Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Geschichts-/Kulturwissenschaften

Achtung! Die Informationsveranstaltung für Lehramtsstudiengänge findet am Di, den 25.11.2003 um 14.00-16.00 Uhr - Koserstr. 20, Hörsaal B - statt. Im KVV steht eine falsche Zeitangabe.

Geschichte (Friedrich-Meinecke-Institut - WE 1)

Studienfachberatung
Beauftragter für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Volker Fadinger
Sprechstunde: Di, 14.00-16.00 u. Fr, 10.00-13.00 und 16.00-21.00; Koserstr. 20, Raum A 211

Einführungsveranstaltungen
Studienanfänger/innen und Studierende im Hauptstudium
Mi, 15.10; Do, 16.10. und Fr, 17.10. ab 10.00 Uhr - Koserstr. 20, Raum: A 127

Einzelberatung
Koserstr. 20, Raum A 116, (838-54516)

Während der Sommersemesterferien:
Akademische Mitarbeiter: 28.7., 11.8., 25.8., 8.9., 22.9. und 6.10. von 11.00-12.00 Uhr

Während der ersten beiden Semesterwochen:
20.-24.10. und 27.-31.10. von 10.00-12.00 und 14.00-16.00 Uhr

Studentische Studienfachberatung
Mirjam Husemann, Di 11.00-12.00 u. Fr 12.00-16.00, A 116, Tel. 838-54516
E-Mail: studbera@zedat.fu-berlin.de

Einzelberatung für die Didaktik der Geschichte
Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 25/335, Tel. 838-55653
während des Semesters: Di 16.30-17.30
während der Semesterferien: auf Anfrage, (838-55650)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Theorie

13 000
C -
Theoriecolloquium
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(22.10.) Alexander Demandt
Diesmal geht es um Max Weber und seine Schriften zur Wissenschaftstheorie, Soziologie und Politik. Wir wollen seine Grundgedanken herausarbeiten und in den Kontext ihrer Zeit stellen.
Literatur: Max Weber, Soziologie, Weltgeschichtliche Analysen, Politik, hg. von J. Winckelmann, 1968; Ders., Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 1968; Ders., Gesammelte politische Schriften, 1958.
13 001
Ü -
Einführung in die Kulturgeschichte
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(21.10.) Sebastian Conrad
Eine Einführung in aktuelle Debatten der Geschichtsschreibung nach dem cultural turn. In dem Lektürekurs soll ein Panorama unterschiedlicher Richtungen der Kulturgeschichte vorgestellt und diskutiert werden, unter anderem: anthropologische und literaturwissenschaftliche Ansätze, new historicism, Diskursgeschichte, Körpergeschichte, Mediengeschichte, Postkolonialismus, Geschichte der Erinnerung.
Einführende Literatur: Christoph Conrad, Martina Kessel (Hg), Kultur & Geschichte. Neue Einblicke in eine alte Beziehung, Stuttgart 1998. Thomas Welskopp, Thomas Mergel (Hg), Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft, München 1997. Victoria Bonnell (Hg), Beyond the Cultural Turn. New Directions in the Study of Society and Culture, Berkeley 1999. Ute Daniel, Kompendium Kulturgeschichte, Frankfurt 2002. David Cannadine (Hg), What is History Now?, London 2002.
13 002
Ü -
Rousseau in context - Einführung in die intellectual history
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.10.) Daniel Schönpflug
Die herkömmliche Form der Ideengeschichte ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Kritik gekommen. In französischen, deutschen und anglo-amerikanischen Debatten sind neue Spielarten wie Begriffs-, Diskurs- oder Metapherngeschichte entstanden. In England war lange Zeit die Cambridge School of Intellectual History um Quentin Skinner bestimmend. Ihr Hauptanliegen ist es, Texte zur politischen Theorie im Wortsinn zu "kontextualisieren"; d.h. sie in den textuellen Zusammenhang ihrer Zeit zu stellen. Die Erneuerung der Ideengeschichte soll in der Übung einerseits anhand theoretischer Texte, andererseits aber auch anhand eines Anwendungsbeispieles nachvollzogen werden. Es handelt sich dabei um Jean-Jacques Rousseaus Gesellschaftsvertrag.
Teilnahmevoraussetzung ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Texte in englischer Sprache zu lesen.
Einführende Literatur: Hans Erich Bödeker (Hg.), Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metapherngeschichte, Göttingen 2002; Merja Kylmäkoski: The Virtue of the Citizen. Jean-Jacques Rousseau´s Republicanism in the Eighteenth-Century French Context, Bern / Frankfurt a.M. 2002; James Tully (Hg.), Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics, Princeton 1988.
13 003
Ü -
Internet und Computer für HistorikerInnen (Ringvorlesung)
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 340
(29.10.) Andreas Goltz,
Marc Schmidt
In der Übung in Form eines Workshops wollen VertreterInnen des Mittelbaus ihre Erfahrungen und Kenntnisse im Bereich des Internets und Computereinsatzes an interessierte Studierende weitergeben und mit diesen gemeinsam Möglichkeiten und Grenzen des Mediums ausloten. Einerseits sollen in der Veranstaltung epochenspezifische Ressourcen des Internets (Portale, Recherchemöglichkeiten, Quelleneditionen, Online-Publikationen) bzw. des Computereinsatzes (CD-Rom) vorgestellt werden. Andererseits geht es um die Einführung in grundlegende Computerprogramme, wie z.B. Access, Photoshop, Powerpoint oder auch Word zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit. Die einzelnen Sitzungen werden von verschiedenen Lehrkräften angeboten und sollen jeweils nach einer Einführung Gelegenheit zum praktischen Umgang geben. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt, so daß eine verbindliche Anmeldung erforderlich ist. Die Liste dafür liegt am Montag, den 20. Oktober, 10.00-12.00 Uhr in Raum 220 und am Dienstag, den 21. Oktober, 10.00-12.00 Uhr in Raum 213 aus. Die Teilnehmer der Übung benötigen einen E-Mail-Account bei der ZEDAT der FU Berlin (Anmeldung im Benutzer-Service der ZEDAT, Fabeckstr. 32).

Historische Hilfswissenschaften

13 010
Ü -
Einführung in die spätmittelalterliche Paläographie vom 13.-16. Jh. an Beispielen des Deutschordenslandes Preußen
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Geheimes Staatsarchiv, Archivstr. 12-14; Raum 109
(22.10.) Bernhart Jähnig
An Pergament-Urkunden, 'Briefen' und auch Amtsbüchern sollen die Teilnehmer vorwiegend mit Geschäftsschriften des 13.-16. Jahrhunderts vertraut gemacht werden. Der Blick für das Neben- und Nacheinander verschiedener Buchstabenformen soll dabei eröffnet werden. Die zu lesenden Archivalien werden den Deutschordensbeständen des Historischen Staatsarchivs Königsberg entnommen. Neben den Arbeitskopien, die den Teilnehmern zur häuslichen Vor-und Nachbereitung zur Verfügung gestellt werden, wird in den Sitzungen das jeweilige Original die unmittelbare Bekanntschaft mit spätmittelalterlicher Überlieferung ermöglichen.
Einführende Literatur und Hilfsmittel: A. von Brandt: Werkzeug des Historikers (Urban Bücher 33). 1958 u. ö. - W. Heinemeyer: Studien zur Geschichte der gotischen Urkundenschrift. 1962. - A. Capelli: Lexicon abbreviaturarum. 5. Aufl. 1954, Deutsch 2. Aufl. 1928.
13 011
Ü -
Quellen zur Heraldik: Wappenbücher des Mittelalters und ihre Edition
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
(21.10.) Ludwig Biewer
In der Übung "Quellen zur Heraldik. Wappenbücher des Mittelalters und ihre Edition" werden nach zwei bis drei einleitenden Sitzungen Editionen – vorbildliche wie wenigere vorbildliche – von Wappenhandschriften vorgestellt. An diesen Beispielen werden die mit solchen Editionen verbundenen Fragen und Schwierigkeiten besprochen. Es ist geplant, mindestens eine Edition auch mit der Handschrift selbst zu vergleichen.
Voraussetzungen für die Teilnahme an der Übung sind Grundkenntnisse in der Heraldik, so dass Grundbegriffe nicht erklärt werden müssen.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384. Handbuch der Heraldik. Wappenfibel, Neudruck der 19. Aufl. Neustadt an der Aisch 2002.
13 012
Ü -
Archivische Quellenkunde
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Geheimes Staatsarchiv PK, Archivstr. 12-14; 109
(21.10.) Jürgen Kloosterhuis
Die Übung verbindet zunächst Unterrichtseinheiten der neuzeitlichen Amtlichen Aktenkunde mit solchen der spätmittelalterlichen Amtsbuchlehre, um auf dieser Grundlage überzugehen zu Fragen der vorarchivischen und archivischen Überlieferungsbildung, der Komposition von Archivalien und der Tektonik von Archiven, und schließlich der Strukturierung der staatlichen und nichtstaatlichen Archivlandschaft in der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Nachbarstaaten. Mit alledem soll der forschende Zugang zu den wie die erschließende Handhabung der archivischen Quellen eingeübt werden.
Einführende Literatur: H. O. Meisner: Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Leipzig/Göttingen 1969. J. Kloosterhuis: Amtliche Aktenkunde der Neuzeit. Ein hilfswissenschaftliches Kompondium, in: Archiv für Diplomatik 45 (1999) S. 465-563. Friedrich Beck, Eckart Henning (Hg.): Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung. Köln u.a.: (3. Aufl.) 2003.
13 013
GK -
Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(21.10.) Matthias Thumser
Das Seminar bietet eine grundständige Einführung in die verschiedenen Sonderdisziplinen der Geschichtswissenschaft, die das technische Instrumentarium für die kritische Beschäftigung mit Quellen bereitstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Paläographie (Schriftkunde), der Diplomatik (Urkundenlehre), der Aktenkunde, der Kodikologie (Handschriftenkunde) und der Chronologie (Lehre von der Zeitrechnung) zugewandt, doch auch die sogenannten kleinen Hilfswissenschaften wie die Heraldik (Wappenkunde), die Sphragistik (Siegelkunde) und die Genealogie (Abstammungslehre) sollen zur Sprache kommen. Der Praxisbezug spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Das Seminar wendet sich auch an Studenten, die keinen Grundkursschein mehr benötigen, sich aber spezielle Fertigkeiten im Umgang mit Geschichtsquellen erwerben wollen.
Einführende Lektüre: Brandt, Ahasver v., Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften (Urban-TB 33), Stuttgart 151998, 162003.
13 014
Ü -
Jiddisch für HistorikerInnen I
(2 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(24.10.) Gertrud Pickhan
Ziel dieser auf zwei Semester angelegten Lehrveranstaltung ist der Erwerb von Jiddisch-Lesekenntnissen. Das unter assimilierten Juden und Jüdinnen lange als "Jargon" diffamierte Jiddisch war die Sprache der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung in Ost- und Ostmitteleuropa. Seit Ende des 19. Jh. entfaltete sich dort ein breit gefächertes weltliches Schrifttum, das insbesondere im publizistischen Bereich die politische und kulturelle Vielfalt der ostjüdischen Lebenswelt widerspiegelt. Nach der Überwindung von allerdings nicht ganz unerheblichen Anfangsschwierigkeiten durch das Erlernen des hebräischen Alphabets ist die Lektüre jiddischer Texte für ein deutschsprachiges Lesepublikum recht leicht zu bewerkstelligen; entsprechende Grundkenntnisse sollen in dem Einführungskurs vermittelt werden.
Einführende Literatur: Jacob Allerhand: Jiddisch. Ein Lehr- und Lesebuch. Wien 2002; Marion Aptroot/Holger Nath: Einführung in die jiddische Sprache und Kultur. Hamburg 2002.
13 015
Ü -
Polnisch für HistorikerInnen
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 394
(23.10.) Anna-Sophia Pappai
Der Kurs richtet sich vor allem an Studierende der Ostmitteleuropäischen Geschichte, die für einen Bibliotheks- oder Archivbesuch die polnische Sprache erlernen bzw. üben wollen. Inhalt des Kurses ist wichtiges Vokabular, das für einen Archiv- und Bibliotheksbesuch notwendig ist - z.B. Wie melde ich mich in einem polnischen Archiv an? Wie fülle ich polnische Bestellzettel aus? Wie finde ich was im Katalog? Etc.
Zusätzlich soll es auch darum gehen, wie man mit geringen Sprachkenntnissen in Polen "überleben" kann und wo die wichtigsten Adressen für die Literatur- und Quellensuche in Polen zu finden sind.
Da Vorkenntnisse in der polnischen Sprache für eine Teilnahme an der Übung nicht erforderlich sind, ist der Kurs eher als erste Annäherung an die polnische Sprache gedacht.

Sprachen

13 020
SK -
Latein für HistorikerInnen A
(4 SWS)
Mi 14.00-16.00 und Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127
  Irene Ganßauge
13 021
SK -
Latein für HistorikerInnen B
(4 SWS)
Mo 10.00-12.00, A 124 und Di 8.00-10.00, A 163 - Koserstr. 20
  Adam Nowosad
13 022
SK -
Latein für HistorikerInnen
Intensivkurs in den Semesterferien; Termine werden noch bekannt gegeben. Anmeldung im Geschäftszimmer.
Koserstr. 20
  Adam Nowosad
(54210)
Ü -
Leseverständnis Französisch und Übersetzung (Aufbaukurs)
(4 SWS)
Mi, Fr 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 25/121b
(22.10.) Dominique Scheffers-Ferraz
Der einsemestrige Kurs wendet sich an Studierende der Geisteswissenschaften und insbesondere an Studierende der Geschichte und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft mit mittleren Vorkenntnissen (ca. 3 Jahre Schulfranzösisch), die ihre Lesefähigkeit in Französisch vertiefen wollen.
Ziel ist es, die Fähigkeit zu vermitteln, studienrelevante französische Texte lesend zu verstehen und Kernpassagen ins Deutsche zu übersetzen. Vorkenntnisse: Der erfolgreich abgeschlossene Sprachkurs "Lleseverständnis Französisch für das Studium-Grundkurs" (54 200/01) (8 SWS) an der Zentraleinrichtung Sprachlabor oder der Nachweis entsprechender Kenntnisse und Fertigkeiten.
Die Anmeldung findet statt vom 13.-15.10.2003, 10.00-15.00 Uhr, Raum KL 25/134 ("Silberlaube"). Zur Feststellung der Vorkenntnisse und zur Hilfestellung bei der Entscheidung über die Wahl des Kursniveaus wird allen Bewerbern für diesen Kurs dringend empfohlen, an einem diagnostischen Einstufungstest teilzunehmen, der in der Zentraleinrichtung Sprachlabor am Mo, den 13.10. oder am Mi, den 15.10.2003, jeweils 10.30 Uhr, Raum KL 25/201, stattfindet.
Weitere Informationen: S. "Hinweise für den Erwerb von Sprachkenntnissen in Französisch und für den Nachweis dieser Kenntnisse bei der Meldung zur Zwischenprüfung" im Anhang des Kommentierten Vorlesungsverzeichnisses.

Alte Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 100
V -
Spätantike II (Systematischer Teil mit Dias)
(2 SWS)
Mi 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(22.10.) Alexander Demandt
Im Anschluß an den chronologischen Durchgang durch die Zeit von Diocletian bis Justinian im Sommer 2003 folgt nun eine systematische Analyse der inneren Verhältnisse im spätantiken Imperium Romanum.
22.10.03 Einführung * 29.10.03 Kaiser und Hof * 05.11.03 Verwaltung und Heer * 12.11.03 Die Senatoren * 19.11.03 Die Sklaven * 26.11.03 Frauen und Kinder * 03.12.03 Die Völker im Reich * 10.12.03 Die Wirtschaft * 17.12.03 Das Bildungswesen * 07.01.04 Rom * 14.01.04 Konstantinopel * 21.01.04 Die Provinzstädte * 28.01.04 Heiden und Juden * 04.02.04 Die Reichskirche * 11.02.04 Asketen und Sektierer * 18.02.04 Verfallsfaktoren
Literatur: A. Demandt, Die Spätantike (Handbuch der Altertumswissenschaften III 6, 1989; J. Martin, Spätantike und Völkerwanderung 1987; A. Demandt, Geschichte der Spätantike 1998. H. Brandt, Geschichte der Römischen Kaiserzeit 284-363, 1998; ders. Das Ende der Antike, 2001.
13 101
V -
Einführung in den Studienbereich Alte Geschichte
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hs B
(21.10.) Volker Fadinger
Die Vorlesung will die Studierenden unter dem Aspekt der universalhistorischen Relevanz und den Gesichtspunkten "Kontrast" und "Kontinuität" zur Moderne in die wichtigsten Epochen, Sachgebiete, epochenübergreifende Problembereiche, Methoden und Quellengattungen der Geschichte des Alter-tums einführen. Sie sollen dabei von den ersten großen "Revolution" der Menschheitsgeschichte, der sog. Neolithischen (seit 8. Jahrt. v. Chr.), über die zweite, die sog. Urban Revolution mit den ersten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte im Alten Orient zu Beginn des Altertums (ab ca. 3000 v. Chr.), zur dritten ab Beginn des 1. Jahrt. v. Chr. geleitet werden. Mit ihr beginnt die Epoche der grie-chisch-römischen Antike, die dann bis zum Ende der Spätantike und damit zugleich der Epoche des Altertums (6./7.Jahrh.n.Chr.) reicht. Auf ihr wird der Schwerpunkt der Vorlesung liegen. Ihr Kennzeichen ist eine große geistige Revolution der Menschheitsgeschichte, die man in der Forschung mit "Entdeckung des Geistes" (Übergang vom Mythos zum Logos) oder des "Politischen" umschrieben hat und in deren Mittelpunkt die für die europäische Kultur bis heute prägende „Rationalität“ der Griechen und Römer mit geradezu "klassischen" Leistungen auf den verschiedenen Gebieten des geschichtlichen Lebens (Politik, Verfassung, Recht, Philosophie, Literaturgattungen, Geschichtsschreibung, Kunst und Religion) steht. Im Zuge der fortschreitenden Einigungsbestrebungen in Europa muss gerade in der Gegenwart das gemeinsame europäische Element, wie es in der antiken, vornationalen Geschichte Europas zum Ausdruck kommt, im Universitäts- und Schulunterricht stärker berücksichtigt werden. Zugleich muss im Zeitalter der Globalisierung ein universalhistorisch angelegtes und nicht in einen Europa-Zentrismus verfallendes Geschichtsverständnis die Hochkulturen des Alten Orient in Vorderasien , Ägypten und Iran einbeziehen, ohne deren jahrtausendlange "Vorarbeit" die kulturellen Leistungen der Griechen und Römer nicht erklärbar sind.
Einführende Literatur: H. BENGTSON, Einführung in die Alte Geschichte, München 7. Auflage 1975; M. CLAUSS, Einfüh-rung in die Alte Geschichte, München 1993; J. DEININGER, Thesen zur Auswahlproblematik histori-scher Gegenstandsbereiche im Schulcurriculum: Altertum in: Geschichtsdidaktik und Curriculumsent-wicklung, hg. v. W. FÖRNROHR: Fachdidaktische Studien Bd.11, München 1974,185 ff.; Propyläen-Weltgeschichte, Bde 1-4 und Bd. „Summa Historica“. Die Grundzüge der welthistorischen Epochen, hg. v. G. MANN-A. HEUSS-AUG. NITSCHKE, Berlin-Frankfurt-Wien 1962-1965; CHR. MEIER, Die Entstehung des Politischen bei den Griechen, Frankfurt/Main 1980; W. SCHÖN (Hrsg.), Die schöne Mutter der Kultur. Unsere Grundlagen in der antiken Welt, Darmstadt 1996; E. ERDMANN-U. UFFELMANN (Hrsg.), Das Altertum. Vom Alten Orient zur Spätantike, Idstein 2001; H.-J. GEHRKE, Kleine Geschichte der Antike, München 1999; DERS. und H. SCHNEIDER (Hg.), Geschichte der Antike, Stuttgart-Weimar 2000; A. KUHRT, The Ancient Near East c. 3000-330 BC, 2. Bde, London 1997; M. VAN DE MIEROOP, A History of the Ancient Near East c.3000-323 BC., Oxford 2003; R. OSBORNE, Greece in the Making 1200-479 BC, London 1996; S. HORNBLOWER, The Greek World 479-323 BC, 3. Auflage, London 2002; G. SHIPLEY, The Greek World after Alexander 323-30 BC., London 1999; T. CORNELL, The Beginnings of Rome. Italy and Rome from the Bronze Age to the Punic Wars (c. 1000-264 BC), London 1995; M. GOODMAN, The Roman World 44 BC-AD 180, London 1997 und A. CAMERON, The Mediterranean World in Late Antiquity, AD 395-600, London 1993.
13 102
V -
Universitätsvorlesung; Theodor Mommsen: Wissenschaft und Politik im Kaiserreich
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; I B
(23.10.) Alexander Demandt,
Andreas Goltz,
Heinrich Schlange-Schöningen
Am 1. November 2003 jährt sich der 100. Todestag von Theodor Mommsen. Der aus Schleswig-Holstein stammende Historiker gehört zu den herausragenden Figuren der deutschen Geschichtswissenschaft. Mommsen war auf seinem eigensten Feld, der römischen Geschichte, die unbestritten erste Kapazität im kaiserzeitlichen Deutschland und darüber hinaus in Europa. Außerdem hat er als Wissenschaftsorganisator Grundlegendes geleistet. Doch Mommsen hat sich nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als „animal politicum“ verstanden und als politischer Journalist ebenso wie als Abgeordneter im Preußischen Landtag bzw. im Reichstag in die politischen Auseinandersetzungen eingegriffen. Sein Engagement in der Revolution von 1848 bezahlte er mit dem Verlust seiner Professur in Leipzig. Noch im Dezember 1902, als der 85jährige Mommsen gerade mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt worden war, überraschte er die deutsche Öffentlichkeit mit der Forderung, die liberalen politischen Kräfte sollten sich mit der Sozialdemokratie zusammenschließen, um einen befürchteten Staatstreich gegen die konstitutionelle Monarchie zu verhindern. Da die Wertschätzung Mommsens im In- und Ausland sowie seine Bedeutung für die Wissenschaft ungebrochen sind, soll dem großen Berliner im Wintersemester 2003/2004 eine Universitätsvorlesung gewidmet werden, welche die vielfältigen Aspekte seiner Persönlichkeit und seines Wirkens deutlich machen soll. Das noch vorläufige Programm sieht folgende Beiträge vor:
23. 10. Joachim Fest (Kronberg): Mommsens Bedeutung für die europäische Wissenschaft
30. 10. Stefan Rebenich (Mannheim): Die deutschen Professoren und die Revolution von 1848
5.11. (Achtung! Dieser Vortrag findet am Mittwoch statt) Arnaldo Marcone (Parma): Die deutsch-italienischen Beziehungen im Spiegel der Biographie Mommsens
13. 11. Werner Dahlheim (Berlin): Mommsens Caesar
20. 11. Alexander Demandt (Berlin): Bismarck und Mommsen: Freie Bürger im starken Staat?
27. 11. Christhard Hoffmann (Bergen): Mommsen im ‚Antisemitismusstreit‘ von 1880
4. 12. Wilfried Nippel (Berlin): Das ‚Römische Staatsrecht’
11. 12. Gert Mattenklott (Berlin): Mommsen als Literat
18. 12. Heinrich Schlange-Schöningen (Berlin): Mommsen und die Hohenzollern
8. 1. 2004 Egon Flaig (Greifswald): Mommsens politische Obsessionen
15. 1. Hartmut Leppin (Frankfurt/M): Philhellenismus im Deutschen Kaiserreich: Mommsen und die Griechen
22. 1. Andreas Goltz (Berlin): Das Germanenbild im Wilhelminismus
29. 1. Rüdiger vom Bruch (Berlin): Europäische Akademien im nationalen Wettstreit: Mommsens Organisation der Großwissenschaft
5. 2. Jürgen Deininger (Hamburg): Mommsens Schule am Beispiel Max Weber
12.2. Ernst Baltrusch (Berlin): Die Dekadenz der Supermacht: Mommsens Imperialismuskritik
19. 2. Hans Kloft (Bremen): Das Ende einer Epoche: Mommsen im Spiegel der Nachrufe
13 103
Ü -
Quellen zur Geschichte des 3. Jh. n. Chr.
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 394
(21.10.) Andreas Goltz
Die Übung dient in erster Linie der Einführung in die antike Historiographie, aber auch als Ergänzung zu dem PS „Valerianus und Gallienus. Zwei Kaiser in der Reichskrise des 3. Jh.s n. Chr.“. In der Veranstaltung sollen verschiedene historiographische Quellen zur Geschichte des 3. Jahrhunderts vorgestellt, studiert (in Übersetzungen) und diskutiert werden. Im Mittelpunkt werden Herodian, Aurelius Victor, Eutrop, Eusebius, die Historia Augusta und Zosimos stehen. Anhand dieser komplexen Zeugnisse lassen sich sowohl Grundprobleme als auch zeitgebundene Besonderheiten antiker Geschichtsschreibung analysieren, ohne deren Kenntnis eine differenzierte Interpretation nicht möglich ist. Aufmerksamkeit gilt u. a. dem politischen, sozialen und religiösen Hintergrund der Autoren und ihres Publikums, dem Gegenstand, Aufbau und Zweck ihrer Geschichtswerke, dem Zugang zu und Umgang mit Quellen, dem Problem der „Fälschung“ und der Bedeutung der Überlieferungsgeschichte. Altsprachliche Kenntnisse sind herzlich willkommen, aber nicht Voraussetzung.
Einführende Literatur: Bruno Bleckmann: Die Reichskrise des III. Jahrhunderts in der spätantiken und byzantinischen Geschichtsschreibung. München 1992; Stephanie Brecht: Die römische Reichskrise von ihrem Ausbruch bis zu ihrem Höhepunkt in der Darstellung byzantinischer Autoren. Rahden 1999; Albrecht Dihle: Die griechische und lateinische Literatur der Kaiserzeit. Von Augustus bis Justinian. München 1989; Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt a.M. 1999.
13 104
Ü -
Die spätantiken Gesetzescorpora
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(22.10.) Monika Schuol
Die Reihe der spätrömischen Kodifikationen beginnt mit dem Codex Theodosianus, der am 15.2.438 zunächst in der östlichen Reichshälfte und am 1.1.439 für das gesamte Römmische Reich in Kraft trat. Das unmittelbare Vorbild waren die unter Diokletian (284-305) entstandenen Codices Gregorianus und Hermogenianus mit Kaisergesetzen aus der Zeit von Hadrian bis auf Diokletian. Aus der Zeit Justinians (527-565) stammen der Codex Justinianus als weitere umfangreiche Gesetzessammlung sowie die Institutiones als Lehrbuch für den Rechtsunterricht und die Digesta (Pandectae), die Fragmente der klassischen und nachklassischen Juristenschriften überliefern. Produkte römischer Jurisprudenz waren auch die westgotischen Rechtsaufzeichnungen, z.B. das Edictum Theoderici.
Gegenstand der Übung werden nicht nur die Gesetzescorpora selbst sein, sondern auch der historische Hintergrund ihrer Entstehung, die nachklassische Rechtswissenschaft, die Ausbildung und Tätigkeit der Juristen und die spätantike Rechtspflege insgesamt.
Literatur: J. Harries/I. Wood (Hrg.), The Theodosian Code. Studies in the Imperial Law in the Late Antiquity, New York 1993; T.M. Charles-Edwards, Law in the Western Kingdoms between the Fifth and Seventh Century, in: CAH 14 (2000) 260-287; W. Kunkel/W. Schermaier, Römische Rechtsgeschichte, Köln 2001 (13. Aufl.).
13 105
Ü -
Archaische Gesetzgebungen
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(23.10.) Peter Spahn
Die frühen Gesetzgebungen in Griechenland und Rom geben Einblicke nicht nur in die politische Entwicklung, sondern auch in die Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Mit Hilfe von Übersetzungen sollen die Quellenzeugnisse wichtiger Gesetzessammlungen studiert werden, u. a. die Gesetze Solons von Athen, das Stadtrecht von Gortyn in Kreta und das römische Zwölftafelgesetz.
13 106
Ü -
Einführung in die griechische Numismatik
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 394
(22.10.) Helmut Hahn

Grundstudium

Im Interesse einer gleichmäßigen Auslastung der Proseminare im Fachgebiet Alte Geschichte ist die Eintragung in Teilnehmerlisten obligatorisch. Diese liegen aus ab Montag, dem 1.9.03 im Sekretariat Koserstr. 20, A 208.
13 108
PS -
Valerianus und Gallienus. Zwei Kaiser in der Reichskrise des 3. Jh. n. Chr.
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(23.10.) Andreas Goltz
Nach der Herrschaft der Severer geriet das Römische Reich im 3. Jahrhundert n. Chr., während der sogenannten Soldatenkaiserzeit (235-284 n. Chr.), in eine schwere Krise. Geprägt ist diese Epoche von zahlreichen Usurpationen, verheerenden Einfällen von Persern und Germanen in das Reich, dem zeitweisen Zerfall des Imperium Romanum in drei Teilreiche (Zentralreich, Gallien und Palmyra) und gravierenden wirtschaftlichen Problemen. Unter der Herrschaft des Valerianus (253-260) und seines Sohnes und Mitregenten Gallienus (253-268) gelang jedoch eine gewisse Konsolidierung des Reiches. Insbesondere die Reformmaßnahmen des Gallienus in Staatsverwaltung und Heerwesen trugen wesentlich zur zumindest temporär erfolgreichen Bewältigung der Krisenerscheinungen bei und können als Vorläufer der Reformen Diocletians und Constantins gelten. Die Regierungszeit der beiden Kaiser ist also sowohl für das Verständnis des 3. Jahrhunderts als auch der Tetrarchie und der constantinischen Zeit von enormer Bedeutung. Anhand dieser aufschlußreichen Thematik sollen Grundzüge der römischen Geschichte vermittelt und die Quellen, Arbeitsmethoden und Hilfsmittel der Alten Geschichte vorgestellt werden.
Einführende Literatur: Heinz Bellen: Grundzüge der römischen Geschichte. Band 2: Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian. Darmstadt 1998; Michel Christol: L’Empire romain du IIIe siècle. Histoire politique (de 192, mort de Commode, à 325, concile de Nicée). Paris 1997; Wolfgang Kuhoff: Herrschertum und Reichskrise. Die Regierungszeit der römischen Kaiser Valerianus und Gallienus (253–268 n. Chr.). Bochum 1979; Karl Strobel: Das Imperium Romanum im ‚3. Jahrhundert‘. Modell einer historischen Krise? Stuttgart 1993; Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt a.M. 1999.
13 109
PS -
Der Makkabäeraufstand
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(24.10.) Christian Mileta,
Julia Wilker
Gegenstand des Proseminars sind die krisenhaften Erscheinungen innerhalb der jüdischen Gesellschaft des 2. Jh. v. Chr., die vor dem Hintergrund der fortschreitenden Hellenisierung des Seleukidenreiches zu sehen sind. Dieser Prozeß wurde in Palästina sowohl von Teilen der jüdischen Oberschicht als auch von der Zentralmacht vorangetrieben, stieß aber auf den energischen Widerstand religiöser Gruppen. Folge war der Makkabäeraufstand, dessen Ursachen, Verlauf und Resultate das Proseminar behandeln soll. Neben einer Einführung in Grundtechniken und Hilfsmittel der Alten Geschichte werden folgende inhaltliche Komplexe behandelt: Grundzüge der hellenistischen Kultur und Politik/ Grundlagen des Judentums im 2. Jh. v. Chr./ Charakter, Aufbau und Entwicklung des Seleukidenreiches/ Judäa als Teil des Seleukidenreiches/ Innerjüdische Streitigkeiten/ Eingreifen der Zentralmacht – Person und Intentionen Antiochos‘ IV./ Ausbruch und Verlauf des Aufstandes/ Die Etablierung des Hasmonäerstaates/ Resümé und Ausblick. - Unabdingbare Bedingung für die Teilnahme am Proseminar ist die Fähigkeit, englischsprachige Fachliteratur zu lesen.
Einführende Literatur: The Cambridge History of Judaism Vol.2: The Hellenistic Age, London u.a. 1989; Hans-Joachim Gehrke, Geschichte des Hellenismus, München 19952 (Oldenbourg. Grundriß der Geschichte I A); Martin Hengel, Judentum und Hellenismus, Tübingen 1969; Domenico Musti, Syria and the East, in: The Cambridge Ancient History2, Vol. VII (1984) 175-220; Frank William Walbank, Die hellenistische Welt, München (dtv)
13 110
PS -
Konstantin und seine Zeit
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(23.10.) Monika Schuol
Konstantin (306-337), der erste christliche Kaiser, führte auf vielen Gebieten die grundlegenden Reformen Diokletians weiter, setzte aber auch eigene Reformen durch. Beides geschah mit dem Ziel, die angesichts zentrifugaler Kräfte innerhalb des Reiches sowie der Bedrohung von außen durch die Völkerwanderung eine Stabiliserung des Römischen Reiches zu erreichen. Auch die mit der Konstantinischen Wende und mit der Christianisierung des Imperiums verbundenen Veränderungen, die Konstantin als Realisierung des christlichen Fortschrittsgedankens durch die conversio von Kaiser und Reich durchzuführen beanspruchte und die für die Entwicklung der christlichen Kirche nachhaltige Wirkung hatten, wird in den Blick genommen.
Literatur: Th. Grünewald, Constantinus Maximus Augustus. Herrschaftspropaganda in der zeitgenössischen Überlieferung, Stuttgart 1990 (= Hist.-E. 64); E. Mühlenberg (Hrg.), Die Konstantinische Wende, Gütersloh 1998 (= Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie 13); S.N.C. Lieu/D. Montserrat (Hrg.), Constantine. History, Historiography and Legend, London/New York 1998; K. Piepenbrink, Konstantin der Große und seine Zeit, Darmstadt 2002.
13 111
PS -
Das römische Volkstribunat
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.10.) Peter Spahn
Das Volkstribunat gehört zu den eigentümlichsten Institutionen der römischen Republik: Es bewahrte über Jahrhunderte seinen ursprünglich revolutionären Charakter, diente aber auch für lange Zeit der römischen Aristokratie als ein Instrument, um die politische und soziale Ordnung den sich wandelnden Bedingungen anzupassen. Das Seminar behandelt die drei Phasen seiner Geschichte: Die Entstehung und Bedeutung des Volkstribunats in den sog. Ständekämpfen der frühen Republik (5. und 4. Jh. v. Chr.), seine überwiegende Instrumentalisierung durch die Nobilität der mittleren Republik (287-133 v. Chr.) und seine ambivalente Rolle in der späten Republik, als das Tribunat schließlich der Monarchie den Boden bereitete.
Literatur: E. Meyer, Römischer Staat und Staatsgedanke, 4. Aufl., 1975; J. Bleicken, Das Volkstribunat der klassischen Republik, 2. Aufl., 1968; Ders., Die Verfassung der römischen Republik, 1993; Ders., Das römische Volkstribunat, in: Chiron 11, 1981, S. 87-108. L. Thommen, Das Volkstribunat der späten römischen Republik, 1989.
13 112
GK -
Athenische Demokratie
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(24.10.) Andreas Luther
Im 5. vorchristlichen Jahrhundert bildete sich in Athen eine Verfassungsform heraus, in der dem Volk auf Kosten der ambitionierten Adelsfamilien eine entscheidende Rolle im politischen Leben der Stadt zuwuchs. In diesem Seminar wird auf der einen Seite versucht, die Entstehung der athenischen Demokratie von den Anfängen bis zum Hellenismus nachzuzeichnen. Auf der anderen Seite sollen die Institutionen und ihr Funktionieren näher beleuchtet werden. Latein- und Griechischkenntnisse sind erwünscht.
13 113
GK -
Soziale Konflikte in Griechenland und Rom
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(23.10.) Peter Spahn
Bei Konflikten in antiken Polisgesellschaften lassen sich typische Ursachen, Bedingungen und Verlaufsweisen erkennen. Dazu gehört etwa das Problem massenhafter Verschuldung, das Fehlen von professionellen Polizeikräften und staatlichen Bürokratien, aber auch die zunehmende Bedeutung von Sklaverei auf der einen und Bürgerrecht auf der anderen Seite. Der Kurs behandelt Konfliktfälle im archaischen und klassischen Griechenland sowie in der frühen und späten römischen Republik. Dabei geht es sowohl um die Situation im Volk, den „Armen“ auf dem Land und in der Stadt, als auch um Auseinandersetzungen in den führenden Schichten.
Literatur: A. Lintott: Violence, Civil Strife and Revolution in the Classical City. 750-330 B. C., London 1982; H.-J. Gehrke: Stasis. Untersuchungen zu den inneren Kriegen in den griechischen Staaten des 5. und 4. Jhs. v. Chr., München 1985; P. A. Brunt: Social Conflicts in the Roman Republic, London 1971; K. Christ: Krise und Untergang der römischen Republik, Darmstadt ³1993.

Hauptstudium

13 114
HS -
Augustinus und seine Zeit
(2 SWS)
Do 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(23.10.) Alexander Demandt
Augustinus der bedeutendste Kirchenvater der lateinische Spätantike. Sein bewegtes Leben kennen wir aus der Vita des Possidius und aus seinen Bekenntnissen. Er hat zu den wesentlichen theologisches Fragen seiner Zeit ausführlich Stellung genommen und eine weitwirkende Geschichtsphilosophie entwickelt. Die unten zu den einzelnen Aspekten angegebenen Kurztitel lassen sich mit Hilfe des Literaturverzeichnisses des Handbuches zur Spätantike (A. Demandt 1989) auflösen. Von den Teilnehmern werden gute lateinische Lesekenntnisse erwartet. Zur Einführung empfiehlt sich die Lektüre von Augustin-Artikeln in den einschlägigen Nachschlagewerken (RAC, Greschat, Neuer Pauly etc.).
23.10.032 Einführung * 30.10.03 Possidius (Altaner / Stuiber 1978, 419) * 06.11.03 Possidius * 13.11.03 Confessiones (lat-dt, J. Bernhart 1955/66) * 20.11.03 Confessiones * 27.11.03 Manichäismus (Böhlig, 1980) * 04.12.03 Ambrosius (Greschat II 1984, 101 ff) * 11.12.03 Donatisten (Frend 1971) * 18.12.03 Arianer (Meslin 1967) * 08.01.04 Juden (Blumenkranz 1946/73) * 15.01.04 Fall Roms 410 * 22.01.04 Kriegsdienst ? (Hartigan 1966) * 29.01.04 Zwei Reiche (lat-engl McCracken 1966) * 05.02.04 Zwei Reiche (F.G. Maier 1955) * 12.02.04 Weltalter (Schwarte 1966) * 19.02.04 Vandalen (Ludw. Schmidt 1942).
13 115
HS -
Solon und die attische Demokratie
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(24.10.) Volker Fadinger
Solon von Athen entstammte aus dem alten attischen Königsgeschlecht der Medontiden und „verkör-pert in paradigmatischer Reinheit die Rolle der intellektuellen Autorität im Raum des praktischen Handelns“ (A. Heuss, Hellas, Propyläen-Weltgeschichte Bd. 3, 1962, 163). Mit seinen Reformen von 594/93 v.Chr. verwirklichte er den Grundsatz jedes echten Rechtsstaates, dass Gemeinnutz vor Eigen-nutz geht und die Stärke des Rechts anstelle des Faustrechts des Stärkeren regiert. Er schuf so den er-sten modernen Staat des griechischen Mutterlandes, der diesen Namen verdient. Mit seiner Schöpfung beginnt überhaupt erst die Geschichte der Staatsidee in Europa.
Ziel des Hauptseminars ist es, der Frage nachzugehen, ob und inwieweit Solon von den antiken Auto-ren (vor allem Aristoteles und Plutarch) zu Recht als Schöpfer der ersten (gemäßigten) Demokratie der Weltgeschichte bezeichnet werden kann. Anhand einer kritischen Interpretation der einschlägigen Quellen, darunter der Gedicht-und Gesetzgebungsfragmente von Solon selbst, soll auf der Basis des neuesten Forschungsstandes eine Antwort auf diese Frage gefunden werden.
E. RUSCHENBUSCH: Sólonos Nómoi. Die Fragmente des solonischen Gesetzeswerkes mit einer Text- und Überlieferungsgeschichte, Historia Einzelschriften 9, Wiesbaden 1966 (Neudruck 1983); CHR. MÜLKE, Solons politische Elegien und Iamben (Fr. 1-13; 32-37 WEST). Einleitung, Text, Übersetzung, Kommentar, München-Leipzig 2002; P. J. RHODES: A Commentary on the Aristotelian Athenaion Politeia, Oxford 1981, 90ff; M. CHAMBERS, Aristoteles. Staat der Athener, übersetzt und erläutert, Berlin 1990; F. GSCHNITZER: Griechische Sozialgeschichte, Wiesbaden 1981, 72ff; K. RAAFLAUB, Solone, la nuova Atene e l’ emergere della politica , in: S. SETIS (Ed.), I Greci: Storia, cultura, arte, società, Vol. 2 Una storia greca, 1.Formazione, Turin 1996, 1035-1081; A. ANDREWES: The Growth of the Athenian State in: CAH III 3, 19822, 360ff, bes. 375ff, 506f (Bibliographie); P. OLIVA: Solon Legende und Wirklichkeit, Xenia. Konstanzer Althistorische Vorträge und Forschun-gen, hrsg. v. W. Schuller, Heft 20, Konstanz 1988; K.-W. WELWEI: Athen. Vom neolithischen Sied-lungsplatz zur archaischen Großpolis, Darmstadt 1992; O. MURRAY: Das frühe Griechenland, dtv Geschichte der Antike, München 1995,5 bes. 228 ff. und M. MEIER, Solon Nr. 1, in: DNP 11, 2001, Sp. 706-708 mit weit. Lit.
13 116
HS -
"Römische Geschichte" im 19. Jhd.
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(23.10.) Heinrich Schlange-Schöningen
"In meinem sechsten und siebten Konsulat habe ich, nachdem ich die Flammen der Bürgerkriege gelöscht hatte, und mit der einmütigen Zustimmung der gesamten Bevölkerung in den Besitz der staatlichen Allgewalt gelangt war, das Gemeinwesen aus meiner Machtbefugnis wieder der Ermessensfreiheit des Senats und des römischen Volkes überantwortet. ... Seit dieser Zeit überragte ich alle übrigen an Autorität, an Amtsgewalt aber besaß ich nicht mehr als die anderen, die auch ich im Amt zu Kollegen hatte." In diesen Sätzen aus den "Res gestae" des Augustus ist die Ideologie der "res publica restituta" enthalten und auch einer der Schlüsselbegriffe für das Herrschaftsverständnis des ersten Princeps, die "auctoritas", angesprochen. Nach Actium, so hieß die Devise, sollte der innere Frieden im Römischen Reich durch den "ersten Mann" garantiert und für alle Bürger und Untertanen Sicherheit und Wohlstand gewährleistet sein. Doch gab es in den Jahrzehnten der Herrschaft des Augustus zahlreiche Krisen, z.B. Attentatsversuche, Meutereien der Soldaten oder Unruhen in der Hauptstadt Rom. Wie sah vor diesem Hintergrund die Herrschaftspraxis aus? Auf welche Weise wurde die Öffentlichkeit beeinflußt, welche Rolle spielten die Gefolgsleute des Herrschers, der Senat und der Stand der Ritter? Wie kommunizierte Augustus mit der Bevölkerung Roms und in den Provinzen? Wie überhaupt ist seine Herrschaft zu charakterisieren? Im Hauptseminar sollen unter Berücksichtigung jüngerer Forschungen die Prinzipatsideologie und die Herrschaftspraxis zunächst des Augustus, dann auch des Tiberius und Caligula diskutiert werden, wofür gute Vorkenntnisse über die Epoche Octavians bzw. der julisch-claudischen Kaiser bei den Teilnehmern ebenso vorausgesetzt werden müssen wie die Bereitschaft zur Lektüre englisch- und französischsprachiger Fachliteratur.
Einführende Literatur:G. Binder, Saeculum Augustum (3 Bde., Aufsatzsammlung), Darmstadt 1987; J. Bleicken, Augustus - Eine Biographie, Berlin 1998 (3. Aufl. 1999); K. Bringmann / Th. Schäfer, Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums, Berlin 2002; W. Schmitthenner (Hrsg.), Augustus (Aufsatzsammlung), Darmstadt 1985; P. Zanker, Augustus und die Macht der Bilder, München 1987, 2. durchges. Aufl. 1990 (3. Aufl. 1997).
13 117
HS -
Klientelbeziehungen in der Antike
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(21.10.) Peter Spahn
Ausgangspunkt des Seminars ist das relativ gut erforschte römische Klientelwesen, das Staat und Gesellschaft seit der frühen Republik nachhaltig geprägt hat. Zu berücksichtigen sind hier vor allem das Patronatsverhältnis im Gerichtswesen, der Gemeindepatronat sowie das Klientel- und Bindungswesen in der Politik auf Grund des eigentümlichen Wahlsystems. Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach möglichen Klientelbeziehungen in der griechischen Polis zu stellen, zumal im Hinblick auf die Entstehung und das Funktionieren der Demokratie in Athen.
Literatur: Chr. Meier: Res Publica Amissa, 2. Aufl., 1980; R. Saller: Personal Patronage under the Early Empire, 1982; A. Wallace-Hadrill (Hg.): Patronage in Ancient Society, 1989; E. Gellner u. J. Waterbury: Patrons and Clients in Mediterranean Societies, 1977.
13 118
C -
Colloquium für Magister- und Staatsexamenskandidaten/ -innen
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(21.10.) Volker Fadinger
Das Colloquium bietet Magister- und Staatsexamenskandidat/innen die Gelegenheit, sich über Anforderungen und Verlauf der verschiedenen Bestandteile der Prüfung wie Hausarbeit, Klausur und mündliche Prüfung zu informieren. Es sollen thematische Prüfungsschwerpunkte gemeinsam erarbeitet bzw. vertieft werden, die Situation der Klausur bzw. mündlichen Prüfung zur Erlernung der Prüfungstechniken simuliert und projektierte Hausarbeiten für das Staats- bzw. Magisterexamen vorgestellt werden. Das Colloquium wird bei Erfüllung der entsprechenden Leistungsanforderungen der Studienordnung an Stelle eines Hauptseminars im Magister-(und nach Absprache mit dem für das Fach Geschichte zuständigen Referenten des Landesamtes für Lehramtsprüfungen neuerdings auch im Lehramtsteilstudiengang) gemäß § 15 Abs. 4 der StO vom 7. September 1999 anerkannt.
Einführende Literatur: V. FADINGER, Leitfaden für das Hauptstudium und Examen im Fach Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte. Dokumentation eines Pilotprojektes der Studienreform, unter Mitarbeit von CHR. HILPERT, und CHR. ZIEGLER, 2. Bde., Bd. 1, 2. neubearbeitete Auflage, Berlin 1998; Bd. 2: Praktischer Teil, Berlin 1994; DERS., Supplementband zu Bd. 1 mit den neuesten Aktualisierungen, Berlin 2000; DERS., Der Staat als Beute der Parteien. Krise und Untergang der römischen Republik (133 -30 v. Chr.) Bd.1: Vorgeschichte und Beginn der Krise von ca. 200 v. Chr. bis zum Tod des C. Marius 86 v. Chr., Berlin 2000; Kl. MEISTER, Einführung in die Interpretation historischer Quellen: Schwerpunkt: Antike, Bd. 1: Griechenland, UTB 1923, Paderborn-München-Wien-Zürich 1997; Bd. 2: Rom, UTB 2056, ebd. 1999; U. ECO, Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt, UTB 1512, Heidelberg 1988; M. SCHUSTER, Für Prüfungen lernen. Göttingen 2001, 126 Seiten; L. DIETZE, Mündlich ausgezeichnet. Informationen, Tips und Übungen für ein optimales Examen, Darmstadt 2000.
13 119
C -
Forschungscolloquium zur Alten Geschichte
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(22.10.) Alexander Demandt
Ziel des Colloquiums sind Darstellung und Diskussion fremder und eigener Forschungen zur Alten Geschichte. Zur aktiven Teilnahme ist eingeladen, wer sich mit dem Forschungsstand zu irgendeiner althistorischen Frage befaßt, im übrigen sind alle Interessenten willkommen. Das Programm wird ausgehängt.
(13 000)
C -
Theoriecolloquium
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(22.10.) Alexander Demandt
Diesmal geht es um Max Weber und seine Schriften zur Wissenschaftstheorie, Soziologie und Politik. Wir wollen seine Grundgedanken herausarbeiten und in den Kontext ihrer Zeit stellen.
Literatur: Max Weber, Soziologie, Weltgeschichtliche Analysen, Politik, hg. von J. Winckelmann, 1968; Ders., Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 1968; Ders., Gesammelte politische Schriften, 1958.

Mittelalterliche Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 200
V -
Wunder und Heilige im Mittelalter
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 127
(22.10.) Thomas Frank
Dass von Wundern und Heiligen unter dem gegenwärtigen Papst wieder häufiger die Rede ist, mag auf viele befremdlich wirken, kommt darin doch eine Auffassung vom Weltgeschehen zum Ausdruck, die sich direkt aus dem Mittelalter ableitet und daher skurril erscheinen könnte. Doch so leicht wird man das Wunder und seine Agenten, die Heiligen, nicht los. Denn abgesehen von persönlichen Glaubensauffassungen und von der vielfach diagnostizierten 'Rückkehr des Religiösen', welche den nur vermeintlich abgeschlossenen Prozess der 'Säkularisierung' mehr und mehr in Frage stellt: Versteht man das Wunder als religiöses und intellektuelles Konzept, so öffnet man sich den Blick dafür, dass es sich keineswegs um ein historisches Relikt handelt, sondern um ein Phänomen, das auf wichtigen Feldern des menschlichen Wissens und des sozialen Handelns wirksam geworden ist - nicht nur in der Theologie, sondern auch in der Kunst, in der Naturwissenschaft, in der Politik. Die Vorlesung will anhand ausgewählter Beispiele aus dem christlichen Mittelalter dazu anregen, sich in diesem Sinne Gedanken über die Geschichte des Wunders und der Heiligkeit zu machen.
Einführende Literatur: Arnold Angenendt, Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart, München, 2. Aufl. 1997; Lorraine Daston / Katherine Park, Wonders and the Order of Nature, 1150-1750, New York 1998; Caroline W. Bynum, Miracles and Marvels: the Limits of Alterity, in: Vita religiosa im Mittelalter. Festschrift Kaspar Elm zum 70. Geburtstag, hg. v. Franz-J. Felten / Nikolas Jaspert, Berlin 1999, S. 799-818; Johannes Fried, Aufstieg aus dem Untergang. Apokalyptisches Denken und die Entstehung der modernen Naturwissenschaft, München 2001.
13 201
V -
Reich und Territorien im 15. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hörsaal B
(20.10.) Matthias Thumser
Die Überblicksvorlesung wird sich vornehmlich mit der Geschichte des deutschen Reiches von 1410 bis 1495 befassen, wobei auch gesamteuropäische Aspekte Berücksichtigung finden. Zum einen wer-den die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungslinien jener Zeit aufgezeigt, zum anderen allgemeine Phänomene der Epoche wie das Verhältnis von König und Reich, der Konziliarismus und die Reichs-reform behandelt. Der Geschichte der Landesherrschaften und hier besonders der Mark Brandenburg soll besondere Aufmerksamkeit zugewandt werden.

Grundstudium

13 204
Ü -
NEU
Aelred von Rievaulx

(2 SWS)
Do 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 124
(23.10.) Ralf Lützelschwab
Der Zisterzienser Aelred, Abt des nordenglischen Klosters Rievaulx, wurde schon früh mit seinem berühmten Zeitgenossen Bernhard von Clairvaux verglichen und galt vielen als "Bernhard des Nordens". Seine Schriften werden heute meistens dann zitiert, wenn Begriffe wie Individuum und Individualität abgehandelt werden. Die eigentliche Bedeutung des Mönchs liegt jedoch auf anderem Gebiet: Aelred wies deutlicher als jeder andere christliche Autor der Freundschaft einen wesentlichen Stellenwert zu und entwickelte eine Theorie der christlichen amicitia mit einem hohen Maß an geistiger Durchdringung. Im Zentrum der Übung soll deshalb die Lektüre des Traktats De spirituali amicitia stehen, der nicht nur interessante Einblicke in das Klosterleben mit seinen spezifische Problemen gewährt, sondern auch in Hinblick auf moderne historische Fragestellungen insbesondere zur sog. "Renaissance des 12. Jahrhunderts" von großer Bedeutung ist - und in deutscher Übersetzung vorliegt.
Lit.: Aelred von Rieval: Über die geistliche Freundschaft, ins Deutsche übertragen von Rhaban Haacke, eingeleitet von Wilhelm Nyssen, Trier 1978; Dartmann, Christoph: Zwischen literarischer Stilisierung und authentischer Selbstaussage. Die Genese und Struktur von Aelred von Rievaulx "De spiritali amicitia", in: Frühmittelalter Studien 35 (2001), 293-312.
Alle Proseminare für Mittelalterliche Geschichte sind auf 35
Teilnehmer beschränkt. Die Anmeldung erfolgt in den
Sprechstunden der Dozenten.
13 205
Ü -
Der lange Marsch in den Fernen Osten: Die franziskanische Asienmission im Mittelalter
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(23.10.) Thomas Ertl
Der heilige Franziskus predigte 1219 in Ägypten vor dem Sultan. Mit diesem Ereignis begann eine franziskanische Missionsgeschichte, die weit über das Mittelalter und Europa hinausreicht. Die ersten Missionare des Ordens reisten zu Lebzeiten des Ordensgründers nach Syrien und Marokko, wo der Orden die ersten Märtyrer-Missionare hatte. Im Auftrag der Päpste eisten Franziskaner zu den Mongolen und errichteten im frühen 14. Jh. das Erzbistum Peking, das in den politischen Wirren um 1370 unter ging. Zahlreiche in Latein verfasste Briefe berichten von den Erfolgen, aber auch den Schwierigkeiten des franziskanischen Missionsprojekts im Fernen Osten. Die Lektüre dieser Briefe, bei der eine regelmäßige Vorbereitung vorausgesetzt wird, dient einer selbständigen Annäherung an das Thema, einer Vertiefung mittellateinischer Sprachkenntnisse, aber auch einer quellenbasierten Ergänzung des Proseminars 'Mission im späten Mittelalter'. Voraussetzung: Zarte lateinische Sprachkenntnisse und der starke Wunsch, diese zu verbessern.
13 206
Ü -
Spätmittelalterliche Testamente
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(6.11.) Christiane Schuchard
Vielerorts in Europa sind Testamente in großer Zahl überliefert und wurden bzw. werden ediert, durch Regesten erschlossen und/oder unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet. Vor allem Rechts-, Sozial-, Wirtschafts-, Kirchen-, Kunst- und Kulturgeschichte nutzen sie als Quellen. Es sollen aber auch neuere Untersuchungen vorgestellt werden, die sich mit speziellen Problemen der Überlieferung und Quellenkritik dieser Urkunden befassen. Bei der Textlektüre können vorhandene Lateinkenntnisse nicht schaden; sie werden aber nicht unbedingt vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Ahasver von Brandt: Mittelalterliche Bürgertestamente. Neuerschlossene Quel-len zur Geschichte der materiellen und geistigen Kultur, Heidelberg 1973; Martin Bertram: Mittelalter-liche Testamente. Zur Entdeckung einer Quellengattung in Italien, in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 68 (1988) 509-545.
13 208
Ü -
Domherr unter Verdacht – ein Unzuchtsprozess in Königsberg im Jahr 1516
Blockveranstaltung: Zeiten n. V.
Vorbereitungstreffen: Di, 21.10.; 10.00 Uhr - Koserstr. 20, A 394

  Marc Schmidt
Im Dezember des Jahres 1516 ging in Königsberg ein ungeheuerliches Gerücht um. Der Domherr Andreas Brachwagen – als Bruder des Deutschen Ordens und oberster geistlicher Richter des Bistums Samland eine der angesehensten Persönlichkeiten der Stadt – wurde beschuldigt, eine Magd geschwängert zu haben. Es kam zu einem Prozeß, in den die Domherren selbst, der samländische Bischof Günther von Bünau, sein Amtsbruder aus der Diözese Pomesanien und sogar der Hochmeister involviert waren. Saß der Domherr zu Recht auf der Anklagebank, oder wurde er Opfer einer Verleumdungskampagne?
In der Übung sollen unterschiedliche deutschsprachige Quellen zu dem gut dokumentierten Fall wie Verhörprotokolle und Briefe im Original gelesen und diskutiert werden. Dabei wird es u.a. um zeitgenössische Vorstellungen von Unzucht sowie um Fragen zur Geschichte der Stadt Königsberg, des Deutschen Ordens in Preußen und des Bistums Samland gehen.
(13 010)
Ü -
Einführung in die spätmittelalterliche Paläographie vom 13.-16. Jh. an Beispielen des Deutschordenslandes Preußen
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Geheimes Staatsarchiv, Archivstr. 12-14; Raum 109
(22.10.) Bernhart Jähnig
An Pergament-Urkunden, 'Briefen' und auch Amtsbüchern sollen die Teilnehmer vorwiegend mit Geschäftsschriften des 13.-16. Jahrhunderts vertraut gemacht werden. Der Blick für das Neben- und Nacheinander verschiedener Buchstabenformen soll dabei eröffnet werden. Die zu lesenden Archivalien werden den Deutschordensbeständen des Historischen Staatsarchivs Königsberg entnommen. Neben den Arbeitskopien, die den Teilnehmern zur häuslichen Vor-und Nachbereitung zur Verfügung gestellt werden, wird in den Sitzungen das jeweilige Original die unmittelbare Bekanntschaft mit spätmittelalterlicher Überlieferung ermöglichen.
Einführende Literatur und Hilfsmittel: A. von Brandt: Werkzeug des Historikers (Urban Bücher 33). 1958 u. ö. - W. Heinemeyer: Studien zur Geschichte der gotischen Urkundenschrift. 1962. - A. Capelli: Lexicon abbreviaturarum. 5. Aufl. 1954, Deutsch 2. Aufl. 1928.
(13 011)
Ü -
Quellen zur Heraldik: Wappenbücher des Mittelalters und ihre Edition
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
(21.10.) Ludwig Biewer
In der Übung "Quellen zur Heraldik. Wappenbücher des Mittelalters und ihre Edition" werden nach zwei bis drei einleitenden Sitzungen Editionen – vorbildliche wie wenigere vorbildliche – von Wappenhandschriften vorgestellt. An diesen Beispielen werden die mit solchen Editionen verbundenen Fragen und Schwierigkeiten besprochen. Es ist geplant, mindestens eine Edition auch mit der Handschrift selbst zu vergleichen.
Voraussetzungen für die Teilnahme an der Übung sind Grundkenntnisse in der Heraldik, so dass Grundbegriffe nicht erklärt werden müssen.
Als Einführungslektüre wird empfohlen: Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers, 13. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 1992 (Urban-Taschenbücher, Bd. 33), S.119-132, 190-192; Eckart Henning, Wappen, in: Die archivalischen Quellen. Mit eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hrsg. v. Friedrich Beck und Eckart Henning, 3. Aufl. Köln-Weimar-Wien 2003, S. 307-318, 382-384. Handbuch der Heraldik. Wappenfibel, Neudruck der 19. Aufl. Neustadt an der Aisch 2002.
(13 012)
Ü -
Archivische Quellenkunde
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Geheimes Staatsarchiv PK, Archivstr. 12-14; 109
(21.10.) Jürgen Kloosterhuis
Die Übung verbindet zunächst Unterrichtseinheiten der neuzeitlichen Amtlichen Aktenkunde mit solchen der spätmittelalterlichen Amtsbuchlehre, um auf dieser Grundlage überzugehen zu Fragen der vorarchivischen und archivischen Überlieferungsbildung, der Komposition von Archivalien und der Tektonik von Archiven, und schließlich der Strukturierung der staatlichen und nichtstaatlichen Archivlandschaft in der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Nachbarstaaten. Mit alledem soll der forschende Zugang zu den wie die erschließende Handhabung der archivischen Quellen eingeübt werden.
Einführende Literatur: H. O. Meisner: Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Leipzig/Göttingen 1969. J. Kloosterhuis: Amtliche Aktenkunde der Neuzeit. Ein hilfswissenschaftliches Kompondium, in: Archiv für Diplomatik 45 (1999) S. 465-563. Friedrich Beck, Eckart Henning (Hg.): Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung. Köln u.a.: (3. Aufl.) 2003.
13 209
PS -
Das Lehnswesen im frühen und hohen Mittelalter
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(29.10.) Stephanie Irrgang
Das Lehnwesen ist die Grundlage der mittelalterlichen Verfassungs- und Gesellschaftsordnung. Es beruhte auf einem Verhältnis zwischen Lehnsherrn und Vasall. An ausgewählten Beispielen sollen die Entwicklungsstufen des Lehnswesens vom fränkischen Reich bis ins Hochmittelalter aufgezeigt und wesentliche Elemente (Voraussetzung für Lehnsfähigkeit,Belehnungszeremonie, Frage der Erblichkeit, Lehnspflichten, Terminologie) diskutiert werden. Das Proseminar dient gleichzeitig der technisch-methodischen Einführung in das Studium der mittelalterlichen
Geschichte.
Lit.: Francois Louis Ganshof, Was ist das Lehnswesen? Darmstadt, 6.Auflage 1983; Susan Reynolds, Fiefs and vassals. The medieval evidence reinterpreted, New York/Oxford 1994.
13 210
PS -
Karolingische Bildungsreform
(2 SWS)
Mi 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 163
(22.10.) Lützelschwab Ralf
Die Bildungsreform war ein zentrales Anliegen Karls des Grossen (747-814). Ziel war es, das Bildungsniveau insbesondere der Geistlichkeit zu heben, um diese als Stütze der gesellschaftlich-staatlichen Ordnung zur besseren Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu befähigen. Fehlerhaftes sollte verbessert (errata corrigere), Unnützes beseitigt (superflua abscindere) und das Rechte bekräftigt werden (recta cohortare). Zu diesem Zweck wurden die angesehensten Gelehrten der Zeit wie Alkuin, Theodulf von Orléans oder Paulus Diaconus in die kaiserliche Residenz nach Aachen geholt. Die Hofschule wurde das intellektuelle Zentrum des Reiches, von dem alle wichtigen bildungspolitischen Impulse ausgingen. Eine Bibliothek wurde aufgebaut, in der auch antike Autoren in großer Zahl vorhanden waren. Die zentrale Stellung der Bücher kam in dem Bestreben zum Ausdruck, alle Texte - insbesondere aber den Bibeltext - in einer verbindlichen, von Fehlern freien Form zu verbreiten. Im Rahmen des Proseminars soll durch intensive Quellenlektüre vor allem dem Verhältnis von Bildung und Politik unter Karl dem Grossen nachgegangen werden, desweiteren wird in Arbeitsweisen, Methodik und Hilfswissenschaften der Mittelalterlichen Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur: Stevens, Wesley M.: Karolingische Renovatio in Wissenschaft und Literatur, in: Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Beiträge zum Katalog der Ausstellung Paderborn 1999, hg .v. C. Stiegemann und M. Wemhoff, Mainz 1999, S. 662-680; Epperlein, Siegfried: Leben am Hofe Karls des Grossen, Regensburg 2000, S. 99-130.
13 211
PS -
Die Ottonen
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(21.10.) Susanne Tuczek
Unter den ottonischen Herrschern konsolidierte sich im 10. Jahrhundert das ostfränkisch-deutsche Reich, mit dessen Königskrone seit Otto I. auch der Anspruch auf das römische Kaisertum verbunden war. Im Seminar sollen zentrale Fragen der Herrschaftsorganisation wie die Regelung der Nachfolge und die Einbindung der Reichskirche behandelt werden.
Einführende Literatur: Althoff, Gerd, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (Urban-TB 473), Stuttgart - Berlin - Köln 2000.
13 212
PS -
Der Gang nach Canossa
(2 SWS)
Di 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Matthias Thumser
Vorrangiger Gegenstand des Seminars ist eines der Schlüsselereignisse des Investiturstreits, jener langjährigen Grundsatzauseinandersetzung zwischen dem deutschen Königtum und dem Papsttum. Im Januar 1077 unternahm König Heinrich IV. seinen Bußgang zu der mittelitalienischen Burg Canossa, um dort seinen Widersacher, Papst Gregor VII., zu bewegen, ihn aus dem Kirchenbann freizusprechen. Das Seminar wird sich mit den wichtigsten lateinischen Quellentexten zu dem Ereignis auseinandersetzen, diese eingehend analysieren und werten und sie in den größeren historischen Kontext einordnen. Parallel dazu wird eine technisch-methodische Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte geboten.
Einführende Lektüre: Hartmann, Wilfried, Der Investiturstreit (Enzyklopädie deutscher Geschichte 21), München 1993.
13 213
PS -
Mission im späten Mittelalter
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(29.10.) Thomas Ertl
Idee und Wirklichkeit der Mission änderten sich im 13. Jh. unter dem Einfluß der beiden großen Bettelorden und der wissenschaftlichen Theologie. Während die geistlichen Ritterorden die Heidenbekehrung mit dem Heidenkampf betrieben, wollten Franziskaner und Dominikaner die Ungläubigen durch die Verkündigung des Evangeliums, durch die theologische Auseinandersetzung und durch das überzeugende Beispiel der evangelischen Lebensform bekehren. Das Feindbild des bösen und gewalttätigen Heiden wurde abgebaut und durch das Bild des unwissenden Heiden, der der Unterweisung fähig und würdig ist, ersetzt. Welche Organisationsformen, welche Schriftstücke und welche Konsequenzen die spätmittelalterliche Mission als interkulturelle Kommunikation hervorbrachte, soll in der Lehrveranstaltung diskutiert werden. Das PS dient dem Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens und macht mit dem wichtigsten Hilfsmitteln vertraut. Ergänzend zum PS werden franziskanische Missionstexte in der Ü "Der lange Marsch in den Fernen Osten" gelesen und interpretiert.
13 214
PS -
Bauern und Herren im späten Mittelalter
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(23.10.) Eberhard Bohm
Nach der Auflösung der "klassischen" Grundherrschaft hatten die Bauern ungefähr seit dem 13. Jahrhundert eine freiere Stellung gewonnen, andererseits entstanden neue drückende
Formen der Leibeigenschaft, blieb die Pest um die Mitte des 14. Jahrhunderts nicht ohne Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft: die "Agrarkrise" des späten Mittelalters wird von der
Forschung neu diskutiert. Bauernnot, Wüstungen, Adelsarmut, Raubritter, neue Formen der Kriegsführung, die Stellung der Landesherren, sind Punkte, die behandelt werden.
Einführende Literatur: Schubert, Ernst: Einführung in die deutsche Geschichte im Spätmittelalter, 1998, bes. S. 47-96.
(13 013)
GK -
Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(21.10.) Matthias Thumser
Das Seminar bietet eine grundständige Einführung in die verschiedenen Sonderdisziplinen der Geschichtswissenschaft, die das technische Instrumentarium für die kritische Beschäftigung mit Quellen bereitstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Paläographie (Schriftkunde), der Diplomatik (Urkundenlehre), der Aktenkunde, der Kodikologie (Handschriftenkunde) und der Chronologie (Lehre von der Zeitrechnung) zugewandt, doch auch die sogenannten kleinen Hilfswissenschaften wie die Heraldik (Wappenkunde), die Sphragistik (Siegelkunde) und die Genealogie (Abstammungslehre) sollen zur Sprache kommen. Der Praxisbezug spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Das Seminar wendet sich auch an Studenten, die keinen Grundkursschein mehr benötigen, sich aber spezielle Fertigkeiten im Umgang mit Geschichtsquellen erwerben wollen.
Einführende Lektüre: Brandt, Ahasver v., Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften (Urban-TB 33), Stuttgart 151998, 162003.
13 215
GK -
Die Kreuzzugsbewegung (1095-1453)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(23.10.) Michael de Nève
Von der Eroberung Jerusalems (1099) über den Fall Akkons (1291) bis zum Untergang Konstantinopels (1453) prägte der Kreuzzugsgedanke die Geschichte des Mittelalters wie kaum ein zweiter. Als "Taten Gottes durch die Franken" von den Zeitgenossen gefeiert, heute oft als "markantester Beginn organisierter, systematischer und ideologischer Gewalt" verteufelt und durch die jüngere Forschung als eine erst im 13. Jahrhundert in kurialen Kreisen "erfundene Ideologie" entlarvt, schlägt man mit den Kreuzzügen eines der umstrittensten Kapitel der abendländischen Geschichte auf. Das augustinische Theologumenon vom "bellum iustum" fand nämlich mit der Idee vom "bellum sacrum" in der Kreuzzugsbewegung - ursprünglich mit dem Ziel der "Rückeroberung" des Heiligen Landes, dann zur Waffe des Papsttums gegen Heiden, Häretiker und Herrscher umgeschmiedet - seinen militantesten Ausdruck. Im Kontext der großen Debatte zwischen Okzident und Orient soll hier die christliche "Wallfahrt in Waffen" an den Kategorien von Ideal und Realität gemessen werden.
Literatur: N. HOUSLEY, The Later Crusades, 1274-1580. From Lyons to Alcazar, Oxford 1992; J. RILEY-SMITH, What Were the Crusades?, London 2. Aufl., 1992; E.-D. HEHL, Was ist eigentlich ein Kreuzzug?, HZ 259 (1994) 297-336; CHR. TYERMAN, The Invention of the Crusades, Toronto etc. 1998; H. E. MAYER, Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart etc. 9. Aufl., 2000; N. JASPERT, Die Kreuzzüge, Darmstadt 2003.

