15 742
- V - |
Die Soziale Stadt - Quartiersmanagement in Berlin
(2 SWS) Mo 10.00-12.00 - 302b |
(20.10.) |
Klaus M. Schmals
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Im Laufe des Semesters sollen folgende Themen behandelt werden: Vorstellung des Semesterprogramms, Vorstellung eines Thesenpapiers und Vergabe von Referatsthemen
- Wandel der Gesellschaft und Wandel der politischen Steuerungskultur (Strukturwandel, selektive Wanderung, Betroffenheit, sozialpolitische Steuerungsinstrumente)
- "Soziale Stadt" in westeuropäischen Staaten: Vom Programm "Wohnumfeld und gesellschaftliches Leben" (1976) bis zu "Stadtverträgen" (1995) in Frankreich
- Von den Programmen "Estate Action" und "City Challange" (1985-90) bis zum "New Deal for the Communities (1998) in England
- Vom Programm der "Sozialen Erneuerung" (1970) bis zum "stedelijk beheer" (1990) in den Niederlanden
- Das "Städtebauförderungsprogramm", "Urban I und II" sowie das "ExWoSt-Programm" als Vorläufer des Bund-Länder-Programms "Die soziale Stadt"
- Länderprogramme in NRW, ("Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf") Hamburg ("Soziale Stadtentwicklung") und Hessen ("Hegiss")
- Sozialintegrative Steuerungsprogramme in den neuen Bundesländern (Sachsen und Sachsen-Anhalt)
- Arbeitsweise und Entwicklungsstand (2002) des Bund-Länder-Programms "Die soziale Stadt"
- Innovative Elemente in den einzelnen Programmen: Von den "Potentialanalysen" in Kassel über "Stadtteilbüros und runde Tische" in Gelsenkirchen bis hin zu "Verfügungsfonds" in Hamburg und Bürgergutachten (in Berlin)
- Besuch eines Modellquartiers in Berlin, um die Arbeitsweise vor Ort kennen zu lernen
- Pro und Contra - Eine Grundsatzdiskussion über die Leistungsfähigkeit des Programms "Soziale Stadt"
Zusammenfassung der Arbeitsergebnisse und Abschlussdiskussion
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15 743
- HS - |
Individuum und Gemeinschaft
(2 SWS) Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; HS 2 |
(20.10.) |
Herbert Striebeck
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Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft steht im Mittelpunkt soziologischen und pädagogischen Denkens. Soziologische Analysen betonen mal den einen oder mal den anderen Pol dieses Spannungsbogens, der auch mit den Begriffspaaren Mikro- und Makrotheorien, Subjektivismus und Objektivismus sowie Voluntarismus und Strukturalismus beschrieben werden kann. Ist die Gesellschaft die Summe der einzelnen Individuen oder ist das Ganze mehr als die Summe ihrer Teile? Soziologische Texte sollen unter dieser Fragestellung gelesen und diskutiert werden. |
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15 744
- HS - |
Soziologie, Kritik, Literatur
(2 SWS) Blockveranstaltung in der zweiten Hälfte des Semesters; Beginn im Januar n. V. - Wissenschaftskolleg zu Berlin, Wallotstr.19; Großer Colloquienraum |
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Wolf Lepenies
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In mehreren Publikationen – unter anderem in meinen Büchern "Die drei Kulturen" (1985), "Autoren und Wissenschaftler im 18. Jahrhundert" (1988), "Sainte-Beuve. Auf der Schwelle zur Moderne" (1997) – habe ich versucht, das Verhältnis von Sozialwissenschaften und Literatur in historischer und systematischer Perspektive zu analysieren. Daran anknüpfend sollen in dieser Veranstaltung Studenten, insbesondere Examenskandidaten, die Gelegenheit erhalten, eigene Arbeiten aus diesem Themenfeld vorzustellen. Dabei
könnte neben der Literatur auch der Bereich der Bildenden Künste und der Bildmedien eine Rolle spielen. Am Anfang der Veranstaltung werde ich über ein Projekt berichten, das sich dem Verhältnis der entstehenden Sozialwissenschaften zu den Bildenden Künsten im Paris des 19. Jahrhunderts widmet.
Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung möglich. Dann erfolgt die genaue Terminabsprache. Kontakt:
Maike Voltmer, Wissenschaftskolleg zu Berlin, Wallotstraße 19, 14193 Berlin,
Tel. 89 00 12 77. |
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15 745
- HS - |
Soziobiologische Aspekte der Sozialisation
(2 SWS) Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; HS 2 |
(24.10.) |
Herbert Striebeck
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Lange Jahrzehnte haben die Sozialisationsforscher die Ursachen der Unterschiede im kognitiven, emotionalen und sozialen Verhalten des Menschen allein in unterschiedlichen Umwelten der Heranwachsenden gesucht. Die Familienerziehung stand dabei im Mittelpunkt des Interesses. Die Soziobiologie ergänzt und erweitert die traditionelle Sozialisationsforschung, indem sie nach den biologischen Anteilen sozialen Verhaltens fragt und die Auswirkungen der Umwelterfahrungen auf das Individuum auch von biologisch determinierten individuellen Dispositionen abhängig sieht. |
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15 746
- HS - |
Gesellschaftliche und technisch-naturwissenschaftliche Entwicklungen im 21. Jahrhundert
(2 SWS) 14-tägl. Mi 14.00-18.00 - 302a |
(22.10.) |
Andreas Hellmann
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Fortsetzung und Vertiefung des Seminars vom Sommersemester. Nachdem im vergangenen Semester einige technikphilosophische Texte besprochen worden sind und u.a. ein erster Einstieg in den orgontheoretischen Ansatz Wilhelm Reichs versucht wurde, soll in diesem Semester zunächst mit Arbeiten Dietmar Kampers zum gesellschaftlichen und technischen Imaginären eingesetzt werden. Im zentralen mittleren Abschnitt des Seminars sollen wiederum Arbeiten von Wilhelm Reich besprochen werden, diesmal beginnend mit dem frühen Reich: ausgewählte Kapitel aus der "Charakteranalyse" und der "Massenpsychologie des Faschismus" sowie wissenschaftstheoretische Texte Reichs. Einen weiteren Schwerpunkt bilden späte Texte Reichs, die heute als dessen ökologische Grundlagenforschung bezeichnet werden können. Aus technisch-naturwissenschaftlicher Perspektive soll u.a. die Problematik des Elektrosmog als ein sowohl ökologisches als auch gesellschaftliches Problem thematisiert werden, wobei insbesondere die mögliche Relevanz des orgontheoretischen Ansatzes für die Ökologie zu erörtern ist. Abschließend soll diskutiert werden, ob sich die bis hierhin besprochenen lebensenergetischen und vakuumphysikalischen Ansätze als wissenschaftliches Paradigma formulieren lassen. In diesem Zusammenhang soll kritisch der Frage nachgegangen werden, ob die lebensenergetischen Techniken unter dem Einfluss des Gestells stehen und so jahrhundertelange Ermächtigungsbestrebungen abendländischer Zivilisationen auch nur fortschreiben, oder ob, wie es der Anspruch führender Theoretiker des lebensenergetischen Ansatzes immer gewesen ist, letzterer Ansatz dazu beitragen kann, eine Ethik herrschaftsfreier, nicht-unterdrückender Beziehungen zu Seiendem, zur Natur zu etablieren
Lit.; Kamper, Dietmar, Horizontwechsel, München, 2001; ders., Bildstörungen. Im Orbit des Imaginären, Stuttgart, 1994; Günther, Gotthard, Beiträge zu einer operationsfähigen Dialektik Bd. I-III, Hamburg, 1980; Meyl, Konstantin, Elektromagnetische Umweltverträglichkeit Bd. I und II, Villingen-Schwenningen, 1997 u. 99; Reich, Wilhelm, Charakteranalyse, Köln, 1989, ders., Die Massenpsychologie des Faschismus, Köln, 1986; ders., Kosmische Überlagerung, Frankfurt/M., 1997; Diedrich, Ingo, Naturnah forschen, Berlin, 2000; Senf, Bernd, Strahlenbelastung, energetische Erstarrung der Atmosphäre (DOR), Waldsterben und Smog. Wilhelm Reichs ökologische Grundlagenforschung, in: emotion, Bd. 7, Berlin, 1985; Sloterdijk, Peter, Sphären I u. II, Frankfurt/M., 1999 u. 2000 |
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15 747
- HS - |
Das Gesicht-Konzept (Face): Soziologische, psychoanalytische und anthropologische Aspekte
(2 SWS) Mo 18.00-20.00 - Ostasiatisches Seminar, Podbielskialle 42; Raum 104 |
(20.10.) |
Michael Axel
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Das Gesicht-Konzept bzw. der englische Begriff ?Face', verstanden als das durch Dritte bestätigte öffentliche positive Selbstbild einer Person, und verwandte Begriffe (Facework, Face-Concern, Face-Threat) ist eines der wichtigsten Konzepte der sozialpsychologischen Kommunikationsforschung. Ziel der Lehrveranstaltung ist die soziologische, psychoanalytische und anthropologische Annäherung an dieses Konzept, wobei insbesondere die vielfältigen Spielarten des ?Facework' beschrieben, analysiert und diskutiert werden sollen. Im Vordergrund der Lehrveranstaltung stehen dabei kulturvergleichende und interkulturelle Aspekte des Gesichtskonzeptes und der Verhandlung von ?Face' (Facework).
