(13 300)
- V - |
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte II.) (Frankreich-Studien)
(2 SWS) Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127 |
(21.10.) |
Claudia Ulbrich
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Die Vorlesung ist eine Fortsetzung der "Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte I" (SoSe 03), ist aber so angelegt, dass sie auch für Studierende geeignet ist, die Teil I nicht gehört haben.
Neben einem Überblick über die Vielfalt der Familienmodelle im Europa der Frühen Neuzeit wird eine umfassende Einführung in die politischen, ökonomischen, rechtlichen, religiösen und kulturellen Bedeutungen der Eheschließung gegeben und die Veränderungen der Heiratsmuster und Strategien vom 15.-19. Jahrhundert aufgezeigt. Dabei kommen auch Themen wie Liebe, Sexualität, Emotionalität oder Krankheit, die sich vor allem über eine Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte erschließen lassen, zur Sprache.
Die Studierenden sollen darüber hinaus einen umfassenden Überblick über Zugänge, Methoden und die wichtigsten Ergebnisse der historischen Familienforschung und anderer (Teil)-Disziplinen, die sich mit Ehe, Familie und Verwandtschaft befassen, erhalten. Einen Schwerpunkt werden jene anthropologischen Arbeiten bilden, die sich nicht auf den konjugalen Kern (das Ehepaar) beschränken, sondern Ehe und Familie im Geflecht von Verwandtschaftsbeziehungen untersuchen.
Einführende Literatur: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt 1997 (frz. 1986), bes. Bd. 3: Neuzeit. Jack Goody, Geschichte der Familie, aus dem Engl. v. Holger Fliessbach, München 2002 |
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(13 301)
- V - |
Europa im konfessionellen Zeitalter (Frankreich-Studien)
(2 SWS) Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20; HS B |
(21.10.) |
Reimer Hansen
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Diese Vorlesung beabsichtigt, die Geschichte Europas in der ersten großen Epoche der Neueren Geschichte im Überblick darzustellen und in den übergreifenden Zusammenhang der konfessionellen Frage einzuordnen, zu erörtern und zu erklären. Dabei soll die traditionelle Einteilung des Zeitraums von 1500 bis 1650 in Reformation, Gegenreformation, Katholische Reform, und Glaubenskriege bewusst durch die einheitliche Bezeichnung als "Konfessionelles Zeitalter" (Ernst Troeltsch) überwunden und gegen das nachfolgende "Rationale Zeitalter" der Aufklärung abgegrenzt werden. Glaubensspaltung und Glaubenskonflikt, kirchliche Erneuerung und Konfessionalisierung werden indes nicht isoliert, sondern im Kontext der allgemeinen klimageschichtlichen, historisch-demographischen, sozial-, wirtschafts-, verfassungs-, politik- und kulturgeschichtlichen Entwicklung Europas vom Ausgang des Mittelalters bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zu behandeln sein.
Einführende Literatur: I. Mieck, Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit. Eine Einführung, Stuttgart u.a. 6. Aufl. 1998; Th. Schieder (Hg.), Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, Stuttgart 1971; H. Klueting. Das Konfessionelle Zeitalter 1525-1648 (UTB 1556), Stuttgart 1989; H. Schilling. Die neue Zeit. Vom Christenheitseuropa zum Europa der Staaten. 1250-1750, Berlin 1999; K. v. Greyerz, Religion und Kultur. Europa 1500-1800, Göttingen 2000. |
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(13 303)
- V - |
Das 19. Jahrhundert (Frankreich-Studien)
(2 SWS) Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; HS B |
(20.10.) |
Uwe Puschner
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Die Vorlesung wird in Längs- und Querschnitten die Geschichte Europas im "langen 19. Jahrhundert" von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg behandeln. Sie wendet sich zwar an alle interessierten Studierenden, ist vornehmlich aber an die Studierenden aus dem Bereich des Grundstudiums adressiert. |
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(13 304)
- V - |
Geschichte der europäischen Familie, 19/20. Jahrhundert (Frankreich-Studien)
(2 SWS) Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; HS B |
(22.10.) |
Gunilla-Friederike Budde
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Das "Zusammenleben" hat vor allem in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Zu der privaten Mutter-Vater-Kind-Familie, wie sie seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert als Ideal propagiert und zunehmend auch gelebt wurde, gesellten sich eine Vielzahl von alternativen privaten Lebensentwürfen hinzu. Die Vorlesung, die dazu dient, in das Studium der Neueren Geschichte einzuführen, will diesen Entwicklungsweg der Familie im europäischen Kontext nachzeichnen. Auf der Basis eines breiten Quellenspektrums sollen dabei sozial-, kultur-, erfahrungs- und geschlechtsspezifische Fragestellungen berücksichtigt werden.