Hauptstudium

13 220
HS -
Heinrich VI. und die römische Kirche
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(29.10.) Matthias Thumser
Als dem staufischen Kaiser Heinrich VI. (1169/90-1197) das Erbe der normannischen Könige zugefallen war und er im Jahr 1194 die Herrschaft über das Königreich Sizilien antreten konnte, als er dann auch noch in Mittelitalien ein straffes Verwaltungssystem einrichtete, problematisierte sich sein Verhältnis zu Papst Cölestin III. (1191-1198) erheblich. Alle Versuche, die politische Situation zu meistern und das gegenseitige Verhältnis auf eine neue Basis zu stellen, scheiterten letztlich, womit die großen Auseinandersetzungen der folgenden Jahrzehnte bereits vorgezeichnet wurden. Im Seminar sollen anhand von Referaten und in der Diskussion ausgewählte Fragestellungen aus diesem Themenbereich behandelt werden, so die Haltung des Papstes zur politischen Umgestaltung Italiens, der Erbreichsplan des Kaisers, sein sogenanntes höchsten Versprechen, sein Kreuzzugsplan und sein Testament.
Einführende Lektüre: Csendes, Peter, Heinrich VI. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 1993.
13 221
HS -
Heinrich (VII.): Fürsten und Bürgertum (Territorialbildung und Städtepolitik)
(2 SWS)
Ergänzungstermin: 8.11., 9.00-12.00 Uhr
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163
(4.11.) Knut Schulz
Die verhältnismäßig kurze Zeit (1220 bzw. 1228-1235) der deutschen Königsherrschaft des jungen Heinrich (VII.), sozusagen in Vertretung seines mächtigen Vaters, Kaiser Friedrichs II., ist mit Kon-flikten und Entscheidungen verknüpft, die einen Wandel der Reichsverfassung (Stichwort: Territoriali-sierung) und des Städtewesens (Stichwort: Selbstbestimmung des Bürgertums) hervortreten lassen. Stärkster Ausdruck dafür sind die großen Reichsgesetze für die Reichsfürsten (1220 und 1231/32) und der Mainzer Reichslandfrieden (1235). Eine neue, lebendige Diskussion über Herrschaftsstrukturen sowie über Möglichkeiten und Grenzen politischer Einflußnahme gilt es kritisch aufzugreifen.
Einführende Literatur: Stupor Mundi. Zur Geschichte Friedrichs II. von Hohenstaufen (= Wege der Forschung 101), 1966, 2. Aufl. 1988; Peter Thorau: König Heinrich (VII.), das Reich und die Territorien ... 1220-1228, Berlin 1998; Christian Hillen, Wolfgang Stürner, Peter Thorau: Der Staufer Heinrich (VII.), 2001; Christian Hillen: Curia Regis, 1999.
13 222
HS -
Sigmund von Luxemburg (1368-1437)
(2 SWS)
Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 124
(24.10.) Marie-Luise Favreau-Lilie
Die politische Laufbahn dieses hochgebildeten Sohnes Kaiser Karls IV. war überdurchschnittlich bewegt. Schon im Kindesalter wurde er mit der Mark Brandenburg belehnt (1376), und sein Aufstieg zum König von Ungarn (1387), als der er sich zeitweilig nur mit Mühe behaupten konnte, war trotz einer frühzeitig arrangierten Ehe mit einer ungarischen Königstochter keineswegs voraussehbar. Die Ernennung zum Stellvertreter seines Bruders König Wenzel in allen Teilen des Imperiums (Deutschland, Arelat/Burgund/Italien), sein Verhalten gegenüber Wenzel nach dessen Absetzung (1400), der im zweiten Anlauf glückende Sprung auf den deutschen Königsthron (1411), dem die Aachener Krönung erst 1415 folgte und die Kaiserkrönung in Rom erst über 20 Jahre später (1433), die Krönung zum König von Böhmen (1420) nach Wenzels Tod: es gibt viele wichtige Etappen in der Biographie "Kaiser Sigismunds". Zu den spektakulärsten Ereignissen, die sich mit Sigmunds vielseitigen Aktivitäten verbinden lassen, zählen u. a. die Katastrophe des von ihm geführten Kreuzfahrerheeres bei Nikopolis (1396), das Konstanzer Konzil (1415-1418), der Feuertod des Jan Hus zu Konstanz (1416). Mehr zum diplomatischen Ausgleich als zu erfolgreicher Kriegsführung befähigt, immer in Finanznöten und daher in seinen Wirkungsmöglichkeiten beschränkt und in jedem seiner Reiche zu Kompromissen gezwungen und nicht unumstritten, den schönen Dingen des Lebens zugetan und als "lebensfroh" sogar ein wenig verrufen, ist er fraglos eine interessante Persönlichkeit, die in krisenhaften Zeiten unter schwierigen Bedingungen eine lange Regierungszeit durchstand und wegen der Verantwortung für mehrere Reiche eine ganz andere politische Perspektive entwickelte als die deutschen Kurfürsten. Auf Sigmund geht die Idee der Donaumonarchie zurück, doch war er deshalb schon ein "europäisch" denkender Herrscher? Diese Frage steht im Hintergrund des Seminars, das einige "supranationale" Aspekten seiner Tätigkeit (Kreuzzug, Konzil, Italien/Venedig) und das Bild , das Zeitgenossen und spätere Geschichtsschreiber von ihm entworfen haben, behandeln wird.
Einführende Literatur: Sabine Wefers, Si(e)gmund von Luxemburg, in: Lexikon des Mittelalters 7 (1995) Sp. 1868-1871. J. K. Hoensch, Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit. 1368-1437 (1996). Ders., Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437 (Urban TB 407, 2000).
13 225
C -
Forschungscolloquium
(2 SWS)
n. V.  - Koserstr. 20
  Matthias Thumser
13 226
C -
Colloquium für Doktoranden
(2 SWS)
n. V.  - Koserstr. 20
  Klaus Zernack

Neuere Geschichte

Teilbereich (A) = Frühe Neuzeit
Teilbereich (B) = 19./20. Jahrhundert

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 300
V -
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte II.) (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Claudia Ulbrich
Die Vorlesung ist eine Fortsetzung der "Einführung in die Frauen- und Geschlechtergeschichte I" (SoSe 03), ist aber so angelegt, dass sie auch für Studierende geeignet ist, die Teil I nicht gehört haben.
Neben einem Überblick über die Vielfalt der Familienmodelle im Europa der Frühen Neuzeit wird eine umfassende Einführung in die politischen, ökonomischen, rechtlichen, religiösen und kulturellen Bedeutungen der Eheschließung gegeben und die Veränderungen der Heiratsmuster und Strategien vom 15.-19. Jahrhundert aufgezeigt. Dabei kommen auch Themen wie Liebe, Sexualität, Emotionalität oder Krankheit, die sich vor allem über eine Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte erschließen lassen, zur Sprache.
Die Studierenden sollen darüber hinaus einen umfassenden Überblick über Zugänge, Methoden und die wichtigsten Ergebnisse der historischen Familienforschung und anderer (Teil)-Disziplinen, die sich mit Ehe, Familie und Verwandtschaft befassen, erhalten. Einen Schwerpunkt werden jene anthropologischen Arbeiten bilden, die sich nicht auf den konjugalen Kern (das Ehepaar) beschränken, sondern Ehe und Familie im Geflecht von Verwandtschaftsbeziehungen untersuchen.
Einführende Literatur: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt 1997 (frz. 1986), bes. Bd. 3: Neuzeit. Jack Goody, Geschichte der Familie, aus dem Engl. v. Holger Fliessbach, München 2002
13 301
V -
Europa im konfessionellen Zeitalter (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Di 8.00-10.00 - Koserstr. 20; HS B
(21.10.) Reimer Hansen
Diese Vorlesung beabsichtigt, die Geschichte Europas in der ersten großen Epoche der Neueren Geschichte im Überblick darzustellen und in den übergreifenden Zusammenhang der konfessionellen Frage einzuordnen, zu erörtern und zu erklären. Dabei soll die traditionelle Einteilung des Zeitraums von 1500 bis 1650 in Reformation, Gegenreformation, Katholische Reform, und Glaubenskriege bewusst durch die einheitliche Bezeichnung als "Konfessionelles Zeitalter" (Ernst Troeltsch) überwunden und gegen das nachfolgende "Rationale Zeitalter" der Aufklärung abgegrenzt werden. Glaubensspaltung und Glaubenskonflikt, kirchliche Erneuerung und Konfessionalisierung werden indes nicht isoliert, sondern im Kontext der allgemeinen klimageschichtlichen, historisch-demographischen, sozial-, wirtschafts-, verfassungs-, politik- und kulturgeschichtlichen Entwicklung Europas vom Ausgang des Mittelalters bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zu behandeln sein.
Einführende Literatur: I. Mieck, Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit. Eine Einführung, Stuttgart u.a. 6. Aufl. 1998; Th. Schieder (Hg.), Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, Stuttgart 1971; H. Klueting. Das Konfessionelle Zeitalter 1525-1648 (UTB 1556), Stuttgart 1989; H. Schilling. Die neue Zeit. Vom Christenheitseuropa zum Europa der Staaten. 1250-1750, Berlin 1999; K. v. Greyerz, Religion und Kultur. Europa 1500-1800, Göttingen 2000.
13 302
V -
Die polnische Judenheit - Geschichte und Kultur
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; HS B
(23.10.) Gertrud Pickhan
Die jüdische Minderheit in Polen war über Jahrhunderte ein integraler Bestandteil der multikulturellen Vielfalt des Landes. Der Umgang mit diesem Erbe zählt heute zu den vieldiskutierten Problemen in der polnischen Öffentlichkeit. Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über jüdische Geschichte und Kultur in Polen und das historische Beziehungsgeflecht zwischen jüdischer Minderheit und polnischer Mehrheitsbevölkerung; der zeitliche Rahmen reicht dabei vom Mittelalter bis ins 20. Jh.
Einführende Literatur: Chimen Abramsky u.a. (Hg.): The Jews in Poland. Oxford 1986; Heiko Haumann: Geschichte der Ostjuden. München 51999; The Jews in Poland. Dedicated to Jozef A. Gierowski. Bd. 1. Cracow 1992; Bd. 2. Cracow 1999; Polen und Juden. Gemeinsam unter einem Himmel. Warschau 2000 (Sonderausgabe der Zeitschrift Wiez); Mark Zborowski/Elisabeth Herzog: Das Schtetl. Die untergegangene Welt der osteuropäischen Juden. München 1991; Andrzej Zbikowski: Zydzi. Wroclaw 1997
13 303
V -
Das 19. Jahrhundert (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; HS B
(20.10.) Uwe Puschner
Die Vorlesung wird in Längs- und Querschnitten die Geschichte Europas im "langen 19. Jahrhundert" von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg behandeln. Sie wendet sich zwar an alle interessierten Studierenden, ist vornehmlich aber an die Studierenden aus dem Bereich des Grundstudiums adressiert.
13 304
V -
Geschichte der europäischen Familie, 19/20. Jahrhundert (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; HS B
(22.10.) Gunilla-Friederike Budde
Das "Zusammenleben" hat vor allem in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Zu der privaten Mutter-Vater-Kind-Familie, wie sie seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert als Ideal propagiert und zunehmend auch gelebt wurde, gesellten sich eine Vielzahl von alternativen privaten Lebensentwürfen hinzu. Die Vorlesung, die dazu dient, in das Studium der Neueren Geschichte einzuführen, will diesen Entwicklungsweg der Familie im europäischen Kontext nachzeichnen. Auf der Basis eines breiten Quellenspektrums sollen dabei sozial-, kultur-, erfahrungs- und geschlechtsspezifische Fragestellungen berücksichtigt werden.
Einführende Literatur: Andreas Gestrich, Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert, München 1999; Jack Goody, Geschichte der Familie, München 2000.
(32 710)
V -
Wirtschaftspolitik und -entwicklung der USA seit 1914
(2 SWS)
Di 8.30-10.00 - JFK, Lansstr. 7-9; 340
(21.10.) Carl-Ludwig Holtfrerich
In dieser Vorlesung, Teil III eines dreisemestrigen Zyklus, werden Grundkenntnisse der amerikanischen Wirtschaft und Wirtschaftspolitik im 20. Jahrhundert vermittelt. Der Zyklus kann mit jedem, also auch mit diesem Teil begonnen werden. Neben inneramerikanischen Entwicklungen werden auch die Wirkungen der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik auf Europa und die Weltwirtschaft behandelt.
Einführende Literatur: Arthur M. Johnson, "Economy Since 1914", in Glenn Porter (Hg.), Encyclopedia of American Economic History, New York 1980, Bd. 1, S. 110-130. Gene Smiley, The American Economy in the Twentieth Century, Cincinnati 1994. Hugh S. Norton, The Quest for Economic Stability: Roosevelt to Reagan, Columbia, S.C. 1985. Herbert Stein, Presidential Economics. The Making of Economic Policy from Roosevelt to Reagan and Beyond, New York 1984. Herbert Stein und Murray Foss, An Illustrated Guide to the American Economy, Washington D.C. 1992. Stanley L. Engermann/Robert E. Gallman (Hg.), The Cambridge Economic History of the United States, Bd. III: The Twentieth Century, Cambridge UP 2000.
13 305
V -
Grundlagen der Geschichte der öffentlichen Kommunikation in der Neuzeit
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Henry Ford Bau; HS B
(28.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich hauptsächlich an Studierende der Geschichts- und Kulturwissenschaften, der Politik- und Sozialwissenschaften. Sie bietet für eine Teildisziplin der historischen Wissenschaften einen Überblick über die politischen und rechtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Grundlagen öffentlicher Kommunikation. Im Mittelpunkt stehen die sich seit dem 15. Jahrhundert beschleunigt wandelnden Kommunikationssituationen, das Selbstverständnis, die Funktionen und Bedeutungen der Medien und der Kommunikatoren, die zentralen Begriffe "Öffentlichkeit", "Publikum" oder "Zensur". Es geht um die Genres, Motive und Ziele der Akteure, Prozesse der Professionalisierung, um Meinungslenkung und Instrumentalisierung. Die Perspektive der Verantwortlichen in Regierung, Handel und Wirtschaft wird dazu erweitert um die der Publizierenden und ergänzt durch die des Publikums (Adressaten und Rezipienten), um Aussagen zur Wirkungsmächtigkeit zu ermöglichen.
Fragen und Probleme der Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien sollen ebenso wie die Wissenschaftsgeschichte behandelt werden: Der Weg von der "Zeitungs-" oder "Pressegeschichte" zur "Publizistik" und "Kommunikationsgeschichte". Es werden die unterschiedlichen Institutionen und Medien in historischen Längsschnitten vorgeführt, ihre Bedeutung in offenen und autoritären Gesellschaftssystemen an Hand von Abbildungen, Ton- und Filmdokumenten enthüllt. Zu Teilbereichen und einzelnen Themen liegen zwar etliche Untersuchungen vor, jedoch mangelt es an einer Gesamtdarstellung der "Geschichte der öffentlichen Kommunikation", umfassenden Bibliographie und Quellensammlung. Die "Einführende Literatur" sollte in der ersten Phase des Semesters gelesen werden, damit ausreichend Zeit für die wöchentlichen Lektüreempfehlungen bleibt. - Weitere Informationen finden sie im Internet: www.fu-berlin.de/akip; ein Leistungsnachweis kann nicht erworben werden.
Einführende Literatur: Ernst Fischer u.a. (Hg.), Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch (...)1700-1800, München 1999; Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21; Konrad Dussel, Hörfunk in Deutschland, Potsdam 2002; S. 25-129; Bernd Sösemann (Hg.): Der Nationalsozialismus und die dt. Gesellschaft, Stuttgart 2002 (preiswerte ungekürzte Ausg.: Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2002); Hickethier, Knut, Geschichte des Dt. Fernsehens, Stuttgart 1998 (nur hist. Entwicklung); Jürgen Wilke (Hg.): Mediengeschichte der BR Deutschland, Köln 1999 (ebenso).
13 306
V -
Darwin, Darwinismus, Sozialdarwinismus
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; HS B
(24.10.) Rolf Winau
1859 erschien Charles Darwins "The Origin of Species by Means of Natural Selection", in dem Evulutions- und Selektionstheorie zum ersten Mal dargestellt werden. Als Darwinismus haben sie mehr als 100 Jahre lang die wissenschaftliche und die Nichtwissenschaftliche Welt in heftige Diskussionen gestürzt. Evolution versus Kreation, die Stellung des Menschen in der Natur, Affenabstammung des Menschen waren und sind Schlagworte dieser Auseinandersetzung. Durch die Übertragung der Darwinschen "Gesetze" auf das soziale und politische Leben, insbesondere durch Ernst Haeckel, wurde versucht, die Entwicklung von Politik, Sozialgefüge, Kultur, Recht und Ethik biologistisch zu erklären. Ausgehend von den Ideen Darwins verfolgt die Vorlesung Entstehung und Entwicklung des Darwinismus und Darwinismus bis hin in die Umsetzung eugenischer Ideen im Nationalsozialismus.
(33 201)
V -
Von der Familienfirma zum multinationalen Unternehmen: Europa und Lateinamerika im Vergleich
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - LAI; 201
(22.10.) Reinhard Liehr
Die Vorlesung führt ein in die verschiedenen Unternehmenstypen der westlichen Industriestaaten und ihrer Kolonien: In die familienkontrollierte Firma des Einzelkaufmanns, die Personengesellschaft, die familien- oder gruppenkontrollierte Kapitalgesellschaft und in das über die nationalen Grenzen hinaus tätige multinationale Unternehmen. Dabei wird auch auf die in peripheren Staaten verbreiteten Untertypen der multinationalen Unternehmen eingegangen, wie die Free-Standing Companies und die Holding Companies. Die Expansion der multnationalen Unternehmen stieß in vielen jungen Nationalstaaten mit ihren nationalistischen Trägern und Eliten an Grenzen. Tochterfirmen multinationaler Unternehmen wechselten daher häufig in nationales staatliches oder privates Eigentum. Auf der anderen Seite überschreiten seit etwa zwei Jahrzehnten große nationale Konzerne, insbesondere auch aus den bedeutenden lateinamerikanischen Volkswirtschaften (Brasilien, Mexiko und Argentinien) unter der Kontrolle einheimischer Eigentümer und mit der Unterstützung der nationalen Regierungen die eigenen Grenzen, um zuerst im näheren und danach im entfernteren Ausland Tochterfirmen aufzubauen und als konkurrierende multinationale Unternehmen auf den Plan zu treten.
Einführende Literatur: Maurice W. Kirby und Mary B. Rose (Hg.), Business Enterprise in Modern Britain. From the Eighteenth to the Twentieth Century. London: Routledge 1994; Jürgen Kocka, Unternehmer in der deutschen Industrialisierung. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1975; Mira Wilkins (Hg.): The Growth of Multinationals. Aldershot: Edward Elgar 1991; Geoffrey Jones (Hg.): Transnational Corporations: A Historical Perspective. London: Routledge 1993; Mira Wilkins u. Harm Schröter (Hg.): The Free-Standing Company in the World Economy, 1830-1996. Oxford: Oxford University Press 1998. In diesen Sammelbänden, die in der Wirtschaftswissenschaftlichen Bibliothek der FU Berlin (Garystr. 21, 14195 Berlin) vorhanden sind, finden sich weitere Literaturhinweise.
(31 001)
V -
Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - OEI - Garystr. 55; HS A
(22.10.) Holm Sundhaussen,
Jörg Baberowski
13 310
Ü -
Einführung in die Kulturgeschichte
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(21.10.) Sebastian Conrad
Eine Einführung in aktuelle Debatten der Geschichtsschreibung nach dem cultural turn. In dem Lektürekurs soll ein Panorama unterschiedlicher Richtungen der Kulturgeschichte vorgestellt und diskutiert werden, unter anderem: anthropologische und literaturwissenschaftliche Ansätze, new historicism, Diskursgeschichte, Körpergeschichte, Mediengeschichte, Postkolonialismus, Geschichte der Erinnerung.
Einführende Literatur: Christoph Conrad, Martina Kessel (Hg), Kultur & Geschichte. Neue Einblicke in eine alte Beziehung, Stuttgart 1998. Thomas Welskopp, Thomas Mergel (Hg), Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft, München 1997. Victoria Bonnell (Hg), Beyond the Cultural Turn. New Directions in the Study of Society and Culture, Berkeley 1999. Ute Daniel, Kompendium Kulturgeschichte, Frankfurt 2002. David Cannadine (Hg), What is History Now?, London 2002.
13 312
Ü -
"Rousseau in Context" - Einführung in die intellectual history (Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.10.) Daniel Schönpflug
Die herkömmliche Form der Ideengeschichte ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Kritik gekommen. In französischen, deutschen und anglo-amerikanischen Debatten sind neue Spielarten wie Begriffs-, Diskurs- oder Metapherngeschichte entstanden. In England war lange Zeit die Cambridge School of Intellectual History um Quentin Skinner bestimmend. Ihr Hauptanliegen ist es, Texte zur politischen Theorie im Wortsinn zu "kontextualisieren"; d.h. sie in den textuellen Zusammenhang ihrer Zeit zu stellen. Die Erneuerung der Ideengeschichte soll in der Übung einerseits anhand theoretischer Texte, andererseits aber auch anhand eines Anwendungsbeispieles nachvollzogen werden. Es handelt sich dabei um Jean-Jacques Rousseaus Gesellschaftsvertrag.
Teilnahmevoraussetzung ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Texte in englischer Sprache zu lesen.
Einführende Literatur: Hans Erich Bödeker (Hg.), Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metapherngeschichte, Göttingen 2002; Merja Kylmäkoski: The Virtue of the Citizen. Jean-Jacques Rousseau´s Republicanism in the Eighteenth-Century French Context, Bern / Frankfurt a.M. 2002; James Tully (Hg.), Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics, Princeton 1988.
13 313
Ü -
Die polnische Judenheit - Geschichte und Kultur (begleitend zur Vorlesung)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(29.10.) Veronika Lindenthal
In dieser als Lektürekurs konzipierten Übung sollen die in der gleichnamigen Vorlesung aufgegriffenen Themen vertieft und illustriert werden. S. auch Kommentar zur Vorlesung.
13 314
Ü -
Nationales Geschichtsdenken und Geschichtsbilder im Polen-Litauen der Frühen Neuzeit
Zusätzlich nach Absprache zwei Blockveranstaltungen
14-tägl. Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.10.) Hans-Jürgen Bömelburg*
Die Diffusion des Humanismus führte überall in Europa zu Neuaktualisierungen nationaler Urgeschichten wie zu Entwürfen eigener Nationalgeschichten. Deutlich erkennbar ist dies auch in Polen-Litauen, wo im 16. Jahrhundert mehrere Entwürfe einer polnischen (Matthäus von Miechow, Marcin und Joachim Bielski, Martin Kromer) bzw. polnisch-litauischen (Maciej Stryjkowski) Nationalgeschichte entstehen.
Diese nationalen Geschichtsentwürfe gewinnen seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts große Popularität und münden in den polnisch-litauischen "Sarmatismus", der auf die gesamten adligen Eliten Ostmitteleuropas ausstrahlt und sogar für die bürgerlichen Eliten der polnischen und preußischen Städte (Thorn, Danzig) attraktiv ist. Die gemeinsame Herkunftslegende und ein im 17. Jahrhundert sich verfestigender Kanon an historischem Wissen schaffen so eine breite Elitenkultur zwischen Weichsel und Dnjepr, die eine erstaunliche Langlebigkeit besitzt und bis zu den Teilungen Polen-Litauens prägend bleibt.
Die Veranstaltung fragt, was an dieser polnischen nationalen Traditionsbildung gemeineuropäisch und was spezifisch ist, liest Schlüsseltexte und fragt nach der Ausstrahlung auf konfessionelle (Protestantismus, Orthodoxie) und nationale Randzonen (Preußen, Rotreußen, Ukraine, Litauen).
Teilnahmevoraussetzungen: keine, erwünscht sind lateinische bzw. polnische Lesekenntnisse
Einführende Literatur: Diffusion des Humanismus. Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europäischer Humanisten. Hg. v. Johannes Helmrath [u.a.]. Göttingen 2002.
Die Konstruktion der Vergangenheit. Geschichtsdenken, Traditionsbildung und Selbstdarstellung im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa. Hg. v. Joachim Bahlcke u. Arno Strohmeyer. Berlin 2002 (Zeitschrift für Historische Forschung, Beiheft 29).
13 315
Ü -
A propos Magisterprüfungsklausur - Übungen zur Quelleninterpretation für ExamenskandidatInnen
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(21.10.) Ina Ulrike Paul
Am Ende steht eine vierstündige Klausur - am Anfang Ihrer Vorbereitung könnte diese Übung stehen, die anhand "echter" Klausurtexte mit Ihnen Ihre bisher erworbene Technik der Quelleninterpretation perfektionieren und die technischen Fragen des Klausuraufbaus, der Zeiteinteilung u.v.a. klären wird.
Einführende Literatur: Ernst Opgenoorth, Günther Schulz, Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, Stuttgart 2001; Wolfgang Schmale, Schreib-Guide Geschichte. Schritt für Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen, Wien 1999; Volker Sellin, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2001.
13 317
Ü -
Herrscherinnen in der europäischen Neuzeit
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.10.) Claudia Jarzebowski
Entgegen mancher Forschungsmeinung sind Frauen in der Frühen Neuzeit direkt an politischer Herrschaft beteiligt, als Königinnen, Fürstinnen, Herzoginnen, Gräfinnen u.a. Neben verschiedenen Formen der politischen Herrschaft sollen dieser Übung weitere Möglichkeiten zu herrschen ausgeleuchtet werden. Denn Frauen waren als gelehrte Frauen, als Äbtissinnen, als Gutsherrinnen, als Ehefrauen, als Pfarrerfrauen, als Mäzenatinnen uvm. zentraler Bestandteil politischer und gesellschaftlicher Ordnungs- und Machtstrukturen. Anhand von Quellentexten unterschiedlicher Provenienz werden in der Übung Praktiken und Formen von Herrschaft auf geschlechtergeschichtlicher Perspektive zur Sprache gebracht und analysiert.
Einführende Literatur: Regina Schulte (Hg.): Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500. Frankfurt/Main 2002.
13 318
Ü -
Zivilisation und Barbarei. Zur Historisierung von Gewalt im 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(23.10.) Stephan Malinowski
Eine optimistische, u.a. mit dem Namen des Soziologen Norbert Elias verbundene Fortschrittstheorie interpretiert die Moderne als einen Zivilisationsprozeß, der wachsende Affektkontrolle und langfristig eine Eindämmung von Gewalt und Barbarei mit sich bringe. Die Geschichte (nicht nur des) 20. Jahrhunderts liefert überreiches Material, um an dieser Interpretation zu zweifeln. In der Übung werden wir verschiedene Erscheinungsformen von physischer Gewalt im 20. Jahrhundert thematisieren und darüber diskutieren, warum Gewaltphänomene für Historiker eine wichtige Größe sind, wie sie für Historiker analysierbar gemacht werden können sowie was auf diesem Feld von benachbarten Disziplinen gelernt werden kann.
Einführende Literatur: Wilhelm Heitmeyer, John Hagan (Hg.), Internationales Handbuch der Gewaltforschung, Wiesbaden 2002. Hans Peter Duerr, Der Mythos vom Zivilisationsprozeß, 4 Bde., Frankfurt a.M. 1988-1997. Jan Philipp Reemtsma, Mord am Strand. Allianzen von Zivilisation und Barbarei, Frankfurt a.M. 1998.
13 319
Ü -
Die DDR als Geschichte
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 394
(21.10.) Gunilla-Friederike Budde
Mit dem Ende der DDR setzte ein Boom historiographischer Abhandlungen ein, die sich mit dem "sozialistischen Experiment" beschäftigten. Ziel der Übung ist es, auf der Grundlage der mittlerweile äußerst differenzierten Forschungslage diverse Aspekte der DDR-Geschichte auszuleuchten. Dabei sollen ausgewählte Texte zur Politik-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte gemeinsam gelesen und diskutiert werden.
Einführende Literatur: Hartmut Kaelble u.a. (Hrsg.), Sozialgeschichte der DDR, Stuttgart 1994; Richard Besser u. Ralph Jessen (Hrsg.), Die Grenzen der Diktatur. Staat und Gesellschaft in der DDR, Göttingen 1996; Evemarie Badstübner (Hrsg.), Befremdlich anders. Leben in der DDR, Berlin 2000.
13 321
Ü -
Das Risorgimento
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(23.10.) Thies Schulze*
"Die Gründung des italienischen Nationalstaates ist zweifellos als wichtigstes und folgenreichstes Ereignis der italienischen Geschichte des 19. Jahrhunderts anzusehen. Gehörte die Idee der nationalen Einheit am Anfang des Jahrhunderts noch zum Gedankengut weniger "ingegneri di italianità" (Giulio Bollati), so konnte sie sich zunehmend - besonders in der Epoche nach der Proklamation des Königreiches Italien 1861 - in breiteren Bevölkerungsschichten durchsetzen. Die Veranstaltung dient der Einführung in den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Prozeß der Einigung Italiens und wird ausgewählte Quellen und Forschungsarbeiten behandeln.
Die Bereitschaft, italienische Texte zu lesen, wird vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Hearder, Harry: Italy in the Age of the Risorgimento 1790-1870 (= Longmann History of Italy), London, New York, 1994, 7. Aufl.; Pécout, Gilles: Il lungo Risorgimento. La nascita dell'Italia contemporanea (1770-1922), hg. v. Roberto Balzani, Mailand 1999, Sabutucci, Giovanni, Vidotto, Vittorio (Hgg.): Storia d'Italia, Bde 1-2, Rom 1995"
13 322
Ü -
Massenmedien im Kalten Krieg
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 394
(22.10.) Christoph Classen*
Die Systemkonfrontation zwischen Ost und West, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei Teile gespalten hat, fand ihren Niederschlag nicht nur in politischen Bündnissen und damit verbundenen Strategien. Vielmehr war dieser Prozess ab 1948 von intensiven Versuchen begleitet, die deutsche Nachkriegsgesellschaft für die Politik der "eigenen" Seite zu gewinnen und den jeweiligen Teilstaat bzw. seine Werteordnung zu legitimieren. Den modernen Massenmedien Radio, Film und Fernsehen kam dabei eine Schlüsselrolle zu. Diese Funktion als "Schnittstelle" zwischen Politik und Gesellschaft soll Gegenstand der Übung sein. Untersucht werden dabei sowohl Aspekte der institutionellen Verfasstheit von Medien und der politischen Einflussnahme, als auch Stereotype und Argumentationsmuster in Sendungen und Filmen, schließlich Fragen der Akzeptanz und Aneignung. Die Übung bietet Gelegenheit, mediengeschichtliche Fragestellungen und Ansätze sowie die Arbeit mit audiovisuellen Quellen kennen zu lernen.
Einführende Literatur: Adolf-Grimme-Institut (Hg.): Unsere Medien - unsere Republik 2. Medienpaket, 8 Hefte u. 5 Videokassetten, Marl 1992/94.; Jürgen Wilke (Hg.): Massenmedien und Zeitgeschichte. Konstanz 1999. Bernd Stöver: Der Kalte Krieg. München 2003.
13 323
Ü -
Preussens deutscher Sonderweg? Verfassung, Eliten, Parteien und politische Kultur 1815-1932
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 394
(23.10.) Hartwin Spenkuch*
Nach zwei Jahrzehnten Debatte scheint das Urteil über den deutschen Sonderweg, also die spezifisch belastete Entwicklung bis hin zum 30. Januar 1933, gesprochen; nicht nur angloamerikanische Historiker sehen darin eine einseitige Konstruktion mit wenig historischer Realität. Demgegenüber lokalisierte 1915 der amerikanische Soziologe Thorstein Veblen den Kern der Sonderwegs-These, die Verwerfungen Deutschlands in Verfassungssystem und politischer Kultur ab 1866/71, vor allem bei den überkommenen Strukturen und alten Eliten Preußens. Inwieweit sich diese Ansicht heute noch oder, historisch-empirisch begründet, wieder vertreten läßt, soll anhand ausgewählter (neuester) Forschungsarbeiten zur Politik- und Gesellschaftsgeschichte des größten deutschen Einzelstaats zwischen 1815 und 1932 diskutiert werden. Dabei werden die im Untertitel der Übung genannten Themenfelder untersucht; der zeitliche Schwerpunkt soll im Kaiserreich liegen. Eine innerpreußisch, binnendeutsch und europäisch vergleichende Perspektive liegt zugrunde.
Erwartet werden Kenntnisse in der preußisch-deutschen Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie die Lektüre der zu den einzelnen Sitzungen vorgesehenen Texte.
Einführende Literatur: J. Kocka, Nach dem Ende des Sonderwegs. Zur Tragfähigkeit eines Konzepts, in: A. Bauerkämper u.a. (Hg.), Doppelte Zeitgeschichte: Deutsch-deutsche Beziehungen 1945-1990, Bonn 1998, S. 364-375; O. Büsch/W. Neugebauer (Hg.), Moderne Preußische Geschichte 1648-1947. Eine Anthologie, 3 Bde., Berlin 1981 (darin Bd. 1, S. 378-415; R. Koselleck, Staat und Gesellschaft im preußischen Vormärz); H.-P. Ullmann/C. Zimmermann (Hg.), Restaurationssystem und Reformpolitik. Süddeutschland und Preußen im Vergleich, München 1996; H.-P. Ullmann, Politik im Deutschen Kaiserreich 1871-1918, München 1999; S. Lässig, Wahlrechtsreformen in den deutschen Einzelstaaten. Indikatoren für Modernisierungstendenzen und Reformfähigkeit im Kaiserreich, in: Dies. u.a. (Hg.), Modernisierung und Region im wilhelminischen Deutschland, Bielefeld 1995, S. 127-169; W. Neugebauer (Hg.), Handbuch der Preußischen Geschichte, Bd. 3, Berlin 2001 (darin S. 149-316: H. Möller, Preußen von 1918 bis 1947 und S. 319-546: M. Messerschmidt, Das preußische Militärwesen); Ph. G. Dwyer (Hg.), Modern Prussian History 1830-1947, Harlow 2001.
13 324
Ü -
Das Journal des Jean Migault
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 320
(21.10.) Ursula Fuhrich-Grubert
Es handelt sich um eine Übung, in der die autobiographische Schrift des Jean Migault, eines aus dem Frankreich Ludwigs XIV. geflohenen Protestanten, im Mittelpunkt steht. Ausgehend vom französischen Original sollen die verschiedenen deutschsprachigen Übersetzungen aus dem 19. Und 20. Jahrhundert einer genaueren Lektüre und Analyse unterzogen werden.
Einführende Literatur: Yves Krumenacker: Einleitung, in: Ders. (Hg.): Das Journal des Jean Migault. Leiden und Flucht einer hugenottischen Familie (1682-1689), Bad Karlshafen 2003.
13 325
Ü -
Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit - methodische und theoretische Zugänge
(2 SWS)
Blockseminar, Vorbesprechung: Di, 21.10. um 14.00 Uhr - Koserstr. 20, A 381
  Gabriele Jancke
Selbstzeugnisse sind eine Quellengruppe, die zunehmend auf Interesse in der Forschung stößt. Dies zu Recht, finden sich doch hier Zugänge zu Verhalten, Einstellungen und Wahrnehmungen, die in anderen Quellen gar nicht oder nur sehr indirekt vorhanden sind. Nicht zuletzt für das weite Feld von historisch-anthropologischen Themen bieten Selbstzeugnisse eine reichhaltige Quellensorte. In der Übung wird es darum gehen, gemeinsam den aktuellen Stand der Selbstzeugnisforschung zu erarbeiten und dabei besonderes Augenmerk auf methodische und theoretische Fragen zu legen. Angesprochen sind vor allem solche Studierende, die für ihre Magister-/Staatsexamensarbeit mit frühneuzeitlichen Selbstzeugnissen arbeiten wollen und sich mit methodischen Problemen und theoretischen Implikationen der vorliegenden Konzepte und Begriffe auseinandersetzen wollen. Die Übung bietet deshalb Gelegenheit, konkrete eigene Arbeiten vorzustellen und gemeinsam weiter zu entwickeln, sie ist aber auch offen für weitere Interessierte, die derzeit (noch) keine konkreten eigenen Pläne haben und diese Quellensorte anhand konkreter Texte und Fragestellungen sowie im Blick auf theoretische und methodische Zugänge kennen lernen möchten. Interessierte sollten die angegebene Literatur bis zu Semesterbeginn gelesen haben, damit die Gemeinsame Arbeit rasch beginnen kann.
Einführende Literatur: Fabian Brändle/Kaspar von Greyerz/Lorenz Heiligensetzer/Sebastian Leutert/Gudrun Piller: Texte zwischen Erfahrung und Diskurs. Probleme der Selbstzeugnisforschung. In: Kaspar von Greyerz/Hans Medick/Patrice Veit (Hgg.): Von der dargestellten Person zum erinnerten Ich. Europäische Selbstzeugnisse als historische Quellen (1500-1850). (=Selbstzeugnisse der Neuzeit 9). Köln/Weimar/Wien 2001, 3-31; Gabriele Jancke: Autobiographie als soziale Praxis. Beziehungskonzepte in Selbstzeugnissen des 15. und 16. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. (= Selbstzeugnisse der Neuzeit 10). Köln/Weimar/Wien 2002.

Grundstudium

13 330
PS -
Einführung in das Studium der Frühen Neuzeit an Hand ausgewählter Quellen zur Verfassungsgeschichte Englands unter den Stuarts (A)
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(22.10.) Reimer Hansen
Dieses Proseminar ist keine thematische Lehrveranstaltung. Es will an Hand ausgewählter Quellen zur Verfassungsgeschichte Englands im 17. Jahrhundert in das Studien der Frühen Neuzeit einführen. Die Quellen sollen unter Benutzung einschlägiger Hilfsmittel in gemeinsamer Seminararbeit erschlossen, interpretiert und in ihre historischen Zusammenhänge eingeordnet werden. Methodische und systematische Fragen, das Handwerkszeug des Historikers und allgemeine Hilfsmittel sollen nicht isoliert, sondern jeweils im Zusammenhang der konkreten Seminararbeit behandelt werden. Schwerpunkte der inhaltlichen Seminararbeit werden die Konflikte zwischen Parlament und Krone vom Regierungsantritt Jacobs I. bis zur Glorious Revolution bilden. Voraussetzungen für den Erwerb eines Proseminarscheins: regelmäßige Teilnahme (Nachweis durch Anwesenheitslisten), gleichmäßige Mitarbeit und Anfertigung einer schriftlichen Arbeit im Anschluß an das Proseminar. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung in den Sprechstunden der vorlesungsfreien Zeit.
Einführende Literatur: E. Hinrichs, Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit (= Beck'sche Elementarbücher), München 1980; A. v. Brandt, Werkzeug des Historikers. Einführung in die historischen Hilfswissenschaften (=Urban TB 33), Stuttgart 13. Auflage 1992; G.B. Adams/H.M. Stephens (Hg.), Select Documents of English Constitutional History, N.Y., London 11. Auflage 1961; J.P. Kenyon (Hg.), The Stuart Constitution 1603-1688. Documents and Comentary, Cambridge, London, N.Y. Melbourne u.a. 4. Auflage 1983; J.P. Kenyon, Stuart England (= The Pelican History of England 6, Penguin Books) Harmondsworth u.a. 4. Auflage 1983; K. v. Greyerz, England im Jahrhundert der Revolutionen 1603-1714 (= UTB 1791), Stuttgart 1994.
13 331
PS -
Ehe und Familie in der Frühen Neuzeit (Frankreich-Studien) (A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(29.10.) Claudia Ulbrich
"Bella gerant alii - tu felix Austria nube". Diese Aussage, die dem ungarischen König Mathias Corvinus zugeschrieben wird, verweist auf die Bedeutung der Heirat als Mittel der Politik in der Frühen Neuzeit. Es soll Ausgangspunkt für eine intensive Beschäftigung mit Mustern und Strategien der Eheschließung in der ständischen Gesellschaft sein. Im Zentrum wird das für die Veränderung der Ehe- und Geschlechterordnung zentrale 16. Jahrhundert stehen. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, mit verschiedenen Forschungsansätzen der Geschichtswissenschaft (Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historische Anthropologie) und mit verschiedenen Methoden (Vergleich, Beziehungsgeschichte, Mikro-, Makrogeschichte, historische Demographie) vertraut zu werden, Probleme historischer Urteilsbildung zu erkennen und die erforderlichen Arbeitstechniken (Orientieren, Bibliographieren, Exzerpieren, Interpretieren....) zu erlernen.
Die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme (einschl. regelmäßige Vorbereitung, mehrere kleinere schriftliche Aufgaben, Referat, Hausarbeit) wird vorausgesetzt. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich
Einführende Literatur allgemein:
Anette Völker-Rasor (Hg.): Frühe Neuzeit (= Oldenburg Geschichte Lehrbuch), München 2000. Natalie Zemon Davis, Die Wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, München 1984 (frz. 1982) - (Buch und Film)
Einführende Literatur zum Thema: André Burgière, Christiane Klapisch-Zuber, Martin Segalen, Francoise Zonabend (Hg.), Geschichte der Familie, 4 Bde Darmstadt (frz. 1986), hier bes. Bd. 3: Neuzeit
13 332
PS -
Ländliche Gesellschaft im 18. Jahrhundert (Frankreich-Studien) (A)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163
(20.10.) Claudia Ulbrich
Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, mit verschiedenen Forschungsansätzen der Geschichtswissenschaft (Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historische Anthropologie) und mit verschiedenen Methoden (Vergleich, Beziehungsgeschichte, Mikro-, Makrogeschichte, historische Demographie) vertraut zu werden, Probleme historischer Urteilsbildung zu erkennen und die erforderlichen Arbeitstechniken (Orientieren, Bibliographieren, Exzerpieren, Interpretieren....) zu erlernen.
Die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme (einschl. regelmäßige Vorbereitung, mehrere kleinere schriftliche Aufgaben, Referat, Hausarbeit) wird vorausgesetzt. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich
Einführende Literatur allgemein:
Anette Völker-Rasor (Hg.): Frühe Neuzeit (= Oldenburg Geschichte Lehrbuch), München 2000. Natalie Zemon Davis, Die Wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, München 1984 (frz. 1982) - (Buch und Film)
Winfried Schulze (Hg.), Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, Mikro-Historie, Göttingen 1994
Einführende Literatur zum Thema: Hans Medick, Weben und Überleben in Laichingen 1650-1900. Lokalgeschichte als Allgemeine Geschichte (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 126), Göttingen 1996.
13 334
PS -
Defensive Modernisierung - Deutsche Antworten auf die Französische Revolution (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Stephan Malinowski
Thomas Nipperdey läßt seine längst zum Standardwerk avancierte Darstellung der deutschen Geschichte seit 1800 mit einem alttestamentarisch tönenden Satz beginnen: "Am Anfang war Napoleon." Nipperdeys wissenschaftlicher Gegenspieler Hans-Ulrich Wehler hat diese Sichtweise im ersten Satz seiner Gesellschaftsgeschichte wie folgt gekontert: "Im Anfang steht keine Revolution." Tatsächlich ist der deutsche Weg in die Moderne nach Ansicht einiger Historiker bis 1848, nach einer anderen Interpretation bis 1918 ohne Revolution verlaufen. Und tatsächlich waren es die 1792 von Frankreich begonnenen, in der napoleonischen Eroberung des Kontinents fortgeführten Revolutionskriege, welche die deutschen Staaten zu Antworten auf die revolutionäre Herausforderung zwangen, die über geist- und gedankenreiche Schriften hinausgingen. Aus deutscher Perspektive wurde nach den dramatischen Niederlagen von 1806/07 gefragt, wie man "das Ungeheuer" (Napoleon) schlagen könne, ohne die Voraussetzungen seiner Dynamik (die Revolution) übernehmen zu müssen. Das Seminar vermittelt einen groben Überblick über den Verlauf der Französischen Revolution sowie politik- und sozialgeschichtliche Einblicke in die deutschen Antworten bis zum endgültigen Ende der napoleonischen Herrschaft im Jahre 1815.
Einführende Literatur: Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983. Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Erster Band: Vom Feudalismus des Alten Reichs bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700-1815, München 1987.
13 335
PS -
Mythos "Freiheitskriege 1813/14" (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Ina Ulrike Paul
Man habe "nur auf den Grundlagen weitergebaut ..., welche 1813, 1814 und 1815 gelegt worden sind", behauptete Wilhelm I. 1871 beim Einzug der aus dem deutsch-französischen Krieg heimkehrenden Truppen in Berlin - und formulierte damit eine der zahllosen teleologischen Interpretationen, denen die in Deutschland, aber auch Italien und Spanien gegen die Vorherrschaft des napoleonischen Empire geführten Kriege im Laufe von fast zwei Jahrhunderten ausgesetzt waren. In diesem Proseminar geht es nicht um den Ablauf der "Freiheitskriege" in Deutschland zwischen der Konvention von Tauroggen und der Verbannung Napoleons nach Elba, sondern um ihre Historisierung, die von der Feier des ersten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig als erstem "teutschen Nationalfest" über die "runden", als politische Feste gefeierten Jubiläen bis zur ihrer Wahrnehmung in der Geschichtsschreibung und ihrer Kanonisierung als "deutschem Erinnerungsort" reicht. - Wie immer im Proseminar bildet die Einführung in die Technik des (geschichts-)wissenschaftlichen Arbeitens die Basis und das Gleichgewicht für die inhaltliche Arbeit. Persönliche Anmeldung in der letzten Feriensprechstunde zur Vergabe der Themen.
Einführende Literatur: Bernd Wunder, Europäische Geschichte im Zeitalter der Französischen Revolution 1789-1815, Stuttgart 2001.
13 336
PS -
Die europäische Revolution von 1848 (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(21.10.) Daniel Schönpflug
Während die Revolution von 1789 auf Frankreich beschränkt blieb und auch die Revolution von 1830 die anderen Großmächte weitgehend verschonte, fand 1848 eine echte europäische Revolution statt. Aufstände in Paris fanden ihr Echo in zahlreichen Städten, darunter Wien, Prag, Budapest, Palermo und Berlin. Europaweit wurde der Kampf für liberale, nationale und soziale Ideen aufgenommen, der indes nach kurzer Zeit gewaltsam wieder beendet wurde. Das Proseminar behandelt die Grundzüge der Politik- und Sozialgeschichte der 1848-Revolution. Gleichzeitig vermittelt es die Grundlagen der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens.
Einführende Literatur: Wolfgang J. Mommsen, 1848. Die ungewollte Revolution. Die revolutionären Bewegungen in Europa 1830 - 1849, Frankfurt 1998; Frank Lorenz Müller, Die Revolution von 1848/49 (= Geschichte kompakt), Darmstadt 2002.
13 337
PS -
Der Erste Weltkrieg (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.10.) Uwe Puschner
Das Proseminar wird sich mit Ursachen und Verlauf des Ersten Weltkriegs in europäischer Perspektive sowie den verschiedenen "Interpretationen" befassen. Den Aufgaben eines Proseminars gemäß wird die (fach-)wissenschaftliche Propädeutik breiten Raum einnehmen. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Proseminar ist die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden!
13 338
PS -
Diese Veranstaltung fällt leider aus :
Politische Gewalt in der Weimarer Republik (B)

(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(20.10.) Sven Reichardt*
Die Weimarer Republik ist häufig als eine durch den Ersten Weltkrieg brutalisierte "Republik ohne Republikaner" bezeichnet worden, die unfähig war, politische Konflikte auf zivilem und demokratischem Wege auszutragen. Das Proseminar soll klären, welches Ausmaß die politische Gewalt in den Jahren von 1919 bis 1932 annahm, in welchen Formen und von wem Gewalt ausgeübt wurde und welchem Wandel die Gewalttaten unterlagen. Neben der Geschichte links- und rechtsextremer Gewaltorganisationen vermittelt das Seminar politik-, sozial- und kulturhistorische Zugänge zur Geschichtswissenschaft.
Das Proseminar bietet eine Einführung in die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und in den kritischen Umgang mit Quellen.
Einführende Literatur: Als knappe und problemorientierte Einführung in die Geschichte der Weimarer Republik: Kolb, Eberhard: Die Weimarer Republik. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage München 2002; Für das engere Seminarthema die als sozialhistorische Fallstudien zur preußischen Provinz Sachsen: Schumann, Dirk: Politische Gewalt in der Weimarer Republik 1918-1933. Kampf um die Straße und Furcht vor dem Bürgerkrieg. Essen 2001. Darüber hinaus (für fleißige) als sehr solide und quellenreiche politik- und sozialhistorische Untersuchung: Wirsching, Andreas: Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39. Berlin und Paris im Vergleich. München 1999
(28551)
PS -
Ausgewählte Themen zur Geschichte der öffentlichen Kommunikation
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin; L 106/107
(29.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung ist für Studierende des Grundstudiums gedacht, die schon die Grundlagen der Arbeitstechnik und des Gebrauchs der geschichts- oder publizistikwissenschaftlichen Hilfsmittel kennen gelernt haben. Dieses spezielle Proseminar begleitet zwar einerseits die Überblicksvorlesung und dient damit der Vertiefung der dort vorgetragenen Themen durch die gemeinsame Interpretation von Quellentexten, doch greift es andererseits zeitlich und inhaltlich über die Vorlesung hinaus. Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an einem geschichts- publizistik- oder politikwissenschaftlichen Proseminar.
Einführende Literatur: Presse und Geschichte. Beiträge zur historischen Kommunikationsforschung (Studien zur Publizistik / Bremer Reihe, Bd. 23). München 1977; dass. Teil 2, München 1987; Bernd Sösemann, Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien in Preußen (Beiträge zur Kommunikationsgeschichte 12), Stuttgart 2002, S. 9-21; Jürgen Wilke, Entwicklungsstufen und Determinanten der Kommunikationsgeschichte, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 53 (2002), S. 410-423.
Weitere Einzelheiten, Hinweise zur Anfertigung einer Hausarbeit und des Kurzvortrags finden Sie im Internet unter www.fu-berlin.de/akip.
13 340
PS -
Hitler Weg zur Macht (B)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(30.10.) Daniel Koerfer
Ohne sein Wirken wäre die deutsche, die europäische, wohl gar die Weltgeschichte anders verlaufen. Dabei gibt uns Hitlers bizarrer Aufstieg aus dem Dämmerlicht des Wiener Männerheims an die Schalthebel der Macht in Berlin noch immer Rätsel auf, vollzog er sich doch, von vielen Zufällen begleitet, keineswegs zwangsläufig und unabwendbar. Der Mann, dessen politische Erweckungsgeschichte wohl im Ersten Weltkrieg beginnt, der sich selbst zunächst nur die Rolle eines völkischen "Trommlers" zugemessen und erst nach 1923 die Stilisierung zum "Führer" eingeleitet hatte, konnte nur durch das - allerdings raffinierte - Ausnutzen einer einmaligen Krisenkonstellation die letzten Hürden überwinden und sein Ziel erreichen: die Reichskanzlerschaft. Von dieser Position aus setzte er im Bündnis mit vielen willigen Helfern und gegen allenfalls geringe Widerstände eine ebenso rasante wie fundamentale Umgestaltung der politisch-gesellschaftlichen Realität in Deutschland durch, stürzte die bereits angeschlagene erste deutsche Demokratie endgültig und etablierte innerhalb von knapp 20 Monaten die erste deutsche Diktatur. Im Seminar wird es darum gehen, gestützt auf die vorhandenen Forschungsergebnisse und Quellen, die Etappen des Aufstiegs von Hitler (und der NSDAP) bis zum August 1934 nachzuzeichnen, zu bewerten und damit den entscheidenden Weichenstellungen in einer Schlüsselphase der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert nachzuspüren.
Einführende Literatur: Martin Broszat: Die Machtergreifung. Der Aufstieg der NSDAP und die Zerstörung der Weimarer Republik, 3.Aufl.München 1990 (dtv 4516); Theodor Eschenburg: Die Republik von Weimar. Beiträge zur Geschichte einer improvisierten Demokratie, München 1984 (Serie Piper 356); Norbert Frei, Der Führerstaat. Nationalsozialistische Herrschaft 1933-1945, München 1987 (dtv 4517) Brigitte Hamann, Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators; Ian Kershaw, Hitler 1989-1936 (Bd1.), Stuttgart 1998; Henry A.Turner: Hitlers Weg zur Macht - Der Januar 1933, München 1997.
13 341
PS -
Widerstand im Dritten Reich (B)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(20.10.) Wolfgang Wippermann
In beiden deutschen Staaten ist der Widerstand für politische Zwecke instrumentalisiert worden. Dabei wurde seine historische Bedeutung ohne Zweifel überschätzt. In den letzten Jahren ist es jedoch zu einer gegenläufigen Entwicklung gekommen. Die Konzentration auf den Holocaust hat zu einer gewissen Marginalisierung des Widerstandes geführt. Ist dies berechtigt? Wie bedeutsam war der deutsche Widerstand? Wer gehörte dazu, und was kann überhaupt als Widerstand angesehen werden?
Wir werden diese Fragen anhand der Literatur und einigen ausgesuchten Quellen beantworten. Dabei werden wir uns mit allen Formen und Gruppen des deutschen Widerstandes beschäftigen: Mit dem organisierten wie dem nicht-organisierten; mit dem aus der Arbeiterbewegung wie dem der bürgerlich-militärischen Kreise. Außerdem werfen wir einen Blick auf den sog. Kirchenkampf und untersuchen widerständiges Verhalten im Alltag. Integraler Bestandteil des Proseminars sind drei Exkursionen durch Dahlem, zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand und zum ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen.
Grundkenntnisse der Geschichte des "Dritten Reiches" sind erwünscht.
Einführende Literatur: Klaus Hildebrand, Das Dritte Reich, München 1979 (u. weitere Aufl.); Hans-Ulrich Thamer, Verführung und Gewalt. Deutschland 1933-1945, Berlin 1986; Ulrich v. Hehl, Nationalsozialistische Herrschaft, München 1996; Wolfgang Wippermann, Umstrittene Vergangenheit. Fakten und Kontroversen zum Nationalsozialismus, Berlin 1998.
13 342
PS -
Martyrologia. Der Zweite Weltkrieg und das kollektive Gedächtnis in Polen (B)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(22.10.) Gertrud Pickhan
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg ist in Polen bis heute ein wesentlicher Bestandteil der kollektiven Selbstdeutung, die in einer ungebrochenen Tradition von Heldentum, Opfermut und Selbstbehauptung unter den verschiedenen Fremdherrschaften des 19. und 20. Jh. steht. Gleichzeitig wurde die Erinnerung an das grausame Kriegsgeschehen in der Volksrepublik Polen politisch instrumentalisiert, um durch antideutsche Ressentiments einem polnisch-sowjetischen Gegensatz entgegenzuwirken. Auf der Grundlage der Einarbeitung in kulturwissenschaftliche Texte zum Themenkomplex Geschichte und kollektive Erinnerung werden in diesem Proseminar Inhalte und Formen der polnischen Gedächtniskultur und Vergangenheitspolitik behandelt; des weiteren soll unter vergleichender Betrachtung des deutschen Umgangs mit Kriegsverbrechen und -schuld auch die Bedeutung des Zweiten Weltkriegs für die deutsch-polnischen Beziehungen nach 1945 in den Blick genommen werden.
Einführende Literatur: Wlodzimierz Borodziej/Klaus Ziemer (Hg.): Deutsch-polnische Beziehungen 1939 - 1945 - 1949. Eine Einführung. Osnabrück 2000 (Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau; Bd. 5); Ewa Kobylinska/Andreas Lawaty: Erinnern, vergessen, verdrängen. Polnische und deutsche Erfahrungen. Wiesbaden 1998 (Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt; Bd. 11)
13 344
PS -
Die evangelischen Kirchen und das "Dritte Reich"
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 320
(21.10.) Ursula Fuhrich-Grubert
Die Rolle, welche die evangelischen Kirchen in den Jahren 1933 bis 1945 spielten, soll im Mittelpunkt des Proseminars stehen. Vor diesem thematischen Hintergrund werden in diesem Proseminar insbesondere die Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der modernen Geschichte vermittelt.
Einführende Literatur: Kurt Meier: Der evangelische Kirchenkampf, 3 Bde., Göttingen 1976-1984.
13 343
PS -
Korruption in Staat und Gesellschaft: Wertedebatten im Europa des 20. Jahrhunderts (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS)
Blockseminar:
6.1., 13.1., 20.1., 27.1., 3.2., 10.2.2004 - 16.00-20.00 Uhr und 17.2.2004 - 9.00-18.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336

  Anne G. Kosfeld
"Steuerhinterziehung" gilt auch in Deutschland mittlerweile lediglich als "Einstiegsdroge für Korruption" (FAZ, 10.06.2002). Initiativen wie die 1995 gegründete Organisation Transparency International (TI) suchen der beunruhigenden Zunahme gesellschaftlicher Toleranz gegenüber Korruption durch die öffentliche Debatte entgegenzuwirken. Fragen nach den Tätern, ihrem Umfeld, den Motiven und Hintergründen ebenso wie nach den sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Folgekosten beschäftigen Wirtschaftsethiker- und wissenschaftler, Philosophen, Untersuchungsausschüsse und Gerichte. Sie alle konstatieren den volkswirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Schaden, der einer Gesellschaft durch Korruption entsteht. Vor dem Hintergrund der historischen Genese der Öffentlichkeit, insbesondere der Massenmedien als Mittel der gesellschaftlichen Machtkontrolle sollen gut dokumentierte Fälle von Wahlmanipulation, Ämterpatronage und politischem Skandal ebenso wie Wirtschaftsverbrechen untersucht werden.. Die durch prominente Korruptionsfälle ausgelösten Wertedebatten markieren sowohl nationale Sonderentwicklungen, wie auch markante Wandlungsprozesse in einem Jahrhundert, das wie kaum ein anderes durch einen radikalen Wandel in der politischen Kultur Europas gekennzeichnet ist.
Einführende Literatur: Harald Bluhm u.a. (Hg.), Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit der Macht: Theorien politischer Korruption, Baden-Baden 2002; Christian Höffling, Korruption als soziale Beziehung, Opladen 2002; Frank Bajohr, Parvenüs und Profiteure: Korruption in der NS-Zeit, Frankfurt a. M. 2001; Cordula Ludwig, Korruption und Nationalsozialismus in Berlin 1924-1934, Frankfurt a. M. 1998; Britta Bannenberg, Korruption in Deutschland und ihre strafrechtliche Kontrolle, Neuwied 2002; Andreas Berg, Wirtschaftskriminalität in Deutschland, Osnabrück 2001; Heinz Reichmann u.a. (Hg.), Korruption in Staat und Wirtschaft, Köln 1997; Bernhard Streck, Korruption, Kursbuch 120, 1995.
(31 017)
PS -
Geopolitischer Raum Transkaukasien - Geschichte und Gegenwart
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(24.10.) Andreas Keller
Als "Vorhalle Europäischer Völkergeschichten vor Herodotus" von Carl Ritter bezeichnet, bietet der Kaukasus auch heute genügend Anregungen zum Nachdenken. Diese Region gilt seit langer Zeit als ein Krisenherd. Was sind die historischen Hintergründe für die militärischen Konflikte (1994-1996 und 1999-2003) in Cecenien, was ist ihr tagespolitischer Hintergrund? Drei große Themenkomplexe "Völkerschaften", "Staaten im Kaukasus" sowie "orientalische Frage im System der großen Mächte" finden besondere Beachtung.
Einführende Literatur: Wolfdieter Bihl, Die Kaukasus-Politik der Mittelmächte. Ihre Basis in der Orient-Politik und ihre Aktionen 1914-1917, Wien [u.a.] 1975; Uwe Halbach, Migration, Vertreibung und Flucht im Kaukasus: ein europäisches Problem, Köln 1999; Vitalij V. Naumkin [Hrsg.], Central Asia and Transcaucasia: ethnicy and conflict, Westport, Conn. [u.a.] 1994.
(31 018)
PS -
Der 2. Weltkrieg in Osteuropa
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(22.10.) Frank Schauff
Ausgehend von der neuesten Forschung beschäftigt sich das Seminar mit dem Hauptschlachtfeld des 2. Weltkrieges auf dem Gebiet der Staaten Osteuropas. Wie war die Ausgangslage für den Krieg? Wie wurde der Krieg in den verschiedenen Staaten und von den ...
Einführende Literatur: O. Bartov, Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges. Reinbek 1995 ...
(32 711)
PS -
Wirtschaftspolitik und -entwicklung der USA seit 1914
(2 SWS)
Di 10.30-12.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 340
(21.10.) Carl-Ludwig Holtfrerich
Diese Lehrveranstaltung soll ein vertieftes Studium von Themen aus der parallel laufenden Vorlesung ermöglichen. Es werden beispielsweise die Bedeutung des Ersten und Zweiten Weltkrieges für die Rolle der US-Wirtschaft in der Weltwirtschaft, die Ursachen für die Depression von 1930/21 und von 1929-39, wirtschaftliche Aspekte des New Deal, die Geld- und Fiskalpolitik der USA, die Bedeutung des Keynesianismus und der Reaganomics behandelt.
Voraussetzungen für die Scheinvergabe sind regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit, ein Referat und die Ablieferung einer schriftlichen Hausarbeit. Eine Liste mit Referatsthemen liegt während der Semesterferien im Sekretariat der Abteilung aus (R 232, Mo-Fr 9-13 h). Es wird darum gebeten, Referate vor Beginn des Semesters anzumelden und vorzubereiten.
Einführende Literatur: s. Vorlesung
(32 411)
PS -
Politik und Gesellschaft in den USA vom Progressivism bis zum New Deal (B)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 340
(23.10.) Ursula Lehmkuhl
Ausgehend von den Reformimpulsen des späten 19. Jahrhunderts breitete sich nach 1900 eine Aufbruchstimmung in der amerikanischen Öffentlichkeit aus und erfaßte beide großen Parteien. Die Einsicht wuchs, dass die soziale Entwicklung hinter der wirtschaftlichen zurückgeblieben war und dass die Prozesse der Industrialisierung und Urbanisierung nicht länger ihrer Eigendynamik und Eigengesetzlichkeit überlassen werden dürften. Reformgeist und Reformeifer erreichten zwischen der Jahrhundertwende und dem Kriegseintritt 1917 ihren Höhepunkt. Der Erste Weltkrieg und die darauf folgenden "Goldenen 20er" unterbrachen den politischen Reformprozess, der dann jedoch nach dem Börsencrash von 1929 in den 1930er Jahren - die Zeit der "Großen Börsencrash von 1929 in den 1930er Jahren - die Zeit der "Großen Depression" - im Programm des New Deal eine gewisse Fortführung, wenn auch unter anderen Vorzeichen, erfuhr. Im Rahmen des Proseminars sollen die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in dem skizzierten Zeitraum anhand ausgewählter Quellen und Forschungsliteratur rekonstruiert werden. Über die zu interpretierenden Quellen und die Forschungsliteratur werden nicht nur Arbeitstechniken des Historikers eingeübt, sondern auch Forschungsfragen unterschiedlicher historischer Teildisziplinen (Politik- und Diplomatiegeschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Mentalitätsgeschichte, Geschlechtergeschichte etc.) behandelt und diskutiert.
Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Quelleninterpretation, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: Arthur S. Link, Richard L. McCormick, Progressivism (1983); Alan Dawley, Struggles for Justice: Social Responsibility and the Liberal State (1991); Thomas J. Knock, To End All Wars: World War I and the Quest for a New World Order (1992); Robert H. Ferrell, Woodrow Wilson and World War I, 1917-1921 (1985); Lynn Dumenil, The Modern Temper: America in the 1920s (1995); Ellis W. Hawley, The Great War and the Search for a Modern Order (1979); David Plotke, Building a Democratic Political Order: Reshaping American Liberalism in the 1930s and 1940s (1996); Harvard Sitkoff, A New Deal for Blacks (1978); Susan Ware, Beyond Suffrage: Women and the New Deal (1981)
(32 421)
PS -
North American History as Sports History (A/B)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 203
(21.10.) Petra Dolata-Kreutzkamp
Das Proseminar führt über die Perspektive "nordamerikanische Sportgeschichte" in ausgewählte Epochen und zentrale Themen der nordamerikanischen Geschichte ein. Der zeitliche Rahmen reicht von der Kolonialzeit (europäische Traditionen, kulturelle Unterschiede zwischen den Kolonien) bis in die unmittelbare Gegenwart (Kommerzialisierung). Anhand ausgesuchter Quellen zum Thema "Sport" werden Forschungsperspektiven und Arbeitsmethoden unterschiedlicher historischer Teildisziplinen (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte, Politik- und Diplomatiegeschichte) vorgestellt.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Quelleninterpretation, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: RIESS, Steven A. (ed.). Major Problems in American Sport History: Documents and Essays. Boston: Houghton Mifflin , 1997
(32 441)
PS -
Der atlantische Pelzhandel und die Erschließung des kanadischen Nordwestens (B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 203
(20.10.) Ingmar Probst
Das Seminar wird sich mit einem der wichtigsten Themen der frühen nordamerikanischen, und besonders der kanadischen, Geschichte beschäftigen: Dem atlantischen Pelzhandel, dessen Verlauf und Entwicklung umfassende Auswirkungen auf die Gestaltung des Kontinentes durch die Europäer hatte. Folgende Aspekte sollen vor dem Hintergrund kaufmännischer Aktivitäten und wirtschaftspolitischer Entscheidungen in einem exemplarischen Querschnitt vom 17. bis zum 19. Jahrhundert angesprochen werden: 1) die Erforschung Nordamerikas im Rahmen des Pelzhandels, 2) das Verhältnis der französischen und britischen Kolonien in Nordamerika zu ihren europäischen "Mutterländern"; 3) das Verhältnis der Kolonien zueinander, das zunächst von einem englisch-französischen und später von einem kanadisch-amerikanischen Gegensatz geprägt war; 4) die daraus resultierenden Konsequenzen für den Prozess der kanadischen und US-amerikanischen Staatsbildung; 5) der kulturelle Kontakt zwischen Europäern und Indianern bzw. Inuit (Abhängigkeiten, Einflüsse, gegenseitige Wahrnehmung). Geographischer Schwerpunkt des Seminars werden die Regionen nördlich und westlich der großen Seen, d.h. der kanadische Nordwesten, sein. Darüber hinaus sollen der Umgang mit verschiedenen Quellengattungen (z.B. Reiseberichte, Karten, Briefe) sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Oral History und Written History thematisiert werden.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: Für einen umfassenden Überblick sind Paul C. Phillips, The Fur Trade, 2 vols., Norman 1961 (University of Oklahoma Press) und Harold A. Innis, The Fur Trade in Canada (with a new introduction by Arthur J. Ray), Toronto 1999 (University of Toronto Press), sowie für einen ersten Einblick Ingmar Probst, Geschichte des kanadischen Pelzhandels 1763-1821, Wyk auf Föhr 2001 (Verlag für Amerikanistik) zu empfehlen.
(32 461)
PS -
"From Slavery to Freedom: An Introduction to African American History (B)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 203
(20.10.) Simon Wendt
This course will look at the history of black Americans from the early 17th century to the present. Reading and discussing primary and secondary sources, we will focus on African Americans reaction to oppression and discrimination and their attempts to weaken and eventually defeat white supremacy. The seminar will cover a variety of topics, first looking at the Atlantic slave trade and the beginnings of slavery in the Americas. We will then explore the system of slavery in the American South until its abrupt end in 1865. The last part of the seminar will focus on blacks brief taste of political equality during Reconstruction, the resurgence of violent white supremacy at the turn of the century, and African Americans political and social protest strategies against segregation and discrimination in the twentieth century.
Suggested reading: Good surveys include John Hope Franklin and Alfred A. Moses, Jr, From Slavery to Freedom: A History of African Americans, 8 th ed. (New York: Knopf, 2000); and Darlene Clark Hine, William C. Hine, and Stanley Harold, eds., The African-American Odyssey (Upper Saddle River, N.J.: Prentice Hall, 2000).
A Reader will be available at the beginning of the semester.
(33 203)
PS -
Atlantische Wirtschaftsbeziehungen (16.-18. Jahrhundert) (A)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - LAI; K 04
(24.10.) Nikolaus Böttcher
In diesem Seminar soll der atlantische Raum als Schauplatz der frühneuzeitlichen Expansionsgeschichte behandelt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Handelsbeziehungen. Nach der Entdeckung der Neuen Welt durch Spanier und Portugiesen wurden der Sklavenhandel und der Austausch von Waren immer mehr zu einem internationalen Geschäft. Englische, französische, niederländische und jüdische Kaufleute bauten Netzwerke zwischen Europa, Afrika und Amerika auf. Es wird in dem Seminar zu klären sein, ob von der "Geschichte eines atlantischen Systems" im Zusammenhang mit der Globalisierung jenseits nationalgeschichtlicher Perspektiven gesprochen werden kann. Spanischkenntnisse erwünscht.
Einführende Literatur: Garcia-Baquero González, Antonio (1976): Cádiz y el Atlántico, 1718-1778. 2 Bde. Sevilla. Hancock, David (1995): Citizens of the World. London Merchants and the Integration of the British Community, 1735-1785. Cambridge/New York/Melbourne. Liss, Peggy K. (1983): Atlantic Empires - The Network of Trade and Revolution, 1713-1826. Baltimore, Md./London. Pietschmann, Horst (2002): "Introduction: Atlantic History - History between European History and Global History." In: Ders. (Hg.): Atlantic History. History of the Atlantic System 1580-1830, S. 11-54. Göttingen.
(32 471)
PS -
America in the Era of the Revolution, 1763-1789 (A)
(2 SWS)(7 cr)
Mo 10.00-12.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 201
(20.10.) Rosalind Beiler
Between 1760 and 1790 the British American colonies witnessed important changes. In 1776 they declared themselves the United States of America; in 1783 they successfully ended their war for independence; and between 1787 and 1790 they peacefully modified their government structure,
creating the political basis for the country today. This course explores the social, economic, religious, and political conditions that led Americans to declare their independence from Great Britain and to form the United States.
To understand something about what America was like during the period, we will become acquainted with a variety of historical figures: ordinary people, political thinkers, winners, and losers. The purpose of the course is to answer several questions: What was the "American Revolution"? Were the changes taking place in this period, in fact, revolutionary? If so, in what ways? What were the social and economic consequences of Americans declaring their independence? How did the events of the period change the lives of Americans? What did this period contribute to the modern American political system? In short, we will examine why Americans declared their independence from Great Britain and
created the United States.
Reading: Richard Brown, Major Problems in the Era of the American Revolution, 1760-1791 (2nd edition, 2000). Sheila Skemp, Benjamin and William Franklin, Father and Son, Patriot and Loyalist (1994). Woody Holton, Forced Founders: Indians, Debtors, Slaves and the Making of the American Revolution in Virginia (1999). Holly Mayer, Belonging to the Army: Camp Followers and Community during the American Revolution (1996). Gary Nash, Race and Revolution (1990). Carol Berkin, A Brilliant Solution (2002).
(14 256)
PS -
Zentrum und Peripherie: Einführung in die Geschichte des Osmanischen Reiches (18.-19. Jh.)
(2 SWS)(4 cr)
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Raum 010 (SR I)
(27.10.) Elke Hartmann
Mit dem Begriffspaar Zentrum – Peripherie greift das Proseminar neuere Ansätze der osmanistischen Forschung auf, welche die Geschichte des Osmanischen Reiches auch aus der Perspektive seiner Provinzen untersucht. Unter dem Blickwinkel des Verhältnisses zwischen Zentrum und Peripherie sollen die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen der osmanischen Zentralmacht, den Provinzen, Provinzmetropolen und ihrem Hinterland und schließlich den europäischen Mächten betrachtet werden.
Teilnahmebedingungen: Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit
Einführende Lektüre: Donald Quataert, The Ottoman Empire, 1700-1922, Cambridge 2000
Scheinerwerb: unbenoteter Schein möglich; benoteter Schein nur nach Rücksprache mit einer prüfungsberechtigten Professorin.
(14 257)
PS -
Stationen des Kolonialismus in der islamischen Welt
Blockseminar: S. Aushang, Altensteinstr. 40
  Friedhelm Hartwig
Der Aufbau europäischer Handelsnetzwerke, die Gründung von Kolonialstaaten, Formen des antikolonialen Widerstandes und die nachkolonialen Debatten haben die islamische Welt seit nahezu 400 Jahren nachhaltig geprägt. Auch die in der arabischen Presse im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg geführten Debatten zeigen, dass "Kolonialismus" weiterhin ein sehr aktuelles Stichwort ist. Im Seminar werden daher verschiedene Phasen, Formen und Folgen des Kolonialismus anhand von Entwicklungen in Arabien und in islamisch geprägten Regionen Afrikas, Süd- und Südostasiens untersucht.
Scheinerwerb: unbenotet oder benotet (nach Rücksprache mit einer Prüfungsberechtigten) möglich.
13 350
GK -
Deutschland und die Globalisierung um 1900
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(20.10.) Sebastian Conrad
Die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts wird zumeist als Nationalgeschichte erzählt. Die Dekaden vor dem Ersten Weltkrieg waren jedoch auch eine Phase der Intensivierung internationaler Kontakte und des grenzüberschreitenden Austauschs. In diesem Grundkurs soll es um die Frage gehen, ob und in welchem Maße das deutsche Kaiserreich ein integraler Bestandteil dieser früheren Phase der Globalisierung gewesen ist.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden!
Einführende Literatur: Anthony Hopkins (Hg), Globalization in World History, London 2002. Martin Geyer, Johannes Paulmann (Hg), The Mechanics of Internationalism, Oxford 2001.
13 352
GK -
Einführung in die Osteuropäische Geschichte: Teil 2: Südosteuropa
(2 SWS)
KK, Modul A, Teil 2
Di 14.00-16.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(21.10.) Holm Sundhaussen
Die Veranstaltung vermittelt Orientierungswissen über eine besonders komplizierte Regionen Europas: über ihre staatliche Gliederung, ihre ethnischen, sprachlichen, religiösen und kulturellen Strukturen, über Möglichkeiten der Periodisierung, Besonderheiten der Entwicklungspfade sowie über den Platz Südosteuropas in der Geschichte unseres Kontinents. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Geschichte sowie des Magister- und Masterstudiengangs Osteuropastudien. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis ist neben regelmäßiger Teilnahme und der Anfertigung einer kleineren schriftlichen Arbeit während des Semesters das Bestehen der Abschlussklausur.
(31 016)
GK -
Einführung in die Osteuropäische Geschichte: Staats- und Nationsbildung (Teil I - Osteuropa)
(2 SWS)
KK, Modul A, Teil 1
Di 16.00-18.00 - OEI - Garystr. 55; Hs A
(21.10.) Jutta Petersdorf
Der Grundkurs führt grundlegend in die osteuropäische Geschichte im Sinne der ostslavischen Geschichte ein. Im Mittelpunkt steht die Geschichte Rußlands, die ukrainischen und weißrussischen Aspekte werden am Rande ebenfalls berücksichtigt. Das Seminar vermittelt im ersten Teil Basiswissen über den Raum und seine Menschen. Eine politische Landeskunde sowie Sitzungen zu den Themen russische Selbstbilder, westliche Rußlandkunde, Rußlandhistoriographie, Quellen - und Archivkunde sowie zu Epochendiskussionen beschließen den ersten Teil. Der zweite Teil vermittelt Klassiker der Fachdebatten und führt in aktuelle Forschungstrends ein. Chronologisch werden Debatten zu allen Epochen von der mittelalterlichen Kiever Zeit bis hin zum Stalinismus berührt. Thematisch finden dabei vor allem die Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte Berücksichtigung.
Einführende Literatur: Klaus Zernack, Osteuropa. Eine Einführung in seine Geschichte, München 1977. Andreas Kappeler, Kleine Geschichte der Ukraine, München 1994. Ders., Russische Geschichte, München 1997. Hans-Joachim Torke, Einführung in die Geschichte Rußlands, München 1997. Manfred Hildermeier, Die Sowjetunion 1917-1991, München 2001 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte Bd. 31). Thomas Bohn, Dietmar Neutatz, Hg., Studienhandbuch Östliches Europa Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion, Köln 2002.
(32 002)
GK -
Interdisziplärer Grundkurs/Einführung in die Geschichte der USA
(4 SWS)
Fr 14.00-18.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 340
(24.10.) Andreas Etges
Dieser Grundkurs zur Einführung in die nordamerikanische Geschichte (entsprechend der Studienordnung Magister Nordamerikastudien) wird in kompakter Form vierstündig angeboten: 2 Stunden Vorlesung und 2 Stunden Tutorium. Die Abschlussklausur kann auf Englisch geschrieben werden. Der Grundkurs bietet insbesondere Amerikanisten und Neuzeithistorikern der Magister- und Lehramtsstudiengänge Gelegenheit, sich die Grundzüge der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Vereinigten Staaten seit der Kolonialzeit zu erarbeiten.
Anzuschaffendes Handbuch: Paul Boyer u.a., The Enduring Vision: A History of the American People (Concise Edition). Ohne dieses Handbuch - das auch für den Rest des Amerikanistik- bzw. Geschichtsstudiums als Nachschlagwerk dienen kann - wird es nicht möglich sein, der Vorlesung zu folgen und sich auf die Diskussionen in den Tutorengruppen und auf die Abschlussklausur vorzubereiten. Die Buchhandlung Buchexpress, Habelschwerdter Allee 4, Tel. 832 30 79, bietet das Handbuch zu einem Vorzugspreis an.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme an Vorlesung und Tutorium, Kurzessays und Abschlussklausur am
Tutorien zur Vorlesung/GK: N.N.
(33 202)
GK -
Benito Juárez, Begründer und Präsident des modernen, unabhängigen Mexiko 1806-1872
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - LAI; 214
(21.10.) Reinhard Liehr
Juárez, indianischer (zapotekischer) Rechtsanwalt, liberaler Politiker und Gouverneur des Einzelstaats Oaxaca in Südmexiko, konnte bald als Präsident der Zentralregierung das Ziel verfolgen, das ehemals koloniale, überwiegend indianische und mestizische, höchst zerissene Land zu einem modernen liberalen, rechtsstaatlichen Bundesstaat auszubauen. Innenpolitisch war er dabei gezwungen, mit der zentralistisch-kolonialspanischen und der indianischen Vergangenheit zu brechen und auch die gesellschaftliche und politische Macht der Kirche und der Armee zu beschränken. Außenpolitisch gelang es ihm, die bedrohte Souveränität Mexikos erfolgreich sowohl gegen US-amerikanischen Druck als auch im Bürgerkrieg gegen die Militärintervention der europäischen Mächte, insbesondere Frankreichs, zu verteidigen. In der nationalen Historiographie gilt er als der liberale Begründer des modernen Mexiko, der gegen konservative Großgrundbesitzer, Unternehmer und Kleriker kämpfte, die sich mit der europäischen Interventionsarmee und Kaiser Maximilian verbündeten, um das Land zu rekolonialisieren.
Einführende Literatur: Brian Hamnett, Juárez. London: Longman 1994 (zur Anschaffung empfohlen, hier weitere Literaturhinweise).

