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ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung

Weiterbildender postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Im Wintersemester 2003/04 startet an der Freien Universität Berlin der Weiterbildende postgraduale Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo) mit einer dreijährigen Pilotphase. Gleichstellungspolitisch Interessierte aller Studienfächer erwerben in drei Semestern Wissen und Handlungskompetenz in Fragen der Chancengleichheit.
Der Studiengang ist am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften angesiedelt. Das Studienmanagement liegt bei der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung. Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) für diesen Studiengang ist dort erhältlich und auch auf der Website des Zusatzstudiengangs einsehbar (fu-berlin.de/gender-kompetenz).

1. Einführende Veranstaltungen und studienbegleitendes Angebot

14 800
O -
Orientierungstage für die Studierenden
Mo, 20.10., ab 10.00 (weitere Termine und Ort siehe Website)
Block
  Dorothea Lüdke,
Anita Runge
14 801
S -
(Virtuelles) Begleitseminar
Termine und Ort: siehe Website
n. V.
  Dorothea Lüdke,
Anita Runge

2. Studienbereich I: Grundlagen der Frauen- und Geschlechterforschung

Die Lehrveranstaltungen (LV) des Studienbereichs I basieren auf den Angeboten der Frauen- und Geschlechterstudien der Freien Universität Berlin.

2.1 Modul (A) Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wandel der Zeit - Frauengeschichte, Männergeschichte und Geschlechtergeschichte

(13 300)
V -
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte II.) (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Claudia Ulbrich
Die Vorlesung ist eine Fortsetzung der "Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte I" (SoSe 03), ist aber so angelegt, dass sie auch für Studierende geeignet ist, die Teil I nicht gehört haben.
Neben einem Überblick über die Vielfalt der Familienmodelle im Europa der Frühen Neuzeit wird eine umfassende Einführung in die politischen, ökonomischen, rechtlichen, religiösen und kulturellen Bedeutungen der Eheschließung gegeben und die Veränderungen der Heiratsmuster und Strategien vom 15.-19. Jahrhundert aufgezeigt. Dabei kommen auch Themen wie Liebe, Sexualität, Emotionalität oder Krankheit, die sich vor allem über eine Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte erschließen lassen, zur Sprache.
Die Studierenden sollen darüber hinaus einen umfassenden Überblick über Zugänge, Methoden und die wichtigsten Ergebnisse der historischen Familienforschung und anderer (Teil)-Disziplinen, die sich mit Ehe, Familie und Verwandtschaft befassen, erhalten. Einen Schwerpunkt werden jene anthropologischen Arbeiten bilden, die sich nicht auf den konjugalen Kern (das Ehepaar) beschränken, sondern Ehe und Familie im Geflecht von Verwandtschaftsbeziehungen untersuchen.
Einführende Literatur: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt 1997 (frz. 1986), bes. Bd. 3: Neuzeit. Jack Goody, Geschichte der Familie, aus dem Engl. v. Holger Fliessbach, München 2002
(16 738)
PS -
"Geldromane" im frühen 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - J 29 / 18
(20.10.) Anita Runge
Das Proseminar setzt die Lehrveranstaltung des Sommersemesters zum "literarischen Umgang mit Geld" fort; die Teilnahme daran wird aber nicht vorausgesetzt. Ausgehend von Georg Simmels "Philosophie des Geldes" soll an ausgewählten Romanen von Bertolt Brecht, Marieluise Fleißer, Thomas und Heinrich Mann verfolgt werden, wie in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts die Rückwirkungen der Geldfunktionen auf das Handeln und die Sozialbeziehungen der Menschen gestaltet werden. Dabei steht erneut die Frage im Mittelpunkt, ob und in welcher Weise sich das Geldmotiv mit der Literarisierung von Geschlechterunterscheidungen und -verhältnissen verschränkt.
Das Proseminar gehört auch zum Lehrangebot des "Zusatzstudiengangs Gender-Kompetenz".
Die Literaturliste und Materialien zum Proseminar "Kopf, Herz und Zahl" vom SoSe 2003 können per email angefordert werden: arunge@zedat.fu-berlin.de
(15 727)
HS -
Familie und "neue" Formen des Zusammenlebens
(2 SWS)
(Anmeldung notwendig: per Mail bocku@zedat.fu-berlin.de /
per Fon 838 56256)

Mi 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 27/14
(22.10.) Ulla Bock
Die Familienstrukturen haben sich grundlegend verändert. Ist folglich die These vom "Zerfall der Familie" berechtigt? Nach wie vor ist die Familie eine bedeutsame Gruppe in der Gesellschaft und in der Regel auch die erste Gruppe, der der Mensch in seinem Lebenslauf angehört. Die Familie ist zudem eine grundlegende Sozialisationsinstanz, in der das gesellschaftliche Normen- und Wertesystem an die nachfolgende Generation weitergegeben wird. Festzustellen ist, dass es längst nicht mehr nur einen vorherrschenden Typus von Familie gibt, sondern eine große Variationsbreite von familialen und neuen Formen des Zusammenlebens. Dieser Wandel nimmt Einfluss auch auf die Entwicklung des Geschlechterverhältnisses, ebenso ließe sich sagen, dass das veränderte Geschlechterverhältnis Einfluss nimmt auf die Formen des (familiären) Zusammenlebens.
Literatur: Ein Reader wird zu Beginn des Semesters im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 37 (Dahlem) vorliegen.

2.2 Modul (B) Arbeit, Profession und Geschlecht: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht

(12 293)
HS -
Arbeit, Identität und berufliche Sozialisation in geschlechtsspezifischer Sicht
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - JK 26/101
(21.10.) Ingeborg Siggelkow
Arbeit ist ein Medium für die Persönlichkeitsentwicklung und ermöglicht den Erwerb und die Anwendung von Kompetenzen. Neben dem Lernen am Arbeitsplatz werden neue Lernorte diskutiert. Dies könnte zu einer Aufwertung des Qualifikationserwerbs von Frauen in der Familienphase führen. Die Berufswahl von Frauen konzentrierte sich in der Vergangenheit auf wenige Bereiche. Viele der typischen Frauenberufe wiesen vermehrt Benachteiligungsfaktoren auf wie begrenzte Ausbildungsinhalte, geringe Aufstiegschancen, schlechte Bezahlung und ungünstige Arbeitszeiten. Im Seminar werden die im Berufsbildungssystem verfestigten geschlechterhierarchi-schen Traditionen herausgearbeitet und Veränderungsansätze aufgezeigt.
(28 772)
S/W -
Profession und Geschlecht - Am Beispiel der "Feminisierung" der Öffentlichkeitsarbeit
Mi 9.00-11.00 - Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin; L 120/121
(29.10.) Dorothea Lüdke
(10 011112)
RV -
Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies
(2 SWS)(2 cr)
Do 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau; HS B
(23.10.) Gertraude Krell
Nach einer Einführung durch die Veranstalterin, in der sie u. a. über die Ergebnisse einer im Sommer 2000 durchgeführten Befragung aller Universitätsprofessor/innen für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Berücksichtigung geschlechterbezogener Themen in Lehre und Forschung in deren Arbeitsbereich berichtet, kommen Vertreter/innen unterschiedlicher betriebswirtschaftlicher Teildisziplinen aus dem deutschsprachigen Raum zu Wort.
Präsentiert werden ausgewählte Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Geschlechterforschung. Mit Blick auf die einzelnen Teildisziplinen werden folgende Fragen angesprochen: Wie „männlich“ (bezogen auf die Professorenschaft und die Inhalte) ist das jeweilige Fach? Welche geschlechterbezogenen Themen werden in Lehre und Forschung bereits berücksichtigt? Welche Themen könnten darüber hinaus berücksichtigt werden bzw. was kann die Betriebswirtschaftslehre von den Gender Studies lernen?
Das komplette Programm finden Sie ab September auf der
Homepage der Veranstalterin http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3krell/ .

2.3 Modul (C) Geschlechterverhältnisse in Politik, Recht und Staat - Zur Relevanz der Frauen- und Geschlechterforschung für die Praxis der Politik der Chancengleichheit und der Geschlechtergleichstellung

(15 060)
PS -
Politische Philosophie und Geschlechterordnung
(2 SWS)
14-tägl. Di 16.00-20.00 - OEI/105
(21.10.) Brigitte Wehland-Rauschenbach
(33 400)
GK -
Staat und Markt im Entwicklungsprozess
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - LAI; 201
(23.10.) Marianne Braig
Über den Staat und das Verhältnis von Staat und Markt wird immer wieder neu nachgedacht – gerade auch im entwicklungspolitischen Kontext. Zielsetzung des Grundkurses ist es, einen Überblick über die wissenschaftliche und konzeptionelle Diskussion zum Verhältnis von Staat und Markt zu gewinnen. Neben einem historischen Rückblick werden die Auseinandersetzung um den Washington Consensus und die daran anschließende Suche nach neuen Konzepten und Ansätzen im Mittelpunkt stehen. Behandelt werden auch das Einbringen und Berücksichtigen geschlechtsspezifischer Perspektiven in den theoretischen und konzeptionellen Diskussionen sowie den entwicklungspolitischen Ansätzen. Der regionale Schwerpunkt wird zwar auf Lateinamerika liegen; andere Entwicklungsregionen können jedoch einbezogen werden. Zur Vorbereitung auf das Seminar kann folgende Literatur dienen:
Braig, Marianne (Hrsg.): Staat und Markt im Entwicklungsprozess, Hamburg 2000.
Braig, Marianne/Wölte, Sonja (Hrsg.): Demokratisierung des Staates, Bürgerrechte und Frauenbewegungen, Frankfurt 2003.
(15 061)
PS -
Geschlechtergleichstellung im Erwerbsleben durch Recht?
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OEI/B
(20.10.) Sabine Berghahn
(15 062)
PS -
Gender Mainstreaming und Erwerbsarbeit: Aktuelle Aspekte in der Bundesrepublik
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - 22/E2
(21.10.) Anke Fromme
(15 304)
HS -
Feministische Theorien in den Sozialwissenschaften und soziale Ungleichheit. Methodologische Ansätze, Grundlagen und Kontroversen
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - 22/UG 1
(23.10.) Hasko Hüning
(29 516)
TS -
Gender und transnationale Migration
(2 SWS)
Wochenendblockseminare,Vorbesprechung: Mo, 27. 10. 2003, 19 Uhr, Großer Seminarraum. Termine: jeweils Sa 10-18 Uhr am 13.12.03, 10.1.04, 24.1.04, 7.2.04, Großer Seminarraum. Anmeldung per email ist erforderlich bis zum 20.10.03: huewel@zedat.fu-berlin.de
Block  - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(27.10.) Gertrud Hüwelmeier
Die frühe Migrationsliteratur richtete ihre Aufmerksamkeit nahezu ausschließlich auf männliche Migranten, während Frauen eine vorzugsweise passive Rolle als Begleiterinnen zugesprochen wurde. In den 1980er und 1990er Jahren wurden Frauen in der Migrationsliteratur zunehmend sichtbar, vielfach fügte man sie jedoch als Variable den männlichen Migranten hinzu, ohne gender als einen entscheidenden Fokus der Untersuchung in den Blick zu nehmen. Das veränderte sich erst Ende der 1990 er Jahre, als deutlich wurde, inwieweit Geschlechterbeziehungen in den Herkunftsgesellschaften den Prozeß der transnationalen Migration beeinflußten: Sie strukturierten Muster des settlements in der neuen Heimat und transformierten (Macht)Beziehungen zwischen Frauen und Männern.
Im Seminar werden wir neuere Theorieansätze zum Verhältnis von gender und Transnationalismus diskutieren. Dazu gehört auch die Frage, warum Familie, Haushalt und gender immer noch als getrennte Bereiche von ökonomischen, politischen und religiösen Lebenswelten der Migranten betrachtet werden. Ebenso spielt die Beziehung von gender und nationaler Identität in grenzüberschreitenden Kontexten eine wichtige Rolle. Schließlich wird nach den Konsequenzen transnationaler Migration auf die in der Herkunftskultur zurückbleibenden Individuen und Gruppen gefragt. Am Beispiel jüngster Ethnographien, z.B. über Sex-arbeiterinnen, Hausangestellte und transnationale Polygamie werden wir unsere theoretischen Diskussionen vertiefen.
Das Seminar wird als Wochenendseminar konzipiert, da die Dozentin aufgrund einer Feldforschung erst im Dezember mit ihrer Veranstaltung beginnt.

Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Theorieschein für das Hauptstudium erworben werden. Teilnahmebedingung ist der regelmäßige Besuch aller Veranstaltungen sowie die Vorbereitung einer Sitzung durch die Einführung eines Textes (Kurzreferat). Die Lektüre aller Texte gilt als selbstverständlich. Benotete Scheine werden vergeben, wenn eine schriftliche Hausarbeit (15 Seiten) vorliegt.

2.4 Modul (D) Neuere theoretische und methodologische Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung

(12 291)
HS -
Kritische Diskursanalyse als Methode der Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - JK 26/140
(20.10.) Barbara Drinck
Innerhalb der Geschlechterforschung wird vorwiegend das Thema "Ungleichheit der Geschlechter" behandelt. Doch ein Problem taucht beim methodischen Herangehen an das Thema "Ungleichheiten" immer wieder auf: Es ist die Blickrichtung, aus der das Problem beobachtet wird. Die Blickrichtung darf nicht nur auf die Vergangenheit konzentriert sein, auch der Einbezug der Gegenwart reicht nicht aus, sondern unsere Betrachtung muss in die Zukunft gerichtet sein. Retrospektive Rekonstruktion ist wesentlich, genügt jedoch nicht. Es ist zu wenig, das Forschungsinteresse ausschließlich darauf zu richten, wie Kategorien konstruiert wurden.
Die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger in der soziolinguistischen Tradition Jürgen Links, diese wiederum an der poststrukturalistischen Theorie und Methodologie Michel Foucaults orientiert, kann hier als sinnvolle Methode angeboten werden. Dieses qualitative Analyseverfahren ermöglicht es, sowohl den Prozess der stattgefundenen Konstruktion zu entziffern, als auch den der gegenwärtigen laufenden Konstruktion zu beobachtet und aus dieser Beobachtung Konsequenzen abzuleiten.
Es ist für die Geschlechterforschung von enormer Relevanz, die z.Z. stattfindenden Konstruktionen zu erkennen, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, Entscheidungen darüber, ob wir Entwicklungen im Geschlechterverhältnis entgegenwirken wollen oder nicht.
(17 384)
V -
Ringvorlesung: Studies that Matter?! Zur Zukunft von Gender Studies und Feminismus in den Literatur- und Kulturwissenschaften
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 203
(28.10.) Sabine Schülting,
Sabine Müller
(12 292)
HS -
Projektseminar - Forschungswerkstatt (über zwei Semester): Methoden der Geschlechterforschung in ihrer Anwendung auf dasThema: Ist Emanzipation eine Illusion? Lebensformen und Lebensgestaltung im Spannungsfeld "Familienalltag"
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - JK 26/101
(21.10.) Barbara Drinck
Das Projektseminar erstreckt sich über zwei Semester, die unterschiedliche methodische Schwerpunkte beinhalten. Im ersten Semester werden grundlegende Probleme besprochen, die bei der Erstellung von Forschungsplänen und Forschungsdesigns auftreten. Dazu werden anhand von Jugendstudien (etwa der Shell-Studien) Schwerpunkte der Planung und Konzipierung von Forschungsvorhaben studiert. Weiterhin wird im ersten Semester ein Fragebogen entworfen, der in einer Pilotphase getestet wird. An ihm werden Codierpläne erläutert und erste Auswertungen mit SPSS durchgeführt. Das Hauptgewicht liegt in dieser Phase auf der quantitativen Methode. Im zweiten anschließenden Semester werden dazu ergänzend qualitative Sequenzen in der Befragung einfügt, deren Methodologie erläutert, Interviews durchgeführt und ausgewertet.
Das Thema "Ist Emanzipation eine Illusion? Lebensformen und Lebensgestaltung im Spannungsfeld ‚Familienalltag'" spielt auf die Studie von Cornelia Koppetsch und Günter Burkart "Die Illusion der Emanzipation" von 1999 an. Die dort referierten Ergebnisse werden im Seminar diskutiert und mit den eigen konzipierten Verfahren überprüft.
Die Ziele des Projektseminars sind vor allem folgende: Anhand der Forschungsfrage, die wir aus der Studie von Koppetsch und Burkart gewinnen, werden wir einen Forschungsplan, das darauf aufbauende Design und das Instrumentarium entwickeln, um damit die Forschungsfrage zu überprüfen.
Das Seminar soll der Vorbereitung auf eine eigene Examens- und Forschungsarbeit vorbereiten und Forschungskompetenzen verbessern.
(15 670)
Pjs 2 -
Alter und Geschlecht - Zur Lebenslage älterer Frauen und Männer
(4 SWS)
Di 16.00-20.00 - 302b
(21.10.) Wolfgang Clemens
Die Lebenslage von Menschen im dritten und vierten Lebensalter ist in sehr unterschiedlicher Weise geschlechtsspezifisch geprägt: Einerseits haben Frauen eine um ca. sechs Jahre längere Lebenserwartung, eine durchschnittlich schlechtere subjektive Gesundheit und weisen einen höheren Anteil an Armut auf als gleichaltrige Männer, andererseits gehören ältere und alte Männer öfter zu sozial privilegierten Gruppen. Dies wirft die Frage nach den - auch durch den Lebenslauf geprägten - genderspezifischen Differenzen des Lebens im Alter auf. In diesem Forschungspraktikum sollen geschlechtsdifferenzierende Unterschiede des Alter(n)s in zwei Schritten nachgezeichnet und analysiert werden: (1) durch eine vergleichende Analyse objektiver sozialstatistischer Daten zur Lebenssituation und (2) anhand subjektiver qualitativer Interviews mit älteren Frauen und Männern.
Zur Einführung: Backes, G.M.; Clemens, W. (2003): Lebensphase Alter. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung, 2. Aufl., Weinheim/München: Juventa.
(15 728)
HS -
Soziale Ungleichheit und Geschlecht: Daten zur Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern im internationalen Vergleich
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - 323
(24.10.) Jens Alber
Dieser Kurs ist als Seminar im Hauptstudium konzipiert. Im Zentrum steht die Erarbeitung von vergleichenden Längsschnittinformationen zur Repräsentation von Frauen und Männern in verschiedenen Lebensbereichen. Nach gemeinsamer Lektüre einiger grundlegender Texte zur Entwicklung geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichheit soll die Verteilung der Lebenschancen von Männern und Frauen in den Lebensbereichen Familie, Bildungswesen, Beruf und Politik für verschiedene europäische Länder empirisch-vergleichend herausgearbeitet werden. Als zentrale Grundlage werden Makrodaten der amtlichen Statistik dienen, die um Mikrodaten aus Eurobarometer- bzw. Euromodulumfragen ergänzt werden sollen. Ein wesentlicher Kern der Datenarbeit wird aus der Analyse von Daten zur geschlechtsspezifischen Sterblichkeit bestehen. Für den Scheinerwerb wird von den Studierenden die Übernahme einer Hausarbeit erwartet, in der für jeweils mindestens zwei Länder die Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern in einem ausgewählten Bereich vergleichend dargestellt wird. Das kollektive Ziel der Veranstaltung ließe sich als die Erstellung eines Sozialreports zur sozialen Lage von Frauen und Männern in Europa beschreiben.
(29 502)
TK -
Geschlechterforschung
(2 SWS)(6 cr)
Mo 12.00-14.00 - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(3.11.) Jochen Seebode
Scheinerwerb:
In diesem Grundkurs kann ein benoteter Theorieschein für das Grundstudium erworben werden.

3. Studienbereich II: "Praxisperspektiven und Berufsfeldorientierung"

3.1 Modul (A) Neue Perspektiven für die Praxis der Chancengleichheit: Vorstellung von Berufsfeldern und Akteurinnen und Akteuren

14 802
PrS -
Gleichstellung in der Regionalentwicklung
Info über 6 Blocktermine und Ort: siehe Website
  Eva Reisinger
14 803
PrS -
Implementierung von Gender Mainstreaming - Reflexionen aus der Praxis
Termin und Ort siehe Website
  Barbara Stiegler,
Ute Wanzek,
N.N.

3.2 Modul (B) Best Practice? - Neue Strategien und ihre Erfolge

14 804
PrS -
"Eine Berliner Verwaltung wird gegendert" - Umsetzungsstrategien für Gender Mainstreaming an konkreten Beispielen
Termin und Ort siehe Website
  Christine Rabe
14 805
PrS -
Test the Best - Gleichstellungspolitik auf dem Prüfstand
Termin und Ort siehe Website
  N.N.

4. Studienbereich III: "Qualifizierung durch Training"

4.1 Modul (A) Brückenschlag in die Praxis

14 806
S -
"Was kann ich eigentlich?" - Der Weg zum persönlichen Profil
Mi, 29.10., 9.00-14.30, Sa, 8.11., 10.00-16.00 - Otto-von-Simson-Str. 13-15 (weitere Termine n.V.)
  Karin Brinkhoff
14 807
S -
Zeit für das Wesentliche - Techniken effektiver Zeit-, Selbst- und Arbeitsorganisation
Di, 6.1. und Mi, 7.1. - Otto-von-Simson-Str. 13-15
  Svenja Neupert
(12 294)
HS -
Konflikt und Geschlecht : Lernziel Genderorientierte Konfliktkompetenz
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - K 23/11
(24.10.) Lintrun Weber-Freudenberger
Teil II
Spielt das Geschlecht im Konflikterleben von Frauen und Männern eine Rolle? Ist das Konfliktverhalten von Frauen und Männern unterschiedlich? Erleben sie unterschiedliche Konfliktsituationen oder dieselben Konfliktsituationen unterschiedlich? Gibt es einen männlichen und einen weiblichen Führungsstil, männliches oder weibliches Konfliktmanagement, ein geschlechtsspezifisches Konfliktlösungsverhalten? Wirkt sich das Geschlecht im Konfliktverhalten aus oder entfalten Geschlechterstereotype ihre Wirksamkeit in Konflikterleben und Konfliktverhalten - und was bedeutet der dekonstruktivistische Geschlechterdiskurs in diesem Zusammenhang?
Diese Fragen sollen im Seminar anhand von Texten unter Einbeziehung der je eigenen Erfahrung untersucht werden.
Literatur zur Einführung:
B.Zurschlag / W.Thielke (1998) Konfliktsituationen im Alltag
E.Welz / U.Dussa (1998) Mädchen sind besser - Jungen auch. Konfliktbewältigung für Mädchen und Jungen - ein Betrag zur Förderung sozialer Kompetenzen in der Grundschule. BLK Modellversuch zur Konfliktbewältigung für Mädchen und Jungen, Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport 1998
14 808
S -
Präsenztraining
Fr, 20.2., und Sa, 21.2., jew. 14.00-19.00 - Otto-von-Simson-Str. 13-15
  Dorothee Kolschewski

4.2 Modul (B) Gender-Workshop

14 809
Workshop -
Gender-Workshop - Teil I Sensibilisierung und Basiswissen
Blockveranstaltung Mi, 22.10. u. Do, 23.10, jew. 9.00-17.00 (weitere Termine nach Vereinbarung) - Ort: s. Website
  Regina Frey

4.3 Modul (C) E-Learning

14 810
S/Ü -
E-Learning konkret
Mo, 27.10., 10.11. und 24.11., jew. 10.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45 (Silberlaube, Eingang über Fabeckstraße), KL 23/221
Block
  Dorothea Lüdke,
Monika Schröter,
N.N.

Lehrveranstaltungen der Fachbereiche und Zentralinstitute zu Frauen- und Geschlechterforschung

(10 011112)
RV -
Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies
(2 SWS)(2 cr)
Do 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau; HS B
(23.10.) Gertraude Krell
Nach einer Einführung durch die Veranstalterin, in der sie u. a. über die Ergebnisse einer im Sommer 2000 durchgeführten Befragung aller Universitätsprofessor/innen für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Berücksichtigung geschlechterbezogener Themen in Lehre und Forschung in deren Arbeitsbereich berichtet, kommen Vertreter/innen unterschiedlicher betriebswirtschaftlicher Teildisziplinen aus dem deutschsprachigen Raum zu Wort.
Präsentiert werden ausgewählte Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Geschlechterforschung. Mit Blick auf die einzelnen Teildisziplinen werden folgende Fragen angesprochen: Wie „männlich“ (bezogen auf die Professorenschaft und die Inhalte) ist das jeweilige Fach? Welche geschlechterbezogenen Themen werden in Lehre und Forschung bereits berücksichtigt? Welche Themen könnten darüber hinaus berücksichtigt werden bzw. was kann die Betriebswirtschaftslehre von den Gender Studies lernen?
Das komplette Programm finden Sie ab September auf der
Homepage der Veranstalterin http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3krell/ .