Goffman E.: Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1994
Brown P., Levinson S. C.: Politeness: Some universals in language usage. Cambridge: Cambridge University Press 1987
Ting-Toomey S. (ed.): The challenges of face work; cross-cultural and interpersonal issues. Albany: State University of New York Press 1994 |
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15 748
- HS - |
Diskurse der Gewaltforschung. Soziologie und Kulturanthropologie
(2 SWS) Vorbesprechung: Di. 21.10. 10-12 Uhr, Block Termine: 29.11., 30.11.,31.01., 01.02. 10-18 Uhr G3 |
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Martin Fuchs
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Die Forschung und Diskussion zu Gewalt in Soziologie wie Kulturanthropologie hat sich vom Versuch der Erklärung von Ereignissen auf die Interpretation des Gewalthandelns, der Rolle des Körpers und seiner Symbolik und, vorwiegend in der Anthropologie, der Perspektive des Opfers (des Erleidens und der Kommunikation von Schmerz) sowie der Prozesse des Heilens verlagert. Das Seminar soll sowohl die Schwierigkeiten einer Gewaltanalyse erörtern als auch Beispiele kollektiver Gewalt aus dem europäischen und nicht-europäischen Kontext thematisieren. Herangezogen werden auch kurze literarische Texte.
Literatur zur Einführung: Veena Das, Critical Events, Delhi: Oxford University Press 1995; bes. Kap. 7. Trutz von Trotha (Hg.), Soziologie der Gewalt, Sonderheft 37 der Kölner Zeitschrift f. Soziologie, 1997. |
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15 749
- S - |
Profiling European and international business and political leaders
(2 SWS) Vorbesprechung: 25.10. 14-18 Uhr, Block Termine: n. V. - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/133 |
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Michael Axel,
Michael Wolf
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Der "Profiling"-Ansatz, der seit längerem in den USA praktiziert wird, versucht durch interdisziplinäre und ganzheitliche Erfassung von Führung und Führern in wirtschaftl. und polit. Kontexten das entspr. Verhalten zu erklären und zu prognostizieren. Er nutzt Erkenntnisse der Psychoanalyse, dyn. Psychiatrie, kognitiven Psychologie und der Kulturanthropologie. Dieses Seminar fokussiert auf europäische Führungsstile im Kontext typisierbarer europäischer Kulturstile. Es dient der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen und des Know-how dieses Ansatzes. Literatur: Feldman Valenty: Profiling political leaders. Westport, Conn. 2001; Post (ed.): The psychological assessment of political leaders. Ann Arbor, Univ. of. Michigan Press 2003 |
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15 750
- HS - |
Liebe - Kennzeichen Europas?
(2 SWS) Mi 16.00-18.00 - 323 |
(29.10.) |
Uta Ottmüller
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"Immer wieder ist in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten die These vertreten worden, dass das Gefühl, Teil Europas zu sein, fundamental durch dieselbe Art von Liebe geprägt sei, die zugleich die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die Zivilisationsformen des modernen Europa charakterisiere... Gleichzeitig wurde [die Liebe] instrumentalisiert, um die Überlegenheit einer (der europäischen) über andere (nicht-europäische) Zivilisationen zu belegen." (Luisa Passerini). Im Seminar werden verschiedene (u.a. kultur- und literaturhistorische, demographische, moraltheologische, rassistische) Begründungen des europäischen Liebeskonzepts diskutiert und nach den Chancen seiner nicht-dominanten Realisierung in künftigen (globalen) Friedensordnungen gefragt. Die Stunde vom und 22.10. wird nach Vereinbarung nachgeholt.