Hauptstudium

13 360
HS -
Ausgewählte Themen zur Geschichte des Totentanzes in Nordmitteleuropa um die Wende zur Frühen Neuzeit (A)
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(20.10.) Reimer Hansen
Die spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Totentänze sind sprachliche und bildliche Kunstwerke eigener Art, die der zeitgeschichtlichen Erfahrung des epidemischen "Schwarzen Todes" entstammen. Als Gegenstand historischer Untersuchung sind sie zugleich aufschlussreiche kultur-, mentalitäts- und sozialgeschichtliche Quellen. Im angekündigten Hauptseminar sollen die Totentänze des von der Hanse geprägten Geschichtsraums vom ausgehenden Mittelalter bis zum Beginn der Frühen Neuzeit, namentlich der Marienkirche zu Lübeck, der Nikolaikirche zu Reval (Tallinn) und der Marienkirche zu Berlin sowie die Lübecker Buchdrucke (1489, 1496, 1520), im einzelnen und vergleichend unter differenzierter historischer Fragestellung umfassend und interdisziplinär untersucht und eingeordnet werden. Dabei sollen insbesondere die Stände-, Ordens- und Stadtgeschichte, die Mentalitäts-, Kleidungs- und Musik- sowie die Sprach-, Literatur- und Kunstgeschichte eingehend berücksichtigt werden. Mit den wöchentlichen Sitzungen ist ein halbtägiger Besuch der Berliner Marienkirche verbunden, um das Originalkunstwerk des Berliner Totentanzes (in der Turmhalle) zur Demonstration und Überprüfung unmittelbar in die Seminararbeit mit einzubeziehen. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt. Voranmeldung in den Sprechstunden der vorlesungsfreien Zeit.
Einführende Literatur: H. Rosenfeld, Der mittelalterliche Totentanz. Entstehung - Entwicklung - Bedeutung, Köln/Wien 3. Aufl. 1974; R. Hammerstein, Tanz und Musik des Todes. Die mittelalterlichen Totentänze und ihr Nachleben, Bern/München 1982; F. Link (Hg.), Tanz und Tod in Kunst und Literatur (= Schriften zur Literaturwissenschaft 8), Berlin 1993; H. Freytag (Hg.), Der Totentanz der Marienkirche in Lübeck und der Nikolaikirche in Reval (Tallinn). Edition, Kommentar, Interpretation, Rezeption (= Niederdeutsche Studien 39), Köln/Weimar/Wien 1993; P. Walther, Der Berliner Totentanz zu St. Marien, Berlin 1997.
13 361
HS -
Frühneuzeitliche Gesprächsbücher als Medien der interkulturellen Ost-West-Kommunikation (A)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 394
(24.10.) Gertrud Pickhan
Während durch frühneuzeitliche Reiseberichte und antirussische Flugschriften Stereotypen eines "barbarischen Moskowien" oder "asiatischen Russland" geprägt wurden, die eng mit der bis heute weit verbreiteten Vorstellung eines west-östlichen Zivilisationsgefälles verbunden waren, finden sich in den deutsch-russischen Gesprächsbüchern der späten Hansezeit Grundmuster der Alltagskommunikation und Interaktion zwischen deutschen Kaufleuten und russischen Gastgebern, die in deutlichem Gegensatz dazu stehen und ein anderes, höchst anschauliches und lebendiges Bild der interkulturellen Kontakte zwischen Deutschen und Russen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit überliefern. Die Untersuchung der vielschichtigen Facetten dieser Kontakte steht im Mittelpunkt des Seminars. Orte der Begegnung waren vor allem die nordwestrussischen Handelsmetropolen Novgorod und Pskov, die für den hansischen Russlandhandel von grösster Bedeutung waren; ihre Geschichte wird in der Veranstaltung ebenfalls zu behandeln sein. Zudem ist auch zu fragen, inwieweit die frühneuzeitlichen Gesprächsbücher als Vorläufer moderner Sprachführer und Ratgeber für die interkulturelle Geschäftspraxis gelten können.
Russisch-Kenntnisse erwünscht
Einführende Literatur: Norbert Angermann/Klaus Friedländer (Hg.): Novgorod. Markt und Kontor der Hanse. Köln/Weimar/Wien 2002 (Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte; N.F.; Bd. 53); Hans-Joachim Gernentz (Hg.): Untersuchungen zum deutsch-russischen Gesprächsbuch des Tönnies Fenne, Pskov 1607. Berlin/DDR 1988; Elisabeth Harder-Gersdorf: "Datt harte brennt my tho der wahre". Beitrag eines hansischen Sprachführers (1607) zur "Zivilität" der Umgangsformen zwischen Deutschen und Russen zu Beginn der Neuzeit, in: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde 70 (1990), S. 153-173; Gertrud Pickhan: Gospodin Pskov. Entstehung und Entwicklung eines städtischen Herrschaftszentrums in Altrußland. Berlin 1992 (Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; 47); dies.: "Wan ich frolich sy so hebbe ich dy gerne". Grundmuster der interkulturellen Alltagskommunikation zwischen Deutschen und Russen im Gesprächsbuch des Tönnies Fonne (1607), in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 49 (2001), S. 500-509.
13 362
HS -
Die Publizistik zum Prager Frieden 1635 (A)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(22.10.) Esther-Beate Körber
Nähere Informationen in der 1. Sitzung.
13 363
HS -
Europäische Konsumgeschichte, 18.-20. Jahrhundert (Frankreich-Studien) (A/B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(21.10.) Gunilla-Friederike Budde
Über den Beginn der "Konsumgesellschaft" scheiden sich die (Historiker-)Geister. Während die meisten für Westeuropa den entscheidenden Umbruch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sehen, finden Historikerinnen und Historiker der Frühen Neuzeit in den Niederlanden und in England schon seit dem 17./18. Jahrhundert einschneidende Wendepunkte im Konsumverhalten, die der Industriellen Revolution vorausgegangen sind, sie gleichsam mit befördert haben. In dem Seminar zur Geschichte des europäischen Konsums geht es darum, neueste Ergebnisse des noch vergleichsweise "jungen" Problemfeldes der Historiographie in den Blick zu nehmen und zu diskutieren. Dabei interessieren nicht nur Fragen des Kaufs, Besitzes und Gebrauchs von Waren, sondern Konsum soll auch als eine sozio-kulturelle Praxis beleuchtet werden, mit weitreichenden Einflüssen in den formellen Beziehungen, institutionalisierten Regeln, alltäglichen Ritualen und festtäglichen Inszenierungen.
Einführende Literatur: Hannes Siegrist, Hartmut Kaelble, Jürgen Kocka (Hrsg.), Europäische Konsumgeschichte. Zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums (18. bis 20. Jahrhundert), Frankfurt a.M. 1997.
13 364
HS -
Diese Veranstaltung fällt leider aus
Toleranz im Konflikt. Zur Geschichte eines politisch-religiösen Prinzips von der Aufklärung bis zu den europäischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts (B)

Seminaranmeldung am 21. Oktober 2003, 18.00 Uhr, Koserstr. 20, A 388
Block 28.11. 4.2. 5.2. 6.2. - Koserstr. 20; A 336
(28.11.) Dieter Gosewinkel
Toleranz als Begriff und Konzept wohnt von seiner Entstehung an eine friedensstiftende Funktion inne. Die von Luther als Lehnwort in die deutsche Sprache eingeführte "Toleranz" wurde in nachreformatorischer Zeit zu einem Ordnungsbegriff, der die Sozialbeziehungen zwischen konfessionellen Mehrheiten und Minderheiten stabil gestalten sollte. Historisch jedoch blieb die praktizierte Toleranz ein Ausnahmefall. Sie wurde als spezifisch christliches Moralgebot gepredigt, von den Kirchen aber vielfach nicht geachtet. Mit der Aufklärung wurde Toleranz in der bürgerlichen Gesellschaft zur Norm erhoben, begegnete aber zugleich Kritik aus unterschiedlichen, ja entgegengesetzten Richtungen: Gleichgültigkeit zu forcieren einerseits, andererseits "repressiv" (Marx, Marcuse) zu wirken und bestehende Herrschaftsverhältnisse zu verdecken. Mit der zunehmenden Trennung von Kirche und Staat im 19. Jahrhundert schien das Gebot der Toleranz in den Freiheitsgeboten der Verfassungen aufgehoben zu sein, bis die europäischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts Intoleranz zum politischen Prinzip erhoben. Anhand des Konzepts Toleranz werden Phasen und Brüche der deutschen und europäischen Ideen- und Verfassungsgeschichte von der Aufklärung bis zu den Diktaturen des 20. Jahrhunderts behandelt.
Einführende Literatur: Artikel "Toleranz", in: Otto Brunner / Werner Conze / Reinhart Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Band 6, Stuttgart 1990, S. 445 - 603; Ottfried Höffe, Zum Ursprung der Toleranz, in: Die politische Meinung, Nr. 395 (Oktober 2002), S. 5 - 14; John Locke, Ein Brief über Toleranz, 3. Auflage Hamburg 1975.
13 365
HS -
Geschichte im Film am Beispiel von Yves Simoneaus "Napoleon"-Vierteiler (Frankreich-Studien) (B)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(22.10.) Ina Ulrike Paul
Als Bolide unter den europäischen Verfilmungen historischer Stoffe kam im Winter 2002/03 der in Frankreich, Österreich, Ungarn, Tschechien und Kanada gedrehte und mit Filmstars wie Gérard Depardieu oder Isabella Rossellini besetzte Mehrteiler "Napoleon" in das deutsche Fernsehen. Yves Simoneau antwortete auf die Frage eines Interviewers, worauf er denn bei seiner Regiearbeit besonderen Wert gelegt habe, dass er habe zeigen wollen, dass "die Geschichte Napoleons und damit auch mein Film sehr viel mit Architektur zu tun [habe], nicht im physischen Sinne, sondern in den dramatischen Wendungen." Zur Analyse der napoleonischen Zeit im Film ist es unterlässlich, das Hauptseminar in einen historisch-analytischen und einen der Darstellung der napoleonischen Zeit in diesem speziellen Napoleon-Film gewidmeten Abschnitt zu teilen. - Persönliche Voranmeldung in den Feriensprechstunden zur Vergabe der Themen wird erbeten.
Einführende Literatur zur Vorbereitung: Handbücher zur europäischen, französischen und deutschen Geschichte an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. - Napoleon-Biographien von Jean Tulard, Napoleon der Mythos des Retters, bis Georges Lefebvre, Napoleon. Aus dem Französischen und hrsg. v. Peter Schöttler. Mit einem Nachwort v. Daniel Schönpflug, Stuttgart 2003. - Knut Hickethier u.a. (Hrsg.), Der Film in der Geschichte, Berlin 1997; Hans-Arthur Marsiske (Hrsg.), Zeitmaschine Kino. Darstellungen von Geschichte im Film, Marburg 1992; Rainer Rother (Hrsg.), Bilder schreiben Geschichte. Der Historiker im Kino, Berlin 1991.
13 366
HS -
Geschichte in Roman und Film: "Der Untertan" (B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(20.10.) Uwe Puschner
Die Vorstellungen von historischen Epochen und Gesellschaften sind zu einem Gutteil von fiktionalen Medien wie Literatur und Film beeinflußt, wenn nicht geprägt. Die so entstehenden Geschichtsbilder und -interpretationen zu untersuchen stellt sich das Hauptseminar am Beispiel von Heinrich Manns Roman "Der Untertan" und des Defa-Spielfilms zur Aufgabe. Die gründliche Kenntnis des Romans und der wilhelminischen Epoche ist ebenso Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Hauptseminar wie die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden!
13 367
HS -
Zukunftsvorstellungen und Zeitbewusstsein im Deutschen Kaiserreich (B)
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(21.10.) Arnd Bauerkämper
Im zweiten Deutschen Kaiserreich wandelten sich gesellschaftliche Zukunftsvorstellungen grundlegend. Schwankend zwischen technizistischem Fortschrittsoptimismus und dem Diskurs über "Degeneration" im Fin de Siècle, erhoben die Zeitgenossen die Plan- und Gestaltbarkeit der Zukunft zu einer unabweisbaren Forderung. Nicht nur die Technikeuphorie, sondern auch Konzepte sozialer Ordnung, die von der sozialistischen Vision des Zukunftsstaates bis zum neuen biologistischen Rassismus und der Eugenik-Bewegung reichten, trafen deshalb auf eine beträchtliche Resonanz. Das Hauptseminar behandelt nicht nur die Widersprüchlichkeit und die wichtigsten Ausprägungen der Zukunftsvorstellungen und des Zeitbewußtseins im Deutschen Kaiserreich, sondern untersucht auch das Verhältnis von internationalen Trends einerseits und deutschen Spezifika andererseits. Damit soll auch geprüft werden, inwieweit Modernisierungsutopien und Verfallsannahmen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu jenem Sonderbewußtsein beitrugen, das maßgeblich den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und letztlich auch die nationalsozialistische "Machtergreifung" beeinflußte.
Einführende Literatur: Lucian Hölscher, Die Entdeckung der Zukunft, Frankfurt/M. 1999, S. 129-209; ders., Weltgericht oder Revolution. Protestantische und sozialistische Zukunftsvorstellungen im Deutschen Kaiserreich 1871-1914, Stuttgart 1989; Michael Salewski, Technik als Vision der Zukunft um die Jahrhundertwende, in: ders. u.a. (Hg.), Moderne Zeiten. Technik und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1994, S. 77ff.
(28670)
HS -
Öffentliche Kommunikation in geschichts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive in der Neuesten Zeit
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(21.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung wird Fragen und Probleme kommunikationshistorischer Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien ebenso exemplarisch behandeln wie die der Darstellung und der Wissenschaftsgeschichte. In der ersten Sitzung werden das ausgewählte Arbeitsgebiet und zentrale Fragestellungen vorgestellt, in der dritten entscheidet eine Klausur über die weitere Teilnahme.
Einführende Literatur: Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21.
13 369
HS -
Antisemitismus und Antikommunismus
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; HS B
(21.10.) Wolfgang Wippermann
Antisemitismus wird heute verurteilt, Antikommunismus dagegen gefeiert. Beide Ideologien scheinen also kaum etwas miteinander gemein zu haben. Dennoch sind sie im nationalsozialistischen Feindbild von der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" eine Verbindung eingegangen. Anhand von schriftlichen, aber auch bildnerischen Quellen und Filmen wollen wir die Entstehung, Entwicklung und Wirkung dieses Feindbildes analysieren. Dabei holen wir weit aus und skizzieren zunächst die Geschichte des Antisemitismus, um dann auf den Antikommunismus und schließlich auf die Verbindung beider Ideologien einzugehen. Zur Vorbereitung sollte man sich mit der Geschichte des Antisemitismus vertraut machen.
Einführende Literatur: Alex Bein, Die Judenfrage. Biographie eines Weltproblems, Bd. 1-2, Stuttgart 1980; Jacob Katz, Vom Vorurteil bis zur Vernichtung. Der Antisemitismus 1700-1933, München 1988; Léon Poliakov, Geschichte des Antisemitismus, Bd. 1-8, Worms 1977-1988.
13 370
HS -
Kriegsende 1945 und frühe Nachkriegszeit im Osten Deutschlands. Der gewaltsame Wandel in den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zuständen und Traditionen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands (1945-1949/50). Mit einer Tagesexkursion
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(20.10.) Gerd Heinrich
Kriegsereignisse 1945 und frühe Herrschaftsbildungsprozesse. Geschichte der SBZ als Besatzungszeit und Vorgeschichte der DDR. Der Kontrollrat und die Besatzungsmächte in den Anfängen ihrer vom Kalten Krieg überschatteten und beeinflußten Bündnispolitik. Direktiven der SMAD und "Stalinismus" in den Ländern der SBZ. Terror und Lagerverbrechen als "Klassenkampf" und Herrschaftssicherung. Fluchtbewegungen: Ostdeutschland - Mitteldeutschland - Westdeutschland. "Bodenreform" und Wirtschaftspolitik. Justizpolitik und Wandel in der Rechtspflege. Norm und Wirklichkeit der Landesverwaltung. Lebensformen der parteiabhängigen und der parteiunabhängigen sozialen Schichten. Garnisonen und Besatzungsverbrechen. Bürgerliche Lebenswelten und Formen des Proletkults. Referate mündlich und schriftlich.
Einführende Literatur: SBZ-Lexikon, München 1990; I.-S. Kowalczuk u. St. Wolle, Roter Stern über Deutschland, Berlin 2001; A. v. Plato u. A. Leh, "Ein unglaublicher Frühling". Erfahrene Geschichte im Nachkriegsdeutschland 1945-1948, Bonn 1997; D. Pohl, Justiz in Brandenburg 1945-1955, München 2001; H. Wentker (Hrsg.), Volksrichter in der SBZ/DDR 1945-1952, München 1997; K. Schroeder, Der SED - Staat, München 1998; M. Bechler, Warten auf Antwort, 17. Aufl. 1992; G. de Bruyn, Zwischenbilanz, 1992.
13 371
HS -
Das Ende der sozialliberalen Koalition (B)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(23.10.) Henning Köhler
Das Seminar verfolgt das Ziel, den Niedergang der sozialliberalen Koalition, der relativ frühzeitig einsetzte, zu analysieren. Dabei sind folgende Aspekte zu beachten: Die außenpolitische Situation, die wirtschaftliche Entwicklung, die innerparteiliche Entwicklung der SPD und das Verhältnis der Koalitionspartner zueinander.
Einführende Literatur: Karl Dietrich Bracher/Wolfgang Jäger/Werner Link, Republik im Wandel 1969-1974. Die Ära Brandt, Stuttgart-Mannheim 1986 (Geschichte der Bundesrepublik Bd. V/1); Werner Jäger/Werner Link, Republik im Wandel 1974-1982. Die Ära Schmidt, Stuttgart-Mannheim 1987 (Geschichte der Bundesrepublik Bd. V/2); Hans-Dietrich Genscher, Erinnerungen, Berlin 1995; Klaus Bölling, Die letzten 30 Tage des Kanzlers Helmut Schmidt. Ein Tagebuch, Hamburg 1982; Wolfram Bickerich (Hg.), Die 13 Jahre. Bilanz der sozialliberalen Koalition, Hamburg 1982.
13 372
HS -
Der lange Atem der Eugenik (B)
(2 SWS)
Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(24.10.) Rolf Winau
Eugenische Vorstellungen entstehen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Boden von Darwinismus und Sozialdarwinismus. In Deutschland werden sie ab 1895 unter der Bezeichnung Rassenhygiene propagiert und führen schon im Kaiserreich zu konkreten Forderungen einer aktiven und einer passiven Eugenik. Aufartung, Verbesserung der Erbmasse des Volkes soll durch Förderung der Geburt "wertvoller" Kinder ebenso erreicht werden wie durch Ausschaltung "wertloser" Erbsubstanz. In der Weimarer Republik verdichten sich diese Forderungen in der Diskussion um Sterilisation und Euthanasie. Beide werden im Nationalsozialismus in die Tat umgesetzt. Eugenik war in den 20er Jahren zur Leitwissenschaft geworden. Im Seminar soll nicht nur diese Entwicklung betrachtet werden, sondern auch die Folgen bis in die Gegenwart (z.B. Verweigerung der Anerkennung der Sterilisationsopfer als Opfer von Nazi-Verbrechen, Euthanasiegesetze in europäischen Ländern, Präimplantationsdiagnostik).
13 373
HS -
Zwischen Ausmerze-, Züchtungs- und Hochleistungsideologie - Sozial- und Bevölkerungspolitik im Nationalsozialismus
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(5.11.) Gerhard Baader
In der Frage nach der Einzigartigkeit des Nationalsozialismus wird der stets der wichtigste Begründungszusammenhang in der Rolle der Wissenschaften für diese Vernichtungsstrategien liegen. Denn die Wissenschaften selbst haben die Grundlage für eine biologistisch ausgerichtete Bevölkerungspolitik mit ihren beiden Polen, Förderung des sog. biologisch, d.h. erblich Hochwertigen und Ausmerze des erblich Minderwertigen, gelegt. Sie haben nicht nur die ideologischen Voraussetzungen für diese Vernichtungsstrategien gelegt, die sich am gültigen wissenschaftlichen Paradigme ihrer Zeit orientierten, Wissenschaftler selbst waren vielmehr auch an ihrem Vollzug aktiv beteiligt. Indem erblich wertvoll und leistungsfähig zusätzlich gleichgesetzt wurde, hat sich auch die Sozialpolitik im Nationalsozialismus an denselben Voraussetzungen orientiert; "Vernichtung durch Arbeit" wurde somit zum Prinzip, das bis weit in den normalen Arbeitsprozeß vorherrschend war. So soll in dieser Veranstaltung nicht nur die biologistische Basis der Bevölkerungspolitik im Nationalsozialismus hinterfragt, sondern auch seine Sozialpolitik als Vernichtungskonzept verdeutlicht werden. Das bedeutet nichts anderes, als daß Gegenpositionen zu einer undifferenzierten These von der Modernität des Nationalsozialismus entwickelt werden sollen.
Einführende Literatur: G. Baader/U.Schultz, Hg.: Medizin im Nationalsozialismus. Tabuisierte Vergangenheit-Ungebrochene Tradition?, Bln. 1980; J. Bleker/N. Jachertz, Hg.: Medizin im Dritten Reich, Köln 1989; A. Ebbinghaus/ K. Dörner, Hg.:Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Folgen, Bln. 2001; H.-W. Schmuhl: Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie, Göttingen 1987; H. Kaupen-Haas, Hg.: Der Griff nach der Bevölkerung. Aktualität und Kontinuität nazistischer Bevölkerungspolitik, Nördlingen 1986; D. Klinsiek: Die Frau im NS-Staat, Stuttgart 1982; Mutterkreuz und Arbeitsbuch. Zur Geschichte der Frauen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1981;C. Sachse: Siemens, der Nationalsozialismus und die moderne Familie. Eine Untersuchung zur sozialen Rationalisierung in Deutschland im 20. Jahrhundert, Hamburg 1990; G. Czarnowski: Das kontrollierte Paar. Ehe- und Sexualpolitik im Nationalsozialismus, Weinheim 1991; T: Mason: Sozialpolitik im 3. Reich. Arbeiterklasse und Volksgemeinschaft, Opladen 1977/78; D. Schönbaum: Die braune Revolution. Eine Sozialgeschichte des 3. Reiches, Köln 1968; R. Hachtmann: Industriearbeit im "3.Reich", Göttingen 1989; T. Siegel: Leistungen und Lohn in der nationalsozialistischen "Ordnung der Arbeit", Opladen 1989; K.-P: Reeg: Friedrich Christian Bartels (1892-1968). Ein Beitrag zur Entwicklung der Leistungsmedizin im nationalsozialismus, Husum 1988; M. Höfler-Waag: Die Arbeits- und leistungsmedizin im Nationalsozialismus von 1939 bis 1945, Husum 1994; S.Graessner, Leistungsmedizin während des Nationalsozialismus. Historische Untersuchung zur arbeitsmedizinischen und betiebsärztlichen Realität von 1933 bis 1945 unter besonderen Berücksichtigung der Rolle der Deutschen Arbeitsfront. Med Diss. Hamburg 1992; G. Aly,
13 374
HS -
Umsiedlungen, Vertreibungen und Bevölkerungstransfers im Europa des 20. Jh. (unter bes. Berücksichtigung Ost- und Südosteuropas) (B)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(22.10.) Holm Sundhaussen
Das 20. Jh. wird oft als Jahrhundert der Vertriebenen, Flüchtlinge und Massenmorde bezeichnet. Mit den Balkankriegen von 1912/13 kommt es erstmals in der modernen europäischen Geschichte zu ethnischen Säuberungen großen Stils. Der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei nach dem Lausanner Abkommen von 1923 war ein Novum in der Geschichte des Völkerrechts und lieferte das Modell für spätere Umsiedlungen und Vertreibungen, - vor allem während und nach dem 2. Weltkrieg. Im Verlauf der 90er Jahre kam es dann im ehem. Jugoslawien erneut zu Massenvertreibungen und ethnischen Säuberungen. Ziel des Seminars ist es, 1) die verschiedenen Formen gewaltsamer Bevölkerungsverschiebungen und ihre Intentionen zu präzisieren, 2) die Verlaufsformen zu analysieren und 3) die Ursachen für die auffallende Häufung von Vertreibungen und Umsiedlungen während des 20. Jh. aus komparativer Per- spektive zu erforschen.
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen Teilnahme ein mündliches Referat während des Semesters und die schriftliche Hausarbeit.
Einführende Literatur: Eine detaillierte Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des Sommersemesters 2003 am Schwarzen Brett neben Raum 117 ausgehängt.
13 375
HS -
Politische und ethnische Grenzen im Westbalkan (19./20. Jh.) (B)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(21.10.) Holm Sundhaussen
Die Territorien von Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordalbanien, Kosovo, Serbien und Makedonien sowie die dort lebenden Bevölkerungsgruppen waren in spät- und postosmanischer Zeit Gegenstand heftiger Kontroversen zwischen den rivalisierenden Nationalbewegungen der Region, an denen zeitweise auch die Großmächte intensiv beteiligt waren. In einigen Fällen halten die Kontroversen bis zur Gegenwart an. Politiker und Wissenschaftler lieferten sich einen Wettstreit bei der Begründung staatlicher und nationaler Grenzen. Je nach Opportunität beriefen sie sich auf "historische Rechte", auf das "Erstsiedlungsrecht" oder auf die Zugehörigkeit der jeweiligen Bevölkerung zu ihrer Nation. Fallweise kamen ökonomische, strategische und missionarische Argumente hinzu. Entsprechend unterschiedlich fielen die ethnographischen Karten und die geforderten Grenzen aus. Im Verlauf des Seminars soll anhand von Fallbeispielen rekonstruiert werden, nach welcher "Logik" Grenzen "legitimiert" und durchgesetzt wurden, welche Konflikte dabei auftraten und welche Konsequenzen die Grenzziehungen hatten.
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen Teilnahme: ein mündliches Referat während des Semesters und die schriftliche Hausarbeit.
Einführende Literatur:
Eine detaillierte Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des Sommersemesters 2003 am Schwarzen Brett neben Raum 117 ausgehängt.
(31 019)
HS -
Die Bedeutung intergenerationeller Weitergabeprozesse für das Geschichtsbewusstsein in Serbien und Kroatien. Auswertung von Familiengesprächen, Mehrgenerationeninterviews und Gruppendiskussionen
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(21.10.) Natalija Basic
Eine der wichtigsten Neuerungen der historischen Erinnerungs- und Gedächtnisforschung ist es, auf der Grundlage von Familiengesprächen, Mehrgenerationeninterviews und Gruppendiskussionen die Tradierung von Geschichtsbewusstsein zu untersuchen.
Da insbesondere die Erinnerungsformen, die dem Zerfall Jugoslawiens folgten, unter steter Bezugnahme auf die jeweiligen nationalen Vergangenheiten und ethnischen Identitäten der sich im Konflikt konstituierenden Teilgesellschaften stattfanden, steigt das Interesse an Bezugnahmen auf Ereignisse der Vergangenheit in den Wahrnehmungen und Deutungen der Akteure in den jeweiligen Generationen, wobei unter Vergleichsgesichtspunkten hier besonderes Augenmerk der je unterschiedlichen Involvierung Serbiens und Kroatiens in den Zweiten Weltkrieg und die nationalsozialistische Expansion gilt.
In diesem Seminar werden wir uns mit qualitativen Interviews beschäftigen, mit Gesprächen in Drei-Generationen-Familien sowie mit den einzelnen Familienmitgliedern. Der Fokus richtet sich auf diese Interviewmaterialien, um dann in eine komparative Diskussion einzusteigen. Forschungspraktisch bedeutet dies, dass es vor dem Hintergrund hermeneutischer Einzelfallanalysen um die Verwendung der Ergebnisse zur Entwicklung von Kategoriensystemen und Codierschemata gehen wird, die dann der computer-gestützten inhaltsanalytischen Auswertung zugrundegelegt werden.
Neben thematisch relevanten Fragestellungen trägt dieses Seminar zugleich dazu bei, dass ein Überblick in qualitative Untersuchungsstrategien und Einblicke in das Programm WINMAX gewonnen werden können.
Einführende Literatur: Flick, Uwe/ Kardorff, Ernst von/ Steinke, Ines (Hg.), Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbek bei Hamburg 2000. Jensen, Olaf, Zur gemeinsamen Verfertigung von Text in der Forschungssituation, in: Forum Qualitative Sozialforschung/ Forum: Qualitative Social Research [online Journal], 1(2) [32 Absätze]. Abrufbar über: http://qualitative-research.net/fqs, Juni 2000. Kuckartz, Udo, Computergestützte Analyse qualitativer Daten. Eine Einführung in Methoden und Arbeitstechniken, Opladen/Wiesbaden 1999. Mayring, Philipp, Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, Weinheim 1995. Plato, Alexander von, Zeitzeugen und die historische Zunft. Erinnerung, kommunikative Tradierung und kollektives Gedächtnis in der qualitativen Geschichtswissenschaft - ein Problemaufriss, in: Bios 13 (2000) H. 1, S. 5-29. Straub, Jürgen (Hg.), Erzählung, Identität und historisches Bewusstsein. Die psychologische Konstruktion von Zeit und Geschichte, Frankfurt am Main 1998. Welzer, Harald, "Ist das ein Hörspiel?" Methodologische Anmerkungen zur interpretativen Sozialforschung, in: Soziale Welt 46 (1995) H. 2, S. 182-196. Welzer, Harald/ Moller, Sabine/ Tschugnall, Karoline, "Opa war kein Nazi!" Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt/M. 2002
(31 021)
HS -
Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Rußland/Sowjetunion im 19. und 20. Jh.
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(21.10.) Jutta Petersdorf,
Annette Vogt
Die Lehrveranstaltung behandelt anhand ausgewählter Schwerpunkte die bilateralen Wissenschaftsbeziehungen im Zeitraum von 1861 bis 1941. Am Beispiel von Institutionen, Organisationen und Personen werden Fragen nach der Motivation sowie den Trägern dieser Austausch- und Transfer-Beziehungen behandelt sowie exemplarisch einige Vertreter aus der Mathematik, den Natur- und den Geisteswissenschaften analysiert. Leitidee ist die Frage, in welchem Maße Wissenschaftsbeziehungen durch jeweilige politische Rahmenbedingungen ermöglicht, toleriert, gefördert oder zerstört werden.
Russischkenntnisse der Teilnehmer werden vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Loren R.Graham, Science in Russia and the Soviet Union: a short history. Cambridge 1993; ders., The Soviet Academy of Sciences and the Communist Party, 1927-1932. Princeton 1967; Wolfgang U. Eckart, Medizin und auswärtige Kulturpolitik der Republik von Weimar. Deutschland und die Sowjetunion 1920-1932. In: Medizin, Gesellschaft und Geschichte, (1992), S.105-144; Ju. Ch. Kopelevic u.a.; Sovetsko-germanskije naucnye svjazi vremeni Vejmarskoj respubliki. St. Petersburg 2001; Karl Schlögel, Berlin - Ostbahnhof Europas. Russen und Deutsche in ihrem Jahrhundert. Berlin 1998
(31 020)
HS -
"300 Jahre St. Petersburg (Teil III: Stadt und Gesellschaft im 20. Jh.)"
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(23.10.) Jutta Petersdorf
St. Petersburg, Petrograd, Leningrad, St. Petersburg - allein die mehrfache Umbenennung der Stadt verdeutlicht die zahlreichen gesellschaftlichen Brüche, die die Neva-Metropole im 20. Jh. erfuhr. Von der einstigen glanzvollen Hauptstadt des Zarenreiches wurde sie zum Ausgangsort der Oktoberrevolution, zum Objekt stalinistischen Mißtrauens, zum Ziel der Vernichtung faschistischer deutscher Kriegsführung, zur andauernden Konkurrentin Moskaus und letztlich zur Mitträgerin der demokratischen Erneuerung Rußlands. Diesen Einschnitten in der Stadtgeschichte will die LV nachgehen.
Einführende Literatur: Karl Schlögel, Jenseits des Großen Oktober. Das Laboratorium der Moderne. Petersburg 1909-1921, Berlin 1988; V.A. Šiškin (Hg.), Petrograd na perelome epoch. Gorod i ego žiteli v gody revoljucii i graždanskoj vojny, St. Petersburg 2000; Leningradskij Martirolog, Bd. 1-4, St. Petersburg 1995-1999; H.E. Salisbary, 900 Tage. Die Belagerung von Leningrad, Frankfurt a.M. 1970; Ocerki istorii Leningrada, Bd. 4-6, Moskau/Leningrad 1964-1970; Robert W. Orttung, From Leningrad to St. Petersburg. Democratization in an Russian City, New York 1995; Stefan Creuzberger u.a. (Hg.), St. Petersburg, Leningrad, St. Petersburg. Eine Stadt im Spiegel der Zeit, Stuttgart 2000
(31 022)
HS -
Islam in Südosteuropa (20.Jh.) (B)
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(23.10.) Jordanka Telbizova-Sack
Das Seminar gibt einen historisch orientierten, theoretischen und ethnographischen Überblick über verschiedene Organisationsformen und Glaubensinhalte, in denen sich der Islam im südosteuropäischen Raum manifestiert. Das Verhalten zwischen Volks- und Hochislam, religiöser Synkretismus und kulturelle Heterogenität werden dabei besondere Berücksichtigung finden. In einem zweiten Schritt werden Modernisierungsansätze unter den Muslimen, als aufgezwungene Modernisierung oder Reformbewegungen, behandelt.
Bedingungen für die Scheinvergabe sind regelmäßige und aktive Teilnahme, ein Referat und eine Hausarbeit.
Einführende Literatur: Werner Ende / Udo Steinbach (Hg.): Der Islam in der Gegenwart, München 1996; R. Kriss u. H. Kriss-Heinrich: Volksglaube im Bereich des Islam, Band I: Wallfahrtswesen und Heiligenverehrung, Wiesbaden 1960; Harry T. Norris: Islam in the Balkans. Religion and Society Between Europe and the Arab World. London 1993; Aleksandar Popovic: L´Islam balkanique. Les musulmans du sud-est europeen dans la periode post-ottomane, Wiesbaden 1986; Roland Schonfeld (Hg.): Nationalitätenprobleme in Südosteuropa. Untersuchungen zur Gegenwartskunde Südosteuropas, Band 25, München 1987.
Eine umfassende Literaturliste sowie ein Handapparat mit schwer zugänglicher Literatur ist in der Bibliothek des Instituts einzusehen.
(32 412)
HS -
"Imagening America": Repräsentationen von Amerika im 18. und 19. Jahrhundert
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 203
(24.10.) Ursula Lehmkuhl
Europas Bilder und Vorstellung von Amerika entwickelten sich seit der Entdeckung und ersten Besiedlung des neuen Kontinents nicht auf der Grundlage eines kontinuierlich wachsenden Wissensbestandes, sondern eher im Rahmen eines spiralförmigen, vielschichtigen Diskurses, in dessen Verlauf sich die Diskursteilnehmer ebenso veränderten wie die im Rahmen des Diskurses präsentierten Wirklichkeiten. Von besonderer Bedeutung für die Konstruktion von 'Amerika' war die Geschichtsschreibung, aber auch Reiseliteratur und die Entwicklung der wissenschaftlichen Karthographie. Neben dem "gebildeten" Diskurs prägte im 19. Jahrhundert auch die in Auswandererbriefen überlieferte 'Rede von Amerika' aus der Feder "einfacher Menschen" die europäische Vorstellung von Amerika. Anhand ausgewählter Quellen soll im Rahmen des Seminars das Geflecht der europäischen Amerikadiskurse des 18. und 19. Jahrhunderts analysiert werden. Sie sollen Aufschluß geben über die Art und Weise, wie sich die Vorstellung von der Neuen Welt in Europa entwickelte, welche Alterititätserfahrungen gemacht und wie diese mental verarbeitet wurden.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Literatur: Karen Ordahl Kupperman, America in European Consciousness, 1493-1750 (Chapel Hill, London, 1995); James Axtell, Beyond 1492: Encounters in Colonial North America (Oxford 1992); Edmundo O'Gorman, The Invention of America: An Inquiry into the Historical Nature of the New World and the Meaning of Its History (Bloomington, 1961); Hugh Honour, The New Golden Land: European Images of America (London, 1975);
(32 413)
HS -
Diplomatie und Gesellschaft im atlantischen Raum der Zwischenkriegszeit
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 201
(22.10.) Ursula Lehmkuhl
Die beiden Jahrzehnte zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren nicht nur für Europa, sondern auch für die USA eine Zeit revolutionärer Umbrüche und Veränderungen. Nach einer beispiellosen Phase der Prosperität mußten die Amerikaner ab 1929 unvermittelt den Absturz in die schwerste Depression ihrer Geschichte, von 1933 bis 1937 ein dramatisches Reformexperiment im Zeichen des New Deal und ab 1938 die Zuspitzung der internationalen Krise, die in den Zweiten Weltkrieg führte, erleben. Im Rahmen des Seminars sollen diese amerikanischen Erfahrungen in den Kontext der Geschichte des atlantischen Raums gestellt und im Lichte der drei zentralen Fragenkomplexe, mit denen sich die amerikanische Politik und Gesellschaft in dieser Zeit beschäftigte, analysiert werden: 1. Wie läßt sich eine leistungsstsarke Wirtschaft aufrechterhalten und Wachstum, Wohlstand und soziale Sicherheit verbürgen? 2. Sind die amerikanischen Traditionen mit der vom technisch-wissenschaftlichen Fortschritt vorangetriebenen "Modernisierung" vereinbar? 3. Wieviel Verantwortung tragen die USA als stärkste Wirtschaftsmacht und potentiell stärkste Militärmacht für ihre Nachbarn und den Rest der Welt?
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: Ellis W. Hawley, The Great War and the Search for a Modern Order (1979); Lisbeth Cohen, Making a New Deal: Industrial Workers in Chicago, 1919-1939 (1990); David M. Kennedy, Freedom From Fear. The American People in Depression and War, 1929-1945 (Oxford, 1999)
(32 422)
HS -
From Multilateralism to Protectionism? US-amerikanische Wirtschaftspolitik nach 1945
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - JFK- Lansstr. 5-9; 201
(22.10.) Petra Dolata-Kreutzkamp
Die USA waren nach dem Zweiten Weltkrieg die wirtschaftlich dominierende Macht der westlichen Welt. Aktiv forcierten sie die Errichtung einer liberalen, multilateralen Weltwirtschaft. Diese Rolle ließ die Interdependenzen zwischen nationaler und internationaler Wirtschafts- und Handelspolitik sowie zwischen sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Interessen als zentrale Parameter US-amerikanischer Wirtschaftspolitik in den Vordergrund rücken. Das Proseminar versucht, anhand ausgesuchter Quellen und Forschungsliteratur die Entwicklung dieser Spannungsverhältnisse vom Wachstumsboom der 50er Jahre bis zu den krisenhaften 70er Jahren nachzuzeichnen. Eine zentrale Perspektive liefern dabei die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Quelleninterpretation, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: RATNER. Sidney; James H. SOLTOW, Richard SYLLA. The Evolution of the American Economy: Growth, Welfare, and Decision Making. 2nd ed. New York at al.: Maxwell Macmillam, 1993 HUGHES, Jonathan. American Economic History. 3rd ed. Glenview, Ill.: Harper Collins, 1990 FELDSTEIN, Martin (ed.). The American Economy in Transition. Chicago et al.: University of Chicago Press,1980
(32 451)
HS -
The U.S. and the Vietnam Wars, 1945-1975
(4 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-18.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 203
(24.10.) Peter Busch
This course surveys the origins, development and final stages of US involvement in Vietnam during the period 1945 to 1975. The focus is on the political history of the war, and on political decisions associated with the war. However, the consequences of the conflict on American society, e.g. the anti-war movement, will also be explored. Seminars will aim to combine the general discussion of key topics with the reading and analysing of selected documents relating to the war.
General reading: Duiker, William, The Communist Road to Power in Vietnam (Boulder: Westview Press, 1981). Gaiduk, Ilya V., The Soviet Union and the Vietnam War (New York: Ivan R. Dee, 1996). Herring, George C., America's Longest War: The United States and Vietnam, 1950-1975 (New York: Alfred A. Knopf, 1986, third edition). Kahin, George McT., Intervention: How America became involved in Vietnam (Garden City: Anchor Press/Doubleday, 1987). Kaiser, David, American Tragedy: Kennedy, Johnson, and the Origins of the Vietnam War (Cambridge: Harvard University Press, 2000) McNamara, Robert S., In retrospect: the tragedy and lessons of Vietnam (New York, 1995). Prochnau, William, Once Upon A Distant War: David Halberstam, Neil Sheehan, Peter Arnett - Young War Correspondents and Their Early Vietnam Battles (New York: Vintage Books, 1996). Rotter, Andrew, J., The Path to Vietnam: Origins of the American Commitment to Southeast Asia (Ithaca: Cornell University Press, 1987). Short, Anthony, The Origins of the Vietnam War (New York: Longman, 1989). Young, Marilyn B., he Vietnam Wars, 1945-1990 (New York: HarperCollins, 1991). Zhai Qiang, China and the Vietnam Wars, 1950-1975 (Chapel Hill: University of North Carolina Press, 2000)
Documents:
US Department of State, Foreign Relations of the United States, 1952-1954, Vol. XVI, and 1961-63, Vols I-IV, and 1964-68 Vol I.
(33 706)
HS -
Die Familie in Literatur und Geschichte Lateinamerikas
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - LAI; K 01
(23.10.) Reinhard Liehr,
Horst Nitschack
Das Seminar sucht exemplarisch die Entwicklung und Struktur der Familie in ausgewählten Ländern Lateinamerikas mit den Methoden der Literaturwissenschaft und der Geschichte zu untersuchen. Dabei sollen folgende Romane und historische Beschreibungen als Ausgangstexte dienen: 1. Cien años de soledad von Gabriel García Márquez als Familienepos in einem Dorf am Rand einer Bananenplantage im tropischen Tiefland Kolumbiens. 2. La muerte de Artemio Cruz von Carlos Fuentes als Roman über die Familie eines neureichen Hacendado, Unternehmers und Politikers seit dem Ende der Mexikanischen Revolution. 3. Arráncame la vida von Angeles Mastretta als Roman über einen spätrevolutionären Provinz-Kaziken, Militär und Gouverneur in Mexiko. 4. Pueblo en vilo von Luis González als Familien- und Ortsgeschichte eines mexikanischen Dorfs im 19. und 20. Jahrhundert und schließlich 5. Casa Grande e Senzala von Gilberto Freyre, eine Darstellung des sozialen Gegensatzes zwischen Herrenhaus und Sklavenhütte vor allem in Nordostbrasilien. Bedingung für die Teilnahme ist die Lektüre der fünf Texte in den vorangehenden vorlesungsfreien Monaten. Ferner ist die persönliche Anmeldung in der Vorbesprechung am Donnerstag, den 10.07.03, 16.00 Uhr, Raum 201 im LAI oder per e-mail an Reinhard Liehr (liehr@zedat.fu-berlin.de) nötig.
Einführende Literatur: Walter Jens (Hg.), Kindlers Neues Literaturlexikon. 20 Bde., München: Kindler Verlag 1988-1992 (hier Angaben zu Ausgaben, Übersetzungen und literaturwissenschaftlichen Darstellungen); Larissa A. Lomnitz u. Marisol Pérez-Lizaur, A Mexican Elite Family, 1820-1980: Kinship, Class, and Culture. Princeton, N.J.: Princeton University Press 1987; John Lynch, Caudillos in Spanish America 1800-1850. Oxford: Clarendon Press 1992; Enrique Florescano (Hg.), Haciendas, latifundios y plantaciones en América Latina. México: Siglo Veintiuno Editores 1975; Wil G. Pansters, Política y poder en Puebla: formación y ocaso del cacicazgo avilacamachista, 1937-1987. 2. Aufl., México: Fondo de Cultura Económica 1998; Luis González, Pueblo en vilo. Microhistoria de San José de Gracia. México: El Colegio de México 1968; Gilberto Freyre, Herrenhaus und Sklavenhütte. Ein Bild der brasilianischen Gesellschaft. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1965 (Übersetzung aus dem Portugiesischen).
(32 472)
HS -
Cultural Encounters and Identity in Early America(A)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 201
(20.10.) Rosalind Beiler
American history is a story of contest between different cultural groups. This seminar explores the ways interactions between American Indians, Europeans and Africans shaped seventeenth- and eighteenth-century American history. We will examine Spanish, French and English attempts to establish colonies and the conflicts, negotiations and accommodations they engendered. How did people from different cultural groups perceive each other? In what ways did their perceptions influence and shape their behaviors? What other factors determined their interactions? What kinds of exchanges took place as they negotiated daily life in North America? We will survey how historians have answered these questions to understand the various contributions of people from Europe, Africa and North America to early American society.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Reading: Berlin, Ira. Many Thousands Gone: The First Two Centuries of Slavery in North America. (1998) Brown, Kathleen. Good Wives, Nasty Wenches, and Anxious Patriarchs: Gender, Race, and Power in Colonial Virginia. (1996) Demos, John. The Unredeemed Captive: A Family Story from Early America. (1994) Landers, Jane. Black Society in Spanish Florida. (1999) Richter, Daniel. Facing East from Indian Country: A Native History of Early America. (2001) Sleeper-Smith, Susan. Indian Women and French Men: Rethinking Cultural Encounter in the Western Great Lakes. (2001) Usner, Daniel. Indians, Settlers, and Slaves in a Frontier Exchange Economy: The Lower Mississippi Valley Before 1783. (1992) White, Richard. The Middle Ground: Indians, Empires, and Republics in the Great Lakes Region, 1650-1815. (1991) Wood, Peter. Black Majority: Negroes in Colonial South Carolina from 1670 through the Stono Rebellion. (1974).
(32 481)
HS -
Race and Racism in American History: Major Issues and Controversies
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 317
(20.10.) Manfred Berg
The study of race and racism is among the most vital fields in current American historiography. The seminar will examine a good number of major issues and controversies related to these topics, such as racism and the origins of slavery, racial violence, the new concept of whiteness, etc., and cover a time period from the beginnings of European settlement to the present. The discussion of race will not be confined to black and white relations, but also include the experiences of Native Americans, Asians and other groups. The course will be held in English. To earn credit participants will have to attend the seminar on a regular basis, give an individual presentation and write a paper of no more than twenty-five pages. A detailed syllabus and reading list will be available shortly before the beginning of the semester.
Suggested Readings: Peter H. Wood, "Race," in Mary Kupiec Cayton, Elliot J. Gorn and Peter W. Williams, eds., Encyclopedia of American Social History (New York, 1993), 437-451; Herbert Shapiro, "Racism," in ibid, III, 2089-2099; Ronald Takaki, A Different Mirror. A History of Multicultural America (Boston, 1993); George M. Fredrickson. The Comparative Imagination. On the History of Racism, Nationalism, and Social Movements (Berkeley and Los Angeles, 1997).
(14 271)
HS -
"Stämme" und "Staaten" auf der arabischen Halbinsel
(2 SWS)(16/20 cr)
Mo 9.30-11.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(20.10.) Ulrike Freitag
Das Hauptseminar setzt sich mit Staatsbildungs- und –zerfallsprozessen auf der Arabischen Halbinsel vom 19.-21. Jh. auseinander. Dabei spielt die Frage nach der Rolle von Stämmen (qabā’il) und ihrem Verhältnis zu staatlicher Autorität eine besondere Rolle. Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre europäischer und arabischer Texte zu Fragen von Staat und Stamm auf der Arabischen Halbinsel stellen anschließend Referate verschiedene historische und gegenwärtige Fallbeispiele vor, an denen unterschiedliche Aspekte der Problematik erörtert werden können.
Als Einführung empfohlen: Khoury, Philipp /Kostiner, Joseph (eds.): Tribes and State Formation in the Middle East. London, New York: IB Tauris 1991.
Scheinerwerb: benotet oder unbenotet möglich.
(31036)
HS -
Forschen unter Stalin und Hitler
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55; Raum: 302 b
(23.10.) Jutta Petersdorf,
Horst Kant
S. KVV OEI.
(31037)
HS -
Regionalismus in Russland am Beispiel Sibiriens
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55; Raum: 101
(20.10.) Dittmar Schorkowitz
S. KVV OEI.

Colloquien

13 380
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
(1 SWS)
14-tägl. Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 163
(28.10.) Claudia Ulbrich,
Reimer Hansen
13 381
C -
Forschungscolloquium: "Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive"
(1 SWS)
14-tägl. Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 163
(4.11.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele,
Gabriele Jancke
13 382
C -
Colloquium zur vergleichenden Geschichte Europas
(2 SWS)
Mo 17.00-19.00 - Koserstr. 20; A 336
(20.10.) Jürgen Kocka,
Hartmut Kaelble,
Arnd Bauerkämper
13 383
C -
Ausgewählte Themen der Neueren Geschichte und der Zeitgeschichte. Colloquium für Examenskandidaten
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(22.10.) Reimer Hansen
13 384
C -
Colloquium für Examenskandidaten und Doktoranden. Aktuelle Themen der wissenschaftlichen Forschung und Darstellung
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.10.) Gerd Heinrich
13 385
C -
Colloquium für Examenskandidaten
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
(23.10.) Henning Köhler
13 386
C -
Forschungs- und Examenscolloquium
(4 SWS)
Di 16.00-20.00 - Koserstr. 20; A 358 u. n.V.
(21.10.) Uwe Puschner
13 387
C -
Forschungscolloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Mi 19.00-21.00 Uhr s.t. - Koserstr. 20; A 124
(29.10.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich nicht nur an Studierende, die unmittelbar vor dem Examen stehen, sondern an alle, die vorhaben, sich von mir prüfen zu lassen. Der erfolgreiche Besuch einer meiner Hauptseminarveranstaltungen bildet die Voraussetzung. In den Sitzungen sollen in erster Linie die Fragestellungen und Methoden diskutiert werden, die von den Teilnehmern bei der Bearbeitung der einzelnen Themen verfolgt werden. Darüber hinaus werden auch allgemeinere Fragen und Probleme einer Geschichte der öffentlichen Kommunikation zur Sprache kommen. Von allen Kandidaten wird regelmäßige Mitarbeit und von den Promovierenden ein Kurzbericht über den Stand der Dissertation erwartet. Eine persönliche Anmeldung im Sekretariat (Tel. 83870448) ist erforderlich. Weitere Einzelheiten finden Sie im Internet unter www.fu-berlin.de/akip.
13 388
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(27.10.) Claudia Ulbrich
13 389
C -
Colloquium für Examenskandidaten
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.10.) Wolfgang Wippermann
Das Colloquium findet auch in den Ferien statt. Persönliche Anmeldung ist erforderlich.
13 390
C -
Doktorandencolloquium
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 351
(22.10.) Wolfgang Wippermann
13 391
C -
Forschungscolloquium Südosteuropa;
Blockveranstaltung n.V. (drei bis vier Sitzungen, jeweils Freitag, 14.00-19.00 Uhr OEI
Block Fr 14.00-19.00 - OEI - Garystr. 55; 121
(24.10.) Holm Sundhaussen
Das Colloquium bietet DoktorandInnen und Postdocs, z.T. auch MagisterkandidatInnen, ein Forum zur Vorstellung und Diskussion ihrer Forschungsvorhaben zur Geschichte Südost- europas und angrenzender Regionen. Es dient der Information. über Forschungstrends, Neuerscheinungen und individuelle Fördermöglichkeiten. Die Teilnahme erstreckt sich in der Regel über mehrere Semester und ist nur nach vorheriger persönlicher Anmeldung möglich.
(31 023)
C -
Colloquium für Magisterkandidat/Inn/en in den Disziplinen osteuropäische Geschichte und Kultur
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - OEI - Garystr. 55; 101
(23.10.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollten, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.
(32 414)
C -
Forschungs- und Examenskolloquium
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - JFK - Lansstr. 5-9; 203
(23.10.) Ursula Lehmkuhl
(33 253)
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte Lateinamerikas
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - LAI - Rüdesheimerstr. 54-56; 214
(22.10.) Reinhard Liehr
Das Colloquium dient der Diskussion laufender Arbeiten zur Geschichte Lateinamerikas. Es richtet sich an alle Studierende, insbesondere an die Examenskandidaten und Doktoranden. Die Themen werden in der ersten Sitzung besprochen und danach durch Aushang und e-mail bekanntgegeben. Es besteht die Möglichkeit, das Schreiben einer Klausur zu üben.
(33 251)
C -
Forschungskolloquium zur Geschichte Lateinamerikas
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - LAI - Rüdesheimerstr. 54-56; 214
(22.10.) Reinhard Liehr
Das Colloquium dient der Diskussion laufender Arbeiten zur Geschichte Lateinamerikas. Es richtet sich an alle Studierenden, insbesondere an die Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en. Die Themen werden in der ersten Sitzung besprochen und danach durch Aushang und E-Mail bekannt gegeben. Es besteht die Möglichkeit, das Schreiben einer Klausur zu üben.

Didaktik der Geschichte

Einführungsbereich

13 480
PS -
Einführung in die Didaktik der Geschichte
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(21.10.) Marion Klewitz
Womit beschäftigt sich die Didaktik der Geschichte? Wleche Arbeitsfelder kennzeichnen insbesondere die Didaktik des Geschichtsunterrichts? Was meint der Terminus "Methodik" des Geschichtsunterrichts? - Von dieser Klärung ausgehend werden Basiskenntnisse vermittelt sowie gegenwärtig bedeutsame Fagestellungen an Hand von Grundlagenliteratur behandelt.
Literatur: Siehe Handapparat "Geschichtsdidaktik" in der Bereichsbibliothek Erziehungswissenschaft ("Silberlaube"), u.a. J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 2. Aufl. 1997.
13 481
PS -
Einführung in die Didaktik der Geschichte
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(22.10.) Michele Barricelli
Das Seminar soll in Aufgaben, Problemfelder und Grundbegriffe der Geschichtsdidaktik einführen. Wesentliche Fragen werden sein: Wozu dient historische Bildung? Warum Geschichtsunterricht? Wie versteht sich und womit befasst sich die Geschichtsdidaktik? Besonderes Augenmerk soll auf die Herausforderung gerichtet werden, zu Beginn des 21. Jahrhunderts "historisches Lernen" und "historische Orientierung" innerhalb und außerhalb der Schule (neu?) zu bestimmen.
Die Referate der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen sich mit weiteren aktuellen Aspekten der Geschichtsdidaktik beschäftigen und können beispielsweise zum Thema haben: lernpsychologische Voraussetzungen, Erklären und Verstehen von Geschichte, narrative Kompetenz, neue Medien im Geschichtsunterricht, Methoden empirischer Forschung.
Die wesentlichen Handbücher und Zeitschriften des Faches werden vorgestellt; als "Leitfaden" soll die aktuelle Ausgabe des Handbuches der Geschichtsdidaktik (s.u.) dienen.
Für den Proseminarschein sind regelmäßige Anwesenheit, ein mündliches Referat und eine schriftliche Hausarbeit Voraussetzung.
Literatur. Klaus Bergmann u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. Aufl. Seelze-Velber 1997.
13 482
PS -
Planung von Geschichtsunterricht anhand von Themen zur Wirtschaftsgeschichte
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(22.10.) Urte Kocka
Verschiedene didaktische Konzepte werden zur Planung von Geschichtsunterricht vorgestellt, analysiert und anhand von Stundenentwürfen geübt, Methoden und Medien des Geschichtsunterrichts werden mit Blick auf ihre praktische Verwendbarkeit untersucht. Das Proseminar bereitet auf ein Unterrichtspraktikum vor.
Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Besuch eines PS "Einführung".
Gleichtzeitig mit diesem Proseminar kann das Seminar "Unterrichtsverfahren und -medien" (U. Kocka) belegt werden. Das Seminar ergänzt das Proseminar vertiefend in der angegebenen Thematik.
Leistungsnachweis für den Proseminarschein: neben der regelmäßigen Teilnahme die schriftliche Planung eines eigenen Unterrichtsentwurfs.
Einführende Literatur: H. Meyer: Leitfaden für Unterrichtsvorbereitung. Königstein 1993, 12. oder jüngere Auflagen. J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1986. Rolf Walter: Wirtschaftsgeschichte: Vom Merkantilismus bis zur Gegenwart. Köln 1995. Chr. Buchhheim: Einführung in Wirtschaftsgeschichte. München 1997.
13 483
PS -
Planung von Geschichtsunterricht anhand von Themen des 19. Jahrhunderts
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(23.10.) Marion Klewitz
Die Planung von Geschichtsunterricht umfasst drei Arbeitsschritte: auf die gründliche thematische Vorbereitung (1.) baut die didaktische Analyse auf (2.); dem folgen die methodischen Entscheidungen zu Lehrer- und Schülertätigkeiten in den aufeinander aufbauenden Unterrichtsphasen. - In dem Proseminar werden anhand einer ausgewählten Thematik diese Arbeitsschritte erläutert und Varianten der Konkretisierung durchgesprochen. - Der Proseminarschein setzt neben regelmäßiger Teilnahme eine schriftliche Unterrichtsplanung voraus.
Einführende Literatur: P. Gautschi: Geschichte lehren. Lernwege und Lernsituationen für Jugendliche. Bern 2000. - H. Kretschmer/J. Stary: Schulpraktikum. Eine Orientierungshilef zum Lernen und Lehren. Berlin 1998. - M. Sauer. Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze 2001.

Vertiefungsbereich

13 484
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (Blockpraktikum vom 23.2.-20.3.2004)
Vorbesprechung: s. Aushang
Block  - in Schulen n.V.
  Urte Kocka
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
In der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
13 484
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (UP vom 19.4.-23.6.2004 - semesterbegleitend)
(2 SWS)
Vorbesprechung: s. Aushang
n. V.  - n.V. in Schulen
  Urte Kocka
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
In der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
13 486
HS -
Methodenkompetenz der Lernenden
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(24.10.) Marion Klewitz
In der gegenwärtigen geschichtsdidaktischen Debatte wird den methodischen Fähigkeiten der Lernenden breite Aufmerksamkeit gewidmet. - In dem Hauptseminar solen dolumentierte Ergebnisse von Geschichtsunterricht auf tatsächliche Methodenleistungen hin untersucht werden. Im Anschluss daran ist zu erörtern, wie Kompetenzen der eigenständigen Erschließung geschichtlicher Inhalte schrittweise aufzubauen und gezielt zu fördern sind. Es ist sinnvoll, parallel zu dem Hauptseminar das Seminar "Unterrichtsverfahren und -medien" (U. Kocka) zu besuchen, in dem die Methodik als Planungskompetenz der Unterrichtenden behandelt wird. (Vgl. auch S "Planung von Geschichtsunterricht").
Literatur: Handbuch Methoden im Geschichtsunerricht. Hrsg. von K. Bergmann u.a. Schwalbach/Ts. 2003. - H. Klippert: Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen - Bausteine für den Fachtunterricht - Weinheim/Basel 2001. - Methodenarbeit im Geschichtsunterricht. Hrsg. von V. Bauer u.a. Berlin 1998. - Umgang mit Geschichte. Hrsg. von B. Hey u.a. Stuttgart 1992. - Lernbox Geschichte. Das Methodenbuch. Hrsg. von M. Sauer. Seelze 2000. - M. Sauer: Methodenkompetenz und ihre Didaktik. In: Geschichte, Politik und ihre Didaktik, 30(2002), S. 183-192.

Einführungs- oder Vertiefungsbereich

13 487
S -
Unterrichtsverfahren und -medien im Geschichtsunterricht
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(21.10.) Urte Kocka
Als wichtige Kompetenz bei der Planung von Geschichtsunterricht gilt der durchdachte Methodenwechsel und der gezielte Einsatz von Medien.
In diesem Semester werden parallel angeboten einmal ein Seminar zur Methoden- und Medienkompetenz der Unterrichtenden, zum anderen Male ein Hauptseminar, welches sich mit der Methodenkompetenz als Unterrichts- und Lernergebnis von Lernenden befasst (s. Hauptseminar Klewitz).
Es ist sinnvoll, Seminar und Hauptseminar im Verbund zu besuchen.
Ebenso sinnvoll ist ein paralleler Besuch von Seminar und Proseminar "Planung von Geschichtsunterricht" (U. Kocka).
Literatur zu Einführung und Überblick: Handbuch der Geschichtsdidaktik, hrsg. von K. Bergmann u.a. 5. Aufl., Seelze-Felber 1997. Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, hrsg. von K. Bergmann u.a. Schwalbach/Ts. 2003. Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, hrsg. von H.-J. Pandel und G. Schneider. 2. Aufl. Schwalbach/Ts. 1999.

Kunsthistorisches Institut (WE 2)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Eberhard König

Kunstgeschichte
Einführungsveranstaltungen
Koserstr. 20, 14195 Berlin
Mo, 20.10., 14.00-16.00 Uhr, Hs B und
Di, 21.10., 14.00-16.00 Uhr, Hs B

Einzelberatung
s. Aushang, Koserstr. 20

Ostasiatische Kunstgeschichte
s. Aushang, Koserstr. 20
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Kunstgeschichte

Für die mit *) (= begrenzte Teilnehmerzahl) gekennzeichneten
Lehrveranstaltungen liegen im Geschäftszimmer bzw. bei der
Einführungsveranstaltung Wahlzettel aus. Sie sind bis
spätestens Dienstag, den 21.10., 15.00 Uhr c. t., im
Geschäftszimmer (A 293) des KHI abzugeben.

ÜHS sind Übungen, die sich insbes. an Studierende im Haupt-
studium richten.
EHS sind Exkursionen für im Hauptstudium befindliche
Studierende.

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 501
V -
Romanische Baukunst am Oberrhein (Kaiserdome und Elsaß)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; Hs B
(30.10.) Ernst Badstübner
Nachdem während des 10. und frühen 11. Jahrhunderts im ottonischen Hausmachtgebiet nördlich vom Harz in der Sakralarchitektur Bautypen entwickelt worden waren, die eine Kunstlandschaft auf Jahrhunderte hin gleichbleibend prägten, vollzog sich am Oberrhein während des 11. und 12.Jahrhunderts der architekturgeschichtliche Fortschritt vom Flachdeckbau zum Gewölbebau. Die bahnbrechende Leistung erfolgte um 1100 am Dom zu Speyer, die Dome in Mainz und Worms folgten dem Muster, und zusammen bestimmten sie den Charakter der oberrheinischen Romanik. In den zahlreichen romanischen Kirchen des Elsaß sind sowohl die Voraussetzungen als auch die Folgen der an den Großbauten festzustellenden Formen und Baugewohnheiten zu beobachten.
Einführende Literatur: Rudolf Kautzsch, Der romanische Kirchenbau im Elsaß, Freiburg i. Br. 1944. – Dethard von Winterfeld, Die Kaiserdome Speyer, Mainz, Worms und ihr romanisches Umfeld, Würzburg 1993. – Robert Will, Romanisches Elsaß, Würzburg 1982 und 1994 (3.Aufl.)
13 502
V -
Hochhäuser
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; Hs B
(23.10.) Harold Hammer-Schenk
Geschichte des Hochhauses von den Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dabei steht zunächst die Entwicklung in den USA im Mittelpunkt. Für die 20er Jahre werden dann Akzente auf die europäische Architektur gesetzt. Seit den Fünfziger Jahren handelt es sich um eine internationale Erscheinung.
Einführende Literatur: Bruno Flierl, Hundert Jahre Hochhäuser. Hochhaus und Stadt im 20. Jahrhundert, Berlin 2000. Paul Goldberger, The Skyscraper, New York 1981, dt., Stuttgart 1981. George H. Douglas, Skyscrapers. A social history of the very tall building in America, Jefferson 1996. John Zuckowsky (Hgb.), Skyscraper. The New Millenium, München 2000.
13 503
V -
Kunstgeschichte im Überblick VI: Kunst des 13. und 14. Jahrhunderts in Mitteleuropa und Italien
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; Hs B
(28.10.) Reiner Haussherr
Durch die Behandlung ausgewählter Kapitel und Denkmälergruppen aus der Geschichte der Kunst im 13. und 14. Jahrhundert soll ein Überblick über die Entwicklung und Probleme der Geschichte von Architektur, Skulptur und Malerei in Frankreich seit dem mittleren 13. Jahrhundert, in Deutschland und Italien seit der Rezeption der französischen Gotik bis ins 14. Jahrhundert gegeben werden.
Einführende Literatur: Otto von Simson u.a.: Das Mittelalter II (Propyläen-Kunstgeschichte 5), Berlin 1977; Hans Jantzen: Die Gotik des Abendlandes, Köln 1962 (Dumont); Louis Grodecki: Architektur der Gotik, Stuttgart u. Mailand 1976; Hans Jantzen: Deutsche Bildhauer des 13. Jahrhunderts, Leipzig 1925; Wilhelm Pinder: Die Kunst der ersten Bürgerzeit, 3. Aufl.1952 (mit Bildband); Alexander Frhr. von Reitzenstein: Deutsche Plastik der Früh- und Hochgotik (Die Blauen Bücher), Königstein 1962; Gotik in Böhmen, hrsg. v. K. M. Swoboda, München 1969; Hans Wentzel: Meisterwerke der Glasmalerei, 2. Aufl., Berlin 1954; John White: Art and Architecture in Italy 1250-1400 (Pelican History) 1966; Robert Oertel: Die Frühzeit der italienischen Malerei (zuerst 1953).
13 504
V -
Design in Europa und den USA von 1920-1980
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; Hs B
(22.10.) Gisela Moeller
Die Vorlesung soll in das Design im 20. Jahrhundert einführen. Es sollen sowohl die allgemeinen Entwicklungen und Tendenzen als auch die wichtigsten Designer vorgestellt werden. Der Überblick spannt sich vom Bauhaus bis hin zur Mailänder Gruppe Memphis um Ettore Sottsass. Für die Zeit zwischen den Weltkriegen werden Art deco in Frankreich, Streamline Design in den USA wie moderne Formgestaltung in Deutschland im NS-Staat behandelt. Schwerpunkte für die Entwicklung nach 1945 bilden das amerikanische Design von Charles und Ray Eames bis George Nelson sowie das skandinavische Design von Alvar Aalto bis Poul Kjaerholm. Repräsentativ für das deutsche Design soll die Ulmer Hochschule für Gestaltung und Bauen stehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem italienischen Design. Besonders betrachtet werden die sechziger Jahre als ein Jahrzehnt des Umbruchs.
Einführende Literatur: Martin Eidelberg (Hrsg.), Design 1935-1965. What modern was. New York 1991; Kathryn B. Hiesinger, George H. Marcus, Landmarks of Twentieth-Century Design. New York, London, Paris 1993: Penny Sparke, Design im 20. Jahrhundert. Stuttgart 1999; Charlotte und Peter Fiell, Design des 20. Jahrhunderts. Köln 2000.
(13 505)
V -
Einführung in die koreanische Kunst und Kultur
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; Hs B
(22.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Die koreanische Kunst mit mehr als 5000 Jahre alter Tradition ist eine eigenständige Hochkultur und gilt als ein wichtiger Bestandteil der Kunstgeschichte Ostasiens. Die Vorlesung bietet einen Überblick in die Koreanische Kunst und Kultur vom Neolithikum (etwa. 3000 v.Chr.) bis zur Joseon-Zeit (1392-1910); Die Vorlesung wird einen Bogen spannen von der schamanistisch geprägten Frühphase über die buddhistische Blütezeit bis zum letzten von konfuzianischer Ethik geprägten Königreich Koreas.
13 506
V -
NEU
Der poetische Garten

(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hörsaal B
(22.10.) Ulrich Müller
13 507
V -
NEU
Italienische Malerei im Zeitalter Giottos

(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; Hörsaal B
(27.10.) Klaus Krüger

Grundstudium

13 510
GK -
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte
(2 SWS)
Do 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(23.10.) Wolfgang Beyrodt
13 511
GK -
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; Hs B
(23.10.) Caroline Zöhl
(13 512)
GK -
Einführung in die ostasiatische Kunstgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(24.10.) Antje Papist-Matsuo
13 513
PS*) -
Einführung in die mittelalterliche Skulptur
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(27.10.) Maximilian Benker
Das Proseminar wird in das Medium Skulptur einführen und richtet sich ausdrücklich an Studienanfänger. Es sollen Techniken zur Beschreibung und Interpretation von Werken der Skulptur erarbeitet und eingeübt werden. Den thematischen Schwerpunkt wird die französische und deutsche Skulptur des 11. bis 15. Jahrhunderts bilden. Von großen Skulpturenprogrammen bis zur Kleinplastik werden anhand ausgewählter Beispiele Fragen der Funktion, des Inhalts, des Aufstellungsorts, des Materials ebenso behandelt wie die Genese der verschiedenen Bildtypen und des jeweiligen Stils.
Da einzelne Blockveranstaltungen vor Originalen geplant sind, ist die Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt.
Einführende Literatur: Willibald Sauerländer: Die Skulptur des Mittelalters, Frankfurt am Main 1963; Adolf Feulner / Theodor Müller: Geschichte der deutschen Plastik, München 1953; Wilhelm Vöge: Bildhauer des Mittelalters: Gesammelte Studien, Berlin 1958; Rainer Budde: Deutsche romanische Skulptur, 1050-1250, München 1979; Erwin Panofsky: Die deutsche Plastik des elften bis dreizehnten Jahrhunderts, München 1924. Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1279, München 1970; Friedrich Möbius / Ernst Schubert: Skulptur des Mittelalters. Funktion und Gestalt, Weimar 1987; Alfred Schädler: Deutsche Plastik der Spätgotik. Königstein i. Ts., 1962; Michael Baxandall: Die Kunst der Bildschnitzer: Tilman Riemenschneider, Veit Stoß und ihre Zeitgenossen, München 1985.
13 514
PS -
Schadow, Dannecker und die deutsche Bildhauerei um 1800
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(24.10.) Thomas Blisniewski
Johann Gottfried Schadow (1764-1850) und Johann Heinrich Dannecker (1758-1841) sind wohl die beiden bedeutendsten deutschen Bildhauer der Zeit um 1800. Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, die Prinzessinnen-Gruppe, das Grabmal des Grafen von der Mark - Werke des Bildhauers J.G. Schadow. Danneckers "Ariadne auf dem Panther" wurde einst in jeder Kunstgeschichte abgebildet und zierte in unzähligen Porzellan-, Gips- und Bronzereproduktionen die Vertikos der Alten Welt.
Im Seminar wollen wir uns mit den Oeuvres von Dannecker und Schadow (aber auch mit denen ihrer deutschen und internationalen Zeitgenossen im Vergleich) befassen und dabei die stilistischen und ikonographischen Besonderheiten herausarbeiten. Zudem müssen Fragen nach den Funktionen dieser Kunstwerke in ihrer Entstehungszeit sowie ihrer Rezeption erörtert werden.
Zusätzlich zu den Sitzungen in der Koserstraße werden freiwillige Sitzungen vor dem Brandenburger Tor, in Berliner Museen sowie auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof stattfinden.
Literatur zur Vorbereitung: MACKOWSKY, Hans: Die Bildwerke Johann Gottfried Schadows. Berlin 1951 ECKARDT, Götz: Johann Gottfried Schadow 1764 -. 1859. Der Bildhauer. Berlin 1990. HOLST, Christian von: Johann Heinrich Dannecker. Der Bildhauer. Ausst.-Kat. Stuttgart 1987. SPEMANN, Adolf: Dannecker. Diss. Würzburg 1910. Berlin, Stuttgart 1909.
13 515
PS -
Domenico Ghirlandaio und die italienische Malerei des Quattrocento
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(23.10.) Gisela Bungarten
Das Proseminar bietet einen Überblick über die Hauptwerke des Florentiner Malers Domenico Ghirlandaio. Anhand von ausgewählten Beispielen werden künstlerische Grundphänomene der Frührenaissancemalerei vorgestellt. Besondere Beachtung werden zudem Forschungsbeiträge finden, die im Anschluß an Aby Warburg nicht nur kunsthistorische, sondern auch kulturhistorische Probleme erörtern.
Voraussetzung zur Teilnahme an dem Seminar ist die Bereitschaft, auch italienische und englische Forschungsliteratur zu lesen. Anforderung der Scheinvergabe: Kurzreferat, Protokoll, Dia-Test am Ende des Seminars, Hausarbeit (Umfang von 8-10 Seiten).
Einführende Literatur: Eve Borsook: The Mural Painters of Tuscany, London 1960, neue, erw. Aufl. Oxford 1980; Steffi Roettgen: Wandmalerei der Frührenaissance in Italien, Bd. 2: 1470-1510, 2 Bde., München 1996-97; Jane Turner (Hg.): Encyclopedia of Italian Renaissance & Mannerist Art, 2 Bde., London 2000, Bd. 1, s.v. Domenico Ghirlandaio, S. 635-643; Roland G. Kecks: Domenico Ghirlandaio und die Malerei der Florentiner Frührenaissance, München, Berlin 2000.
13 516
PS -
Rembrandt
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(24.10.) Uwe Fleckner
Das Proseminar richtet sich in erster Linie an Studienanfänger. Am Beispiel der Gemälde von Rembrandt wollen wir kunsthistorische Arbeitstechniken einüben, von der Literaturrecherche über das Beschreiben und ikonographisch-ikonologische Analysieren der Werke bis hin zur Gestaltung von Referaten und Hausarbeiten. Unumgängliche Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, ein Referat von ca. 30 Minuten Länge zu übernehmen.
Einführende Literatur: Rembrandt. Der Meister und seine Werkstatt, Ausstellungskatalog, Berlin 1991, 2 Bde..
13 517
PS -
Einführung in die Geschichte der Photographie (19. Und 20. Jahrhundert)
(2 SWS)
Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 163
(24.10.) Harold Hammer-Schenk
Entstehung der Photographie. Anlehnung an Malerei und Zeichnung. Erste Versuche der Eigenständigkeit, Phasen der Stilbildung. Photographische Techniken.
Einführende Literatur: Brauchitsch, Boris von, Kleine Geschichte der Fotografie, Stuttgart 2002; Frizot, Michel, Neue Geschichte der Fotografie, Köln 1998; Koschatzky, Walter, Die Kunst der Photographie. Technik, Geschichte, Meisterwerke, München, dtv 1987; Photographie des 20. Jahrhunderts. Museum Ludwig, Köln, Köln: Taschen 1996.
13 518
PS*) -
Vor Originalen in der Gemäldegalerie: Altdeutsche Malerei
(2 SWS)
Teilnehmerbegrenzung auf 20
Mi 11.00-13.00 - Gemäldegalerie
(29.10.) Reiner Haussherr
Es werden ausgewählte Werke der altdeutschen Malerei vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert unter stilgeschichtlichen, ikonographischen und gattungsgeschichtlichen Gesichtspunkten analysiert. Zugleich soll das Beschreiben einzelner Werke geübt werden.
Teilnehmerbegrenzung: 20
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Staatliche Museen Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Katalog der ausgestellten Gemälde, Berlin 1975.
13 519
PS -
Die religiöse Malerei Spaniens im Siglo de Oro (1556-1700)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(22.10.) Margit Kern
Das Paradox, dass sich die spanischen Maler des goldenen Zeitalters einerseits der Schilderung alltäglicher Gegenstände intensiv widmeten, andererseits aber in der Darstellung von Heiligen häufig Visionen zeigten, ist vielen Werken der spanischen Barockmalerei eingeschrieben. Der Eindruck der greifbaren Präsenz einer übernatürlichen Szenerie wird durch verschiedene Stilmittel erzielt, die in Referaten zu ausgewählten Gemälden eingehend beschrieben werden sollen. Neben allgemeinen Fragen zur christlichen Ikonographie ist darüber hinaus zu diskutieren, wie die innere Schau des Visionärs im Gemälde sichtbar gemacht und die Verwandlung der inneren Erfahrung in ein äußeres Bild - im Bild - vollzogen wird.
Welche Rolle die Auftraggeber der Gemälde spielten, soll in einem Vergleich der Kunst der Residenzstadt Madrid und der Hafenstadt Sevilla zur Sprache kommen: während erstere vom höfischen Leben geprägt war, diente letztere den in der Mission in Übersee tätigen Orden als Stützpunkt. Wie die etwa gleichzeitig arbeitenden Maler Velázquez und Zurbarán die Bedürfnisse dieser unterschiedlichen Adressatenkreise in ihren Werken berücksichtigten, wird zu untersuchen sein.
Bei den Teilnehmern des Seminars werden Spanischkenntnisse nicht vorausgesetzt, obwohl sie natürlich von großem Vorteil sind. Eine Tagesexkursion in die Gemäldegalerie Dresden ist geplant.
Einführende Literatur: Viktor I. Stoichita, Das mystische Auge. Vision und Malerei im Spanien des goldenen Zeitalters, München 1997; Jutta Held, Malerei des 17. Jahrhunderts. II: Die Sevillaner Malerei des 17. Jahrhunderts, in: Spanische Kunstgeschichte. Eine Einführung, hrsg. von Sylvaine Hänsel und Henrik Karge, Bd. 2: Von der Renaissance bis heute, Berlin 1991, S. 47-62; Henrik Karge (Hrsg.), Vision oder Wirklichkeit. Die spanische Malerei der Neuzeit, München 1991.
13 520
PS -
Die Kupferstiche Albrecht Dürers
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(28.10.) Margit Kern
Kürzlich hat Joseph Leo Koerner Dürer als "a sixteenth-century influenza" bezeichnet und hervorgehoben, dass vor ihm kein anderer Künstler einen solchen Bekanntheitsgrad in Europa erreicht hatte. Diese umfangreiche Rezeption der Werke Dürers entstand vor allem durch die weite Verbreitung seiner Druckgraphik. Holzschnitt und Kupferstich waren am Ende 15. Jahrhunderts noch relativ junge Entwicklungen. Dennoch stand den Zeitgenossen die Meisterschaft Dürers in diesen Techniken deutlich vor Augen. Erasmus von Rotterdam etwa hob hervor, daß Dürer in der Graphik ohne Farben mehr zum Ausdruck zu bringen vermochte als andere Maler mit der ganzen Palette der Buntfarben. Im Seminar sollen zunächst die Stilmittel, derer sich Dürer bediente, in einzelnen Werkanalysen genau beschrieben werden. Die ikonographische Bestimmung der Blätter ist anhand der Forschungsliteratur zu diskutieren. Darüber hinaus sollen neuere Forschungsansätze berücksichtigt werden, die sich mit den Erzählstrukturen oder dem Geschlechterverhältnis in den Werken Albrecht Dürers auseinandersetzen.
13 521
PS -
Der Einfluss der Royal Academy auf die englische Kunst
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127
(22.10.) Christina Oberstebrink
Gegenstand des Proseminars ist die englische Kunstlandschaft in ihrem Verhältnis zur Royal Academy. Der zeitliche Schwerpunkt liegt besonders in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben der Bekanntschaft mit einzelnen Künstlern (z. B. Hogarth, Ramsay, Wilson, Reynolds u. a.) und der Analyse ihrer Werke gibt die Veranstaltung exemplarisch Einblick in die Kunsttheorie des Historienbildes und ihr problematisches Verhältnis zur künstlerischen Praxis. Gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Renate Prochno, Joshua Reynolds, Weinheim 1990; Ausst. Kat. Reynolds, Hg. Nicholas Penny, Royal Academy of Arts, London 1986; Werner Busch, Nachahmung als bürgerliches Kunstprinzip, Hildesheim / New York 1977; Joseph Burke, English Art 1714-1800, Oxford History of English Art, Bd. 9, Oxford 1976.
(13 522)
PS -
Kazari-Ornament und Dekoration in der Japanischen Kunst
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(24.10.) Antje Papist-Matsuo
Das Seminar wird sich dem traditionellen Konzept des Kazari widmen, welches gemeinhin als Ornament und Dekoration in der japanischen Kunst verstanden wird. Es umfasst aber nicht nur den spezifischen Dekor und die Ornamentik eines Objektes selbst, sondern schließt auch die traditionellen ästhetischen Vorstellungen des Arrangierens dieser hochgeschätzten Sammelobjekte im räumlichen Kontext ein. Über das angeleitete Präsentieren von Kunstobjekten können Rezeption und Interpretation angeregt und gelenkt werden. Das Seminar wird in mehrere chronologische und thematische Sektionen – von der höfischen/shogunalen Kunst der Muromachi-Zeit (insbesondere 15. Jahrhundert) über die Teezirkel gebildeter Kaufleute der Momoyama- (1573-1615) und frühen Edo-Zeit bis zur "fließenden, vergänglichen Welt" der Vergnügungsviertel der Edo-Zeit (1615-1868) - eingeteilt werden und Objekte verschiedener Gattungen – Malerei, Keramik, Lacke, Textilien und Metallkunst – vorstellen.
Literatur und Referate können ab Ende September am Schwarzen Brett des KHI eingesehen werden.
13 523
PS -
Der Tod in der Kunst des Spätmittelalters
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(28.10.) Caroline Zöhl
Im ausgehenden Mittelalter war der Gedanke an das Jenseits und einen guten Tod allgegenwärtig. Durch Krieg, Hunger und Krankheit wuchs die Furcht vor plötzlichem, unbußfertigem Sterben und qualvoller Reinigung im Fegefeuer. Kunst im Kontext kirchlicher Stiftungen und privater Andacht stand ganz allgemein im Zeichen der Jenseitsfürsorge. Diesseitiges Grauen prägte hingegen das Bild des Todes selbst: er erscheint in der makabren Gestalt eines wurmzerfressenen Leichnams. Das Seminar betrachtet Wandel und Spektrum der Bildvorstellungen des Todes vom 14. bis ins 16. Jahrhundert: Weltgericht, Hölle und Fegefeuer, Darstellung Verstorbener in der Grabmalsplastik oder der Legende der drei Lebenden und der drei Toten sowie das Bild des leibhaftigen Todes im Triumph des Todes oder im Totentanz.
Literatur zur Einführung: Philippe Ariès, Geschichte des Todes, München/Wien 1980; ders.: Bilder zur Geschichte des Todes München/Wien 1984; Gert Kaiser, Der tanzende Tod, Frankfurt a. Main 1982. Artikel Tod, Totenbild/Toter; Totentanz aus: Lexikon der christlichen Ikonographie, hg. von E. Kirschbaum, Freiburg u.a. 1972.
13 524
PS -
Einführung in die gotische Architektur Frankreichs
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(24.10.) Martina Schilling
In diesem Proseminar sollen die Grundlagen zur Geschichte der französischen Architektur im Mittelalter erarbeitet werden, anhand der großen gotischen Kathedralen und Abteikirchen des 12./13. Jahrhunderts, unter Anwendung verschiedener kunsthistorischer Ansätze. Ein Schwerpunkt wird auf dem analytischen Beschreiben von Architektur und der Einübung der Fachterminologie liegen. Dabei wird es um die Definition der charakteristischen Merkmale des gotischen Stils, sowie um das Verständnis seines technischen und gestalterischen Potentials gehen. Neben der formanalytischen und stilgeschichtlichen Betrachtung sollen die Kirchen in ihren funktionalen, ideologischen und historischen Zusammenhängen erfasst werden, unter Berücksichtigung der liturgischen Nutzung, theologischer Konzepte und politischer Bedeutung, sowie unter Hinzuziehung anderer Medien wie Portalskulptur und Glasmalerei.
Einführende Literatur: D. Kimpel & R. Suckale, Die gotische Architektur in Frankreich (München, 1985); J. Bony, French Gothic Architecture of the 12th and 13th Centuries (Berkeley, 1983); W. Sauerländer, Das Jahrhundert der großen Kathedralen 1140-1260 (München, 1990).
(13 525)
PS -
Exportkeramik der Meiji-Zeit: Aufbruch zu unbekannten Märkten – japanische Keramikkunst für den westlichen Geschmack
(2 SWS)
Blockseminar: Di 14.00-18.00, 14-tägl. - Vortragssaal im Museum für Ostasiatische Kunst, Takustr. 40, Mitarbeitereingang;
Termine: 28.10, 11.11., 25.11., 9.12., 23.12.03 (oder 16.12., wird mit den Teilnehmern besprochen), 6.1., 20.1., 3.2. und 17.2.04 (dieser Termin ist für eine Exkursion gedacht und wird noch diskutiert).