FB Wirtschaftswissenschaft

(10 011112)
RV -
Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies
(2 SWS)(2 cr)
Do 16.00-18.00 - Henry-Ford-Bau; HS B
(23.10.) Gertraude Krell
Nach einer Einführung durch die Veranstalterin, in der sie u. a. über die Ergebnisse einer im Sommer 2000 durchgeführten Befragung aller Universitätsprofessor/innen für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Berücksichtigung geschlechterbezogener Themen in Lehre und Forschung in deren Arbeitsbereich berichtet, kommen Vertreter/innen unterschiedlicher betriebswirtschaftlicher Teildisziplinen aus dem deutschsprachigen Raum zu Wort.
Präsentiert werden ausgewählte Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Geschlechterforschung. Mit Blick auf die einzelnen Teildisziplinen werden folgende Fragen angesprochen: Wie „männlich“ (bezogen auf die Professorenschaft und die Inhalte) ist das jeweilige Fach? Welche geschlechterbezogenen Themen werden in Lehre und Forschung bereits berücksichtigt? Welche Themen könnten darüber hinaus berücksichtigt werden bzw. was kann die Betriebswirtschaftslehre von den Gender Studies lernen?
Das komplette Programm finden Sie ab September auf der
Homepage der Veranstalterin http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3krell/ .

FB Politik- und Sozialwissenschaften

- Politikwissenschaft

(15 037)
PS -
Michel Foucault
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - 22/UG 1
(21.10.) Ina Kerner
(15 060)
PS -
Politische Philosophie und Geschlechterordnung
(2 SWS)
14-tägl. Di 16.00-20.00 - OEI/105
(21.10.) Brigitte Wehland-Rauschenbach
(15 061)
PS -
Geschlechtergleichstellung im Erwerbsleben durch Recht?
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OEI/B
(20.10.) Sabine Berghahn
(15 062)
PS -
Gender Mainstreaming und Erwerbsarbeit: Aktuelle Aspekte in der Bundesrepublik
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - 22/E2
(21.10.) Anke Fromme
(15 063)
PS -
Politische Akteure und die Vergangenheits"bewältigung" in der Bundesrepublik: Geschlechterpolitische Konsequenzen
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OEI/105
(23.10.) Johanna Kootz
(15 064)
PS -
Geschlechterungleichheit in Deutschland. Zur Situation von Frauen in den alten und neuen Bundesländern
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - 21/E
(20.10.) Sigrid Jüttemann
(15 266)
PK -
Gerechtigkeit und Geschlecht, Teil II (T+S)
(4 SWS)
Fr 10.00-14.00 - 21/B
(24.10.) Brigitte Wehland-Rauschenbach,
Sabine Berghahn
(15 304)
HS -
Feministische Theorien in den Sozialwissenschaften und soziale Ungleichheit. Methodologische Ansätze, Grundlagen und Kontroversen
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - 22/UG 1
(23.10.) Hasko Hüning
(15 325)
HS -
Direkte Demokratie - Chancen und Probleme (L)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - 22/UG 1
(23.10.) Otmar Jung

- Soziologie

(15 665)
PS -
Aktuelle und theoretische Probleme der Geschlechtergerechtigkeit
(2 SWS)
14-tägl. Mi 10.00-14.00 - 302a
(29.10.) Melitta Patzak
Die Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit in moderner Gesellschaft stellt eine zentrale Forderung des Feminismus dar.
Aktuell geht es hierbei um Fragen der Gleichstellung von Frauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Hinausgehend über den öffentlichen und Erwerbsbereich erstreckt sich die Gerechtigkeitsforderung aber auch auf die familiäre Situation. Die spezifischen Gefährdungen von Frauen in Familie und Beruf sowie die damit hergestellten Verstöße gegen Menschenrechtsverletzungen werden insbesondere in internationalen Vergleichen sichtbar und verhandelt. Globale Vereinbarungen wie das Gender Mainstreaming könnten hierbei hilfreich sein.
Die theoretische Grundlage der Geschlechtergerechtigkeit bilden die in politischer Philosophie eingespielten Gerechtigkeitskonzepte, in denen Gerechtigkeit entweder ausgehend von einem allgemeinen Prinzip (Jedem das Gleiche) oder bezogen auf spezielle Regeln (Jedem das Seine) definiert wird. Wir fragen danach, welches dieser Gerechtigkeitsvorstellungen sich in einem besonderen Maße für das feministische Anliegen eignet. Aus feministischer Sicht ist ein Gerechtigkeitskonzept gesucht, das mithilft, die im gegenwärtigen Geschlechterverhältnis immer noch gegebenen machtbesetzten Hierarchien aufzulösen. Kernpunkt dabei ist die Debatte um das Verhältnis von Gleichheit und Differenz. Es wird sich zeigen, dass in einem auf Freiheit und Autonomie der Person ausgerichteten Gerechtigkeitskonzept die dichotome Vorstellung von gleich und different entfallen kann.
Das entsprechende Literaturverzeichnis wird zu Beginn der LV zur Verfügung gestellt.
(15 670)
Pjs 2 -
Alter und Geschlecht - Zur Lebenslage älterer Frauen und Männer
(4 SWS)
Di 16.00-20.00 - 302b
(21.10.) Wolfgang Clemens
Die Lebenslage von Menschen im dritten und vierten Lebensalter ist in sehr unterschiedlicher Weise geschlechtsspezifisch geprägt: Einerseits haben Frauen eine um ca. sechs Jahre längere Lebenserwartung, eine durchschnittlich schlechtere subjektive Gesundheit und weisen einen höheren Anteil an Armut auf als gleichaltrige Männer, andererseits gehören ältere und alte Männer öfter zu sozial privilegierten Gruppen. Dies wirft die Frage nach den - auch durch den Lebenslauf geprägten - genderspezifischen Differenzen des Lebens im Alter auf. In diesem Forschungspraktikum sollen geschlechtsdifferenzierende Unterschiede des Alter(n)s in zwei Schritten nachgezeichnet und analysiert werden: (1) durch eine vergleichende Analyse objektiver sozialstatistischer Daten zur Lebenssituation und (2) anhand subjektiver qualitativer Interviews mit älteren Frauen und Männern.
Zur Einführung: Backes, G.M.; Clemens, W. (2003): Lebensphase Alter. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung, 2. Aufl., Weinheim/München: Juventa.
(15 707)
HS -
Familie und Evolution: Die biologischen Bedingungen einer sozialen Institution
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - 302b
(21.10.) Rainer Heuer,
Martin Kohli
Die Familie ist ein klassisches Feld soziologischer Theorie und Forschung. Trotz der aktuellen Herausforderungen hat ihre Bedeutung für Individuum und Gesellschaft keineswegs abgenommen. Mit der Evolutionsbiologie gewinnt seit geraumer Zeit eine Perspektive an Relevanz, die scheinbar in Widerspruch zu den traditionellen Sichtweisen unserer Disziplin steht, zumindest aber mit ihnen konkurriert. Ist die menschliche Evolution an ein Ende gelangt, da wir ihrer bewusst geworden sind und Kontrolle über sie gewonnen haben, oder spielt sie auch heute noch eine entscheidende Rolle? Sind die empirischen Befunde der Familiensoziologie mit der Vorstellung vereinbar, dass der "Sinn" menschlichen Handelns (vor allem) in der Weitergabe der Gene liegen soll? In diesem Hauptseminar soll der evolutionsbiologische Ansatz exemplarisch anhand von ausgewählten Aspekten modernen Familienlebens erarbeitet und überprüft werden. Literatur zur Einführung: Sarah B. Hrdy (2002): Mutter Natur. Die weibliche Seite der Evolution. Berlin: Berliner Taschenbuch Verlag.
(15 727)
HS -
Familie und "neue" Formen des Zusammenlebens
(2 SWS)
(Anmeldung notwendig: per Mail bocku@zedat.fu-berlin.de /
per Fon 838 56256)

Mi 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 27/14
(22.10.) Ulla Bock
Die Familienstrukturen haben sich grundlegend verändert. Ist folglich die These vom "Zerfall der Familie" berechtigt? Nach wie vor ist die Familie eine bedeutsame Gruppe in der Gesellschaft und in der Regel auch die erste Gruppe, der der Mensch in seinem Lebenslauf angehört. Die Familie ist zudem eine grundlegende Sozialisationsinstanz, in der das gesellschaftliche Normen- und Wertesystem an die nachfolgende Generation weitergegeben wird. Festzustellen ist, dass es längst nicht mehr nur einen vorherrschenden Typus von Familie gibt, sondern eine große Variationsbreite von familialen und neuen Formen des Zusammenlebens. Dieser Wandel nimmt Einfluss auch auf die Entwicklung des Geschlechterverhältnisses, ebenso ließe sich sagen, dass das veränderte Geschlechterverhältnis Einfluss nimmt auf die Formen des (familiären) Zusammenlebens.
Literatur: Ein Reader wird zu Beginn des Semesters im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 37 (Dahlem) vorliegen.
(15 728)
HS -
Soziale Ungleichheit und Geschlecht: Daten zur Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern im internationalen Vergleich
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - 323
(24.10.) Jens Alber
Dieser Kurs ist als Seminar im Hauptstudium konzipiert. Im Zentrum steht die Erarbeitung von vergleichenden Längsschnittinformationen zur Repräsentation von Frauen und Männern in verschiedenen Lebensbereichen. Nach gemeinsamer Lektüre einiger grundlegender Texte zur Entwicklung geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichheit soll die Verteilung der Lebenschancen von Männern und Frauen in den Lebensbereichen Familie, Bildungswesen, Beruf und Politik für verschiedene europäische Länder empirisch-vergleichend herausgearbeitet werden. Als zentrale Grundlage werden Makrodaten der amtlichen Statistik dienen, die um Mikrodaten aus Eurobarometer- bzw. Euromodulumfragen ergänzt werden sollen. Ein wesentlicher Kern der Datenarbeit wird aus der Analyse von Daten zur geschlechtsspezifischen Sterblichkeit bestehen. Für den Scheinerwerb wird von den Studierenden die Übernahme einer Hausarbeit erwartet, in der für jeweils mindestens zwei Länder die Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern in einem ausgewählten Bereich vergleichend dargestellt wird. Das kollektive Ziel der Veranstaltung ließe sich als die Erstellung eines Sozialreports zur sozialen Lage von Frauen und Männern in Europa beschreiben.
(15 729)
HS -
Geschlechteridentität und Moral
(2 SWS)
14-tägl. Mi 10.00-14.00 - 302a
(22.10.) Melitta Patzak
Auch Moraltheorie ist in feministische Kritik geraten: Ansätze traditioneller Ethik verfahren insofern androzentrisch, als das moralische Subjekt männlich definiert ist, was zu konkreten Benachteiligungen von Frauen im moralischen Diskurs führt. Um eine Akzentuierung der ethischen Diskussion um die Geschlechterdifferenz zu erreichen, gibt es alternative Möglichkeiten, die eng mit der Deutung des Begriffs der Geschlechterdifferenz entweder als sozial hergestellt (gender) oder als ontologisch gegeben (sexuelle Differenz) zusammenhängen. In der LV soll das Spannungsverhältnis zwischen den unterschiedlichen Selbstverständnissen von Gleichheit und Differenz, ausgedrückt auch in der Polarität von Kultur und Ontologie, einerseits und den heute diskutierten Ansätzen feministischer Ethik andererseits bearbeitet werden. Garantiert also eher eine geschlechterspezifische Moral oder eine geschlechterübergreifende Ethik die Bedingungen eines frei und autonom bestimmten Lebens im Geschlechterverhältnis? Während im zuerst genannten Fall Moral als sozial-interaktiv hergestelltes Herrschaftsinstrument erscheint, ist im zweiten Fall nach einem integrativen Selbstverständnis der Geschlechter vom Menschsein gefragt, das mehr sein muss als die Summe von Weiblich und Männlich. Ästhetik, emotionale Orientierungen usw. sollen hierzu Denkanstöße geben.
Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn der LV ausgegeben.
(15 736)
HS -
Maschinenkörper oder Lustkörper. Kritik der instrumentellen Vernunft bei Marquis de Sade
(2 SWS)
Vorbesprechung: 22.10. 18-20 Uhr Block Termine: 09./10./11.01. 12-18 Uhr
302a
  Gerburg Treusch-Dieter
Die soziologische Bedeutung von Sade wird unter drei Aspekten thematisiert. Zum einen haftet Sade noch immer der Ruch des Verbotenen an, so dass sich die Frage stellt, was wird da tabuisiert? Zum zweiten besetzt Sade im Übergang von Ancien Regime und Industriezeitalter, von Absolutismus und bürgerlicher Gesellschaft eine Schnittstelle: Foucault zufolge beginnt an dieser Schnittstelle die Biopolitik des Sex, die von Sade 'pornographisch' gewendet wird. Hier stellt sich die Frage, inwiefern zeigt Sade das Obszöne der Verwaltung und Bewirtschaftung der Körper im Kontext des Geschlechterverhältnisses auf? Zum dritten ist Sade ein Vertreter der Aufklärung, er wurde jedoch dadurch, dass der Psychiater Krafft-Ebing seinen Namen für 'Sadismus' einsetzt, pathologisiert. Die daraus folgende Frage richtet sich an die Dialektik der Aufklärung und führt zur Tabuisierung von Sade zurück, gleichzeitig verweist sie auf das, was heute unter Enttabuisierung der Körper zu verstehen ist?
(15 750)
HS -
Liebe - Kennzeichen Europas?
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - 323
(29.10.) Uta Ottmüller
"Immer wieder ist in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten die These vertreten worden, dass das Gefühl, Teil Europas zu sein, fundamental durch dieselbe Art von Liebe geprägt sei, die zugleich die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die Zivilisationsformen des modernen Europa charakterisiere... Gleichzeitig wurde [die Liebe] instrumentalisiert, um die Überlegenheit einer (der europäischen) über andere (nicht-europäische) Zivilisationen zu belegen." (Luisa Passerini). Im Seminar werden verschiedene (u.a. kultur- und literaturhistorische, demographische, moraltheologische, rassistische) Begründungen des europäischen Liebeskonzepts diskutiert und nach den Chancen seiner nicht-dominanten Realisierung in künftigen (globalen) Friedensordnungen gefragt. Die Stunde vom und 22.10. wird nach Vereinbarung nachgeholt.
Literatur: Passerini, Luisa: Europe in Love, Love in Europe, Imagination and Politics between the Wars, New York 1999.(im IfS vorhanden) Goody, Jack, Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa. Berlin 1986 - Neuaufl. 2002, Rommelspacher, Birgit, Dominanzkultur. Texte zu Fremdheit und Macht. Berlin 1995

- Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

(28 772)
S/W -
Profession und Geschlecht - Am Beispiel der "Feminisierung" der Öffentlichkeitsarbeit
Mi 9.00-11.00 - Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin; L 120/121
(29.10.) Dorothea Lüdke

- Ethnologie

(29 502)
TK -
Geschlechterforschung
(2 SWS)(6 cr)
Mo 12.00-14.00 - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(3.11.) Jochen Seebode
Scheinerwerb:
In diesem Grundkurs kann ein benoteter Theorieschein für das Grundstudium erworben werden.
(29 508)
RK/RS -
Verschleierung und die zeitgenössische religiöse Debatte am Beispiel des Iran und der Türkei
(2 SWS)(6-10 cr)
Fr 14.00-16.00 - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(24.10.) Ingrid Schindlbeck
Verschleierung bzw. das islamische Kleid (hijab) ist das herausragendste Emblem rezenter islamischer Bewegungen, die seit den 1970er Jahren in vielen islamischen Ländern entstanden sind. Am Beispiel des Iran und der Türkei werden einerseits die jeweils spezifischen historischen und politischen Kontexte dieser Bewegungen untersucht, andererseits soll der Vergleich auch kulturübergreifende Gemeinsamkeiten herausstellen. Das Seminar versteht sich zwar als Fortsetzung des Seminars vom Sommersemester 2003, es ist aber für jeden Interessierten offen.

Scheinerwerb:
In dieser Lehrveranstaltung kann ein benoteter Regionalschein für das Grundstudium oder für das Hauptstudium erworben werden.
(29 516)
TS -
Gender und transnationale Migration
(2 SWS)
Wochenendblockseminare,Vorbesprechung: Mo, 27. 10. 2003, 19 Uhr, Großer Seminarraum. Termine: jeweils Sa 10-18 Uhr am 13.12.03, 10.1.04, 24.1.04, 7.2.04, Großer Seminarraum. Anmeldung per email ist erforderlich bis zum 20.10.03: huewel@zedat.fu-berlin.de
Block  - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(27.10.) Gertrud Hüwelmeier
Die frühe Migrationsliteratur richtete ihre Aufmerksamkeit nahezu ausschließlich auf männliche Migranten, während Frauen eine vorzugsweise passive Rolle als Begleiterinnen zugesprochen wurde. In den 1980er und 1990er Jahren wurden Frauen in der Migrationsliteratur zunehmend sichtbar, vielfach fügte man sie jedoch als Variable den männlichen Migranten hinzu, ohne gender als einen entscheidenden Fokus der Untersuchung in den Blick zu nehmen. Das veränderte sich erst Ende der 1990 er Jahre, als deutlich wurde, inwieweit Geschlechterbeziehungen in den Herkunftsgesellschaften den Prozeß der transnationalen Migration beeinflußten: Sie strukturierten Muster des settlements in der neuen Heimat und transformierten (Macht)Beziehungen zwischen Frauen und Männern.
Im Seminar werden wir neuere Theorieansätze zum Verhältnis von gender und Transnationalismus diskutieren. Dazu gehört auch die Frage, warum Familie, Haushalt und gender immer noch als getrennte Bereiche von ökonomischen, politischen und religiösen Lebenswelten der Migranten betrachtet werden. Ebenso spielt die Beziehung von gender und nationaler Identität in grenzüberschreitenden Kontexten eine wichtige Rolle. Schließlich wird nach den Konsequenzen transnationaler Migration auf die in der Herkunftskultur zurückbleibenden Individuen und Gruppen gefragt. Am Beispiel jüngster Ethnographien, z.B. über Sex-arbeiterinnen, Hausangestellte und transnationale Polygamie werden wir unsere theoretischen Diskussionen vertiefen.
Das Seminar wird als Wochenendseminar konzipiert, da die Dozentin aufgrund einer Feldforschung erst im Dezember mit ihrer Veranstaltung beginnt.

Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Theorieschein für das Hauptstudium erworben werden. Teilnahmebedingung ist der regelmäßige Besuch aller Veranstaltungen sowie die Vorbereitung einer Sitzung durch die Einführung eines Textes (Kurzreferat). Die Lektüre aller Texte gilt als selbstverständlich. Benotete Scheine werden vergeben, wenn eine schriftliche Hausarbeit (15 Seiten) vorliegt.

FB Erziehungswissenschaft und Psychologie

- Erziehungswissenschaft

(12 120)
PS -
Geschlechtsspezifische Sozialisation in der Schule
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - JK 26/133
(21.10.) Ursula Kessels
Themen des Seminars werden sein: Jungenbildung/ Mädchenbildung versus Koedukation; geschlechtstypisierte schulische Interessenentwicklung; Sozialisation oder Selbstsozialisation? Modelle der geschlechtsspezifischen Entwicklung; Adoleszenz: Intensivierung von Geschlechterunterschieden; Methoden der Abschwächung bzw. Verstärkung von geschlechtstypisiertem Verhalten in der Schule.
(12 133)
PS -
Aggressionsforschung Jugend, Geschlecht und Familie
(2 SWS)
Anwesenheitspflicht: 7. u. 8.11. zur Aggressionstagung an der FU. Block n.V.
Vorbesprechung:

