USA 1860 bis 1914
(4 SWS) (4 cr)
Di 8.30-12.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 340
  Carl-L. Holtfrerich
 
(32 431)
PS -
Einführung in die Geschichte der USA
(2 SWS) (7 cr) (max. 30 Teiln.)
Di 14.00-16.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 319
(19.10.) Andreas Etges
Dieses Seminar soll für Studierende mit Schwerpunkt nordamerikanische Geschichte eine Lücke zwischen dem neuen interdisziplinären Grundkurs "Understanding North America II" und den thematischen Proseminaren schließen. Dazu werden geschichtswissenschaftliche Arbeitsweisen und Methoden, Quellenkunde und -kritik sowie die mündliche und schriftliche Vermittlung von Ergebnissen besprochen und eingeübt. Außerdem werden die TeilnehmerInnen mit den wichtigsten Arbeits- und Hilfsmitteln (Zeitschriften, Lexika, Bibliographien usw.) vertraut gemacht. Die Quellen im Reader reichen zeitlich von den Puritanern bis in die Neuzeit.
Teilnahmevoraussetzung: erfolgreiche Teilnahme am Grundkurs "Understanding North America II"
Literatur: Zu Semesterbeginn wird ein Reader erhältlich sein. Bitte auf Aushänge achten bzw. auf den Webseiten des Kennedy-Instituts nachschauen (http://www.fu-berlin.de/jfki )
Eine obligatorische Anmeldung unter aetges@zedat.fu-berlin.de bis spätestens 15. Oktober 2004 ist erforderlich. Die Anmeldungen werden nach dem Prinzip "first come, first served" behandelt. Es wird eine Nachrückerliste erstellt.
 
(32 441)
PS -
Jacksonian America
(2 SWS) (7 cr) (max. 30 Teiln.)
Mo 14.00-16.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 203
(18.10.) Volker Depkat
Lange Zeit wurde die Präsidentschaft Andrew Jacksons als „age of the common man“ bezeichnet, in dem nach einem langen, erbitterten Ringen zwischen quasi-aristokratischen Führungseliten und einem auf Freiheit und Mitbestimmung drängenden ‚Volk’ der ‚gemeine Mann’ die Oberhand gewinnt, um die Ideale der Amerikanischen Revolution nun endgültig durchzusetzen. Neuere empirische Forschungen haben dieses Interpretament der „Progressive Historians“ zu einem Grade unterspült, daß inzwischen einige Historiker von der Jackson Ära als „age of the uncommon man“ sprechen. Noch wieder andere Ansätze ordnen die Entwicklungen der 1830er Jahre in den die Zeit von 1750 bis 1850 durchlaufenden Prozeß der Verwandlung einer hierarchisch gegliederten Kolonialgesellschaft in eine egalitär-demokratische Konsumgesellschaft ein. Vor dem Hintergrund dieser konkurrierenden historiographischen Deutungen wird das Proseminar quellenorientiert das historische Panorama der Ära Jackson abschreiten.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat (Quelleninterpretation) und Hausarbeit
Literatur: Arthur M. Schlesinger, The Age of Jackson, Boston 1945. Edward Pessen, Jacksonian America. Society, Personality, and Politics, 2. Aufl., Champaing, Ill. 1978. Robert V. Remini, The Life of Andrew Jackson, 3 Bde., New York 1988.
Eine obligatorische Anmeldung unter depkat@zedat.fu-berlin.de bis spätestens 15. Oktober 2004 ist erforderlich. Die Anmeldungen werden nach dem Prinzip "first come, first served" behandelt. Es wird eine Nachrückerliste erstellt. Bitte achten Sie außerdem immer auf die Aushänge am Schwarzen Brett der Abteilung Geschichte oder besuchen Sie unsere website http://www.fu-berlin.de/jfki/history. Hier finden Sie aktuelle Ankündigungen und Informationen zu Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten der Abteilung
 
(32 711)
PS -
Wirtschaftspolitik und -entwicklung der USA 1860 bis 1914
(2 SWS) (7 cr) (auf Deutsch)
Di 10.30-12.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 340
(19.10.) Carl-L. Holtfrerich
Diese Veranstaltung soll ein vertieftes Studium von Themen aus der parallel laufenden Vorlesung ermöglichen. Thematische Schwerpunkte liegen für die Zeit zwischen dem Bürgerkrieg und dem Ersten Weltkrieg bei Währungsfragen, den Anfängen bundesstaatlicher Regulierung der Wirtschaft, der Antitrustpolitik, der Zoll- und Steuerpolitik sowie den innenpolitischen Triebkräften des US-Imperialismus.
Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis für Magisterstudenten sind aktive, regelmäßige Teilnahme, ein Referat sowie am Ende der Vorlesungszeit eine Hausarbeit zum selben Thema oder eine erfolgreiche Klausur. Diplomstudenten aus dem FB Wiwiss. müssen ein Referat übernehmen und am Ende des Semesters eine Klausur zum Stoff dieser Veranstaltung und der parallel laufenden Vorlesung bestehen. Referate können und sollten möglichst schon vor Semesterbeginn angemeldet und vorbereitet werden. Eine Liste mit Referatsthemen liegt frühzeitig im Sekretariat der Abt. Wirtschaft aus (R 232, Fr. Spannagel, Tel.: 838 536 03). Es ist ratsam, zur Übersendung der Themenliste Ihre Email-Adresse zu hinterlassen (barbspa@zedat.fu-berlin.de).

Einführende Literatur: siehe Vorlesung
 
(32 491)
PS -
American Society and Culture, 1900-1929
(2 SWS) (7 cr) (max. 30 Teiln.)
Fr 16.00-18.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 203
(22.10.) Simon Wendt
In the United States, the period from 1900 to the stock market crash in 1929 was marked by glaring ambiguities. On the one hand, there was an array of advances in science and technology, industrial development, or the emergence of an entertainment industry that reflected the growing affluence of urban America. On the other hand, the persistence of white supremacy, widespread poverty in American cities, and opposition to certain scientific ideas indicated that modernity meant different things to different people and came at a price that many were either unable or unwilling to pay. This class will focus on how American society and culture reflected and reacted to the various changes that occurred in the 1910s and 1920s. General topics that will be covered include immigration, urbanization, sports, film, and music. Some of the more specific topics include scientific racism, the Progressive Movement, the Harlem Renaissance, Prohibition, and the Scopes Trial.
 
(32 002)
GK -
Understanding North America II: Interdisziplinärer Grundkurs
(4 SWS) (10 cr)
Fr 10.00-12.00 und 14.00-16.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 340
(Tutorium zum Grundkurs (2 SWS): Mi 14.00-16.00 - Raum 201/203)
(22.10.) Volker Depkat,
Carl-L. Holtfrerich,
Margit Mayer,
Harald Wenzel
Im Rahmen des 6 SWS umfassenden, interdisziplinären Grundkurses "Understanding North America" sollen Studierende im ersten Semester grundlegende inhaltliche Kenntnisse ihres Studiengegenstandes "Nordamerika" vermittelt werden. Mit Hilfe von computergestützten Lehr- und Lernmaterialien werden die Studierenden mit den Grundlagen der Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA vertraut gemacht. Vorrangiges Lernziel ist dabei die Aneignung inhaltlichen Fachwissens bei gleichzeitiger Sensibilisierung für disziplinäre und disziplinenübergreifende Problemzusammenhänge und Fragenkomplexe. Darüber hinaus soll Medienkompetenz im Sinne eines fachspezifischen Umgangs mit online-Dokumenten und Archiven und einer kritischen Nutzung von Internet-Informationen vermittelt werden.
"Understanding North America" ersetzt den alten Grundkurs Geschichte und die Ringvorlesung und ist für alle Studierenden des Magisterstudiengangs Nordamerikastudien obligatorisch. Darüber hinaus bietet der neue Grundkurs insbesondere Amerikanisten und Neuzeithistorikern der Magister- und Lehramtsstudiengänge Gelegenheit, sich die Grundzüge der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Vereinigten Staaten seit der Kolonialzeit zu erarbeiten.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme an Vorlesung und Tutorium, Kurzessays und andere fachspezifische Aufgaben, die zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben werden.
Literatur: Das gesamte Kursmaterial wird online zur Verfügung gestellt. Die Vorbereitung des Lehr- und Lernmaterials wird von der FU im Rahmen des gleichnamigen e-learning Projektes gefördert. Nähere Informationen zu den inhaltlichen und didaktischen Zielen des Projektes finden Sie unter http://www.fu-berlin.de/jfki/history
 
(32 442)
HS -
Expansion und Identität in der U.S.-amerikanischen Geschichte (B)
(2 SWS) (7 cr) (max. 30 Teiln.)
Mo 12.00-14.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 340
(18.10.) Volker Depkat
Der „cultural turn“ in der Diplomatiegeschichte und der Geschichte internationaler Beziehungen hat die Rolle von sozial konstruierten Vorstellungswelten und Sinnsystemen als Faktoren des politischen Prozesses breit und vielfältig erörtert. Das Seminar schließt hier an und will Expansion als Grundkonstante U.S.-amerikanischer Geschichte in Abhängigkeit von identitätsprägenden kulturellen Sinnsystemen untersuchen. In einem in der Kolonialzeit einsetzenden und bis zum Ende des Kalten Krieges reichenden Durchgang durch die U.S.-amerikanische Geschichte werden die Vorstellungswelten rekonstruiert, die die Expansion der USA motivierten, begleiteten und legitimierten. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, inwiefern den Weltbildern und Sinnsystemen, die prägend für U.S.-amerikanische Identitätsvorstellungen sind, selbst eine expansive Dynamik inhärent ist.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit
Literatur: Michael H. Hunt, Ideology and U.S. Foreign Policy, New Haven u. London 1987. Jessica C.E. Gienow-Hecht u. Frank Schumacher (Hrsg.), Culture and International History, New York u. Oxford 2003.
Eine obligatorische Anmeldung unter depkat@zedat.fu-berlin.de bis spätestens 15. Oktober 2004 ist erforderlich. Die Anmeldungen werden nach dem Prinzip "first come, first served" behandelt. Es wird eine Nachrückerliste erstellt. Bitte achten Sie außerdem immer auf die Aushänge am Schwarzen Brett der Abteilung Geschichte oder besuchen Sie unsere website http://www.fu-berlin.de/jfki/history. Hier finden Sie aktuelle Ankündigungen und Informationen zu Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten der Abteilung
 
(32 432)
HS -
Inventing America
(2 SWS) (7 cr) (max. 30 Teiln.)
Do 14.00-16.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 319
(21.10.) Andreas Etges
Zum Selbstbild der Vereinigten Staaten gehört die Definition als Erfindernation. Benjamin Franklin und Thomas Edison zählen zu den Nationalhelden. Das Ergebnis ihrer Arbeit und das von ungezählten weiteren Erfindern veränderte Amerika und die Welt: Neue Produkte wurden entwickelt, die vorhandene Bedürfnisse stillten oder neue generierten. Der Warentransport vereinfachte und vervielfachte sich. Die Kommunikation und der Austausch von Ideen beschleunigten sich und nahmen neue Formen an.
Am Beispiel der USA will das Seminar u.a. die umwälzende soziale, kulturelle und politische Wirkung solcher "Erfindungen" wie Eisenbahn und Telegraf, Automobil und Flugzeug, Klimaanlage und Fernseher untersuchen, die weit über die technischen und wirtschaftlichen Folgen hinaus geht. Neben Erfinderpersönlichkeiten werden auch staatliche, private und universitäre Wissenschafts- und Forschungsförderung in den Blick genommen.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit
Literatur: Zu Semesterbeginn wird ein Reader erhältlich sein. Bitte auf Aushänge achten bzw. auf den Webseiten des Kennedy-Instituts nachschauen (http://www.fu-berlin.de/jfki )
Eine obligatorische Anmeldung unter aetges@zedat.fu-berlin.de bis spätestens 15. Oktober 2004 ist erforderlich. Die Anmeldungen werden nach dem Prinzip "first come, first served" behandelt. Es wird eine Nachrückerliste erstellt.
 
(32 451)
HS -
Historische und aktuelle Probleme der Verfassungs- interpretation durch den amerikanischen Supreme Court
(2 SWS) (7 cr)
Mi 16.00-18.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 203
(20.10.) Knud Krakau
 
(32 443)
C -
Forschungs- und Examenscolloquium zur Geschichte Nordamerikas
(2 SWS) (2 cr)
Do 16.00-18.00  - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 203
(21.10.) Volker Depkat,
Knud Krakau,
Andreas Etges

Lateinamerika-Institut

(33 203)
Ü -
Mythen der Conquista: Spanische Eroberung und interethnische Konflikte in Mesoamerika und den Anden (16. Jh.)
(2 SWS) (2 cr) (08.3 EU)
Di 14.00-16.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201
(19.10.) Michael Höflein
Trotz zahlreicher Forschungen, die ein differenziertes Bild der Eroberung der indigenen Völker Hispanoamerikas zeichnen, wird immer wieder die Frage gestellt, warum es einer Handvoll spanischer Konquistadoren gelungen sei, die großen indianischen Reiche der Azteken und Inkas innerhalb relativ kurzer Zeit zu erobern und eine koloniale Herrschaft zu errichten. In diesem Kontext tummeln sich dann – neben moralisierenden Betrachtungen à la Eduardo Galeano - eine Vielzahl höchst fragwürdiger, aber dennoch zählebiger, weil immer wieder kolportierter Vorstellungen wie z. B. die von den Weißen Göttern in Gestalt der Konquistadoren, während interethnische Konflikte zwischen den Eroberten und daraus resultierende spanisch-indigene Allianzen nicht nur in der populären Literatur über die Conquista ausgeblendet werden. Die Übung will durch einen Vergleich der Eroberung der aztekischen (1519/1521) und inkaischen (1532) Imperien diese und verwandte Vorstellungen korrigieren und ein realistisches Bild der spanischen Conquista vermitteln.
Einführende Literatur:
Bitterli, Urs: Die Entdeckung Amerikas von Kolumbus bis Alexander von Humboldt. München 1991).
Espinosa Soriano, Waldemar: La destrucción del imperio de los incas (Lima 1973).
Hemming, John: The conquest of the Incas (New York 1970).
Nicholson, Henry B.: Topiltzin Quetzalcoatl: the once and future lord of the Toltecs (Boulder 2001).
Restall, Matthew: Seven myths of the Spanish conquest, (Oxford u.a. 2003).
Thiemer-Sachse, Ursula: Mit Schwert und Kreuz. Die Eroberung Mexikos, dargestellt mittels ausgewählter Dokumente von Zeit- und Tatzeugen, Berlin: LAI , 1995 (Materialien für die Lehre)
Thomas, Hugh: The conquest of Mexico, (London 1993).
Wood, Michael: Auf den Spuren der Konquistadoren, Stuttgart 2003).
Zeuske, Max: Die Conquista. (Leipzig 1991).
 
(33 202)
Ü -
Indianische Widerstandsbewegungen in Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS) (2 cr) (08.3 EU)
Mo 14.00-18.00 14-tägl. - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01
(18.10.) Benedikt Behrens
In der Übung soll versucht werden, einen Überblick zu gewinnen über die vielfältigen indianischen Widerstandsbewegungen gegen soziale und kulturelle Unterdrückung sowie politischen Ausschluss in den lateinamerikanischen Nationalstaaten von deren Unabhängigkeit bis zur Gegenwart, wobei die traditionellen indigenen Kerngebiete in Mesoamerika und der andinen Welt im Mittelpunkt stehen sollen. Dabei sollen sowohl die jeweiligen historischen Hintergründe als auch Kontinuitäten und Wandel in Charakter und Motivationen der verschiedenen Bewegungen erhellt und die Entwicklung der letzten 10 Jahre anhand von Beispielfällen in Mexiko, Ecuador und Bolivien mit berücksichtigt werden. Für die aktive Teilnahme an der Übung wird neben der regelmäßigen Teilnahme die Übernahme eines mündlichen Referats erwartet. Vertiefte Spanischkenntnisse sind zwar sehr erwünscht, aber nicht unbedingte Voraussetzung für die Teilnahme. Einführende Literatur:
The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas, Bde. 2-3 (Cambridge, 1999-2000); Jahrbuch für Geschichte von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas, Bd. 15 (1978) [versch. Aufsätze]; Kicza, John E. (Hg.): The Indian in Latin American History: Resistance, resilience, and acculturation, Wilmington 1993; Langer, Erick D.: Contemporary Indigenous Movements in Latin America, Wilmington 2003
 
Veranstaltung entfällt!
(33 204)
Ü -
Der Mythos "Evita". Frauenbild und Frauenrolle im peronistischen Argentinien 1946-1955
(2 SWS) (2 cr) (08.3 EU)
Di 10.00-12.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02
(19.10.) Silvia Kroyer
Ohne Zweifel ist der Name Eva Perón („Evita“) weltweit bekannter als der von ihrem Ehegatten und argentinischen Präsidenten Juan D. Perón. Als rechte Hand ihres Mannes arbeitete sie zielstrebig und ehrgeizig am Bild ihrer Person und wurde durch ihren frühen Tod im Jahre 1952 endgültig zu einer Märtyrerin erhoben. Anhand von ausgewählter Literatur soll die Rolle von Frauen in Politik und öffentlichem Leben Argentiniens und dabei im Vergleich mit anderen weiblichen Figuren der argentinischen Geschichte die Rolle Evitas als Symbol der argentinischen Arbeiterbewegung untersucht werden. Das Bild, das Eva Perón im Bewusstsein der breiten Masse der Bevölkerung verkörperte, wurde schließlich zur Grundlage des bis heute anhaltenden Mythos, dessen Inhalt, Entstehung und Entwicklung erhellt werden sollen.
Einführende Literatur:
John Barnes: Evita First Lady. A Biography of Eva Perón (New York 1978).
Mariano Plotkin: Mañana es San Perón. Propaganda, rituales políticos y educación en el régimen peronista (1946-1955) (Buenos Aires 1994).
Juan J. Sebreli: Eva Perón: aventurera o militante? (Buenos Aires 1971).
Américo Ghioldi: El mito de Eva Duarte (Montevideo 1952).
Julie M. Taylor: Evita Perón: los mitos de una mujer (Buenos Aires 1981).
 
(33 201)
PS -
Eliten im spanischen Kolonialreich
(2 SWS) (7 cr) (08.3 EU)
Mi 14.00-16.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01
(20.10.) Nikolaus Böttcher
Der Alleinherrschaftsanspruch der Habsburger und Bourbonen wurde von der Konquista bis zur Unabhängigkeit Hispanoamerikas immer wieder von lokalen Machthabern infrage gestellt. Im Mittelpunkt des Seminars steht das Spannungsfeld zwischen der spanischen Krone und den partikularen Kräften im Kolonialreich. An Beispielen aus den Bereichen Militär (Konquistadoren),
Verwaltung (Cabildos), Kirche (Bischöfe, Inquisitoren) und Wirtschaft (Kaufleute) soll untersucht werden, wie und mit welchem Erfolg der Staat durch Zentralisierungsmaßnahmen und Reformen dem Aufbegehren der amerikanischen Eliten entgegenzuwirken versuchte. Für den Scheinerwerb wird regelmäßige Teilnahme und die Übernahme eines Referats erwartet.
Spanischkenntnisse sind erwünscht.
Einführende Literatur:
Arcila Farías, Eduardo (1957): El Real Consulado de Caracas. Caracas.
Balmori, Diana (1985): "Familiy and Politics: Three Generations (1790-1890)". In: Journal of Family History 19,3: 247-257. Minneapolis, Minn.
Kicza, John (1982): Colonial Entrepeneurs: Family and Business in Bourbon Mexico. Albuquerque, N. Mex.
Poensgen, Ruprecht (1998): Die Familie Anchorena 1750-1875. Handel und Viehwirtschaft am Río de la Plata zwischen Vizekönigreich und Republik. Köln/Weimar/Wien.
Rothermund, Dietmar (Hg.): Aneignung und Selbstbehauptung - Antworten auf die europäische Expansion. München.
Windler, Christian (1992): Lokale Eliten, Seigneurialer Adel und Reformabsolutismus in Spanien (1760-1820). Stuttgart.
 
(33 200)
PS -
Zum Konzept der Grenze in der lateinamerikanischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
(2 SWS) (7 cr) (08.3 EU)
Do 10.00-12.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01
(4.11.) Bernd Hausberger
Das Konzept der Grenze ist in der US-amerikanischen Historiographie entstanden als Versuch zur nationalen Selbstbestimmung. Von den USA ausgehend ist der Begriff im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend auch zur Untersuchung anderer historischer Prozesse übernommen worden. Besonders wurden auch in Lateinamerika Grenzsituationen aufgespürt und analysiert. Dabei hat der Begriff einen deutlichen Bedeutungswandel erfahren. Stand ursprünglich die Funktion der Grenze als Trennlinie im Vordergrund, so wenden sich neuere Untersuchungen verstärkt den kulturellen Hybridisierungs- und Vermischungsprozessen an den Grenzen zu. Das Proseminar soll anhand von ausgesuchter Literatur und von Primärquellen die Bedeutung und Anwendbarkeit des Grenzbegriffs untersuchen.
Einführende Literatur:
Hennessy, Alistair: The Frontier in Latin American History (Albuquerque 1978).
Rodríguez O., Jaime E./Vincent, Kathryn (Hg.): Common Border, Uncommon Paths: Race, Culture, and National Identity in U.S.-Mexican Relations (Wilmington 1997).
Schröter, Bernd: "Bemerkungen zu einer Historiographie der Grenze". In: Jahrbuch für Geschichte von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas 31 (1994), S. 329-360.
Spener, David/Staudt , Kathleen A. (Hg.): The U.S.-Mexico Border: Transcending Divisions, Contesting Identities (Boulder/London 1998).
Sprechstunden
Bernd Hausberger: Di 14.30-15.30
 
(33 205)
PS -
Der Sklavenaufstand von Saint-Domingue (Haiti) und die Französische Revolution 1789-1804
(2 SWS) (08.3 EU)
Fr 18.00-20.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214
(22.10.) Oliver Gliech
In den Jahren 1789 bis 1804 fand in der reichen französischen Karibik-Kolonie Saint-Domingue, dem späteren Haiti, parallel zur Französischen Revolution eine eigene Revolution statt. Zunächst getragen von den ortsansässigen weißen Pflanzern, mündete diese in einen Aufstand der schwarzen Sklaven. Dieser Aufstand führte zur Abschaffung der Sklaverei, zur Unabhängigkeit der Kolonie und zur Zerstörung der alten kolonialen Eliten. In der Lehrveranstaltung sollen die Vorgeschichte dieses Konflikts (Sklaverei im 18. Jahrhundert, Plantagenwirtschaft, interatlantischer Handel), die Interaktion von kolonialer und europäischer Revolution seit 1789 und der Prozess, der schließlich zum Untergang der Sklaverei in der französischen Karibik geführt hat, ausführlich erörtert werden. Für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung sind gute Kenntnisse des Englischen und Französischen erforderlich.
Einführende Literatur:
Bénot, Y.: La Révolution Française et la Fin des Colonies, Paris 1988.
Bernecker, W.H.: Kleine Geschichte Haitis, Frankfurt a.M. 1996.
Blackburn, R.: The Overthrow of Colonial Slavery 1776-1848, London 1996.
Geggus, D.: Haitian Revolutionary Studies, Indiana University Press, 2002.
Pluchon, P.: Toussaint Louverture. Un révolutionnaire noir d'Ancien Régime, Paris 1989.
Stein, R.L.: French Sugar Business in the Eighteenth Century, Baton Rouge 1988.
 
(33 251)
HS -
Die "Limpieza de Sangre" in Spanien und in Hispanoamerika (16.-17. Jahrhundert)
(2 SWS) (10 cr) (08.3 EU)
Mi 16.00-18.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01
(20.10.) Nikolaus Böttcher
Die Iberische Halbinsel war im ausgehenden Mittelalter von einer starken inneren Heterogenität gekennzeichnet. Die politische Einigung der spanischen Monarchie in der Frühen Neuzeit stand im Zeichen ausgeprägter frühabsolutistischer zentralistischer Tendenzen. Die limpieza diente als Instrument der inneren Neustrukturierung der in Bewegung geratenen Gesellschaft. Es wird untersucht, wie dieses Prinzip die spanische und koloniale Gesellschaft in der Frühen Neuzeit in Alt- und Neuchristen nach einem vom Einzelnen nicht korrigierbaren vererbten Makel einteilte und somit zu einem Kriterium für Integration oder Exklusion wurde. Es soll gezeigt werden, dass die Reinheit des Blutes vor allem als Waffe zur Ausgrenzung sozialer Konkurrenten, wie der Konvertiten, oder zur eigenen Erhöhung im gemeinsamen Kontext eingesetzt werden. Spanischkenntnisse erforderlich. Für Studenten der Romanistik als Landeskunde-Schein anrechenbar.
Einführende Literatur:
Caro Baroja, Julio: Inquisición, brujería y criptojudaísmo (Esplugas de Llobregat 1972).
Caro Baroja, Julio: Los judíos en la España moderna y contemporánea. 3 Bde. (Madrid 1986).
Pérez Villanueva, Joaquín/Escandell Bonet, Bartolomé: Historia de la Inquisición de España y América. 2 Bde. (Madrid 1984).
Quiroz, Alfonso (1985): "The Expropriation of Portuguese New Christians in Spanish America 1635-1649". In: Ibero-Amerikanisches Archiv, 11: 407-465.
 
(33 250)
HS -
Piraten und Schmuggler im Hispanoamerika der Frühen Neuzeit
(2 SWS) (10 cr) (08.3 EU)
Fr 10.00-12.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201
(5.11.) Bernd Hausberger
Piraterie und der mit ihr eng verbundene Schmuggel waren in der frühen Neuzeit die lange Zeit wichtigsten Mittel, mit denen die nichtiberischen Monarchien am kolonialen Reichtum der Spanier in der Neuen Welt teilhaben wollten. Bevorzugter Schauplatz dieses teilweise offiziellen und teilweise informellen Handels-Kriegs war die Karibik. Besonders die private Piraterie ist in der Folge zum Gegenstand eines regelrechten Geschichtsmythos geworden. Im Seminar sollen neben der politischen, militärischen und wirtschaftlichen Funktion der Piraterie besonders die sozialen und kulturellen Organisationsformen der Piraten untersucht werden.
Einführende Literatur:
Bohn, Robert (2003): Die Piraten. München.
Earle, Peter (2003): The Pirate Wars. London.
Pennel, C. R. (Hrsg.): Bandits at Sea. A Pirates Reader. New York/London.
Sprechstunden
Bernd Hausberger: Di 14.30-15.30
 
(33 252)
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte Lateinamerikas
(2 SWS) (2 cr) (08.3 EU)
Mi 18.00-20.00  - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 201
(20.10.) Reinhard Liehr,
Nikolaus Böttcher
Das Colloquium dient der Diskussion laufender Arbeiten zur Geschichte Lateinamerikas. Es richtet sich an alle Studierenden, insbesondere an die Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en.

Didaktik der Geschichte

Einführungsbereich

ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 480
PS -
Einführung in die Didaktik der Geschichte
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Koserstr. 20, Hs B
(18.10.) Michele Barricelli
Das Seminar soll in Aufgaben und Problemfelder der Geschichtsdidaktik einführen und Gelegenheit zu einer ersten Begegnung mit Grundbegriffen und wichtigen Themen historischen Lehrens und Lernens geben. Dies soll insbesondere dadurch geschehen, dass zunächst Grundfragen wie z.B.: Wozu dient historische Bildung? Warum Geschichtsunterricht? Wie versteht sich und womit befasst sich die Geschichtsdidaktik? erörtert werden. Es schließen sich Literaturreferate zu ausgewählten Themen der Didaktik der Geschichte an wie z.B. lern- und entwicklungspsychologische Voraussetzungen historischen Lernens, Museumsdidaktik, Quellenarbeit, Alltagsgeschichte und Geschichte des Geschichtsunterrichts.
Dabei können die Teilnehmer/innen die wichtigsten geschichtsdidaktischen Handbücher und Zeitschriften kennen lernen und eigene Interessensgebiete in die Seminararbeit einbringen.
Das Proseminar ist zusammen mit dem Planungsseminar eine notwendige Voraussetzung für die Teilnahme am Unterrichtspraktikum. Regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie eine Hausarbeit sind für einen Schein erforderlich.
Einführende Literatur: Hilke Günther-Arndt (Hrsg.): Geschichts-Didaktik. Ein Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2003.
 
13 481
PS -
Planung von Geschichtsunterricht zum Thema: Das Deutsche Kaiserreich von 1871-1918
(2 SWS)
Mi 16.15-17.45  - Koserstr. 20, A 127
(20.10.) Urte Kocka
Verschiedene didaktische Konzepte werden zur Planung von Geschichtsunterricht vorgestellt, analysiert und anhand von Stundenentwürfen geübt. Methoden und Medien des Geschichtsunterrichts werden mit Blick auf ihre praktische Verwendbarkeit untersucht. Das Proseminar bereitet auf das Unterrichtspraktikum vor.
Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Besuch eines PS "Einführung" oder die gleichzeitige Teilnahme eines PS "Einführung". Die Proseminare werden im Verbund angeboten.
Leistungsnachweis für den Proseminarschein: neben regelmäßiger Teilnahme die schriftliche Planung eines Unterrichtsentwurfs.
Einführende Literatur: Hilke Günther-Arndt (Hrsg.): Geschichts-Didaktik. Ein Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2003; H. Meyer: Leitfaden der Unterrichtsvorbereitung, Königstein 2003, 13. Aufl.; M. Sauer: Geschichte unterrichten, Seelze-Velber 2001; H.-P. Ullmann: Politik im Deutschen Kaiserreich 1871-1918, München 1999.
 
13 482
PS -
Planung von Geschichtsunterricht zum Thema: Entdeckungen und Erfindungen im 15./17. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 121
(18.10.) Michele Barricelli
Die Veranstaltung soll zeigen, wie Geschichtsunterricht zu planen und zu analysieren ist. Methoden und Medien werden vorgestellt. Das Seminar bereitet direkt auf das Unterrichtspraktikum vor. Gemeinsam werden unterschiedliche Entwürfe analysiert und zur Diskussion gestellt.
Teilnahmevoraussetzung ist der schon erfolgte oder gleichzeitige Besuch eines Proseminars "Einführung in die Didaktik des Geschichtsunterrichts".
Leistungsnachweis: Die schriftliche Planung eines eigenen Unterrichtsentwurfs.
Einführende Literatur: Hilke Günther-Arndt (Hrsg.) Geschichts-Didaktik. Ein Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2003.

Vertiefungsbereich

13 483
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (UP vom 25.10.04 -12.2.05 - semesterbegleitend)
(2 SWS) (max. 12 Teiln.)
 - n.V. in Schulen
Vorbesprechung: s. Aushang
  Michele Barricelli
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
Bereits in der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) kann die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet werden. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
 
13 484
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht
(2 SWS) (max. 12 Teiln.)
Blockpraktikum vom 21.2. - 19.3.2005
Block - in Schulen
Vorbesprechung: s. Aushang;
  Urte Kocka
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
In der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
 
13 485
HS -
Geschichtsunterricht in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR
(2 SWS)
Di 16.15-17.45  - Koserstr. 20, A 124
(19.10.) Urte Kocka
Es soll in diesem Hauptseminar um die unterschiedlichen Bildungs- und Schulsysteme und die unterschiedlichen geschichtsdidaktischen Konzepte gehen, wie sie in der Bundesrepublik und in der DDR vertreten und praktiziert wurden.
Von Interesse ist auch die Geschichtsdidaktik der 90er Jahre seit der Einheit und die Frage, ob und inwiefern Geschichtsbewusstsein und Geschichtsunterricht in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich funktionieren und wie die Erfahrung der Wende im Hinblick auf den Geschichtsunterricht gewirkt hat.
Einführende Literatur: Christoph Kleßmann/Hans Misselwitz/Günter Wichert (Hrsg.): Deutsche Vergangenheiten - eine gemeinsame Herausforderung, Berlin 1999; Bernd Faulenbach/Annette Leo/Klaus Weberskirch (Hrsg.): Zweierlei Geschichte, Essen 2000.

Einführungs- oder Vertiefungsbereich

13 486
S -
Neue Medien im Geschichtsunterricht
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 163
(mit Blockanteilen)
(22.10.) Michele Barricelli
In diesem Seminar werden wir uns auf einer theoretischen, empirischen und praktischen Ebene mit den neuen Medien im Geschichtsunterricht (CD-ROM und DVD-ROM sowie Internet) befassen. Eigene Erfahrungen und Neugier sind erwünscht, um den Seminarablauf auch nach den Wünschen und Vorstellungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestalten zu können.
Literaturhinweise: Vadim Oswalt: Multimediale Programme im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2002. Michele Barricelli/Ruth Benrath: "Cyberhistory" - Studierende, Schüler und Neue Medien im Blick empirischer Forschung. Ein hochschuldidaktisches Experiment. In: GWU 54 (2003), S. 337-353.

Kunsthistorisches Institut (WE 2)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Eberhard König

Kunstgeschichte

Einführungsveranstaltungen

Koserstr. 20, 14195 Berlin
Mo, 18.10., 14.00-16.00 Uhr, A. 127 und
Di, 19.10., 14.00-16.00 Uhr, Hs B

Einzelberatung

s. Aushang, Koserstr. 20

Ostasiatische Kunstgeschichte

Einführungsveranstaltung

Koserstr. 20, 14195 Berlin
Mo, 18.10., 12.00-14.00 Uhr, Hs B
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Kunstgeschichte

Studentische Einführungstage Kunstgeschichte

Mo, 18.10.2004 und Di, 19.10.2004, 10.00-14.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336

Wie studiert man eigentlich Kunstgeschichte? Wie bastelt man sich einen Stundenplan? Was für Kurse muss ich belegen? Was bedeuten die vielen Abkürzungen im Vorlesungsverzeichnis? Wie ist das Kunsthistorische Institut aufgebaut? Und wie findet man sich an einer Riesen-Uni wie der FU-Berlin zurecht?
Die Studentischen Einführungstage bieten Euch einen ersten Einstieg in den verwirrenden Uni-Alltag. Bei einem gemütlichen Frühstück habt Ihr die Möglichkeit, Eure Kommilitoninnen und Kommilitonen kennen zulernen und alle Fragen, die man so zum Studienbeginn hat, loszuwerden.
Alle Erstsemester sind herzlich willkommen!
Für die nach der Lehrveranstaltungsart mit *) (= begrenzte Teilnehmerzahl) gekennzeichneten
Lehrveranstaltungen liegen im Geschäftszimmer bzw. bei der
Einführungsveranstaltung Wahlzettel aus. Sie sind bis
spätestens Dienstag, den 19.10., 15.00 Uhr, im
Geschäftszimmer (A 293) des KHI abzugeben.

ÜHS sind Übungen, die sich insbes. an Studierende im Haupt-
studium richten.
EHS sind Exkursionen für im Hauptstudium befindliche
Studierende.
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 501
V -
Goya
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Koserstr. 20, Hs B
(20.10.) Werner Busch
Goyas Rolle als eines Begründers der Moderne ist nur zu verstehen, wenn zugleich seine lebenslange Auseinandersetzung mit der Kunsttradition in den Blick gerät. Das "Neue" an Goya zeigt sich primär in einer Transformation des "Alten", zu dem allerdings eine grundsätzliche Differenz erfahren wird. Im Gegensatz zum "Alten" ist das "Neue" ohne wirkliche Verbindlichkeit. Positive Welterklärung scheint vor den Erfahrungen der Gegenwart nicht mehr möglich. Die Vorlesung verfolgt diesen Prozeß der Transformation und begreift ihn als einen Prozeß einer radikalen Veränderung der Kunstsprache.
Einführende Literatur: Kat. Ausst. Goya, Das Zeitalter der Revolutionen, Hamburger Kunsthalle, München 1980; Jutta Held, Goya (= rowohlts monographien), Reinbek bei Hamburg 1980; Fred Licht, Goya, Beginn der modernen Malerei, Düsseldorf 1985; Kat. Ausst. Goya and the Spirit of Enlightenment, Madrid-Boston-New York, Boston 1989; Gerlinde Volland, Männermacht und Frauenopfer, Sexualität und Gewalt bei Goya, Berlin 1993; Kat. Ausst. Truth and Phantasy Goya, The small paintings, Madrid, London, Chicago 1994.
 
13 502
V -
Architektur in Frankreich im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Koserstr. 20, Hs B
(21.10.) Harold Hammer-Schenk
Die Architektur Frankreichs von der sogenannten Revolutionsarchitektur um 1780 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ist Gegenstand der Vorlesung. Konstanten (Hang zu antikisierenden Formen) und Entwicklungsgeschichte (Eisenarchtektur, Moderne) sollen herausgearbeitet werden. Im Zentrum sollen nicht nur die Erscheinungen in Paris stehen, sondern auch die Entwicklung in den größeren Städten der sogenannten „Provinz“.
Einführende Literatur: Louis Hautecoeur, Histoire de l’architecture classique en France, Bde. 5-7 (1792-1900), Paris 1953-1957. Gérard Monnier, L’architecture moderne en France 3 Bde. (1889-1999), Paris 1997-2000.
 
13 503
V -
Leon Battista Alberti: Humanist, Kunsttheoretiker, Künstler
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, Hs B
(25.10.) Hans Aurenhammer
Mit seinen Schriften 'De pictura/Della pittura', 'De statua' und 'De re aedificatoria' entwarf Leon Battista Alberti (1404–1472), dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 600. Mal jährt, die erste systematische Theorie der bildenden Künste in der frühen Neuzeit. Auf der Grundlage einer kritischen Untersuchung vor allem der zwei Schlüsseltexte über die Malerei und die Architektur soll die Vorlesung in die Problematik dieser 'Erfindung' einer nachantiken Kunsttheorie einführen. Dabei werden die Beziehungen zum literarischen Diskurs der Humanisten einerseits und zur konkreten künstlerischen Praxis andererseits – vor allem natürlich zu Albertis eigener Tätigkeit als Architekt (aber auch als Maler) – im Vordergrund stehen. Die Selbstmodellierung Albertis im Sinne eines neuen Künstlertypus, der die Trennung der Kultur der Intellektuellen von jener der zünftigen Künste überwindet, wird thematisiert.
Einführende Literatur: Leon Battista Alberti, Das Standbild. Die Malkunst. Grundlagen der Malerei (lat.-dt.), hg. v. Oskar Bätschmann – Harald Schäublin, Darmstadt 2000; Leon Battista Alberti, Della pittura. Über die Malerei (ital.-dt.), hg. v. Oskar Bätschmann – Sandra Giufreda, Darmstadt 2002; Leon Battista Alberti, L'architettura. De re aedificatoria (lat.-ital.), hg. v. Giovanni Orlandi, Milano 1966, Leon Battista Alberti, Zehn Bücher über die Baukunst, übers. v. Max Theuer, Darmstadt 1975; Mark Jarzombek, On Leon Baptista Alberti. His Literary and Aesthetic Theories, Cambridge 1989; Kurt W. Forster – Hubert Locher (Hg.), Theorie der Praxis. Leon Battista Alberti als Humanist und Theoretiker der bildenden Künste, Berlin 1999; Anthony Grafton, Leon Battista Alberti. Master Builder of the Italian Renaissance, London 2000 (auch dt. Ausgabe).
 
(13 600)
V -
Vom Wesen der chinesischen Malerei
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 127
(27.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In dieser Vorlesung werden die wesentlichen Charakteristika der chinesischen Malerei behandelt. Dabei werden folgende Themen, wie Stellung des Malers und des Sammlers, Verhältnis zur Natur, Malthemen und –technik, verschiedene Traditionen der Malerei vorgestellt. Besondere Stellungen der ästhetischen und philosophischen Aspekte in der chinesischen Malkunst werden herausgearbeitet.
Es wird zur Ergänzung empfohlen, an dem Proseminar „Werkimmanente Analyse der chinesischen Malerei“ teilzunehmen.
Einführende Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben.
 
13 505
V -
Kunst im Aufbruch? Positionen zu den deutsch-französischen Kunstbeziehungen nach 1945
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Koserstr. 20, Hs B
(20.10.) Martin Schieder
Diktatur und Zweiter Weltkrieg rissen eine tiefe Zäsur in die über 200jährigen Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, doch nach Kriegsende erlebten diese eine Renaissance. Die intensiven und vielfältigen Kontakte zwischen den zwei Nachbarländern von 1945 bis zur documenta II gilt es in ihrem politischen, kultur- und kunsthistorischen Kontext nachzuzeichnen. Dabei wird deutlich, daß das deutsche Interesse, durch die Orientierung an der École de Paris wieder Anschluß an die internationale Kunstszene zu finden, den Zielen der französischen Militärregierung entsprach, die Überlegenheit der eigenen Kunst zu demonstrieren. Dem gegenüber steht die Pionierleistung einzelner Persönlichkeiten – Künstler, Sammler, Galeristen sowie Kunsthistoriker und -kritiker – als Kulturvermittler zwischen den beiden Nationen.
Literatur: Willi Baumeister et la France (Ausstellungskatalog Colmar, Musée d’Unterlinden; Saint-Étienne, Musée d’Art moderne), hrsg. von Sylvie Lecoq-Ramond, 1999; Jenseits der Grenzen. Französische und deutsche Kunst vom Ancien Régime bis zur Gegenwart. Thomas W. Gaehtgens zum 60. Geburtstag, hrsg. von Uwe Fleckner, Martin Schieder und Michael F. Zimmermann, 3 Bde., Köln 2000; Martin Schieder: Expansion / Integration. Die Kunstausstellungen der französischen Besatzung im Nachkriegsdeutschland, München/Berlin 2004.
 
13 506
V -
Die Avantgarde und ihre Genealogie (interaktive Vorlesung)
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, Hs B
(26.10.) Astrit Schmidt-Burkhardt
Diese Vorlesung zerstört eine Legende: die vom radikalen Traditionsbruch, wie sie die Avantgarde seit dem 19. Jahrhundert von sich verbreitet hat. Die Akzeptanz dieser Erfindung schien so unumstößlich, dass die Denkfigur, die darin festgeschrieben ist, lange Zeit ohne Widerspruch und kritischem Einwand blieb. Die Verkündigung des Neuen ist indessen ein alter Tatbestand. Stets geht das vermeintlich Neue auf Altes zurück. Die Vorgaben lieferte die Avantgarde selbst mit der Layoutierung ihrer eigenen Vorgeschichte: dem Kunststammbaum. Die vielschichtigen Prämissen dieses Phänomens werden erörtert: zum einen die aktuelle Bedeutung der Genealogie im Zusammenhang einer programmatischen Neubestimmung der Kunstgeschichte als Leitdisziplin der Kulturwissenschaften, zum anderen der Legitimationsdruck der Avantgarde und deren "radikal neuen" Positionen.
Literatur: Karlheinz Barck, "Avantgarde", in: Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden, Bd. 1, hrsg. v. Karlheinz Barck, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs und Friedrich Wolfzettel, Stuttgart und Weimar 2000, S. 544-577; Hans Robert Jauß, "Ästhetische Normen und geschichtliche Reflexion in der Querelle des Anciens et des Modernes", in: Charles Perrault, Parallèle des Anciens et des Modernes en ce qui regarde les arts et les sciences, München 1964, S. 8-64 (Theorie und Geschichte der Literatur und der Schönen Künste, Bd. 2); Klaus Sachs-Hombach, Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft, Köln 2003.
 
13 507
V -
Romanische Baukunst am Niederrhein (10.-Mitte 13. Jh.)
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 14-tägl. - Koserstr. 20, Hs B
(22.10.) Ernst Badstübner
Die romanische Baukunst im Gebiet um Rhein und Maas etwa zwischen Koblenz und Xanten sowie zwischen Trier, Maastricht und Limburg an der Lahn steht überraschend deutlich in einer spätrömisch-frühchristlichen Tradition. Die ottonischen Neu- oder Umbauten nehmen Bezug auf ältere bedeutungstragende Formen und Baugewohnheiten. Charakteristisch ist die Ausbildung von Fassaden mit stadtraum- und stadtbildrelevanter Wirkung. Bei aller Beständigkeit und Bewahrung architekturlandschaftlicher Eigenheiten ist die Region jedoch offen für originelle Rezeptionen fremder traditioneller und schließlich auch gotischer Muster. Diesen Erscheinungen soll anhand ausgewählter Bauten (Köln steht im Mittelpunkt) nachgegangen werden.
Einführende Literatur: Werner Meyer-Barkhausen, Das große Jahrhundert Kölnischer Kirchenbaukunst, Köln 1952; Hans Erich Kubach und Albert Verbeek: Romanische Baukunst an Rhein und Maas, 2 Bände und 1 Tafelband, Berlin 1976; Werner Schäfke: Kölns romanische Kirchen, Köln 1984; Colonia Romanica. Jahrhbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln.
 
13 508
V -
Hauptperioden der Islamischen Kunst, I
Mo 18.00-20.00  - Koserstr. 20, Hs B
(25.10.) Claus-Peter Haase
Zu Beginn eines vierteiligen allgemeinen Überblicks-Zyklus werden die Entstehungsvoraussetzungen der islamischen Kunst in den Ländern der Vorgänger des islamischen Weltreichs erörtert. Die Periode der Umayyaden- und frühen Abbasidenzeit mit ihren Zentren, die regionalen Stilentwicklungen in Iran und Zentralasien, Ägypten, Nordafrika und Spanien (7. bis 11.Jh.) sollen an Denkmälern, Baudekor und Objekten möglichst umfassend vorgeführt werden. Weitere Themen werden die Traditionsstränge in Ästhetik, Ornament und Motivtransmission sein sowie die Frage des Einflusses von Theologie und Herrscherzeremoniell auf die Ästhetik und Gestaltung des Kunstschaffens, dabei die funktionalen Formen in Bauten und Objekten sowie die Kalligraphie und Buchkunst.
Fortgesetzt werden soll die Vorlesung in den kommenden Semestern mit den Perioden II. Seldschuken- und Ayyubidenzeit, III. Mongolen-, Timuriden- und Mamlukenzeit, IV. Osmanen- und Safawidenzeit mit einem Ausblick bis ins 19.Jh.

Grundstudium

13 510
GK -
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 127
(26.10.) Werner Busch
 
13 511
GK -
Grundkurs Architektur
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, Hs B
(22.10.) Christiane Salge
 
(13 601)
GK -
Einführung in das Studium der ostasiatischen Kunstgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Antje Papist-Matsuo
Im Grundkurs werden Gegenstand und Geschichte des Faches behandelt. Neben Fragen zur Methodik wird weiterhin ein Schwerpunkt auf der Einführung in wissenschaftliches Arbeiten liegen. Am Ende des Seminars wird eine Klausur geschrieben.
 
13 512
PS -
Deutsche Plastik des 13. Jahrhunderts
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 121
(26.10.) Maximilian Benker
Die deutsche Skulptur des 13. Jahrhunderts mit ihren überragenden Schöpfungen gehört zum Basiswissen unseres Faches. Das Seminar wendet sich daher an Studienanfänger, die den sprachlichen Umgang mit Skulptur lernen wollen. Behandelt werden sowohl Einzelwerke als auch Skulpturenprogramme der wichtigsten Werkgruppen – etwa die in Bamberg, Naumburg, Magdeburg, Halberstadt und Freiberg. Dabei werden verschiedene Gattungen und Funktionen von Skulptur im Mittelalter exemplarisch besprochen. Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises ist die Übernahme eines Referates (ca. 20 min.) und einer schriftlichen Hausarbeit, die zur letzten Sitzung der Lehrveranstaltung abzugeben ist.
Einführende Literatur: Otto v. Simson, Das Mittelalter II (Propyläen Kunstgeschichte 6), Berlin 1972; Dietrich Schubert, Von Halberstadt nach Meißen, Bildwerke des 13. Jahrhunderts in Thüringen, Sachsen und Anhalt; Köln (DuMont) 1974, Rainer Haussherr (Hrsg.), Die Zeit der Staufer, Würtembergisches Landesmuseum, 1977, 5 Bände; Klaus Niehr, Die mitteldeutsche Skulptur der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, Weinheim 1992; Hartmut Krohm (Hrsg.), Meisterwerke mittelalterlicher Skulptur, Berlin 1996; Rainer Budde, Deutsche romanische Skulptur 1050-1250, München 1979; Adolf Feulner/Theodor Müller, Die Geschichte der deutschen Plastik, München 1953; Hans Jantzen, Deutsche Plastik des 13, Jahrhunderts, München 1941; Erwin Panofsky, Die deutsche Plastik des 11.-13. Jahrhunderts, München 1924; Willibald Sauerländer, Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970
 
13 513
PS -
Heilige und Heiliges. Die Inszenierung des Heiligen in der nordeuropäischen Kunst des späten Mittelalters
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 127
(22.10.) Thomas Blisniewski
Wie werden Heilige, wie wird Heiliges in der Welt des späten Mittelalters und der beginnenden Neuzeit nördlich der Alpen hervorgehoben bzw. inszeniert, die die eindeutige Trennung von Weltlichem und Heiligem (von Sakralem und Profanem) noch nicht vollzogen hat? Dieser Frage - und der umgekehrten Frage, wie das Unheilige ins Bild gesetzt wird - wollen wir im WS gemeinsam im Institut und in den Berliner Sammlungen nachgehen und dabei feststellen, daß nicht nur Goldgründe und Baldachine dazu genutzt werden.
Zur Einführung ist eine Lektüre von Angenendt, Arnold: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Darmstadt 1997 (seitdem mehrere Auflagen) empfehlenswert. Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt werden.
 
(13 110)
GK/PS -
Geschichtskonstruktionen. Die Darstellung römischer Geschichte in der Malerei der Neuzeit (Diese Lehrveranstaltung wird als GK in der 'Alten Geschichte' und als PS in der Kunstgeschichte angeboten.)
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 127
(19.10.) Gisela Bungarten,
Andreas Goltz
Die Rezeption der Antike in der Malerei gehört zu den faszinierendsten Phänomenen des ‚Nachlebens‘ des griechisch-römischen Altertums und stellt ein ebenso interessantes wie aufschlußreiches Forschungsfeld der Kunstgeschichte und der Geschichtswissenschaft dar. Insbesondere seit der Frührenaissance und der beginnenden reflektierten Beschäftigung mit der Antike haben sich Künstler immer wieder auf spezifische Weise in ihren Werken mit Sujets des Altertums auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt der interdisziplinären Veranstaltung, die sich sowohl an KunsthistorikerInnen wie an HistorikerInnen wendet, steht die Rezeption von Themen der römischen Geschichte. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten sollen die dargestellten antiken Ereignisse selbst, ihre Überlieferung, ihre spezifische Umsetzung in der Malerei sowie die Motive und Funktionen ihrer Darstellung im Kontext der Zeit erörtert werden. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme sind – neben der Freude an fächerübergreifendem Arbeiten – die Übernahme eines Referates und das Bestehen einer Klausur sowie eines kurzen Dia-Testes.
Einführende Literatur: Hermann Fillitz (Hg.): Der Traum vom Glück. Die Kunst des Historismus in Europa. Wien 1996; Thomas W. Gaethgens/Uwe Fleckner (Hgg.): Historienmalerei. Darmstadt 2003; Werner Hager: Geschichte in Bildern. Hildesheim 1989; Ekkehard Mai: Historienmalerei in Europa. Mainz 1990; Imagining Rome. British Artists and Rome in the Nineteenth Century. Ausstellungs-Katalog. London 1996.
 
13 514
PS -
Grundlagen der Filmanalyse
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 124
(21.10.) Karin Gludovatz
Das Proseminar möchte anhand ausgewählter Beispiele in die filmwissenschaftliche Terminologie einführen und unterschiedliche methodische Ansätze der Filmanalyse vorstellen. Dabei sollen filmische Techniken auf materieller, narrativer und rezeptionsästhetischer Ebene erläutert und auch in Beziehung zu älteren Formen der Bildproduktion gesetzt werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf dem Verhältnis von Anschauung und sprachmetaphorischen Beschreibungs- und Analyseverfahren liegen, die "Zeichen" und "Syntax" des Films verhandeln: "Nicht weil das Kino eine Sprache ist, kann es uns so schöne Geschichten erzählen, sondern weil es sie uns erzählt hat, ist es zu einer Sprache geworden" (Christian Metz). Bedingung für den Erwerb eines Scheins ist neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme an dem Proseminar die verbindliche Übernahme eines Referats sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Das Proseminar lässt sich in Hinblick auf Modulbildung mit der Übung "Die größte Geschichte. Verfilmungen des Neuen Testaments" (K. Gludovatz/W. Löhr) verbinden.
Einführende Literatur: Boggs, Joseph M.: The art of watching films, Mountain View u.a. 19964; Bordwell, David/Thompson, Kristin: Film Art: An Introduction, New York 2001; Bywater, Tim: An introduction to film criticism: major critical approaches to narrative film, New York u.a. 19923; Erlach, Dietrich (Hg.): Spielfilmanalyse: Mythos und Kult, Berlin 2004; Faulstich, Werner: Grundkurs Filmanalyse, München 2002; Giannetti, Louis D.: Understanding Movies, Englewood Cliffs 1993; Korte, Helmut (Hg.): Filmanalyse interdisziplinär. Beiträge zu einem Symposium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Göttingen 19912; Nelmes, Jill (Hg.): An introduction to film studies, London u.a. 1996; Silbermann, Alphons u. a. (Hg.): Filmanalyse: Grundlagen, Methoden, Didaktik, München 1989; Carroll, Noël: Interpreting the moving image, Cambridge 1998; Mitry, Jean: Semiotics and the analysis of film, Bloomington u.a. 2000.
 
13 515
PS -
Einführung in die Geschichte der Malerei im 19. Jahrhundert
(2 SWS)
Fr 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 124
(22.10.) Harold Hammer-Schenk
Das Seminar soll eine Einführung in die Geschichte der europäischen Malerei in der Zeit von etwa 1780-1914 geben, dabei sollen auch die Anfänge der Moderne thematisiert werden. An Einzelbeispielen sollen Beschreibungsmethoden geübt, künstlerische Wandlungen und ikonographische Fragen behandelt werden. Profane und religiöse Historienbilder sowie Landschaften stehen im Mittelpunkt.
Einführende Literatur: Werner Hofmann, Das irdische Paradies. Motive und Ideen des 19. Jahrhunderts, München 31991; Stephen F. Eisenman, Ninteenth Century Art. A Critical History, London 1994.; Eberhard Roters, Malerei des Neunzehnten Jahrhunderts. Themen und Motive, 2 Bde., Köln 1998.
 
13 516
PS -
Hauptwerke der Deckenmalerei von Mantegna bis Mengs
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 124
(3.11.) Margit Kern
Bilder an der Decke zwingen dem Betrachter gewöhnlich eine besondere Rezeptionshaltung auf: Er muß zu ihnen emporblicken. Nach Mantegnas Freskierung der Camera degli Sposi in Mantua standen die Maler vor der Wahl, die hierarchische Beziehung von oben und unten in ihren monumentalen Kompositionen zu reflektieren oder sie bewußt außer acht zu lassen. Kontinuität zwischen Bild- und Betrachterraum konnte auf verschiedenste Art und Weise hergestellt, aber auch explizit negiert werden. Die eingehende Analyse ausgewählter Hauptwerke aus dem Bereich der Innenausstattung von Kirchen und Palästen soll zum einen den Blick auf die große Bandbreite formal höchst unterschiedlicher Lösungsansätze schärfen, zum anderen soll die Lektüre christlicher und mythologischer Bildprogramme trainiert werden.
Einführende Literatur: Schöne, Wolfgang, Zur Bedeutung der Schrägsicht für die Deckenmalerei des Barock, in: Festschrift Kurt Badt, Berlin 1961, S. 144-172; Shearman, John, Only connect... Art and the Spectator in the Italian Renaissance, Princeton 1988, bes. S. 149-191; Lindemann, Bernd Wolfgang, Bilder vom Himmel. Studien zur Deckenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Worms 1994; Christian Hecht, Die Glorie. Begriff, Thema, Bildelement in der europäischen Sakralkunst vom Mittelalter bis zum Ausgang des Barock, Regensburg 2003.
 
13 517
PS -
Sammler und Mäzen – Die Kunst am Hof Philipp IV
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 163
(2.11.) Margit Kern
Ein großer Teil der Bestände des Prado in Madrid stammt aus dem Besitz Philipp IV. von Spanien - eines Königs, der mit seiner Ankaufspolitik als leidenschaftlicher Sammler und Mäzen die Kunstmärkte Europas im 17. Jahrhundert entscheidend prägte. So kaufte der König etwa 1640 zahlreiche Werke aus dem Nachlaß von Rubens, nach der Enthauptung Karl I. von England gelang es Philipp IV. auch einige bedeutende Gemälde aus dessen Sammlung zu erwerben. Velázquez und die Vizekönige in Neapel wurden als Agenten in Italien mit dem Kauf von Kunstwerken beauftragt. Dieses schier unersättliche Verlangen nach neuen Erwerbungen hing zum einen mit der besonderen Kennerschaft des spanischen Königs zusammen, zum anderen ergab es sich aus seiner Bautätigkeit. In dem neu errichteten Schloß von Buen Retiro mußte binnen kürzester Zeit eine große Zahl von Räumen angemessen ausgestattet werden. Die modellhaften Züge der herrscherlichen Repräsentation in Spanien eignen sich besonders dazu, einzelne Aspekte der höfischen Kultur der Frühen Neuzeit zu analysieren: Neben den Sammlungen und den Innendekorationen der Schlösser, etwa der Ausstattung des Jagdschlosses Torre de la Parada von Rubens, sind dabei ephemere Festdekorationen sowie die höfische Geschenkpraxis und die Porträtkultur eingehender zu untersuchen.
Einführende Literatur: Jonathan Brown und John H. Elliott, A Palace for a King. The Buen Retiro and the Court of Philip IV., 2. revidierte und erweiterte Auflage, New Haven/London 2003; Kat. Ausst. Velázquez, Rubens, Lorrain. Malerei am Hof Philipps IV., Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland 1999/2000, Ostfildern-Ruit 1999; Steven N. Orso, Velázquez, Los Borrachos, and Painting at the Court of Philip IV., Cambridge 1993; R. A. Stradling, Philip IV and the Government of Spain 1621–1665, Cambridge u.a. 1988.
 
13 518
PS -
Florentiner Malerei 1420-1460
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(21.10.) Hans Aurenhammer
Das Proseminar soll anhand ausgewählter Werke der Protagonisten Masaccio, Fra Angelico, Fra Filippo Lippi, Paolo Uccello, Andrea del Castagno und Domenico Veneziano einen Einblick in die Anfangsphase der Florentiner Malerei der Frührenaissance geben. Dabei sollen unterschiedliche kunstwissenschaftliche Fragestellungen (Werkanalyse; Zuschreibung, Datierung, Stilgeschichte; inhaltliche Interpretation; Bilderzählung; Funktion und Rezeption, sozialer und kultureller Kontext; Gattungsfragen und Bildkonzepte etc.) angewandt und eigenständiges Arbeiten – in der Auseinandersetzung mit den Kunstwerken selbst, im kritischen Dialog mit der Forschungsliteratur – erprobt werden.
Bedingungen zum Scheinerwerb sind neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme am Proseminar die Bereitschaft, ein ca. 20-minütiges Referat (allein oder als Gruppenarbeit) zu übernehmen und eine ca. 10-seitige, das Thema vertiefende Hausarbeit zu verfassen. Die Themen werden in der ersten Stunde vergeben. Voraussichtlich werden einige Stunden in Form von Exkursionen in die Gemäldegalerie abgehalten.
Einführende Literatur: M. Baxandall, Die Wirklichkeit der Bilder. Malerei und Erfahrung im Italien der Renaissance, Frankfurt 1977; D. Arasse, L' Annonciation italienne: une histoire de perspective, Paris 1999; W. Jacobsen, Die Maler von Florenz zu Beginn der Renaissance, Berlin 2001; D. Cole Ahl, The Cambridge Companion to Masaccio, Cambridge 2002; Georges Didi-Huberman, Fra Angelico: Dissemblance et Figuration, Paris 1990 (auch dt. Ausgabe); William Hood, Fra Angelico at San Marco, New Haven–London 1993; Francesco und Stefano Borsi, Paolo Uccello, Stuttgart 1993; Jeffrey Ruda, Fra Filippo Lippi, New York–London 1993; Megan Holmes. Fra Filippo Lippi. The Carmelite Painter, New Haven–London 1999; Helmut Wohl, The Paintings of Domenico Veneziano, New York–London 1980; Marita Horster, Andrea del Castagno, Oxford 1980.
 
13 519
PS -
Zwischen Tradition und Moderne. Englische Malerei des 19. Jahrhunderts
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 121
(26.10.) Christina Oberstebrink
Das Proseminar soll in die vielseitige Kunstlandschaft Englands im 19. Jahrhundert einführen. Ausgangspunkt ist die Romantik am Anfang des Jahrhunderts sowie die späten Entwicklungen der Genre-Malerei. Die verschiedenen künstlerischen Bewegungen der Viktorianischen Malerei, wie die der Präraffaeliten, des Ästhetizismus, des Klassizismus und des Realismus, sollen Gegenstand des Seminars sein. Der intellektuelle und künstlerische Austausch mit Frankreich wird berücksichtigt, darunter die Ausbreitung der Freilichtmalerei unter englischen Künstlern und die Wirkung des Impressionismus. Die Frage nach der sich anbahnenden Moderne und nach ihren Gegenbewegungen ist in Bezug auf die verschiedenen Schulen und Tendenzen zu stellen. Auch die Problematik des geeigneten Sujets – ob Geschichtsdarstellungen, Themen aus dem Alltag oder moderne Moralitäten die würdigen und sinnvollen Themen der Kunst seien – soll im Seminar thematisiert werden.
Eine Referatsliste wird in der ersten Übungsdoppelstunde ausgegeben.
Einführende Literatur: Viktorianische Malerei. Von Turner bis Whistler (Ausst. Kat. München), hrsg. von Robin Hamlyn u.a., München 1993; Der Symbolismus in England 1860-1910 (Ausst. Kat. London u.a.), hrsg. von Andrew Wilton und Robert Upstone, Ostfildern-Ruit 1998.
 
(13 602)
PS -
Die Kunst des Teeweges (Chanoyn)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 121
(22.10.) Antje Papist-Matsuo
Dieses Proseminar wird sich der Kunst des Chanoyû (Teezeremonie, Teeweg) widmen. Eingebettet in geschichtliche und kulturelle Hintergründe werden die wichtigsten ästhetischen Prinzipien des Teewegs (Harmonie, Ehrfurcht, Reinheit und Stille – wa, kei, sei, jaku) anhand beispielhafter Kunstobjekte erläutert. Sammlungsaspekte wie die Kategorisierung von Kunstobjekten innerhalb einer Kultur des Teewegs werden ebenso angesprochen wie die sich seit der späten Muromachi-Zeit deutlich herauskristallisierenden unterschiedlichen Teeschulen und ihre ästhetischen und künstlerischen Ansätze.
Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.
 
13 520
PS -
Renaissance entlang der Weser (mit Exkursion im März 2005)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 125
(22.10.) Martin Pozsgai
Das Proseminar soll einen Überblick über die Renaissancearchitektur entlang der Weser erarbeiten und kritisch prüfen, ob und welche gemeinsamen Merkmale einen stilistischen Begriff wie „die Weserrenaissance“ rechtfertigen würden. In diesem Zusammenhang sind auch der Bauschmuck und die angewandten Künste intensiv einzubeziehen. Die gewonnenen Erkenntnisse können während einer Exkursion zur Weser im März 2005 vor den Originalen überprüft und ausgeweitet werden. Die Exkursion wird in Kooperation mit dem Weserrenaissance-Museum Schloß Brake stattfinden.
Einführende Literatur: Ausstellungskatalog: Renaissance im Weserraum, 2 Bde., München 1989. – G. Ulrich Großmann: Renaissance entlang der Weser. Kunst und Kultur in Nordwestdeutschland zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg, Köln 1989. – Barbara Uppenkamp: Roll- und Beschlagwerk in der "Weserrenaissance", in: Petra Krutisch u. a. (Hrsg.): Baudekoration als Bildungsanspruch, Marburg 1993 (Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichte in Nord- und Westdeutschland 5), S. 9-119. – Anne Schunicht-Rawe und Vera Lüpkes (Hrsg.): Handbuch der Renaissance. Deutschland, Niederlande, Belgien, Österreich, Köln 2002.
 
13 521
PS*) -
Der Ornamentdruck. Zwischen Kunstwerk und Vorlage (mit Sitzungen vor Originalen in der Kunstbibliothek)
(2 SWS) (max. 20 Teiln.)
Do 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 125
(21.10.) Martin Pozsgai
Der Ornamentdruck als Gattungsbegriff ist Bezeichnungen wie Vorlageblätter (die auch Zeichnungen sein könnten) oder Ornamentstich (schränkt die Drucke auf den Kupferstich ein) vorzuziehen. Alle zwei Wochen sollen Sitzungen in der Ornamentstichsammlung der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin das Interesse für das druckgraphische Kunstwerk wecken. Alternierend sollen im 14tägigen Rhythmus Referate im Seminarraum die Funktion des Ornamentdrucks als Vorlage in den angewandten Künsten und der Architektur (-theorie) überprüfen. Durch die Vorstellung und Analyse einzelner Folgen von Ornamentdrucken wird darüber hinaus ein Überblick über die Geschichte des Ornaments seit der Frühen Neuzeit erarbeitet, der ein wichtiges Element der kunsthistorischen Datierung darstellt, als Handwerkszeug geradezu unerlässlich. Das Seminar ist beschränkt auf 20 Teilnehmer.
Einführende Literatur: Peter Jessen: Der Ornamentstich, Berlin 1920. – Peter Jessen: Meister des Ornamentstichs, 4 Bde., Berlin 1922-24. – Rudolf Berliner: Ornamentale Vorlageblätter des 15. bis 18. Jahrhunderts, 3 Bde., Leipzig 1925/26. – Franz Sales Meyer: Handbuch der Ornamentik, 12. Aufl., Leipzig 1927 und öfter. – Hermann Schmitz: Katalog der Ornamentstichsammlung der Staatlichen Kunstbibliothek Berlin, Berlin 1939 und neuere Reprints. – Rudolf Berliner und Gerhart Egger: Ornamentale Vorlageblätter des 15. bis 19. Jahrhunderts, 3 Bde., München 1981. – Günter Irmscher: Kleine Kunstgeschichte des europäischen Ornaments seit der frühen Neuzeit (1400-1900), Darmstadt 1984.
 
13 522
PS -
Pieter Bruegel d. Ä und seine Zeit
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 127
(20.10.) Caroline Zöhl
Während Ausstellungen und andere Forschungsprojekte in den letzten Jahrzehnten die künstlerische Bedeutung und ikonographische Komplexität im Werk Pieter Bruegels des Älteren (ca. 1525-1569) herausstellten, gilt er aufgrund seiner Alltagsmotive im allgemeinen Bewusstsein noch meist als "Bauernbruegel". Bruegel war einer der einflussreichsten Künstler des 16. Jahrhunderts. Sein Jahreszeitenzyklus übertrug Motive aus der Buchmalerei ins monumentale Format und gab der Landschaftsmalerei wesentliche Anregungen. Besonders Zeichnungen und Druckgraphik offenbaren Verbindungen zu Hieronymus Bosch, während er in der Malerei mit den "Sprichwörtern" (Berlin, Gemäldegalerie), dem "Kampf zwischen Fasching und Fasten", "Blindensturz", "Vogeldieb" oder "Sturz des Ikarus", neue Themen entdeckte. Das Proseminar versucht in aufeinander aufbauenden Einzelanalysen Bruegels vielseitiges Œuvre wie auch Geschichte und widerstreitende Ansätze der Forschung zu erschließen.
Einführende Literatur: J. de Jong u.a. (Hrsg.), Pieter Bruegel, Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek 47 (1996); E. M. Kavaler, Pieter Bruegel. Parables of Order and Enterprise, Cambridge-New York-Melbourne, 1999; Mielke, Hans. Pieter Bruegel, Turnhout, 1996; Ph. und F. Roberts-Jones, Pieter Bruegel der Ältere, München, 1997; Vöhringer, Christian, Pieter Bruegel 1525/1530- 1569, Köln, 1999.
 
13 523
PS*) -
Funktionen und Ikonographie christlicher Kunst (vor Orginalen, in der Gemäldegalerie, im Kunstgewerbemuseum und in Berliner Kirchen)
(2 SWS) (max. 20 Teiln.)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, Erstes Treffen: A 125
(22.10.) Caroline Zöhl
Biblische Themen und Heiligenviten waren in Form legendenhaft ausgeschmückter Szenen oder reduzierter Andachtsbilder bis in die Neuzeit vorrangige Aufgaben der bildenden Kunst. Zum Verständnis ihres Inhalts, ihrer theologischen Bedeutung und ihrer Funktion fehlen vielen Studienanfängern wichtige Grundlagen: die Kenntnis der Quellen aus der Bibel, den Apokryphen oder der Legenda Aurea wie auch der religiösen und liturgischen Praxis. Diesen Zugang erschwert auch die Präsentation der Bilder im Museum, wo sie meist fern ihres ursprünglichen Funktions- und Wirkungskontextes wie Galeriebilder an den Wänden hängen. Das Proseminar richtet sich insbesondere an Studierende in den Anfangssemestern. Anhand exemplarischer Bildbetrachtungen auf der Basis der Quellenlektüre will das Seminar mit den literarischen Vorlagen vertraut machen und bietet eine Einführung in die wissenschaftlichen Methoden zur Analyse der Bildprogramme.
Einführende Literatur: Die Bibel; Jacobus de Voragine: Die Legenda Aurea. Aus dem Lateinischen von Richard Benz. Gütersloh 1999. Schneemelcher, Wilhelm: Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung, 2 Bde. Tübingen 1990.
 
(13 603)
PS -
Chinesische Malerei – Werkimmanente Analyse
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 125
(19.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Wie betrachtet man überhaupt chinesische Malerei? Anhand der ausgewählten Beispiele aus dem Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin werden die Augen des Betrachters geschult, chinesische Malerei nach ihrer spezifischen Kriterien detailliert zu analysieren. Es wird dringend empfohlen, vor dem Beginn der Lehrveranstaltung die Sammlung des Museums für Ostasiatische Kunst in Berlin zu studieren. Darüber hinaus wird die Teilnahme an der Vorlesung „Vom Wesen der chinesischen Malerei“ vorausgesetzt.
Einführende Literatur und Referatsliste werden in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben.
 