(28.10.) Gisela Jahn
Vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Anforderungen der Meiji-Zeit beschäftigen wir uns mit den Umstrukturierungen in der Keramikproduktion, den Teilnahmen an den Weltausstellungen und deren Rezeption in West und Ost.
Im Mittelpunkt steht die Betrachtung der Stilentfaltung in den Werkstätten und Manufakturen von Arita, Kutani, Seto, Kyoto, Tokyo und der Satsuma-Keramik. Dabei werden wir der Wirkung westlicher Stilvorstellungen, dem Einfluss neuer Techniken und der Behauptung japanischer und chinesischer Traditionen nachgehen und in der späten Meiji-Keramik schließlich Vorboten der modernen japanischen Keramik aufspüren.
Zum Abschluss des Blockseminars ist eine Exkursion zu Museen in Hamburg und Bremen oder Leipzig geplant.
Diesem Lehrauftrag wird voraussichtlich im Sommersemester eine weitere Veranstaltung über die traditionelle japanische Keramik im 20. Jahrhundert folgen. Wir werden darin auf den Erkenntnissen aus dem Meiji-Seminar aufbauen und darüber hinaus die Strömungen in der Tee- und Mingei-Keramik untersuchen.
Einführende Literatur: Bing, Samuel, Artistic Japan, London 1891, deutsche Übersetzung J. Brinkmann: Japanischer Formenschatz, Hamburg, 1891. Conant, Ellen, P. : Refractions of the Rising Sun: Japan’s Participation in International Exhibitions 1862-1919; in Tomoko Sato und Toshio Watanabe, eds., Japan and Britain: An Aesthetic Dialogue 1850-1930, London 1991, pp. 79-92. Impey, Oliver and Malcolm Fairley, eds. The Nasser D. Khalili Collection of Japanese Art: Meiji no Takara / Treassures of Imperial Japan, 6 vol. London 1995: vol 1(Essays), vol 5/1,2 (Ceramics). Jahn, Gisela, Meiji Ceramic – The Art of Japanese Export Porcelain from 1868-1912, Stuttgart Oktober 2003. Pollard, Clare, Master Potter of Meiji Japan – Makuzu Kozan (1842-1916) and his Workshop, Oxford, 2003. Rein, J.J. Japan, nach Reisen und Studien im Auftrage der Königlich Preussischen Regierung dargestellt, vol. 2: Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Handel, Leipzig, 1886.
(13 526)
PS -
Koreanische Kunst
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(28.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Ausgehend und aufbauend zur Vorlesung „ Einführung in die koreanischen Kunst und Kultur“ werden Meisterwerke aus verschiedenen koreanischen Kunstgattungen, wie Keramik, Malerei, Metallarbeiten, buddhistische Skulpturen, Literatenutensilien und -möbeln aus unterschiedlichen Epochen stilistisch analysiert. Die Seminarteilnehmer sollten parallel regelmäßig an der Vorlesung teilnehmen.
Literaturangaben: Siehe Vorlesung
Referatslisten in der ersten Seminarstunde.
13 527
PS -
Eugène Delacroix
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(27.10.) Sabine Slanina
Delacroix, obschon als Vertreter der Romantik geführt, wird von der Forschung noch immer gerne dem Lager der letzten "klassischen" Künstler zugeordnet. In dieser Tendenz tritt zugleich ein Kanonisierungsprozeß zutage, der die Widersprüche und Inkohärenzen des Werks einzuebnen versucht. Die Prämissen eines solchen im wesentlichen rezeptionsgeschichtlich orientierten 'Deutungsmodus' sollen im Rahmen des Proseminars kritisch untersucht und anhand von Beispielen insbesondere zweier, zumindest vordergründig entgegengesetzter Werkkomplexe diskutiert werden: Den historischen und literarischen Sujets einerseits und dem dezidiert fragmentarischen, privaten Porträtwerk andererseits.
Einführende Literatur: Alain Daguerre de Hureaux, Delacroix, Das Gesamtwerk, Stuttgart/Zürich 1994. Robert Floetemeyer, Delacroix' Bild des Menschen, Erkundungen vor dem Hintergrund der Kunst des Rubens, Mainz 1998. Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hg. von Gert Ueding, Tübingen 1998 Bd. 4, S. 1070-1081 (Beitrag von Werner Busch zum Begriff des "Klassischen" in der Kunst).
13 528
PS -
NEU
Künstlerbildnisse

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(28.10.) Ulrich Müller
13 529
PS -
NEU
Italienische Malerei der Renaissance (14.-16. Jahrhundert)
Vor Originalen in der Gemäldegalerie

(2 SWS)
Erste Sitzung: Am Do 23.10.2003, 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 127
  Klaus Krüger
13 570
PS -
NEU als PS
Einführung in die italienische Skulptur des 17. Jahrhunderts

(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163
(23.10.) Karin Kranhold
Die Übung soll einen Einblick in die Charakteristika und Themenbereiche der italienischen Skulptur des 17. Jahrhunderts vermitteln. Der Arbeitsprozess des Marmorbildhauers und die Rolle der Auftraggeber werden untersucht, ausgewählte Werke sollen in Referaten vorgestellt werden. Dabei wird der Blick nicht nur auf das künstlerische Zentrum Rom und den bedeutendsten Bildhauer der Zeit, Gian Lorenzo Bernini, begrenzt, sondern richtet sich auch auf die Peripherie, insbesondere auf Genua.
Die Referatsthemen werden in der ersten Sitzung vorgestellt und verteilt, Italienischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.
Einführende Literatur: Rudolf Wittkower: Art and Architecture in Italy, 1600-1750. Harmondsworth 1973; Bruce Boucher: Italian Baroque Sculpture. London 1998; Jennifer Montagu: Roman Baroque Sculpture. The industry of art. New Haven 1989; Rudolf Wittkower: Sculpture. Processes and principles. London 1977; La scultura a Genova e in Liguria. Band 2: Dal Seicento al primo Novecento. Campomorone 1988; Anna Coliva (Hg.): Bernini scultore - la nascita del Barocco in Casa Borghese. Rom 1998; Maria Grazia Bernardini (Hg.): Gian Lorenzo Bernini. Regista del Barocco. Mailand 1999.
(16 277)
PS/S -
Zeugnisse des byzantinischen Alltagslebens
(2 SWS)(6/9 cr)
Di 16.00-18.00 - Podbielskiallee 60; Seminarraum
(21.10.) Arne Effenberger
Die Behandlung der byzantinischen Kunst und Kultur steht überwiegend unter dem Vorurteil der ausschließlich christlichen Determination aller ihrer relevanten Äußerungen. Dabei wird jedoch gern übersehen, dass auch das byzantinische Alltagsleben eine ganz normale »profane« Komponente aufwies, die keineswegs im Widerspruch zu der alle Lebensbereiche durchdringenden christlichen Grundhaltung stand. In der Übung sollen daher Gegenstände der materiellen Kultur aus verschiedenen Bereichen des byzantinischen Alltags (Militär, Handwerk, Ackerbau, Haushalt etc.) sowie Darstellungen, die ihren Gebrauch zeigen, behandelt werden, um auf diese Weise ein notwendiges Korrektiv in den Umgang mit byzantinischen Denkmälern einzuführen.
(16 278)
PS/S -
Byzantinische Denkmäler Istanbuls in osmanischen Bild- und Schriftzeugnissen
(2 SWS)(6/9 cr)
Do 10.00-12.00 - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr.35; Hörsaal B
(23.10.) Neslihan* Asutay
Ein entscheidender Mangel der byzantinischen Forschungen besteht darin, dass man das Datum der Eroberung Konstantinopels (29. Mai 1453) als Endpunkt setzt und versucht, die Topographie Istanbuls nur anhand byzantinischer Quellen zu klären. Die osmanischen Bild- und Schriftzeugnisse liefern uns in vielen Fällen wertvolle Hinweise für die weitere Nutzung der byzantinischen Monumente. Nur aus solchen Quellen erfahren wir z.B., wohin die Columna Virginea genannte byzantinische Ehrensäule transportiert wurde oder welche Funktion der Hippodrom in osmanischer Zeit erhielt. Im Seminar werden die wichtigsten osmanischen Zeugnisse gesichtet und bewertet.
(16 279)
PS/S -
Nicht nur römisch-spätantike Sarkophage
(2 SWS)(6/9 cr)
Mo 10.00-12.00 - Podbielskiallee 60; Seminarraum
(20.10.) Gudrun* Bühl
Im Mittelpunkt des Seminars steht zwar die Gattung der spätantik-frühchristlichen Sarkophage, über deren einzelne Aspekte (Material, Herstellung, Ikonographie, stilistische und formale Entwicklung) wir uns einen Überblick verschaffen. Daneben sollen aber auch "alternative" Bestattungsformen und der weitere Kontext der "Grabkultur" beleuchtet werden.
Referate sind erwünscht; die Veranstaltung wird als Blockseminar durchgeführt; Terminabsprache in der ersten Stunde.
Grundlegende Literatur: Repertorium der christlich-antiken Sarkophage, Bd. 1, Rom und Ostia, G. Bovini /H. Brandenburg, hrsg. von F. W. Deichmann, 1967; Band 2: Italien, Jugoslawien, Museen der Welt, Nachträge Rom, Ostia, bearb. von J. Dresken-Weiland, 1997.

Hauptstudium

13 530
HS -
Mythographie, Emblematik und ihre Bedeutung für die Bildkünste des 16. - 18. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(27.10.) Arwed Arnulf
Mythographische Handbücher und Emblembücher prägen Themenauswahl und Bildverständnis der Bildkünste des 16. bis 18. Jahrhunderts. Handbücher, die von Literaten und Gelehrten für die literarische Ausbildung und Praxis verfasst wurden, erfuhren Verwendung als Stoffsammlungen und Kompendien allegorisch-moralischer Auslegungen antiker Mythologie für Künstler und Konzeptoren mythologisch-allegorischer Bilder und Zyklen. Die Gattung des Emblembuchs propagierte eine zuvor nicht gekannte Verbindung von Bild, Bedeutung und Auslegung. Im Seminar werden die wichtigsten Texte vorgestellt, deren Rezeption und Verwendung durch Künstler und Berater in Beispielen demonstriert. Dabei werden Holzschnitte Dürers, Gemäldezyklen Vasaris und Rubens aber auch Deckenfresken von Gran und Maulbertsch herangezogen.
Literatur zur Einführung: J.Seznec, Das Fortleben der antiken Götter. Die mythologische Tradition im Humanismus und in der Kunst der Renaissance, München 1990 (1940); Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, hrsg. v. A.Henkel u. A.Schöne, Stuttgart / Weimar 1996 (1967); RDK 5, Artikel "Emblem, Emblembücher", Sp. 86 - 228; C.-P. Warnke, Sprechende Bilder? Sichtbare Worte. Das Bildverständnis in der frühen Neuzeit, Wiesbaden 1987. Beispiele der zu behandelnden Texte: Francesco Colonna, Hypnerotomachia Poliphili. Riproduzione dell´edizione aldina del 1499, 2 Bde, hrsg. v. M.Ariani u. M.Gabriele, Mailand 1999; Natalis Contis Mythologiae sive explicationis fabularum libri decem ... (1551) Padua 1616, Nachdruck hrsg. v. S.Orgel (The Philosophy of Images 13), New York / London 1979. Andreas Alciatus, Emblematum libellus. Mit einer Einleitung von A.Buck. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Paris 1542, Darmstadt 1991. Den bildungsgeschichtlichen Hintergrund erschließt: Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte. Band I: 15. - 17. Jahrhundert, hrsg. v. N.Hammerstein, München 1996.
13 531
HS -
Porträtmalerei im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(23.10.) Uwe Fleckner
Wenn auch nach akademischer Vorstellung nicht die höchste der Gattungen, so ist das Porträt doch gewiss die faszinierendste der künstlerischen Bildaufgaben. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden unter dem Eindruck einer langen abendländischen Porträttradition Werke voller Brüche und Widersprüche, neue Formen des Porträts wurden erprobt und führten zu überraschenden Bildlösungen. Einige ausgewählte Beispiele sollen in diesem Seminar intensiv untersucht werden. Unumgängliche Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, ein Referat von ca. 30 Minuten Länge zu übernehmen.
Literatur zur Einführung: Rudolf Preimesberger u. a. (Hrsg.): Porträt, Berlin 1999 (Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren).
13 532
HS -
Das Bild vom Menschen in der Weimarer Republik
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Koserstr. 20
  Uwe Fleckner
Das Seminar bildet die Fortsetzung einer im SS 2002 begonnenen Arbeitsgruppezur Kunst der Weimarer Republik. Thema werden in diesem Semester ausschließlich figürliche Handzeichnungen sein, die in gemeinsamer Arbeit
katalogisiert und interpretiert werden sollen. Ziel des Seminars ist auch in diesem Semester, eine Ausstellung mit begleitendem Katalog zu erarbeiten. Die Teilnahme am Seminar ist daher beschränkt und kann nur nach persönlicher Anmeldung erfolgen. Interessenten, die einschlägige Erfahrungen aufzuweisen haben, werden gebeten, sich am 30.10, 14-15 Uhr, in meiner Sprechstunde um eine Seminarteilnahme zu bewerben.
13 534
HS -
Industriearchitektur
(2 SWS)
Mi 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 124
(22.10.) Harold Hammer-Schenk
Gegenstand sind Themen aus der Geschichte des Industriebaus im 19. und 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Zweckhaftigkeit, Funktionalität, Ästhetik und Vorbildhaftigkeit für andere Baugattungen, stilistisch-formale Innovationen werden Themenkomplexe sein.
Einführende Literatur: R. Banham, Das gebaute Atlantis. Amerikanische Industriebauten und die frühe Moderne in Europa, Basel 1990; W. Ebert, Kathedralen der Arbeit. Historische Industriearchitektur in Deutschland, Tübingen 1996. H. Schulitz (Hgb.), Industriearchitektur in Europa, Berlin 1994.
13 535
HS -
Evangelienzyklen in der deutschen Buchmalerei des 10. und 11. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(27.10.) Reiner Haussherr
Umfangreiche Bildzyklen zu den Evangelien sind in vielen Evangeliaren und Evangelistaren der Malerschulen der Reichenau und Echternachs überliefert. Problem ist dabei die Beziehung der Zyklen in den Handschriften untereinander und die Abhängigkeit der Auswahl von den Lesungsordnungen des Kirchenjahres. Es wird vor allem zu erörtern sein, inwieweit die Zyklen auf altchristliche lateinische und byzantinische Vorlagen zurückgehen.
Die Referatvergabe erfolgt nach den einführenden Sitzungen.
Literatur: Wilhelm Messerer: Ottonische Buchmalerei um 970-1070 im Gebiet deutscher Sprache, ZKG 26, 1963, S. 62-76; Irmgard Siede: Zur Buchmalerei der ottonischen salischen Zeit. Kritische Anmerkungen zum Forschungsstand mit einer Zusammenstellung wichtiger Publikationen 1963-1999, ZDVKW 52/53, 1998/1999, S. 151-196 [Bibliographien]; Florentine Mütherich: Die ottonische Malerei, in: L. Grodecki, F. Mütherich, J. Taralon, F. Wormald: Die Zeit der Ottonen und Salier (Universum der Kunst, Bd. 20), München 1973, S. 88-225 [zur Einführung]; Albert Boeckler:Ikonographische Studien zu den Wunderszenen in der ottonischen Malerei der Reichenau. Aus dem Nachlaß hrsg. von Hans Jantzen, München 1961; Hugo Buchthal: Byzantium and Reichenau, in: Byzantine Art – An European Art. Lectures, Athen 1966, S. 43-60; Adolf Weis: Die Hauptvorlage der Reichenauer Buchmalereien. Zugleich ein Beitrag zur Lokalisierung der Schule, Jb Baden-Württemberg 9, 1972, S. 37-64; Adolf Weis: Die spätantike Lektionar-Illustration im Skriptorium der Reichenau, in: Die Abtei Reichenau. Neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Inselklosters, hrsg. von H. Maurer (Bodensee-Bibliothek, Bd. 20. Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Sonderbd. 5. Hegau Bibliothek, Bd. 28), Sigmaringen 1974, S. 311-362; sowie die Kommentarbände zu den Faksimiles der entsprechenden Handschriften.
(13 536)
HS -
Chinesische Prosa und Malerei
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(27.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Zahlreiche chinesische literarische Werke dienten als Quelle beliebter Motive der chinesischen Malerei, die im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weiniger topographisiert worden sind: z.B. wie das "Vorwort zur Gedichtsammlung vom Orchideenpavillon (Lanting ji xu)" von Wang Xizhi (303-361), die "Heimkehr (Guiqulai)" von Tao Qian (365-427), das "Anwesen im Bambusdorf (Chuliguan)" von Wang Wei (701-761 ), "Dem Mond zuprosten (beiyue)" von Li Bai (701-752 ), der "Herbstklang" (Qiusheng) von Ouyang Xiu (1007-1072) und die "Rote Wand (Chibi)" von Su Shih (1037-1101 ) usw. In diesem Seminar wird erarbeitet werden, wie chinesische Malerei unter Einbeziehung literarischer Themen und Topoi untersucht werden sollte. Den Teilnehmern wird empfohlen, parallel am Grundseminar von Prof. v. Mende, Sinologisches Seminar "Gattungen und Topoi der chinesischen Literatur", Di 12-14, Raum 103, teilzunehmen.
13 537
ÜHS -
Kunst im Paris der 50er und 60er Jahre
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(27.10.) Martin Schieder
Nach Kriegsende war Paris zunächst wieder Zentrum der internationalen Avantgarde, bis es Anfang der 60er Jahre von New York abgelöst wurde. In dieser Übung werden die wichtigsten Vertreter der École de Paris - von den Jeunes peintres de tradition française bis zum Nouveau Réalisme - an ausgewählten Beispielen vorgestellt. Außerdem werden die kunsttheoretischen Debatten, das Galerie- und Ausstellungswesen sowie der Austausch mit Künstlern anderer Nationen untersucht. Gute Französischkenntnisse sind unabdingbar.
Einführende Literatur: Paris 1937-1957. Créations en France (Ausstellungskat. Paris), 1981; 25 ans d?art en France, 1960-1985, hrsg. von Robert Maillard, Paris 1986; L'art en Europe. Les années décisives 1945?1953 (Ausstellungskat. Saint-Etienne), hrsg. von Bernard Ceysson, 1987; Abstractions. France 1940-1965. Peintures et dessins des collections du Musée national d'art moderne (Ausstellungskat. Colmar), hrsg. Von Sylvie Lecoq-Ramond, 1997; Harriet Weber-Schäfer: Die Kontroverse um Abstraktion und Figuration in der französischen Malerei nach 1945, 2001.
13 538
HSM -
Mentorenmodell: Kunstbesitz im Berliner Raum
(4 SWS)
Di 10.00-14.00
  Eberhard König
Wie in den vorausgegangenen Wintersemestern wird ein Blockunterricht, der die Exkursionsanforderungen der Studienordnung vollständig erfüllt, mit einem während des Semesters ablaufenden Hauptseminar verbunden. Noch in den letzten Tagen des Juli wird mit dem Kunstbesitz im Berliner Raum vertraut gemacht. Diesmal soll der Ausgangspunkt die Moderne sein, so daß während des Semesters die Museen am Matthäikirchplatz (Gemäldegalerie, Kunstgewerbemuseum usw.) besucht werden.
Scheine können erworben werden für das Hauptseminar ebenso wie für den Exkursionsteil. Alle, die während des Wintersemesters eine Gruppe von Anfängern kontinuierlich durch die Museen geführt haben, erhalten überdies eine Bescheinigung, die sie für Führungsaufgaben in Berlin empfiehlt.
Erarbeitet werden ein Überblick über weite Teile der Kunstgeschichte von den Berliner Beständen aus sowie Fähigkeiten der mündlichen Darstellung vor den Objekten und die Konzeption von Führungsblättern.
Literatur: Die bekannten Führer von Berlin (vor allem Börsch-Supans Reclamführer) und die Kataloge der Berliner Sammlungen.
13 539
ÜHS -
Fluxus
(2 SWS)
Vorbesprechung: 25.10.03, 10.00-13.00 Uhr, Koserstr. 20, A 336
Blockseminartermine: Koserstr. 20, A 336
Di, 16.12.03 - 18.00-23.00 Uhr
Mi, 17.12.03 - 10.00-16.00 Uhr
Do, 18.12.03 - 10.00-16.00 Uhr
Fr, 19.12.03 - 18.00-23.00 Uhr
Sa, 20.12.03 - 10.00-14.00 Uhr

  Astrit Schmidt-Burkhardt
Die sich Anfang der sechziger Jahre formierende internationale Avantgarde bewegte sich mit ihren ephemeren Werken und *gag-like simple events+ oder so genannten *games+ in einem Grenzbereich zwischen Kunst und Nicht-Kunst. Fluxus riskierte folglich, als eine Randerscheinung abgetan zu werden und so im Abseits der von der Pop Art beherrschten Szene zu landen. In der Tat ging es bei Fluxus weniger um eine künstlerische Theorie, die zur affirmativen Ästhetisierung der Konsumkultur führte, denn um eine bestimmte Kunstpraxis, die es auf eine Trivialisierung des Ästhetischen, auf Einbrüche des Alltäglichen in das künstlerische Feld angelegt hatte. Trotz des produktiven Output und des performativen Engagements, die Gefahr einer Bagatellisierung konnte nur durch eine straffe Organisation, durch weltweit vernetzte Projekte und durch eine genaue Dokumentation der künstlerischen Aktivitäten gebannt werden. All dies hat dazu geführt, dass Fluxus inzwischen zum Kanon der ästhetischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts gehört. - Das Seminar nimmt die Ausstellung Maciunas' *Learning Machines+. Von der Kunstgeschichte zur Fluxus-Chronik in der Berliner Kunstbibliothek zum Anlass, Fragen zu den Hintergründen, der Zielsetzung und den Nachwirkungen der Fluxus-Bewegung zu erörtern.
Allgemeine Literatur: Jon Hendricks, Fluxus Codex, Detroit, Mich. und New York 1988; Ken Friedman (Hrsg.), The Fluxus Reader, London 1998, 19992; Hannah Higgins, Experience Fluxus, Berkeley, CA und Los Angeles 2002.
13 540
HS -
Das "Museum der Gegenwart". Theorie und Praxis der Sammlungen moderner Kunst in den zwanziger Jahren des 20. Jh. in Deutschland.
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(21.10.) Andreas Hüneke,
Christoph Zuschlag
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übernahm eine neue Kunsthistorikergeneration die Leitung der Museen in der deutschen Provinz. In ihren neuen Konzepten spielt die aktuelle Kunst mehr und mehr eine zentrale Rolle. Ab 1919 entstand mit der modernen Sammlung der Nationalgalerie im Kronprinzenpalais in Berlin die reinste Ausformung des "Museums der Gegenwart", das sich in Deutschland so zahlreich und vielgestaltig entwickelte wie nirgends sonst. Die hier zusammengetragenen Bestände wurden nur von einem Teil der Bevölkerung als Errungenschaft erkannt und gefeiert. In breiten Kreisen stießen sie auf Unverständnis und Ablehnung und bildeten so die Grundlage für die nationalsozialistische antimoderne Propaganda, die Femeausstellungen und die Aktion "Entartete Kunst".
Das Seminar untersucht die Vielfalt der Konzepte und den Grad ihrer Verwirklichung. Dabei werden das jeweilige Kunstverständnis, die praktische Sammeltätigkeit, herausragende Ausstellungen und die Museumsgestaltung berücksichtigt.
13 541
HS -
NEU
Andrea Palladio

(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(20.10.) Ulrich Müller
13 542
HS -
NEU
Entstehung und Frühgeschichte des Altarbildes

(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(23.10.) Klaus Krüger
13 543
ÜHS -
NEU
Designerinnen in Europa und den USA von 1920-1980

(2 SWS)
Fr 17.00 s.t.-20.00, 14. tägl. - Koserstr. 20, A 163
(24.10.) Gisela Moeller

Colloquien

13 550
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
n. V.
  Arwed Arnulf
13 551
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Do 15.00-17.00 - Koserstr. 20; A 259
  Uwe Fleckner
13 553
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
  Harold Hammer-Schenk
13 554
C -
Colloquium für Fortgeschrittene
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 124
  Reiner Haussherr
13 555
C -
Colloquium für Fortgeschrittene
(2 SWS)
n. V.
  Eberhard König
(13 556)
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Beginn: n. V.
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
  Jeong-hee Lee-Kalisch
13 557
C -
NEU
Colloquium zur Vorlesung 13 506

(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 124
(28.10.) Ulrich Müller
13 558
C -
NEU
Colloquium für Fortgeschrittene, Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en

(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 121, Beginn: n. V.
  Klaus Krüger

Erweitertes Lehrangebot (für Grund- und Hauptstudium)

Scheine aus Übungen (Ü) können nur im Grundstudium angerechnet
werden und sind dann Leistungsnachweisen aus Proseminaren (PS)
gleichzusetzen. Im Hauptstudium dagegen sind zwar die Semester-
wochenstunden aus dem Besuch einer Übung (Ü) anrechenbar, nicht
jedoch die Scheine. Als Leistungsnachweise im Hauptstudium
können neben Scheinen aus Hauptseminaren (HS) und Exkursionen
im Hauptstudium (EHS) nur Nachweise aus Übungen im Haupt-
studium (ÜHS) angerechnet werden.
13 561
Ü*) -
Kunstgeschichte und Computer
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 340
(31.10.) Maximilian Benker
Der IT-Bereich ist heute aus vielen kunsthistorischen Tätigkeitsfeldern nicht mehr wegzudenken. Dabei ist die computergestützte Datenerfassung zur Inventarisierung von Museumsbeständen und Fototheken von besonderer Relevanz. Im Mittelpunkt dieser Übung steht das kunsthistorische Datenbanksystem HIDA/MIDAS, das in vielen Museen und Forschungsinstituten genutzt wird, sowie das darin integrierte ikonographische Klassifizierungssystem ICONCLASS. Darüber hinaus soll in der Übung auch ein Überblick über das für Studium und Praxis relevante Internetangebot im Bereich der Kunstgeschichte vermittelt werden.
Die Veranstaltung setzt kunsthistorische Grundkenntnisse voraus und richtet sich daher an Studierende ab dem 5. Semester. Wegen der begrenzten Anzahl der Computerplätze ist die Teilnahme auf 12 Personen beschränkt.
13 562
Ü*) -
Geschichte der Berliner Sammlungen
(2 SWS)
14-tägl. Fr 11.00-15.00 - Museen, Sammlungen
(24.10.) Gisela Bungarten
Berlin bietet durch seine vielfältigen Kunstsammlungen hervorragende Studienmöglichkeiten, die in der Übung praktisch und theoretisch erschlossen werden sollen. In 14-tägig stattfindenden Blockseminaren werden die Museen und Galerien in Potsdam/Sanssouci, auf der Museumsinsel, in Charlottenburg und am Kulturforum besucht und vorgestellt. Besondere Beachtung sollen neben ästhetischen und kunsthistorischen Konzepten der Präsentation von Objekten und Ausstellungsräumen auch politische und kulturhistorische Fragen privater und öffentlicher Sammlungen finden.
Anforderung des Scheinerwerbs: Referat und schriftliche Ausarbeitung in Form einer 8-10seitigen Hausarbeit.
Einführende Literatur: Thomas W. Gaehtgens: Die Berliner Museumsinsel im Deutschen Kaiserreich. Zur Kulturpolitik der Museen in der Wilhelminischen Epoche, München, Berlin 1992; Christoph Vogtherr: Das Königliche Museum zu Berlin. Planungen und Konzeption des ersten Berliner Kunstmuseums (Jahrbuch der Berliner Museen, N.F., 39, Beih.; zugleich Phil.-Diss. FU Berlin 1996), Berlin 1997
13 563
Ü*) -
Wie werden Hände gemalt und welche Funktion haben sie im Bild?
(2 SWS)
-vor Originalen in der Gemäldegalerie-
Fr 14.00-15.30 - Gemäldegalerie
(24.10.) Helmut Börsch-Supan
An ausgewählten Beispielen aller Schulen vom 13. bis zum 18. Jahrhundert soll untersucht werden, welche Probleme dem Maler bei der Wiedergabe von Händen erwuchsen, wie sie Gesten für Mitteilungen nutzten, in welchem Maße Hände individuell gestaltet wurden und welche Rolle ihnen in der Darstellung von Handlungen zugewiesen ist. Der Blick für ein besonders vielgestaltiges und sprechendes Detail soll geschärft werden.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie Berlin, Gesamtverzeichnis, Berlin 1996.
13 564
Ü -
Zeichnen für Kunsthistoriker
(2 SWS)
s. A. - Koserstr. 20; A 121
(20.10.) Bertrand Freiesleben
Der verständige Zugang zu einem Kunstwerk ist viel leichter, wenn man sich ein paar Skizzen dazu anfertigen kann. Nicht nur, dass sich derart untersuchte Arbeiten viel besser einprägen, man stößt auf Dinge, die man sonst vielleicht übersähe und auf Fragen zur Machart, zur Entstehung und zum Warum gerade dieser inhaltlichen oder formalen Lösung. Diese Fragen gehören zum Alltag jedes Kunsthistorikers und sind mitentscheidend für seine Kennerschaft, die Sicherheit seines eigenen Qualitätsurteils.
In diesem Kurs wird systematisch und progressiv Zeichnen vermittelt. Perspektive, Lichtführung, Architektur, Porträt, Figur werden studiert, herausragende Zeichnungen werden kopiert, in Kompositionsanalyse wird eingeführt und diese vor Originalen geübt. Es gibt Hausaufgaben. Ein Scheinerwerb ist möglich.
Mitzubringen sind Bleistifte, Knetradiergummi, ein guter Block, eine stabile Zeichenunterlage und (wenn vorhanden) bisherige Arbeitsproben, um einen möglichst individuellen Zugang meinerseits zu gewährleisten.
13 565
Ü*) -
Die Praxis der Kunstkritik
(2 SWS)
Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 394
(31.10.) Nicola Kuhn
Im Rahmen des Seminars sollen die Teilnehmer mit den praktischen Seiten der Kunstkritik vertraut gemacht werden: Aufgaben, Ansprüche, Bedingungen. Gleichzeitig werden sie selber Gelegenheit haben, Erfahrungen zu sammeln durch konkrete Beispiele. Das Seminar wird sich deshalb nach einer Einführung den verschiedenen Betätigungsfeldern des Kunstkritikers zuwenden: der Berichterstattung über Ausstellungen in Galerien und Museen, dem Künstlerporträt und schließlich der realen Situation in einer Zeitungsredaktion. Dazu werden neben einer Redaktionsbesichtigung gemeinsam Ausstellungs-Pressekonferenzen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Galerien und Ateliers besucht. Jeweils im Anschluss sollen diese Besuche in einem eigenen Artikel verarbeitet und in der darauf folgenden Seminarsitzung behandelt werden.
13 566
Ü*) -
Berliner Malerei des 18. Jahrhunderts
(2 SWS)
Do 15.00-17.00 - SMB Gemäldegalerie
(23.10.) Rainer Michaelis
Die von einem ausgeprägten Realismus bestimmte Berliner (Potsdamer) Malerei des 18. Jahrhunderts repräsentiert zu dieser Zeit auch diejenige Brandenburg-Preußens.
Sie wurde einerseits von der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts beeinflusst, die schon seit der Regierungszeit (1640 -1688) des Großen Kurfürsten hier präsent und beliebt war, andererseits wirkten aber auch die subtilen Arbeiten des französischen "fêtes galante"- Genres (Watteau, Lancret, Pater), die vornehmlich durch den Geschmack Friedrichs des Großen in Brandenburg-Preußen heimisch wurden.
Die jene Anregungen aufnehmende Berliner künstlerische Kultur des 18. Jahrhunderts - sie gipfelte schließlich in dem Stilbegriff "Friderizianisches Rokoko"! - manifestierte sich auch in den Gemälden Antoine Pesnes, Christian Bernhardt Rodes, Daniel Nikolaus Chodowieckis oder der Anna Dorothea Therbusch.
Neben dem Hof der Hohenzollern, der nicht kontinuierlich als Auftraggeber der bildenden Künstler hervortrat, war es vor allem die tüchtige Bürgerschaft, welche diesbezüglich in den Residenzstädten Berlin und Potsdam wirksam wurde.
In einer ersten Phase sollen in 16 LV (WS 2003 /2004) die stilistischen und thematischen Eigenheiten der Malerei des 18. Jahrhunderts in der preußischen Residenzstadt exemplarisch an einem ausgewählten Bestand der Berliner Gemäldegalerie untersucht werden.
Dazu dienen auch die 15 studentischen Referate, die sich an der im Aushang einsehbaren Themenliste orientieren sollten.
Ab der 2. LV am 30. 10. 2003 stehen mündliche Darstellungen vor den Gemälden im Mittelpunkt. Jedes Referat sollte 30 Minuten nicht überschreiten.
13 567
Ü -
Farbe und Architektur. Die Anwendung der Farbe in der Architektur und die Polychromiedebatte im 19. Jahrhundert
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(23.10.) María Ocón Fernández
Wie kein anderes Jahrhundert zuvor ist das 19. Jahrhundert durch die Polychromiedebatte geprägt und von ihr begleitet worden. Der zunächst in Form von ideologischen Auseinandersetzungen an der Pariser École des Beaux-Arts in den 20er und 30er Jahren ausgetragene Streit bekam historische Tragweite durch die Debatte, die sich dabei entzündete, nämlich die um die „Polychromie bei den Alten“.
Die von J.J. Winckelmann in seinem Werk von 1764 aufgestellte These von der Schönheit der Form griechischer Skulptur, die er vom Grad ihrer Weisfarbigkeit abhängig machte und die bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Gültigkeit behielt, wurde ab 1800 weitgehend in Frage gestellt. Dazu trugen nicht nur die archäologischen Expeditionen, die kurz danach nach Italien, Sizilien und Griechenland von europäischen Reisenden unternommen wurden, sondern auch die Veröffentlichung einzelner Schriften bei. In der von A.C. Quatremère de Quincy 1815 publizierten Schrift "Le Jupiter Olympien" wurde Polychromie, die davor als künstlerische Beschränkung verstanden wurde, zur leitenden und möglicherweise zur ausgefallenste Attribut klassischer Kunst verteidigt, - um es mit den Worten von H.F. Mallgrave auszudrücken. Die "Weißheit" griechischer Kunst und Architektur wurde von nun an zum überholtes Argument und der Nachweis ihrer "Mehrfarbigkeit" zu einer historischen Wahrheit.
In der Veranstaltung werden nicht nur die europäischen Zentren (Frankreich England, Deutschland) dieser Debatte, sondern auch periphere Orte wie Spanien behandelt. Der Blick wird sich sogar bis auf Südamerika ausweiten, denn "en definitiva siempre podía tolerarse el mal recuerdo de los aprendices de la periferia".
Einführende Literatur: Van Zanten, David: The Architectural Polychromy of the 1830s, New York 1977. Mallgrave, Harry Francis, Gottfried Semper. Ein Architekt des 19. Jahrhunderts, Zürich 2001. Weitere Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
13 568
ÜHS -
Watteau, Chardin und Fragonard. Meisterweke der französischen Genremalerei des 18. Jahrhunderts.
(2 SWS)
(Übung vor Originalen im Alten Museum anläßlich der gleichnamigen Ausstellung; max. 20 Teilnehmer)
  Martin Schieder
Von Februar bis Mai 2004 sind im Alten Museum Meisterwerke der französischen Genremalerei des 18. Jahrhunderts. Watteau, Chardin und Fragonard zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung, die zuvor in Ottawa und Washington gastiert, wird diese Übung angeboten. In ihr sollen Formen (Motiv- und Gattungsgeschichte), Rezeption (Salon, Kunstkritik, Sammler) sowie sozialhistorische Aspekte des Genre untersucht sowie neue Forschungsfragen erarbeitet werden.
Die Übung findet von Januar bis März in fünf Blocksitzungen statt. Die Übernahme eines Referates sowie Kenntnisse in Französisch sind Voraussetzung zur Teilnahme. Die Referatsliste wird am 1. Dezember 2003 ausgehängt sowie ein Handapparat eingerichtet, so daß am 16. Dezember in Raum A 263 eine persönliche Anmeldung mit vorbereiteten Vorschlägen erfolgen kann.
Einführende Literatur: Heather Mc Pherson: Some Aspects of Genre Painting and its Popularity in Eighteenth Century France, Diss. University of Washington 1982; Diderot & l'Art de Boucher à David. Les Salons: 1759-1781 (Ausstellungskat. Paris), hrsg. von Marie-Catherine Sahut und Nathalie Volle, Paris 1984; Jean Siméon Chardin 1699-1779. Werk - Herkunft - Wirkung (Ausstellungskat. Karlsruhe), Ostfildern Ruit 1999; Intimate Encounters. Love and Domesticity in Eighteenth-Century France (Ausstellungskat. Hanover u.a.), hrsg. von Richard Rand, Princeton 1997; Genremalerei, hrsg. von Barbara Gaehtgens, Berlin 2002; The Age of Watteau, Chardin, and Fragonard. Masterpieces of French Genre Painting (Ausstellungskat. Ottawa/Washington/Berlin), hrsg. von Colin B. Bailey, New Haven und London 2003.
(13 569)
Ü -
Zwischen Tradition und Moderne: Chinesische Malerei des frühen 20. Jahrhunderts
(3 SWS)
Blockseminar,
Kontakt: clarissa.spee@t-online.de

Fr 10.00-13.00 - Koserstr. 20; A 124
(9.1.) Clarissa von Spee
Chinas Kunstszene in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist von einem bis dahin nicht gekannten Pluralismus gekennzeichnet, der sich vor allem in den Metropolen Beijing, Canton und Shanghai entfaltet.
Obwohl der weitaus größte Teil der Künstler weiterhin der traditionellen, chinesischen Malerei mit Tusche und Papier (guohua) verpflichtet bleibt, führen sie neue Farbpigmente, Genres und Bildformate ein. Die Maler verarbeiten westliche und japanische Einflüsse und entwickeln vielfach sehr individuelle Stile. Der Kurs befasst sich mit einer Gruppe traditioneller Maler, die in der Mehrzahl der sogenannten Shanghaier Schule (haipai) angehören und die guohua-Malerei bis heute nachhaltig geprägt haben.
Ziel der Lehrveranstaltung wird sein, die wichtigsten Vertreter der guohua-Malerei und ihre Hauptwerke vorzustellen. Dabei sollen die innovativen Aspekte der Bilder systematisch aufgeschlüsselt und erarbeitet werden. Vorgesehen ist außerdem eine Besichtigung von Originalen im Museum für Ostasiatische Kunst gegen Ende der Veranstaltung.
Die Veranstaltung steht allen an chinesischer Malerei und Kultur Interessierten offen. Chinesisch Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich.
Voraussetzung für einen Scheinerwerb sind die regelmäßige Teilnahme und ein kurzer Diatest am Ende des Kurses. Für den Besuch des Ostasiatischen Museums können Teilnehmer vor Ort 8-10 minütige Kurzreferate halten.
13 571
Ü*) -
"Der liebe Gott steckt im Detail" - Die kunsthist. Forschung an der Kulturwiss. Bibl. Warburg in Hamburg
Blockseminar, s. A., Vorbesprechung: Ende der Semesterferien
  Michael Thimann
Kaum eine geistesgeschichtliche Forschungsinstitution des frühen 20. Jahrhunderts hat eine derart starke und noch immer aktuelle Wirkungsgeschichte entfaltet wie die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg (KBW). Die Übung soll die kunst- und geisteswissenschaftlichen Innovationen der Forschung an der KBW in Hamburg und später in London zum Thema haben. Neben der historischen Einführung in die Biographien und intellektuellen Werdegänge der wichtigsten Forscher (Aby Warburg, Ernst Cassirer, Fritz Saxl, Erwin Panofsky, Edgar Wind) soll vor allem ein Überblick über die Methodik dieses einzigartigen Forschungsinstruments erarbeitet werden: Kunsthistorische Ausdruckskunde und Ikonographie bzw. Ikonologie sollen auch auf ihre mögliche Relevanz für die heutige Forschung befragt werden. Im Zentrum des Seminars wird daher die methodenkritische Auseinandersetzung mit Warburgs Renaissanceforschungen und Botticelli-Deutungen sowie mit Edgar Winds "Heidnischen Mysterien in der Renaissance" stehen. Das Seminar untersucht das Torso gebliebene Projekt eines "Bilderatlas" ebenso wie die von Warburg geprägten Begriffe wie "Bildgedächtnis", "Pathosformeln", "psychische Energien", "Nachleben der Antike" etc. in ihrer historischen und geistesgeschichtlichen Dimension. Eine Besichtigung der wieder rekonstruierten KBW in Hamburg, deren architektonische Gestaltung als Bau der Moderne auch Thema eines Referates sein soll, ist im Rahmen einer Tagesexkursion ist vorgesehen.
Einführende Literatur: Ernst H. Gombrich, Aby Warburg. An Intellectual Biography, London 1970 (auch auf Deutsch erschienen); Aby M. Warburg. "ekstatische Nymphe ... trauernder Flußgott". Portrait eines Gelehrten, hg. von Robert Galitz und Brita Reimers, Hamburg 1995; Bernd Roeck, Der junge Aby Warburg, München 1997; Tilmann von Stockhausen, Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg. Architektur, Einrichtung und Organisation, Hamburg 1992; Edgar Wind. Kunsthistoriker und Philosoph, hg. von Horst Bredekamp u.a., Berlin 1998; Ernst Cassirer, Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance, Leipzig/Berlin 1927 (= Studien der Bibliothek Warburg; 10) [Neudruck Darmstadt 1994]; Erwin Panofsky, Die Renaissancen der europäischen Kunst, Frankfurt am Main 1990 [zuerst Stockholm 1960]; Erwin Panofsky, Studien zur Ikonologie der Renaissance (Studies in iconology), Köln 1997 [zuerst 1962]; Aby Warburg, Sandro Botticellis 'Geburt der Venus' und 'Frühling' [1893], in: Ders., Die Erneuerung der heidnischen Antike. Kulturwissenschaftliche Beiträge zur Geschichte der europäischen Renaissance, Leipzig 1932, 1-68 [jetzt in: Aby Warburg, Gesammelte Schriften. Studienausgabe, hg. von Horst Bredekamp u.a., Bd.I.1, Berlin 1998]; Edgar Wind, Heidnische Mysterien in der Renaissance, Frankfurt am Main 1987 [zuerst London 1958].
(13 572)
Ü -
NEU
Mochan-shanzhuang-Sammlung im Museum für Ostasiatische Kunst

Mi 8.00-10.00 Vortragsraum des Museums für Ostasiatische Kunst, Takustr. 40, Mitarbeitereingang.
Beginn: Siehe Aushänge Koserstr. 20

n. V.
  Wilibald Veit
13 573
Ü*) -
Einführung in die Gemäldekunde
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(31.10.) Christoph Vogtherr
Die Übung soll einführen in die Funktionen und Techniken von Gemälden. Es wird dabei zum einen um die verschiedenen Gemäldetypen und Gattungen gehen (Was ist ein Skizze? Ein Ricordo? Ein Galeriebild? Ein Kniestück?). Die Übung soll außerdem eine erste Einführung in Materialien und Aufbau von Gemälden und Rahmen geben. Dafür werden Gemälde aus den Depots der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als Beispiel dienen. Besuche der Restaurierungswerkstätten sind vorgesehen. Einzelne Sitzungen finden vor Ort in der Gemäldegalerie, im Kupferstichkabinett, in der Neuen Nationalgalerie und im Schloss Charlottenburg statt.
Literatur: Wird bekanntgegeben.
13 574
Ü -
Jugendstil, Art Dèco, Frühe Moderne: Kunstgewerbe und/oder Design
s. A. - Koserstr. 20; A 125
(23.10.) Christian Wolsdorff
13 575
Ü -
Ilja Repin
Blockseminar: 10.1., 11.1., 17.1. und 18.1.2004 jeweils von 10.00-18.00 Uhr - Koserstr. 20, A 125,
Programm: s. A.
Referatsvergabe: per e-mail: WK.Lang@web.de

(10.1.) Walther K. Lang
Ilja Repin (1844-1930), anlässlich einer jüngsten Ausstellung in Holland in der Presse als "Russlands Rembrandt" gefeiert, ist eine der prägendsten Persönlichkeiten der russischen Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ein Hauptvertreter des "russischen Realismus", hat sich repin doch nie auf diese Rolle festlegen lassen. Die Lehrveranstaltung analysiert sein vielgesichtiges Schaffen und seine Stellung innerhalb des russischen Kunstlebens.
Einführende Literatur: Elisabeth K. Valkenier, Ilya Repin and the World of Russian Art, New York, 1990; Ilja Repin, Fernes und Nahes, Erinnerungen, Berlin/DDR 1970.
(13 576)
Ü*) -
Vorbereitung einer Ausstellung chinesischer Kunst
(2 SWS)
14-tägl. Mo 10.00-12.00 - Museum für Ostasiatische Kunst
(27.10.) Herbert Butz
Ziel der Übung ist die gemeinsame Erarbeitung einer Ausstellung mit ausgewählten Werken chinesischer Kunst aus dem Nachlass des Schriftstellerehepaares Grete und Franz Carl Weiskopf, der 1966 in die Ostasiatische Sammlung auf der Museumsinsel gelangte und seit der Vereinigung der beiden ostasiatischen Sammlungen im Osten und Westen Berlins unter dem Namen Museum für Ostasiatische Kunst in Dahlem (seit 1992) aufbewahrt wird. F.C. Weiskopf (1900-1955) war von 1950 bis 1952 als Botschafter der Tschechoslowakei in China tätig. Es gelang ihm und seiner Frau Grete (Alex Wedding, 1905-1966), die dort als Journalistin arbeitete, eine umfangreiche Sammlung auf dem Gebiet der Archäologie, des Kunstgewerbes und der Malerei aufzubauen, die im Herbst 2004 im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden soll.
Eine Referatsliste wird in der ersten Übungsdoppelstunde ausgegeben.
Begrenzte Teilnehmerzahl: 12 - 15 Teilnehmer.
13 577
Ü*) -
Schlüsseltexte der deutschen Kunstkritik von 1945 bis 1960
Max. 30 Teilnehmer.
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(29.10.) Philipp Gutbrod
Nach 1945 wurde die sich in Deutschland neu formierende Kunstkritik von einer heftigen Kontroverse bestimmt, die um den Bilderstreit zwischen Abstraktion und Figuration sowie um das Menschenbild unserer Zeit kreiste. 1950 gipfelte dieser Disput im Darmstädter Gespräch und verlor erst nach der zweiten documenta an Vehemenz. Seine Teilnehmer hatten ihn mittels Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern geführt, die auf Grund ihrer breiten Rezeption eine zentrale Stellung in der deutschen Kunstgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg einnehmen. Anhand der kritischen Lektüre einiger dieser Texte von u.a. Will Grohmann, Werner Haftmann, Wilhelm Hausenstein und Hans Sedlmayr, aber auch von Malern wie Wille Baumeister, Karl Hofer und Ernst-Wilhelm Nay, sollen zum einen die methodischen Ansätze und Intentionen der Autoren erarbeitet und diskutiert werden. Zum anderen will die Übung in die Geschichte, Mechanismen und Wirkung der Kunstkritik in der frühen Bundesrepublik einführen. Voraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar ist die Bereitschaft, die jeweilige zu besprechende Quelle vorzubereiten.
Einführende Literatur: Annette Tietenberg, Kunstkritik, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter 3, 19999, S. 39-44. Walter Vitt (Hg), Vom Kunststück, über Kunst zu schreiben - 50 Jahre AICA Deutschland, Nördlingen 2001. Hariet Weber-Schäfer, Die Kontroverse um Abstraktion und Figuration in der französischen Malerei nach 1945, Köln 2001. Brennpunkt Informel, Quellen - Strömungen - Reaktionen, hg. von Christoph Zuschlag/Hans Gercke/Annette Frese, Ausst.-Kat. Heidelberg 1998. Aus den Trümmern - Kunst und Kultur im Rheinland und in Westfalen 1945-1952, Neubeginn und Kontinuität, hg. von Klaus Honnef/Hans M. Schmidt, Ausst.-Kat. Bonn/Düsseldorf/Bochum 1985, Köln/Bonn 1985.

Ostasiatische Kunstgeschichte

Grundstudium

13 505
V -
Einführung in die koreanische Kunst und Kultur
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; Hs B
(22.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Die koreanische Kunst mit mehr als 5000 Jahre alter Tradition ist eine eigenständige Hochkultur und gilt als ein wichtiger Bestandteil der Kunstgeschichte Ostasiens. Die Vorlesung bietet einen Überblick in die Koreanische Kunst und Kultur vom Neolithikum (etwa. 3000 v.Chr.) bis zur Joseon-Zeit (1392-1910); Die Vorlesung wird einen Bogen spannen von der schamanistisch geprägten Frühphase über die buddhistische Blütezeit bis zum letzten von konfuzianischer Ethik geprägten Königreich Koreas.
13 512
GK -
Einführung in die ostasiatische Kunstgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(24.10.) Antje Papist-Matsuo
13 522
PS -
Kazari-Ornament und Dekoration in der Japanischen Kunst
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(24.10.) Antje Papist-Matsuo
Das Seminar wird sich dem traditionellen Konzept des Kazari widmen, welches gemeinhin als Ornament und Dekoration in der japanischen Kunst verstanden wird. Es umfasst aber nicht nur den spezifischen Dekor und die Ornamentik eines Objektes selbst, sondern schließt auch die traditionellen ästhetischen Vorstellungen des Arrangierens dieser hochgeschätzten Sammelobjekte im räumlichen Kontext ein. Über das angeleitete Präsentieren von Kunstobjekten können Rezeption und Interpretation angeregt und gelenkt werden. Das Seminar wird in mehrere chronologische und thematische Sektionen – von der höfischen/shogunalen Kunst der Muromachi-Zeit (insbesondere 15. Jahrhundert) über die Teezirkel gebildeter Kaufleute der Momoyama- (1573-1615) und frühen Edo-Zeit bis zur "fließenden, vergänglichen Welt" der Vergnügungsviertel der Edo-Zeit (1615-1868) - eingeteilt werden und Objekte verschiedener Gattungen – Malerei, Keramik, Lacke, Textilien und Metallkunst – vorstellen.
Literatur und Referate können ab Ende September am Schwarzen Brett des KHI eingesehen werden.
13 525
PS -
Exportkeramik der Meiji-Zeit: Aufbruch zu unbekannten Märkten – japanische Keramikkunst für den westlichen Geschmack
(2 SWS)
Blockseminar: Di 14.00-18.00, 14-tägl. - Vortragssaal im Museum für Ostasiatische Kunst, Takustr. 40, Mitarbeitereingang;
Termine: 28.10, 11.11., 25.11., 9.12., 23.12.03 (oder 16.12., wird mit den Teilnehmern besprochen), 6.1., 20.1., 3.2. und 17.2.04 (dieser Termin ist für eine Exkursion gedacht und wird noch diskutiert).

(28.10.) Gisela Jahn
Vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Anforderungen der Meiji-Zeit beschäftigen wir uns mit den Umstrukturierungen in der Keramikproduktion, den Teilnahmen an den Weltausstellungen und deren Rezeption in West und Ost.
Im Mittelpunkt steht die Betrachtung der Stilentfaltung in den Werkstätten und Manufakturen von Arita, Kutani, Seto, Kyoto, Tokyo und der Satsuma-Keramik. Dabei werden wir der Wirkung westlicher Stilvorstellungen, dem Einfluss neuer Techniken und der Behauptung japanischer und chinesischer Traditionen nachgehen und in der späten Meiji-Keramik schließlich Vorboten der modernen japanischen Keramik aufspüren.
Zum Abschluss des Blockseminars ist eine Exkursion zu Museen in Hamburg und Bremen oder Leipzig geplant.
Diesem Lehrauftrag wird voraussichtlich im Sommersemester eine weitere Veranstaltung über die traditionelle japanische Keramik im 20. Jahrhundert folgen. Wir werden darin auf den Erkenntnissen aus dem Meiji-Seminar aufbauen und darüber hinaus die Strömungen in der Tee- und Mingei-Keramik untersuchen.
Einführende Literatur: Bing, Samuel, Artistic Japan, London 1891, deutsche Übersetzung J. Brinkmann: Japanischer Formenschatz, Hamburg, 1891. Conant, Ellen, P. : Refractions of the Rising Sun: Japan’s Participation in International Exhibitions 1862-1919; in Tomoko Sato und Toshio Watanabe, eds., Japan and Britain: An Aesthetic Dialogue 1850-1930, London 1991, pp. 79-92. Impey, Oliver and Malcolm Fairley, eds. The Nasser D. Khalili Collection of Japanese Art: Meiji no Takara / Treassures of Imperial Japan, 6 vol. London 1995: vol 1(Essays), vol 5/1,2 (Ceramics). Jahn, Gisela, Meiji Ceramic – The Art of Japanese Export Porcelain from 1868-1912, Stuttgart Oktober 2003. Pollard, Clare, Master Potter of Meiji Japan – Makuzu Kozan (1842-1916) and his Workshop, Oxford, 2003. Rein, J.J. Japan, nach Reisen und Studien im Auftrage der Königlich Preussischen Regierung dargestellt, vol. 2: Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Handel, Leipzig, 1886.
13 526
PS -
Koreanische Kunst
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(28.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Ausgehend und aufbauend zur Vorlesung „ Einführung in die koreanischen Kunst und Kultur“ werden Meisterwerke aus verschiedenen koreanischen Kunstgattungen, wie Keramik, Malerei, Metallarbeiten, buddhistische Skulpturen, Literatenutensilien und -möbeln aus unterschiedlichen Epochen stilistisch analysiert. Die Seminarteilnehmer sollten parallel regelmäßig an der Vorlesung teilnehmen.
Literaturangaben: Siehe Vorlesung
Referatslisten in der ersten Seminarstunde.

Hauptstudium

13 536
HS -
Chinesische Prosa und Malerei
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(27.10.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Zahlreiche chinesische literarische Werke dienten als Quelle beliebter Motive der chinesischen Malerei, die im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weiniger topographisiert worden sind: z.B. wie das "Vorwort zur Gedichtsammlung vom Orchideenpavillon (Lanting ji xu)" von Wang Xizhi (303-361), die "Heimkehr (Guiqulai)" von Tao Qian (365-427), das "Anwesen im Bambusdorf (Chuliguan)" von Wang Wei (701-761 ), "Dem Mond zuprosten (beiyue)" von Li Bai (701-752 ), der "Herbstklang" (Qiusheng) von Ouyang Xiu (1007-1072) und die "Rote Wand (Chibi)" von Su Shih (1037-1101 ) usw. In diesem Seminar wird erarbeitet werden, wie chinesische Malerei unter Einbeziehung literarischer Themen und Topoi untersucht werden sollte. Den Teilnehmern wird empfohlen, parallel am Grundseminar von Prof. v. Mende, Sinologisches Seminar "Gattungen und Topoi der chinesischen Literatur", Di 12-14, Raum 103, teilzunehmen.
13 556
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Beginn: n. V.
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
  Jeong-hee Lee-Kalisch

Erweitertes Lehrangebot (für Grund-und Hauptstudium)

13 569
Ü -
Zwischen Tradition und Moderne: Chinesische Malerei des frühen 20. Jahrhunderts
(3 SWS)
Blockseminar,
Kontakt: clarissa.spee@t-online.de

Fr 10.00-13.00 - Koserstr. 20; A 124
(9.1.) Clarissa von Spee
Chinas Kunstszene in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist von einem bis dahin nicht gekannten Pluralismus gekennzeichnet, der sich vor allem in den Metropolen Beijing, Canton und Shanghai entfaltet.
Obwohl der weitaus größte Teil der Künstler weiterhin der traditionellen, chinesischen Malerei mit Tusche und Papier (guohua) verpflichtet bleibt, führen sie neue Farbpigmente, Genres und Bildformate ein. Die Maler verarbeiten westliche und japanische Einflüsse und entwickeln vielfach sehr individuelle Stile. Der Kurs befasst sich mit einer Gruppe traditioneller Maler, die in der Mehrzahl der sogenannten Shanghaier Schule (haipai) angehören und die guohua-Malerei bis heute nachhaltig geprägt haben.
Ziel der Lehrveranstaltung wird sein, die wichtigsten Vertreter der guohua-Malerei und ihre Hauptwerke vorzustellen. Dabei sollen die innovativen Aspekte der Bilder systematisch aufgeschlüsselt und erarbeitet werden. Vorgesehen ist außerdem eine Besichtigung von Originalen im Museum für Ostasiatische Kunst gegen Ende der Veranstaltung.
Die Veranstaltung steht allen an chinesischer Malerei und Kultur Interessierten offen. Chinesisch Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich.
Voraussetzung für einen Scheinerwerb sind die regelmäßige Teilnahme und ein kurzer Diatest am Ende des Kurses. Für den Besuch des Ostasiatischen Museums können Teilnehmer vor Ort 8-10 minütige Kurzreferate halten.
13 572
Ü -
NEU
Mochan-shanzhuang-Sammlung im Museum für Ostasiatische Kunst

Mi 8.00-10.00 Vortragsraum des Museums für Ostasiatische Kunst, Takustr. 40, Mitarbeitereingang.
Beginn: Siehe Aushänge Koserstr. 20

n. V.
  Wilibald Veit
13 576
Ü*) -
Vorbereitung einer Ausstellung chinesischer Kunst
(2 SWS)
14-tägl. Mo 10.00-12.00 - Museum für Ostasiatische Kunst
(27.10.) Herbert Butz
Ziel der Übung ist die gemeinsame Erarbeitung einer Ausstellung mit ausgewählten Werken chinesischer Kunst aus dem Nachlass des Schriftstellerehepaares Grete und Franz Carl Weiskopf, der 1966 in die Ostasiatische Sammlung auf der Museumsinsel gelangte und seit der Vereinigung der beiden ostasiatischen Sammlungen im Osten und Westen Berlins unter dem Namen Museum für Ostasiatische Kunst in Dahlem (seit 1992) aufbewahrt wird. F.C. Weiskopf (1900-1955) war von 1950 bis 1952 als Botschafter der Tschechoslowakei in China tätig. Es gelang ihm und seiner Frau Grete (Alex Wedding, 1905-1966), die dort als Journalistin arbeitete, eine umfangreiche Sammlung auf dem Gebiet der Archäologie, des Kunstgewerbes und der Malerei aufzubauen, die im Herbst 2004 im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden soll.
Eine Referatsliste wird in der ersten Übungsdoppelstunde ausgegeben.
Begrenzte Teilnehmerzahl: 12 - 15 Teilnehmer.

Altertumswissenschaften (WE 3)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Hartmut Kühne

Seminar für Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Mi, 22.10., 13.00 - Fabeckstr. 7

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-55028)

Institut für Indische Philologie und Kunstgeschichte
Einführungsveranstaltungen
Vorbesprechung Indische Philologie: Mo, 20.10., 11.00 Uhr - Königin-Luise-Str. 34a
Vorbesprechung Indische Kunstgeschichte: Do, 23.10., 11.00 Uhr - Königin-Luise-Str. 34a

Einzelberatung
Indische Philologie: nach Vereinbarung über (838-55171)
Indische Kunstgeschichte: nach Vereinbarung über (838-56240)

Ägyptologisches Seminar
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung jeweils in der ersten Lehrveranstaltung

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53019)

Institut für Altorientalistik
Einführungsveranstaltung:
Di, 21.10., 9.00 s. t. - Hüttenweg 7, Hörsaal (Container);
Eingang Bitscher Straße
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für Veranstaltungen
ohne entsprechende Angaben am 21.10., 9.00 Uhr s.t., im
Vorlesungsraum.

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53347)

Institut für Vorderasiatische Altertumskunde
Einführungsveranstaltung
Di, 21.10., 9.00 s. t. - Hüttenweg 7, Hörsaal (Container);
Eingang Bitscher Straße
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für Veranstaltungen
ohne entsprechende Angaben am 21.10., 9.00 Uhr s.t., im
Vorlesungsraum.

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-52057)

Institut für Prähistorische Archäologie (Ur- und
Frühgeschichte)
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Do, 23.10., 10.00 c. t. - Hörsaal,
Altensteinstr. 15

Einzelberatung
Dr. Heidi Peter-Röcher: n. V. über (838-55481)

Institut für Klassische Archäologie
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Di, 21.10., 17.00 c. t. - Abguss-Sammlung
Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53712)

Institut für Religionswissenschaft
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Di, 21.10., 14.00-16.00 - Hörsaal, Altensteinstr. 40

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-54089 und 838-52822)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft

Vergleichende Sprachwissenschaft

13 600
V/Ü -
Grammatische und lexikalische Kategorien
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Di 14.00-16.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(28.10.) Matthias Fritz
Kategorien werden in den Sprachen in unterschiedlicher Art und Weise ausgedrückt (z. B. synthetisch 'ginge' vs. analytisch 'würde gehen') und auch verschieden den Bereichen Grammatik und Lexikon zugeordnet (z. B. grammatischer Plural 'Berge' vs. lexikalisches Kollektiv 'Gebirge'). Manche Kategorien sind in der einen Sprache grammatikalisiert, in der anderen nicht (z. B. Injunktiv, Singulativ); wie werden in letzterer solche Konzepte dann ausgedrückt? Auf diese und ähnliche Fragen sollen in der Veranstaltung Antworten gefunden werden. Dabei werden indogermanische Sprachen ebenso berücksichtigt wie nicht-indogermanische Sprachen.
Voraussetzung: Lateinkenntnisse
Schein: Referat
Literatur: Kurylowicz, Jerzy, The Inflectional Categories of Indo-European, Heidelberg 1964.
13 601
V/Ü -
Historische Dialektologie des Deutschen
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(29.10.) Matthias Fritz
Im Mittelpunkt der Übung werden Texte aus frühneuhochdeutscher Zeit stehen, die verschiedenen deutschen Dialektregionen entstammen. Auf dieser Grundlage wird eine Einführung in die historische deutsche Dialektologie vom Althochdeutschen bis zum Neuhochdeutschen geboten, in der die typischen Merkmale zur Sprache kommen, durch die sich die deutschen Dialekte voneinander unterscheiden.
Voraussetzung: Mittelhochdeutschkenntnisse
Schein: Referat
Literatur: Besch, Werner et al. (ed.), Dialektologie. Ein Handbuch der deutschen und allgemeinen Dialektforschung, Berlin/New York 1982/83.
13 602
Ü -
Lingala: Verkehrssprache beider Kongostaaten
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Fr 10.00-12.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(24.10.) Klaus Piper
13 603
Ü -
Swahili: eine Bantusprache unter arabischem Einfluß
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Fr 12.00-14.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(24.10.) Klaus Piper

Indogermanische Sprachwissenschaft

13 604
V/PS -
Einführung in die Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Di 12.00-14.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(28.10.) Michael Meier-Brügger
Die Veranstaltung führt in alle Belange der Vergleichenden und Indogermanische Sprachwissenschaft ein. Es werden die idg. Sprachfamilien und ihre ältesten Zeugnisse genauso vorgestellt wie die sprachwissenschaftlichen und grammatischen Grundbegriffe und die wichtigsten Rekonstruktionsmethoden und -modelle. Die Übung richtet sich an Studierende im Grundstudium. Grundlage für einen Leistungsnachweis ist ein Referat, eine Klausur oder ein mündliche Prüfung.
Empfohlene Literatur: M. Meier-Brügger, Indogermanische Sprachwissenschaft, 8., überarbeitete und ergänzte Auflage unter Mitarbeit von M. Fritz und M. Mayrhofer, Berlin (de Gruyter Studienbuch) 2002.
13 605
HS/Ü/C -
Indogermanistisches Kolloquium
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(28.10.) Michael Meier-Brügger
Ausgangspunkt der Diskussionen sind neuere und neueste Publikationen aus allen Teilgebieten der Indogermanistik. Es wird erwartet, daß jeder Teilnehmer in Referaten ausgewählte Themen vorstellt und kommentiert. Das Kolloquium ist für das Hauptstudium angelegt, Studienanfänger sind aber ebenfalls herzlich willkommen.
13 606
PS/Ü -
Lateinische Grammatik
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Mi 12.00-14.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(29.10.) Michael Meier-Brügger
Die Veranstaltung bringt eine Einführung und Repetition der wichtigsten Fakten der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft der lateinischen Sprache und führt die Teilnehmer über die Lautlehre, Formenlehre und Wortbildung bis zur Syntax.
Empfohlene Literatur: Gerhard Meiser, Historische Laut- und Formenlehre der lateinischen Sprache, Darmstadt 1998 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
13 607
PS/Ü -
Altgriechische Grammatik
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Mi 10.00-12.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(29.10.) Michael Meier-Brügger
Die Veranstaltung bringt eine Einführung und Repetition der wichtigsten Fakten der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft der altgriechischen Sprache und führt die Teilnehmer über die Lautlehre, Formenlehre und Wortbildung bis zur Syntax.
Empfohlene Literatur: Eduard Bornemann, Ernst Risch, Griechische Grammatik, Frankfurt a.M.; Berlin, München 1978 (Verlag Diesterweg)
13 608
Ü -
Einführung in die Keltologie III: Mittelkymrisch
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Mi 16.00-18.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(29.10.) Peter Busse
Dieser Kurs setzt die Einführungen des WS 2002/03 und des SS 2003 fort. Nach dem Altirischen soll nun die zweitwichtigste keltische Literatursprache, das Mittelkymrische, d.h. das mittelalterliche Walisisch, beleuchtet werden, das typologisch und grammatisch große Unterschiede zum Altirischen aufweist.
Als Beispieltext ist vorgesehen Branwen Uerch Lyr, der zweite Zweig des Mabinogi, der berühmten walisischen Epensammlung aus dem 12. Jahrhundert. Dieser Text ist ein Beispiel des "klassischen" Mittelkymrisch und bietet dem Einsteiger keine nennenswerten Schwierigkeiten. Er bietet neben interessanten und typischen grammatischen Phänomenen auch noch sehr aufschlussreiche Einblicke in die Reste der keltischen Mythologie.
Der zweite Teil des Kurses soll anhand von Beispielen des Dichters Cynddelw Brydydd Mawr (ca. 1150-1190) die andere Seite des Mittelkymrischen, die Sprache der Barden, beleuchten und einen Einblick in die irische und kymrische Dichtung geben.
Literatur: D. Simon Evans, A Grammar of Middle Welsh (Dublin 1989); D.S. Thomson, Branwen Uerch Lyr (Dublin 1961); Pedeir Keinc y Mabinogi, gol. gan I. Williams (Ceardydd 1951); G. Williams, An Introduction to Welsh Poetry (London 1953); Gwaith Cynddelw Brydydd Mawr: Cyfres Beirdd y Tywysogion III-IV (Caerdydd 1991/5); Peter Busse, Cynddelw Brydydd Mawr - Archaismus und Innovation (Münster 2002).
13 609
Ü -
Altirische Lektüre: Aislinge Oenguso
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Mi 18.00-20.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(29.10.) David Lewis
13 610
PS/V/Ü -
Der Trojanische Krieg bei Byzantinern und Slaven
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Mi 16.00-18.00 - Podbielskiallee 60
(22.10.) Christoph Koch,
Diether R. Reinsch
Im Gegensatz zur Geschichte des klassischen Griechenland, die in der byzantinischen Memoria so gut wie keine Rolle spielt, ist der legendäre Trojanische Krieg als geschichtliches Ereignis fest in die Abfolge der Weltreiche eingebettet, wie sie in den Weltchroniken geschildert wird und das allgemeine Geschichtsbild in Byzanz bestimmt. Im Seminar soll zunächst untersucht werden, auf welche Weise der Trojanische Krieg in den Chroniken des Ioannes Malalas (6. Jh.) und des Konstantinos Manasses (12. Jh.) behandelt wird. Eine andere Rolle spielt der Trojanische Krieg in der byzantinischen Romanliteratur; hier werden wir besonders auf die byzantinische Ilias eingehen. Die slavischen Literaturen des Mittelalters empfingen den Troja-Stoff von West und Ost. Zum einen wurde der mittelalterliche Trojaroman aus einer auf den lat. Diktys- und Dares-Übersetzungen beruhenden westeuropäischen Quelle ins Kroatische (um 1300) und Bulgarische (14. Jh.) übersetzt und fand von hier seinen Weg nach Rußland (15. Jh.), wo er als Anhang der slav. Übersetzung der Synopsis historike des Konstantinos Manasses erscheint. Zum anderen wurde der Vorwurf in Rußland durch das auf den griech. Diktys zurückgehende 5. Buch der slav. Übersetzung der Chronographia des Ioannes Malalas bekannt. Endlich wird in Rußland die ältere Übersetzung des Trojaromans durch die Übertragung des lat. Textes des Guido de Columnis verdrängt (Ende 15. Jh.).
Zur Annäherung an das Thema im byzantinischen Bereich: R. Browning, Homer in Byzantium, Viator 6, 1975, S. 15-33; ders., The Byzantines and Homer, in: R. Lamberton/J. J. Keaney (Hg.), Homer's Ancient Readers, Princeton 1992, S. 134-148; E. M. Jeffreys, The Attitudes of Byzantine Chroniclers Towards Ancient History, Byzantion 49, 1979, S. 199-238.
13 611
PS/V/Ü -
Altarmenisch: Eznik Kolbaci - Wider die Sekten II (Lektüre mit sprachistorischen Erläuterungen)
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr
Fabeckstr. 7; GrÜR
  Christoph Koch
Gegenstand der Veranstaltung ist das erste originäre Denkmal der altarmenischen Literatur aus der Feder des bedeutendsten Schriftstellers des "goldenen Zeitalters (5. Jh.), das der Darstellung der orthodoxen Lehre von Gott und der Ursache des Bösen und ihrer Verteidigung gegen nichtchristliche Irrlehren (Mazdaismus, griechische Philosophie, Gnosis) gewidmet ist. Die Veranstaltung setzt die im Wintersemester 2002/03 begonnene Lektüre und sprachhistorische Interpretation des Textes fort, ist jedoch ausdrücklich auch für Interessenten (auch Anfänger) bestimmt, die an der vorangegangenen Veranstaltung nicht teilgenommen haben. Die sprachliche Interpretation dient der Einführung in Geschichte und Vorgeschichte der altarmenischen Laut- und Formenlehre, wobei nunmehr die Verbalmorphologie im Vordergrund stehen wird. Grundlage für den Erwerb eines benoteten Seminarscheins ist eine Klausur oder eine mündliche Prüfung, nach Absprache auch eine Hausarbeit.
13 612
Ü -
Altarmenisch
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; KlÜR
  Gerayer Koutcharian
Altarmenisch (auch: Klassisches Armenisch; Grabar) ist eine isoliert oder archaisch gebliebene indogermanische Sprache, deren Phonetik von der kaukasischen Sprachfamilie beeinflusst ist. Spätestens zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde diese Sprache nach der Erfindung des armenischen Alphabets zur Schriftsprache. Es gibt jedoch Hinweise, daß Altarmenisch schon zuvor als Schriftsprache diente, wenn auch mit Fremdalphabeten.
Als Schriftsprache war Grabar bis Mitte des 18. Jahrhunderts im Gebrauch, neben Mittel- und Neuarmenisch. In Altarmenisch haben die klassischen armenischen Historiker und Kirchenväter ihre Werke verfasst. Bis heute ist Altarmenisch die offizielle Sprache der armenischen Kirche bzw. Liturgiesprache geblieben.
13 613
Ü -
Neuarmenisch
(2 SWS)(5 cr) Deutsch
Vorbesprechung: 22.10.03, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; KlÜR
  Gerayer Koutcharian
Einführung in die Besonderheiten des Neuarmenischen (Grammatik, Lexik, Phonetik) anhand ausgewählter Textbeispiele (unter Berücksichtigung vorhandener Vorkenntnisse). Nach Wunsch der Teilnehmer wird die Übung für Ost- oder Westarmenisch durchgeführt.
13 614
Ü -
Das armenische Alphabet: Historische Hintergründe, kulturelle Wirkungen
(2 SWS)(5 cr) Deutsch
Vorbesprechung: 22.10., 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; GrÜR
  Gerayer Koutcharian
Das 2005 bevorstehende Gedenkjahr zur "Erfindung" des armenischen Nationalalphabets durch Mesrop Maschtoz ist Anlass für diese Übung. Hat Mesrop das armenische Alphabet "erschaffen" oder "wiedergefunden"? Hat er auf der Grundlage älterer Alphabete ein neues entwickelt? Die Übung führt in politische Hintergründe des frühen 5. Jahrhunderts ein und analysiert die geistes- und kulturhistorischen Auswirkungen der Schaffung eines armenischen Alphabets.
Als begleitende Lektüre lesen wir ausgesuchte Textstellen aus der wichtigsten Quelle zum Leben und Werk des Hl. Mesrops: die Vita seines Schülers und Mitarbeiters Korjun (in alt- und neuarmenischer Sprache).

Indische Philologie und Kunstgeschichte

Indische Kunstgeschichte

13 651
V -
Jaina-Miniaturmalerei
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Königin-Luise-Strtaße 34a
  Klaus Bruhn
Jaina-Miniaturmalerei ist in erster Linie Malerei des westlichen Indiens im 11.-16. Jahrhundert (Buchdeckel und Handschriftenblätter). Im Gegensatz zur Jaina-Skulptur mit ihrem begrenzten Formenbestand ("ikonoplatische" Kunst, wenig narrative Motive) befaßt sich die Miniaturmalerei mit bestimmten religiösen Texten. Auf eine frühe Phase (11.-13. Jh.) mit nur wenigen, aber relativ lebendigen Darstellungen folgt eine Phase der Erstarrung und der schnell zunehmenden Produktion (vornehmlich 15. Jh.). -- Die südindische Miniatur- (und Wand)malerei ist trotz des geringen Umfangs ebenfalls wichtig und wird mitberücksichtigt.
13 650
Ü -
Buddhistische Kultstädte und Skulpturen aus Bengalen
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34a
  Gouriswar Bhattacharya
Die buddhistische Kunst erlebte eine letzte Blütezeit in Ostindien (Bihar-Bengalen) vom 8.-12. Jh. n. Chr. unter der buddhistischen Pala-Dynastie. Der berühmte Tempel von Paharpur (Nord-Bangladesh) wurde von dem Pala-König Dharmapala (8. Jh.) gegründet.
Eine ebenso bedeutende buddhistische Anlage ist Mahasthangarh (ebenfalls in Nord-Bangladesh). In Jagjibanpur (Malda-Dist., West Bengalen) wurde kürzlich ein großer buddhistischer Tempel mit Klosteranlage ausgegraben.
Im Südosten Bengalens (heute Bangladesh), im bekannten Gebiet von Mainamati-Devaparvata, regierten einige buddhistische Prä-Pala Dynastien. Hier hat man viele Stein- und Bronzeplastiken gefunden, die für das Studium der buddhistischen Kunst und Ikonographie von großer Bedeutung sind.
13 652
S -
Architektur und Skulptur in Sri Lanka
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a
  Falk Reitz*
Im Mittelpunkt des Seminars werden die Bauwerke in den Hauptstädten (Anuradhapura, Polonnaruwa, Sigiriya, Tissamaharama) der alten Königreiche stehen. Die fünf in Sri Lanka anzutreffenden Dagobatypen werden ebenso behandelt wie die verschiedenen Varianten buddhistischer Klöster. Buddhistische Architektur und Skulptur in Sri Lanka sind zunächst vom Vorbild der nordindischen Grundformen geprägt, unterliegen jedoch später einem Wandel, der regional eigenständige Stile hervorbringt. Die Parallelen wie Unterschiede zum indischen Vorbild sollen herausgearbeitet werden.
Einführende Literatur: S. Bandaranayake, Sinhalese Monastic Architecture, Leiden 1974; S. Bandaranayake, The Rock and Wall Paintings of Sri Lanka, Colombo 1986; A.K. Coomaraswamy, Mediaeval Sinhalese Art, New York 1956, H. Mode, Die Buddhistische Plastik auf Ceylon, Leipzig 1963; U. v. Schroeder; Buddhist Sculptures of Sri Lanka 1990; U. v. Schroeder, The Golden Age of Sculpture in Sri Lanka, Hong Kong 1992,
13 653
Ü -
Der Hindu-Tempel in Nord- und Südindien
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a
  Falk Reitz*
Der Hindu-Tempel und seine stilistischen Varianten in den verschiedenen Regionen Indiens wird sowohl architekturanalytisch als auch ikonologisch behandelt. Die verfügbaren Architekturtraktate sollen ebenso besprochen werden wie die mythologischen Vorlagen für die Bildprogramme, um den kulturhistorischen Hintergrund für die Errichtung der Tempel aufzuzeigen. Die Veranstaltung ist auch für Erstsemester konzipiert.
Einführende Literatur: Encyclopaedia of Indian Temple Architecture, Vol. I (South India), Vol. II (North India) , eds.: M.A. Dhaky, M.W. Meister – jeweils mehrere Bände; S. Kramrisch, The Hindu Temple, Delhi, Varanasi, Patna 1976 (Reprint); M.W. Meister, Geometry and Measure in Indian Temple Plans: Rectangular Temples, in: Artibus Asiae XLIV, 4: 266-296; G. Michell, Der Hindu-Tempel. Bauformen und Bedeutung, Köln 1979.

