Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Osteuropa-Institut

Studienfachberatung

Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Do 11.00-13.00

Osteuropastudien

Einzelberatung

Für Fragen, die die einzelnen Fachdisziplinen betreffen, sind die jeweiligen Beauftragten der Arbeitsbereiche zuständig:

  • Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft
    Dr. Karin Pieper, Zi. 223, Telefonnummer:838-52102
    Univ.-Prof. Dr. Nikolai Genov, Zi. 216, Telefonnummer:838-52039
  • Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft
    Recht: Dr. Arno Wohlgemuth, Zi. 218, Telefonnummer:838-52092
    Wirtschaft: Univ.-Prof. Wolfram Schrettl, Ph.D., Zi. 101a, Telefonnummer:838-57037
  • Arbeitsbereich Geschichte und Kultur
    Univ.-Prof. Dr. Holm Sundhaussen, Zi. 116, Telefonnummer:838-52076
    Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Telefonnummer:838-52756

Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte:

Andrea Despot, Zi. 016, Telefonnummer:838-52082, E-Mail: despot@zedat.fu-berlin.de
Sprechstunde nach Vereinbarung

Studentische Studienfachberatung

Anne Sorge, Zi. 04A, Telefonnummer:838-54044, E-Mail: privetui@zedat.fu-berlin.de

Büro Osteuropastudien (Zi. 117):

Natalja Eisenblätter, Telefonnummer:838-52076 - Mo, Mi 14.00-16.00
(Anmeldung zur Zwischenprüfung, Ausstellen von Bescheinigungen etc., alle verwaltungstechnischen Angelegenheiten)

Praktikumsbörse

Katrin Bergholz, Zi. 017, Telefonnummer:838-52074, Faxnummer:838-53788, E-Mail: oeprakt@zedat.fu-berlin.de


Magisterteilstudiengang Osteuropastudien

Magisterteilstudiengang Osteuropastudien

Das Fach "Osteuropastudien" ist multidisziplinär und gegenwartsbezogen. Es vermittelt geistes- und sozialwissenschaftliche Kenntnisse über die Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas (im Folgenden zusammenfassend als Osteuropa bezeichnet). Der Studiengang vermittelt Kenntnisse über Osteuropa in zwei von den Studierenden wählbaren Disziplinen der fächerübergreifenden Arbeitsbereiche des Osteuropa-Instituts: (A) Politik und Gesellschaft, (B) Recht und Wirtschaft sowie (C) Geschichte und Kultur. Er vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb zweier osteuropäischer Sprachen verbunden, wobei für die eine aktive Sprachfähigkeit und für die andere passive Sprachkenntnisse, d.h. Kenntnisse für ein rezeptives Verständnis von Fachtexten, erworben werden. Im Nebenfach werden Kenntnisse in einer von den Studierenden frei wählbaren Disziplin der oben genannten Arbeitsbereiche vermittelt. Das Nebenfach vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb einer osteuropäischen Sprache verbunden.

Weitere Auskünfte, insbesondere zu den Zugangsvoraussetzungen für die möglichen Fächerkombinationen und zur Sprachausbildung, erhalten Sie in der Studienfachberatung.

Hinweis: Die Bezeichnung der einzelnen Lehrveranstaltungen (GK, PS etc.) des Osteuropastudiengangs richtet sich nach der neuen Studienordnung.

Wahlpflichtveranstaltungen für Haupt- und Nebenfach

(31 204)
V/Ü -
International Relations/ World Politics (3 SWS) (6 cr) (max. 70 Teiln.) (Englisch); Di 9.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Klaus Segbers
This lecture aims at introducing students to the main concepts, theories and issues of IR. Regarding concepts and theories, diverse and competing assumptions and interpretations like positivism, constructivism, realism, institutionalism, liberalism, and others will be presented, debated and applied.
For the latter purpose we will organize permanent working groups, focusing on certain regional problems and conflicts. In these working groups, the respective theoretical tools will be tested.

This course will be organized over 3 hours per week. In the first hour I will present the respective topic in a concise form as lecture. In the second hour, the working groups will discuss the topis and approaches and apply them to their case. In the third hour, the results of the working groups (including open questions) will be presented and discussed in the plenary session.

Participants have to be present in all 3 hours, to prepare the required readings, and to present (at least once) the findings from their working groups to the plenary. If you need grading, you will have to successfully pass the final written examination (Klausur) in addition to the other tasks.
Good English language capabilities are necessary.

To register for this lecture, please follow these steps:
-- go to http://pol.oei.fu-berlin.de and register electronically (not later than April 7, 2006);
-- Please send a brief mission statement (about 1 page) to shkabpol@zedat.fu-berlin.de (same date);
-- if you study in one of the modulized programs, you have to register at Campus Management: https://www.ecampus.fu-berlin.de.
-- this lecture will be organized via the e-learning-platform Blackboard. Here you also have to register at http://lms.fu-berlin.de.
 
(31 904)
V/Ü -
Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg (2 SWS) (6 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
Polen war während des Zweiten Weltkriegs der Hauptschauplatz des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden; gleichzeitig gehörte auch das polnische Volk zu den Hauptleidtragenden der deutschen Terrorherrschaft. Erst in jüngster Zeit begann in der polnischen Öffentlichkeit in Zusammenhang mit dem Buch „Nachbarn“ von Jan Gross eine öffentliche Debatte, die auch nach der polnischen Schuld und Beteiligung am Holocaust fragte. In der Vorlesung soll ein differenziertes Bild des komplexen Beziehungsgeflechts zwischen Deutschen, Polen und Juden während des Zweiten Weltkriegs gezeichnet werden und dabei die in Polen vorherrschende Täter-Opfer-Perspektive zugunsten einer integrierten Betrachtungsweise durchbrochen werden. Zu fragen ist auch nach dem Platz der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs im kollektiven Gedächtnis in Polen, Deutschland und Israel.
Einführende Literatur:
Włodzimierz Borodziej/Klaus Ziemer, Deutsch-polnische Beziehungen 1939 – 1945 – 1949. Eine Einführung. Osnabrück 2005 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 5)
 
(31 612)
V/Ü -
Geschichte Südosteuropas im 19./20. Jh. (3 SWS) (6 cr); Fr 9.00-12.00 - Ihnestr. 21, 21/E (Seminarraum) (21.4.) Holm Sundhaussen
Überblick über die Geschichte der Region vom Beginn der Befreiungskämpfe gegen die osmanische Herrschaft (serbische Aufstände von 1804 und 1815) bis zur Gegenwart. Der erste Teil der Veranstaltung ist den Prozessen der Nations- und Nationalstaatsbildung im „langen 19. Jh.“ gewidmet. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Krisen und Kriegen sowie den wechselnden Gesellschaftssystemen im „kurzen 20. Jh.“. In beiden Teilen werden Ereignis-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte miteinander zu einer Synthese verbunden.
Die Übung dient der Vertiefung ausgewählter Themen.
 
(31 505)
V/Ü -
Economic Systems (2 SWS) (6 cr) (Englisch); Mi 16.00-18.00 - Ihnestr. 21, 21/A (Hörsaal) (19.4.) Wolfram Schrettl
The various – both existing and not anymore existing – economic systems will be described, compared, and analyzed. Sufficient attention will be devoted to the traditional dichotomy „capitalism vs socialism.“ Beyond that, economic systems will be discussed from a variety of wider and richer perspectives.
 
(16 436)
V/Ü -
Fiktionsskepsis (2 SWS) (6 cr); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106 (24.4.) Georg Witte
In der russischen Avantgarde der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts kommt es zu vielfältigen Formen eines Zweifels an der ästhetischen und sozialen Relevanz von Fiktion: als Kritik an fabel-orientierten Handlungsstrukturen ("sujetlose Prosa", "ornamentale Prosa"), als "faktographisches" Konzept eines radikalen Dokumentarismus, als Fundamentalkritik am Genre des Romans (und an "Belletristik" überhaupt), als Verdacht gegen alles, was die Eigenschaften narrativer oder szenischer Repräsentation hat. Die Vorlesung versucht einen Einstieg in die historische Rekonstruktion dieses Diskurses. Eine seiner Prämissen ist dabei in einem prinzipiellen Antimimetismus der Avantgarde anzusetzen, der zwei, durchaus widersprüchliche, Implikationen hat: a) einen radikalen Formalismus, der jegliche Nachahmung (Handlungsnachahmung) in ihrer Bedingtheit/Gemachtheit entblößt, b) einen radikalen Verismus, der die Grenze zwischen der Wirklichkeit und deren nur "realistischer" Repräsentation überhaupt durchbrechen will. Beide Positionen bestreiten zwei entscheidende Aspekte des Fiktionalen: die erste (a) negiert die Wahrscheinlichkeitsbedingung der Fiktion, die schon im aristotelischen Konzept der Handlungsmimesis begründet wurde, die zweite (b) negiert eine Wahrheitspotenz der Fiktion, wie sie unterschiedlichen Vorstellungen einer Welthaltigkeit oder Weltmodellierung durch Fiktionen zugrunde liegt. Die Vorlesung wird sich, in ihrem historischen Anspruch, beschäftigen mit Prosawerken und Programmtexten von Vasilij Rozanov, Viktor Šklovskij, Isaak Babel', Osip Mandel'štam, Boris Pilnjak, Boris Pasternak, Nikolaj Čužak, Sergej Tret'jakov, Daniil Charms, Leonid Lipavskij, Leonid Dobyčin und anderen. Zugleich soll versucht werden, gleichsam im 'Fegefeuer' einer avancierten Kritik der Fiktion, unter Rückgriff auf neuere poetologische und anthropologische Ansätze eine Begründung des Fiktionalen als ästhetischen Erfahrungsmodus theoretisch zu erhärten.