Einführende Literatur: Andreas Gestrich, Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert, München 1999; Jack Goody, Geschichte der Familie, München 2000. |
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(13 002)
- Ü - |
Rousseau in context - Einführung in die intellectual history
(2 SWS) Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394 |
(20.10.) |
Daniel Schönpflug
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Die herkömmliche Form der Ideengeschichte ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Kritik gekommen. In französischen, deutschen und anglo-amerikanischen Debatten sind neue Spielarten wie Begriffs-, Diskurs- oder Metapherngeschichte entstanden. In England war lange Zeit die Cambridge School of Intellectual History um Quentin Skinner bestimmend. Ihr Hauptanliegen ist es, Texte zur politischen Theorie im Wortsinn zu "kontextualisieren"; d.h. sie in den textuellen Zusammenhang ihrer Zeit zu stellen. Die Erneuerung der Ideengeschichte soll in der Übung einerseits anhand theoretischer Texte, andererseits aber auch anhand eines Anwendungsbeispieles nachvollzogen werden. Es handelt sich dabei um Jean-Jacques Rousseaus Gesellschaftsvertrag.
Teilnahmevoraussetzung ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Texte in englischer Sprache zu lesen.
Einführende Literatur: Hans Erich Bödeker (Hg.), Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metapherngeschichte, Göttingen 2002; Merja Kylmäkoski: The Virtue of the Citizen. Jean-Jacques Rousseau´s Republicanism in the Eighteenth-Century French Context, Bern / Frankfurt a.M. 2002; James Tully (Hg.), Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics, Princeton 1988. |
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(13 331)
- PS - |
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Frankreich-Studien) (A)
(2 SWS) Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121 |
(29.10.) |
Claudia Ulbrich
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"Bella gerant alii - tu felix Austria nube". Diese Aussage, die dem ungarischen König Mathias Corvinus zugeschrieben wird, verweist auf die Bedeutung der Heirat als Mittel der Politik in der Frühen Neuzeit. Es soll Ausgangspunkt für eine intensive Beschäftigung mit Mustern und Strategien der Eheschließung in der ständischen Gesellschaft sein. Im Zentrum wird das für die Veränderung der Ehe- und Geschlechterordnung zentrale 16. Jahrhundert stehen. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, mit verschiedenen Forschungsansätzen der Geschichtswissenschaft (Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historische Anthropologie) und mit verschiedenen Methoden (Vergleich, Beziehungsgeschichte, Mikro-, Makrogeschichte, historische Demographie) vertraut zu werden, Probleme historischer Urteilsbildung zu erkennen und die erforderlichen Arbeitstechniken (Orientieren, Bibliographieren, Exzerpieren, Interpretieren....) zu erlernen.
Die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme (einschl. regelmäßige Vorbereitung, mehrere kleinere schriftliche Aufgaben, Referat, Hausarbeit) wird vorausgesetzt. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich
Einführende Literatur allgemein:
Anette Völker-Rasor (Hg.): Frühe Neuzeit (= Oldenburg Geschichte Lehrbuch), München 2000. Natalie Zemon Davis, Die Wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, München 1984 (frz. 1982) - (Buch und Film)
Einführende Literatur zum Thema: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt (frz. 1986), hier bes. Bd. 3: Neuzeit |
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(13 332)
- PS - |
Ländliche Gesellschaft im 18. Jahrhundert (Frankreich-Studien) (A)
(2 SWS) Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163 |
(20.10.) |
Claudia Ulbrich
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Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, mit verschiedenen Forschungsansätzen der Geschichtswissenschaft (Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historische Anthropologie) und mit verschiedenen Methoden (Vergleich, Beziehungsgeschichte, Mikro-, Makrogeschichte, historische Demographie) vertraut zu werden, Probleme historischer Urteilsbildung zu erkennen und die erforderlichen Arbeitstechniken (Orientieren, Bibliographieren, Exzerpieren, Interpretieren....) zu erlernen.