Indische Philologie

13 660
C -
Indien im Fernsehen
(2 SWS)
14-tägl. Mo 16.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(20.10.) Harry Falk,
Angelika Malinar,
Ingo Strauch
Filme aus den letzten 10 Jahren zur Kultur und zu den Religionen Indiens werden vorgestellt und im Anschluss in Bezug auf ihre inhaltliche Aussage und Absicht besprochen. Dabei soll auch der Wandel der Indien-Rezeption im genannten Zeitraum sowie filmtechnische Aspekte wie Kameraführung, Schnitt und Ton untersucht werden.
13 662
Ü -
Übungen zu Sanskrit III mit leichten Texten aus dem Pancantantra
(2 SWS)
n. V.  - Königin-Luise-Str. 34 a
  Caren Dreyer
Anhand kurzer Fabeln und Erzählungen aus dem Pancatantra soll die Technik des Übersetzens aus dem Sankrit geübt werden. Nach Abschluss des Grundkurses dient dieser Kurs der Vertiefung der Grammatik, der Erweiterung des Wortschatzes und einer ersten Beschäftigung mit einem der erfolgreichsten Texte der Weltliteratur.
13 663
HS -
Lektüre aus dem Atharvaveda der Paippaladins
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(23.10.) Gerhard Ehlers,
Harry Falk
Aus der Universitätsbibliothek Tübingen liegen sehr gut lesbare Kopien von Manuskripten auf Birkenrinde vor. Das HS soll in die Welt der atharvavedischen Zaubersprüche einführen; die Interaktion mit numinosen Kräften zum eigenen Heil oder zum Schaden anderer soll auf einer sekundären Ebene mit der Religiosität des Rgveda verglichen werden. Zum sprachlichen Verständnis werden auch die Versionen der Paippaladins aus Orissa wie der Saunakiyas aus Gujarat herangezogen. Das HS ist zugleich eine Einführung in die Sarada-Schrift Kaschmirs.
Literatur Bloomfield, M.: The Atharvaveda (Grundriß der Indo-Arischen Philologie und Altertumskunde 2,1), Straßburg 1899.
13 664
S -
Leichte Sanskrit-Lektüre: Das Ramopakhyanam aus dem Mahabharata mit Übungen zur Kasus-Syntax
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(21.10.) Harry Falk
In Fortsetzung zum SS 03 soll die Erzählung vollständig gelesen werden, wobei anhand des Textes und weiterer Beispiele aus dem Epos eine Vertiefung der Kenntnisse der Sanskrit-Syntax angestrebt wird.
Literatur: Meenakshi, K.: Epic Syntax. New Delhi 1989; Speijer, J. S.: Sanskrit Syntax. Kyoto 1968 (repr.).
13 665
HS -
Das Dharmasastra des Vasistha - ein spätvedischer Rechtstext
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(20.10.) Harry Falk
Von den vier sog. "vedischen" Dharmasutras ist das dem Vasistha zugeschriebene das jüngste, bzw. es hat als letztes eine grundlegende Überarbeitung erfahren. Die Regeln betreffen den Alltag im alten Indien ebenso wie das Rechtswesen und den königlichen Haushalt. Diese Texte hatten bis vor kurzem noch normative Qualitäten und dienen heute der Definition einer Gruppen-Identität. Der knappe sprachliche Ausdruck folgt eigenen Regeln. Zudem soll über den Vergleich von Handschriften aus unterschiedlichen Regionen die inhaltliche wie sprachliche Variantenbreite solcher Texte erkennbar gemacht werden.
Literatur: Führer, A.A. (ed.): (Sri) Vasisthadharmasastram. Aphorisms on the sacred law of the Aryas, as taught in the school of Vasistha. Delhi, Varanasi 1983 (repr.). Olivelle P. (ed.): Dharmasutras: The law codes of ancient India. Oxford 1999.
13 666
HS -
Die frühen südindischen Kupfertafeln mit Prakrit-Inschriften
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(24.10.) Harry Falk
Weniger als zehn Texte liegen aus Südindien vor, die als erste Zeugnisse von staatlich dokumentierten Landschenkungen noch die lokalen Volkssprachen (Prakrit)benutzen. Sie stammen aus dem 2. bis 4. Jh. n.Chr. Der inhaltliche Aufbau ist bereits weitgehend standardisiert, dennoch erfordert die philologische Aufarbeitung eine intensive Einarbeitung. Zur Vorbereitung werden Dokumente auf Stein aus der Satavahana-Dynastie besprochen; zum weiteren Verständnis müssen auch jüngere Texte in Sanskrit verglichen werden.
13 667
PS -
Alchemie im indischen Mittelalter
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
  Oliver Hellwig
Der Tantrismus hat in Indien eine Reihe von Techniken hervorgebracht, die sich mit der Perfektionierung des menschlichen Körpers und der Erlangung übernatürlicher Fähigkeiten (siddhis) beschäftigen. Die Veranstaltung gibt auf Basis von Originaltexten einen Überblick über diese Traditionen, wobei neben der Lektüre von alchemistischer Literatur auch Exkurse in den Ayurveda und bestimmte Bereiche der Yoga-Literatur geplant sind. Sanskritkenntnisse erleichtern das Verständnis der besprochenen Texte, werden aber nicht vorausgesetzt.
13 668
S -
Hindi-Grundkurs III
(4 SWS)
Mo, Fr 8.00-10.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(20.10.) Dirk Lönne
Fortsetzung des GK II aus dem SS 2003. Der Kurs konzentriert sich auf die weiterführende Vermittlung von Grammatik und Lexik verbunden mit Übungen. Die Lehr- und Übungsmaterialien werden im Semesterverlauf ausgehändigt werden. Begleitend dazu wird ein 2-stündiger Kurs "Hindi Lektüre III" (s.u.) angeboten. Die Teilnahme an diesem Kurs wird empfohlen, da die Unterrichtsinhalte aufeinander Bezug nehmen. Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme und Abschlussklausur.
13 669
Ü -
Hindi I
(4 SWS)
Pflichtveranstaltung
Mo, Do 12.00-14.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(20.10.) Angelika Malinar
Der Grundkurs Hindi I führt in die Schrift und die Grundlagen der Grammatik des Hindi ein. Das Unterrichtsmaterial wird im Kurs zur Verfügung gestellt. Als Referenzgrammatik dient S. McGregor: Outline of Hindi Grammar.
Voraussetzungen: keine.
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Klausur.
13 670
HS -
"Tyagpatr" von Jainendra Kumar
(2 SWS)
Wahlpflichtveranstaltung
14-tägl. Mo 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(20.10.) Angelika Malinar
Jainendra Kumar (1905-1988) war ein enger Freund von Premchand, eines der bedeutendsten sozialkritischen Autoren der Hindi-Literatur. Diese sozialkritische Perspektive, vor allem in bezug auf die Geschlechterbeziehungen, wird auch im 1937 veröffentlichten Roman "Tyagpatr" deutlich. Dabei konzentriert sich Kumar auf die introspektive Darstellung individueller Erfahrungen. Im Seminar wird der Roman gelesen, dessen Erzähltechniken analysiert und in den Kontext der Literaturgeschichte gestellt.
Lit.: Peter Gaeffke: Hindi Literature in the twentieth century. Wiesbaden, 1978.
Voraussetzungen: Abgeschlossener Hindi-Kurs (mind. 3 Semester Hindi)
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Referat bzw. Hausarbeit.
13 671
V -
Einführung in den Hinduismus
(2 SWS)
Pflichtveranstaltung
Do 14.00-16.00 - Museum für Indische Kunst, Takustr.; Kleiner Vortragssaal
(30.10.) Angelika Malinar
Wie kaum eine andere Religion ist der Hinduismus durch eine Vielfalt religiöser Traditionen gekennzeichnet. Dennoch gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten in den theologisch-philosophischen Begriffen, in der Kosmologie, den religiösen Praktiken und nicht zuletzt durch die Bezogenheit auf die Strukturen der Kastengesellschaft. Die Vorlesung beschäftigt sich mit beiden Aspekten: Zum einen werden die grundlegenden Konzepte und Praktiken vorgestellt, welche die Gotteslehren des Hinduismus prägen. Zum anderen werden einzelne religiöse Traditionen (z.B. Shivaismus, Göttinnenverehrung, mittelalterliche Stifterreligionen) erörtert. Dabei wird auch ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung gegeben, der mit einen Ausblick auf die Moderne endet.
13 672
GK -
Hindi-Lektüre I
(2 SWS)
n. V.  - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
  Jürgen Neuß
Begleitkurs zum Hindi-Grundkurs I von Frau Dr. Angelika Malinar. Ziel des Kurses ist die im Grundkurs erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und anhand einfacher Texte
Lesefähigkeit und Textverständnis zu fördern.
Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme.
13 673
S -
Hindi-Lektüre III
(2 SWS)
n. V.  - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
  Jürgen Neuß
Fortsetzung des Kurses Hindi-Lektüre II aus dem SS 03. Ziel des Kurses ist der selbständige Umgang mit einfachen Hindi-Texten. Der Kurs nimmt inhaltlich Bezug auf die im Hindi-Grundkurs III von Dirk Lönne vermittelte Grammatik und vertieft die dort erwobenen Kenntnisse. Die Kursmaterialien werden im Semesterverlauf ausgehändigt.
Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme.
13 674
GK -
Sanskrit II
(4 SWS)
Di, Do 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(21.10.) Ingo Strauch
Die Übung ist die Fortsetzung des im SS 2003 veranstalteten Kurses Sanskrit I. Die Teilnahme an Sanskrit I oder vergleichbare Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für eine Teilnahme. Der Unterricht erfolgt auf der Grundlage des von Thomas Lehmann (Heidelberg) erarbeiteten Lehrmaterials "Sanskrit für Anfänger. Ein Lehr- und Übungsbuch".
Leistungsnachweis: Klausur
(15 216)
PS -
Von Mitternacht bis Millenium: Einführung in Politik und Zeitgeschichte Indiens
(2 SWS)
fachübergreifende Lehrveranstaltung
Fr 12.00-14.00 - Ihne 22/UG2
(24.10.) Ulrike Kölver
Da eigene Lehrveranstaltungen zum Bereich Südasien/ Indien am OSI bisher nur wenig angeboten wurden, soll diese Veranstaltung zunächst als Einführung für an der Region interessierte Studienanfänger dienen. Die in der Unabhängigkeitsbewegung entwickelten besonderen Politik-Ansätze der Gründungsväter und ihre Verwirklichung nach 1947 sollen beleuchtet werden wie auch Indiens Rolle in der Blockfreien-Bewegung in der Zeit des Kalten Krieges. Von diesen Ansätzen aus sollen die Hauptentwicklungen und spezifischen Probleme indischer Innen- und Außenpolitik bis zur heutigen Lage einerseits im Überblick, andererseits anhand besonderer Spezialthemen, wie z.B. Rolle des Hinduismus / Kastensystem und Sozialpolitik; Kommunalismus / Indien-Pakistan / Kaschmirfrage behandelt werden. Im Verlauf der Veranstaltung sollen einerseits Studierende Gelegenheit haben, anhand ausgewählter Texte Referate zu halten bzw. Hausarbeiten zu schreiben, andererseits sollen zu ausgewählten Themen Referenten mit Spezialkenntnissen und -erfahrungen eingeladen werden, so dass die Studierenden im Rahmen dieser Einführung möglichst weit gefächerte Einblicke in das Gebiet gewinnen können. Der Veranstaltung (die in geeignetem Turnus zu wiederholen wäre) sollen in den folgenden Semestern weitere folgen, die sich mit spezielleren Themen zum Bereich Südasien befassen.

Ägyptologie

13 700
V -
Einführung in die Ägyptologie
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Institut f. Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hs
(20.10.) Alexandra v. Lieven,
Joachim Quack,
Stephan Seidlmayer
Die Vorlesung soll einen einführenden Überblick über das Fach geben, von Archäologie und Kunst über Religion, Wissenschaft und Literatur bis zu Geschichte. Die genaue Verteilung der Themen und Dozenten wird rechtzeitig per Aushang bekannt gegeben.
Literatur: wird in der Vorlesung angegeben.
Scheinerwerb: ein benoteter Teilnahmeschein kann auf Wunsch durch eine mündliche Prüfung oder eine Klausur erworben werden.
13 701
V -
Topographie, Archäologie und Geschichte der Region von Aswan
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Institut f. Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hs
(21.10.) Stephan Seidlmayer
Die Region um die moderne Stadt Aswân nimmt in vielfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Die Enge des Niltals und die Urgesteinsformationen des 1. Katarakts ließen kaum Raum für agrarische Flächen, schufen hingegen die Voraussetzungen für ausgedehnte Steinbruchstätigkeit. Als Südgrenze Ägyptens in pharaonischer Zeit bildete die Region den natürlichen Ausgangspunkt für Handels- und Kriegsunternehmungen in den südwärts anschließenden nubischen Raum. Gelegen in der ethnischen Kontaktzone zwischen Ägypten und Nubien ist im Gebiet um Aswân auch die soziale Relation zwischen ägyptischen und nubischen Bevölkerungen zu studieren. Im Rahmen der Vorlesung werden diese Verhältnisse insbes. gestützt auf die archäologischen, monumentalen und ikonographischen Zeugnisse von der ausgehenden Prähistorie bis zum Beginn der ptolemäischen Zeit und für das Gebiet um Aswân, im Norden Kôm Ombo, im Süden das unternubische Niltal einschließend, behandelt.
Teilnahmevoraussetzungen: keine spezifischen Voraussetzungen
Literatur: wird in der Vorlesung angegeben
Scheinerwerb: Ein benoteter Teilnahmeschein kann auf Wunsch durch eine mündliche Prüfung oder eine Klausur erworben werden.
13 702
PS -
Denkmälerkundliches Proseminar
(2 SWS)
Der Veranstaltungsort wird rechtzeitig bekanntgegeben / bitte Aushang am Schwarzen Brett beachten.
  N. N.
13 703
HS -
Tell el-Amarna und andere Städte des Neuen Reiches
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Institut f. Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Seminarraum
(21.10.) Stephan Seidlmayer
Unter den wenigen erhaltenen und erforschten Städten des pharaonischen Ägypten nimmt Achetaton ("Tell el-Amarna"), die neue Hauptstadt Echnatons, eine Schlüsselrolle ein. Das Stadtgebiet mit seinen Wohnvierteln, Palästen, Kult- und Verwaltungsgebäuden ist als Quelle für Geschichte und Kultur der Amarnazeit von einzigartiger Bedeutung; darüber hinaus gibt Achetaton in einmaliger Kohärenz Einblick in architektonische Gestalt, soziale Struktur und ökonomische Organisation einer ägyptischen Großstadt des Neuen Reiches. Um den exemplarischen Charakter der Stadt zu definieren, sollen im Rahmen des Seminars auch die archäologischen Zeugnisse anderer Stadtsiedlungen des Neuen Reiches (Theben, Memphis, Piramesse ...) behandelt werden.
Teilnahmevoraussetzungen: abgeschlossener mittelägyptischer Sprachkurs; Teilnahme ohne Übernahme eines Referats / einer Hausarbeit nur nach Absprache.
Einführende Literatur: B.J. Kemp, Ancient Egypt, Anatomy of a Civilization, London 1989, 261-317.
Scheinerwerb: Ein benoteter Seminarschein wird bei Übernahme eines Referats / einer Hausarbeit vergeben.
13 704
OS -
Soziale Muster in Struktur und Entwicklung der memphitischen Nekropolen im Alten Reich
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(21.10.) Stephan Seidlmayer
Die Monumentalgräberfelder der Hauptstadt des Alten Reiches zwischen Medum und Abu Roasch waren kraft der symbolischen Bedeutung ihrer großen Grabkultkomplexe und gestützt auf die Mittel bedeutender Totenstiftungen langlebige Funktionseinheiten. An die ursprüngliche Anlage der Residenznekropolen durch die Könige schloß sich teilweise durch Jahrhunderte die Fortsetzung der Friedhofsbelegung ebenso durch Mitglieder der Elitefamilien wie durch Priester der königlichen und privaten Totenkulte und die Bewohner der Pyramidenstädte an. Sowohl synchron wie diachron entstehen dabei strukturelle Muster, die für die soziale Zusammensetzung und Differenzierung der Gesellschaft der Residenz und der memphitischen Bevölkerung entscheidende Informationen geben. Im Rahmen des Seminars soll die Friedhofsbelegung nach Form, Größe, Lage und wechselseitiger Assoziation der Gräber analysiert und sozial interpretiert werden. Dabei liegt das Augenmerk ebenso auf Fragen der historischen Rekonstruktion wie der archäologischen Methode und den zugrundeliegenden theoretischen Positionen.
Teilnahmevoraussetzungen: Zwischenprüfung bzw. Kenntnisstand des 5. Sem.
Literatur: wird im Seminar bekannt gegeben
Scheinerwerb: Ein benoteter Seminarschein kann durch regelmäßige Teilnahme und einen selbständigen Beitrag (Referat, Materialpräsentation ...) erworben werden.
13 705
HS -
Texte der Amarnazeit, Lektüre und Analyse
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Arbeitsstelle Altägyptisches Wörterbuch, Unter den Linden 8
(23.10.) Stephan Seidlmayer
Die Regierungszeit des Königs Echnaton bildet eine Schlüssel- und Wendeperiode in der Geschichte der pharaonischen Kultur. Ein relativ begrenztes und klar definiertes Corpus von Texten dokumentiert die religiösen und politisch-ideologischen Konzepte der Zeit und markiert gleichzeitig die Einführung des Neuägyptischen in den schriftlichen Diskurs. Im Rahmen des Seminars soll eine Auswahl charakteristischer Texte gelesen werden. Über die Lektüre der Einzeltexte hinaus ist es das Ziel, das Corpus insgesamt nach Zusammensetzung, Wortschatz, Grammatik und Phraseologie zu analysieren und die kulturellen Stereotype, die die Gedankenwelt der Texte strukturieren, zu definieren.
Teilnahmevoraussetzungen: abgeschlossener mittelägyptischer Sprachkurs. Vorkenntnisse im Neuägyptischen werden nicht vorausgesetzt; der Besuch des parallel angebotenen Einführungskurses Neuägyptisch (PD Dr. J. F. Quack) wird dringend empfohlen.
Literatur: M. Sandman, Texts from the Time of Akhenaten, BiAe 8, Bruxelles 1938
Scheinerwerb: Ein benoteter Seminarschein kann durch regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit erworben werden.
13 706
Ü -
Einführung in die mittelägyptische Sprache und Schrift I
(3 SWS)
Di 9.00-10.00 und Do 9.00-11.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(21.10.) Alexandra von Lieven
Zugrunde gelegt wird A.H. Gardiner, Egyptian Grammar (Oxford 1957; bitte selbst erwerben!), ergänzt durch zahlreiche Zusätze und Korrekturen. Behandelt wird der Stoff von ca. Lektion 1 bis 20 Ende.
Der Leistungsnachweis erfolgt über eine dreistündige Klausur am Semesterende, bei Nichtbestehen ist ein Wiederholungsversuch möglich. Ein erfolgreicher Abschluß der Klausur ist Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren philologischen Lehrveranstaltungen.
13 707
S -
Ägypten in griechisch-römischer Zeit
(2 SWS)
Mo 13.00-15.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(20.10.) Alexandra v. Lieven
Die griechisch-römische Epoche galt in der Ägyptologie lange Zeit als dekadent, überfremdet und eigentlich vernachlässigbar. In der neueren Forschung hat sich diese Sicht stark gewandelt, das Thema wird folglich immer beliebter. Inzwischen wird einerseits der Eigenwert der späten Entwicklungen stärker erkannt, andererseits wird gerade der Kontakt mit den fremden Völkern als höchst aktuelles Problemfeld gesehen.
Tatsächlich läßt sich hier das Funktionieren einer multikulturellen Gesellschaft in allen Facetten studieren. Das Seminar wird die Auswirkungen auf Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Literatur und Religion, das Verhältnis von Ausländern und Ägyptern zueinander und die Frage nach Tradition versus Innovation behandeln.
Voraussetzung des Scheinerwerbs ist regelmäßige Mitarbeit sowie das Anfertigen eines Referates bzw. einer Hausarbeit. Literaturhinweise zu den einzelnen Themen werden bei Übernahme eines Themas gegeben.
Einführende Literatur: F. Hoffmann, Ägypten. Kultur und Lebenswelt in griechisch-römischer Zeit, Berlin 2000
13 708
HS -
Geschichtsbild und Geschichtsdarstellung im Alten Ägypten
(2 SWS)
Fr 13.00-15.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(24.10.) Karl Jansen-Winkeln
Unsere Vorstellung von der Geschichte des alten Ägypten beruht nicht zuletzt auf den zeitgenössischen Darstellungen von historischen Vorgängen. Deren richtiges Verständnis wiederum ist abhängig vom altägyptischen Geschichtsbild und seiner Vermittlung: auf welche Weise und mit welchen Zielen werden in Ägypten historische Ereignisse beschrieben. Das ägyptische Geschichtsbild ist oft als eigentümlich und vom modernen stark abweichend gekennzeichnet worden. Es soll überprüft werden ob und inwieweit das zutrifft und wie altägyptische Geschichtsdarstellungen zu interpretieren sind.
Sprachkenntnisse: Mittelägyptisch (Neuägyptisch empfehlenswert).
Scheinerwerb: Bei Übernahme eines Referats oder regelmäßiger Mitarbeit (Durcharbeiten der Literatur, Lektüre ausgewählter Textpassagen).
Literatur: E. Hornung, Geschichte als Fest, 1966.
LÄ II, 560-568. D. Redford, Pharaonic King-lists, Annals and Day-books, 1886.
Vorbesprechung am ersten Termin.
13 709
Ü -
Einführung in das Neuägyptische
(2 SWS)
Termin nach Vereinbarung
Altensteinstr. 33; Seminarraum
  Joachim Friedrich Quack
Das Neuägyptische ist eine jüngere Sprachstufe des Ägyptischen, die ab dem Ende der 18. Dynastie verschriftlicht wird und während der Ramessidenzeit vorherrscht. In ihr sind sowohl Alltagsdokumente als auch literarische Texte abgefaßt, ebenso ist in historischen Inschriften jüngerer Zeiten oft ein Einfluß des Neuägyptischen festzustellen. Die Kenntnis dieser Sprachstufe ist für Hauptfachstudenten der Ägyptologie Pflicht und sollte möglichst noch vor der Zwischenprüfung erlangt werden.
In dieser Übung soll zuerst ein Abriß der sprachlichen Eigenheiten gegeben werden, im zweiten Teil des Semesters ist Lektüre von Originaltexten vorgesehen.
Eine Kombination dieses Sprachkurses mit der Lektüreübung „Texte der Amarnazeit - Lektüre und Analyse“ (13705) ist sinnvoll. Die Übung ist für Studierende ab dem 3. Semester geeignet.
Literatur: J. Cerný, S. Groll, A Late Egyptian Grammar (Rom, 3. Auflage, 1984). P. Frandsen, An Outline of Late Egyptian Verbal System (Kopenhagen 1974). F. Junge, Neuägyptisch. Einführung in die Grammatik (Wiesbaden 1996). P. Neveu, La langue des Ramsès. Grammaire du néo-égyptien (Paris 1996). H. Satzinger, Neuägyptische Studien. Die Partikel jr. Das Tempussystem (Wien 1976). J. Winand, Études de néo-égyptien, 1. La morphologie verbale, Aegyptiaca Leodensia 2 (Liège 1992).
13 710
Ü -
Die Libyer-Schlachten von Merenptah und Ramses III
(2 SWS)
Vorbesprechung in der 1. Veranstaltung
Mo 18.00-20.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(20.10.) Malte Römer

Altorientalistik

Alle Veranstaltungen finden im Hörsaal-Container des Instituts,
Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Straße, 14195 Berlin, statt.
Vorbesprechung und Festlegung der Zeiten für alle Veranstaltungen: Di, 21.10., 9.00 Uhr s.t.

Einführungsveranstaltung (auch für Hörer anderer Fachbereiche)

13 750
V -
Einführung in die Altorientalistik und Vorderasiatische Altertumskunde I (Archäologie, Geschichte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Institutionen, Sprachen und Literatur der alten Hochkulturen Mesopotamiens, Anatoliens und Syrien-Palästinas);
(6 SWS)(6 cr)
Vorbesprechung:13.4.2004
Mo 8.00-10.00 Mi 8.00-10.00 Fr 8.00-10.00 - Hüttenweg 7; Container (Eingang Bitscher Str.)
(14.4.) Ariel Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Czichon,
Jörg Klinger,
Hartmut Kühne
Der 1. Teil der 2-semestrigen Vorlesung, die das Grundlagenwisen der beiden Fächer Altorientalistik und Vorderasiatische Altertumskunde vermittelt. Dabei werden Aspekte der materiellen Kultur und der Kunst ebenso vorgestellt wie historische Fragestellungen, Sprach- und Litertaturentwicklung sowie wirtschaftliche soziale Verhältnisse. Dieser 1. Teil behandelt neben der Forschungsgeschichte und den methodischen Grundlagen die Zeit vom jüngeren Paläolithikum bis 1600 v. Chr.. Für Hörer aus allen Fächern insb. für Interessenten aus den Bereichen Ägyptologie, Ethnologie, Geschichte, Indologie, Archäologie, Islamwissenschaft/Arabistik/Semitistik usw..
Einführende Literatur: B. Hrouda, Der Alte Orient, München 1991; H.J. Nissen, Geschichte Altvorderasiens, München 1999 (=Oldenbourg, Grundriß der Geschichte Bd. 25); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient, Berlin 1975 (=Propyläen Kunstgeschichte Bd. 14); M. Roaf, Weltatlas der Kulturen: Mesopotamien, München 1991; J.M. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East (4 Bände) New York 1995; W. von Soden, Einführung in die Altorientalistik, Darmstadt 1985.

Geschichte und Kulturgeschichte

13 751
Ü -
Hesiod und der Vordere Orient
(2 SWS)
s. A. - Hüttenweg 7
  Eva Cancik-Kirschbaum,
Ulrich Justus Stache

Sumerisch

13 752
PS -
Sumerisch II
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Hüttenweg 7
(28.10.) Ariel Bagg
Dieses Seminar ist eine Fortsetzung des PS Sumerisch I, dessen erfolgreicher Abschluß vorausgesetzt wird. Aus der altsumerischen Zeit (ca. 2500-2340 v. Ch.) stammen die ältesten "Königsinschriften" Mesopotamiens, womit eine lange Tradition begründet wurde. Die anfangs kurz verfaßten Bau- und Weihinschriften wurden im Laufe der Zeit mit Königsepitheta und "Rechenschaftsberichte" erweitert, die uns Auskunft nicht nur über die Genealogie und Leistungen der jeweiligen Herrscher, sondern auch über historische Ereignisse geben. Neben der Analyse von Formular, Syntax und Schriftträger soll der historischen Geographie, der erwähnten Bauwerke und den politisch-militärischen Beziehungen zu den benachbarten Stadtstaaten Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Liste der Texte, die in Keilschrift gelesen werden, werden per Aushang bekanntgemacht.
Einführende Literatur:J. Bauer, der vorsargonische Abschnitt der mesopotamischen Geschichte, in: J. Bauer, R.K. Englund, M. Krebernik, Mesopotamien. Späturuk und Frühdynastische Zeit, Freiburg (Schweiz), 1998, 431-564 (OBO 160/1): D. O. Edzard, Stichwort "Königsinschriften. A. Sumerisch", Reallexikon der Assyriologie 6, Berlin/New York, 1980-1983, 59-65.
13 753
HS -
Sumerische Lektüre
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  N.N.

Akkadisch

13 754
PS -
Akkadisch I
(3 SWS)
Hüttenweg 7
  N.N.
13 755
PS -
Akkadisch III: Die Westfeldzüge neuassyrischer Könige
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Hüttenweg 7
(28.10.) Ariel Bagg
Ziel dieser Veranstaltung ist einerseits die Vertiefung der akkadischen Grammatik und die Übung der Keilschriftlektüre. Andererseits soll durch die Analyse der Westfeldzüge der neuassyrischen Könige die assyrische Politik in Syrien-Palästina sowie die historische Geographie dieser Region beleuchtet werden. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist ein erfolgreicher Abschluß von Akkadisch II. Die Liste der Texte, die in Keilschrift gelesen werden, werden per Aushang bekanntgemacht.
Einführende Literatur: F. M. Fales, L'impero Assiro, Rom-Bari, 2001; K. Veenhof, Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Großen, Göttingen, 2001, Kap. VII "Der Vordere Orient und Ägypten zur Zeit des neuassyrischen Großreiches (9.-7. Jh. v. Chr.)", 225-277.
13 756
PS -
Wirtschaft und Gesellschaft im altbabylonischen Nippur
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Hüttenweg 7
(23.10.) Betina Faist
In diesem Proseminar werden wir altbabylonische Rechts- und Verwaltungsurkunden aus der Stadt Nippur lesen. Zwei Ziele werden bei der Textauswahl bestimmend sein: Einerseits sollen möglichst viele Texttypen vorkommen, u.a. Gerichtsurkunden, Darlehen, Kauf- und Erbteilungsurkunden, Briefe, administrative Listen, und die entsprechenden Formulare erläutert werden. Andererseits sollen wichtige Aspekte der Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur beleuchtet werden, darunter die Tempelwirtschaft, die Adoption, das Gerichtsverfahren. Die Liste der Texte wird vor Semesterbeginn per Aushang bekanntgegeben.
13 757
HS -
Babu-aha-iddina und seine Briefe und Urkunden
(1 SWS)
14-tägl.  - Hüttenweg 7
  Helmut Freydank
Die Lehrveranstaltung (14-tägig 2 Std.) widmet sich vor allem der Lektüre der von B. an seine Beauftragten geschriebenen Briefe und hat zum Ziel, die Wirkungsperiode dieses hohen Würdenträgers im mittelassyrischen Staat abzustecken und seine Funktion in Politik und Verwaltung zu erfassen. Nach Möglichkeit soll mindestens einmal im Vorderasiatischen Museum anhand von Originalen gearbeitet werden.
13 758
HS -
Akkadische Lektüre
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  N.N.

Altanatolistik

13 759
PS -
Hethitisch II
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  Julia Orlamünde
13 760
PS -
Lektüre hurritischer Texte
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  Ilse Wegner
13 761
PS -
Lektüre hieroglyphen-luwischer Inschriften
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  Annicke Payne
13 762
HS -
Lektüre hethitischer literarischer Texte
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  Volkert Haas
13 763
HS -
Hethitisch für Fortgeschrittene
(2 SWS)
Hüttenweg 7
  N.N.

Praktikum

13 764
BP -
Berufsbezogenes Praktikum
(3 SWS)
n. V.  - Hüttenweg 7
  Johannes Renger
Ziel des Praktikums ist es, durch Mitarbeit an laufenden Forschungsprojekten am Institut für Altorientalistik und am Vorderasiatischen Museum Erfahrung im Umgang mit Forschungsmethoden und mit Forschungsinhalten zu sammeln.
13 765
BP -
Historische Geographie Mesopotamiens: Die neuassyrische Toponymie
(3 SWS)
Die Teilnehmerzahl ist auf 2-3 Personen beschränkt. Voraussetzung ist Akkadisch III. Interessenten werden gebeten, die Anmeldungen schriftlich an Dr. A. M. Bagg zu richten.
n. V.  - Hüttenweg 7
  Ariel Bagg
In dem Praktikum wird den Teilnehmern eine Einführung in die Historische Geographie und ihre Methoden geboten. Die Teilnehmer werden durch klar definierte Aufgaben mit dem schriftlichen Material (allen publizierten nichtliterarischen Quellen der neuassyrischen Zeit, d.h. Königsinschriften, Briefen, Rechts- und Verwaltungsurkunden, Verträgen und Edikten) sowie mit historischen Karten des Alten Orients vertraut gemacht. Außerdem sollen die Probleme und Methoden bei der Erschließung und Bearbeitung des umfangreichen Materials (nA Quellen, ca. 3000 Toponyme) an Hand von konkreten Beispielen erörtert werden.
Einführende Literatur: W. Röllig, Ziele – Methoden – Ergebnisse der Arbeit am "Tübinger Atlas des Vorderen Orients", in: W. Röllig (Hrsg.), Von der Quelle zur Karte, Weinheim, 1991, 1-17; dgl., Historical Geography: Past and Present, in: M. Liverani (Hrsg.), Neo-Assyrian Geography, Rom, 1995, 117-125.

Vorderasiatische Altertumskunde

Alle Veranstaltungen finden im Hörsaal-Container des Instituts,
Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Straße, 14195 Berlin, statt.
Vorbesprechung und Festlegung der Zeiten für alle Veranstaltungen: Di, 21.10., 9.00 Uhr s.t.

Vorlesungen

(13 750)
V -
Einführung in die Altorientalistik und Vorderasiatische Altertumskunde I (Archäologie, Geschichte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Institutionen, Sprachen und Literatur der alten Hochkulturen Mesopotamiens, Anatoliens und Syrien-Palästinas);
(6 SWS)(6 cr)
Vorbesprechung:13.4.2004
Mo 8.00-10.00 Mi 8.00-10.00 Fr 8.00-10.00 - Hüttenweg 7; Container (Eingang Bitscher Str.)
(14.4.) Ariel Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Czichon,
Jörg Klinger,
Hartmut Kühne
Der 1. Teil der 2-semestrigen Vorlesung, die das Grundlagenwisen der beiden Fächer Altorientalistik und Vorderasiatische Altertumskunde vermittelt. Dabei werden Aspekte der materiellen Kultur und der Kunst ebenso vorgestellt wie historische Fragestellungen, Sprach- und Litertaturentwicklung sowie wirtschaftliche soziale Verhältnisse. Dieser 1. Teil behandelt neben der Forschungsgeschichte und den methodischen Grundlagen die Zeit vom jüngeren Paläolithikum bis 1600 v. Chr.. Für Hörer aus allen Fächern insb. für Interessenten aus den Bereichen Ägyptologie, Ethnologie, Geschichte, Indologie, Archäologie, Islamwissenschaft/Arabistik/Semitistik usw..
Einführende Literatur: B. Hrouda, Der Alte Orient, München 1991; H.J. Nissen, Geschichte Altvorderasiens, München 1999 (=Oldenbourg, Grundriß der Geschichte Bd. 25); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient, Berlin 1975 (=Propyläen Kunstgeschichte Bd. 14); M. Roaf, Weltatlas der Kulturen: Mesopotamien, München 1991; J.M. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East (4 Bände) New York 1995; W. von Soden, Einführung in die Altorientalistik, Darmstadt 1985.

Proseminare und Übungen

13 800
Ü -
Technische Übungen I: Quellen, Methoden und Arbeitstechniken der Vorderasiatischen Archäologie
(3 SWS), (3 cr)
Di 16.00-18.30
(28.10.) Rainer Czichon,
Arne Weiser
In dieser Einführungsveranstaltung werden die Grundlagen der Vorderasiatischen Archäologie vermittelt. Neben der Auseinandersetzung mit den geographisch-ökologischen Rahmendaten und dem chronologischen Gerüst werden Fachgeschichte, Art der Quellen sowie das Verhältnis zu benachbarten Disziplinen behandelt. Besonderer Wert wird auf die Einführung in unterschiedliche methodische Ansätze gelegt. Ferner werden Grundkenntnisse zu den wichtigsten Arbeitstechniken vermittelt, wie z.B. Einführung in die Arbeit mit Datenbanken, archäologische Dokumentationstechniken, die Arbeit mit Originalmaterial und das Erlernen bibliographischen Recherchierens.
Literatur: R. Bernbeck, Theorien in der Archäologie, Tübingen 1997. R.W. Ehrich, Chronologies in Old World Archaeology, Chicago 1992. H.J. Nissen, Geschichte Altvorderasiens, München 1999, 140-175 (Schwerpunkte der Forschung); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient. Progyläen Kunstgeschichte Bd. 14, Berlin 1975. D.T. Potts, Mesopotamian Cizilizations. The Material Foundations, London 1997. C. Renfrew, P. Bahn, Archaeology: Theory, Methods and Practice, London 1996. J.M. Sasson ed., Civilizations of the Ancient Near East, New York 1995.
13 801
PS -
Topographie und Entwicklungsgeschichte der hethitischen Hauptstadt Hattuscha/Bogazköy
(2 SWS), (R, HA, 6 cr)
n. V.
  Rainer Czichon
Das Proseminar beschäftigt sich mit der topographischen Lage, den klimatischen Bedingungen und wirtschaftlichen Grundlagen der hethitischen Hauptstadt, beleuchtet die Entwicklung der Region Bogazkale ab dem frühen Chalkolithikum, rückt bedeutende Bauwerke in den Blickpunkt und diskutiert traditionelle Interpretationen ("Kultstadt") anhand der neuesten Grabungsergebnisse.
Keine Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur: K. Bittel, Hattuscha, Hauptstadt der Hethiter, Köln 1983; P. Neve, Hattuscha - Stadt der Götter und Tempel, Mainz 1996; J. Seeher, Hattuscha-Führer, Istanbul 1999; K. Bittel, Die Hethiter, München 1976; H. Louis, Landeskunde der Türkei, Stuttgart 1985.
13 802
PS -
Die Archäologie der Golfregion von der Ubaid-Zeit bis zur Mitte des 2. Jahrtausend v. Chr.
(2 SWS), (R, HA, 6 cr)
Blockveranstaltung

n. V.
  Ute Franke-Vogt
Das Proseminar hat die Archäologie des Oberen Golfgebiets zum Thema. Nach der Diskussion der archäologischen Befunde von der Ubaid-Zeit bis zur Mitte des 2. Jt. v. Chr. sollen die Beziehungen zu den Nachbarregionen, insbesondere zu Mesopotamien untersucht werden. Das Ziel der Veranstaltung ist es, die kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen und ihre Veränderungen im Lauf der Zeit aufzuzeigen.
Von den Teilnehmern wird die Übernahme eines Referats erwartet, einzelne thematische Blöcke sollen in Gruppenarbeit behandelt werden.
Literatur: Potts, D.T. 1990, The Arabian Gulf in Antiquity, Oxford; Crawford, H. 1998, Dilmun and its Gulf neighbours, Cambridge.
13 803
Ü -
Frühe Produktionsketten am Beispiel der neolithischen Steinringwerkstätten von Ba'ja.
(2 SWS), (R, 2 cr)
n. V.
  Klaus Schmidt,
Hans Georg K. Gebel
Die Übung verfolgt das Ziel, am Originalmaterial der frühneolitischen Sandsteinringe von Ba'ja (ca. 7200 v. Chr.) einen in Arbeitsabläufe untergliederten Herstellungsprozeß zu rekonstruieren (chaine opératoire/event tree analysis). Dabei sollten folgende Kriterien und Daten der Werkstattabfälle makroskopisch und mikroskopisch ermittelt sowie metrisch und statistisch ausgewertet werden: a) Rohmaterialauswahl, Abfallklassen und Bearbeitungszustände, b) Fehlerkorrekturen und Bruchunfälle, Werkzeugspuren, sowie c) angestrebte Qualitätsstandards und Hinweise auf die Arbeitsteiligkeit des
Prozesses. Vergleiche mit ähnlichen Fundgruppen verschiedener
Rohmaterialien aus Europa, Vorderasien und Ägypten sollen helfen, über die mögliche Funktion hinaus deren potentielle Bedeutung als Statussymbol zu untersuchen.
Literatur: Courti & J.-X. Gutherz (1976), Les bracelets de pierre du Néolithique méridional. BSPF 73: 352-369. - Gebel H.G.K. et al. (1997), In: H.G.K. Gebel, Z. Kafafi & G.O. Rollefson (Hrg.), The Prehistory of Jordan, II. Perspectives from 1997: 221-262. - Marechal C. (1985), Les bracelets néolithiques en pierre de Cafer Höyük (Turquie), Cahiers de l'Euphrate 4: 109-115. - Schmidt K., Bifazial retuschierte Armringe aus Silex, in: Buto II, AVDAIK (in Vorber.). - Starck, M.J. (1988), Stone Rings from Baga and Basta. In: A. Garrard and H.G. Gebel (eds.), The Prehistory of Jordan. The State of Research in 1986. BAR - IS 396.1: 137-174.
13 804
Ü -
Theorien und Hypothesenbildung in der Archäologie
(2 SWS), (R, 2 cr)
n. V.
  Susanne Kerner
In dem Kurs soll zuerst ein Überblick der Entwicklung allgemeiner Theoriebildung gegeben werden (z.B. Entwicklung der induktiven bzw. deduktiven Methode etc.). Die Ausprägungen
archäologischer Theorie- und Hypothesenbildung soll den ganzen
Bereich von Determinismus und Evolutionismus bis zu den sogenannten Post-Prozessualisten (einschließlich Semiotik, Systemtheorie, Genderarchäologie etc.) umfassen.
Das Kursziel, ein Überblick und erstes Verständnis der einzelnen Theorien und Methoden, soll durch regelmäßige, eigenständige Lesestudien der Studenten und Studentinnen erreicht werden.
Grundlegende Literatur: Bernbeck, Reinhard (1997). Theorien in der Archäologie, Tübingen. Tilley, Christoffer (1990). Reading Material Culture, Oxford and Cambridge, Ma. Trigger, Bruce G. (1989). A History of Archaeological Thought. Cambridge.
13 807
PS -
Gilgamesch: Eine kulturanthropologische Perspektive
(2 SWS), (R, HA, 6 cr)
Mi 10.00-12.00
(29.10.) Dominik Bonatz
Das Seminar wendet sich an alle StudienanfängerInnen und fortgeschrittene Semester, die einen Einblick in die thematische Vielfalt des Fachgebietes Vorderasiatische Altertumskunde gewinnen wollen. Kein anderes Werk steht so im Mittelpunkt der geistigen Kultur des Alten Vorderasiens wie das Gilgamesch-Epos. Als Quelle ist es nicht nur von literarischer Bedeutung, sondern es umfasst schlichtweg alle Bereiche, die für das Gesellschaftsleben im Alten Vorderasien von Relevanz waren und darüber hinaus für uns auch heute noch vielfach von Relevanz geblieben sind. Deshalb ist eine kulturanthropologische Betrachtung des Gilgamesch-Epos dazu geeignet, in die Vielfalt von Themen einzusteigen, die das wissenschaftliche Arbeiten von Archäologie und Philologie, von Altertumswissenschaften im allgemeinen, aber auch solcher Fächer wie Soziologie, Psychologie und Philosophie miteinander verbindet.
Der Ablauf des Seminars sieht vor, dass der Seminarleiter Einführungen zu den einzelnen Themenkomplexen gibt und die Studierenden dazu einen kritischen Beitrag in Form eines Kurzreferates liefern.
Einführende Literatur: Andrew George, The Epic of Gilgamesch: A New Translation, Eisenbrauns/Winona Lake (1999); John Maier, Gilgamesh: A Reader, Wauconda-Illinois (1997); Albert Schott, Das Gilgamesch-Epos, (1958), neu hrsg. v. W. von Soden, Reclam/Stuttgart (1986/1997); Raoul Schrott, Gilgamesh-Epos. München: Hanser (2001)

Hauptseminare

13 805
HS -
Internationales Hauptseminar mit dem Carsten Niebuhr Institut der Universität Kopenhagen: Landscape Archaeology
1. Plenum im Dezember 2003 mit den Gästen aus Kopenhagen, 2. Plenum im Februar 2004 in Kopenhagen; Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch, Referate in Englisch;
(2 SWS), (R, HA, 8 cr)

Do 16.00-18.00
(30.10.) Dominik Bonatz,
Rainer Czichon,
Hartmut Kühne,
Ingolf Thuesen
Landschaft ist für die Agrargesellschaften des Alten Vorderen Orient ein lebenswichtiger Bestandteil im existenziellen aber auch im übertragenen Sinne. Deshalb nimmt die Wahrnehmung von Landschaft in den Quellen des Alten Vorderen Orient einen bedeutenden Platz ein, der fast alle Bereiche berührt: Mythos, Religion, Kunst, Epen, Wirtschaft, Ökologie etc. Aber auch die Rekonstruktion von Landschaft in einer bestimmten Epoche beschäftigt Archäologen und Naturwissenschaftler in zunehmenden Maße.
Literatur: L. Milano, S. de Martino, F.M. Fales, G.B. Lanfrachi, Landscapes. Territories, Frontiers and Horizons in the Ancient Near East, Padova 1999.
13 808
HS -
Religiöse Ikonographie in Mesopotamien
(2 SWS), (R, HA, 8 cr)
Mo 16.00-18.00
(27.10.) Dominik Bonatz
Im 3. Jahrtausend v. Chr. bildet sich infolge eines die Gesellschaft durchgreifend verändernden Urbanisierungsprozesses ein religiöses Pantheon heraus, dessen Götter bis an das Ende der altorientalischen Reiche verehrt werden sollten. Nicht nur die Namen der Götter werden nun durch die Texte fassbar, auch ihre Gestalt nimmt Form an, da sie ab der Mitte des 3. Jahrtausends erstmals in anthropomorpher Form dargestellt werden.
Die Ziele des Seminars sind es zu klären, wann und wie es zur Verbildlichung der Götter kam, welche Götter durch ihre Ikonographie bestimmt werden können und wie diese Ikonographie über gut 2000 Jahre beibehalten und verändert wurde. Über die Entwicklung der Ikonographie der Götter sollen Konstanten und Wandel in den religiösen Konzepten Mesopotamiens erfasst werden.
Einführende Literatur: J. Black / A. Green, Gods, Demons and Symbols of Ancient Mesopotamia. London (1992); A. Green, Ancient Mesopotamian Religious Iconography, in: Sasson (Hg.) Civilizations of the Ancient Near East, vol. 3, Toronto (1995); M. Hutter, Religionen in der Umwelt des Alten Testamens I. Babylonier, Syrer, Perser. Stuttgart (1996); K. van der Toorn u.a. (Hg.) Dictionary of Deities and Demons in the Bible. Leiden (1999)

Berufsorientiertes Praktikum

13 806
BP -
Archäologisches Praktikum: Das Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad (Syrien);
(4 SWS), (4 cr)
begrenzte Teilnehmerzahl

Do 9.00-13.00
(30.10.) F. Janoscha Kreppner,
Hartmut Kühne
In dem Praktikum wird den Teilnehmern das EDV-gestützte Dokumentationssystem der Ausgrabung Tell Schech Hamad (Syrien) vorgestellt (Felddokumentation, Kleinfunde, Keramik und die entsprechenden Datenbanken). Die Teilnehmer sollen eine gewisse Routine im Umgang mit den Grabungsdaten und den verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Auswertung erhalten. Wegen der begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen besteht eine Beschränkung der Teilnehmer auf fünf Personen. Anmeldungen werden schriftlich erbeten.
Literatur: H. Kühne (Hrsg.) Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad (Band 1, 1991;3, 1995;4,1996;5,2000)

Ur und Frühgeschichte / Prähistorische Archäologie

Vorlesungen

13 850
V -
Identitäten sozialer Gruppen in der älteren Eisenzeit
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(29.10.) Biba Terzan
Fragen nach sozialen Identitäten werden anhand archäologischer Quellen exemplarisch behandelt. Eine individuelle, regionale und überregionale Identität von Personen und Gruppen, soweit sie archäologisch faßbar ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Bestattungssitten, religiöse Praktiken, Siedlungsformen. Sie wird durch spezifisch strukturierte Systeme materieller Symbole erkenntlich.
13 852
V -
Goten, Langobarden, Bajuwaren - Archäologie der Völkerwanderungszeit nördlich und südlich der Alpen
(1 SWS)
Do 9.00-10.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(30.10.) Wilfried Menghin
Wird rechtzeitig per Aushang bekanntgegeben.

Grundstudium

13 853
PS -
Einführung in das Studium der Prähistorischen Archäologie (Ur- und Frühgeschichte)
(3 SWS)
(Beide Veranstaltungen werden kombiniert abgehalten)
Di 10.00-13.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(28.10.) Elke Kaiser
Das Proseminar stellt für Einsteiger in das Fach Ur- und Frühgeschichte eine Pflichtveranstaltung dar, in der die wesentlichen Grundzüge dieser Disziplin besprochen werden. Dabei werden Forschungsgegenstand und -geschichte, die Terminologie, die Quellen und Methoden des Faches behandelt. Die Veranstaltung findet wöchentlich statt!
13 854
Ü -
Einführung in bibliographische Hilfsmittel und grundlegende Fachliteratur
(1 SWS)
(Beide Veranstaltungen werden kombiniert abgehalten)
Di 10.00-13.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(28.10.) Heidi Peter-Röcher
Diese Übung wird ergänzend zum Proseminar als Pflichtveranstaltung angeboten und richtet sich an Erstsemester, die bei der Arbeit mit Bibliographien, dem Nutzen von Katalogen usw. eine erste Hilfestellung erhalten sollen. Die Veranstaltung findet im Wechsel mit dem Proseminar statt.
13 855
GK -
Grundkurs II: Die Bronzezeit
(2 SWS)
Wahlpflichtveranstaltung
Mo 10.30-12.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(27.10.) Biba Terzan
Die Veranstaltung vermittelt Grundkenntnisse zum bronzezeitlichen Fundstoff in Mitteleuropa. Sie macht mit den Hauptthemen der gegenwärtigen Forschung vertraut. Die Einstiegveranstaltung bietet die Grundlage zur Teilnahme an weiterführenden Übungen und Seminaren. Sie wird mit einer Klausur abgeschlossen. Pflichtveranstaltung des Grundstudiums für Hauptfächler/innen und für Nebenfächler/innen. Wahlpflichtveranstaltung

Grund- und Hauptstudium

13 856
HS/-Ü- -
Fundgruppen des Äneolithikums zwischen Ostalpen und Schwarzem Meer
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(29.10.) Hermann Parzinger
Während des 5. und 4. Jt. v. Chr. vollziehen sich grundlegende kulturhistorische Veränderungen im östlichen Mittel- und in Südosteuropa. Insbesondere westlich des Schwarzen Meeres kommt es zu einer kulturellen Blüte, die mit einer extensiven Kupfermetallurgie verbunden ist. Es entstehen ortsgebundene Siedlungsplätze, die von geplanter innerer Organisation zeugen. Auch die im Grabkult sichtbare soziale Schichtung nimmt noch nicht dagewesene Formen an. Die Entwicklung dieses Phänomens aus ihren spätneolithischen Wurzeln heraus im westpontischen Raum und die Auswirkungen dieses Prozesses auf weiter westlich liegende Gebiete bis ins Karpatenbecken sollen im Rahmen dieser Übung/dieses Hauptseminars näher untersucht werden. Dabei steht die Analyse von Gräberfeldern, Siedlungen, aber auch ausgewählten Materialgruppen im Vordergrund.
13 859
Ü -
Ritt durch die Jahrtausende - zur Geschichte von Wild- und Hauspferd
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(30.10.) Cornelia Becker
Kaum ein Haustier ist so eng mit der Kulturentwicklung verknüpft wie das Pferd, denn es bietet dem Menschen äußerst vielseitige Nutzungsmöglichkeiten: als Fleischlieferant, als Reit-, Trag- oder Zugtier, als Prestigeobjekt, Grabbeigabe sowie als Inspiration für Handwerk und Kunstschaffen. Der Besitz von Pferden hat Handelswege erschließen helfen und den Ausgang von Schlachten beeinflußt. Solch unmittelbare oder mittelbare Beeinflussung spiegelt sich in vielen Funden und Befunden aus der europäischen Vorgeschichte wieder. Sie lassen sich nur verstehen, wenn man über das Pferd als solches und seine Geschichte umfassend informiert ist. Genau dies soll das Ziel der Übung sein. Wo waren Wildpferde auf der Welt verbreitet und wie wurden sie genutzt? Wer hat wann und wo Wildpferde zu Hauspferden gemacht? Welche Folgen hatte dies? Derartige Fragen wollen wir mithilfe archäologischer, speziell archäozoologischer Quellen versuchen zu beantworten und dabei den Bogen von der Eiszeit bis zu den Römern, von Innerasien über Europa bis zum amerikanischen Kontinent spannen. Zu vorgegebenen Themen sollen Referate und Handouts ausgearbeitet werden.
Ernstzunehmende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme sind Grundkenntnisse in Archäozoologie und die Bereitschaft, sich auch mit zoologischer und nicht-deutschsprachiger Literatur auseinanderzusetzen.
Als Vorbereitungslektüre empfehle ich: R.-M. Arbogast et al.: Archéologie du cheval (Paris 2002). A. Azzaroli: An Early History of Horsemanship (Leiden 1985). N. Benecke: Der Mensch und seine Haustiere (Stuttgart 1994). J. Clutton-Brock: Horse Power (London 1992). S. Davis: The Archaeology of Animals (London 1987). B. Hänsel/S. Zimmer: Die Indogermanen und das Pferd. Festschrift Schlerath (Budapest 1994). E. Schmid: Atlas of Animal Bones. Tierknochenatlas (Amsterdam 1972).
13 860
Ü -
Einführung in die praktische Museumsarbeit im Museum für Vor- und Frühgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Museum Vor- und Frühgeschichte Berlin; Schloß Charlottenburg, Langhansbau
(24.10.) Alix Hänsel
Da es im Museum für Vor- und Frühgeschichte nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit gibt, Praktika anzubieten, soll diese Veranstaltung dazu dienen, Schwerpunkte musealer Tätigkeit kennen zu lernen und an praktischen Beispielen zu üben. Hierzu gehören die Arbeit mit Archivmaterialien, die fachliche Begutachtung von Ankaufsobjekten, die Konzeption einer fiktiven Ausstellung, das Verfassen von Vitrinentexten und von Führungsblättern durch die Teilnehmenden der Ausstellung. Für Hautfachstudierende der Prähistorischen Archäologie ab dem 3. Semester. Die Zahl der Teilnehmer ist aus Platzgründen auf 14 Personen beschränkt.
13 861
Ü -
Sonderbestattungen in Mitteleuropa vom Neolithikum bis in die Latènezeit
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(29.10.) Heidi Peter-Röcher
Der Begriff Sonderbestattung ist nicht eindeutig definiert und bezeichnet unterschiedliche Phänomene und Befunde. Von der Regel abweichende Bestattungen in Gräberfeldern, Siedlungsbestattungen, menschliche Skelettreste in Höhlen und Erdwerken werden als Sonderbestattungen bezeichnet oder/und mit Opfer, Kannibalismus, Ahnenkult und bestimmten Todesarten in Beziehung gebracht. Anhand ausgewählter Regionen und Zeiten soll in der Übung zunächst das jeweils Regelhafte im Bestattungswesen herausgearbeitet und dargestellt werden, um vor diesem Hintergrund Irreguläres definieren und Deutungsmöglichkeiten erörtern und abwägen zu können. Ziel der Übung ist der Versuch, den Begriff Sonderbestattung genauer zu fassen und von anderen Phänomenen abzugrenzen.
Literaturauswahl: G. Happ, Bestattungen und Menschenreste in „Häusern“ und Siedlungen des steinzeitlichen Mitteleuropa (Frankfurt/M. 1991); R. Meyer-Orlac, Mensch und Tod: Archäologischer Befund – Grenzen der Interpretation (Hohenschäftlarn 1982); H. Peter-Röcher, Menschliche Skelettreste in Siedlungen und Höhlen: Kritische Anmerkungen zu herkömmlichen Deutungen. Ethn.-Arch. Zeitschr. 38, 1997, 315-324; K.-F. Rittershofer (Hrsg.), Sonderbestattungen in der Bronzezeit im östlichen Mitteleuropa. Internat. Arch. 37 (Espelkamp 1997); U. Veit, Studien zum Problem der Siedlungsbestattung im europäischen Neolithikum. Tübinger Schr. Ur- u. Frühgesch. Arch. 1 (Münster/New York 1996); J. Wahl, Zur Ansprache und Definition von Sonderbestattungen. In: M.Kokabi/J. Wahl (Hrsg.), Beiträge zur Archäozoologie und Prähistorischen Anthropologie. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg 53 (Stuttgart 1994) 85-106.
13 862
Ü -
Übung zur Typologie und Seriation
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(30.10.) Elke Kaiser
Am Beispiel der Gefäße, die in schnurkeramischen Gräberfeldern geborgen wurden, werden typenbeschreibende und typendefinierende Untersuchungen vorgenommen. Als Grundlage dienen hierbei nominale Kriterien der Gefäße. Ein Ziel der Übung wird der Vergleich der Ergebnisse mit Typengliederungen sein, die mittels eines heuristischen Ansatzes erstellt wurden. In einem zweiten Schritt wird eine Seriation des so gegliederten Materials unternommen, dabei werden manuelle und EDV-gestützte Verfahren genutzt.
Einführende Literatur: W.Y. Adams/E.W. Adams, Archaeological typology and practical reality (Cambridge 1991). I. Bauer/W. Endres/B. Kerhoff-Hader/R. Stephan/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbestimmung² (Kallmünz 1993). R. Bernbeck, Theorien in der Archäologie (Tübingen, Basel 1997) Kap. 10, S. 206–230. M. Buchvaldek, Die Schnurkeramik in Böhmen (Prag 1967).
Max. Teilnehmerzahl: 20 Studierende
13 863
Ü -
14C – Daten und archäologischer Befund.
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(31.10.) Stefan Schwenzer
Möglichkeiten und Grenzen der absolutchronologischen Datierung mit der Radiokarbonmethode.
Ziel der Übung ist es, die Möglichkeiten der Interpretation und Auswertung von 14C- Daten kennen zu lernen sowie deren kritische Bewertung zu üben. Hierzu wird zunächst eine allgemeine Einführung zu den Grundlagen und den Methoden der Radiokarbondatierung gegeben. Außerdem werden die Methoden der Kalibration und statistischen Auswertung besprochen. Anschließend sollen die Studenten in einzelnen Referaten jeweils problembezogene Beispiele zur Anwendung der Radiokarbondatierung auf archäologische Zusammenhänge bearbeiten. Dabei sollen zunächst die publizierten Daten aufgearbeitet werden und ihre Qualität hinsichtlich der Genauigkeit und der Verknüpfbarkeit mit dem Befund dargestellt und bewertet werden. Anschließend sollte gezeigt werden, ob und wie die Daten bisher in der Literatur verwendet und aufbereitet wurden. Bestätigt die naturwissenschaftliche Datierung die archäologischen Datierung oder widerspricht sie dieser? In welcher Weise wurden mögliche Probleme in der Literatur angesprochen und gelöst? Schließlich soll eine eigene Meinung hinsichtlich der naturwissenschaftlichen Daten und ihrer archäologischen Verwendbarkeit formuliert werden. Die Daten sollen im Rahmen des Seminars so gesammelt und aufgearbeitet werden, daß eine Eingabe zur weiteren Verwendung in die Datenbank RADON möglich ist.
13 864
Ü -
Bronze- und Eisenzeit Sardiniens. Nuraghenkultur und Phönizier
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(29.10.) Karin Mansel
Sardinien ist in der Bronze- und Eisenzeit wirtschaftlichen und kulturellen Strömungen ausgesetzt, die vom östlichen Mittelmeerraum, d. h. dem mykenischen und phönizischen Raum ausgingen. Im Mittelpunkt steht die spätbronzezeitliche Nuraghenkultur (1200-900) mit ihren charakteristischen komplexen megalithischen Anlagen, den namengebenden Nuraghen, und die Entwicklung während der Eisenzeit (900-500), die bestimmt ist durch die Präsenz der phönizischen Siedler aus der Levante. Es werden die wirtschaftlichen Grundlagen erörtert, die Siedlungs- und Grabformen, die Kulteinrichtungen, die Sachgüter sowie die durch das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen ausgelöste Interaktion.
Einführende Literatur: Kunst und Kultur Sardiniens vom Neolithikum bis zum Ende der Nuraghenzeit, Austellungskatalog Karlsruhe/Berlin (1980). Miriam S. Balmuth / Robert H. Tykot (Hrg.), Sardinian and Aegean Chronology. Towards the Resolution of Relative and Absolute Dating in the Mediterranean. Proceedings of the International Colloquium ‘Sardinian Stratigraphy and Mediterranean Chronology’, Tufts University, Medford, Massachusetts 1995 (1998).
13 870
Ü -
Depotfunde von Steingeräten in Europa
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(27.10.) Nikolaus Boroffka
(Nicht im Namens- und Vorlesungsverzeichnis enthalten.)
Die aktuelle Diskussion um Hort- und Depotfunde konzentriert sich auf Funde von Metallgegenständen, besonders der Bronzezeit, aber auch jüngerer Perioden. Dabei wird kaum untersucht, inwiefern die Sitte, Gegenstände zu deponieren in älteren Perioden wurzelt, in denen Metall noch nicht allgemein gebräuchlich war. Horte von Steingeräten kommen jedoch in großen Teilen Europas vor. Da Stein nicht durch giessen oder schmieden umgeformt werden kann, stellt sich die Frage ob es sich hier um Händlerdepots handelt oder andere (z.B. rituelle) Motive hinter der Niederlegung stehen. Es soll den Rohstoffquellen nachgegangen werden, den Niederlegungsorten und Deponierungsweisen, dem Handel mit bestimmten Steinqualitäten oder -geräten und der Frage welche Motivationen sich für die Deponierung von Steingeräten erschliessen lassen.

Literatur:
C. J. Becker, Die nordschwedischen Flintdepots. Ein Beitrag zur Geschichte des neolithischen Fernhandels in Skandinavien. Acta Archaeologica (København) 23, 1952, 31-79.
G. Bosinski, R. Braun, E. Turner, P. Vaughan, Ein spätpaläolithisches Retuscheurdepot von Niederbieber/Neuwieder Becken. Archäologisches Korrespondenzblatt 12, 1982, 295-311.
R. Bradley, The Passage of Arms. An archaeological analysis of prehistoric hoards and votive deposits (Cambridge, New York, Port Chester, Melbourne, Sydney [1990]).
G. Cordier, Les dépôts de lames de silex en France. Études Préhistoriques 17, 1986, S. 33-48.
G. Cordier, A. Bocquet, Le dépôt de la Bégude-de-Mazenc (Drôme) et les dépôts de haches néolithiques en France. Études Préhistoriques 6, 1973, 1-17.
S. Gayck, Urgeschichtlicher Silexbergbau in Europa. Eine kritische Analyse zum gegenwärtigen Forschungsstand. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 15 (Weissbach 2000).
N. N. Gurina, Prähistorische Feuersteinbergwerke in der ehemaligen UdSSR. Der Anschnitt, Beiheft 12. Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum 88 (Bochum 2000).
M. Rech, Studien zu Depotfunden der Trichterbecher- und Einzelgrabkultur des Nordens. Offa-Bücher, NF 39 (Neumünster 1979).
5000 Jahre Feuersteinbergbau. Die Suche nach dem Stahl der Steinzeit. 50 Jahre Deutsches Bergbau-Museum. Ausstellung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum vom 24. Oktober 1980 bis 31. Januar 1981. Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 22 (Bochum 1980).
Б. Г. Тихонов, Новогеоргиевский клад клиновидных топоров. Советская археология № 2, 1968, 242-246.
13 871
Ü -
Die Römer an der unteren Donau
(2 SWS)
(Nicht im Namens- und Vorlesungsverzeichnis enthalten.)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 15.; Seminarraum
(28.10.) Klaus Wachtel
Wird rechtzeitig per Aushang bekanntgegeben.

Hauptstudium

13 865
HS -
Hallstatt - Treffpunkt der Kulturen
(3 SWS)
Do 15.00-18.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(30.10.) Biba Terzan
Hallstatt, das berühmteste Gräberfeld der älteren Eisenzeit, verdankt seinen außerordentlichen Reichtum dem Salzbergbau, stellt einen Ort dar, in dem sich östliche und westliche, südliche und nördliche Kulturerscheinungen treffen.
Untersucht werden Grabbau, Bestattungsform und die Zusammensetzung der Beigaben. Ziel ist es, die Kombinationsursachen der Grabelemente zu eruieren. Gefragt wird, ob der Reichtum von Zuwanderern gebracht worden ist, was spezifisch lokal ist, ob sich Sozialstrukturen der Bergbevölkerung und ihr Handeln im Spiegel der Grabinventare abzeichnen.
Jeder Teilnehmer wird ein Referat zu einem bestimmten Fragekatalog zu halten haben. Bearbeitet werden Gruppen von Beigaben in typologischer Gliederung und in ihrer Bedeutung für das gesamte Gräberfeld.
13 866
HS -
Bronzezeitliche Depotfunde - Verbreitung, Inhalte und Interpretationen
(2 SWS)
Veranstaltung findet in vier Blöcken statt
Block Fr 14.00-18.00 und Sa 9.00-13.00  - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(31.10.) Rüdiger Krause
Hort- oder Depotfunde stellen neben Grab- und Siedlungsfunden eine bedeutende Quelle prähistorischer Perioden dar. Dies trifft insbesondere für die Bronzezeit zu, in der die Depotfunde in ihrer zeitlichen wie räumlichen Verteilung und Zusammensetzung vom rohen Kupferbarren über Halbfabrikate und Fertigprodukte bis hin zu gesammelten Schrott oder absichtlich zerbrochen Gegenständen einen großen „Musterkatalog“ aufweisen. Ebenso unterschiedlich wie ihre Inhalte sind die Deponierungsorte und die Deponierungssitten, die durchaus auch religiös motivierte Hintergründe zu erkennen geben. Zu Fragen ist auch, inwieweit können Depots auch als Beleg für bronzezeitlichen Austausch und Kommunikation herangezogen werden.
An ausgewählten Beispielen werden Depotfunde und Depofundlandschaften zwischen Westfrankreich und dem Karpatenbecken behandelt.
13 868
HS/Ü -
Fundgruppen des Äneolithikums zwischen Ostalpen und Schwarzem Meer
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(29.10.) Hermann Parzinger
Während des 5. und 4. Jt. v. Chr. vollziehen sich grundlegende kulturhistorische Veränderungen im östlichen Mittel- und in Südosteuropa. Insbesondere westlich des Schwarzen Meeres kommt es zu einer kulturellen Blüte, die mit einer extensiven Kupfermetallurgie verbunden ist. Es entstehen ortsgebundene Siedlungsplätze, die von geplanter innerer Organisation zeugen. Auch die im Grabkult sichtbare soziale Schichtung nimmt noch nicht dagewesene Formen an. Die Entwicklung dieses Phänomens aus ihren spätneolithischen Wurzeln heraus im westpontischen Raum und die Auswirkungen dieses Prozesses auf weiter westlich liegende Gebiete bis ins Karpatenbecken sollen im Rahmen dieser Übung/dieses Hauptseminars näher untersucht werden. Dabei steht die Analyse von Gräberfeldern, Siedlungen, aber auch ausgewählten Materialgruppen im Vordergrund.
(29 516)
HS -
Heilige Orte - Heilige Landschaften
(2 SWS)(8 cr)
Fr 10.00-12.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Seminarraum
(24.10.) Ortwin Dally,
Carola Metzner-Nebelsick,
Ute Luig
Dieses interdisziplinäre Seminar beschäftigt sich aus archäologischer und ethnologischer Perspektive mit heiligen Orten und heiligen Landschaften, die interkulturell vergleichend untersucht werden. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Untersuchung der Begrifflichkeit, was oder wodurch Orte und/oder Landschaften heilig werden, welche Tätigkeiten in ihnen ausgeübt oder vermieden werden sowie die Frage nach Kontinuität und Veränderung. Von Interesse sind auch die Beziehungen zwischen politischen und religiösen Instanzen, die diese Orte/Landschaften prägen sowie ihre Aneignung und Umdeutung: im Verlaufe der Eingliederung von Regionen in das Imperium Romanum, im Zuge der Christianisierung in der Spätantike oder in der Neuzeit durch europäische Kolonisatoren. Im Gegensatz zu heiligen Orten und Landschaften mit einer historischen oder rezenten Überlieferung erschließt sich der archäologische Befund, zumal im prähistorischen Kontext, in der Regel weniger eindeutig. Aus Sicht der Prähistorischen Archäologie ist nach Indikatoren zu fragen, die auf Heilige Orte/Landschaften verweisen und in wieweit Möglichkeiten zu einer Abgrenzung gegenüber profanen Aktivitätszonen bestehen. Fallbeispiele aus der Zeit des Neolithikums bis zur Eisenzeit aus Mittel-, West und Nordeuropa, aus dem antiken Griechenland und dem römischen Reich sowie Nigeria, Zambia, Zimbabwe, Fiji und Australien (respektive Mongolei) werden genauer untersucht.
Einführende Literatur (Ethnologie, Änderungen vorbehalten): Colson, Elizabeth: Places of Power and Shrines of the Land. In Ute Luig und Achim von Oppen (Hg.) The Making of African Landscapes, S. 47-58, in: Paideuma, Mitteilungen zur Kulturkunde 43, 1997, S. 47-58. Okoye, Ikemefuna Stanley: History, Aesthetics and the political in Igbo Spatial Heterotopias: In: Ute Luig und Achim von Oppen (Hg.): 1997. Ranger, Terence: Making Zimbabwean Landscapes: Painters, Projectors and Priests. In: Ute Luig und Achim von Oppen (Hg.): 1997, S. 59-74. Toren, Christina: Seeing the Ancestral Sites: Transformations in Fijian Notions of the Land. In: Eric Hirsch und Michael O'Hanlon (Hg.), The Anthropology of Landscape. Perspectives on Place and Space, S. 163-183, Oxford 1995. Morphy, Howard: Landscape and the Reproduction of the Ancestral Past. In: Eric Hirsch und Michael O'Hanlon (Hg.), S. 184-209.
Einführende Literatur (Prähist. Arch., Ergänzungen möglich): D.L. Carmichael, J. Hubert, et al. (Hrsg.), Sacred Sites, Sacred Places (London/New York 1994). P. Schauer (Hrsg.), Archäologische Forschungen zum Kultgeschehen in der jüngeren Bronzezeit und frühen Eisenzeit Alteuropas. Regensburger Beitr. zur Prähist. Arch. 2 (Regensburg 1996).
Einführende Literatur (Klassische Archäologie, Ergänzungen möglich): S.E. Alcock – F.J. Cherry – J. Elsner (Hrsg.), Pausanias: Travel and memory in Roman Greece (Oxford – New York 2001). H. Cancik, Rome as a sacred landscape. Varro and the end of Republican religion in Rome, Visible Religion 4-5, 1985-86, 250-265. T. Derks, Gods, temples and ritual places. The transformation of religious ideas and values in Roman Gaule (Amsterdam 1998). J. Rudhardt, La perception grecque du territoire sacré, Mélanges de l’école française de Rome. Antiquité 113, 2001, 175-188.
Literatur zu den einzelnen Themen wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
13 869
HS -
Herstellung wissenschaftlicher Arbeiten
(freitags/samstags ganztätig)
n. V.  - Altensteinstr. 15; Hörsaal
  Biba Terzan,
Bernhard Hänsel,
Mitarbeiter wissenschaftliche,
N. N.
Aktuelle Probleme in Arbeit befindlicher Examensarbeiten werden besprochen. Allgemein interessierende und methodische Fragen werden am Beispiel in Arbeit befindlicher Studien (Magister und Promotionsarbeiten) behandelt.

Klassische Archäologie

Es wird auf die Lehrveranstaltungen der Arbeitsgruppe Archäo-
metrie im FB Chemie verwiesen.

Vorlesungen

13 901
V -
Einheimische und griechische Kunst im vorrömischen Italien
(2 SWS)(5 cr)
Di 11.00-13.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(28.10.) Adolf Heinrich Borbein
Die Kunstproduktion der einheimischen italischen Völker - mit Ausnahme der Etrusker - und die der griechischen Kolonialstädte werden einerseits als Zeugnisse eigenständiger Formensprachen, andererseits als Ergebnis eines Akkulturationsprozesses vorgestellt. Der behandelte Zeitraum reicht etwa vom 8. bis zum 2. Jh. v. Chr.
Literatur: R. Bianchi Bandinelli - A. Giuliano, Etrusker und Italiker vor der römischen Herrschaft (1974); G. Pugliese Carratelli (Hrsg.), Antica Madre (1983 ff.); Die Picener. Ausstellungskat. Frankfurt/Main 2000.
13 902
V -
Figürliche Vasenmalerei von mykenischer bis frühhellenistischer Zeit
(2 SWS)(5 cr)
Mi 10.00-12.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(22.10.) Frank Rumscheid
Die Veranstaltung ist gleichermaßen für Anfänger und Fortgeschrittene gedacht, die einen Überblick über dieses zentrale Thema der Klassischen Archäologie gewinnen möchten. Insofern werden auch Terminologie und Funktion der Gefäße sowie ihre Herstellungstechnik erläutert und Hinweise zum Umgang mit der einschlägigen Literatur gegeben. Das Hauptgewicht soll jedoch auf einer chronologisch geordneten Behandlung figürlicher Vasenbilder in den verschiedenen Keramikgattungen liegen. Dabei wird u. a. nach den dargestellten Themen, den Gründen ihrer Auswahl, der Entwicklung der malerischen Möglichkeiten, dem Verhältnis zur ‘großen’ Malerei, den Methoden der Datierung und der Einteilung in Maler- und Werkstattoeuvres, der Werkstattorganisation, dem Handel und den Verwendungszusammenhängen zu fragen sein.
Neueste Literatur: J. Boardman, Early Greek Vase Painting. 11th–6th centuries BC (1998). Ders., The History of Greek Vases. Potters, Painters and Pictures (2001). R. M. Cook, Greek Painted Pottery² (1997). Ders. – P. Dupont, East Greek Pottery (1998). F. Fless, Rotfigurige Keramik als Handelsware. Erwerb und Gebrauch attischer Vasen im mediterranen und pontischen Raum während des 4. Jhs. v. Chr. (2002). A. Hoffmann, Grabritual und Gesellschaft. Gefäßformen, Bildthemen und Funktionen unteritalisch-rotfiguriger Keramik aus der Nekropole von Tarent (2002). Th. Mannack, Griechische Vasenmalerei. Eine Einführung (2002). R. T. Neer, Style and Politics in Athenian Vase-Painting. The Craft of Democracy, ca. 530–460 BCE (2002). Ch. Reusser, Vasen für Etrurien. Verbreitung und Funktionen attischer Keramik im Etrurien des 6. und 5. Jahrhunderts v. Chr. (2002).
Überblickswerke (außer den Standard-Werken von Beazley, Boardman und Trendall): D. A. Amyx, Corinthian Vase-Painting of the Archaic Period (1988). J. N. Coldstream, Greek Geometric Pottery. A survey of ten local styles and their chronology (1968). M. Martelli (Hrsg.), La ceramica degli Etruschi: La pittura vascolare (1987). T. Rasmussen – N. Spivey (Hrsg.), Looking at Greek Vases (1991). M. Robertson, The Art of Vase-Painting in Classical Athens (1992). I. Scheibler, Griechische Töpferkunst² (1995). E. Simon, Die griechischen Vasen (1976). A. D. Trendall, Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien. Ein Handbuch (1991). E. Vermeule – V. Karageorghis, Mycenaean Pictorial Vase Painting (1982).
13 913
V -
Archaische Plastik II
(1 SWS)(5 cr)
Di 10.00-11.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(28.10.) Helmut Kyrieleis
Die Vorlesung stellt die Fortsetzung der Einführungsvorlesung zum gleichen Thema im Sommersemester 2003 dar. Behandelt werden, jeweils an ausgewählten Beispielen verschiedene Typen der Freiplastik, sowie Reliefs und Architekturplastik.
Zur Vorbereitung empfohlene Fachliteratur:
B. S. Ridgway, The Archaic Style in Greek Sculpture (1977)
J. Boardman, Greek Sculpture. The Archaic Period (1978)
J. Floren, Die griechische Plastik I. Die geometrische und archaische Plastik (1978)
R. Lullies - M. Hirmer, Griechische Plastik (1979)
W. Martini, Die archaische Plastik der Griechen (1990)
A. Stewart, Greek Sculpture (1990)
Cl. Rolley, La sculpture grecque I (1994)
13 915
V -
Römische Kunst in der Späten Kaiserzeit
(2 SWS)(5 cr)
Mo 14.00-16.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(27.10.) Friederike Fless
Als Späte Kaiserzeit wird jener Zeitraum zwischen dem Regierungsantritt des Septimius Severus im Jahre 193 n. Chr. und des Diocletian 284/85 n. Chr. bezeichnet, der nach dem Ende der severischen Dynastie gekennzeichnet ist durch den partiellen Verlust der äußeren Sicherheit des Imperium Romanum, einen schnellen Wechsel der regierenden Kaiser unter den Senats- und Soldatenkaisern mit ihren zahlreichen Usurpatoren und die anschließende Konsolidierung in der Zeit der Tetrarchie am Ende des 3. Jhs. n. Chr. Die sog. Krise des Imperium Romanum im 3. Jh. n. Chr. findet ihren Niederschlag auch in der archäologischen Überlieferung. Inwieweit die Veränderungen der materiellen Kultur aber wirklich Symptome einer Krise sind und wie sich die Späte Kaiserzeit von der vorausgehenden Phase unterscheidet und in die Spätantike übergeht, soll in der Vorlesung am Beispiel unterschiedlicher Denkmälergattungen vorgestellt werden.

Allgemeine Lit.: G. Rodenwaldt, Römische Reliefs. Vorstufen zur Spätantike, JdI 55, 1940, 12-43; R. Bianchi Bandinelli, Rom. Das Ende der Antike (1971); B. Andreae, Römische Kunst (1973); H. P. L´Orange, Das Römische Reich (1985); H. v. Hesberg in: F. Graf (Hrsg.), Einleitung in die lateinische Philologie (1997) 601-654 bes. 639-647; W. Raeck, Modernisierte Mythen (1992); D. Willers in: H. G. Nesselrath (Hrsg.), Einleitung in die griechische Philologie (1997); J. Elsner, Imperial Rome and Christian Triumph (1998). Literatur zu den einzelnen Denkmälergattungen wird im Verlauf der Vorlesung angegeben.

Grundstudium

13 903
PS -
Interpretieren griechischer und römischer Bildwerke in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik
(2 SWS)(5 cr)
Mo 10.00-12.00 - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg
(27.10.) Adolf Heinrich Borbein
Anhand von Abgüssen werden griechische und römische Skulpturen mit dem Ziel besprochen, in die archäologische Beschreibung, die Stilkritik und Ikonographie sowie die Epochen der antiken Kunst einzuführen. Das soll in offener, wenn auch geleiteter Diskussion aller Teilnehmer geschehen. Außerdem Kurzreferate. Abschluss durch Klausur.
Literatur: Werner Fuchs, Die Skulptur der Griechen (1983). John Boardman, Griechische Plastik: Die archaische Zeit (1981); Die klassische Zeit (1987); Die spätklassische Zeit (1998). B. Andreae, Skulptur des Hellenismus (2001). Diana E. Kleiner, Roman Sculpture (1992).
13 904
PS -
Porträts römischer Kaiserinnen. Typen und Kontexte
(2 SWS)(5 cr)
die erste Sitzung findet im Institut für Klassische Archäologie, Otto-von-Simson-Str. 7 im Hörsaal statt
Do 10.00-12.00 - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg und Institut für Klassische Archäologie, Otto-von-Simson-Str. 7
(23.10.) Ortwin Dally
Das Seminar ist für StudienanfängerInnen (1.-3. Semester) bestimmt. Es gliedert sich in mehrere Teilabschnitte. In dem ersten Abschnitt werden nach einer allgemeinen Einführung in das Fach folgende Aspekte zur Sprache kommen: Definition des Porträts; Beschreibung, Klassifizierung, Datierung, Benennung, Überlieferung und Produktion.
In dem zweiten Teilabschnitt des Seminars sollen Fragen, die mit der Aufstellung, Präsentation und Botschaft der Bildnisse von Kaiserinnen zusammenhängen, zur Sprache kommen.
Einführungen in die klassische Archäologie:
A. H. Borbein – T. Hölscher – P. Zanker (Hrsgg.), Einführung in die Klassische Archäologie (2000); U. Sinn, Einführung in die Klassische Archäologie (2000); T. Hölscher (Hrsg.), Klassische Archäologie. Grundwissen (2002); F. Lang Klassische Archäologie. Eine Einführung in Methode, Theorie und Praxis (2002).
Literatur zu griechischen Porträts: http://www.fak12.uni-muenchen.de/ka/VPorLit.htm
Literatur zu römischen Porträts: L. Giuliani, Individuum und Ideal. Antike Bildniskunst, in: Bilder vom Menschen in der Kunst des Abendlandes (1980) 43–104; K. Fittschen - P. Zanker, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom, Bde. I und III (Mainz (1994); K. Fittschen, Prinzenbildnisse antoninischer Zeit (Mainz 1999); M. Wegner u.a. (Hrsg.), Das römische Herrscherbild; D. Boschung, Gens Augusta. Untersuchungen zu Aufstellung, Wirkung und Bedeutung der Statuengruppen des julisch-claudischen Kaiserhauses (2002).
Literatur zu Kaiserinnen: T. Späth, Männlichkeit und Weiblichkeit bei Tacitus. Zur Konstruktion der Geschlechter in der römischen Kaiserzeit (1994); R. Frei-Stolba – A. Bielman (Hrsg.), Femmes et vie publique dans l’antiquité gréco-romaine, Études de lettres, Université de Lausanne 1 (1998); Chr. Kunst - U. Riemer (Hrsg.), Die Grenzen der Macht. Zur Rolle der Kaiserfrauen im antiken Rom. Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge (2000); H. Temporini-Gräfin Vitzthum (Hrsg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora (2002) mit der Rezension von A. Alexandridis (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezbuecher&id=2569).
Aufstellung: Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur, Ausstellungskat. Berlin 1995.
13 905
PS -
Einführung in die Klassische Archäologie
(3 SWS)(5 cr)
Do 10.00-13.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(23.10.) Martin Langner
Das Seminar möchte an ausgewählten Problemkreisen einen Überblick über die Gegenstände der Klassischen Archäologie und die Geschichte und Methoden ihrer Erforschung geben. Die Beispiele sollen zentralen Bereichen unseres Fachs entstammen (Architektur, Skulptur, Malerei und Objekte des täglichen Gebrauchs in Städten, Heiligtümern und Gräbern) und in die wichtigsten historischen, sozial- und kulturhistorischen Fragestellungen einführen (Topographie, Feldforschung, Urbanistik, Typologie, Chronologie, Formanalyse, Ikonographie und Ikonologie). Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Ausgrabungen und Funden in Athen, Olympia, Rom und Pompeji.
Die zum Teil auch im Selbststudium zu erwerbenden Kenntnisse werden in mehreren Klausuren überprüft. Eine regelmäßige Teilnahme ist für den erfolgreichen Besuch unabdingbar.
Einführende Literatur:
T. Hölscher, Klassische Archäologie. Grundwissen (2002)
A. H. Borbein – T. Hölscher – P. Zanker, Klassische Archäologie. Eine Einführung (2000)
J. Bergemann, Orientierung Archäologie. Was sie kann, was sie will (2000)
13 917
PS -
Die Trajanssäule
(2 SWS)(5 cr)
Fr 13.00-15.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(24.10.) Friederike Fless
Die auf dem Forum Traiani errichtete und 113 n. Chr. eingeweihte Trajanssäule, steht im Mittelpunkt des Proseminars. Ausgehend von dem einzelnen Monument soll in Referaten die Geschichte der Monumentform, ihre Gestaltung und städtebauliche Einbindung sowie die auf dem Säulenrelief dargestellten Themen mit ihren spezifischen Merkmalen der Erzählweise analysiert werden. Hinter dieser Konzentration auf ein Monument steht jedoch letztlich die Absicht, die Trajanssäule im größeren Kontext römischer Staatsreliefs und der Präsenz des Kaisers in Rom zu verstehen.

