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Disziplin: Kultur Osteuropas

Raum- und Zeitänderung
31 707
Modul A, S -
Vom Volksmärchen zum Internet-Witz. Osteuropäische Folklore von der Romantik bis zur Postmoderne. (2 SWS) (8 LP); Mi 18.00-20.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (16.4.) Henrike Schmidt
Märchen, Lieder, Heldenepen, Rätsel, Anekdoten, Sprichwörter, Schwänke und Witze – das Genrerepertoire der Folklore ist breit und in Osteuropa historisch wie aktuell von Bedeutung. Dabei scheint die Folklore als kollektive, mündliche und auf Imitation ausgerichtete Form des kulturellen Schaffens der neuzeitlichen Literatur als Akt individueller, schriftlicher und origineller Textproduktion diametral entgegenzustehen. Ungeachtet dessen dient gerade die Folklore der Literatur in den unterschiedlichen Epochen immer wieder als scheinbar unerschöpfliches Ideen-, Themen- und Formenreservoir. Den Romantikern erlaubte der Rückgriff auf die Volkspoesie den Bruch mit dem klassizistischen Normen- und Gattungsschema, der russischen Avantgarde ersetzte sie als exotischer Inspirationsraum sogar die Südsee. Im Sozialistischen Realismus war es die „Volkstümlichkeit“, die Folklore als ideologisch verwertbar erscheinen ließ. Aktuell erfahren urban legends, Witze und Anekdoten eine unerwartete Renaissance im ‚neuen Medium’ des Internet, während Ethnopop in der zeitgenössischen Kulturindustrie zum Verkaufsschlager wird.
Im Seminar werden auf der Grundlage exemplarischer Analysen aus dem osteuropäischen Raum, etwa russischer Kunstmärchen, bulgarischer Haiduken-Lieder oder sowjetischer Pseudofolklore, die ästhetischen und politischen Funktionalisierungen von Folklore seit der Romantik analysiert und ihre Bedeutung für die aktuelle kulturelle Eigen- und Fremdwahrnehmung in Osteuropa kritisch diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars wird im Bereich der Intermedialität der Folklore liegen, die mündliche, schriftliche und bildliche Elemente miteinander verknüpft.
 
31 704
Modul A, S -
Krisenereignisse im visuellen Gedächtnis: Bilder von Krieg und Revolution (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (15.4.) Rosalinde Sartorti
Im kollektiven Bildgedächtnis sind nachweislich nur einige wenige Bilder gespeichert, in denen sich einzelne Ereignisse, wenn nicht gar ganze Epochen symbolisch verdichten und die deshalb als Schlüsselbilder oder Ikonen der Geschichte bezeichnet werden können.
Am Beispiel von gesellschaftlichen Krisen- und Umbruchssituationen des 20. Jhs. –von der Oktoberrevolution 1917 bis zur „samtenen“ Revolution von 1989 und dem Putsch in Moskau 1991 – soll der Rolle der visuellen Medien für die Entstehung einer nationalen bzw. europäischen Gedächtniskultur nachgegangen werden.
Bei der vergleichenden Analyse der einzelnen historischen Ereignisse und deren Visualisierung mit den Medien Fotografie und Film (Pressefotografie, Wochenschau, Dokumentar- und Spielfilm) sollen medienspezifische, wahrnehmungs- und erkenntnistheoretische Fragen im Vordergrund stehen.

Bedingungen für die Scheinvergabe: Regelmäßige aktive Teilnahme, das heißt, Bereitschaft zur eigenständigen Bild- und Textrecherche, Referat und Hausarbeit.

Literatur zur Einführung: Aleida Assmann (Hg.), Mnemosyne: Formen und Funktionen der kulturellen Erinnerung, Ffm. 1993; W.J.T. Mitchell, Iconology, Image, Text, Ideology, Chicago 1986; David Freedberg, The Power of Images. Chicago 1989; David Freedberg, Iconoclasts and their motives, 1985. Etienne Francois, Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, München 2001, S. 1 - 16.
 