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

Grundstudium

31 201
GK -
Politik in Osteuropa – Eine Einführung, Teil 1 (2 SWS) (6 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.4.) Karin Pieper
Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

Kommentar:
Dieser Kurs ist für Studierende im Grundstudium gedacht und versteht sich als Einführung in das Studium der Osteuropastudien. Der Kurs vermittelt einen Überblick über zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten: Strukturelemente des Raumes "Osteuropa"; politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte des sowjetischen Systems bis Ende der 80er Jahre; Einführung in die Transformationstheorien; Grundelemente der Transformation von Systemen sowjetischen Typs; Rolle der Parteien, der Zivilgesellschaft und der Verbände im Transformationsprozess sowie Auswirkungen der Europäisierungstendenzen.
Von den TeilnehmerInnen werden regelmäßige Teilnahme und begleitende Lektüre erwartet. Für einen Leistungsnachweis wird darüber hinaus eine erfolgreiche Abschlussklausur verlangt. Die Leistungsanforderungen können variieren, je nachdem, in welchem Studiengang Sie immatrikuliert sind.
 
31 202
PS -
Wandel in Osteuropa in vergleichender Perspektive (2 SWS) (8 cr) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (20.4.) Klaus Segbers
In dieser Veranstaltung sollen wesentliche Fragen des Systemwandels bzw. -wechsels der ehemaligen UdSSR und in Osteuropa behandelt werden. Dabei geht es a) um die Ursachen und Hintergründe der Transformationen; b) um die wichtigen Handlungsfelder und Politikbereiche, die von dem Wandel erfasst wurden; c) um absehbare Perspektiven der Nachfolgeräume, wobei den Ereignisrahmen übergreifende Perspektiven erarbeitet werden sollen.

Die Veranstaltung hat auch komparatistische Absichten - es wird die Frage gestellt, wie besonders oder ähnlich die Wandlungsprozesse in der FSU im Vergleich zu anderen Transformationen sind, die in der Welt ablaufen.
Hinreichende englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung, russische sind willkommen.

Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
-- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
-- Begründen Sie Ihr Interesse an der Lehrveranstaltung mit einem einseitigen mission statement an die studentische Hilfskraft des Arbeitsbereichs Politik shkabpol@zedat.fu-berlin.de (bis zum 7.4.2006);
-- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
-- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 203
PS -
Die Außenpolitik der EU im Spiegel mitgliedstaatlicher Interessen – am Beispiel der EU-Russlandpolitik (2 SWS) (8 cr) (max. 25 Teiln.); Mo 8.00-10.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (24.4.) Klaus Segbers,
Julia Langbein
Ist die EU in der Außenpolitik ein kollektiver Akteur oder ein Netzwerk traditioneller Bündnisdiplomatie, das durch die Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten bestimmt wird? Dieser Frage soll anhand der Russlandpolitik der Europäischen Union nachgegangen werden. Gerade im Hinblick auf die Russlandkritische Haltung der neuen Mitliedsländer Mittel- und Osteuropas könnte ein kollektives außenpolitisches Auftreten der EU entgegen aller Europäisierungstendenzen schwieriger werden.

Zu Beginn des Seminars wird geklärt, was unter Außenpolitik zu verstehen ist und welche zentralen theoretischen Ansätze für die Außenpolitikanalyse hinsichtlich der relevanten Akteure und Handlungsebenen existieren. Im zweiten Schritt werden die institutionellen Strukturen der GASP/ESVP auf Stärken und Schwächen überprüft und ein Überblick über ihre Entstehungsgeschichte gegeben. Im Hauptteil des Seminars wird die Einflussnahme einzelner EU –Mitgliedstaaten auf die EU-Russlandpolitik untersucht. Für die Deutungen sollen die zu Beginn des Seminars besprochenen theoretischen Ansätze genutzt werden.

Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
-- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
-- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
-- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 204
V/Ü -
International Relations/ World Politics (3 SWS) (6 cr) (max. 70 Teiln.) (Englisch); Di 9.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Klaus Segbers
This lecture aims at introducing students to the main concepts, theories and issues of IR. Regarding concepts and theories, diverse and competing assumptions and interpretations like positivism, constructivism, realism, institutionalism, liberalism, and others will be presented, debated and applied.
For the latter purpose we will organize permanent working groups, focusing on certain regional problems and conflicts. In these working groups, the respective theoretical tools will be tested.

This course will be organized over 3 hours per week. In the first hour I will present the respective topic in a concise form as lecture. In the second hour, the working groups will discuss the topis and approaches and apply them to their case. In the third hour, the results of the working groups (including open questions) will be presented and discussed in the plenary session.

Participants have to be present in all 3 hours, to prepare the required readings, and to present (at least once) the findings from their working groups to the plenary. If you need grading, you will have to successfully pass the final written examination (Klausur) in addition to the other tasks.
Good English language capabilities are necessary.

To register for this lecture, please follow these steps:
-- go to http://pol.oei.fu-berlin.de and register electronically (not later than April 7, 2006);
-- Please send a brief mission statement (about 1 page) to shkabpol@zedat.fu-berlin.de (same date);
-- if you study in one of the modulized programs, you have to register at Campus Management: https://www.ecampus.fu-berlin.de.
-- this lecture will be organized via the e-learning-platform Blackboard. Here you also have to register at http://lms.fu-berlin.de.

Hauptstudium

31 205
HS -
Regionalpolitik in der erweiterten EU (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (20.4.) Karin Pieper
Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

Im Rahmen dieses Hauptseminars werden zunächst in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht die Entwicklungslinien der Europäischen Regionalpolitik thematisiert. Ein weiterer Block ist der Rolle und dem Zusammenspiel einzelner Akteure der Regionalpolitik im europäischen Institutionengefüge gewidmet: Wie interagieren EU-Kommission, Ausschuss der Regionen und Lobbyakteure (Dachverbände, Regionenbüros) in den einzelnen Phasen des Politikzyklus der europäischen Regionalpolitik? Ausgehend von Konzepten wie Mehrebenensystem, Europa einiger Regionen) wird anschließend anhand ausgewählter Staaten der EU der 25 analysiert, wie die über die EU-Regionalpolitik transportierten Leitbilder, Verfahrensweisen und Steuerungsmechanismen von den beteiligten Akteuren umgesetzt werden. Neben der Analyse interner Faktoren auf der politisch-institutionellen Ebene steht dabei die Frage im Vordergrund, wie intermediäre Akteure (Verbände, Gewerkschaften, Parteien) ihre Interessen im sich herausbildenden Mehrebenensystem der EU durchsetzen können. Schließlich wird thematisiert, wie die neuen Mitgliedstaaten der EU zum einen mithilfe der EU-Vorbeitrittsinstrumente auf die aktive Beteiligung an der EU-Strukturpolitik vorbereitet wurden; zum anderen wird die (veränderte) Rolle regionalpolitischer Akteure in alten und neuen Mitgliedstaaten der EU bei der Reform der EU-Strukturpolitik nach 2006 analysiert.
 
31 206
HS -
Die politische Ökonomie von Reformprozessen in Mittel- und Osteuropa. Vom Washington Consensus zu Good Governance (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Di 18.00-20.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Andreas Golthau
Nachdem zu Beginn der neunziger Jahre der sog. „Washington Consensus“ mit den Leitbildern der Privatisierung und der Liberalisierung die prinzipielle Weichenstellung wirtschaftlicher Transformation in den Staaten Mittel- und Osteuropa vorgegeben hatte, schwang das theoretisch-analytische Paradigma Ende des Jahrzehnts in die entgegen gesetzte Richtung. Der „Post Washington Consensus“ betont nun die zentrale Rolle funktionierender Institutionen und guter Regierungsführung (Good Governance) für die erfolgreiche Entwicklung eines Landes. Insbesondere “accountability” und Effizienz der Administration in der Bereitstellung öffentlicher Güter können als die zentralen Begriffe des neuen Paradigmas gelten.
Im Seminar sollen zunächst die zentrale Ansätze beider Paradigmen einander gegenüber gestellt werden, um Akteure, Institutionen und politischen bzw. wirtschaftlichen Outcome theoretisch miteinander erklärend in Verbindung zu setzen. Darauf aufbauend wird anhand mehrerer ausgewählter Fallstudien aus den Ländern Mittel- und Osteuropas mit den Ansätzen experimentiert. Ziel ist, einerseits letztere auf ihre Aussagekraft hin zu überprüfen. Andererseits soll anhand der empirischen Analyse ein profundes Verständnis für die unterschiedlichen Analyseebenen und Akteurseinheiten entwickelt werden, die den Ansätzen zugrunde liegen.


Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
-- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
-- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
-- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 207
HS -
Internationale Beziehungen und Osteuropa (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.4.) Andreas Golthau
Das Seminar hat zum Ziel, Wandel und Komplexität der internationalen Beziehungen in Osteuropa zu erfassen. Dabei geht es sowohl um die empirische Erfassung dieser Thematik als auch um die Diskussion angemessener theoretischer Zugänge.
Der erste, einführende Teil des Seminars beschäftigt sich mit Entstehung und Zerfall des „Ostblocks“. Darüber hinaus werden unterschiedliche Theorien der internationalen Beziehungen (Realismus, Institutionalismus, Konstruktivismus, Außenpolitiktheorie) vor dem Hintergrund der Transformation diskutiert. Ziel ist es, diese Theorien in den einzelnen empirischen Einheiten immer wieder auf ihre Anwendbarkeit bzw. auf die Notwendigkeit ihrer Modifizierung hin zu überprüfen.
Die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte des Seminars sind also vor einem theoretischen Hintergrund zu diskutieren. Die erste empirische Einheit beschäftigt sich mit den Außenpolitiken ausgewählter post-sozialistischer Staaten und fragt nach ihren inneren und äußeren Determinanten sowie ihrem Wandel seit 1991. In der zweiten empirischen Einheit werden einzelne Politikfelder auf ihre Bedeutung für die internationalen Beziehungen in Osteuropa hin untersucht. Schließlich werden wir uns mit internationalen Organisationen, ihrer Entwicklung und ihrem Gewicht in der Region beschäftigen und in diesem Zusammenhang auch nach der Rolle des Westens als Akteur fragen.


Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
-- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
-- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
-- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 208
HS -
Konfliktzonen im Süd- und Nordkaukasus. Möglichkeiten und Grenzen auswärtiger Konfliktbearbeitung (2 SWS) (10 cr); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (24.4.) Uwe Halbach
In der Lehrveranstaltung soll zunächst ein Überblick über die Konflikt-und Krisenlandschaften im Süd-und Nordkaukasus gegeben, ein "conflict mapping" vorgenommen werden. Wie sind die Konflikte wie der um Berg-Karabach zu charakterisieren (innerstaatlich-zwischenstaatlich, Interessen-/Identitätskonflikte)? Wie hängen Krisen-und Konfliktentwicklungen in beiden Regionshälften des Kaukasus zusammen? Sodann ist der Problemkomplex der externen Akteure zu behandeln. In welchem "geopolitischen" Kontext stehen die "eingefrorenen" Regionalkonflikte im Südkaukasus? Ist die ausgreifende Gewalt im Nordkaukasus ein eingekapseltes "innerstaatliches Problem" der Russischen Föderation?
Welche Möglichkeiten und Grenzen bestehen für eine externe Unterstützung von "Friedenspolitik" im Kaukasus?

Vorläufige Literaturangaben:
Coppieters, Bruno u.a.: Europeanization and Conflict Resolution. Case Studies from the European Periphery, Gent 2004

Dehdashti, Rexane: Internationale Organisationen als Vermittler in innerstaatlichen Konflikten. Die OSZE und der Berg-Karabach Konflikt, Studien der Hessischen Stiftung Friedens und Konfliktforschung Bd.34,Campus Verlag Frankfurt/New York 2000.

Halbach, Uwe: Gewalt in Tschetschenien. Ein gemiedenes Problem internationaler Politik. Studien der Stiftung Wissenschaft und Politik, S4 / Februar 2004.

Kaufman, Stuart J.: Modern Hatreds. The Symbolic Politics of Ethnic War, Cornell University Press, Ithaca and London 2001.

Pietzonka, Barbara: Ethnisch-territoriale Konflikte in Kaukasien. Eine politisch-geographische Systematisierung, Schriftenreihe des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Köln, Bd. 26, Nomos Verlag Baden-Baden 1995.

Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 209
HS -
Vergleichende Außenpolitikanalyse am Beispiel der amerikanischen und russischen Außenpolitik (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (24.4.) Sabine Fischer,
Andrea Liese
Bis 1991 standen sich die USA und Russland (als Kernstaat der Sowjetunion) als Antagonisten im Ost-West-Konflikt gegenüber. Die USA haben sich seitdem in den Augen der meisten Beobachter(innen) als „einzig verbliebene Supermacht“ behauptet. Die Russische Föderation büßte demgegenüber mit dem Ende des Ost-West-Konflikts ihren Status als Supermacht zwar ein, erhebt jedoch bis in die Gegenwart den Anspruch als Großmacht und hegemonialer Akteur auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Beide Staaten betreiben eine Außenpolitik, die auch in Zeiten von Globalisierung und einer „NGOisierung“ oder „Privatisierung“ der Weltpolitik von zentraler Bedeutung für andere Staaten und Regionen sowie für die internationale Kooperation insgesamt ist.
Das Seminar setzt sich einen systematischen Vergleich zwischen amerikanischer und russischer Außenpolitik zum Ziel. Im ersten Teil werden wir zunächst unterschiedliche theoretische Ansätze zur Analyse von Außenpolitik (im Wesentlichen aus den Theorien der Internationalen Beziehungen) diskutieren und externe Bestimmungsfaktoren der Außenpolitik erheben. In einem zweiten Schritt werden wir die für Außenpolitik zentralen Akteure und institutionellen Strukturen identifizieren und Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den politischen Systemen, d.h. den internen Bestimmungsfaktoren von Außenpolitik, herausstellen.
Mit diesem „Rüstzeug“ ausgestattet, begeben wir uns im zweiten Teil in die vergleichende Analyse. Hierzu werden wir uns zunächst mit der Methodik des Vergleichs beschäftigen und schließlich in mehreren Sitzungen vergleichend einzelne Politikfelder in der amerikanischen und russischen Außenpolitik untersuchen.
Durch diese Anlage zielt das Seminar darauf ab, die Teilnehmenden dazu zu befähigen, selbstständig eine theoriegeleitete, vergleichende Analyse in Form einer Hausarbeit zu verfassen.

Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:

Außenpolitikanalyse:
Carlsnaes; Walter 2002: Foreign Policy in: Walter Carlsnaes, Thomas Risse und Beth Simmons (Hrsg.): Handbook of International Relations, London: Sage, 331-349.
Harnisch, Sebastian 2003: Theoriegeleitete Außenpolitikforschung in einer Ära des Wandels, in: Gunther Hellmann, Klaus Dieter Wolf und Michael Zürn (Hrsg.): Die neuen internationalen Beziehungen. Forschungsstand und Perspektiven in Deutschland, Baden-Baden: Nomos, 313-360.

Russische Außenpolitik:
Jahn, Egbert 2004: Die Außenpolitik Russlands, in: Knapp, Manfred / Krell, Gert (Hrsg.): Einführung in die Internationale Politik. Studienbuch, München: Oldenbourg, 4. Auflage, 50-284
Lo, Bobo 2003: Vladimir Putin and the Evolution of Russian Foreign Policy, London: RIIA

Amerikanische Außenpolitik:
Medick-Krakau, Monika, Stefan Robel und Alexander Brandt 2003: Die außen- und Weltpolitik der USA, in: Manfred Knapp und Gert Krell (Hrsg.): Einführung in die Internationale Politik, München: Oldenbourg, 4. Auflage, 92-134.


Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 7.04.06) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 210
HS -
Eine neue Ostpolitik für Europa? (2 SWS) (10 cr) (max. 70 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.4.) Eckart Stratenschulte
Die Europäische Union steht vor der Aufgabe, ihre Beziehungen mit den Staaten Osteuropas und des Kaukasus zu ordnen. Ein Instrument hierfür ist die Europäische Nachbarschaftspolitik, die jedoch bei den Partnern auf Schwierigkeiten stößt. Russland fühlt sich von diesem Politikansatz nicht angesprochen und pocht auf eine „strategische Partnerschaft“ mit der EU, die Ukraine und Moldawien teilen das Ziel der ENP, nämlich enge Beziehungen ohne Mitgliedschaftsperspektive, nicht, mit Belarus geschieht nichts und die Kaukasus-Staaten sind in regionale Konflikte verstrickt.
Welche Ziele kann und will die EU im Hinblick auf Europas Osten erreichen? Was kann sie selbst tun und welche Rolle können andere Institutionen wie der Europarat, die NATO und die OSZE spielen? Wie steht es um die Osteuropa-Politik der USA, unterstützt sie den EU-Ansatz oder konterkariert sie ihn?
Diese Fragen sollen im Seminar besprochen werden. Die Studierenden werden gebeten, jeweils eine Sitzung vorzubereiten und zu moderieren. Von jeder Sitzung wird ein Protokoll erstellt und allen zugänglich gemacht. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre von Texten voraus, da diese im Seminar selbst nicht mehr referiert werden.

Anmeldungen erbeten an: seminar@eab-berlin.de
Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
 
31 211
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr) (max. 25 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (20.4.) Klaus Segbers
Dieses Colloquium wird für Interessenten sowohl des OEI wie des OSI angeboten. Die Teilnehmenden werden die Möglichkeit erhalten, ihre in Vorbereitung oder in Arbeit befindlichen Projekte für schriftliche Abschlussarbeiten ein- oder zweimal zu präsentieren und diese vor allem methodisch zu diskutieren. Dabei wird es um handwerkliche und methodische Fragen der Verfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit gehen. Das Setzen von Variablen, die Bildung von Hypothesen und das Design von Fallstudien werden dabei eingeübt.
Der Veranstalter wird in einer Sitzung darlegen, auf welche Punkte GutachterInnen besonders schauen, und worauf bei der Verfertigung einer schriftlichen Arbeit zu achten ist. Auch der Verlauf mündlicher Abschlussprüfungen wird besprochen.
Falls die Zeit ausreicht, werden neue theoretische und methodische Ansätze zu den beiden Themenfeldern Transformationen und Internationale Beziehungen vorgestellt und diskutiert. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt der Veranstaltung kann in der Bildung informeller Arbeitsgruppen bestehen

Konsultieren Sie auch die Homepage http://userpage.fu-berlin.de/~segbers.
Interessenten melden sich bitte rechtzeitig (bis 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management anmelden: https://www.ecampus.fu-berlin.de.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Soziologie

Grundstudium

31 301
PS -
Gender und Sozialkapital in Osteuropa (2 SWS) (8 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.4.) Ursula Frübis
Im Forschungszusammenhang Osteuropa/Südosteuropa ist das Thema „Sozialkapital“ ein relativ Neues. Das Interesse am Konzept wurde zum großen Teil durch die Aktivitäten der Weltbank und dem United Nation's Development Programme in der Region geweckt. Die angewandten Definitionen zum Sozialkapital unterscheiden sich nicht nur erheblich vor dem Hintergrund der verschiedenen disziplinären Zugänge, sondern auch von Autor zu Autor. Einige Autoren übernehmen die Definitionen von Putnam, andere nehmen Anleihen bei der Rational Choice Theorie von Coleman und eine begrenzte Anzahl von Autoren bei Bourdieu. Adam und Roncevic (2003: 157) weisen kritisch darauf hin, das gerade die breite Anwendung des Konzepts, die Probleme der verschiedenen Definitionen, der Operationalisierung und der Messbarkeit nicht lösen. Der Gender-Aspekt wurde im Forschungszusammenhang Osteuropa/Südosteuropa weitgehend vernachlässigt, trotz seiner Bedeutung in der postsozialistischen Transition (Corrin 1999, 2000).
Von feministischer Seite wird das der starke Einfluss des Konzepts „Sozialkapital“ heftig kritisiert. Es wird der Vorwurf erhoben, dass das Konzept viele Prämissen über die gesellschaftliche Rolle von Frauen und den Geschlechterverhältnissen zur Grundlange habe, die in den letzten dreißig Jahren von feministisch orientierten SozialwissenschaftlerInnen bereits verabschiedet wurden. Inter alia werde eine maskuline Version der Sozialtheorie (siehe Baron et al., 2000; Fine, 2001; Molyneux, 2002), gleichsam eine maskuline Ontologie des Sozialen (Witz and Marshall, 2004) re-installiert.