(13 604)
PS -
Kunst in der Volksrepublik China
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 125
(26.10.) Juliane Noth
In den 1950er Jahren entwickelten viele ältere Künstler den Stil weiter, den sie sich in der ersten Jahrhunderthälfte erarbeitet hatten. Auch die Auseinandersetzung mit dem Realismus, der durch das Vorbild der Sowjetunion zum politisch bevorzugten Stil wurde, hat ihre Wurzeln schon im frühen 20. Jh. Junge Künstler entwickelten jedoch einen ganz neuen Stil – guohua (chinesische Tuschemalerei) mit realistischen Elementen und Ölmalerei, in der chinesische Techniken verwendet wurden. So gab es trotz politischer Zwänge eine große künstlerische Vielfalt. Während der Kulturrevolution wurde diese stark eingeschränkt. In den Karikaturen der Rotgardisten und den Propagandabildern der Zeit lassen sich die Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte dennoch ablesen. Politisch verfolgte Künstler malten zugleich abseits der Öffentlichkeit Bilder, die eine genuin chinesische Moderne repräsentieren. Mit Beginn der Modernisierungspolitik 1979 wurde die westliche Moderne seit dem frühen 20. Jh. nachholend rezipiert. Zentrale Momente der chinesischen Avantgarde-Kunst waren die Ausstellung der „Sterne“ 1979, die Kunstbewegung 1985 und die Ausstellung „China/Avant-garde“ 1989, der Zynische Realismus und die Aktions- und Konzeptkunst der 1990er Jahre.
Literatur: Wen C. Fong: Between Two Cultures. Late-Nineteenth and Twentieth-Century Chinese Paintings from the Robert. H. Ellsworth Collection in The Metropolitan Museum of Art, New York, New York 2001; Julia F. Andrews/Kuiyi Shen (Hg.): A Century in Crisis. Modernity and Tradition in the Art of Twentieth-Century China, Ausst.-Kat. New York: Guggenheim Museum, 1998; Julia F. Andrews: Painters and Politics in the People’s Republic of China, 1949-1979, Berkeley 1994; Ausst.-Kat. China Avantgarde, Berlin: Haus der Kulturen der Welt u.a., 1993; Gao Minglu (Hg.): Inside Out. New Chinese Art, Ausst.-Kat. San Francisco Museum of Modern Art u.a., 1998.
 
13 524
PS -
Bitteres Staunen. Die Passion Christi als Darstellungsproblem der christlichen Kunst
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 121
(21.10.) Wolf-Dietrich Löhr
Die Inkarnation des Gotteswortes und damit die menschlichen Leiden Christi bilden das zentrale Glaubensgeheimnis der christlichen Religion. Die Vergegenwärtigung der Passion gehört daher zu den essentiellen Themen der Frömmigkeit, ihrer bildlichen Darstellung wurde allerdings in verschiedenen Zeiten und Kontexten unterschiedlicher Wert beigemessen. Ausgehend von den frühesten Beispielen wird unsere Fragestellung der funktionalen Ausdifferenzierung der Passions-Ikonographie gelten und die je spezifische Dramatisierung der Leidensgeschichte untersuchen. Im weiteren Verlauf gilt es, die Unterschiede, aber auch die gegenseitige Einflußnahme herauszuarbeiten, die zwischen symbolischer Überhöhung durch theologische Reflektion und einer veristischen Nähe zum geschundenen Körper des Gottessohnes bestehen. Letztere zeichnet vor allem die Volksfrömmigkeit aus, von wo die Passionsikonographie ihre Wirkung auch auf außerreligiöse Diskurse entfaltet. Daher bietet sich zur Ausweitung des Materials eine Modulbildung mit der Übung „Die größte Geschichte. Verfilmungen des Neuen Testaments“ (K. Gludovatz, W. Löhr) an.
Bedingung für den Scheinerwerb ist die verbindliche Übernahme eines Referats sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Folgende Literatur ist als Diskussionsgrundlage für alle Semiarteilnehmer zur Lektüre vor Seminarbeginn empfohlen: W. Braunfels, M. Nitz, Leben Jesu, in: Lexikon für Christliche Ikonographie, Bd. 3, 1971, 39-85; Die Passion Christi in Literatur und Kunst des Spätmittelalters, hg. v. Walter Haug und Burghart Wachinger, Tübingen 1993; Ulrich Köpf, Passionsfrömmigkeit, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 27, 1997, 722-764 (mit ausführlicher Bibliographie); The broken Body. Passion Devotion in Late-Medieval Culture, hg. v. A.A. MacDonald, H.N.B. Ridderbos und R.M. Schlusemann, Groningen 1998.
 
13 525
PS -
Die Kirchen der Mönche: Einführung in die mittelalterliche Ordensbaukunst
(2 SWS)
Do 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 163
(21.10.) Martina Schilling
Gegenstand des Proseminars sind die Kirchen und Klöster der religiösen Orden im Mittelalter, mit einem Schwerpunkt auf den Reformorden des 10.-14. Jahrhunderts: Von den Benediktinern über die Zisterzienser zu den Franziskanern und Dominikanern – immer wieder wurde ein Lebensideal neu definiert und durch das gebaute Kloster realisiert und repräsentiert.
Vor diesem Hintergrund sollen die Hauptbestandteile des Klosters – Kirche, Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium usw. - in ihrer sich wandelnden Form und Nutzung vorgestellt werden. Dabei werden neben der typologischen und stilistischen Analyse der Architektur auch Kirchenausstattung sowie bauplastischer oder malerischer Dekor berücksichtigt werden. Anforderungen zum Scheinerwerb: Kurzreferat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: E. Badstübner, Kirchen der Mönche: die Baukunst der Reformorden im Mittelalter (Wien, 1982); W. Braunfels, Abendländische Klosterbaukunst (Köln, 1969), M. Untermann, Forma Ordnis. Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser (München/Berlin, 2001); W. Schenkluhn, Architektur der Bettelorden (Darmstadt, 2000).
 
13 526
PS -
Ausgewählte Beispiele irischer Kunst 600 bis 950 A. D.
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 125
(s. A.) Jana Berger
Das Seminar soll einen Überblick geben über irische Kunst des "Goldenen Zeitalters" von 600 bis 950 A. D. Anhand ausgewählter Beispiele werden die Grundelemente des "irischen Stils", ihre Entwicklung und ihre Besonderheiten erarbeitet sowie Bezüge zu Kunstobjekten anderer Kulturbereiche, beispielsweise der Karolinger und Merowinger, und ihre gegenseitigen Einflüsse dargestellt. Die behandelten Bereiche umfassen Buchmalerei (Evangeliar von Durrow, Lindisfarne, Kells und andere), Bildhauerei (Ringkreuze), profane Kostbarkeiten (u. a. Hunterston und Tara Broschen) sowie Gerätschaften der christlichen Liturgie (u. a. Ardagh und Derrynaflan Horte).
Die Beispiele sind thematisch geordnet; innerhalb der einzelnen Bereiche folgen sie der Chronologie. Des weiteren soll Grundwissen über technische Details der Fertigung in Buchmalerei, Bildhauerei und Metallbearbeitung sowie Besonderheiten der einzelnen besprochenen Beispiele vermittelt werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Darstellung christlicher Ikonographie und Tradition gelegt als auch auf Vergleiche mit kontinental-europäischen Kunstobjekten jener Zeit.
Die erforderliche Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Scheinvoraussetzungen: Referat, mündliche Mitarbeit, schriftliche Arbeit.

Hauptstudium

13 535
HS -
Grabmäler der 16., 17. und 18. Jahrhunderte
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 121
(25.10.) Arwed Arnulf
Grabmäler, gemalte und skulptierte Epitaphien unterschiedlich in Größe und Anspruch, Grabplatten in Stein und Bronze, Epitaphaltäre und -kanzeln, nicht selten in Memorialanlagen, etwa ungenutzten Chören zusammengefasst, sind die häufigsten Kunstdenkmäler, die in Kirchen zu finden sind. In unzähligen Kirchenbauten lässt sich anhand dieser Gattung eine ziemlich lückenlose Stil- und Ornamentgeschichte vom späten Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert nachvollziehen. Die stets vorhandenen Inschriften geben Auskunft über Auftraggeber und historischen Entstehungskontext, die spezifische Gestaltung und Aufstellung erlaubt Aufschluss über liturgische Aspekte religiöse Memorialkultur, seit dem mittleren 16. Jahrhundert vor allem auch über die Konfessionsgebundenheit der Gattung. Dem gegenüber steht eine weitgehende Vernachlässigung der frühneuzeitlichen Grabmäler in der Kunstgeschichte. Anhand ausgewählter Beispiele soll in die Geschichte der Gattung, die besonderen Probleme ihrer Erforschung, die kunsthistorischen und hilfswissenschaftlichen Arbeitsmittel eingeführt werden. Nebenbei ergibt sich eine Einführung in die Geschichte Skulptur und Ornamentik des 16., 17. und 18. Jahrhunderts.
Einführende Literatur: Artikel „Epitaph“, „Epitaphaltar“, „Epitaphienbuch“ in: Reallexikon der deutschen Kunstgeschichte, Bd 5; J.C.Smith, German Sculpture of the Later Renaissane, Princeton 1994; einen kunsthistorischen Überblick für den fraglichen Zeitraum liefert: R.Suckale, Kunst in Deutschland, Köln 1998, S. 271-406; zu Ornament und Vorlagenbättern: R.Berliner u. G.Egger, Ornamentale Vorlagenblätter des 15. bis 19. Jahrhunderts, Bd. 1-3, München 1981. Beispiele finden sich in großer Zahl in der Berliner Marien- und Nikolaikirche, Informationen zu diesen Werken liefert der Dehio, Berlin.
 
13 536
HS -
Clairobscur – Die Geschichte des Helldunkels in der Kunst vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 127
(25.10.) Werner Busch
Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Weisen der Bildproduktion. Die eine, klassische, macht einen zeichnerischen Entwurf, sichert ihn durch Detailstudien vor allem am Modell ab und überträgt den fertigen Entwurf, der die Idee des Werkes vollgültig enthält, in die Malerei. Die andere, unklassische, entwirft wenig, manchmal gar nichts vorab, sondern sucht zu einer Bildfindung im Prozeß des Malens auf der Leinwand zu kommen. Nicht selten sind zahlreiche Pentimenti, Korrekturen, Änderungen oder Erweiterungen die Folge. Selbst wenn das Helldunkel eine Grundbedingung aller Malerei ist, so hat es doch im zweiten Typus seinen eigentlichen Ort, dort werden seine Möglichkeiten ausgelotet, von Tizian über Rembrandt oder Gainsborough bis zu Constable und Turner. Daneben hat das Clairobscur eine besondere Karriere in der Druckgraphik gehabt, vom Clairobscurholzschnitt über das Mezzotinto und die Aquatinta bis zur Fotografie. Beide Geschichten, die untereinander vielfältige Bezugspunkte haben, sind zu verfolgen.
Einführende Literatur: René Verbraeken, Clair-obscur, histoire d’un mot, Nogent-le-Roi 1979; David Landau und Peter Parshall, The Renaissance Print 1470 – 1550, New Haven & London 1994 ; Michael Bury, The Print in Italy 1550 – 1620, The British Museum, London 2001; Kat. Ausst. Chiaroscuro, Italienische Farbholzschnitte der Renaissance und des Barock, hrsg. von Dieter Graf und Hermann Mildenberger, Kunstsammlungen zu Weimar, Berlin 2001 (ebenfalls Casa di Goethe, Rom und Haus der Kunst München); Kat. Ausst. Colorful Impressions, The Printmaking Revolution in Eighteenth-Century France, hrsg. von Margaret Morgan Grasselli, National Gallery of Art, Washington 2003/04; Timothy Clayton, The English Print 1688 – 1802, New Haven & London 1997; zu den verschiedenen graphischen Techniken: zahlreiche Nummern des Print Quarterly und: Ernst Rebel, Druckgrafik, Stuttgart 2003.
 
13 537
HS*) -
Die Beschlagnahmungen der "entarteten Kunst" und ihre Folgen am Beispiel des Berliner Kupferstichkabinetts
(2 SWS) (max. 15 Teiln.)
Mi 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 127
Anmeldungen bitte per e-mail an: fsek@zedat.fu-berlin.de oder schriftlich in das Postfach der Forschungsstelle.
(20.10.) Andreas Hüneke,
Christoph Zuschlag
Das Hauptseminar findet im Rahmen der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ statt. Anhand von Akten/Inventaren und Originalen im Berliner Kupferstichkabinett werden von den Teilnehmern die Details der Beschlagnahme, Rück- und Neuerwerbung von Werken einzelner Künstler untersucht. Das Seminar findet zum Teil im Kunsthistorischen Institut und zum Teil im Kupferstichkabinett statt.
Einführende Literatur: Eugen Blume, Die Auswirkungen der Beschlagnahme von Kunstwerken in Deutschland 1937 auf das Berliner Kupferstichkabinett, in: Angriff auf die Kunst (Kat.),Kunstsammlungen zu Weimar 1988, S. 23-27, Deutsche Expressionisten. Aquarelle und Zeichnungen im Berliner Kupferstichkabinett (Kat.), Staatliche Museen zu Berlin 1992.
 
13 538
HS -
Französische Kunst des 20. Jahrhunderts (mit Exkursion nach Paris, voraussichtlich Ende Februar 2005)
(Bitte Aushänge beachten!)
(n. V.) Thomas Gaehtgens
Anhand der in zahlreichen Museen von Paris, u.a. dem Centre Georges Pompidou, Musée Picasso und dem Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris vorhandenen Werke soll die auf 20 TeilnehmerInnen beschränkte Exkursion einen Einblick geben in die wichtigsten Tendenzen und Gattungen der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Es soll die herausragende Stellung der französischen Metropole als Zentrum bedeutender künstlerischer und intellektueller Leistungen verdeutlicht werden.
Gute Französischkenntnisse sind Voraussetzung. Die Exkursion findet voraussichtlich im Februar 2005 statt, der Termin der Einführungsveranstaltung wird bekanntgegeben.
Einführende Literatur: Ausst.-Kat. Paris – Berlin. Rapports et contrastes France-Allemagne 1900-1933, Centre Georges Pompidou, Paris 1978; Ausst.-Kat. Paris 1937 – Paris 1957. Créations en France, Centre Georges Pompidou, Paris 1981; Ausst.-Kat. Skulptur im 20. Jahrhundert. Figur – Raumkonstruktion - Prozeß (Ausst. Qu'est-ce que la sculpture moderne, Centre Georges Pompidou, Musée national d'art moderne), hrsg. von Margit Rowell, München 1986; Christopher Green: Cubism and its Elements. Modern Movements and Reaction in French Art 1916-1928, New Haven und London 1987; Harriet Weber-Schäfer: Abstraktion und Figuration in der französischen Malerei nach 1945, Köln 2001; Ausst.-Kat. Paris. Metropole der Kunst 1900-1968 (Ausst. Paris – Capital of the Arts 1900-1968, Royal Academy, London und Guggenheim Museum, Bilbao) Köln 2002.
 
13 539
HS -
Photographie nach 1945 in Deutschland
(2 SWS)
Mi 8.30-10.00  - Koserstr. 20, A 125
(20.10.) Harold Hammer-Schenk
Einzelthemen aus der Geschichte der Photographie in Deutschland sollen Bausteine zu einem historischen Überblick liefern. Dabei wird ausgegangen von dokumentierenden Schritten nach 1945 (Zerstörung, Wiederaufbau), von Fortführung konservativer Vorkriegsentwicklungen (poetische Sachlichkeit, etwa List) und Neuer Sachlichkeit (Keetmann, Moegle) und dokumentarisch-subjektiven Persönlichkeitsbildern (Moses) bis zu Tilmans szenischen Porträts und zu den schein-objektiven Räumen von C. Höfer sowie den Panoramen der Becher-Schule.
Einführende Literatur: W. Kemp, Theorie der Fotografie III, 1945-1980, München 1983; H. v. Amelunxen, IV, 1980-1995, München 2000; Positionen künstlerische Photographie in Deutschland seit 1945, Berlin 1997; Subjektive Fotografie. Bilder der 50er Jahre, Katalog, Essen 1984; Jörg Boström, Dokumente und Erfindungen. Fotografie aus der BRD, 1945-heute, Berlin 1989. Deutsche Fotografie. Macht eines Mediums, 1870-1970, Köln 1997; L. Derenthal, Bilder des Träumens, Aufbaujahre, Fotografie im sich teilenden Deutschland, Marburg 1999; A. Martin (Hgb.), Foto-Anschlag. Vier Generationen ostdeutscher Fotografen, Leipzig 2001.
 
(13 610)
HS -
Koreanische Gartenarchitektur
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 125
(25.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In diesem Hauptseminar werden chinesische Maltraktate übersetzt, analysiert und anhand ausgesuchter Bildelemente die oftmals abstrakten und komplexen Maltheorien verständlich am Beispiel erläutert. Die bereits in europäischer Sprache übersetzten Traktate werden zur Diskussion gestellt.
Voraussetzung: Die Teilnehmer sollen über gute chinesische Sprachkenntnisse (sehr gute hanja- und kanji-Kenntnisse) verfügen.
Die zu behandelnden Maltraktate werden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt und die einführende Literatur wird ebenfalls bekannt gegeben.
 
13 541
HS -
Französische Historienmalerei des 18. und 19. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 124
(25.10.) Martin Schieder
Folgt man der akademischen Gattungshierarchie, stellt die Historienmalerei die wichtigste Bildgattung dar. An ausgewählten Beispielen von Le Brun bis David, von Delacroix bis Manet wird ihre Entwicklung in ihrem kunsttheoretischen, kunsthistorischen und politischen Kontext untersucht. Dabei wird ebenso nach dem Verhältnis der Historienmalerei zu Staat und Kirche zu fragen sein wie nach ihrem spezifischen Beitrag zur Moderne.
Gute Französischkenntnisse sowie die Übernahme eines Referates sind Voraussetzung zur Seminarteilnahme.
Einführende Literatur: Thomas Kirchner: L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts, Mainz 1991; Les amours des Dieux. La peinture mythologique de Watteau à David (Ausstellungskatalog, Paris, Grand Palais), 1991; Historienmalerei, hrsg. von Thomas W. Gaehtgens und Uwe Fleckner, Berlin 1996; Bilder der Macht. Macht der Bilder, Zeitgeschichte in Darstellungen des 19. Jahrhunderts, hrsg. von Stefan Germer und Michael Zimmermann, München/Berlin 1997.
 
13 542
HSM -
Mentorenmodell: Kunstbesitz im Berliner Raum
(4 SWS)
Di 10.00-14.00  - Koserstr. 20
(s. A.) Eberhard König
Wie in den vorausgegangenen Wintersemestern wird ein Blockunterricht, der die Exkursionsanforderungen der Studienordnung vollständig erfüllt, mit einem während des Semesters ablaufenden Hauptseminar verbunden. Noch in den letzten Tagen des Juli wird mit dem Kunstbesitz im Berliner Raum vertraut gemacht. Diesmal soll der Ausgangspunkt die Moderne sein, so daß während des Semesters die Museen am Matthäikirchplatz (Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum usw.) besucht werden.
Scheine können erworben werden für das Hauptseminar ebenso wie für den Exkursionsteil. Alle, die während des Wintersemesters eine Gruppe von Anfängern kontinuierlich durch die Museen geführt haben, erhalten überdies eine Bescheinigung, die sie für Führungsaufgaben in Berlin empfiehlt.
Erarbeitet werden ein Überblick über weite Teile der Kunstgeschichte von den Berliner Beständen aus sowie Fähigkeiten der mündlichen Darstellung vor den Objekten und die Konzeption von Führungsblättern.
Literatur: Die bekannten Führer von Berlin (vor allem Börsch-Supans Reclamführer) und die Kataloge der Berliner Sammlungen.
 
13 543
HS -
Architektur, Politik und Wissenschaft im Venedig der Renaissance (Blockseminar: An 4 Samstagen im Dezember und Januar.
Vorbesprechung: Do, den 21.10.2004, 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 127)

(2 SWS)
Block - Koserstr. 20
(s. A.) Hans Aurenhammer
'Renaissancearchitektur in Venedig' bedeutet das Zusammentreffen einer singulären städtebaulichen wie politischen Identität und einer neuen humanistischen Sprache der Architektur, die in anderen italienischen Zentren (Florenz, Rom) entwickelt wurde. Diese spannungsreiche Beziehung wurde gerade in den letzten beiden Jahrzehnten – v. a. durch die Forschergruppe um Manfredo Tafuri – auf methodisch innovative Weise untersucht, wobei Architekturgeschichte in ihren sozialen, politischen, kulturellen und mentalitätsgeschichtlichen Kontexten verortet wurde. Anhand von ausgewählten Fallbeispielen aus dem Zeitraum 1460–1600 wird im Seminar der Frage nachgegangen, auf welche Weise architektonische Typologien, Interventionen oder Projekte die Widersprüche und Transformationen der nur auf den ersten Blick statisch scheinenden Struktur der venezianischen Gesellschaft repräsentieren und wie sich gleichzeitig Architektur als eine autonome Form des Wissens emanzipieren konnte. Dabei kommen nicht nur Beispiele in Venedig selbst zur Sprache, sondern auch aus dem Gebiet der Republik auf der Terraferma. Die Werkanalyse wird vertieft durch die Untersuchung architekturtheoretischer Texte.
Voraussetzungen sind die Bereitschaft, auch italienische Fachliteratur zu lesen, die verbindliche Übernahme eines Referates und die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit. Die einzelnen Termine werden in mehreren Blöcken zusammengefasst sein. Die Vereinbarung der genauen Termine erfolgt in der ersten Stunde, in der auch die Verteilung der Referatsthemen erfolgt.
Einführende Literatur: Manfredo Tafuri, Venezia e il Rinascimento. Religione, scienza, architettura, Torino 1985 (auch engl. Ausgabe); Antonio Foscari – Manfredo Tafuri, L'armonia e i conflitti: la Chiesa di San Francesco della Vigna nella Venezia del '500, Torino 1983; Manfredo Tafuri (Hg.), "Renovatio urbis": Venezia nell'età di Andrea Gritti (1523 - 1538), Roma 1984; W. Wolters, Architektur, in: Norbert Huse – Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei 1460 – 1590, München 1986, S. 9–145; Ennio Concina, A history of Venetian architecture, Cambridge 1998; Manuela Morresi, Venezia e le città del Dominio, in: Francesco Paolo Fiore (Hg.), Il Quattrocento (= Storia dell'architettura italiana, 2), Milano 1998, S. 200–241; Manuela Morresi, Jacopo Sansovino, Milano 2000.
 
13 544
HS -
Organische Skulptur im 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Fr 14.00-17.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 124
(22.10.) Gisela Moeller
Die organische Form in der bildenden Kunst und der Architektur entstand um 1930 als Gegenströmung zur abstrakten, konstruktivistischen Moderne. In der Bildhauerkunst bezeichnet der Begriff organisch Figuren mit Formen, die der Natur entlehnt sind, mit schwellenden Körpern und geschwungenen Kurven. Hauptrepräsentanten der organischen Skulptur sind Hans Arp und Henry Moore. Das Seminar fragt nach den Anfängen, der Entwicklung und den verschiedenen Ausdrucksformen organischer Skulptur.
Einführende Literatur: Claude Allemand-Cosneau, Manfred Fath und David Mitchinson (Hrsg.), Henry Moore – Ursprung und Vollendung. München 1996; Ausst.-Kat., Hans Arp. Kunsthalle Nürnberg. Ostfildern 1994; Peter H. Feist, Figur und Objekt. Plastik im 20. Jahrhundert. Leipzig 1996; Jürgen Fitschen, die organische form 1930-1960: Bildhauerkunst. Bremen 2003.
 
ACHTUNG! NEU
13 545
HS -
Gotische Architektur in Deutschland
(2 SWS)
Blockseminar, Vorbesprechung: Mo, den 1.11.2004, 15.00-17.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336
  Hans W. Hubert
Die in Frankreich seit dem 12. Jh. ausgebildete gotische Baustruktur und Formensprache setzten sich im Gebiet des Hl. Römischen Reiches zunächst nur langsam durch. Dann aber bildete sich im Zuge der Adaptionen, die insb. mit dem Neubau des Kölner Doms ab 1248 einen starken Impuls erhielten, eine besonders vielfältige und facettenreiche Baukultur aus, die sich in einem breiten Repertoire an Bauformen und Bautypen niedergeschlagen hat. Das Seminar konzentriert sich auf die Hauptwerke und die künstlerischen Haupttendenzen der Entwicklung vom frühen 13. Jh. bis zum 15. Jh. Ziel ist es, eine klare Vorstellung von den Rezeptions- und Entwicklungsphasen, den regionalen Besonderheiten (reich gegliederte Zierarchitekturen der Hausteingebiete versus norddeutsche Backsteingotik), von den verschiedenen Bautypen und von der Ausbildung der Gewölbe- und der Maßmerkformen zu gewinnen: Außerdem sollen die unterschiedlichen Baukonzepte und Ausformungen der gotischen Architektur in ihrem Entstehungskontext historisch verständlich und ?lesbar? gemacht werden.
Einführende Literatur: Georg Dehio und Gustav von Bezold, Die kirchliche Baukunst des Abendlandes. Bd. 1,1 Stuttgart 1892, Bd. 1,2 Stuttgart 1901, Atlas 1887, Bd. 2,1-5. Stuttgart 1887-1901. (Insb. Bd. 2, S. 249-396 und zugehörige Tafeln). Georg Dehio, Geschichte der deutschen Kunst, 4. Aufl. Bd. 1: Das frühe und hohe Mittelalter bis zum Ausgang der Staufer. Die Kunst des romanischen Stils; Bd. 2. Das späte Mittelalter von Rudolf von Habsburg bis zu Maximilian I.: Die Kunst der Gotik. Berlin 1930. Ernst Gall, Die gotische Baukunst in Frankreich und Deutschland, Teil1. 2. Aufl. Braunschweig 1955. Hans Jantzen, Die Gotik des Abendlandes. Idee und Wandel, Köln 1962 . Nachdruck mit Nachwort von W. Sauerländer, Köln 1997. (Insb. S. 90-119, 131-157). Bialostocki, Jan: Spätmittelalter und beginnende Neuzeit (Propyläen Kunstgeschichte). Frankfurt am Main-Berlin-Wien 1972. Otto von Simson, Das Mittelalter II, Berlin 1972 (Propyläen-Kunstgeschichte V). Wolfgang Braunfels, Die Kunst im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 6 Bde München 1979-1989. Geschichte der deutschen Kunst 1350-1470. Hrsg. v. Ernst Ullmann. Leipzig 1981, S. 69-137 Geschichte der deutschen Kunst 1470-1550. Architektur und Plastik. Hrsg. v. Ernst Ullmann. Leipzig 1984, S. 60-219. Willibald Sauerländer, Das Jahrhundert der großen Kathedralen, 1140-1260. (Universum der Kunst). München 1990, S. 330-402. Alain Erlande-Brandenburg, Triumph der Gotik, 1260-1380. (Universum der Kunst). München 1988, S. 30-46, 114-127 u. 260-275. Roland Recht und Albert Châtelet, Ausklang des Mittelalters, 1380-1500 (Universum der Kunst). München 1989, S. 3- 74, insb. 59-64, 69-. Nußbaum, Norbert: Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik. (1. Aufl. Köln 1985); zu benutzen: erheblich verbesserte 2. Aufl. Darmstadt 1994. Nußbaum, Norbert: Das gotische Gewölbe. Darmstadt 1996.

Colloquien

13 550
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
Di 18.00-20.00  - Koserstr. 20, Hs B
(n. V.) Arwed Arnulf
 
13 551
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
 - Koserstr. 20
(n. V.) Thomas Gaehtgens
 
13 552
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 124
(n. V.) Harold Hammer-Schenk
 
13 553
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Koserstr. 20, A 124
(n. V.) Werner Busch
 
13 554
C -
Colloquium für Fortgeschrittene
(2 SWS)
 - Koserstr. 20
(n. V.) Eberhard König
 
(13 613)
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 124
(n. V.) Jeong-hee Lee-Kalisch
 
13 555
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 124
(25.10.) Martin Schieder

Erweitertes Lehrangebot (für Grund- und Hauptstudium)

Scheine aus Übungen (Ü) können nur im Grundstudium angerechnet werden und sind dann Leistungsnachweisen aus Proseminaren (PS) gleichzusetzen. Im Hauptstudium dagegen sind zwar die Semesterwochenstunden aus dem Besuch einer Übung (Ü) anrechenbar, nicht jedoch die Scheine. Als Leistungsnachweise im Hauptstudium können neben Scheinen aus Hauptseminaren (HS) und Exkursionen im Hauptstudium (EHS) nur Nachweise aus Übungen im Hauptstudium (ÜHS) angerechnet werden.
13 561
Ü*) -
Kunstgeschichte und Computer
(2 SWS) (max. 12 Teiln.)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 340
(22.10.) Maximilian Benker
Der IT-Bereich ist heute aus vielen kunsthistorischen Tätigkeitsfeldern nicht mehr wegzudenken. Dabei ist die computergestützte Datenerfassung zur Inventarisierung von Museumsbeständen und Fototheken von besonderer Relevanz. Im Mittelpunkt dieser Übung stehen einerseits das kunsthistorische Datenbanksystem HIDA/MIDAS, das noch in vielen Museen und Forschungsinstituten genutzt wird, sowie das darin integrierte ikonographische Klassifizierungssystem ICONCLASS, andererseits das Museumsdokumentationsystem MUSEUM plus, das immer weitere Verbreitung findet. Darüber hinaus soll in der Übung auch ein Überblick über das für Studium und Praxis relevante Internetangebot im Bereich der Kunstgeschichte vermittelt werden.
Die Veranstaltung setzt kunsthistorische Grundkenntnisse voraus und richtet sich daher an Studierende ab dem 5. Semester. Wegen der begrenzten Anzahl der Computerplätze ist die Teilnahme auf 12 Personen beschränkt.
 
13 562
Ü*) -
Einführung in die Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts
(2 SWS) (max. 20 Teiln.)
Do 10.00-12.00  - Alte Nationalgalerie
(21.10.) Gisela Bungarten
Anhand der in der Nationalgalerie Berlin vorhandenen Werke soll die auf 20 Studierende beschränkte Übung einen Einblick geben in die wichtigsten Tendenzen und Gattungen der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Besonderes Gewicht wird der Beschreibung der Gemälde zukommen. Der kritische Umgang mit der Forschungsliteratur soll geübt werden.
Voraussetzung zur Erwerbung eines Scheins sind aktive, regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referates und Ausarbeitung einer Hausarbeit.
Einführende Literatur: Herbert von Einem: Deutsche Malerei des Klassizismus und der Romantik. 1760 bis 1840, München 1978; Ausst.-Kat. Berlin zwischen 1789 und 1848. Facetten einer Epoche, Akademie der Künste, Berlin 1981; Gisold Lammel: Deutsche Malerei des Klassizismus, Leipzig 1986; Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Katalog der ausgestellten Werke. Hrsg. von Angelika Wesenberg und Eve Förschl. 3. Aufl., Berlin und Leipzig 2002
 
13 563
Ü -
Dänische und schwedische Porträts des 17. und 18. Jahrhunderts
(2 SWS)
Fr 14.00-15.30  - Koserstr. 20, A 121
(22.10.) Helmut Börsch-Supan
Die Malerei, insbesondere die des Porträts, erreicht in der Barockzeit unter dem Einfluss niederländischer, deutscher und im 18. Jahrhundert auch französischer Künstler ein beachtliches Niveau. Zweck der Übung ist es, auf diese zu wenig bemerkte Kunstblüte im Norden Europas aufmerksam zu machen.
Einführende Literatur: Dansk Kunst Historie. Billedkunst og Skulptur, Bd. II+III, Kønenhaven 1972 und 1973; Allan Ellenius, Karolinska bildidéer, Uppsala 1966; Allan Ellenius, Baroque Dreams. Art and Vision in Sweden in the Era of Greatness, Uppsala 2003.
 
13 564
Ü*) -
Zeichnen für Kunsthistoriker
(2 SWS)
Mo 16.00-20.00  - Koserstr. 20, A 121
(25.10.) Bertrand Freiesleben
Dieses Semester geht´s in die Museen. Die Teilnehmerzahl wird deshalb begrenzt. Unter wechselnden Fragestellungen werden wir Künstler, Epochen und Regionen im Einsatz ihrer Mittel vergleichen. Wie entstehen Wirkungen? Wie ist das gemacht? Lichtreflexe, Farbgruppen, Bildaufbau, Bewegung, Balance, Duktus... Ihr sollt für das "Wie" sensibilisiert werden. Am Ende des Semesters könntet Ihr in der Lage sein, ohne jegliche Lektüre Qualitätsurteile zu fällen und solche anderer zu bestätigen oder begründet zu widerlegen.
Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben und ausgehängt. Jeder Teilnehmer benötigt viele gute Buntstifte, einen Block mit gutem weißem Zeichenpapier A3, ein paar Bleistifte, Knetradiergummi und eine stabile, leichte Unterlage.
 
13 565
Ü -
Die größte Geschichte. Verfilmungen des Neuen Testaments
(4 SWS)
Mi 18.00-20.00, Do 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 127
(20.10.) Karin Gludovatz,
Wolf-Dieter Löhr
Die Lebens- und Leidensgeschichte Christi machte jahrhundertelang die zentrale Erzählung europäischer Kunst aus. Auch der Film greift bereits seit seinen Anfängen auf das Neue Testament als literarische Vorlage zurück, einer ersten Fassung der Brüder Lumière (1897), folgten monumentale Stummfilme, aufwendig ausgestattete Hollywoodproduktionen, und auch der europäische Autorenfilm nahm sich des Themas an. Die Übung will vermittels exemplarisch zu untersuchender Filme einerseits einen Überblick über die Geschichte dieses Genres geben, andererseits die einzelnen Beispiele konzentrierten Analysen unterziehen. Darin sollen deren technische, produktions- und rezeptionsästhetische Potentiale erarbeitet, vor allem aber Affinitäten und Differenzen der Filme zur ikonographischen Tradition in der bildenden Kunst zur Diskussion gestellt werden.
Bedingung für den Erwerb eines Scheins ist neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme an der Übung die verbindliche Übernahme eines Referats sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Die Übung ist zweifach in Hinblick auf Modulbildung vernetzbar. Für eine filmwissenschaftliche Vertiefung empfiehlt sich die Kombination mit dem Proseminar >„Grundlagen der Filmanalyse“ (K. Gludovatz), für eine Intensivierung ikonographischer Studien ist die Verbindung mit dem Proseminar >„Bitteres Staunen. Die Passion Christi als Darstellungsproblem der christlichen Kunst“ (W. Löhr) sinnvoll.
Filme (Auswahl): The King of the Kings, Cecil B. De Mille, USA 1927; Il Vangelo Secondo Matteo, Pier Paolo Pasolini, I 1964; Il Messia, Roberto Rossellini, It/F 1975; Life of Brian, Monty Python, GB 1979; The Garden, Derek Jarman, GB 1990; Jesus von Montreal, Denys Arcand, CN 1997.
Einführende Literatur: Baugh, Lloyd: Imaging the divine. Jesus and Christ-figures in film, Kansas City 1997; Davis, Tim/Kinnard, Roy: Divine images. A history of Jesus on the screen, New York 1992; Estève, Michel: La passion du Christ comme thème cinématographique, Paris 1961; Fraser, Peter: Images of the passion. The sacramental mode in film, Westport 1998; Huppmann, Roland: Das Genre der Jesusfilme, München 1989; Tatum, Walter Barnes: Jesus at the movies. A guide to the first hundred years, Santa Rosa 1997.
 
13 566
Ü*) -
Deutsche Malerei des 18. Jahrhunderts in der Berliner Gemäldegalerie
(2 SWS)
Do 15.00-17.00 14-tägl. - Gemäldegalerie
(21.10.) Rainer Michaelis
Anhand ausgewählter Gemälde der Berliner Galerie von Daniel Nikolaus Chodowiecki, Balthasar Denner, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Otto Gebhard, Anton Graff, Angelica Kauffmann, Franz Anton Maulbertsch, Antoine Pesne und Christian Bernhard Rode sollen Aspekte der deutschen Malkultur durch studentische Kurzreferate untersucht werden.
Einführende Literatur: Georg Biermann, Deutsches Barock und Rokoko, Leipzig 1914;Gemäldegalerie Berlin. 200 Meisterwerke,Berlin 1998; Rainer Michaelis, Die deutschen Gemälde des18.Jahrhunderts, Berlin 2002; Rainer Michaelis, Antoine Pesne. Die Werke des preußischen Hofmalers in der Berliner Gemäldegalerie, Berlin 2003.
Lehrveranstaltung am Donnerstag, dem 21. Oktober 2004,15.00 Uhr c.t. (Informationsstand Kulturforum). Zu diesem Zeitpunkt werden die Kurzreferate vergeben und die Termine der weiteren Lehrveranstaltungen bekanntgegeben.
 
13 567
Ü -
Zeichnung in der klassischen Moderne
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 121
(25.10.) Carolin Meister
Thema des Seminars sind die grundlegenden Transformationen der Zeichnung in der Kunst des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der viel konstatierten Krisis des klassischen Prinzips der Zeichnung (disegno), die spätestens mit dem Impressionismus virulent wird, sollen im Seminar zentrale künstlerische Positionen behandelt werden, welche die Technik und Funktion der Zeichnung modifiziert haben. Cézannes Neudefinition der Zeichnung als Kontrastrelation wird dabei ebenso Beachtung finden wie Seurats Aufhebung der Linie in der tonalen Struktur oder Matisses Absage an die Verfahren von Quadrierung und projektivem Entwurf (dessein). Als Leitfaden durch die exemplarischen Studien soll die Frage nach der Verschiebung der klassischen metaphysischen Oppositionen von Farbe und Linie, Skizze und Ausführung etc. in der Zeichnung der klassischen Moderne dienen. Ein Rückgriff auf die Konzeption des disegno in der klassischen Kunsttheorie kann aus diesem Grund nicht ausbleiben.
Literaturauswahl: Wolfgang Kemp, Disegno. Beiträge zur Geschichte des Begriffs zwischen 1547 und 1607, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 19, 1974; Hubert Damisch, Traité du trait. Tractatus tractus. Réunion des Musées Nationaux, Paris 1995; Éric Alliez, Das „Farbwerk“ im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit: Georges Seurat, in: ders., Elisabeth von Samsonow (Hg.), Chroma Drama: Widerstand der Farbe, Wien 2001; Yve-Alain Bois, Matisse and Arche-drawing, in: ders. Painting as Model, Cambridge/Mass., London 1990.
 
13 568
Ü*) -
Ähnlichkeit und Entstellung. Gattungsprobleme der Bildniskunst des 19. und 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Galerien
Einführungsveranstaltung: 27.10.2004, 14.00-16.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336
(27.10.) Sabine Slanina
Die Übung versteht sich als Einführung in die wichtigsten Tendenzen der Bildniskunst seit Beginn der Moderne. Diskutiert werden sollen diese am Beispiel von Originalen besonders der Alten und der Neuen Nationalgalerie sowie der Sammlung Flick im Hamburger Bahnhof. Im Vordergrund stehen dabei zum einen die zunehmende Aufwertung bildimmanenter bzw. materieller Darstellungsqualitäten und die damit verbundene Abkehr von der Vorstellung, der Porträtist habe zuerst den physiognomischen Vorgaben des Modells zu folgen. Zum anderen gilt es, die für die Moderne signifikante Tendenz einer Entgrenzung des Porträts zu beschreiben, die bis zur Negation der Gattung selbst reichen kann.
Einführende Literatur: Andreas Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002; Werner Busch, Das sentimentalische Bild, Die Krise der Kunst und die Geburt der Moderne, München 1993, S. 381-456.; Rudolf Preimesberger, Hannah Baader und Nicola Suthor (Hg.), Das Porträt (Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Band 2), Berlin 1999.
 
13 569
Ü*) -
Antoine Watteau und die Fête galante
(2 SWS) (max. 20 Teiln.)
(KHI sowie vor Ort in Schloss Charlottenburg, Schloss Sanssouci, der Gemäldegalerie, dem Kupferstichkabinett)
Vorbesprechung:

Mi 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 124
(20.10.) Christoph Vogtherr
Antoine Watteau gilt als der wichtigste französische Maler des frühen 18. Jahrhunderts. Trotz einer umfangreichen Forschung bleibt sein Werk nachwievor rätselhaft. Die Übung soll einführen in die Kunst Watteaus und seiner unmittelbaren Nachfolger, den Stand und die offenen Fragen der Forschung. Dies soll vor allem geschehen anhand des reichen Watteau-Bestandes in Berlin und Potsdam. Einbezogen werden auch Handzeichnungen und frühe Reproduktionsgraphik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der „Fête galante“, der (neuen?) Bildgattung, für die Watteau berühmt und vielfach nachgeahmt wurde.
Einführende Literatur: Watteau 1684 1721, Ausstellung Washington, National Gallery, Paris, Grand Palais, Berlin, Schloss Charlottenburg, 1984/1985, Berlin 1985. Thomas E. Crow: Painters and Public Life in Eighteenth-Century Paris, New Haven/London 1985. Nicolas Lancret 1690-1743, Ausstellung New York, The Frick Collection, Fort Worth, Kimbell Art Museum, 1991/1992, New York 1991. Mary Vidal: Watteau’s Painted Conversations, New Haven/London 1992. Watteau et la fête galante, Ausstellungskatalog Valenciennes 2004.
 
13 570
Ü -
Holländische Genremalerei
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 121
(22.10.) Fatma Yalçin
Die holländischen Maler des goldenen Zeitalters widmeten sich der Schilderung der alltäglichen Dinge. Verborgener Sinn oder Abbild der Wirklichkeit? Nicht jedes Bild enthält eine verschlüsselte Botschaft, viele beschränken sich auf die "afspiegling van de werkelijkheid". In der Forschung bilden sich divergierende Positionen heraus, Svetlana Alpers umstrittenes Buch "Kunst als Beschreibung" neben E. de Jonghs ikonographisch bzw. emblematisch ausgerichtete Fragestellungen und Interpretationen.
Nach einer kurzen Einführung über die Fragestellungen der Forschung, werden der Begriff der Genremalerei und die kunsttheoretischen Äußerungen der Zeit in den ersten beiden Sitzungen erläutert. Anhand von Hauptwerken der holländischen Genremaler (de Hooch, Vermeer, Maas, Steen, Terborch, Hoogstraten, Fabritius, Vrel, Elinga, Ochtervelt, Dou, de Witte, Metsu, Boursse, Mieris d. Ä., Buytewech, etc.) und unter Berücksichtigung der Motivgruppen (Mutter-Kind, Arztbesuch, Sauberkeit, Briefleserin/Briefschreiberin, Die Botschaft, Lustige Gesellschaft, Die Musizierenden, Dame und Herr beim Wein, Die Kupplerin, Die Wägerin, Lauscher, Maler im Atelier, Perspektivkasten) sollen kunsthistorische Arbeitstechniken sowohl Literaturrecherche als auch Beschreiben und Analysieren der Werke eingeübt werden.
Zwei - drei Sitzungen werden vor Originalen in der Gemäldegalerie stattfinden.
Literatur: Svetlana Alpers, Kunst als Beschreibung, Köln 1985; Ausst.-Kat. Amsterdam 1976, tot Lerning en Vermaak, E. de Jongh, Rijksmuseum Amsterdam; Ausst.-Kat. Braunschweig 1978, Die Sprache der Bilder, Realität und Bedeutung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, E. de Jongh; P. Hecht, The debate on symbol and meaning in Dutch seventeenth-century art: an appeal to common sense, in: Simiolus 16, 1986, 173 – 190; E. J. Sluijter, Seductress of Sight. Zwolle 2000; Ausst.-Kat. Philadelphia/Berlin/London 1984, Von Frans Hals bis Vermeer, P. C. Sutton; Ausst.-Kat. Delft, 1996, Delfter Masters, Vermeer’Contemparies; Ausst.-Kat. Frankfurt 1993, Leselust; Ausst.-Kat. Frankfurt 1998, innenleben; Ausst.-Kat. New York, London 2001, Vermeer and the Delft School; Ausst.-Kat. Dordrecht 1992, De Zichtbaere Werelt; Barbara Gaethgens, Genremalerei, Berlin 2002; Samuel van Hoogstraten, Inleyding tot de Hooge Schoole der Schilderkonst, Rotterdam 1678; Arnold Houbraken, Arnold Houbraken’s grosse Schouburgh der niederländischen Maler und Malerinnen, Wien 1880; RDK 5, Artikel ›Emblem, Emblembücher‹, Sp. 86-228; Emblemata; Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Hrsg. v. A. Henkel u. A. Schöne; Stuttgart/Weimar 1996 (1967); Werner Sumowski, Gemälde der Rembrandt-Schüler I-VI, London 1983, Peter Sutton, Pieter de Hooch, 1998.
 
Veranstaltung entfällt!
13 571
Ü*) -
Bestimmungsübung: ausgewählte kleinformatige Bildwerke von der Dürerzeit bis zum Rokoko
(2 SWS)
Di 13.30-16.00 14-tägl. - Bodemuseum (Werkstatt)
(2.11.) Christian Theuerkauff
Bestimmen von einzelnen Bildwerken der Zeit ca. 1520/30 – Ende 18. Jh. – Fragen der Technologie, von Ikonographie, Stil und nach Bestimmung und Zweck (Bozzetto, Modell, Reduktion, Replik u.a.)
Referat- und Literaturvergabe in der ersten Sitzung.
 
13 572
Ü*) -
Kunst nach 1945
(2 SWS)
(vor Originalen in der Nationalgalerie und im Hamburger Bahnhof)
Di 10.00-12.00  - Eingang der Neuen Nationalgalerie.
(26.10.) Martin Schieder
In der Neuen Nationalgalerie und im Hamburger Bahnhof werden zum einen Beschreibung und Analyse moderner Kunst geübt, zum anderen soll die Übung in die wichtigen Kunstrichtungen zwischen 1945 und morgen einführen. Treffpunkt zur ersten Sitzung ist der Eingang der Neuen Nationalgalerie.
Einführende Literatur: 1945-1985. Kunst in der Bundesrepublik Deutschland (Ausstellungskat. Berlin, Nationalgalerie), 1985; Amerikanische Kunst im 20. Jahrhundert. Malerei und Plastik 1913-1993, hrsg. von Christos M. Joachimides und Norman Rosenthal (Ausstellungskat. Berlin, Martin-Gropius-Bau), 1993; Heinrich Klotz: Kunst im 20. Jahrhundert. Moderne - Postmoderne - Zweite Moderne, München 1994; Pop Art, hrsg. von Marco Livingstone (Ausstellungskat. Köln, Museum Ludwig), 1992; Sammlung Marx im Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart – Berlin, 2 Bde., hrsg. von Heiner Bastian, München 1996.
 
13 573
Ü*) -
Die Flick Collection im Hamburger Bahnhof
(max. 20 Teiln.)
Block - Koserstr. 20, A 336
(Vorbesprechung: s. Kommentar)
(2.11.) Jörg Völlnagel
Die Eröffnungsausstellung zur Flick Collection im Hamburger Bahnhof stellt mit über 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche eines der spektakulärsten Ausstellungsprojekte zur zeitgenössischen Kunst dar. Im Rahmen einer Übung vor Originalen soll die Möglichkeit genutzt werden, sich in direkter Gegenüberstellung mit zentralen Werken wichtiger zeitgenössischer Künstler auseinanderzusetzen. Die Übung wird in Form einer Blockveranstaltung am 19. und 20. November 2004 im Hamburger Bahnhof durchgeführt. Jeder Teilnehmer wird sich im Rahmen eines Kurzreferates zu einer zentralen künstlerischen Position beteiligen. Die Referate werden in einer Vorbesprechung am 2. November 2004 verteilt.
Vorbesprechung: 2. November 2004, 10.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336; E-Mail: j.voellnagel@smb.spk-berlin.de
 
13 574
Ü*) -
Methodische Fragen zur Auswahl von Meisterwerken Berliner Baukunst
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Geschäftsstelle der Stiftung Denkmalschutz
(27.10.) Helmut Engel
 
13 575
Ü -
Die Bildzyklen der venezianischen Scuole
(2 SWS)
Fr21.1., Sa22.1., Fr4.2., Sa5.2. 10.00-18.00 Block - Koserstr. 20, A 336
(Vorbesprechung: Fr, 5.11.2004, 18.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336)
(5.11.) Gabriele Köster
Zu den wichtigsten Auftraggebern Venedigs in der frühen Neuzeit gehörten die Bruderschaften, die sogenannten Scuole. Ihre Bildzyklen wurden häufig von den prominentesten Malern der Stadt, den Bellini, Carpaccio, Tizian und Tintoretto, ausgeführt. Die Art der Bilderzählung dieser Bildzyklen und ihre Veränderungen im Laufe der Zeit sollen ebenso untersucht werden, wie Bildbezüge zu den caritativen Aufgaben der Bruderschaften und die Funktion der Bildzyklen als Medium der Selbstdarstellung der städtischen Elite Venedigs. Thematisiert wird hierbei auch die besondere Struktur der Bruderschaften als korporative Auftraggeber und die hieraus resultierenden Probleme der Auftragsvergabe.
Literatur: Patricia Fortini Brown, Honor and Necessity: The Dynamics of Patronage in the Confraternities of Renaissance Venice, in: Studi Veneziani 14 (1987), S. 179-212; dies., Venetian Narrative Painting in the Age of Carpaccio, New Haven/London 1988; dies., Le "Scuole”, in: Storia di Venezia dalle origini alla caduta della Serenissima, Bd. 5, Il Rinascimento. Società ed economia, hg. v. Alberto Tenenti u. Ugo Tucci, Venedig 1996, S. 307-354; Teresio Pignatti (Hrsg.), Le scuole di Venezia, Mailand 1981; Brian Pullan, Rich and Poor in Renaissance Venice. The Social Institutions of a Catholic State, to 1620, Oxford 1971; David Rosand, Painting in Renaissance Venice. Titian, Veronese, Tintoretto, 11982.
 
13 576
Ü -
Übung zur Vorlesung: Hauptperioden der Islamischen Kunst
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Koserstr. 20, A 127
(25.10.) Claus-Peter Haase
Theoretische Themen sowie Denkmäler- und Objektkenntnis sollen an ausgewählten Beispielen vertieft werden; Themenkreise sind die Spätantiken, Sasanidischen, Altarabischen und Altorientalischen Voraussetzungen der islamischen Kunst und Architektur; die Entwicklung spezifischer, funktionaler Bauformen, stilistische Entwicklung der Ornamentik, die bildliche Kunst im frühen Islam. Es werden Beschreibungsübungen und Einführungen in die grundlegende kunsthistorisch relevante Literatur geboten, dazu sind Kurzreferate nach Vereinbarung möglich.
Einführende Literatur und Abbildungswerke: Robert Hillenbrand, Islamic Art and Architecture, London 1999. Marilyn Jenkins-Madina, Islamic Art and Architecture 650-1250, 2001. Markus Hattstein, Peter Delius (Hsgg.), Islam. Kunst und Architektur, Köln 2000. Doris Behrens-Abouseif, Schönheit in der arabischen Kultur, München 1998.
 
13 577
Ü -
Belgischer Jugendstil
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 394
(n. V.) Ingeborg Becker
Das ausgehende 19. Jahrhundert stellte für Kunst und Literatur in Belgien einen Höhepunkt dar. Die Bewegungen der neuen Kunst, des Art Nouveau fanden hier eine besonders fruchtbare und individuelle Ausprägung. Mit der Gruppe der XX (Les Vingt) artikulierte sich die Avantgarde. Namen wie Henry van de Velde, Paul Hankar, Victor Horta und Gustave Serruier-Bovy, Philippe Wolfers sind mit dieser internationalen Reformbewegung verbunden, die anstrebte, Kunst und Leben in nie gekannter Weise zum Einklang zu bringen. Neben der angewandten Kunst und Architektur knüpfte auch die bildende Kunst an die große Tradition des flämischen Erbes an: Theo van Rysselberghe, Henri Evenpoel, James Ensor, Ferdinand Khnopff und Léon Spilliaert nehmen einen bedeutenden Rang im internationalen Vergleich ein.
Einführende Literatur: Gabriele Fahr-Becker,Jugendstil (Kapitel Belgien), Köln o. J. (ca. 1998); Art Nouveau 1890-1914, Ed. Paul Greenhalgh, Ausstellungskatalog Viktoria & Albert Museum, London, London 2000; Art Nouveau België. Ausstellungskatalog Europalia 1980, Brüssel 1980.
 
13 578
Ü*) -
Ausgewählte Werke der europäischen Möbelkunst vom Mittelalter bis zum Jugendstil
(2 SWS)
Mi 15.00-17.00  - Kunstgewerbemuseum
Erster Treffpunkt: Kunstgewerbemuseum, Foyer (Kulturforum).
(27.10.) Achim Stiegel
Die Übung vor Originalen (begrenzte Teilnehmerzahl: 20 Personen) soll eine Einführung in den kunsthistorischen Umgang mit Möbeln und Raumgetäfeln geben. Dazu gehört die Beschreibung der einzelnen Stücke und der Möbeltypen, die Suche nach vergleichbaren Arbeiten, die Würdigung ihrer besonderen Qualitäten und die Beachtung der musealen Präsentation. Mit welchen Mitteln werden Möbel ausgestellt, welche Wirkung wird erzielt? Der Kurs wird in den beiden Häusern des Berliner Kunstgewerbemuseums am Tiergarten und im Schloss Köpenick stattfinden. Bei der Entscheidung für diesen Kurs sind daher bitte entsprechende Fahrtzeiten zu berücksichtigen.
Einführende Literatur: Wolfram Koeppe, Die Lemmers-Danforth-Sammlung Wetzlar. Europäische Wohnkultur aus Renaissance und Barock. Heidelberg 1992. Western furniture 1350 to the present day in the Victoria and Albert Museum. Edited by Christopher Wilk. London 1996. Die Möbel der Residenz München. Herausgegeben von Gerhard Hoyer und Hans Ottomeyer. München/New York 1995-97 (3 Bde.). Kunstgewerbemuseum im Schloss Köpenick. Werke der Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko. Herausgegeben von Angela Schönberger und Lothar Lambacher. München/Berlin/London/New York 2004 (Prestel-Museumsführer).
 
13 579
Ü*) -
Architektur des Expressionismus
(2 SWS) (max. 20 Teiln.)
Fr 12.00-16.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 394
(22.10.) Martina Schilling
Die allgemeine Desorientierung und revolutionäre Aufbruchstimmung nach dem Ersten Weltkrieg verlangten auch von der Architektur einen visionären Neubeginn. Formuliert zunächst in programmatischen Schriften und utopischen Entwürfen, führte dieser Anspruch schließlich auch in der gebauten Realität zu neuen Lösungen. So finden wir expressionistische Ansätze im Werk vieler Architekten (z.B. Poelzig, Taut, Mendelsohn, Scharoun), realisiert vor allem im Bereich der Theater- und Kinoarchitektur sowie dem Kirchenbau der 1920er Jahre. Anhand ausgewählter Beispiele, z. T. vor Ort in Berlin, soll den Denkansätzen sowie den formalen und ästhetischen Qualitäten expressionistischer Architektur nachgegangen werden. Anforderungen zum Scheinerwerb: Kurzreferat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: W. Pehnt, Die Architektur des Expressionismus (Bonn, 1998); D. Sharp, Modern Architecture and Expressionism (London, 1966); K.-H. Hüter, Architektur in Berlin 1900-1933 (Dresden, 1897).
 
13 580
Ü*) -
Vor Originalen: Italienische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie
(2 SWS)
Di 15.00-18.00 14-tägl. - Koserstr. 20
Vorbesprechung: Mi, 20.10.2004, 18.00-20.00 - Koserstr. 20, A 125
(s. A.) Hans Aurenhammer
Ziel dieser Übung ist das gemeinsame Studium von italienischen Gemälden der Renaissance in der Gemäldegalerie, wobei der Schwerpunkt auf der Malerei Venedigs und jener der oberitalienischen Schulen (Mailand, Mantua, Verona, Parma, Ferrara etc.) gelegt sein wird und die Möglichkeit zum 'vergleichenden Sehen' genutzt werden soll. Bei der Beschreibung und Interpretation der Werke wird ein besonderer Akzent naturgemäß auf jenen Aspekten liegen, die sich in erster Linie nur durch Autopsie erschließen (Material und Technik; Format; Farbe; das 'sprechende' oder auch irritierende Detail).
Die genauen Termine werden in der einführenden Sitzung im Institut vereinbart.
Beschränkt auf 20 TeilnehmerInnen.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975.
 
(13 615)
Ü*) -
Seladonkeramik Ostasiens (mit Exkursion zur Keramikwerkstatt von Young-jae Lee, Essen)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Museum für Ostasiatische Kunst, Eingang Takustr. 40
(25.10.) Kerstin Stiller
Unter dem Begriff Seladon versteht man Steinzeug mit jade- bis olivgrüner Glasur. Die Übung soll mit der großen Sammlung chinesischer und koreanischer Seladonkeramik des Ostasiatischen Museums vertraut machen. Chinesische Seladone waren über die Landesgrenzen hinaus beliebt und wurden ab dem 12. Jahrhundert in alle Welt exportiert. Die eisvogelblaue Farbe des koreanischen Seladons der Goryeo-Zeit ist weltberühmt. Anhand von Beispielen wird ein Überblick über die stilistische Entwicklung, unterschiedliche Formen und Dekore gegeben sowie landesspezifische Charakteristika erläutert. Ebenso wird der Einfluss des chinesischen und koreanischen Seladons auf die japanische Teezeremonie dargelegt.
Bedingung für die Teilnahme ist die Übernahme eines Referats. Eine Referatsliste wird in der ersten Sitzung verteilt und besprochen.
Da die Übung im Museum für Ostasiatische Kunst stattfindet, ist aus arbeitstechnischen Gründen die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt. Den Abschluss der Übung bildet eine Exkursion zur Keramikwerkstatt der koreanischen Künstlerin Young-jae Lee in Essen.
Einführende Literatur: Choi-Bae, Soontaek. Seladon-Keramik der Koryo-Dynastie, 918-1392. Bestandskatalog des Museums für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln. Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln 1984. Gompertz, G.St.G.M. Chinese Celadon Wares, London 1958. Korea: die Alten Königreiche. Ausst.Kat. Kulturstiftung Ruhr Essen, Villa Hügel. München 1999. Medley, Margaret. Illustrated Catalogue of Celadon Wares, Percival David Foundation of Chinese Art, London 1977. Itoh Ikutaro et al. The Radiance of Jade and the Clarity of Water. Korean Ceramics from the Ataka Collection. Ausst.Kat. The Asian Art Museum of San Francisco (u.a.) 1991. Tregear, Mary. Die Keramik der Song-Zeit. München 1982.
 
(16 277)
Ü -
Byzantinische Skulptur II
(3 cr)

Blockveranstaltung (Vorbesprechung: 26.10. 2004, 16.00 - Podbielskiallee 60, K 05)
(n. V.) Arne Effenberger
Das Museum für Spätantike und Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt eine der größten und vielfältigsten Sammlungen byzantinischer Skulpturen aus allen Bereichen (Bauskulptur, Ausstattungen und Einrichtungen von Kirchen, figürliche Plastik) und Epochen. Ein Großteil dieser Werke wird ab 23. Oktober 2004 in München in der Ausstellung "Byzanz - Europas östliches Erbe. Glanz, Krisen und Fortleben einer tausendjährigen Kultur" zu sehen sein, zusammen mit hervorragenden Leihgaben aus anderen in - und ausländischen Museen. Eine 2-tätige Exkursion nach München mit ausführlicher Besichtigung insbesondere der Skulpturen (insgesamt 12 Stunden vor Ort) ist daher obligatorischer Bestandteil der Lehrveranstaltung. Zur inhaltlichen Vorbereitung der Exkursion werden in der 1. Sitzung Kurzreferate verteilt.
Sprechstunden
Arne Effenberger: nach LV
 
(16 278)
S -
Theodosianische Porträtplastik
Block - Diensträume der Skulpturensammlung/Museum für Byzantinische Kunst, Glinkastr. 35 (Berlin-Mitte)
(Vorbesprechung am 28.10. 2004, 10.00 - Glinkastr. 35)
(n. V.) Neslihan Asutay-Effenberger
Theodosius I. (auch der Große genannt) regierte von 379 bis 395. Gleichwohl werden die in seiner Zeit und die unter seinen Nachfolgern bis einschließlich Marcian (450-457) geschaffenen Skulpturen - also auch die Porträts von Kaisern und Privatpersonen - unter dem Epochenbegriff "theodosianisch" zusammengefasst. Kennzeichen der theodosianischen Porträts sind bestimmte typologische Merkmale und ein eher kühler klassizistisch anmutender Stil. Im Seminar werden die charakteristischen Besonderheiten der theodosianischen Porträtplastik anhand prominenter Beispiele aus den Bereichen der kaiserlichen und der "bürgerlichen" Bildniskunst behandelt und die Darstellungsabsichten herausgearbeitet.
Sprechstunden
Neslihan Asutay-Effenberger: nach LV
 
ACHTUNG! BEKANNTGABE DES 1. SITZUNGSTERMINS
(14 451)
S -
Von den Samaniden zu den Seldschuken: Kunst und Architektur in Mittelasien
(2 SWS)
(mit Referat 8 cr)

Die 1. Veranstaltung findet statt am 21.10. um 17 Uhr im Institut für Turkologie, Schwendenerstr. 33, Raum 5. Weitere Termine werden bekanntgegeben.
(21.10.) Joachim Gierlichs
Der geographisch weite und durch unterschiedliche vorislamische Kulturen geprägte Kulturraum Mittelasien umfaßt die GUS Staaten Usbekistan, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadjikistan, Afghanistan sowie die chinesische Provinz Xinking. Die zahlreichen Architektur- und Kunstzeugnisse aus samanidischer bis seldschukischer Zeit (9. - 12. Jh.) sollen anhand ausgewählter Bauten sowie einiger Objekte des Kunsthandwerks besprochen werden. Nach einer Einführung in die geschichtlichen und geographischen Grundlagen werden in Einzelreferaten (Vortrag mit Bildmaterial) bestimmte Themen durch die Teilnehmer vorgestellt.
Einführende Literatur: Brentjes, B. - K. Rührdanz: Mittelasien, Kunst des Islam. Leipzig 1979; Pugatschenkowa, G.A. - A. A. Khakimov: The Art of Central Asia. Leningrad 1988.
Das Seminar richtet sich an Studierende im Grund - und Hauptstudium.
Voraussetzung für einen benoteten Schein ist die Übernahme eines Referates.
Die 1. Sitzung wird rechtzeitig bekanntgegeben, bitte Aushänge im Institut und Bekanntmachungen im Internet (Institut für Turkologie) beachten.

Ostasiatische Kunstgeschichte

Grundstudium

13 600
V -
Vom Wesen der chinesischen Malerei
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 127
(27.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In dieser Vorlesung werden die wesentlichen Charakteristika der chinesischen Malerei behandelt. Dabei werden folgende Themen, wie Stellung des Malers und des Sammlers, Verhältnis zur Natur, Malthemen und –technik, verschiedene Traditionen der Malerei vorgestellt. Besondere Stellungen der ästhetischen und philosophischen Aspekte in der chinesischen Malkunst werden herausgearbeitet.
Es wird zur Ergänzung empfohlen, an dem Proseminar „Werkimmanente Analyse der chinesischen Malerei“ teilzunehmen.
Einführende Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben.
 
13 601
GK -
Einführung in das Studium der ostasiatischen Kunstgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Antje Papist-Matsuo
Im Grundkurs werden Gegenstand und Geschichte des Faches behandelt. Neben Fragen zur Methodik wird weiterhin ein Schwerpunkt auf der Einführung in wissenschaftliches Arbeiten liegen. Am Ende des Seminars wird eine Klausur geschrieben.
 
13 602
PS -
Die Kunst des Teeweges (Chanoyn)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 121
(22.10.) Antje Papist-Matsuo
Dieses Proseminar wird sich der Kunst des Chanoyû (Teezeremonie, Teeweg) widmen. Eingebettet in geschichtliche und kulturelle Hintergründe werden die wichtigsten ästhetischen Prinzipien des Teewegs (Harmonie, Ehrfurcht, Reinheit und Stille – wa, kei, sei, jaku) anhand beispielhafter Kunstobjekte erläutert. Sammlungsaspekte wie die Kategorisierung von Kunstobjekten innerhalb einer Kultur des Teewegs werden ebenso angesprochen wie die sich seit der späten Muromachi-Zeit deutlich herauskristallisierenden unterschiedlichen Teeschulen und ihre ästhetischen und künstlerischen Ansätze.
Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.
 
13 603
PS -
Chinesische Malerei – Werkimmanente Analyse
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 125
(19.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Wie betrachtet man überhaupt chinesische Malerei? Anhand der ausgewählten Beispiele aus dem Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin werden die Augen des Betrachters geschult, chinesische Malerei nach ihrer spezifischen Kriterien detailliert zu analysieren. Es wird dringend empfohlen, vor dem Beginn der Lehrveranstaltung die Sammlung des Museums für Ostasiatische Kunst in Berlin zu studieren. Darüber hinaus wird die Teilnahme an der Vorlesung „Vom Wesen der chinesischen Malerei“ vorausgesetzt.
Einführende Literatur und Referatsliste werden in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben.
 
13 604
PS -
Kunst in der Volksrepublik China
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Koserstr. 20, A 125
(26.10.) Juliane Noth
In den 1950er Jahren entwickelten viele ältere Künstler den Stil weiter, den sie sich in der ersten Jahrhunderthälfte erarbeitet hatten. Auch die Auseinandersetzung mit dem Realismus, der durch das Vorbild der Sowjetunion zum politisch bevorzugten Stil wurde, hat ihre Wurzeln schon im frühen 20. Jh. Junge Künstler entwickelten jedoch einen ganz neuen Stil – guohua (chinesische Tuschemalerei) mit realistischen Elementen und Ölmalerei, in der chinesische Techniken verwendet wurden. So gab es trotz politischer Zwänge eine große künstlerische Vielfalt. Während der Kulturrevolution wurde diese stark eingeschränkt. In den Karikaturen der Rotgardisten und den Propagandabildern der Zeit lassen sich die Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte dennoch ablesen. Politisch verfolgte Künstler malten zugleich abseits der Öffentlichkeit Bilder, die eine genuin chinesische Moderne repräsentieren. Mit Beginn der Modernisierungspolitik 1979 wurde die westliche Moderne seit dem frühen 20. Jh. nachholend rezipiert. Zentrale Momente der chinesischen Avantgarde-Kunst waren die Ausstellung der „Sterne“ 1979, die Kunstbewegung 1985 und die Ausstellung „China/Avant-garde“ 1989, der Zynische Realismus und die Aktions- und Konzeptkunst der 1990er Jahre.
Literatur: Wen C. Fong: Between Two Cultures. Late-Nineteenth and Twentieth-Century Chinese Paintings from the Robert. H. Ellsworth Collection in The Metropolitan Museum of Art, New York, New York 2001; Julia F. Andrews/Kuiyi Shen (Hg.): A Century in Crisis. Modernity and Tradition in the Art of Twentieth-Century China, Ausst.-Kat. New York: Guggenheim Museum, 1998; Julia F. Andrews: Painters and Politics in the People’s Republic of China, 1949-1979, Berkeley 1994; Ausst.-Kat. China Avantgarde, Berlin: Haus der Kulturen der Welt u.a., 1993; Gao Minglu (Hg.): Inside Out. New Chinese Art, Ausst.-Kat. San Francisco Museum of Modern Art u.a., 1998.

Hauptstudium

13 610
HS -
Koreanische Gartenarchitektur
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 125
(25.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In diesem Hauptseminar werden chinesische Maltraktate übersetzt, analysiert und anhand ausgesuchter Bildelemente die oftmals abstrakten und komplexen Maltheorien verständlich am Beispiel erläutert. Die bereits in europäischer Sprache übersetzten Traktate werden zur Diskussion gestellt.
Voraussetzung: Die Teilnehmer sollen über gute chinesische Sprachkenntnisse (sehr gute hanja- und kanji-Kenntnisse) verfügen.
Die zu behandelnden Maltraktate werden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt und die einführende Literatur wird ebenfalls bekannt gegeben.

Colloquien

13 613
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Koserstr. 20, A 124
(n. V.) Jeong-hee Lee-Kalisch

Erweitertes Lehrangebot (für Grund- und Hauptstudium)

13 615
Ü*) -
Seladonkeramik Ostasiens (mit Exkursion zur Keramikwerkstatt von Young-jae Lee, Essen)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Museum für Ostasiatische Kunst, Eingang Takustr. 40
(25.10.) Kerstin Stiller
Unter dem Begriff Seladon versteht man Steinzeug mit jade- bis olivgrüner Glasur. Die Übung soll mit der großen Sammlung chinesischer und koreanischer Seladonkeramik des Ostasiatischen Museums vertraut machen. Chinesische Seladone waren über die Landesgrenzen hinaus beliebt und wurden ab dem 12. Jahrhundert in alle Welt exportiert. Die eisvogelblaue Farbe des koreanischen Seladons der Goryeo-Zeit ist weltberühmt. Anhand von Beispielen wird ein Überblick über die stilistische Entwicklung, unterschiedliche Formen und Dekore gegeben sowie landesspezifische Charakteristika erläutert. Ebenso wird der Einfluss des chinesischen und koreanischen Seladons auf die japanische Teezeremonie dargelegt.
Bedingung für die Teilnahme ist die Übernahme eines Referats. Eine Referatsliste wird in der ersten Sitzung verteilt und besprochen.
Da die Übung im Museum für Ostasiatische Kunst stattfindet, ist aus arbeitstechnischen Gründen die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt. Den Abschluss der Übung bildet eine Exkursion zur Keramikwerkstatt der koreanischen Künstlerin Young-jae Lee in Essen.
Einführende Literatur: Choi-Bae, Soontaek. Seladon-Keramik der Koryo-Dynastie, 918-1392. Bestandskatalog des Museums für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln. Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln 1984. Gompertz, G.St.G.M. Chinese Celadon Wares, London 1958. Korea: die Alten Königreiche. Ausst.Kat. Kulturstiftung Ruhr Essen, Villa Hügel. München 1999. Medley, Margaret. Illustrated Catalogue of Celadon Wares, Percival David Foundation of Chinese Art, London 1977. Itoh Ikutaro et al. The Radiance of Jade and the Clarity of Water. Korean Ceramics from the Ataka Collection. Ausst.Kat. The Asian Art Museum of San Francisco (u.a.) 1991. Tregear, Mary. Die Keramik der Song-Zeit. München 1982.