31 708
Modul B, KK -
Einführung in Praktiken und Analysemethoden künstlerischer Kommunikation: Symbol - Medium - Performanz (2 SWS) (3 LP); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (16.4.) Rosalinde Sartorti
Anhand der drei Grundbegriffe künstlerischer Kommunikation, Symbol – Medium – Performanz, sollen sowohl traditionelle als auch neuere und neuste Methoden kulturwissenschaftlicher Analyse vermittelt und zur Diskussion gestellt werden.
Das Spektrum erstreckt sich von klassischen hermeneutischen, strukturalistischen und semiotischen Ansätzen über die durch den linguistic, spatial, iconic und performative turn eingeleiteten sprachphilosophisch und diskurstheoretisch orientierten Verfahren bis hin zu postmodernen Verfahren des poststrukturalen und dekonstruktivistischen Denkens.

Bedingungen für den Scheinerwerb: Intensive Textlektüre, inklusive schriftlicher Zusammenfassungen, und Kurzreferat. Der Kurs wird mit einer Klausur abgeschlossen.

Die Texte liegen zu Beginn des Semesters in Form eines Readers bzw. in digitalisierter Form vor.
 
31 703
Modul B, KK -
Das „Allgemeine“ und das „Besondere“. Lektüren zum historischen Roman (Beispiele aus der russischen Literatur) (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.4.) Brigitte Obermayr
„Daher ist die Dichtung etwas Philosophischeres und Ernsthafteres als die Geschichtsschreibung; denn die Dichtung teilt mehr das Allgemeine, die Geschichtsschreibung hingegen das Besondere mit.“ Im historischen Roman wird diese berühmte Unterscheidung aus Aristoteles Poetik ebenso problematisch wie in einer erzählkritischen Haltung gegenüber der Geschichtsschreibung, wo etwa behauptet wird, dass ‚auch Klio dichtet’ – die Geschichtserzähler Verfahren verwenden, wie sie auch die Geschichtenerzähler zum Einsatz bringen (Hayden White).
Anhand exemplarischer Lektüren wird die Lehrveranstaltung Fragestellungen zum historischen Roman erarbeiten, für die Kategorien wie Fiktion, Glaubwürdigkeit und Wahrheit zentral sind. Es sollen vor allem narratologische Kompetenzen zur Analyse dieser Kategorien sowie gattungsgeschichtliches Urteilsvermögen und ein Bewusstsein für Grenz- und Entgrenzungsphänomene vermittelt werden.
 
31 701
Modul B, KK -
Putins Matrix. Aktuelle Romane aus Russland (2 SWS); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.4.) Matthias Schwartz,
Nina Weller
Nach dem Ende der Sowjetunion waren viele Kritiker und Literaturwissenschaftler davon ausgegangen, dass sich nun auch der russische Literaturbetrieb im Sinne des westeuropäischen Buchmarktes „normalisiere“. Literatur werde ihre Ausnahmestellung als politisches und moralisches Sprachrohr der Gesellschaft gegen politische und ideologische Vereinahmungen verlieren. Demgegenüber lässt sich in den letzten Jahren wieder eine zunehmende Politisierung der Belletristik beobachten, wobei sowohl anspruchsvollere „postmoderne“ als auch äußerst triviale „konventionelle“ Erzählverfahren benutzt werden, um mögliche und fantastische Zukunftsszenarien Russlands zu entwerfen.
Das Seminar möchte zum Ende der (ersten) Präsidentschaft Vladimir Putins einige jener neuen Romane untersuchen, die mit Mitteln von Science-Fiction, Groteske oder Thriller die Problematik von Zensur und Überwachung, Terror und Macht, Instrumentalisierung und Manipulation verhandeln und damit z.T. auch Metaphern auf die postsowjetische russische Gesellschaft vorlegen. Sie sollen danach befragt werden, ob sich in ihnen eine neue ästhetische und kulturpolitische Matrix erkennen lässt, nach denen das Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit, Fantastischem und Realem, Utopischem und Anti-Utopischem ausgestaltet wird.