Literatur: Passerini, Luisa: Europe in Love, Love in Europe, Imagination and Politics between the Wars, New York 1999.(im IfS vorhanden) Goody, Jack, Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa. Berlin 1986 - Neuaufl. 2002, Rommelspacher, Birgit, Dominanzkultur. Texte zu Fremdheit und Macht. Berlin 1995 |
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15 751
- HS - |
Die soziale Position der Intelligenz: die Dreyfus-Affäre als Ursprungsmythos
(2 SWS) Mo 12.00-14.00 - 323 |
(20.10.) |
Rolf-Dieter Hepp
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Bourdieu skizziert die soziale Funktion der Intelligenz zwischen den Polen beherrscht/ herrschend. Die dieser Bestimmung zugrunde liegende Doppeldeutigkeit soll in den Formen einer historischen Herausbildung der sozialen Positionierung in dieser Veranstaltung nachvollzogen werden. Ausgehend vom Beispiel der Dreyfus- Affäre soll die soziale Position des Intellektuellen innerhalb einer konkreten sozialen Auseinandersetzung und Konfrontation durchleuchtet werden. Hier ergibt sich die Möglichkeit, auch die antisemitischen Momente innerhalb der Auseinandersetzung mit der Intelligenz zu erörtern.
Literatur: Christopher Charle, Vordenker der Moderne. Die Intellektuellen im 19. Jahrhundert, Frankfurt/M. 1997.Èmile Durkheim, Der Individualismus und die Intellektuellen, in Bertram (Hg.), Gesellschaftlicher Zwang und moralische Autonomie, Frankfurt /M.1986. Bernhard Schmid, Die Rechten in Frankreich, Berlin 1998. Alain Pagès, Karl Ziegler; Emile Zola, Die Dreyfus Affäre. Artikel-Interviews-Briefe , Wien 1998 |
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15 752
- HS - |
Krieg und Arbeit. Zur Biopolitik der Globalisierung
(2 SWS) Vorbesprechung: 22.10. 18-20 Uhr Block Termine: 28./29./30.11. 12-18 Uhr 302a |
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Gerburg Treusch-Dieter
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Der Annahme, der Krieg sei der modernen Gesellschaft fremd, steht seine 'produktive Kraft' entgegen, die diese Gesellschaft als Subjekt konstituiert. Clausewitz' Formel, der Krieg führe die Politik mit anderen Mitteln fort, gilt auch für die Arbeit, da auch sie den Krieg mit anderen Mitteln fortführt. 'Konsequenterweise' postuliert Ludendorff 100 Jahre nach Clausewitz den totalen Krieg als Lebenskampf. Der Nationalsozialismus setzt die biopolitische Wende von Krieg und Arbeit als Überlebenskampf der Rasse durch. Sie kulminiert in der totalen Mobilmachung des 2. Weltkriegs, die den Feind nicht mehr als Vertreter eines Staats, sondern als 'Schädling'
definiert. Die Globalisierung heute impliziert eine strukturelle Arbeitslosigkeit und eine Transformation des Kriegs, die als "neuer Krieg" zur Debatte steht. Das Seminar setzt sich mit der modernen Geschichte von Krieg und Arbeit im Hinblick auf diese Transformation auseinander, die, wie es scheint, nur mehr einen zur Lebensform werdenden Krieg ohne Arbeit übriglässt? |
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15 753
- HS - |
Intermediale Kulturen
(2 SWS) Di 10.00-12.00 - 302a |
(21.10.) |
Thomas Becker,
Frithjof Hager
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In den gegenwärtigen Tendenzen der Kulturentwicklung treten die Hierarchien und Teilungen der Kulturproduktionen zurück zugunsten intermedialer Arbeiten. In den Inszenierungen der Kulturen mischen sich die verschiedenen Techniken des Kunstmachens spielerisch: szenisch, filmisch, musikalisch, verbal, gestisch. Dabei kann man von einem performatic turn sprechen: Diese pragmatische Kommunikation soll experimentell und exemplarisch untersucht werden. Dabei steht Bourdieus praxeologische Kulturtheorie im Mittelpunkt. Teilnahme nur bei Teilnahme am Forschungspraktikum II: Praxisformen der Kulturen. Theoretische und praktische Kenntnisse der qualitativen Sozialforschung, der Medientheorien und -praxis und gegenwärtiger Kunsttheorien und -praxen erforderlich. Anmeldung am 21.10. erforderlich |
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15 754
- HS - |
Imaginationen der Stadt - das imaginäre Berlin
(2 SWS) Mo 16.00-20.00 - 302a |
(20.10.) |
Frithjof Hager,
Herbert Neidhöfer
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In diesem Seminar soll anhand filmischer und literarischer Beispiele untersucht werden, wie die Stadt Berlin in den verschiedenen Künsten Bilder ihrer selbst produziert. In den verschiedenen Filmen und Romanwerken über Berlin werden nicht nur Abbilder von Wirklichkeiten gezeigt, sondern zugleich Bilder über mögliche Zukünfte entworfen. Diese sollen aufgewiesen und untersucht werden. Teilnahme nur möglich bei guten Kenntnissen der qualitativen Sozialforschung, der Literatur zu Berlin und bei Kenntnissen der Filmgeschichte. |
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15 757
- HS - |
Kulturarbeit
(2 SWS) Di 12.00-14.00 - 302b |
(21.10.) |
Klaus-Peter Pollück
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Das Ziel der Veranstaltung liegt in der in der Konzeption einer zweisemestrigen Lehrveranstaltung zum Thema Kulturmanagement.