Altertumswissenschaften (WE 3)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Hartmut Kühne

Seminar für Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft

Einführungsveranstaltung

Vorbesprechung: Mi, 20.10., 13.00 Uhr - Fabeckstr. 7

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-55028

Institut für Indische Philologie und Kunstgeschichte

Einführungsveranstaltungen

  • Vorbesprechung Indische Philologie: Mo, 18.10., 11.00 Uhr - Königin-Luise-Str. 34a
  • Vorbesprechung Indische Kunstgeschichte: Do, 27.10., 11.00 Uhr - Königin-Luise-Str. 34a

Einzelberatung

  • Indische Philologie: nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-55171)
  • Indische Kunstgeschichte: nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-56240

Ägyptologisches Seminar

Einführungsveranstaltung

Vorbesprechung jeweils in der ersten Lehrveranstaltung

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53019

Institut für Altorientalistik

Einführungsveranstaltung

Di, 19.10., 9.00 Uhr s. t. - Hüttenweg 7, Hörsaal (Container); Eingang Bitscher Straße
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für Veranstaltungen
ohne entsprechende Angaben am 19.10., 9.00 Uhr s.t., im
Vorlesungsraum.

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53347

Institut für Vorderasiatische Altertumskunde

Einführungsveranstaltung

Di, 19.10., 9.00 Uhr s. t. - Hüttenweg 7, Hörsaal (Container); Eingang Bitscher Straße
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für Veranstaltungen
ohne entsprechende Angaben am 19.10., 9.00 Uhr s.t., im
Vorlesungsraum.

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-52057

Institut für Prähistorische Archäologie (Ur- und
Frühgeschichte)

Ur- und Frühgeschichte (Magisterstudiengang) /
Prähistorische Archäologie (BA- und MA-Studiengang)

Einführungsveranstaltung

Vorbesprechung: Do, 21.10., 10.00 Uhr c. t. - Hörsaal,
Altensteinstr. 15

Einzelberatung

Dr. Heidi Peter-Röcher: n. V. über Telefonnummer:838-55481

Institut für Klassische Archäologie

Einführungsveranstaltung

Vorbesprechung: Di, 19.10., 17.00 Uhr c. t. - Abguss-Sammlung
Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53712

Institut für Religionswissenschaft

Einführungsveranstaltung

Vorbesprechung: Di, 19.10., 14.00 Uhr - Hörsaal, Altensteinstr. 40

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-54089 und Telefonnummer:838-52822.
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Credit Points nach dem EUROPEAN CREDIT TRANSFER SYSTEM (ECTS)

(Erläuterungen zu den Credit Points (cr): siehe http://www.fu-berlin.de/studium/ects/ )

Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft

Vorbesprechung für alle Lehrveranstaltungen: 20.10.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7, Gr. ÜR

Vergleichende Sprachwissenschaft

13 620
V -
Deutsche Sprache der Gegenwart - diachron und dialektal
(2 SWS) (5 cr)
Do 10.00-12.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
(28.10.) Matthias Fritz
Die deutsche Gegenwartssprache hat auch innerhalb Deutschlands keinen nationalen Standard. Stattdessen gibt es zahlreiche Varietäten in Grammatik und Lexikon, die nebeneinander Teile des Standarddeutschen sind, ohne daß ein Sprecher des Standarddeutschen sie alle gebraucht (z.B. Phonologie: apikales vs. uvulares /r/; Lexikon: Aufzug vs. Fahrstuhl. In der Lehrveranstaltung werden die diachronen und dialektalen Ursachen für die Standardvariation dargestellt.
Voraussetzung: Mittelhochdeutschkenntnisse
Schein: Referat
 
13 621
S -
Ostfränkische Inschriften: Linguistisch kommentierte Lektüre
(2 SWS) (5 cr)
Do 12.00-14.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
(28.10.) Matthias Fritz
Das Ostfränkische ist seit frühester Zeit ein wichtiger deutscher Schreibdialekt. In der Übung werden mittelalterliche ostfränkische Inschriften gelesen und unter linguistischen Aspekten kommentiert.
Voraussetzung: Mittelhochdeutschkenntnisse
Schein: Klausur

Indogermanische Sprachwissenschaft

13 622
V/PS -
Einführung in die Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft
(2 SWS) (5 cr)
Di 12.00-14.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
(26.10.) Michael Meier-Brügger
Die Veranstaltung führt in alle Belange der Vergleichenden und Indogermanischen Sprachwissenschaft ein. Es werden die idg. Sprachfamilien und ihre ältesten Zeugnisse genauso vorgestellt wie die sprachwissenschaftlichen und grammatischen Grundbegriffe und die wichtigsten Rekonstruktionsmethoden und -modelle. Die Übung richtet sich an Studierende im Grundstudium. Grundlage für einen Leistungsnachweis ist ein Referat, eine Klausur oder eine mündliche Prüfung.
Empfohlene Literatur: M. Meier-Brügger, Indogermanische Sprachwissenschaft, 8., überarbeitete und ergänzte Auflage unter Mitarbeit von M. Fritz und M. Mayrhofer, Berlin (de Gruyter Studienbuch) 2002.
 
13 623
HS/Ü/C -
Die Sprache der griechischen Asylie-Urkunden aus Kos: Epigraphik und Sprachwissenschaft
(2 SWS) (5 cr)
Di 16.00-18.00  - BBAW, Unter den Linden 8, In den Räumen der IG
(26.10.) Klaus Hallof (Leiter der Arbeitsstelle IG, BBAW),
Michael Meier-Brügger
Wir lesen gemeinsam ausgewählte Asylie-Urkunden und beschäftigen uns mit allen damit verbundenen epigraphischen und sprachwissenschaftlichen Problemen. Studierende im Grund- und Hauptstudium sind willkommen. Grundlage für einen Leistungsnachweis ist ein Referat, nach Absprache auch eine Klausur oder eine mündliche Prüfung.
 
13 624
HS/Ü/C -
Die Landschaft Karien im 1. Jt. v.Chr.: Archäologie und Sprachwissenschaft
(2 SWS) (5 cr)
Mo 16.00-18.00  - Institut f. Klass. Archäologie, Otto-von-Simson-Str. 7, HS
(25.10.) Frank Rumscheid,
Michael Meier-Brügger
Die Landschaft Karien wird nach ihrer archäologischen und sprachlichen Hinterlassenschaft durchleuchtet. Studierende im Grund- und Hauptstudium sind willkommen. Grundlage für einen Leistungsnachweis ist ein Referat, nach Absprache auch eine Klausur oder eine mündliche Prüfung.
 
13 625
PS/Ü -
Der lateinische Wortschatz
(2 SWS) (5 cr)
Di 10.00-12.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
(26.10.) Michael Meier-Brügger
Anhand des Wortschatzes werden die Teilnehmer mit allen wichtigen Daten der lateinischen Lautlehre, der Formenlehre und der Wortbildung konfrontiert. Die Veranstaltung bringt insgesamt eine Einführung und Repetition der wichtigsten Fakten der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft der lateinischen Sprache. Die Übung richtet sich an Studierende im Grund- und Hauptstudium. Grundlage für einen Leistungsnachweis ist ein Referat, eine Klausur oder eine mündliche Prüfung.
Empfohlene Literatur: Stowasser, Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch; Gerhard Meiser, Historische Laut- und Formenlehre der lateinischen Sprache, Darmstadt 1998 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
 
13 626
V/Ü/HS -
Der slavische Troja-Roman (Textlektüre, Sprach- und literarhistorische Interpretation)
(2 SWS) (5 cr)
Di 18.00-20.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
  Christoph Koch
Das übergeordnete Interesse der Veranstaltung gilt der Rezeption der Antike im slavischen Mittelalter. Sie behandelt das Thema am Beispiel des zu Beginn des 14. Jh.s aus einer unbekannten westlichen Quelle zu den Slaven gelangten Troja-Romans, der, zuerst in Kroatien übersetzt, in Bulgarien der Übersetzung einer Trojaerzählung byzantinischer Provenienz zur Seite trat, um endlich in Rußland mit dieser zu verschmelzen. Die literarhistorische Interpretation des Textes sucht die Filiation der slavischen Überlieferung des Trojastoffs aufzuzeigen und die Charakteristika ihrer vornehmlichen Quellen zu bestimmen, die sprachhistorische Interpretation ist mit den Veränderungen des sprachlichen Systems infolger der Überlagerung "hoher" und "niederer" Sprachformen sowie unterschiedlicher Redaktionen der verwendeten Schriftsprache beschäftigt. Lesekompetenz in einer südslavischen Sprache erwünscht, doch nicht Voraussetzung. Grundlage für den Erwerb eines benoteten Seminarscheins ist ein Referat oder eine Hausarbeit, nach Absprache auch eine mündliche Prüfung.
 
13 627
Ü -
Einführung in die Keltologie I: Altirisch I
(2 SWS) (5 cr)
Mi 18.00-20.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
(27.10.) Peter Busse
Ziel dieser Veranstaltung ist es, eine Einführung in das Fach Keltologie zu geben, angelegt auf vier Semester. Es werden anhand der am reichsten überlieferten keltischen Sprache, dem Altirischen, überliefert aus der Zeit vom 9. - 11. Jh., die Eigenarten und Besonderheiten der keltischen Sprachen im indogermanischen Kontext aufgezeigt. Es werden die Grundbegriffe der altirischen Grammatik erläutert, und am Ende des Semesters soll mit der Lektüre von Passagen aus der (soll kursiv)Táin Bó Cuailgne(soll kursiv), dem wichtigsten altirischen Epos begonnen werden. Diese Übung ist für Erstsemester geeignet; es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.
Literatur: Rudolf Thurneysen, A Grammar of Old Irish (Dublin 1946); John Strachan, Old Irish Paradigms and Glosses (Dublin 1909); E.G. Quin, Old Irish Wordbook (Dublin 1975), weitere Literatur wird Anfang des Semesters bekanntgegeben.
 
13 628
V/Ü/HS -
Altarmenisch: Eznik Kolbaci, Wider die Sekten (Lektüre mit sprachhistorischen Erläuterungen)
(2 SWS) (5 cr)
Di 16.00-18.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
  Christoph Koch
Gegenstand der Veranstaltung ist das erste originäre Denkmal der altarmenischen Literatur aus der Feder des bedeutendsten Schriftstellers des "goldenen Zeitalters" (5. Jh.), das der Darstellung der orthodoxen Lehre von Gott und der Ursache des Bösen und ihrer Verteidigung gegen nichtchristliche Irrlehren (Mazdaismus, griechische Philosophie, Gnosis) gewidmet ist. Die Veranstaltung setzt die in den vergangenen Semestern begonnene Lektüre und sprachhistorische Interpretation des Textes fort, ist jedoch ausdrücklich auch für Interessenten (auch Anfänger) bestimmt, die an den vorangegangenen Veranstaltungen nicht teilgenommen haben. Die sprachliche Interpretation dient der Einführung in Geschichte und Vorgeschichte der altarmenischen Laut- und Formenlehre, wobei die Verbalmorphologie im Vordergrund steht. Grundlage für den Erwerb eines benoteten Seminarscheins ist eine Klausur oder eine mündliche Prüfung, nach Absprache auch eine Hausarbeit.
 
13 629
Ü -
Altarmenisch
(2 SWS) (5 cr)
Do 8.00-10.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
  Gerayer Koutcharian
Altarmenisch (auch: Klassisches Armenisch; Grabar) ist eine isoliert oder archaisch gebliebene indogermanische Sprache, deren Phonetik von der kaukasischen Sprachfamilie beeinflusst ist. Spätestens zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde diese Sprache nach der Erfindung des armenischen Alphabets zur Schriftsprache. Es gibt jedoch Hinweise, daß Altarmenisch schon zuvor als Schriftsprache diente, wenn auch mit Fremdalphabeten.
Als Schriftsprache war Grabar bis Mitte des 18. Jahrhunderts im Gebrauch, neben Mittel- und Neuarmenisch. In Altarmenisch haben die klassischen armenischen Historiker und Kirchenväter ihre Werke verfasst. Bis heute ist Altarmenisch die offizielle Sprache der armenischen Kirche bzw. Liturgiesprache geblieben.
 
13 630
Ü -
Neuarmenisch für Anfänger
(2 SWS) (5 cr)
Do 18.00-20.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
  Gerayer Koutcharian
Einführung in die Besonderheiten des Neuarmenischen (Grammatik, Lexik, Phonetik) anhand ausgewählter Textbeispiele (unter Berücksichtigung vorhandener Vorkenntnisse). Nach Wunsch der Teilnehmer wird die Übung für Ost- oder Westarmenisch durchgeführt.
 
13 631
Ü -
Neuarmenisch für Fortgeschrittene
Do 10.00-11.30  - Fabeckstr. 7, KlÜR
  Gerayer Koutcharian
 
13 632
Ü -
Das armenische Alphabet: Historische Hintergründe, kulturelle Wirkungen
(2 SWS) (5 cr)
Fr 15.30-17.00  - Fabeckstr. 7, GrÜR
  Gerayer Koutcharian
Das 2005 bevorstehende Gedenkjahr zur "Erfindung" des armenischen Nationalalphabets durch Mesrop Maschtoz ist Anlass für diese Übung. Hat Mesrop das armenische Alphabet "erschaffen" oder "wiedergefunden"? Hat er auf der Grundlage älterer Alphabete ein neues entwickelt? Die Übung führt in politische Hintergründe des frühen 5. Jahrhunderts ein und analysiert die geistes- und kulturhistorischen Auswirkungen der Schaffung eines armenischen Alphabets.
Als begleitende Lektüre lesen wir ausgesuchte Textstellen aus der wichtigsten Quelle zum Leben und Werk des Hl. Mesrops: die Vita seines Schülers und Mitarbeiters Korjun (in alt- und neuarmenischer Sprache).
 
ACHTUNG! NEU
13 633
Ü -
Westarmenisch für Anfänger
(5 cr)
Fr 14.00-15.30  - Fabeckstr. 7, GrÜR
  Gerayer Koutcharian

Indische Philologie und Kunstgeschichte

Indische Kunstgeschichte

13 651
V -
Kunst im Kathmandutal
Mi 10.00-12.00  - Vortragssaal des Ethnol. Museums
(s. A.) Adalbert Gail
Das historische Nepal, weithin identisch mit dem Kathmandutal, ist für seine handwerklich-künstlerischen Leistungen mit Recht hochberühmt. Zwischen Indien und Tibet gelegen, nimmt das Land an einem regen Kulturaustausch teil, der insbesondere den Buddhismus und seine Bildwelt betrifft. Der Hinduismus des Landes ist einerseits, im Unterschied zu Indien, von genuin-nepalischen Überlieferungen geprägt, hält andrerseits stets enge Beziehungen zu Indien und verwandelt den Buddhismus in einer Weise, dass dieser (newarische, zu unterscheidenvom tibetischen) Buddhismus fast wie eine Spielart des Hinduismus erscheint. - Prof. Gail hat seit 1978 einen Großteil seiner Forschungen in und zu Nepal durchgeführt. Es wird seine letzte Nepal-Vorlesung sein.
Literatur: M. S. Slusser, Nepal Mandala, 2 Bände, Princeton 1981.
 
13 652
Ü -
Übung zur Vorlesung 13 651
(2 SWS)
Mi 13.00-15.00  - Vortragssaal des Ethnol. Museums
(s. A.) Adalbert Gail
Im Vordergrund der Betrachtung werden metallene und gemalte Darstellungen von "buddhistischen Göttinnen" stehen. Weibliche Gottheiten nehmen in der Religiosität Nepals allgemein, also Hinduismus wie Buddhismus betreffend, eine Vorzugsstellung ein.
 
13 653
S -
Vorbereitung der Indien-Nepal-Exkursion
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(s. A.) Adalbert Gail
 
13 654
S -
Das Citrasutra des Visnudharmottarapurana
(2 SWS)
Do 8.30-10.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(s. A.) Adalbert Gail
Das Citrasutra des Vishnudharmottara-Purana ist einer der wichtigsten theoretischen Texte zur indischen Kunst. Er läßt sich etwa der zweiten Hälfte des 6. Jhs. u. Z. zuordnen. Viele bisherige Bearbeitungen und Übersetzungen sind an den Schwierigkeiten des mangelhaft überlieferten Textes gescheitert (Kramrisch, Sivaramamurti, P. Shah). Eine jüngere indische Dissertation von P. D. Mukherji, die 2001 vom Indira Gandhi National Centre for the Arts publiziert wurde, löst viele Mißverständnisse auf, korrigiert viele Fehler, ohne davon großes Aufheben zu machen. Ermöglicht wurden diese Fortschritte durch die Benutzung weitere Manuskripte. In der Übung sollen ausgewählte Abschnitte gelesen werden.
 
13 655
PS -
Moghulische Buchmalerei aus Akbars Regierungszeit in Lahore (1585-1598)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(s. A.) Friederike Weis
Die Veranstaltung konzentriert sich auf die so genannten Luxusmanuskripte (Manuskripte deren Illustrationen jeweils von einem einzigen Maler gefertigt wurden und nicht von einem Kollektiv wie bei den Chroniken), die in den Lahorer Regierungsjahren Akbars entstanden. Dabei handelt es sich um vier Werke der klassischen persischen Literatur. Die Bilder sollen mit der Textpassage, die sie illustrieren, verglichen werden, wobei nach möglichen Einflüssen aus der iranischen und europäischen Malerei gefragt werden kann. Ein besonderer Blick soll den inschriftlich genannten Moghulmalern und ihren individuellen Stilen gelten.
Einführende Literatur: Amina Okada, Imperial Mughal Painters - Indian Miniatures from the 16th and 17th Centuries, Paris 1992; Milo Cleveland Beach, The Imperial Image - Paintings for the Mughal Court, Washington DC 1981; Milo Cleveland Beach, "1580-1600: The New Imperial Style and its Impact", Mughal and Rajput Painting, S. 39-67.
 
13 656
Ü -
Die Kunst der Nördlichen Seidenstraße
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(s. A.) Doris Gröpper
Die Oasen der Nördlichen Seidenstraße wurden zwischen 1902 und 1914 von Berliner Wissenschaftlern erforscht. Das Museum für Indische Kunst zeigt eine große Auswahl an Wandmalereien, Lehmfiguren und Schriftfragmente, die von den Einflüssen aus Indien und dem iranischen Raum künden. Für viele Ethnien und zahlreiche religiöse Gruppen wurde diese Region zum Refugium.

Indische Philologie

13 660
S -
Ausgewählte Abschnitte aus dem Ramayana
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Königin-Luise-Str. 34 a, Seminarraum
(25.10.) Klaus Bruhn
Epische Lektüre hat (mit Recht) eine zentrale Bedeutung im Sanskrit-Unterricht der ersten Semester. In der angezeigten Lehrveranstaltung geht es allerdings nicht um "leichtes Sanskrit", sondern um spezielle Textstücke aus dem Ramayana: die beiden Verstoßungen Sitas. Die Verstoßungsgeschichten erscheinen mehr oder weniger vollständig auch in späteren Ramayana-Versionen, wovon einiges im WS gelesen werden kann (auszugsweise das Ramopakhyana aus dem Mahabharata und Sargas 14-15 aus Kalidasas Raghuvamsa). Für die Ramayana -Lektüre wird die kritische Ausgabe benutzt. Die Bedeutung Ramas für die moderne Hindu-Ideologie ("Hindutva movement") ist bekannt. Das Thema muß aber von Spezialisten behandelt werden.
Lektüre: L.Brockington, Righteous Rama. Oxford University Press 1984. W. Ruben, Vier Liebestragödien des Ramayana. ZDMG 100.1950: 287-355.
 
13 661
S -
Leichte Lektüre von Grhyasutren
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Königin-Luise-Str. 34 a, Seminarraum
(25.10.) Caren Dreyer
Anhand von Beispielen über die Regeln der Schulzeit (Upanayana und Brahmacarya) soll die Übersetzung von Texten verschiedener vedischer Schulen im Sutra-Stil geübt werden.
 
13 662
V -
Eine Kulturgeschichte des alten Indien
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(26.10.) Harry Falk
Seit H. Zimmers "Altindischem Leben" von 1879 hat es im deutschsprachigen Raum keinen Versuch mehr gegeben, die weltweite Forschung zur Kultur des vedischen und des frühhistorischen Indien umfassend darzustellen und - auch für Fachfremde - in ein kulturtheoretisches Konzept einzubinden. Im Vordergrund stehen nicht historische Abläufe, sondern der Versuch, den Charakter der altindischen Welt zu erfassen und ihn mit dem des heutigen Indien zu kontrastieren.
 
13 663
HS -
Übung zur Vorlesung
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(29.10.) Harry Falk
Die einzelnen Themen der Vorlesung sollen in der Begleitübung vertieft und diskutiert werden. Es wird Wert auf eigenständige Literaturrecherche gelegt. Eine Übung zur Erstellung von Bibliographien ist eingeschlossen. Für die Anmeldung zu den Referaten wird auf einen Aushang verwiesen.
 
13 664
HS -
Übungen zur Kharosthi-Epigraphie: Das Löwen-Kapitell aus Mathura
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(28.10.) Harry Falk
Aus den Jahrhunderten unmittelbar vor und nach der Zeitenwende stammen eine Vielzahl von epigraphischen Texten, die eine ansatzweise Rekonstruktion der sog. indo-skythischen Periode erlauben. Einer der schwierigsten Texte dabei findet sich auf einem Kapitel, in Kharosthi geschrieben, wobei schon die Reihenfolge der Textbestandteile problematisch ist. Anhand hervorragender Photographien, die das British Museum zugänglich gemacht hat, soll der Text neu gelesen und analysiert werden.
 
13 665
PS -
Die Geschichte des klassischen Indien im Spiegel der Chronik Rajatarangini
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(25.10.) Harry Falk
Die Chronik des Kalhana aus dem 12. Jh. ist neben den Puranas die einzige Quelle zur altindischen Geschichte und die einzige, die einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgt. Die Sprache ist klassisches Sanskrit, der Ausdruck geschliffen. Eines seiner Ziele ist es, die Persönlichkeit der politisch Tätigen zu beschreiben und in fast psychologischer Manier zu analysieren.
Es werden ausgewählte Passagen zur klassischen Periode im 1. Jt.n.Chr. gelesen.
 
13 666
S -
Einführung in die klassische Dichtung
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(27.10.) Oliver Hellwig
Die Veranstaltung, die sich an Studenten mit moderaten Sanskritkenntnissen richtet, hat zwei inhaltliche Schwerpunkte: 1. Das Verständnis klassischer Lyrik - auch mithilfe von Übersetzungen - soll gefördert und die Texte in ihren geistesgeschichtlichen Raum eingegliedert werden. 2. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der ästhetischen Beurteilung der Gedichte, d.h. der Frage, ob die Texte "gut" geschrieben sind und in wieweit man dies als abendländischer Rezipient überhaupt beantworten kann.
 
13 667
GK -
Hindi-Grundkurs I
(4 SWS)
Mo, Fr 8.00-10.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(25.10.) Dirk Lönne
Der erste Teil des dreisemestrigen Grundkurses vermittelt grundlegende Kenntnisse der Schrift, Lexik und Grammatik des Hindi. Begleitende Übungen vertiefen die Unterrichtsinhalte. Der Kurs richtet sich an Anfänger ohne Vorkenntnisse. Er schließt mit einer Klausur ab. Es wird empfohlen, den begleitenden Kurs "Hindi-Lektüre I" von J. Neuß zu belegen, da die beiden Kurse aufeinander Bezug nehmen. Das Lehr- und Übungsmaterial wird den Teilnehmern während des Seminarverlaufs ausgehändigt werden.
 
13 668
GK -
Hindi-Grundkurs III (Pflichtveranstaltung)
(4 SWS)
Mo, Do 12.00-14.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(25.10.) Angelika Malinar
Der Grundkurs Hindi III bildet den Abschluss des gesamten Grundkurses. Unterrichtsmaterial wird im Kurs zur Verfügung gestellt. Als Referenzgrammatik dient S. McGregor, Outline of Hindi Grammar.
Voraussetzungen: Teilnahme am Kurs Hindi II oder entsprechende Kenntnisse.
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Klausur.
 
13 669
S -
Yoga in klassischen und modernen Texten
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(28.10.) Angelika Malinar
Das Seminar soll einen Einblick in die verschiedenen Traditionen des Yoga und in die damit verbundenen Textgattungen geben. Dazu gehört auch die Rezeption yogischer Praktiken und der Figur des "Yogin" in der modernen Hindi-Literatur. Es werden Texte aus dem Mahabharata, Yogasutra mit Kommentar sowie von Bhagavaticaran Varma gelesen.
Voraussetzungen: Abschluss der Grundkurse Sanskrit und Hindi.
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Hausarbeit/Referat.
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
13 670
S -
Hindi-Lektüre III
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(29.10.) Jürgen Neuß
Begleitkurs zum Hindi-Grundkurs III von Frau Dr. Malinar und Fortsetzung des Kurses Hindi-Lektüre II aus dem Vorsemester. Der Kurs bereitet zum Abschluß des Hindi Grundkurses auf den selbständigen Umgang mit Hindi-Texten vor. Lehrmaterialien werden zur Verfügung gestellt.
 
13 671
S -
Hindi-Lektüre I
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(29.10.) Jürgen Neuß
Begleitkurs zum Hindi-Grundkurs I von Dirk Lönne. Ziel ist die Lesefähigkeit und das Textverständnis zu fördern und die im Hindi-Grundkurs I erworbenen grammatischen Kenntnisse zu vertiefen. Lehrmaterialien werden zur Verfügung gestellt.
 
13 672
S -
Urdu für Anfänger II
(2 SWS)
Block - Königin-Luise-Str. 34 a, n.V.
  Reyazuddin Syed
Diese Übung ist der zweite Teil eines zwei-semestrigen Grundkurses in Urdu und richtet sich an Teilnehmer, die keine Vorkenntnisse in dieser Sprache besitzen. Das Ziel dieses Kurses ist die Vermittlung von Kenntnissen in Laut-, Schrift- und Formenlehre sowie des Grundwortschatzes in Urdu.
Literatur: Matthews, David und M. K. Dalvi: Teach Yourself Urdu. London: Hodder Headline Books 1999. Schmidt, Ruth Leila: Urdu - an Essential Grammar Routledge. London/New York 1999. SpiesAhmad A., K. Ali und T. Gessler: Wörterbuch Deutsch- Englisch Urdu, VVB Laufersweiler Verlag Wettenberg 1999.
 
13 673
S -
Sanskrit II
(4 SWS)
Di, Do 10.00-12.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(26.10.) Ingo Strauch
Die Übung ist die Fortsetzung des im SS 04 veranstalteten Kurses Sanskrit I. Die Teilnahme an Sanskrit I oder vergleichbare Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für eine Teilnahme. Der Unterricht erfolgt auf der Grundlage des von Thomas Lehmann (Heidelberg) erarbeiteten Lehrmaterials "Sanskrit für Anfänger. Ein Lehr- und Übungsbuch".
Leistungsnachweis: Klausur
 
13 674
HS -
Lektüre aus dem Atharvaveda der Paippaladins
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Königin-Luise-Str. 34 a
(28.10.) Gerhard Ehlers,
Harry Falk
Aus der Universitätsbibliothek Tübingen liegen sehr gut lesbare Kopien von Manuskripten auf Birkenrinde vor. Das HS soll in die Welt der atharvavedischen Zaubersprüche einführen; die Interaktion mit numinosen Kräften zum eigenen Heil oder zum Schaden anderer soll auf einer sekundären Ebene mit der Religiosität des Rgveda verglichen werden. Zum sprachlichen Verständnis werden auch die Versionen der Paippaladins aus Orissa wie der Saunakiyas aus Gujarat herangezogen. Das HS ist zugleich eine Einführung in die Sarada-Schrift Kaschmirs.
Literatur: Bloomfield, M.: The Atharvaveda (Grundriß der Indo-Arischen Philologie und Altertumskunde 2,1), Straßburg 1899.

Ägyptologie

13 700
PS -
Inschriften der 18. Dynastie
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(20.10.) Jürgen Osing
 
13 701
HS -
Literatur des Neuen Reiches
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(20.10.) Jürgen Osing
 
13 702
HS -
Koptische Literatur (sahidischer Dialekt)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(22.10.) Jürgen Osing
 
13 703
HS -
Tempelinschriften der griechisch-römischen Zeit
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(22.10.) Jürgen Osing
 
13 704
V -
Grundriß der Ägyptischen Archäologie
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Hs
(19.10.) Stephan Seidlmayer
Die Vorlesung gibt eine systematische Übersicht über das Fachgebiet der Ägyptischen Archäologie. Behandelt werden: Definition, Gegenstandsbereich und Geschichte der Ägyptischen Archäologie; in einem Überblick werden die Sachgebiete und Fragestellungen dargelegt; schließlich werden aktuelle Aufgaben und Perspektiven erörtert. Die Teilnahme ist ab dem 1. Semester möglich. Ein benoteter Schein kann durch eine Prüfung erworben werden. Studienanfängern wird der Besuch eines begleitenden Proseminars empfohlen.
Die Literatur wird während der Veranstaltung bekannt gegeben.
 
13 705
OS -
Die Gräberfelder der Region zwischen Qau und Matmar
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(19.10.) Stephan Seidlmayer
In diesem methodenorientierten Seminar werden Konzepte und Methoden der archäologischen Analyse von Gräberfeldern behandelt. Zur Sprache kommen Probleme der archäologischen Chronologie, der Bevölkerungsrekonstruktion, der Siedlungsgeographie, die Analyse der sozialen Differenzierung, Breitenkultur und Grabsitte. Als konkrete Materialgrundlage dienen dabei die Gräberfelder der Region zwischen Qau und Matmar in Mittelägypten, die vom Neolithikum bis in die koptische Zeit belegt wurden. Ein Schwerpunkt wird im Rahmen des Seminars auf das Material des 2. Jahrtausends v. Chr. gelegt.
Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung oder ein äquivalentes Studienniveau (5. Sem.). Zur Ergänzung wird der Besuch der begleitenden Übung zur computergestützten Verwaltung und Verarbeitung archäologischer Daten empfohlen.
Einführende Literatur: D. O’Connor, A Regional Population in Egypt to circa 600 B.C., in: Population Growth: Anthropological Implications. Edited by Brian Spooner, Cambridge 1972, 78-100. B.J. Kemp, Dating Pharaonic Cemeteries. Part 1: Nonmechanical Approaches to Seriation, MDAIK 31, 1975, 259-291. S.J. Seidlmayer, Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Übergang vom Alten zum Mittleren Reich: Ein Beitrag zur Archäologie der Gräberfelder der Region Qau-Matmar in der Ersten Zwischenzeit, in: Problems an Priorities in Egyptian Archaeology, 175-217. id., Gräberfelder aus dem Übergang vom Alten zum Mittleren Reich. Studien zur Archäologie der Ersten Zwischenzeit, Heidelberg 1990, 123ff.
 
13 706
Ü -
Computergestützte Verwaltung und Verarbeitung archäologischer Daten
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(19.10.) Stephan Seidlmayer
Große Mengen archäologischer Daten lassen sich nur computergestützt verwalten und analysieren. In der Übung wird anhand konkreter Beispiele dargestellt und erprobt, wie archäologische Befunde sinnvoll zur computergestützten Verarbeitung formalisiert, in einer Datenbank oder markup-Sprache dargestellt und statistisch aufbereitet werden können. An Technologien und Produkten werden behandelt: Desktop-Datenbanken (Corel Paradox); Datenbankserver (MySQL); die Datenbanksprache SQL: Einführung in markup-Sprachen (XML), Einblick in die Datenbank-front-end-Programmierung (JAVA/JDBC), Einführung in die Arbeit mit einem Statistikpaket (SAS); Arbeiten mit dem Bonn Archaeological Statistics Package (BASP).
Teilnahmevoraussetzung: EDV-Grundkenntnisse sind erforderlich. Die Übung ist insbesondere zur Ergänzung des Oberseminars "Die Gräberfelder der Region zwischen Qau und Matmar" gedacht.
Literatur wird während der Veranstaltung bekannt gegeben.
 
13 707
HS -
Der Nil
(2 SWS)
(s. A.) Stephan Seidlmayer
Der Nil war und ist die Existenzgrundlage Ägyptens. Im Rahmen des Seminars wird behandelt, wie der Fluß Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur vornehmlich (aber nicht nur) des Alten Ägypten bedingt und geprägt hat. Themen werden sein: Der Nil und die Landschaft Ägyptens; die Nilflut, ihre Messung und Variation; Bewässerungswirtschaft und staatliche Verwaltung; Nil und Nilflut in Religion und Naturwissenschaft des Alten Ägypten; Traditionslinien im Umgang mit dem Nil von pharaonischer Zeit bis in die Vormoderne.
Teilnahmevoraussetzung: abgeschlossener Sprachkurs Mittelägyptisch I-II. Das Seminar dient der ägyptologischen Ergänzung des Interdisziplinären Berlin-Kopenhagen-Seminars „Water in the Ancient World“; die Teilnahme an diesem wird dringen empfohlen.
Einführende Literatur: R. Said, The River Nile, Geology, Hydrology und Utilization, Oxford 1993. D. Bonneau, La crue du Nil, divinité égyptienne, Paris 1964. S.J. Seidlmayer, Historische und moderne Nilstände, Untersuchungen zu den Pegelablesungen des Nils von der Frühzeit bis in die Gegenwart, Berlin 2001.
 
13 708
Ü -
Einführung in die mittelägyptische Sprache und Schrift I
(3 SWS)
Di 9.00-11.00, Do 9.00-10.00  - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Hs
(19.10.) Alexandra von Lieven
Zugrunde gelegt wird A.H. Gardiner, Egyptian Grammar (Oxford3 1957; bitte selbst erwerben!), ergänzt durch zahlreiche Zusätze und Korrekturen. Behandelt wird der Stoff von ca. Lektion 1 bis 20. Der Leistungsnachweis erfolgt über eine dreistündige Klausur am Semesterende, bei Nichtbestehen ist ein Wiederholungsversuch möglich. Ein erfolgreicher Abschluß der Klausur ist Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren philologischen Lehrveranstaltungen.
 
13 709
S -
Hieratische Papyri der Römerzeit
(2 SWS)
Mo 13.00-15.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(18.10.) Alexandra von Lieven
Während die Lektüre hieratischer Papyri des MR und NR im akademischen Unterricht standardmäßig vorkommt, wurden römerzeitliche Papyri bislang kaum berücksichtigt. Auch die neue späthieratische Paläographie lässt diese Epoche außen vor. Diese Situation steht in einem krassen Kontrast zu dem Faktum, dass namentlich die Tempelbibliotheken dieser Zeit ein sowohl mengenmäßig als auch inhaltlich außerordentlich reichhaltiges Material bieten. Im Seminar sollen die wichtigsten Fundkomplexe vorgestellt und ausgewählte Texte daraus nach Photo gelesen werden. Darüber hinaus sollen an konkreten Beispielen Fragen der antiken Textproduktion und Tradition, regionaler paläographischer Unterschiede und des eigenen editorischen Umganges mit den Papyri behandelt werden. Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss der Einführung Mittelägyptisch II, Interesse am Umgang mit Kursivschriften.
 
13 710
PS -
Proseminar Archäologie: (Materialien, Gewinnung, Verwendung und Bedeutung)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Hs
(20.10.) Robert Schiestl
In dieser Lehrveranstaltung soll ein Überblick über unterschiedliche Materialien, die im Alten Ägypten Verwendung fanden, gegeben werden. Vom Nilschlamm über Gold, von Zedernholz über Granit, sollen die Gewinnung, die Verarbeitung, die Verwendung und die Bedeutungen dieser Materialien behandelt werden. Dabei sind auch die Möglichkeiten, die verschiedene Materialien als archäologische Quelle bieten, zu untersuchen. Die Frage der Bedeutung der Materialien soll von zwei Seiten beleuchtet werden, einmal im antiken Kontext und einmal in der modernen Archäologie. Einzelne Materialien sollen in Form von Referaten präsentiert werden. Voraussetzung für einen Schein ist ein Referat und eine Hausarbeit. Teilnahme ist ab dem 1. Semester möglich.
Themen und Literatur werden bekannt gegeben.
 
13 711
Ü -
Übung zur ägyptischen Keramik
(2 SWS)
(begrenzte Teilnehmerzahl)
 - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(n. V.) Robert Schiestl
In dieser Lehrveranstaltung soll die Bearbeitung ägyptischer Keramik erlernt werden. Dokumentation, Bestimmung, typologische Interpretationsmöglichkeiten und die wissenschaftliche Präsentation ägyptischer Keramik sollen auch anhand originaler Stücke erarbeitet werden.
Die Veranstaltung findet zum Teil im Depot des Ägyptischen Museums statt. Daher ist nur eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich und eine persönliche Anmeldung erforderlich.
 
13 712
HS -
Balsamierung und Balsamierer
(2 SWS)
(n. V.) Joachim Quack
Die Mumifizierung gehört zu den bekanntesten Spezifika der ägyptischen Kultur. Üblicherweise wird sie vorrangig anhand archäologischer Befunde behandelt. In diesem Seminar sollen daneben auch die Textquellen zu ihrem Recht kommen, die reichliche, wenn auch wenig bekannte Angaben über die soziale Stellung der Balsamierer, die Organisation der Berufsgruppe und die verwendeten Techniken geben.
Aufgrund des Schwerpunktes der relevanten Quellen in der griechisch-römischen Zeit werden Kenntnisse der demotischen Sprache und Schrift vorausgesetzt. Der Leistungsnachweis erfolgt über die Leistungen bei der Lektüre sowie ein Kurzreferat.
Eine Liste der vorgesehenen Texte wird durch Aushang bekannt gegeben.
 
13 713
S -
Dokumente zum Abgabenwesen
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Altensteinstr. 33, Seminarraum
(18.10.) Malte Römer
Kenntnisse des Altägyptischen und Neuägyptischen werden vorausgesetzt.

Altorientalistik

Alle Lehrveranstaltungen finden im Hörsaal-Container des Instituts, Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Straße, 14195 Berlin, statt.
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für alle Veranstaltungen ohne entsprechende Angaben am Di, 19.10., 9.00 Uhr s.t., im Vorlesungsraum.

Einführungsveranstaltung (auch für Hörer anderer Fachbereiche)

13 750
V -
Einführung in die Geschichte, Kultur und Archäologie des Alten Vorderen Orients II
(6 SWS) (6 cr)
Dienstag AO und Donnerstag VAA
(Vorbesprechung:12.4.2005)

Di und Do 8.00-11.00 - Hüttenweg 7, Container (Eingang Bitscher Str.)
(19.4.) Ariel Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Czichon,
Jörg Klinger,
Hartmut Kühne
Vorderasiatische Altertumskunde: "Konflikte und Konfliktlösung im Alten Vorderen Orient"
Die Geschichte des Alten Vorderen Orients liest sich zuweilen wie eine einzige Folge von Kriegen, Akten der Zerstörung und Gewalt. Die Vorlesung möchte dieser einseitigen, häufig auf den Faktor Krieg beschränkten Sicht eine differenzierte Betrachtungsweise entgegenhalten. Auf Grundlage archäologischer Quellen wird danach gefragt, welche Konfliktformen die Gesellschaften im Alten Vorderen Orient überhaupt betrafen, was die Ursachen für Konflikte waren und welche Strategien zu ihrer Lösung entwickelt wurden.
Die Vorlesung bietet einen chronologisch aufgebauten Überblick auf das Thema, das in der anschließenden Übung anhand von Fallbeispielen vertieft werden soll.
Für Hörerinnen und Hörer aus allen Fächern insb. für Interessenten aus den Bereichen Ägyptologie, Ethnologie, Geschichte, Indologie, Archäologie, Islamwissenschaft/Arabistik/Semitistik usw.
Einführende Literatur: W. Mayer, Politik und Kriegskunst der Assyrer, Münster (1995); H.J. Nissen, Geschichte Alt-Vorderasiens, Oldenbourg Grundriss der Geschichte, München (1999); K.R. Veenhof, Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Großen, Grundrisse zum Alten Testament, Göttingen (2001).
Altorientalistik: Kulturgeschichte des Alten Vorderern Orients
Die Veranstaltung bietet eine Einführung zu zentralen Bereichen der altorientalischen Kultur auf der Grundlage philologischer und archäologischer Quellen. Als Themen sind vorgesehen die Bereiche Wirtschaft und Gesellschaft, Religion, Literatur, Recht und Wissenschaft.

Geschichte und Kulturgeschichte

13 759
Ü -
Schrift - Bild - Text
(2 SWS) (2 cr)
Fr 10.00-12.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(22.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Die altorientalische Überlieferung bietet reiches Material für die vielfältigen Beziehungen zwischen Schrift, Bild und Text. Im Rahmen der Veranstaltung werden Beispiele analysiert und mit Blick auf verschiedene theoretische Ansätze diskutiert.
Die Übung wendet sich an Studierende in Grund- und Hauptstudium. Keilschriftkenntnisse sind nicht Voraussetzung.
 
13 760
Ü -
Lexikalische Listen
(2 SWS) (4 cr)
Mi 10.00-12.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(27.10.) Jörg Klinger
Lexikalische Listen sind eine der grundlegenden Textformen der gesamten keilschriftlichen Überlieferung. Sie treten praktisch zu allen Zeiten und an allen Orten auf, in denen sich auch ein intensiverer Gebrauch der Keilschrift nachweisen lässt. Dabei durchlaufen sie bestimmte Entwicklungen und Erweiterungen, je nach dem sprachlichen Milieu ihrer Herkunft. Thema der Übung wird sowohl die Geschichte dieses Texttyps wie auch seiner unterschiedlichen inhaltlichen und formalen Ausgestaltung sein. Darüber hinaus wollen wir uns auch mit der Frage nach dem spezifischen Informationsgehalt einer Liste an sich beschäftigen und der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Begriff der sogenannten "Listenwissenschaft" in der Altorientalistik spielt.
 
13 761
Ü -
Prolegomena zu einer hethitischen Literaturgeschichte II
(1 SWS) (2 cr)
Block - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(n. V.) Volkert Haas
In dieser Lehrveranstaltung sollen verschiedene literarische Texte aus dem alt- und junghethitischen Schrifttum analysiert werden. Erforderlich sind Kenntnisse der hethitischen Sprache.

Sumerisch

13 751
PS -
Sumerisch II: Altsumerische Königsinschriften
(2 SWS) (6 cr)
Di 12.00-14.00  - Hüttenweg 7, Gartenhaus
(26.10.) Ariel M. Bagg
Dieses Seminar ist eine Fortsetzung des PS Sumerisch I, dessen erfolgreicher Abschluss vorausgesetzt wird. Aus der altsumerischen Zeit (ca. 2500-2340 v. Chr.) stammen die ältesten Königsinschriften Mesopotamiens, womit eine lange Tradition gegründet wurde. Die anfangs kurz verfassten Bau- und Weihinschriften sind im Laufe der Zeit durch Königsepitheta und Rechenschaftsberichte erweitert worden, die uns nicht nur über die Genealogie und Leistungen der jeweiligen Herrscher Auskunft geben, sondern auch über historische Ereignisse. Neben der Analyse von Formular, Morphologie, Syntax und Schriftträger soll der historischen Geographie, den erwähnten Bauwerken und den politisch-militärischen Beziehungen zu den benachbarten Stadtstaaten Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Liste der Texte, die in Keilschrift gelesen werden, werden per Aushang bekannt gegeben.
Einführende Literatur:J. Bauer, Der vorsargonische Abschnitt der mesopotamischen Gechichte, in: J. Bauer, R. K. Englund, M. Krebernik, Mesopotamien. Späturuk und Frühdynastische Zeit, Freiburg (Schweiz), 1998, 431-564 (OBO 160/1); D. O. Edzard, Stichwort "Königsinschriften. A. Sumerisch", Reallexikon der Assyriologie 6, Berlin/New York, 1980-1983, 59-65.
 
13 752
Ü -
Sumerische Lektüre
(1 SWS) (2 cr)
Mi 11.00-12.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(20.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Die Veranstaltung wendet sich an Studierende mit guten Sumerisch-Kenntnissen (ab Sumerisch III). Es werden Ausschnitte aus verschiedenen literarischen Textgattungen in sumerischer Sprache gelesen, u.a. Epen, Streitgespräche, Sprichwörter. Die Textlektüre wird ergänzt durch die Behandlung allgemeiner Fragestellungen aus Text- und Literaturtheorie sowie die spezifische Problematik der Anwendung auf die sumersiche Überlieferung.

Akkadisch

13 753
PS -
Akkadisch I
(3 SWS) (6 cr)
Di 12.00-14.00 und Mi 9.00-10.00  - Hüttenweg 7, Container, Eingang Bitscher Str.
(26.10.) Ariel M. Bagg
Akkadisch ist die älteste bekannte semitische Sprache und die am weitesten verbreitete semitische Keilschriftsprache des Alten Vorderen Orients. Akkadische Keilschrifttexte sind vom 3. Jt. v. Chr. bis ins 1. Jt. v. Chr. überliefert. Unterschiedliche Textgattungen (Königsinschriften, Briefe, Verwaltungstexte, Rechtsurkunden, literarische Texte, lexikalische Listen u.a.) zeugen von verschiedenen Aspekten altvorderasiatischer Kulturen. Aus der akkadischen Sprache entwickelten sich die Hauptdialekte Assyrisch und Babylonisch. Das Studium des Akkadischen ist obligatorisch für Studentinnen und Studenten der Altorientalistik (HF und NF). In diesem PS wird eine Einführung angeboten, die auf der Basis des Altbabylonischen erfolgt und Grundkentnisse der akkadischen Grammatik und der Keilschrift vermittelt.
Literatur: R. Borger, Assyrisch-babylonische Zeichenliste, Kevelaer - Neukirchen Vluyn 1988 (AOAT 33/33A); R. Caplice, Introduction to Akkadian, Rom, 1988 (Studia Pohl: Series Maior 9); W. von Soden, Grundriß der akkadischen Grammatik, Rom, 1995 (AnOr. 33); W. von Soden - W. Röllig, Das akkadische Syllabar, Rom, 1991 (AnOr. 42).
 
13 754
PS -
Akkadisch III (Mythologische Texte)
(2 SWS) (6 cr)
Do 16.00-18.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(21.10.) Betina Faist
Das Seminar hat zum Ziel, anhand (kurzer) mythologischer Texte die Akkadisch-Kentnisse zu festigen und zu vertiefen sowie den Umgang mit der Keilschrift zunehmend vertraut zu machen. Darüber hinaus werden wir uns einen Überblick über die mythologischen Texte in akkadischer Sprache verschaffen, die einen wichtigen Teil der sogenannten akkadischen Literatur ausmachen. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist der erfolgreiche Abschluss von Akkadisch II. Eine Liste der Texte wird Anfang Oktober per Aushang bekanntgegeben
 
13 755
HS -
Akkadische Lektüre
(2 SWS) (6 cr)
Fr 14.00-16.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(22.10.) Eva Cancik-Kirschbaum
Die Veranstaltung wendet sich an Studierende des Hauptstudiums. Anhand von Texten aus verschiedenen Gattungsbereichen und Zeitstufen soll die Lese- und Übersetzungsfähigkeit trainiert werden.

Altanatolistik

13 756
HS -
Hethitisch II
(2 SWS) (6 cr)
Di 14.00-16.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(26.10.) Jörg Klinger
Das Proseminar setzt die Einführung aus dem vorangegangenen Semester fort, dabei wird nun verstärkt die exemplarische Lektüre hethitischer Texte unterschiedlicher Epochen und Gattungen eine Rolle spielen. Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluß von Hethitisch I.
 
13 757
PS -
Lektüre hurritischer Texte
(2 SWS) (2 cr)
Block - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(n. V.) Ilse Wegner
Mit der Lektüre hurritischer Texte wird die Einführungsveranstaltung in die hurritische Sprache des SS 2004 fortgesetzt. Der Kurs dient zur sprachlichen Vertiefung anhand des bekanntesten und umfangreichsten Sprachdenkmals, des sog. Mittani-Briefs. Der Brief gehört inhaltlich zu der Heiratskorrespondenz zwischen dem mittannischen König Tusratta und dem Ägyptischen Pharao Amenophis III., der um 1365 v. Chr. geschrieben wurde. In den über 500 Zeilen des Briefes wird das Projekt der Eheschließung zwischen dem Pharao und einer Tochter Tusrattas in vielen Details abgehandelt, wobei sich insbesondere die Verhandlungen über den Brautpreis über mehrere Jahre hinzogen. Der Brief dürfte zum Zeitpunkt der Abreise der mittanischen Prinzessin an den ägyptischen Hof verfasst worden sein.
 
13 758
Ü -
Hethitische Lektüre
(2 SWS) (4 cr)
Di 16.00-18.00  - Hüttenweg 7a, Gartenhaus
(26.10.) Jörg Klinger
Geplant ist die Lektüre verschiedener Texte des 13. Jahrhunderts, die sich mit den internen Konflikten um das hethitische Königtum beschäftigen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Texten aus der Regierungszeit Hattusilis III. liegen.

Praktikum

13 762
Ü -
Vorbereitung einer Exkursion (gemeinsam mit AO und VAA)
(1 SWS) (2 cr)
(Begrenzte Teilnehmerzahl).
Block - Hüttenweg 7
(n. V.) Ariel M. Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Jörg Klinger,
Hartmut Kühne
Die Übung dient der Vorbereitung einer Exkursion, die zu Beginn des SS 2005 entweder an den Louvre in Paris oder das British Museum in London führen soll. Die Übung ist Pflicht für alle diejenigen, die später an der Exkursion teilnehmen wollen.

Vorderasiatische Altertumskunde

Alle Lehrveranstaltungen finden im Hörsaal-Container des Instituts, Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Straße, 14195 Berlin, statt.
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für alle Veranstaltungen ohne entsprechende Angaben am Di, 19.10., 9.00 Uhr s.t., im Vorlesungsraum.

Vorlesungen

(13 750)
V -
Einführung in die Geschichte, Kultur und Archäologie des Alten Vorderen Orients II
(6 SWS) (6 cr)
Dienstag AO und Donnerstag VAA
(Vorbesprechung:12.4.2005)

Di und Do 8.00-11.00 - Hüttenweg 7, Container (Eingang Bitscher Str.)
(19.4.) Ariel Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Czichon,
Jörg Klinger,
Hartmut Kühne
Vorderasiatische Altertumskunde: "Konflikte und Konfliktlösung im Alten Vorderen Orient"
Die Geschichte des Alten Vorderen Orients liest sich zuweilen wie eine einzige Folge von Kriegen, Akten der Zerstörung und Gewalt. Die Vorlesung möchte dieser einseitigen, häufig auf den Faktor Krieg beschränkten Sicht eine differenzierte Betrachtungsweise entgegenhalten. Auf Grundlage archäologischer Quellen wird danach gefragt, welche Konfliktformen die Gesellschaften im Alten Vorderen Orient überhaupt betrafen, was die Ursachen für Konflikte waren und welche Strategien zu ihrer Lösung entwickelt wurden.
Die Vorlesung bietet einen chronologisch aufgebauten Überblick auf das Thema, das in der anschließenden Übung anhand von Fallbeispielen vertieft werden soll.
Für Hörerinnen und Hörer aus allen Fächern insb. für Interessenten aus den Bereichen Ägyptologie, Ethnologie, Geschichte, Indologie, Archäologie, Islamwissenschaft/Arabistik/Semitistik usw.
Einführende Literatur: W. Mayer, Politik und Kriegskunst der Assyrer, Münster (1995); H.J. Nissen, Geschichte Alt-Vorderasiens, Oldenbourg Grundriss der Geschichte, München (1999); K.R. Veenhof, Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Großen, Grundrisse zum Alten Testament, Göttingen (2001).
Altorientalistik: Kulturgeschichte des Alten Vorderern Orients
Die Veranstaltung bietet eine Einführung zu zentralen Bereichen der altorientalischen Kultur auf der Grundlage philologischer und archäologischer Quellen. Als Themen sind vorgesehen die Bereiche Wirtschaft und Gesellschaft, Religion, Literatur, Recht und Wissenschaft.

Proseminare und Übungen

13 800
Ü -
Technische Übungen I: Quellen, Methoden und Arbeitstechniken der Vorderasiatischen Archäologie
(3 SWS) (3 cr)
Di 16.00-18.30
(26.10.) Rainer Czichon
In dieser über zwei Semester laufenden Einführungsveranstaltung werden die Grundlagen der Vorderasiatischen Archäologie vermittelt. Im ersten Teil der Veranstaltung Moduls werden die Art der Quellen und die methodischen Ansätze zu ihrer Erschließung behandelt. Außerdem werden Grundkenntnisse zu den wichtigsten Arbeitstechniken erlernt, wie z. B. das Arbeiten mit archäologischen Datenbanken, archäologische Dokumentationstechniken, die Arbeit mit Originalmaterial und das Erlernen bibliographischen Recherchierens.
Die Übung schließt mit einer Klausur ab.
Literatur: R. Bernbeck, Theorien in der Archäologie, Tübingen 1997; R.W. Ehrich, Chronologies in Old World Archaeology, Chicago 1992; H.J. Nissen, Geschichte Altvorderasiens, München 1999 (= Oldenbourg, Grundriß der Geschichte Bd. 25); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient, Berlin 1975 (= Propyläen Kunstgeschichte Bd. 14); D. T. Potts, Mesopotamian Civilizations. The Material Foundations, London 1997; C. Renfrew, P. Bahn, Archaeology: Theory, Methods and Practice, London 1996.
 
13 801
Ü -
Archäologie des Iran: Vom präkeramischen Neolithikum bis zu den Sasaniden
(2 SWS) (2 cr)
Mi 16.00-18.00
(27.10.) Peter Bartl
Der Iran ist nicht nur geographisch ein Land voller Gegensätze und Kontraste – auch archäologisch vereint er die verschiedensten Kulturen auf seinem Boden. Er war nicht nur Teil des fruchtbaren Halbmonds und somit einer der ersten Siedlungsräume für den sesshaften Menschen, sondern auch wichtiger Partner oder Gegner für die Herrscher in der mesopotamischen Tiefebene und Ausgangspunkt für zahlreiche Großreiche. So war er immer wieder wechselnden Einflüssen ausgesetzt, die sich im archäologischen Befund widerspiegeln.
Diese Übung befasst sich mit der Geschichte, der Architektur, der Kunst und der Kultur Irans vom 6. Jt. v.Chr. bis in islamische Zeit und versucht, die bemerkenswertesten Denkmäler der Zeit in ihren historischen und politischen Kontext zu stellen.
Der Erwerb eines Scheines ist mit regelmäßiger Anwesenheit und dem Abhalten von Kurzreferaten verbunden.
Literatur: E. Herzfeld, Iran in the Ancient East, London – New York 1941; E. Porada, Altiran, Baden-Baden 1962; D. T. Potts, The archaeology of Elam: formation and transformation of an ancient Iranian state, Cambridge 1999; T. Potts, Mesopotamia and the East. An Archaeological and Historical Study of Foreign Relations ca. 3400-2000 BC, Oxford 1994; L. Vanden Berghe, Reliefs rupestres de l'Iran ancien, Brüssel 1984; J. Wiesehöfer, Das Antike Persien, Zürich 1993. Weitere Angaben zur Literatur werden im Laufe des Semesters gegeben.
 
13 802
Ü -
Bestimmungsübung: Die Keramik des Iranischen Hochlands vom Neolithikum bis in die späte Eisenzeit
(1 SWS) (2 cr)
(n. V.) Christian Konrad Piller
Das Institut für Vorderasiatische Archäologie der Ludwig-Maximilians Universität München hat seit Jahren einen Forschungsschwerpunkt auf der Archäologie des Iran und befindet sich so im Besitz einer umfangreichen Sammlung iranischer Keramik. Die Fundstücke stammen aus verschiedenen Regionen des Iranischen Hochlandes. Auch die Zeitstellung der Funde ist sehr weit gestreut und reicht vom Neolithikum bis in die Eisenzeit. Im Rahmen der neuen Partnerschaft zwischen der LMU München und der FU-Berlin steht uns ein in Iran-Experte des Instituts für eine Blockveranstaltung zur Verfügung.
Im Rahmen dieser Übung soll den Studenten die Möglichkeit geboten werden, die Keramik des Iranischen Hochlandes anhand von Originalen besser kennenzulernen. Gemeinsam sollen Zeitstellung, Verbreitungsgebiet und wichtige Fundorte der jeweiligen Keramiktraditionen erarbeitet und analysiert werden. Die bisherige Forschungstätigkeit zu den einzelnen Komplexen ist ebenso von Bedeutung wie die Bewertung verschiedener Theorien, die sich mit ihnen beschäftigt haben.
Diese Übung versteht sich sowohl als Ergänzung zur Übung „Archäologie des Iran“ und ist somit obligatorisch für die Teilnehmer an selbiger, als auch als eigenständige Bestimmungsübung, offen für alle Studenten des Instituts.
Der Erwerb eines Scheines ist mit regelmäßiger Anwesenheit und einer Bestimmungsprüfung am Ende der Übung verbunden.
 
13 803
Ü -
Theorien in der Vorderasiatischen Archäologie: Eine Einführung
(2 SWS) (2 cr)
Mi 14.00-16.00
(27.10.) Alessandra Gilibert
Die Übung bietet eine erste Orientierung in der Grundlagendiskussion, die seit den frühen sechziger Jahren in der archäologischen Wissenschaft geführt wird. Die TeilnehmerInnen werden in einer Reihe von theoretischen Ansätze eingeführt (von new archaeology zu post-processual archaeology, von cognitive zu contextual und gender archaeology); anhand von ausgewählte Literatur werden sie eingeladen, diese Ansätze kritisch zu diskutieren, ihre Tragweite für die Vorderasiatische Altertumskunde abzuwägen und ihre praktische Umsetzung im Alltag der Forschung zu bedenken.
Die Übung erfordert keine spezifische Vorkenntnisse und richtet sich sowohl an StudentInnen im Grundstudium als auch an Fortgeschrittenere, die ihre schon erworbenen Kenntnisse in der Diskussion vertiefen möchten. Da die relevante Literatur zum großen Teil aus dem angelsächsischen Raum stammt, ist das Verständnis des schriftlichen Englisch Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme; unter dieser Hinsicht ist die Übung gleichzeitig auch eine Chance, sprachliche Fachkompetenzen zu verbessern. Für den Erwerb eines Scheines werden die regelmäßige Anwesenheit und das Abhalten von durch hand-outs begleiteten Kurzreferaten erwartet. Themen der Kurzreferate und Literaturliste werden in der ersten Sitzung verteilt.
 
13 804
Ü -
Conversation in Near Eastern Achaeology 1: Reading and discussing selected issues like geography, chronology, visual arts, field research, etc.
(1 SWS) (2 cr)
Fr 10.00-12.00 14-tägl.
  Hartmut Kühne
Ausgewählte Texte in englischer Sprache zu bekannten fachlichen Fragestellungen sollen gelesen und besprochen werden, um die Kenntnisse des Fachenglisch zu erweitern und die Darstellung eines Sachverhalts in englischer Sprache zu üben.
Literatur: Mary I. Apelt, German-English Dictionary: Art History – Archaeology, 21990.
 
13 805
Ü -
Technisches Zeichnen: Keramik und Architektur
(1 SWS) (2 cr)
(n. V.) Peter Bartl,
Alessandra Gilibert
Das Zeichnen von Keramik und architektonischer Befunde gehört mitunter zu den wichtigsten Aufgaben in der Feldarbeit. Dabei ist nicht nur entsprechende Präzision, sondern auch Schnelligkeit gefragt, um mit den Materialmengen zurechtzukommen.
In dieser Übung sollen verschiedene Zeichenmethoden vorgestellt und geübt werden, die der Aufnahme der Keramik und der Architektur dienen. Da vermessungstechnische Aspekte der Bauaufnahme in der Technischen Übung II (SS 2005) abgehandelt werden, wird das Zeichen von Architektur in der Übung eine untergeordnete Stelle haben, und das Zeichen von Keramik den Schwerpunkt darstellen.
Dabei wird besonderer Wert auf Genauigkeit und Geschwindigkeit gelegt. Weiterhin Gegenstand der Übung soll das Umtuschen der Zeichnungen sein, sowie Kleinfundzeichnungen.
Diese Übung richtet sich an alle Studenten ohne Zeichenkenntnissen, mit geringer Erfahrung oder an solche, die ihre Kenntnisse auffrischen wollen.
Folgendes Zeichenmaterial sollte mitgebracht werden: ein TK-Stift mit HB-Minen, ein Knetradiergummi, ein TK-Spitzer und ein DinA4 Block mit Millimeterpapier.
Der Erwerb eines Scheines ist mit regelmäßiger Teilnahme an der Übung verbunden.
 
13 806
PS -
Die Sasaniden
(2 SWS) (6 cr)
Block
(n. V.) Friedhelm Pedde
Dieses Proseminar schließt inhaltlich an das Seminar über die Seleukiden und Parther im WS 2002/03 an. Es soll grundlegende Kenntnisse über die sasanidische Zeit vermitteln und vertiefen.
Die Übernahme eines Referatsthemas wird erwartet.
Literatur: R. Ghirshman, Parther und Sasaniden (1962); A. Godard, L'Art de l'Iran (1962); K. Schippmann, Grundzüge der Geschichte des Sasanidischen Reiches (1990); J. Curtis, Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Period (2000); Splendeur des Sassanides, Ausstellungskatalog Musées royaux d’Art et d’Histoire, Brüssel (1993).
 
13 807
PS -
Die Rolle des Tieres im Alten Orient nach archäologischen, philologischen und zooarchäologischen Quellen
(2 SWS) (6 cr)
Do 16.00-18.00
(28.10.) Rainer Czichon
Das Proseminar beschäftigt sich mit ausgewählten Aspekten der Beziehung zwischen Mensch und Tier, die von einem Beherrschtsein des Menschen durch die Tiere zu einer Herrschaft über sie ("Domestikation") reicht. Die Rolle der Tiere im Jagd-, Fruchtbarkeits- oder Übertragungszauber soll ebenso behandelt werden wie die möglichen Ursachen und Auswirkungen der Domestikation, z. B. die Züchtung von Woll- und Fettschwanzschafen, die ambivalente Rolle des Hundes oder der Bedeutungswandels des Schweins.
Keine Vorkenntnisse erforderlich; Gasthörer willkommen; Referat und Hausarbeit.
Literatur: J. Boessneck, Osteoarchäologie, in: B. Hrouda (Hg.), Methoden der Archäologie, München 1978; H. Morphy (Hg.), Animals into Art, One World Archaeology 7, London 1988; Max Raphael, Prähistorische Höhlenmalerei, Köln 1993; F. Zeuner, Geschichte der Haustiere, München 1967.
 
13 808
PS -
Konzeption einer Ausstellung: "Gilgamesch - Bilder und Archäologie"
(2 SWS) (6 cr)
Mo 11.00-13.00
(25.10.) Dominik Bonatz
Das Proseminar dient zur Konzeption und Vorbereitung einer Ausstellung, die im Juni 2005 in der Urania gezeigt werden soll. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Bildzyklus einer modernen Künstlerin zum Thema Gilgamesch. Vor der Kulisse dieser Bilder sollen die Archäologie des Gilgamesch-Epos, seine Entstehungs-, Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht werden. Die Veranstaltung führt somit in die für die Archäologie gleichermaßen wichtigen Bereiche von Ausstellungsinszenierung und Öffentlichkeitsarbeit ein.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen im Proseminar didaktische Materialien erstellen, die später in der Ausstellung zum Einsatz kommen.
Literatur: A. Schott, Das Gilgamesch-Epos, Stuttgart 1997; R. Schrott, Gilgamesh, München/Wien 2001; Th. D. Meier (Hg.), Medium Museum. Kommunikation und Vermittlung in Museen für Kunst und Geschichte, Bern 2000.
 
13 809
PS -
Stil- und Typengeschichte der Rundplastik Mesopotamiens seit der Späten Uruk-Zeit bis zum Ende des 3. Jahrt. v. Chr.
(2 SWS) (6 cr)
Di 16.00-18.00
(26.10.) Hartmut Kühne
Eine weitere herausragenden Errungenschaften während der Späten Uruk-Zeit - neben der Einführung der Schrift und des Rollsiegels - ist die Kanonisierung der Bildträger, die von da an durch die gesamte altvorderasiatische Kulturgeschichte beibehalten wird. Dazu gehört die Rundplastik. Für das 3. Jahrtausend in Mesopotamien läßt sich ihre Stil- und Typengeschichte gut nachvollziehen, da die Monumente der einzelnen Epochen mehrfach bearbeitet wurden.
Literatur: H. Frankfort, Sculpture of the Third Millennium B.C. from Tell Asmar and Khafajah. OIP 44 (1939); ders., More Sculpture from the Diyala Region. OIP 63 (1943); ders., The Art and Architecture of the Ancient Orient (1954); A. Moortgat, Die Kunst des Alten Mesopotamien. Sumer und Akkad (1982); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient, Propyläen Kunstgeschichte Band 14 (1975); P. Amiet, L’art d’Agadé (1976); E. Braun-Holzinger, Frühdynastische Beterstatuetten (1977).

Hauptseminare

13 810
HS -
Bild, Macht und Repräsentation im Alten Vorderen Orient
(2 SWS) (8 cr)
Mo 16.00-18.00
(25.10.) Dominik Bonatz
Macht, sei sie politisch oder religiös begründet, bedient sich häufig der repräsentativen Funktion von Bildern; denn Bilder spiegeln die Wirklichkeit weniger, wie sie ist, als wie sie in den Köpfen der Machthaber gedacht wird. Der Zusammenhang zwischen Bild, Macht und Repräsentation ist für die Entwicklung von Bildern im alten Vorderen Orient besonders konstitutiv. An ausgewählten Fallbeispielen der Bildproduktion in der sumerischen, akkadischen, babylonischen, assyrischen und aramäischen Kultur soll dieser Zusammenhang untersucht und dadurch allgemein ein tiefer gehendes Verständnis für die Medienkultur im alten Vorderen Orient erworben werden.
Der Nachweis der erfolgreichen Teilnahme erfolgt durch ein Referat mit Hausarbeit.
Literatur: Z. Bahrani, The Graven Image. Representation in Babylonia and Assyria, Philadelphia 2003; G. Boehm (Hg.) Was ist ein Bild? München 1994; M. Heinz / D. Bonatz (Hg.), Bild – Macht – Geschichte. Berlin 2002.
 
13 811
HS -
Internationales Hauptseminar mit dem Carsten Niebuhr Institut, Kopenhagen / International Research Seminar: Water in the Ancient World
(2 SWS) (10 cr)
Do 18.00-20.00
Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch, Referate in Englisch;
1. Plenum Anfang Dezember in Berlin,
2. Plenum Anfang Februar in Kopenhagen
(28.10.) Dominik Bonatz,
Rainer Czichon,
Hartmut Kühne,
etc.
Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen des Lebens. Für die Formierung der menschlichen Gesellschaft im Altertum, von der Sesshaftwerdung bis zur Staatsbildung, spielte Wasser eine wichtige, vielleicht entscheidende Rolle. Ob in den ariden Gebieten des mediterranen Raums oder in subtropischen oder tropischen Gegenden Afrikas, Asien oder Amerikas, Wasser prägt die Landschaft und die in ihr lebenden Menschen bis heute. Die Thematisierung von Wasser im Altertum steht den aktuellen Problemen der Wasserversorgung in der Welt keineswegs nach und stellt damit einen direkten Bezug zwischen Gegenwart und Altertum her. Wasser ist außerdem ein komplexes und deshalb interdisziplinäres Thema, es verbindet die Geiste- und Sozialwissenschaften mit den Naturwissenschaften. In diesem Sinne ist das Seminar interdisziplinär angelegt und soll Raum geben für ein breites Themenspektrum, von der Gesetzmäßigkeit des Verlaufs der Wasserströmen und der Wasserversorgung bis zur metaphysischen Stellung und Bedeutung des Wassers.
Literatur: Ch. Safadi, Étude des Ressources en Eaux Souterraines, République Arabe Syrienne. FAO/SF:17/SYR (1966); R. Raikes, Water, Wheather and Prehistory (1967); K.W. Butzer, Early Hydraulic Civilization in Egyt (1976); K. Butz, Landwirtschaft. Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie Bd. 6 (1983) 470-486; S. Bottema, G. Entjes-Nieborg, W. van Zeist, Man’s Role in the Shaping of the Eastern Mediterranean Landscape (1990); B. Geyer (Hrsg.), Techniques et Pratiques Hydro-Agricoles Traditionelle en Domaine Irrigué (1990); Karl W. Butzer, Environmental Change in the Near East and Human Impact on the Land. In: J. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East (1995) 123-151; P. Briant (Hrsg.), Irrigation et Drainage dans l’Antiquité, qanats et canalisations souterraines en Iran, en Egypte et en Grèce (2001).

Berufsorientierte Praktika / Exkursionen

13 812
P -
Berufsvorbereitendes Praktikum: Das Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad, Syrien
(4 SWS) (4 cr)
(Begrenzte Teilnehmerzahl)
Do 12.00-16.00
(28.10.) F. Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne,
Martina Pucci
In dem Praktikum wird den Teilnehmern das EDV-gestützte Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad (Syrien) vorgestellt (Felddokumentation, Kleinfunde, Keramik und die entsprechenden Datenbanken). Die Teilnehmer sollen eine gewisse Routine im Umgang mit den Grabungsdaten und den verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Bearbeitung erhalten. Wegen der begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen besteht eine Beschränkung der Teilnehmer auf fünf Personen. Anmeldungen werden schriftlich erbeten.
Literatur: H. Kühne (Hrsg.) Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad (Band 1, 1991; 3, 1995; 4,1996; 5, 2000).
 