21.10. 10.00-12.00 - JK 25/130
(21.10.) Angela Ittel
In diesem Seminar werden zunächst theoretische Ansätze zur Entwicklung von Aggresssion vermittelt.
Studenten sollen dann einen der vorgegebenen thematischen Schwerpunkte wählen und ein Überblicksreferat erarbeiten.
Besuch einer Tagung am 7.11. und 8.11. zur Aggressionsforschung an der FU-Berlin und die Bereitschaft, englische Literatur zu lesen sind Voraussetzungen für die Teilnahme.
(12 188)
PS -
Kindheiten heute (11. Kinder- und Jugendbericht)
(2 SWS)
fällt aus!
  Babette Rohner
(12 202)
HS -
Jugend, Medien und Geschlecht
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - KL 24/122c
(22.10.) Bettina Fritzsche
Der Umgang mit unterschiedlichen Medien gehört heute selbstverständlich zum Alltag von Jugendlichen und spielt eine wichtige Rolle in ihren Vergemeinschaftungsprozessen. Im Sinne der britischen ,Cultural Studies' lassen sich Medien als "symbolische Ressourcen" aktueller Jugendkulturen bezeichnen. Sowohl mediale Repräsentationen als auch deren Rezeption stellen gleichzeitig Orte der Dramatisierung von Geschlecht dar: Einerseits kommt es gerade in den Massenmedien zu außerordentlich stereotypen Geschlechter-Inszenierungen, andererseits gilt die Präferenz für bestimmte mediale Genres wie Soap Operas oder die Sportberichterstattung oft als typisch weiblich bzw. männlich. Im Seminar soll die Relevanz der Kategorie , Geschlecht' bei der jugendlichen Nutzung unterschiedlicher Medien anhand von empirischen Rezeptionsstudien untersucht werden. Inwiefern haben Mädchen und Jungen wirklich unterschiedliche Präferenzen und Aneigungsstrategien im Umgang medialen Bedeutungen und welche Rolle spielen diese bei jugendkulturellen Prozessen des ,doing gender'? Anschließend wird diskutiert, welche Aufgaben sich einer geschlechterreflektierenden Medienpädagogik stellen.
(12 246)
HS -
Lebensrealität und Biographie junger Frauen - die geschlechtsspezifische Perspektive in der Sozialpädagogik
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - JK 26/101
(29.10.) Anja Nordmann
In diesem Seminar steht der geschlechtsspezifische Blick der Sozialpädagoik im Zentrum. Wie bewältigen junge Frauen ihren Lebensalltag? welche Strukturgeber sind dafür bestimmend? Wie gehen die Frauen mit den herrschenden gesellschaftlichen Bedingungen um und welchen Einfluss haben sie auf ihre biographischen Entscheidungen?
Diese Fragen werden unter der Berücksichtigung unterschiedlicher Lebensbereiche (z.B. Aus-Bildung, Beruf, Partnerschaft, Mutterschaft) behandelt. Außerdem gehen wir der frage nach, welche Bedeutung und Auswirkung die Alltagsbewältigung von Frauen für die sozialpädagogische Praxis hat.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die aktive MitGestaltung der Seminarsitzungen. Es wird ein Reader zum Seminar angeboten
(12 249)
HS -
Sozialpädagogische Arbeit mit Prostituierten
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - K 23/27
(20.10.) Regine Laaser
Sozialpädagogische Arbeit mit Prostituierten ist eine spannende Sache. Wir stoßen auf unsere Vorurteile, Klischees, Ängste und unsere Lust und Gelüste.
Wir betrachten unser eigenes Beziehungsverhalten, unsere Einstellung zu Liebe und Sexualität, unseren Umgang mit Geld und Konsum, Drogen und Mißbrauch.
Dieses Seminar untersucht sozialpädagogische Handlungsmöglichkeiten auf ihre Anwendbarkeit im Prostitutionsfeld.
Außerdem bietet es Raum für Erarbeitung und Auseinandersetzung mit unserem eigenen Standpunkt, und es gibt die Möglichkeit, sich in praktischen Beratungsübungen zu erproben.
(12 269)
HS -
Mütterlichkeit, Mütteralltag, Mütterbilder in den Hilfen zur Erziehung
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - KL 32/202
(22.10.) Christiane Solf,
Verena Wittke
Ein Ziel der Hilfen zur Erziehung liegt in der Stärkung der elterlichen Kompetenz durch Elternarbeit. In der Praxis stellt sich Elternarbeit jedoch zumeist als Arbeit mit Müttern dar. Anhand ausgewählter Texte und der Diskussion aktueller Forschungsergebnisse wollen wir der Frage nachgehen, ob und in welcher Form die Lebensbedingungen, Sozialisations- und Alltagserfahrungen von Müttern in Theorie und Praxis der Elternarbeit Berücksichtigung finden und welches Verständnis von Mutter- Sein sich in verschiedenen Ansätzen von Elternarbeit verbirgt.
(12 291)
HS -
Kritische Diskursanalyse als Methode der Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - JK 26/140
(20.10.) Barbara Drinck
Innerhalb der Geschlechterforschung wird vorwiegend das Thema "Ungleichheit der Geschlechter" behandelt. Doch ein Problem taucht beim methodischen Herangehen an das Thema "Ungleichheiten" immer wieder auf: Es ist die Blickrichtung, aus der das Problem beobachtet wird. Die Blickrichtung darf nicht nur auf die Vergangenheit konzentriert sein, auch der Einbezug der Gegenwart reicht nicht aus, sondern unsere Betrachtung muss in die Zukunft gerichtet sein. Retrospektive Rekonstruktion ist wesentlich, genügt jedoch nicht. Es ist zu wenig, das Forschungsinteresse ausschließlich darauf zu richten, wie Kategorien konstruiert wurden.
Die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger in der soziolinguistischen Tradition Jürgen Links, diese wiederum an der poststrukturalistischen Theorie und Methodologie Michel Foucaults orientiert, kann hier als sinnvolle Methode angeboten werden. Dieses qualitative Analyseverfahren ermöglicht es, sowohl den Prozess der stattgefundenen Konstruktion zu entziffern, als auch den der gegenwärtigen laufenden Konstruktion zu beobachtet und aus dieser Beobachtung Konsequenzen abzuleiten.
Es ist für die Geschlechterforschung von enormer Relevanz, die z.Z. stattfindenden Konstruktionen zu erkennen, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, Entscheidungen darüber, ob wir Entwicklungen im Geschlechterverhältnis entgegenwirken wollen oder nicht.
(12 292)
HS -
Projektseminar - Forschungswerkstatt (über zwei Semester): Methoden der Geschlechterforschung in ihrer Anwendung auf dasThema: Ist Emanzipation eine Illusion? Lebensformen und Lebensgestaltung im Spannungsfeld "Familienalltag"
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - JK 26/101
(21.10.) Barbara Drinck
Das Projektseminar erstreckt sich über zwei Semester, die unterschiedliche methodische Schwerpunkte beinhalten. Im ersten Semester werden grundlegende Probleme besprochen, die bei der Erstellung von Forschungsplänen und Forschungsdesigns auftreten. Dazu werden anhand von Jugendstudien (etwa der Shell-Studien) Schwerpunkte der Planung und Konzipierung von Forschungsvorhaben studiert. Weiterhin wird im ersten Semester ein Fragebogen entworfen, der in einer Pilotphase getestet wird. An ihm werden Codierpläne erläutert und erste Auswertungen mit SPSS durchgeführt. Das Hauptgewicht liegt in dieser Phase auf der quantitativen Methode. Im zweiten anschließenden Semester werden dazu ergänzend qualitative Sequenzen in der Befragung einfügt, deren Methodologie erläutert, Interviews durchgeführt und ausgewertet.
Das Thema "Ist Emanzipation eine Illusion? Lebensformen und Lebensgestaltung im Spannungsfeld ‚Familienalltag'" spielt auf die Studie von Cornelia Koppetsch und Günter Burkart "Die Illusion der Emanzipation" von 1999 an. Die dort referierten Ergebnisse werden im Seminar diskutiert und mit den eigen konzipierten Verfahren überprüft.
Die Ziele des Projektseminars sind vor allem folgende: Anhand der Forschungsfrage, die wir aus der Studie von Koppetsch und Burkart gewinnen, werden wir einen Forschungsplan, das darauf aufbauende Design und das Instrumentarium entwickeln, um damit die Forschungsfrage zu überprüfen.
Das Seminar soll der Vorbereitung auf eine eigene Examens- und Forschungsarbeit vorbereiten und Forschungskompetenzen verbessern.
(12 293)
HS -
Arbeit, Identität und berufliche Sozialisation in geschlechtsspezifischer Sicht
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - JK 26/101
(21.10.) Ingeborg Siggelkow
Arbeit ist ein Medium für die Persönlichkeitsentwicklung und ermöglicht den Erwerb und die Anwendung von Kompetenzen. Neben dem Lernen am Arbeitsplatz werden neue Lernorte diskutiert. Dies könnte zu einer Aufwertung des Qualifikationserwerbs von Frauen in der Familienphase führen. Die Berufswahl von Frauen konzentrierte sich in der Vergangenheit auf wenige Bereiche. Viele der typischen Frauenberufe wiesen vermehrt Benachteiligungsfaktoren auf wie begrenzte Ausbildungsinhalte, geringe Aufstiegschancen, schlechte Bezahlung und ungünstige Arbeitszeiten. Im Seminar werden die im Berufsbildungssystem verfestigten geschlechterhierarchi-schen Traditionen herausgearbeitet und Veränderungsansätze aufgezeigt.
(12 294)
HS -
Konflikt und Geschlecht : Lernziel Genderorientierte Konfliktkompetenz
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - K 23/11
(24.10.) Lintrun Weber-Freudenberger
Teil II
Spielt das Geschlecht im Konflikterleben von Frauen und Männern eine Rolle? Ist das Konfliktverhalten von Frauen und Männern unterschiedlich? Erleben sie unterschiedliche Konfliktsituationen oder dieselben Konfliktsituationen unterschiedlich? Gibt es einen männlichen und einen weiblichen Führungsstil, männliches oder weibliches Konfliktmanagement, ein geschlechtsspezifisches Konfliktlösungsverhalten? Wirkt sich das Geschlecht im Konfliktverhalten aus oder entfalten Geschlechterstereotype ihre Wirksamkeit in Konflikterleben und Konfliktverhalten - und was bedeutet der dekonstruktivistische Geschlechterdiskurs in diesem Zusammenhang?
Diese Fragen sollen im Seminar anhand von Texten unter Einbeziehung der je eigenen Erfahrung untersucht werden.
Literatur zur Einführung:
B.Zurschlag / W.Thielke (1998) Konfliktsituationen im Alltag
E.Welz / U.Dussa (1998) Mädchen sind besser - Jungen auch. Konfliktbewältigung für Mädchen und Jungen - ein Betrag zur Förderung sozialer Kompetenzen in der Grundschule. BLK Modellversuch zur Konfliktbewältigung für Mädchen und Jungen, Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport 1998

- Psychologie

(12 507)
S/E -
Race, Gender & Racism (Psy, Nf, EwS)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - K 25/11
(22.10.) Grada Ferreira
Racism and the "Fact of Blackness", especially the Black women's experience have been largely neglected in the Western (feminist) debate. In psychology Black women's position as racialized women an a White dominated society and the way gender and sexuality realate to race have rarely been addressed. The Black female experience, however, is an hybrid phenomenon which crosses several conceptions. In theory, Black women occupy a very critical place which is sustained by the polarization of Blacks (males) on one side and (White) women on the other. In this seminar we will approach racism the processes of becoming racialized, taking into account its gendered constructions. Black Feminism's critique of Western Feminism, Black Masculinity and the Sexual Politics of Race, Whiteness and the Black Experience, Racism and Gendered Racism will be the main issues in this seminar.
(12 581)
S -
Arbeit und Gesundheit bei Frauen und Männern (Psy, Nf)
(2 SWS)
Do 8.00-10.00 - L 24/27
(23.10.) Monika Sieverding
In dieser Lehrveranstaltung wird ein Überblick über theoretische Konzepte und empirische Studien zum Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit gegeben. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Geschlechtern herausgearbeitet werden.
(12 645)
S -
Lebensgestaltung von Frauen und Männern im Spannungsfeld von Berufs- und Privatleben (Psy, Nf)
(2 SWS)
14-tägl. Fr 10.00-14.00 - JK 26/201
(24.10.) Stefanie Grote
In engem Bezug auf das DFG-Projekt PROFIL sollen zuerst Ansätze zu Geschlechterverhältnissen in hochqualifizierten Berufen, zu Berufsverläufen und zu Formen der Lebensgestaltung vorgestellt werden. Danach liegt der Schwerpunkt auf der Auswertung und Diskussion biographischer Interviews. Diese Auswertungen erfordern eine engagierte Mitarbeit - zeitweise auch außerhalb der Seminarzeit. Die Arbeitsweise macht eine Beschränkung der TeilnehmerInnenzahl (max. 30) nötig, Voranmeldungen sind möglich.
(12 680)
S/Ü -
Wie macht man(n) Karriere? (Psy, Nf)
(2 SWS)
14-tägl. Fr 10.00-14.00 - KL 26/130
(24.10.) Monika Sieverding
In dieser Lehrveranstaltung werden Prädiktoren eines erfolgreichen Berufseinstiegs und einer erfolgreichen Karriere behandelt, wobei psychologische Prädiktoren im Mittelpunkt stehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, warum Frauen - so auch in der Psychologie und in den Erziehunsgwissenschaften - nach wie vor seltener Karriere machen als Männer. Neben der Auseinandersetzung mit theoretischen und empirischen Arbeiten der psychologischen Karriereforschung werden im Seminar praktische Übungen angeboten, in denen die TeilnehmerInnen ihre eigenen Kompetenzen trainieren können. Im Gegensatz zu früheren ähnlichen Veranstaltungen richtet sich dieses Seminarangebot an Frauen und Männer gleichermaßen!
(12 681)
S -
Methoden psychologischer Frauen- und Geschlechterforschung am Beispiel einer qualitativen Studie zur sozialen Konstruktion des Weiß-Seins (Psy, Nf, EwS)
17.11. 16.00-18.00 - KL 23/121a
(17.11.) Martina Tißberger
  24.11., 1. u. 8.12.
Mo 14.00-17.30 - KL 23/121a
   
  25.11., 2. u. 9.12.
Di 14.00-17.30 - Container C 4
   
  26.11., 3. u. 10.12.
Mi 14.00-17.00 - JK 25/132
   
  27.11., 4. u. 11.12.
Do 14.00-17.30 - JK 25/132
   
  28.11., 5. u. 12.12.
Fr 14.00-17.30 - KL 23/121a
   
Während das Thema Rassismus i.d.R. mit Blick auf Rechtsradikalismus und ‚Fremdenfeindlichkeit' behandelt wird, geht es im Seminar um die subtilen und alltäglichen Formen von Rassismus. Es soll untersucht werden, wie Bilder der ‚Anderen' oder der ‚Fremden' in Abgrenzung zum ‚Eigenen', als sozialer Konstruktion des Weiß-Seins wirken. Methoden feministischer qualitativer Sozialforschung werden anhand einer Studie zur Beziehung zwischen weißen Psychotherapeutinnen und ihren KlientInnen mit Migrationsbiographien bzw. mit ethnisierten und/oder rassistischen Markierungen vorgestellt. Da auch aktuelle empirische Forschungen aus dem englischsprachigen Raum diskutiert werden, ist die Fähigkeit, englisch lesen zu können zur Teilnahme am Seminar notwendig. An der Teilnahme Interessierte werden gebeten, sich im Zeitraum vom 20. bis 30.10.03 mit Martina Tißberger per Email in Verbindung zu setzen (tissberg@zedat.fu-berlin.de oder tissberg@uclink.berkeley.edu)
(12 682)
C -
Colloquium Psychologische Genderforschung (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - JK 25/130
(24.10.) Monika Sieverding
In diesem Colloquium werden empirische Arbeiten zur psychologischen Genderforschung geplant, vorgestellt und diskutiert. Die Teilnahme ist obligatorisch für alle Studierenden, die bei mir eine Diplom- oder Doktorarbeit schreiben (wollen). Interessierte Gäste sind jederzeit willkommen! Das Programm wird Anfang des Semesters erstellt und ist dann abrufbar über: http://www.fu-berlin.de/medpsych/Homepage_Monika_Sieverding/coll.htm

FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

- Geschichte

(13 300)
V -
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte II.) (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Claudia Ulbrich
Die Vorlesung ist eine Fortsetzung der "Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte I" (SoSe 03), ist aber so angelegt, dass sie auch für Studierende geeignet ist, die Teil I nicht gehört haben.
Neben einem Überblick über die Vielfalt der Familienmodelle im Europa der Frühen Neuzeit wird eine umfassende Einführung in die politischen, ökonomischen, rechtlichen, religiösen und kulturellen Bedeutungen der Eheschließung gegeben und die Veränderungen der Heiratsmuster und Strategien vom 15.-19. Jahrhundert aufgezeigt. Dabei kommen auch Themen wie Liebe, Sexualität, Emotionalität oder Krankheit, die sich vor allem über eine Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte erschließen lassen, zur Sprache.
Die Studierenden sollen darüber hinaus einen umfassenden Überblick über Zugänge, Methoden und die wichtigsten Ergebnisse der historischen Familienforschung und anderer (Teil)-Disziplinen, die sich mit Ehe, Familie und Verwandtschaft befassen, erhalten. Einen Schwerpunkt werden jene anthropologischen Arbeiten bilden, die sich nicht auf den konjugalen Kern (das Ehepaar) beschränken, sondern Ehe und Familie im Geflecht von Verwandtschaftsbeziehungen untersuchen.
Einführende Literatur: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt 1997 (frz. 1986), bes. Bd. 3: Neuzeit. Jack Goody, Geschichte der Familie, aus dem Engl. v. Holger Fliessbach, München 2002
(13 304)
V -
Geschichte der europäischen Familie, 19/20. Jahrhundert (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; HS B
(22.10.) Gunilla-Friederike Budde
Das "Zusammenleben" hat vor allem in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Zu der privaten Mutter-Vater-Kind-Familie, wie sie seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert als Ideal propagiert und zunehmend auch gelebt wurde, gesellten sich eine Vielzahl von alternativen privaten Lebensentwürfen hinzu. Die Vorlesung, die dazu dient, in das Studium der Neueren Geschichte einzuführen, will diesen Entwicklungsweg der Familie im europäischen Kontext nachzeichnen. Auf der Basis eines breiten Quellenspektrums sollen dabei sozial-, kultur-, erfahrungs- und geschlechtsspezifische Fragestellungen berücksichtigt werden.
Einführende Literatur: Andreas Gestrich, Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert, München 1999; Jack Goody, Geschichte der Familie, München 2000.
(13 317)
Ü -
Herrscherinnen in der europäischen Neuzeit
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.10.) Claudia Jarzebowski
Entgegen mancher Forschungsmeinung sind Frauen in der Frühen Neuzeit direkt an politischer Herrschaft beteiligt, als Königinnen, Fürstinnen, Herzoginnen, Gräfinnen u.a. Neben verschiedenen Formen der politischen Herrschaft sollen dieser Übung weitere Möglichkeiten zu herrschen ausgeleuchtet werden. Denn Frauen waren als gelehrte Frauen, als Äbtissinnen, als Gutsherrinnen, als Ehefrauen, als Pfarrerfrauen, als Mäzenatinnen uvm. zentraler Bestandteil politischer und gesellschaftlicher Ordnungs- und Machtstrukturen. Anhand von Quellentexten unterschiedlicher Provenienz werden in der Übung Praktiken und Formen von Herrschaft auf geschlechtergeschichtlicher Perspektive zur Sprache gebracht und analysiert.
Einführende Literatur: Regina Schulte (Hg.): Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500. Frankfurt/Main 2002.
(13 331)
PS -
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Frankreich-Studien) (A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(29.10.) Claudia Ulbrich
"Bella gerant alii - tu felix Austria nube". Diese Aussage, die dem ungarischen König Mathias Corvinus zugeschrieben wird, verweist auf die Bedeutung der Heirat als Mittel der Politik in der Frühen Neuzeit. Es soll Ausgangspunkt für eine intensive Beschäftigung mit Mustern und Strategien der Eheschließung in der ständischen Gesellschaft sein. Im Zentrum wird das für die Veränderung der Ehe- und Geschlechterordnung zentrale 16. Jahrhundert stehen. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, mit verschiedenen Forschungsansätzen der Geschichtswissenschaft (Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historische Anthropologie) und mit verschiedenen Methoden (Vergleich, Beziehungsgeschichte, Mikro-, Makrogeschichte, historische Demographie) vertraut zu werden, Probleme historischer Urteilsbildung zu erkennen und die erforderlichen Arbeitstechniken (Orientieren, Bibliographieren, Exzerpieren, Interpretieren....) zu erlernen.
Die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme (einschl. regelmäßige Vorbereitung, mehrere kleinere schriftliche Aufgaben, Referat, Hausarbeit) wird vorausgesetzt. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich
Einführende Literatur allgemein:
Anette Völker-Rasor (Hg.): Frühe Neuzeit (= Oldenburg Geschichte Lehrbuch), München 2000. Natalie Zemon Davis, Die Wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, München 1984 (frz. 1982) - (Buch und Film)
Einführende Literatur zum Thema: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt (frz. 1986), hier bes. Bd. 3: Neuzeit

- Kunstgeschichte

- Altertumswissenschaften

(13 904)
PS -
Porträts römischer Kaiserinnen. Typen und Kontexte
(2 SWS)(5 cr)
die erste Sitzung findet im Institut für Klassische Archäologie, Otto-von-Simson-Str. 7 im Hörsaal statt
Do 10.00-12.00 - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg und Institut für Klassische Archäologie, Otto-von-Simson-Str. 7
(23.10.) Ortwin Dally
Das Seminar ist für StudienanfängerInnen (1.-3. Semester) bestimmt. Es gliedert sich in mehrere Teilabschnitte. In dem ersten Abschnitt werden nach einer allgemeinen Einführung in das Fach folgende Aspekte zur Sprache kommen: Definition des Porträts; Beschreibung, Klassifizierung, Datierung, Benennung, Überlieferung und Produktion.
In dem zweiten Teilabschnitt des Seminars sollen Fragen, die mit der Aufstellung, Präsentation und Botschaft der Bildnisse von Kaiserinnen zusammenhängen, zur Sprache kommen.
Einführungen in die klassische Archäologie:
A. H. Borbein – T. Hölscher – P. Zanker (Hrsgg.), Einführung in die Klassische Archäologie (2000); U. Sinn, Einführung in die Klassische Archäologie (2000); T. Hölscher (Hrsg.), Klassische Archäologie. Grundwissen (2002); F. Lang Klassische Archäologie. Eine Einführung in Methode, Theorie und Praxis (2002).
Literatur zu griechischen Porträts: http://www.fak12.uni-muenchen.de/ka/VPorLit.htm
Literatur zu römischen Porträts: L. Giuliani, Individuum und Ideal. Antike Bildniskunst, in: Bilder vom Menschen in der Kunst des Abendlandes (1980) 43–104; K. Fittschen - P. Zanker, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom, Bde. I und III (Mainz (1994); K. Fittschen, Prinzenbildnisse antoninischer Zeit (Mainz 1999); M. Wegner u.a. (Hrsg.), Das römische Herrscherbild; D. Boschung, Gens Augusta. Untersuchungen zu Aufstellung, Wirkung und Bedeutung der Statuengruppen des julisch-claudischen Kaiserhauses (2002).
Literatur zu Kaiserinnen: T. Späth, Männlichkeit und Weiblichkeit bei Tacitus. Zur Konstruktion der Geschlechter in der römischen Kaiserzeit (1994); R. Frei-Stolba – A. Bielman (Hrsg.), Femmes et vie publique dans l’antiquité gréco-romaine, Études de lettres, Université de Lausanne 1 (1998); Chr. Kunst - U. Riemer (Hrsg.), Die Grenzen der Macht. Zur Rolle der Kaiserfrauen im antiken Rom. Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge (2000); H. Temporini-Gräfin Vitzthum (Hrsg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora (2002) mit der Rezension von A. Alexandridis (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezbuecher&id=2569).
Aufstellung: Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur, Ausstellungskat. Berlin 1995.
(13 952)
PS -
Kult und Spiel, Zur Performativität von Religion
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Institut für Religionswissenschaft, Altensteinstr. 40, Seminarraum III (30.10.)
s. A.
  Susanne Gödde

- Ostasien und Vorderer Orient

(14 158)
EK -
Die Frauenbewegung in der VR China: Aktuelle Tendenzen und historische Entwicklungen
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 107
(22.10.) Heike Schmidbauer*
Seit Mitte der 80er Jahre, als sich abzeichnete, dass Frauen zu den Verliererinnen der Reformpolitik Deng Xiaopings zu werden drohten, sind die so genannten "Frauenprobleme" zu einem heiß diskutierten Thema avanciert. Im Zuge dessen hat die chinesische Frauenbewegung bedeutende Impulse erhalten, und es entwickelte sich in der Folge eine Vielzahl neuer frauenpolitischer Aktivitäten. Der nationale Frauenverband hat seine Monopolstellung als einzig legitime Interessenvertretung der chinesischen Frauen verloren und interagiert in zunehmendem Maße mit nichtstaatlichen Gruppierungen. Im Mittelpunkt des Einführungskurses stehen die Fragen nach Besonderheiten, Selbstverständnis und Strategien der chinesischen Frauenbewegung in den 80er und 90er Jahren. Vor dem Hintergrund aktueller Trends soll zudem erörtert werden, wie die historischen Entwicklungslinien verlaufen und wo Brüche bzw. Kontinuitäten bei der Behandlung der Frauenfrage festzustellen sind.
(14 307)
Ü -
Arabistik und gender studies
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(28.10.) Barbara Winckler
Die Arabistik hat sich in den vergangenen Jahren - wenn auch mit einiger Verspätung - Ansätzen aus dem Bereich der gender studies geöffnet. Dabei geht es nicht mehr nur um die Betrachtung von 'Frauenliteratur', sondern insbesondere um innovative Analysen, die die (moderne wie auch klassische) Literatur etwa auf Um-Schreibungen, das Infragestellen überkommener Geschlechterkonzeptionen (weiblichen wie auch männlichen) und das darin inhärente subversive Potential hin untersuchen.
In der Übung sollen sowohl Ansätze der gender studies im allgemeinen wie auch Arbeiten aus der Arabistik (etwa von Fadwa Malti-Douglas, Leila Ahmed u.a.) gemeinsam (!) diskutiert werden. Vorraussetzung für die Teilnahme ist daher die Bereitschaft für intensive Beschäftigung mit den (meist englischsprachigen) Texten.
Literatur: Fadwa Malti-Douglas: Woman's Body, Woman's Word. Gender and Discourse in Arabo-Islamic Writing, Princeton 1991.
Mai Ghoussoub/ Emma Sinclair-Webb (Hg.): Imagined Masculinities. Male Identity and Culture in the Modern Middle East, London 2000.
(14 322)
HS -
Frauenbiographien aus dem islamischen Spätmittelalter (14.-15. Jahrh.)
(2 SWS)
Schwerpunkt A
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(30.10.) Renate Jacobi
Die arabische Historiographie bietet in ihren biographischen Lexika reiches Material zur Sozialgeschichte der Frau. Auf der Grundlage von as-Sakhawis (gest. 1497) 'Frauenlexikon' (Kitab Mu'djam an-nisa') sollen Biographien von Frauen der Mamlukenzeit analysiert und miteinander verglichen werden. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Bildungschancen von Frauen unterschiedlicher Gesellschaftsklassen und nach ihrer Möglichkeit, im öffentlichen Raum zu wirken.
(14 475)
S -
Fatma Aliye - Schriftstellerin und Vorkämpferin für die Rechte der Frauen
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(21.10.) Rana von Mende-Altayli
Fatma Aliye (1862-1936) gehört zu den wenigen Frauen, die im späten Osmanischen Reich dank ihrer schriftstellerischen Arbeit öffentliche Anerkennung fanden. Zugleich war sie eine der ersten Vorkämpferinnen für die Rechte der muslimischen Frauen. In diesem Seminar sollen Texte aus Fatma Aliyes Werken "Nisvan-i Islam" und "Taaddüd-i zevcat'a zeyl" gelesen und analysiert werden.
Voraussetzung: Osmanischkenntnisse

- Judaistik

- Katholische Theologie

(14 607)
PS -
Weisheit als Bild der Frau im Mittelalter
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 31; Bibliothek
(24.10.) Maria Burger
"So beschloß ich, die Weisheit als Lebensgefährtin heimzuführen; denn ich wußte, daß sie mir guten Rat gibt und Trost und Stärke." (Weish 8,9) - Als Geliebte, als Mutter, als Schöpfungsgehilfin begegnet uns die Weisheit in den alttestamentlichen Schriften. Das Bild der klugen Frau wird in der Schriftexegese wie in der mystischen Literatur des Mittelalters aufgegriffen, aber auch in systematischen Texten kommt der Weisheit ein hoher Stellenwert zu. Einige Aspekte sollen durch Interpretation ausgewählter Texte erarbeitet werden.
Die Lektüre von Quellentexten zur Vorbereitung ist erwünscht; diese Texte werden zur Verfügung gestellt.
Lit.: Wodtke, Verena (Hg.), Auf den Spuren der Weisheit. Freiburg u.a. 1991.