In der Veranstaltung sollen die unterschiedlichen die Formen der Kulturarbeit vorgestellt werden. Der Schwerpunkt soll dabei auf die Organisation der Kulturarbeit gerichtet sein – mit dem Ziel , praxisrelevante Ausbildungsinhalte zu bestimmen und inhaltlich zu beschreiben. |
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(33 550)
- HS - |
Der wissenschaftliche Rassismus und seine Rezeption in Lateinamerika
(2 SWS) Mo 16.00-18.00 - LAI; K 01 |
(20.10.) |
Sérgio Costa,
Ursula Ferdinand
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Bis weit über die 1930er Jahre hinaus übte der wissenschaftliche Rassismus, der aus Westeuropa und den USA rezipiert wurde, einen konstitutiven Einfluss auf die Politik und die Natur- und Sozialwissenschaften Lateinamerikas aus. Gemeinsam war den (natur)wissenschaftlichen Erklärungsansätzen der Rassenanthropologie (Gobineau, Lapouge, Ammon etc.), der Eugenik (Galton, Ploetz, Schallmayer etc.) und des Sozialdarwinismus (Spencer) die Idee, der durch die Natur/Biologie/Genetik festgelegten – und damit unveränderlichen – Ungleichheit der Menschen. Auf dieser Basis figurierten Völker, Ethnien, Klassen und Geschlechter auf einer Rangskala der Wertigkeiten zur Einschätzung ihres kulturellen, ökonomischen und sozialen Entwicklungspotentials. Hier wurde die (ethnische, ‘rassische’) Bevölkerungszusammensetzung einer Nation wichtiges Kriterium ihrer (modernen) Entwicklungskapazität und ihrer Stellung innerhalb der Weltgemeinschaft. Die Theorien des wissenschaftlichen Rassismus wurden Basis einer vorgeblich wissenschaftlich rational gestalteten politischen Steuerung mittels Migrations- und Bevölkerungspolitik der Korrekturen der Bevölkerungszusammensetzung. In diesem Kontext hatten Konzepte der Hybridisierung, Regeneration, Blanqueamento Hochkonjunktur in Wissenschaft und Politik.
Im Rahmen der Veranstaltung werden zentrale Ansätze zum wissenschaftlichen Rassismus von ihrem Entstehungskontext bis hin zur Rezeptionsgeschichte in ausgewählten Ländern Lateinamerikas kritisch rekonstruiert. Spanische Kenntnisse sind hilfreich, jedoch nicht Voraussetzung zur Teilnahme an der Veranstaltung.
Einführende Literatur:
Adams, Mark B. (ed.) (1990): The Wellborn Science. Eugenics in Germany, France, Brazil, and Russia. New York, Oxford.
Ferdinand, Ursula (2003): „Bevölkerungswissenschaft und Rassismus: Die internationalen Bevölkerungskongresse der International Union of the Scientific Investigation of Population Problems (IUSIPP) als paradigmatische Foren“, in: Mackensen, Rainer (Hg.): Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im ‚Dritten Reich’. Opladen, (im Druck).
Gilroy, Paul (2000): Against Race. Imagining Political Culture beyond the Color Line. Cambridge.
Miles, Robert (1991): Rassismus. Einführung in die Geschichte und Theorie eines Begriffes. Hamburg.
Sieferle, R. P. (1989): Die Krise der menschlichen Natur. Zur Geschichte eines Konzepts. Frankfurt/M.