13 813
P -
Vorbereitung auf das "3. Internationale Praktikum Berlin-Izmir: "Archäologische Begehung in der Civril-Ebene/Türkei" im SS 2005
(1 SWS) (2 cr)
Mi 10.00-12.00 14-tägl.
(27.10.) Rainer Czichon,
Hartmut Kühne
Im Rahmen dieses internationalen Praktikums ist eine Teilnahme an der von der Ege Universität Izmir in der Civril-Ebene, nördlich von Denizli, durchgeführten archäologischen Geländebegehung geplant. Zu welchem Zeitpunkt im SS 2005 die Begehung stattfinden wird, ist noch nicht sicher. In jedem Fall ist die Beantragung eines sog. Arbeits-Visums notwendig, was bis Ende Dezember erfolgen muss. Deshalb: Studenten, die daran teilnehmen möchten, müssen sich bis zum 19.11.2002 schriftlich angemeldet haben bei: Prof. Dr. Hartmut Kühne oder Priv.-Doz. Dr. Rainer Czichon, Institut für Vorderasiatische Altertumskunde, Hüttenweg 7, 14195 Berlin.
Voraussetzungen:
- Studium des Faches Vorderasiatische Altertumskunde im Haupt- oder Nebenfach
- Erfolgreiche oder mit Prädikat versehene Absolvierung der „Technischen Übung II“
- Englische Sprachkenntnisse, da die Kommunikation mit den türkischen Studenten und die Abfassung der Dokumentation in Englisch erfolgt.
Erwünscht: Geringe Grabungserfahrungen
 
(13 762)
Ü -
Vorbereitung einer Exkursion (gemeinsam mit AO und VAA)
(1 SWS) (2 cr)
(Begrenzte Teilnehmerzahl).
Block - Hüttenweg 7
(n. V.) Ariel M. Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Jörg Klinger,
Hartmut Kühne
Die Übung dient der Vorbereitung einer Exkursion, die zu Beginn des SS 2005 entweder an den Louvre in Paris oder das British Museum in London führen soll. Die Übung ist Pflicht für alle diejenigen, die später an der Exkursion teilnehmen wollen.

Ur- und Frühgeschichte / Prähistorische Archäologie

Im Sinne der neuen Ordnungen für ein BA-Studium gelten folgende Module:

Einführung:13855 + 13856
Epochen im Überblick I-IV:13857
Topographie I:13866/13867
+ 13851/13852/13853/13854
oder 13858/13859/13862/13863
Topographie II:13865 + 13851/13852 + 13859/13868
Grabung:nur im Sommer
Thematischer Bereich I-III:13851/13852/13853/13854
+ 13858/13859/13862/13863
Vertiefter Thematischer Bereich I-III:13851/13852/13853/13854
+ 13868/13869
Praktischer Bereich:13860; 13861; 13862; 13864

Vorlesungen

13 851
V -
Die Bronzezeit in Europa II (Südosteuropa)
(2 SWS)
Einer geplanten Exkursion dient die Vorlesung u.a. als Vorbereitung
Mo 16.00-18.00  - Altensteinstr. 15, Hs
(25.10.) Bernhard Hänsel
Thema der Vorlesung sind die Kulturverhältnisse während der Bronzezeit (ca. 2300-800 v. Chr.) zwischen Griechenland und der Porta Hungarica. Inhaltlich schließt sie an die Vorlesung des SS 2004 an, der Zyklus wird im SS 2005 mit der Behandlung des Alpenraumes fortgesetzt und abgeschlossen.
Die Vorlesung ist als Überblicksveranstaltung konzipiert und dient einer gründlichen Einführung in das Fach, besonders für jüngere und mittlere Studierende ist sie geeignet. Es werden aber auch Spezialprobleme herausgegriffen, die dem Kennenlernen spezifischer Methodenfragen gewidmet sind.
 
13 852
V -
Das Karpatenbecken während der Eisenzeit
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Altensteinstr. 15, Hs
Die Veranstaltung ist für Studierende, die an der Exkursion nach Ungarn teilnehmen möchten, zu empfehlen.
(27.10.) Biba Teržan
Das Karpatenbecken gehört zu den relativ gut erforschten Kulturräumen Mitteleuropas während des 1. Jahrtausends v. Chr. und bietet damit eine solide Grundlage für Untersuchungen zu den Kulturverhältnissen im Spannungsfeld zwischen den östlich und westlich geprägten Kulturgruppen, d.h. einerseits zwischen den autochthonen der ausgehenden Urnenfelder- und der folgenden älteren Osthallstattkultur sowie andererseits den sog. kimmerisch, vorskythisch und frühskythisch geprägten Völkerschaften. Im Vergleich werden Siedlungsstrukturen, Bestattungs- und Deponierungssitten behandelt, um regionale Entwicklungen und Beziehungen der einzelnen Kulturgruppen zueinander aufzuzeigen. Darüber hinaus werden Kontakte zum nördlichen Schwarzmeergebiet und zur mitteleuropäischen Hallstattwelt dargestellt.
 
13 853
V -
Urgeschichte Sibiriens III: Eisenzeit und Beginn des Frühmittelalters (Skythen, Sarmaten, Hunnen)
(1 SWS)
Mi 9.00-10.00  - Altensteinstr. 15, Hs
(27.10.) Hermann Parzinger
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Kulturentwicklung Sibiriens und des nördlichen Mittelasien vom frühen 1. Jahrtausend v. Chr. bis zum 4./5. Jahrhundert n. Chr. Im Zentrum steht die Herausbildung des vielfach mit den Skythen, Sauromaten und Saken in Verbindung gebrachten Reiternomadentums in den Steppen östlich des Urals (ältere Eisenzeit, 9./8. – 3. Jh. v. Chr.). Weiterhin wird der Wandel dieser Kulturverhältnisse in der Zeit um 200 v. Chr. mit dem Auftreten neuer Völkerschaften (Hunnen, Sarmaten) untersucht und im überregionalen Zusammenhang betrachtet. Daneben werden aber auch die gleichzeitigen Entwicklungen außerhalb von Steppen- und Waldsteppenregionen vorgestellt, also die Kulturen der Tajga- und Tundra-Gebiete Nord- und Nordostsibiriens sowie die bereits zum ostasiatischen Kulturkreis gehörenden Gruppen im Süden des Fernen Ostens.
 
13 854
V -
Archäologie der Hunnen und Awaren in Europa
(1 SWS)
Do 16.00-17.00  - Altensteinstr. 15, Hs
(28.10.) Wilfried Menghin
Wird per Aushang bekanntgegeben.

Grundstudium

13 855
PS -
Einführung in das Studium der Prähistorischen Archäologie (Ur- und Frühgeschichte)
(3 SWS) (4 cr)
(Beide Veranstaltungen, PS und Ü 13856, werden kombiniert abgehalten)
Di 10.00-13.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(26.10.) Elke Kaiser
Das Proseminar stellt für Einsteiger in das Fach Ur- und Frühgeschichte eine Pflichtveranstaltung dar, in der die wesentlichen Grundzüge dieser Disziplin besprochen werden. Dabei werden Forschungsgegenstand und -geschichte, die Terminologie, die Quellen und Methoden des Faches behandelt. Die Veranstaltung findet wöchentlich statt!
 
13 856
Ü -
Einführung in bibliographische Hilfsmittel und grundlegende Fachliteratur
(1 SWS) (2 cr)
(Beide Veranstaltungen, Ü und PS 13855, werden kombiniert abgehalten)
Di 10.00-13.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(26.10.) Heidi Peter-Röcher
Diese für alle Studierenden des 1. Fachsemesters obligatorische Veranstaltung bietet eine Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Im Vordergrund stehen dabei die Erschließung und der Umgang mit Fachliteratur. Zusätzlich wird die Konzipierung, Ausarbeitung und Präsentation von Referaten besprochen. Für die Erlangung des Scheines sind schriftliche Hausarbeiten anzufertigen.
 
13 857
GK -
Grundkurs IV: Die Frühgeschichte Mitteleuropas (Das erste nachchristliche Jahrtausend)
(2 SWS) (6 cr)
Mo 10.30-12.00  - Altensteinstr. 15, Hs
(25.10.) Hans-Jörg Nüsse
Die Veranstaltung vermittelt in konzentrierter Form die Grundkenntnisse des Zeitabschnitts mit dem Schwerpunkt Mitteleuropa. Beginnend mit der provinzialrömischen Archäologie wird der Bogen über die Römische Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit gespannt bis zum frühen Mittelalter führen. Zu jeder Epoche wird einführend ein Überblick gegeben, der den historischen Kontext beleuchten und die chronologischen Fixpunkte darlegen soll. Ferner werden grundlegende Publikationen und wichtige Fundstellen vorgestellt und Chronologie, Leitformen sowie Bestattungs- und Siedlungswesen erläutert. Den Abschluß bildet ein Überblick über Geschichte und Sachkultur der Wikinger.
Zum Erwerb eines Scheins ist das Bestehen der Klausur Voraussetzung.
Einführende Literatur: L. Wamser (Hrsg.), Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer. Schriftenr. Arch. Staatsslg. 1 (Mainz 2000). Wikinger, Waräger, Normannen. Die Skandinavier und Europa 800-1200 (Berlin 1992). A. Wieczorek/P. Périn/K. von Welck/W. Menghin (Hrsg.), Die Franken – Wegbereiter Europas (Mainz 1996).

Grund- und Hauptstudium

13 858
Ü -
Schutzwaffen während des 2.-1. Jahrtausends v. Chr.
(2 SWS) (3 cr)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(28.10.) Biba Teržan
Waffen bestimmten (und bestimmen) entscheidend das Schicksal der Menschen – jedes Einzelnen sowie ganzer Völker. In der Übung soll ein Einblick sowohl in die Entwicklung (Form und Funktion) und die Kampfesweise als auch in die soziale Bedeutung der Schutzwaffen während der Bronze- und Eisenzeit vermittelt werden.
Jeder Teilnehmer der Übung soll ein Referat zum Thema übernehmen. Die Veranstaltung ist für jüngere Studierende geeignet.
 
13 859
Ü -
Gräber als Spiegel sozialer Verhältnisse – Bronzezeitliche Grabfunde in Österreich und Ungarn
(2 SWS) (3 cr)
Di 16.00-18.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(26.10.) Bernhard Hänsel
Thema der Übung sind gut oder umfänglich ausgegrabene und publizierte Gräberfelder aus der Bronzezeit (2200-800 v. Chr.) in Österreich, der Slowakei und in Ungarn. Die Teilnehmer/innen haben jeweils ein Gräberfeld auf folgende Fragestellungen hin zu untersuchen: Aufbau und Belegungsabfolge, Reichtumsstaffelung, Tracht- und Waffenausstattungen im Vergleich mit anderen Orten, Geschlechts- und Altersfragen, Familienstrukturen.
An die Übung schließt sich eine Exkursion an, die von Wien bis Szeged führen wird. Die Themen für die Referate und Hausarbeiten werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
 
13 860
Ü -
Vom Wolf zum Pinscher – 10.000 Jahre Domestikationsgeschichte des Hundes
(2 SWS) (3 cr)
Mi 10.00-12.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(Für B.A.-Studenten gilt dieser Kurs als Teilmodul, dessen zweiter Teil eine praktische Übung zur Bestimmung von Tierknochen im SS 2005 sein wird.)
(27.10.) Cornelia Becker
Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen; dementsprechend vielgestaltig sind die Bindungen zwischen beiden. Wir wollen anhand verschiedener archäologischer Quellen, im wesentlichen Knochenfunden, untersuchen, inwiefern bestimmte Nutzungsmodalitäten nachweisbar sind und wie weit sie in prähistorische Perioden zurückreichen: der Hund als Jagdhelfer, Hoftier, Helfer in der Herdenwirtschaft, als Sozialpartner, Schoßtier, Prestigeobjekt, Lastentier, lebender Fleischvorrat und Teil ritueller Praktiken. Damit eng verknüpft sind Kenntnisse über die Stammform aller Haushunde, den Wolf, und zu Prozessen, die seine Domestikation begleiteten. Ein entsprechender Themenkanon soll anhand von Referaten, Handouts und schriftlichen Hausarbeiten erarbeitet werden.
Als Vorbereitung empfehle ich, das eigene archäozoologische Wissen aufzufrischen und die im Berliner Alltag sehr präsenten Mensch-Hund-Bindungen zu studieren. Literatur kann bei mir eingesehen und ausgeliehen werden.
 
13 861
Ü -
Einführung in die praktische Museumsarbeit im Museum für Vor- und Frühgeschichte
(2 SWS) (3 cr)
(begrenzte Teilnehmerzahl)
Fr 14.00-16.00  - Museum Vor- und Frühgeschichte Berlin; Schloß Charlottenburg, Langhansbau
(29.10.) Alix Hänsel
Da es im Museum für Vor- und Frühgeschichte nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit gibt, Praktika anzubieten, soll diese Veranstaltung dazu dienen, Schwerpunkte musealer Tätigkeit kennen zu lernen und an praktischen Beispielen zu üben. Hierzu gehören die Arbeit mit Archivmaterialien, die fachliche Begutachtung von Ankaufsobjekten, die Konzeption einer fiktiven Ausstellung, das Verfassen von Vitrinentexten und von Führungsblättern durch die Teilnehmenden der Ausstellung. Für Hautfachstudierende der Prähistorischen Archäologie ab dem 3. Semester. Die Zahl der Teilnehmer ist aus Platzgründen auf 14 Personen beschränkt.
 
13 862
Ü -
Archäologie und Demographie
(2 SWS) (3 cr)
Mo 14.00-16.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(25.10.) Heidi Peter-Röcher
Ziel der Übung ist es, den Teilnehmern einen Einblick in die Arbeitsweisen und Erkenntnismöglichkeiten der prähistorischen Anthropologie zu bieten, und zwar insbesondere in Hinblick auf demographische Aspekte – als Stichworte seien Fragen nach der Repräsentativität einer Serie, Alters- und Geschlechtszusammensetzung, Sterbetafeln, Kinder- und Frauendefizit genannt, ferner Krankheitsbelastungen und Traumata, Migrationen, Verwandtschaftsanalysen. Methoden und Aussagemöglichkeiten der prähistorischen Anthropologie und deren Bedeutung für archäologische Fragestellungen sollen sowohl theoretisch als auch am Beispiel gut untersuchter Gräberfelder erarbeitet werden.
Literatur wird in der Übung bekannt gegeben. Zur Einführung: B. Herrmann/G. Grupe/S. Hummel/H. Piepenbrink/H. Schutkowski, Prähistorische Anthropologie. Leitfaden der Feld- und Labormethoden (Berlin/Heidelberg/New York 1990).
 
13 863
Ü -
Rad und Wagen in den eurasiatischen Steppen während des 3. und 2. Jt. v. Chr.
(2 SWS) (3 cr)
Fr 10.00-12.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(29.10.) Elke Kaiser
Grabbefunde mit Rädern und Wagenteilen in den osteuropäischen Steppen gehören mit zu den ältesten Nachweisen von Fahrzeugen in der Vorgeschichte. In diesem Raum sind sie vor allem für das 3. und 2. vorchristliche Jahrtausend belegt und zeigen eine Entwicklung vom Scheiben- zum Speichenrad. Lange standen verschiedene Ausbreitungstheorien in der Forschung im Vordergrund, da auch immer ein direkter Bezug zu den mitteleuropäischen Komplexen mit Rad und Wagen in dieser gesucht wurde. In der Übung wollen wir uns mit den Gräbern in Osteuropa selbst beschäftigen, aus denen entsprechende Funde vorliegen. Die Grabkomplexe werden nach einzelnen Regionen getrennt zusammengestellt und vergleichend untersucht.
Kenntnisse der russischen Sprache sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Kurs.
Literatur: V.G. Childe, The Diffusion of Wheeled Vehicles. Ethnolog.-Arch. Forsch. 2, 1954, 1–17; A. Häusler, Zur ältesten Geschichte von Rad und Wagen im nordpontischen Raum. Ethnolog.-Arch. Zeitschr. 22, 1981, 581–647; A. Häusler, Neue Belege zur Geschichte von Rad und Wagen im nordpontischen Raum. Ethnolog.-Arch. Zeitschr. 25, 1984, 629–682; St. Piggott, The Earliest Wheeled Transport. From the Atlantic Coast to the Caspian Sea (1983).
 
13 864
Ü -
Zeichnen von archäologischen Originalfunden
(2 SWS) (3 cr)
Mi 16.00-18.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(27.10.) Hans-Jörg Nüsse
Die Veröffentlichung von Fundmaterial stellt einen maßgeblichen Teil der Publikationstätigkeit im Fach dar. Verbindliche Richtlinien für die Anfertigung von Zeichnungen bestehen bis auf wenige Ausnahmen aber nicht. In einer Einführung werden die geläufigen Standards dargestellt und ihre Vor- und Nachteile gemeinsam diskutiert. Das Hauptziel der Übung stellt aber die praktische Arbeit dar. Da jedes Material besondere Ansprüche an den Zeichner stellt, sollen Erfahrungen mit verschiedenen Zeichentechniken gesammelt werden.
Einführende Literatur: J. Hahn, Zeichnen von Stein- und Knochenartefakten. Arch. Venatoria 13 (Tübingen 1992). B. Steidl/D. Walter, Vorschläge zur Vereinheitlichung der Vorlage rhein-weser-germanischer Keramik. In: S. Biegert/S. v. Schnurbein/B. Steidl/D. Walter (Hrsg.), Beiträge zur germanischen Keramik zwischen Donau und Teutoburger Wald. Koll. Vor- u. Frühgesch. 4 (Bonn 2000) 242-246.
 
13 865
E -
Exkursion nach Österreich und Ungarn (12 Tage nach Abschluss des Semesters)
Voraussetzung für das Mitreisen ist die Teilnahme an der Übung 13859 oder dem Hauptseminar 13868.
(s. A.) Bernhard Hänsel,
Biba Teržan
 
13 866
E -
Exkursion nach Karlsruhe und Umgebung
Ausstellungsbesuch „Hannibal ante portas“ u.a.
(s. A.) Bernhard Hänsel,
Karin Mansel
 
13 867
E -
Mindestens 2 Tagesexkursionen
(s. A.) Bernhard Hänsel,
Hans-Jörg Nüsse

Hauptstudium

13 868
HS -
Die Ostkelten
(3 SWS) (9 cr)
Do 14.00-17.00  - Altensteinstr. 15, Seminarraum
Die Veranstaltung ist für fortgeschrittene Studierende, die an der Ungarn-Exkursion teilnehmen möchten, zu empfehlen.
(28.10.) Biba Teržan
Die Latènekultur, ein charakteristisches Phänomen Mitteleuropas, wird allgemein den antiken Kelten zugeschrieben. Der Wandel von Hallstattt- zur Latènekultur ist jedoch nicht einheitlich, es handelt sich vielmehr um ein sehr komplexes Phänomen, das von einer Region zur anderen beträchtliche Unterschiede aufweist. Im Seminar wird der Fundstoff aus dem Karpatenbecken und dem Balkanraum behandelt, um die Chronologie, die Verbreitung und die kulturelle Einbindung des Laténe-Formgutes in einzelnen Regionen zu untersuchen und der Frage nach der keltischen Ostexpansion bis nach Griechenland und Kleinasien näher zu kommen.
 
13 869
HS -
Kulturverhältnisse am Übergang vom 3. zum 2. Jahrtausend v. Chr. in Mitteleuropa
(3 SWS) (9 cr)
Block - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(4-5 Blockveranstaltungen, erste Sitzung am 22.10.2004, 14.00)
(22.10.) Rüdiger Krause
Das Hauptseminar behandelt den Übergang vom Neolithikum zur Frühbronzezeit (ca. 2500-1500 v. Chr.) und stellt die Traditionen und Veränderungen vor im Siedlungs- und Bestattungswesen, im Deponierungs- und Kultverhalten sowie die wirtschaftlichen Grundlagen und die Veränderungen der sozialen Strukturen. Auf die großräumigen Kulturerscheinungen der Schnurkeramik und der Glockenbecherkultur folgten in der Frühbronzezeit eher kleinräumige und deutlich voneinander unterscheidbare (Kultur)Gruppen, die im Überblick und in ausgewählten Beispielen vorgestellt werden. Zu den einzelnen Kulturgruppen und bestimmter Teilregionen werden Referatsthemen in der ersten Sitzung zu Semesterbeginn vergeben.
 
13 870
HS -
Herstellung wissenschaftlicher Arbeiten
Fr/Sa ganztägig -
 - Altensteinstr. 15, Seminarraum
(s. A.) Biba Teržan,
Bernhard Hänsel,
Elke Kaiser,
Heidi Peter-Röcher,
Hans-Jörg Nüsse
Aktuelle Probleme in Arbeit befindlicher Examensarbeiten werden besprochen. Allgemein interessierende und methodische Fragen werden am Beispiel in Arbeit befindlicher Studien (Magister und Promotionsarbeiten) behandelt.

Klassische Archäologie

Es wird auf die Lehrveranstaltungen der Arbeitsgruppe Archäometrie im FB Chemie verwiesen.

Vorlesungen

(13 900)
V -
Wendepunkte in der Geschichte der antiken Kunst
(2 SWS) (5 cr)
Di 11.00-13.00  - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Hs
(26.10.) Adolf Heinrich Borbein
Epochengrenzen markieren ein Ende ebenso wie einen Anfang; sie sind Wendepunkte innerhalb eines Transformationsprozesses. Beginnend mit dem Übergang von der späthelladischen zur griechisch-geometrischen Kultur und endend in der Spätantike wird dargestellt, wie solche Prozesse der Transformation oder 'Entwicklung' der Formensprache der griechischen, etruskischen und römischen Kunst sich vollziehen, und welche Faktoren dazu beitragen.
 
13 901
V -
Rom in augusteischer Zeit
(2 SWS) (5 cr)
Mo 14.00-16.00  - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Hs
(25.10.) Friederike Fless
Die Vorlesung soll einen Überblick über die Prozesse geben, die am Übergang von der römischen Republik zum Prinzipat zur einer völligen Veränderung des Gesichtes der Stadt Rom geführt haben. So schrieb der römische Biograph Sueton (28,3) über den ersten Princeps Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr), daß er an Stelle der Stadt aus Ziegeln, die er übernommen hatte, eine aus Marmor hinterließ. Diesen Veränderungen des Stadtbildes geht die Vorlesung auf ganz verschiedenen Ebenen nach, wobei nicht allein die neu errichteten Bauten, sondern auch die Restaurierung alter Bauten sowie die Ausstattung der Stadt mit Statuen, Reliefs etc. in den Blick genommen werden sollen.
Einführende Literatur: G. Rodenwaldt, Kunst um Augustus (1937/42); E. Simon, Augustus. Kunst und Leben in Rom um die Zeitenwende (1986); P. Zanker, Augustus und die Macht der Bilder (1987); Kaiser Augustus und die verlorene Republik. Ausst.-Kat. Berlin (1988); D. Boschung, Die Bildnisse des Augustus, Herrscherbild I 2 (1993); D. Favro, The Urban Image of Augustan Rome (1996); F. Kolb, Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike (2002). Vgl. auch das Pharos-Projekt: http://ls10-www.informatik.uni-dortmund.de/~fronk/Pharos/Rom/StartRom.shtml.

Grundstudium

13 902
PS -
Einführung in die Klassische Archäologie
(3 SWS) (5 cr)
Do 10.00-13.00  - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15, Hs
(21.10.) Friederike Fless
In der Einführung in die Klassische Archäologie soll den Studierenden im Grundstudium die Möglichkeit gegeben werden, wichtige Gattungen der antiken Kunst, z.B. Architektur, Plastik und Malerei, sowie die einzelnen Phasen der griechischen und römischen Kunstgeschichte vom ausgehenden 2. Jahrtausend bis in die Spätantike hinein kennenzulernen. Zudem sollen grundlegende Methoden, die in der Archäologie für die Bearbeitung einzelner Gattungen entwickelt worden sind, vermittelt werden. Die im Rahmen der Übung besprochenen Fakten und Methoden sind von den Teilnehmern, um die Übung erfolgreich abschließen zu können, im Selbststudium zu vertiefen. Für den erfolgreichen Abschluß des Proseminars sind darüber hinaus die regelmäßige Teilnahme und das Bestehen einer zweistündigen Abschlußklausur Voraussetzung.
Einführende Literatur: R. Bianchi Bandinelli, Klassische Archäologie. Eine kritische Einführung (1978); R. Bernbeck, Theorien in der Archäologie (1997); H. G. Nesselrath (Hrsg.), Einleitung in die griechische Philologie (1997) [W. Martini, Archaische Zeit, in: ebenda S. 585-608, A. H. Borbein, Klassik, in: ebenda S. 609-634; R. Fleischer, Hellenismus, in: ebenda S. 635-658; D. Willers, Kaiserzeit, in: ebenda S. 659-677; D. Willers, Spätantike, in: ebenda S. 678-693; H. A. Cahn, Griechische Numismatik, in: ebenda S. 694-707]; F. Graf (Hrsg.), Einleitung in die lateinische Philologie (1997) [H. v. Hesberg, Kunst und Archäologie Roms, in: ebenda S. 601-654; R. Fellmann, Die Archäologie der römischen Provinzen, in: ebenda S. 655-669; H.-M. v. Kaenel, Römische Numismatik, in: ebenda S. 670-696]; J. Bergemann, Orientierung Archäologie. Was sie kann, was sie will (2000); A. H. Borbein – T. Hölscher – P. Zanker, Klassische Archäologie. Eine Einführung (2000); U. Sinn, Einführung in die Klassische Archäologie (2000); Der Neue Pauly 14 (2000) 901-953 s.v. Klassische Archäologie (H. G. Niemeyer – B. Schweizer); T. Hölscher (Hrg.), Klassische Archäologie. Grundwissen (2002); . Lang, Klassische Archäologie (2002); P. Bahn – M. Beard – J. Henderson, Wege in die Antike (1999).
 
13 903
PS -
Römischer Tafelluxus
(2 SWS) (5 cr)
Fr 10.00-12.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(22.10.) Martin Langner
Aus der römischen Kaiserzeit und der Spätantike sind mehrere Ensembles silbernen Tafelgeschirrs erhalten, die zum Teil aufwendig dekoriert sind. Das Seminar möchte in diese wichtige Gattung einführen, Fragen nach der Zusammensetzung der Schatzfunde, den Dekorationsformen und Bildthemen und den Anlässen der Verwendung nachgehen und im Vergleich mit preiswerteren Geschirrformen die spezifische Qualität des Edelmetallgeschirrs als Luxusobjekt ermitteln.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind neben der aktiven Teilnahme die Anfertigung eines Kurzreferates und einer kleinen Hausarbeit.
Literatur: J. P. C. Kent – K. S. Painter, Wealth of the Roman Empire, Ausst. London (1977); F. Baratte (Hrsg.), Argenterie romaine et byzantine (Paris 1988); C. Johns, Reasearch an Roman Silver Plate, JRA 3, 1990, 28–43; C. Wölfel, Mythos und politische Allegorie auf Tafelsilber der römischen Kaiserzeit (1996); H.-H. von Prittwitz und Gaffron – H. Mielsch, Das Haus lacht vor Silber, Ausst. Bonn (1997); F. Baratte, Silbergeschirr, Kultur und Luxus in der römischen Gesellschaft, 15. TrWPr (1998); H. Mielsch, Römisches Silber aus Ägypten in Berlin, BWPr 139-140 (2001); K. S. Painter, The insula of the Menander at Pompeii IV, The silver treasure (2001); R. E. Leader-Newby, Silver and Society in Late Antiquity (2004).
 
13 904
PS -
Einführung in die antike Plastik
(2 SWS) (5 cr)
Do 10.00-12.00  - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg, Seminarraum
(21.10.) Klaus Stemmer
In der für Anfänger gedachten Lehrveranstaltung wird ein Überblick über die Entwicklung der antiken Plastik in ihren Anfängen im 3. Jahrtausend v. Chr. bis zur Spätantike um 500 n. Chr. vermittelt. Alle Gattungen und ihre Funktionen sollen behandelt werden.
Leistungsnachweise durch Kurzreferate und Klausur.
Empfohlene Literatur: W. Fuchs, Die Skulptur der Griechen (1983); P.C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der antiken Bildhauerkunst I (2002).
 
13 905
PS -
Bilder des Alltags auf schwarz- und rotfigurigen Vasen
(2 SWS) (5 cr)
Mi 14.00-16.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(20.10.) Marianne Tabaczek
Auf den schwarz- und rotfigurigen Vasenbildern Athens gibt es neben mythologischen Themen eine Reihe von Darstellungen, die Menschen in verschiedenen Lebensbereichen zeigen. Dazu gehören beispielsweise Berufsdarstellungen sowie Bilder mit Sportlern, Symposions- oder Unterrichtsszenen. Anhand dieser Bilder soll im Rahmen des Seminars ein Überblick über das thematische Spektrum und die chronologische Entwicklung der attischen Vasenmalerei vermittelt werden. Außerdem werden die Darstellungsweisen der Bilder analysiert und erste Deutungen versucht, wodurch die Grundlagen für den Umgang mit dieser Denkmälergattung erlernt werden sollen.
Einführende Literatur: J. Boardman, Schwarzfigurige Vasen aus Athen (1977); J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit (1981); J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Athen. Die klassische Zeit (1991);Th. Mannack, Griechische Vasenmalerei. Eine Einführung (2002); B. A. Sparkes, Greek pottery. An introduction (1991). B. A. Sparkes, The red and the black . Studies in Greek pottery (1996).

Grund- und Hauptstudium

13 906
HS -
Vasen des Reichen Stils im Alten Museum
(2 SWS) (8 cr)
Mi 10.00-12.00  - Otto-von-Simson-Str. 7 und Altes Museum, Bodestr. 1-3, 10178 Berlin, Hs
(27.10.) Ursula Kästner,
Martin Langner
Im letzten Viertel des 5. Jhs., zur Zeit des Peloponnesischen Krieges, entwickelt sich in der Bildkunst Athens ein prunkhafter Stil, den man den Reichen Stil nennt. Die attischen Töpfer und Vasenmaler fertigen Preziosen, die von figurenreichen Kompositionen, flüssigen und dichten Linien (in der Gestaltung faltenreicher, gemusterter Gewänder und aufwendiger Haartracht) und der starken Verwendung von Farb-, Relief- und Goldauflage geprägt sind. Zudem entstehen in der Zeit neue, idyllische Bildthemen, die neben Alltag und Fest auch ein verändertes Verständnis der Götter und Heroen reflektieren.
Vor allem an kleinformatigen Werken wie Kannen, Lekythen und Pyxiden wollen wir der Entwicklung von etwa 430 bis 370 v. Chr. nachgehen und die Bildwerke im kulturellen Kontext Athens interpretieren.
Die ersten Sitzungen werden im Hörsaal der Otto-von-Simson-Str. 7 stattfinden, bevor wir uns im Alten Museum mit den Originalen beschäfigen wollen. Aus Platzgünden muß die Teilnehmerzahl daher auf 15 beschränkt werden.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind neben der aktiven Teilnahme die Anfertigung eines Kurzreferates und einer Hausarbeit.
Literatur: J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Athen. Die klassische Zeit (1991); M. Robertson, The art of vase-painting in classical Athens (1992); I. Scheibler, Griechische Töpferkunst 2(1995); A. Lezzi-Hafter, Der Eretria-Maler (1988); L. Burn, The Meidias Painter (1987); V. Paul-Zinserling, Der Jena-Maler und sein Kreis (1994); J. Oakley – R.H. Sinos, The Wedding in ancient Athens (1993); E. D. Reeder (Hrsg.); Pandora. Frauen im klassischen Griechenland, Ausst. Basel (1995); R. Hamilton, Choes and Anthesteria. Athenian iconography and ritual (1992); B. E. Borg, Der Logos des Mythos (2002); J. Oakley, Picturing Death in Classical Athens. The evidence of the white 'Lekythoi' (2004); M. Vickers – D. Gill, Artful crafts (1994); F. Fless, Rotfigurige Keramik als Handelsware. Erwerb und Gebrauch attischer Vasen im mediterranen und pontischen Raum während des 4. Jhs. v. Chr. (2002).
 
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG
13 907
HS -
Die Trojasage in römischen Bildwerken
(2 SWS) (8 cr)
Mi 16.00-18.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(20.10.) Lilian Maul-Balensiefen
Der trojanische Krieg war der wichtigste Bezugspunkt im Geschichtsverständnis des griechischen und römischen Altertums. Zahlreiche, ebenso wie er in einer mythischen Frühzeit angesiedelte, ihm zeitlich voraufgehende und nachfolgende Geschehnisse wurden mit ihm verknüpft und bilden mit ihm zusammen den Stoff der Troja-Sage. Dieser Troja-Stoff war durch die gesamte griechisch-römische Antike hindurch einer der am meisten bevorzugten Gegenstände der Darstellung in Wort und Bild. Da er im Mittelalter und in der Neuzeit vielfach rezipiert und insbesondere in jüngster Zeit in den großen archäologischen Ausstellungen über 'Odysseus' und 'Troja' Thema monumentaler Darstellungen war, ist er bis heute ein immer wieder neu erzählter Mythos.
Gegenstand des Seminars sind Bilder der Troja-Sage, die in der Zeit der Späten Republik und in der römischen Kaiserzeit entstanden sind. Ausgehend von repräsentativen Beispielen soll zum einen ein systematischer Überblick über die Darstellungs- und Vorkommensweise der Troja-Sage in jenen Epochen vermittelt werden. Zum anderen aber sollen Wege der Interpretation dieser Bilder im Hinblick auf deren jeweilige funktionale, räumliche und zeitliche Zusammenhänge erarbeitet werden, um schließlich einen Einblick zu erhalten in die römisch-italische Umgehensweise mit mythischen Stoffen und in das Mythenverständnis der römischen Kultur.
Voraussetzungen für die Teilnahme: Übernahme eines Referates von maximal 45 Minuten Dauer.
Voraussetzungen für die Erwerbung eines Scheines: Regelmäßige Teilnahme und knappe schriftliche Zusammenfassung des Referates.
Literatur zur Einführung und Vorbereitung: Troja. Traum und Wirklichkeit. Katalog der Ausstellung Stuttgart (2001) passim, darin besonders: E. Simon, Rom und Troja. Der Mythos von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit, 154-173; H. Cancik, Der Trojanische Krieg. Seine Bedeutung für das Geschichtsbild der Griechen und Römer, 174-179; B. Andreae, Odysseus. Mythos und Erinnerung. Katalog der Ausstellung München (1999); S. Woodford, The Trojan war in ancient art (1993); K. Schefold/F. Jung, Die Sagen von den Argonauten, von Theben und Troja in der klassischen und hellenistischen Kunst (1989) 92-372; Homer, Ilias; Homer, Odyssee; Vergil, Aeneis.
 
13 908
HS -
Die Landschaft Karien im 1. Jahrtausend v. Chr. Archäologie und Sprachwissenschaft
(2 SWS) (8 cr)
Mo 16.00-18.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hörsaal
(25.10.) Frank Rumscheid,
Michael Meier-Brügger
Behandelt wird die kleinasiatische Landschaft Karien, deren nicht-griechische Bewohner im 1. Jt. v. Chr. eine eigene Sprache und Schrift besaßen. Während die Karer in dieser Hinsicht mit anderen Völkern Anatoliens verwandt waren, scheint sich die materielle Kultur in vielen Bereichen vor allem an die griechische anzulehnen. Dies dürfte auf die Kontakte mit Griechen zurückgehen, die sporadisch wohl schon seit der Bronzezeit, in größerem Maße dann seit der frühen Eisenzeit an den Küsten Kariens siedelten. Anhand ausgesuchter Orte, sowohl Städten wie Heiligtümern, soll untersucht werden, ob und wie stark karische Eigenart gegenüber äußeren Einflüssen nachzuweisen ist. Dabei verspricht der Vergleich des jeweiligen sprachwissenschaftlichen Befundes, der anhand von karischen, aber auch von griechischen Inschriften mit einheimischen Eigennamen erhoben wird, mit dem archäologischen Material mehr Aufschluß als eine Einzelbetrachtung der beiden Bereiche.
Die Veranstaltung ist für Studenten etwa vom 3. Semester an gedacht. Bedingung für Teilnahme und Scheinerwerb ist die Bereitschaft, ein Teilthema des Seminars zu bearbeiten und in Form eines Referates vorzustellen.
Literatur: L. und J. Robert, La Carie. Histoire et géographie historique II (1954). A. Laumonier, Les cultes indigènes en Carie (1958). G. E. Bean, Kleinasien 3. Jenseits des Mäander. Karien mit dem Vilayet Mugla (1974). W. Blümel, Einheimische Personennamen in griechischen Inschriften aus Karien, EpigrAnat 20, 1992, 7–34. W. Blümel, Einheimische Ortsnamen in Karien, EpigrAnat 30, 1998, 163–184. Zum Stand der Entzifferung des Karischen s. die verschiedenen Beiträge in Kadmos 37, 1998.
 
13 909
HS -
Hellenistische Kleinkunst im Alten Museum
(2 SWS) (8 cr)
Di 15.00-17.00  - Altes Museum, Bodestr. 1-3, 10178 Berlin
(26.10.) Andreas Scholl
 
Veranstaltung entfällt!
13 912
Ü -
Unter der Lupe. Archäologische Forschungen in populären Darstellungen
(2 SWS) (7 cr)
Mi 16.00-18.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hörsaal
(20.10.) Agnes Schwarzmaier-Wormit,
Lilian Maul-Balensiefen
Auf das offenbar weiterhin anwachsende allgemeine Interesse an den Hinterlassenschaften alter Kulturen reagiert der Medienmarkt nicht zuletzt mit zahlreichen Buchveröffentlichungen und einer Reihe von Zeitschriften, in denen archäologische Funde und Forschungen einer breiten Öffentlichkeit auf unterschiedlichem intellektuellen Niveau vermittelt werden. Die wissenschaftlich arbeitenden Archäologen präsentieren ihre Ergebnisse zusehens auch in diesen Medien. Überdies zählt der Wissenschaftsjournalismus auch zum Berufsfeld des Klassischen Archäologen. Deshalb ist die ‚populäre’ Darstellung archäologischer Sachverhalte ein wichtiger Aspekt auch des Faches ‚Klassische Archäologie’.
In dieser Übung werden ausgewählte Publikationen zur griechisch-römischen Archäologie, die die Teilnehmer in Referaten vorstellen, sowohl auf der inhaltlich-sachlichen als auch auf der formalen Ebene analysiert. Ziel dieser Auseinandersetzung mit diesem sog. populärwissenschaftlichen Schrifttum ist es, zum einen Kriterien für dessen Beurteilung zu erarbeiten und zum anderen generell der von der Archäologie ausgehenden allgemeinen Faszination vor dem Hintergrund unserer gegenwärtigen Kultur etwas mehr auf den Grund zu gehen.
Teilnahmevoraussetzungen: Übernahme eines Referates von höchstens 45 Minuten Dauer
Voraussetzungen für den Erwerb eines Scheines: Regelmäßige Teilnahme und schriftliche Fassung des Referates bis zum Ende des Semesters.
 
13 913
Ü -
Vorbereitung der Ausstellung "Antike Meisterwerke in Reproduktionstechniken"
(1 SWS) (7 cr)
Do 13.00-14.00  - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg, Seminarraum
(21.10.) Klaus Stemmer
Nachdem die Auswahl der gezeigten Werke getroffen und die Sammelarbeiten weitgehend getan sind, soll nun der praktische Teil der Ausstellung erfolgen: Design, Beschriftung, Aufbau und Erstellung einer CD-Rom. Praktisch Veranlagte können in das Projekt noch einsteigen.
 
ACHTUNG! NEU
13 915
Ü -
Jordanien in hellenistischer und römischer Zeit
(2 SWS)
Fr 13.00-17.00 Block - Altes Museum und Otto-von-Simson-Str. 7
1. Sitzung: Otto-von-Simson-Str. 7, 14.00 Uhr
(22.10.) Martin Maischberger
Die aktuelle Ausstellung "Gesichter des Orients. 10 000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien" im Alten Museum stellt den Bezugspunkt dieser Lehrveranstaltung dar und findet größtenteils auch dort statt. Das Gebiet des heutigen Haschemitischen Königreichs Jordanien war seit prähistorischer Zeit ein Kreuzungspunkt der Kulturen. Der Schwerpunkt der Übung, die sich an Studierende aller Ausbildungsstufen richtet, liegt auf der griechisch-römischen Periode (3. Jh. v. Chr. – 3. Jh. n. Chr.). Insbesondere werden Architektur und Skulptur aus den Städten der sog. Dekapolis im Norden und aus der nabatäischen Hauptstadt Petra im Süden des Landes betrachtet. Klassisch geprägte Kunstwerke sollen mit solchen orientalischer Prägung kontrastiert werden. Studierende der Vorderasiatischen Archäologie sind daher ausdrücklich willkommen.
Einführende Literatur: Der Königsweg. 9000 Jahre Kunst und Kultur in Jordanien und Palästina. Ausstellungskatalog Köln (1987). Th. Weber – R. Wenning (Hrsg.), Petra. Antike Felsstadt zwischen arabischer Tradition und griechischer Norm. Sonderhefte der Antiken Welt (1997). Th. Weber, Gadara - Umm Qes I. Gadara Decapolitana. Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins 30 (2002). Gesichter des Orients. 10 000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien. Ausstellungskatalog Berlin (2004).
 
13 914
C -
Archäologisches Colloquium
(2 SWS) (2 cr)
Mo 18.00-20.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(s. A.) Dozenten und Studierende des Instituts sowie auswärtige Gäste
Es finden regelmäßig Vorträge von Dozenten, Studenten des Instituts sowie auswärtigen Gästen zu neuesten archäologischen Forschungsergebnissen statt (mit anschließender Diskussion)

Hauptstudium

13 910
OS -
Kopien
(3 SWS) (10 cr)
Fr 18.00-21.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(22.10.) Adolf Heinrich Borbein
Kopien gab es in allen Gattungen der griechischen und römischen Kunst; in der Forschung am meisten diskutiert sind die Kopien von Skulpturen und Architekturen. An Hand signifikanter Beispiele soll versucht werden, das Phänomen 'Kopie' in seiner Vielfalt zu erfassen und seine jeweilige historische Bedeutung besser zu verstehen.
Teilnahmevoraussetzung:
Übernahme eines Referates oder Leistungsnachweis aus einem früheren Oberseminar.
Scheinerwerb durch Referat. Eine Liste der Referatthemen mit Literaturangaben wird vor Beginn des Semesters ausgehängt.
Einführende Literatur: Chr. Lenz (Hrsg.), Probleme der Kopie von der Antike bis zum 19. Jahrhundert (1992); E. K. Gazda (Hrsg.), The Art of Emulation. Studies in Artistic Originality and Tradition from the Present to Classical Antiquity (MemAmAc Suppl. 1, 2002).
 
13 911
OS -
Geschlechterrollen im antiken Kult
(3 SWS) (10 cr)
Do 17.00-20.00  - Otto-von-Simson-Str. 7, Hs
(21.10.) Friederike Fless
Bei der Erforschung des antiken Kultes spielen nicht nur der Raum und die Protagonisten des Kultes in ihrem konkreten Handeln eine zunehmend wichtigere Rolle, sondern auch Fragen, die sich der Differenz der Geschlechterrollen im Kult widmen. Wie sich solche Geschlechterollen und Differenzierungen im Kult konstituieren und abbilden, soll im Mittelpunkt des Oberseminars stehen. Dabei ist der aktuellen Definition von Genderstudies der Blickwinkel der Lehrveranstaltung nicht auf Frauen im Kult beschränkt, sondern auf beide Geschlechter ausgerichtet. So sollen Fragen der Kultteilhabe, der bildlichen Wiedergabe von Funktionen im Kult sowie der unterschiedlichen Akzentuierung der Geschlecherollen z.B. im Totenkult in die Betrachtungen mit einbezogen werden. Für den erfolgreichen Abschluß des Oberseminars sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat und dessen schriftliche Ausarbeitung Voraussetzung.
Einführende Literatur: http://www.stoa.org/diotima/ (mit reicher Bibliographie und weiterführenden links); E. Klinger – St. Böhm – Th. Seidl (Hrsg.), Der Körper und die Religion, Das Problem der Konstruktion von Geschlechterrollen (2000); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.), Paare in antiken religiösen Texten und Bildern. Symbole für Geschlechterrollen damals und heute (2002); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.), Die zwei Geschlechter und der eine Gott (2002); E. Klinger – St. Böhm – Th. Franz (Hrsg.): Geschlechterdifferenz, Ritual und Religion (2003); B. Heininger (Hrsg.): Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen (2003).
 
(29 504)
V -
Universitätsvorlesung "Heilige Orte - Heilige Landschaften"
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 2
(19.10.) Ortwin Dally,
Ute Luig,
Carola Metzner-Nebelsick
In der säkularisierten Moderne spielen heilige Orte noch immer eine große Rolle: Pilgerfahrten zu heiligen Stätten finden sich in den meisten Kulturen der Welt und bestimmen deren Jahresablauf und Ritualkalender. Das andauernde Faszinosum heiliger Orte zu ergründen, ihre Geschichte sowie Bedeutungsveränderungen in Vergangenheit und Gegenwart zu beschreiben, ist eines der Motive dieser interdisziplinär angelegten Ringvorlesung. Ein weiteres Ziel besteht darin, Kriterien für die Konstruktion des Heiligen im interkulturellen Kontext zu entwickeln, da dieser Begriff aufgrund seiner Einbettung in die abendländische Tradition problembehaftet ist.

Was macht einen Ort zu einem heiligen Ort, wie ist er zu erkennen? Wie entstehen heilige Landschaften, wie und von wem werden sie repräsentiert und kontrolliert? Ausgehend von einer allgemeinen Definition heiliger Orte als räumliche Verkörperung numinoser Kräfte, die von einer Aura des Nicht-Alltäglichen umgeben sind, werden ihre (baulichen) Ausdrucksformen, die soziale Organisation sowie ihre vielfältigen Funktionen am Beispiel unterschiedlicher Epochen untersucht. Dabei setzt die Vorlesung insgesamt drei Schwerpunkte:

1) Heilige Orte als Fokus der Identitätsbildung
Heiligen Orten ist als Fokus ritueller Aktivitäten ein hohes Identifikationspotential ihrer Nutzer zu eigen. In der Betrachtung insbesondere prähistorischer und antiker Gesellschaften sind es jene Orte, die Einblicke in die kulturelle, soziale oder politische Identität einzelner Gruppen erlauben.
In der bewussten Umgestaltung einer Landschaft oder einer Mikroregion zu einer Sakraltopographie oder der gestalterischen, rituell determinierten Hervorhebung besonderer Orte vollziehen sich Prozesse der Aneignung von Natur und Landschaft. Sie sind für den Erhalt von Gesellschaften, beispielsweise durch die Verehrung der Ahnen, von zentraler Bedeutung.

2) Heilige Orte - materielle Ausstattung und rituelle Aktivitäten
Neben der materiellen Ausstattung waren und sind ökonomische Austauschprozesse im Rahmen ritueller Kontexte von großer Bedeutung. Beschreibung und Untersuchung dieser rituellen Ökonomien geben sowohl Aufschluss über gesellschaftliche Prozesse und die sie bestimmenden Wertvorstellungen als auch über die Einbindung dieser Orte in überlokale/überregionale Netzwerke. Aus der Dynamik dieser Beziehungen ergeben sich heilige Landschaften, deren ästhetischen Merkmale sowohl Einblicke in kulturell unterschiedliche Verkörperungen des "Heiligen" als auch in gesellschaftliche und politische Hierarchien bieten. Dabei stellt sich für die Moderne die Frage, wie das Heilige als Konkretion von Ort und Zeit in eine Gesellschaft hinein wirkt, die durch globale "flows" einem beständigen Prozess von Entzauberung und Wiederverzauberung ausgesetzt ist und deren heilige Orte im Schnittfeld lokaler Sinnstiftung und überlokaler Wirkmächtigkeit liegen?

3) Vergangenheit und Gegenwart heiliger Orte: Kontinuitäten, Brüche und Reinterpretationen
Die Einbettung heiliger Orte in Felder von Macht und Herrschaft, in Formen von Unterdrückung und Widerstand verdeutlicht den engen Zusammenhang von Religion, Politik und Ästhetik. Gefragt wird nicht nur nach den grundlegenden Akteuren dieser politischen Auseinandersetzungen, sondern auch nach den materiell-ästhetischen Spuren von Aufstieg und Verfall, Neugründungen und Überlagerungen. Da heilige Orte das Vertrauen der Gläubigen ebenso wie die Machtkämpfe der Mächtigen reflektieren, waren und sind sie Zentren von erstaunlicher Kontinuität, deren Brüche allerdings ebenso die Dynamik der Zeiten wiederspiegeln. Sie werden dadurch zu kulturellen Archiven von Vergangenheit und Gegenwart, in denen die Spuren der Macht Heiligung und Entheiligung enthüllen und Aufschluss über damit verbundene Bedeutungsänderungen geben.

Neben verschiedenen prähistorischen und historischen Epochen werden Beispiele aus Europa, Asien und Afrika untersucht.

Prof. Dr. Ute Luig (Ethnologie, FU Berlin), PD Dr. Ortwin Dally (Deutsches Archäologisches Institut, Berlin), Dr. Carola Metzner-Nebelsick (Prähistorische Archäologie, FU Berlin)

Vortragsprogramm:
Siehe: http://www.fu-berlin.de/ethnologie/vorlesungen/04-05heiligeorte.htm

Religionswissenschaft

Grundstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 950
PS -
Einführung in die Religionswissenschaft: Religionsästhetik
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(25.10.) Renate Schlesier
Religionsästhetik ist ein in jüngster Zeit besonders prosperierendes Gebiet der Religionswissenschaft. Daher kann die Behandlung dieses Themas exemplarisch als Einführung in aktuelle Tendenzen des Faches dienen, die den Transfer und die Transformation religiöser Praktiken und Vorstellungen bis in die Moderne in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken und dabei auch anthropologische Zugänge erproben.
Als Ergänzung zu dieser Einführungsveranstaltung eignet sich vor allem das (auch für Studierende des Grundstudiums geöffnete) Seminar ”Konstruktionen des Künstlers diesseits und jenseits von religiöser Erfahrung”. Eine ergänzende Spezifizierung bietet außerdem das Proseminar ”Dionysos in der Bildkunst”.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Hubert Cancik, Hubert Mohr: Religionsästhetik, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Matthias Laubscher (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Bd. 1, Stuttgart 1988, S. 121-156; Susanne Lanwerd: Religionsästhetik. Studien zum Verhältnis von Symbol und Sinnlichkeit, Würzburg 2002.
 
13 951
PS -
Der Gott Dionysos in der Bildkunst
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(25.10.) Renate Schlesier
Kein antiker Gott hat die Moderne stärker fasziniert als Dionysos. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute ist er in den wissenschaftlichen Diskursen, in den Künsten und sogar in der populären Kultur weitaus präsenter als alle übrigen Figuren der antiken Kult- und Mythentradition. Innerhalb der modernen Wissens- und Darstellungsformationen erscheint Dionysos vorwiegend als untypisch für die antike Kultur, als Ausnahme, ja als Instanz einer Differenz, die die Moderne antizipiert. Im Proseminar wird versucht, diese Auffassung zu überprüfen, und zwar am Beispiel von bildlichen Darstellungen des Dionysos in der griechischen und römischen Antike. (Eine Fortsetzung des Kurses – anhand von modernen Beispielen – ist für das WS 2005/6 vorgesehen.)
Zur Vorbereitung empfohlen: C. Gasparri u.a.: Artikel ”Dionysos”; ”Dionysos/Bacchus”, in: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae, Bd. 3.1 (1986), Sp. 414-566; R. Schlesier u.a.: Artikel ”Dionysos”, in: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Bd. 3 (1997), Sp. 651-664.
 
13 952
PS -
Glauben oder Wissen? Hegels Religionsphilosophie
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(27.10.) Olaf Briese
Die Vorlesungen zur Religionsphilosophie von Georg Wilhelm Friedrich Hegel sind, trotz umstrittener Prämissen, bedeutsam in verschiedener Hinsicht. Hegel situiert Religion im Ensemble kultureller Vermögen, entwirft ein universelles Entwicklungsmodell von Religion, das religiösen Systemen einen bestimmten historisch-konkreten Platz zuweist, und er umreißt eine Vision der Transformation von Religion in Wissenschaft, die die Vorzüge beider Wissenssysteme dialektisch vereint. Der Lektürekurs behandelt - unter Rekurs auf Hegels idealistische Philosophie insgesamt - ausgewählte Abschnitte dieser Vorlesungen.
Literatur: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, in: ders., Werke, Bd. 16 u. 17, Frankfurt/M. 1986 (Suhrkamp-Taschenbuchausgabe).
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 953
PS -
Einführung in die römische Religionsgeschichte
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Hartmut Zinser
Die antike römische Religion ist nicht nur die namengebende des Faches Religionswissenschaft, sondern aus ihr sind auch viele religionswissenschaftliche Begriffe wie z.B. sacral, profan, templum, ritus, cultus, sacramentum übernommen. In der Vorlesung wird die Geschichte der antiken römischen Religion von ihren Anfängen bis zu ihrem Untergang durch die Verbotsmaßnahmen von Kaiser Theodosius (392-96 n.) dargestellt, sowie die religiösen Begriffe in ihrer gesellschaftlichen und geschichtlichen Bedeutung und ihrem Wandel entfaltet.
 
13 954
PS -
Einführung in den japanischen Zen-Buddhismus
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(25.10.) Inken Prohl
Vom 13. Jahrhundert an entwickelte sich in Japan als Teil des sogenannten "Kamakura-Buddhismus die japanspezifische Form des Zen-Buddhismus ", der einen nachhaltigen Einfluß auf die japanische Kultur ausübte und seit dem 20. Jahrhundert auch im Westen rezipiert wird. Im Seminar werden die Gründer, die Geschichte und die gegenwärtige Bedeutung der drei Zen-Schulen in Japan erörtert, wobei das besondere Gewicht auf Fragen nach der politischen Bedeutung und der religiöse Praxis des Zen-Buddhismus gelegt wird.
 
13 955
PS -
Die Rolle der Frau und Vorstellungen des Weiblichen im Buddhismus
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(19.10.) Katja Rakow
Westliche Autorinnen, die sich mit Repräsentationen des Weiblichen im Buddhismus beschäftigen, neigen oftmals zu idealisierenden Konstruktionen. Ihre Theorien über die Stellung der Frau im Buddhismus stehen in vielerlei Hinsicht in scharfem Widerspruch zur sozialen Realität der Frauen in Geschichte und Gegenwart. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns beispielhaft mit einigen Konstruktionen zur Weiblichkeit im Buddhismus befassen und diese einer kritischen Betrachtung unterziehen, indem wir überprüfen, inwiefern sie der sozialen Realität gerecht werden. Ausgehend von der so gewonnenen Perspektive auf die Stellung der Frau befassen wir uns im zweiten Teil des Seminars mit aktuellen Entwicklungen auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Frauen im Buddhismus.
 
13 956
PS -
Martin Heidegger: "Was ist Metaphysik?" (Lektürekurs)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(20.10.) Roberto Sanchino Martínez
Martin Heideggers (1889-1976) Denken nimmt nicht nur innerhalb der Philosophie eine außerordentliche Stellung ein, sondern hat auch in einem besonderem Maße Einfluß auf die moderne christliche Theologie ausgeübt. Umgekehrt haben sich seine Überlegungen stets an religiösen und christlich-theologischen Texten sowie Gedankenfiguren entwickelt. Im Zentrum dieses Seminars nun steht die intensive Lektüre von Heideggers Freiburger Antrittsvorlesung „Was ist Metaphysik?“ von 1929. In ihr entwickelt er einen Grundgedanken seiner gesamten Philosophie: dem Menschen, zwischen Freiheit und Endlichkeit, enthüllt sich in der „Angst“ das „Nichts“; der Mensch entdeckt sogar, daß er im Zustand der Angst der „Platzhalter“ des Nichts ist. Ziel des Proseminars ist es, nach den religiösen und (anti-)wissenschaftlichen Implikationen sowie nach der anthropologischen Tragweite des Heideggerschen Denkens zu fragen.
Zur Vorbereitung empfohlene Literatur: Rainer Marten: Heidegger lesen (München 1991).
 
13 972
LS -
Texte zur Einführung in den Zen-Buddhismus
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, HS
(25.10.) Inken Prohl
Aufgrund der Popularität des Buddhismus im Westen sind auf dem Buchmarkt eine Vielzahl unterschiedlichster Einführungen in den Buddhismus/Zen-Buddhismus erhältlich. Im Seminar werden wir gemeinsam unterschiedliche Texte lesen und dabei ihre Ausrichtung, das von ihnen anvisierte Zielpublikum wie die Frage erörtern, ob sie für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Zen-Buddhismus geeignet sind. Neben Wissen über den Zen-Buddhismus soll im Seminar auch die Fähigkeit geübt werden, Texte unterschiedlichster Art auf ihre wissenschaftliche Brauchbarkeit hin zu überprüfen.
Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsscheins sind regelmäßige Lektüre sowie die Übernahme einer Text-Präsentation. Erwünscht ist die Teilnahme am Seminar "Einführung in den Zen-Buddhismus".

Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 957
HS -
Nation und Konfession in der Frühen Neuzeit
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(27.10.) István Keul
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit weist der Begriff der natio eine Polyvalenz auf, deren Analyse einer der Ausgangspunkte der Veranstaltung sein wird. Für eine umfassende Klärung des Sprachgebrauchs wird neben der sprachgeschichtlichen auch eine ideengeschichtliche sowie eine institutionengeschichtliche Ebene mit einzubeziehen sein, letzteres mit besonderer Berücksichtigung des mitteleuropäischen Umfeldes, in dem die systematische Untersuchung der Entwicklung und Verknüpfung von natio/populus/status/universitas einerseits sowie confessio/religio andererseits angesiedelt werden soll.
Literatur: K. Zach, »Nation und Konfession im Reformationszeitalter«, in: G. und R. Weber (Hg.), Luther und Siebenbürgen, Köln u. a. 1985, 156-211.
 
13 958
HS -
Soziale Organisationsformen von Religionen
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(19.10.) Hartmut Zinser
Religionen sind in der Regel eine kollektive Angelegenheit und stehen deshalb unter der Notwendigkeit, sich sozial zu organisieren. Zugleich haben (fast) alle Religionen Lehren über die Gestaltung der sozialen Beziehungen in der Gesellschaft und in der Religionsgemeinschaft entfaltet. In der Geschichte haben sich unter den jeweils verschiedenen Gesellschaftssystemen verschiedene Formen der Organisation herausgebildet. Dabei spielt auch die Frage eine Rolle, welche Bedeutung Religionen für die gesellschaftliche Ordnung, die Legitimität von Herrschaft und Gehorsam, für das Verhältnis der Geschlechter usw. haben oder ihnen zugewiesen wurden. Andererseits führen bestimmte religiöse Lehren zu bestimmten Vorstellungen über die Gestaltung der sozialen Beziehungen wie umgekehrt die sozialen Beziehungen einen Einfluß auf die religiösen Lehren gewinnen. Im Seminar sollen diese Beziehungen zwischen den religiösen Lehren und den sozialen Verhältnissen an ausgewählten Beispielen dargestellt und erörtert werden.
 
13 959
C -
Promotionscolloquium
(3 SWS)
Beginn: 2. Semesterwoche
(n. V.) Renate Schlesier
Das Colloquium gibt Promovierenden die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen (persönliche Einladung erforderlich).
 
13 960
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(3 SWS)
Do 18.00-21.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(28.10.) Hartmut Zinser
Im Colloquium werden einerseits aktuelle Fragen der Religionswissenschaft verhandelt, zum anderen sollen geplante Veröffentlichungen der Teilnehmer und geplante Abschlussarbeiten vorgestellt und diskutiert werden. (Anmeldung erbeten!)

Grund- und Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

Veranstaltung entfällt!
13 961
PS/HS -
Der Mythos von Amor und Psyche
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Altensteinstr. 40, SR I
(25.10.) Ulrike Zellmann
Der Mythos von Amor und Psyche hat sein frühestes literarisches Zeugnis in den „Metamorphosen“ des Apuleius (um 170 n. Chr.), auch „Der Goldene Esel“ genannt. Amor verliebt sich in die Königstochter Psyche, deren Schönheit noch die seiner Mutter Venus übertrifft. Doch das Glück währt nur so lange, wie Psyche die göttliche Natur ihres nächtlichen Liebhabers verborgen bleibt. Die Neugier wird ihr zum Verhängnis: Sie muß die Mißachtung des Blickverbots mit schwersten Prüfungen bezahlen, bevor sie in den Olymp aufgenommen und mit Amor vermählt wird. Vordergründig geht es um die Liebe zwischen einer Sterblichen und einem Gott oder, wie die Namen nahezulegen scheinen, um die Begegnung der menschlichen Seele mit der göttlichen Liebe. – Die italienische Renaissancekunst entdeckte die fabula wieder, und das Seminar wird diese literarischen und bisweilen spektakulären bildkünstlerischen Transformationen des Mythos im höfischen Spannungsfeld von säkularisiertem Liebeskult, christlicher Moralisierung und neoplatonischer Theorie schwerpunktmäßig auf ihre kultästhetischen Optionen hin befragen.
Textgrundlage ist der literatur-, religions- und kultgeschichtlich sehr kontrovers diskutierte spätantike Roman des Apuleius: Der Goldene Esel. Dt. Übersetzung v. A. Schäffer, Frankfurt/M. 1975, bzw. Apuleius: Das Märchen von Amor und Psyche. Lat.-Dt., hg. v. K. Steinmann, Stuttgart 1978.
 
Veranstaltung entfällt!
13 962
PS/HS -
Mythos Tibet - Orientalismus, Exotismus und Suche nach Heil
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(18.10.) Inken Prohl
Tibet, der Dalai Lama, geheimnisvolle Zeremonien und heilsversprechende Kontemplationspraktiken faszinieren das Abendland bis in die Gegenwart hinein. Im Seminar werden wir uns mit Geschichte der Rezeption Tibets im Westen, mit der Wahrnehmung und Bedeutung Tibets in der Theosophie, im New Age, in Literatur und Kunst sowie im westlichen tibetischen Buddhismus beschäftigen und dabei einerseits den Orientalismus-Diskurs erörtern, andererseits Fragen der Suche nach Sinnstiftung und Heil diskutieren.
 
13 963
PS/HS -
Kult und Spiel II
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(21.10.) Susanne Gödde
Während das erste Seminar zu diesem Thema im vergangenen Wintersemester sich vor allem mit der theoretischen Erfassung religiöser Rituale als Spiele befaßt hat, stehen im Zentrum dieses Seminars die kultischen Spiele selbst. (Die Teilnahme am ersten Seminar wird nicht vorausgesetzt.) Welche Funktion, so soll gefragt werden, haben Spiele innerhalb eines religiösen Kultes? Wie groß ist beim kultischen Spiel der kreative und experimentelle Freiraum des Spielers? Welcher Aufschluß läßt sich anhand kultischer Spiele über die Religion beziehungsweise über die Kultur, innerhalb derer sie aufgeführt werden, gewinnen? Inwieweit spielen politische Aspekte bei der Institutionalisierung von Spielen eine Rolle? Fragen zur Theorie des Festes, des Kalenders und nach den religiösen Konnotationen von Arbeit und Freizeit schließen sich an. Nicht zuletzt soll auch religiös motivierte Kritik an Spielen zur Sprache kommen (z.B. Platon, Tertullian). Die Beispiele werden vornehmlich der griechisch-römischen Antike sowie der christlichen Kultur entnommen. Behandelt werden unter anderem religiöse Aspekte der Olympischen Spiele, der dramatischen Spiele (Dionysos-Kult) sowie der Leichenspiele der griechischen Antike, ferner die mit dem heutigen Karneval vergleichbaren Saturnalien der Römer und das geistliche Spiel des christlichen Mittelalters bis hin zu modernen Passionsspielen.
Zur Vorbereitung empfehle ich: Jean-Marie André: Griechische Feste, Römische Spiele. Die Freizeitkultur der Antike, Leipzig 2002. Gunter Gebauer: Spiel, in: Christoph Wulf (Hg.): Vom Menschen. Handbuch Historische Anthropologie, Weinheim / Basel 1997, S. 1038-1048.
 
13 964
PS/HS -
Weibliche Gottheiten im Hinduismus
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(28.10.) István Keul
Unzählige Göttinnen bevölkern das Pantheon der unterschiedlichen religiösen Traditionen des indischen Subkontinents. Die Verehrung der Gläubigen richtet sich auf lokale weibliche Gottheiten und Göttinnen der (vedischen und episch-puranischen) Hochtraditionen, auf eigenständige Göttinnen und auf Gefährtinnen von Göttern, auf "wilde und milde" Göttinnen, auf Göttinnengruppen und auf "die Göttin", als deren Manifestationen die anderen verschiedenen weiblichen Gottheiten häufig betrachtet werden. Im Mittelpunkt des Seminars stehen sowohl die Mythologien ausgewählter Gestalten als auch religionsethnologische Aspekte gegenwärtiger Göttinnenverehrung in Indien.
Literatur: A. Michaels, C. Vogelsanger, A. Wilke (Hg.), Wild Goddesses in India and Nepal, Bern u. a. 1996.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG AB 2. NOV.
13 965
V -
Esoterik und Okkultismus - neue Formen der Religion?
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, Hs
(26.10.) Hartmut Zinser
Die Verkündigung der Religionsfreiheit und die Trennung von Staat und Religion haben zu einer Privatisierung von Religion geführt, die es jedem ermöglicht, sich seine „Religion“ zusammenzusetzen. In diesen individuellen Gebilden spielen esoterische und okkulte Vorstellungen und Praktiken eine große Rolle. In der Vorlesung werden die am meisten verbreiteten Vorstellungen und Praktiken, die Wege ihrer Verbreitung und die von Esoterikern und Okkultisten eingegangenen Organisationsformen dargestellt. Da Esoterik und Okkultismus schillernde Gebilde zwischen Glauben und Wissen sind, wird die Frage zu erörtern sein, ob es sich bei diesen um Religion handelt, was dafür und was dagegen spricht. Schließlich wird nach den historischen und gesellschaftlichen Bedingungen und vor allem Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft zu fragen sein, wie ebenso nach den Wirkungen von Esoterik und Okkultismus auf die tradierten Religionen.
 
13 966
PS/HS -
Konstruktionen des Künstlers diesseits und jenseits von religiöser Erfahrung
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(26.10.) Renate Schlesier
Das Seminar widmet sich anhand von exemplarischen Materialien einem breiten historischen Spektrum von Konstruktionen des Künstlers im Spannungsfeld der Konzepte ”Genius” und ”Handwerker”. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob die Installierung der Autonomieästhetik um 1800 tatsächlich mit einer Ersetzung des Paradigmas der religiösen Erfahrung durch das der ästhetischen Erfahrung verbunden war.
Der (zugleich für Grund- und Hauptstudium angebotene) Kurs eignet sich auch als Ergänzung der Einführungsveranstaltung zum Thema ”Religionsästhetik”.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: G. Peters: Artikel ”Genie”, in: Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Bd. 3 (1996), Sp. 737-750 [mit weiteren Literaturhinweisen].
 
13 967
PS/HS -
Paradeisos. Garten als sakraler Raum
(2 SWS)
Do 18.00-20.00  - Altensteinstr. 40, SR I
(28.10.) Olaf Briese
Gärten sind multifunktioale Ensembles. Sie dienen Ernährungs-, Erholungs-, Repräsentations- und anderen Zwecken. Von den heute bekannten kulturellen Anfängen in den Gebieten Mesopotamiens bis hin zu modernen Zen-Anlagen waren und sind sie häufig auch sakrale Sphären. Mit Blick auf Gartenkonzepte und Anlagen verschiedener Perioden und Kulturen wird im Seminar gefragt: Was macht Gartenräume zu sakralen Räumen? Worauf richtet sich kultische Verehrung: auf ausgewählte naturhafte Objekte - Blumen, Bäume, Wasser, Steine? Oder umgekehrt: Sind sakrale Gärten exklusive Stätten der Selbstverklärung von Kultur?
Literatur: Der Garten von der Antike bis zum Mittelalter, hrsg. v. M. Carroll-Spillecke, Mainz 1992; Germain Bazin, Geschichte der Gartenbaukunst, Frechen 1999; Maureen Carroll, Earthly Paradises. Ancient Gardens in History and Archaeology, London 2003.
 
13 968
PS/HS -
Mythos und Sakralität in den Bildern der Berliner Gemäldegalerie um 1500
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR I
(20.10.) Lorenz Wilkens,
Liane Woite
An ausgewählten Bildern der Berliner Gemäldegalerie ist zu untersuchen, wie durch Konfrontation mit antiken Mythen besonders die mythischen und sozialhistorischen Gehalte der -christlich-ikonologischen Überlieferung zum Sprechen gebracht werden.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
13 969
V -
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach
(2 SWS) (in Englisch)
(zu der Vorlesung findet ein Seminar statt)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(21.10.) Winston Davis
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach: a study of the relationship between Feuerbach's early theory of religion in Das Wesen des Christentums (1841) and his second look at religion in Das Wesen des Glaubens im Sinne Luthers (1842), Das Wesen der Religion (1846), Vorlesungen über das Wesen der Religion (1848), and Theogonie (1857). The course will discuss the reasons for the shift in Feuerbach's position and whether his second look at religion was an improvement over his first. We will also discuss the reaction of contemporaries (e.g., Marx, Engels, Stirner, Bauer and others) to Feuerbach's work, later theological responses (e.g., Karl Barth), and the use of Feuerbach's projection-theory in the twentieth century from Sigmund Freud to Peter Berger. The relationship between some of Feuerbach's shorter, philosophical texts and his theory of religion will also be discussed. Readings in German and English; lectures and discussion primarily in English.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DER ZEITANGABE
13 970
PS/HS -
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach
(2 SWS) (in Englisch)
Di 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR II
(19.10.) Winston Davis
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach: a study of the relationship between Feuerbach's early theory of religion in Das Wesen des Christentums (1841) and his second look at religion in Das Wesen des Glaubens im Sinne Luthers (1842), Das Wesen der Religion (1846), Vorlesungen über das Wesen der Religion (1848), and Theogonie (1857). The course will discuss the reasons for the shift in Feuerbach's position and whether his second look at religion was an improvement over his first. We will also discuss the reaction of contemporaries (e.g., Marx, Engels, Stirner, Bauer and others) to Feuerbach's work, later theological responses (e.g., Karl Barth), and the use of Feuerbach's projection-theory in the twentieth century from Sigmund Freud to Peter Berger. The relationship between some of Feuerbach's shorter, philosophical texts and his theory of religion will also be discussed. Readings in German and English; lectures and discussion primarily in English.
 
Veranstaltung entfällt!
13 971
PS/HS -
Protestantische Ikonographie im 19. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(18.10.) Susanne Lanwerd
Untersucht werden Bildmaterialien, die sowohl die Konflikte der Konfessionen (z.B. der „Kulturkampf“ auf der Ebene der Karikatur), als auch die „soziale Frage“ (z.B. in Darstellungen des Abendmahls) sowie „Nation“ und Kaiserreich („Luther und Bismarck“) thematisieren. Gefragt wird auch nach gemeinsamen Motivbereichen katholischer und protestantischer Künstler. Die Bildanalysen werden durch die Lektüre einschlägiger, zeitgenössischer Texte, beispielsweise den Mitteilungen des „Vereins für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche“ (gegründet 1852), ergänzt.
 