Ziel des Seminars ist es eine Bestandsaufnahme der feministischen Kritik an der Sozialkapitaltheorie vorzunehmen und die noch nicht geleistete eine Übertragung, auf die sich seit 1989 fundamental veränderten osteuropäischen Geschlechterverhältnisse vorzunehmen. Seminarvoraussetzung ist ein vorab vertraut sein mit den drei „Vätern“ des Konzepts - Bourdieu, Coleman und Putnam.

Leistungsnachweis:
Ausgehend vom Thema des Referats (1000 – 1 500 Wörter) ist eine Hausarbeit (4 000 – 5 000 Wörter) anzufertigen, die sich kritisch mit der gewählten Seminarthema und der einschlägigen Literatur beschäftigt.


Literatur:

- Adam, Frane and Roncevic, Borut (2003), Social capital: recent debates and research trends, Social Science Information, Vol. 42(2).
- Adkins, Lisa (2005), Social capital: The anatomy of a troubled concept, in: Feminist Theory, vol. 6 (2): 195-211: Sage Publications.
- Baron, Stephen [Hrsg.], 2000, Social capital: critical perspectives, Oxford Univ. Press.
- Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
- Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement 95-120.
- Corrin, Chris (ed.) (1999) Gender and Identity in Central and Eastern Europe, London.
- Fine, Ben (2001) Social Capital versus social theory: political economy and social science at the turn of the millennium, London [u.a.]: Routledge.
- Franklin, Jane [u.a.] 2005, Women and Social Capital, Families &Social Capital ESRC Research Group Working Paper No. 12.
- Kuehnast, Kathleen R. [Hrsg.], 2004, Post-Soviet women encountering transition: nation building, economic survival, and civic activism, Washington, DC [u.a.]: Woodrow Wilson Center Press.
- Mihaylova, Dimitrina (2004) Social Capital Research in Central and Eastern Europe and the Former Soviet Union, An Annotated Bibliography, Central European University, Budapest.
- dieselbe (2004) Social Capital in Central and Eastern Europe, A Critical Assessment and Literature Review, Central European University, Budapest.
- Molyneux, Maxine (2002) Gender and the Silences of Social Capital: Lessons from Latin America, Development and Change 33(2): 167-88.
- Norris, Pippa; Inglehart Ronald, 2003, Gendering Social Capital: Bowling in Women’s Leagues? (http://ksghome.harvard.edu/~pnorris/Acrobat/Gendering Social Capital.pdf)
- Putnam, Robert D. (2000) Bowling alone: the collapse and revival of American community. New York [u.a.]: Simon &Schuster.

Die angegebene Literatur befindet sich rechtzeitig vor Semesterbeginn im Handapparat der Bibliothek des Osteuropa-Instituts. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende der Soziologie als auch der Osteuropastudien.
 
31 302
PS -
Paradigmenwechsel in der Osteuropaforschung? (2 SWS) (8 cr); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Ursula Frübis
Aufgabe sozialwissenschaftlicher Wissenschaftsforschung ist die systematische Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. So betont die Wissenschaftskonzeption von Robert K. Merton (1910 – 2003) die gesellschaftliche Autonomie des wissenschaftlichen Systems, die Eigengesetzlichkeit des Wachstums wissenschaftlichen Wissens sowie die Funktionalität der sozialen Struktur der Wissenschaft. Merton fragt, welche institutionalisierten Mechanismen es in der Wissenschaft gibt, die garantieren oder dazu beitragen, dass die Ziele der Institution Wissenschaft, die man als Produktion, Beurteilung und Vermehrung von Wissen mit Geltungsansprüchen bezeichnen kann, realisiert werden. Kritikern war das Mertonsche Forschungsprogramm allzu sehr auf die „Innenwelt“ der Wissenschaft gerichtet. Mit Thomas S. Kuhns (1922 – 1996) Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (1963) wurde der Begriff des Paradigmas in die Diskussion eingebracht. Unter einem Paradigma versteht Kuhn eine konkrete wissenschaftliche Leistung, die zum einen als Musterlösung eines Problems durch die wissenschaftliche Gemeinschaft akzeptiert wird und somit durch ihre eigentümliche ‘Bindekraft’ ein konsensuelles Moment stiftet, und zum anderen orientierungsstiftend und forschungsleitend für die Zukunft wirkt, indem diese Musterlösung Spielräume eröffnet, in denen sich noch ungelöste, aber ähnliche Probleme stellen. Beide Klassiker der Wissenschaftssoziologe werden, neben weiteren ergänzenden Arbeiten, Grundlage des Forschungsseminars zur deutschen Ost(europa)forschung sein.
Der Begriff Ostforschung bezeichnet einen interdisziplinären Forschungsverbund von Wissenschaftlern im Deutschen Reich, die sich aus einer deutschtumszentrierten Perspektive mit den Staaten und Völkern Ostmitteleuropas und Osteuropas beschäftigt haben und stets in einem engen Verhältnis zur zeitgenössischen Politik standen. Aufstieg und Fall der Ostforschung wurde in den letzten Jahren zunehmend zum Gegenstand von wissenschaftlichem Interesse. Arbeiten aus einem wissenschaftssoziologischen Blickwinkel stehen noch aus. Seminarziel ist es, die Interdependenz zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und hier im konkreten den Legitimationsstrategien, den Ressourcen, der Reputation und den Paradigmenwechseln der Forschungsrichtung mit ihren historischen Zäsuren von 1914, 1918, 1933 und der seit den 1950er Jahren multidisziplinär ausgerichteten Osteuropaforschung zu bearbeiten.


Leistungsnachweis:
Ausgehend vom Thema des Referats ist eine Hausarbeit anzufertigen, die sich kritisch mit der gewählten Seminarthematik und der einschlägigen Literatur beschäftigt. Als Richtlinie gilt ein Beitrag von rund 15 Seiten.


Literatur:

- Burleigh, Michael, 1988, Germany turns eastwards. A study of Ostforschung in Third Reich, Cambridge UP.
- Robert K. Merton, 1985, Entwicklung und Wandel von Forschungsinteressen, Aufsätze zur Wissenschaftssoziologie, 1. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
- Thomas S. Kuhn, 1962, The Structure of Scientific Revolutions, Chicago: University Press; deutsch: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1967.
- Linnemann, Kai Arne, 2002, Das Erbe der Ostforschung, Zur Rolle Göttingens in der Geschichtswissenschaft der Nachkriegszeit, Marburg: Tectum Verlag.
- Weingart, Peter, 2003, Wissenschaftssoziologie, Bielefeld: Transcript Verlag.
- Whitley, Richard, 2000, The Intellectual and Social Organization of the Sciences, Oxford University Press.
- Rose, Uwe, 2004, Thomas S. Kuhn, Verständnis und Mißverständnis, Zur Geschichte seiner Rezeption, Dissertation, Göttingen.
Die angegebene Literatur befindet sich rechtzeitig vor Semesterbeginn im Handapparat der Bibliothek des Osteuropa-Instituts. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende der Soziologie als auch der Osteuropastudien.
 
31 303
PS -
Politische Soziologie Osteuropas (2 SWS) (8 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.4.) Philipp Casula
Das Seminar wird einen Überblick geben über die Themen der vergleichenden politischen Soziologie. Im Mittelpunkt stehen zunächst klassische Konzeptualisierungen des Staates,
strukturelle Vorbedingungen und Akteure der Transformation. In einem zweiten Schritt werden die erworbenen theoretischen Kenntnisse im Rahmen verschiedener Fallstudien getestet. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Osteuropa. Darüber hinaus sollen auch die Erfahrungen Lateinamerikas miteinbezogen werden, um eine umfassendere Perspektive auf die „Dritte Welle“ der Demokratisierung zu bekommen. Schließlich soll das Seminar die Studierenden auch dazu befähigen, die wichtigsten Positionen einer nicht staatszentrierten politischen Soziologie kennen zu lernen.

Literatur:

BOTTOMORE, Tom B. (1969) Elite und Gesellschaft. Eine Übersicht über die Entwicklung des Elitenproblems. München: C.H. Beck.
CAROTHERS, Thomas (2002) “The end of the transition paradigm”, in Journal of Democracy 13 (1): 5-21.
FAULKS, Keith (1999) Political Sociology. A Critical Introduction. Edinburgh: Edinburgh UP.
FINOCCHIARO, Maurice A. (1999) Beyond Right and Left. Democratic Elitism in Mosca and Gramsci. New Haven, London: Yale UP.
GENOV, Nikolai (1997) “Four global trends: rise and limitations”, in International Sociology 4: 409-428.
HOWARD, Marc M. (2003) The Weakness of Civil Society in Post-Communist Europe. Cambridge: Cambridge UP.