Die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme (einschl. regelmäßige Vorbereitung, mehrere kleinere schriftliche Aufgaben, Referat, Hausarbeit) wird vorausgesetzt. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich
Einführende Literatur allgemein:
Anette Völker-Rasor (Hg.): Frühe Neuzeit (= Oldenburg Geschichte Lehrbuch), München 2000. Natalie Zemon Davis, Die Wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, München 1984 (frz. 1982) - (Buch und Film)
Winfried Schulze (Hg.), Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, Mikro-Historie, Göttingen 1994
Einführende Literatur zum Thema: Hans Medick, Weben und Überleben in Laichingen 1650-1900. Lokalgeschichte als Allgemeine Geschichte (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 126), Göttingen 1996. |
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(13 334)
- PS - |
Defensive Modernisierung - Deutsche Antworten auf die Französische Revolution (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS) Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127 |
(21.10.) |
Stephan Malinowski
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Thomas Nipperdey läßt seine längst zum Standardwerk avancierte Darstellung der deutschen Geschichte seit 1800 mit einem alttestamentarisch tönenden Satz beginnen: "Am Anfang war Napoleon." Nipperdeys wissenschaftlicher Gegenspieler Hans-Ulrich Wehler hat diese Sichtweise im ersten Satz seiner Gesellschaftsgeschichte wie folgt gekontert: "Im Anfang steht keine Revolution." Tatsächlich ist der deutsche Weg in die Moderne nach Ansicht einiger Historiker bis 1848, nach einer anderen Interpretation bis 1918 ohne Revolution verlaufen. Und tatsächlich waren es die 1792 von Frankreich begonnenen, in der napoleonischen Eroberung des Kontinents fortgeführten Revolutionskriege, welche die deutschen Staaten zu Antworten auf die revolutionäre Herausforderung zwangen, die über geist- und gedankenreiche Schriften hinausgingen. Aus deutscher Perspektive wurde nach den dramatischen Niederlagen von 1806/07 gefragt, wie man "das Ungeheuer" (Napoleon) schlagen könne, ohne die Voraussetzungen seiner Dynamik (die Revolution) übernehmen zu müssen. Das Seminar vermittelt einen groben Überblick über den Verlauf der Französischen Revolution sowie politik- und sozialgeschichtliche Einblicke in die deutschen Antworten bis zum endgültigen Ende der napoleonischen Herrschaft im Jahre 1815.
Einführende Literatur: Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983. Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Erster Band: Vom Feudalismus des Alten Reichs bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700-1815, München 1987. |
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(13 335)
- PS - |
Mythos "Freiheitskriege 1813/14" (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS) Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 127 |
(21.10.) |
Ina Ulrike Paul
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Man habe "nur auf den Grundlagen weitergebaut ..., welche 1813, 1814 und 1815 gelegt worden sind", behauptete Wilhelm I. 1871 beim Einzug der aus dem deutsch-französischen Krieg heimkehrenden Truppen in Berlin - und formulierte damit eine der zahllosen teleologischen Interpretationen, denen die in Deutschland, aber auch Italien und Spanien gegen die Vorherrschaft des napoleonischen Empire geführten Kriege im Laufe von fast zwei Jahrhunderten ausgesetzt waren. In diesem Proseminar geht es nicht um den Ablauf der "Freiheitskriege" in Deutschland zwischen der Konvention von Tauroggen und der Verbannung Napoleons nach Elba, sondern um ihre Historisierung, die von der Feier des ersten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig als erstem "teutschen Nationalfest" über die "runden", als politische Feste gefeierten Jubiläen bis zur ihrer Wahrnehmung in der Geschichtsschreibung und ihrer Kanonisierung als "deutschem Erinnerungsort" reicht. - Wie immer im Proseminar bildet die Einführung in die Technik des (geschichts-)wissenschaftlichen Arbeitens die Basis und das Gleichgewicht für die inhaltliche Arbeit. Persönliche Anmeldung in der letzten Feriensprechstunde zur Vergabe der Themen.