- Evangelische Theologie m.d. FG Religionsgeschichte

(14 709)
PS/S -
Taufe, Eucharistie, Amt. Was eint oder trennt die Kirchen, allgemein und aus feministisch theologischer Sicht (GS/HS)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(21.10.) Erika Godel
In allen christlichen Kirchen werden Frauen und Männer getauft und zum Abendmahl/zur Eucharistie zugelassen. In allen christlichen Kirchen gibt es Ämter. Aber nicht alle Ämter können in allen Kirchen Frauen wie Männer innehaben. Obwohl die Konvergenz im Glauben im Blick auf Taufe, Eucharistie und Amt längst geklärt und erklärt wurde (Lima-Dokument), ist das Ziel der Einheit der christlichen Kirchen längst nicht erreicht. Dies wäre der Fall, wenn alle Kirchen in den anderen die Eine, Heilige Katholische und Apostolische Kirche in ihrer Fülle erkennen können.
Im Prozess der Vorbereitung des Ersten Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin gab es die Hoffnung auf gemeinsames Abendmahl, die sich nicht erfüllte. Die Idee, in einem ökumenischen Gottesdienst Menschen unterschiedlicher Konfession zu taufen, ließ sich nicht verwirklichen. Was eint/was trennt wirklich? Ausgehend von feministisch theologischen Einsichten in Grundfragen des Glaubens wird das Sakraments- und Amtsverständnis der Kirchen befragt.
Literatur: Taufe, Eucharistie und Amt. Konvergenzerklärung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK (Hg.), Frankfurt 1982. Fortschritt oder Sackgasse? 20 Jahre Lima-Dokumente über Taufe, Eucharistie und Amt. (epd Dokumentation, Frankfurt a. M. , 20 Januar 2003, Nr. 4. Uta Grümbel, Abendmahl, Stuttgart 1997.

FB Philosophie und Geisteswissenschaften

- Philosophie

- Griechische und Lateinische Philologie

(16 203)
HS -
Euripides, Medea
(2 SWS)(8 cr)
Mo 14.00-16.00 - Kl. ÜR
(20.10.) Bernd Seidensticker
Sieht man von den "Bakchen" ab, so ist keine andere Euripideische Tragödie auf der modernen Bühnen so erfolgreich wie die "Medea". Die Tragödie der Frau, die sich an dem Mann, der sie verrät, nicht anders rächen zu können glaubt als durch den Mord der Kinder, fasziniert und verstört auch den heutigen Zuschauer und Leser und hat ganz widersprüchliche Deutungen gefunden.

Im Zentrum des Hauptseminars wird die genaue Lektüre und Interpretation des Textes stehen.

Da die "Medea" in den letzten Jahren besonders beliebtes Ziel der Interpolationsforschung gewesen ist, wird dabei auch textkritischen Problemen eine nicht unerhebliche Bedeutung zukommen. Daneben sollen aber natürlich auch die reiche Wirkungsgeschichte des Stücks und allgemeine Fragen zur kultischen und politisch-sozialen Funktion der griechischen Tragödie im allgemeinen und der "Medea" im besonderen zur Sprache kommen. In diesem Zusammenhang ist die Frage der sozialen Stellung der Frau in Athen (und ihrer literarischen Darstellung auf der Bühne) von besonderer Bedeutung.

Wenn sich ein daran interessierter Arbeitskreis zusammenfindet, könnten die Referate der gemeinsamen Erarbeitung einer "gekürzten" kommentierten Schulausgabe (Lektüreeinheit Leistungskurs) dienen.

TEXT. OCT I (Diggle)
KOMMENTAR: Page (Oxford); Mastronarde (Cambridge)
(16 317)
PS -
Hildegard von Bingen, Symphonia
(2 SWS)(6/4 cr)
Fr 12.00-14.00 - Bibliotheksraum
(24.10.) Fritz Wagner
Der Gedichtzyklus Symphonia bietet Gedichte und Lieder zum Lobpreis der Dreifaltigen Gottheit, zur hl. Jungfrau Maria, Hymnen auf Engel, auf die Kirche, zum Hl. Geist, auf Heilige u.a.m. Der Gedichtzyklus gibt zugleich Einblick in Inhalt und Form der religiösen Lyrik des lateinischen Mittelalters.

- Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

(16 424)
PS -
Camp: queere Ästhetik zwischen Kult, Kitsch und Trash
Do 16.00-18.00 - Hüttenweg 9; Kleiner Seminarraum
(23.10.) Volker Woltersdorff
Mit ihrem Essay „Notes on Camp“ von 1964 hat Susan Sontag erstmals versucht, ein üppiges, aber nicht leicht zu fassendes Stilphänomen zu beschreiben, das man als Flirt oder Haßliebe zwischen Subkultur und ästhetischem Mainstream bezeichnen könnte. Es umfaßt so unterschiedliche Kunstwerke wie Literatur von Proust, Wilde und Woolf, Kunst von Warhol, Musik von R. Strauss und den Village People, Experimentalfilme von Anger, Fotografien von Pierre und Gilles und Travestie-Performances. Denn Camp ist eine Kunstform, die in erster Linie von einer bestimmten ‚Sensibilität‘ oder einem ‚Habitus‘ getragen wird und damit eine verschworene Kultus-Gemeinschaft von Connaisseuren und Connaisseurinnen bilden kann.

Die ironische Überhöhung von Ikonen des kulturellen Mainstream im Camp signalisiert einerseits Distanz und andererseits den Wunsch nach gesellschaftlicher Teilhabe. Camp ist deshalb sozusagen die intellektuelle Form von Kitsch. Historisch ist Camp an geschlechtliche und sexuelle (vor allem schwule) Subkulturen gebunden, läßt sich in seinem identitätsüberschreitenden Flottieren aber am besten als ‚queer‘ beschreiben und hat seine Spuren im hoch- und popkulturellen Mainstream hinterlassen. Geformt wurde Camp von den ästhetischen Avantgarden des späten 19. Jahrhunderts, nährte sich aus dem Formempfinden des Underground und ist inzwischen wohl in der Popkultur auf- und untergegangen.

Das Seminar möchte dem ästhetischen Habitus von Camp mit allen Wassern der Stilanalyse zu Leibe rücken. Ausführliche Beispielanalysen werden begleitet von theoretischen Texten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Literatur, es werden aber auch viele andere Künste betrachtet.

Einführende Literatur:
  • David Bergman: Camp Grounds. Style and Homosexuality.
    Amherst (University of Massachusetts Press) 1993.

  • Michael Bronski: Culture Clash. The Making of Gay Sensibility.
    Boston 1984.

  • Fabio Cleto: Camp. Queer Aesthetics and the Performing Subject: A Reader.
    Edinburgh 1999.

- Deutsche und Niederländische Philologie

(16 683)
HS -
Familienromane der frühen Neuzeit
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - JK 31 / 230
(23.10.) Maria E. Müller
Jede Familie hat Leichen im Keller. Im wörtlichen wie übertragenen Sinn begegnen sie immer wieder in der Romanliteratur der Frühen Neuzeit. Diese erzählt davon, dass nicht bewältigte Familienkonflikte spätestens die nächste Generation einholen. Gegenstand des Seminars sind zunächst die genealogisch strukturierten Prosaromane ‚Melusine’ (1456) und ‚Fortunatus’ (1509), in denen über mehrere Generationen hinweg die Verflechtung von Ökonomie und Herrschaft mit der Familien- und Geschlechterordnung thematisch wird. Es sind Geschichten von der unauflösbaren Verkettung von Erfolg und Desaster, von Bewältigung und Verdrängung. Über die Familie als Ort gelingender oder scheiternder Sozialisation will Wickrams ‚Knabenspiegel’ (1554) belehren, über die Bedrohung der Familie durch die Gefahren der Großstadt und insbesondere durch bösartige Nachbarn Wickrams ‚Nachbarnroman’ (1556). Die vorbereitende Lektüre von Thüring von Ringoltingen: ‚Melusine’, in einer späteren Fassung bei Reclam erschienen, und ‚Fortunatus’, ebenfalls Reclam, wird dringend empfohlen.
(16 740)
PS -
Ingeborg Bachmann
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - JK 26 / 139
(21.10.) Marlies Janz
Das Seminar befaßt sich mit Gedichten (vor allem) des Zyklus 'Die gestundete Zeit', den Erzählungen der Sammlung 'Das dreißigste Jahr' und dem 'Todesarten'﷓Projekt ('Malina', 'Der Fall Franza'). Die Anschaffung der vierbändigen Piper﷓Gesamtausgabe wird dringend empfohlen. Zur Einführung: Monika Albrecht / Dirk Göttsche (Hg.): Bachmann﷓Handbuch, Stuttgart und Weimar (Metzler) 2002.
Scheinerwerb: Kurzreferat und Hausarbeit (Abgabetermin: 22. März 2004).
(16 758)
HS -
Amazone und Heilige. Die literaturgeschichtlichen Wandlungen der Johanna von Orléans
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - KL 29 / 110
(22.10.) Michael Jaeger
Im Mittelpunkt des Hauptseminars wird die Lektüre von Friedrich Schillers „romantischer Tragödie“ „Die Jungfrau von Orleans“ sowie von Bertolt Brechts Dramen „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“, „Die Gesichte der Simone Machard“ und „Der Prozeß der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431“ stehen. Weiterhin werden wir uns sowohl den historischen und literarischen Quellen des Jeanne d’Arc-Stoffes wie auch der ikonographischen Überlieferung des Amazonen-Motivs widmen und versuchen, die Traditionslinie bis in die Moderne zu verfolgen. Literaturgeschichte und Kunstgeschichte - sowie im 20. Jahrhundert dann auch die Filmgeschichte - illustrieren gleichermaßen die offenbar epochenübergreifende Faszination der Thematik.
Die Texte der Seminarlektüre werden in einer Kopiervorlage bereitgestellt.
(16 769)
HS -
Elfriede Jelinek: Prosa und Theatertexte seit 1995
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - JK 26 / 139
(20.10.) Marlies Janz
Ausgehend von exemplarischen Werken Jelineks von den 70er bis 90er Jahren ('Die Liebhaberinnen', 'Die Klavierspielerin', 'Wolken. Heim.'), soll versucht werden, die jüngste Entwicklung ihrer Schreibweise als Fortentwicklung ihrer Rezeption von Roland Barthes' semiologischem Konzept der Mythendestruktion zu beschreiben. Im Zentrum des Seminars stehen die Romane 'Die Kinder der Toten' (666 Seiten!) und 'Gier'; darüber hinaus werden die Stücke 'Stecken, Stab und Stangl', 'Sportstück', 'In den Alpen', 'Das Werk' und weitere kleinere Theatertexte behandelt. Die Lektüre der Romane 'Die Liebhaberinnen', 'Die Klavierspielerin' und 'Die Kinder der Toten' vor Semesterbeginn ist unabdingbar (eventuell Eingangsklausur).
Scheinerwerb: Kurzreferat und Hausarbeit (Abgabetermin: 22. März 2004).
(16 663)
GK C -
Melancholie in der Literatur des Mittelalters
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - JK 26 / 139
(23.10.) Andrea Sieber
„Bei der Trauer ist die Welt arm und leer geworden, bei der Melancholie ist es das Ich selbst.“ Dieses Zitat Sigmund Freuds markiert ‘Melancholie’ aus psychoanalytischer Perspektive als einen pathologischen Verhaltensmodus des „modernen“ Ich. Seit Freuds Beschreibung entwickelte sich ‘Melancholie’ zu einer anthropologischen Kategorie, mit der Kulturtechniken markiert werden, die zur strategischen Überbrückung zwischen menschlicher Individualität und gesellschaftlicher Entfremdung oder - in einem gegenläufigen Modus - zur bewussten kontemplativen Distanzierung von einer defizitär erlebten Wirklichkeit eingesetzt werden. Sowohl im pathologischen als auch im anthropologischen Sinne ist ‘Melancholie’ aber nicht nur eine Erfahrung der Gegenwart, sondern ein wesentlich älteres Phänomen. Im Seminar soll dieser Konvergenzpunkt genutzt werden, um mittelalterliche Melancholiekonzeptionen einer psychoanalytisch- und genderorientierten Relektüre zu unterziehen. Gelesen werden neben medizinisch-naturphilosophischen Abhandlungen Textauszüge aus dem „Iwein“ Hartmanns von Aue, dem „Prosa-Lancelot“, der „Historia von D. Johann Fausten“ und Hans Sachs „Gesprech der Philosophia mit eynem melancolischen, betrübten jüngling“. Die Texte werden zu Beginn des Semesters in einem Reader zur Verfügung gestellt. Literatur zur Einführung: Walter Blank: Der Melancholikertypus in mittelalterlichen Texten. In: Mittelalterliche Menschenbilder. Hrsg. von Martina Neumeyer. Regensburg 2000, S. 119-145.
(16 726)
GK C -
Else Lasker-Schüler
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - J 29 / 18
(21.10.) Magnus Klaue
Das Seminar behandelt Lyrik, Prosa und Dramatik Else Lasker-Schülers von den Anfängen im Umfeld von Expressionismus und ‚Berliner Moderne’ bis zu den späten Texten der Exilzeit. Erkenntnisleitend ist die Frage, inwieweit sich die von der Forschung häufig in Anschlag gebrachte Kategorie der ‚Marginalität’ für das Verständnis der Texte fruchtbar machen läßt. Darüber hinaus werden gattungspoetische Fragen (Bezüge zur Tradition des Briefromans, des Märchens) sowie gendertheoretische Zugänge zu Lasker-Schülers Werk diskutiert. Der Terminus ‚deutsch-jüdische Literatur’, unter den Lasker-Schülers Texte oft subsumiert werden, soll auf seine Implikationen hin geprüft werden. Zur ersten Orientierung: Sigrid Bauschinger: Else Lasker-Schüler. Heidelberg 1980; Uta Grossmann: Fremdheit im Leben und in der Prosa Else Lasker-Schülers. Oldenburg 2001.
(16 738)
PS -
"Geldromane" im frühen 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - J 29 / 18
(20.10.) Anita Runge
Das Proseminar setzt die Lehrveranstaltung des Sommersemesters zum "literarischen Umgang mit Geld" fort; die Teilnahme daran wird aber nicht vorausgesetzt. Ausgehend von Georg Simmels "Philosophie des Geldes" soll an ausgewählten Romanen von Bertolt Brecht, Marieluise Fleißer, Thomas und Heinrich Mann verfolgt werden, wie in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts die Rückwirkungen der Geldfunktionen auf das Handeln und die Sozialbeziehungen der Menschen gestaltet werden. Dabei steht erneut die Frage im Mittelpunkt, ob und in welcher Weise sich das Geldmotiv mit der Literarisierung von Geschlechterunterscheidungen und -verhältnissen verschränkt.
Das Proseminar gehört auch zum Lehrangebot des "Zusatzstudiengangs Gender-Kompetenz".
Die Literaturliste und Materialien zum Proseminar "Kopf, Herz und Zahl" vom SoSe 2003 können per email angefordert werden: arunge@zedat.fu-berlin.de