13 973
PS/HS -
Religionen und Politik - Zum Begriff der "Zivilreligion"
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hörsaal
(20.10.) Inken Prohl
Im Zuge der vielerorts postulierten Rückkehr der Religionen stellt sich immer wieder die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Religion und Politik in hochindustrialisierten Ländern, wobei häufig der Begriff der "Zivilreligion" in die Debatte geworfen wird. Im Seminar werden wir am Beispiel der USA, Deutschlands und Japans die Beziehung zwischen Politik und Religionen bzw. die Bedeutung des Religiösen für das nationale Selbstverständnis erörtern und dabei Theorien einer "Zivilreligion" einer kritischen Überprüfung unterziehen.
Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsscheins sind engagierte Mitarbeit im Seminar, die Präsentation eines Referats sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
 
ACHTUNG! NEU
13 974
PS/HS -
Theologie und Geschichtsphilosopie
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - SR III
(25.10.) Rudolf Thiessen
 
Die Studierenden sind aufgefordert, die Veranstaltungen der Fächer Katholische und Evangelische Theologie, Judaistik, Ethnologie und andere Fächer, sofern sie für die Religionswissenschaft relevant sind, und die Veranstaltungen des Fachs Religionswissenschaft der Universität Potsdam zu besuchen.

Ostasien und Vorderer Orient (WE 4)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Zu erfragen bei den Sekretariaten der jeweiligen Institute

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Japanologie

Einführungsveranstaltung

Mo, 18.10., 10.00 Uhr - Podbielskiallee 42, Raum 104 (Großer Saal)
Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt. Termin für die Gruppenaufteilung im Vorstudiensprachkurs: s. Aushang.

Einzelberatung

Im Anschluss an die Vorbesprechung werden für
Studienanfänger/inn/en Studienfachberatungen von den
einzelnen Dozenten abgehalten.

Sprachprüfungen

Feststellungsprüfung für Studierende mit Vorkenntnissen:
Fr, 1.10., 9.00 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42, Raum 104 (1. OG)

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Korea-Studien (im Aufbau)

Einführungsveranstaltung

s. A. - Lansstr. 5, Raum 2

Einzelberatung

Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprech-
stunden der Dozenten (Zeiten: s. A. im Institut)

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Sinologie (mit Chinesischer Sprache)

Einführungsveranstaltung

Mo, 18.10., 11.30 - Podbielskiallee 42, Raum 104 (Großer Saal)
Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt
und die Gruppenaufteilung für den Vorstudiensprachkurs
bekannt gegeben.

Bibliotheksführung

Führungen durch die Bibliothek mit Einführung in deren
Benutzung (s. A. im Institut)

Einzelberatung

Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprech-
stunden der Dozenten (Zeiten s. A. im Institut).
Hinweise zu fachspezifischen Arbeitstechniken werden in den
Grundkursen (GK) oder sie begleitenden Tutorien angeboten.

Sprachprüfungen

Feststellungsprüfung für Studierende mit Vorkenntnissen:
Mi, 6.10., 9.00 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42, Raum 104 (1. OG)

Institut für Islamwissenschaft

Einführungsveranstaltung

Di, 19.10., 12.00 Uhr c. t. - Altensteinstr. 40, Hörsaal

Bibliotheksführung

Do, 21.10., 16.00 Uhr - Altensteinstr. 40, Bibliothek

Einzelberatung

In den Sprechstunden der Dozent/inn/en (s. Aushang im Institut)
und nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-52487.

Seminar für Semitistik und Arabistik - Fachrichtung Arabistik

Einführungsveranstaltung

Di, 19.10., 12.00 Uhr - Vorlesungsraum, Altensteinstr. 34

Einzelberatung

Neuwirth: s. A.

Studienfachberatung

Marx: s. A.

Seminar für Semitistik und Arabistik - Fachrichtung Semitistik

Einführungsveranstaltung

Di, 19.10., 11.00 Uhr - Vorlesungsraum, Altensteinstr. 34

Einzelberatung

Voigt: Mo 11.00-12.00

Studienfachberatung:

Younansardaroud: n. d. Lehrveranstaltungen

Institut für Iranistik

Einführungsveranstaltung

Di, 19.10., 10.00 Uhr - Schwendenerstr. 17

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53578, s. A. im Institut
Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung

Institut für Turkologie

Einführungsveranstaltung:

Mo, 18.10., 12.00 - Schwendenerstr. 33, Erdgeschoss, Raum 05

Erstsemester-Brunch der Fachschaftsinitiative Turkologie:

Mo, 18.10., 13.00 - Schwendenerstr. 33
Ini-Sprecherin: Nevin Brommer, Telefonnummer:0175/9952708

Einzelberatung

nach Vereinbarung über Telefonnummer:838-53955
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Credit Points nach dem EUROPEAN CREDIT TRANSFER SYSTEM (ECTS)

(Erläuterungen zu den Credit Points (cr): siehe http://www.fu-berlin.de/studium/ects/ )

Japanologie

P = Pflichtveranstaltung, WP = Wahlpflichtveranstaltung, W = Wahlveranstaltung,
GS = Grundstudium, HS = Hauptstudium

Sprachausbildung

14 000
SK -
Vorstudiensprachkurs: Japanisch I
(12 SWS)
Mo, Mi, Fr 8.00-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, R. s. A.
(18.10.) Hiroomi Fukuzawa,
Matthew Königsberg,
Haruko Oota
Für Studierende ohne Vorkenntnisse im Japanischen. Anhand am Beginn des Kurses bestellten Lehrmaterials werden alle Grundfertigkeiten (Schreiben, Sprechen, Hörverständnis, Leseverständnis) entwickelt. Umfang: ca. 300 Kanji (chin. Schriftzeichen) sowie beide Silbenschriften, ca. 2000 Wörter. Die wöchentliche Arbeitsbelastung zusätzlich zum Unterricht wird mit ca. 15-20 Stunden angesetzt; es empfiehlt sich, keine arbeitsintensiven Lehrveranstaltungen außerhalb des Sprachkurses zu belegen. Ein genauer Zeit- und Raumplan wird rechtzeitig im OAS ausgehängt, und das Lehrbuch "Grundkenntnisse Japanisch I" von Okamoto wird auf der 1. Sitzung sammelbestellt.
 
14 001
SK -
Japanisch III (GS)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, R. s. A.
(s. A.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten im 1. Semester bestimmt. Wir arbeiten mit dem Lehrbuch "Grundkenntnisse Japanisch II" von Okamoto weiter. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
 
14 002
SK -
Praktisches Japanisch I (GS)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(21.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten ab 1./3. Semester geeignet. Wir lernen Alltagssprache, damit wir uns mit japanischen Freunden oder mit Japanern in Japan nicht nur über gesellschaftliche Probleme usw. sondern auch über Alltagsthemen unterhalten können. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
 
14 003
SK -
Japanische Ausdrucksfähigkeit II (GS)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, R. 103
(20.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten im 3./5. Semester bestimmt. Die Aufgabe dieses Kurses besteht im themenbezogenen Vortragen auf Japanisch. Außerdem werden deutsche Übungstexte ins Japanische übersetzt. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
 
14 004
SK -
Wirtschaftsjapanisch (HS)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(21.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten ab 3./5. Semester geeignet. Wir lernen wichtige Wirtschaftsbegriffe auf Japanisch durch die Lektüre japanischer Wirtschaftstexte. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Grundstudiums (Studenten ab 3. Semester können nach der Absprache auch teilnehmen) oder gleichwertige Kenntnisse.
 
14 005
SK -
Sokudoku (das Schnell-Lesen) (HS)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(21.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten ab 5. Semester geeignet. Wir lesen längere Texte über verschiedene Themen schnell, aber ohne in Lexika nachzuschlagen. Die Teilnehmer werden auch über die gelesenen Texte Zusammenfassungen auf Japanisch schreiben. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Grundstudiums oder gleichwertige Kenntnisse.
 
14 006
SK -
Video-Kurs I (GS)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(20.10.)  
Ein Programm für Studierende ab 1./3. Semester. Eine Übung zum Hörverständnis und zur mündlichen Ausdrucksfähigkeit. Der Kurs wird auf Japanisch durchgeführt.
 
14 007
SK -
Systematische Grammatik des modernen Japanischen II (GS)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, R. 13
(20.10.) Matthew Königsberg
Fortsetzung des Kurses Systematische Grammatik des modernen Japanischen I. In diesem Teil des Kurses werden komplexe Satzgefüge sowie typische Argumentationsmuster japanischer Diskurse untersucht. Zur Veranschaulichung der Theorie werden natürliche Texte aus verschiedenen Gattungen gelesen. 2. und 3. Semester des Grundstudiums (nach Abschluss des Vorstudiensprachkurses).
 
14 008
SK -
Übersetzen I (GS)
(2 SWS)
Do 18.00-20.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(21.10.) Matthew Königsberg
Zu Beginn des Grundstudiums, aufbauend auf den im Vorstudiensprachkurs erworbenen Kenntnissen, werden erste einfache Texte gelesen und grammatikalisch analysiert, 1. Semester nach Abschluss des Vorstudiensprachkurses).
 
14 009
HS -
Lektüre der Quellen für Magisterarbeiten (HS)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(20.10.) Matthew Königsberg
Es werden japanischsprachige Originalquellen für im Entstehen begriffene Magisterarbeiten gelesen und - falls notwendig - grammatikalisch erläutert. Magisterkandidaten.
 
14 010
HS -
Zeitungsprojekt - Asahi Shimbun Dahlem (HS)
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Podbielskiallee 42, R. 103
(18.10.) Matthew Königsberg
Zeitungstexte aus der Asahi Shimbun werden ins Deutsche übertragen; gleichzeitig werden Techniken erprobt, um den japanischen Zeitungsstil natürlich ins Deutsche zu übertragen, ab 2. Semester Grundstudium.
 
14 011
SK -
Übersetzen literarischer Texte (GS)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(21.10.) Matthew Königsberg
Einfache moderne literarische Texte werden aus dem Japanischen ins Deutsche übertragen. Es werden Texte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade aus dem 20. Jahrhundert gelesen, um sowohl abwechslungsreiche Satzstrukturen als auch alte kana-Schreibung zu üben, 3. Semester Grundstudium, in begründeten Einzelfällen nach Absprache auch ab 1. Semester.

Schwerpunktbereich wirtschaftliche Entwicklung und soziale Bewegung

DIE VERANSTALTUNG 14 012 entfällt, dafür s. 14 012a
14 012
PS -
Der Markt für Kommunikations- und Unterhaltungstechnologie in Ostasien
(2 SWS)
(4 Vorbereitungstreffen und ein Wochenend-workshop)
Do 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 103
(21.10.) Benjamin Lunau
Im Rahmen dieses Proseminars sollen die Studierenden die Grundprinzipien der Markt- und der Unternehmensanalyse erlernen und praktisch anwenden. Während der Vorbereitungstreffen werden die Grundlagen der Marktanalyse, der Kennzahlen- und der Strategieanalyse und von Präsentationstechniken vorgestellt. In Arbeitsgruppen und regelmäßigen Feedbackrunden mit dem Dozenten wenden die Studierenden im Laufe des Semesters diese Kenntnisse praktisch an und bereiten eine professionelle Präsentation für den Wochenendworkshop vor.
 
ACHTUNG! NEU
14 012a
PS -
Leistungsträger oder Sorgenkind - Der Mittelstand in Japan und Deutschland
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 103
(21.10.) Benjamin Lunau
In dieser Lehrveranstaltung wird die Rolle des Mittelstandes in der
Wirtschaft Japans und Deutschlands untesucht. Aufbauend auf einer
Bestandsaufnahme werden aktuelle Problemfelder und Entwicklungstendenzen der Nationalökonomien unter besonderer Berücksichtigung dieser Unternehmensgruppe thematisiert.
 
14 013
EK -
Einführung in die Wirtschaft Japans
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Podbielskiallee 42, R. 103
(20.10.) Benjamin Lunau
In diesem Einführungskurs gewinnen die Studenten einen Überblick über die politische Ökonomie Japans. Auf der Grundlage eines Abrisses der historischen Entwicklung des Wirtschaftssystems werden die Charakteristika der gegenwärtigen Situation dargestellt und analysiert.
 
ACHTUNG! NEU
14 014
PS -
Internationale Beziehungen Japans
(4 SWS)
Fr 12.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(7.1.) Verena Blechinger-Talcott
 
Veranstaltung entfällt!
14 015
Ü -
Lektürekurs zum Hauptseminar "Das japanische Beschäftigungssystem im internationalen Vergleich"
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(19.10.) Benjamin Lunau
 
ACHTUNG! NEU
14 016
HS -
Politik und Marktwirtschaft Japans
(4 SWS)
Di 12.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(4.1.) Vereana Blechinger-Talcott
 
ACHTUNG! NEU
14 017
Ü -
Institutionen in Politik und Volkswirtschaft Japans
(4 SWS)
Mi 12.00-14.00, Fr 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(5.1.) Verena Blechinger-Talcott

Schwerpunktbereich Staat und Gesellschaft

14 018
EK -
Geschichtskurs I
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, R. 13
(19.10.) Thomas Schnellbächer
 
ACHTUNG! NEU
14 019
EK -
Einführung in das politische System Japans
(4 SWS)
Mo 12.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(3.1.) Verena Blechinger-Talcott
 
14 020
PS -
Religion und Gesellschaft im heutigen Japan (III). Zenbuddhismus und japanische Kultur
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00  - Podbielskiallee 42, R. 13
(20.10.) Günther Haasch
Der Einfluss des Zen-Buddhismus auf die geistige und materielle Kultur Japan ist auch heute noch unübersehbar. Daher soll nach einem Überblick über die Entwicklung des Zen-Buddhismus in China seine Entfaltung und Veränderung in den wichtigsten Zen-Schulen Japans analysiert werden, um dann den Beitrag des Zen-Buddhismus zu den verschiedenen japanischen Künsten oder Wegen genauer zu bestimmen, sei es in der Innenarchitektur oder Gartengestaltung, in den Kriegskünsten und der Meditation, im Tee- und im Blumenweg, in der Tusch-Malerei, der Kalligraphie und der Dichtkunst, hier besonders im Haiku. Untersucht werden soll auch die politische Rolle des Zen-Buddhismus in der Zeit der Militärherrschaft und seine gegenwärtige Funktion als Trainingsinstitution für Berufsanfänger.
Auch geeignet für Soziologen, Politologen, Ethnologen, Religions- und Kulturwissenschaftler.
 
14 021
PS -
Kultur, Kommunikation und Verhandlungsführung in Japan/Asien
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(18.10.) Michael Axel
Das Ziel des Seminars besteht darin, die Interdependenzen zwischen den Merkmalen der japanischen Kultur, dem japanischen Kommunikationsverhalten und dem japanischen Verhandlungsstil aufzuzeigen. Um diese Interdependenzen aufzeigen zu können erfolgt zuerst eine Analyse der japanischen Kultur, bei der eine japanische Sichtweise zugrunde gelegt wird, d.h. die Analyse erfolgt wesentlich anhand von Forschungsarbeiten japanischer Autoren. Darauf aufbauend erfolgt dann die Analyse des japanischen Kommunikationsverhaltens und des Verhandlungsstils. Bei der Analyse des japanischen Kommunikationsverhaltens und Verhandlungsstils werden auch Fragestellungen aufgegriffen, die sich aus dem interkulturellen Kontakt zwischen Japanern und Angehörigen des westlichen Kulturkreises ergeben.
Literatur:Sano, Yoshihiro: Doing business with the new Japan. Lanham MA 200; Nishiyama K: Doing business with Japan; success strategies for intercultural communication, Honolulu HI: University Press of Hawaii Press 1999.

Schwerpunktbereich Kultur

14 022
PS -
Neubeginn - Literatur der japanischen Nachkriegszeit
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(20.10.) Thomas Schnellbächer
Die Autoren der japanischen Nachkriegsliteratur unterschieden sich nicht nur hinsichtlich ihres Alters und ob sie Kampfhandlungen erlebt hatten oder nicht, sondern auch in ihrer Haltung zum Staat in der Kriegszeit. Trotzdem herrschte eine allgemeine Aufbruchsstimmung, und der Literatur wurde von vielen eine Leitfunktion bei der Gestaltung der neuen Zeit zugesprochen. In diesem Seminar werden Texte bis ca. 1960 behandelt, die sich auf die Nachkriegssituation beziehen. Von Interesse ist dabei einerseits, wie sie diese Situation beschreiben, gestalten und beurteilen, andererseits welche Perspektiven sie entwickeln.
 
14 023
EK -
Einführung in die Kulturwissenschaften - Semiotische Betrachtung der Literatur, Sprache, Kultur Japans
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 13
(18.10.) Yoriko Yamada-Bochynek
In diesem Pflichtkurs wird sowohl primäre "Texte und Materialien" (kulturelle Erscheinungen in der Gegenwart) als auch die Methodologie der wissenschaftlichen Analyse, nämlich der Semiotik und kognitiven Wissenschaft präsentiert. Primäre und sekundäre Literatur werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
 
14 024
Ü -
Texte auf Japanisch Schreiben. Zu zweit und mit/in der Klasse darüber Reden - Schreiben/Nachdenken - Endfassung Schreiben (Konzeptuell teilweise in Anlehnung an die Methode von Prof. Hideo Hosokawa an der Univ. Waseda, Tokyo, Japan.)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, R. 103
(21.10.) Yoriko Yamada-Bochynek
1. Schritt: "Creative Writing auf Japanisch": Texte über ein für sich wichtig-relevant-interessantes Thema kreieren.
2. Schritt: Dann mit einem Partner darüber "dialogisieren".
3. Schritt: Modifizieren/Erweitern des Textes mit neueren/klareren/relevanteren Gedanken/Sichtweisen/ Ausdrucksweisen. Das neu Entstandene mit und in der Klasse "teilen".
Anfertigen der endgültigen Fassung. Wer möchte: eine eigene Homepage auf Japanisch anfertigen und das "Literaturwerk" als "My Text" uploaden! In der Klasse wird auf diese Weise nicht nur das kreative Schreiben an sich geübt, sondern durch Texte, Dialoge, Diskussionen in und mit der Klasse "teilhabend" sowohl fremdsprachlich als auch menschlich miteinander kommuniziert.
 
14 025
HS -
Japanisch als Fremdsprache (JaF) im 'Nichidoku Sesshoku-bamen (Kontakt-Situationen japanisch-deutsch)' in Berlin - Feldforschung, Analyse, JaF-Unterricht "reconsidered"
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, R. 13
(22.10.) Yoriko Yamada-Bochynek
In diesem Hauptseminar werden folgende Punkte behandelt:
1. Soziolinguistische Feldforschung per digitale Datenerhebung/Szenenaufnahmen in und um Berlin darüber, wo, wann, wie das JaF durch wen verwendet wird;
2. Soziolinguistische Analyse von verbal-nonverbal interessanten Phänomenen (bspw., "Aizuchi-Verhalten", japonisierte Verhaltensweisen, Kreolisierung des Japanischen usw.);
3. Powerpoint-Präsentation*: Das mündliche Referat findet in Form einer Powerpoint-Präsentation statt (SeminaristInnen lernen, wie eine multimediale Präsentation vorbereitet und vorgetragen wird);
4. Brain-Storming darüber, wie die Erkenntnisse dieses Seminars im JaF-Unterricht eingesetzt werden können.
 
14 026
Ü -
Übung zum Hauptseminar "Japanisch als Fremdsprache"
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 13
(22.10.) Yoriko Yamada-Bochynek
1. Lektüre – Soziolinguistik (inklsv. Datenerhebung per DV-Camera: NEUSTOPNY, KAMATA insbesondere), Diskursanalyse (SATRAWSKY), Psycholinguistik (1. u. 2. Spracherwerbstheorien);
2. Powerpoint-Präsentation – Digitalilsierung der Daten, Texte, Präsentationsmodi, Effekte der "Performanz" (HP-Präsentation als Seminarergebnisse?)
 
14 027
HS -
East meets West: Kulturbegegnung und Kulturkonflikt in der modernen japanischen Literatur
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Podbielskallee 42, R. 104
(20.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
 
14 028
Ü -
Lektüre zu HS "East meets West"
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(20.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
 
14 029
PS -
Mythos Mishima
(2 SWS)
Di 8.00-10.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(19.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
 
14 030
EK -
Vorlesung mit Diskussion: Einführung in das Studium der Japanologie
(2 SWS)
Do 8.00-10.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(21.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit
 
14 031
HS -
Religiöse Literatur des japanischen Mittelalters
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(18.10.) Matthew Königsberg
Das Seminar untersucht buddhistische und buddhistisch geprägte Texte des japanischen Mittelalters im weitesten Sinne. Die theoretische Grundlage liefert William LaFleurs The Karma of Words. Es werden – an Primärtexten – -Sammlungen, Teile des Heike monogatari sowie religiöse Erweckungsliteratur (Suzuki Shôsans Zwei Nonnen) behandelt.
 
14 032
Ü -
Übung zum Hauptseminar "Religiöse Literatur des japanischen Mittelalters"
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, R. 107
(18.10.) Frank Böhling
 
ACHTUNG! NEU
14 033
EK -
Landeskunde: Japan und China
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(22.10.) Judit Ǎrokay
 
ACHTUNG! NEU
14 034
PS -
Literarische Selbstzeugnisse in der japanischen Klassik
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, R. 104
(22.10.) Judit Ǎrokay

Korea-Studien (im Aufbau)

14 100
SK -
Koreanische Schrift und Phonetik I
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Lansstr. 5, R. 2
(21.10.) Namhee Chon
Für Studierende ohne Vorkenntnisse im Koreanischen. Die Studierenden werden in diesem Kurs in die Schrift und Phonetik der südkoreanischen Hochsprache systematisch eingeführt. Schwerpunkte bilden Sprech-, Schreib- und Leseübungen sowie Übungen zum Hörverständnis.
Eine regelmäßige Teilnahme ist erforderlich.
 
14 101
SK -
Einführung in die koreanische Grammatik I
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Lansstr. 5, R. 2
(21.10.) Namhee Chon
In diesem Kurs werden die Elementarregeln der koreanischen Grammatik erlernt. Die erworbenen Kenntnisse werden weiter ausgebaut und verfestigt. In den Übungen sollen die Studierenden selbständig einfache Sätze bilden und diese in Dialoge einsetzen. Der Kurs muss parallel zur Veranstaltung "Koreanische Schrift und Phonetik I" besucht werden.
 
14 102
SK -
Koreanische Umgangssprache I
(2 SWS)
 - Lansstr. 5, R. 2
(s. A.) Jaeyeong Lee
Anhand von Dialogen und Alltagskonversation wird die Ausdrucksfähigkeit in der gesprochenen koreanischen Sprache weiter ausgebaut.
Teilnahmevoraussetzung sind der Abschluss der Kurse Koreanische Schrift und Phonetik II und Einführung in die Koreanische Grammatik II oder vergleichbare Sprachkenntnisse.
 
14 103
SK -
Koreanische Schriftsprache I
(2 SWS)
 - Lansstr. 5, R. 2
(s. A.) Jaeyeong Lee
Durch die Lektüre von koreanischen Texten werden die Kenntnisse der koreanischen Syntax ausgebaut. Teilnahmevoraussetzung sind der Abschluss der Kurse Koreanische Schrift und Phonetik II und Einführung in die Koreanische Grammatik II oder vergleichbare Sprachkenntnisse. Der Kurs muss parallel zur Veranstaltung "Koreanische Umgangssprache I" besucht werden.
 
14 104
PS -
Die koreanische Medienlandschaft im 20. Jahrhundert
(1 SWS)
Mi 16.00-18.00 14-tägl. - Lansstr. 5, R. 2
(20.10.) Kwon-Ha Ryu
In diesem Kurs wird das Spannungsfeld der koreanischen Massenmedien im 20. Jahrhundert betrachtet.
 
ACHTUNG! NEU
14 109
EK -
Einführung in die Landeskunde Koreas
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Lansstr. 5, R. 6
(4.11.) Holmer Brochlos
Dieser Einführungskurs bietet den Studierenden einen Überblick über die koreanische Landeskunde, von Geographie über Politik und Wirtschaft bis hin zu Kultur und Kunst. Vorkenntnisse sind keine erforderlich.
 
ACHTUNG! NEU
14 110
PS -
Nordkorea heute
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Lansstr. 5, R. 6
(1.11.) Holmer Brochlos
Im Rahmen dieses Proseminars gewinnen die Studierenden - ausgehend von einem historischen Abriss der Entwicklung Nordkoreas – Einblicke in die verschiedensten Bereiche der nordkoreanischen Gesellschaft. Einbezogen werden auch aktuell-politische Geschehnisse, vor allem im Rahmen der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea.
 
ACHTUNG! NEU
14 111
Ü -
Literarische Übersetzungsübungen: Koreanisch - Deutsch
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Lansstr. 5, R. 6
(5.11.) Holmer Brochlos
Die moderne koreanische Erzählliteratur steht im Mittelpunkt dieser LV. Dabei wird eine ausgewählte Erzählung, die mit dem Yi-Sang-Literaturpreis ausgezeichnet wurde, ins Deutsche übersetzt. Ziel sollte es sein, gemeinsam eine veröffentlichungsreife Fassung zu erarbeiten.
 
ACHTUNG! NEU
14 112
HS -
Übersetzungsanalyse Koreanisch - Deutsch
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Lansstr. 5, R. 6
(4.11.) Holmer Brochlos
In diesem Kurs werden deutsche Übersetzungen koreanischer Literatur nach grammatisch-stilistischen Gesichtspunkten analysiert und bewertet. Auch der Vergleich mehrerer Übersetzungen ein und desselben Ausgangstextes wird einbezogen. Durch das Bewusstmachen gelungener und weniger gelungener Übersetzungsvarianten können die Studierenden ihre eigenen Fertigkeiten im Übersetzen weiterentwickeln.
 
Veranstaltung entfällt!
14 105
PS -
Geschichte des modernen Koreas
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Lansstr. 5, R. 6
(19.10.) Sungjong Paik
Dieser Kurs bietet den Studierenden einen Überblick über die koreanische Geschichte vom späten 19. bis zum 20. Jahrhundert. Weder sprachliche noch sachliche Vorkenntnisse sind vorausgesetzt. Aktives Mitwirken der Teilnehmer, wie z.B. kurze Referate und Diskussionsbereitschaft, sind erwünscht.
Literatur: Eckert, Carter J., Korea Old and New. A History, Seoul 1990. Comings, Bruce, Korea’s Place in the Sun, New York u. London 1997
 
Veranstaltung entfällt!
14 106
Ü -
Begleitende Textlektüre zur "Geschichte des modernen Koreas"
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Lansstr. 5, R. 6
(19.10.) Sungjong Paik
Für die Studierenden, die ihr Wissen über die wichtigsten Quellen und Arbeitsmethoden der koreanischen Geschichtsforschung vertiefen wollen, ist dieser Kurs gedacht. Weder sprachliche noch sachliche Vorkenntnis ist Voraussetzung für die Teilnahme. Wünschenswert ist nur, dass die Teilnehmer auch den Kurs "Geschichte des modernen Korea" regelmäßig besuchen und dabei aktiv mitwirken.
Literatur: Lee, Peter et al., Sourcebook of Korean Civilization, Bd. 2, New York 1993. Möllendorff, Rosalie von, Paul Georg von Möllendorff: ein Lebensbild, Leipzig 1930
 
Veranstaltung entfällt!
14 107
PS -
Stimmen aus dem Kolonial-Korea 1910-1945: Analyse von Selbstzeugnissen
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Lansstr. 5, R. 6
(19.10.) Sungjong Paik
Dieser Kurs zielt darauf ab, lebensnahe Eindrücke der vielfältigen Erfahrungen und Gefühle von Koreanern während der japanischen Besatzung zu gewinnen. Die kritischen Auseinandersetzungen mit einer Vielzahl von Selbstzeugnissen in Englisch über dieses Thema sind unerlässlich. Alle Studierende, die sich für Selbstzeugnisse, Alltagsgeschichte und Kolonial-Erfahrungen interessieren, sind herzlich zu diesem Kurs eingeladen.
Literatur: Kang, Hildi, Under the Black: Voices From Colonial Korea 1910-1945, Ithaca u. NY 2001. Shin, Gi-Wook u. Michael Robinson (Hg.), Colonial Modernity in Korea, Cambridge MA 1999.
 
Veranstaltung entfällt!
14 108
HS -
Textanalyse des Chong Kamnok, des einflussreichen Texts zur politischen Divination im 19. Jh.
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Lansstr. 5, R. 6
(21.10.) Sungjong Paik
Bei sozialen Unruhen im 19. Jh. wurde dieser Text immer wieder zitiert; Gründer der neuen Religionen versuchten, ihre Beziehungen zu dem Text klarzustellen. Die eingehende Textanalyse des Chong Kamnok führt die Teilnehmer zur Feststellung, dass es vielfältige Beziehungen zwischen dem Text und der Politik, Wirtschaft und Kultur Koreas gibt.
Literatur: anonym, Chong Kamnok (Manuskript), o.O. u. o.J. Ch’oe, Che-u, Das große Buch der Tonghak: Interpretation wichtiger Tonghak-Begriffe und Überblick über die Tonghak Bewegung, übers. v. Kim, Sung-Soo, Frankfurt a. M. 1997

Sinologie (mit Chinesischer Sprache)

14 150
GK -
Orientierungskurs
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(20.10.) Jens Damm
Im Orientierungskurs werden Informationen über Studienmöglichkeiten und Berufsfelder gegeben sowie wichtige sinologische Hilfsmittel, Dokumentationen und Forschungsinstitutionen vorgestellt. Darüber hinaus wird eine Einführung in die Benutzung der neuen Medien wie Internet und chinabezogene Datenbanken sowie in die chinesische bzw. multilinguale Textverarbeitung gegeben. Weiterhin werden die Entwicklung der Sinologie an deutschen und ausländischen Universitäten sowie die Motive und Ziele, die für dieses Fach richtungweisend waren, aufgezeigt.
 
14 151
GK -
Geschichte Chinas bis zum Beginn des 19. Jhs.
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(19.10.) Erling von Mende
Obligatorische Lehrveranstaltung im Grundstudium. Von Neolithikum bis in die späte Kaiserzeit sollen vor allem die China bis heute prägenden und charakterisierenden Erscheinungen vorgestellt werden: Sozialstruktur, Religiöse Vorstellungen, Schrift, Ästhetik, Philosophie und die Vorstellung einer chinesischen Ökumene (Vor-Kaiserzeit), Herrschaftsvorstellungen, Bürokratie, Verwaltungsstruktur, Außenbeziehungen und das chinesisch-"barbarische" Spannungsverhältnis, Literatur und Bildende Kunst (Kaiserzeit).
Pflichtlektüre: Gernet, Jacques: Die chinesische Welt.
 
14 152
GK -
Neuere Geschichte Chinas, 1840-1911
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(25.10.) Mechthild Leutner,
Jens Damm
In dem obligatorischen Grundkurs werden die Grundzüge der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung 1840-1911 behandelt, u.a. die "Opiumkriege" (1840/42 und 1858/60), der "Taiping-Aufstand" (1850-63, die "Selbststärkungsbewegung" (1860-94) und die "Reformbewegung" (1898) sowie der wirtschaftliche und soziale Wandel seit 1900.
Der Kurs wird durch das E-Learning-Projekt "Chinesische Geschichte online" begleitet, das unter Mitwirkung von Mitarbeitern und Studierenden entwickelt wurde. Dieses Projekt ermöglicht den Teilnehmern des GK zusätzlich zur Lehrveranstaltung einen Zugang über das Internet zu problem- und sachbezogen aufgearbeiteten Materialien zur neueren Geschichte Chinas.
 
14 153
GK -
Geschichte der VR China
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(21.10.) Mechthild Leutner,
Jens Damm
Ziel des obligatorischen Grundkurses ist es, anhand ausgewählter Themenschwerpunkte (polit. System der VR China, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Modernisierungsprogramm, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Globalisierungsfragen) eine grundlegende Einführung in die Entwicklung der VR China zu bieten.
Der Kurs wird durch das E-Learning-Projekt "Chinesische Geschichte online" begleitet, das unter Mitwirkung von Mitarbeitern und Studierenden entwickelt wird. Dieses Projekt ermöglicht den Teilnehmern des GK zusätzlich zur Lehrveranstaltung einen Zugang über das Internet zu problem- und sachbezogen aufgearbeiteten Materialien zur Geschichte der VR China.
Literatur: Carsten Herrmann-Pillath/Michael Lackner (Hg.), Länderbericht China. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im chinesischen Kulturraum, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000.
Cambridge History of China, Bd.14 und 15: The People's Republic of China, Teil 1 und 2 (Cambridge 1987, 1991).
 
14 154
GK/EK -
Einführung in die Sinologie
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - OAS, R.104
(19.10.) Rui Magone
Die Veranstaltung ist konzipiert für Anfänger der Sinologie bzw. für Teilnehmer, die z.B. folgende sinologische Fragen allgemeinen Charakters nicht auf Anhieb beantworten können: 1) Wer war Sima Qian?; 2) Wer sind die Zynischen Realisten?; 3) Was ist Needhams Paradox?; 4) Welcher Meister träumte von einem Schmetterling?; 5) Wo liegt Xanadu? Die Veranstaltung geht also auf die Geschichte der Sinologie von Marco Polo bis Postcolonial Studies ein, bietet aber gleichzeitig auch einen handfesten Überblick über die wichtigsten Nachschlagewerke, Bibliographien und Hilfsmittel. Daneben werden wir uns auch mit dem Fach Sinologie im deutschen und globalen Kontext und mit dem Berufsspektrum für Absolventen der Sinologie beschäftigen. Von den Vorkenntnissen und Inhalten her ist dieser Kurs deckungsgleich mit dem Orientierungskurs und darf deshalb auch als solcher belegt werden.
 
14 160
V/EK -
Ringvorlesung "Chinas Comeback - Herausforderungen für Wirtschaft und Wissenschaft"
(2 SWS)
Do 18.00-20.00  - s.A.
(21.10.) Mechthild Leutner,
Bettina Gransow
Die Veranstaltung ist als Vorlesung mit Gastreferent/inn/en konzipiert. Ziel ist es, die Herausforderungen für Wirtschaft und Wissenschaft zu reflektieren, die sich aus dem gegenwärtigen Aufstieg Chinas zu einem global player ergeben. Drei thematische Felder sind vorgesehen: Historische Dimensionen, Chinas internationale Stellung und ihre Wahrnehmung aus unterschiedlichen Perspektiven sowie deutsch-chinesische Kooperationen in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Rechtsberatung.
Die Veranstaltung kann als Einführungskurs besucht werden. Voraussetzung hierzu ist die Eintragung in eine Teilnehmerliste, die zu Beginn des WS 2004/05 im Sekretariat ausliegt. Dort kann ein hand out entgegengenommen werden, aus dem Zusatztermine und Anforderungen im Einzelnen zu entnehmen sind.
 
14 161
EK -
Governance in China: Staat und Gesellschaft im Umbruch
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Ihnestr. 22
(21.10.) Bettina Gransow
Ausgehend vom Konzept der Governance führt die Veranstaltung in die Veränderungen ein, die das politische System der VR China unter dem Einfluss der Wirtschaftsreformen und der Öffnungspolitik erfahren hat. Anhand ausgewählter Politikfelder soll hierbei die Rolle des Staates ebenso Berücksichtigung finden wie Ordnungsmuster jenseits staatlicher Instrumente und Verfahren. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende im Grundstudium.
Einführende Literatur: Jude Howell (Hg.), Governance in China, Lanham 2004.
 
14 162
EK -
Einführung in die chinesische Symbolsprache
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(19.10.) Erling von Mende
Wahlpflichtveranstaltung im Grundstudium.
Auf der Grundlage des weitverbreiteten Lexikon chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen von Wolfram Eberhard ("Eins der wenigen Bücher, die man auf seiner China-Tour mitführen sollte", Capital) soll ein Einstieg in die chinesische Zahlen-, Farben-, Pflanzen- und Tiersymbolik versucht werden. Überdies sollen die Aussagen Eberhards anhand der im Literaturverzeichnis des Lexikons genannten Belege und weiterer Literatur überprüft werden. Ein benoteter Schein kann durch die Übernahme eines Referats erworben werden.
 
14 163
EK -
Die Beziehungen zwischen der BRD und der VR China, 1949 bis heute
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(22.10.) Martina Wobst
Der Einführungskurs macht mit der Entwicklung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der BRD und der VR China bekannt. Während in den ersten zwanzig Jahren der Existenz beider Staaten nur sehr begrenzte Beziehungen gepflegt wurden, nahm die beiderseitige Kooperation seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1972 eine rasante Entwicklung, die vor allem von den beiderseitigen wirtschaftlichen Interessen geprägt war. Welchen Einfluss außerdem politisch-strategische und ideologische Faktoren hatten und wie sich die kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit entwickelte, soll in diesem Einführungskurs thematisiert werden.
Literatur zur Vorbereitung: Leutner, Mechthild (Hg.), Bundesrepublik Deutschland und China 1949 bis 1995. Politik - Wirtschaft - Wissenschaft - Kultur. Eine Quellensammlung, bearb. v. Tim Trampedach, Berlin 1995; Trampedach, Tim, Bonn und Peking: Die wechselseitige Einbindung in außenpolitische Strategien 1949-90, Hamburg 1997; Schüller, Margot (Hg.), Strukturwandel in den deutsch-chinesischen Beziehungen. Analysen und Praxisberichte, Hamburg 2003.
 
14 170
EK/S -
Kulturelle Transformation im "halbkolonialen" Kontext: Shanghai, 1900-1949
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(20.10.) Andreas Steen
Der Kurs bietet eine inhaltliche und methodische Einführung in den gegenwärtigen Stand der Shanghai-Forschung. Im Mittelpunkt steht die Herausbildung der spezifischen "Shanghaier Moderne", wie sie in Film, Literatur, Werbung, Musik und Life-Style zum Ausdruck kam. Anhand konkreter Beispiele soll der Konflikt zwischen Tradition und Moderne in dem von Nationalismus und Antiimperialismus geprägten Umfeld Shanghais herausgearbeitet werden. Als theoretische Grundlage dienen Konzepte der "cultural studies" und der "post colonial studies". Die kritische Aufarbeitung des "alten Shanghai" dient dabei auch dem Zweck, die gegenwärtige Nostalgie für eben diesen Zeitraum zu hinterfragen.
Literaturempfehlung: Yeh Wen-Hsin (Hg.), Becoming Chinese. Passages to Modernity and Beyond, Berkeley: University of California Press 2000.
 
14 171
EK/S -
Outsourcing von Vorprodukten nach China / Im- und Exportgeschäfte mit China
(2 SWS)
23.10., 11.12.-12.12., 22.1.-23.1., 10.00-16.00 Block - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(23.10.) Anselm Stolte,
Erik Rederer
In der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden unter Anleitung anhand realitätsnaher Fallstudien gemeinsam erarbeiten, wie deutsche Unternehmen aus China Vor- oder Fertigprodukte beziehen oder eigene Erzeugnisse in China vermarkten können. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen Fragen wie: Welche Bestimmungen sind im Import- und Exportgeschäft mit China zu beachten? Welche Anforderungen sind an die Produktsicherheit (vorgeschriebene Zertifizierungen, Haftungsfragen) und das Qualitätsmanagement zu stellen? Beeinträchtigen Zölle und andere, nicht tarifäre Handelshemmnisse das Geschäft? Wie funktioniert die Versendung und Verzollung von Waren von und nach China? Wie funktioniert eine Exportfinanzierung und welche Bedingungen stellt sie an die Ware, den Lieferanten und den Empfänger? Welche Möglichkeiten gibt es, Wettbewerbssituation, Aufnahmebereitschaft des Marktes und Absatzkanäle zu erkunden? Wie lassen sich tragfähige Geschäftsbeziehungen aufbauen? Welche Instrumente gibt es, um Konflikte mit den Handelspartnern oder mit Dritten zu lösen bzw. zu entscheiden?
Teilnahmevoraussetzung: Übernahme eines Referats (unbenoteter Teilnahmeschein) bzw. eines Referats und einer Hausarbeit (benoteter Teilnahmeschein).
Bei der Einführungsveranstaltung am 23.10. werden Referats- und Hausarbeitsthemen vergeben, im Dezember werden die Zwischenergebnisse diskutiert und im Januar die Endergebnisse präsentiert.
 
14 172
EK/S -
Tour de Chine
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(19.10.) Rui Magone
Hauptprotagonist der Veranstaltung ist das chinesische Territorium. Wir werden uns zunächst mit der Ordnung des Territoriums beschäftigen: Woher kommen die Provinzeinheiten und in welcher Beziehung stehen sie zu makro- und mikroregionalen Einteilungen des Reiches? Anschließend werden wir versuchen, die geographische Ordnung aus sozialer und kultureller Perspektive zu beleuchten und zu hinterfragen: Gibt es essentielle Differenzen oder gar Konflikte zwischen einzelnen Regionen im monolithisch wirkenden Kulturgroßraum China? Schließlich werden wir uns dem Territorium aus mehreren Blickwinkeln (kartographisch, archäologisch, militärisch, politisch, touristisch, infrastrukturell, ökologisch etc.) annähern. In Form von Referaten und/oder Diskussionen sollen auch China-Reiseerfahrungen und -erlebnisse der Teilnehmer in die Veranstaltung integriert werden.
 
14 173
EK/S -
Kicken, Hüpfen, Tüfteln: Einführung in die materielle Kultur des Spielens in China
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(20.10.) Mareile Flitsch
Einführende Literatur: MCDOUGALL, BONNIE und WEIGHTMAN, FRANCIS (eds.): The Chinese at Play. Festivals, Games and Leisure. (The Kegan Paul China Library) London: Kegan Paul 2002. OPIE, IONA and OPIE, PETER: Children's Games with Things: Marbles, Fivestones, Throwing and Catching, Gambling, Hopscotch, Chucking and Pitching, Ball-Bouncing, Skipping, Tops and Tipcat. Oxford: Oxford University Press 1997.
 
14 180
S -
Herrschaftsvorstellungen im traditionellen China
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(21.10.) Erling von Mende
Wahlpflichtveranstaltung im Hauptstudium.
Anhand von ausgewählten Texten soll die Entwicklung des chinesischen Kaisertums und die sie prägenden chinesischen und nichtchinesischen (westasiatischen) Einflüsse untersucht werden. Im Vordergrund werden die Kaiser Han Wudi, Tang Taizong, Song Gaozong, der Hongwu-Kaiser der Ming und der Qianlong-Kaiser der Qing und die Gestalten der Liao- und Yuan-Kaiser stehen.
Voraussetzung: Kenntnisse in der klassischen chinesischen Schriftsprache.
Ein benoteter Schein kann durch ein Referat und/oder eine Hausarbeit erworben werden.
 
14 181
S -
Frieden und Krieg in China: Friedensvorstellungen, strategische Konzepte und die Realität des 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(19.10.) Mechthild Leutner
Das Seminar vermittelt einen breiten Überblick über allgemeine militärstrategische Konzepte (u.a. Sunzi bingfu, 36 Strategeme, Mao Zedong: Guerillakrieg) und Ideen zu Frieden und Krieg insbesondere im 20. Jahrhundert. Das Verhältnis von Militär und Politik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Konzepten und in der Realität soll darüber hinaus thematisiert werden.
Das Seminar dient auch als Vorbereitung für die im Sommersemester geplante Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs in China.
 
14 182
S -
Memoirenliteratur der Gegenwart
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(21.10.) Eva Müller
Behandelt wird literarisch anspruchsvolle Erinnerungsliteratur in chinesischer Sprache, in der wichtige Aspekte historischer, politischer, sozialer und kultureller Zusammenhänge sowie der Schicksale bekannter Persönlichkeiten erhellt werden; ein Schwerpunkt sind die Erinnerungen von Zhang Yihe "Wangshi bing bu ru yan" (2004). In Vorbereitung können engl. u. dt. Teilübersetzungen gelesen werden, wie "Reminiscences" von Xin Fengxia (1981), "Rückkehr ins Chaos" von Cong Weixi (2000), Texte von Yang Jiang u.a., sowie literaturtheoretische Arbeiten über Memoirenliteratur. Chinesische Sprachkenntnisse sind erforderlich.
 
14 183
S -
Kulturentwicklungen in der VR China
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - OAS, Podbielskiallee 42, R.107
(21.10.) Que-May Zhang
Zu den bedeutenden Phänomenen, die die Kultur der VR China ideengeschichtlich prägten, gehörten Mao Zedongs Rede in Yan'an und seine Kulturpolitik, der erste Kulturkongress 1949, Theaterreform, Filmkritik am Beispiel Wu Xun zhuan, Erforschung des Hongloumeng, der musikalische Nationalismus, die Musterbühnenwerke der Kulturrevolution und die Öffnung Chinas zum Westen. Zeitgenössische Quellen und literarische Werke werden vorgestellt, gelesen und analysiert.
Literaturempfehlung: Mao Zedong und Zhongguo yishu. Hg. Yu Piaozhu, 1993. Dangdai Zhongguo dianying. 2 Bde. Hg. Chen Huangmei, 1989. Zhongguo huaju yundong. Hg. Tian Han, 1978. After Mao: Chinese Literature and Society 1978-1981. Hg. J.C. Kinkley, 1985. Claire Huot: China's cultural scene: a Handbook of Changes. 2000.
 
14 185
S -
Chinas Metropolen: Zuwanderung und Stadtentwicklung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
Dieses Seminar ist in Verbindung mit 14197 LK zu belegen.
(19.10.) Bettina Gransow
Unter dem Einfluss von marktwirtschaftlichen Reformen und Globalisierungstendenzen ist es in der VR China seit rund zwei Jahrzehnten zu einem beschleunigten Prozess der Urbanisierung gekommen. Dieser ist begleitet von neuen Migrationsformen, die durch spezifische Mobilitätsmuster und Wanderungsräume gekennzeichnet sind. Ziel des Seminars ist es, diese Prozesse im Kontext des ökonomischen Strukturwandels und der sozialen Ausdifferenzierung der chinesischen Gesellschaft zu analysieren. Am Beispiel von Metropolen wie Beijing, Shanghai und Guangzhou soll untersucht werden, wie die Stadtregierungen auf diese neuen Herausforderungen reagieren. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende im Hauptstudium.
Einführende Literatur: John R. Logan (Hg.), The New Chinese City. Globalization and Market Reform, Oxford 2002.
 
14 186
S/LK -
Lektüre des "Dao de jing" II
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(19.10.) Ingo Schäfer
In Fortsetzung einer Veranstaltung im letzten Sommersemester, deren Besuch aber nicht Voraussetzung einer Teilnahme ist, werden Texte aus dem "Dao de jing" gelesen. Die Lektüre soll zu einer thematischen Erschließung des "Dao de jing" führen und die Problematiken eines adäquaten Textverständnisses verdeutlichen. Wir berücksichtigen chinesische Kommentare, ebenso die vom "Textus receptus" abweichenden Versionen (Mawangdui, Guodian). Zur Einführung können die Materialien, Protokolle der Veranstaltung des Sommersemesters im Handapparat benutzt werden.
 
14 190
C -
Magistrand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Mi 18.30-20.30  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(20.10.) Mechthild Leutner,
Bettina Gransow
Colloquium zur Betreuung geplanter und laufender Magisterarbeiten, systematische Einführung in Arbeits- und Schreibtechniken. Die Student/inn/en haben Gelegenheit, die Magisterarbeiten in ihrem Entstehungsprozess vorzustellen.
 
14 191
C -
Colloquium zu allgemeinen methodisch-theoretischen Fragen
(2 SWS)
Block
(n. V.) Mechthild Leutner
Colloquium zur Diskussion und Erarbeitung methodischer und theoretischer Konzepte für Postgraduierte. Anmeldung erforderlich, Blockveranstaltung, Termine s. Aushang.
 
14 192
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/encolloquium
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(20.10.) Erling von Mende
Wahlpflichtveranstaltung im Hauptstudium für Studentinnen und Studenten ab dem 7. Semester.
Neben einer Einführung in die verschiedenen Probleme selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens sollen die Teilnehmer die Gelegenheit haben, ihre jeweiligen Überlegungen und Vorarbeiten vorzustellen und zu diskutieren.
 
14 193
C -
China und Europa - Wissenstransfer
(2 SWS)
(n. V.) Hartmut Walravens
In loser Folge sollen chinesische oder auf China bezogene Rara und Archivstücke vorgestellt, besprochen und kontextuell in das anwachsende Wissen über China bis zum beginnenden 19. Jahrhundert eingeordnet werden. An ausgewählten Beispielen sollen auch die praktischen Zugangsmöglichkeiten zu ganz unterschiedlich angelegten und erschlossenen Fonds gezeigt werden.
 
14 195
LK -
Zeitungslektüre für Fortgeschrittene aus der VR China zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik (ab 6. Sem.)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(19.10.) Heidi Brexendorff
Dieser Kurs wendet sich an Studierende, die bereits Erfahrungen im Lesen von Zeitungstexten haben bzw. über ein umfangreiches Vokabular und Grammatikkenntnisse verfügen, die es ihnen ermöglichen, sich auch in unbekannten Texten rasch einen Überblick zu verschaffen. Die Lehrveranstaltung versteht sich als Ergänzung zur "Zeitungslektüre für Fortgeschrittene: Langzeichen", die im Sommersemester stattfindet, und in der Texte aus Hongkong und Taiwan gelesen werden.
 
14 196
LK -
Textlektüre für Studierende ab dem 6. Semester
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(20.10.) Enming Deng
Anhand von ausgewählten Texten soll die Lesefähigkeit für Studierende ab dem 6. Semester anhand von Texten über Aufbau und Herkunft der chinesischen Schrift erweitert werden.
 
14 197
LK -
Chinas Metropolen: Zuwanderung und Stadtentwicklung (Lektürekurs zum Seminar 14185)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(19.10.) Heike Schmidbauer
In Ergänzung zum Seminar 14 185 werden Auszüge aus neueren Interviews mit chinesischen Land-Stadt-Migrant/inn/en übersetzt und diskutiert. Die Interviews liegen als Audioversion und in verschrifteter Form vor (ab 5. Sem.).
 
14 200
SK -
Vorstudiensprachkurs Chinesisch
(16 SWS)
(in zwei Gruppen)
Mo bis Do 8.00-12.00
Räume und Gruppenaufteilung s. Vorbesprechung am 18.10., 11.30 Uhr, Podbielskiallee 42, OAS, R.104
(18.10.) Heidi Brexendorff,
Enming Deng,
Simeng Gasde,
Xinmin Liu
Dieser zweisemestrige Intensivkurs stellt die sprachliche Grundlage im Mündlichen wie im Schriftlichen für ein Studium der Sinologie an der FU dar. Die regelmäßige Teilnahme ist unerlässlich.
Lehrmaterial: Practical Chinese Reader, Beijing 1980, Bd.I
 
14 201
SK -
Aufbaukurs Chinesisch (Pilotkurs)
(8 SWS)
(in zwei Gruppen)
Gruppe A (Brexendorff/Liu): Mo 14-18, OAS: R.104 und Fr 8-12, Rost-/Silberlaube: 8-10: KL 24/121b und 10-12: JK 26/133
Gruppe B (Deng/Cai): Mo 10-14 und Mi 10-14, OAS: R.104

-
(18.10.) Heidi Brexendorff,
Leiluo Cai,
Enming Deng,
Xinmin Liu
Die Veranstaltung stellt ein Bindeglied zwischen dem Vorstudiensprachkurs und dem Sprachstudium im Hauptstudium dar. Zudem soll die aktive Anwendung des Vokabulars zu Gesprächen befähigen, die den Einstieg in ein Studium in China erleichtern.
Lehrmaterial: Huashuo Zhongguo (About China), Bd.I, Beijing 1984.
 
14 202
SK -
Übersetzungsübungen auf dem Niveau der Zwischenprüfung
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(21.10.) Heidi Brexendorff
Anhand unterschiedlicher Texte und Übungen werden häufig verbreitete Fehler beim deutsch-chinesischen und chinesisch-deutschen Übersetzen analysiert und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten zur Diskussion gestellt.
 
14 203
SK -
Wirtschaftschinesisch für Mittel- und Oberstufe
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(21.10.) Xinmin Liu
Der Lektürekurs zielt darauf ab, durch die Erarbeitung von wirtschaftsbezogenen Zeitungs- und Zeitschriftentexten eine Einführung in grundlegende Wirtschaftsbegriffe und die gegenwärtig in China stattfindenden Probleme der Wirtschaftsreform zu geben.
 
14 204
SK -
Duxie - Praktische Übungen zum Lesen und Schreiben im Chinesischen (ab 6. Sem.)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(20.10.) Enming Deng
Auf der Grundlage vorgegebener Texte werden Nacherzählungen, Zusammenfassungen und Kommentare auf Chinesisch zu verschiedenen Themen geschrieben.
 
14 205
SK -
Übung zur Vorbereitung auf die Oberstufe des HSK (Standardisierter Chinesisch-Sprachtest aus der VR China) (ab 7. Sem.)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(19.10.) Xinmin Liu
Diese Lehrveranstaltung wendet sich an solche Studierende, die bereits einen ein- oder mehrjährigen Studienaufenthalt in China absolviert haben und an dem o.a. Test auf dem Fortgeschrittenen-Niveau teilnehmen möchten.
 
14 210
SK -
Einführung in die altchinesische Schriftsprache I
(3 SWS)
Di 12.00-14.00 Fr 10.00-11.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(19.10.) Ingo Schäfer
Erster Teil der für Sinolog/inn/en obligatorischen zweisemestrigen Einführung in die elementaren Strukturen der älteren "klassischen" Schriftsprache (auf der Grundlage des Lehrbuches von H. Shadick, A First Course in Literary Chinese, Ithaca und London 1968). Lektüre und Analyse leichter Originaltexte, Einführung in die Strukturen chinesischer Glossen und Kommentare, zur Rekonstruktion der altchinesischen Aussprache.
 
14 211
SK/LK -
Übung zur Einführung in die altchinesische Schriftsprache
(1 SWS)
Fr 11.00-12.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(22.10.) Ingo Schäfer
Übungen zur Syntax. Generieren einfacher wenyan-Sätze (deutsch-chinesisch). Ad-hoc-Lektüre leichter Texte. Leichte Übungen zum Lesen der "kleinen Siegelschrift".
 
14 212
SK/LK -
Fortsetzungskurs "Altchinesische Schriftsprache" (Shadick III)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(22.10.) Ingo Schäfer
Der Fortsetzungskurs schließt an die beiden vorhergehenden Kurse "Altchinesische Schriftsprache" an. Wir arbeiten im Shadick-Lehrgang weiter. Die Texte, die zum größten Teil aus dem nachklassischen Bereich (Han-/Ming-Zeit) stammen, zählen zu den "Highlights" chinesischer Prosaliteratur und können auch kulturgeschichtliches Interesse für sich beanspruchen. Auch für StudentInnen, die ihre Kenntnisse in der "wenyan" auffrischen wollen.
 
14 220
SK -
Japanisch für Sinolog/inn/en
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(21.10.) Ingo Schäfer
Der für Hauptfachsinolog/inn/en obligatorische Sprachkurs zur Entwicklung der Lesefähigkeit im Japanischen soll neben der Einführung in die Besonderheiten des japanischen Schriftsystems Kenntnisse der elementaren Formen- und Satzbildung des modernen Japanisch unter besonderer Berücksichtigung der Strukturen der Wissenschaftssprache vermitteln. Das Ausbildungsziel dieser Stufe besteht in der Hinführung zur Benutzung Chinesisch-Japanischer Wörterbücher und Nachschlagewerke sowohl für den modernen als auch für den vormodernen Bereich der Sinologie. Auch werden die für die sinologische Arbeit wichtigen Hilfsmittel aus dem japanologischen Bereich vorgestellt.
 
14 221
SK -
Übung zu "Japanisch für Sinolog/inn/en"
(2 SWS)
Do 12.00-13.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(21.10.) Ingo Schäfer
In dieser Veranstaltung werden die Fragestellungen des obigen Sprachkurses durch praktische Übungen vertieft.
 
14 222
SK -
Japanisch für Sinolog/inn/en: Aufbaustufe II
(2 SWS)
Do 13.00-15.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.13
(21.10.) Ingo Schäfer
Die Aufbaustufe II zur Vertiefung des Leseverständnisses im Japanischen wird, neben der Erweiterung des Wortschatzes und der grammatischen Kenntnisse, die Lektüre und Übersetzung von japanischen Fachtexten zu sinologischen Themen zum Gegenstand haben.
 
14 240
SK/S -
Manjurisch III: Chinesisch-manjurische Akten
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Podbielskiallee 42, OAS, R.103
(18.10.) Erling von Mende
Im politisch-administrativen Bereich war in der Qingzeit mindestens die Zweisprachigkeit chinesisch-manjurisch üblich. Anhand weniger ausgewählter Aktenstücke, für die Versionen in beiden Sprachen zur Verfügung stehen, sollen der jeweilige Sprachduktus und beabsichtigte und unbeabsichtigte Bedeutungsunterschiede herausgearbeitet werden.
Voraussetzung: Kenntnisse in der klassischen chinesischen Schriftsprache und im Manjurischen

Lehrveranstaltungen anderer Fachbereiche

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Islamwissenschaft

Folgende Schwerpunkte bestimmen die Arbeit am Institut:

  1. Gesellschaftliche, politische und kulturelle Transformationen in den arabischen Gesellschaften seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert;
  2. Soziale, religiös-rechtliche und kulturelle Strukturen und Entwicklungen in den muslimischen Gesellschaften bis zum 18. Jahrhundert;
  3. Normative Quellen und Traditionen muslimischer Gesellschaften.

Grundstudium

14 250
V -
Einführung in die Islamwissenschaft
(2 SWS) (2 cr)
Di 16.00-18.00  - Takustr. 9 (Informatik), Hs
(19.10.) Sabine Schmidtke,
Axel Havemann
Die Vorlesung bietet einen Überblick über zentrale Gegenstände und Fragestellungen der Islamwissenschaft, vorrangig thematisch und nicht chronologisch geordnet. Behandelt werden u.a. Person und Rolle des Propheten Muhammad, Koran und Sunna, Recht, Theologie, Philosophie und Mystik, Grundzüge der islamischen Geschichte sowie vormoderner islamischer Gesellschaftsformen, islamische Reform und Erneuerung, politischer Islam der Gegenwart. Die Kenntnis "islamischer Sprachen" wird in dieser Veranstaltung für Studierende im Grundstudium nicht vorausgesetzt. Die Teilnahme steht auch Interessierten aus anderen Fächern offen.
(BA-Studiengang Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen: Modul 16 VL)
 
14 251
V -
Islamische Großreiche der frühen Neuzeit
(2 SWS) (2 cr)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Axel Havemann
Die Vorlesung behandelt in einem Überblick die politischen, wirtschaftlichen und religiös-kulturellen Entwicklungen in den Reichen der Osmanen, der Safawiden und der Moguln zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Besonderes Interesse gilt den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Gesellschaften dieser drei islamischen Großreiche während der frühen Neuzeit. Der Besuch der Vorlesung erfordert keine besonderen Voraussetzungen und richtet sich auch an Studierende anderer Fächer.
 
(13 508)
V -
Hauptperioden der Islamischen Kunst, I
Mo 18.00-20.00  - Koserstr. 20, Hs B
(25.10.) Claus-Peter Haase
Zu Beginn eines vierteiligen allgemeinen Überblicks-Zyklus werden die Entstehungsvoraussetzungen der islamischen Kunst in den Ländern der Vorgänger des islamischen Weltreichs erörtert. Die Periode der Umayyaden- und frühen Abbasidenzeit mit ihren Zentren, die regionalen Stilentwicklungen in Iran und Zentralasien, Ägypten, Nordafrika und Spanien (7. bis 11.Jh.) sollen an Denkmälern, Baudekor und Objekten möglichst umfassend vorgeführt werden. Weitere Themen werden die Traditionsstränge in Ästhetik, Ornament und Motivtransmission sein sowie die Frage des Einflusses von Theologie und Herrscherzeremoniell auf die Ästhetik und Gestaltung des Kunstschaffens, dabei die funktionalen Formen in Bauten und Objekten sowie die Kalligraphie und Buchkunst.
Fortgesetzt werden soll die Vorlesung in den kommenden Semestern mit den Perioden II. Seldschuken- und Ayyubidenzeit, III. Mongolen-, Timuriden- und Mamlukenzeit, IV. Osmanen- und Safawidenzeit mit einem Ausblick bis ins 19.Jh.
 
14 252
Ü -
Übung zur Vorlesung "Einführung in die Islamwissenschaft"
(2 SWS) (2 cr)
Fr 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(22.10.) Johann Büssow
Anhand von Diskussionen und der Lektüre einzelner übersetzter Primärquellen soll der Vorlesungsstoff aufbereitet und vertieft werden. Den zweiten Schwerpunkt bildet eine Einführung in die Techniken (islam-)wissenschaftlichen Arbeitens.
(BA-Studiengang Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen: Modul 16 PS)
 
14 253
PS -
Die schiitischen Imame: Zwischen Hagiographie und Heroisierung
(2 SWS) (4/8 cr)
Fr 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum III
(22.10.) Stephan Rosiny
Die Imame als die nach schiitischer Lehrmeinung einzig legitimen Nachfolger des Propheten Muhammad genossen zu allen Zeiten eine besondere Verehrung. Dieses Proseminar behandelt die unterschiedlichen Konzeptionen, die sich mit ihnen verbinden. Für viele Gläubige sind sie unfehlbare Heilige, die als Vermittler zu Gott fungieren. Anderen sind sie konkretes Vorbild für moralisches und gesellschaftspolitisches Engagement, ja revolutionären Kampf gegen Unterdrückung und Tyrannei.
Eine Anmeldung per e-mail (rosiny@zedat.fu-berlin.de) oder im Sekretariat ist erforderlich.
 
14 254
PS/Ü -
Vielfältige Modernen: Modernisierungsprozesse im östlichen Mittelmeerraum und Westeuropa im Vergleich 1798-1920 (Diese LV wird als PS für die Islamwissenschaft und als Ü, Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
(2 SWS) (4/8 cr)
Do 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Johann Büssow,
Vanessa Ogle
Modernisierungsprozesse sind nicht als einseitige, von Europa ausgehende Diffusion "westlicher" Ideen und Praktiken verlaufen. Vielmehr möchte die Übung verdeutlichen, dass globale Modernität in ihren unterschiedlichen Varianten als "multiple modernities" ernst genommen werden muss. Am Beispiel Frankreichs und Deutschlands auf der einen sowie Syriens, Palästinas und des Libanon auf der anderen Seite sollen solche Verlaufsformen vergleichend, aber auch mit Blick auf die zahlreichen vorhandenen Beziehungen zwischen diesen Weltregionen analysiert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei neben der Auseinandersetzung mit Modernisierungskonzepten Themen wie Nationalismus, das Verhältnis von Staat und Religion, Geselligkeit und Eisenbahnbau. Die französische Ägyptenexpedition im Jahre 1798 symbolisiert sowohl den Ausgangspunkt einer Beziehungsgeschichte als auch das Spannungsverhältnis, in dem sich die Übung bewegt: Das zweifelsohne einschneidende Ereignis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass zahlreiche Veränderungen im Osmanischen Reich bereits zuvor eingesetzt hatten, und dass zudem die engeren Beziehungen zum Vorderen Orient auch das europäische 19. Jh. nachhaltig geprägt und verändert haben. Die Übung richtet sich gleichermaßen an Studierende der Islamwissenschaft und der Geschichtswissenschaft.
Teilnahmebedingungen: Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit. Voranmeldung erforderlich unter: jbuessow@gmx.de.
Einführende Lektüre: Eisenstadt, Shmuel, Multiple Modernities, in: Daedalus 129 (2000), S. 1-29; Osterhammel, Jürgen / Petersson, Niels P., Geschichte der Globalisierung: Dimensionen, Prozesse, Epochen, München 2003. (Wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt).
 
14 255
PS -
Abdülhamid II. und seine Zeit (1876-1909)
(2 SWS) (4/8 cr)
- Block - Altensteinstr. 40
(s. A.) Elke Hartmann
Abdülhamid II. war der letzte osmanische Sultan, der sein Reich selbst regierte. Seine lange Regierungszeit ist wesentlich für das Verständnis der modernen osmanischen Geschichte wie auch der Entwicklung der Nachfolgestaaten, die später auf dem Territorium des osmanischen Reiches entstanden sind. Abdülhamid II. und seine Politik werden in der Forschung gleichzeitig sehr kontrovers diskutiert. Im Spiegel der höchst unterschiedlichen historischen Interpretationen soll das Seminar einen Überblick über die zentralen Probleme der Epoche, und über die wichtigsten Weichenstellungen und Charakteristika der Politik Abdülhamids II. geben.
Einführende Lektüre: Francois Georgeon, Abdulhamid II. Le sultan calife, Paris 2003.
 
Veranstaltung entfällt!
14 256
PS -
Ein Wali (Heiliger) als Manager eines transnationalen Netzwerkes
(2 SWS) (4 cr)
Mo 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum I
(18.10.) Annabelle Böttcher
Innerhalb der letzten dreißig Jahre konnte sich die Haqqaniyya unter Scheich Nazim al-Qubrusi al-Haqqani als eines der erfolgreichsten zeitgenössischen transnationalen Sufi-Netzwerke der Naqshbandi-Sufitradition auf dem internationalen Markt etablieren. Gleichzeitig gilt Scheich Nazim als Sultan aller Gottesfreunde und Heiligen, als "sultan al-auliya'". In welchem Verhältnis steht nach der Lehre Scheich Nazims die unsichtbare Hierarchie der Heiligen zu greifbaren politischen Hierarchien der nationalen Umfelder, in denen sich die Haqqaniyya etabliert hat?
Gute Englischkenntnisse und Interesse an Internetrecherchen.
 
14 257
PS -
Europa und die islamische Welt
(2 SWS) (4 cr)
Do 18.00-20.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Andreas Jacobs
Europa und die islamische Welt haben es sich im gegenseitigen Umgang selten leicht gemacht. Friedliche Begegnungen und intensive Zusammenarbeit prägten die Beziehungen ebenso, wie Interessengegensätze und Konflikte. Das Proseminar soll die Einflussfaktoren und Ursachen dieser schwierigen Partnerschaft herausarbeiten. Im Vordergrund stehen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen der EG bzw. EU und den islamischen Staaten im erweiterten Mittelmeerraum seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Darüber hinaus sollen ausgewählte Aspekte der bilateralen Beziehungen (Türkei, Iran, Nahostkonflikt) und die Rolle nichtstaatlicher Akteure (u.a. beim "Dialog der Kulturen" und im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit) untersucht werden.
Voraussetzung: Bereitschaft zu Übernahme eines Referats (keine Zwischenprüfungshausarbeiten möglich)
 
14 258
PS -
Islam, Menschenrechte, der "Westen": Verhältnis, Konzeptionen und Strategien
(2 SWS) (4 cr)
Fr 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum III
(22.10.) Anna Würth
Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen islamisch-arabische Menschenrechtskonzeptionen der vergangenen zwanzig Jahre. Vor dem Hintergrund des Menschenrechtsregimes der Vereinten Nationen sollen diese Konzeptionen auf ihre Grundhaltung und -werte untersucht werden. Besonderen Schwerpunkt bilden das Strafrecht, die Stellung von Frauen und Kindern, sowie Meinungs- und Versammlungsfreiheit.
Voraussetzungen: Gute Englischkenntnisse, Lesekenntnisse Französisch ODER Arabisch; Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit (Kurzessays und -rezensionen, Referat), Bereitschaft zur Lektüre von anspruchsvollen Rechtstexten (Menschenrechtskonventionen) und Internet-Recherchen.
Zwischenprüfungsarbeiten zum Thema können nicht betreut werden.
Anmeldung im Sekretariat oder per e-mail (islamwi@zedat.fu-berlin.de) erforderlich (Name, Fächerkombination,
Fachsemester)!

Sprachkurse

14 260
SK -
Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS) (12 cr)
Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/10
(18.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
ACHTUNG! NEU
14 260a
Ü -
Übung zu Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik und Semitistik)
(4 SWS)
Mo und Di 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130
(1.11.) Mohammad Nekroumi
 
ACHTUNG! NEU
14 260b
Ü -
Übung zu Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik und Semitistik)
(4 SWS)
Mi und Do 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130
(1.11.) Toufic Sattout
 
(14 316)
SK -
Arabisch II (nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie)
(8 SWS)
Mo, Di 10.00-12.00  - Anorganische Chemie, Fabeckstr. 34-36, Seminarraum
(18.10.) Mohammad Wannous
  Mi 10.00-12.00, Fr 16.00-18.00  - Ehrenbergstr. 35, Hs A    
 
14 261
SK -
Arabisch III (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS) (12 cr)
Mo, Di, Do 10.00-12.00 und Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/201
(Voraussetzung: Grundkurse Arabisch I und II oder Einstufungstest)
(18.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
(14 317)
SK -
Arabisch IV (nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie)
(8 SWS)
Mo, Di, Fr 14.00-16.00  - Ehrenbergerstr. 35, Hs B
(18.10.) Mohammad Wannous
  Mi 12.00-14.00  - Ehrenbergstr. 35, Hs A    
 
14 263
SK -
Türkisch I (nur für Studierende der FU Berlin)
(4 SWS) (6 cr) (max. 40 Teiln.)
Mo 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, SR I (Raum 010)
(18.10.) Elif Dilmaç
  Mi 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(Teilnehmer melden sich bitte in der Zeit vom 11.-15.10., 14.00-16.00 Uhr, Altensteinstr. 40, Raum 014, an!)
   