HUNTINGTON, Samuel P. (1991) The Third Wave. Democratization in the Late Twentieth Century. Norman, London: University of Oklahoma Press.
KARL, Terry L., SCHMITTER, Philippe C. (1991) “Modes of transition in Latin America, Southern and Eastern Europe”, in International Social Science Journal 128: 269-284.
LINZ, Juan J., STEPAN, Alfred C. (1996) Problems of Democratic Transition and Consolidation. Southern Europe, South America, and Post-Communist Europe. Baltimore, London: John Hopkins UP.
LIPSET, Seymour M. (1959) „Some Social Requisites of Democracy: Economic Development and Political Legitimacy“ in The American Political Science Review 53 (1): 69-105. / dt.: “Wirtschaftliche Entwicklung und Demokratie”, 33-69 in ders.: Soziologie der Demokratie.
McFAUL, Michael, PETROV, Nikolai, RYABOV, Andrei (2004) Between Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington: Carnegie Endowment for International Peace.
MUNCK, Gerardo L., SKALNIK LEFF, Carol (1997) “Modes of transition and Democratization: South America and Eastern Europe in Comparative Perspective” in Comparative Politics 29 (3): 343-362.
NASH, Kate (2000) Contemporary Political Sociology. Malden: Blackwell.
O'DONNELL, Guillermo, SCHMITTER, Philippe C. (1986) Transitions from Authoritarian Rule: Tentative Conclusions about Uncertain Democracies. Baltimore: Johns Hopkins UP.
RUSTOW, Dankwart A. (1970) “Transitions to democracy. Toward a dynamic model” in Comparative Politics 3 (2): 337-363.
YAKOVLEV, Andrei (2003) Interaction of Interest Groups and Their Impact on Economic Reform in Contemporary Russia. Bremen: Forschungsstelle Osteuropa.
YOUNG, Iris M. (2000) Inclusion and Democracy. Oxford: Oxford UP.
 
Veranstaltung entfällt!
31 304
PS -
Zwischen Tradition und Moderne: Gesellschaftliche Entwicklung und Gender in Zentralasien und im Transkaukasus (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Brigitte Heuer
Kommentar
Die Gesellschaften Zentralasiens und des Kaukasus waren in sowjetischer Zeit massiven Modernisierungsbemühungen unterworfen; die postsowjetischen Transformationen brachten erneut einschneidende Veränderungen für die Bevölkerungen mit sich. Wo stehen diese Länder nach 15 Jahren des (theoretisch) angestrebten Übergangs zu Marktwirtschaft und Demokratie? Welche Auswirkungen haben strukturelle Reformen, Nationsbildungsprozesse und Wiederbelebung von Tradition und Religion für Gendergleichheit und Gendergerechtigkeit? Ausgehend von einem historischen Rückblick und einer Einführung in den Genderbegriff sollen diese Fragen in der Lehrveranstaltung untersucht werden. Die Bedeutung von Gendergleichheit für Entwicklungsprozesse und Armutsminderung und die Möglichkeiten aktiver Einflussnahme auf gesellschaftliche Entwicklungen und Chancen der Selbstorganisation von Männern und Frauen in den Staaten der Region werden ebenfalls thematisiert.

Literaturauswahl
Moghadam, V.: Gender and economic reforms: a framework for analysis and evidence from Central Asia, the Caucasus, and Turkey. In: Acar, F. a. A. Gunes-Ayata (ed.): Gender and Identity Construction: Women of Central Asia, the Caucasus and Turkey. Leiden/Boston, MA/Köln 2000.
Berg, Andrea: Globale Konzepte versus lokale Realität. Eine Studie zu Nicht-Regierungsorganisationen im unabhängigen Usbekistan, Baden-Baden 2004.
Corcoran-Nantes, Yvonne: Lost Voices – Central Asian Women Confronting Transition, London/New York 2005.
Geiß, Paul Georg: Demokratisierung und gesellschaftliche Reformen in Zentralasien. URL: www.fes.de. FES Politikinformation Osteuropa 96, 2002.
Gumppenberg, Marie-Carin von: Zivilgesellschaft in Zentralasien. In: Osteuropa 11/2002.
Handrahan, Lori M.: Gender and ethnicity in the ‚transitional democracy’ of Kyrgyzstan. In: Central Asian Survey 2001 (20), 4, S. 467–496.
Heyat, Farideh: Azeri Women in Transition. Women in Soviet and post-Soviet Azerbaijan, London/New York 2002.
Kuehnast, Kathleen: From pioneers to entrepreneurs. Young women, consumerism, and the „world picture“ in Kyrgyzstan. In: Central Asian Survey 1998 (17), Nr. 4, S.639–654.
Megoran, Nicholas: Theorizing gender, ethnicity and the nation-state in Central Asia. In: Central Asian Survey 1999 (18), 1, S. 99–110.
Schöning-Kalender, C., Neusel, A. u. M. M. Jansen (Hg.), Feminismus, Islam, Nation. Frauenbewegungen im Maghreb, in Zentralasien und in der Türkei, Frankfurt/New York 1997.
Stringer, Alex: Soviet development policy in Central Asia: the classic colonial syndrome? In: Everett-Heath, T. (ed.): Central Asia, Aspects of transition, London /New York 2003, S. 146–166.

Hauptstudium

31 305
HS -
Nationalismus in Osteuropa - Theorien und Erfahrungen (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Susanne Dittberner
Die von Hans Kohn eingeführte Unterscheidung zwischen westlichem und östlichem Nationalismus wollte auf die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Orientierungen des Nationalismus in Europa aufmerksam machen. Angesprochen war damit vor allem die besondere Problemlage der ethnisch heterogenen, historisch spät konstituierten Nationalstaaten in Mittel- und Osteuropa. Nach 1989 wurde diese Unterscheidung mit dem Hinweis auf das Gefahrenpotential des östlichen, d.h. ethnisch begründeten Nationalismus aktualisiert. Hält diese Unterscheidung jedoch den jüngeren Nationalismustheorien und den Erfahrungen nach 1989 stand?

Lektüre zur Vorbereitung:
Gellner, Ernest: Nationalismus, Hamburg: Rotbuch.
Auer, Stephan 2000: Nationalism in Central Europe. A Chance Or A Threat for the Emerging Liberal Order?, East European Politics &Societies, Vol. 14, No. 2, 213-245.
Osteuropa 7/2003 - Themenheft Staatssymbolik und Geschichtskultur, 7/2003.
 
31 306
HS -
„Weltgesellschaft“ – Theorien und Realitäten (2 SWS) (10 cr); 14-tägl., Fr 10.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (21.4.) Klaus Müller
Die Vision einer sich herausbildenden Weltgesellschaft wurde in den Utopien der Soziologie des 19. Jahrhunderts als Fortschrittsgesetz der Geschichte formuliert. Die Erfolge der Wissenschaft, der freie Handel und die Universalität der Vernunft wurden als Weg zur Überwindung von Abhängigkeit, Rückständigkeit und Ungleichheit aufgefasst. Heute, im sogenannten Zeitalter der Globalisierung, scheinen wir in einer Weltgesellschaft angekommen. Wie aber ist diese „Gesellschaft“ beschaffen: was sind ihre integrativen Werte, wie verlaufen ihre Konflikte, welche Institutionen hat sie hervorgebracht? Um diese Fragen zu klären, wird die Veranstaltung die wichtigsten soziologischen Theorien heranziehen und ihre Erklärungskraft an den aktuellen Problemen der Globalisierung osteuropäischer Gesellschaften überprüfen.

Literatur zur Vorbereitung:
Singer, Peter: One World, London 2004: Yale University Press.
Sklair, Leslie: Sociology of the Global System, London 1995: Prentice Hall
Sklair, Leslie: Globalization. Capitalism and its Alternatives, Oxford 2002: OUP.
 
31 307
C -
Forschungscolloquium, Konvergenzen und Divergenzen in der gesellschaftlichen Entwicklung (2 SWS) (4 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (19.4.) Nikolai Genov
Im Kontext der Globalisierung wird der Druck auf Individuen, Gruppen, Organisationen, Regionen und Gesellschaften immer stärker, sich an globale Trends anzupassen. Zugleich wächst unter den Bedingungen des marktwirtschaftlichen, politischen wie kulturellen Pluralismus die Fähigkeit sozialer Akteure, autonome Entwicklungspfade zu wählen und durchzusetzen. Inwieweit begrenzen diese Autonomie die strukturellen Einschränkungen sozialer Situationen oder folgenreiche Entscheidungen? Die Diskussionen sollen die Suche nach theoretisch, methodisch wie empirisch begründeten Antworten auf diesen Fragen in einer soziologisch-vergleichenden Perspektive stimulieren.

Literatur:
Inkeles, Alex and Masamichi Sasaki. Eds. (1996) Comparing Nations and Cultures. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.
Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Hrsg. (2005) Die Entwicklung des soziologischen Wissens. Ergebnisse eines halben Jahrhunderts. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

Grundstudium

31 408
GK -
Einführung in das Recht der Staaten Osteuropas (2 SWS) (6 cr); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Hans-Joachim Schramm
Die Veranstaltung soll den Studenten einen Überblick verschaffen über das Recht der Staaten Ostmitteleuropas sowie der europäischen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem Verfassungsrecht liegen. Ein erster Block von Veranstaltungen wird der Rechtsgeschichte gewidmet sein. In ihm soll nach einem historischen Überblick über die gesamte Region insbesondere der Weg der osteuropäischen Länder in die EU nachgezeichnet werden. Eine weitere Stunde wird der Problematik der Transformation und ihrer Auswirkung auf das Recht gewidmet werden. Der zweite Block wird verschiedene Aspekte des Verfassungsrechts dieser Länder zum Gegenstand haben. Näher behandelt werden die Entstehung und der Inhalt der neuen Verfassungen. Des weiteren sollen die Ausformung des Regierungssystems und die Stellung des Verfassungsgerichts untersucht werden. Schließlich werden einzelne Unterrichtseinheiten der Gewährleistung von Grundrechten gewidmet sein, darunter dem Schutz des Eigentums und der Meinungsfreiheit. Der dritte Veranstaltungsblock wird dann das Thema ‚Justiz und Verwaltung’ zum Inhalt haben. Hier wird es um die Frage gehen, welchen Prinzipien das neu zu schaffende Verwaltungsrecht dieser Staaten folgt und wie die Justiz organisiert ist. Daneben soll ein Blick auf die juristischen Berufe und die juristische Ausbildung in diesen Ländern geworfen werden.

Einführende Literatur: Feldbrügge The Rule of Law in the European CIS - States, in: Review of Central and East European Law Vol. 26 (2000) No. 3, S. 213; Ismayr (Hrsg.) Die politischen Systeme Osteuropas (2.Aufl., 2004); Roggemann Die Verfassungen Mittel- und Osteuropas (1999). Umfassend: Brunner (Hrsg.) Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Staaten Osteuropas (VOS), Loseblatt, Stand: April 1998, nicht fortgeführt.
 