Teils in Auszügen sollen Werke von Vladimir Sorokin, Max Frei, Boris Strugackij, Sergej Lukianenko, Olga Slavnikova, Andrej Volos oder Viktor Pelevin gelesen werden.
 
(31 901)
Modul C, KK -
Stadtgeschichte(n) Osteuropas. Neue Forschungsansätze und geschichtswissenschaftliche Methoden. (2 SWS) (4 LP); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (21.4.) Anne-Christin Saß
Die historische Stadt- und Urbanisierungsforschung hat Konjunktur. Konzentrierte sich die ältere Stadtgeschichtsforschung vorrangig auf die klassische Hochurbanisierungsphase, die insbesondere als Zentralisierung von ökonomischen und kulturellen Potenzialen sowie die Genese eines spezifisch urbanen Lebensstils beschrieben wurde, ist in den letzten Jahren sowohl eine inhaltliche als auch methodische Öffnung dieser historischen Teildisziplin zu verzeichnen. Neben kulturgeschichtlichen und ethnografischen Ansätzen, die den Zusammenhang von Kommunikation, Raum-Erfahrungen und Identitätsbildungsprozessen stärker in den Blick nehmen und nach der kulturellen und symbolischen Ordnung dieses Raumes fragen, ist die neuere Stadtgeschichtsforschung ebenso durch die Debatten der postmodernen Geographie herausgefordert, die grundlegende Fragen nach Raum, Grenzen und Raumorganisation stellt.
Im Kernkurs werden die zentralen Ansätze der neueren Stadtgeschichtsforschung gemeinsam erarbeitet und deren Potenziale für die Untersuchung der ost- und ostmitteleuropäischen Städte im 19. und 20. Jahrhundert diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne in den bis zum Zweiten Weltkrieg vielfach multiethnisch geprägten Stadtlandschaften, deren Zerstörung und ideologische Überformung im „Jahrhundert der Diktaturen“.
Der Kernkurs schließt inhaltlich an die Ringvorlesung im WS 2007/08 an.
Regelmäßige Lektüre, aktive Mitarbeit, die Übernahme eines Referates oder das Verfassen eines Essays sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme.

Literatur:
Rolf Lindner: Walks on the Wild Side. Eine Geschichte der Stadtforschung, Frankfurt a.M. 2004.
Karl Schlögel: Marjampole oder Europas Wiederkehr aus dem Geist der Städte, München 2005.
Clemens Zimmermann (Hg.): Zentralität und Raumgefüge der Großstädte im 20. Jahrhundert, Stuttgart 2006.
 
31 705
Modul D, KK -
Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit im sowjetischen Film (4 SWS) (4 LP); Mo 14.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (14.4.) Rosalinde Sartorti
Die Geschichte der Sowjetunion ist aufs Engste mit dem Projekt der Schaffung eines „Neuen Menschen“ verbunden, das nicht nur auf die Herausbildung einer allseitig gebildeten Persönlichkeit ausgerichtet war, sondern auch neue Rollenbilder beinhaltete. „Jede Köchin soll den Staat regieren können“, mit diesem Diktum von Lenin aus dem Jahr 1918 begann eine großangelegte Kampagne zur Einbeziehung von Frauen in den gesellschaftlichen Aufbauprozess, ein Glücksversprechen nicht primär durch Glück in der Ehe, in der Zweisamkeit und der Rolle als Mutter, sondern durch Bildung, Weiterbildung, durch Arbeitserfolge, Produktionssteigerung als Dienst an der Gesellschaft, am Kollektiv.
Dem Film, vor allem dem Spielfilm, kommt in diesem Prozess in seiner identitätsstiftenden Wirkung und als ein die Wirklichkeit konstituierendes Medium ganz besondere Bedeutung zu. Die Geschichte der Frauenemanzipation aber ist nicht zu trennen von der Rolle des Mannes.
Anhand ausgewählter Beispiele soll den unterschiedlichen Etappen der visuellen Codierung der Geschlechterverhältnisse im sowjetischen Film nachgegangen werden: von der nachrevolutionären Aufbruchsphase über die Zeit des Stalinismus, des Tauwetters, der Stagnation unter Brezhnev, bis zur Perestroika und den post-sowjetischen Jahren.
 