Lit.: C. Cichorius (Hrsg.), Die Reliefs der Traianssäule (1896-1900); L. R. Scheiper, Bildpropaganda der römischen Kaiserzeit unter besonderer Berücksichtigung der Trajansäule in Rom und korrespondierender Münzen (1982); I. A. Richmond, Trajan's army on Trajan's column (1982); S. Settis, La Colonna Traiana (1989); L. E. Baumer - T. Hölscher - L. Winkler, JdI 106, 1991, 261-295; R. Bode, Der Bilderfries der Trajanssäule, in: BJb 192, 1992, 123-174; G. M. Koeppel, Die historischen Reliefs der römischen Kaiserzeit VIII. Der Fries der Trajanssäule in Rom, Teil 1 Der Erste Dakische Krieg. Szenen I-LXXVIII, in: BJb 191, 1991, 135-198; G. M. Koeppel, Die historischen Reliefs der römischen Kaiserzeit IX. Der Fries der Trajanssäule in Rom, Teil 2 Der Zweite Dakische Krieg. Szenen LXXIX-CLV, in: BJb 192, 1992, 61-122; F. Coarelli, The column of Trajan (2000); A. Nünnerich-Asmus (Hrsg.), Trajan (2002).

Grund- und Hauptstudium

13 906
HS -
Die griechische Agora
(2 SWS)(8 cr)
Mi 15.00-17.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(22.10.) Wolfram Hoepfner,
Lauri Lehmann
Eine Reihe neuer und neuester Ausgrabungen in den Zentren griechischer Städte sind im Zusammenhang mit unseren bisherigen Vorstellungen von der Agora und ihren Veränderungen zu sehen. Besonders wichtig für unsere Arbeit sind natürlich die Quellen. Darüber hinaus müssen im Seminar neue Theorien zum Thema Agora behandelt werden.
Als grundlegende Lekrüre kann noch immer Roland Martin, L'Agora grecque (1951) empfohlen werden.
Wer am Seminar teilnehmen möchte, sollte - wenn es die Umstände erlauben - vor dem Beginn des WS eine Agora einer antiken Stadt an Ort und Stelle studieren, um darüber in einem Kurzreferat berichten zu können.
(29 516)
HS -
Heilige Orte - Heilige Landschaften
(2 SWS)(8 cr)
Fr 10.00-12.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Seminarraum
(24.10.) Ortwin Dally,
Carola Metzner-Nebelsick,
Ute Luig
Dieses interdisziplinäre Seminar beschäftigt sich aus archäologischer und ethnologischer Perspektive mit heiligen Orten und heiligen Landschaften, die interkulturell vergleichend untersucht werden. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Untersuchung der Begrifflichkeit, was oder wodurch Orte und/oder Landschaften heilig werden, welche Tätigkeiten in ihnen ausgeübt oder vermieden werden sowie die Frage nach Kontinuität und Veränderung. Von Interesse sind auch die Beziehungen zwischen politischen und religiösen Instanzen, die diese Orte/Landschaften prägen sowie ihre Aneignung und Umdeutung: im Verlaufe der Eingliederung von Regionen in das Imperium Romanum, im Zuge der Christianisierung in der Spätantike oder in der Neuzeit durch europäische Kolonisatoren. Im Gegensatz zu heiligen Orten und Landschaften mit einer historischen oder rezenten Überlieferung erschließt sich der archäologische Befund, zumal im prähistorischen Kontext, in der Regel weniger eindeutig. Aus Sicht der Prähistorischen Archäologie ist nach Indikatoren zu fragen, die auf Heilige Orte/Landschaften verweisen und in wieweit Möglichkeiten zu einer Abgrenzung gegenüber profanen Aktivitätszonen bestehen. Fallbeispiele aus der Zeit des Neolithikums bis zur Eisenzeit aus Mittel-, West und Nordeuropa, aus dem antiken Griechenland und dem römischen Reich sowie Nigeria, Zambia, Zimbabwe, Fiji und Australien (respektive Mongolei) werden genauer untersucht.
Einführende Literatur (Ethnologie, Änderungen vorbehalten): Colson, Elizabeth: Places of Power and Shrines of the Land. In Ute Luig und Achim von Oppen (Hg.) The Making of African Landscapes, S. 47-58, in: Paideuma, Mitteilungen zur Kulturkunde 43, 1997, S. 47-58. Okoye, Ikemefuna Stanley: History, Aesthetics and the political in Igbo Spatial Heterotopias: In: Ute Luig und Achim von Oppen (Hg.): 1997. Ranger, Terence: Making Zimbabwean Landscapes: Painters, Projectors and Priests. In: Ute Luig und Achim von Oppen (Hg.): 1997, S. 59-74. Toren, Christina: Seeing the Ancestral Sites: Transformations in Fijian Notions of the Land. In: Eric Hirsch und Michael O'Hanlon (Hg.), The Anthropology of Landscape. Perspectives on Place and Space, S. 163-183, Oxford 1995. Morphy, Howard: Landscape and the Reproduction of the Ancestral Past. In: Eric Hirsch und Michael O'Hanlon (Hg.), S. 184-209.
Einführende Literatur (Prähist. Arch., Ergänzungen möglich): D.L. Carmichael, J. Hubert, et al. (Hrsg.), Sacred Sites, Sacred Places (London/New York 1994). P. Schauer (Hrsg.), Archäologische Forschungen zum Kultgeschehen in der jüngeren Bronzezeit und frühen Eisenzeit Alteuropas. Regensburger Beitr. zur Prähist. Arch. 2 (Regensburg 1996).
Einführende Literatur (Klassische Archäologie, Ergänzungen möglich): S.E. Alcock – F.J. Cherry – J. Elsner (Hrsg.), Pausanias: Travel and memory in Roman Greece (Oxford – New York 2001). H. Cancik, Rome as a sacred landscape. Varro and the end of Republican religion in Rome, Visible Religion 4-5, 1985-86, 250-265. T. Derks, Gods, temples and ritual places. The transformation of religious ideas and values in Roman Gaule (Amsterdam 1998). J. Rudhardt, La perception grecque du territoire sacré, Mélanges de l’école française de Rome. Antiquité 113, 2001, 175-188.
Literatur zu den einzelnen Themen wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
13 908
 -
Lektüre (in Übersetzung): Plutarch, Alexander und Caesar
(1 SWS)(7 cr)
14-tägl. Mi 17.00-19.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(22.10.) Adolf Heinrich Borbein
Plutarchs Parallel-Biographie Alexanders des Großen und Caesars ist ein berühmtes Stück antiker Literatur und eine wichtige Quelle auch für die Archäologie. Der Text wird auf Deutsch ganz (vor-)gelesen und kurz kommentiert.
Literatur: Plutarch, Alexander. Caesar (reclam UB 2495).
13 909
Ü -
Antike Meisterwerke und ihre neuzeitlichen Reproduktionen
(3 SWS)(7 cr)
Begrenzte Teilnehmerzahl: ca. 25
Die erste Sitzung findet in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik statt.

Do 14.00-17.00 - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg und Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(23.10.) Klaus Stemmer
Ausgehend von den in der Abguss-Sammlung vorhandenen Abgüssen nach antiken Skulpturen, die seit möglichst langer Zeit immer wieder in allen denkbaren und wechselnden Techniken und Medien reproduziert worden sind, sollen diese Reproduktionen auf ihre gattungs- und zeitbedingte Rezeptionsästhetik und Interpretation untersucht werden. Die Ergebnisse der Materialsammlung und ihrer Analyse könnten in einer Ausstellung dokumentiert werden.
13 910
C -
Archäologisches Kolloquium
(2 SWS)
Beginn der Veranstaltungsreihe wird durch Aushang am schwarzen Brett bekanntgegeben
Mo 18.00-20.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
  Dozenten und Studenten des Instituts sowie auswärtige Gäste
Es finden regelmäßig Vorträge von Dozenten und Studenten sowie auswärtigen Gästen zu neuen archäologischen Forschungsergebnissen statt
13 907
HS -
Griechische Plastik und Keramik aus geometrischer und früharchaischer Zeit im Alten Museum
(2 SWS)(8 cr)
Trefffpunkt: Eingangsbereich (Rotunde) des Alten Museums, Lustgarten
Di 15.00-17.00 - Altes Museum, Bodestr. 1-3, 10178 Berlin
(28.10.) Andreas Scholl
An Beispielen aus der reichen Sammlung geometrischer und früharchaischer Kunst im Alten Museum soll die Kenntnis wesentlicher Denkmälergattungen des 10. bis 7. Jhs. v. Chr. vertieft und deren Zeugniswert für die Entstehung der griechischen Polis, einer spezifisch griechischen Ikonographie, der frühen griechischen Religion und anderer kulturgeschichtlicher Phänomene untersucht werden.
Voraussetzung: Grundkenntnisse zur Archäologie, Religion und Geschichte Griechenlands in der frühen Eisenzeit.
Literatur: J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977). H. Fränkel, Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums, 4. Aufl. (1993). F. Gschnitzer, Griechische Sozialgeschichte von der mykenischen bis zum Ausgang der klassischen Zeit (1981). J.M. Hurwit; The Art and Culture of Early Greece, 1100-480 B.C. (1985). S. Langdon (Hrsg.), New Light on a Dark Age. Exploring the Culture of Geometric Greece (1997). O. Murray, Das frühe Griechenland (1982). R. Osborne, Greece in the Making, 1200-479 BC (1996). Ch. Ulf, Die homerische Gesellschaft (1990). K.-W. Welwei, Athen. Vom neolithischen Siedlungsplatz zur archaischen Großpolis (1992).
13 914
Ü -
Beschreiben - Lesen - Finden. Einführung in die Arbeitstechniken der Klassischen Archäologie.
(2 SWS)(7 cr)
Mi 16.00-18.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(22.10.) Martin Langner
Die Veranstaltung versteht sich als Ergänzung zum Einführungsseminar in die Klassische Archäologie und den stärker thematisch ausgerichteten Seminaren. Mithilfe kleiner Wochenaufgaben, die in den Sitzungen diskutiert werden, sollen die für ein erfolgreiches Studium der Klassischen Archäologie notwendigen Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt werden.

Eine Grundtechnik archäologischen Arbeitens ist die wissenschaftliche Beschreibung von Fundstücken und Bildwerken. Je nach Intention geht man hier verschieden vor. Die allgemeine und ausführliche Beschreibung (z.B. in einem Katalogtext) muß hier von der vergleichenden oder der deutenden Beschreibung in einer wissenschaftlichen Erörterung unterschieden werden.
Ein zweiter Bereich stellt das intensive Lesen der wissenschaftlichen Literatur dar. Dabei kommt es auf eine korrekte Wiedergabe des Gedankengangs und eine kritische Auseinandersetzung mit den Thesen des Autors an und auf ein gezieltes Lesen auf bestimmte Fragestellungen hin, die nicht Ziel des Textes selbst sind.
Zu den alltäglichen Arbeitstechniken des Archäologen gehört drittens auch das Finden von wissenschaftlicher Literatur. Hierzu gehören eine gewisse Sicherheit im Umgang mit archäologischen und interdisziplinären Bibliographien, die Fähigkeit, Zitate zu entschlüsseln und diesen nachzugehen, und die routinierte Benutzung archäologischer Handbücher und Corpora.
Außerdem soll es um die Benutzung elektronischer Medien (Datenbanken, Bildbearbeitung) gehen und um den Aufbau eines Referates oder einer Hausarbeit.

Im Einzelnen sind folgende Fragenkomplexe geplant (weitere Anregungen werden gerne aufgegriffen):
Wie beschreibt man allgemein ein archäologisches Objekt? Wie geht man bei der Beschreibung von Bildwerken vor? Wie unterscheidet sich davon eine vergleichende und eine deutende Bildbeschreibung?
Wie kann man archäologische Literatur lesen, exzerpieren und für die eigene Fragestellung nutzbar machen und wie verschafft man sich einen Überblick über die Forschungsdiskussion und den Stand der Forschung? Wie liest man Karten, Befund- und Phasenpläne, Tabellen oder Diagramme und wie geht man mit ihnen kritisch um?
Wie findet man archäologische Literatur? Welche altertumskundlichen Bibliographien gibt es? Wie geht man den Nachweisen in den Anmerkungen nach? Wie sucht man nach interdisziplinären Forschungsbeiträgen? Wie benutzt man die archäologischen Corpora und findet Vergleichsstücke und wozu dienen archäologische Datenbanken?
Wie verfasst man ein Resumée, einen Katalogtext, eine Rezension und wie baut man ein Referat oder eine Hausarbeit auf?

Die diskutierten Beispiele werden v.a. aus dem Bereich des Römischen Staatsreliefs und seiner Erforschung stammen. Alle Studierende des Grund- und beginnenden Hauptstudiums sind herzlich eingeladen.
13 916
HS -
Griechische Kultur in den "Randgebieten" der Antiken Welt - Formen und Vorbilder von Grabmonumenten und -skulpturen
(3 SWS)(8 cr)
Di 14.00-17.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(28.10.) Friederike Fless
In dem Hauptseminar soll für einzelne, kulturell unterschiedlich geprägte Regionen der antiken Welt untersucht werden, inwieweit und wie in der sepulkralen Repräsentation die in den griechischen Poleis entwickelten Formen von Grabbauten und Grabskulpturen übernommen werden und in welchem Umfeld diese Übernahme stattfindet. Dahinter steht die Absicht die Intensität und die hinter der Adaption stehenden Motivationen der Rezipienten zu erfassen. Grundsätzliche Voraussetzung für das Erkennen der Übernahme und die Beurteilung der Formen einer solchen Übernahme ist jedoch die Beschreibung der griechischen Gestaltungsweisen der Nekropolenlandschaft, die daher immer wieder in die Betrachtung einbezogen werden muß.

Lit.: F. Eichler, Die Reliefs des Heroons von Gjölbaschi–Trysa (1950); P. Demargne, Fouilles de Xanthos I: Les piliers funéraires (1958); V. v. Graeve, Der Alexandersarkophag und seine Werkstatt. IstForsch 28 (1970); J. Borchhardt, Die Bauskulptur des Heroons von Limyra. IstForsch 32 (1976); C. Deltour–Levie, Les piliers funéraires de Lycie (1982); J . Borchhardt, Die Dependenz des Königs von Sidon vom persischen Grosskönig, in: FestschriftK. Bittel (1983) 105–120 Taf. 22–24; R. Fleischer, Der Klagefrauensarkophag aus Sidon. IstForsch 34 (1983); B. Schmidt–Dounas, Der Lykische Sarkophag aus Sidon. IstMitt Beih. 30 (1985); A. Pekridou, Das Alketas–Grab in Termessos. IstMitt Beih. 32 (1986); C. Bruns–Özgan, Lykische Grabreliefs des 5. und 4. Jahrhunderts v.Chr. IstMitt Beih 33 (1987); W. A. P. Childs – P. Demargne, Fouilles de Xanthons VIII: Le monument des Néréides. Le décor sculpté, 2 Bde. (1989), W. Messerschmidt, Historische und ikonographische Untersuchungen zum Alexandersarkophag, Boreas 12, 1989, 64–92 Taf. 25–27; W. Oberleitner, Das Heroon von Trysa (1994); J. Boardman, The Diffusion of Classical Art in Antiquity (1994); R. Castelo Ruano, Monumentos funerarios del sureste peninsular: Elementos y técnicas constructivas (1995); W. Koenigs – H. Philipp, Proportion und Grösse, in: E.–L. Schwandner (Hrsg.), Säule und Gebälk (1996) 133–147 [zum Klagefrauen-Sarkophag von Sidon]; Die Iberer. Katalog der Ausstellung Paris - Barcelona - Bonn (1998); Anja Eckert "Ein Grab für Könige und Bürger" Dissertation Hamburg 1998 (publiziert: http://www.sub.uni-hamburg.de/disse/221/index2.htm); C. Bruns–Özgan, Graeco–hethitische Reliefs aus Südost–Anatolien, in: Asia Minor Studien 39. Festschrift B. Ögün (2000) 235–242; M.-T. Langer-Karrenbrock, Der Lykische Sarkophag aus der Königsnekropole von Sidon (2000); E. A. Savostina (Hrsg.), Bosporan Battle Relief (Amazonomachia?) (2001); C. Strathmann, Grabkultur im antiken Lykien des 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. Grabanlagen in ihrem baulichen und gesellschaftlichen Kontext (2002); Das Rätsel der Kelten vom Glauberg, Kat. Der Ausst. Frankfurt (2002).
13 918
Ü -
Beschreibungs- und Bestimmungsübung zur römischen Kunst
(1 SWS)
Fr 15.00-16.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal oder Seminarraum
(24.10.) Friederike Fless
In der Übung, die nur in einem losen Zusammenhang mit der Vorlesung und dem Proseminar steht, sollen die Beschreibung und Interpretation von Werken der römischen Kunst eingeübt werden. Dazu sollen für einzelne Phasen der kaiserzeitlichen Kunst charakteristische Werke gemeinsam analysiert werden. Es ist geplant, einige Stunden als Blockveranstaltung in der Abgußsammlung und in den Staatlichen Museen durchzuführen.

Hauptstudium

13 912
S -
Kunst am Bau? Themen und Funktionen antiker Bauplastik
(3 SWS)(10 cr)
Do 17.00-20.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(23.10.) Frank Rumscheid
In der Veranstaltung geht es um figürliche Plastik (Columnae caelatae, Karyatiden, Atlanten, Friese aller Art, Metopen, Skulpturengiebel, Dachrandfiguren, Akroterien usw.), die fest mit Gebäuden (Tempeln, Altären, Schatzhäusern, Weihgeschenken, Grabbauten, Reliefsäulen, Bögen/Toren usw.) verbunden ist. Anhand von Denkmälern des 7. vorchristlichen bis 5. nachchristlichen Jahrhunderts aus dem griechischen, lykischen, karischen, etruskischen und römischen Bereich soll untersucht werden, ob und welche Beziehungen zwischen den ausgewählten Themen und dem Charakter bzw. der Funktion der Architektur bestehen, um so auch dem Zweck der Skulpturen auf die Spur zu kommen. Zum Verständnis ist das jeweilige historische Umfeld zu berücksichtigen, so daß zunächst nach Epochen und Regionen differenziert vorzugehen ist, ehe in größerem Rahmen der nun geschärfte Blick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten gerichtet werden kann.
Voraussetzungen für Teilnahme und Scheinerwerb sind die Zwischenprüfung, Lesefähigkeit der modernen Wissenschaftssprachen und die Übernahme eines Referates (kann schon vor Beginn der Vorlesungszeit übernommen werden, bitte über Sekretariat OvS 11 Termin vereinbaren). Kenntnisse in den Bereichen der antiken Architektur und Skulptur sowie Latinum und Graecum wären hilfreich.
Grundlegende und einführende Literatur: M. Torelli, Typology and Structure of Roman Historical Reliefs (1982). M. Oppermann, Römische Kaiserreliefs (1985). T. Hölscher, Römische Bildsprache als semantisches System, Abh. Heidelberg 2 (1987). M. Oppermann, Vom Medusabild zur Athenageburt. Bildprogramme griechischer Tempelgiebel archaischer und klassischer Zeit (1990). P. A. Webb, Hellenistic Architectural Sculpture. Figural Motifs in Western Anatolia and the Aegean Islands (1996). H. Knell, Mythos und Polis. Bildprogramme griechischer Bauskulptur² (1998) mit Rezensionen zur ersten Auflage von T. Hölscher, BJb 192, 1992, 607–611; A. Shapiro, Gnomon 65, 1993, 644–646. B. S. Ridgway, Prayers in Stone. Greek Architectural Sculpture (ca. 600–100 B.C.E.) (1999) mit Rezension K. Junker, Gnomon 75, 2003, 181–183.
13 911
S -
Städtebilder in der antiken Flächenkunst
(3 SWS)(10 cr)
Fr 18.00-21.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(24.10.) Adolf Heinrich Borbein
Darstellungen von Städten oder städtischen Architekturen sind in der antiken Malerei und Reliefplastik nicht sehr häufig; sie konzentrieren sich zudem auf bestimmte Epochen und geographische Räume. Zu fragen ist nach lokalen Konzentrationen und ikonographischen Traditionen sowie nach Funktion und historischer Aussage. Eine Liste der zu haltenden Referate wird mit Literaturangaben vor Semesterbeginn im Institut ausgehängt.
Literatur: Christos Doumas, The Wall-Paintings of Thera (1992); William A. P. Childs, The City-Reliefs of Lycia (1978); Dorothee Quante-Schöttler, Ante aedes. Darstellung von Architektur in römischen Reliefs (2002).

Religionswissenschaft

Grundstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 950
PS -
Naturreligion, Geniereligion, Kunstreligion - Konzeptionen deutscher Romantiker
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(29.10.) Olaf Briese
Das Stichwort Religion und Romantik evoziert fast zwangsläufig christliche Horizonte: eine romantisch angestrebte unendliche Progressivität des Christentums einerseits, einen Salto mortale zurück in die Segnungen mittelalterlich-christlicher Glaubenswelten andererseits. Dieses Seminar thematisiert romantische Programmschriften, die christliche Traditionen tendenziell hinter sich lassen und Konzepte von Naturreligion, Tugendreligion, Liebesreligion, Geniereligion, Kunstreligion u.a. entwerfen. Wie sind diese "modernen" Religionen konturiert? An welche Adressaten richten sie sich?
Literatur: Romantik-Handbuch, hrsg. v. Helmut Schanze, Stuttgart (1994).
13 951
PS -
Spiel und Kult. Zur Performativität von Religion
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(30.10.) Susanne Gödde
Religiöse Handlungen, wie zum Beispiel das Ritual, die Liturgie oder das Fest, werden häufig als "heilige Spiele" gedeutet. Damit werden bestimmte symbolische, mimetische oder auch agonale Aspekte von Religion und Ritual bezeichnet. Das Seminar gibt einen Einblick in die wichtigsten Konzeptionen von religiöser Praxis als Spiel (Huizinga, Caillois, Lévi-Strauss, Turner, Geertz). Zentral wird dabei die Frage nach dem Ernst des Spiels sein; des weiteren die häufig paradoxe Bestimmung des Spiels, etwa als Ordnung und Unordnung zugleich. Eine dritte Fragestellung gilt dem Bewußtseinszustand des Spielers bzw. Kultteilnehmers, seiner dramatischen Rolle oder seiner Selbstaufgabe in der Ekstase. Die Ergebnisse der jüngsten Performativitätsforschung werden in die Diskussionen einbezogen.
Zur Vorbereitung empfehle ich:
Gunter Gebauer: Spiel, in: Christoph Wulf (Hg.): Vom Menschen. Handbuch Historische Anthropologie, Weinheim/Basel 1997, S. 1038-1048.
Johan Huizinga: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur aus dem Spiel (niederländ. Original: 1938), Reinbek bei Hamburg 1956, (18. Aufl. 2001).
13 952
PS -
Hochzeit und Tod in Kult und Mythos der griechischen Antike
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(29.10.) Susanne Gödde
Die Verheiratung einer Frau wurde im antiken Hochzeitsritus häufig als Entführung durch den Mann oder auch als Tod der Jungfrau symbolisch inszeniert. Modellhaft zeigt dies der Mythos vom Raub der Persephone durch Hades. Ausgehend von den Kulten und Mythen um die griechischen Unterweltsgottheiten Hades und Persephone, wie sie in literarischen und ikonographischen Zeugnissen überliefert sind (u.a. in der Tragödie), soll die Konzeptualisierung des griechischen Hochzeitsrituals analysiert werden. Die auffällige Interpretation der Hochzeit als Abschied und Tod vermittelt zum einen Einsichten in die symbolische Dimension von Ritualen überhaupt und gibt zum zweiten Aufschluss über das Verhältnis der Geschlechter in der Antike. Moderne Rezeptionen der Persephone-Figur sollen ebenfalls berücksichtigt werden.
Zur Vorbereitung empfehle ich: Homerischer Hymnos auf Demeter
Richard Seaford, The Tragic Wedding, Journal of Hellenic Studies 107, 1987, S. 106-130.
13 953
PS/HS -
Religiöse Mobilität in der Gegenwart
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(22.10.) István Keul
Millionen Menschen begeben sich jährlich aus religiösen Gründen auf die Reise. Routen und Ziele von Wallfahrten und Pilgerreisen überziehen in einem dichten Netz die Landkarten vieler Regionen. Im Seminar werden Aspekte des Pilgertourismus anhand ausgewählter Pilgerzentren unterschiedlicher religiöser Traditionen behandelt.
Einführende Literatur: S.M. Bhardwaj (Hg.), Pilgrimage in the Old and New World, Berlin 1994.
13 954
PS -
Sterben und Tod in religionswissenschaftlicher Perspektive
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(23.10.) Susanne Lanwerd
Es gibt eine ganze Reihe von religionswissenschaftlichen Thematisierungen des Todes. Erstens vergleichende Untersuchungen zu "Leben und Tod in Religionen" (G. Stephenson 1980) oder zum "Dance on the Grave" (N. Barley 1995). Zweitens Ausstellungen, wie sie beispielsweise das Museum für Sepulkralkultur, Kassel, organisiert (Ashes to Ashes 1997, Last Minute 2000, Salto Mortale 2001). Drittens Untersuchungen der religiösen Phantasien, die die Genforschung begleiten (D. Nelkin / S. Lindee 1995). Anhand exemplarischer Texte werden die verschiedenen Methoden und Gegenstandsfelder diskutiert.
Zur Einführung empfehle ich: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe Bd. V, s.v. Tod und Totenkult.
13 955
PS -
Religion in den USA
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hs
(27.10.) Inken Prohl
Nicht zuletzt George W. Bushs Feldzug gegen den internationalen Terrorismus im Namen Gottes hat die Aufmerksamkeit auf die spezifischen Ausprägungen christlicher Religion in den USA gelenkt. Im Kurs werden die geschichtliche Entfaltung des nordamerikanischen Christentums, gegenwärtige Organisationsformen und das Verhältnis von Religion und Staat erörtert. Besondere Aufmerksamkeit gilt Erscheinungen wie Televangelismus, Mega-Kirchen und der amerikanischen Herausbildung einer Zivilreligion.
13 956
PS -
"Was aber bleibet, stiften die Dichter". Dichter-Theologie im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(29.10.) Roberto Sanchino Martínez*
Der (im Titel der Lehrveranstaltung zitierte) letzte Vers aus Friedrich Hölderlins 1804 entstandenem Gedicht Andenken formuliert ein poetisch-philosophisches Programm, das in der religions- und literaturwissenschaftlichen Forschung mit dem Begriff der Dichtertheologie bezeichnet wird. Das dichtertheologische Denken entfaltet sich um 1800 als europäische Bewegung gedanklich in zwei Richtungen, die schließlich verschmelzen: die Suche nach dem Prinzip, das die Poesie zur Grundlage der Sprache und somit der Gesellschaft macht und die Verbindung dieses Prinzips mit dem geschichtlichen Leben. Aus der Vorstellung, die Poesie sei die Ursprache der Menschen gewesen, wurde die Konsequenz gezogen, dass jede Kultur, jede Gesellschaft, jede Religion auf einem Gedicht, auf einem dichterischen Akt gründe.
Im Seminar werden wir uns mit einigen „Gründern“ - zum Beispiel Wordsworth, Blake, Coleridge, Hölderlin, Jean Paul, Novalis, Hugo, Nerval, Becquer - befassen, für die die Dichtung das Wort der datenlosen Zeit ist, Wort des Anfangs, Wort der Gründung.
13 957
PS -
Einführung in die Religionswissenschaft: "Initiation" als religionswissenschaftlicher Grundbegriff
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Hs
(27.10.) Renate Schlesier
Wenige Grundbegriffe der modernen, anthropologisch orientierten Religionswissenschaft haben eine so weitreichende Karriere durchlaufen wie der Begriff "Initiation", und wenige erscheinen so universal geeignet wie er, biologische und gesellschaftliche Verhaltensweisen, religiöse und nicht-religiöse Praktiken zu integrieren. Im Seminar soll die Vielfalt der Anwendungsbereiche dieses Begriffs untersucht und nach den Gründen für seinen Erfolg gefragt werden. Dabei geht es zugleich um kritische Reflexion der damit in Zusammenhang stehenden theoretischen Probleme.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Elisabeth Grohs: Initiation, in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, hrg. v. Hubert Cancik u.a., Bd. 3, Stuttgart u.a. 1993, S. 238-249.
13 958
PS -
Lektürekurs: Arnold van Gennep, "Übergangsriten"
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(27.10.) Renate Schlesier
Noch vor dem 1. Weltkrieg publiziert, hat van Genneps Buch sogleich den Disziplinen Religionswissenschaft, Ethnologie und Altertumswissenschaft ein neues systematisches Erklärungsmodell von Ritualen vermittelt und entfaltete, vor allem nach dem 2. Weltkrieg, weiterhin zunehmende Wirkungen bis hinein in sämtliche humanwissenschaftliche Fachgebiete. Van Genneps Konzept einer dreistufigen Struktur der "Übergangsriten" – Trennungsphase, Schwellenphase, Wiedereingliederungsphase – beanspruchte jedoch nicht (wie viele spätere Anwendungen des Modells), einen Universalschlüssel für sämtliche Rituale zu allen Zeiten und an allen Orten zu liefern. Im Lektürekurs soll die argumentative Begründung des Konzepts und seine Tragfähigkeit überprüft werden. Da van Genneps Buch den zentralen Grundlagentext für die Theoriedebatte zu Initiationsriten darstellt, eignet der Kurs sich zugleich als Ergänzung der Einführungsveranstaltung zum Thema "Initiation".
Textgrundlage: A. van Gennep: Übergangsriten, Frankfurt/M. 1986 (frz. Original 1909: Les rites de passage).
13 959
V -
Einführung in die Religionswissenschaft
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Hs
(21.10.) Hartmut Zinser
Die Vorlesung dient der Einführung in Begriffe, Methoden und Geschichte des Faches Religionswissenschaft. Es werden die für das Fach, seine Gegenstände und Fragestellungen wichtigen Begriffe und Theorien dargestellt und in ihrem geschichtlichen Zusammenhang erörtert. Dabei wird auch das Problem einer Definition des Begriffs der Religion verhandelt. Am Ende der Vorlesung kann in einer 2 std. Klausur ein Leistungsnachweis im Grundstudium erworben werden.
13 960
PS -
Lektürekurs zur Vorlesung 'Einführung in die Religionswissenschaft
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(21.10.) Hartmut Zinser
In diesem Kurs werden die für die Religionswissenschaft wichtigen Texte von D. Schleiermacher, Feuerbach, Bachofen, Tylor, Frazer, Durkheim, M. Weber, R. Otto, M. Eliade u.a. präsentiert und gezeigt, welche Erfahrungen und Fragen den in ihnen vorgetragenen Positionen zugrunde liegen. Zugleich wird danach gefragt, was diese Theorien leisten und wo ihre Grenzen liegen bzw. welche Konsequenzen für die Religionen und die Religionswissenschaft aus ihnen resultieren. Zur vorbereitenden Lektüre sei A. Michael (Hg.): Klassiker der Religionswissenschaft, München: Beck 1997 empfohlen.
Ein Leistungsnachweis kann durch Referat und schriftliche Ausarbeitung erworben werden.

Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 964
HS -
Nekropolen, Katakomben, Friedhöfe. Stätten der Sepulkralkultur
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(27.10.) Olaf Briese
Sterben und Tod sind nicht nur für jedes Individuum, sondern auch für jedes Gemeinwesen die existentielle Grenze, eine reale wie symbolische Bedrohung. Darauf bezogene Kulturpraktiken versuchen, diese Bedrohung real wie symbolisch zu bannen, und Bestattungsanlagen sind bevorzugte Orte dieser kulturellen Selbstbehauptungsstrategie. Am Beispiel ausgewählter Bestattungsplätze und anhand aktueller theoretischer Entwürfe wird gefragt: Schützen diese exterritorialisierten Gebiete die Lebenden vor den Toten? Oder dienen sie umgekehrt dazu, Tote vor den Lebenden zu bewahren?
Literatur: Philippe Ariès, Geschichte des Todes (1978); Jan Assman, Stein und Zeit (1991); Zygmunt Bauman, Unsterblichkeit und andere Lebensstrategien (1998).
13 965
HS -
Samskaras: Lebenszyklische Riten in Indien
(2 SWS)
Do 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; Hs
(23.10.) István Keul
In den religiösen Traditionen Indiens markieren samskaras die Übergänge zwischen zwei Lebensabschnitten. Bekannt sind bis zu vierzig, von denen sechzehn eine hervorgehobene Stellung haben. Sie lassen sich in pränatale Riten, Geburtsriten, Kindheitsriten, Pubertätsriten, den Heiratsritus und in Totenriten einteilen. Die Analyse der Rituale wird im Seminar unter Einbeziehung der ihnen zugrundeliegenden Texte erfolgen.
Einführende Literatur: R. Pandey, Hindu Samskaras. Socio-Religious Study of the Hindu Sacraments, Delhi 1969.
13 966
HS -
Das "Reich Gottes" im Protestantismus des 19. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(22.10.) Susanne Lanwerd
Die Arbeiten des Heidelberger Theologen Richard Rothe (1799-1867) bilden den Auftakt der Seminardiskussion über das "Reich Gottes" im Protestantismus des 19. Jahrhunderts. Um Rothes Vorstellung des "Reich Gottes", d.h. der vollständigen Christianisierung des Staates zu kontextualisieren, werden kulturprotestantische Positionen deutscher und amerikanischer Theologen des 19. Jahrhunderts herangezogen. Zur Einführung empfehle ich Friedrich W. Graf: Kulturprotestantismus, in: Archiv für Begriffsgeschichte, Bd. XXVIII, Bonn 1984, S. 214-268.
13 967
HS -
Was ist ein - göttlicher oder menschlicher - Autor?
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(28.10.) Renate Schlesier
Das Hauptseminar widmet sich sowohl der Frage, wie die Auffassung eigenständiger menschlicher Autorschaft im Verhältnis zur religiösen Vorstellung göttlicher Autorschaft historisch herausgebildet wurde, als auch der Frage, welche Implikationen die in den gegenwärtigen Kulturwissenschaften dominierende Entqualifizierung von Autorschaft aufweist.
Zur Vorbereitung empfohlen: Michel Foucault: Was ist ein Autor? (frz. Original 1969), in: D. Kimmich u.a. (Hrg): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Stuttgart 1996, S. 233-247.
13 968
HS -
Heils- und Erlösungsvorstellungen in der Religion
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(23.10.) Hartmut Zinser
Alle Religionen versprechen ein Heil oder eine Erlösung oder beides. Heilserwartungen liegen z.B. der antiken römischen Religion mit ihrem Ziel der pax deorum zugrunde. Dieses Heil mag sich auf das Verhältnis zu den Göttern, anderen Menschen und zur Natur beziehen. Erlösungsvorstellungen sind z.B. im Christentum mit seinem Versprechen der Erlösung von den Sünden formuliert. Wie sehen diese Erwartungen und Vorstellungen aus? Mit welchen Mitteln können sie erreicht werden? Welche Konsequenzen haben die unterschiedlichen Vorstellungen für den Kultus, die Priester und das Leben der Anhänger?
13 969
C -
Promotions-Colloquium
n. V., Beginn: 2. Semesterwoche
Altensteinstr. 40; SR III
  Renate Schlesier
Das Colloquium gibt Promovierenden die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen (persönliche Einladung erforderlich).
13 970
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
Do 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(23.10.) Hartmut Zinser
Im Colloquium werden einerseits aktuelle Fragen der Religionswissenschaft verhandelt, zum anderen sollen geplante Veröffentlichungen der Teilnehmer und geplante Abschlussarbeiten vorgestellt und diskutiert werden.
(Anmeldung erbeten!)

Grund- und Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 980
VL -
Religionsästhetik
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(21.10.) Susanne Lanwerd
In der Vorlesung wird die Frage erörtert, ob Religionsästhetik - wie oftmals vorgeschlagen - mit "Ästhetik der Religionen" oder "interreligiöser Ästhetik" hinreichend definiert ist. Vor dem Hintergrund jüngerer Ausstellungen zu den Themen Religion und Kunst, Altäre in Museen, indigene und zeitgenössische Kunst, werden zum einen die Grenzen ausgelotet, die der adäquaten Erforschung außereuropäischer, religiöser Ästhetiken gesetzt sind. Zum anderen werden Gegenstandsfelder der Religionsästhetik vorgestellt, die dem Transfer religiöser Sprachen in nicht-religiöse, gesellschaftliche Kontexte gewidmet sind.
13 981
PS/HS -
Religionen als Orte kognitiver und sinnlicher Erkenntnis
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; HS
(27.10.) Inken Prohl
Ausgehend von der Feststellung, dass sich religiöse Inhalte nicht nur in sprachlicher Form, vielmehr auch über die Sinne vermitteln, sollen die Anordnung und Wirkung religiöser Medien wie Bilder, Musik, Architektur, Geruchskonstellationen und Rituale an einzelnen Beispielen untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt Fragen einer religiösen Performance und Aspekten einer "Verpackung" von Religion.
13 982
PS/HS -
Berlin als religiöse Stadt
s. A. - Altensteinstr. 40
  Stefan Rademacher*
Das Seminar versucht, einen Überblick über die vielen Religionen in Berlin zu gewinnen. Dabei geht es nicht so sehr um die Religionen an sich, sondern auch um die Art und Weise, wie religiöse Menschen mit ihrer (andersgläubigen) Berliner Umgebung interagieren. In einzelnen Fällen sollen dazu kleine Untersuchungen im Feld vorgenommen werden. Die einzelnen Veranstaltungsthemen richten sich auch nach den Interessen und Vorkenntnissen der Studierenden. Mögliche Themen sind: die öffentliche Selbstdarstellung der religiösen Gemeinschaft, Missionsaktivitäten, Medien; Reaktionen auf die sie umgebende Realität wie z.B. fundamentalistische Rückzüge; juristische Möglichkeiten oder Behinderungen religiösen Lebens; interreligiöser Dialog; Interaktion zwischen religiösen, atheistischen oder esoterischen Akteuren usw. Das Seminar wendet sich an Grund- und Hauptstudenten.
Einführende Lektüre: Grübel, N./Rademacher, S.: Religion in Berlin. Ein Handbuch. Berlin 2003; Texte einzelner Religionen, speziell zu ihrer Situation in der westlichen Gegenwart.
13 983
PS/HS -
Die Religionskritik der Aufklärung II
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR II
(27.10.) Rudolf Thiessen
Nachdem im Sommersemester 2003 die Religionskritik von der frühen Neuzeit bis zu Kant verhandelt werden sollte, einschließlich ihrer polemischen und propagandistischen Nachtseiten, stehen nun deren Folgen im 19. Jahrhundert - von Hegel zu Nietzsche - zur Diskussion. Die Teilnahme am Seminar "Religionskritik der Aufklärung I" ist nicht vorausgesetzt, doch wird zur Vorbereitung die Lektüre der Studien Karl Löwiths (Von Hegel zu Nietzsche, Weltgeschichte und Heilsgeschehen) empfohlen.
13 984
PS/HS -
Religiöse Probleme der Barockmalerei
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR II
(22.10.) Lorenz Wilkens
Nach dem Seminar im Wintersemester 2002/2003 nun das zweite Seminar zur Barockmalerei. Und wieder werden Besuche in der Gemäldegalerie den Hauptteil ausmachen. Wie gelangen die philosophischen Einsichten und die technischen Erfindungen der Renaissance-Malerei in die von der Gegenreformation und vom Calvinismus bestimmte Zeit? Wie behaupten sie sich, und wie werden sie transformiert? Kann die Barockmalerei in die
Perspektive einer Vorgeschichte bürgerlicher Subjektivität eingetragen werden? Das Verweilen bei einem Bild, unbetroffen von dem Zwang zum Überblick, wird im Zentrum stehen, mit genauer Rücksicht auf die Frage, wie es die Tradition, die es aufnimmt, kommentiert.
Die Studierenden sind aufgefordert, die Veranstaltungen der
Fächer Katholische und Evangelische Theologie, Judaistik,
Ethnologie und andere Fächer, sofern sie für die Religions-
wissenschaft relevant sind, und die Veranstaltungen des Fachs
Religionswissenschaft der Universität Potsdam zu besuchen.

Ostasien und Vorderer Orient (WE 4)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Zu erfragen bei den Sekretariaten der jeweiligen Institute

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Japanologie
Einführungsveranstaltung
Mo, 20.10., 10.00 Uhr - Podbielskiallee 42, Raum 104
(Großer Saal).
Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt.

Einzelberatung
Im Anschluss an die Vorbesprechung werden für
Studienanfänger/innen Studienfachberatungen von den
einzelnen Dozenten abgehalten.

Sprachprüfungen
Feststellungsprüfung für Studierende mit Vorkenntnissen:
Do, 9.10., 9.00 (schriftlich) und Do, 9.10., 12.00 (mündlich) - Raum 104

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Korea-Studien
(im Aufbau)
Einführungsveranstaltung
S. A. - Lansstr. 5, Raum 2

Einzelberatung
Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprech-
stunden der Dozenten (Zeiten s. A. im Institut)

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Sinologie (mit Chinesischer Sprache)
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Mo, 20.10., 11.30 - Podbielskiallee 42,
Raum 104 (Großer Saal).
Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt
und die Gruppenaufteilung für den Vorstudiensprachkurs
bekannt gegeben.

Bibliotheksführung
Führungen durch die Bibliothek mit Einführung in deren
Benutzung (s. A. im Institut)

Einzelberatung
Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprech-
stunden der Dozenten (Zeiten s. A. im Institut).
Hinweise zu fachspezifischen Arbeitstechniken werden in den
Grundkursen (GK) oder sie begleitenden Tutorien angeboten.

Sprachprüfungen
Feststellungsprüfung für Studierende mit Vorkenntnissen:
Mi, 10.10., 9.00 Uhr
Übersetzungsprüfung zum Grundstudiumsabschluss: 12.2., 8.00

Institut für Islamwissenschaft
Einführungsveranstaltung
Mo, 20.10., 12.00 - Altensteinstr. 40, Hörsaal

Bibliotheksführung
Fr, 24.10., 11.00 - Altensteinstr. 40, Bibliothek

Einzelberatung
Freitag: n. V.
Krämer: n. V.
Schmidtke: n. V.
Rosiny: Di 16.00-17.30

Seminar für Semitistik und Arabistik
- Fachrichtung Arabistik
Einführungsveranstaltung
Di, 21.10., 12.00 Uhr - Vorlesungsraum, Altensteinstr. 34

Einzelberatung
Neuwirth: s. A.

Studienfachberatung: Marx, s. A.

Seminar für Semitistik und Arabistik
- Fachrichtung Semitistik
Einführungsveranstaltung
Di, 21.10., 11.00 Uhr - Vorlesungsraum, Altensteinstr. 34

Einzelberatung
Voigt: Mo 11.00-12.00

Studienfachberatung:
Burtea: Mo 12.00-13.00 und n. V.
Younansardaroud: n. d. Lehrveranstaltungen

Institut für Iranistik
Einzelberatung
N. V. über 838-53578, s. A. im Institut
Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung

Institut für Turkologie
Einführungsveranstaltung:
Mo, 20.10., 12.00 - Schwendenerstr. 33, Erdgeschoss, Raum 05

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53955)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Japanologie

Sprachausbildung

14 000
SK -
Vorstudiensprachkurs: Japanisch I
(12 SWS)
Mo, Mi, Fr 8.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; Raum: s. A.
(20.10.) Hiroomi Fukuzawa,
N. N.,
N. N.
Für Studierende ohne Vorkenntnisse im Japanischen. Anhand am Beginn des Kurses bestellten Lehrmaterials werden alle Grundfertigkeiten (Schreiben, Sprechen, Hörverständnis, Leseverständnis) entwickelt. Umfang: Hauptsatzsyntax, ca. 350 Kanji (chin. Schriftzeichen) sowie beide Silbenschriften, ca. 2000 Wörter. Die wöchentliche Arbeitsbelastung zusätzlich zum Unterricht wird mit ca. 20 Stunden angesetzt; es empfiehlt sich, keine arbeitsintensiven Lehrveranstaltungen außerhalb des Sprachkurses zu belegen. Ein genauer Zeit- und Raumplan sowie das Lehrmaterial (gegen Selbstkosten) werden auf der Vorbesprechung bzw. 1. Sitzung ausgegeben.
14 001
SK -
Japanisch III (GS)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; Raum 104
(24.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten im 1./3. Semester bestimmt. Wir arbeiten mit dem Lehrbuch „Japanisch Intensiv III“ von Foljanty & Fukuzawa weiter. Teilnahmevoraussetzung: Abschluß des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
14 002
SK -
Praktisches Japanisch I (GS)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Podbielskialle 42; Raum 104
(23.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten ab 1./3. Semester geeignet. Wir lernen Alltagssprache, damit wir uns mit japanischen Freunden oder mit Japanern in Japan nicht nur über gesellschaftliche Probleme usw. sondern auch über Alltagsthemen unterhalten können.Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
14 003
SK -
Japanische Ausdruckfähigkeit II (GS)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(22.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten im 3./5. Semester bestimmt. Die Aufgabe dieses Kurses besteht im themenbezogenen Vortragen auf Japanisch. Außerdem werden deutsche Übungstexte ins Japanische übersetzt. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
14 004
SK -
Lektürekurs: Japanische Gesellschaft (GS)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; Raum 103
(23.10.) Hiroomi Fukuzawa
Lektüre und Übersetzung aus japanischen Lehrbüchern für das Fach „Gesellschaftskunde: Nihon no shakai“ an der japanischen Mittelschule (Chûgakkô). Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
14 005
SK -
Sokudoku (das Schnell-Lesen) (HS)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(23.10.) Hiroomi Fukuzawa
Dieser Kurs ist für Studenten ab 5. Semester geeignet. Wir lesen längere Texte über verschiedene Themen schnell, aber ohne in Lexika nachzuschlagen. Die Teilnehmer werden auch über die gelesenen Teste Zusammenfassungen auf Japanisch schreiben. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Grundstudiums oder gleichwertige Kenntnisse.
14 006
SK -
Video-Kurs I (GS)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Podbielskiallee 42; Raum 107
(22.10.) N. N.
Ein Programm für Studenten ab 1./3. Semester. Eine Übung zum Hörverständnis und zur mündlichen Ausdrucksfähigkeit. Der Kurs wird auf Japanisch durchgeführt.
14 007
SK -
Grammatik des modernen Japanisch I (GS)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; Raum 104
(22.10.) N. N.
Zusammenfassender Überblick über die Grammatik des heutigen Hochjapanisch (vorrangig Morphologie und Syntax). Dabei werden die im Vorstudiensprachkurs erworbenen Kenntnisse aufgenommen, erweitert und systematisiert.Ca. 35 Teilnehmer, 1. und 2. Semester des Grundstudiums (nach Abschluss des Vorstudiensprachkurses).
14 008
SK -
Übersetzen aus dem Japanischen I (GS)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Podbielskiallee; Raum 104
(24.10.) N. N.
Zu Beginn des Grundstudiums, aufbauend auf den im Vorstudiensprachkurs erworbenen Kenntnissen, wird die sprachliche Erarbeitung natürlicher Texte geübt.Ca. 35 Teilnehmer, 1. Semester (nach Abschluss des Vorstudiensprachkurses).
14 009
SK -
Landeskunde Japans I (GS)
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Podbielskiallee 42; Raum 104
(23.10.) N. N.
14 010
SK -
Vormodernes Japanisch (Bungo (HS)
(2 SWS)
Fr 8.00-10.00 - Podbielskiallee 42; Raum 104
(24.10.) N. N.
Einführung in die Schriftsprache der Meiji-Zeit (1868-1912), die sich auf der Basis der klassischen Literatursprache (9.-12. Jh.) entwickelt hat. Ist daher zugleich eine Einführung in jene. Nach einem historischen (Einwirkung der geschriebenen Sprache in Japan) und systematischen Überblick Lektüre ausgewählter Texte der Meiji-Zeit.Ca. 15 Teilnehmer, Hauptstudium.
14 011
SK -
Übersetzen/Zeitungen (GS)
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(20.10.) N. N.
Tageszeitungen spielen im öffentlichen Leben Japans eine wesentliche Rolle als Informationsträger und Forum des gesellschaftlichen Diskurses. Für jeden, der sich mit dem heutigen Japan beschäftigt, sind Tageszeitugen eine Informationsquelle ersten Ranges, der Umgang mit ihnen sowie die sprachliche und informationelle Erschließung stehen im Mittelpunkt dieses Kurses. Zielgruppe: Studierende im 3. Semester.

Schwerpunktbereich wirtschaftliche Entwicklung und soziale Bewegung

14 012
HS -
Seminar für Examenskandidat/inn/en
n. V. und s. A.
Podbielskiallee 42
  Sung-jo Park
14 013
HS -
Global Players in the Asia-Pacific
n. V. und s. A.
Podbielskiallee 42
  Sung-jo Park,
Cheung-Lieh Yu,
Wolfgang Jahnke,
Dan Sasaki
Nach einigen vorbereitenden Sitzungen wird Ende des Semesters ein 1-2 tägiges Blockseminar veranstaltet. Vorrangig werden die folgenden Themen behandelt:Globalization strategy of "global players" (DC, IBM, Siemens, Sony, Samsung, GM, etc.), human resources development in the globalization, M & A/Strategic Alliance, intercultural Marketing/Communication.
14 014
HS -
Japanes Economy - mit Colloquium
(2 SWS) in Japanese
n. V. und s. A.
n. V.  - Podbielskiallee 42
  Dan Sasaki
14 015
HS -
Legal and Institutional Economics - mit Colloquium
(2 SWS) in Englisch
n. V. und s. A.
Podbielskiallee 42
  Dan Sasaki
14 016
PS -
Einführung in die Wirtschaft Japans
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; Raum 104
(22.10.) Benjamin Lunau

Schwerpunktbereich Staat und Gesellschaft

14 017
EK -
Geschichtskurs I (GS)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(22.10.) Thomas Schnellbächer
14 018
PS -
Einführung in das politische System Japans
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Podbielskiallee 42; Raum 104
(24.10.) Ryuichi Nakamura*
14 019
PS -
Religion und Gesellschaft im heutigen Japan (i): Zen-Buddhismus und japanische Kultur
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(22.10.) Günther Haasch*
Der Einfluss des Zen-Buddhismus auf die geistige und materielle Kultur Japans ist auch heute noch unübersehbar. Daher soll nach einem Überblick über die Entwicklung des Zen-Buddhismus in China seine Entfaltung und Veränderung in den wichtigsten Zen-Schulen Japans analysiert werden, um dann den Beitrag des Zen-Buddhismus zu den verschiedenen japanischen Künsten oder Wegen genauer zu bestimmen, sei es in der Innenarchitektur oder Gartengestaltung, in den Kriegskünsten und der Kunst der Meditation, im Tee- und im Blumenweg, in der Tusch-Malerei, der Kalligraphie und Dichtkunst, hier besonders im Haiku. Untersucht werden sollen auch die politische Rolle des Zen-Buddhismus in der Zeit des 2. Weltkrieges und seine gegenwärtige Funktion als Trainingsinstitution für Berufsanfänger.
14 020
PS -
Culture, Communication Style and Face in Japan (Teil 2)
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Podbielskeallee 42; Raum 104
(20.10.) Michael Axel*
The aim of the seminar is threefold: (1) To describe, analyses and explain the importance of face in Japan, East and Southeast Asia, (2) to pay special attention to cross-cultural and intercultural aspects of 'face', and (3) to review the currently Asian efforts to conceptualize and Asia-Centric communication theory, thich is based predominantly on Asian notions and categories. Key reading: Jia, W. The Chinese face practices. Westport, CT: Ablex Publishing 2001.Ting-Tooney, S. (ED) The challenge of face work; cross-cultural and interpersonal issues. Albany: State University of New York Press 1994.

Schwerpunktbereich Kultur

14 021
PS -
Die Portugiesen in Japan (GS)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; Raum 107
(23.10.) Gerhard Krebs
Untersucht werden sollen vor allem die Einflüsse, die das Auftreten der Portugiesen im 16. und 17. Jahrhundert auf Politik, Kultur und Religion Japans ausübten. Daneben sollen die bilateralen Beziehungen in das Zeitalter der Entdeckungen eingeordnet werden.
14 022
HS -
Die Beziehungen zwischen Großbritannien und Japan 1858-1952
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(21.10.) Gerhard Krebs
Behandelt werden soll die wechselvolle Geschichte der Beziehungen zwischen den beiden Ländern, von dem ersten Vertrag über die Modernisierungsphase Japans und die Zeit der Allianz, die Rivalitäten nach dem Ersten Weltkrieg und den Pazifischen Krieg bis zur Besatzungszeit und schließlich zum Friedensschluss von San Francisco.
14 023
Ü -
Einführung in Hilfsmittel der Japanologie und die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Podbielskiallee 42
  Marion Laurinat
14 024
PS -
Japanischer Nationalismus in der Zwischenkriegszeit
Podbielskiallee 42
  Marion Laurinat
14 025
Ek -
Einführung in die Kulturwissenschaften
Podbielskiallee 42
  Frank Böhling
14 026
Ü -
Phantastische Kriminalgeschichten von Yumeno Kyûsaku (1899-1936)
Podbielskiallee 42
  Frank Böhling
14 027
Ü -
Übung zum Hauptseminar mit Quellenstudien in westlichen Sprachen und auf Japanisch
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; Raum 107
(23.10.) Gerhard Krebs
14 028
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
Di 18.00 s.t.-19.30
Di - Podbielskiallee 42; Raum 107
(21.10.) Gerhard Krebs
14 029
PS -
Der japanische Naturalismus - Texte, Programme, Zusammenhänge
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Podbielskiallee 42; Raum 107
(21.10.) Thomas Schnellbächer
Der japanische Naturalismus (shizenshugi, ca. 1905-1920) gilt als die Bewegung, die am stärksten das Erscheinungsbild der modernen japanischen Literatur geprägt hat. Allerdings unterscheidet sich die Literatur der japanischen Naturalisten in wesentlichen Punkten diametral von ihren europäischen Vorbildern, etwa in ihrer Beschäftigung mit individueller Subjektivität. Gegenstand dieses Seminars sind sowohl (übersetzte) Texte dieser Autoren als auch die historischen Zusammenhänge der Bewegung als ganzer.

Korea-Studien (im Aufbau)

14 100
SK -
Koreanische Schrift und Phonetik I
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Lansstr. 5; Raum 2
  Namhee Chon*
Gegenstand des Kurses ist eine Einführung in die Schrift und Phonetik der südkoreanischen Hochsprache. Den Schwerpunkt bilden Sprech- und Leseübungen, Übungen zum Hörverständnis.
14 101
SK -
Einführung in die koreanische Grammatik I
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Lansstr. 5; Raum 2
  Namhee Chon*
In diesem Kurs werden die Elementarregeln der koreanischen Grammatik erlernt. Er sollte parallel zur Veranstaltung "Koreanische Schrift und Phonetik I" besucht werden.
14 102
SK -
Koreanische Umgangssprache I
(2 SWS)
n. v. und s. A.
Lansstr. 5; Raum 2
  Jaeyeong Lee*
Anhand von Dialogen und der Alltagskonversation wird die Ausdrucksfähigkeit in der gesprochenen koreanischen Sprache weiter ausgebaut. Teilnahmevoraussetzung ist der Abschluss der Kurse Koreanische Schrift und Phonetik II und Einführung in die koreanische Grammatik II oder vergleichbare Sprachkenntnisse.
14 103
SK -
Koreanische Schriftsprache I
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Lansstr. 5; Raum 2
  Jaeyeong Lee*
Durch die Lektüre von koreanischen Texten werden die Kenntnisse der koreanischen Syntax ausgebaut. Teilnahmevoraussetzung ist der Abschluss der Kurse Koreanische Schrift und Phonetik II und Einführung in die koreanische Grammatik II oder vergleichbare Sprachkenntnisse.
14 104
SK -
Übung zur Ausdrucksfähigkeit
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Lansstr. 5; Raum 2
  Namhee Chon*
Im Mittelpunkt dieses Kurses steht die Entwicklung der aktiven schriftlichen Ausdrucksfähigkeit der Studenten. Es werden kurze Texte in Form von Briefen oder Erlebnisberichten auf Koreanisch abgefasst.
14 105
SK -
Sprachübung für Fortgeschrittene
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Lansstr. 5; Raum 2
  Jaeyeong Lee*
Dieser Kurs richtet sich an Studenten mit fortgeschrittenen Sprachkenntnissen. Anhand der Lektüre von Texten aus der koreanischen Literatur und Zeitungstexten werden die koreanischen Sprachkenntnisse vertieft und eine selbständige Arbeit mit koreanischen Quellen geübt. Teilnahmevoraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an den Kursen Koreanische Umgangssprache II und Koreanische Schriftsprache II oder vergleichbare Sprachkenntnisse.
14 106
PS -
Introduction to the Public Administration in South Korea
(2 SWS) in Englisch
n. V. und s. A.
Lansstr. 5
  Byong-Seob Kim
The goal of this course is to introduce the students to the public administration and government of South Korea. It will focus on the relationships of the public administration with business entities and the society while shedding light on the internal management of the government in Korea.
14 107
HS -
Comparative Studies on Government Reform
(2 SWS) in Englisch
n. V. und s. A.
Lansstr. 5
  Byong-Seob Kim
After financial crisis in 1997 the Kim Dae-jung Government launched widespread both government reforms and socioeconomic reforms such as educational reform, economic structural reform, labor reform, pension reform and so on. Among those reforms, this course focuses on government reforms. The purpose of this course is for students to understand and analyze government reforms in Korea. Comparing with cases in Germany or other european countries, you may find better ways of governance in both each specific countries and elsewhere.

Sinologie (mit Chinesischer Sprache)

14 150
GK -
Orientierungskurs
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(22.10.) Mechthild Leutner,
Jens Damm
Im Orientierungskurs werden Informationen über Studienmöglichkeiten und Berufsfelder gegeben sowie wichtige sinologische Hilfsmittel, Dokumentationen und Forschungsinstitutionen vorgestellt. Darüber hinaus sollen die Entwicklung der Sinologie an deutschen und ausländischen Universitäten sowie die Motive und Ziele, die für dieses Fach richtungweisend waren, aufgezeigt werden.
14 151
GK -
Geschichte Chinas bis 1840
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(21.10.) Erling von Mende
Hierbei handelt es sich um den ersten laut Studienordnung obligatorischen Geschichtsüberblick im Grundstudium. Für benotete Scheine können Hausarbeiten angefertigt werden.
14 152
GK -
Geschichte der VR China
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(21.10.) Mechthild Leutner,
Jens Damm
Ziel des obligatorischen Grundkurses ist es, anhand ausgewählter Themenschwerpunkte (polit. System der VR China, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Modernisierungsprogramm, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Globalisierungsfragen) eine grundlegende Einführung in die Entwicklung der VR China zu bieten.
Der Kurs wird durch das E-Learning-Projekt "Chinesische Geschichte online" begleitet, das unter Mitwirkung von Mitarbeitern und Studierenden entwickelt wird. Dieses Projekt ermöglicht den Teilnehmern des Grundkurses zusätzlich zur Lehrveranstaltung einen Zugang über das Internet zu problem- und sachbezogen aufgearbeiteten Materialien zur Geschichte der VR China.
Literatur: Carsten Herrmann-Pillath/Michael Lackner (Hg.), Länderbericht China. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im chinesischen Kulturraum, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000.
Cambridge History of China, Bd.14 und 15: The People's Republic of China, Teil 1 und 2 (Cambridge 1987, 1991).
14 155
EK -
Globalisierung und chinesische Entwicklung: Perspektiven und Probleme
(2 SWS)
mit erkenntnistheoretischem Anteil
Do 12.00-14.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(23.10.) Mechthild Leutner
Nach Chinas WTO-Eintritt zeichnen sich Vorzüge und Nachteile der Integration Chinas in eine "globalisierte Welt" deutlicher ab; zugleich stellt SARS eine neue Herausforderung auch für die Globalisierung dar. Ziel des Kurses ist, die sozialen und politischen Probleme differenziert zu beleuchten und zugleich methodische Herangehensweisen zu erarbeiten und Informationen zur Quellensituation zu geben.
14 156
EK -
Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialpolitik in der VR China
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(21.10.) Bettina Gransow
Der Einführungkurs gibt einen Überblick zur Entwicklung von Zielen und Instrumenten der chinesischen Wirtschafts- und Sozialpolitik seit Gründung der VR China. Für die Phase der Wirtschaftsreformen kommen Ziele und Instrumente der Umweltpolitik hinzu. Zusammenhänge und Zielkonflikte sollen herausgearbeitet werden.
14 157
EK -
Gattungen und Topoi der chinesischen Literatur
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(21.10.) Erling von Mende
Gedacht als nicht zwingend notwendige geisteshistorische Ergänzung zum GK "Geschichte Chinas bis 1840". Vorgestellt werden sollen die wichtigsten Gattungen mit Beispielen im Original und in Übersetzung. Empfohlene Einführung immer noch: Hightower, Robert James: Topics in Chinese Literature. Outlines and Bibliographies. Cambridge/Mass.: Harvard University Press 1950 u.ö. (Harvard-Yenching Institute Studies 3). OAS-Bibl. 920.1 A83
Referatthemen zur Erlangung benoteter Scheine stehen ab Ende des Sommersemesters 2003 zur Verfügung.
14 158
EK -
Die Frauenbewegung in der VR China: Aktuelle Tendenzen und historische Entwicklungen
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 107
(22.10.) Heike Schmidbauer*
Seit Mitte der 80er Jahre, als sich abzeichnete, dass Frauen zu den Verliererinnen der Reformpolitik Deng Xiaopings zu werden drohten, sind die so genannten "Frauenprobleme" zu einem heiß diskutierten Thema avanciert. Im Zuge dessen hat die chinesische Frauenbewegung bedeutende Impulse erhalten, und es entwickelte sich in der Folge eine Vielzahl neuer frauenpolitischer Aktivitäten. Der nationale Frauenverband hat seine Monopolstellung als einzig legitime Interessenvertretung der chinesischen Frauen verloren und interagiert in zunehmendem Maße mit nichtstaatlichen Gruppierungen. Im Mittelpunkt des Einführungskurses stehen die Fragen nach Besonderheiten, Selbstverständnis und Strategien der chinesischen Frauenbewegung in den 80er und 90er Jahren. Vor dem Hintergrund aktueller Trends soll zudem erörtert werden, wie die historischen Entwicklungslinien verlaufen und wo Brüche bzw. Kontinuitäten bei der Behandlung der Frauenfrage festzustellen sind.
14 159
PS/EK -
Theorie und Praxis des "Postsozialismus" - China nach dem Machtwechsel
(2 SWS)
Block  - Ihnestr. 22; Raum E1.
  Junhua Zhang
Im Seminar soll den Studierenden ermöglicht werden, sich einen Überblick über die Geschichte der chinesischen Revolution unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas und deren Auswirkungen zu verschaffen. Ferner werden einige in dem chinesischen Parteijargon gängigen Konzepte des "Sozialismus mit chinesischer Prägung" vorgestellt, die einerseits den chinesischen Pragmatismus widerspiegeln, andererseits jedoch die Probleme der Legitimation andeuten. Parallel dazu soll ein Bild von der Realität vermittelt werden, die deutlich mit der Theorie auseinanderklafft. Vor dem Hintergrund der Machtübergabe 2002 wird zum Schluss diskutiert, ob und wie das chinesische sozialistische Experiment enden würde. Zu diesem Zweck soll die Geschichte der SPD bzw. anderer ehemaliger kommunistischer Parteien in den alten und jungen demokratischen Staaten zum Vergleich herangezogen werden.
Einschlägige Literatur wird bei der Vorbesprechung vorgestellt.
Vorbesprechung: 10.12.2003, 18.00 Uhr, Ihnestr. 22, Raum 117a oder n.V.
Blockseminar am 24./25.1.2004 sowie 31.1./1.2.2004, jeweils von 10-16 Uhr.
14 160
EK -
Taiwan in the Twentieth Century: Political and Economic Development
(2 SWS) in Englisch
Mi 12.00-14.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(22.10.) Shiaw-Chian Fong
Bitte achten Sie auf Aushänge zu dieser Lehrveranstaltung.
14 161
EK -
Virtuelle Identitäten: WWW, BBS und Chat im chinesischen Internet
(2 SWS)
n. V.  - ZEDAT; wird noch bekanntgegeben
  Jens Damm*
Neben einer Einführung in Grundlagen der Codierung asiatischer Schriftzeichen befasst sich der Kurs insbesondere mit der Bildung von virtuellen Identitäten im chinesischen Internet. Die TeilnehmerInnen analysieren verschiedene Foren und Webseiten, wobei ein Vergleich zu deutschen Webseiten angestrebt wird. Chinesische Sprachkenntnisse sind nötig. Computerkenntnisse können erarbeitet werden. Von allen TeilnehmerInnen wird erwartet, dass eine eigenständige Analyse erfolgt, die in einem Referat vorgetragen wird.
14 162
EK -
Einführung in die Sinologie
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(21.10.) Rui Magone
Die Veranstaltung ist konzipiert für Anfänger der Sinologie bzw. für Teilnehmer, die z.B. folgende sinologische Fragen allgemeinen Charakters nicht auf Anhieb beantworten können: 1) Was ist das Zhouyi?; 2) Wo liegt Quinsai?; 3) Was ist der Ritenstreit?; 4) Wer war Owen Lattimore?; 5) Was ist Occidentalism? Die Veranstaltung geht also auf die Geschichte der Sinologie von Marco Polo bis Postcolonial Studies ein, bietet aber gleichzeitig auch einen handfesten Überblick über die wichtigsten Nachschlagewerke, Bibliographien und Hilfsmittel. Daneben werden wir uns auch mit dem Fach Sinologie im deutschen und globalen Kontext und mit dem Berufsspektrum für Absolventen der Sinologie beschäftigen. Von den Vorkenntnissen und Inhalten her kann dieser Kurs auch als Orientierungskurs angerechnet werden.
14 163
EK/S -
Einführung in die Geschichte und Ethnologie der Bekleidung in China
(2 SWS)
Block  - n.V.
  Iris Hopf*
Der Kurs bietet einen Überblick über die kulturgeschichtliche Entwicklung Han-chinesischer Bekleidung von der Shang-Zeit bis zur Gegenwart unter Berücksichtigung sowohl westlicher als auch chinesischer Kleidungsforschung. Da die meiste Literatur zum Thema in Chinesisch erscheint, wird die Erarbeitung der entsprechenden chinesischen Fachterminologie ein wichtiger Aspekt des Kurses sein.
Einführende Literatur:
Böth, Gitta: Kleidungsforschung. In: Brednich, R. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie, Berlin 1994, S.211-228.
Garrett, Valery M.: Chinese Clothing. An Illustrated Guide. Hong Kong (e.a.) 1994.
Huang Nengfu und Chen Juanjuan: Zhongguo juzhuang shi (Geschichte der Kleidung in China). Beijing 1995, 32+6+396 S. + III.
Roberts, Claire: Evolution & Revolution: Chinese Dress 1700s-1900s. Sydney 1997.
Wilson, Verity: Chinese Dress. London 1986.
Zhou Xunu, Gao Chunming: Le costume chinois. Fribourg (CH) 1985.
14 165
EK/S -
Chinesische Sozialwissenschaften zwischen Sinisierung und Globalisierung
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(23.10.) Bettina Gransow
Sinisierung und Globalisierung sind Tendenzen, die die chinesischen Sozialwissenschaften seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt haben. Diese These soll am Beispiel der Entwicklung und Gegenstände der Soziologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften in China überprüft werden, wobei insbesondere die Rolle der Übersetzung (oder Nichtübersetzung) einbezogen werden soll.
Einführende Literatur: Bettina Gransow, Geschichte der chinesischen Soziologie, Frankfurt/N.Y. 1992; dies., "Nontranslatable": Indigenous Concepts in Social Science Research on China, in: Asian Journal of Social Science, Vol.29, Nr.2, 2001:262-284.
14 171
EK/S -
Chinesische Literatur der Gegenwart
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(23.10.) Eva Müller*
Es werden neben bekannten vor allem wichtige, aber wenig oder gar nicht übersetzte Autoren des 20. Jh. gelesen, die verschiedene literarische Richtungen repräsentieren, wie Feng Yuanjun, Tai Jinnong, Wang Tongzhao, Su Qing, Mu Shiying, Yang Jiang, Chi Zijian, Ye Shitao u.a.; dabei soll auch Essayistik ein Schwerpunkt sein. Es sind chinesische Sprachkenntnisse erforderlich. Zu Beginn wird eine Einführung in Strömungen der modernen Literatur gegeben.
14 172
EK/S -
Diese Veranstaltung fällt leider aus
Kicken, Hüpfen, Tüfteln: Einführung in die Geschichte, Technologie und materielle Kultur des Spielens in China

(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(22.10.) Mareile Flitsch
Einführende Literatur: Liang Meng u. Tang Yi (Hg. u. Auswahl): Lao wanju lao youxi (Altes Spielzeug, alte Spiele), Wuhan: Changjiang wenyi chubanshe, 2001. McDougall, Bonnie and Weightman, Francis (eds.): The Chinese at Play. Festivals, Games and Leisure, London 2002. Opie, Iona and Opie, Peter: Children's Games with Things: Marbles, Fivestones, Throwing and Catching, Gambling, Hopscotch, Chucking and Pitching, Ball-Bouncing, Skipping, Tops and Tipcat, Oxford 1997.
14 173
EK/S -
Diese Veranstaltung fällt leider aus:
Tour de Chine

(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 104
(21.10.) Rui Magone
Hauptprotagonist der Veranstaltung ist das chinesische Territorium. Wir werden uns zunächst mit der Ordnung des Territoriums beschäftigen: Woher kommen die Provinzeinheiten und in welcher Beziehung stehen sie zu makro- und mikroregionalen Einteilungen des Reiches? Anschließend werden wir versuchen, die geographische Ordnung aus sozialer und kultureller Perspektive zu beleuchten und zu hinterfragen: Gibt es essentielle Differenzen oder gar Konflikte zwischen einzelnen Regionen im monolithisch wirkenden Kulturgroßraum China? Schließlich werden wir uns dem Territorium aus mehreren Blickwinkeln (kartographisch, archäologisch, militärisch, politisch, touristisch, infrastrukturell, ökologisch etc.) annähern. In Form von Referaten und/oder Diskussionen sollen auch China-Reiseerfahrungen und -erlebnisse der Teilnehmer in die Veranstaltung integriert werden.
14 180
S -
Neue Standardliteratur zur Gesellschaft und Geschichte Chinas: ein Rezensionsprojekt
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(21.10.) Mechthild Leutner
Ziel des Seminars ist die Erarbeitung neuer methodischer und theoretischer Ansätze sowie inhaltlicher Konzepte in der neueren Forschungsliteratur zu China. Dies ist verbunden mit der Vermittlung von Analyse- und Schreibtechniken zur Verfassung von Rezensionen und Literaturberichten. Eine Liste der zu behandelnden Monographien wird zwecks möglichen ersten "Einlesens" im Sekretariat ausgelegt.
14 181
S -
Armutsbekämpfung in China: Konzepte und Strategien
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(21.10.) Bettina Gransow
Mit einem auf zehn Jahre angelegten Programm zur Armutsminderung (2001-2010) unterstützt die chinesische Regierung rd. 30 Mio. Landbewohner, die unterhalb der offiziellen chinesischen Armutsgrenze (625 Y. pro Kopf und Jahr) leben. Ziel des Seminars ist die Untersuchung der Konzepte und Strategien zur Armutsbekämpfung, die seit den 80er Jahren in China verwendet und umgesetzt wurden. Diese sollen im Kontext ihrer institutionellen Rahmenbedingungen analysiert und aus der Perspektive der neueren Armutsforschung diskutiert werden.
Einführende Literatur: Li Qiang, Zhongguo fupin zhi lu, Kunming 1997; Martin Ravallion, Growth, Inequality, and Poverty: Looking Beyong Averages, in: World Development, Vol.29, Nr.11, 2001, S.1803-1815; Amartya Sen, Development as Freedom, Oxford 1999, Chapter 4 (Poverty as Capability Deprivation), S.87-110; Klaus Birk, Poverty Alleviation in Rural China: A Preliminary Assessment, in: Berliner China-Hefte Nr.21, Oktober 2001, S.2-17.
14 182
S -
Die Kolonisierung des chinesischen Nordwestens seit dem 18. Jh.
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(22.10.) Erling von Mende
Nach früheren chinesischen Vorstößen und der Einbeziehung des Nordwestens in das Verteidigungssystem der Ming setzt zunächst mit den Feldzügen Kangxis im späten 17. Jh., dann konsequent unter Qianlong Mitte des 18. Jh. die chinesische Kolonisierung des Nordwestens mit der heutigen Provinz Gansu und den Autonomen Regionen Ningxia und Xinjiang ein.
Auf der Grundlage ausgewählter Akten (vor allem aus den "Ming Qing dang'an") sollen demographische, ökonomische und andere integrative Aspekte vorgestellt und untersucht werden.
Gute Lesekenntnisse im modernen Chinesisch und die Bereitschaft, sich an der Dokumentensprache der Qing zu versuchen, sind Voraussetzung.
Referatthemen (einschließlich der Bearbeitung kürzerer Dokumente) zur Erlangung benoteter Scheine stehen ab Ende des Sommersemesters 2003 zur Verfügung.
14 183
S -
Stars und Helden in der VR China der 90er Jahre
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(23.10.) Andreas Steen
Der Kurs versucht eine kritische Standortbestimmung chinesischer "Stars & Helden" vorzunehmen, die im China der 1990er Jahre die öffentliche Diskussion bestimmten. Unter Berücksichtigung postmoderner Theorieansätze und methodischer Fragestellungen geht es um die Konstruktion von Heldenbildern, ihre propagandistische und/oder kommerzielle Nutzung wie auch Unterdrückung innerhalb der sich ausweitenden Medienlandschaft Chinas. Die gesellschaftliche Relevanz alter (neuer) Helden, z.B. des Mustersoldaten Lei Feng, ist hier ebenso zu untersuchen wie die vielseitige Verwertbarkeit von "Mao Zedong-Images", die abnehmende Popularität jüngerer Stars (u.a. Cui Jian) und die Entstehung neuer Helden. Der Blick hinter die Kulissen und Diskurse soll tiefere Einblicke in diese Prozesse vermitteln und parallel die neuen Stars & Helden der Gegenwart aufspüren.
14 184
HS/S -
Politische Kultur der VR China
(2 SWS)
Block  - Ihnestr. 22; Raum E1
  Junhua Zhang
Die politische Kulturforschung ist ein interdisziplinärer, jedoch durchaus umstrittener Forschungsbereich der Politikwissenschaft. Dennoch gibt es immer mehr Politologen, die sich damit befassen. Auch über China wird in diesem Bereich in den letzten Jahren geforscht. Das Blockseminar bezweckt, den jetzigen Forschungsstand festzuhalten. Daher wird im theoretischen Teil des Blockseminars angestrebt, einen Überblick der bisherigen Diskussion über den Begriff der politischen Kultur zu vermitteln. Dazu gehören auch Erörterungen der methodologischen Aspekte. Im Hinblick auf politische Institutionen, historisch-sozialisatorische Hintergründe und nicht zuletzt die sozial-ökonomische Entwicklung sollen durch China bezogene Lektüre anschaulich gemacht werden, wie stark das politische Bewusstsein bei unterschiedlichen Sozialgruppen in China ist. Schließlich soll im Sinne der Pfadtheorie diskutiert werden, welchen Weg China betreten wird.
Einschlägige Literatur wird bei der Vorbesprechung präsentiert. Vorbesprechung: 11.12.2003, 18.00 Uhr, Ihnestr. 22, Raum 117a oder n.V.
Blockseminar am 10./11. sowie 17./18.1.2004, jeweils 10-16 Uhr
14 185
HS/S -
Eine historische, komparative Betrachtung des chinesischen Sozialsicherungssystems
(2 SWS)
Block  - Ihnestr. 22; Raum E1
  Junhua Zhang
Chinas Sozialsicherungssystem befindet sich in einer sehr mühsamen Aufbauphase. Angesichts der demographischen Lage und nicht zuletzt der raschen Wirtschaftsentwicklung ist sich die chinesische Staatsführung bewusst, wie wichtig und dringend diese Aufgabe ist. In der Lehrveranstaltung wird zunächst intendiert, den Begriff "Wohlfahrt" aus einer historischen Perspektive zu betrachten, um den Unterschied zwischen China und Westeuropa herauszuarbeiten. Ferner wird beabsichtigt, durch die Erörterung von Theorie und Praxis der sogenannten sozialistischen Wohlfahrtsidee und des Sozialsystems in China verschiedene Facetten der Probleme darzulegen und zu analysieren. Um ein sachgerechtes Urteil über die Lage in China fällen zu können, wird im Seminar versucht, einen Vergleich mit anderen Ländern wie Russland, Vietnam und Indien anzustellen.
Einschlägige Literatur wird in der Vorbesprechung vorgestellt. Vorbesprechung: 15.12.2003, 18.00 Uhr, Ihnestr. 22, Raum 117a oder n.V.
Blockseminar am 12./13./14.2.2004, jeweils von 10-16 Uhr
14 186
S -
The Socio-Cultural Changes in Contemporary Taiwan
(2 SWS) in Englisch
Di 14.00-16.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(21.10.) Shiaw-Chian Fong
Bitte achten Sie auf Aushänge zu dieser Lehrveranstaltung.
14 187
S/LK -
Mao Zedong: Politisch-philosophische Texte
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 107
(21.10.) Ingo Schäfer
Der Kurs soll anhand der Lektüre und Analyse zentraler Texte Maos einführen in die besonderen Problematiken des chinesischen Marxismus. Begleitend hierzu werden grundlegende Konzepte der marxistischen Philosophie erläutert. Sprachliche Voraussetzung für die Teilnahme sind fortgeschrittene Kenntnisse im modernen Chinesisch.
Leseempfehlung:
Ingo Schäfer, Mao Tse-tung. Eine Einführung in sein Denken, München 1978.
Die Gegenposition dazu findet sich in: Werner Meißner, Philosophie und Politik in China: Die Kontroverse über den dialektischen Materialismus in den dreißiger Jahren, München 1986.
14 190
C -
Magistranden- und Doktoranden-Colloquium
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(21.10.) Erling von Mende
Für Studierende im Hauptstudium, die innerhalb der nächsten zwei Jahre ihre Magisterarbeit zu schreiben gedenken und für solche, die zur Promotion zugelassen sind.
14 191
C -
Colloquium zu methodisch-theoretischen Fragen und für MagistrandInnen und DoktorandInnen
(2 SWS)
Mi 19.30-21.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 107
(22.10.) Mechthild Leutner
Für StudentInnen, die sich in der Vorbereitungsphase für ihre Magisterarbeit befinden (Themenwahl, Formulierung von Forschungsfragen, Verfügbarkeit von Quellen und Literatur, Aufbau der Arbeit etc.), aber auch für MagistrandInnen und DoktorandInnen, um sich einer wissenschaftlichen Diskussion über ihre Arbeit zu stellen und exemplarisch Prüfungsarbeiten zu besprechen.
14 195
LK -
Texte zu Stars und Helden in der VR China der 90er Jahre
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(23.10.) Andreas Steen
In Anlehnung an das Seminar "Stars & Helden" werden in diesem Lektürekurs relevante chinesische Texte vorgestellt, gelesen und interpretiert. Die Texte entstammen populären Zeitschriften, Tageszeitungen und Fachjournalen.
14 196
LK -
Zeitungslektüre für Anfänger (Kurzzeichen)
(2 SWS)
(ab 3. Semester)
Di 14.00-16.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(21.10.) Heidi Brexendorff
Der Übergang von Lehrbuchtexten zu natürlichen Texten gestaltet sich im Chinesischen für viele Studierende häufig besonders schwierig. Dies ist umso mehr der Fall bei der Zeitungslektüre, die durch eine große Anzahl neuer Vokabeln sowie komplizierte Satzkonstruktionen ungewohnte Anforderungen stellt. Im Zeitungslektürekurs für Anfänger werden daher Texte gelesen, die mit umfangreichen Vokabellisten ausgestattet sind, um so zu ermöglichen, sich auf grammatische und inhaltliche Zusammenhänge zu konzentrieren. Die Lehrveranstaltung wird im Sommersemester mit der "Zeitungslektüre für Anfänger: Langzeichen" fortgeführt.
14 197
LK -
Zeitungslektüre für Fortgeschrittene
(2 SWS)
(ab 6. Semester)
Do 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(23.10.) Heidi Brexendorff
Dieser Kurs wendet sich an Studierende, die bereits Erfahrungen im Lesen von Zeitungstexten haben bzw. über ein umfangreiches Vokabular und Grammatikkenntnisse verfügen, die es ihnen ermöglichen, sich auch in unbekannten Texten rasch einen Überblick zu verschaffen. Die Lehrveranstaltung versteht sich als Ergänzung zu der Lehrveranstaltung "Zeitungslektüre für Fortgeschrittene: Langzeichen", die im Sommersemester stattfindet und in der Texte aus Hongkong und Taiwan gelesen werden.
14 200
Sp -
Vorstudiensprachkurs Chinesisch I (in zwei Gruppen)
(16 SWS)
Mo-Do jeweils 8.00-12.00 (Raum- und Gruppenplan auf der Vorbesprechung am 20.10., 11.30 Uhr),
Rost- und Silberlaube; s.A.
(20.10.) Heidi Brexendorff,
Enming Deng,
Simeng Gasde,
Yang Zhan'ao
In diesem auf zwei Semester angelegten Intensivkurs werden die Fähigkeiten Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben erlernt und die sprachlichen Grundlagen für ein erfolgreiches Studium China-relevanter Studien gelegt. Eine regelmäßige Teilnahme ist erforderlich.
Lehrbuch: Practical Chinese Reader, Bd. I und II, Beijing 1981.
14 201
Sp -
Aufbaukurs Chinesisch (Pilotkurs, 3. Sem.)
(8 SWS)
(ab 1. Semester Grundstudium)
Mo 14.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42, R. 104,
Fr 8.00-12.00 - Zentrales Sprachlabor, Habelschwerdter Allee 45, R. s. Aushang

  Heidi Brexendorff,
Enming Deng
Anknüpfend an die Struktur des Vorstudiensprachkurses und die dort erworbenen Lerngewohnheiten der Studierenden ist dieser Pilotkurs konzipiert worden. Dabei werden an jeweils zwei Tagen in der Woche zwei Stunden von einer deutschen Muttersprachlerin und zwei von einem chinesischen Muttersprachler unterrichtet. Lernziele sind die Vergrößerung des Wortschatzes, Erweiterung der grammatischen Strukturen sowie die Befähigung zur Konversation über das studentische und gesellschaftliche Leben in China.
Lehrbuch: Huashuo Zhongguo (About China)
14 202
Sp -
Schriftlicher Ausdruck für Fortgeschrittene
(2 SWS)
(ab 6. Semester)
Mi 14.00-16.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(22.10.) Enming Deng
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist, die während eines ein- oder mehrjährigen Studienaufenthaltes in China erworbenen Kenntnisse im Schreiben an Hand von unterschiedlichen Textsorten zu festigen und zu erweitern.
14 203
Sp -
Konversation zu chinesischen Filmen
(2 SWS) in Chinesisch
(ab 4. Semester)
Mi 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
(22.10.) Enming Deng
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung stehen Filme, die das Leben der VR China zum Gegenstand haben. Dabei sollen vornehmlich das Hörverständnis geschult und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit für komplexe Zusammenhänge trainiert werden.
14 204
Sp -
Diese Veranstaltung fällt leider aus!
Wirtschaftssprache im Chinesischen

(2 SWS) in Chinesisch
Mo 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 103
  Dzu-Jyan Lu*
Um dem enormen wirtschaftlichen Aufschwung im chinesischsprachigen Raum Aufklärung zu bieten, ist dieser Hauptstudiumskurs mit Betonung auf Terminologien aus diesem Bereich geplant. Für ein besseres Sprachgefühl und -verständnis werden Studenten in dem ausschließlich auf Chinesisch geführten Unterricht Grundkenntnisse erwerben, die sie mit alltäglichen Wirtschafts- und Gesprächssituationen verknüpfen können.
14 210
Sp -
Einführung in die altchinesische Schriftsprache I
(3 SWS)
Di 12.00-14.00, Fr 10.00-11.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(21.10.) Ingo Schäfer
Erster Teil der für SinologInnen obligatorischen zweisemestrigen Einführung in die elementaren Strukturen der älteren "klassischen" Schriftsprache (auf der Grundlage des Lehrbuches von H. Shadick, A First Course in Literary Chinese, Ithaca und London 1968). Lektüre und Analyse leichter Originaltexte, Einführung in die Strukturen chinesischer Glossen und Kommentare, zur Rekonstruktion der altchinesischen Aussprache.
14 211
Sp/LK -
Übungen zur Einführung in die altchinesische Schriftsprache
(1 SWS)
Fr 11.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(24.10.) Ingo Schäfer
Übungen zur Syntax. Generieren einfacher wenyan-Sätze (deutsch-chinesisch). Ad-hoc-Lektüre leichter Texte.
14 212
Sp/LK -
Fortsetzungskurs "Altchinesische Schriftsprache" (Shadick III)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(24.10.) Ingo Schäfer
Der Fortsetzungskurs schließt an die beiden vorhergehenden Kurse "Altchinesische Schriftsprache" an. Wir arbeiten im Shadick-Lehrgang weiter. Die Texte, die zum größten Teil aus dem nachklassischen Bereich (Han - Ming-Zeit) stammen, zählen zu den "Highlights" chinesischer Prosaliteratur und können auch kulturgeschichtliches Interesse für sich beanspruchen. Auch für StudentInnen, die ihre Kenntnisse in der "wenyan" auffrischen wollen.
14 220
Sp -
Japanisch für SinologInnen
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(23.10.) Ingo Schäfer
Der für HauptfachsinologInnen obligatorische Sprachkurs soll neben der Einführung in die Besonderheiten des japanischen Schriftsystems Kenntnisse der elementaren Formen- und Satzbildung des modernen Japanisch unter besonderer Berücksichtigung der Strukturen der Wissenschaftssprache vermitteln. Das Ausbildungsziel dieser Stufe besteht in der Hinführung zur Benutzung Chinesisch-Japanischer Wörterbücher und Nachschlagewerke sowohl für den modernen als auch für den vormodernen Bereich der Sinologie. Auch werden die für die sinologische Arbeit wichtigen Hilfsmittel aus dem japanologischen Bereich vorgestellt.
14 221
Sp -
Übung zu "Japanisch für SinologInnen"
(1 SWS)
Do 12.00-13.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(23.10.) Ingo Schäfer
In dieser Veranstaltung werden die Fragestellungen des obigen Sprachkurses durch praktische Übungen vertieft.
14 222
Sp -
Japanisch für SinologInnen: Aufbaustufe II
(1 SWS)
Do 13.00-14.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R. 13
(23.10.) Ingo Schäfer
Die Aufbaustufe II wird neben der Erweiterung des Wortschatzes und der grammatischen Kenntnisse vor allem die Lektüre von japanischen Fachtexten zu sinologischen Themen zum Gegenstand haben.
14 240
Sp/S -
Manjurisch I
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - OAS; Podbielskiallee 42; R.103
(20.10.) Erling von Mende
Einführung in die manjurische Sprache und ihre Träger, die letzte nichtchinesische Dynastie der Qing. Sinnvoll sind Kenntnisse des Manjurischen für Studierende mit Interessen in der frühen Qingzeit etwa bis zur Mitte des 18. Jh. (Herrschaftsverständnis, Militärwesen, Geheimberichte), mit Interessen an der Ethnologie Nordostasiens, an der Religion (Schamanismus), an der Sprachwissenschaft, abgesehen vom Dschurdschenischen die älteste 1599 verschriftlichte tungusische Sprache oder an der Polyglottie im traditionellen China.