Einführende Literatur: Bernd Wunder, Europäische Geschichte im Zeitalter der Französischen Revolution 1789-1815, Stuttgart 2001. |
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(13 336)
- PS - |
Die europäische Revolution von 1848 (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS) Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163 |
(21.10.) |
Daniel Schönpflug
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Während die Revolution von 1789 auf Frankreich beschränkt blieb und auch die Revolution von 1830 die anderen Großmächte weitgehend verschonte, fand 1848 eine echte europäische Revolution statt. Aufstände in Paris fanden ihr Echo in zahlreichen Städten, darunter Wien, Prag, Budapest, Palermo und Berlin. Europaweit wurde der Kampf für liberale, nationale und soziale Ideen aufgenommen, der indes nach kurzer Zeit gewaltsam wieder beendet wurde. Das Proseminar behandelt die Grundzüge der Politik- und Sozialgeschichte der 1848-Revolution. Gleichzeitig vermittelt es die Grundlagen der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens.
Einführende Literatur: Wolfgang J. Mommsen, 1848. Die ungewollte Revolution. Die revolutionären Bewegungen in Europa 1830 - 1849, Frankfurt 1998; Frank Lorenz Müller, Die Revolution von 1848/49 (= Geschichte kompakt), Darmstadt 2002. |
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(13 337)
- PS - |
Der Erste Weltkrieg (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS) Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127 |
(21.10.) |
Uwe Puschner
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Das Proseminar wird sich mit Ursachen und Verlauf des Ersten Weltkriegs in europäischer Perspektive sowie den verschiedenen "Interpretationen" befassen. Den Aufgaben eines Proseminars gemäß wird die (fach-)wissenschaftliche Propädeutik breiten Raum einnehmen. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Proseminar ist die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden! |
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(13 343)
- PS - |
Korruption in Staat und Gesellschaft: Wertedebatten im Europa des 20. Jahrhunderts (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS) Blockseminar:
6.1., 13.1., 20.1., 27.1., 3.2., 10.2.2004 - 16.00-20.00 Uhr und 17.2.2004 - 9.00-18.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336
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Anne G. Kosfeld
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"Steuerhinterziehung" gilt auch in Deutschland mittlerweile lediglich als "Einstiegsdroge für Korruption" (FAZ, 10.06.2002). Initiativen wie die 1995 gegründete Organisation Transparency International (TI) suchen der beunruhigenden Zunahme gesellschaftlicher Toleranz gegenüber Korruption durch die öffentliche Debatte entgegenzuwirken. Fragen nach den Tätern, ihrem Umfeld, den Motiven und Hintergründen ebenso wie nach den sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Folgekosten beschäftigen Wirtschaftsethiker- und wissenschaftler, Philosophen, Untersuchungsausschüsse und Gerichte. Sie alle konstatieren den volkswirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Schaden, der einer Gesellschaft durch Korruption entsteht. Vor dem Hintergrund der historischen Genese der Öffentlichkeit, insbesondere der Massenmedien als Mittel der gesellschaftlichen Machtkontrolle sollen gut dokumentierte Fälle von Wahlmanipulation, Ämterpatronage und politischem Skandal ebenso wie Wirtschaftsverbrechen untersucht werden.. Die durch prominente Korruptionsfälle ausgelösten Wertedebatten markieren sowohl nationale Sonderentwicklungen, wie auch markante Wandlungsprozesse in einem Jahrhundert, das wie kaum ein anderes durch einen radikalen Wandel in der politischen Kultur Europas gekennzeichnet ist.