- Romanische Philologie

(17 014)
S/HS -
Die literarischen Muster kolonialer Kulturkontakte
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - KL 29/237
(24.10.) Ronald Daus
Implizit beschäftigen sich alle Texte historischer und zeitgenössischer europäischer Autoren über fremde Kontinente und aller außereuropäischer Autoren, die darauf antworten, mit der Problematik des "Zugangs" zu den anderen Kulturen. In ausnahmslos jedem dieser Werke wird dabei Stellung zu den kolonialen Strukturen genommen, durch die eine solche Auseinandersetzung überhaupt erst möglich wurde. Wie das konkret in unterschiedlichen Epochen ablief, aus welcher Perspektive und mit welcher Absicht, analysieren wir in diesem Hauptseminar anhand von drei Themenkomplexen. In der "Literatur über die Sklaverei" aus der älteren Epoche dominiert das Gegeneinander. In der darauf folgenden "Zöglingsliteratur" bedanken sich die Unterlegenen für die geistige und materielle Entwicklungshilfe der Eroberer. Und in den Texten über den "allgemein menschlichen Faktor", zum Beispiel über die Liebe zwischen "weißen" Männern und "farbigen" Frauen, bzw. – ganz besonders "in" seit den 1990ern- zwischen "weißen" Frauen und "farbigen" Männern, wird ausprobiert, wie weit sich die Idee jeglicher Gleichberechtigung praktizieren lässt. In den ersten beiden Sitzungen der Veranstaltung werden die zu untersuchenden Werke festgelegt.
Voraussetzungen: Bereitschaft zu ideologiekritischer Betrachtung ideologisierter Texte.
Organisation: Einzelreferate und Plenumsdiskussion.

- Englische Philologie

(17 384)
V -
Ringvorlesung: Studies that Matter?! Zur Zukunft von Gender Studies und Feminismus in den Literatur- und Kulturwissenschaften
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 203
(28.10.) Sabine Schülting,
Sabine Müller
(17 453)
Ü/PS -
Landeskunde I: Early Feminism and the Conditions of Female Writing (until 1820)
(2 SWS)(5 cr) - auf Englisch
Mo 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 208
  Doris Teske
(17 402)
PS/Ü -
Theatre of the 1890s: Wilde and Shaw [Äquivalent für "Einführung in die Interpretation"]
(2 SWS)(5 cr) - auf Englisch
An den Tagen der Institutsratssitzung verschiebt sich die Zeit der Lehrveranstaltung auf 16.00-18.00 Uhr.
Di 14.00-16.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 211
  Manfred Pfister
(17 462)
C -
Colloquium für Studierende im Hauptstudium und Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)(2/5 cr)
Mo 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4; Raum 211
  Sabine Schülting

- Theaterwissenschaft (mit Filmwissenschaft)

- Musikwissenschaft

FB Biologie, Chemie, Pharmazie

- Biologie

FB Geowissenschaften

(24 440)
S -
EU-Regionalentwicklung
Do 12.00-14.00 - C 112
(23.10.) Eva Reisinger
Ausgehend von der Regional- und Raumplanungpolitik der EU werden in der LV Theorien, Inhalte, Ziele und Instrumente der regionalen Entwicklung in Europa erörtert und deren Umsetzung in den Mitglieds- und Beitrittsländern untersucht. Dabei sollen auch spezifischere, abseits des „Mainstream“ der Regionalentwicklung diskutierte Themen und Problemstellungen aufgegriffen und von den TeilnehmerInnen vorgestellt und diskutiert werden.
Die Zahl der TeilnehmerInnen ist auf 20 begrenzt, daher ist eine Anmeldung erbeten; die Liste liegt ab 1.10. im Sekretariat (TEAS) aus.

ZI Osteuropa-Institut

(31 035)
PS -
"Die Solidarität unter den einzelnen Gruppen war bewundernswert" - Osteuropäische Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück
(8 cr)
Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55
(24.10.) Silvija Kavcic

ZI John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

(32 530)
PS -
The Political Economy of Gender: Feminist Perspectives on the Globalised Economy
(2 SWS)
Mi 16.00 - 18.00, Beginn 22.10., JFK/201
s. A.
  Esra Erdem

ZI Lateinamerika-Institut

(33 706)
HS -
Die Familie in Literatur und Geschichte Lateinamerikas
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - LAI; K 01
(23.10.) Reinhard Liehr,
Horst Nitschack
Das Seminar sucht exemplarisch die Entwicklung und Struktur der Familie in ausgewählten Ländern Lateinamerikas mit den Methoden der Literaturwissenschaft und der Geschichte zu untersuchen. Dabei sollen folgende Romane und historische Beschreibungen als Ausgangstexte dienen: 1. Cien años de soledad von Gabriel García Márquez als Familienepos in einem Dorf am Rand einer Bananenplantage im tropischen Tiefland Kolumbiens. 2. La muerte de Artemio Cruz von Carlos Fuentes als Roman über die Familie eines neureichen Hacendado, Unternehmers und Politikers seit dem Ende der Mexikanischen Revolution. 3. Arráncame la vida von Angeles Mastretta als Roman über einen spätrevolutionären Provinz-Kaziken, Militär und Gouverneur in Mexiko. 4. Pueblo en vilo von Luis González als Familien- und Ortsgeschichte eines mexikanischen Dorfs im 19. und 20. Jahrhundert und schließlich 5. Casa Grande e Senzala von Gilberto Freyre, eine Darstellung des sozialen Gegensatzes zwischen Herrenhaus und Sklavenhütte vor allem in Nordostbrasilien. Bedingung für die Teilnahme ist die Lektüre der fünf Texte in den vorangehenden vorlesungsfreien Monaten. Ferner ist die persönliche Anmeldung in der Vorbesprechung am Donnerstag, den 10.07.03, 16.00 Uhr, Raum 201 im LAI oder per e-mail an Reinhard Liehr (liehr@zedat.fu-berlin.de) nötig.
Einführende Literatur: Walter Jens (Hg.), Kindlers Neues Literaturlexikon. 20 Bde., München: Kindler Verlag 1988-1992 (hier Angaben zu Ausgaben, Übersetzungen und literaturwissenschaftlichen Darstellungen); Larissa A. Lomnitz u. Marisol Pérez-Lizaur, A Mexican Elite Family, 1820-1980: Kinship, Class, and Culture. Princeton, N.J.: Princeton University Press 1987; John Lynch, Caudillos in Spanish America 1800-1850. Oxford: Clarendon Press 1992; Enrique Florescano (Hg.), Haciendas, latifundios y plantaciones en América Latina. México: Siglo Veintiuno Editores 1975; Wil G. Pansters, Política y poder en Puebla: formación y ocaso del cacicazgo avilacamachista, 1937-1987. 2. Aufl., México: Fondo de Cultura Económica 1998; Luis González, Pueblo en vilo. Microhistoria de San José de Gracia. México: El Colegio de México 1968; Gilberto Freyre, Herrenhaus und Sklavenhütte. Ein Bild der brasilianischen Gesellschaft. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1965 (Übersetzung aus dem Portugiesischen).
(33 400)
GK -
Staat und Markt im Entwicklungsprozess
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - LAI; 201
(23.10.) Marianne Braig
Über den Staat und das Verhältnis von Staat und Markt wird immer wieder neu nachgedacht – gerade auch im entwicklungspolitischen Kontext. Zielsetzung des Grundkurses ist es, einen Überblick über die wissenschaftliche und konzeptionelle Diskussion zum Verhältnis von Staat und Markt zu gewinnen. Neben einem historischen Rückblick werden die Auseinandersetzung um den Washington Consensus und die daran anschließende Suche nach neuen Konzepten und Ansätzen im Mittelpunkt stehen. Behandelt werden auch das Einbringen und Berücksichtigen geschlechtsspezifischer Perspektiven in den theoretischen und konzeptionellen Diskussionen sowie den entwicklungspolitischen Ansätzen. Der regionale Schwerpunkt wird zwar auf Lateinamerika liegen; andere Entwicklungsregionen können jedoch einbezogen werden. Zur Vorbereitung auf das Seminar kann folgende Literatur dienen:
Braig, Marianne (Hrsg.): Staat und Markt im Entwicklungsprozess, Hamburg 2000.
Braig, Marianne/Wölte, Sonja (Hrsg.): Demokratisierung des Staates, Bürgerrechte und Frauenbewegungen, Frankfurt 2003.

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