Stepan, Nancy (1991): The Hour of Eugenics: Race, Gender, and Nation in Latin America. Ithaca. |
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15 755
- C - |
Diplomand/inn/en- und Doktorand/inn/encolloquium
(2 SWS) s. A. |
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Gerburg Treusch-Dieter
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In diesem Colloquium zur Fertigstellung von Abschlussarbeiten werden Fragen, Ideen und Problemstellungen im Hinblick auf das Thema entwickelt und die Gliederung, Strukturierung und Darstellung der jeweiligen Arbeit mit den dafür notwendigen Ratschlägen betreut. Raum und Termine werden am Schwarzen Brett der Abteilung Kultursoziologie des IfS ausgehängt. In dringenden Fällen bitte telefonische Rücksprache unter 030/302 27 35 oder email: treusch-dieter@t-online.de, gleichzeitig sind die Termine, ebenso wie die für Sprechstunden, unter www.treusch-dieter.de zu finden. |
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15 756
- C - |
Diplomand/inn/encolloquium
(2 SWS) Di 16.00-18.00 - Ihnestr. 21; E |
(21.10.) |
Frithjof Hager
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Zu diesem Diplomand/inn/encolloquium sind vor allem die Studierenden, die mit Kultursoziologie und empirischer Kulturforschung befasst sind, herzlich eingeladen. Vorrang haben diejenigen, die bereits an einem Forschungspraktikum II bei mir teilgenommen haben. Gute Kenntnisse der qualitativen Sozialforschung und der wichtigsten Kulturtheorien und modernen Kunstpraxen erforderlich. |
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15 758
- C - |
Diplomand/inn/encolloquium
(2 SWS) Mi 14.00-16.00 - G3 |
(22.10.) |
Klaus-Peter Pollück
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Die Veranstaltung ist geschlossen; eine Teilnahme ist nicht mehr möglich. |
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(15 760)
- HS - |
Macht und Organisation: eine Einführung
(2 SWS) Mo 18.00-20.00 - 323 |
(20.10.) |
Rainer Paris
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Das Seminar gibt zunächst einen Überblick über verschiedene Grundlinien und Konzepte der Organisationsforschung; im zweiten Schritt sollen dann exemplarische Machtanalysen und Situationsbeispiele diskutiert werden. |
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(15 720)
- HS - |
Zum Veralten des Ideologiebegriffs
(2 SWS) Di 16.00-18.00 - 323 |
(21.10.) |
Sigrun Anselm
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In den 50er- und frühen 60er Jahren war der Ideologiebegriff einer der zentralen Topoi im soziologischen Denken der BRD. Während die eine Seite das nachideologische Zeitalter verkündete, hielt die Kritische Theorie Ideologiekritik für den angemessenen Zugang zur Gesellschaftsanalyse. Mit der Studentenbewegung und ihren Folgen für das wissenschaftliche Denken verschwand der Begriff von der Agenda soziologischer Themen. Aus der Distanz von heute wird m.E. sichtbar, dass und inwiefern die Ideologiekritik als Deckadresse politischer Probleme fungiert hat, die nicht anders formulierbar waren. |
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(15 683)
- HS - |
Stadtsoziologische Werkstatt: Cybercities im interkulturellen Vergleich
(2 SWS) 14-tägl. Di 18.00-21.00 - 302a |
(21.10.) |
Maja Binder
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Nach einem Rückblick auf die in den beiden letzten Semestern vorgenommene Explorierung von aktuellen Stadtgründungen zwischen rückwärtsorientierten Dorfidyllen (wie z. B. Celebration City in Florida/USA ) und großflächig am Computer entwickelten Mega-Urbanzonen (wie z.B. Pearl River Delta in China/Hongkong) wird nun ein Online-Leitfaden entwickelt, um Fragestellungen zur Stadt im 21. Jahrhundert vergleichend zu bearbeiten: Welchen sozialen (Leit)Bildern folgen die 'Generierer/Programmierer' bei diesen künstlichen Retortenstädte? Wie etablieren sich in diesen Stadtzonen soziale Regelwerke? Gibt es (trotz der meist strikt marktwirtschaftlich orientierten Gründungskriterien) ökologische und soziale Nachhaltigkeitsdiskurse in diesen Städten? Mit Hilfe des detaillierten Leitfadens sollen diese Fragen sodann in mindestens zwei auf hohem technischen Stand vernetzten Stadtgründungen aus kulturell unterschiedlichen Weltregionen im Email-Austausch mit Schlüsselfiguren (Stadtentwicklern, Stadtmanagern)und StadtnutzerInnen ausgelotet und die Ergebnisse vergleichend dokumentiert werden. Vorkenntnisse in Stadtsoziologie und/oder qualitativen Methoden sind wünschenswert. Englischkenntnisse für den Email-Austausch werden vorausgesetzt. |
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(15 734)
- HS - |
Technogene Nähe als anthropologisches missing link?