31 402
PS -
Recht und Justiz in der Literatur Russlands (2 SWS) (8 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.4.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Soukova
Prominente Vertreter der russischen Literatur (Dostojewskij, Tolstoj), aber auch andere wie Fonvizin, Kapnist oder Narežnyj haben die russische Justiz aufs Korn genommen, ebenso wie die Autoren anderer Länder ihre heimischen Richter (Kleists Dorfrichter Adam) zum Gespött gemacht haben. Ob die deutsche Volksweisheit, dass der Mensch vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand ist, auch für Russland gilt, mag die Lektüre der Werke – möglichst im russischen Original – bestätigen oder widerlegen. Russischkenntnisse erwünscht.
 
31 401
PS -
Staatsverfassung im Ost-West-Vergleich (2 SWS) (8 cr); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Arno Wohlgemuth
Gegenstand der Veranstaltung sind die Verfassungen Russlands, Polens, der USA, Deutschlands, Frankreichs, Englands, der VR China und wahlweise nach Wunsch der Studierenden die Verfassungen weiterer osteuropäischer Staaten. Textanalyse und Rechtswirklichkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen erarbeitet werden.

Hauptstudium

31 404
HS -
Rechtsprechung des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Arno Wohlgemuth
Organisation des Gerichtshofs und vor allem die einzelnen Urteile, wie sie unter http://www.un.org/icty/ veröffentlicht sind, sollen besprochen werden. Englischkenntnisse erwünscht.
 
Achtung Seminar beginnt später!
31 405
HS -
Osteuropäische Länder im Rechtssystem des Völker- und Europarechts (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (4.5.) Kinga Hiller
Nach dem Zerfall des Ostblocks haben sich die Länder Osteuropas in unterschiedlicher Intensität an die bestehenden Bündnisse der sog. westlichen Welt angenähert oder sich sogar scheinbar nahtlos in sie integriert. Mit dem Beitritt zur EU wird die Verpflichtung, sich auch den Werten dieses internationalen Rechtssystems unterzuordnen, besonders deutlich. Ziel der Lehrveranstaltung ist, die rechtliche Einbindung der osteuropäischen Staaten in das Gefüge von internationalen Verträgen und Organisationen herauszuarbeiten.

Die Lehrveranstaltung kann auch als Hauptseminar oder Proseminar besucht werden, die Leistungsanforderungen werden entsprechend modifiziert. Die Lehrveranstaltung wird teilweise auch im Block abgehalten. Einzelheiten werden ab April 2006 unter www.kingahiller.de Menüpunkt Lehre bekanntgegeben.
 
31 407
HS -
Das Privat- und Wirtschaftsrecht der osteuropäischen Staaten (2 SWS) (10 cr); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Hans-Joachim Schramm
Gegenstand der Veranstaltung soll eine vergleichende Betrachtung des Privat- und Wirtschaftsrechts der größeren osteuropäischen Staaten sowie Russlands und der Ukraine sein. Dies soll querschnittartig anhand ausgewählter Fragestellungen geschehen. Die Vorlesung ist in vier Blöcke gegliedert. Der erste wird die Grundlagen betreffen und neben einem Überblick über die Entwicklung der Gesetzeslage Fragen der Eigentumsregelung, insbesondere des Bodenrechts, und der Privatisierung behandeln. Der zweite Block wird das Privatrecht zum Inhalt haben. Hier wird es um das Vertragsrecht anhand einiger ausgewählter Vertragstypen gehen, das Deliktsrecht sowie das Sachenrecht mit dem Schwerpunkt auf den Kreditsicherheiten. Der dritte größere Block ist mit dem Begriff ‚Wirtschaftsrecht’ überschrieben. In ihm soll ein Überblick geboten werden jeweils über das Gesellschafts-, Kapitalmarkt-, Insolvenz- und Wettbewerbsrecht in den Ländern. Ein abschließender Block ist schließlich dem Rechtsschutz gewidmet. Hier sollen Fragen des Gerichtsaufbaus und des Prozessrechts zur Sprache kommen.

Einführende Literatur: v. Bernstorff Zivilrechtsentwicklung in Mittel- und Osteuropa, in: RIW1998, S. 825; Horn (Hrsg.) Die Neugestaltung des Privatrechts in Mittelosteuropa und Osteuropa (2002); Madl The Transformation Process in Central and Eastern Europe: Main Elements and Strategies, in: Uniform Law Review/ Revue de droit uniform 1998 2/3, S. 565, Boguslawskij/ Knieper Wege zu neuem Recht (1998). Umfassend: Breidenbach (Hrsg.) Handbuch Wirtschaft und Recht in Osteuropa, vier Bände (Loseblatt).
 
31 406
C -
Der Fall Chodorkowskij: Russisches Recht auf dem Prüfstand (2 SWS) (4 cr); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Alexandre Monakhov
Vor allem die rechtlichen Implikationen des Falles Chodorkowskij stehen im Vordergrund der Veranstaltung: Straf-, Wirtschafts-, Energie-, Privatisierungs-, Verfassungs- und Steuerrecht. Die Nomenklatura des Erdöl- und Gasgeschäfts und die Oligarchen überhaupt werden vorgeführt. Die Rolle der Geheimdienste soll nicht verborgen bleiben. Wie steht es am Ende mit der von Putin propagierten Diktatur des Gesetzes? Russischsprachkenntnisse erwünscht.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

Grundstudium

Achtung Kursänderung!
31 506
GK -
Principles of Economics (2 SWS) (6 cr) (Englisch); Fr 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (21.4.) Wolfram Schrettl,
Ingo Geishecker
- The course is aimed at students of East European Studies and covers principles of economics. Intuitive as well as
formal aspects of micro- and macroeconomics will be introduced.

- Der Kurs richtet sich an Studierende des Fachs Osteuropastudien und gibt einen Überblick der Volkswirtschaftslehre.
Sowohl intuitive als auch formal analytische Aspekte der Mikro- und Makroökonomie werden erörtert.

Hauptstudium

31 501
HS -
Verteilungsfragen in Osteuropa (2 SWS) (10 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Monika Kerekes
Die Transformation in den mittel- und osteuropäischen Staaten hat zu großen Änderungen in der Einkommens- und Vermögensverteilung sowie zu einem spürbaren Anstieg der Armut geführt. Medien berichten noch heute über unzumutbare Lebensumstände von Rentnern und Familien in diesen Staaten. In diesem Seminar soll daher erarbeitet werden, wie sich die Wirtschaftswissenschaft dem Problem von Armut und Ungleichheit nähert. Dazu werden zunächst die gängigen Analysekonzepte zur Messung von Armut und Ungleichheit erörtert. Anschließend soll diskutiert werden, ob und wie sich Armut und Vermögensverteilung seit Beginn der Transformation verändert haben. Dabei wird insbesondere auf Fallstudien aus unterschiedlichen Ländern zurückgegriffen
 
31 502
HS -
Finanzpolitik, Finanzinstitutionen und Finanzmärkte in der erweiterten EU - Ausgewählte Probleme (2 SWS) (10 cr); Block - ---> (21.4.) Hella Engerer,
Timo Baas
Das Seminar behandelt ausgewählte Aspekte von Finanzmärkten, Finanzinstitutionen und Finanzpolitik in den mittel- und osteuropäischen Ländern. Der Finanzsektor, aber auch die Finanzpolitik spielen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung. Bei der Umgestaltung und Neuordnung beider Bereiche sind die mittel- und osteuropäischen Länder unterschiedlich weit vorangeschritten und haben inzwischen auch unterschiedliche Zielsetzungen entwickelt. Erheblicher Reformbedarf besteht beispielweise in Russland und der Ukraine. Die südeuropäischen Länder, Rumänien und Bulgarien, bemühen sich im Vorfeld des EU-Beitritts um eine Anpassung an EU-Vorgaben. Bei den bereits beigetretenen mittel- und osteuropäischen Ländern stellt sich die Frage der zukünftigen Erfüllung von Maastricht-Kriterien. In diesem Zusammenhang werden Voraussetzungen zur Euro-Einführung sowie die Verbindung zwischen Finanzpolitik und Entwicklungsbedingungen des Finanzsektors analysiert.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung stattfinden:
Freitag, 21.04.2006 09.00-11.00 55/302a
Freitag, 12.05.2006 09.00-16.00 55/302a
Samstag, 13.05.2006 09.00-16.00 Uhr JK 25-130
Freitag, 19.05.2006 09.00-16.00 55/302a
Samstag, 20.05.2006 09.00-16.00 Uhr JK 25-130
 
31 503
HS -
Ressourcenökonomik Osteuropas (2 SWS) (10 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Petra Opitz
In der Veranstaltung werden die fundamentalen Gegebenheiten der Ressourcenökonomik Osteuropas und die sich ergebenden Folgen für Gesamteuropa behandelt. Den Schwerpunkt bilden die Energieressourcen. Das Spektrum der Themen reicht vom Ressourcenreichtum einiger Volkswirtschaften im GUS-Raum bis hin zur Abhängigkeit mittel- und westeuropäischer Volkswirtschaften von eben diesen ressourcenreichen Ländern. Ebenfalls diskutiert werden die politischen Optionen für den Umgang mit dem Ressourcenreichtum bzw. -mangel.
 
(10 042125a)
S -
Internationale Wirtschaft und Osteuropa (Ausgewählte Themen) (4 SWS) (4 BP); Block
voraussichtlich Juli 2006
  Jürgen Bitzer,
Holger Görg,
Ingo Geishecker
 
31 504
C -
Aktuelle Themen der russischen Volkswirtschaft (2 SWS) (4 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Wolfram Schrettl
In der Veranstaltung werden aktuelle Probleme vor allem der russischen Volkswirtschaft und - bei ausreichendem Interesse - auch der Volkswirtschaften anderer osteuropäischer Länder behandelt. Als Diskussionsgrundlage dienen vor allem neuere Arbeiten der russischen und westlichen wirtschaftswissenschaftlichen Literatur (vorwiegend in englischer Sprache) sowie die laufenden Studien der einschlägigen internationalen Organisationen, wie IMF, IBRD (Weltbank), OECD, EBRD, ECE.
 