 
14 264
SK -
Türkisch II (nur für Studierende der FU!)
(4 SWS) (6 cr)
Mo 16.00-18.00 und Mi 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum I
(18.10.) Elif Dilmaç
 
14 265
SK -
Türkisch III (nur für Studiernde der FU!)
(4 SWS) (6 cr)
Mo, Mi 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum I
(18.10.) Elif Dilmaç
 
14 266
SK -
Türkische Lektüre historischer Quellen
(2 SWS) (3 cr)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum II
(21.10.) Elif Dilmaç
 
14 267
SK -
Türkisch: Hörverständnis
(2 SWS) (3 cr)
Do 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, Seminarraum II
(21.10.) Elif Dilmaç
 
(14 318)
SK -
Arabisch I für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40, Raum 210
(20.10.) Douraid Rahhal

Hauptstudium

14 270
HS -
Europa und die arabische Welt im sozial- und kulturhistorischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS) (16/20 cr)
(Diese LV wird als Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)

Termine: 20. und 27.10., 3. und 10.11., 14.00-16.00 - Altensteinstr.40, Hs; 17.11., 8. und 15.12., 12. und 26.1., 9.2., 14.00-18.00 - vor Weihnachten in der HU, nach Weihnachten in der Altensteinstr.40 und
16.2., 14.00-16.00, Abschlusssitzung .
(20.10.) Ulrike Freitag,
Hartmut Kaelble
Das Hauptseminar befasst sich mit dem Vergleich und den Beziehungen zwischen den Ländern des Nahen Ostens und Europas im 19. und 20. Jahrhundert. Es wird dabei Aspekte aus dem Bereich der Geschichte des Staates, der Gesellschaft und der Religion behandeln.
 
14 271
S -
Der Religionsvergleich des Ibn Kammuna. Lektüre und Analyse seines Tanqih al-abhath li-l-milal al-thalath
(2 SWS) (16/20 cr)
Mi 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, SR III (Raum 210)
(20.10.) Sabine Schmidtke
Ibn Kammunas (st. 1284) Vergleich von Judentum, Christentum und Islam ist einer der bekanntesten Texte dieser Art, der in unterschiedlichem Maße von Juden und Muslimen, besonders aber von Christen bereits im lateinischen Mittelalter rezipiert wurde. Im Rahmen des Seminars soll der Text gelesen und analysiert werden. Ferner werden die unterschiedlichen Formen und Intentionen der Rezeption des Textes im christlichen, muslimischen und jüdischen Kontext untersucht.
Da sich das Seminar nicht nur an Islamwissenschaftler richtet, sondern auch an Studierende der Judaistik und christlicher Theologien, ist (nach Absprache) eine Teilnahme an dem Seminar auch ohne Arabischkenntnisse möglich. Das Seminar steht nach Absprache ferner Studierenden des 4. Semesters offen.
Anmeldung erforderlich: islamwi@zedat.fu-berlin.de
 
14 272
HS -
Einführung in die Handschriftenkunde / Theologische, philosophische und mystische Handschriften in der Staatsbibliothek zu Berlin
(4 SWS) (16/20 cr)
Di 8.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(19.10.) Sabine Schmidtke
Bis heute sind umfangreiche handschriftliche Materialien islamischen Schrifttums noch nicht mittels kritischer Editionen erschlossen. In vielen Bibliotheken der westlichen wie der islamischen Welt ist nicht einmal die Katalogisierung des vorhandenen Handschriftenmaterials abgeschlossen. Dies stellt für die eigene wissenschaftliche Arbeit Schwierigkeiten, aber auch Chancen dar – das Auffinden verloren geglaubter Stücke ist in der Islamwissenschaft keine Seltenheit. Im Rahmen des Seminars sollen die Teilnehmer an den selbständigen Umgang mit handschriftlichen Materialien herangeführt werden, indem sie unter Anleitung eigenständige Aufgaben der Sichtung und Identifizierung handschriftlicher Materialien in der Staatsbibliothek bearbeiten.
Das Seminar findet teils im Institut für Islamwissenschaft statt (Einführung in den Umgang mit Handschriften, Erläuterung und Verteilung der Einzelaufgaben, Vorstellung der Einzelergebnisse), teils im Orientlesesaal der Staatsbibliothek.
Anmeldung erforderlich: islamwi@zedat.fu-berlin.de
 
14 273
S -
Religionspolitik der Osmanen und Safawiden
(2 SWS) (16/20 cr)
Mo 16.00-18.00  - Altentsteinstr. 40, Hs
(18.10.) Axel Havemann
Wie gingen islamische Großreiche mit ihren religiösen Mehrheiten und Minderheiten um; in welchen Formen und durch welche Institutionen artikulierte sich Religionspolitik; was waren die Interessen und Ziele der daran beteiligten bzw. davon betroffenen sozialen Gruppen? Diese Fragen sollen mit Blick auf die Osmanen und Safawiden auf der Grundlage von Referaten diskutiert werden. Das Seminar dient der Vertiefung einiger Themenbereiche der Vorlesung über "Großreiche".
Voraussetzungen: Für Studierende ab 4. Semester, Bereitschaft zur Übernahme von Referaten, Englisch- und Französischkenntnisse
 
14 274
HS -
Soziale Statusgruppen: Sklaven im Islam
(3 SWS) (16/20 cr)
Do 15.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR I (Raum 010)
(21.10.) Axel Havemann
Sklaven im Islam lassen sich als eine historische und religiös-rechtliche Kategorie sozialer Ordnung fassen, die durch einen hohen Grad an gesellschaftlicher Mobilität gekennzeichnet ist (vertikale soziale Statusgruppe). Ausgehend von neueren kultur- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen werden verschiedene Typen von Sklaven und Sklavinnen (in privaten Haushalten, an Herrscherhöfen, im Militärwesen bis hin zur Institution der Militärsklaven: "Mamluken") untersucht: durch die gemeinsame Lektüre und Interpretation ausgewählter arabischer Quellentexte von Juristen und Historikern sowie durch ergänzende Referate.
Voraussetzung: Gute Arabischkenntnisse
 
14 275
HS -
Märtyrer oder Selbstmordattentäter? Eine innerislamische Kontroverse
(2 SWS) (16/20 cr)
Di 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, SR I
(19.10.) Stephan Rosiny
Die Selbstmordanschläge der jüngsten Zeit haben eine innerislamische Kontroverse über die religiöse Legitimität oder Illegitimität solcher Anschläge entfacht. In dem Seminar werden die Hintergründe und Argumentationsmuster dieser Debatte beleuchtet.
Voraussetzung: sehr gute Arabischkenntnisse
 
14 276
Ü -
Übersetzungskurs moderner islamwissenschaftlicher arabischsprachiger Texte
(2 SWS) (3 cr)
Mi 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(20.10.) Albert Waldmann
Anhand von modernen authentischen islamwissenschaftlichen Texten dient der Kurs der Erhaltung und Entwicklung der arabischsprachigen Lese- und Übersetzungskompetenz.
 
14 277
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS) (4 cr)
Di 18.00-20.00 Block - Altensteinstr. 40, Hs
(19.10.) Sabine Schmidtke
 
14 278
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS) (4 cr)
Di 18.00-20.00 Block - Altensteinstr. 40, SR II (Raum 109)
(19.10.) Axel Havemann

Arabistik

Grundstudium

14 319
Ü -
Form und Funktion der "adab"-Prosaliteratur II
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40, Raum R 210
(18.10.) Gottfried Müller
Mit dem Aufkommen der islamischen Stadtkultur, insbesondere in der Abbasidenzeit (750-1258), wird "adab" = "Bildung" bzw. "Gebildetsein" i. allg. zu einem zentralen Begriff der mittelalterlichen arabisch-islamischen Kultur. "Adab" bedeutet nunmehr 1. die gute Erziehung, die Höflichkeit und die guten Umgangsformen des Städters im Gegensatz zur ungeschliffenen, groben Lebensart der Beduinen und Bauern und 2. die allgemeine (weltliche) Bildung (=Kenntnis der Dichtung, Grammatik, Rhetorik, Metrik, Lexikographie, der Sprichwörter, der Sagen und der geschichtlichen Überlieferung sowohl der arabischen wie der nichtarabischen Vergangenheit), die jedoch nicht der (religiösen) Gelehrsamkeit, dem gelehrten Fachwissen von Theologen, Juristen und Hadith-Gelehrten gleichkam. Aus dem Begriffsinhalt des "adab" der mittelalterlichen arabischen Kultur leitete sich im 9./10. Jahrhundert ein bedeutender Zweig der arabischen Literatur, die sog. "adab-Prosaliteratur", ab. Ihr Ideal und Bildungsziel bestand in der erbauenden Unterhaltung durch ein möglichst breites geistreich aufgearbeitetes Wissen.
Neben der Darstellung dieser Entwicklung wird sich die Lehrveranstaltung mit Leben und Werk von zwei namhaften Vertretern dieser Literaturgattung aus dem 9. Jahrhundert beschäftigen: al-Ğâhiz (gest. 868) und al-Mubarrad (gest. 898).
 
(14 311)
Ü -
Einführung in die Arabistik
(2 SWS)
Di 14.00-16.00
(26.10.) Michael Marx
Die Veranstaltung führt in die inhaltlichen und formalen Aspekte des Faches Arabistik ein. Es werden die wichtigsten Textgattungen des arabischen Schrifttums sowie die Geschichte des Faches behandelt und arabistische Hilfsmittel (Bibliographien, Wörterbücher, Nachschlagewerke, Fachzeitschriften) sowie die wissenschaftliche Transkription des Arabischen und die islamische Zeitrechnung vermittelt.
Die Veranstaltung, die mit einer Klausur abgeschlossen wird, ist für Studierende im Grundstudium obligatorisch (ab 1. Semester).
 
14 300
Ü -
Einführung in die arabische Geschichte II: Die Zeit der "rechtgeleiteten Kalifen" (632 - 661)
(2 SWS)
Do 18.00-20.00  - Koserstraße 20, Hörsaal B
(21.10.) Klaus Klier
Die drei Jahrzehnte zwischen dem Tod des Propheten und dem Tod des Kalifen Ali sind die konstituierende Epoche des islamischen Staates. Drei wesentliche Aspekte der islamischen Geschichte wurden in dieser Phase herausgebildet:
- die arabisch-islamische Expansion
- die Grundstrukturen eines islamischen Staates
- die Grundströmungen des islamischen Glaubens
Diese formative Periode des Islam schlägt sich in jeder modernen Diskussion islamischer Staatsvorstellungen nieder und verdient allein deswegen besonderes Interesse.
Literatur zur Einführung: Noth, Albrecht: "Früher Islam", in: Haarmann, Ulrich (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt, München 1987

Grund- und Hauptstudium

14 312
Ü -
Einführung in den Hadith
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40, Seminarraum 1 (Nr. 010)
(25.10.) Michael Marx,
Islam Dayeh
Einführung in den Hadith

Einen zentralen Bereich der klassisch-islamischen Wissenschaften bildet die Beschäftigung mit der Traditionswissenschaft (´ilm al-hadith). Die Überlieferungen über das Leben und die Aussprüche Muhammads transportieren das Idealbild des Propheten als Prototyp einer gesellschaftlichen Norm und sind deshalb (nicht nur im islamischen Recht) zentral. In der Einführung wird ein Überblick über die Entwicklung des Hadith gegeben, von den frühesten mündlich überlieferten Prophetenaussprüchen bis hin zu den kanonischen Sammlungen (al-Bukhari, Muslim u.a.). Um die Beschäftigung mit dem Hadith entstanden weitere Wissenschaftsdisziplinen, wie z.B. die „Wissenschaft von den Gewährsleuten“ (´ilm ar-rigal, tabaqat), die eine Kritik ermöglichten und an einem Kanonisierungsprozeß beteiligt werden. Die Übung wird außerdem auf die wissenschaftlichen Ansätze bei der Beschäftigung mit dem Hadith in der Neuzeit eingehen (Goldziher, Schacht, Motzki).

Der Kurs richtet sich an Studierende in Grund- und Hauptstudium, Arabischkenntnisse sind empfohlen, jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme. Der Kurs wird in deutscher und englischer Sprache unterrichtet. Englisches Lese- und Hörverständnis werden vorausgesetzt.

Ein Reader, der eine Auswahl von Originaltexten und Sekundärliteratur enthält wird zum Beginn des Semesters bereitgestellt und kann in einem Kopierladen erworben werden.
 
14 303
PS -
Erinnern - Vergessen: Lektuere von Elias Khoury: Bab al-shams
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(26.10.) Angelika Neuwirth
Die Saga der palaestinensischen Geschichtstragoedie war lange Zeit trotz bedeutender literarischer Beitrage palaestinensischer Autoren ungeschrieben. Sie ist nun von einem prominenten libanesischen Autoren in Form eines langen Romans gestaltet worden: Bab al-Shams. Der Roman, der inzwischen verfilmt worden ist, liegt seit 2004 auch in deutscher Uebersetzung vor. Eine Lektuere des Werkes wird fuer die Veranstaltung vorausgesetzt. Es sollen darueberhinaus Querverbindungen zu der poetischen Chronik Palaestinas durch Mahmud Darwish gezogen und Vergleiche zu der in der modernen israelischen Literatur gespiegelten Nationalchronik angestellt werden. Die in dem neuen Band "Arabische Literatur, postmodern" versammelten Beitraege zum Rahmenthema sollten als Grundlage der Veranstaltung dienen.
 
14 302
PS -
Geschichte des Korans und des Korantexts
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Altensteinstr. 34, 14195 Berlin, Seminarraum
(26.10.) Angelika Neuwirth
Mehrere neue Studien zum Koran (Deroche, Premare) sowie Hypothesen (Luxenberg, englische Neufassung von Lueling) haben die herkoemmliche Darstellung der Korangenese problematisiert. Welche neuen Quellen koennen Licht auf die Korangenese werfen? Wie lassen sich die verschiedenen Ansaetze kontextualisieren? Was wissen wir/wissen wir nicht ueber die Geschichte des Korans?
 
14 314
Ü -
Das Genre der Qisas al-Anbiya
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(26.10.) Dirk Hartwig
Die Erzählungen über die prophetischen Gestalten im Koran stammen hauptsächlich aus dem jüdisch/christlichen Umfeld. Als essentieller Bestandteil des Koran, sind diese Erzählungen selbstverständlich auch Teil der Koranexegese (tafsir). Zum anderen sind sie Erinnerungen an die mythischen Gestalten der Vorzeit, die als solche Objekt der historiograpischen Literatur (ta'rikh) sind. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts schafft ath-Tha'labi (gest. 427/1035) ein neues Genre der arabisch-islamischen Literatur, die Qisas al-Anbiya (Prophetenerzählungen), indem er die Berichte über die zumeist biblischen Gestalten (Abraham Isaak, Jakob... Jesus etc.) aus der Koranexegese herauslöst. Zu den Vertretern dieses Genres zählen neben ath-Tha'labi auch at-Tarafi, Ibn Kathir und al-Kisa'i.
Aber auch heute noch ist das Genre der Qisas al-Anbiya lebendig, als dessen wichtigster Vertreter der Moderne Abd al-Wahhab an-Najjar (1860-1941) genannt werden muß. Die arbeits- und leseintensive Übung will in dieses interessante Genre der arabisch-islamischen Literatur einführen und deren wichtigste Autoren vorstellen.
Der Kurs richtet sich an Studierende im Grund- und Hauptstudium. Regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung sowie gute arabische Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt. Kenntnisse der biblischen und koranischen Legenden wären von Vorteil.
Literatur: Walter Beltz, Die Mythen des Korans, der Schlüssel zum Islam, Berlin [u.a.] 1980; Gustav Weil, Biblische Legenden der Muselmänner, Frankfurt am Main 1845; Jan Knappert, Islamic Legends: Histories of the Heros, Saints, and Prophets of Islam, 2 vols., Leiden 1985; Tilmann Nagel, Die Qisas al-anbiya. Ein Beitrag zur arabischen Literaturgeschichte, Bonn 1967; Roberto Tottoli, I Profeti Biblici Nella Tradizione Islamica, Brescia 1999 [ders.: Biblical Prophets in the Qur'an and Muslim Literature, Richmond 2002].
 
14 320
Ü -
Syntax des Modernen Hocharabisch
(1 SWS)
Di 18.00-19.30 14-tägl. - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(26.10.) Dieter Blohm
Die Lehrveranstaltung zur arabischen Syntax baut auf den im Grundkurs Arabisch vermittelten Kenntnissen in arabischer Morphologie und Syntax auf. In ihr werden häufig vorkommende, für Übersetzen, Konversation und Hör- und Leseverstehen relevante Erscheinungen Wort- und Satzsyntax der arabischen Schriftsprache behandelt. Auf synonyme Konstruktionen wird im jeweiligen Zusammenhang verwiesen. Zur Vermittlung und Vertiefung der Kenntnisse in arabischer Syntax werden Analysen von Texten unterschiedlicher Gattungen vorgenommen und Übungen zur weiteren Automatisierung der sprachlichen Fertigkeiten angeboten.
 
14 309
V -
Antike Persönlichkeiten und ihr Nachleben im Islam
(1 SWS)
Mi 14.00-16.00 14-tägl. - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(27.10.) Gotthard Strohmaier
Lebendige geistige Rezeption war und ist von einem Interesse an den Lebensumständen der Autoritäten begleitet. Von den Staatsmännern des mittelmeerischen Altertums hat nur die Biografie Alexanders des Großen, eines Schülers von Aristoteles, eine reiche legendäre Ausgestaltung erfahren, die von Sure 18,82-98 bis in die persische Epik reicht. Intellektuelle nahmen sich Galen von Pergamon zum Vorbild, von dem authentische autobiografische Zeugnisse vorlagen. Spezifisch islamische Einflüsse machten sich geltend, wenn dieser zum "Siegel der großen lehrenden Ärzte" erklärt oder der Ursprung der Medizin in einer Art Inspiration gesehen wurde. Auch ist die Frage zu klären, warum man den Astronomen Ptolemaios zum König gemacht hat und Sokrates in der Tonne des Diogenes Wohnung nehmen musste.
 
14 310
Ü -
Lektüre von Texten zur Vorlesung
(1 SWS)
Mi 16.00-18.00 14-tägl. - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(27.10.) Gotthard Strohmaier
Sure 18,59-98; Dhu l-qarnain bei al-Biruni; Ursprünge der Medizin nach Ibn Ridwan; Galens Biographie nach Ibn abi Usaibi'a
 
14 305
Ü -
Lektüre aus 1001 Nacht
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(28.10.) Angelika Neuwirth
Die längst zur Weltliteratur gerechnete Sammlung ist neuerdings in Übersetzung ihrer ältesten arabischen Gestalt erschienen. Die Lektüre wird sich sowohl auf erzähltechnische als auch auf stilititische Charakteristika konzentrieren.
 
14 315
Ü -
Geschlechter Transgressionen. Gender-orientierte Lektüren zur modernen arabischen Literatur
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(28.10.) Barbara Winckler
Die Veranstaltung schließt an meine Übung des vergangenen Sommersemesters "Arabistik und gender studies" an, die über die Diskussion von arabistischen Studien einen Einblick in unterschiedliche Fragestellungen der gender studies vermitteln sollte. (Die Teilnahme an dieser Übung wird aber keinesfalls vorausgesetzt.) In diesem Semester wird dagegen eine Auswahl von Romanen im Vordergrund stehen, die sich für eine gender-orientierte Lektüre anbieten. Mittlerweile dürfte allgemein bekannt sein, dass es sich dabei nicht um eine Betrachtung von 'Frauenliteratur' handelt sondern um die von Geschlechterfragen selbstverständlich auch in Texten männlicher Autoren. Oftmals stehen Geschlechterbeziehungen für andere hierarchische Beziehungen in der Gesellschaft. Eine zentrale Rolle spielen hier etwa männlich oder weiblich konnotierte Räume (gendered spaces), Sexualität oder auch Grenzgänge, wie sie etwa im Motiv des Androgynen repräsentiert sind. In den hier zu behandelnden Romanen in arabischer, französischer und englischer Sprache von Autoren aus verschiedenen arabischen Ländern finden sich subversive Umdeutungen von Geschlechterkonzeptionen, die die Normen und Gewissheiten der Gesellschaft, Geschlechterrollen und -identitäten zu untergraben suchen.
Einführende Literatur: Angelika Neuwirth/ Andreas Pflitsch/ Barbara Winckler (Hg.): Arabische Literatur, postmodern, München: edition text + kritik 2004. [erscheint im September]
 
14 307
Ü -
Autobiografisches Schreiben in der arabischen Literatur
(1 SWS)
Fr 12.00-14.00 14-tägl. - Altenstainstr. 34
(29.10.) Angelika Rahmer
Der Lektürekurs soll in die sog. 'reinste Form der Autobiografie, der Schilderung von Kindheit' einführen. Anhand ausgewählter Beispiele der modernen arabischen Literatur sollen Sprache und Stil aber auch Intention und 'nationale Identität' beleuchtet werden.
 
14 301
PS -
Weltliteratur zwischen den Kulturen. Die Erzählungen aus 1001 Nacht und ihr Publikum
(2 SWS)
Block - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(s. A.) Andreas Pflitsch
In der Veranstaltung soll es um die Entstehungs- und die Rezeptionsgeschichte eines Werks gehen, das weltweit aufs engste mit der arabischen Kultur identifiziert wird, zugleich aber das Ergebnis vielfältiger kultureller Austauschprozesse ist. Die Erzählungen aus 1001 Nacht vereinen vorderorientalisches Erzählgut mit persischen und indischen Elementen und wurden, seit 1704 der erste Band der französischen Übersetzung erschien, zu einem integralen Bestandteil auch der europäischen Literaturen. Welche Textsorten verbergen sich hinter dieser Sammlung, die mehr zu bieten hat als bloße „Märchen“? Was für ein Publikum sprachen die Erzählungen ursprünglich an? Welche Bedeutung hatten sie für die Entwicklung der modernen Literatur in Europa? Und wie rezipieren heutige arabische Autoren diesen Teil ihres kulturellen Erbes?
Textgrundlage: Alf laila wa-laila – The Thousand And One Nights. From the Earliest Known Sources. Arabic Text Edited with Introduction and Notes by Muhsin Mahdi. Leiden (Brill) 1984. Dt. Übersetzung: Tausendundeine Nacht. Nach der ältesten arabischen Handschrift in der Ausgabe von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott. München (Beck) 2004. Zur Einführung: Robert Irwin, Die Welt von Tausendundeiner Nacht. Frankfurt/M. (Insel) 1997.

Hauptstudium

14 304
HS -
Zwei Wege der Koranexegese: Selbstreferentialitaet und Kontextualitaet des Koran
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(28.10.) Angelika Neuwirth,
As'ad Qatan
Um den Koran in seiner Genese zu verstehen, kann man verschiedene Wege beschreiten: Die koranische Selbstreferentialitaet erlaubt es, aus "frueheren Korantexten" Rueckschluesse auf den Verstaendnishorizont der Hoerer spaeterer Texte zu ziehen. Das reicht jedoch angesichts der sich im Laufe der Zeit diversifizierenden Hoererkreise, die ihrerseits neue theologische Erwartungen mitbrachten, zur Erklaerung koranischer Texte nicht aus. Hierzu sind vielmehr zentrale christologische und halakhisch-haggadische Debatten, die in spaetantiker Zeit Aktualitaet besassen, als weiterer Kontext in Betracht zu ziehen, der den intellektuellen Hintergrund beleuchten kann. Unter Mitarbeit eines Kollegen aus der byzantinischen Theologie und eines Kollegen aus der Talmudisitik sollen erste solche Sondierungen angestellt werden.
 
14 313
HS -
Der Sufismus - Theorie und Praxis
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(28.10.) Renate Jacobi
Das Seminar ist als Einführung in die islamische Mystik gedacht, sowohl aus historischer wie aus phänomenologischer Perspektive. Der Theologe und Mystiker al-Gazali (gest. 1111) spricht in seiner Autobiographie davon, dass zwei Wege zum Sufismus gehören, 'Wissen ('ilm) und Handeln' ('amal). Diese beiden Wege, die sich ergänzen, und die mystische Erfahrung selbst, zu der sie führen, sollen an ausgewählten Texten erläutert werden.
 
14 308
Ü -
Lektüre mittelarabischer Texte der Samaritaner (Teilnehmer: Arabisten und Semitisten im Hauptstudium)
(1 SWS)
Fr 12.00-14.00 14-tägl. - Altensteinstr. 34, Seminarraum
(5.11.) Gerhard Wedel
Die Minderheiten unter islamischer Herrschaft gaben im Laufe der Zeit ihre Schriftsprachen auf und gingen dazu über, Arabisch zu schreiben. Allerdings verwendeten die Gebildeten der religiösen Gemeinschaften wie Christen, Juden und Samaritaner nicht das an Koran und altarabischer Dichtung orientierte klassische Hocharabisch, sondern einen Substandard des Arabischen, das sogenannte Mittelarabische. Diese Sprachform steht zwischen der hocharabischen Norm und den Umgangssprachen. Phonologie, Morphologie und Vokabular der gesprochenen Dialekte und Sondervokabular der Religionsgemeinschaften finden sich in den Texten dieser Gruppen wieder.
Am Anfang wird eine allgemeine Einführung in das Mittelarabische gegeben. Im Laufe des Semesters werden Beispieltexte des samaritanischen Autor Abu l-Hasan as-Suri (11. Jh.) gelesen.
 
14 306
C -
Forschungscolloquium im Rahmen des Projekts "Jüdische und islamische Hermeneutik als Kulturkritik" am Wissenschaftskolleg zu Berlin (Thema wird während des Sommersemesters bekanntgegeben)
(2 SWS)
Block - Wissenschaftskolleg zu Berlin
siehe auch http://www.wiko-berlin.de/kolleg/projekte/
(s. A.) Angelika Neuwirth,
Galit Hasan-Rokem,
Ruth Ha-Kohen

Sprachkurse

(14 260)
SK -
Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS) (12 cr)
Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/10
(18.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
ACHTUNG! NEU
(14 260a)
Ü -
Übung zu Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik und Semitistik)
(4 SWS)
Mo und Di 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130
(1.11.) Mohammad Nekroumi
 
ACHTUNG! NEU
(14 260b)
Ü -
Übung zu Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik und Semitistik)
(4 SWS)
Mi und Do 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130
(1.11.) Toufic Sattout
 
14 316
SK -
Arabisch II (nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie)
(8 SWS)
Mo, Di 10.00-12.00  - Anorganische Chemie, Fabeckstr. 34-36, Seminarraum
(18.10.) Mohammad Wannous
  Mi 10.00-12.00, Fr 16.00-18.00  - Ehrenbergstr. 35, Hs A    
 
14 317
SK -
Arabisch IV (nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie)
(8 SWS)
Mo, Di, Fr 14.00-16.00  - Ehrenbergerstr. 35, Hs B
(18.10.) Mohammad Wannous
  Mi 12.00-14.00  - Ehrenbergstr. 35, Hs A    
 
(14 261)
SK -
Arabisch III (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS) (12 cr)
Mo, Di, Do 10.00-12.00 und Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/201
(Voraussetzung: Grundkurse Arabisch I und II oder Einstufungstest)
(18.10.) Wolf-Dietrich Fromm
 
14 318
SK -
Arabisch I für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40, Raum 210
(20.10.) Douraid Rahhal

Semitistik

14 350
Ringvorlesung -
Einführung in Geschichte und Kultus der Orientalischen Kirchen
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Altensteinstr. 34, Großer Übungsraum
(25.10.) Rainer Voigt u. Mitarbeiter
- Das frühe Christentum, die christologischen Streitigkeiten und die Gliederung der orientalischen Christenheit
- Die syrischen Kirchen
- Die Syrisch-Orthodoxe Kirche
- Die Apostolische Katholische Assyrische Kirche des Ostens
- Die syrischen Kirchen in Indien und die unierten Kirchen des west- und ostsyrischen Ritus
- Die Koptisch-Orthodoxe Kirche
- Die Äthiopische Orthodoxe und die Erythräische Orthodoxe Kirche
- Die byzantinische Kirche
- Die melkitische Kirche
- Die Armenisch-Apostolische Kirche
- Die orthodoxe Kirche Georgiens
- Die nubische Kirche und andere untergegangene christliche Kirchen
- Die liturgische Musik der orientalischen Kirchen
- Der syrische Kirchenbau im Vorderen Orient und in Südindien
- Kunst und Architektur der orientalischen Kirchen
- Die Lage der Christen im Orient heute

Der genaue Plan wird am Ende des Semesters bekanntgegeben.
 
14 351
HS -
Semitistisches Seminar
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Altensteinstr. 34, Großer Übungsraum
(25.10.) Rainer Voigt
Das Semitistische Seminar spricht in erster Linie fortgeschrittene Studierende an, aber auch Studienanfänger sind willkommen. Im Mittelpunkt stehen Probleme der Semitistik und der Methodik dieses Faches. Andererseits sollen Überblicke über Teilgebiete der Semitistik wie auch der Semitohamitistik geboten werden und auch auf diejenigen Sprachen eingegangen werden, die nicht im Rahmen eines regulären Sprachkurses behandelt werden können.
Es wird die neuere semitistische Literatur besprochen. Das Halten von Referaten ist erwünscht.
Es sollen in diesem Semester auch die Doktorand/inn/en zu Wort kommen. Ihre Arbeiten sollen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden.

A: Aramaistik-Neuaramaistik

14 352
SK -
Syrisch-Aramäisch I
(4 SWS)
Mo, Mi 10.00-12.00  - Altensteinstr. 34, Großer Übungsraum
(18.10.) Ulrike-Rebekka Nieten
Syrisch-Aramäisch ist die wichtigste Sprache des Christlichen Orients. Sie besitzt ein umfangreiches Literaturcorpus und umfasst theologisches und profanwissenschaftliches Schrifttum vom 2. Jh. an bis heute.
Der Sprachkurs geht insgesamt über zwei Semester und umfasst jeweils 2 Semesterwochenstunden. Ab dem 2. Semester werden einfache, vokalisierte west- und ostsyrische Texte gelesen. Die Teilnahme ist für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend.
Literatur: C. Brockelmann, Syrische Grammatik, Nachdr. Leipzig 1962, Th. Nöldeke, Kurzgefasste syrische Grammatik, Nachdr. Darmstadt 1977.
 
14 353
Ü -
Ausgewählte Texte aus Barhebräus Buch der Philosophie (Syrische Lektüre mit Vergleich der griech. und arab. Versionen)
(1 SWS)
Mi 13.00-14.00  - Altensteinstr. 34, Kleiner Übungsraum
(27.10.) Rainer Voigt,
Werner Portmann
Die Sahne der Weisheit (Ktåbå d-hewat hekmtå) oder die Weisheit der Weisheiten (Ktåbå d-hekmat hekmåtå) von Barhebräus (1225/6 - 1286) stellt das großartigste in syrischer Sprache entworfene Gesamtsystem der aristotelischen Philosophie dar. Es ist bislang nur teilweise publiziert worden.
Anhand ausgewählter bislang unveröffentlicht gebliebenen Texte sollen Charakter und Eigenart der syrischen Bearbeitung im Vergleich mit dem Griechischen und dem Arabischen erarbeitet werden. Die Kenntnis des Griechischen und Arabischen ist erwünscht, aber nicht erforderlich.
Literatur: Aristoteles, Metaphysik, (übersetzt v. H. Bonitz), Reinbek bei Hamburg 1994; Die Metaphysik Avicennas, übers. u. erläutert von M. Horten, Nachdruck Frankfurt am Main 1960; Die Metaphysik des Aristoteles. Grundtext, Übersetzung und Commentar von A. Schwegler, I. Bd., Nachdruck Frankfurt am Main 1960; Ibn Sina, Al-Shifa'. al-llahiyyat (1), Cairo 1960.

B: Äthiopistik

14 354
SK -
Altäthiopisch I
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Altensteinstr. 34, Kleiner Übungsraum
(25.10.) Bogdan Burtea
Das Altäthiopische (Ge'ez) gehört neben dem Koptischen und Syrischen zu den wichtigsten Sprachen des christlichen Orients, die uns nicht nur einheimische Literaturwerke, sondern auch zahlreiche Übersetzungen jüdischen und christlichen Ursprungs überliefert.
Die regelmäßige Morphologie macht die Sprache leicht erlernbar, doch verlangt die Schrift einige Übung. Nach einer kurzen Einführung in die Grammatik soll mit der Lektüre einfacher Bibeltexte begonnen werden.
Einführende Literatur: C. Conti Rossini, Grammatica elementare della lingua ethiopica, Rom 1941 (die beste Einführungsgrammatik); E. Littmann, "Äthiopisch. Die äthiopische Sprache", in: Handbuch der Orientalistik. I, 3: Semitistik, Leiden-Köln, 1964, S. 350-375 (gute Darstellung der Sprache in Umschrift); E. Mittwoch, Die traditionelle Aussprache des Äthiopischen, Berlin-Leipzig, 1926.
 
14 355
Ü -
Apophthegmata patrum (Altäthiopische Lektüre)
(1 SWS)
Mo 18.00-19.00  - Altensteinstr. 34, Kleiner Seminarraum
(25.10.) Rainer Voigt
Nachdem in diesem Semester die sog. Regeln des Pachomius, des ägytischen Klostergründers (um 292 - 346), gelesen werden, soll ein anderes Werk behandelt werden, das für die Erforschung des önchswesens von großer Bedeutung ist: die Apophthegmata patrum "die Sprüche der Väter", ein anonymes Sammelwerk des 5. Jh. Diese Sammlung der Sprüche, Worte und Werke der ägyptischen Mönchsväter ist in viele orientalische Sprachen übersetzt werden. Es werden Teile der äthiopischen Version gelesen und soweit möglich andere fassungen herangezogen.
Literatur: V. Arras: Collectio monastica, Löwen 1963 (CSCO 238-239 = Scr. aeth. 45-46), V. Arras: Patericon aethiopice, Löwen 1967 (CSCO 277-278 = Scr. aeth. 53-54); B. Miller: Weisung der Väter, Freiburg i.Br. 1965; W. Bousset: Apophthegmata - Studien zur Geschichte des ältesten Mönchtums, Tübingen 1923; Th. Hopfner: Über die koptisch-sa'idischen Apophthegmata Patrum Aegyptiorum und verwandte griechische, lateinische, koptisch-bohairische und syrische Sammlungen, Wien 1918.
Daneben werden neuere Arbeiten zur äthiopischen Sprach- und Literaturwissenschaft, Theologie und Landeskunde besprochen.
 
14 356
Ü -
Amharische Lektüre I
(2 SWS)
Do 8.00-10.00  - Luisenstr. 54
(28.10.) Rainer Voigt
Der zweisemestrige Lektürekurs, der den zweisemestrigen Amharischkurs fortsetzt, soll in das Amharische, die zweitgrößte semitische Sprache (nach dem Arabischen) und die Amtssprache Äthiopiens, einführen.
In dem Lektürekurs soll auch weiterhin auf einige wichtige Lektionen in dem Lehrbuch der amharischen Sprache von R. Richter (Leipzig 1987, Nachdruck 1995) eingegangen werden. Ansonsten soll anhand ausgewählter Texte ein Einblick in die reiche amharische Literatur gegeben werden. Es sollen wichtige amharische Literaturwerke vorgestellt werden. Die Lektüre kurzer Abschnitte aus Zeitungen (Addis Zämän) soll die Sprache der Medien dokumentieren.
Es werden mehrere Texte aus der Chrestomathie von W. Leslau und Th. L. Kane (Amharic Cultural Reader, Wiesbaden: Harrassowitz 2001) ausgewählt. Dieses Werk eigenet sich besonders gut für den Unterricht. Es bietet nämlich Texte, die über Sitten und Gebräuche, die materielle Kultur und die Geschichte des Land informieren. Außerdem sind in diesem Werk alle Texte auch übersetzt und in dem ausführlichen Glossar erschlossen.
 
14 357
Ü -
Tigre
(1 SWS)
Mo 19.00-20.00  - Altensteinstr. 34, Kleiner Übungsraum
(25.10.) Rainer Voigt
Das im nördlichen, westlichen und östlichen erythräischen Tiefland gesprochene Tigre ist nach Anzahl der Sprecher die fünftgrößte semitische Sprache und - nach dem Amharischen - und Tigrinischen die drittgrößte äthiosemitische Sprache. Sie wurde relativ umfassend von E. Littmann, W. Leslau und S. Raz beschrieben.
Es werden u.a. die Texte in dem Schulbuch Hegya tigre egel kal'ay fasel, Asmara 1997, und Mahammad-Se'id 'Usman: Atrafye wanosche, Asmara 2003, gelesen. Es wird außerdem mit einem einheimischen Informanten gearbeitet.
Literatur: Enno Littmann: DasVerbum der Tigre-Sprache, Zeitschrift für Assyriologie 13 (1898) - 14 (1899); Wolf Leslau: Short grammar of Tigré, New Haven 1945 (auch in zwei Artikeln in Journal of the American Oriental Society 65 (1945) erschienen); Enno Littmann / Maria Höfner: Wörterbuch der Tigrê-Sprache, Wiesbaden 1962; Shlomo Raz: Tigre grammar and texts, Malibu 1983.

C: Hebraistik

14 358
SK -
Einführung in das Biblisch- und Mischna-Hebräische I
(4 SWS)
Mo, Mi 12.00-14.00  - Altensteinstr. 34, Großer Seminarraum
(18.10.) Ulrike-Rebekka Nieten
Dieser Sprachkurs beginnt mit einer Einführung in die Lautlehre, Morphologie und Syntax des Biblisch-Hebräischen. Durch das Heranziehen kurzer Übungstexte sollen bereits im ersten Semester Grundkenntnisse in der Grammatik erworben werden, die es möglich machen schon in kürzester Zeit einige Kapitel aus dem A.T. (Genesis) zu übersetzen. Da das Mischna-Hebräisch eine andere Sprachstufe bezüglich der Grammatik und des Wortschatzes als das Bibelhebräische aufweist, soll es ebenfalls anhand von Beispieltexten behandelt werden. Neben dem empfohlenen Lehrbuch: E. Jenni, Lehrbuch der Hebräischen Sprache des Alten Testaments, Basel und Frankfurt a.M. 1981 werden in diesem Sprachkurs Kopien aus verschiedenen Grammatiken verteilt. Weitere Literatur: H.M. Segal, A Grammar of Mishnaic Hebrew, Oxford 1927, Nachdruck 1978, M. Pérez-Hernández, La Lengua de los Sabios. I. Morfosintaxis, Estella (Navarra) 1992.
 
14 359
Ü -
Die Sprüche Salomons - Lektüre des Buches Proverbia (Mischle)
(2 SWS)
Block - Altensteinstr. 34, Kleiner Seminarraum
  Dirk Hartwig
Das biblische Buch "Proverbia" (hebr. Mischle) zählt zu den sicherlich interessantesten Büchern der hebräischen Bibel. Traditionsgemäß werden die meisten Sprüche König Salomo zugeschrieben, was jedoch sehr kritisch betrachtet werden muß. Das Buch zerfällt grob in zwei Teile: I. Allgemeine und längere Ausführungen (Kap. 1-9) und II. Einzelne und kürzere Sprüche (Kap. 10-31). Es handelt sich um ein Buch der Gottesfurcht, das vor Torheit, Lasterhaftig- und Gottlosigkeit warnt. Die außerordentliche Bedeutung des Buches kann man auch aus der rabbinischen Rezeption ableiten, die die personifizierte Weisheit (Prov. 8) mit der Tora allgemein identifiziert.
Die Übung richtet sich an Studenten mit abgeschlossenem Hebraicum oder vergleichbaren Kenntnissen der hebräischen Sprache. Aktive Mitarbeit und die Bereitschaft zur Vorbereitung der jeweiligen hebräischen Texte werden vorausgesetzt.
Literatur: "Proverbs", in: Encyclopaedia Judaica, vol. XIII, 1268-1273; W.G. Plaut, Book of Proverbs (1961); B. Gemser, Sprüche Salomos (1963).

D: Semitische Inschriftenkunde

14 360
Ü -
Nordwest- und südsemitische Inschriften
(1 SWS)
Block - Altensteinstr. 34, Kleiner Übungsraum
  Rainer Voigt
Mit mehreren zehntausend Inschriften stellen die altsüdarabischen (meist sabäischen) Inschriften das bedeutendste Inschriftencorpus einer semitischen Sprache dar. Das Pergamonmuseum verfügt über eine ansehnliche Sammlung von solchen Inschriften, welche ausschließlich im Magazinbereich gelagert sind. Einzelne Stücke werden jedoch zur Lesung und Begutachtung zur Verfügung gestellt.
Die zahlreichen Berliner altsüdarabischen Inschriften sind in den beiden Werken von J. H. Mordtmann: Himjarische Inschriften und Alterthümer in den königlichen Museen zu Berlin (Berlin 1893) und von J. H. Mordtmann / E. Mittwoch: Himjarische Inschriften in den Staatlichen Museen zu Berlin (Leipzig 1932) beschrieben. Es soll auch Anfängern die Gelegenheit geboten werden, einen Einblick in die Welt der altsüdarabischen Inschriftenkunde zu gewinnen.
Neben den altsüdarabischen sollen palmyrenische, phönizische, punische, aramäische und andere semitische Inschriften des Pergamonmuseums gelesen werden. Wenn möglich, werden die Wünsche der Teilnehmer berücksichtigt.

Iranistik

Informationsveranstaltung für Erstsemester:
Di, 19. Oktober 2004, 10.00 Uhr - Schwendenerstr. 17
Gegenstand der Iranistik sind Sprachen und Schriftzeugnisse, Geschichte und Gesellschaft sowie geistige und materielle Kultur iranischer Völker von der Antike bis zur Gegenwart.
Als philologisch-sprachwissenschaftliche Disziplin erforscht die Iranistik über zwanzig alt-, mittel- und neuiranische Sprachen. Als historische sowie sozial- und kulturwissen- schaftliche Disziplin untersucht sie die rund 3000 Jahre umfassende Geschichte, die sozialen Ordnungen, Religionen und Literaturen iranischer Völker von den ersten Schriftzeugnissen bis zur Moderne. Das Forschungsfeld der Iranistik erstreckt sich auf alle Gebiete, die historisch unter iranischem Einfluss standen, in denen iranische Sprachen gesprochen und geschrieben wurden und werden, und in denen Schriftzeugnisse gefunden worden sind.

Die Iranistik bietet neben den regelmäßigen Grundkursen in neupersischer Sprachausbildung und den Einführungskursen Lehrveranstaltungen in folgenden Schwerpunkten an:
A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in vorislamischer Zeit
B. Klassische und moderne neupersische Literatur
C. Sprachen, Geschichte, Kultur und Religionen Irans in islamischer Zeit
D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte
E. Afghanistan

Einige Lehrveranstaltungen sind nicht nach Grund- bzw. Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen entsprechend für beide Phasen des Studiums belegt werden. Die Schwerpunkte können nicht immer in derselben Breite angeboten werden.

Änderungen des Veranstaltungsprogramms werden sowohl durch Aushang im Institut als auch auf der Homepage des Instituts unter
http://www.fu-berlin.de/iranistik/ bekanntgegeben.

Hinweis: Aus technischen Gründen können hier keine diakritischen Zeichen benutzt werden, die für eine korrekte wissenschaftliche Umschrift notwendig sind.

Einführungsveranstaltung

14 400
V -
Einführung in die Iranistik (G)
(2 SWS) (2 cr)
Di 10.00-12.15  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(26.10.) Maria Macuch
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden und Arbeitsweisen des Fachgebiets Iranistik für Studenten des Grundstudiums. Folgende Themen stehen im Blickpunkt: Geschichte und Aufgaben der Iranistik; Einführung in das Quellenstudium; Iran als ethnischer und geographischer Begriff; historische Perioden der iranischen Geschichte; iranische Sprachen, Schriften und Transkriptions- und Transliterationssysteme; iranische Literaturen; Religionen im Iran. Dabei soll v.a. auf Probleme der Forschung hingewiesen werden

A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in vorislamischer Zeit

14 401
Ü -
Einführung in das Mittelpersische (G) (für Studierende ohne Vorkenntnisse)
(2 SWS) (5 cr)
Di 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(26.10.) Maria Macuch
Mit Mittelpersisch (oder: Pahlavi) wird die aus dem Altpersischen hervorgegangenen Sprache bezeichnet, die in der Periode von ca. 3. Jh. v. Chr. bis zum 8./9. Jh. n. Chr. als lebende Sprache geprochen und bis zum 10. Jh. noch als Sprache der zoroastrischen religiösen Überlieferung geschrieben wurde. Die wichtigsten Zeugnisse dieser Sprache stammen aus dem 3. bis 7. und aus dem 9. bis 10. Jh. n. Chr. Themen der Einführung: Schriften; Entstehung und Probleme der Buchpahlavi-Schrift; Transliterationen und Transkriptionen; Phonologie, Morphologie und Syntax.
 
14 402
V -
Der Manichäismus in seinem östlichen Verbreitungsgebiet (G/H)
(2 SWS) (2 cr)
Di 16.00-18.00 14-tägl. - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(26.10.) Werner Sundermann
Die Vorlesung soll hauptsächlich die iranische Ausprägung der manichäischen Lehre und Gemeindebildung darstellen. Besonderheiten der Terminologie, der Literaturentwicklung und der Lehre werden den Formen der Urgemeinde gegenübergestellt. Das Verhältnis von Manichäismus und dem Zoroastrismus der sasanidischen Zeit wird erörtert.
 
14 403
Ü -
Parthisch II (G/H) (Die Übung ist auch für Neueinsteiger mit Kenntnissen des Mittelpersischen geeignet.)
(2 SWS) (5 cr)
Mo 16.00-18.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(25.10.) Iris Colditz
Die Veranstaltung setzt die Übung vom SS 2004 fort. Durch Textlektüre und Übersetzung sollen die bisher erworbenen Kenntnisse des Parthischen vertieft werden. Am Beispiel manichäisch-parthischen Hymnen (Hymnenzyklen Huyadagman und Angad Roshnan sowie Fragmente der Psalmen des Mani) werden morphologische und syntaktische Gesetzmäßigkeiten dieser mitteliranischen Sprachen analysiert. Darüber hinaus sind Metrik, Bildersprache und liturgische Funktion der parthischen Hymnen Gegenstand der Untersuchung.
 
14 404
PS/HS -
Die mittel- und neupersische Literatur der Zoroastrier (H) (Kenntnisse des Mittel- und Neupersischen sind wünschenswert)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Di 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(26.10.) Götz König
Der Kurs gibt in einem ersten Schritt einen Überblick über die zoroastrische Literatur von den frühen Übersetzungen des Awesta (sasanidische Zeit) bis zu den Riwayats (15. Jahrhundert und später). Er umfasst Gattungszugehörigkeit, Inhalt, Handschriftenlagen und Bearbeitungszustand der einzelnen Texte. In einem zweiten Schritt wird anhand einzelner Motive untersucht, inwieweit die Überlieferung konstant bzw. Veränderungen unterworfen ist.

B. Klassische und moderne neupersische Literatur

14 405
PS/HS -
Leben und Werk als Einheit: die Dichterin Forug Farrohzad (H) (Voraussetzung: gute Persischkenntnisse)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Do 10.00-12.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(21.10.) Maria Macuch
Die moderne persische Dichterin Forug Farrohzad gilt aus vielen Gründen als eine der originellsten Literaten des 20. Jhs. In ihrem Schaffen hat die moderne persische Dichtkunst eine gründliche Wandlung erfahren, da sie fast alle traditionellen Mittel der Poesie über Bord geworfen hat. Ihre Innovation betrifft nicht nur die Form der Dichtung, sondern vor allem auch den Inhalt, der sich auf eine bis dahin ungewöhnliche - und für eine Frau auch ungehörige - Weise aus dem Leben und den Erfahrungen der Dichterin selbst speist. Forug hat ihr Leben und Werk als Einheit begriffen - ein Anspruch, der sie zu einer unerbittlichen Kämpferin für die Wahrhaftigkeit in der Kunst werden läßt. In diesem Seminar sollen Gedichte aus allen drei Schaffensperioden der Dichterin gelesen werden.
 
14 406
PS/HS -
Meister der klassischen Satire: 'Obaid-e-zakam (14. Jht) (H) (Voraussetzung: Persischkenntnisse)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mi 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(20.10.) Farifteh Tavakoli
Zakani, ein Sprachvirtuose und Meister in den verschiedensten Literaturgattungen, war einer der produktivsten Schriftsteller der klassischen persischen Literatur. Seine Versuche galten nicht nur der Prosa sondern auch der Poesie. Seine satirischen Sprachschöpfungen überschreiten meistens deutlich die Grenzen der herrschenden Moral, aber seine distanzierte Haltung zum Gegenstand lässt die empörte Reaktion ins Leere laufen. Witz und Ausdruckskraft schwächen den Vorwurf, seine Rede sei obzön und zotig. In diesem Seminar wird zunächst sein Werk vorgestellt, im Anschluß sollen dann einzelne Stücke gelesen werden.

C. Sprachen, Geschichte, Kultur und Religionen Irans in islamischer Zeit

14 407
PS/HS -
Das neue iranische Kino Teil II (G/H) (Teil I vom SS 2004 ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme an Teil II)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Do 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(21.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Der zeitgenössische iranische Film wird von Kritikern für seine poetische und einfache Schönheit hochgelobt. Seine Wurzeln sind in dem vorrevolutionären iranischen Film und in den kulturellen Traditionen Irans zu finden. In diesem Seminar sollen iranische Filme unter Berücksichtigung des sozialen, kulturellen und politischen Kontexts analysiert werden. Die politische und soziale Kritik in iranischen Filmen sowie die Darstellung von Frauen und Kindern werden unter anderem Gegenstand der Untersuchung sein.

D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte

14 408
S/Ü -
Einführung in das Gorani: eine der Schriftsprachen der Kurden (15.-20. Jht) (G/H)
(2 SWS) (3 cr)
Mo 8.30-10.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(25.10.) Feryad Omar
 
14 409
PS/HS -
Die Kurden im Irak unter offizeller Mandatsherrschaft der Britten von 1918/20 - 1932 (G/H)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Fr 10.00-12.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(22.10.) Feryad Omar
 
14 410
Ü -
Einführung in das Nordkurdische (Kurmanci) I (G)
(3 SWS) (4/5 cr)
Fr 12.00-14.15  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(22.10.) Feryad Omar
 
14 411
Ü -
Zentralkurdisch (Sorani) III: Morphologie und Syntax (G)
(3 SWS) (4/5 cr)
Mo 10.00-12.15  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(25.10.) Feryad Omar
 
14 412
Ü -
(Kurmanci) Zeitungslektüre (H)
(2 SWS) (6 cr)
Mo 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(25.10.) Feryad Omar

E. Afghanistan

14 413
PS/HS -
Projektkurs Afghanistan (Forts.) (G/H)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mi 8.30-10.00  - Schwendenerstr. 17 oder Fabeckstr. 36a, Seminarraum
(20.10.) Michael Pohly
Teilnahmebedingungen sind umfangreiche Kenntnisse über und längere Beschäftigung mit Afghanistan. Es sollen konkrete Projekte, deren Antragsgestaltung und evtl. deren Durchführung besprochen und geplant werden.
 
14 414
PS/HS -
Politische Entwicklung in Iran, Afghanistan mit Berücksichtigung Iraqs (G/H)
(2 SWS) (6/10 cr)
Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mi 10.00-12.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(20.10.) Michael Pohly
Durch die "Allianz gegen den Terror" die angesichts der Ereignisse vom 11. September gebildet wurde, geriet der Mittlere Osten in den Focus der internationalen Politik. Während über Afghanistan schnell eine Übereinkunft gefunden wurde, entbrannte über die Vorgehensweise gegenüber dem Irak und aber auch gegenüber Iran eine breite Debatte. Die Ankündigung des US-Präsidenten mehr Sicherheit zu schaffen und Demokratie in die Staaten des Vorderen Orients zu bringen, erscheinen Angesichts der Verhältnisse v.a. in Irak, aber auch in den beiden anderen genannten Staaten, als blanker Zynismus einer unilateralen hegemonialen Politik. Der Kurs soll die Veränderungen, die in diesen Staaten seit dem 11. September erfolgten, kritisch beleuchten.

Neupersisch-Grundkurse

14 415
Ü -
Persisch I (G)
(6 SWS) (9 cr)
Mo 14.00-16.00, Mi 16.00-18.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(20.10.) Farifteh Tavakoli
  und Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Alle 45, Sprachlabor (s. Aushang im Institut)    
 
14 416
Ü -
Persisch III (G)
(6 SWS) (9 cr)
Mo 12.00-14.00, Mi 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(20.10.) Farifteh Tavakoli
  und Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, Sprachlabor (s. Aushang im Institut)    
 
14 417
Ü -
Persisch I für Hörer aller Fachbereiche (G)
(2 SWS) (3 cr)
Do 16.00-18.00  - Habelschwerdter Alle 45, Raum s. Aushang im Institut
(21.10.) Farifteh Tavakoli

Gastveranstaltungen

Siehe homepage des Instituts für Iranistik: http://www.fu-berlin.de/iranistik

Turkologie

Das Institut für Turkologie bietet neben den regelmäßigen Türkisch-Grundkursen Lehrveranstaltungen in folgenden Schwerpunkten an:
  1. Moderne Türksprachen; historische Türksprachen (Sprachwissenschaft, Philologie, Literatur)
  2. Sprache, Geschichte, Literatur und Kultur des Osmanischen Reiches
  3. Geschichte, Literatur und Kultur der Republik Türkei
  4. Vorislamische türkische Schriftdenkmäler
Die Lehrveranstaltungen sind teilweise nicht nach Grund- und Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen entsprechend belegt werden. Die Schwerpunkte können nicht in jedem Semester in der gleichen Breite angeboten werden.

Grundstudium

14 450
S -
Romane der Milli Edebiyat (Nationalliteratur) II: "Yaban und Ankara" von Yakup Kadri Karaosmanaglu und "Ayasli ve Kiracilari" von Memduh Sevket Esendal
(2 SWS) (in Türkisch)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 14.00-17.00 14-tägl. - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(22.10.) Hatice Bayraktar
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Turkologie im Grund- und Hauptstudium. Am Beispiel von zwei Romanen aus der Nationalliteratur soll das Leseverständnis türkischer Texte geübt und Methoden der Textanalyse und Texinterpretation erarbeitet werden. Darüber hinaus soll eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte der türkischen Republik und den damaligen Lebensbedingungen in der Türkei stattfinden. Zur Scheinvergabe ist die Anfertigung einer Hausarbeit erforderlich.
Einführende Literatur: Karaosmanaglu, Yakup Kadri: Yaban und Ankara. Iletisim Yayinlari, Istanbul Esendal, Memduh Sevket: Ayasli ve Kiracilari. Bilgi Yayinlari, Istanbul.
Voraussetzungen: Turcicum oder vergleichbare Türkischkenntnisse
 
ACHTUNG! BEKANNTGABE DES 1. SITZUNGSTERMINS
14 451
S -
Von den Samaniden zu den Seldschuken: Kunst und Architektur in Mittelasien
(2 SWS)
(mit Referat 8 cr)

Die 1. Veranstaltung findet statt am 21.10. um 17 Uhr im Institut für Turkologie, Schwendenerstr. 33, Raum 5. Weitere Termine werden bekanntgegeben.
(21.10.) Joachim Gierlichs
Der geographisch weite und durch unterschiedliche vorislamische Kulturen geprägte Kulturraum Mittelasien umfaßt die GUS Staaten Usbekistan, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadjikistan, Afghanistan sowie die chinesische Provinz Xinking. Die zahlreichen Architektur- und Kunstzeugnisse aus samanidischer bis seldschukischer Zeit (9. - 12. Jh.) sollen anhand ausgewählter Bauten sowie einiger Objekte des Kunsthandwerks besprochen werden. Nach einer Einführung in die geschichtlichen und geographischen Grundlagen werden in Einzelreferaten (Vortrag mit Bildmaterial) bestimmte Themen durch die Teilnehmer vorgestellt.
Einführende Literatur: Brentjes, B. - K. Rührdanz: Mittelasien, Kunst des Islam. Leipzig 1979; Pugatschenkowa, G.A. - A. A. Khakimov: The Art of Central Asia. Leningrad 1988.
Das Seminar richtet sich an Studierende im Grund - und Hauptstudium.
Voraussetzung für einen benoteten Schein ist die Übernahme eines Referates.
Die 1. Sitzung wird rechtzeitig bekanntgegeben, bitte Aushänge im Institut und Bekanntmachungen im Internet (Institut für Turkologie) beachten.
 
14 452
S -
Türk Tiyatrosu (Türkisches Theater I)
(2 SWS) (in Türkisch)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 16.00-18.00  - Schwendenerstr. 33, 14195 Berlin
(20.10.) Nebi Özdemir
Bu derste, Türk tiyatrosu üzerinde ayrintili bilgiler verilmektedir. Karagöz, Ortaoyunu, Meddah, Köy Seyirlik Oyunlari ve Kukla adli Geleneksel Türk Tiyatrosu türlerinin yaninda Cagdas Türk Tiyatrosu’nun olusumu ve gelismesi konusunda, görsel-isitsel araclardan da yararlanilarak karsilastirmali degerlendirmeler yapilmaktadir.
Literatur: M.And: Oyun ve Bügü (1974), Culture, Performance and Communication in Turkey (1987), Türk Tiyatrosunun Evreleri (1983); S.Sener: Cumhuriyet’in 75 Yilinda Türk Tiyatrosu (1998); S. Sönmez: Karagöz (2000); Ö. Nutku: Meddahlik ve Meddah Hikayeleri (1997); S.Elcin: Anadolu Köy Orta Oyunlari (1991); N. Özdemir: “Bilim ve Teknolojideki Gelismelerin Dramatik Köy Seyirlik Oyunlarina Etkisi” (2001).
Voraussetzung: Türkischkenntnisse.
Rückfragen: nozdemir@hacettepe.edu.tr
 
14 453
PS -
Die "Dorfliteratur" der Türkei
(2 SWS)
(Teilnahmeschein 4 cr, Hausarbeit 10 cr, keine Klausur)
Di 16.00-18.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(19.10.) Karin Schweißgut
Das Werk Bizim Köy (1950, dt. Unser Dorf in Anatolien) von Mahmut Makal steht am Anfang einer literarischen Strömung, die über zwei Jahrzehnte die türkische Prosa maßgeblich prägte und als "Dorfliteratur" (köy edebiyati) bezeichnet wird. Im Seminar werden die wichtigsten Autoren und ihre Werke behandelt sowie grundlegende Nachschlagewerke zur türkischen Literatur vorgestellt. Darüber hinaus führt das Seminar anhand praktischer Übungen in das wissenschaftliche Arbeiten ein, so dass die TeilnehmerInnen das Sichten und Beschaffen von Literatur, die Erstellung einer Literaturliste, die formalen Kriterien für die Abfassung einer Hausarbeit u.ä. erlernen.
Voraussetzungen: Recht gute Türkischkenntnisse, aktive Mitarbeit im Unterricht

Sprachkurse

14 460
SK -
Türkisch I für Turkologiestudierende
(6 SWS) (8 cr)
Mo 10.00-12.00, Di 10.00-12.00, Do 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, SR I
(19.10.) Ayse Tetik
Dieser Sprachkurs richtet sich an Turkologiestudierende im Haupt- und Nebenfach; neben Sprech- und Lesefähigkeit werden gründliche Grammatikkenntnisse vermittelt. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch. Wer mehr als fünfmal unentschuldigt fehlt, wird zur Klausur nicht zugelassen.
Interessenten werden gebeten, sich in der im Geschäftszimmer ausliegenden Teilnehmerliste unter Vorlage ihres Studentenausweises einzutragen.
 
14 461
SK -
Türkisch III für Turkologiestudierende
(4 SWS) (6 cr)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. Raum 109
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. SR I

(21.10.) Ayse Tetik
Dieser Sprachkurs richtet sich an Turkologiestudierende im Haupt- und Nebenfach; neben Sprech- und Lesefähigkeit werden gründliche Grammatikkenntnisse vermittelt. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch. Voraussetzung: Bestandene Klausur vom SS 2004 oder gleichwertige Kenntnisse.
Wer mehr als fünfmal unentschuldigt fehlt, wird zur Klausur nicht zugelassen.
Interessenten werden gebeten, sich in der im Geschäftszimmer ausliegenden Teilnehmerliste unter Vorlage ihres Studentenausweises einzutragen.
 
14 462
SK -
Türkische Grammatik für Muttersprachler und Fortgeschrittene I
(2 SWS) (4 cr)
Mi 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, SR I
(27.10.) Ayse Tetik
Diese Übung richtet sich an Turkologiestudierende mit keiner oder geringer Kenntnis der türkischen Grammatik und bildet den 1. Teil der zweisemestrigen Veranstaltung, die der Vorbereitung zum Turcicum dient. In diesem Semester wird eine systematische Einführung in die Phonologie und Morphologie des Türkischen geboten, wobei die in der Turkologie gängige sprachwissenschaftliche Terminologie angewendet wird. Anhand authentischer Texte wird schließlich die Morphologie des türkischen analysiert. Die türkische Syntax wird im folgenden SoSe behandelt.
Test und Klausur sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
 
14 463
Ü -
Übersetzung Türkisch-Deutsch für Muttersprachler
(2 SWS) (2 cr)
Mo 16.00-18.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(25.10.) Ayse Tetik
Diese Übung richtet sich vor allem an türkische Muttersprachler und fortgeschrittenen Lerner, die sich auf das Turcicum vorbereiten. Ziel ist es, eine größere Sicherheit für eine inhaltlich und sprachlich korrekte Übersetzung zu gewinnen.
 
14 464
Ü -
Türkisch: Schriftlicher Ausdruck und Übersetzung Deutsch-Türkisch
(2 SWS) (2 cr)
Di 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(19.10.) Ayse Tetik
Dieser Kurs ist ein zusätzliches Angebot für Studierende ab Türkisch III, die ihren schriftlichen Ausdruck im Türkischen verbessern wollen. Ausgehend von einfachen Lesetexten und thematischen Vorgaben sollen die Studierenden eigene Texte auf Türkisch verfassen, welche dann gemeinsam besprochen werden. Damit der Blick für die strukturellen Unterschiede zwischen Türkisch und Deutsch geschärft wird und so Interferenzfehler vermieden werden, sollen auch einzelne Übersetzungsübungen aus dem Deutschen ins Türkische vorgenommen werden.
 
(14 318)
SK -
Arabisch I für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00  - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40, Raum 210
(20.10.) Douraid Rahhal

Hauptstudium

14 466
Ü -
Einführung in das Osmanische
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr)
Mo 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(25.10.) Kerem Kayi
Der zweisemestrige Osmanisch-Kurs ist obligatorisch für alle Turkologie-Studierenden im Haupt- und Nebenfach. Nach einer kurzen Übersicht über die Grammatik werden Stücke aus verschiedenen Gattungen der Volks- und Unterhaltungsliteratur in arabischer Schrift gelesen und ein erster Einblick in die Hilfsmittel der Osmanistik vermittelt. Regelmäßige Hausaufgaben, ein Test um die Mitte des Semesters und eine Abschlußklausur sind Pflicht für alle TeilnehmerInnen.
Voraussetzungen: Turcicum, Kenntnisse der arabischen Grammatik.
 
14 467
S -
Alttürkische Lektüre
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 10.00-12.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(22.10.) Peter Zieme
Aufbauend auf allgemeinen turkologischen Kenntnissen sollen ausgewählte alttürkische Texte gelesen und interpretiert werden.
 
14 468
HS -
Neu-Uighurisch II
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Do 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(21.10.) Ablet Semet
Das Seminar ist die Fortsetzung des Seminars „Uighurisch I“. In dieser Veranstaltung werden die erworbenen Kenntnisse aus dem ersten Semester vertieft. Anhand verschiedener einfacher Übungstexte zur Erweiterung und des modernen Wortschatzes und zur Einübung der Umgangssprache, leichter Dialoge und Aussprache dienen, wobei die sprachliche Bewältigung von Situationen des Alltags im Mittelpunkt steht.
Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Voraussetzung: Erfolgereiche Teilnahme an der „Uighurisch I“ oder vergleichbare Kenntnisse.
 
14 469
HS -
Landeskunde Xinjiangs
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(20.10.) Ablet Semet
Xinjiang (Uighurische Autonome Gebiet Xinjiang) liegt im Nordwesten Chinas und mit einer 1,6649 Millionen Quadratkilometer Fläche fünfmal großer als Deutschland. Das Land ist seit älterer Zeit her eine der wichtigen Treffpunkt der verschiedenen Nationalitäten Weltkulturen und Religionen an der Seidenstraße.
In dieser Veranstaltung liegt der Schwerpunkt in der Beschäftigung mit der kulturgeschichtliche Einführung, in der Grundinformationen zur Gegenwartsanlage, zum Land, zur Geschichte, zur ethnischen Gruppen, Kultur, Religion und Sprachen geboten werden.
Literatur: Hoppe, Thomas. 1995. Die ethnischen Gruppen Xinjiangs: Kulturunterschiede und interethnische und interethnische Beziehungen, Mitteilungen des Instituts für Asienkunde. Nr. 258 Hamburg); Hartmann, M. 1908: Chinesische-Turkestan – Geschichte, Verwaltung, Geistesleben und Wirtschaft, Halle a.S.; Friederich, M. 1995: Ostturkistan? – Xinjiang? –Uyghuristan? Sonderveröffentlichung des BIOst, Köln; Weggel, Oskar. 1984. Xinjiang/Sinkiang. Das zentralasiatische China. Eine Landeskunde, (Mitteilungen des Instituts für Asienkunde. Nr.138 Hamburg).
 
Veranstaltung entfällt!
14 470
HS -
Strittige Fragen zur Türkischen Grammatik
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Block - Schwendenerstr. 33, Raum 5
  Margarete Ersen-Rasch
In diesem Seminar sollen einige Fragen zur türkischen Grammatik aufgegriffen und in Referaten behandelt werden. Eine Liste der ausgewählten Themen wird vor Semesterbeginn ausgehängt.
Voraussetzung: Turcicum
 
14 471
Ü -
Tatarisch I
(2 SWS) (6 cr)
Mi 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(20.10.) Ildar Kharissov
Diese Übung ist ein Angebot im Zusammenhang mit den Studienanforderungen im Hauptfach Turkologie. Neben sprachpraktischen Übungen steht die Arbeit am Text im Vordergrund. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Voraussetzungen: Türkischkenntnisse und Kenntnis des kyrillischen Alphabets.
 
14 472
SK -
Russisch für Turkologiestudierende (II)
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 14.00-16.00  - Altensteinstr. 40, Raum 210
(20.10.) Ilmira Miftakhova
Dieser Sprachkurs ist die Fortsetzung der Veranstaltung "Russisch für Turkologen (I)" und richtet sich an Turkologiestudierende im Hauptfach Turkologie. Die Grundkenntnisse der russischen Grammatik werden durch Übungen und Textlektüre erweitert. Eine regelmäßige Teilnahme ist obligatorisch. Es wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Voraussetzung: Erfolgreiche Teilnahme an der Einführungsveranstaltung oder vergleichbare Kenntnisse.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
14 473
S -
Alevitische Märtyrerfiguren
(2 SWS)
(mit Hausarbeit 10 cr)
Mo 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(1.11.) Michael Reinhard Heß
Märtyrertum und Opfer spielen im Selbstverständnis der türkischen Aleviten eine große Rolle. Die Aleviten verehren eine große Zahl von Märtyrern, die von Ali b. Abi Talib, dem Schwiegersohn des Propheten, bis in die Gegenwart reichen. Anhand dieser Märtyrerfiguren lassen sich zentrale Fragen des Alevitentums herauskristallisieren: Identität und Selbstverständnis, Verhältnis zu religiösen und politischen Autoritäten und nicht zuletzt zu Ästhetik und Literatur.
In dem Seminar werden einerseits in chronologischer Anordnung wichtige Figuren und Ereignisse der alevitischen Martyrologie behandelt. Zu den thematisierten Figuren werden unter anderem Ali und die anderen schiitischen Märtyrer, al-Halladsch, Imadeddin Nesimi, Scheich Bedreddin und Pir Sultan Abdal gehören. Daneben werden vor allem die gegen Aleviten gerichteten Verfolgungen aus der Geschichte der modernen Türkei zur Sprache kommen.
Zusätzlich werden auch noch Texte alevitischer Dichter und Autoren untersucht, die das Thema Opfer und Martyrium in einer abstrakteren Weise behandeln. Hierbei werden die Werke der „Sieben Heiligen Dichter“ der Aleviten im Fokus stehen.
Die literaturgeschichtlichen Aspekte des Themas werden in den Vordergrund gestellt, dabei jedoch jeweils historisch und religionsgeschichtlich kontextualisiert.
Teilnahmevoraussetzungen sind das abgeschlossene Grundstudium inklusive das Turcicum, Osmanischkenntnisse und die Beherrschung der kyrillischen Schrift.
Der Erwerb eines qualifizierten Scheins ist durch eine Hausarbeit möglich.
Empfohlene Literatur zu Einführung: Dreßler, Markus: Die alevitische Religion: Traditionslinien und Neubestimmungen. Würzburg: Ergon 2002. Fayt, Thierry: Les Alévis. Processus identitaire, stratégies et devenir d´une communauté «chiite» en Turquie et dans l´Union européene. Paris, Budapest, Turin: L´Harmattan 2003. Vorhoff, Karin: Zwischen Glaube, Nation und neuer Gemeinschaft: Alevitische Identität in der Türkei der Gegenwart. Berlin: Klaus Schwarz 1995.
 
14 474
S -
Usbekische Dichtung seit 1960
(2 SWS)
(mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(22.10.) Sigird Kleinmichel
Usbekische Dichtung seit 1960 - Vielfalt der Formen und Themen (nationale Würde, individuelle Freiheiten, alte Traditionen, Religiöses, Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte).
Durch Lektüre werden die Studierenden an eine Seite des geistigen Lebens Usbekistans herangeführt.
Voraussetzungen: Usbekisch-, Uighurisch- oder Tatarischkenntnisse.
 