Lehrveranstaltungen anderer Fachbereiche

Islamwissenschaft

Grundstudium

14 250
V -
Einführung in die Islamwissenschaft
(2 SWS)(2 cr)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; Hörsaal 2
(21.10.) Gudrun Krämer
Die Vorlesung soll – vorrangig thematisch und nicht chronologisch geordnet – einen Überblick über zentrale Gegenstände und Fragestellungen der Islamwissenschaft geben. Behandelt werden u.a. Person und Rolle Muhammads, Koran und Sunna, Recht und Mystik, die Stellung von Nichtmuslimen unter islamischer Herrschaft, islamische Reform und Erneuerung bis hin zum politischen Islam der Gegenwart. Die Kenntnis „islamischer“ Sprachen wird, da es sich um eine Einführungsveranstaltung für Studierende im Grundstudium handelt, nicht vorausgesetzt. Interessierte Studierende anderer Fächer sind gerne zugelassen.
14 251
Ü -
Übung zur Vorlesung "Einführung in die Islamwissenschaft"
(2 SWS)(5 cr)
(für Stud. ab 2. Semester)
(5 credits in Kombination mit Besuch der Vorlesung)

Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal (Raum 204)
(21.10.) Gudrun Krämer
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende ab dem 2. Fachsemester. In Kurzreferaten und Diskussionen soll der Stoff der Vorlesung aufbereitet und vertieft werden. Den zweiten Schwerpunkt bildet eine Einführung in die Techniken (islam-)wissenschaftlichen Arbeitens.
Voraussetzungen: Besuch der Vorlesung „Einführung in die Islamwissenschaft“, Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferates.
Scheinerwerb nach Vereinbarung möglich.
14 252
Ü -
Übung zur Vorlesung "Einführung in die Islamwissenschaft"
(2 SWS)(5 cr)
(5 credits in Kombination mit Besuch der Vorlesung)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal (Raum 204)
(24.10.) Johann Büssow
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im 1. Fachsemester. In Kurzreferaten und Diskussionen soll der Stoff der Vorlesung aufbereitet und vertieft werden. Den zweiten Schwerpunkt bildet eine Einführung in die Techniken (islam-)wissenschaftlichen Arbeitens.
Voraussetzungen: Besuch der Vorlesung "Einführung in die Islamwissenschaft", Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferates.
Scheinerwerb nach Vereinbarung möglich.
14 253
V -
Einführung in Koran und Koranexegese
(2 SWS)(2 cr)
(Vorlesung kombiniert mit Übung)
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Raum 210 (SR III)
(23.10.) Sabine Schmidtke
Die Vorlesung wird einen Überblick geben über den Koran. Folgende Fragestellungen werden besonders behandelt: Textgeschichte und Struktur des Koran; Chronologie der Offenbarung; die Konzepte Abrogation bzw. mehrdeutige und eindeutige Verse; theologisch relevante Fragestellungen (Erschaffenheit vs. Unerschaffenheit des Korans; Wundercharakter); sprachliche und literarische Merkmale des Textes sowie die Frage der Übersetzbarkeit. Ferner soll eingeführt werden in die Koranexegese in der klassischen und der modernen Periode. Zur Einführung empfohlen: Michael Cook: Der Koran. Eine kurze Einführung, Stuttgart 2002.
Scheinerwerb nach Rücksprache möglich.
14 254
 -
Lektürekurs zur Vorlesung "Einführung in Koran und Koranexegese"
(2 SWS)(2 cr)
Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Raum 210 (SR III)
(23.10.) Johann Büssow
Die Veranstaltung ist als Ergänzung zur V/Ü „Einführung in Koran und Koranexegese“ konzipiert, kann aber auch selbständig besucht werden. Anhand von mittelschweren Textauszügen in arabischer Sprache soll sie einen vertieften Einblick in Fragestellungen und Methoden der Koranexegese ermöglichen. Behandelt werden exegetische Texte sowohl aus der klassischen wie aus der modernen Periode. Der Kurs richtet sich an die Absolventen des Sprachkurses Arabisch IV und soll zugleich als Vorbereitung auf die Teilnahme an Hauptseminaren mit arabischer Quellenlektüre dienen.
Voraussetzung: Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit.
Zur Einführung empfohlen: Helmut Gätje, Koran und Koranexegese, Zürich / Stuttgart 1971
14 255
PS -
Das Heilige: Phänomenologie und Funktion im Islam
(2 SWS)(4 / 8 cr)
Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Raum 210 (SR III)
  Stephan Rosiny
Die Unterteilung der Welt in einen heiligen und in einen profanen Bereich gehört zu den Wesensmerkmalen der meisten Religionen. Als heilig können dabei bestimmte Orte, Personen und kultische Gegenstände, aber auch Texte, Legenden und rituelle Handlungsweisen angesehen werden.
In diesem Proseminar werden klassische und aktuelle Beispiele des Umgangs mit dem Heiligen aus dem islamischen Kontext dargestellt. Dabei wird besonders berücksichtigt, wie diese sich regional unterscheiden und sich in Form und Funktion unter den Bedingungen der Moderne wandeln.
Scheinerwerb: unbenoteter und benoteter Schein (nach Absprache) möglich.
14 256
PS -
Zentrum und Peripherie: Einführung in die Geschichte des Osmanischen Reiches (18.-19. Jh.)
(2 SWS)(4 cr)
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Raum 010 (SR I)
(27.10.) Elke Hartmann
Mit dem Begriffspaar Zentrum – Peripherie greift das Proseminar neuere Ansätze der osmanistischen Forschung auf, welche die Geschichte des Osmanischen Reiches auch aus der Perspektive seiner Provinzen untersucht. Unter dem Blickwinkel des Verhältnisses zwischen Zentrum und Peripherie sollen die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen der osmanischen Zentralmacht, den Provinzen, Provinzmetropolen und ihrem Hinterland und schließlich den europäischen Mächten betrachtet werden.
Teilnahmebedingungen: Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit
Einführende Lektüre: Donald Quataert, The Ottoman Empire, 1700-1922, Cambridge 2000
Scheinerwerb: unbenoteter Schein möglich; benoteter Schein nur nach Rücksprache mit einer prüfungsberechtigten Professorin.
14 257
PS -
Stationen des Kolonialismus in der islamischen Welt
Blockseminar: S. Aushang, Altensteinstr. 40
  Friedhelm Hartwig
Der Aufbau europäischer Handelsnetzwerke, die Gründung von Kolonialstaaten, Formen des antikolonialen Widerstandes und die nachkolonialen Debatten haben die islamische Welt seit nahezu 400 Jahren nachhaltig geprägt. Auch die in der arabischen Presse im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg geführten Debatten zeigen, dass "Kolonialismus" weiterhin ein sehr aktuelles Stichwort ist. Im Seminar werden daher verschiedene Phasen, Formen und Folgen des Kolonialismus anhand von Entwicklungen in Arabien und in islamisch geprägten Regionen Afrikas, Süd- und Südostasiens untersucht.
Scheinerwerb: unbenotet oder benotet (nach Rücksprache mit einer Prüfungsberechtigten) möglich.
14 258
PS -
Die Moschee: Eine kunsthistorische Einführung
(2 SWS)(4 cr)
s. A. - (Veranstaltungstermine s. auch http://www.userpage.fu-berlin.de/~islamwi)
  Julia Gonella
Ihre hohe religiös-spirituelle Rolle und die Funktion als sozialer Ort verleihen der Moschee eine Schlüsselstellung in der islamischen Architektur. Vom Propheten Muhammad ins Leben gerufen, breitete sie sich schnell als zentraler Versammlungsort der islamischen Gemeinde aus, und ein mannigfaltiges Spektrum von Bauwerken entstand, die, stark von den jeweiligen regionalen Architekturtraditionen geprägt, die Landschaften der islamischen Gesellschaft bestimmen.
In der Lehrveranstaltung werden Ursprung und weitere Entwicklung der Moschee behandelt. Thematisiert werden Form und Ausstattung der Moschee (Gebetsnische, Gebetskanzel, Minarett, Koranständer usw.) sowie ihre verschiedenen Funktionen. Die regional unterschiedlichen Bautypen werden im Überblick vorgestellt (Syrien/Irak, Nordafrika/Spanien, Türkei, Persien, indischer Subkontinent, Ostafrika, moderne Moscheearchitektur). Die Lehrveranstaltung schließt den Besuch einer Berliner Moschee und einen Besuch im Museum für Islamische Kunst ein. Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Referatsübernahme ist Voraussetzung.
Scheinerwerb: unbenoteter Schein möglich; benoteter Schein nur nach Rücksprache mit einer prüfungsberechtigten Professorin.

Sprachkurse

14 260
SK -
Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS)(12 cr)
Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/10 / G. Müller: Raum JK 26 140
(20.10.) Wolf-Dietrich Fromm,
Gottfried Müller
(14 335)
SK -
Arabisch II (nur für Studierende der Arabistik, Islamwissenschaft, Iranistik, Turkologie und Semitistik)
(8 SWS)
Mo, Di, Mi und Fr 10.00-12.00 - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr. 35; HS A
(20.10.) Mohammad Wannous
14 261
SK -
Arabisch III (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS)(12 cr)
Voraussetzung: Grundkurse Arabisch I und II oder Einstufungstest
Mo, Di, Do 10.00-12.00, Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/201
(20.10.) Wolf-Dietrich Fromm
(14 336)
SK -
Arabisch IV (nur für Studierende der Arabistik, Islamwissenschaft, Iranistik, Turkologie und Semitistik)
(8 SWS)
Mo, Di, Mi und Fr 12.00-14.00 - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr. 35; HS A
(20.10.) Mohammad Wannous
14 263
SK -
Türkisch I
(4 SWS)(6 cr)
Mo, 14:00-16:00, Altensteinstr. 40, SR I (R. 010)
Mi, 16:00-18:00, Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 25/112

(20.10.) Elif Dilmac
14 264
SK -
Türkisch II
(4 SWS)(6 cr)
Mo 16.00-18.00 und Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Mo: SR III, Mi: SR I
(20.10.) Elif Dilmac
14 265
SK -
Türkisch III
(4 SWS)(6 cr)
Mi 10.00-11.30 und Fr 10.30-12.00 - Altensteinstr. 40; SR II
(22.10.) Elif Dilmac
14 266
SK -
Türkische Lektüre für Fortgeschrittene
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR II (R. 109)
(23.10.) Elif Dilmac
14 267
SK -
Türkisch: Arbeit am Text
(2 SWS)
(nach Türkisch III)
Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR II (R. 109)
(23.10.) Elif Dilmac

Hauptstudium

14 270
HS -
Yusuf al-Qaradawi: Erlaubtes und Verbotenes im Islam
(2 SWS)(16/20 cr)
Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(23.10.) Gudrun Krämer
Yusuf al-Qaradawi zählt zu den einflussreichsten sunnitischen Religions- und Rechtsgelehrten der Gegenwart, der in unterschiedlichsten Medien die Konturen eines "rechtverstandenen", "wahren" Islam festzulegen sucht. In dem Seminar wird es in erster Linie um seine Überlegungen zu den Kategorien "haram" und "halal" gehen, die sich nicht auf den Bereich der rituellen Pflichten beschränken.
Voraussetzungen: gute Arabischkenntnisse.
Scheinerwerb: unbenotet oder benotet möglich.
14 271
HS -
"Stämme" und "Staaten" auf der arabischen Halbinsel
(2 SWS)(16/20 cr)
Mo 9.30-11.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(20.10.) Ulrike Freitag
Das Hauptseminar setzt sich mit Staatsbildungs- und –zerfallsprozessen auf der Arabischen Halbinsel vom 19.-21. Jh. auseinander. Dabei spielt die Frage nach der Rolle von Stämmen (qabā’il) und ihrem Verhältnis zu staatlicher Autorität eine besondere Rolle. Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre europäischer und arabischer Texte zu Fragen von Staat und Stamm auf der Arabischen Halbinsel stellen anschließend Referate verschiedene historische und gegenwärtige Fallbeispiele vor, an denen unterschiedliche Aspekte der Problematik erörtert werden können.
Als Einführung empfohlen: Khoury, Philipp /Kostiner, Joseph (eds.): Tribes and State Formation in the Middle East. London, New York: IB Tauris 1991.
Scheinerwerb: benotet oder unbenotet möglich.
14 272
HS -
Handschriftenkunde
(2 SWS)(16/20 cr)
Di 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(21.10.) Sabine Schmidtke
Islamwissenschaft und Arabistik sind bis heute in großem Maße auf die Verwendung arabischer Handschriften angewiesen. Das Seminar führt in die Welt arabischer Handschriften ein. Behandelt werden Technik und Problematik von Texteditionen, das Bestimmen und Datieren von Handschriften sowie Schreiber- und sonstige Randvermerke, die in Handschriften häufig auftauchen. Zur Einführung empfohlen: I.J. Kratschkowski: Über arabische Handschriften gebeugt. Erinnerungen an Bücher und Menschen. Leipzig 1949.
Scheinerwerb: benotet oder unbenotet möglich.
14 273
HS -
Islamische Glaubensbekenntnisse
(2 SWS)(16/20 cr)
Mi 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(22.10.) Sabine Schmidtke
Glaubensbekenntnisse wurden von nahezu allen theologischen Richtungen im Islam verfasst. Das Seminar gibt einen Überblick über diese literarische Gattung sowie die Funktion von Glaubensbekenntnissen. Die theoretischen Fragestellungen werden durch Lektüre von Glaubensbekenntnissen ergänzt.
Zur Einführung empfohlen: Art. "Creeds", in: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.), Encyclopaedia of the Qur’an. Leiden 2001, Bd. 1, S. 480-485.
Scheinerwerb: unbenotet oder benotet möglich.
14 274
HS -
Islamische Verfassungen und Verfassungsentwürfe
(2 SWS)(16/20 cr)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(21.10.) Stephan Rosiny
Seit den 1970er Jahren warten islamische Religionsgelehrte und muslimische Intellektuelle zunehmend mit Entwürfen für islamische Verfassungen auf. Sie wollen damit Vorwürfe entkräften, der Islam biete keine konsistente und auf die Moderne anwendbare Konzeption von gesellschaftspolitischer Ordnung. Sie bringen damit zugleich ihren Anspruch zur Geltung, dass der Islam als ganzheitliches "System" nicht nur die individuelle Glaubenspraxis und bestimmte Gesellschaftsbereiche, sondern auch und gerade den Staat als oberstes Kontrollorgan der "islamischen Gesellschaft" bestimmen müsse. Lassen sich in den Verfassungsentwürfen Vorstellungen von einer utopischen, gerechten islamischen Gesellschaft nachweisen?
Einführende Literatur: Gudrun Krämer: Gottes Staat als Republik, Baden-Baden 1999.
Scheinerwerb: unbenotet oder benotet (nach Rücksprache) möglich.
14 275
Ü -
ACHTUNG! NEU:
al-'arabiyya al'-amaliyya

(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(24.10.) Andrée Bichara
al-'arabiyya al-'amaliyya (Practical Arabic): A topically oriented course, concentrating on vocabulary acquisition and the use of the language tools acquired during the Basic Arabic Programme for comprehension and language production.
14 276
C -
Colloquium für Magistrand(inn)en und Doktorand(inn)en (Moderne)
(2 SWS)(4 cr)
Di 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; SR III (R. 210)
(20.10.) Gudrun Krämer
14 277
C -
Colloquium für Magistrand(inn)en und Doktorand(inn)en (Klassik)
(2 SWS)(4 cr)
Di 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal (R. 210)
(21.10.) Sabine Schmidtke

Arabistik

Grundstudium

14 300
Ü -
Einführung in die arabische Geschichte IV: Geschichte der Abbasiden
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 204
(30.10.) Klaus Klier *
Dieser abschließende Einführungskurs befasst sich mit dem Zeitraum 750-1258 AD. Die ersten Sitzungen gelten den Kalifen "des goldenen Zeitalters": al-Mansûr, al-Mahdî, Harûn ar-Rashîd und al-Ma'mûn. Der zweite Teil des Semesters steht dagegen im Zeichen der Desintegration des Kalifen-Staates. Von den wichtigen Lokaldynastien werden kursorisch behandelt: die Buyiden, die Seldschuken, die Fatimiden, die spanischen Umayyaden, die Almoraviden und die Almohaden. Nicht nur die politische Geschichte der islamischen Welt wird behandelt, soweit es die Zeit erlaubt, werden kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Entwicklungen angesprochen.
Literatur zur Einführung: U. Haarmann (Hg.): Geschichte der arabischen Welt, München 1991.
14 301
Ü -
Einführung in die Arabistik
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34
(28.10.) Michael Marx
Die Veranstaltung führt in die inhaltlichen und formalen Aspekte des Faches Arabistik ein. Es werden die wichtigsten Textgattungen des arabischen Schrifttums sowie die Geschichte des Faches behandelt und arabistische Hilfsmittel (Bibliographien, Wörterbücher, Nachschlagewerke, Fachzeitschriften) sowie die wissenschaftliche Transkription des Arabischen und die islamische Zeitrechnung vermittelt.
Die Veranstaltung, die mit einer Klausur abgeschlossen wird, ist für Studierende im Grundstudium obligatorisch (ab 1. Semester).
14 302
V/PS -
Lektüren des Koran: von den ersten Hörern zu den modernen Lesern
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(28.10.) Angelika Neuwirth

Grund- und Hauptstudium

14 305
Ü -
Chrestomathie-Lektüre
(2 SWS)
Schwerpunkt A
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(30.10.) Angelika Neuwirth
14 306
Ü -
Zur Textgeschichte des Koran
(2 SWS)
Schwerpunkt A
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(27.10.) Michael Marx
14 307
Ü -
Arabistik und gender studies
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(28.10.) Barbara Winckler
Die Arabistik hat sich in den vergangenen Jahren - wenn auch mit einiger Verspätung - Ansätzen aus dem Bereich der gender studies geöffnet. Dabei geht es nicht mehr nur um die Betrachtung von 'Frauenliteratur', sondern insbesondere um innovative Analysen, die die (moderne wie auch klassische) Literatur etwa auf Um-Schreibungen, das Infragestellen überkommener Geschlechterkonzeptionen (weiblichen wie auch männlichen) und das darin inhärente subversive Potential hin untersuchen.
In der Übung sollen sowohl Ansätze der gender studies im allgemeinen wie auch Arbeiten aus der Arabistik (etwa von Fadwa Malti-Douglas, Leila Ahmed u.a.) gemeinsam (!) diskutiert werden. Vorraussetzung für die Teilnahme ist daher die Bereitschaft für intensive Beschäftigung mit den (meist englischsprachigen) Texten.
Literatur: Fadwa Malti-Douglas: Woman's Body, Woman's Word. Gender and Discourse in Arabo-Islamic Writing, Princeton 1991.
Mai Ghoussoub/ Emma Sinclair-Webb (Hg.): Imagined Masculinities. Male Identity and Culture in the Modern Middle East, London 2000.
14 308
Ü -
Die Autobiographie von Samau'al al-Maghribî (gest. 570/1174)
(2 SWS)
Schwerpunkt A;
Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(29.10.) Andreas Islebe*
Der kurze autobiographische Text erzählt die aufsehenerregende Konversion des jüdischen Mediziners Samau'al al-Maghribî (gest. 570/1174) zum Islam, der später vor allem durch antijüdische Schriften wie Ifhâm al-Yahûd ("Wie man die Juden durch Argumente zum Schweigen bringt") auffiel. Zwischen den Zeilen gibt der Autor ein zerrüttetes Verhältnis zu seinem Vater, dem bekannten jüdischen Dichter Jehuda b. Abûn, zu erkennen. Deshalb soll neben der gemeinsamen Lektüre und Übersetzung der Schrift auch eine psychologische Textinterpretation erarbeitet werden, die auf neueren Veröffentlichungen zum Ödipuskomplex fußt.
14 310
Ü -
Syntax der arabischen Schriftsprache der Gegenwart
(1 SWS)
Schwerpunkt D
14-tägl. Di 18.00-19.30 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 010
(28.10.) Dieter Blohm*
Die Lehrveranstaltung zur arabischen Syntax baut auf den im Grundkurs Arabisch vermittelten Kenntnissen in arabischer Morphologie und Syntax auf. In ihr werden häufig vorkommende, für Übersetzen, Konversation und Hör- und Leseverstehen relevante Erscheinungen Wort- und Satzsyntax der arabischen Schriftsprache behandelt. Auf synonyme Konstruktionen wird im jeweiligen Zusammenhang verwiesen. Zur Vermittlung und Vertiefung der Kenntnisse in arabischer Syntax werden Analysen von Texten unterschiedlicher Gattungen vorgenommen und Übungen zur weiteren Automatisierung der sprachlichen Fertigkeiten angeboten.

Hauptstudium

14 320
HS -
Ghazal als Weltliteratur. Migration einer nahöstlichen Gattung
(2 SWS)
Schwerpunkt A
Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(28.10.) Angelika Neuwirth
14 321
HS -
Erscheinungsformen von Intertextualität in der (post-)modernen arabischen Literatur
(2 SWS)
Schwerpunkt C
Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(30.10.) Angelika Neuwirth
14 322
HS -
Frauenbiographien aus dem islamischen Spätmittelalter (14.-15. Jahrh.)
(2 SWS)
Schwerpunkt A
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(30.10.) Renate Jacobi
Die arabische Historiographie bietet in ihren biographischen Lexika reiches Material zur Sozialgeschichte der Frau. Auf der Grundlage von as-Sakhawis (gest. 1497) 'Frauenlexikon' (Kitab Mu'djam an-nisa') sollen Biographien von Frauen der Mamlukenzeit analysiert und miteinander verglichen werden. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Bildungschancen von Frauen unterschiedlicher Gesellschaftsklassen und nach ihrer Möglichkeit, im öffentlichen Raum zu wirken.
14 323
Ü -
Selbstzeugnisse in arabischer Biografik
(1 SWS)
Schwerpunkt A; für Studierende der Arabistik und Islamwissenschaft;
14-tägl. Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(23.4.) Gerhard Wedel
In der Übung sollen arabische autobiografische Texte gelesen und interpretiert werden, die in den biografischen Lexika des 13. Jh. tradiert wurden. Es sollen die unterschiedlichen Textsorten bestimmt und die Unterschiede zwischen biografischen und autobiografischen Texten herausgefunden werden.
Bemerkung: Lektüretexte und Literaturangaben werden in der Übung ausgegeben.
Teilnehmer: Hauptstudium der Arabistik und Islamwissenschaft
14 324
C -
Magistranden- und Doktorandencolloquium
(1 SWS)
14-tägl. Do 18.00-20.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(30.11.) Angelika Neuwirth
14 325
C -
Forschungscolloquium Berliner Seminar "Crossings and Passings in Literary Discourse"
Kooperation des Projektes "Cultural Mobility in Near Eastern Literatures" (Arbeitskreis Moderne und Islam am Wissenschaftskolleg zu Berlin), des Seminars für Semitistik und Arabistik (FU) und des Zentrums für Literaturforschung. Auf Einladung; Kontakt über Georges Khalil (khalil@wiko-berlin.de); Daten s.A.
Block  - Villa Jaffé, Wallotstr. 10, 14193 Berlin
  Friederike Pannewick,
Angelika Neuwirth,
Martin Treml,
Sigrid Weigel
In diesem interdisziplinär komparatistisch ausgerichteten Kolloquium werden fachgeschichtliche, terminologische und methodische Fragestellungen in europäischen, nahöstlichen sowie anderen außereuropäischen Literaturen diskutiert werden.
In diesem Semester wird es um Themen wie figurale Rede (Auerbach), Stimmen des Autors, Literatur als (kulturelle) Selbstbehauptung, Kultur-Grenzen bzw. deren Unterwanderung, "mapping worlds" sowie um Verhandlungen weiblichen "öffentlichen Raums" in der Literatur gehen.
Geplant sind vier halbtägige Kolloquien in den Monaten November, Dezember, Januar und Februar (s. Aushang).
Die Arbeitssprache ist Englisch.
Auf Einladung. Kontakt: khalil@wiko-berlin.de (Georges Khalil)
14 326
C -
Hermeneutik als Kulturkritik
Anmeldung bei Georges Khalil, Wissenschaftskolleg, Tel.: 89001-259.
Villa Jaffé, Wallotstr. 10, 14193 Berlin
  Navid Kermani,
Wilhelm Schmidt-Biggemann,
Almut Sh. Bruckstein,
Angelika Neuwirth

Sprachkurse

(14 260)
SK -
Arabisch I (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS)(12 cr)
Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/10 / G. Müller: Raum JK 26 140
(20.10.) Wolf-Dietrich Fromm,
Gottfried Müller
14 335
SK -
Arabisch II (nur für Studierende der Arabistik, Islamwissenschaft, Iranistik, Turkologie und Semitistik)
(8 SWS)
Mo, Di, Mi und Fr 10.00-12.00 - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr. 35; HS A
(20.10.) Mohammad Wannous
(14 261)
SK -
Arabisch III (nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
(8 SWS)(12 cr)
Voraussetzung: Grundkurse Arabisch I und II oder Einstufungstest
Mo, Di, Do 10.00-12.00, Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/201
(20.10.) Wolf-Dietrich Fromm
14 336
SK -
Arabisch IV (nur für Studierende der Arabistik, Islamwissenschaft, Iranistik, Turkologie und Semitistik)
(8 SWS)
Mo, Di, Mi und Fr 12.00-14.00 - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr. 35; HS A
(20.10.) Mohammad Wannous
14 337
SK -
Arabisch I für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 204
(22.10.) Douraid Rahhal*

Semitistik

14 350
RV -
Geschichte, Sprachen und Literaturen der semitischen Völker
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Seminar für Semitistik und Arabistik, Altensteinstr. 34
(27.10.) Rainer Voigt,
Ulrike-Rebekka Nieten,
Renate Jacobi,
Gerhard Wedel,
Josef Tropper,
Bogdan Burtea,
Helen Younansardaroud
In den einzelnen Sitzungen kommen folgende Themen zur Sprache:
Die semitischen Völker und Sprachen in der Geschichte
Die Akkader
Ugarit
Die Aramäer:
- Die alten Aramäer
- Die Nabatäer, Hatrener und Palmyrener
- Die 'Syrer'
Die Mandäer
Die Samaritaner
Die Karäer
Altsüdarabien und Neusüdarabien
Äthiopien
Die arabische Geschichte
Die Araber und ihre Sprache
Die klassische arabische Literatur
Phönizien, Israel und Qumran
Das rabbinische Judentum und die jüdisch-spanische Renaissance
14 351
Ü -
Einführung in die Semitistik I
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00
(29.10.) Bogdan Burtea
Zweisemestrige Einführung in die Grundzüge der Semitistik. Der Kurs legt gewissermaßen den Grundstein für das gesamte Semitistikstudium. Die Teilnahme ist deshalb für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend. Es werden folgende Themen besprochen:
- Linguistische Terminologie; Überblick über die semito-hamitische Sprachgruppe; Gliederung der semitischen Sprachen; Phonologie, Wurzeltheorie, Nominal- und Verbalmorphologie des Semitischen;
- Geschichte Mesopotamiens; Syllabische Keilschrift; Akkadisch: Phonologie, Nomina, Pronomina, Verbalsystem, Lektüre;
- Frühe alphabetische Schriftsysteme.
Ferner wird ein Überblick über das Ugaritische und das Kanaanäische angeboten.
Es besteht die Möglichkeit, am Ende des Semesters eine Klausur zu schreiben.
14 352
HS -
Semitistisches Seminar
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; Großer Raum
(27.10.) Rainer Voigt
Das Semitistische Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studenten, aber auch an Anfänger. Im Mittelpunkt stehen Probleme der Semitistik und der Methodik dieses Faches. Andererseits sollen Überblicke über Teilgebiete der Semitistik wie auch der Semitohamitistik geboten werden und auch auf diejenigen Sprachen eingegangen werden, die nicht im Rahmen eines regulären Sprachkurses behandelt werden können. Es wird die neuere semitistische Literatur besprochen. Das Halten von Referaten ist erwünscht.
Es sollen in diesem Semester besonders die Doktoranden zu Wort kommen. Ihre Arbeiten sollen gemeinsam besprochen werden.

A: Aramaistik-Neuaramaistik

14 353
SK -
Syrisch-Aramäisch I
(4 SWS)
Mo 10.00-12.00 Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34; Kleiner Übungsraum
(20.10.) Ulrike-Rebekka Nieten
Syrisch-Aramäisch ist die wichtigste Sprache des Christlichen Orients. Sie besitzt ein um- fangreiches Literaturcorpus und umfasst theologisches und profanwissenschaftliches Schrifttum vom 2. Jh. an bis heute. Der Sprachkurs geht insgesamt über drei Semester und umfasst jeweils 2 Semesterwochenstunden. Ab dem 2. Semester werden einfache, vokalisierte west- und ostsyrische Texte gelesen. Die Teilnahme ist für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend. Literatur: C. Brockelmann, Syrische Grammatik, Nachdr. Leipzig 1962, Th. Nöldeke, Kurzgefasste syrische Grammatik, Nachdr. Darmstadt 1977.
14 354
Ü -
Die Myron-Weihe bei Dionysius Areopagita (Syrische Lektüre mit Vergleichung des griechischen Textes)
(1 SWS)
Altensteinstr. 34
  Rainer Voigt,
Werner Portmann
Das griechisch geschriebene Werk "De ecclesiastica hierarchia", in dem die kirchlichen Ämter und Stände sowie die Sakramente behandelt
werden, liegt auch in einer syrischen Übersetzung vor. Aus dem Werk soll das Buch über die Myron-Weihe auf Syrisch gelesen werden. Zum
besseren Verständnis wird jeweils auf die griechische Fassung zurückgegriffen. Zum Besuch der Übung ist die Kenntnis des Griechischen wünschenswert, aber nicht erforderlich.
Literatur:W. Strothmann: Das Sakrament der Myron-Weihe in der Schrift ..., Band
1: Syrischer Text, Band 2: Einleitung, Übersetzung, Wiesbaden
1977-1978. Corpus Dionysiacum II - Pseudo-Dionysius Areopagita: De coelesti hierarchia, de ecclesiastica hierarchia, de mystica theologia, epistulae, hg. v. G. Heiland, A.M. Ritter, Berlin-New York 1991 (Patristische Texte und Studien 36)
14 355
Ü -
Mandäische Lektüre
(1 SWS)
Mo 11.00-12.00 - Altensteinstr. 34; Kleiner Übungsraum
(27.10.) Bogdan Burtea
Es werden Texte aus der umfangreichen Literatur dieser gnostischen Religionsgemeinschaft gelesen. Da die sog. Mandäischen Liturgien eine zentrale Rolle im Kult der Mandäer spielen, sollen ausgewählte Texte aus dieser bedeutenden Sammlung gelesen werden. (Diese Sammlung liegt in zwei Editionen vor: Mark Lidzbarski. 2.Aufl. 1971. Mandäische Liturgien. Hildesheim / New York. [Nachdruck der Ausgabe Berlin 1920] und E. S. Drower. 1959. The Canonical Prayerbook of the Mandaeans. Leiden.) Die maßgeblichen grammatischen Beschreibungen sind: Th. Nöldeke: Mandäische Grammatik, Halle (Saale) 2. Aufl.1875, Darmstadt 3. Aufl. 1964, und R. Macuch: Handbook of Classical and Modern Mandaic, Berlin 1965. Zur sachlichen Information sei der Sammelband Der Mandäismus, hrsg. v. Geo Widengren (Darmstadt 1982) empfohlen.

B: Äthiopistik

14 356
Ü -
Amharisch I
(2 SWS)
Do 8.30-10.00 - Luisenstr. 54
(30.10.) Rainer Voigt
Der zweisemestrige Kurs, an den sich ein zweisemestriger obligatorischer Lektürekurs anschließt, soll in das Amharische, die zweitgrößte semitische Sprache (nach dem Arabischen) und die Amtssprache Äthiopiens, einführen.
In dem Lektürekurs soll auch weiterhin auf einige wichtige Lektionen in dem Lehrbuch der amharischen Sprache von R. Richter (Leipzig 1987, Nachdruck 1995) eingegangen werden. Ansonsten soll anhand ausgewählter Texte ein Einblick in die reiche amharische Literatur gegeben werden. Es sollen wichtige amharische Literaturwerke vorgestellt werden. Die Lektüre kurzer Abschnitte aus Zeitungen (Addis Zämän) soll die Sprache der Medien dokumentieren.
Es werden mehrere Texte aus der neuen Chrestomathie von W. Leslau und Th. L. Kane (Amharic Cultural Reader, Wiesbaden: Harrassowitz 2001) ausgewählt. Dieses Werk eigenet sich besonders gut für den Unterricht. Es bietet nämlich Texte, die über Sitten und Gebräuche, die materielle Kultur und die Geschichte des Land informieren. Außerdem sind in diesem Werk alle Texte auch übersetzt und in dem ausführlichen Glossar erschlossen.
14 357
Ü -
Physiologus (Altäthiopische Lektüre)
(1 SWS)
Mo 18.00-19.00 - Altensteinstr. 34
(27.10.) Rainer Voigt
Es werden verschiedene Texte aus der reichen altäthiopischen Literatur gelesen. Im Mittelpunkt steht in diesem Semester das äthiopische Henochbuch. Dieses Buch, das sogar in den Kanon der äthiopischen Kirche aufgenommen wurde, gehört zu den Werken, die im Altäthiopischen am umfangreichsten bezeugt sind. Es wird die neueste Ausgabe von M.A. Knibb (Oxford 1978) zugrunde gelegt, aber auch die älteren Ausgaben (A. Dillmann, Leipzig 1851; J. Flemming, Leipzig 1902; R.H. Charles, Oxford 1906) herangezogen. Es liegen mehrere Übersetzungen ins Deutsche vor (E. Kautzsch, Tübingen 1921; S. Uhlig, Gütersloh 1984).
Daneben werden neuere Arbeiten zur äthiopischen Sprach- und Literaturwissenschaft, Theologie und Landeskunde besprochen.
14 358
Ü -
Tigre für Anfänger
(1 SWS)
  Rainer Voigt
Das im nördlichen, westlichen und östlichen erythräischen Tiefland gesprochene Tigre ist nach Anzahl der Sprecher die viergrößte semitische Sprache und - nach dem Amharischen - und Tigrinischen die drittgrößte äthiosemitische Sprache. Sie wurde relativ umfassend von E. Littmann, W. Leslau und S. Raz beschrieben. Es soll mit einem einheimischen Informanten gearbeitet werden.
Literatur: Enno Littmann: DasVerbum der Tigre-Sprache, ZA 13 (1898) - 14 (1899), Wolf Leslau: Short grammar of Tigré, New Haven 1945 (zuvor in zwei Artikeln in JAOS 65 (1945) erschienen), Enno Littmann / Maria Höfner: Wörterbuch der Tigrê-Sprache, Wiesbaden 1962, Shlomo Raz: Tigre grammar and texts, Malibu 1983.

C: Hebraistik

14 359
SK -
Einführung in das Biblisch- und das Mischna-Hebräische I
(4 SWS)
Mo 12.00-14.00 Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34; Großer Übungsraum
(20.10.) Ulrike-Rebekka Nieten
Dieser Sprachkurs beginnt mit einer Einführung in die Lautlehre, Morphologie und Syntax des Biblisch-Hebräischen. Durch das Heranziehen kurzer Übungstexte sollen bereits im ersten Semester Grundkenntnisse in der Grammatik erworben werden, die es möglich machen schon in kürzester Zeit einige Kapitel aus dem A.T. (Genesis) zu übersetzen. Da das Mischna-Hebräisch eine andere Sprachstufe bezüglich der Grammatik und des Wortschatzes als das Bibelhebräische aufweist, soll es ebenfalls anhand von Beispieltexten behandelt werden. Neben dem empfohlenen Lehrbuch: E. Jenni, Lehrbuch der Hebräischen Sprache des Alten Testaments, Basel und Frankfurt a.M. 1981 werden in diesem Sprachkurs Kopien aus verschiedenen Grammatiken verteilt.
Weitere Literatur: H.M. Segal, A Grammar of Mishnaic Hebrew, Oxford 1927, Nachdruck 1978, M. Pérez-Hernández, La Lengua de los Sabios. I. Morfosintaxis, Estella (Navarra) 1992.

D: Semitische Inschriftenkunde

14 360
Ü -
Altsüdarabische und palmyrenische Inschriften
(1 SWS)
14-tägl. Do 11.00-13.00 - Pergamonmuseum
(30.10.) Rainer Voigt
Mit mehrere zehntausend Inschriften stellen die altsüdarabischen (meist sabäischen) Inschriften das bedeutendste Inschriftencorpus einer semitischen Sprache dar. Das Pergamonmuseum verfügt über eine ansehnliche Sammlung von solchen Inschriften, welche ausschließlich im Magazinbereich gelagert sind. Einzelne Stücke werden jedoch zur Lesung und Begutachtung zur Verfügung gestellt. Interessierte Studenten sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Die zahlreichen Berliner altsüdarabischen Inschriften sind in den beiden Werken von J. H. Mordtmann: Himjarische Inschriften und Alterthümer in den königlichen Museen zu Berlin (Berlin 1893) und von J. H. Mordtmann / E. Mittwoch: Himjarische Inschriften in den Staatlichen Museen zu Berlin (Leipzig 1932) beschrieben. Es soll auch Anfängern die Gelegenheit geboten werden, einen Einblick in die Welt der altsüdarabischen Inschriftenkunde zu gewinnen.
Das Palmyrenische ist die Sprache der über 2000 Inschriften aus Palmyra (palm. Tadmor) und Dura-Europos vom 1. vorchr. Jh. bis zum Ende des palmyr. Reiches (273 n.Chr.), die in einem aramäischen Dialekt verfaßt sind. Das Palmyr. setzt mit eng verw. ostaram. Dialekten (wie dem edessenischen Syrisch und dem Hatrenischen) das überregionale Reichsaramäisch fort. Das bedeutendste Dokument ist der griech.-palmyr. Zoll- und Steuertarif (137 n.Chr.), mit 162 palmyr. Zeilen das längste nordwestsemitische. epigraphische Denkmal. Es gibt zahlreiche griechisch-palmyr. und einige lateinisch-palmyr. Bilinguen sowie wenige griech.-lat.-palmyr. Trilinguen. Aus Dura-Europos stammt die älteste datierte palm. Inschrift (33 v.Chr.). Die palm. Schrift hat sich aus der aram. Schrift des Achämeniden-Reiches entwickelt. Sie zeichnet sich durch ihren starken ornamentalen Charakter aus. Es gibt einige Belege für eine palm. Kursive, die dem syrischen Estrangela ähnelt.
Ausgangspunkt sind die palmyr. Inschriften des Pergamonmuseums, die dort auch im Original studiert werden sollen.
Literatur: J. Cantineau: Grammaire du palmyrénien épigraphique, Kairo 1935; Fr. Rosenthal: Die Sprache der palmyrenischen Inschriften, Leipzig 1936; W. Goldmann: Die palmyrenischen Personennamen, Leipzig 1937; D. R. Hillers / E. Cussini: Palmyrene Aramaic texts, Baltimore - London 1996.

Iranistik

Gegenstand der Iranistik sind Sprachen und Schriftzeugnisse,
Geschichte und Gesellschaft sowie geistige und materielle
Kultur iranischer Völker von der Antike bis zur Gegenwart.
Als philologisch-sprachwissenschaftliche Disziplin erforscht
die Iranistik über zwanzig alt-, mittel- und neuiranische
Sprachen. Als historische sowie sozial- und kulturwissen-
schaftliche Disziplin untersucht sie die rund 3000 Jahre
umfassende Geschichte, die sozialen Ordnungen, Religionen und
Literaturen iranischer Völker von den ersten Schrift-
zeugnissen bis zur Moderne. Das Forschungsfeld der Iranistik
erstreckt sich auf alle Gebiete, die historisch unter
iranischem Einfluss standen, in denen iranische Sprachen
gesprochen und geschrieben wurden und werden, und in denen
Schriftzeugnisse gefunden worden sind. Die Iranistik bietet
neben den regelmäßigen Grundkursen in neupersischer Sprach-
ausbildung und den Einführungskursen Lehrveranstaltungen in
folgenden Schwerpunkten an:
A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in
vorislamischer Zeit
B. Klassische und moderne neupersische Literatur
C. Sprachen, Geschichte und Religionen Irans in islamischer Zeit
D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte
E. Afghanistan
Einige Lehrveranstaltungen sind nicht nach Grund- bzw.
Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen
entsprechend für beide Phasen des Studiums belegt werden.
Die Schwerpunkte können nicht immer in derselben Breite
angeboten werden. Änderungen des Veranstaltungsprogramms
werden sowohl durch Aushang im Institut als auch auf der
Homepage des Instituts unter
http://www.fu-berlin.de/iranistik bekanntgegeben.
Hinweis: Aus technischen Gründen können hier keine
diakritischen Zeichen benutzt werden, die für eine korrekte
wissenschaftliche Umschrift notwendig sind.

A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in vorislamischer Zeit

14 400
Ü -
Altpersisch I (G)
(2 SWS)(5 cr)
Do 10.00-12.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(23.10.) Maria Macuch
Einführung in die älteste, hauptsächlich durch die Inschriften der Achämenidenkönige (6.-4. Jh. v. Chr.) bezeugte Sprachstufe des Persischen. Die Einführung in die Keilschrift, Laut- und Formenlehre sowie Syntax des Altpersischen soll anhand eines noch unveröffentlichten didaktischen Konzeptes erfolgen. Für Teilnehmer ohne Vorkenntnisse
14 401
Ü -
Lektüre und Interpretation manichäisch-soghdischer Texte II (G/H)
(2 SWS)(5 cr)
14-tägl. Di 16.00-18.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(21.10.) Werner Sundermann*
Anhand der grammatischen und inhaltlichen Interpretation manichäisch-soghdischer Texte wird die Einführung in die soghdische Sprache und zugleich in die Probleme der ostmanichäischen Lehrüberlieferung gegeben.
14 402
PS/HS -
Der Manichäismus (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mo 14.00-16.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(20.10.) Iris Colditz*
Obwohl der Manichäismus, eine heute untergegangene Weltreligion, nicht originär iranisch ist, ist er untrennbar mit der iranischen Kultur- und Geistesgeschichte verbunden. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über Quellen zum Manichäismus, die Grundzüge seines Religionssystems, über Leben und Wirken seines Begründer Mani und dessen Jünger, die manichäische Mission in Iran, das Verhältnis der Manichäer zu den Sasaniden und der zoroastrischen Kirche, die Geschichte des Manichäismus in Iran bis zur Islamisierung sowie über seine Einflüsse auf islamische geistige Strömungen. Einführende Literatur: Böhlig, A., Der Manichäismus, Die Bibliothek der Alten Welt (Reihe Antike und Christentum), Die Gnoses, Bd III, Zürich - München 1980.
Klima, O., Manis Zeit und Leben. Monographien des Orientinstituts der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften 18, Prag 1962.
14 403
Ü -
Diese Veranstaltung fällt leider aus:
Einführung in das Parthische (G/H)

(2 SWS)(5 cr)
s. A. - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
  Iris Colditz*
Das zu den mitteliranischen Sprachen gehörende Parthisch ist in Wirtschafts- und Rechtsdokumenten, Münzen und Inschriften aus arsakidischer und sasanidischer Zeit (1. Jh. v. Chr. bis ca. 4. Jh. n. Chr.) sowie in den Textzeugnissen der Religionsgemeinschaft der Manichäer (3. bis 11. Jh. n. Chr.) belegt. Gerade die manichäisch-parthischen Texte haben eine herausragende Bedeutung für die Erforschung des Parthischen. Die Übung führt in Geschichte, Quellen, Phonembestand, Morphologie und Syntax des Parthischen ein. Durch Lektüreproben manichäisch-parthischer Quellen sollen die Besonderheiten des Parthischen gegenüber dem Mittelpersischen herausgearbeitet werden, eine Interpretation des Inhalts führt in den spezifischen Gebrauch des Parthischen als Kirchensprache der Manichäer ein. Voraussetzung: Kenntnisse des Mittelpersischen oder Neupersischen. Einführende Literatur: Sundermann, W., Parthisch, in: Compendium Linguarum Iranicarum, hrsg. v. R. Schmitt, R., Wiesbaden 1989, S. 114-137.
14 404
Ü -
Diese Veranstaltung fällt leider aus:
Mittelpersische Textlektüre (H)

(2 SWS)(5 cr)
s. A. - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
  Götz König*
Im Seminar sollen ausgewählte Passagen verschiedener Pahlavitexte gelesen werden, die sich um das Thema der ahremanischen Schöpfungsweise zentrieren. Die Lektüre wird begleitet von einer Einführung in das zur Edition von Pahlavitexten benötigte Rüstzeug (Hilfsmittel und Arbeitsweise) sowie in die Werke, denen die gelesenen Passagen entstammen. Voraussetzung: Kenntnisse des Mittelpersischen.
14 405
Ü -
Diese Veranstaltung fällt leider aus:
Einführung in das Avestische (G/H)

(2 SWS)(5 cr)
s. A. - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
  Götz König*
Das Seminar bietet eine Einführung in die Laut- und Formenlehre der jungavestischen Sprache. Gelesen werden soll das 19. Yasna, ein Text, der einen inneravestischen Kommentar zu dem heiligsten Gebet der Zoroastrier, dem altavestischen Ahuna-Vairiia, darstellt. Kenntnisse des Mittelpersischen wären im Hinblick auf eine parallele Lesung der Pahlaviübersetzung des Textes - wünschenswert, sind aber keine Voraussetzung.

B. Klassische und moderne neupersische Literatur

14 406
V -
Einführung in die klassische persische Literatur (G/H)
(2 SWS)(2 cr)
Di 10.00-12.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(21.10.) Maria Macuch
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte der neupersischen "klassischen" Literatur, die nach der islamischen Eroberung Irans (7.Jh.) mit der Annahme der arabischen Schrift einsetzt. Nach einer allgemeinen Einführung in die Besonderheiten der neupersischen Dichtung und Prosa sowie der Periodisierung nach stilistischen Gesichtspunkten sollen die verschiedenen Literaturgattungen und ihre wichtigsten Protagonisten in Augenschein genommen werden. Das Hauptgewicht wird auf einer Darstellung der wesentlichen Merkmale und Stilmittel der historischen Epik, der mystischen und didaktischen Poesie sowie der erzählenden Prosa liegen. In der entsprechenden Übung sollen hierzu passende Texte auszugsweise im Original gelesen werden. Für die Teilnahme an der Vorlesung sind Vorkenntnisse nicht erforderlich.
14 407
Ü -
Quellenlektüre zur Einführung in die klassische persische Literatur (H)
(2 SWS)(6 cr)
Di 14.00-16.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(21.10.) Maria Macuch
Zu den in der Vorlesung erörterten Stilepochen und Literaturgattungen sollen jeweils exemplarisch passende Texte der wichtigsten Autoren gelesen werden. Voraussetzung: gute Persischkenntnisse.
14 408
PS/HS -
Soziale Themen in der prärevolutionären Frauenliteratur (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Do 14.00-16.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(23.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow*
Soziale Ungleichheit und politische Unterdrückung waren Hauptthemen der vorherrschenden modernen persischen Literatur- der engagierten Literatur - vor der islamischen Revolution von 1979. Schriftstellerinnen waren Teil dieser literarischen Bewegung und befaßten sich im Vergleich zu der postrevolutionären Phase eher mit sozialen als mit feministischen Themen. In diesem Seminar lesen und analysieren wir Texte der drei prominenten Schriftstellerinnen der engagierten Literatur vor 1979 Simin Daneshvar, Foruq Farochzad und Simin Behbahani.
Voraussetzung: gute Persischkenntnisse
14 409
PS/HS -
Der "Rosengarten" von Sa'di (Golestan) (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mi 12.00-14.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(22.10.) Farifteh Tavakoli
Der "Golestan" (1258) ist eine Sammlung von Geschichten, Anekdoten über das "menschliche Verhalten" wie der Dichter es während seiner dreißigjährigen Wanderschaft an Personen unterschiedlicher sozialer Milieus beobachtet hatte. Die Sprache des Werks stellt einen Höhepunkt der persischen Prosa dar. Sie ist eine Synthese aus verschiedenen Stilen: Schlichtheit und Rhythmus unter Integrierung des Arabischen in das Persische charakterisieren die Erzählweise. Die Verlebendigung alter Sprichwörter und Redewendungen, die bis heute in aller Münde sind, prägen das Werk. Voraussetzung: Persischkenntnisse

C. Sprachen, Geschichte und Religionen Irans in islamischer Zeit

14 410
PS/HS -
Politischer und gesellschaftlicher Wandel in Iran (Forts.) (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Di 12.00-14.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(21.10.) Maryam Mameghanian-Prenzlow*
Die Teilnahme im Sommersemester 2003 wird nicht vorausgesetzt.
14 412
Ü -
Zaza: Einführung (G/H)
(2 SWS)(3 cr)
Mo 12.00-14.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(20.10.) Feryad Omar

D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte

14 411
Ü -
Zentralkurdisch (Sorani) I: Morphologie und Syntax (G)
(3 SWS)(4.5 cr)
Mo 10.00-12.15 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(20.10.) Feryad Omar
14 413
Ü -
Lektüre ausgewählter Sorani-Texte (G)
(2 SWS)(6 cr)
Mo 16.00-18.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(20.10.) Feryad Omar
14 414
PS/HS -
Die Kurden in der Türkei (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar(10 ECTS-Punkte)
Fr 10.00-12.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(24.10.) Feryad Omar
14 415
Ü -
Nordkurdisch (Kurmanci): Morphologie und Syntax II (G)
(3 SWS)(4,5 cr)
Fr 12.00-14.15 - Reichensteiner We 12-14; Seminarraum
(24.10.) Feryad Omar

E. Afghanistan

14 416
V -
Diese Veranstaltung fällt leider aus:
Die Literaturen Afghanistans (G/H)

(2 SWS)(2 cr)
Do 12.00-14.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(23.10.) Manfred Lorenz*
Die Vorlesung umfasst die Literatur in Dari/Persisch ab dem 16. Jahrhundert sowie in Pashto von ihren Anfängen an. Behandelt werden die wichtigsten Literaten beider Sprachen und ihre Werke. (Die auch für Afghanistan gültige "klassische" Literatur in Dari/Farsi des 9.-16. Jahrhunderts wird durch die Vorlesung von Frau Prof. Dr. Macuch abgedeckt.)
14 417
PS/HS -
Projektkurs Afghanistan (Forts.) (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mi 8.30-10.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(22.10.) Michael Pohly
Teilnahmebedingungen sind umfangreiche Kenntnisse über und längere Beschäftigung mit Afghanistan. Es sollen konkrete Projekte, deren Antragsgestaltung und evtl. deren Durchführung besprochen und geplant werden.
14 418
PS/HS -
Afghanistans Entwicklung nach dem 11. September 2001 (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte)
Mi 10.00-12.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(22.10.) Michael Pohly
Die Ereignisse des 11. September haben auf den ersten Blick zu Veränderungen elementarer Art in Afghanistan geführt. Grundlage dazu legte die Petersberger Konferenz von 2001, die einen "Fahrplan" für Afghanistan für die nächsten zwei Jahre vorlegte. Die Kritik an der Zusammensetzung und am Abschluss des Petersberger Protokolls war geteilt. Inwieweit tatsächlich ein Strukturwandel in Afghanistan durchgeführt wurde und wie "erfolgreich der Kampt gegen den internationalen Terror" war, soll das Seminar zeigen.

Neupersisch-Grundkurse

14 419
Ü -
Persisch I
(6 SWS)(9 cr)
Mo, 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 26/21
Do, 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee, KL 24/121 b
Mi, 14.00-16.00 - Reichensteiner Weg 12-14, Seminarraum,

(20.10.) Farifteh Tavakoli
14 420
Ü -
Persisch III
(6 SWS)(9 cr)
Mo, 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 26/202
Do, 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, a) KL 24/121 b und b) KL 29/204
Mi 16.00-18.00 - Reichensteiner Weg 12-14, Seminarraum

(20.10.) Farifteh Tavakoli
14 421
Ü -
Persisch I für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)(3 cr)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 32/202
(20.10.) Farifteh Tavakoli
14 422
C -
Colloquium für Magistrand(inn)en und Doktorand(inn)en (H)
(2 SWS)(2 cr)
14-tägl. Do 16.00-18.00 - Reichensteiner Weg 12-14; Seminarraum
(23.10.) Maria Macuch

Turkologie

Das Institut für Turkologie bietet neben den regelmäßigen Türkisch-Grundkursen Lehrveranstaltungen in folgenden Schwerpunkten an:

A. Moderne Türksprachen; historische Türksprachen (Sprachwissenschaft, Philologie, Litera-
tur)
B. Sprache, Geschichte, Literatur und Kultur des Osmanischen Reiches
C. Geschichte, Literatur und Kultur der Republik Türkei
D. Vorislamische türkische Schriftdenkmäler

Die Lehrveranstaltungen sind teilweise nicht nach Grund- und Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen entsprechend belegt werden. Die Schwerpunkte können nicht in jedem Semester in der gleichen Breite angeboten werden.

Grundstudium

14 450
V -
Vom Kaganat zum Sultanat. Türkische Reichsbildungen im Mittelalter
(2 SWS)(4 cr)
Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Raum 204
(21.10.) Barbara Kellner-Heinkele
Trotz einer beachtlichen Forschungstradition und einer recht reichen (doch komplizierten) Quellenlage ranken sich weiterhin populäre und wissenschaftliche Legenden nicht nur um die Vorgeschichte der Türkvölker, sondern auch um ihre ersten Reichsbildungen in der Periode, die dem europäischen Mittelalter entspricht. Diese Vorlesung wird darüber Auskunft geben, wieweit unser historisches Wissen über Orchontürken, Kyrgyz, Uighuren, Qarachaniden, Seldschuken und andere, durch eine türksprachige Elite geeinte Reiche und Föderationen in der Steppe heute gesichert ist, und welche Fragen noch immer umstritten sind. Neben der politischen Entwicklung werden auch Religion, Organisation der Gesellschaft, Kultur und Beziehungen zu den Nachbarn zu betrachten sein.
Literatur: Svat Soucek: A History of Inner Asia (2000); Peter B. Golden: An Introduction to the History of the Turkic Peoples (1992); The Cambridge History of Early Inner Asia (1990); Enzyklopädie "Türkler", bzw. "The Turks" (2002).
14 451
PS -
Einführung in die Turkologie
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 8 cr)
Di 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(21.10.) Barbara Kellner-Heinkele
In diesem Proseminar soll ein erster Eindruck darüber vermittelt werden, wie weit die Forschungsfelder der Turkologie heute reichen, welche Quellensorten und Arbeitsmittel für die einzelnen Forschungsrichtungen zur Verfügung stehen, welche Methoden angewendet werden können und welche Themen zukünftig eine Untersuchung lohnen werden.
Voraussetzungen: Ausreichende Kenntnisse der Wissenschaftssprachen Englisch und Französisch, um kurze Referate über Quellenübersetzungen und Handbücher vorbereiten zu können. Türkischkenntnisse sind ebenfalls willkommen.
14 452
S -
Osmanische Architektur nach Sinan: von der Tulpenzeit bis an das Ende des 19. Jahrhunderts
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 8 cr)
n. V.
  Joachim Gierlichs
Die Architektur des osmanischen Reiches zeigt seit der Regierungszeit Ahmeds III. (1702-30) - auch als Tulpenzeit (Lale devri) bekannt - zunehmend europäische Einflüsse. Behandelt werden öffentliche wie private Bauten, u.a. die im 18. und 19. Jahrhundert das Stadtbild prägenden Brunnen, aber auch die im Topkapi Serail entstehenden neuen Köschks sowie die berühmten Holzhäuser am Bosporus (yali). Der Moscheebau steht noch lange in Sinans Nachfolge, bis mit der Nuruosmaniye Camii (1748-54) eine neue Epoche beginnt, in der Elemente des europäischen Barock und Rokoko verarbeitet werden. Im 19. Jahrhundert spielt dann die in Frankreich ausgebildete armenische Architektenfamilie Balyan, die für mehrere Istanbuler Moscheen verantwortlich ist, eine wichtige Rolle.
Einführende Literatur: Goodwin, Godfrey: A History of Ottoman Architecture. London 1971. Hellier, Chris: Villen und Paläste am Bosporus. München 1994. Tuglaci, Pars: The Role of the Balian Family in Ottoman Architecture. Istanbul 1990. Sauermost, Heinz Jürgen - Wolf-Christian von der Mülbe: Istanbuler Moscheen. München 1981.
Voraussetzung für einen benoteten Schein ist die Übernahme eines Referates.
Die Veranstaltung wird als Kompakt-Seminar abgehalten, d.h. die Sitzungen werden in einem Block an einem Wochenende (Freitag und Samstag von 9:15 - 18:30) durchgeführt. Der Termin im Januar wird in Absprache mit den Teilnehmern festgelegt.
Zu Beginn des Semesters werden zwei vorbereitende Sitzungen abgehalten, in denen die Vorgehensweise und Ziele erläutert, die Themen vorgestellt und Referate vergeben, sowie die Literatur genannt werden.
Die erste Sitzung findet am Dienstag, den 22.10. 2003, 12-14 im Institut für Turkologie statt. Der Ort der Blockveranstaltung richtet sich nach der Anzahl der Teilnehmer und den technischen Erfordernissen (Diaprojektoren, Beamer, PC etc.)
Vorläufiger Plan der Blockveranstaltung mit den zu vergebenden Referaten (ca. 45 Min.), danach Diskussion und zusätzliche Informationen.
FREITAG
1) 9:15 - 10:45 Einführung
2) 11:00 - 12:30 Die Bauten Ahmet III. (1703-30) im Topkapi Sarayi
3) 13:30 - 15:00 Die Nuru Osmaniye Camii in Istanbul (1748)
4) 15:15 - 16:45 Der Ishak Pasa Palast in Dogubayazit (um 1784)
5) 17:00 - 18:30 Stadtbrunnen des 18. & 19. Jahrhunderts in Istanbul
SAMSTAG
6) 9:15 - 10:45 Bosporus-Moscheen der Balyan Familie (Nusretiye Camii, Dolmabahce Camii, Ortaköy Camii)
7) 11:00 - 12:30 Uhrtürme in Anatolien
8) 13:30 - 15:00 Yali / Holzhäuser am Bosporus
9) 15:15 - 16:45 Der Cakiraga Konagi in Birgi
10) 17:00 - 18:30 Osmanische Wandmalerei der Spätzeit
Bei Interesse ab ca. 19:00/ 19:30 gemeinsamer Abschluß/ Ausklang (Film, türkisches Essen etc.)
Rückfragen an: gierlich@zedat.fu-berlin.de

Sprachkurse

14 460
SK -
Türkisch I für Turkologiestudierende
(6 SWS)(9 cr)
Mo 10.00-12.00, Di 14.00-16.00, Do 12.00-14.00, - Altensteinstr. 40; Raum 1
(21.10.) Ayse Tetik
Dieser Sprachkurs richtet sich an Turkologiestudierende im Haupt- und Nebenfach; neben Sprech- und Lesefähigkeit werden gründliche Grammatikkenntnisse vermittelt. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch. Wer mehr als fünfmal unentschuldigt fehlt, wird zur Klausur nicht zugelassen.
Interessenten werden gebeten, sich in der im Geschäftszimmer ausliegenden Teilnehmerliste unter Vorlage ihres Studentenausweises einzutragen.
14 461
SK -
Türkisch III für Turkologiestudierende
(4 SWS)(6 cr)
Di 10.00-12.00, Do 10.00-12.00, - Altensteinstr. 40; Raum 1
(21.10.) Ayse Tetik
Dieser Sprachkurs richtet sich an Turkologiestudierende im Haupt- und Nebenfach; neben Sprech- und Lesefähigkeit werden gründliche Grammatikkenntnisse vermittelt. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch.
Voraussetzung: Bestandene Klausur vom SS 2003 oder gleichwertige Kenntnisse.
Wer mehr als fünfmal unentschuldigt fehlt, wird zur Klausur nicht zugelassen.
Interessenten werden gebeten, sich in der im Geschäftszimmer ausliegenden Teilnehmerliste unter Vorlage ihres Studentenausweises einzutragen.
14 462
Ü -
Türkische Grammatik für Muttersprachler und Fortgeschrittene I
(2 SWS)(4 cr)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Raum 1
(22.10.) Ayse Tetik
Diese Übung richtet sich an Turkologiestudierende mit keiner oder geringer Kenntnis der türkischen Grammatik und bildet den 1. Teil der zweisemestrigen Veranstaltung, die der Vorbereitung zum Turcicum dient. In diesem Semester wird eine systematische Einführung in die Phonologie und Morphologie des Türkischen geboten, wobei die in der Turkologie gängige sprachwissenschaftliche Terminologie angewendet wird. Anhand authentischer Texte wird schließlich die Morphologie des Türkischen analysiert. Die türkische Syntax wird im folgenden SoSe behandelt.
Test und Klausur sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
14 463
Ü -
NEU!
Übersetzung I Türkisch-Deutsch
(Mit Klausur 6 cr, mit Hauarbeit 10 cr)

(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(27.10.) Ayse Tetik
Die Übung richtet sich an Turkologiestudierende mit fortgeschrittenen Türkischkenntnissen, die gezielt ihre Übersetzungsfertigkeiten trainieren wollen. Es sollen eine systematische Vorgehensweis bei der Übertragung von authentischen Texten aus dem Türkischen ins Deutsche vermittelt werden, wobei vor allem der Blick für eine inhaltlich und sytaktisch genaue Übersetzung geschärft werden soll.
(14 337)
SK -
Arabisch I für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 204
(22.10.) Douraid Rahhal*
Russisch: Es wird auf die Lehrveranstaltungen an der Humboldt-Universität verwiesen.

Hauptstudium

14 466
S -
Einführung in das Osmanische
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr)
Do 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(23.10.) Barbara Kellner-Heinkele
Der zweisemestrige Osmanisch-Kurs ist obligatorisch für alle Turkologie-Studierenden im Haupt- und Nebenfach. Nach einer kurzen Übersicht über die Grammatik werden Stücke aus verschiedenen Gattungen der Volks- und Unterhaltungsliteratur in arabischer Schrift gelesen und ein erster Einblick in die Hilfsmittel der Osmanistik vermittelt. Regelmäßige Hausaufgaben, ein Test um die Mitte des Semesters und eine Abschlußklausur sind Pflicht für alle TeilnehmerInnen.
Voraussetzungen: Turcicum, Kenntnisse der arabischen Grammatik.
14 467
HS -
Däftär-i Cingiz-namä - Geschichte und Geschichten
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Do 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(23.10.) Barbara Kellner-Heinkele
Das Buch der Dschingis-Legende ist eine Sammlung von epischen Erzählungen unterschiedlicher Herkunft, die wahrscheinlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Wolga-Ural-Gebiet zusammengestellt wurde. Sprachlich zeigt die Sammlung sowohl ogusische als auch kiptschakische Elemente. Anhand der Edition von Maria Ivanics und Mirkasym A. Usmanov (2002) werden charakteristische Passagen aus den sechs Kapiteln des Werkes gelesen, wobei auch deren historischen Wurzeln und dem literarischen Hintergrund nachgegangen werden soll.
Voraussetzungen: Kenntnis von mehr als einer Türksprache; Bereitschaft zur regelmäßigen Textvorbereitung.
14 468
S -
Alttürkische Lektüre
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(24.10.) Peter Zieme
Aufbauend auf allgemeinen turkologischen Kenntnissen sollen ausgewählte alttürkische Texte gelesen und interpretiert werden.
14 469
S -
Einführung in das Tschuwaschische
(1 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Für ein zusätzliches Blockseminar zur Veranstaltung findet die Vorbesprechung am Di, den 28.10., um 18.00 Uhr statt. Die Blockveranstaltung selber ist für den Mi, den 29.10. und Do, den 30.10. n. V. geplant.

14-tägl. Mo 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(27.10.) Claus Schönig,
Ayse Tetik
Das Tschuwaschische ist diejenige Türksprache, die am weitesten von den übrigen Türksprachen entfernt ist. Aus diesem Grund ist die Beschäftigung mit dieser Sprache für Studierende der Turkologie von zweifachem Nutzen. Zum einen stellt sie eine gute Übung zur Einübung des Umgangs mit Lautgesetzen und auf dem Sektor der Etymologie dar. Zum anderen lassen sich tiefere Einblicke in allgemeine Strukturen der Türksprachen überhaupt gewinnen, die auch für den Umgang mit vertrauteren Türksprachen wie etwa dem Türkeitürkischen von Nutzen sind.
Voraussetzungen: Türkischkenntnisse und das kyrillische Alphabet
14 470
S -
Türksprachen in China
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 8 cr)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum II
(21.10.) Ablet Semet
In diesem Seminar soll ein Überblick über die 8 verschiedenen Türksprachen wie Uigurisch, Kasakisch, Kirgisisch, Usbekisch, Tatarisch, Tuvinisch und das nur in China zu findende Salarische und Sari Uigurische gegeben werden. Behandelt werden auch Dialektprobleme, Schriftarten der betreffenden Sprachen und die gegenseitigen Einflüsse und Kontakte mit anderen Sprachen (Chinesisch, Mongolisch) sowie die entsprechende Literatur. Voraussetzungen: Kenntnisse des Türkischen oder einer anderen Türksprache
14 471
S -
Kyrgyzisch II
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(23.10.) Ablet Semet
Dieses Seminar ist die Fortsetzung des Seminars "Einführung ins Kyrgyzische" und richtet sich an Turkologiestudierende im Hauptfach Turkologie. Neben Sprech- und Lesefähigkeit steht die Arbeit am Text im Vordergrund. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Voraussetzung: Erfolgreiche Teilnahme an der "Einführung ins Kyrgyzische" oder vergleichbare Kenntnisse.
14 472
S -
Usbekisch für Turkologiestudierende (II)
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(24.10.) Sigrid Kleinmichel
Grundkenntnisse der usbekischen Grammatik werden durch Übungen und Textlektüre erweitert. Die Lehrveranstaltung soll zum sicheren Verständnis usbekischer Originaltexte mit komplizierten syntaktischen Strukturen hinführen.
Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an Usbekisch für Turkologiestudierende (I) oder der Erwerb vergleichbarer Kenntnisse auf andere Weise.
14 473
Ü -
Baschkirisch I
(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr)
Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(21.10.) Margarete Ersen
Diese Übung ist ein Angebot im Zusammenhang mit den Studienanforderungen im Hauptfach Turkologie. Neben sprachpraktischen Übungen steht die Arbeit am Text im Vordergrund. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch.
Voraussetzungen: Türkischkenntnisse und das kyrillische Alphabet
14 474
S -
Baschkirische Lektüre
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(24.10.) Michael Heß
Inhalt des Seminars ist die intensive Lektüre baschkirischer Originaltexte. Im Vordergrund steht deren grammatische Analyse. Die Teilnehmer werden das Entwickeln von Beschreibungsansätzen für bestimmte linguistische Themen vertiefen. Es geht es vor allem um die Bereiche der Syntax und Semantik, die zahlreiche noch unbearbeitete und daher zukunftsträchtige Themen enthalten. Hierbei steht ein synchronisch-intralingualer Ansatz im Vordergrund. Dies schließt komparativistische Exkurse in andere Türksprachen (z.B. Tatarisch, Türkeitürkisch und historische Türksprachen) aber nicht aus.
Teilnahmevoraussetzungen sind das Turcicum und Russischkenntnisse.
14 475
S -
Fatma Aliye - Schriftstellerin und Vorkämpferin für die Rechte der Frauen
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(21.10.) Rana von Mende-Altayli
Fatma Aliye (1862-1936) gehört zu den wenigen Frauen, die im späten Osmanischen Reich dank ihrer schriftstellerischen Arbeit öffentliche Anerkennung fanden. Zugleich war sie eine der ersten Vorkämpferinnen für die Rechte der muslimischen Frauen. In diesem Seminar sollen Texte aus Fatma Aliyes Werken "Nisvan-i Islam" und "Taaddüd-i zevcat'a zeyl" gelesen und analysiert werden.
Voraussetzung: Osmanischkenntnisse
14 476
S -
Moderne türkische Kinderliteratur, Teil II
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(23.10.) Pervin Tongay
Im zweiten Teil der Veranstaltung liegt der Schwerpunkt in der eingehenden Beschäftigung mit neueren Werken nach 1990. Nachdem im ersten Teil auf die jeweiligen Entwicklungstendenzen eingegangen wurde und verschiedene Texte exemplarisch auf ihre didaktische Herangehensweise hin untersucht wurden, sollen in diesem Folgeseminar ausgewählte Werke vor allem von Ayla Cinaroglu und Mustafa Ruhi Sirin näher beleuchtet werden.
Einführende Literatur: Wird noch bekannt gegeben
Voraussetzungen: Von den Studierenden wird neben aktiver Teilnahme auch die Bereitschaft erwartet, ein größeres Lesepensum zu absolvieren. Voraussetzung sind deshalb neben guten Kenntnissen der türkischen Sprache auch gewisse Vorkenntnisse zum Thema. Für den Erwerb eines benoteten Seminarscheines ist die Übernahme eines Referats sowie einer Hausarbeit erforderlich.
14 477
Ü -
Landeskunde Tatarstan
(2 SWS)
(6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(22.10.) Ilmira Miftakhova
Das Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die Geschichte und Kultur von Tatarstan und den Tataren zu geben. Dabei sollen auch möglichst die Tatarischkenntnisse der Teilnehmer vertieft werden. Es werden verschiedene Texte aus der Presse und Literatur gelesen und Filme angeschaut. Die Materialien sollen sowohl inhaltlich diskutiert werden als auch linguistisch analysiert werden, wobei der Schwerpunkt auf der Syntax des Tatarischen liegt.
Voraussetzungen: Tatarisch I - II oder Baschkirisch I - II
14 478
S -
Introduction to Azerbaijani Culture
(2 SWS) in Englisch
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(22.10.) Rufat Sattarov
This course will serve as an introduction to the culture of the contemporary Republic of Azerbaijan Republic and its people. The course will be divided into two parts. The first part will be devoted to a historical overview of the culture of the Azeri Turks - religion, scholarship, literature, art, architecture and folklore from ancient times to the end of the 1980's. The second part will examine the peculiarities of the development of Azerbaijani culture in the post-Soviet period. During the course special attention will be given to case-studies (analysis of selected works of literature, music and art).
Knowledge of English is obligatory. A reading knowledge of Azerbaijani (or any other Turkic language) is recommended.
14 479
S -
NEU!
Der Romane der Tanzimat-Zeit (1860-1896)

(2 SWS) in Türkisch
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Do 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(23.10.) Hatice Bayraktar
Die Veranstaltung soll einen Überblick über maßgebliche Romane in der Tanzimat-Zeit geben. Ein Schwerpunkt wird darin liegen, anhand der Romane Veränderungen in der Gesellschaft, der Kultur und insbesondere auch der Literatur während der Tanzimat-Zeit zu untersuchen. Zu diesem Zweck soll eine Reihe von Romanen (Originaltexte in Lateinschrift) erarbeitet, analysiert und inhaltlich diskutiert werden. Für den Erwerb eines benoteten Seminarscheins sind ein Referat und eine Klausur bzw. Hausarbeit erforderlich.
Voraussetzungen: Osmanisch I - II oder vergleichbare Kenntnisse und gute Türkisch-Kenntnisse.
14 480
C -
Colloquium für MagistrandInnen und DoktorandInnen
(2 cr)
14-tägl. Fr 17.30-19.00 - Schwendenerstr. 33; Bibliothek
(31.10.) Barbara Kellner-Heinkele
(13 381)
C -
Forschungscolloquium: "Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive"
(1 SWS)
14-tägl. Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 163
(4.11.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele,
Gabriele Jancke

Judaistik (WE 5)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Giulio Busi
Vertreter: N. N.