(2 SWS) Mo 14.00-16.00 - 302b |
(13.10.) |
Bernd Ternes
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Kann das im Zuge der Evolution des Vermögens zur Distanzierung nicht mitevoluierte Vermögen von Menschen, eine Nähe, eine Verbindung, eine Motivation zu großformatigen, abstrakten Gebilden herzustellen, nun mit der rigider werdenden Technologisierung der Existenz überhaupt zum ersten Mal angesprochen werden, so dass es erst jetzt, mit Beginn und im Laufe des 21. Jahrhunderts, möglich wird, dass Menschen mittels, in und durch Technologie zu ?kommunizieren' vermögen mit gesellschaftlichen Abstrakta, und zwar emotional, motivational, vielleicht sogar mantisch? Dass Menschen vielleicht zu kommunizieren vermögen mit Technologie? Literatur zu Beginn des Semesters. |
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(15 675)
- Pjs 2 - |
Praxisformen der Kulturen
(2 SWS) Di 12.00-14.00 - 302a |
(21.10.) |
Thomas Becker,
Frithjof Hager
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In diesem Forschungspraktikum soll der Frage nachgegangen werden, in welcher Weise die verschiedenen regionalen, nationalen und internationalen Kulturen aufeinander wirken und sich austauschen. Dafür bildet die von Pierre Bourdieu entwickelte Methode der Feldanalyse/Habitus eine besondere Chance für eine qualitativ verfahrene empirische Kulturforschung. In exemplarischen Untersuchungen soll aufgezeigt werden, wie der soziale Prozess der Produktion von Kultur/Kunst sich entwickeln kann. Dabei ist das Feld der inter/nationalen berliner Kulturproduktion Untersuchungsgegenstand. Voranmeldung am 21.10. erforderlich. Sehr gute Kenntnisse der qualitativen Sozialforschung, gegenwärtig geltender Kultur/Kunsttheorien und bestimmter Kunstentwicklungen erforderlich. Teilnahme am Hauptseminar Intermediale Kulturen verpflichtend. |
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(15 718)
- HS - |
Bowling for Columbine oder: Gewalt in den USA
(2 SWS) Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 25/134 |
(20.10.) |
Dieter Rucht
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Der Dokumentarfilmer Michael Moore hat mit Bowling for Columbine eine flammende Anklage gegen die von Gewalt durchtränkte Gesellschaft der USA erhoben. Das Seminar nimmt diesen Film zum Ausgangspunkt einer sozialwissenschaftlichen Recherche. Im Anschluss an eine inhaltliche und formale Analyse des Films wird versucht, vor allem drei Fragen zu beantworten: Wie stichhaltig sind die von Moore präsentierten Fakten über Gewalt in der US-amerikanischen und kanadischen Gesellschaft? Wie ist die geradezu euphorische Rezeption des Films in Deutschland (und einigen anderen europäischen Ländern) und die zurückhaltendere Rezeption in den USA zu erklären? Wie reagieren unterschiedliche soziale Gruppen auf diesen Film und welche inhaltlichen und formalen Elemente erzielen welche Wirkungen? Die Materialien zur Beantwortung dieser Fragen sind der Films selbst, Filmkritiken aus ausgewählten Ländern, statistische Indikatoren über Gewalt in den USA und in Kanada sowie eine schriftliche Befragung von Besuchern des Films in der Bundesrepublik und ? vielleicht - in den USA.
Literatur: Joas H./Knöbl, W., Gewalt in den USA. Frankfurt/M.: Fischer 1994; Moore, M., Stupid White Men. New York: Harper & Collins 2003; Vogel, A., Film als subversive Kunst. Reinbek: Rowohlt 2000. |
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(33 703)
- C - |
Coloquio interdisciplinario: Nuevos caminos de la investigación sobre América Latina
(2 SWS) Do 16.00-18.00 - LAI; 214 |
(23.10.) |
Ligia Chiappini,
Volker Lühr
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El coloquio tiene como fin la presentación y discusión de trabajos de investigación sobre Latinoamérica, en las áreas tanto de la crítica literaria como de las ciencias sociales. Partimos de la premisa de que ambas disciplinas - por lo menos hoy en día - se complementan mutuamente, dado el hecho de que el objeto de cualquier indagación sobre la modernidad sea la palabra mágica de la comunicación: prestándose para la manipulación, la censura inclusive, pero también para el diálogo entre lo cercano y lo lejano, para el discurso entre las culturas. - A los participantes se les requiere conocimientos del español y, sobre todo, alguna susceptibilidad para lo interdisciplinario e intertextual. |
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(15 654)
- S - |
Einführung in die Stadt- und Regionalsoziologie
(2 SWS) Fr 12.00-14.00 - 302b |
(24.10.) |
Klaus M. Schmals
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Vorstellung des Semesterprogramms und Vergabe von Referaten
- Definition Stadt und Region aus der geschichtlichen, definitorischen und methodologischen Perspektive
- Die Stadt im Rahmen soziologischer Theorien von W.H. Riehl, K. Marx/F. Engels, E. Durkheim, F. Tönnies, M. Weber, G. Simmel oder W. Sombart
- Theorien mittlerer Reichweite: Macht-, Schicht- und Entscheidungsansätze in der US-amerikanischen und bundesrepublikanischen Gemeindesoziologie (u.a. von R. Park, R. und H. Lynd, F. Hunter, W.F. Whyte, L. Wirth, R. König, R. Mayntz oder U. Herlyn).