31 706
WV -
Hier und Jetzt: Filmgeschichte zwischen Chronik und Fiktion (2 SWS) (8 LP); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (17.4.) Anke Hennig
Die ‚Archivierung des Momentes’ der Aufnahme, welche die chronikalischen Genres für sich in Anspruch nehmen, steht in Konflikt zur medialen Modellierbarkeit der Geschichte seit der Moderne. Zugleich werden auch die Utopien einer vormedialen, unmittelbaren Begegnung mit der Gegenwart, wie sie noch das dokumentarische Pathos der klassischen Avantgarden kennzeichnen, fragwürdig. Bedenkenswert ist in diesem Zusammenhang die Fiktionalisierung der historischen und chronikalischen Genres, denen nun nicht mehr die Funktion der Erinnerung zukommt, sondern die nur noch eine Assemblage von Zeichen eines kollektiven Gedächtnisses (Ranciere) darstellen. Welche Bedeutung hat hier der Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm und von der avantgardistischen zur stalinistischen Kultur? Welche Auswirkung hat die Geschichtsbildung der Medien auf ihre eigene Geschichtsschreibung? Zu befragen sind Filme, Künstlertexte, Medientheorie und Filmphilosophie.
Russischkenntnisse sind von Vorteil.
 
Zeit- und Raumänderung!!!
31 702
WV -
Literatur und Politik: Prag 68 (2 SWS) (8 LP); Mo 18.00-20.00 - Ihnestr. 21, 21/E (Seminarraum) (21.4.) Tom Jürgens
Das Jahr 1968, das im westlichen Kontext als Jahr der Studentenrevolten ins kollektive Gedächtnis einging und nicht zuletzt identitätsstiftenden Charakter für eine ganze Generation (von Akademikern) hatte, erwies sich – und zwar nicht nur für die deutsche Geschichte – als Epochenjahr. Doch während die Aufstände in Deutschland (APO-Proteste), in Österreich (Wiener Uni-Ferkelei) oder Frankreich (Pariser Mai) den Auftakt zu einer Ära des Aufbruchs darstellen, verhält es sich im Osten Europas umgekehrt: Mit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei am 21. August 1968, findet auf gewaltsame und traumatisierende Weise ein Prozess sein Ende, der als „Prager Frühling“ die Hoffnung auf einen „Kommunismus mit menschlichem Antlitz“ geschürt hatte. Was diesen Reformprozess zu einem spezifischen macht ist der Umstand, dass er nicht allein auf einer (sozio-) politischen Ebene stattfindet, sondern dass er vorwiegend auf einer literarokulturellen Bühne ausgetragen wird.
Hatte die „Entstalinisierung“ der Ära Chruschtschow und der Beginn der „Tauwetterperiode“ auch in der ČSSR ab Ende der 50er zu Lockerungen in der Zensur geführt, so werden gerade in den 60ern Literatur und Film einerseits zu dem Maßstab, an dem eben jenes „menschliche Antlitz“ gemessen wird, andererseits werden sie zum Austragungsort ideologischer Positionierungskämpfe per se. Die Spannungsverhältnisse zwischen Parteilosen, Kommunisten und Reformkommunisten, die sich bereits in der „legendären“ Kafka-Konferenz von Liblice im Jahr 1963 niederschlagen, finden schließlich im Schriftstellerkongress von 1967 ihren Kulminationspunkt, ohne den sich die Ereignisse vom August 1968 nur schwerlich verstehen ließen.
Dem Verhältnis von Literatur und Politik nähert sich das Seminar aus prinzipiell vier Perspektiven:
a) Literatur als Schaubühne und Austragungsort von Politik (Kafka-Rezeption; Schriftstellerkongress; Zeitschriftendiskussion in den Literární listy etc.)
b) Literatur als Politikum (Romane, Stücke, Erzählungen von Škvorecký, Hrabal, Havel u.a.; Manifest der 2000 Worte von Vaculík; Literaturverfilmungen der Neuen tschechischen Filmwelle)
c) Literaturpolitik im Sinne eines staatlichen Reglements des subversiven Potentials von Literatur (Zensur; zensurbedingte Phänomene wie Samizdat, Tamizdat und Selbstzensur)
d) Literatur als Reflexionsort von Politik (Kohouts „Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs“, Lederers Studie über die Selbstverbrennung Jan Palachs, Romane wie Kunderas „Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, oder Topols „Zirkuszone“, die die Ereignisse von 68 zur Sprache bringen oder fortentwickeln)
Ziel des Seminars ist es, die mannigfaltigen Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Politik anhand von Prag 68 zu thematisieren und dabei der Frage nach „kultureller Traumatisierung“ und/oder „kultureller Identitätsstiftung“ nachzugehen. Dabei sollen nebst literarischen und filmischen Quellen aus der ČSSR auch historisch-dokumentarische Darstellungen der Ereignisse aus sowjetischer Perspektive (Einmarsch als „Befreiungsakt“) herangezogen und analysiert werden.
Alle Texte liegen in deutscher oder englischer Übersetzung vor, so dass spezielle slawische Sprachkenntnisse nicht notwendig sind.