Einführungsveranstaltung für Erst- und Zweitsemester:
Do, 23.10., 10 Uhr c.t. - Habelschwerdter Allee 45, J 24/22
(im Rahmen des GK 'Geschichte III')

Einzelberatung während der Vorlesungszeit:
Prof. Dr. Giulio Busi (App. 52705) Mi 15.00-16.00
Dr. Saverio Campanini (App. 56205) Mo 15.00-16.00
Dr. Klaus Herrmann (App. 56428) Di 11.00-12.00
Dr. Niko Oswald (App. 56429) Di 13.00-14.00
Dr. Gottfried Reeg (App. 55088) Do 15.00-16.00
Dr. Irina Wandrey (App. 52915) Do 13.00-14.00
In der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung

Studentische Studienberatung
Thomas Ziem Do 12.00-13.00
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.
14 500
SK -
Hebräisch I
(6 SWS)
Mo, Mi und Do 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(20.10.) Niko Oswald
Dieser im Sommersemester weiterlaufende Hebräisch-Grundkurs für Anfänger verfolgt das Ziel einer vollständigen Erarbeitung der Elementargrammatik (Formenlehre), die in allen Epochen der Sprachentwicklung fast unverändert geblieben ist. Textbeispiele aus der Hebräischen Bibel sowie aus der gegenwärtigen hebräischen Sprache sollen die praktischen Fähigkeiten des (unvokalisierten) Lesens und Übersetzens einüben (fotokopierte Unterrichtsmaterialien werden bereitgestellt). Der Kurs schließt nach dem zweiten Semester mit dem Hebraicum ab.
14 501
SK -
Achtung: Raumänderung
Tutorium zu Hebräisch I

(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/122C
(21.10.) Gila Wendt*
14 502
SK -
Hebräisch II
(6 SWS)
Mo 12.00-14.00, Di 14.00-16.00 und Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(20.10.) Niko Oswald
Fortsetzung des Kurses vom Wintersemester. Lektüre und grammatikalische Analyse von Prosatexten der hebräischen Bibel und der heutigen Schriftsprache. Der Kurs schließt mit dem Hebraicum ab.
14 503
SK -
Achtung: Raumänderung
Begleitkurs zu Hebräisch II

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 29/19
(21.10.) Gila Wendt*
Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach.
14 504
SK -
Lektüre hebräischer Sekundärliteratur
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37
(21.10.) Gila Wendt*
14 505
SK -
Hebräische Konversation
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37
(21.10.) Gila Wendt*
14 506
SK -
Hebräisch III/IV
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 27
(21.10.) Irina Wandrey
Lektüre hebräischer Prosa und aktueller wissenschaftlicherTexte (Lexikaartikel, Rezensionen, Aufsätze) aus verschiedenen Gebieten der Judaistik. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Haupt-und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraium und Zwischenprüfung.
14 507
GK/V -
Geschichte III: Geschichte der Juden in der Neuzeit
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(23.10.) Giulio Busi
Der Grundkurs wird die Geschichte der Juden von der frühen Neuzeit bis einschließlich des Zionismus behandeln. Der Schwerpunkt wird dabei auf der jüdisch-deutschen Geschichte liegen, es werden aber auch andere wichtige europäische Entwicklungen nachgezeichnet. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Hauptfach im Grundstudium. Judaistikstudierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
14 508
GK -
Lektüre ausgewählter Texte aus der Tora
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Fabeckstr. 37
(24.10.) Klaus Herrmann
Neben philologischen Aspekten sollen grundlegende Fragestellungen der modernen Bibelwissenschaft und "traditionelle" Typen der jüdischen Bibelauslegung in Antike und Mittelalter behandelt werden. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfug.
14 509
GK -
Einführung in die Mishna
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37
(21.10.) Gottfried Reeg
Ziel ist es, anhand ausgewählter Texte in die Mishna, eines der Hauptwerke der rabbinischen Traditionsliteratur, einzuführen. Neben der Einübung in das rabbinische Hebräisch geht es darum, mit der Argumentations- und Denkweise der Mishna vertraut zu werden. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
14 510
GK -
Einführung in die hebräische Literatur des Mittelalters
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Fabeckstr. 37
(20.10.) Saverio Campanini
Exemplarische Behandlung einiger spezifisch "mittelalterlicher Textsorten", zugleich eine kleine Einführung in die mittelalterliche hebräisch-jüdische Literaturgeschichte. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
14 511
V -
Achtung: Raumänderung
Einführung in die Judaistik

(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 29/19
(22.10.) Giulio Busi
Durch eine einfache, organische Betrachtung führt der Kurs in die mannigfaltige Welt des Judentums ein. Eine besondere Aufmerksamkeit ist den Mitteln der Lehre und der Forschung (Nachschlag-Werken, Elektronischen Medien, Bibliotheken usw.) gewidmet.
Bibliographie: J. Maier, Judentum von A bis Z. Glauben, Geschichte, Kultur, Freiburg, Herder 2001; G. Stemberger, Einführung in die Judaistik, München, Beck, 2002.
14 512
Ü -
Babylonisches Aramäisch
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37
(20.10.) Niko Oswald
Lektüre und grammatikalische Analyse von nichthalachischen aramäischen Texten (Folklore, biblische Exegese, Anekdoten etc.) des Talmud Bavli.
14 513
Ü -
Bibelkunde für JudaistInnen
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 27
(23.10.) Klaus Herrmann
Fundierte Kenntnisse der hebräischen Bibel sind für das Studium der Judaistik unerlässlich. Seit geraumer Zeit wird zunehmend von DozentInnen wie von Studierenden darüber geklagt, dass diese Grundkenntnisse heute nicht mehr vorauszusetzen sind. Die bibelkundliche Übung will zuallererst diesem "Übel" Abhilfe schaffen. Bei der Lektüre der hebräischen Bibel (wobei verschiedene Übersetzungen vorgestellt werden) sollen zudem wesentliche Aspekte jüdischer Bibelauslegung und die Bedeutung biblischer Texte im synagogalen Bereich exemplarisch aufzeigt werden.
Alleinige Voraussetzung: Bereitschaft zur intensiven Lektüre der hebräischen Bibel.
14 514
Ü -
Judenspanisch
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/14
(21.10.) Almuth Münch
Kursinhalte: Kursorischer Überblick über die Geschichte der Sefarden; Geschichte der judenspanischen Literatur, Einführung in das Judenspanische des Balkans und Analyse ausgewählter Texte.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Diaz Mas, Paloma. 1986. Los sefardies: Historia, lengua y cultura. Barcelona; (engl. 1992. Sefardim, the Jews of Spain. Chicago). Gerber, Jane. 1992. The Jews of Spain. New York. Shaw, Stanford J. 1991. The Jews of the Ottoman Empire and the Turkish Republic. London.
14 515
PS -
Die Bindung Isaaks (Genesis 22) in ihren Auslegungstraditionen
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37
(21.10.) Gottfried Reeg
Die Auslegungen zur Bindung Isaaks (Gen 22) haben im Judentum eine lange Wirkungsgeschichte bis weit ins Mittelalter (Berichte über die Verfolgung der Juden während den Kreuzzügen). Daneben sind einzelne Motive als Parallelen für die christliche Rechtfertigungslehre von großem Interesse. Anhand der Texte soll in die haggadische Auslegungsweise der Rabbinen eingeführt werden.
Literatur: Sh. Spiegel, The Last Trial, New York 1969; G. Vermes, Scripture and Tradition in Judaism, Leiden 1961.
Anforderung: Hebräisch-Kenntnisse.
14 516
PS -
Der Exilsprophet Ezechiel
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37
(22.10.) Niko Oswald
Ezechiel, der zunächst noch als Priester in Jerusalem wirkte, wurde bereits bei der ersten Deportation (597 v.Chr.) nach Babylonien verbracht und erlebte seine Berufung zum Propheten im Exil, und er ist dort bis ca. 571 v.Chr. tätig gewesen. Dieser Prophet dokumentiert tiefgreifende Wandlungen im religiösen und politischen Selbstverständnis des Alten Israel, die auch auf das spätere Judentum einwirkten. Dies soll anhand von Lektüre und Interpretation ausgewählter Stücke des Prophetenbuches erarbeitet werden.
14 517
PS -
Einführung in den jüdischen Gottesdienst
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Fabeckstr. 37
(24.10.) Klaus Herrmann
Die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Liturgie begann in Deutschland mit Leopold Zunz' Pionierarbeiten, vor allem mit der 1832 erschienenen Monographie Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden, historisch und erreichte ihren Höhepunkt 1913, als Ismar Elbogen, Professor an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums das nach wie vor gültige Standardwerk Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung publizierte (die Originalausgabe wird bis heute nachgedruckt; eine hebr. und den aktuellen Forschungsstand berücksichtigende englische Ausgabe liegen ebenfalls vor). Anschließend wurde diese Forschungsarbeit vor allem in den USA (zu nennen ist hier vor allem Jakob J. Petuchowski) und in Israel (Joseph Heinemann) fortgesetzt. Ziel des Proseminars ist es, die Grundstruktur des jüdischen Gottesdienstes zu veranschaulichen und in die gegenwärtige Forschungsarbeit zur jüdischen Liturgie einzuführen.
Voraussetzung: Hebraicum.
Literatur: Ismar Elbogen (s. oben); Leo Trepp, Der jüdische Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung, 1992; Joseph Heinemann, Prayer in the Talmud, 1977; Jakob J. Petuchowski, Prayerbook Reform in Europe, 1968
14 518
PS -
Hauptthemen der Kabbala
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Schwendenerstr. 27
(22.10.) Giulio Busi
Vorstellung der Grundstrukturen des kabbalistischen Denkens durch Lektüre ausgewählter Texte und Betrachtung der Entstehung und Entwicklung der mystischen Utopie des Judentums.
Bibliographie: G. Scholem, Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen, Frankfurt a.M., Suhrkamp, 2000 (1. Ausgabe: 1957); Idem, Ursprung und Anfänge der Kabbala, Berlin, De Gruyter, 2001 (1. Ausgabe: 1963); J. Maier, Die Kabbalah. Einführung. Klassische Texte – Erläuterungen, München, Beck, 1995.
14 519
PS -
Lektüre der Iggeret ha-qodesch
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 27
(20.10.) Saverio Campanini
14 521
S -
Die deutsch-jüdische Literatur des 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 27
(22.10.) Giulio Busi
Ziel des Seminars ist es, einen allgemeinen Überblick der deutsch-jüdischen Literatur der Weimarer Republik anzubieten. Anhand von Texten wie Lion Feuchtwangers Jud Süß (1925), Artur Landsbergers, Berlin ohne Juden (1925), Kurt Tucholsky "Herr Wendriner", Jakob Wassermans Der Fall Maurizius (1928) wird die Schilderung von neuen Charakteren und die Suche nach einer erneuerten jüdischen Identität analysiert.
Allgemeine Bibliographie: Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur, herausgegeben von A.B. Kilcher, Stuttgart-Weimar, Metzler, 2000; M. Brenner, Jüdische Kultur in der Weimarer Republik, München, Beck, 2000.
14 522
Ü -
Einführung in TUSTEP
(2 SWS)
Kompaktkurs, 18.2.-25.2.2004
9.00-13.00 und 14.00-18.00
Ort vormittags Koserstr. 20 A 340, nachmittags Fabeckstr. 37

Block
(18.2.) Gottfried Reeg
Mit dem PC kann man mehr machen, als nur Texte schreiben. TUSTEP ist ein vielseitiges Programm, das an der Universität Tübingen speziell für Geisteswissenschaftler entwickelt wurde. Es eignet sich zum Erstellen von Editionen, Registern, Bibliographien, Konkordanzen und Datenbanken sowie zur Analyse und wissenschaftlichen Bearbeitung von Textdaten; es steht unter Windows sowie UNIX zur Verfügung. Der Kurs soll in die Grundlagen von TUSTEP einführen.
Voranmeldung bei Dr. Gottfried Reeg Tel. 838 55088, email: reeg@zedat.fu-berlin.de
Lieratur: Lernbuch TUSTEP. Einführung in das Tübingen System von Textverarbeitungsprogrammen, bearbeitet von Winfried Bader, Tübingen 1995. Peter Stahl, TUSTEP für Einsteiger, Würzburg 1996. TUSTEP - Das Handbuch, Tübingen
2001.
Für Editionswissenschaft: Master Modul 7 / Studiengebiet GV.
(16 084)
S -
Platonismus un der Renaissance
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Haberschwerdter Allee 30; Sitzungsraum
(20.10.) Klaus Herrmann,
Wilhelm Schmidt-Biggemann
Cosimo de'Medici, Stadtherr von Florenz seit 1434 und Begründer der in Anlehnung an antike Vorbilder geschaffenen Platonischen Akademie von Florenz (1459) berief mit Marsilio Ficino einen Humanisten, Philosophen und Arzt zum Haupt der Academia Platonica, der diese über das kulturell und wissenschaftlich erblühende Florenz hinaus zum Mittelpunkt des italienischen Humanismus werden ließ und das platonische Gedankengut – wie man es nunmehr im Zusammenhang mit den Werken Plotins und anderer Neuplatoniker, hermetischer und magischer Traditionen und vor allem auch astrologischer Spekulationen zu verstehen versuchte - unter den Gebildeten Europas vermittelte. Neben Ficino war sein vormaliger Schüler Giovanni Pico della Mirandola der bedeutendste Gelehrte an der platonischen Akademie, der sich – anders als Ficino - vor allem auch für das kabbalistische jüdische Schrifttum interessierte und von dem jüdischen Gelehrten Yohanan Alemanno (1433- ca. 1504) in die Kabbala eingeführt wurde, wobei sich Alemanno seinerseits in seinen Schriften zutiefst von der platonischen Akademie beeinflusst zeigt. Das Seminar soll die erfolgreiche Zusammenarbeit von "PhilosophInnen" und "JudaistInnen" des SoSe 2003 fortsetzen und weitere Aspekte der neuplatonischen Philosophie in den Werken von Ficino, Mirandolla und Alemanno behandeln – "Neueinsteiger" in unsere Diskussionsrunde sind herzlich eingeladen.
Lit.: Den KommilitonInnen wird zu Beginn des Kurses ein reader als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
14 520
S -
Aufklärung, Emanzipation, Akkulturation und Zionismus. Die Makkabäer als Spiegel der deutsch-jüdischen Geschichte
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Schwendenerstr. 27
(23.10.) Klaus Herrmann
Der Makkabäeraufstand, die jüdische Aufstandsbewegung gegen die seleukidische Oberherrschaft in Palästina, insbesondere gegen die auf die Umwandlung Jerusalems in eine griechische Polis zielenden Maßnahmen des Antiochus IV., der mit der Wiederaufnahme des legitimen Tempelkultes im Jahre 164 ihren Höhepunkt fand (Chanukkafest), läßt sich ohne Schwierigkeiten auf die Moderne übertragen. Im Grunde genommen ging es auch im antiken Judentum um eine sehr moderne Frage: Wieweit darf, wieweit muß die Akkulturation, die Angleichung an die Umweltkultur gehen? In der Antike wurde diese Frage vom völligen Aufgehen in der hellenistischen Umweltkultur bis hin zum völligen Rückzug aus ihr beantwortet, wobei es zwischen den Extremen zahlreiche vermittelnde Positionen gab. In der Moderne stellt sich diese Frage auf ganz ähnliche Weise von neuem. Doch diesmal ist nicht die Hellenisierung der Anlaß, sondern Aufklärung, Revolution, Emanzipation und Akkulturation. Diese Begriffe markieren in der Moderne eine historische Wende, die gerade auch für die neuzeitliche jüdische Geschichte fundamentale Veränderungen mit sich gebracht hat und eine ganz ähnliche Herausforderung darstellt wie der Hellenisierungsprozeß in der Makkabäerzeit. Wie in dem Seminar gezeigt werden soll, haben dabei sehr verschiedene Strömungen im modernen Judentum für sich in Anspruch genommen, die Makkabäer der eigenen Zeit zu sein und entsprechend das Chanukkafest gedeutet. Im Blick auf die grundlegende Fragestellung umfaßt das Seminar ein sehr weites Spektrum an verschiedenen Literaturen, das von Geschichtsdarstellungen, über Predigten, Festvorträge, Erbauungs- und Lesebüchern bis hin Turnzeitungen reicht.
Lit.: Michael A. Meyer, Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, 1996-1997; ein Reader mit der einschlägigen Literatur wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt.
14 523
S -
NEU!
Ausgewählte hebräische Schriften aus Qumran und Rabbinischer Literatur über historische Themen

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 25/132
  Tal Ilan
In diesem Seminar lesen wir hebräische Texte verschiedener Autoren über Themen, die in direktem Zusammenhang mit der Geschichte des Zweiten Tempels stehen. Die Texte werden zusammen mit den parallel zu ihnen in den Schriften von Josephus gefundenen gelesen. Wir werden uns sowohl mit der hebräischen Sprache (und ein wenig Aramäisch), in der sie geschrieben wurden, auseinandersetzen, als auch mit den unterschiedlichen Darstellungsweisen ähnlicher Ereignisse.
14 524
V -
NEU!
Einführung in die Rabbinische Literatur

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 23/11
  Tal Ilan
In dieser Vorlesung prüfen wir die verschiedenen Komponenten und Stufen rabbinischer Literatur, und versuchen, ihre Entwicklung zu verfolgen und ihre Bedeutung und Botschaft zu verstehen. Die Vorlesung wird von Texten begleitet, die das Dargestellte veranschaulichen sollen.
14 525
PS -
NEU!
Jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels

(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/11
  Tal Ilan
In diesem Proseminar betrachten wir die möglichen Bedeutungen von Texten, die nahe legen, dass jüdische Frauen im Judentum des Zweiten Tempels im öffentlichen Leben aktiv waren. Die Quellen, die wir zur Untermauerung dieser Behauptung benutzen werden, sind sowohl historiographischer als auch literarischer, epigraphischer und papayrologischer Natur.
14 526
GK -
NEU!
Jüdische Geschichte im Griechisch-Römischen Zeitalter

(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 25/134
  Tal Ilan
In diesem Grundkurs wird ein Überblick über die Entwicklungen in der Geschichte der Juden, von der Eroberung des Nahen Ostens durch Alexander den Großen bis hin zur Zerstörung des Jüdischen Tempels im Jahre 70 n.Z. gegeben. Der Kurs ist eine allgemeine Einführung mit dem Ziel, den Studenten die grundlegenden relevanten Begriffe der Jüdischen Geschichte im Zeitalter des Zweiten Tempels zu vermitteln.

Katholische Theologie (WE 6)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling

Einführungsveranstaltung
Orientierungseinheit für Erstsemester:
Mo, 20.10., 10.00-14.00 Uhr - Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin.
Ein Aushang im Seminar für Katholische Theologie wird die
Kernelemente dieser Orientierungseinheit zeitlich präzisieren.

Einzelberatung
Siehe Aushang im Seminar für Katholische Theologie,
Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin

Rückfragen: (838-54074 oder 54225).
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Systematische Fachgebiete einschließlich der philosophischen Grundfragen der Theologie

14 601
GK -
Einführung in das Studium der Katholischen Theologie
(3 SWS)
Zu dieser Lehrveranstaltung findet 14-tägl. am Mi 14-16 Uhr (Beginn: 29.10.) ein Tutorium statt.
Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(23.10.) Anja Middelbeck-Varwick
Was ist Theologie? Wie ist Theologie als Wissenschaft möglich? Die Beantwortung dieser Fragen ist das Thema des theologischen Grundkurses. In diesem Kontext werden am Beispiel der "Gotteslehre" einige Grundfragen der Theologie in systematisch-theologischer Schwerpunktsetzung vorgestellt. Das Tutorium führt in die Fächer- und Themenvielfalt der Theologie ein und dient der Einübung in die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Veranstaltung richtet sich an Studienanfänger/innen. Die Teilnahme (auch am Tutorium) ist Voraussetzung für die Zulassung zur Zwischenprüfung.
14 602
V -
Was Christen glauben - Einführung in Theologie und Geschichte des christlichen Glaubensbekenntnisses
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.10.) Michael Bongardt
Um ihre Identität zu finden und zu bewahren, haben die Christen von Anfang an versucht, die wesentlichen Inhalte ihres Glaubens in Worte zu fassen. So entstanden zahlreiche Glaubensbekenntnisse - von kurzen Sätzen bis zu ausgefeilten theologischen Texten. Zwei dieser Texte - das sog. apostolische und das sog. nicäno-konstantinopolitanische Credo - sind, nicht zuletzt wegen ihres liturgischen Gebrauchs, besonders bekannt.
Die Vorlesung will, unter ständigem Blick auf die Entstehungs- und Auslegungsgeschichte dieser beiden Bekenntnisse, zentrale Glaubensinhalte der christlichen Kirchen vorstellen und auf ihre heutige Bedeutung befragen. Sie richtet sich an Theologiestudierende, aber auch an interessierte Hörerinnen und Hörer aus anderen Fachgebieten.
Lit.: Reinhard Staats, Das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel. Historische und theologische Grundlagen, Darmstadt 1996.
14 603
PS -
Das unterscheidend Christliche
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(27.10.) Michael Bongardt
"Kurzformeln des Glaubens" - "Das unterscheidend Christliche". Vor nicht allzu langer Zeit gab es eine Fülle von Veröffentlichungen zu diesem Thema. Dann trat der Dialog mit anderen Religionen in den Mittelpunkt des Interesses, man suchte mehr nach dem Verbindenden als nach dem Unterscheidenden. Doch geht, so eine gelegentlich geäußerte Sorge, damit nicht das Profil christlichen Glaubens verloren? In kritischer Lektüre "klassischer" und aktueller Texte wird das Seminar der Frage nachgehen, ob und wie sich das "proprium christianum" benennen lässt.
14 604
HS -
Die Gnade der Freiheit
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(22.10.) Michael Bongardt
Nicht nur im Fall des Schuldigwerdens sind Menschen auf die barmherzige Zuwendung Gottes angewiesen. Die Welt und die Menschen gäbe es gar nicht, wenn Gott ihr Sein nicht gewollt hätte. Schon Schöpfung geschieht aus Gnade. Weil diese Überzeugung ein wesentlicher Gehalt des christlichen Glaubens ist, kann es nicht wundern, dass die Gnadenlehre schon seit den Zeiten der Frühen Kirche ein zentrales Thema theologischen Nachdenkens war. Das Seminar nimmt seinen Ausgang von dem jüngsten gnadentheologischen Entwurf der katholischen Theologie, den Karl-Heinz Menke in diesem Jahr vorgelegt hat. Die kritische Lektüre dieses Buches wird begleitet von vertiefenden Exkursen zu ökumenischen und theologiegeschichtlichen Kontroversen um die Gnadenlehre.
Lit.: Karl-Heinz Menke, Das Kriterium des Christseins. Grundriss der Gnadenlehre, Regensburg 2003 (Pflichtlektüre).
14 605
V -
Die Jesuitenreduktionen - Utopie und Wirklichkeit
(1 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(24.10.) Bruno Schlegelberger
Gegenstand der Vorlesung werden Theologie und Praxis der Mission sowie die Kultur der "Reduzierten" sein.
Lit.: Bartomeu Melià, El Guaraní conquistado y reducido, Asunción 1986; Klaus Schatz, Die Jesuitenreduktionen, in: B. Schlegelberger/M. Delgado (Hrsg.), Ihre Armut macht uns reich, Berlin 1992, 74-89.
14 606
HS -
"Wie hältst Du's mit der Religion?" Alte und neue Gretchenfragen
(2 SWS)
Das Seminar findet als dreiteilige Blockveranstaltung statt: zwei Blöcke Freitag 16 - 19.30 Uhr und Samstag 9 - 12.30 Uhr, dazu kommt ein Wochenende im Kloster Lehnin. Termine werden in der Vorbesprechung am Donnerstag, den 30.10.03, 18 Uhr, vereinbart.
Block  - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(30.10.) Daniel Bogner
Weit vor einer Auseinandersetzung mit den "Inhalten" des Christentums entscheiden ganz grundsätzliche Fragen über dessen Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit: Was bedeutet es, mit einer "Religion" zu tun zu haben? Wie wird man heute religiös? Wie funktioniert das Religiöse in der Gesellschaft? Wie stehen Religion und Vernunft zueinander? Unter welchen Umständen lässt sich eigentlich von "Religion" sprechen? Gibt es eine "Rückkehr der Religion"? Das Hauptseminar, zu dem auch alle Studierenden der Religionswissenschaft eingeladen sind, will zu einer vielgestaltigen Ortsbestimmung hinführen. Die Textgrundlage wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
14 607
PS -
Weisheit als Bild der Frau im Mittelalter
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 31; Bibliothek
(24.10.) Maria Burger
"So beschloß ich, die Weisheit als Lebensgefährtin heimzuführen; denn ich wußte, daß sie mir guten Rat gibt und Trost und Stärke." (Weish 8,9) - Als Geliebte, als Mutter, als Schöpfungsgehilfin begegnet uns die Weisheit in den alttestamentlichen Schriften. Das Bild der klugen Frau wird in der Schriftexegese wie in der mystischen Literatur des Mittelalters aufgegriffen, aber auch in systematischen Texten kommt der Weisheit ein hoher Stellenwert zu. Einige Aspekte sollen durch Interpretation ausgewählter Texte erarbeitet werden.
Die Lektüre von Quellentexten zur Vorbereitung ist erwünscht; diese Texte werden zur Verfügung gestellt.
Lit.: Wodtke, Verena (Hg.), Auf den Spuren der Weisheit. Freiburg u.a. 1991.
(14 704)
PS/S -
Jeremias Wort vom "Neuen Bund" und seine Rezeption in Zeiten des Wandels (GS/HS)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(24.10.) Peter Martins
Wo Menschen etwas Neues widerfährt, das zur Veränderung nötig ist, ist das Alte mit hoher Intensität präsent. Wo Neues zu Veränderungen im Denken und Verhalten herausfordert, wirkt Gewohntes mit besonderer Hartnäckigkeit nach. In der Veranstaltung soll die Frage diskutiert werden, inwiefern die Kategorien „Alt“ und „Neu“ in Verbindung mit dem biblischen Konzept des eines Bundes für die theologische Verhältnisbestimmung von Kontinuität und Bruch, wirksam geworden ist und zum Beispiel im jüdisch-christlichen Gespräch nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Leitfaden der Veranstaltung soll die Rezeption des jeremianischen Wortes vom „neuen Bund“ (Jer 31,31-34) in Zeiten nicht nur theologiegeschichtlich relevanter Umbruchphasen sein: im Neuen Testament, in der Reformation und exemplarisch bei Karl Barth.
Literatur: Marianne Gronemeyer. Immer wieder neu oder ewig das Gleiche, Darmstadt 2000. Norbert Lohfink, Der niemals gekündigte Bund, Freiburg i.Br. 1989. Zenger Erich (Hg.), Der Neue Bund im Alten, Freiburg i.Br. 1993.
(14 705)
PS/S -
Analyse ostkirchlicher Katechismen: Der Katechismus der ostsyrisch-orthodoxen (chaldäischen) Kirche (GS/HS)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(20.10.) Klaus Dippmann
"Ostkirchlich" sollen alle die Kirchen heißen, die entweder im Byzantinischen (oströmischen) Reiche lagen und liegen oder östlich des Imperium Romanum resp. Südöstlich. Es handelt sich mithin um die orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus (ca. zwanzig autokephale und rund zehn autonome) einerseits und um die fünf (heute sieben) sog. altorientalischen Kirchen andererseits, die im Zuge der christologischen Streitigkeiten machtpolitischen Genres nach und nach aus der Reichskirche, zu der bis 1054 auch die römische Papalkirche gehörte, herausgesäubert wurden. Vergleiche werden notwendig werden und ein gut Teil an spezieller Konfessionskunde wird mehr volens als nolens einfließen müssen, um rechtes Verständnis zu erreichen. Die römisch-papalen unierten ostkirchlichen Riten bleiben ausgeklammert, denn die entsprechende Lehre ist für alle "Römer" gleich.
(14 708)
PS/S -
Der biblische Monotheismus als Thema christlicher Theologie (GS/HS)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(20.10.) Matthias Wolfes
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung und den Folgewirkungen der biblisch-monotheistischen Konzeption für die christliche Theologie. Im ersten Teil wird es, unter Berücksichtigung der neueren alttestamentlichen Forschung, um die biblischen Grundlagen der monotheistischen Gottesauffassung gehen. Im zweiten Teil sollen die Voraussetzungen und Inhalte der Diskussion über den Monotheismus in der jüngeren protestantischen Theologiegeschichte erarbeitet werden. Die Basis hierfür bieten Texte von Karl Barth, Paul Tillich und Jürgen Moltmann, während für die biblische Thematik auf das angegebene Buch des Züricher Religionswissenschaftlers Fritz Stolz zurückgegriffen wird.
Literatur: Fritz Stolz: Einführung in den biblischen Monotheismus, Darmstadt 1996 (19,90 Euro über die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt).
Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre des Artikels "Monotheismus und Polytheismus" in: RGG¹V, 1457-1467.
(14 709)
PS/S -
Taufe, Eucharistie, Amt. Was eint oder trennt die Kirchen, allgemein und aus feministisch theologischer Sicht (GS/HS)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(21.10.) Erika Godel
In allen christlichen Kirchen werden Frauen und Männer getauft und zum Abendmahl/zur Eucharistie zugelassen. In allen christlichen Kirchen gibt es Ämter. Aber nicht alle Ämter können in allen Kirchen Frauen wie Männer innehaben. Obwohl die Konvergenz im Glauben im Blick auf Taufe, Eucharistie und Amt längst geklärt und erklärt wurde (Lima-Dokument), ist das Ziel der Einheit der christlichen Kirchen längst nicht erreicht. Dies wäre der Fall, wenn alle Kirchen in den anderen die Eine, Heilige Katholische und Apostolische Kirche in ihrer Fülle erkennen können.
Im Prozess der Vorbereitung des Ersten Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin gab es die Hoffnung auf gemeinsames Abendmahl, die sich nicht erfüllte. Die Idee, in einem ökumenischen Gottesdienst Menschen unterschiedlicher Konfession zu taufen, ließ sich nicht verwirklichen. Was eint/was trennt wirklich? Ausgehend von feministisch theologischen Einsichten in Grundfragen des Glaubens wird das Sakraments- und Amtsverständnis der Kirchen befragt.
Literatur: Taufe, Eucharistie und Amt. Konvergenzerklärung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK (Hg.), Frankfurt 1982. Fortschritt oder Sackgasse? 20 Jahre Lima-Dokumente über Taufe, Eucharistie und Amt. (epd Dokumentation, Frankfurt a. M. , 20 Januar 2003, Nr. 4. Uta Grümbel, Abendmahl, Stuttgart 1997.

Exegetische Fachgebiete

14 619
PS -
"Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken" - Eine Einführung in die apokryphen Evangelien
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(23.10.) Matthias Blum
"Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken“, heißt es zu Beginn des Thomasevangeliums (EvTh 1). Es sind verborgene Worte, „apokryphe“ im Griechischen, die einer kundigen Deutung bedürfen. Diese verborgenen Worte wurden nach der Überschrift des Thomasevangeliums vom lebendigen Jesus gesprochen und von Didymos Judas Thomas aufgeschrieben. Das Thomasevangelium ist eines der apokryphen Evangelien, in die nur allzu oft hohe Erwartungen gesetzt werden: Geben sie endlich die ganze Wahrheit über Jesus preis und verraten sie, was von den Kirchen verschwiegen und unterdrückt wird? Diese Fragen sind sicherlich zu verneinen. Doch mit der Veröffentlichung der um 1945 in Nag-Hammadi gefundenen Manuskripte, insbesondere des Thomasevangeliums, begann die bis dahin fast unangefochtene Priorität der kanonischen Schriften für die Rekonstruktion der Anfänge zu wanken und die Möglichkeit eines außerkanonischen und unabhängigen Traditionsstranges wurde in den Blick genommen. Die Notwendigkeit der Überschreitung der Kanongrenzen in der neutestamentlichen Wissenschaft war damit nicht mehr von der Hand zu weisen. Im Proseminar werden verschiedene apokryphe Evangelien vorgestellt und in Auszügen gelesen.
14 620
HS -
Bibeldidaktik als ästhetische Erfahrung. Methoden der Bibeldidaktik in der Diskussion
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(27.10.) Matthias Blum
Aktuelle Ausführungen zur Bibeldidaktik beginnen oftmals mit der Klage darüber, wie schwierig es sei, die Bibel im heutigen Religionsunterricht zum Aneignungsgegenstand zu machen. So mangele es den Schülerinnen und Schülern an Interesse und Bereitschaft, sich auf die fremde literarische Welt der Bibel einzulassen. Die Klage über die prekäre Situation allein führt jedoch nicht weiter, sucht sie doch die Schuld zu sehr bei den Adressaten und ihrer veränderten Lebenswelt. Dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr allzu vertraut sind mit der Bibel, muss jedoch nicht das Ende der Bibeldidaktik bedeuten, sondern kann vielmehr ihren Anfang neu markieren. Das Hauptseminar will in die aktuellen Diskussionen um die Rolle und Funktion der Bibel im Religionsunterricht einführen und dabei auch den Blickwinkel auf die ästhetische Komponente lenken: Bibeldidaktik als ästhetische Erfahrung. Ziel und Aufgabe des Hauptseminars soll ein exegetisch und religionspädagogisch verantworteter Umgang mit der Bibel im Religionsunterricht sein.
14 621
PS -
Grundzüge paulinischer Theologie
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.10.) Andreas Hölscher
Paulus ist einer der großen unter den neutestamentlichen Theologen. Das Proseminar gibt einen Einblick in die sieben echten Paulusbriefe. Folgende Hauptthemen sollen behandelt werden, u.a.: Das Kreuz als Mitte der paulinischen Theologie; das Verständnis von Sünde, Gesetz und Tod; Gerechtigkeit aus Glauben - Gerechtigkeit aus Werken, Akzente des paulinischen Glaubensverständnisses, Apostolizität und der paulinische Evangeliumsbegriff. Das Wirken und der Weg des Apostels stehen im Mittelpunkt des Seminars.
14 622
PS -
Bibelkunde Neues Testament
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(22.10.) Thomas Reichert
Die Bibelkunde NT ist der zweite Teil der Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, die im vergangenen Sommersemester mit dem Durchgang durch das Alte Testament begonnen hat. Für die Teilnahme an diesem PS ist aber der erste Teil keine Voraussetzung.
Wie in der Bibelkunde AT geht es auch diesmal um einen Einblick und Überblick in den inhaltlichen "Stoff" der Bibel, diesmal des Neuen Testaments. Damit setzen wir fort, den "Rahmen" und die "großen Linien" des biblischen Zeugnisses abzustecken und den einleitungswissenschaftlichen Blick in die biblischen Texte vorzubereiten oder zu ergänzen. Einige Themen der Einleitungswissenschaft lassen wir dabei "anklingen".
Lit.: Die Bibel, Einheitsübersetzung (oder andere Übersetzungen); H.D. Preuß/K. Berger: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, Bd. 1 und 2, 4. Aufl., Wiesbaden: Quelle & Meyer, UTB, 1989; C. Westermann: Abriss der Bibelkunde, 13. Aufl., Stuttgart: Calwer Verlag, 1991. Weitere Literatur wird in der Veranstaltung genannt.
(14 515)
PS -
Die Bindung Isaaks (Genesis 22) in ihren Auslegungstraditionen
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 37
(21.10.) Gottfried Reeg
Die Auslegungen zur Bindung Isaaks (Gen 22) haben im Judentum eine lange Wirkungsgeschichte bis weit ins Mittelalter (Berichte über die Verfolgung der Juden während den Kreuzzügen). Daneben sind einzelne Motive als Parallelen für die christliche Rechtfertigungslehre von großem Interesse. Anhand der Texte soll in die haggadische Auslegungsweise der Rabbinen eingeführt werden.
Literatur: Sh. Spiegel, The Last Trial, New York 1969; G. Vermes, Scripture and Tradition in Judaism, Leiden 1961.
Anforderung: Hebräisch-Kenntnisse.
(14 516)
PS -
Der Exilsprophet Ezechiel
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Fabeckstr. 37
(22.10.) Niko Oswald
Ezechiel, der zunächst noch als Priester in Jerusalem wirkte, wurde bereits bei der ersten Deportation (597 v.Chr.) nach Babylonien verbracht und erlebte seine Berufung zum Propheten im Exil, und er ist dort bis ca. 571 v.Chr. tätig gewesen. Dieser Prophet dokumentiert tiefgreifende Wandlungen im religiösen und politischen Selbstverständnis des Alten Israel, die auch auf das spätere Judentum einwirkten. Dies soll anhand von Lektüre und Interpretation ausgewählter Stücke des Prophetenbuches erarbeitet werden.
(14 702)
PS/S -
Zwischen Lebensfreude und Resignation - Das Buch Kohelet (GS/HS)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Ihnestr. 56
(22.10.) Detlef Dieckmann-von Bünau
Fragt man Bibelrezipient/inn/en nach ihren Leseerfahrungen mit dem Buch Kohelet (Prediger), so erhält man Antworten, die gegensätzlicher kaum sein könnten: Die einen erleben diesen Text als einen Ausdruck der Lebenslust, die anderen warnen vor der depressiven Stimmung, die dieses Buch verbreiten könne. Die Unterschiedlichkeit dieser Reaktionen, so erklärt uns die wissenschaftliche Forschung, liege darin, dass in dieser Schrift nicht nur lebensbejahende weisheitliche Texte versammelt sind, sondern auch die sog. „Krise der Weisheit“ ihren Niederschlag finde. Einig sind sich die meisten Leser/inn/en, dass das Buch Kohelet eine einzigartige gedankliche Tiefe bietet.
Diese Tiefe, von der sich auch das berühmte „Alles hat seine Zeit…“ in Koh 3 neu erschließt, wollen wir in diesem Seminar ausloten, indem wir pro Sitzung etwa ein Kapitel der Schrift lesen und uns insbesondere mit der These Thomas Krügers von den verschiedenen Sprecherrollen in Koh auseinander setzen.
Der Text wird als Kopie gestellt. Hebräischkenntnisse sind höchst willkommen, aber keine Voraussetzung.
Literatur: Krüger, Thomas, Kohelet (Prediger), BKAT XIX, Neukirchen-Vluyn 2000.
(14 703)
PS -
Einführung in die Exegese der Hebräischen Bibel / des Alten Testaments (GS)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Ihnestr. 56
(23.10.) Detlef Dieckmann-vonBünau
Ziel dieses Workshop-artigen Proseminars ist es, die Grundlage für einen methodisch kontrollierten, wissenschaftlichen Umgang mit den Texten der hebräischen Bibel/des Alten Testaments zu legen. Zu Beginn werden wir die Verstehensvoraussetzungen von Bibelleser/inne/n (Hermeneutik) sowie unterschiedliche Lektüreformen der Bibel (als historisches Dokument, als Heilige Schrift, als literarisches Werk usw.) reflektieren. Danach erarbeiten wir die theoretischen Grundlegungen historisch-kritischer, sozialgeschichtlicher, narrotologischer, feministischer und rezeptionsästhetischer Auslegungsweisen und erproben deren Methoden an Bibeltexten. Am Ende des Seminars soll jeder/r in der Lage sein, selbstständig eine Exegese zu verfassen.
Hebräischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.
Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
(14 704)
PS/S -
Jeremias Wort vom "Neuen Bund" und seine Rezeption in Zeiten des Wandels (GS/HS)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(24.10.) Peter Martins
Wo Menschen etwas Neues widerfährt, das zur Veränderung nötig ist, ist das Alte mit hoher Intensität präsent. Wo Neues zu Veränderungen im Denken und Verhalten herausfordert, wirkt Gewohntes mit besonderer Hartnäckigkeit nach. In der Veranstaltung soll die Frage diskutiert werden, inwiefern die Kategorien „Alt“ und „Neu“ in Verbindung mit dem biblischen Konzept des eines Bundes für die theologische Verhältnisbestimmung von Kontinuität und Bruch, wirksam geworden ist und zum Beispiel im jüdisch-christlichen Gespräch nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Leitfaden der Veranstaltung soll die Rezeption des jeremianischen Wortes vom „neuen Bund“ (Jer 31,31-34) in Zeiten nicht nur theologiegeschichtlich relevanter Umbruchphasen sein: im Neuen Testament, in der Reformation und exemplarisch bei Karl Barth.
Literatur: Marianne Gronemeyer. Immer wieder neu oder ewig das Gleiche, Darmstadt 2000. Norbert Lohfink, Der niemals gekündigte Bund, Freiburg i.Br. 1989. Zenger Erich (Hg.), Der Neue Bund im Alten, Freiburg i.Br. 1993.

Kirchengeschichte

14 635
V -
Kirchengeschichte zwischen Konfessionalisierung und Aufklärung
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(24.10.) Michael Höhle
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die noch heute sichtbare konfessionelle Landkarte Europas geprägt - mit Auswirkungen auf die kolonialisierten und missionierten Erdteile. Es ist das Zeitalter der Glaubenskämpfe, aber auch der geistig-religiösen Prägung der einzelnen Territorien durch Schulen, Universitäten, Orden und unterscheidende Frömmigkeitsformen im Sinne des katholischen, lutherischen und reformierten Bekenntnisses. Diese "Konfessionalisierung" ist in engem Zusammenhang mit der Entstehung des frühneuzeitlichen absolutistischen Staates zu sehen. Die Vorlesung sucht einen Überblick über die parallelen Entwicklungen in den voneinander getrennten christlichen Konfessionen bis zur Aufklärung und den Krisen am Ende des 18. Jahrhunderts zu geben.
Lit.: Heribert Smolinsky, Kirchengeschichte der Neuzeit I, 2. Aufl. Düsseldorf 1997; Ernst Koch, Das konfessionelle Zeitalter - Katholizismus, Luthertum, Calvinismus (1563-1675), Leipzig 2000; Ronnie Po-Chia Hsia, Gegenreformation. Die Welt der katholischen Erneuerung 1540-1770, Frankfurt am Main 1998.
14 636
PS -
Geschichte der frühen Kirche - Kirchengeschichtliche und kirchengeschichtsdidaktische Zugänge
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.10.) Harald Schwillus
Das Seminar, das im Vorlesungs- und Kolloquiumsstil abgehalten wird, möchte einen Überblick über die aus der Jesusglaubensbewegung entstehende Kirche in der zweiten und dritten Generation geben. U.a. wird dabei die Auseinandersetzung des jungen Christentums mit dem römischen Staat thematisiert werden.
Lit.: Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. 1, 3. Aufl., Freiburg 1973.

Praktische Theologie

Religionspädagogik

(14 642)
PS -
Kirchliche Jugendarbeit im Kontext von Schule und Gemeinde
(2 SWS)
Es finden im Rahmen des Seminars zwei Blockveranstaltungen samstags 10.00 - 17.00 Uhr statt.
Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(27.10.) Ulrich Kmiecik
Begründet im Glauben an den Gott des Lebens und der Freiheit entwirft der aktuelle Pastoralplan 2003 des Erzbistums Berlin Perspektiven einer kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit, die sich an der Realität und dem Stand der wissenschaftlichen Forschung orientiert. Das Proseminar will ausgehend von der Würzburger Synode verschiedene im Pastoralplan grundgelegte Konzeptionen kirchlicher Jugendarbeit sichten, den Pastoralplan selbst kritisch beurteilen sowie die Praxis von Jugendarbeit im schulischen und außerschulischen Bereich ansatzweise überprüfen. Hierzu sind kleinere Exkursionen geplant, um Jugendarbeit auch vor Ort zu erfahren (Diözesanstellen BDKJ, EAJ, kath. Verbände, kath. Schulen, Gemeinden).
Lit.: Pastoralplan für die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit im Erzbistum Berlin 2003; U. Kmiecik, Der Beitrag des BDKJ zu einer zukunftsfähigen Jugendpastoral, in: Gemeinsam sind wir Kirche - 50 Jahre BDKJ im Erzbistum Berlin, hrsg. M. Wedell, Berlin 1997, S. 146-152.

Fachdidaktik

14 643
PS -
Planung, Durchführung und Analyse von katholischem Religionsunterricht
(2 SWS)
14-tägl. Do 18.00-20.30 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(23.10.) Brigitta Bollesen-Brüning
Ziel des Seminars ist es, die theoretischen und methodisch-didaktischen Grundlagen des Religionsunterrichts herauszuarbeiten und die praktische Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum anzubahnen. Es ist beabsichtigt, teilnehmerorientierte Methoden einzubeziehen und ggfs. auch Formen des micro-teachings zu erproben.
Lit.: Gemeinsame Synode der Bistümer der BRD, Beschluss der RU in der Schule, Freiburg 1976; Erzbistum Berlin (Hg.), Rahmenplan Grundschule, Kath. RU, Berlin 1997; Vorläufige Rahmenrichtlinien Hauptschule, Realschule, Gymnasium 5-10, Kath. RU, Berlin 1997; Rahmenplan für die Jahrgangsstufen 11-13, Kath. RU, Berlin 1997; Weidmann, F. (Hg.): Didaktik des RU, Donauwörth, 6. Aufl. 1992; Hofmeier, J. Fachdidaktik Katholische Religion, München 1994; Jendorff, B., Fachpraktikum Religion, München 1994; Frisch, H.-J., Leitfaden Fachdidaktik Religion, Düsseldorf 1992.
14 641
HS -
Neuere didaktische Ansätze für den Religionsunterricht
(2 SWS)
Blockveranstaltung, Vorbesprechung Di 21.10., 9.00-10.00 Uhr, Bibliothek Schwendenerstr. 31.
(21.10.) Harald Schwillus
Nachdem seit der Würzburger Synode die Korrelationsdidaktik die zentrale didaktische Ausrichtung für den katholischen Religionsunterricht bildete, wurden seit den 1980er Jahren höchst unterschiedliche Konzepte für den Religionsunterricht entwickelt. Das Seminar möchte sich mit diesen Ansätzen auseinandersetzen. Beispielhaft seien hier genannt: die Symboldidaktik, Versuche der Elementarisierung oder auch kanonische und diakonische Ansätze.
(14 620)
HS -
Bibeldidaktik als ästhetische Erfahrung. Methoden der Bibeldidaktik in der Diskussion
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(27.10.) Matthias Blum
Aktuelle Ausführungen zur Bibeldidaktik beginnen oftmals mit der Klage darüber, wie schwierig es sei, die Bibel im heutigen Religionsunterricht zum Aneignungsgegenstand zu machen. So mangele es den Schülerinnen und Schülern an Interesse und Bereitschaft, sich auf die fremde literarische Welt der Bibel einzulassen. Die Klage über die prekäre Situation allein führt jedoch nicht weiter, sucht sie doch die Schuld zu sehr bei den Adressaten und ihrer veränderten Lebenswelt. Dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr allzu vertraut sind mit der Bibel, muss jedoch nicht das Ende der Bibeldidaktik bedeuten, sondern kann vielmehr ihren Anfang neu markieren. Das Hauptseminar will in die aktuellen Diskussionen um die Rolle und Funktion der Bibel im Religionsunterricht einführen und dabei auch den Blickwinkel auf die ästhetische Komponente lenken: Bibeldidaktik als ästhetische Erfahrung. Ziel und Aufgabe des Hauptseminars soll ein exegetisch und religionspädagogisch verantworteter Umgang mit der Bibel im Religionsunterricht sein.

Liturgiewissenschaft

(14 517)
PS -
Einführung in den jüdischen Gottesdienst
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Fabeckstr. 37
(24.10.) Klaus Herrmann
Die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Liturgie begann in Deutschland mit Leopold Zunz' Pionierarbeiten, vor allem mit der 1832 erschienenen Monographie Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden, historisch und erreichte ihren Höhepunkt 1913, als Ismar Elbogen, Professor an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums das nach wie vor gültige Standardwerk Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung publizierte (die Originalausgabe wird bis heute nachgedruckt; eine hebr. und den aktuellen Forschungsstand berücksichtigende englische Ausgabe liegen ebenfalls vor). Anschließend wurde diese Forschungsarbeit vor allem in den USA (zu nennen ist hier vor allem Jakob J. Petuchowski) und in Israel (Joseph Heinemann) fortgesetzt. Ziel des Proseminars ist es, die Grundstruktur des jüdischen Gottesdienstes zu veranschaulichen und in die gegenwärtige Forschungsarbeit zur jüdischen Liturgie einzuführen.
Voraussetzung: Hebraicum.
Literatur: Ismar Elbogen (s. oben); Leo Trepp, Der jüdische Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung, 1992; Joseph Heinemann, Prayer in the Talmud, 1977; Jakob J. Petuchowski, Prayerbook Reform in Europe, 1968

Evangelische Theologie mit dem Fachgebiet Religionsgeschichte (WE 7)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Michael Weinrich

Evangelische Theologie

Einführungsveranstaltung
Einführung in das Studium der Theologie: Di, 21.10.,
10.00-12.00 - Ihnestr. 56.
Bei einem Frühstück (zu dem alle Studierenden eingeladen
sind) gibt es Gelegenheit zur Studienfachberatung und einer
kurzen Einführung in das Studium der Theologie. Anschließend
findet eine Führung durch die Institutsbibliothek statt.
Studienanfänger/innen und Interessierte am Theologiestudium
sind herzlich willkommen.

Einzelberatung
Die Studienfachberatung für Neuimmatrikulierte ist
obligatorisch. Diese Ankündigung gilt als besondere
Einladung für die unten genannten Studienfachberatungszeiten.
Ab 20.10.: Di 15.00-16.00 Weinrich
Do 16.00-17.00 Dieckmann-v. Bünau

Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung.

Studentische Studienfachberatung
N. N. (s. A.)

Fachgebiet Religionsgeschichte
Einzelberatung
N. N., n. V.

Studentische Studienfachberatung
N. N. (s. A.)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Evangelische Theologie

14 700
GK -
Einführung in die Evangelische Theologie (GS)
(2 SWS)
dazu Tutorium 14701
Di 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(21.10.) Michael Weinrich
Dieser Grundkurs ist als umfassende Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie konzipiert. Es sollen die Grundlagen und Instrumentarien wissenschaftlichen Arbeitens in der Theologie ebenso vorgestellt werden wie die historisch gewachsene Einteilung der Theologie in verschiedene Disziplinen. Dazu gehört eine klare Kennzeichnung der Aufgabenteilung mit den Religionswissenschaften und der Religionsphilosophie. Anhand von ausgesuchten Texten und im Umgang mit den einschlägigen Fachlexika wird in die spezifische Fachterminologie der Theologie eingeführt. In der Vorlesung mit Proseminar werden die unterschiedlichen Zugänge erarbeitet, die dann im Tutorium im selbständigen Umgang mit den jeweiligen Fragestellungen vertieft werden sollen. Dazu gehört eine Einführung in die Institutsbibliothek und die praktische Erprobung methodenorientierten Arbeitens anhand von überschaubaren Aufgabenstellungen.
14 701
GK/T -
Tutorium zur Veranstaltung 14 700 (GS)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(23.10.) Michael Weinrich,
Florian Chudowski
Zusammen mit der Veranstaltung 14 700 GK bildet das Tutorium den Grundkurs.

Historische Theologie (Biblische Theologie, Kirchengeschichte und Ökumene)

Biblische Theologie

14 702
PS/S -
Zwischen Lebensfreude und Resignation - Das Buch Kohelet (GS/HS)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Ihnestr. 56
(22.10.) Detlef Dieckmann-von Bünau
Fragt man Bibelrezipient/inn/en nach ihren Leseerfahrungen mit dem Buch Kohelet (Prediger), so erhält man Antworten, die gegensätzlicher kaum sein könnten: Die einen erleben diesen Text als einen Ausdruck der Lebenslust, die anderen warnen vor der depressiven Stimmung, die dieses Buch verbreiten könne. Die Unterschiedlichkeit dieser Reaktionen, so erklärt uns die wissenschaftliche Forschung, liege darin, dass in dieser Schrift nicht nur lebensbejahende weisheitliche Texte versammelt sind, sondern auch die sog. „Krise der Weisheit“ ihren Niederschlag finde. Einig sind sich die meisten Leser/inn/en, dass das Buch Kohelet eine einzigartige gedankliche Tiefe bietet.
Diese Tiefe, von der sich auch das berühmte „Alles hat seine Zeit…“ in Koh 3 neu erschließt, wollen wir in diesem Seminar ausloten, indem wir pro Sitzung etwa ein Kapitel der Schrift lesen und uns insbesondere mit der These Thomas Krügers von den verschiedenen Sprecherrollen in Koh auseinander setzen.
Der Text wird als Kopie gestellt. Hebräischkenntnisse sind höchst willkommen, aber keine Voraussetzung.
Literatur: Krüger, Thomas, Kohelet (Prediger), BKAT XIX, Neukirchen-Vluyn 2000.
14 703
PS -
Einführung in die Exegese der Hebräischen Bibel / des Alten Testaments (GS)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Ihnestr. 56
(23.10.) Detlef Dieckmann-vonBünau
Ziel dieses Workshop-artigen Proseminars ist es, die Grundlage für einen methodisch kontrollierten, wissenschaftlichen Umgang mit den Texten der hebräischen Bibel/des Alten Testaments zu legen. Zu Beginn werden wir die Verstehensvoraussetzungen von Bibelleser/inne/n (Hermeneutik) sowie unterschiedliche Lektüreformen der Bibel (als historisches Dokument, als Heilige Schrift, als literarisches Werk usw.) reflektieren. Danach erarbeiten wir die theoretischen Grundlegungen historisch-kritischer, sozialgeschichtlicher, narrotologischer, feministischer und rezeptionsästhetischer Auslegungsweisen und erproben deren Methoden an Bibeltexten. Am Ende des Seminars soll jeder/r in der Lage sein, selbstständig eine Exegese zu verfassen.
Hebräischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.
Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
14 704
PS/S -
Jeremias Wort vom "Neuen Bund" und seine Rezeption in Zeiten des Wandels (GS/HS)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(24.10.) Peter Martins
Wo Menschen etwas Neues widerfährt, das zur Veränderung nötig ist, ist das Alte mit hoher Intensität präsent. Wo Neues zu Veränderungen im Denken und Verhalten herausfordert, wirkt Gewohntes mit besonderer Hartnäckigkeit nach. In der Veranstaltung soll die Frage diskutiert werden, inwiefern die Kategorien „Alt“ und „Neu“ in Verbindung mit dem biblischen Konzept des eines Bundes für die theologische Verhältnisbestimmung von Kontinuität und Bruch, wirksam geworden ist und zum Beispiel im jüdisch-christlichen Gespräch nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Leitfaden der Veranstaltung soll die Rezeption des jeremianischen Wortes vom „neuen Bund“ (Jer 31,31-34) in Zeiten nicht nur theologiegeschichtlich relevanter Umbruchphasen sein: im Neuen Testament, in der Reformation und exemplarisch bei Karl Barth.
Literatur: Marianne Gronemeyer. Immer wieder neu oder ewig das Gleiche, Darmstadt 2000. Norbert Lohfink, Der niemals gekündigte Bund, Freiburg i.Br. 1989. Zenger Erich (Hg.), Der Neue Bund im Alten, Freiburg i.Br. 1993.
(14 619)
PS -
"Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken" - Eine Einführung in die apokryphen Evangelien
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(23.10.) Matthias Blum
"Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken“, heißt es zu Beginn des Thomasevangeliums (EvTh 1). Es sind verborgene Worte, „apokryphe“ im Griechischen, die einer kundigen Deutung bedürfen. Diese verborgenen Worte wurden nach der Überschrift des Thomasevangeliums vom lebendigen Jesus gesprochen und von Didymos Judas Thomas aufgeschrieben. Das Thomasevangelium ist eines der apokryphen Evangelien, in die nur allzu oft hohe Erwartungen gesetzt werden: Geben sie endlich die ganze Wahrheit über Jesus preis und verraten sie, was von den Kirchen verschwiegen und unterdrückt wird? Diese Fragen sind sicherlich zu verneinen. Doch mit der Veröffentlichung der um 1945 in Nag-Hammadi gefundenen Manuskripte, insbesondere des Thomasevangeliums, begann die bis dahin fast unangefochtene Priorität der kanonischen Schriften für die Rekonstruktion der Anfänge zu wanken und die Möglichkeit eines außerkanonischen und unabhängigen Traditionsstranges wurde in den Blick genommen. Die Notwendigkeit der Überschreitung der Kanongrenzen in der neutestamentlichen Wissenschaft war damit nicht mehr von der Hand zu weisen. Im Proseminar werden verschiedene apokryphe Evangelien vorgestellt und in Auszügen gelesen.
(14 621)
PS -
Grundzüge paulinischer Theologie
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.10.) Andreas Hölscher
Paulus ist einer der großen unter den neutestamentlichen Theologen. Das Proseminar gibt einen Einblick in die sieben echten Paulusbriefe. Folgende Hauptthemen sollen behandelt werden, u.a.: Das Kreuz als Mitte der paulinischen Theologie; das Verständnis von Sünde, Gesetz und Tod; Gerechtigkeit aus Glauben - Gerechtigkeit aus Werken, Akzente des paulinischen Glaubensverständnisses, Apostolizität und der paulinische Evangeliumsbegriff. Das Wirken und der Weg des Apostels stehen im Mittelpunkt des Seminars.
(14 622)
PS -
Bibelkunde Neues Testament
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(22.10.) Thomas Reichert
Die Bibelkunde NT ist der zweite Teil der Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, die im vergangenen Sommersemester mit dem Durchgang durch das Alte Testament begonnen hat. Für die Teilnahme an diesem PS ist aber der erste Teil keine Voraussetzung.
Wie in der Bibelkunde AT geht es auch diesmal um einen Einblick und Überblick in den inhaltlichen "Stoff" der Bibel, diesmal des Neuen Testaments. Damit setzen wir fort, den "Rahmen" und die "großen Linien" des biblischen Zeugnisses abzustecken und den einleitungswissenschaftlichen Blick in die biblischen Texte vorzubereiten oder zu ergänzen. Einige Themen der Einleitungswissenschaft lassen wir dabei "anklingen".
Lit.: Die Bibel, Einheitsübersetzung (oder andere Übersetzungen); H.D. Preuß/K. Berger: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments, Bd. 1 und 2, 4. Aufl., Wiesbaden: Quelle & Meyer, UTB, 1989; C. Westermann: Abriss der Bibelkunde, 13. Aufl., Stuttgart: Calwer Verlag, 1991. Weitere Literatur wird in der Veranstaltung genannt.

Kirchengeschichte und Ökumene

14 705
PS/S -
Analyse ostkirchlicher Katechismen: Der Katechismus der ostsyrisch-orthodoxen (chaldäischen) Kirche (GS/HS)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(20.10.) Klaus Dippmann
"Ostkirchlich" sollen alle die Kirchen heißen, die entweder im Byzantinischen (oströmischen) Reiche lagen und liegen oder östlich des Imperium Romanum resp. Südöstlich. Es handelt sich mithin um die orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus (ca. zwanzig autokephale und rund zehn autonome) einerseits und um die fünf (heute sieben) sog. altorientalischen Kirchen andererseits, die im Zuge der christologischen Streitigkeiten machtpolitischen Genres nach und nach aus der Reichskirche, zu der bis 1054 auch die römische Papalkirche gehörte, herausgesäubert wurden. Vergleiche werden notwendig werden und ein gut Teil an spezieller Konfessionskunde wird mehr volens als nolens einfließen müssen, um rechtes Verständnis zu erreichen. Die römisch-papalen unierten ostkirchlichen Riten bleiben ausgeklammert, denn die entsprechende Lehre ist für alle "Römer" gleich.
(14 607)
PS -
Weisheit als Bild der Frau im Mittelalter
(2 SWS)
Fr 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 31; Bibliothek
(24.10.) Maria Burger
"So beschloß ich, die Weisheit als Lebensgefährtin heimzuführen; denn ich wußte, daß sie mir guten Rat gibt und Trost und Stärke." (Weish 8,9) - Als Geliebte, als Mutter, als Schöpfungsgehilfin begegnet uns die Weisheit in den alttestamentlichen Schriften. Das Bild der klugen Frau wird in der Schriftexegese wie in der mystischen Literatur des Mittelalters aufgegriffen, aber auch in systematischen Texten kommt der Weisheit ein hoher Stellenwert zu. Einige Aspekte sollen durch Interpretation ausgewählter Texte erarbeitet werden.
Die Lektüre von Quellentexten zur Vorbereitung ist erwünscht; diese Texte werden zur Verfügung gestellt.
Lit.: Wodtke, Verena (Hg.), Auf den Spuren der Weisheit. Freiburg u.a. 1991.
(14 636)
PS -
Geschichte der frühen Kirche - Kirchengeschichtliche und kirchengeschichtsdidaktische Zugänge
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.10.) Harald Schwillus
Das Seminar, das im Vorlesungs- und Kolloquiumsstil abgehalten wird, möchte einen Überblick über die aus der Jesusglaubensbewegung entstehende Kirche in der zweiten und dritten Generation geben. U.a. wird dabei die Auseinandersetzung des jungen Christentums mit dem römischen Staat thematisiert werden.
Lit.: Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. 1, 3. Aufl., Freiburg 1973.

Systematische Theologie

14 706
V -
Grundzüge "evangelischer" Theologie I (GS/HS)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(29.10.) Michael Weinrich
In dieser Vorlesung, die auf zwei Semester konzipiert ist, soll eine Standortbestimmung der gegenwärtigen Evangelischen Theologie aus der Perspektive der systematischen Theologie vorgenommen werden. Dabei stehen die spezifischen Herausforderungen und Weichenstellungen im Vordergrund, vor die sich die Evangelische Theologie aufgrund ihrer Geschichte im 20. Jh. – aber auch im weiteren Sinne in der Neuzeit – gestellt sieht. Ausgehend von den verschiedenen Anfragen der neuzeitlichen Religionskritik soll zunächst eine Standortbestimmung der Theologie im Raum ihrer Bestreitung vorgenommen werden. Die Schwierigkeiten der für die Theologie eigentümlichen Rede von Gott bilden den Horizont für einen Bestimmungsversuch der Theologie als eine ebenso gegenstandsgebundene wie freie Wissenschaft. Im kommenden Sommersemester wird dann insbesondere die Bedeutung der reformatorischen Bindung an das Zeugnis der Bibel im Blick auf das Selbstverständnis einer zeitgenössischen Theologie erörtert werden. Literaturhinweise werden im Laufe der Vorlesung gegeben.
14 707
PS/S -
Wer ist der Mensch? Theologische Anthropologie (GS/HS)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(22.10.) Michael Weinrich
"Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?" fragt der Psalmist (Ps 8,5) und wirft damit die Frage nach dem Menschen im Angesicht Gottes auf. Das ist die Grundfrage theologischer Anthropologie, von der die neuzeitliche Theologie seit dem Humanismus der Renaissance in besonderer Weise geprägt ist. Ausgehend von Giovanni Pico della Mirandolas These von der Göttlichkeit des Menschen (De Dignitate Homine, 1492) sollen in diesem Seminar die verschiedenen theologischen Konzepte einer neuzeitlichen Anthropologie von Martin Luther bis Paul Tillich und der gegenwärtigen Praktischen Theologie anhand von exemplarischen Texten erarbeitet und diskutiert werden.
Zur allgemeinen Einführung in die Diskussion des 20. Jh.: Chr. Frey, Arbeitsbuch Anthropologie. Christliche Lehre vom Menschen und humanwissenschaftliche Forschung, Stuttgart/Berlin 1979.
14 708
PS/S -
Der biblische Monotheismus als Thema christlicher Theologie (GS/HS)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(20.10.) Matthias Wolfes
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung und den Folgewirkungen der biblisch-monotheistischen Konzeption für die christliche Theologie. Im ersten Teil wird es, unter Berücksichtigung der neueren alttestamentlichen Forschung, um die biblischen Grundlagen der monotheistischen Gottesauffassung gehen. Im zweiten Teil sollen die Voraussetzungen und Inhalte der Diskussion über den Monotheismus in der jüngeren protestantischen Theologiegeschichte erarbeitet werden. Die Basis hierfür bieten Texte von Karl Barth, Paul Tillich und Jürgen Moltmann, während für die biblische Thematik auf das angegebene Buch des Züricher Religionswissenschaftlers Fritz Stolz zurückgegriffen wird.
Literatur: Fritz Stolz: Einführung in den biblischen Monotheismus, Darmstadt 1996 (19,90 Euro über die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt).
Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre des Artikels "Monotheismus und Polytheismus" in: RGG¹V, 1457-1467.
14 709
PS/S -
Taufe, Eucharistie, Amt. Was eint oder trennt die Kirchen, allgemein und aus feministisch theologischer Sicht (GS/HS)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(21.10.) Erika Godel
In allen christlichen Kirchen werden Frauen und Männer getauft und zum Abendmahl/zur Eucharistie zugelassen. In allen christlichen Kirchen gibt es Ämter. Aber nicht alle Ämter können in allen Kirchen Frauen wie Männer innehaben. Obwohl die Konvergenz im Glauben im Blick auf Taufe, Eucharistie und Amt längst geklärt und erklärt wurde (Lima-Dokument), ist das Ziel der Einheit der christlichen Kirchen längst nicht erreicht. Dies wäre der Fall, wenn alle Kirchen in den anderen die Eine, Heilige Katholische und Apostolische Kirche in ihrer Fülle erkennen können.
Im Prozess der Vorbereitung des Ersten Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin gab es die Hoffnung auf gemeinsames Abendmahl, die sich nicht erfüllte. Die Idee, in einem ökumenischen Gottesdienst Menschen unterschiedlicher Konfession zu taufen, ließ sich nicht verwirklichen. Was eint/was trennt wirklich? Ausgehend von feministisch theologischen Einsichten in Grundfragen des Glaubens wird das Sakraments- und Amtsverständnis der Kirchen befragt.
Literatur: Taufe, Eucharistie und Amt. Konvergenzerklärung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK (Hg.), Frankfurt 1982. Fortschritt oder Sackgasse? 20 Jahre Lima-Dokumente über Taufe, Eucharistie und Amt. (epd Dokumentation, Frankfurt a. M. , 20 Januar 2003, Nr. 4. Uta Grümbel, Abendmahl, Stuttgart 1997.
14 710
PS/S -
Vom theologischen Antijudaismus zur Theologie nach Auschwitz (II) (GS/HS)
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 56
(21.10.) Rainer Alisch
Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein ist theologisches Denken von einem strukturellen Antijudaismus gekennzeichnet, gibt es kaum eine Bibelstelle, „deren Auslegung nicht eine lange antijudaische Verseuchungsgeschichte hinter sich hat“ (Luise Schottroff). Nach 1945 kommt die Auseinandersetzung mit diesem Erbe und mit der Frage, nach der geistigen Mitverantwortung den NS-Verbrechen gegenüber den Juden nur langsam in Gang. Denn anders als nach dem ersten Weltkrieg gibt es keinen radikalen Bruch mit der Theologie der Vorkriegszeit: Auschwitz wird mit einer Verzögerung von nahezu dreißig Jahren zum Thema der Theologie.
Im Seminar wird es darum gehen, diese Thematik unter vier Fragestellungen aufzunehmen: (1) Zu verstehen, was theologischer Antijudaismus und die „Judenfrage“ in Theologie und Philosophie meinen, (2) die Differenz zwischen jüdischer und christlicher Theologie nach Auschwitz zu erkunden, (3) nach den methodischen zu fragen, mit denen dieses nach zu denken ist – u.a. in Rückgriff auf Leo Strauss und Walter Benjamin, um so (4) der Frage nachzugehen, was Theologie nach Auschwitz sein kann, wenn sie eines nicht sein darf: der Versuch, Auschwitz mit theologischem Denken einen „Sinn“ zu geben.
Das Seminar findet über zwei Semester hinweg statt. Ging es im Teil I (SoSe 03) vor allem um die Fragestellungen (1) und (2), so geht es jetzt im Teil II um die beiden anderen Fragestellungen, wobei Modifikationen möglich sind. Eine Teilnahme am ersten Teil ist nicht erforderlich.
Informationen zum vorläufigen Semesterplan und zur Literatur lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter >http://www.rainer-alisch.de< abrufen.
(14 704)
PS/S -
Jeremias Wort vom "Neuen Bund" und seine Rezeption in Zeiten des Wandels (GS/HS)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(24.10.) Peter Martins
Wo Menschen etwas Neues widerfährt, das zur Veränderung nötig ist, ist das Alte mit hoher Intensität präsent. Wo Neues zu Veränderungen im Denken und Verhalten herausfordert, wirkt Gewohntes mit besonderer Hartnäckigkeit nach. In der Veranstaltung soll die Frage diskutiert werden, inwiefern die Kategorien „Alt“ und „Neu“ in Verbindung mit dem biblischen Konzept des eines Bundes für die theologische Verhältnisbestimmung von Kontinuität und Bruch, wirksam geworden ist und zum Beispiel im jüdisch-christlichen Gespräch nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Leitfaden der Veranstaltung soll die Rezeption des jeremianischen Wortes vom „neuen Bund“ (Jer 31,31-34) in Zeiten nicht nur theologiegeschichtlich relevanter Umbruchphasen sein: im Neuen Testament, in der Reformation und exemplarisch bei Karl Barth.
Literatur: Marianne Gronemeyer. Immer wieder neu oder ewig das Gleiche, Darmstadt 2000. Norbert Lohfink, Der niemals gekündigte Bund, Freiburg i.Br. 1989. Zenger Erich (Hg.), Der Neue Bund im Alten, Freiburg i.Br. 1993.
(14 602)
V -
Was Christen glauben - Einführung in Theologie und Geschichte des christlichen Glaubensbekenntnisses
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.10.) Michael Bongardt
Um ihre Identität zu finden und zu bewahren, haben die Christen von Anfang an versucht, die wesentlichen Inhalte ihres Glaubens in Worte zu fassen. So entstanden zahlreiche Glaubensbekenntnisse - von kurzen Sätzen bis zu ausgefeilten theologischen Texten. Zwei dieser Texte - das sog. apostolische und das sog. nicäno-konstantinopolitanische Credo - sind, nicht zuletzt wegen ihres liturgischen Gebrauchs, besonders bekannt.
Die Vorlesung will, unter ständigem Blick auf die Entstehungs- und Auslegungsgeschichte dieser beiden Bekenntnisse, zentrale Glaubensinhalte der christlichen Kirchen vorstellen und auf ihre heutige Bedeutung befragen. Sie richtet sich an Theologiestudierende, aber auch an interessierte Hörerinnen und Hörer aus anderen Fachgebieten.
Lit.: Reinhard Staats, Das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel. Historische und theologische Grundlagen, Darmstadt 1996.
(14 603)
PS -
Das unterscheidend Christliche
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(27.10.) Michael Bongardt
"Kurzformeln des Glaubens" - "Das unterscheidend Christliche". Vor nicht allzu langer Zeit gab es eine Fülle von Veröffentlichungen zu diesem Thema. Dann trat der Dialog mit anderen Religionen in den Mittelpunkt des Interesses, man suchte mehr nach dem Verbindenden als nach dem Unterscheidenden. Doch geht, so eine gelegentlich geäußerte Sorge, damit nicht das Profil christlichen Glaubens verloren? In kritischer Lektüre "klassischer" und aktueller Texte wird das Seminar der Frage nachgehen, ob und wie sich das "proprium christianum" benennen lässt.
(14 604)
HS -
Die Gnade der Freiheit
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(22.10.) Michael Bongardt
Nicht nur im Fall des Schuldigwerdens sind Menschen auf die barmherzige Zuwendung Gottes angewiesen. Die Welt und die Menschen gäbe es gar nicht, wenn Gott ihr Sein nicht gewollt hätte. Schon Schöpfung geschieht aus Gnade. Weil diese Überzeugung ein wesentlicher Gehalt des christlichen Glaubens ist, kann es nicht wundern, dass die Gnadenlehre schon seit den Zeiten der Frühen Kirche ein zentrales Thema theologischen Nachdenkens war. Das Seminar nimmt seinen Ausgang von dem jüngsten gnadentheologischen Entwurf der katholischen Theologie, den Karl-Heinz Menke in diesem Jahr vorgelegt hat. Die kritische Lektüre dieses Buches wird begleitet von vertiefenden Exkursen zu ökumenischen und theologiegeschichtlichen Kontroversen um die Gnadenlehre.
Lit.: Karl-Heinz Menke, Das Kriterium des Christseins. Grundriss der Gnadenlehre, Regensburg 2003 (Pflichtlektüre).
(14 606)
HS -
"Wie hältst Du's mit der Religion?" Alte und neue Gretchenfragen
(2 SWS)
Das Seminar findet als dreiteilige Blockveranstaltung statt: zwei Blöcke Freitag 16 - 19.30 Uhr und Samstag 9 - 12.30 Uhr, dazu kommt ein Wochenende im Kloster Lehnin. Termine werden in der Vorbesprechung am Donnerstag, den 30.10.03, 18 Uhr, vereinbart.
Block  - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(30.10.) Daniel Bogner
Weit vor einer Auseinandersetzung mit den "Inhalten" des Christentums entscheiden ganz grundsätzliche Fragen über dessen Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit: Was bedeutet es, mit einer "Religion" zu tun zu haben? Wie wird man heute religiös? Wie funktioniert das Religiöse in der Gesellschaft? Wie stehen Religion und Vernunft zueinander? Unter welchen Umständen lässt sich eigentlich von "Religion" sprechen? Gibt es eine "Rückkehr der Religion"? Das Hauptseminar, zu dem auch alle Studierenden der Religionswissenschaft eingeladen sind, will zu einer vielgestaltigen Ortsbestimmung hinführen. Die Textgrundlage wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
(HU)
PS/S -
Hermeneutik des Begehrens (I) (GS/HS)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - HU, Luisenstr. 57; SR 4 (Seitenflügel)
(23.10.) Rainer Alisch,
Sophie Wennerscheid
"Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durch das Gesetz. Denn ich wußte nichts von der Lust, hätte das Gesetz nicht gesagt (2. Mose 20,17): 'Laß dich nicht gelüsten!' Es nahm aber die Sünde Anlaß am Gebot und erregte in mir jegliche Lust; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot." (Röm 7,7f)
Die Interpretationen, die der Brief des Paulus „An die Römer“ im 20. Jahrhundert erfahren hat, bilden die zurückliegenden Konflikte und Katastrophen ab. Darüber hinaus lässt sich eine Passage wie die oben zitierte auch in eine Subjekt-Erzählung einfügen, die nach dem Niedergang der transzendentalen Ausrichtung zunehmend in einem Diskurs über das Sexuelle aufgeht. In dem über zwei Semester angelegten Seminar sollen Denkmodelle, die das „Begehren“ focussieren (u.a. Kierkegaard, Foucault, Lacan, Luhmann und Butler), sowie sexual-therapeutische Ansätze diskutiert werden – allerdings auf der Folie "klassischer" und "moderner" Interpretationen Paulinischer Theologie: u.a. Luther, Barth, Baeck, Taubes, Boyarin und Badiou.
Informationen zum vorläufigen Semesterplan und zur Literatur lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter >http://www.rainer-alisch.de< abrufen.

Fachgebiet Religionsgeschichte


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