Einführende Literatur: Harald Bluhm u.a. (Hg.), Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit der Macht: Theorien politischer Korruption, Baden-Baden 2002; Christian Höffling, Korruption als soziale Beziehung, Opladen 2002; Frank Bajohr, Parvenüs und Profiteure: Korruption in der NS-Zeit, Frankfurt a. M. 2001; Cordula Ludwig, Korruption und Nationalsozialismus in Berlin 1924-1934, Frankfurt a. M. 1998; Britta Bannenberg, Korruption in Deutschland und ihre strafrechtliche Kontrolle, Neuwied 2002; Andreas Berg, Wirtschaftskriminalität in Deutschland, Osnabrück 2001; Heinz Reichmann u.a. (Hg.), Korruption in Staat und Wirtschaft, Köln 1997; Bernhard Streck, Korruption, Kursbuch 120, 1995. |
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(13 363)
- HS - |
Europäische Konsumgeschichte, 18.-20. Jahrhundert (Frankreich-Studien) (A/B)
(2 SWS) Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125 |
(21.10.) |
Gunilla-Friederike Budde
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Über den Beginn der "Konsumgesellschaft" scheiden sich die (Historiker-)Geister. Während die meisten für Westeuropa den entscheidenden Umbruch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sehen, finden Historikerinnen und Historiker der Frühen Neuzeit in den Niederlanden und in England schon seit dem 17./18. Jahrhundert einschneidende Wendepunkte im Konsumverhalten, die der Industriellen Revolution vorausgegangen sind, sie gleichsam mit befördert haben. In dem Seminar zur Geschichte des europäischen Konsums geht es darum, neueste Ergebnisse des noch vergleichsweise "jungen" Problemfeldes der Historiographie in den Blick zu nehmen und zu diskutieren. Dabei interessieren nicht nur Fragen des Kaufs, Besitzes und Gebrauchs von Waren, sondern Konsum soll auch als eine sozio-kulturelle Praxis beleuchtet werden, mit weitreichenden Einflüssen in den formellen Beziehungen, institutionalisierten Regeln, alltäglichen Ritualen und festtäglichen Inszenierungen.
Einführende Literatur: Hannes Siegrist, Hartmut Kaelble, Jürgen Kocka (Hrsg.), Europäische Konsumgeschichte. Zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums (18. bis 20. Jahrhundert), Frankfurt a.M. 1997. |
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(13 365)
- HS - |
Geschichte im Film am Beispiel von Yves Simoneaus "Napoleon"-Vierteiler (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS) Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121 |
(22.10.) |
Ina Ulrike Paul
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Als Bolide unter den europäischen Verfilmungen historischer Stoffe kam im Winter 2002/03 der in Frankreich, Österreich, Ungarn, Tschechien und Kanada gedrehte und mit Filmstars wie Gérard Depardieu oder Isabella Rossellini besetzte Mehrteiler "Napoleon" in das deutsche Fernsehen. Yves Simoneau antwortete auf die Frage eines Interviewers, worauf er denn bei seiner Regiearbeit besonderen Wert gelegt habe, dass er habe zeigen wollen, dass "die Geschichte Napoleons und damit auch mein Film sehr viel mit Architektur zu tun [habe], nicht im physischen Sinne, sondern in den dramatischen Wendungen." Zur Analyse der napoleonischen Zeit im Film ist es unterlässlich, das Hauptseminar in einen historisch-analytischen und einen der Darstellung der napoleonischen Zeit in diesem speziellen Napoleon-Film gewidmeten Abschnitt zu teilen. - Persönliche Voranmeldung in den Feriensprechstunden zur Vergabe der Themen wird erbeten.
Einführende Literatur zur Vorbereitung: Handbücher zur europäischen, französischen und deutschen Geschichte an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. - Napoleon-Biographien von Jean Tulard, Napoleon der Mythos des Retters, bis Georges Lefebvre, Napoleon. Aus dem Französischen und hrsg. v. Peter Schöttler. Mit einem Nachwort v. Daniel Schönpflug, Stuttgart 2003. - Knut Hickethier u.a. (Hrsg.), Der Film in der Geschichte, Berlin 1997; Hans-Arthur Marsiske (Hrsg.), Zeitmaschine Kino. Darstellungen von Geschichte im Film, Marburg 1992; Rainer Rother (Hrsg.), Bilder schreiben Geschichte. Der Historiker im Kino, Berlin 1991. |
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