Zur vorbereitenden Lektüre als auch zur Anschaffung empfohlen werden:
• Nachrichten aus der ČSSR. Dokumentation der Wochenzeitung Literární listy des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes, Prag, Februar - August 1968. Hrsg. von Josef Škvorecký. Frankfurt a. M. 1968.
• Reden zum IV. Schriftstellerkongress des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes. Prag, Juni 1967. Mit dem "Offenen Brief von Aleksandr Solženicyn an den VI. Kongress des Sowjetischen Schriftstellerverbandes". M. e. Nachw. v. Pavel Kohout. Frankfurt a. M. 1968
 
31 711
C -
Master-Colloquium (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 323 (Seminarraum) (17.4.) Georg Witte
Das Colloquium wendet sich an Studierende in der Abschlussphase. Durch Vorstellung der geplanten Magister- und Masterarbeiten soll der Studienabschluss vorbereitet werden. Darüber hinaus werden neuere Arbeiten zur osteuropäischen Kultur diskutiert.
 
(16406)
WV -
Schlachtfelder, Steppen, Zirkuszonen: Ostmitteleuropäische literarische Landschaften (2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/21 (14.4.) Heike Winkel
 
(16412)
WV -
Mensch und Tier (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/101 (17.4.) Matthias Meindl
 
(17641)
WV -
Eisenstein (2 SWS) (8 LP); Master Methoden (Teil 2) Do 12.00-14.00 - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum)
Sichtung Do 14.00-16.00 14-tägl. - Grunewaldstr. 35, SR I (Seminarraum)
(17.4.) Georg Witte,
Gertrud Koch
Der sowjetische Filmregisseur Sergej Eisenstein hat die Praxis und Theorie der Filmavantgarde der 1920er Jahre wesentlich geprägt. "Montage" ist nicht zuletzt durch seine Filme und theoretischen Schriften zu einem Emblembegriff avantgardistischer Ästhetik geworden, der weit über den Bereich der Kinematographie hinausweist. Das Spätwerk Eisensteins in den 1930er und 1940er Jahren, also im Kontext der stalinistischen Kultur, ist bis heute in seiner Ambivalenz zwischen manipulativer Suggestionsästhetik und künstlerischer Subversion totalitärer Ideologie umstritten.
Im Seminar sollen sowohl die filmkompositorischen Verfahren Eisensteins aus den verschiedenen Werkperioden analysiert als auch seine theoretischen Schriften diskutiert werden. Besonders Eisensteins in Filmen und Schriften betriebene Reflexion symbol- und mythentheoretischer Aspekte und anthropologischer Prämissen von ästhetischer Erfahrung soll dabei berücksichtigt werden.
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