(10 042b)
C -
Diplomand/inn/en-Colloquium (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer,
Monika Kerekes

Grund- und/oder Hauptstudium

31 505
V/Ü -
Economic Systems (2 SWS) (6 cr) (Englisch); Mi 16.00-18.00 - Ihnestr. 21, 21/A (Hörsaal) (19.4.) Wolfram Schrettl
The various – both existing and not anymore existing – economic systems will be described, compared, and analyzed. Sufficient attention will be devoted to the traditional dichotomy „capitalism vs socialism.“ Beyond that, economic systems will be discussed from a variety of wider and richer perspectives.
 
(10 042034)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum II: Wachstumspolitik (4 SWS) (4 BP); Di 10.00-12.00 - Anbau Boltzmannstr. 20, Hörsaal (18.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
  Übung: Mo 10.00-12.00 - Boltzmannstr. 20, 328 (Hörsaal)   Monika Kerekes

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

Grundstudium

31 601
PS -
Familie, Verwandtschaft und Demografie in Ost- und Südosteuropa (19./20.Jh.) (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Ulf Brunnbauer
Für das alltägliche Leben der Menschen in Ost- und Südosteuropa in vormodernen Zeiten spielten Familie und Verwandtschaft eine zentrale Rolle; aber auch während der Zeit des Sozialismus und der post-sozialistischen Transformation stellten Familien- und Verwandtschaftsbeziehungen wichtige soziale Institutionen für ökonomische und emotionelle Unterstützung dar. Die Beschäftigung mit Familienformen und Verwandtschaftsstrukturen eröffnet somit tiefe Einblicke in das Funktionieren der ost- und südosteuropäischen Gesellschaften und den Wandel, dem sie unterlegen sind. Darüber hinaus sind wertvolle Aufschlüsse über den Alltag der Menschen, und wie sie gesellschaftlichen Wandel wahrnahmen, sich an ihn anpassten und ihn voran trieben, zu gewinnen.
Der Kernkurs wird in die wichtigsten Entwicklungen hinsichtlich Familie und Verwandtschaft in Ost- und Südosteuropa im 19. und 20. Jh. einführen. So werden die Strukturen von Haushalten und Verwandtschaftsgruppen erläutert und damit zusammenhängend Heirats- und Erbschaftsmuster sowie Sexualverhalten. Ein besonderer Fokus wird auf den Wandel dieser Strukturen liegen, wobei auch die staatliche Familienpolitik diskutiert werden soll. Auch die geografische Vielfalt an Familienformen wird herausgearbeitet und erklärt.
Daneben wird es auch um methodologische Fragen gehen, die sich anhand der Familiengeschichte bestens illustrieren; so wird z.B. die Anwendung statistischer Methoden exemplarisch präsentiert werden.
Strukturell wird die Lehrveranstaltung aus einem Vorlesungsteil sowie von Beiträgen der Studierenden (Diskussionen, Kurzpräsentationen) bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste sowie der Syllabus werden zu Semesterbeginn auf der Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte sowie des Dozenten (userpage.fu-berlin.de/~ulf) veröffentlicht.
 
31 603
PS -
Leben und Arbeiten im Realsozialismus: Eine Alltagsgeschichte Ost- und Südosteuropas, 1945-1989 (2 SWS) (8 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.4.) Ulf Brunnbauer
Hat während des Kalten Krieges das Interesse an den kommunistisch regierten Staaten vor allem politischen, militärischen und wirtschaftlichen Fragen gegolten, so ist in den letzten Jahren ein deutlicher Schwenk in der Forschung hin zu sozial- und alltagsgeschichtlichen Fragestellungen zu bemerken. Dieser Trend wird in dieser Lehrveranstaltung aufgegriffen; in ihr sollen zentrale Aspekte der sozialen Realitäten realsozialistischer Gesellschaften erarbeitet werden. Der Fokus wird dabei auf dem alltäglichen sowie dem Arbeitsleben der „gewöhnlichen“ Menschen des Sozialismus liegen. Diese Perspektive vermag die Komplexität, Widersprüchlichkeit und Unterschiedlichkeit (in Zeit und Raum) der sozialistischen Erfahrung deutlich zu machen. Dabei wird es auch um das dialektische Verhältnis zwischen Politik und Ideologie einerseits und sozialer Praxis andererseits gehen.
Diese Fragestellungen sollen anhand einiger konkreter Themen erarbeitet werden, wie z.B.: Politik der sozialistischen Regime gegenüber dem Alltag; Familienbeziehungen; Arbeitsleben; Freizeitverhalten; Mobilität; soziale Beziehungen; Informalität; öffentlicher und privater Raum; Alltagsstrategien in Situationen ökonomischer Knappheit; soziale Identitäten und Sozialisierung, etc.
Die Themen sollen gemeinsam auf der Basis der Sekundärliteratur sowie mit Originalquellen und biografischen Erinnerungen erarbeitet werden; auch visuelles Material wird genutzt werden.
Eine ausführliche Literaturliste sowie der Syllabus werden zu Semesterbeginn auf der Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte sowie des Dozenten (userpage.fu-berlin.de/~ulf) veröffentlicht.
 
31 602
PS -
Vermittlungsdiplomatie und Konfliktregulierung am Beispiel der Balkankriege der 1990er Jahre (2 SWS) (8 cr); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Andrea Despot
Die Jugoslawienkriege 1991-1995 sowie der Kosovokonflikt 1999 prägen die Balkanhalbinsel in ihrer jüngsten Geschichte. Das Seminar beschäftigt sich mit dem Krisenreaktionsmechanismus der internationalen Gemeinschaft auf die gewalttätigen Exzesse und ihre zugrundeliegenden machtpolitischen Ziele. Die in der Konfliktlösung angewandten diplomatischen und militärischen Regulierungsansätze werden im Hinblick auf die Natur der Konflikte und Akteure analysiert.
 
31 604
PS -
Politik und Diplomatie in Südosteuropa, 1919-1999 (2 SWS) (8 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Andrea Despot
Das Seminar ist die inhaltliche Fortführung von „Politik und Diplomatie in Südosteuropa, 1878-1918“. Es beschäftigt sich mit den Beziehungen internationaler Akteure gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas. Die Untersuchung erstreckt sich von den Versailler Friedensverhandlungen bis zur Auflösung der bipolaren Weltordnung. Das Anliegen des Seminars ist es zu zeigen, wie Partnerschaft und Gegnerschaft – Kooperation und Konflikt – die entscheidenden Etappen dieser Zeit prägten.
 
Achtung Zeit- und Ortsänderung!
31 901
PS -
Erinnerungskulturen im Vergleich. Zweiter Weltkrieg unter architektonischen und musealen Gesichtspunkten (2 SWS) (8 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 105 (Seminarraum) (19.4.) Anne-Christin Saß
In den letzten beiden Jahrzehnten ist eine „Konjunktur des Gedächtnisses“ (Nora) zu verzeichnen. Die Reflexion über den Zweiten Weltkrieg und die Ermordung der europäischen Juden hat dabei wesentlich die Formierung der nationalen Erinnerungskulturen in Europa und Nordamerika bestimmt. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die öffentlichen Orte der Erinnerung – Denkmäler, Museen und Gedenkstätten – in Polen und Deutschland, in denen sich die landesspezifische Erinnerung in ihren verschiedenen Zeitschichten kristallisiert. Dabei sollen unter anderem Fragen der Denkmalsetzung, der architektonischen Gestaltung und der musealen Präsentation diskutiert werden.

Literatur:
Christoph Cornelißen: Was heißt Erinnerungskultur? Begriff – Methoden – Perspektiven. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 54 (2003), S. 548-564;
Ewa Kobylinska und Andreas Lawaty (Hg.): Erinnern, vergessen, verdrängen. Polnische und deutsche Erfahrungen, Wiesbaden 1998; Yames Young (Hg.): Mahnmale des Holocaust. Motive, Rituale und Stätten des Gedenkens, München 1994.

Hauptstudium

(31 605)
HS -
Russisch-sowjetische-russische Autobiographik als historische Quelle. Tradition und Methodenkritik (2 SWS) (10 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Ramona Saavedra Santis
Schwerpunkt der Seminararbeit bilden die russischen autobiographischen Texte (Briefe, Tagebücher und schriftliche Lebenserinnerungen), die als Quellengruppe für die Geschichtswissenschaft in ihrer historischen Entwicklung für den russischen Kulturraum analysiert werden. Auf der Grundlage der theoretischen Debatten um den Aussagewert und die Authentizität der Selbstzeugnisse werden kontext- und diskursanalytische Aspekte der russischen Tradition der populären Autobiographik erörtert werden.
Über Lektüre und Analyse ausgewählter autobiographischer Texte soll sowohl an traditionelle Methoden, wie auch an neuere Ansätze herangeführt werden.
 
Änderung der Uhrzeit und des Raumes!
(31 606)
HS -
Ethnographie des Sozialismus (2 SWS) (10 cr); Mo 14.00-18.00, 14-tägl. - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (8.5.) Georgia Kretsi,
Tatjana Thelen
Ethnographien, die zur Zeit des Sozialismus in Ost- und Südosteuropa verfasst wurden, stellen eine wichtige Ergänzung zu historischen Analysen dar. Durch die Untersuchung zumeist kleinerer sozialer Einheiten bieten sie zum einen lebendigen Einblick in den Alltag sozialistischer Gesellschaften. Zum anderen zeigen sie oftmals eine breitere Vielfalt dieser Gesellschaften auf als dies in anderen Studien möglich ist und verwenden andere theoretische Bezugspunkte wie etwa ethnologische Konzepte von Tausch und Verwandtschaft.
Im Seminar sollen ausgewählte Studien von Sozialanthropologen aus den 1970er und 80er Jahren vorgestellt werden. Anfänglich befassten sich diese zumeist mit „traditionellen“ Themen der Ethnologie. In dieser Zeit entstanden die Studien zur Organisation der Landwirtschaft (Humphrey, Hann) und dörflichen Ritualen (Kligman). Im Laufe der Zeit entdeckten Ethnologen aber auch andere Themen für sich wie etwa die Bürokratie und das Funktionieren des Staates (Sampson, Verdery). Weitere Schwerpunkte der ausgewählten Fallstudien liegen auf Ethnizität (Lockwood, Verdery), Gender (Gal, Denich), Urbanisierung (Simic) sowie informeller Ökonomie (Ledeneva).