- Gemeindesoziologie im Dritten Reich
- Krise der Stadt und die Reaktionen von Politik, Verwaltung und Wissenschaft (insbesondere der Sozialpsychologie um A. Mitscherlich)
- Großstadtforschung (u.a. von E. Pfeil)
- Die "moderne Großstadt" im Rahmen soziologischer Theorien bei H.P. Bahrdt, N. Schmidt-Relenberg, J. Friedrichs, M. Castells oder H. Lefebvre
- Die Stadt zwischen "1. und 2. Moderne"
Zusammenfassung und Ausblick auf das Sommersemester 2004 |
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(15 735)
- HS - |
Interaktion - Krankheit - Anthropologie
(2 SWS) Do 18.00-20.00 - 302a |
(23.10.) |
Jutta Anna Kleber
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Der Übergang zum 21. Jahrhundert bringt Veränderungen in der Struktur der Selbstbezüge und der anthropologischen Koordinaten mit sich, die sich medizinsoziologisch am Beispiel des Phänomens Krankheit darstellen lassen. Das Seminar sucht anhand ausgewählter Krankheitsbilder (Krebs, Sucht, Alzheimer) die Schnittstellen auf, in denen sich Selbst, Sprache und Körper einerseits und andererseits Ethik/Moral und Medizin begegnen. Die sich verändernde Rolle der Medizin wird in diesem Zusammenhang zu diskutieren sein.
Die Teilnahme am Seminar setzt nicht nur die Lust am medizinischen Diskurs voraus, sondern fallweise auch die Bereitschaft zu einer interaktiven, von der Dozentin geleiteten Gruppenreise.
Literatur zur Einführung: Philipp Sarrasin, Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765-1914. Suhrkamp Verlag Frankfurt/M. 2001 (=stw 1524) |
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(15 679)
- Pjs 2 - |
Geschlechterarrangements
(2 SWS) Di 10.30-12.00 - 323 |
(21.10.) |
Helgard Kramer,
Fatma Erdem,
Nadja Lehmann,
Runak Mustafa,
Roger Naegele
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Die ReferentInnen und Termine für Gastvorträge werden noch bekannt gegeben. Außerhalb der Plenarveranstaltung wird ca. 2 Stunden nach Vereinbarung in den Arbeitsgruppen getagt.
Es bestehen z.Z. folgende Arbeitsgruppen:
1. Roger Naegele: Rezeption von Hass und Gewalt im Internet durch Jugendliche.
2. Nadja Lehmann: Migrantinnen im Frauenhaus.
3. Runak Mustafa: Gleichberechtigung der Frauen der Kakayi im kurdischen Teil des Irak.
4. Fatma Erdem: Interkulturelle Kompetenz in der Sozialarbeit.
Wir haben uns beteiligt an einer repräsentativen Umfrage des IFF der Universität Bielefeld - i.A. des BMFSFJ - zu "Gewalt gegen Frauen", insbesondere gegen inhaftierte Frauen,Prostituierte und Asylbewerberinnen. Mit diesem Material kann eine Auswertungsgruppe gegründet werden bzw. können Diplomarbeiten geschrieben werden.
Literatur: A. Wernet: Einführung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik, Opladen 2000. C. Behnke/ M. Meuser: Geschlechterforschung und qualitative Methoden, Opladen 1999. R. Bohnsack: Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung, Opladen 2000. (v. A. zu Grupppendiskussionen/ Dokumentarischer Methode. G. Rosenthal: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt/New York :Campus 1995. C. Koppetsch /G. Burkart: Die Illusion der Emanzipation. Zur Wirksamkeit latenter
Geschlechtsnormen im Milieuvergleich, 1999. |
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