Veranstaltung entfällt!
14 475
S -
Gebildete osmanische Frauen aus der ilmiye-Schicht (19. Jahrhundert)
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr)
Di 10.00-12.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(19.10.) Rana v. Mende-Altayli
Nach den Quellen kann man seit dem 16. Jahrhundert nachweisen, dass viele traditionell-islamisch gebildete osmanische Frauen, darunter Dichterinnen, Mystikerinnen und Kalligraphinnen usw. aus der Ilmiye-Schicht stammen. Das liegt daran, dass die Bildung bis zum 19. Jahrhundert in erster Linie religiös bestimmt war. Die Zahl der Frauen, die religiöse Bücher lasen und deren Inhalt besprechen konnten, ist offensichtlich grösser als man gedacht hat. Die gebildeten Frauen beschäftigten sich bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend mit der klassischen osmanischen Dichtung. Aber durch die Tanzimat-Reformen (1839-1876) bekamen die Frauen auch eine säkulare Ausbildung und sie traten als Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Komponistinnen in der Öffenlichkeit immer mehr in Erscheinung.
In diesem Seminar werden die gebildeten Frauen des 19. Jahrhunderts, die aus der Ilmiye-Schicht stammen und die mit ihren Werken die Vorreiterinnen der modernen türkischen Literatur und der modernen türkischen Frauen waren (wie z.B. die Dichterin Leyla Hanim, gest.1847/8, die Kalligraphin und Dichterin Feride Hanim 1837-1903, die erfolgreiche Lehrerin und Verfasserin eines persischen Wörterbuchs Hatice Nakiye Hanim 1846-1899 oder die Kennerin der modernen Literatur Mihr ün-Nisa Hanim 1864-1943) anhand osmanischer Quellen behandelt.
Quellen: Mehmed Zihni, Mesahir’un Nisa. Istanbul 1295/1878; Ahmed Muhtar, Sair Hanimlarimiz. Istanbul 1311/1894; Fatma Aliye, Namdaran-i Zenan-i Islamiyan. In Malumat mecmuasi 15. Juni 1899-31. Januar 1901.
Einführende Literatur: Bursali Mehmed Tahir, Osmanli Müellifleri, 3 Bde., Istanbul 1972-1975; Nihad Sami Banarli, Resimli Türk Edebiyati, 2 Bde., Istanbul 1971; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Asir Türk Sairleri, 4 Bde., Istanbul 1988; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Hattatlar, 2. Aus. Istanbul 1970; E.J.W.Gibb, History of Ottoman Poetry, London 1900-1909.
 
ACHTUNG! RAUM- UND TERMINÄNDERUNG
14 476
S -
Frauen in Tatarstan zwischen traditioneller Erziehung und moderner Lebensweise
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Di 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(20.10.) Ilmira Miftakhova
Im Vordergrund des Seminars steht die Untersuchung der Lebensweise tatarischer Frauen zwischen Tradition und modernem Leben unter Berücksichtigung des Einflusses der islamischen Religion. Ziel ist zum einen die Erweiterung der tatarischen Sprachkenntnisse und zum anderen die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema.
Voraussetzung: Regelmäßige Teilnahme, intensive Beteiligung (Referat) sowie Hausarbeit.
Tatarisch-baschkirische Grundkenntnisse.
 
Veranstaltung entfällt!
14 477
S -
"Zwischen den Kulturen" - MigrantInnen-Literatur
(2 SWS)
(mit Hausarbeit 10 cr)
Do 12.00-14.00  - Schwendenerstr. 33, Raum 5
(21.10.) Pervin Tongay
Das heute als MigrantInnen-Literatur bezeichnete Genre hat eine lange historische Entwicklung vorzuweisen. Standen in den 1960er, 70er und 80er Jahren noch Themen der Heimat und des Identitätsverlustes sowie Auseinandersetzungen mit dem "Gastland" im Vordergrund, so haben die Romane, Gedichte und Erzählungen seit den 90er Jahren längst ein eigenes Profil entwickelt und sich mit ihrem vielfältigen Repertoire bei der deutschen Leserschaft als feste Größe etabliert.
Ziel des Seminars ist es, anhand exemplarisch ausgewählter Literatur verschiedener Generationen von MigrantInnen zum einen den Stellenwert der türkischen MigrantInnen-Literatur in der deutschen Literaturszene zu untersuchen. Zum anderen wird im Rahmen der Frauen- und Geschlechterforschung schwerpunktartig herausgearbeitet, welche Formen der Geschlechterdarstellung sichtbar werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, in welcher Weise die AutorInnen die gesellschaftliche und soziale Position von Frau und Mann literarisch verarbeiten und welche Kategorien von Geschlecht sie in diesem Kontext entwerfen.
Der Erwerb eines benoteten Seminarscheines setzt ein Referat und eine Hausarbeit voraus.
 
14 480
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(1 SWS) (2 cr)
Fr 17.30-19.00 14-tägl. - Schwendenerstr. 33, Bibliothek
(29.10.) Barbara Kellner-Heinkele
 
(13 361)
C -
Forschungscolloquium: Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive
(1 SWS)
Di 18.00-20.00 14-tägl. - Koserstr. 20, A 163
(19.10.) Irmela Hijiya-Kirschnereit,
Gabriele Jancke,
Barbara Kellner-Heinkele,
Claudia Ulbrich

Judaistik (WE 5)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Giulio Busi
Vertreterin: Univ.-Prof. Dr. Tal Ilan

Judaistik (Magisterstudiengang) / Judaistik (BA-Studiengang)

Einführungsveranstaltung für Erst- und Zweitsemester

Do, 28.10., 10 Uhr c.t. - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr. 35, Hörsaal B (im Rahmen des GK 'Geschichte III')

Einzelberatung während der Vorlesungszeit

Prof. Dr. Giulio Busi (Telefonnummer:838-52002), Do 15.00-18.30
Dr. Saverio Campanini (Telefonnummer:838-56205), Mo 15.00-16.00
Prof. Dr. Tal Ilan (Telefonnummer:838-52002), Mi 11.00-12.00
Dr. Klaus Herrmann (Telefonnummer:838-56428), Di 11.00-12.00
Dr. Niko Oswald (Telefonnummer:838-53774), Di 13.00-14.00
Dr. Gottfried Reeg (Telefonnummer:838-55088), Do 15.00-16.00
Dr. Irina Wandrey (Telefonnummer:838-52915), Mo 11.00-12.00

In der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung.

Studentische Studienfachberatung

Thomas Ziem, Mi 12.00-13.00
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Colloquien

14 500
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/encolloquium
(2 SWS)
Do 9.00-11.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/202
(21.10.) Giulio Busi
Sprechstunden
Giulio Busi: Do 15.00 - 18.30

Grundkurse

14 512
GK -
Geschichte III: Geschichte der Juden in der Neuzeit
(2 SWS)
Do 11.00-13.00  - Ehrenbergstr. 35, Hörsaal B
(21.10.) Giulio Busi
Der Grundkurs wird die Geschichte der Juden von der frühen Neuzeit bis einschließlich des Zionismus behandeln. Der Schwerpunkt wird dabei auf der jüdisch-deutschen Geschichte liegen, es werden aber auch andere wichtige europäische Entwicklungen nachgezeichnet. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Hauptfach im Grundstudium. Judaistikstudierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
Sprechstunden
Giulio Busi: Do 15.00 - 18.30
 
14 515
GK -
Einführung in die Jüdische Schriftauslegung des Mittelalters
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/110
(18.10.) Saverio Campanini
Exemplarische Behandlung einiger spezifisch “mittelalterlicher Textarten“, zugleich eine Einführung in die mittelalterliche hebräisch-jüdische Literaturgeschichte.
Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Haupt- und Nebenfach in der Studie zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
Sprechstunden
Saverio Campanini: Mo 15.00 - 16.00
 
14 513
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/139
(22.10.) Klaus Herrmann
Neben philologischen Aspekten sollen grundlegende Fragestellungen der modernen Bibelwissenschaft und "traditionelle" Typen der jüdischen Bibelauslegung in Antike und Mittelalter behandelt werden. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
Sprechstunden
Klaus Herrmann: Di 11.00 - 12.00
 
14 511
GK -
Geschichte der Juden in der Antike
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122D
(18.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
14 514
GK -
Einführung in die Mischna
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(19.10.) Gottfried Reeg
Ziel ist es, anhand ausgewählter Texte in die Mischna, eines der Hauptwerke der rabbinischen Traditionsliteratur, einzuführen. Neben der Einübung in das rabbinische Hebräisch geht es darum, mit der Argumentations- und Denkweise der Mischna vertraut zu werden. Pflichveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
Literatur: G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, 8. Aufl. 1992.
Sprechstunden
Gottfried Reeg: Do 15.00 - 16.00

Sprachkurse

14 521
SK -
Hebräisch I
(6 SWS)
Mo, Mi, Do 8.30-10.00  - Habelschwerdter Allee 45, Mo, Mi: J 29/28, Do: JK 31/230
(18.10.) Niko Oswald
Dieser im Sommersemester weiterlaufende Hebräisch-Grundkurs für Anfänger verfolgt das Ziel einer vollständigen Einarbeitung der Elementargrammatik (Formenlehre), die in allen Epochen der Sprachentwicklung fast unverändert geblieben ist. Textbeispiele aus der Hebräischen Bibel sowie aus der gegenwärtigen hebräischen Sprache sollen die praktischen Fähigkeiten des (unvokalisierten) Lesens und Übersetzens einüben (fotokopierte Unterrichtsmaterialien werden bereitgestellt). Der Kurs schließt nach dem zweiten Semester mit dem Hebraicum ab.
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00
 
14 522
SK -
Tutorium zu Hebräisch I
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 24/14
(19.10.) Gila Wendt
 
14 526
SK -
Hebräisch III
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/202
(19.10.) Gila Wendt
Lektüre hebräischer Prosa und aktueller wissenschaftlicher Texte aus verschiedenen für das Studium der Judaistik relevanten Gebieten. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Hauptfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung. Studierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
 
14 523
SK -
Hebräisch IV
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 24/22
(19.10.) Irina Wandrey
Lektüre hebräischer Prosa und aktueller wissenschaftlicher Texte aus verschiedenen für das Studium der Judaistik relevanten Gebieten. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Hauptfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung. Studierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
Sprechstunden
Irina Wandrey: Mo 11.00 - 12.00
 
14 524
SK -
Hebräische Konversation
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140
(19.10.) Gila Wendt
 
14 525
SK -
Galiläisches Aramäisch
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 29/28
(18.10.) Niko Oswald
Anhand von Textproben der Targume Onkelos (Aquila), Jeurshalmi I (Pseudo-Jonathan), Jerushalmi II (Fragmententargum) soll in die jeweilige aramäische Dialektform eingeführt werden.
Voraussetzung: Kenntnis der hebräischen Grammatik
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00

Proseminare

14 536
HS -
Marcel Proust und das Judentum
(2 SWS)
Mi 11.00-13.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/129
(20.10.) Giulio Busi
Ziel des Seminars ist es, den Einfluß der Dreyfus-Affäre auf das Werk von Marcel Proust und auf seine Schilderung der französischen Gesellschaft zu analysieren. Darüber hinaus wird die stilistische und thematische Rolle untersucht werden, die die biblische Metaphorik und die Bezüge auf das Judentum in der Recherche spielen.
Bibliographie: Marcel Proust, Werke, Frankfurter Ausgabe
Sprechstunden
Giulio Busi: Do 15.00 - 18.30
 
14 533
PS -
Apokalyptik im nachbiblischen Judentum
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/139
(22.10.) Klaus Herrmann
Apokalyptische Welt- und Geschichtsdeutungen sind im Judentum (wie im Christentum) im Zusammenhang mit Krisenstimmungen immer wieder periodisch aufgetreten; der Begriff Apokalyptik hat denn auch seinen festen Platz in unserem Sprachgebrauch gefunden ("Ein Apokalyptiker unserer Zeit"; "Apocalypse now!" usw.). Ziel des Proseminars ist es, den verschiedenen apokalyptischen Strömungen im Judentum in Antike, Mittelalter und früher Neuzeit nachzugehen.
Voraussetzung: Hebraicum.
Literatur: G. Scholem, Zur messianischen Idee im Judentum, in: ders., Judaica (1), 2. A. 1970, 7ff.; J. J. Collins, The Apocalyptic Imagination. The Morphology of a Genre, Semeia 14, Missoula 1979. Ein Reader mit den einschlägigen Quellentexten wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Klaus Herrmann: Di 11.00 - 12.00
 
14 537
PS -
Das jüdische Berlin
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(21.10.) Klaus Herrmann
Die Übung versteht sich als ein "Wegweiser durch das jüdische Berlin" in Geschichte und Gegenwart und gliedert sich in einen "theoretischen" Seminarteil und in ein umfangreiches Exkursionsprogramm, auf dem der Besuch von Synagogen (Neue Synagoge – Centrum Judaicum), Friedhöfen, Jüdisches Museum, Archive u.a. steht (Termine in Absprache mit den Institutionen und TeilnehmerInnen). Die Teilnehmerzahl ist beschränkt und daher eine Voranmeldung (kherrman@zedat.fu-berlin.de) unbedingt erforderlich.
Literatur: Ein reader wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Klaus Herrmann: Di 11.00 - 12.00
 
14 532
PS -
Jüdische Frauen in antiken nichtliterarischen Texten
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/202
(18.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar werden wir nichtliterarische antike Dokumente (d. h. Inschriften und Papyri) aus dem Land Israel und aus der Diaspora über jüdische Frauen lesen.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
14 531
PS -
Eschatologie und Apokalyptik zur Zeit des Zweiten Tempels
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/110
(20.10.) Niko Oswald
Die Vorstellung von einer radikalen Wende in der Geschichte durch das direkte Eingreifen Gottes und die Errichtung seiner unmittelbaren Herrschaft über Israel und die Völker ist bereits in der vorexilischen Prophetie vorbereitet. Jedoch gewinnt dieses Konzept unter den Bedingungen exilischer und nachexilischer jüdischer Existenz seine weitere Verdichtung und Ausgestaltung in einer immer ausführlicher werdenden Dramaturgie der Endzeitereignisse. Dieser Weg soll anhand markanter Texte aus vor- und nachexilischen Prophetenbüchern nachgezeichnet werden.
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00
 
14 534
PS -
Sefer Yesira - Das Buch der Schöpfung
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/139
(21.10.) Bill Rebiger
Eine Einführung in einen der zentralen Texte des Judentums. Die sprachlichen und inhaltlichen Probleme dieses kurzen und enigmatischen Textes werden genauso behandelt wie auf die unterschiedlichen Deutungen der zahlreichen Kommentare hingewiesen wird. Der Kurs wendet sich einerseits an Studierende, die gerade das Hebraicum absolviert haben und ihre Kenntnisse durch die Lektüre des “Buches der Schöpfung“ vertiefen wollen, und andererseits an Interessenten der Philosophie und Kabbala.
Einführende Literatur: G. Scholem, Art. Yazirah, Sefer, in: EJ 16, 1972, 782-788; A. P. Hayman, “Some Observations on ”Sefer Yesira”, in: JJS 35, 1984, 168-184, und JJS 37, 1986, 176-182; J. Dan, “Three Phases of the History of the Sefer Yezira”, in: FJB 21, 1994, 7-29.
 
14 535
PS -
Alltagsgeschichte der mittelalterlichen Jüdischen Gemeinde in Alt-Kairo
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(21.10.) Irina Wandrey
Ziel des Seminars wird es sein, einzelne Aspekte der Alltagsgeschichte einer der wichtigsten jüdischen Gemeinden im Orient zu erarbeiten. Themenbereiche wie der Familienalltag, die Situation der Frauen und Kinder, Schule und Bildung, Berufsleben und Handelsbeziehungen, Gesundheit, Krankheit und Tod werden dabei zur Sprache kommen. Die Grundlage dafür stellen die hebräischen und aramäischen Handschriften dar, die im 19. Jh. in der Geniza der Kairoer Ben Ezra Synagoge entdeckt wurden. Einzelne Texte sollen im Original gelesen und in einen historischen Rahmen eingeordnet werden. Dabei werden auch noch nicht edierte Handschriften, auf Fotos oder Mikrofilm, herangezogen.
Voraussetzung für die Teilnahme ist das Hebraicum.
Einführende Literatur: Stefan C. Reif, A Jewish Archive from Old Cairo, Richmond, Surrey 2000.
Sprechstunden
Irina Wandrey: Mo 11.00 - 12.00
 
14 538
T -
Das jüdische Jahr - Feste und Traditionen im Judentum
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11
(20.10.) Mona Kraft,
Yael Schlesinger
Das Tutorium ist als Begleitveranstaltung zu dem Proseminar von Herrn Dr. Herrmann 14 537 "Das jüdische Berlin" konzipiert und richtet sich daher vor allem an die Studierenden im Grundstudium. Es bietet eine grundlegende Einführung in den jüdischen Festkalender und den Ablauf des jüdischen Jahres. Es wird Einblicke in den traditionellen Alltag des Judentums gewähren. Dabei soll das Judentum mit allen Sinnen erfahren werden: Filme und andere Medien, Speisen und Gesänge werden ein aktuelles und vielseitiges Bild vom Judentum entstehen lassen.

Übungen

14 543
Ü -
Judenspanisch
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 24/14
(19.10.) Almuth Münch
Kursinhalte: Kursorischer Überblick über die Geschichte der Sefarden: Geschichte der judenspanischen Literatur, Einführung in das Judenspanische des Balkans und Analyse ausgewählter Texte.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Diaz Mas, Paloma. 1986. Los sefardies: Historia, lengua y cultura. Barcelona ; (engl. 1992. Sefardim, the Jews of Spain. Chicago). Gerber, Jane. 1992. The Jews of Spain. New York. Shaw, Stanford J. 1991. The Jews of Ottoman Empire and the Turkish Republic. London.
 
14 542
Ü -
Maimanides: Hilkot Talmud Tora
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(18.10.) Niko Oswald
Im ersten Buch seines halachischen Kodex “Mischne Tora” systematisiert Moses Maimonides (1135 – 1204) u. a. die Verordnungen bezüglich des Torastudium und seiner Institutionen. Im Zusammenhang mit der Lektüre dieser Textabschnitte sollen auch übergreifende Entwicklungen der rabbinischen Bildungs- und Erziehungskultur in Mittelalter und Neuzeit betrachtet werden.
Voraussetzung: Hebräischkenntnisse
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00
 
14 541
Ü -
Pirke Avot und Avot-de Rabbi Natan
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/207
(21.10.) Niko Oswald
Der in der Mischna integrierte Traktat Avot und der außerhamanische Traktat Avot-de Rabbi Natan in seinen beiden Fassungen (A und B) bieten religionsgeschichtlich interessante Einblicke in die Denkwelt des klassischen Rabbinismus. Diese Thematik sowie auch Fragen der literarischen Abhängigkeit beider Schriftwerke voneinander und ihre Rezeption in späterer rabbinischer Kommentierung sollen anhand kursierischer Lektüre erarbeitet werden.
Voraussetzung: Herbräischkenntnisse.
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00
 
14 544
Ü -
Hebräische Sekundärliteratur zur Judaistik
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 29/204
(19.10.) Niko Oswald
Themenorientierte Lektüre von ausgewählten Stücken hebräischer Wissenschaftsliteratur aus verschiedenen judaistischen Sachgebieten von Autoren des 20. Jahrhunderts (Scholem, Katz, Urbach, Tishbi, etc.)
Voraussetzung: Hebräischkenntnisse
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00
 
14 545
Ü -
Satzgestaltung von wissenschaftlichen Texten und Editionen mit TUSTEP
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Fabeckstr. 37
  Gottfried Reeg
Das Layout vieler Arbeiten und Bücher läßt zu wünschen übrig, da die Regeln der Satzgestaltung meist nicht bekannt sind. Dadurch leidet die Lesbarkeit der Texte. In dem Kurs werden Fragen des Layouts und der Herstellung einer Druckvorlage besprochen. Es gibt die Möglichkeit, die Erkenntnisse auch in der Praxis umzusetzen. Vorwiegend kommt hierbei das Programm TUSTEP zum Einsatz.
Voraussetzungen: Grundkenntnisse eines Textverarbeitungsprogrammes.
Anmeldung: bei Dr. Gottfried Reeg Telefonnummer:838-55088, e-mail: reeg@zedat.fu-berlin.de
Literatur: E. Baumann, Typografisches, allgemeine Theorien, alte Praktiken, neue Experimente, 1978. W. Bergner, Grundlagen der Typografie, 1990. J. Gulbins; Chr. Kahrmann, Mut zur Typographie, 1993.
Sprechstunden
Gottfried Reeg: Do 15.00 - 16.00
 
14 546
Ü -
Einführung in TUSTEP (Blockveranstaltung: Mi, 23.02. - Mi, 2.3.2005)
Mi 9.00-13.00  - Koserstr. 20, A 340
(23.2.) Gottfried Reeg
  Mi 14.00-18.00  - Fabeckstr. 37    
Mit dem PC kann man mehr machen, als nur Texte schreiben. TUSTEP ist ein vielseitiges Programm, das an der Universität Tübingen speziell für Geisteswissenschaftler entwickelt wurde. Es eignet sich zum Erstellen von Editionen, Registern, Bibliographien, Konkordanzen und Datenbanken sowie zur Analyse und wissenschaftlichen Bearbeitung von Textdaten; es steht unter Windows sowie Unix zur Verfügung. Der Kurs soll in die Grundlagen von TUSTEP sowie in die Verarbeitung von strukturierten Textdaten einführen.
Voranmeldung bei Dr. Gottfried Reeg Telefonnummer:838-55088; email: reeg@zedat.fu-berlin.de
Literatur: Lernbuch TUSTEP. Einführung in das Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen, bearbeitet von Winfried Bader, Tübingen 1995. Peter Stahl,TUSTEP für Einsteiger. Würzburg 1996. TUSTEP - Das Handbuch, Tübingen 2001.

Sprechstunden
Gottfried Reeg: Do 15.00-16.00
 
14 547
Ü -
Lektüre der Texte von Mendele Mocher Sforim
(2 SWS) (in Hebräisch)
Mo 18.00-20.00  - Fabeckstr. 37
(18.10.) Tal Ilan
Das Werk des bedeutenden russisch-jüdischen Autors Mendele Mocher Sforim (1835-1917), der die meisten seiner Werke zuerst in Jiddisch und dann in einer überarbeiteten hebräischen Fassung veröffentlichte, soll in Hebräisch gelesen und diskutiert werden.
Voraussetzung: gute Hebräischkenntnisse.

Hauptseminare

14 552
HS -
Das Kommentar zum Pentateuch von Moses ben Nachman
(2 SWS)
Mi 9.00-11.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208
(20.10.) Giulio Busi
Darstellung von Inhalt und Methode der Bibelexegese von Moses ben Nachman, mittels einer Auswahl von Passagen aus dem Perush ha-Torah. Die Texte werden im hebräischen Original gelesen.
Bibliographie: Moses ben Nachman, Perush ha-Torah
Sprechstunden
Giulio Busi: Do 15.00 - 18.00
 
14 554
HS -
Einführung in die Liturgie der Hohen Feiertage
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/139
(18.10.) Annette Böckler
Die jüdischen Gottesdienste an Rosch ha-Schana und Jom Kippur haben einen sehr eigenen Charakter. Das Seminar führt – nach einer grundsätzlichen Einführung in den jüdischen Gottesdienst – anhand von Textanalysen ausgewählter hebräischer Texte in die Struktur und Themen der Hohe-Feiertags-Gottesdienste ein. Ziel ist das Erlernen der Fähigkeit, liturgische Texte wissenschaftlich zu interpretieren. Durch den Vergleich verschiedener Machsorim werden zugleich typische Merkmale der verschiedenen Strömungen des Judentums deutlich werden. Voraussetzung sind solide Grundkenntnisse im biblischen und rabbinischen Hebräisch. Erwartet wird die Bereitschaft, Texte zuhause zu übersetzen. Ein Leistungsschein kann durch die Übernahme eines Referates erworben werden.
Einführende Literatur: Annette Böckler, Jüdischer Gottesdienst. Wesen und Struktur, Berlin 2002. Stefan C. Reif, Judaism and Hebrew Prayer, Cambridge 1993, Seder ha-Tefillot. Das jüdische Gebetbuch, hg. Von Jonathan Magonet in Zus. mit Walter Homolka. Deutsche Übersetzung: Annette Böckler. Band II: Gebete für die Hohen Feiertage, Gütersloh 1997, Leo Trepp, Der jüdische Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung, Stuttgart 1992. Weitere Literatur wird während des Seminars vorgestellt werden.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
14 553
HS -
Das Buch Bahir
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 26/130
(1.11.) Saverio Campanini
Das Buch Bahir ist ein frühes Dokument der Kabbala. Häufig gelesen, zitiert und übersetzt, fasziniert das Buch wegen seiner aphoristischen Struktur und seiner esoterischen Sprache. Das Seminar bietet eine Einführung in die Lektüre des Werkes und in die Geschichte seiner Rezeption sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Tradition.
Einführende Literatur: G. Scholem, Das Buch Bahir, Darmstadt 1980.
Sprechstunden
Saverio Campanini: Mo 15.00 - 16.00
 
ACHTUNG! ORT- UND RAUMÄNDERUNG
14 555
HS -
Ludwig Geiger: Judentum im Wilhelminischen Deutschland
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/111
(21.10.) Klaus Herrmann,
Wolfgang Neuber
Ludwig Geiger (geb. 1848 in Breslau als Sohn des bedeutenden Reformrabbiners Abraham Geiger, gest. 1919 in Berlin), Literatur- und Kulturhistoriker, seit 1870 an der Berliner Universität tätig (wo er als Jude nicht über den Status eines Extraordinarius hinauskam), hat bereits als junger Gelehrter in seiner Reuchlinbiographie (1870) und verschiedenen Studien zu Renaissance und Humanismus (Petrarca 1874; Renaissance und Humanismus in Deutschland 1882; seit 1875 bis zu seinem Tod war er Bearbeiter von Jacob Burckhardts epochalen Werk Die Cultur der Renaissance in Italien) ein kulturhistorisches Programm entwickelt, wonach jedwedes Studium von Geschichte, Kultur und Sprache, mag es historisch oder philologisch auch noch so gelehrt und bedeutend erscheinen, seinen eigentlichen Sinn verfehlt hat, wenn es nicht zu Toleranz, Meinungsfreiheit und Humanität führt. So ist Geigers literatur- und kulturgeschichtliche Arbeit von Anfang an auch Ausdruck liberal-jüdischen Lebens im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Deutschland. In den folgenden Jahren hat Geiger seine Tätigkeit mehr und mehr auf das Gebiet der Goethe-Philologie verlegt (wo der Beitrag "Goethe und die Juden" nicht fehlen darf und Geigers Name insgesamt für die besondere Goetheverehrung im Judentum steht). Als Herausgeber des von ihm 1880 begründeten Goethe-Jahrbuchs musste er jedoch 1913 aufgrund seines Judeseins zurücktreten . In seinen 1903/04 an der Berliner Universität gehaltenen Vorlesungen stellte er als einer der ersten Literaturwissenschaftler die Frage nach der deutsch-jüdischen Literatur; 1910 veröffentlichte er diese Vorträge unter dem Titel Die deutsche Literatur und die Juden. Neben seinen allgemeinen kulturhistorischen Arbeiten hat Geiger Werke zur Geschichte der Juden in Deutschland verfasst (vor allem seine zweibändige Geschichte der Juden in Berlin (1871) ist hier zu nennen, die bis heute ein Standardwerk geblieben ist) und in verschiedenen jüdischen Gremien mitgewirkt (er war jahrelang Mitglied der Berliner Repräsentatenversammlung und gehörte dem Vorstand des Gesamtarchivs der deutschen Juden, dem Kuratorium der Zunz-Stiftung und der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums an). Geiger war schon zu seinen Lebzeiten antijüdischen Attacken ausgesetzt, nach seinem Tod wurde er bald vergessen, auch im Judentum (hier vor allem aufgrund seiner radikal-liberalen und dabei dezidiert antizionistischen Haltung). Sinnbild für diese Situation ist nicht zuletzt seine Privatbibliothek, die heute in der Stadtbücherei Berlin-Wilmersdorf zwischen ausgedienten Computern und Altpapiertonnen verstaubt (ein Besuch der Bibliothek und ggf. des Archivs der Humboldt-Universität stehen ebenfalls auf dem Seminarplan). Erst in jüngster Zeit ist ein neues Interesse an Geiger erwacht, das sich bisher jedoch vor allem auf seine Goethestudien und seinen Beitrag zur deutsch-jüdischen Literatur konzentriert. In dem Seminar, das von GermanistInnen und JudaistInnen gemeinsam getragen wird, wollen wir versuchen, uns den sehr verschiedenen Arbeitsbereichen Geigers anzunähern.
Literatur: H.-D. Holthausen, "Ludwig Geiger (1848-1919) – Ein Beitrag über sein Leben und sein Werk unter dem Aspekt seiner Bibliothek und weiterer Archivalien", in: Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte 1991, hrsg. von J.H. Schoeps, München/Zürich 1991, S. 245-265; A. Kilcher, "Was ist 'deutsch-jüdische' Literatur?. Eine historische Diskursanalyse" in: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften, hrsg. von P. Engelmann, Wien 1999, S. 485-515; Ch. König, "Aufklärungsgeschichte. Bemerkungen zu Judentum, Philologie und Goethe bei Ludwig Geiger", in: Jüdische Intellektuelle und die Philologien in Deutschland 1871-1933, hrsg. von W. Barner und Ch. König, Göttingen 2001, S. 187-202; K. Herrmann, "Ludwig Geiger as the Redactor of Jacob Burckhardt's Die Cultur der Renaissance in Italien", Jewish Studies Quarterly 10, 2003, S. 377-400.
Sprechstunden
Klaus Herrmann: Di 11.00 - 12.00
 
14 551
HS -
Talmud Bavli, Ta'anit
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Ehrenbergstr. 35, Hörsaal B
(19.10.) Tal Ilan
In diesem Seminar werden wir den Traktat Ta’anit (über Fastenvorschriften) aus dem Babylonischen Talmud behandeln, um das “Talmudlesen“ zu lernen, vor allem das Wechselspiel von Mishnah und Gemara, Hebräisch und Aramäisch sowie Aggadah und Halakhah.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 1.00 - 12.00
 
14 556
HS -
Chazi ha-Menashe - Israelische satirische Bibelauslegung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Schwendenerstr. 27, Raum 3
(19.10.) Tal Ilan
In diesem Seminar soll es um die Frage gehen, wie die (heutige) israelische Gesellschaft die Hebräische Bibel benutzt, um ihre jüdische Identität zu reflektieren. Wir werden populären Journalismus lesen, Popsongs hören und TV Sitcoms sehen.
Zur Einstimmung: http://www.televizia.net/menashe.asp
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
(14 271)
S -
Der Religionsvergleich des Ibn Kammuna. Lektüre und Analyse seines Tanqih al-abhath li-l-milal al-thalath
(2 SWS) (16/20 cr)
Mi 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, SR III (Raum 210)
(20.10.) Sabine Schmidtke
Ibn Kammunas (st. 1284) Vergleich von Judentum, Christentum und Islam ist einer der bekanntesten Texte dieser Art, der in unterschiedlichem Maße von Juden und Muslimen, besonders aber von Christen bereits im lateinischen Mittelalter rezipiert wurde. Im Rahmen des Seminars soll der Text gelesen und analysiert werden. Ferner werden die unterschiedlichen Formen und Intentionen der Rezeption des Textes im christlichen, muslimischen und jüdischen Kontext untersucht.
Da sich das Seminar nicht nur an Islamwissenschaftler richtet, sondern auch an Studierende der Judaistik und christlicher Theologien, ist (nach Absprache) eine Teilnahme an dem Seminar auch ohne Arabischkenntnisse möglich. Das Seminar steht nach Absprache ferner Studierenden des 4. Semesters offen.
Anmeldung erforderlich: islamwi@zedat.fu-berlin.de

Vorlesungen

Katholische Theologie (WE 6)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling

Einführungsveranstaltung

Orientierungseinheit für Erstsemester:
Mo, 18.10., 10.00-14.00 Uhr - Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin.

Ein Aushang im Seminar für Katholische Theologie wird die
Kernelemente dieser Orientierungseinheit zeitlich präzisieren.

Einzelberatung

Siehe Aushang im Seminar für Katholische Theologie,
Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin
Rückfragen: Telefonnummer:838-54074 und Telefonnummer:838-54225
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Systematische Fachgebiete einschließlich der philosophischen Grundfragen der Theologie

14 600
Ringvorlesung -
Judentum und Judenfeindschaft in den neuen EU-Staaten
Mo 18.30-  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(1.11.) Rainer Kampling,
Werner Bergmann (TU)
Weitere Veranstaltungstermine s. Aushang Schwendenerstr. 31.
 
14 601
GK -
Einführung in das Studium der Katholischen Theologie
(3 SWS)
Di 16.00-19.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
Im Anschluss an den Grundkurs findet von 18.00 - 19.00 Uhr ein Tutorium statt.
(19.10.) Anja Middelbeck-Varwick
Was ist Theologie? Wie versteht sich Theologie als Wissenschaft?
Dies sind die zentralen Fragen, die der Grundkurs, der sich als orientierende Einführung in das Theologiestudium versteht, zu klären sucht. Die Beantwortung dieser Fragen geschieht aus systematisch-theologischer Perspektive und wird anhand ausgewählter, grundlegender Texten erörtert, die vor allem die Möglichkeit und Weise der theologischen Rede von Gott hinterfragen und das Verhältnis von Glaube und Rationalität diskutieren. Das mit dem Grundkurs verbundene Tutorium bietet einen ersten Überblick über die Vielzahl der theologischen Disziplinen, ihre Themenfelder wie Methoden und führt so in die Bereiche der biblischen, historischen, systematischen und praktischen Theologie ein. Zudem dient es der Einführung in die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Veranstaltung richtet sich an Studienanfänger/innen. Die Teilnahme ist Voraussetzung für die Zulassung zur Zwischenprüfung.
Literatur: Leinhäupl-Wilke, Andreas / Striet, Magnus (Hrsg.): Katholische Theologie studieren. Themenfelder und Disziplinen, Münster 2000; Raffelt, Albert, Theologie studieren. Wissenschaftliches Arbeiten und Medienkunde, Freiburg 2003; Schmidt-Leukel, Perry, Grundkurs Fundamentaltheologie. Eine Einführung in die Grundfragen des christlichen Glaubens, München 1999.
Sprechstunden
Anja Middelbeck-Varwick: Di 13.00 - 14.00
 
14 605
PS -
Theologinnen im Mittelalter
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(22.10.) Maria Burger
Denken wir an das "finstere" Mittelalter, so assoziieren wir Unterdrückung der Frauen und alleinigen Wissensanspruch der Männer; fragen wir nach der Theologie dieser Epoche, so fallen uns die Namen der großen Scholastiker ein. Dieses einseitige Bild der theologischen Bedeutungslosigkeit von Frauen wird jedoch von der Frauenforschung seit geraumer Zeit korrigiert. Im Seminar wollen wir gemeinsam theologische Texte von Frauen des Mittelalters lesen und über deren Themenschwerpunkte diskutieren. Als Hintergrund wird der jeweilige Lebenskontext der Frauen dargestellt werden. Die Texte werden als Reader zur Verfügung gestellt.
Literatur: Béatrice Acklin Zimmermann (ed.): Denkmodelle von Frauen im Mittelalter, Freiburg (Schweiz) 1994 (Dokimion 15); Peter Dinzelbacher: Mittelalterliche Frauenmystik, Paderborn 1993; Shulamith Shahar: Die Frau im Mittelalter, Frankfurt 1985.
 
14 606
V/C -
Evangelium und indianische Kulturen
(1 SWS)
5.11., 12.11., 19.11., 26.11., 3.12., 10.12., 10.00-12.00 Block - Habelschwertdter Allee 45, K 24/11
(5.11.) Bruno Schlegelberger
Ein erster Teil der Vorlesung widmet sich der Darstellung des ursprünglich kolonialen Kontextes der Mission und der unter diesen Bedingungen entstandenen Missionstheologien und praktizierten Methoden. In einem zweiten Teil werden die modernen Konzepte der "Inkulturation" und des "interreligiösen Dialogs" sowie eigene Beobachtungen aus dem Bereich der peruanischen Südanden, aus dem Norden Kolumbiens und aus Panama vorgestellt.
Literatur: Hans-Jürgen Prien: Die Geschichte des Christentums in Lateinamerika, Göttingen 1978; Handbuch der Geschichte Lateinamerikas, hg. v. Walther L. Bernecker u.a., Bd. 1, Stuttgart 1994; Historia de la Iglesia en Hispanomérica y Filipinas (siglos XV-XIX), hg. v. Pedro Borges, 2 Bde., Madrid 1992; Bruno Schlegelberger: Unsere Erde lebt - Zum Verhältnis von altandiner Religion und Christentum in den Hochanden Perus. Mit einem Beitrag von Peter T. Hansen, Immensee 1992; Bruno Schlegelberger: Indianische Religion und Christentum - Aus der Bedrängnis zum Dialog? - Die Arhuacos in der Sierra Nevada de Santa Marta, in: Vom Zentrum des Glaubens. FS Dietrich Braun, hg. v. Klaus Bajohr-Mau u.a., Rheinfelden 1998, 225-239; Bruno Schlegelberger: Die Kuna - autochthone Religion und Christentum, in: Deus semper maior. FS Georg Kardinal Sterzinsky, Berlin 2001, 241-266.
Sprechstunden
Bruno Schlegelberger: nach Vereinbarung
 
14 607
HS -
Wie gewiss ist das Gewissen? Historische, methodische und praktische Bestimmung einer ethischen Fundamentalgröße
(2 SWS)
Di26.10. 14.00-16.00, Fr26.11., 10.12., 11.2.10.00-16.00 und Sa27.11., 11.12., 12.2.10.00-14.00 Block - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(26.10.) Rudolf Branko Hein
Wofür der Lordkanzler Heinrichs VIII. seinen Kopf hinhielt, ein promovierter Augustinermönch den Reichstag aufmischte und der französische Romancier Zola von der Presse in Stücke gerissen wurde, das behält man heute besser für sich: die personale Größe 'Gewissen' scheint in unserer Zeit ein äußerst beschauliches Privatdasein zu fristen, auch wenn sie hier und da in Parlamentsdebatten halbherzig zitiert wird. Es wäre zu simpel, an dieser Stelle wieder einmal in den Abgesang auf jeglichen öffentlichen Moralkonsens einzustimmen, vielmehr will diese Lehrveranstaltung die Flucht nach vorne antreten: Kann es überhaupt einen Konsens geben bei der verwirrenden Bedeutungsvielfalt des Wortes 'Gewissen'? Wissen wir, worüber wir reden, wenn wir uns auf das eigene 'Gewissen' berufen? Jenseits von institutioneller Instrumentalisierung und subjektivistischer Verabsolutierung wird es zunächst darum gehen, sich des ideengeschichtlichen Hintergrundes zu vergewissern, der bei fast allen neuzeitlichen Gewissenskonzeptionen mit eingeflossen ist. Als Voraussetzung oder besser Handwerkszeug dieser und aller weiterer Analysen dient eine methodologische Differenzierung des Begriffs von 'Gewissen' und seiner Relevanz auf metaethischem und normativ-ethischem Gebiet. Dann ist der Boden bereitet, sich praktisch-konkreten Fragestellungen zu nähern, die z.B. in der Terrorbekämpfungs-, Euthanasie- und Gentechnikdebatte berührt werden.
Literatur: Josef Fuchs (Hg.): Das Gewissen. Vorgegebene Norm verantwortlichen Handelns oder Produkt gesellschaftlicher Zwänge? (SKAB 88), Düsseldorf 1979; Rudolf Ginters: Werte und Normen. Einführung in die philosophische und theologische Ethik, Göttingen-Düsseldorf 1982; Bruno Schüller: Begründung sittlicher Urteile. Typen ethischer Argumentation in der Moraltheologie, Düsseldorf 31987, 40-57; Bruno Schüller: Der menschliche Mensch. Aufsätze zur Metaethik und zur Sprache der Moral, (MoThSt.S 12), Düsseldorf 1982; Johannes Gründel (Hg.): Das Gewissen. Subjektive Willkür oder oberste Norm?, (SKAB 135), Düsseldorf 1990.
 
(16 016)
PS -
Thomas von Aquin: Summa contra gentiles (ausgewählte Texte)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Thielallee 43, Seminarraum
(20.10.) Sebastian Lalla
Anhand ausgewählter Texte aus Thomas von Aquins "Summe wider die Heiden" sollen zentrale Probleme der metaphysischen und religionsphilosophischen Diskussion der mittelalterlichen Philosophie dargestellt werden. Schwerpunkte dabei werden u. a. die Fragen nach der Begründbarkeit der Theologie, dem Status des geschaffenen Seins, der menschlichen Rationalität und dem Selbstverständnis der Philosophie sein.
Lateinkenntnisse sind nicht erforderlich, bei Interesse der Teilnehmer können aber auch lateinische Texte als Ergänzung der Textbasis herangezogen werden.
Sprechstunden
Sebastian Lalla: Mi 16-17
 
(14 707)
V -
Theologie im 19. u. 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(27.10.) Michael Weinrich
Theologie steht immer in einem geschichtlichen Zusammenhang, ohne den sie nur unzureichend verstanden werden kann. Die Neuzeit hat die Theologie in besonderer Weise herausgefordert, weil sie ihre Stellung als Mutter aller Wissenschaften verloren hat und sich nun gegenüber dem Siegeszug des naturwissenschaftlichen geprägten Wissenschaftsverständnisses zu behaupten hat. Diese Vorlesung versucht die Wege nachzuzeichnen, welche die Theologie im 19. und 20. Jahrhundert eingeschlagen hat, um sich als eine Disziplin zu behaupten (bzw. in die Religionswissenschaft hinein aufzulösen). Beginnend mit Friedrich Schleiermacher sollen bis hin zu den unterschiedlichen Ansätzen der Befreiungstheologie die verschiedenen Konzepte von Theologie charakterisiert werden, die bis heute einen prägenden Einfluss auf das Selbstverständnis der Theologie haben.
Literatur: H. J. Iwand, Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Nachgelassene Werke, Neue Folge Bd. 3), Gütersloh 2001; Fr. Mildenberger, Geschichte der deutschen evangelischen Theologie im 19. und 20. Jahrhundert (Theologische Wissenschaft, Bd. 10), Stuttgart u.a. 1981.]
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": zu Modul 2 VL; 3 Dogmatik VL; 4 Dogmatik VL; 5 Dogmatik VL, 8 Systematische Theologie oder 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr
 
(14 709)
S -
Von der Menschen Sünde: Theologische Perspektiven auf den wirklichen Menschen
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Ihnestr. 56
(20.10.) Michael Weinrich
Hans Joachim Iwand sieht unter Berufung auf Martin Luther in dem Verständnis des Menschen als Sünder die Grundlage für eine angemessene theologische Anthropologie. Was aber versteht der moderne Mensch unter Sünde? Der Begriff ist hinter dem auch nur noch selten benutzten Begriff der Schuld mehr oder weniger verblasst und zum Gegenstand harmloser Koketterie geworden. Philosophisch, soziologisch und auch psychologisch hat sich der Begriff insbesondere im 19. Jahrhundert so sehr verflüchtigt, dass er im 20. Jahrhundert erst wieder theologisch zurück gewonnen werden musste. Dabei wurden recht unterschiedliche Wege eingeschlagen, die wir uns in diesem Seminar vor Augen stellen wolen, nachdem wir uns zunächst mit der Empörung gegen den Sündenbegriff der theologischen Tradition befasst haben. Bis heute herrscht in der Frage der Bestimmung, was denn Sünde sei und in wieweit sie den Menschen prägt in der Theologie eine verbreitete Verlegenheit.
Literatur: S. Brandt u.a. (Hg.), Sünde Ein unverständlich gewordenes Thema, Neukirchen-Vluyn 1997; Chr. Gestrich, Die Wiederkehr des Glanzes in der Welt. Die christliche Lehre von der Sünde und ihrer Vergebung in gegenwärtiger Verantwortung, Tübingen 21995.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": zu Modul 3 Dogmatik PS; 4 Dogmatik PS; 5 Dogmatik PS, 8 Systematische Theologie oder 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
(14 711)
V -
Einführung in die Systematische Theologie
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 24/22
(26.10.) Matthias Wolfes
Die "Systematische Theologie" stellt den vom biblischen Zeugnis getragenen und auf die geschichtliche Tradition bezogenen Selbstklärungsprozeß des christlichen Glaubens dar. Die Vorlesung erörtert in ihrem ersten Teil die methodische Anlage und den thematischen Aufbau der Systematischen Theologie. vor dem Hintegrund der klassischen Untergliederung in Dogmatik einerseits, die die zentralen Glaubensinhalte zum Gegenstand hat, Ethik andererseits, die den praktischen Handlungsorientierungen des Glaubens nachgeht, wird die Bedeutung weiterer Themenfelder (theologische Prinzipienlehre, interreligiöser Dialog, Christentum - Judentum, Theologie -Religionswissenschaft) für die gegenwärtige theologische Arbeit diskutiert. Im zweiten Teil widmet die Vorlesung sich eingehender dem Verhältnis von Religion und Theologie und damit die Frage sowohl nach der Notwendigkeit von Theologie als auch ihrer spezifischen Bedingtheit.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 2 VL, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
In regelmäßigen Abständen wird die Möglichkeit zu vertieften Rückfragen und Gespräch gegeben werden.
Sprechstunden
Matthias Wolfes: n.V.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
(14 713)
HS -
Sünde, Tod und Teufel feministisch-theologisch betrachtet
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Ihnestr. 56
(25.10.) Erika Godel
"Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang, ihretwegen müssen wir alle sterben" (Jesus Sirach 25,24). Kirchenväter in den ersten vier Jahrhunderten n. Chr. waren von Sünde und Tod so fasziniert, dass sie sich ausmalten, Eva wäre im Paradies von der Schlange geschwängert worden und habe den Tod geboren. Sie gingen soweit, dass sie Müttern die Schuld daran gaben, dass jedes Leben dem Tod geweiht ist, weil Frauen nur endliches Leben schenkten. Weil alle Frauen Nachkommen Evas sind, hätte sich mit Eva das ganze weibliche Geschlecht versündigt. Weil der Tod durch Frauen in die Welt gekommen sei, wären sie letztendlich auch dafür verantwortlich, dass der Sohn Gottes um des Todes Willen sterben musste (Tertullian). Die Ikonographie des Mittelalters hat das Bild von Frau und Tod variiert: "Frau Welt" und „Der Tod und das Mädchen“ sind Sinnbilder der Vergänglichkeit schlechthin. Die Verführbarkeit von Frauen ist ein Einfallstor des Bösen in die Welt.
Die Lektüre von Quellentexten der Bibel, der Kirchenväter und Martin Luthers, sowie deren Rezeption in der Theologiegeschichte, sollen die Entstehung und Entwicklung der (Erb-)Sündenlehre nachvollziehbar machen, die zur feministisch theologischen Kritik und Revision der Sündhaftigkeit von Frauen geführt hat.
Literatur: Elaine Pagels: Adam, Eva und die Schlange. Die Theologie der Sünde, Hamburg 1991; Christine Schaumberger/Luise Schottroff: Schuld und Macht, München 1988; Frank Crüsemann/Hartwig Thyen: Als Mann und Frau geschaffen, Gelnhausen-Berlin 1978.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 8 Kirchengeschichte, 9 Kirchengeschichte, 8 Frauenforschung, 9 Frauenforschung, 3 Dogmatik PS, 4 Dogmatik PS, 5 Dogmatik PS, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Erika Godel: n.V.
 
(14 271)
S -
Der Religionsvergleich des Ibn Kammuna. Lektüre und Analyse seines Tanqih al-abhath li-l-milal al-thalath
(2 SWS) (16/20 cr)
Mi 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, SR III (Raum 210)
(20.10.) Sabine Schmidtke
Ibn Kammunas (st. 1284) Vergleich von Judentum, Christentum und Islam ist einer der bekanntesten Texte dieser Art, der in unterschiedlichem Maße von Juden und Muslimen, besonders aber von Christen bereits im lateinischen Mittelalter rezipiert wurde. Im Rahmen des Seminars soll der Text gelesen und analysiert werden. Ferner werden die unterschiedlichen Formen und Intentionen der Rezeption des Textes im christlichen, muslimischen und jüdischen Kontext untersucht.
Da sich das Seminar nicht nur an Islamwissenschaftler richtet, sondern auch an Studierende der Judaistik und christlicher Theologien, ist (nach Absprache) eine Teilnahme an dem Seminar auch ohne Arabischkenntnisse möglich. Das Seminar steht nach Absprache ferner Studierenden des 4. Semesters offen.
Anmeldung erforderlich: islamwi@zedat.fu-berlin.de

Exegetische Fachgebiete

14 615
V -
Einleitung in das Neue Testament III: Paulus
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(21.10.) Rainer Kampling
Gegenstand dieser Vorlesung ist die Biographie und das Werk des Paulus unter Einschluss der nachpaulinschen Rezeption.
Literatur: Novum Testamentum Graece, Stuttgart 271993; E. Lohse, Paulus. Eine Biographie, München 2003; E. P. Sanders, Paulus. Eine Einführung, Ditzingen 1995; U. Schnelle, Paulus. Leben und Denken, Berlin 2003.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 13.00 - 14.00
 
14 616
HS -
Johannes Chrysostomos: Gegen die Judaisierenden
(2 SWS)
Di 18.00-20.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(19.10.) Rainer Kampling
Die Reden des Johannes Chrysostomos (*344/354 in Antiochien am Orontes, 397-404 Patriarch von Konstantinopel, † 14.9. 407 in Komana im Pontos) gegen Judaisierende und Juden gelten mit allem Recht als Haupt-Dokumente antiker christlicher Judenfeindschaft. An ihnen kann man die Ideologie, Struktur und Motive des Antijudaismus exemplarisch nachvollziehen. (Griechischkenntnisse sind erwünscht)
Literatur: Adversos Iudaeos orationes octo: PG 48, 843-942; R. Brändle, mit V. Jegher-Bucher: Johannes Chrysostomus. Acht Reden gegen Juden (Bibliothek der griechischen Literatur 41), Stuttgart, 1995; R. Brändle: Johannes Chrysostomos. Bischof-Reformer-Märtyrer, Stuttgart 1999; A.-M. Malingrey: La controverse antijudaïque dans l'oeuvre de Jean Chrysostome. D'après les discours Adversus Judaeos, in: V. Nikiprowetzky (ed.), De l'antijudaïsme classique à l'antisémitisme contemporain, Lille 1979, 87-104; A. Monaci Castagno: Ridefinire il confine. Ebrei, cristiani e guidaizzanti nell’Adversus Iudaeos di Giovanni Crisostomo, in: Annali di Storia dell’Esegesi 14 (1997) 70-95; M. Waegeman: Les traités Adversus Judaeos. Aspects des relations Judéo-chrétiennes dans le monde grec’, in: Byzantion 56 (1986) 295-313; R.L. Wilken: John Chrysostom and the Jews: Rhetoric and Reality in the Late Fourth Century (The Transformation of the Classical Heritage IV), Berkeley 1983.
Bibliographie: http://dlibrary.acu.edu.au/research/cecs/Bib_A_L.htm
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 13.00 - 14.00
 
14 617
PS -
Die Weisheit der Welt. Antike Philosophie und Neues Testament
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(25.10.) Rainer Kampling
Das Seminar beschäftigt sich mit philosophischen Entwürfen der Antike, die auf das NT eingewirkt haben, und mit der Bewertung der Philosophie durch neutestamentliche Autoren.
Literatur: Novum Testamentum Graece, Stuttgart 271993; A. Bächli, A. Graeser, Grundbegriffe der antiken Philosophie, Ditzingen 2000; W. Röd, Kleine Geschichte der antiken Philosophie, München 1998; W. Wieland, Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung: Band 1 Antike, Stuttgart 1986.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 13.00 - 14.00
 
14 618
PS -
Wundertexte im Markusevangelium
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(19.10.) Rainer Kampling
Die Wundererzählungen des Markusevangeliums stehen in einer gewissen Spannung: Sie bezeugen die Vollmacht Jesu, aber sie führen nicht zur Erkenntnis seines Wesens. Dennoch ist allein an der Fülle der Erzählungen nicht zu übersehen, dass der Autor des Evangeliums ihnen große Bedeutung im Rahmen seiner narrativen Theologie zuschreibt. Im Seminar werden Gattung, Form und Intention der Wundertexte im Mittelpunkt der Arbeit stehen.
Literatur: Novum Testamentum Graece, Stuttgart 271993; B. Blackburn: Theios aner and the Markan miracle traditions: a critique of the theios aner concept as an interpretative background of the miracle traditions used by Mark (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2/ 40), Tübingen 1991; E. K. Broadhead: Teaching with authority: miracles and christology in the gospel of Mark (Journal for the Study of the New Testament / Supplement series ; 74), Sheffield 1992; R. M. Fink: Die Botschaft des heilenden Handelns Jesu. Untersuchung der dreizehn exemplarischen Berichte von Jesu heilendem Handeln im Markusevangelium (Salzburger theologische Studien 15), Innsbruck 2000; W. Kahl: New Testament miracle stories in their religious historical setting: a religionsgeschichtliche comparison from a structural perspective (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 163), Göttingen 1994; H. C. Kee: Medicine, miracle and magic in New Testament times (Studiorum Novi Testamenti Societas: MS 55), Cambridge 1986; B. Kollmann: Jesus und die Christen als Wundertäter. Studien zu Magie, Medizin und Schamanismus in Antike und Christentum (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 170), Göttingen 1996; D. Oppel: Heilsam erzählen - erzählend heilen. Die Heilung der Blutflüssigen und die Erweckung der Jairustochter in Mk 5, 21-43 als Beispiel markinischer Erzählfertigkeit (Bonner biblische Beiträge 102), Bodenheim 1995; H. Remus: Pagan-Christian conflict over miracle in the second century (Patristic monograph series 10) Cambridge 1983; K. Scholtissek: Die Vollmacht Jesu : traditions- und redaktionsgeschichtliche Analysen zu einem Leitmotiv markinischer Christologie (Neutestamentliche Abhandlungen Neue Folge 25.) Münster 1992; L. Schenke: Das Markus-Evangelium, Stuttgart 1997; T. Söding (Hg.): Der Evangelist als Theologe, Stuttgart 1995 ; G. Theißen: Urchristliche Wundergeschichten: ein Beitrag zur formgeschichtlichen Erforschung der synoptischen Evangelien, Gütersloh 61990.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 13.00 - 14.00
 
14 619
HS -
"Hier ist nicht Jude noch Grieche" Der Brief des Paulus an die Gemeinden in Galatien
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(27.10.) Matthias Blum
Der Galaterbrief gilt nicht zuletzt aufgrund der Polemik gegen Beschneidung und Werke des Gesetzes als streitbarstes Schreiben des Apostels Paulus. Ausgehend von der historischen Problemstellung, d.h. der Frage nach dem Empfängerkreis des Briefes und der geographischen Gegend, die mit dem Stichwort Galatien bezeichnet ist, führt das Seminar in die Grundgedanken des Galaterbriefes ein. Die Frage nach der Legitimation einer antijudaistischen Lesart des Galaterbriefes, wie sie über Jahrhunderte in der christlichen Exegese üblich war, soll dabei im Hintergrund der Diskussionen stehen.
Literatur: Franz Mußner: Der Galaterbrief (HThK IX), Freiburg 1974; Daniel Boyarin: A Radical Jew. Paul and the Politics of Identity, Berkeley 1997.
Sprechstunden
Matthias Blum: Di 13.00 - 14.00
 
14 620
PS -
Einleitung in das Neue Testament
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(26.10.) Andreas Hölscher
Das Proseminar bietet einen Überblick über die 27 neutestamentlichen Schriften mit ihren jeweiligen theologischen Schwerpunkten. Der Aufbau orientiert sich anhand der zeitlichen Entstehung der Texte, beginnend mit den Protopaulinen über die synoptischen Evangelien, Apostelgeschichte, Deuteropaulinen bis zur johanneischen Literatur. Die theologischen Intentionen der neutestamentlichen Autoren sollen besonders berücksichtigt werden.
Literatur: U. Schnelle: Einleitung in das Neue Testament (UTB 1830) Göttingen 1994; E. Schweizer: Theologische Einleitung in das Neue Testament (Grundrisse zum Neuen Testament; Bd. 2) Göttingen 1989.
 
14 621
PS -
Bibelkunde des Alten Testaments
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(28.10.) Thomas Reichert
Nach der Bibelkunde des Neuen Testamentes des Wintersemesters 2003/04 ist hier nun für Studenten und Gasthörer wieder die Möglichkeit gegeben, sich auf bibelkundlicher Ebene mit dem so genannten Alten Testament zu beschäftigen.
Die Veranstaltung gibt einen Einblick und Überblick in den ersten Teil der christlichen Bibel. Neben dem Blick der Einleitungswissenschaft in die vielen Einzelthemen, oder Theologie der Heiligen Schrift, ist ein solcher Blick auf größere Zusammenhänge eine wichtige Ergänzung.
Literatur: Die Bibel, Einheitsübersetzung (oder andere Übersetzungen); H.D. Preuß/K. Berger: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, Bd. 1 und 2, 4. Aufl., Wiesbaden: Quelle & Meyer, UTB, 1989; C. Westermann: Abriss der Bibelkunde, 13. Aufl., Stuttgart: Calwer Verlag, 1991.
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung genannt.
Voraussetzungen: Bibeltexte lesen.
 
(14 511)
GK -
Geschichte der Juden in der Antike
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122D
(18.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
(14 532)
PS -
Jüdische Frauen in antiken nichtliterarischen Texten
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/202
(18.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar werden wir nichtliterarische antike Dokumente (d. h. Inschriften und Papyri) aus dem Land Israel und aus der Diaspora über jüdische Frauen lesen.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
(14 554)
HS -
Einführung in die Liturgie der Hohen Feiertage
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/139
(18.10.) Annette Böckler
Die jüdischen Gottesdienste an Rosch ha-Schana und Jom Kippur haben einen sehr eigenen Charakter. Das Seminar führt – nach einer grundsätzlichen Einführung in den jüdischen Gottesdienst – anhand von Textanalysen ausgewählter hebräischer Texte in die Struktur und Themen der Hohe-Feiertags-Gottesdienste ein. Ziel ist das Erlernen der Fähigkeit, liturgische Texte wissenschaftlich zu interpretieren. Durch den Vergleich verschiedener Machsorim werden zugleich typische Merkmale der verschiedenen Strömungen des Judentums deutlich werden. Voraussetzung sind solide Grundkenntnisse im biblischen und rabbinischen Hebräisch. Erwartet wird die Bereitschaft, Texte zuhause zu übersetzen. Ein Leistungsschein kann durch die Übernahme eines Referates erworben werden.
Einführende Literatur: Annette Böckler, Jüdischer Gottesdienst. Wesen und Struktur, Berlin 2002. Stefan C. Reif, Judaism and Hebrew Prayer, Cambridge 1993, Seder ha-Tefillot. Das jüdische Gebetbuch, hg. Von Jonathan Magonet in Zus. mit Walter Homolka. Deutsche Übersetzung: Annette Böckler. Band II: Gebete für die Hohen Feiertage, Gütersloh 1997, Leo Trepp, Der jüdische Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung, Stuttgart 1992. Weitere Literatur wird während des Seminars vorgestellt werden.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG AB 28. OKT.
(14 702)
V/C -
Einführung in die Hebräische Bibel (das Alte Testament)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(21.10.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Diese - durch den Stil eines Colloquiums aufgelockerte und für den ersten Studienabschnitt konzipierte - Vorlesung bietet Grundinformationen für die Beschäftigung mit der Hebräischen Bibel. Behandelt werden die Themen: Hermeneutik, Aufbau und Entstehung des biblischen Kanons, das Land der Bibel, Überblick über die Geschichte Israels, der Pentateuch, das Deuteronomium und Israels Weg zum Monotheismus, die großen Geschichtswerke der Bibel, Prophetie, Psalmen, die Weisheitstraditionen der Bibel.
Hebräischkenntnisse sind keine Bedingung. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Veranstaltung ausgegeben.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 6 VL, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Detlef Dieckmann-v. Bünau: Mi 16.00-17.00 Uhr
 
(14 703)
PS/S -
Israels Weisheitstexte
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Ihnestr. 56
(20.10.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Während die meisten Texte der Hebräischen Bibel bzw. des Alten Testaments von den Offenbarungen Gottes erzählen, versuchen die weisheitlichen Texte die Wirklichkeit durch Alltagsbeobachtungen und Reflexionen zu erschließen. Menschen versuchen, die Welt durch "empirische" Beobachtungen zu verstehen. Die wichtigsten der alttestamentlichen Texte werden dabei dem weisen König Salamo untergeschoben.
In diesem Seminar wollen wir zunächst die Texte über die Karriere des weisen Salomo (1Kön 1-11) und vor allem eine Auswahl an Texten aus dem Spruchebuch lesen, aber auch einen Blick auf die sog. Krise der Weisheit in den Büchern Hiob und Kohelet werden. Das Seminargespräch wird von den verschiedenen Lesemöglichkeiten der TeilnehmerInnen ausgehen und mit philologisch-exegetischen Inputs bereichert werden. Hebräischkenntnisse sind keine Bedingung, aber herzlich willkommen.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 7 AT, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Detlef Dieckmann-v. Bünau: Mi 16.00-17.00 Uhr

Kirchengeschichte

14 635
PS -
Augustinus. Leben - Werk - Wirkungen
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(22.10.) Michael Höhle
Mit dem brennenden Herzen in der Hand hat die christliche Kunst gern Augustinus dargestellt und dabei nicht nur auf den Anfang seiner "Confessiones" angespielt, die als bedeutendste Autobiographie der Spätantike gelten. Mit Augustinus begegnet uns ein leidenschaftlicher theologischer Denker, dessen Erlebnis- und Fragehintergrund allenthalben spürbar wird und der gerade deshalb zum Gespräch herausfordert. Das Seminar will seinen geistig-religiösen Voraussetzungen und seinem Weg vom Philosophen zum Bischof nachgehen und mit den Hauptwerken einen Überblick über die Auseinandersetzungen mit Manichäern, Donatisten, Heiden und Pelagianern geben. Zugleich soll deutlich werden, welch unvergleichliche Bedeutung Augustinus für die theologische Entwicklung der Westkirche, für das Staats- und Geschichtsdenken des Mittelalters sowie für die Entfaltung des Ordenslebens besitzt, aber auch welche Fragen und Aporien der "Lehrer Europas" aufgeworfen hat.
Literatur: Peter Brown: Augustinus von Hippo, München 22000; Wilhelm Geerlings: Augustinus. Leben und Werk. Eine bibliographische Einführung, Paderborn 2002; Therese Fuhrer: Augustinus, Darmstadt 2004; Ernst Dassmann: Augustinus. Heiliger und Kirchenlehrer, Stuttgart 1993; Kurt Flasch: Augustin. Einführung in sein Denken, Stuttgart 32003.
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
14 636
V -
Kirchengeschichtsdidaktische und kirchengeschichtliche Längsschnitte zur Entwicklung der Kirche in der Spätantike seit Konstantin
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(2.11.) Harald Schwillus
Durch die sog. Konstantinische Wende veränderte sich das innere Gefüge der Kirche tiefgreifend: aus einer Glaubensgemeinschaft, die Verfolgung und Repressalien erleiden und sich mit sog. häretischen Gruppen auseinander setzen muss, wird eine mit dem römischen Staatswesen fest verbundene Größe. Zugleich erfolgt in der Spätantike eine Differenzierung in die römisch-lateinische Kirche des Westens und die byzantinisch-griechische Kirche des Ostens. Die Zeit Konstantins ist darüber hinaus die Epoche der ersten ökumenischen Konzilien. Die Vorlesung möchte diese wichtige Epoche der Kirchengeschichte in ihrer Bedeutung und Nachwirkung für heute betrachten und kirchengeschichtsdidaktische Wege ihrer Vermittlung aufzeigen.
Literatur: K. Baus u. E. Ewig: Die Reichskirche nach Konstantin dem Großen. Die Kirche von Nikaia bis Chalkedon, in: Handbuch der KG 2/2; B.I. Ortiz de Urbina: Nizäa und Konstantinopel (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 1), Main 1964; P. Camelot: Ephesus und Chalkedon (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 2), Mainz 1963.
 
14 637
PS/Ü -
Staatliche und kirchliche Friedensinitiativen im Ersten Weltkrieg
(2 SWS)
(Diese LV wird als PS für die Islamwissenschaft und als Ü, Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
Do 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(28.10.) Nathalie Beine
Als im Sommer 1914 der Krieg in Europa ausbrach, hätte niemand vermutet, welch fatale Entwicklung hin zu einem endlos erscheinenden und mörderischen Ersten Weltkrieg hieraus erwachsen würde. Während die Regierungen beider Seiten auf Siegfrieden setzen, nehmen Paris, London, Berlin und Wien mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit machtpolitischem Kalkül, wiederholt den Dialog über eine Beendigung des Krieges auf. Aus Rom appelliert Papst Benedikt XV. an alle Beteiligten, der menschlichen Tragödie, dem „Selbstmord Europas", Einhalt zu gebieten. Anhand neuester Quellenforschungen wird sich das Proseminar mit dem Konzept des „Friedens“ (Kompromissfrieden, status quo ante bellum, etc.) beschäftigen. Dabei wird der Friedensvorschlag der Mittelmächte im Dezember 1916 und der Friedensappell Benedikts XV. im August 1917 ausführlich behandelt, des weiteren die weniger bekannten diplomatischen Friedensgespräche, die mittels Vertrauensleuten, Emissären und neutralen Staaten stattgefunden haben. Im Zusammenhang mit den Friedensbemühungen des Vatikans werden für ihn zentrale Konzepte wie Neutralität, "Römische Frage" und die vatikanische "Ostpolitik" thematisiert. Zum Schluss soll der Frage nachgegangen werden, welche Friedenschancen sich im Sommer/Herbst 1917 boten und welche Gründe angesichts wachsender Bereitschaft von Regierungen und öffentlicher Meinung zur Beendigung des Massakers für eine Fortsetzung des Krieges sprachen.
Literatur: W. Michalka (Hg.): Der Erste Weltkrieg. Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München 1994; W.J. Mommsen: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der Erste Weltkrieg, Stuttgart 2002; W. Steglich: Bündnissicherung oder Verständigungsfrieden. Untersuchungen zu dem Friedensangebot der Mittelmächte vom 12.12.1916, Göttingen 1958; W. Steglich: Die Friedensversuche der kriegführenden Mächte im Sommer und Herbst 1917, Quellenkritische Untersuchungen, Akten und Vernehmungsprotokolle, Stuttgart 1984.
 
(13 343)
HS -
Martin Luther und die weltliche Obrigkeit (A)
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Reimer Hansen
Martin Luthers Verhältnis zur weltlichen Obrigkeit - seine einschlägige theologische Lehre wie sein praktischer Rat und sein persönliches Verhalten in der allgemeinen wie der jeweils bestimmten Spannung zwischen Gehorsam und Widerstand gegenüber den politischen Gewalten - ist von andauernden historischen Interesse. Dies bezeugen zahlreiche Untersuchungen, auch benachbarter Disziplinen, und eine lebhafte kontroverse, freilich nicht selten von außerwissenschaftlichem Engagement getrübt Diskussion. In diesem Seminar soll Luthers Stellung zur weltlichen Obrigkeit in Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur aufgrund der einschlägigen Quellen unter der leitenden Fragestellung erarbeitet werden: wie stellt sie sich im Kontext seiner reformatorischen Lehre dar, und wie erscheint sie in seinem Verhalten gegenüber Kaiser und Reichsständen, Landesherrn und städtischen Obrigkeiten? Schließlich sollen die erarbeiteten Teilergebnisse durch historische Einordnung und methodischen Vergleich unter dem übergeordneten Rahmenthema auf den Zusammenhang von Lehre und Verhalten, Denken und Handeln in seiner Entwicklung zwischen 1517 und 1546 überprüft und mit dem Ziel ein Résumés ausgewertet werden.
Einführende Literatur: M. Luther, Der Christ in der Welt, Stuttgart, Göttingen 1967 (= Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart, hg. v. K. Aland, Bd. 7); K. Aland, Die Reformatoren. Luther, Melanchthon, Zwingli, Calvin, mit einem Nachwort zur Reformationsgeschichte, Gütersloh 21980; Luther und die Obrigkeit, hg. v.. G. Wolf, Darmstadt 1972 (= WDF 85); H.-D. Loock (Hg.), "Gott kumm mir zu hilf". Martin Luther in der Zeitenwende, Berlin 1984.1
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 345)
HS -
Heraus aus dem Ghetto: Juden in Deutschland (18.-20. Jahrhundert) (B)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Gerhard Baader
In diesen Jahrhunderten vollzog sich die jüdische Emanzipation in den Staaten West- und Zentraleuropas. Dieser Vorgang soll in dieser Lehrveranstaltung in ihrer Komplexität erfaßt und vor allem in seiner Phasenverschiebung differenziert werden. Er soll in die tiefgreifenden Änderungen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Ideologie in dieser Zeit insgesamt hineingestellt werden. Besonderer Schwerpunkt soll hierbei auf die durch den Prozeß der Emanzipation hervorgerufenen Veränderungen in der jüdischen Gemeinschaft selbst gelegt werden. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage gestellt werden, in welchem Maße mit der Emianzipation auch eine soziale Integration einherging und inwieweit beide Bewegungen letztlich in den einzelnen Ländern erfolgreich waren.
Einführende Literatur: Haim Hillel Ben Sasson (Hg.), Geschichte des jüdischen Volkes Bd. 3: Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart von Shmul Ettinger, München 1980; Jakob Katz, Aus dem Ghetto in die bürgerliche Gesellschaft. Jüdische Emanzipation 1770-1870, Frankfurt am Main 1986; Mordechai Breuer, Michael Graetz, Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, München 1996ff
 
(14 512)
GK -
Geschichte III: Geschichte der Juden in der Neuzeit
(2 SWS)
Do 11.00-13.00  - Ehrenbergstr. 35, Hörsaal B
(21.10.) Giulio Busi
Der Grundkurs wird die Geschichte der Juden von der frühen Neuzeit bis einschließlich des Zionismus behandeln. Der Schwerpunkt wird dabei auf der jüdisch-deutschen Geschichte liegen, es werden aber auch andere wichtige europäische Entwicklungen nachgezeichnet. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Hauptfach im Grundstudium. Judaistikstudierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
Sprechstunden
Giulio Busi: Do 15.00 - 18.30

Praktische Theologie

(13 513)
PS -
Heilige und Heiliges. Die Inszenierung des Heiligen in der nordeuropäischen Kunst des späten Mittelalters
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 127
(22.10.) Thomas Blisniewski
Wie werden Heilige, wie wird Heiliges in der Welt des späten Mittelalters und der beginnenden Neuzeit nördlich der Alpen hervorgehoben bzw. inszeniert, die die eindeutige Trennung von Weltlichem und Heiligem (von Sakralem und Profanem) noch nicht vollzogen hat? Dieser Frage - und der umgekehrten Frage, wie das Unheilige ins Bild gesetzt wird - wollen wir im WS gemeinsam im Institut und in den Berliner Sammlungen nachgehen und dabei feststellen, daß nicht nur Goldgründe und Baldachine dazu genutzt werden.
Zur Einführung ist eine Lektüre von Angenendt, Arnold: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Darmstadt 1997 (seitdem mehrere Auflagen) empfehlenswert. Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt werden.

Religionspädagogik

14 642
PS -
Geschichte der Bildung und Erziehung von der Antike bis zum Mittelalter
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(25.10.) Matthias Blum
Das Seminar will in die grundlegenden Fragen der Geschichte der Bildung von der Antike bis zum Mittelalter einführen. Ausgehend von dem gleichnamigen Buch des verstorbenen FU-Erziehungswissenschaftlers Berhard Schwenk sind als Schwerpunkte vorgesehen: Das alte Griechenland, die Epoche des Hellenismus, jüdische Erziehung, hellenistische Paideia und christliche Erziehung, christliche Pädagogik in der hellenistisch-römischen Antike und Erziehung und Bildung im europäischen Mittelalter.
Literatur: Bernhard Schwenk: Geschichte der Bildung und Erziehung von der Antike bis zum Mittelalter, Weinheim 1996.
Sprechstunden
Matthias Blum: Di 13.00 - 14.00

Fachdidaktik

14 643
PS -
Planung, Durchführung und Analyse von katholischem Religionsunterricht
(2 SWS)
Do 18.00-20.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(28.10.) Brigitta Bollesen-Brüning
Ziel des Seminars ist es, die theoretischen und methodisch-didaktischen Grundlagen des Religionsunterrichts herauszuarbeiten und die praktische Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum anzubahnen. Es ist beabsichtigt, teilnehmerorientierte Methoden einzubeziehen und ggfs. auch Formen des micro-teachings zu erproben.
Literatur: Gemeinsame Synode der Bistümer der BRD, Beschluss der RU in der Schule, Freiburg 1976; Erzbistum Berlin (Hrsg.): Rahmenplan Grundschule, Kath. RU, Berlin 1997; Vorläufige Rahmenrichtlinien Hauptschule, Realschule, Gymnasium 5-10, Kath. RU, Berlin 1997; Rahmenplan für die Jahrgangsstufen 11-13, Kath. RU, Berlin 1997; Weidmann, F.(Hrsg.): Didaktik des RU, Donauwörth, 6. Aufl. 1992; Hofmeier, J.: Fachdidaktik Katholische Religion, München 1994; Jendorff, B., Fachpraktikum Religion, München 1994; Frisch, H.-J., Leitfaden Fachdidaktik Religion, Düsseldorf 1992; Grom, B.: Methoden für Religionsunterricht, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Düsseldorf 1976.
 
14 644
PS -
Kreative Bibelarbeit. Markus - Mit Jesus auf dem Weg
(2 SWS)
Mo, 25.10., 10.00-12.00 Block
(25.10.) Ulrich Kmiecik
  Sa, 27.11., 8.1. und 15.1., 10.00-17.00 Block - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11    
Wie lässt sich ein biblischer Text wie das Markusevangelium mit der eigenen Lebenserfahrung im Rahmen einer Gruppe so zusammenbringen, dass es im Wechselspiel zu einem vertieften Textverständnis und zu einer vertieften Selbsterkenntnis kommt? Auf diese Frage suchen ReligionspädagogInnen mit Hilfe von kreativen Methoden (interaktionale Bibelarbeit, Bibliodrama, biblisches Rollenspiel u.a.) eine Antwort.
Im Seminar soll über die in der gemeinsamen Erarbeitung einzelner Texte aus dem Markusevangelium gemachte Erfahrung ein neuer Zugang zu diesem ältesten Evangelium erschlossen werden. Gesucht wird nach einem sachlichen und spielerisch-kreativen Umgang "mit Jesus auf dem Weg zu Markus", wobei eigene Vorschläge für Bibelarbeit und Bibliodrama-Arbeit erarbeitet und umgesetzt werden sollen.

Evangelische Theologie mit dem Fachgebiet Religionsgeschichte (WE 7)

Studienfachberatung

Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Michael Weinrich

Evangelische Theologie (Magisterstudiengang)
Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen (BA- und MA-Studiengang)

Einführungsveranstaltung

Einführung in das Studium der Theologie: Di, 19.10., 10.00-12.00 - Ihnestr. 56.
Bei einem Frühstück (zu dem alle Studierenden eingeladen sind) gibt es Gelegenheit zur Studienfachberatung und einer kurzen Einführung in das Studium der Theologie. Anschließend findet eine Führung durch die Institutsbibliothek statt.
Studienanfänger/innen und Interessierte am Theologiestudium
sind herzlich willkommen.
Für B.A.-Studierende im 1. Semester ist diese Einführungsveranstaltung obligatorisch!!!

Einzelberatung

Die Studienfachberatung für Neuimmatrikulierte ist obligatorisch. Diese Ankündigung gilt als besondere Einladung für die unten genannten Studienfachberatungszeiten.
Ab 18.10.:Di15.00-16.00Weinrich
 Mi16.00-17.00Dieckmann-v. Bünau

Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung.

Studentische Studienfachberatung

Florian Chudowski, Do. 12.00-13.00 und n.V.

Fachgebiet Religionsgeschichte

Einzelberatung

N. N. (n. V.)

Studentische Studienfachberatung

N. N. (n. V.)
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.
Im BA-Studiengang "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" werden für die Module die folgenden Lehrveranstaltungen angeboten (V=Vorlesung, PS=Proseminar. GK=Grundkurs; AT=Altes Testament, NT=Neues Testament):
  • 1 Basismodul Theologie: 14 700 + 14 701
  • 2 Basismodul Systematische Theologie: V: 14707, 14 711; PS:-
  • 3/4/5 Ökumene: V: 14 707, 14 606; PS: 14 708
  • 3/4/5 Dogmatik: V: 14 707; PS: 14 709, 14 712, 14 713
  • 3/4/5 Christl.-jüd. Dialog: V: -; PS: 14 706
  • 3/4/5 Ethik: V: 14 710; PS: -
  • 6 Basismodul Bibelwissenschaften: V: 14 702; PS: 14 620, 14 621
  • 7 Vertiefungsmodul Bibelwiss.: AT: 14 703, 14 704; NT: 14 706, 14 615, 14 618, 14 619, 14 644, 14 714
  • 8/9 Wahlmodul Theologie: Bibelwissenschaft (incl. AT und NT): 14 702, 14 703, 14 704, 14 705, 14 706, 14 615, 14 618, 14 619, 14 620, 14 621, 14 644, 14 714
  • 8/9 Wahlmodul Theologie; Frauenforschung: 14 705, 14 713, 14 605
  • 8/9 Wahlmodul Theologie; Systematische Theologie (incl. Ökumene, Dogmatik, christl.-jüd. Dialog, Ethik): 14 706, 14 707, 14 708, 14 709, 14 710, 14 711, 14 712, 14 713, 14 606
  • 8/9 Wahlmodul Theologie; Kirchengeschichte: 13 343, 14 713, 14 605, 14 635, 14 636, 14 637
  • 10 Basismodul Religionswissenschaft: V: -; PS: 13 950, 13 953
  • 11 Religionssoziologie, -zeugnis, Rituale: V: 13 965, 14 402, 14 606 ; PS: 13 950, 13 953, 13 955, 14 271
  • 12 Überblick Nichtchristliche Religion: 13 953, 13 965, 14 402
  • 13 Basismodul Religionsphilosophie, Metaphysik(kritik), Geschichtsphilosophie, Ethik: V: 13 969, 16 008; PS: 13 952, 13 970, 14 603, 16 028, 16 063
  • 14 Wahlmodul Religionswiss. oder –philosophie: V: 13 965, 13 969, 14 606, 16 008; PS: 13 950, 13 952, 13 953, 13 955, 13 970, 16 028, 16 063
  • 15 Basismodul Judentum: V: 14 600; GK: 14 511, 14 512; PS: 14 531, 14 532, 14 537; T: 14 538
  • 16 Basismodul Islam: V: 14 250; PS: 14 252
  • 17 Basismodul Koran: V: -; PS: 14 302
  • 18/19 Wahlmodul Nichtchristliche Religion: V: 13 965, 14 402; HS: 13 345; PS: 13 950, 13 953, 13 955, 14 271
  • 20-26 Fachübergreifende und berufsvorbereitende Studien (z.B. Sprachen, Moderation, Rhetorik, Präsentationstechniken usw.): 14 644, 14 714; darüber hinaus bitte z.B. aus dem Angebot des Career-Service, des Sprachenzentrums und der Erziehungswissenschaften der Studienordnung entsprechend wählen, Hinweise unter http://www.gollwitzerhaus.info/

Evangelische Theologie

14 700
GK-V/ PS -
Einführung in die evangelische Theologie
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Ihnestr. 56
(dazu Tutorium Do 10.00-12.00 Uhr)
(19.10.) Michael Weinrich
Dieser Grundkurs ist als umfassende Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie konzipiert. Dabei gilt es zunächst zu klären, welchen Aufgaben und Herausforderungen sich eine gegenwärtig zu verantwortende Theologie zu stellen hat. Es sollen die Grundlagen und Instrumentarien wissenschaftlichen Arbeitens in der Theologie ebenso vorgestellt werden wie die historisch gewachsene Einteilung der Theologie in verschiedene Disziplinen. Dazu gehört eine klare Kennzeichnung der Aufgabenteilung mit den Religionswissenschaften und der Religionsphilosophie. Anhand von ausgesuchten Texten und im Umgang mit den einschlägigen Fachlexika wird in die spezifische Fachterminologie der Theologie eingeführt. In der Vorlesung mit Proseminar werden die unterschiedlichen Zugänge erarbeitet, die dann im Tutorium im selbständigen Umgang mit den jeweiligen Fragestellungen vertieft werden sollen. Dazu gehört eine Einführung in die Institutsbibliothek und die praktische Erprobung methodenorientierten Arbeitens anhand von überschaubaren Aufgabenstellungen.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 1 (obligatorisch)
Sprechstunden
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr
 
14 701
GK/T -
Tutorium zur Einführung in die evangelische Theologie
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Ihnestr. 56
(21.10.) Florian Chudowski,
Michael Weinrich
Zusammen mit dem GK-V/PS "Einführung in die Evangelische Theologie" bildet das Tutorium den Grundkurs; BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 1 (obligatorisch).
Sprechstunden
Florian Chudowski: Do 12.00-13.00 Uhr und n.V.
,
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr

Historische Theologie (Biblische Theologie, Kirchengeschichte und Ökumene)

Biblische Theologie

ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG AB 28. OKT.
14 702
V/C -
Einführung in die Hebräische Bibel (das Alte Testament)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(21.10.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Diese - durch den Stil eines Colloquiums aufgelockerte und für den ersten Studienabschnitt konzipierte - Vorlesung bietet Grundinformationen für die Beschäftigung mit der Hebräischen Bibel. Behandelt werden die Themen: Hermeneutik, Aufbau und Entstehung des biblischen Kanons, das Land der Bibel, Überblick über die Geschichte Israels, der Pentateuch, das Deuteronomium und Israels Weg zum Monotheismus, die großen Geschichtswerke der Bibel, Prophetie, Psalmen, die Weisheitstraditionen der Bibel.
Hebräischkenntnisse sind keine Bedingung. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Veranstaltung ausgegeben.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 6 VL, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Detlef Dieckmann-v. Bünau: Mi 16.00-17.00 Uhr
 
14 703
PS/S -
Israels Weisheitstexte
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Ihnestr. 56
(20.10.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Während die meisten Texte der Hebräischen Bibel bzw. des Alten Testaments von den Offenbarungen Gottes erzählen, versuchen die weisheitlichen Texte die Wirklichkeit durch Alltagsbeobachtungen und Reflexionen zu erschließen. Menschen versuchen, die Welt durch "empirische" Beobachtungen zu verstehen. Die wichtigsten der alttestamentlichen Texte werden dabei dem weisen König Salamo untergeschoben.
In diesem Seminar wollen wir zunächst die Texte über die Karriere des weisen Salomo (1Kön 1-11) und vor allem eine Auswahl an Texten aus dem Spruchebuch lesen, aber auch einen Blick auf die sog. Krise der Weisheit in den Büchern Hiob und Kohelet werden. Das Seminargespräch wird von den verschiedenen Lesemöglichkeiten der TeilnehmerInnen ausgehen und mit philologisch-exegetischen Inputs bereichert werden. Hebräischkenntnisse sind keine Bedingung, aber herzlich willkommen.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 7 AT, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Detlef Dieckmann-v. Bünau: Mi 16.00-17.00 Uhr
 
14 704
PS/S -
Die "Zehn Gebote" -- Intentionen und Überlieferungsgeschichte einer alttestamentlichen Gebotssammlung
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Ihnestr. 56
(22.10.) Peter Martins
Selbst wer in der kirchlichen Tradition nicht zu Hause ist, wird auf die Frage, was das Fundament christlicher Ethik ist, zuerst die Zehn Gebote nennen. Im Protestantismus weist die Spitzenstellung des Dekalog (griech. "Zehnwort") in Luthers Katechismen oder die Zusammenfassung als "Gesetz des Herrn" in der reformierten Tradition auf den herausragenden Stellenwert dieser in Exodus 20 und Deuteronium 5 überlieferten Gebotssammlung hin. Demgegenüber stehen doch sehr eigenwillige christliche Versuche einer Interpretation dieses Stücks Tora ("der Juden Sachsenspiegel") und es gibt gut begründete bibelwissenschaftliche Lehrmeinungen, die diese christliche Herauslösung des Dekalogs aus seinem Kontext nicht nur als exegetischen Irrweg ansehen, sondern den Vorgang auch theologisch für eine Abtrennung der Tora Israels vom Christentum mit verantwortlich machen. In dieser Veranstaltung soll, ausgehend von der Wirkungsgeschichte dieser Textreihe, dem biblischen Überlieferungsprozess nachgegangen und die Frage bearbeitet werden, was denn nun eigentlich die formale und inhaltliche Sonderstellung des "Zehnwortes" begründet.
Literatur: Schmidt, Werner H.: Die Zehn Gebote im Rahmen alttestamentlicher Ethik, EdF 281, Darmstadt 1993; Art. "Dekalog" in RGG 4. Aufl., II (1999), Sp. 625-34; Crüsemann, Frank: Maßstab: Tora. Israels Weisung für christliche Ethik.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 7 AT, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Peter Martins: n.V.
 
Veranstaltung entfällt!
14 705
PS/S -
Frauengestalten in der hebräischen Bibel -- feministische Methoden der Bibelauslegung
(2 SWS)
Do 17.00-19.00  - Ihnestr. 56
(21.10.) Detlef Dieckmann-v. Bünau,
Konrad Fronsdorf,
Julia Joswig,
Falk Schaudienst,
Markus Teige
"Am Anfang schuf Gott, der Herr, Adam und Lilith aus dem Staub der Erde … und da beide aus dem gleichen Stoff gemacht waren, gab es Streit, bei dem Lilith alsbald davon flog". Als Folge gilt sie, die Frau, in der jüdischen Überlieferungsgeschichte und in der hebräischen Bibel als Urtyp der dämonischen Frau, der durch die 2000-jährige patriarchalische Auslegungsgeschichte in Gestalt anderer biblischer Frauen wieder auftaucht. Erst seit etwa 40 Jahren wird diese patriarchalische Auslegungsgeschichte durch die feministische Theologie aufgearbeitet. Diese Spur will dieses Seminar weiterverfolgen.
In diesem Seminar sollen Frauengestalten der hebräischen Bibel in ihrem historischen und literarischen Kontext betrachtet werden. Dafür werden wir uns die hermeneutischen, theologischen, religions- und überlieferungsgeschichtlichen Grundlagen feministischer Exegese erarbeiten. Mit diesem Seminar sollen sowohl Studentinnen als auch Studenten angesprochen und eingeladen werden, sich das Gebiet feministische Theologie und Exegese bzw. Frauenforschung zu erschließen.
Diese Veranstaltung soll als Projektseminar im Bereich Frauenforschung veranstaltet werden und wird hauptsächlich von studentischen TutorInnen betreut.
Literatur: Ruether, Rosemary R., Sexismus und die Rede von Gott, Schritte zu einer anderen Theologie, Gütersloh 1985; Crüsemann Frank/Thyen Hartwig, Als Mann und Frau geschaffen,
Gelnhausen-Berlin 1978; Schottroff, Luise, Feministische Exegese, Darmstadt 1995; Trible, Phyllis, Gott und Sexualität im Alten Testament, Gütersloh 1993.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 8 Frauenforschung, 9 Frauenforschung, 8 Bibel, 9 Bibel.
Sprechstunden
Detlef Dieckmann-v. Bünau: Mi 16.00-17.00
,
Konrad Fronsdorf: n.V.
,
Julia Joswig: n.V.
,
Falk Schaudienst: n.V.
,
Markus Teige: n.V.
 
14 706
PS/S -
Paulus und seine Theologie -- unterwegs zu einem jüdisch-christlichen Dialog?
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Ihnestr. 56
(19.10.) Rainer Alisch
Im zurückliegenden 20. Jahrhundert ist die Diskussion um die paulinische Theologie davon gekennzeichnet, dass neben den klassischen Themen ("Gesetz und Evangelium", "Kirche und Obrigkeit") durch Karl Barth neue Perspektiven wie "Revolution Gottes und Weltrevolution" eröffnet werden. Andererseits treten jüdische Stimmen in die Debatte ein -- Leo Baeck, Ben Chorin, Jacob Taubes, Daniel Boyarin -- die den "Juden Paulus" ins Zentrum rücken, damit aber die bis dahin gültige Deutung von seinem Bruch mit dem Judentum in Frage stellen.
Im Seminar wird es um eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Paulusstudien des 20. Jahrhunderts gehen, die mit einer mehrfachen Fragestellung verbunden ist: Wohin führen die Diskussionslinien, inwieweit re-integrieren sie Paulus in das Judentum und wie bestimmen diese Linien die theologischen und nicht-theologischen Pauluslektüren, die in das 21. Jahrhundert hineinreichen?
Einen Einblick in die gegenwärtige Rezeption geben einmal der "Epilog" von Udo Schnelle, Paulus. Leben und Denken (unter http://www.degruyter.de ) und der Website der Society der Society of Biblical Literature, besonders: http://www.vanderbilt.edu/AnS/religious_studies/SBL2002/home2002.htm
Informationen zum Semester- und zum Lektüreplan gibt es unmittelbar vor Beginn unter: http://www.rainer-alisch.de
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 3, 4 oder 5 Christlich-jüdisches Gespräch PS (= Proseminar, im SoSe durch eine entsprechende Vorlesung zu ergänzen); 7 NT, 8 Bibel, 9 Bibel, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Rainer Alisch: n.V.
 
14 714
Ü -
Biblisches Hebräisch II
(1 SWS)
Do 16.00-17.00  - Ihnestr. 56, Seminarraum
(21.10.) Detlev Dieckmann-v. Bünau
Diese Lektüre- und Grammatikübung ist für all diejenigen gedacht, die bereits einen Anfängerkurs besucht haben und nun ihre Hebräisch-Kenntnisse pflegen wollen. Es werden mittelschwere narrative und poetische Texte aus der Hebräischen Bibel übersetzt, grammatische Phänomen in kleinen Portionen wiederholt und Hilfen zum Vokabellernen gegeben. Angestrebt, diese Übung auch im Sommersemester fortzusetzen und dann mit einem Coaching für das Hebraicum abzuschließen. Diese Übung findet aber nur bei einer Mindestzahl von fünf TeilnehmerInnen statt, deswegen wird um eine kurze Anmeldung unter detlef@dieckmannvonbuenau.de gebeten.
Teilnahmevoraussetzung: Absolvierung eines Anfänger-Hebräischkurses; Hebraicum ist keine Voraussetzung.
 
(14 644)
PS -
Kreative Bibelarbeit. Markus - Mit Jesus auf dem Weg
(2 SWS)
Mo, 25.10., 10.00-12.00 Block
(25.10.) Ulrich Kmiecik
  Sa, 27.11., 8.1. und 15.1., 10.00-17.00 Block - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11    
Wie lässt sich ein biblischer Text wie das Markusevangelium mit der eigenen Lebenserfahrung im Rahmen einer Gruppe so zusammenbringen, dass es im Wechselspiel zu einem vertieften Textverständnis und zu einer vertieften Selbsterkenntnis kommt? Auf diese Frage suchen ReligionspädagogInnen mit Hilfe von kreativen Methoden (interaktionale Bibelarbeit, Bibliodrama, biblisches Rollenspiel u.a.) eine Antwort.
Im Seminar soll über die in der gemeinsamen Erarbeitung einzelner Texte aus dem Markusevangelium gemachte Erfahrung ein neuer Zugang zu diesem ältesten Evangelium erschlossen werden. Gesucht wird nach einem sachlichen und spielerisch-kreativen Umgang "mit Jesus auf dem Weg zu Markus", wobei eigene Vorschläge für Bibelarbeit und Bibliodrama-Arbeit erarbeitet und umgesetzt werden sollen.
 
(14 615)
V -
Einleitung in das Neue Testament III: Paulus
(2 SWS)
Do 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(21.10.) Rainer Kampling
Gegenstand dieser Vorlesung ist die Biographie und das Werk des Paulus unter Einschluss der nachpaulinschen Rezeption.
Literatur: Novum Testamentum Graece, Stuttgart 271993; E. Lohse, Paulus. Eine Biographie, München 2003; E. P. Sanders, Paulus. Eine Einführung, Ditzingen 1995; U. Schnelle, Paulus. Leben und Denken, Berlin 2003.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 13.00 - 14.00
 
(14 618)
PS -
Wundertexte im Markusevangelium
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(19.10.) Rainer Kampling
Die Wundererzählungen des Markusevangeliums stehen in einer gewissen Spannung: Sie bezeugen die Vollmacht Jesu, aber sie führen nicht zur Erkenntnis seines Wesens. Dennoch ist allein an der Fülle der Erzählungen nicht zu übersehen, dass der Autor des Evangeliums ihnen große Bedeutung im Rahmen seiner narrativen Theologie zuschreibt. Im Seminar werden Gattung, Form und Intention der Wundertexte im Mittelpunkt der Arbeit stehen.
Literatur: Novum Testamentum Graece, Stuttgart 271993; B. Blackburn: Theios aner and the Markan miracle traditions: a critique of the theios aner concept as an interpretative background of the miracle traditions used by Mark (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2/ 40), Tübingen 1991; E. K. Broadhead: Teaching with authority: miracles and christology in the gospel of Mark (Journal for the Study of the New Testament / Supplement series ; 74), Sheffield 1992; R. M. Fink: Die Botschaft des heilenden Handelns Jesu. Untersuchung der dreizehn exemplarischen Berichte von Jesu heilendem Handeln im Markusevangelium (Salzburger theologische Studien 15), Innsbruck 2000; W. Kahl: New Testament miracle stories in their religious historical setting: a religionsgeschichtliche comparison from a structural perspective (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 163), Göttingen 1994; H. C. Kee: Medicine, miracle and magic in New Testament times (Studiorum Novi Testamenti Societas: MS 55), Cambridge 1986; B. Kollmann: Jesus und die Christen als Wundertäter. Studien zu Magie, Medizin und Schamanismus in Antike und Christentum (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 170), Göttingen 1996; D. Oppel: Heilsam erzählen - erzählend heilen. Die Heilung der Blutflüssigen und die Erweckung der Jairustochter in Mk 5, 21-43 als Beispiel markinischer Erzählfertigkeit (Bonner biblische Beiträge 102), Bodenheim 1995; H. Remus: Pagan-Christian conflict over miracle in the second century (Patristic monograph series 10) Cambridge 1983; K. Scholtissek: Die Vollmacht Jesu : traditions- und redaktionsgeschichtliche Analysen zu einem Leitmotiv markinischer Christologie (Neutestamentliche Abhandlungen Neue Folge 25.) Münster 1992; L. Schenke: Das Markus-Evangelium, Stuttgart 1997; T. Söding (Hg.): Der Evangelist als Theologe, Stuttgart 1995 ; G. Theißen: Urchristliche Wundergeschichten: ein Beitrag zur formgeschichtlichen Erforschung der synoptischen Evangelien, Gütersloh 61990.
Sprechstunden
Rainer Kampling: Di 13.00 - 14.00
 
(14 619)
HS -
"Hier ist nicht Jude noch Grieche" Der Brief des Paulus an die Gemeinden in Galatien
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(27.10.) Matthias Blum
Der Galaterbrief gilt nicht zuletzt aufgrund der Polemik gegen Beschneidung und Werke des Gesetzes als streitbarstes Schreiben des Apostels Paulus. Ausgehend von der historischen Problemstellung, d.h. der Frage nach dem Empfängerkreis des Briefes und der geographischen Gegend, die mit dem Stichwort Galatien bezeichnet ist, führt das Seminar in die Grundgedanken des Galaterbriefes ein. Die Frage nach der Legitimation einer antijudaistischen Lesart des Galaterbriefes, wie sie über Jahrhunderte in der christlichen Exegese üblich war, soll dabei im Hintergrund der Diskussionen stehen.
Literatur: Franz Mußner: Der Galaterbrief (HThK IX), Freiburg 1974; Daniel Boyarin: A Radical Jew. Paul and the Politics of Identity, Berkeley 1997.
Sprechstunden
Matthias Blum: Di 13.00 - 14.00
 
(14 620)
PS -
Einleitung in das Neue Testament
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(26.10.) Andreas Hölscher
Das Proseminar bietet einen Überblick über die 27 neutestamentlichen Schriften mit ihren jeweiligen theologischen Schwerpunkten. Der Aufbau orientiert sich anhand der zeitlichen Entstehung der Texte, beginnend mit den Protopaulinen über die synoptischen Evangelien, Apostelgeschichte, Deuteropaulinen bis zur johanneischen Literatur. Die theologischen Intentionen der neutestamentlichen Autoren sollen besonders berücksichtigt werden.
Literatur: U. Schnelle: Einleitung in das Neue Testament (UTB 1830) Göttingen 1994; E. Schweizer: Theologische Einleitung in das Neue Testament (Grundrisse zum Neuen Testament; Bd. 2) Göttingen 1989.
 
(14 621)
PS -
Bibelkunde des Alten Testaments
(2 SWS)
Do 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(28.10.) Thomas Reichert
Nach der Bibelkunde des Neuen Testamentes des Wintersemesters 2003/04 ist hier nun für Studenten und Gasthörer wieder die Möglichkeit gegeben, sich auf bibelkundlicher Ebene mit dem so genannten Alten Testament zu beschäftigen.
Die Veranstaltung gibt einen Einblick und Überblick in den ersten Teil der christlichen Bibel. Neben dem Blick der Einleitungswissenschaft in die vielen Einzelthemen, oder Theologie der Heiligen Schrift, ist ein solcher Blick auf größere Zusammenhänge eine wichtige Ergänzung.
Literatur: Die Bibel, Einheitsübersetzung (oder andere Übersetzungen); H.D. Preuß/K. Berger: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, Bd. 1 und 2, 4. Aufl., Wiesbaden: Quelle & Meyer, UTB, 1989; C. Westermann: Abriss der Bibelkunde, 13. Aufl., Stuttgart: Calwer Verlag, 1991.
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung genannt.
Voraussetzungen: Bibeltexte lesen.

Kirchengeschichte und Ökumene

14 707
V -
Theologie im 19. u. 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(27.10.) Michael Weinrich
Theologie steht immer in einem geschichtlichen Zusammenhang, ohne den sie nur unzureichend verstanden werden kann. Die Neuzeit hat die Theologie in besonderer Weise herausgefordert, weil sie ihre Stellung als Mutter aller Wissenschaften verloren hat und sich nun gegenüber dem Siegeszug des naturwissenschaftlichen geprägten Wissenschaftsverständnisses zu behaupten hat. Diese Vorlesung versucht die Wege nachzuzeichnen, welche die Theologie im 19. und 20. Jahrhundert eingeschlagen hat, um sich als eine Disziplin zu behaupten (bzw. in die Religionswissenschaft hinein aufzulösen). Beginnend mit Friedrich Schleiermacher sollen bis hin zu den unterschiedlichen Ansätzen der Befreiungstheologie die verschiedenen Konzepte von Theologie charakterisiert werden, die bis heute einen prägenden Einfluss auf das Selbstverständnis der Theologie haben.
Literatur: H. J. Iwand, Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Nachgelassene Werke, Neue Folge Bd. 3), Gütersloh 2001; Fr. Mildenberger, Geschichte der deutschen evangelischen Theologie im 19. und 20. Jahrhundert (Theologische Wissenschaft, Bd. 10), Stuttgart u.a. 1981.]
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": zu Modul 2 VL; 3 Dogmatik VL; 4 Dogmatik VL; 5 Dogmatik VL, 8 Systematische Theologie oder 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr
 
14 708
PS/S -
Analyse ostkirchlicher Katechismen: Katechismen der byzantinischen Orthodoxie
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Ihnestr. 56
(18.10.) Klaus Dippmann
"Ostkirchlich" sollen alle die Kirchen heißen, die entweder im Byzantinischen (oströmischen) Reiche lagen und liegen oder östlich des Imperium Romanum resp. Südöstlich. Es handelt sich mithin um die orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus (ca. zwanzig autokephale und rund zehn autonome) einerseits und um die fünf (heute sieben) sog. altorientalischen Kirchen andererseits, die im Zuge der christologischen Streitigkeiten machtpolitischen Genres nach und nach aus der Reichskirche, zu der bis 1054 auch die römische Papalkirche gehörte, herausgesäubert wurden. Vergleiche werden notwendig werden und ein gut Teil an spezieller Konfessionskunde wird mehr volens als nolens einfließen müssen, um rechtes Verständnis zu erreichen. Die römisch-papalen unierten ostkirchlichen Riten bleiben ausgeklammert, denn die entsprechende Lehre ist für alle "Römer" gleich. – Es ist nicht erforderlich, das Seminar im WS 03/04 über die ostsyrische Kirche besucht zu haben.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 3 Ökumene PS, 4 Ökumene PS, 5 Ökumene PS, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Klaus Dippmann: n.V.
 
(14 605)
PS -
Theologinnen im Mittelalter
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(22.10.) Maria Burger
Denken wir an das "finstere" Mittelalter, so assoziieren wir Unterdrückung der Frauen und alleinigen Wissensanspruch der Männer; fragen wir nach der Theologie dieser Epoche, so fallen uns die Namen der großen Scholastiker ein. Dieses einseitige Bild der theologischen Bedeutungslosigkeit von Frauen wird jedoch von der Frauenforschung seit geraumer Zeit korrigiert. Im Seminar wollen wir gemeinsam theologische Texte von Frauen des Mittelalters lesen und über deren Themenschwerpunkte diskutieren. Als Hintergrund wird der jeweilige Lebenskontext der Frauen dargestellt werden. Die Texte werden als Reader zur Verfügung gestellt.
Literatur: Béatrice Acklin Zimmermann (ed.): Denkmodelle von Frauen im Mittelalter, Freiburg (Schweiz) 1994 (Dokimion 15); Peter Dinzelbacher: Mittelalterliche Frauenmystik, Paderborn 1993; Shulamith Shahar: Die Frau im Mittelalter, Frankfurt 1985.
 
(14 637)
PS/Ü -
Staatliche und kirchliche Friedensinitiativen im Ersten Weltkrieg
(2 SWS)
(Diese LV wird als PS für die Islamwissenschaft und als Ü, Teilbereich (B) für die Neuere Geschichte empfohlen.)
Do 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(28.10.) Nathalie Beine
Als im Sommer 1914 der Krieg in Europa ausbrach, hätte niemand vermutet, welch fatale Entwicklung hin zu einem endlos erscheinenden und mörderischen Ersten Weltkrieg hieraus erwachsen würde. Während die Regierungen beider Seiten auf Siegfrieden setzen, nehmen Paris, London, Berlin und Wien mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit machtpolitischem Kalkül, wiederholt den Dialog über eine Beendigung des Krieges auf. Aus Rom appelliert Papst Benedikt XV. an alle Beteiligten, der menschlichen Tragödie, dem „Selbstmord Europas", Einhalt zu gebieten. Anhand neuester Quellenforschungen wird sich das Proseminar mit dem Konzept des „Friedens“ (Kompromissfrieden, status quo ante bellum, etc.) beschäftigen. Dabei wird der Friedensvorschlag der Mittelmächte im Dezember 1916 und der Friedensappell Benedikts XV. im August 1917 ausführlich behandelt, des weiteren die weniger bekannten diplomatischen Friedensgespräche, die mittels Vertrauensleuten, Emissären und neutralen Staaten stattgefunden haben. Im Zusammenhang mit den Friedensbemühungen des Vatikans werden für ihn zentrale Konzepte wie Neutralität, "Römische Frage" und die vatikanische "Ostpolitik" thematisiert. Zum Schluss soll der Frage nachgegangen werden, welche Friedenschancen sich im Sommer/Herbst 1917 boten und welche Gründe angesichts wachsender Bereitschaft von Regierungen und öffentlicher Meinung zur Beendigung des Massakers für eine Fortsetzung des Krieges sprachen.
Literatur: W. Michalka (Hg.): Der Erste Weltkrieg. Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München 1994; W.J. Mommsen: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der Erste Weltkrieg, Stuttgart 2002; W. Steglich: Bündnissicherung oder Verständigungsfrieden. Untersuchungen zu dem Friedensangebot der Mittelmächte vom 12.12.1916, Göttingen 1958; W. Steglich: Die Friedensversuche der kriegführenden Mächte im Sommer und Herbst 1917, Quellenkritische Untersuchungen, Akten und Vernehmungsprotokolle, Stuttgart 1984.
 
(14 635)
PS -
Augustinus. Leben - Werk - Wirkungen
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(22.10.) Michael Höhle
Mit dem brennenden Herzen in der Hand hat die christliche Kunst gern Augustinus dargestellt und dabei nicht nur auf den Anfang seiner "Confessiones" angespielt, die als bedeutendste Autobiographie der Spätantike gelten. Mit Augustinus begegnet uns ein leidenschaftlicher theologischer Denker, dessen Erlebnis- und Fragehintergrund allenthalben spürbar wird und der gerade deshalb zum Gespräch herausfordert. Das Seminar will seinen geistig-religiösen Voraussetzungen und seinem Weg vom Philosophen zum Bischof nachgehen und mit den Hauptwerken einen Überblick über die Auseinandersetzungen mit Manichäern, Donatisten, Heiden und Pelagianern geben. Zugleich soll deutlich werden, welch unvergleichliche Bedeutung Augustinus für die theologische Entwicklung der Westkirche, für das Staats- und Geschichtsdenken des Mittelalters sowie für die Entfaltung des Ordenslebens besitzt, aber auch welche Fragen und Aporien der "Lehrer Europas" aufgeworfen hat.
Literatur: Peter Brown: Augustinus von Hippo, München 22000; Wilhelm Geerlings: Augustinus. Leben und Werk. Eine bibliographische Einführung, Paderborn 2002; Therese Fuhrer: Augustinus, Darmstadt 2004; Ernst Dassmann: Augustinus. Heiliger und Kirchenlehrer, Stuttgart 1993; Kurt Flasch: Augustin. Einführung in sein Denken, Stuttgart 32003.
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
(14 636)
V -
Kirchengeschichtsdidaktische und kirchengeschichtliche Längsschnitte zur Entwicklung der Kirche in der Spätantike seit Konstantin
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(2.11.) Harald Schwillus
Durch die sog. Konstantinische Wende veränderte sich das innere Gefüge der Kirche tiefgreifend: aus einer Glaubensgemeinschaft, die Verfolgung und Repressalien erleiden und sich mit sog. häretischen Gruppen auseinander setzen muss, wird eine mit dem römischen Staatswesen fest verbundene Größe. Zugleich erfolgt in der Spätantike eine Differenzierung in die römisch-lateinische Kirche des Westens und die byzantinisch-griechische Kirche des Ostens. Die Zeit Konstantins ist darüber hinaus die Epoche der ersten ökumenischen Konzilien. Die Vorlesung möchte diese wichtige Epoche der Kirchengeschichte in ihrer Bedeutung und Nachwirkung für heute betrachten und kirchengeschichtsdidaktische Wege ihrer Vermittlung aufzeigen.
Literatur: K. Baus u. E. Ewig: Die Reichskirche nach Konstantin dem Großen. Die Kirche von Nikaia bis Chalkedon, in: Handbuch der KG 2/2; B.I. Ortiz de Urbina: Nizäa und Konstantinopel (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 1), Main 1964; P. Camelot: Ephesus und Chalkedon (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 2), Mainz 1963.
 
(14 606)
V/C -
Evangelium und indianische Kulturen
(1 SWS)
5.11., 12.11., 19.11., 26.11., 3.12., 10.12., 10.00-12.00 Block - Habelschwertdter Allee 45, K 24/11
(5.11.) Bruno Schlegelberger
Ein erster Teil der Vorlesung widmet sich der Darstellung des ursprünglich kolonialen Kontextes der Mission und der unter diesen Bedingungen entstandenen Missionstheologien und praktizierten Methoden. In einem zweiten Teil werden die modernen Konzepte der "Inkulturation" und des "interreligiösen Dialogs" sowie eigene Beobachtungen aus dem Bereich der peruanischen Südanden, aus dem Norden Kolumbiens und aus Panama vorgestellt.
Literatur: Hans-Jürgen Prien: Die Geschichte des Christentums in Lateinamerika, Göttingen 1978; Handbuch der Geschichte Lateinamerikas, hg. v. Walther L. Bernecker u.a., Bd. 1, Stuttgart 1994; Historia de la Iglesia en Hispanomérica y Filipinas (siglos XV-XIX), hg. v. Pedro Borges, 2 Bde., Madrid 1992; Bruno Schlegelberger: Unsere Erde lebt - Zum Verhältnis von altandiner Religion und Christentum in den Hochanden Perus. Mit einem Beitrag von Peter T. Hansen, Immensee 1992; Bruno Schlegelberger: Indianische Religion und Christentum - Aus der Bedrängnis zum Dialog? - Die Arhuacos in der Sierra Nevada de Santa Marta, in: Vom Zentrum des Glaubens. FS Dietrich Braun, hg. v. Klaus Bajohr-Mau u.a., Rheinfelden 1998, 225-239; Bruno Schlegelberger: Die Kuna - autochthone Religion und Christentum, in: Deus semper maior. FS Georg Kardinal Sterzinsky, Berlin 2001, 241-266.
Sprechstunden
Bruno Schlegelberger: nach Vereinbarung
 
(14 600)
Ringvorlesung -
Judentum und Judenfeindschaft in den neuen EU-Staaten
Mo 18.30-  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(1.11.) Rainer Kampling,
Werner Bergmann (TU)
Weitere Veranstaltungstermine s. Aushang Schwendenerstr. 31.
 
(13 343)
HS -
Martin Luther und die weltliche Obrigkeit (A)
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00  - Koserstr. 20, A 125
(18.10.) Reimer Hansen
Martin Luthers Verhältnis zur weltlichen Obrigkeit - seine einschlägige theologische Lehre wie sein praktischer Rat und sein persönliches Verhalten in der allgemeinen wie der jeweils bestimmten Spannung zwischen Gehorsam und Widerstand gegenüber den politischen Gewalten - ist von andauernden historischen Interesse. Dies bezeugen zahlreiche Untersuchungen, auch benachbarter Disziplinen, und eine lebhafte kontroverse, freilich nicht selten von außerwissenschaftlichem Engagement getrübt Diskussion. In diesem Seminar soll Luthers Stellung zur weltlichen Obrigkeit in Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur aufgrund der einschlägigen Quellen unter der leitenden Fragestellung erarbeitet werden: wie stellt sie sich im Kontext seiner reformatorischen Lehre dar, und wie erscheint sie in seinem Verhalten gegenüber Kaiser und Reichsständen, Landesherrn und städtischen Obrigkeiten? Schließlich sollen die erarbeiteten Teilergebnisse durch historische Einordnung und methodischen Vergleich unter dem übergeordneten Rahmenthema auf den Zusammenhang von Lehre und Verhalten, Denken und Handeln in seiner Entwicklung zwischen 1517 und 1546 überprüft und mit dem Ziel ein Résumés ausgewertet werden.
Einführende Literatur: M. Luther, Der Christ in der Welt, Stuttgart, Göttingen 1967 (= Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart, hg. v. K. Aland, Bd. 7); K. Aland, Die Reformatoren. Luther, Melanchthon, Zwingli, Calvin, mit einem Nachwort zur Reformationsgeschichte, Gütersloh 21980; Luther und die Obrigkeit, hg. v.. G. Wolf, Darmstadt 1972 (= WDF 85); H.-D. Loock (Hg.), "Gott kumm mir zu hilf". Martin Luther in der Zeitenwende, Berlin 1984.1

Systematische Theologie

(14 707)
V -
Theologie im 19. u. 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 24/11
(27.10.) Michael Weinrich
Theologie steht immer in einem geschichtlichen Zusammenhang, ohne den sie nur unzureichend verstanden werden kann. Die Neuzeit hat die Theologie in besonderer Weise herausgefordert, weil sie ihre Stellung als Mutter aller Wissenschaften verloren hat und sich nun gegenüber dem Siegeszug des naturwissenschaftlichen geprägten Wissenschaftsverständnisses zu behaupten hat. Diese Vorlesung versucht die Wege nachzuzeichnen, welche die Theologie im 19. und 20. Jahrhundert eingeschlagen hat, um sich als eine Disziplin zu behaupten (bzw. in die Religionswissenschaft hinein aufzulösen). Beginnend mit Friedrich Schleiermacher sollen bis hin zu den unterschiedlichen Ansätzen der Befreiungstheologie die verschiedenen Konzepte von Theologie charakterisiert werden, die bis heute einen prägenden Einfluss auf das Selbstverständnis der Theologie haben.
Literatur: H. J. Iwand, Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Nachgelassene Werke, Neue Folge Bd. 3), Gütersloh 2001; Fr. Mildenberger, Geschichte der deutschen evangelischen Theologie im 19. und 20. Jahrhundert (Theologische Wissenschaft, Bd. 10), Stuttgart u.a. 1981.]
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": zu Modul 2 VL; 3 Dogmatik VL; 4 Dogmatik VL; 5 Dogmatik VL, 8 Systematische Theologie oder 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr
 
14 709
S -
Von der Menschen Sünde: Theologische Perspektiven auf den wirklichen Menschen
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Ihnestr. 56
(20.10.) Michael Weinrich
Hans Joachim Iwand sieht unter Berufung auf Martin Luther in dem Verständnis des Menschen als Sünder die Grundlage für eine angemessene theologische Anthropologie. Was aber versteht der moderne Mensch unter Sünde? Der Begriff ist hinter dem auch nur noch selten benutzten Begriff der Schuld mehr oder weniger verblasst und zum Gegenstand harmloser Koketterie geworden. Philosophisch, soziologisch und auch psychologisch hat sich der Begriff insbesondere im 19. Jahrhundert so sehr verflüchtigt, dass er im 20. Jahrhundert erst wieder theologisch zurück gewonnen werden musste. Dabei wurden recht unterschiedliche Wege eingeschlagen, die wir uns in diesem Seminar vor Augen stellen wolen, nachdem wir uns zunächst mit der Empörung gegen den Sündenbegriff der theologischen Tradition befasst haben. Bis heute herrscht in der Frage der Bestimmung, was denn Sünde sei und in wieweit sie den Menschen prägt in der Theologie eine verbreitete Verlegenheit.
Literatur: S. Brandt u.a. (Hg.), Sünde Ein unverständlich gewordenes Thema, Neukirchen-Vluyn 1997; Chr. Gestrich, Die Wiederkehr des Glanzes in der Welt. Die christliche Lehre von der Sünde und ihrer Vergebung in gegenwärtiger Verantwortung, Tübingen 21995.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": zu Modul 3 Dogmatik PS; 4 Dogmatik PS; 5 Dogmatik PS, 8 Systematische Theologie oder 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Michael Weinrich: Di 15.00-16.00 Uhr
 
14 710
V/C -
Versöhnung als theologischer und politischer Begriff
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(18.10.) Ralf K. Wüstenberg
Am Beispiel der gesellschaftlichen Umbrüche in Südafrika und Deutschland nach 1989 soll die politische Tragweite des theologischen Versöhnungsbegriffs ermittelt werden. Wenn ein Land mit Schuld umzugehen hat, wird -- besonders von den alten Eliten -- die Versöhnung gefordert. Versöhnung hat im politischen Sprachgebrauch dann nicht selten die Konnotation von "Schwamm drüber". Welchen ethischen Beitrag kann die theologische Qualifizierung des Versöhnungsbegriffs leisten? Diesen und andere Fragen geht die Vorlesung nach, wobei in einem ersten Schritt die politischen Übergangsprozesse in beiden Ländern interdisziplinär dargestellt und die je vorherrschenden Vorstellungen von Versöhnung ermittelt werden.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 3, 4 oder 5 Ethik VL (kann mit 3, 4 oder 5 Ethik PS kombiniert werden); 8 oder 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Ralf K. Wüstenberg: n.V.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
14 711
V -
Einführung in die Systematische Theologie
(2 SWS)
Di 10.00-12.00  - Habelschwerdter Allee 45, J 24/22
(26.10.) Matthias Wolfes
Die "Systematische Theologie" stellt den vom biblischen Zeugnis getragenen und auf die geschichtliche Tradition bezogenen Selbstklärungsprozeß des christlichen Glaubens dar. Die Vorlesung erörtert in ihrem ersten Teil die methodische Anlage und den thematischen Aufbau der Systematischen Theologie. vor dem Hintegrund der klassischen Untergliederung in Dogmatik einerseits, die die zentralen Glaubensinhalte zum Gegenstand hat, Ethik andererseits, die den praktischen Handlungsorientierungen des Glaubens nachgeht, wird die Bedeutung weiterer Themenfelder (theologische Prinzipienlehre, interreligiöser Dialog, Christentum - Judentum, Theologie -Religionswissenschaft) für die gegenwärtige theologische Arbeit diskutiert. Im zweiten Teil widmet die Vorlesung sich eingehender dem Verhältnis von Religion und Theologie und damit die Frage sowohl nach der Notwendigkeit von Theologie als auch ihrer spezifischen Bedingtheit.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 2 VL, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
In regelmäßigen Abständen wird die Möglichkeit zu vertieften Rückfragen und Gespräch gegeben werden.
Sprechstunden
Matthias Wolfes: n.V.
 
Veranstaltung entfällt!
14 712
PS/S -
Grundlegung, Aufgaben und Fragestellungen der Theologie anhand von Karl Barths "Einführung in die evangelische Theologie" von 1962
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Ihnestr. 56
(19.10.) Matthias Wolfes
Das Seminar beschäftigt sich mit wichtigen methodischen und inhaltlichen Problemen der Systematischen Theologie. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, über welche Mittel die Theologie verfügt, um die Aussagen des christlichen Glaubens zu reflektieren und in ihrer Bedeutung für das Verständnis von Gott, Selbst und Welt offenzulegen. Als Orientierung und Gesprächsgrundlage dient die knapp gefaßte "Einführung", die Karl Barth am Ende seiner jahrzehntelangen Lehrtätigkeit im Wintersemester 1961/62 vorgetragen hat.
Erwartet wird eine sorgfältige Lektüre des Buches und die Bereitschaft zur Übernahme eines einführenden Referates. Die Scheinvergabe richtet sich nach den Regelungen der jeweiligen Studiengänge. Für Studierende im Grund- und Hauptstudium geeignet.
Literatur: Karl Barth: Einführung in die evangelische Theologie, Zürich 1985 (10€).
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 3 Dogmatik PS, 4 Dogmatik PS, 5 Dogmatik PS, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Matthias Wolfes: n.V.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DES BEGINNS
14 713
HS -
Sünde, Tod und Teufel feministisch-theologisch betrachtet
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Ihnestr. 56
(25.10.) Erika Godel
"Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang, ihretwegen müssen wir alle sterben" (Jesus Sirach 25,24). Kirchenväter in den ersten vier Jahrhunderten n. Chr. waren von Sünde und Tod so fasziniert, dass sie sich ausmalten, Eva wäre im Paradies von der Schlange geschwängert worden und habe den Tod geboren. Sie gingen soweit, dass sie Müttern die Schuld daran gaben, dass jedes Leben dem Tod geweiht ist, weil Frauen nur endliches Leben schenkten. Weil alle Frauen Nachkommen Evas sind, hätte sich mit Eva das ganze weibliche Geschlecht versündigt. Weil der Tod durch Frauen in die Welt gekommen sei, wären sie letztendlich auch dafür verantwortlich, dass der Sohn Gottes um des Todes Willen sterben musste (Tertullian). Die Ikonographie des Mittelalters hat das Bild von Frau und Tod variiert: "Frau Welt" und „Der Tod und das Mädchen“ sind Sinnbilder der Vergänglichkeit schlechthin. Die Verführbarkeit von Frauen ist ein Einfallstor des Bösen in die Welt.
Die Lektüre von Quellentexten der Bibel, der Kirchenväter und Martin Luthers, sowie deren Rezeption in der Theologiegeschichte, sollen die Entstehung und Entwicklung der (Erb-)Sündenlehre nachvollziehbar machen, die zur feministisch theologischen Kritik und Revision der Sündhaftigkeit von Frauen geführt hat.
Literatur: Elaine Pagels: Adam, Eva und die Schlange. Die Theologie der Sünde, Hamburg 1991; Christine Schaumberger/Luise Schottroff: Schuld und Macht, München 1988; Frank Crüsemann/Hartwig Thyen: Als Mann und Frau geschaffen, Gelnhausen-Berlin 1978.
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 8 Kirchengeschichte, 9 Kirchengeschichte, 8 Frauenforschung, 9 Frauenforschung, 3 Dogmatik PS, 4 Dogmatik PS, 5 Dogmatik PS, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Erika Godel: n.V.

Fachgebiet Religionsgeschichte

(14 706)
PS/S -
Paulus und seine Theologie -- unterwegs zu einem jüdisch-christlichen Dialog?
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Ihnestr. 56
(19.10.) Rainer Alisch
Im zurückliegenden 20. Jahrhundert ist die Diskussion um die paulinische Theologie davon gekennzeichnet, dass neben den klassischen Themen ("Gesetz und Evangelium", "Kirche und Obrigkeit") durch Karl Barth neue Perspektiven wie "Revolution Gottes und Weltrevolution" eröffnet werden. Andererseits treten jüdische Stimmen in die Debatte ein -- Leo Baeck, Ben Chorin, Jacob Taubes, Daniel Boyarin -- die den "Juden Paulus" ins Zentrum rücken, damit aber die bis dahin gültige Deutung von seinem Bruch mit dem Judentum in Frage stellen.
Im Seminar wird es um eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Paulusstudien des 20. Jahrhunderts gehen, die mit einer mehrfachen Fragestellung verbunden ist: Wohin führen die Diskussionslinien, inwieweit re-integrieren sie Paulus in das Judentum und wie bestimmen diese Linien die theologischen und nicht-theologischen Pauluslektüren, die in das 21. Jahrhundert hineinreichen?
Einen Einblick in die gegenwärtige Rezeption geben einmal der "Epilog" von Udo Schnelle, Paulus. Leben und Denken (unter http://www.degruyter.de ) und der Website der Society der Society of Biblical Literature, besonders: http://www.vanderbilt.edu/AnS/religious_studies/SBL2002/home2002.htm
Informationen zum Semester- und zum Lektüreplan gibt es unmittelbar vor Beginn unter: http://www.rainer-alisch.de
BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Modul 3, 4 oder 5 Christlich-jüdisches Gespräch PS (= Proseminar, im SoSe durch eine entsprechende Vorlesung zu ergänzen); 7 NT, 8 Bibel, 9 Bibel, 8 Systematische Theologie, 9 Systematische Theologie.
Sprechstunden
Rainer Alisch: n.V.

Nichtchristliche Religionen, Religionswissenschaft und Religionsphilosophie

(14 250)
V -
Einführung in die Islamwissenschaft
(2 SWS) (2 cr)
Di 16.00-18.00  - Takustr. 9 (Informatik), Hs
(19.10.) Sabine Schmidtke,
Axel Havemann
Die Vorlesung bietet einen Überblick über zentrale Gegenstände und Fragestellungen der Islamwissenschaft, vorrangig thematisch und nicht chronologisch geordnet. Behandelt werden u.a. Person und Rolle des Propheten Muhammad, Koran und Sunna, Recht, Theologie, Philosophie und Mystik, Grundzüge der islamischen Geschichte sowie vormoderner islamischer Gesellschaftsformen, islamische Reform und Erneuerung, politischer Islam der Gegenwart. Die Kenntnis "islamischer Sprachen" wird in dieser Veranstaltung für Studierende im Grundstudium nicht vorausgesetzt. Die Teilnahme steht auch Interessierten aus anderen Fächern offen.
(BA-Studiengang Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen: Modul 16 VL)
 
(14 271)
S -
Der Religionsvergleich des Ibn Kammuna. Lektüre und Analyse seines Tanqih al-abhath li-l-milal al-thalath
(2 SWS) (16/20 cr)
Mi 8.30-10.00  - Altensteinstr. 40, SR III (Raum 210)
(20.10.) Sabine Schmidtke
Ibn Kammunas (st. 1284) Vergleich von Judentum, Christentum und Islam ist einer der bekanntesten Texte dieser Art, der in unterschiedlichem Maße von Juden und Muslimen, besonders aber von Christen bereits im lateinischen Mittelalter rezipiert wurde. Im Rahmen des Seminars soll der Text gelesen und analysiert werden. Ferner werden die unterschiedlichen Formen und Intentionen der Rezeption des Textes im christlichen, muslimischen und jüdischen Kontext untersucht.
Da sich das Seminar nicht nur an Islamwissenschaftler richtet, sondern auch an Studierende der Judaistik und christlicher Theologien, ist (nach Absprache) eine Teilnahme an dem Seminar auch ohne Arabischkenntnisse möglich. Das Seminar steht nach Absprache ferner Studierenden des 4. Semesters offen.
Anmeldung erforderlich: islamwi@zedat.fu-berlin.de
 
(14 512)
GK -
Geschichte III: Geschichte der Juden in der Neuzeit
(2 SWS)
Do 11.00-13.00  - Ehrenbergstr. 35, Hörsaal B
(21.10.) Giulio Busi
Der Grundkurs wird die Geschichte der Juden von der frühen Neuzeit bis einschließlich des Zionismus behandeln. Der Schwerpunkt wird dabei auf der jüdisch-deutschen Geschichte liegen, es werden aber auch andere wichtige europäische Entwicklungen nachgezeichnet. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Hauptfach im Grundstudium. Judaistikstudierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
Sprechstunden
Giulio Busi: Do 15.00 - 18.30
 
(14 511)
GK -
Geschichte der Juden in der Antike
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122D
(18.10.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Osten durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung desselben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
(14 532)
PS -
Jüdische Frauen in antiken nichtliterarischen Texten
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/202
(18.10.) Tal Ilan
In diesem Proseminar werden wir nichtliterarische antike Dokumente (d. h. Inschriften und Papyri) aus dem Land Israel und aus der Diaspora über jüdische Frauen lesen.
Sprechstunden
Tal Ilan: Mi 11.00 - 12.00
 
(14 531)
PS -
Eschatologie und Apokalyptik zur Zeit des Zweiten Tempels
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/110
(20.10.) Niko Oswald
Die Vorstellung von einer radikalen Wende in der Geschichte durch das direkte Eingreifen Gottes und die Errichtung seiner unmittelbaren Herrschaft über Israel und die Völker ist bereits in der vorexilischen Prophetie vorbereitet. Jedoch gewinnt dieses Konzept unter den Bedingungen exilischer und nachexilischer jüdischer Existenz seine weitere Verdichtung und Ausgestaltung in einer immer ausführlicher werdenden Dramaturgie der Endzeitereignisse. Dieser Weg soll anhand markanter Texte aus vor- und nachexilischen Prophetenbüchern nachgezeichnet werden.
Sprechstunden
Niko Oswald: Di 13.00 - 14.00
 
(14 537)
PS -
Das jüdische Berlin
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11
(21.10.) Klaus Herrmann
Die Übung versteht sich als ein "Wegweiser durch das jüdische Berlin" in Geschichte und Gegenwart und gliedert sich in einen "theoretischen" Seminarteil und in ein umfangreiches Exkursionsprogramm, auf dem der Besuch von Synagogen (Neue Synagoge – Centrum Judaicum), Friedhöfen, Jüdisches Museum, Archive u.a. steht (Termine in Absprache mit den Institutionen und TeilnehmerInnen). Die Teilnehmerzahl ist beschränkt und daher eine Voranmeldung (kherrman@zedat.fu-berlin.de) unbedingt erforderlich.
Literatur: Ein reader wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
Sprechstunden
Klaus Herrmann: Di 11.00 - 12.00
 
(14 538)
T -
Das jüdische Jahr - Feste und Traditionen im Judentum
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11
(20.10.) Mona Kraft,
Yael Schlesinger
Das Tutorium ist als Begleitveranstaltung zu dem Proseminar von Herrn Dr. Herrmann 14 537 "Das jüdische Berlin" konzipiert und richtet sich daher vor allem an die Studierenden im Grundstudium. Es bietet eine grundlegende Einführung in den jüdischen Festkalender und den Ablauf des jüdischen Jahres. Es wird Einblicke in den traditionellen Alltag des Judentums gewähren. Dabei soll das Judentum mit allen Sinnen erfahren werden: Filme und andere Medien, Speisen und Gesänge werden ein aktuelles und vielseitiges Bild vom Judentum entstehen lassen.
 
(14 302)
PS -
Geschichte des Korans und des Korantexts
(2 SWS)
Di 12.00-14.00  - Altensteinstr. 34, 14195 Berlin, Seminarraum
(26.10.) Angelika Neuwirth
Mehrere neue Studien zum Koran (Deroche, Premare) sowie Hypothesen (Luxenberg, englische Neufassung von Lueling) haben die herkoemmliche Darstellung der Korangenese problematisiert. Welche neuen Quellen koennen Licht auf die Korangenese werfen? Wie lassen sich die verschiedenen Ansaetze kontextualisieren? Was wissen wir/wissen wir nicht ueber die Geschichte des Korans?
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 953)
PS -
Einführung in die römische Religionsgeschichte
(2 SWS)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(21.10.) Hartmut Zinser
Die antike römische Religion ist nicht nur die namengebende des Faches Religionswissenschaft, sondern aus ihr sind auch viele religionswissenschaftliche Begriffe wie z.B. sacral, profan, templum, ritus, cultus, sacramentum übernommen. In der Vorlesung wird die Geschichte der antiken römischen Religion von ihren Anfängen bis zu ihrem Untergang durch die Verbotsmaßnahmen von Kaiser Theodosius (392-96 n.) dargestellt, sowie die religiösen Begriffe in ihrer gesellschaftlichen und geschichtlichen Bedeutung und ihrem Wandel entfaltet.
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG AB 2. NOV.
(13 965)
V -
Esoterik und Okkultismus - neue Formen der Religion?
(2 SWS)
Di 14.00-16.00  - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, Hs
(26.10.) Hartmut Zinser
Die Verkündigung der Religionsfreiheit und die Trennung von Staat und Religion haben zu einer Privatisierung von Religion geführt, die es jedem ermöglicht, sich seine „Religion“ zusammenzusetzen. In diesen individuellen Gebilden spielen esoterische und okkulte Vorstellungen und Praktiken eine große Rolle. In der Vorlesung werden die am meisten verbreiteten Vorstellungen und Praktiken, die Wege ihrer Verbreitung und die von Esoterikern und Okkultisten eingegangenen Organisationsformen dargestellt. Da Esoterik und Okkultismus schillernde Gebilde zwischen Glauben und Wissen sind, wird die Frage zu erörtern sein, ob es sich bei diesen um Religion handelt, was dafür und was dagegen spricht. Schließlich wird nach den historischen und gesellschaftlichen Bedingungen und vor allem Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft zu fragen sein, wie ebenso nach den Wirkungen von Esoterik und Okkultismus auf die tradierten Religionen.
 
(13 950)
PS -
Einführung in die Religionswissenschaft: Religionsästhetik
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(25.10.) Renate Schlesier
Religionsästhetik ist ein in jüngster Zeit besonders prosperierendes Gebiet der Religionswissenschaft. Daher kann die Behandlung dieses Themas exemplarisch als Einführung in aktuelle Tendenzen des Faches dienen, die den Transfer und die Transformation religiöser Praktiken und Vorstellungen bis in die Moderne in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken und dabei auch anthropologische Zugänge erproben.
Als Ergänzung zu dieser Einführungsveranstaltung eignet sich vor allem das (auch für Studierende des Grundstudiums geöffnete) Seminar ”Konstruktionen des Künstlers diesseits und jenseits von religiöser Erfahrung”. Eine ergänzende Spezifizierung bietet außerdem das Proseminar ”Dionysos in der Bildkunst”.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Hubert Cancik, Hubert Mohr: Religionsästhetik, in: Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Matthias Laubscher (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Bd. 1, Stuttgart 1988, S. 121-156; Susanne Lanwerd: Religionsästhetik. Studien zum Verhältnis von Symbol und Sinnlichkeit, Würzburg 2002.
 
(13 952)
PS -
Glauben oder Wissen? Hegels Religionsphilosophie
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(27.10.) Olaf Briese
Die Vorlesungen zur Religionsphilosophie von Georg Wilhelm Friedrich Hegel sind, trotz umstrittener Prämissen, bedeutsam in verschiedener Hinsicht. Hegel situiert Religion im Ensemble kultureller Vermögen, entwirft ein universelles Entwicklungsmodell von Religion, das religiösen Systemen einen bestimmten historisch-konkreten Platz zuweist, und er umreißt eine Vision der Transformation von Religion in Wissenschaft, die die Vorzüge beider Wissenssysteme dialektisch vereint. Der Lektürekurs behandelt - unter Rekurs auf Hegels idealistische Philosophie insgesamt - ausgewählte Abschnitte dieser Vorlesungen.
Literatur: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, in: ders., Werke, Bd. 16 u. 17, Frankfurt/M. 1986 (Suhrkamp-Taschenbuchausgabe).
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 969)
V -
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach
(2 SWS) (in Englisch)
(zu der Vorlesung findet ein Seminar statt)
Do 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, SR III
(21.10.) Winston Davis
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach: a study of the relationship between Feuerbach's early theory of religion in Das Wesen des Christentums (1841) and his second look at religion in Das Wesen des Glaubens im Sinne Luthers (1842), Das Wesen der Religion (1846), Vorlesungen über das Wesen der Religion (1848), and Theogonie (1857). The course will discuss the reasons for the shift in Feuerbach's position and whether his second look at religion was an improvement over his first. We will also discuss the reaction of contemporaries (e.g., Marx, Engels, Stirner, Bauer and others) to Feuerbach's work, later theological responses (e.g., Karl Barth), and the use of Feuerbach's projection-theory in the twentieth century from Sigmund Freud to Peter Berger. The relationship between some of Feuerbach's shorter, philosophical texts and his theory of religion will also be discussed. Readings in German and English; lectures and discussion primarily in English.
 
ACHTUNG! ÄNDERUNG DER ZEITANGABE
(13 970)
PS/HS -
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach
(2 SWS) (in Englisch)
Di 12.00-14.00  - Altensteinstr. 40, SR II
(19.10.) Winston Davis
The Secular Humanism of Ludwig Feuerbach: a study of the relationship between Feuerbach's early theory of religion in Das Wesen des Christentums (1841) and his second look at religion in Das Wesen des Glaubens im Sinne Luthers (1842), Das Wesen der Religion (1846), Vorlesungen über das Wesen der Religion (1848), and Theogonie (1857). The course will discuss the reasons for the shift in Feuerbach's position and whether his second look at religion was an improvement over his first. We will also discuss the reaction of contemporaries (e.g., Marx, Engels, Stirner, Bauer and others) to Feuerbach's work, later theological responses (e.g., Karl Barth), and the use of Feuerbach's projection-theory in the twentieth century from Sigmund Freud to Peter Berger. The relationship between some of Feuerbach's shorter, philosophical texts and his theory of religion will also be discussed. Readings in German and English; lectures and discussion primarily in English.
 
(13 955)
PS -
Die Rolle der Frau und Vorstellungen des Weiblichen im Buddhismus
(2 SWS)
Di 16.00-18.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(19.10.) Katja Rakow
Westliche Autorinnen, die sich mit Repräsentationen des Weiblichen im Buddhismus beschäftigen, neigen oftmals zu idealisierenden Konstruktionen. Ihre Theorien über die Stellung der Frau im Buddhismus stehen in vielerlei Hinsicht in scharfem Widerspruch zur sozialen Realität der Frauen in Geschichte und Gegenwart. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns beispielhaft mit einigen Konstruktionen zur Weiblichkeit im Buddhismus befassen und diese einer kritischen Betrachtung unterziehen, indem wir überprüfen, inwiefern sie der sozialen Realität gerecht werden. Ausgehend von der so gewonnenen Perspektive auf die Stellung der Frau befassen wir uns im zweiten Teil des Seminars mit aktuellen Entwicklungen auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Frauen im Buddhismus.
 
(14 402)
V -
Der Manichäismus in seinem östlichen Verbreitungsgebiet (G/H)
(2 SWS) (2 cr)
Di 16.00-18.00 14-tägl. - Schwendenerstr. 17, Seminarraum
(26.10.) Werner Sundermann
Die Vorlesung soll hauptsächlich die iranische Ausprägung der manichäischen Lehre und Gemeindebildung darstellen. Besonderheiten der Terminologie, der Literaturentwicklung und der Lehre werden den Formen der Urgemeinde gegenübergestellt. Das Verhältnis von Manichäismus und dem Zoroastrismus der sasanidischen Zeit wird erörtert.
 
(16 063)
HS -
Religionsphilosophie
(2 SWS) (max. 40 Teiln.)
Di 18.00-20.00  - FU: Habelschwerdter Allee 30, Seminarraum 1, HU: Unter den Linden 6, 3086
(im Wechsel)
(26.10.) Holm Tetens,
Olaf Müller
In diesem Seminar wollen wir über aktuelle religionsphilosophische Fragen debattieren. Zum Beispiel: Lassen sich religiöse Sätze als Aussagen mit Wahrheitsanspruch verstehen, und wenn ja: wie? Wovon handeln diese Sätze? Kann man ihren propositionalen Gehalt jemandem erklären, der selber nicht religiös ist? Kann man ihren Gehalt ohne Zuflucht zu Metaphern verständlich machen? Und schließlich: Auf welche Ressourcen könnte man sich stützen, wenn man die – zuvor verständlich gemachten – religiösen Sätze (z.B. über Gott) zu begründen oder zu kritisieren wünscht, wenn man also die erhobenen Wahrheitsansprüche auswerten möchte? Kann man im Streit über religiöse Fragen sinnvoller Weise Argumente austauschen?
Anmerkung:
Damit wir in diesem Seminar wirklich diskutieren können, soll die Teilnehmerzahl auf maximal 40 Studenten beschränkt werden. Wer daran interessiert ist, am Seminar teilzunehmen, wird gebeten, sich bei Frau Reß-Zielinski, FU, Habelschwerdter Allee 30, bzw. bei Frau Hassel, HU, UdL 6, Raum 3040, zu melden. Das Seminar soll abwechselnd an der FU und der HU stattfinden. Für die erste Sitzung treffen wir uns am 26.10. 2004 in der FU, Habelschwerdter Allee 30, Seminarraum I.
Sprechstunden
Holm Tetens: Mo 15.30-17.00
 
(16 008)
V -
Einführung in die Probleme der Metaphysik
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00  - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2
(20.10.) Holm Tetens
Die Vorlesung wird exemplarisch in einige grundlegende Fragen der Metaphysik einführen. Behandelt wird die Debatte um Realismus und Anti-Realismus, das Projekt des Idealismus, philosophische Probleme von Raum und Zeit, das Leib-Seele-Problem, die Kontroverse um Determinismus und Willensfreiheit, das Problem der Identität der Person und die metaphilosophische Kritik an der Metaphysik. Zu jedem Themenkomplex wird jeweils auch ein philosophischer Klassiker mit seinen Auffassungen vorgestellt und kritisch diskutiert.
Sprechstunden
Holm Tetens: Mo 15.30-17.00
 
(16 028)
PS -
Texte zur Metaphysik
(2 SWS)
Do 14.00-16.00  - Habelschwerdter Allee 30, Seminarraum I
(21.10.) Holm Tetens
Das Proseminar dient der Vertiefung der Vorlesung „Einführung in die Metaphysik“. Wer an ihm teil-nehmen möchte, muss begleitend die Vorlesung besuchen. Es werden ausgewählte kürzere Texte zur Metaphysik diskutiert. Die Teilnehmer sollen sich nicht nur inhaltlich mit den Problemen der Metaphysik auseinandersetzen, sondern auch lernen, in einem Vortrag einen philosophischen Text vorzustellen und seine kritische Diskussion vorzubereiten und einzuleiten.
Sprechstunden
Holm Tetens: Mo 15.30-17.00
 
(14 252)
Ü -
Übung zur Vorlesung "Einführung in die Islamwissenschaft"
(2 SWS) (2 cr)
Fr 10.00-12.00  - Altensteinstr. 40, Hs
(22.10.) Johann Büssow
Anhand von Diskussionen und der Lektüre einzelner übersetzter Primärquellen soll der Vorlesungsstoff aufbereitet und vertieft werden. Den zweiten Schwerpunkt bildet eine Einführung in die Techniken (islam-)wissenschaftlichen Arbeitens.
(BA-Studiengang Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen: Modul 16 PS)
 
ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG
(13 345)
HS -
Heraus aus dem Ghetto: Juden in Deutschland (18.-20. Jahrhundert) (B)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00  - Koserstr. 20, A 163
(22.10.) Gerhard Baader
In diesen Jahrhunderten vollzog sich die jüdische Emanzipation in den Staaten West- und Zentraleuropas. Dieser Vorgang soll in dieser Lehrveranstaltung in ihrer Komplexität erfaßt und vor allem in seiner Phasenverschiebung differenziert werden. Er soll in die tiefgreifenden Änderungen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Ideologie in dieser Zeit insgesamt hineingestellt werden. Besonderer Schwerpunkt soll hierbei auf die durch den Prozeß der Emanzipation hervorgerufenen Veränderungen in der jüdischen Gemeinschaft selbst gelegt werden. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage gestellt werden, in welchem Maße mit der Emianzipation auch eine soziale Integration einherging und inwieweit beide Bewegungen letztlich in den einzelnen Ländern erfolgreich waren.
Einführende Literatur: Haim Hillel Ben Sasson (Hg.), Geschichte des jüdischen Volkes Bd. 3: Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart von Shmul Ettinger, München 1980; Jakob Katz, Aus dem Ghetto in die bürgerliche Gesellschaft. Jüdische Emanzipation 1770-1870, Frankfurt am Main 1986; Mordechai Breuer, Michael Graetz, Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, München 1996ff

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