Eine Vorbesprechung zum Seminar findet am 24.04. von 14-15 Uhr in Raum 219 statt.
 
Veranstaltung entfällt!
(31 902)
HS -
Solschenizyn und die russisch-jüdischen Beziehungen im 19./ 20. Jahrhundert (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
2001 veröffentlichte Alexander Solschenizyn in Russland seine umfangreiche historische Darstellung der russisch-jüdischen Beziehungsgeschichte, die von 1795 bis zum Ende der Sowjetunion reicht und höchst kontrovers aufgenommen wurde. Ausgewählte Kapitel dieses zweibändigen Werks bilden die Textgrundlage dieses Seminars, in dem Solschenizyns Aussagen mit den Ergebnissen der neueren Forschung verglichen werden sollen und die Rezeption des Werks zu untersuchen ist.
Literatur:
Alexander Solschenizyn, „Zweihundert Jahre zusammen“. Bd. 1: Die russisch-jüdische Geschichte 1795-1916. München 2002; Bd. 2: Die Juden in der Sowjetunion. München 2003; Juri Slezkine, The Jewish Century, Princeton/Oxford 2004.
 
(31 903)
HS -
Das Warschauer Ghetto (2 SWS) (10 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.4.) Gertrud Pickhan
In der Geschichte des Holocaust hat das Warschauer Ghetto emblematische Bedeutung: Mitten in der polnischen Hauptstadt waren rund 500.000 jüdische Menschen auf engstem Raum in hermetischer Abgeschlossenheit einer Extremsituation ausgesetzt, in der Verarmung, Hunger, Demütigung und Tod einhergingen mit Selbstbehauptung, Widerstand und Revolte im Warschauer Ghetto-Aufstand. Welche Überlebensstrategien wurden im Ghetto entwickelt? Wie gestaltete sich das Miteinander von Menschen unter diesen extremen Bedingungen? Welche Widerstandsformen sind in der Geschichte des Ghettos zu finden? Neben diesen Fragen sollen Ghetto und Aufstand aber auch als jüdische Erinnerungsorte in den Blick genommen werden.
Einführende Literatur:
Ruta Sakowska, Menschen im Ghetto. Die jüdische Bevölkerung im besetzten Warschau 1939-1943. Osnabrück 1999 (Klio in Polen; 2); Markus Meckl, Helden und Märtyrer. Der Warschauer Ghettoaufstand in der Erinnerung. Berlin 2000 (Dokumente, Texte und Materialien. Veröffentlicht vom Zentrum für Antisemitismusforschung; 35)
 
(31 607)
HS -
Dorfgemeinschaften und Stadtbevölkerung in Südosteuropa im 19. Jh. (2 SWS) (10 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (18.4.) Holm Sundhaussen
Die Gesellschaften in Südosteuropa waren noch im 19. Jh. ganz überwiegend agrarisch geprägt. In den Balkanländern bildete sich erst nach der Befreiung von osmanischer Herrschaft eine neue städtische Gesellschaftsschicht heraus, die sich stark an Vorbildern in anderen europäischen Ländern orientierte. Zwischen Land- und Stadtbevölkerung tat sich eine tiefe, unüberbrückbar erscheinende Kluft auf, die durch den Zusammenprall zweier unterschiedlicher Zivilisationen bestimmt wurden: der traditionsorientierten agrarischen „Lebenswelt“ in den Dorfgemeinschaften auf der einen und dem „europäisierten“ urbanen Milieu auf der anderen Seite. Zwischen diesen beiden „Lebenswelten“ kam es zu häufigen und heftigen Zusammenstößen, in deren Verlauf die Bauern in die Defensive gerieten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Konflikt zwischen den beiden Zivilisations- oder Kulturmodellen und seine Bedeutung für die Gesellschafts-, die Kultur- und die politische Geschichte.
 
(31 608)
HS -
Nationale und politische Mythen mittel- und osteuropäischer Nationen im 19./20. Jh. (2 SWS) (10 cr); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Holm Sundhaussen
Mythen sind ein wichtiger und offenbar unverzichtbarer Teil der kollektiven Identität. Ursprungsmythen, Gründungsmythen und Mythen, die mit bestimmten historischen Ereignissen verknüpft sind, gehören zum mentalen Inventar aller Nationen. In der Veranstaltung soll einerseits geklärt werden, was Mythen sind und welche Funktion sie erfüllen. Zum anderen soll anhand ausgewählter Beispiele aus Mittel- und Osteuropa untersucht werden, wann und wie die Mythen entstanden sind, wer sie geschaffen hat und wie sie in das nationale Imaginarium Eingang gefunden haben.
 
(31 609)
HS -
Die Bildungspolitik ost- und südosteuropäischer Staaten im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse nach 1945 – ein Vergleich (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (24.4.) Rainer Riedel
Bildungsprobleme nehmen innerhalb der Kultur- und Sozialgeschichte einer Gesellschaft einen herausragenden Platz ein. Das soll am Beispiel der Entwicklung des Bildungswesens der ost- und südosteuropäischen Länder nach 1945 nachgewiesen werden. Eine solche Vorgehensweise wird es auch erlauben, gegenwärtige bildungspolitische Prozesse besser zu verstehen und zu bewerten. Die Einordnung in die allgemeine politische und soziale Geschichte der Staaten Ost- und Südosteuropas ermöglicht die Bestimmung der einzelnen Entwicklungsphasen des Bildungswesens und die Herausarbeitung spezifischer Merkmale in den einzelnen Zeitabschnitten in jedem dieser Länder. Ein Vergleich zwischen ihnen wird Gemeinsamkeiten und Unterschiede verdeutlichen können. Dabei sollen die sozialen Aspekte einen besonderen Platz einnehmen, wobei das allgemein bildende Schulwesen im Zentrum der Betrachtungen stehen wird.

Einführende Literatur: Anweiler, O. u.a., Bildungssysteme in Europa. Weinheim/Basel 1996; Döbert, H. u.a., Die Schulsysteme Europas, Baltmannsweiler 2004; Mitter, W. u.a., Neuere Entwicklungstendenzen im Bildungswesen in Osteuropa, Frankfurt a.M. 1992.
Weitere Literaturhinweise erfolgen im Seminar.
 
(31 610)
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa (2 SWS) (4 cr) (max. 30 Teiln.); Block, Fr, n. V. - OEI, Garystr. 55   Holm Sundhaussen
Vorstellung und Diskussion von Forschungsvorhaben und deren Ergebnissen. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung (Teilnehmerbeschränkung: 25-30).

Termine:
55/121 Freitag 14.00-19.00 05.05.2006
55/121 Freitag 14.00-19.00 02.06.2006
55/121 Freitag 14.00-19.00 07.07.2006
55/121 Freitag 14.00-19.00 14.07.2006
K23-11 Samstag 10.00-18.00 08.07.2006
 
(31 611)
IC -
Colloquium für Master- und Magisterstudent/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan,
Georg Witte
Das Colloquium wendet sich an Studierende in der Abschlussphase. Durch Vorstellung der geplanten Magister- und Masterarbeiten kann der
Studienabschluss vorbereitet werden. Darüber hinaus werden neuere Arbeiten zur osteuropäischen Geschichte und Kultur
diskutiert.

Grund- und/oder Hauptstudium

31 904
V/Ü -
Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg (2 SWS) (6 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
Polen war während des Zweiten Weltkriegs der Hauptschauplatz des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden; gleichzeitig gehörte auch das polnische Volk zu den Hauptleidtragenden der deutschen Terrorherrschaft. Erst in jüngster Zeit begann in der polnischen Öffentlichkeit in Zusammenhang mit dem Buch „Nachbarn“ von Jan Gross eine öffentliche Debatte, die auch nach der polnischen Schuld und Beteiligung am Holocaust fragte. In der Vorlesung soll ein differenziertes Bild des komplexen Beziehungsgeflechts zwischen Deutschen, Polen und Juden während des Zweiten Weltkriegs gezeichnet werden und dabei die in Polen vorherrschende Täter-Opfer-Perspektive zugunsten einer integrierten Betrachtungsweise durchbrochen werden. Zu fragen ist auch nach dem Platz der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs im kollektiven Gedächtnis in Polen, Deutschland und Israel.
Einführende Literatur:
Włodzimierz Borodziej/Klaus Ziemer, Deutsch-polnische Beziehungen 1939 – 1945 – 1949. Eine Einführung. Osnabrück 2005 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 5)
 
31 612
V/Ü -
Geschichte Südosteuropas im 19./20. Jh. (3 SWS) (6 cr); Fr 9.00-12.00 - Ihnestr. 21, 21/E (Seminarraum) (21.4.) Holm Sundhaussen
Überblick über die Geschichte der Region vom Beginn der Befreiungskämpfe gegen die osmanische Herrschaft (serbische Aufstände von 1804 und 1815) bis zur Gegenwart. Der erste Teil der Veranstaltung ist den Prozessen der Nations- und Nationalstaatsbildung im „langen 19. Jh.“ gewidmet. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Krisen und Kriegen sowie den wechselnden Gesellschaftssystemen im „kurzen 20. Jh.“. In beiden Teilen werden Ereignis-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte miteinander zu einer Synthese verbunden.
Die Übung dient der Vertiefung ausgewählter Themen.
 
31 905
Ü -
Der Osten Polens: Geschichte und Kultur einer multiethnischen Region (mit Exkursion) (8 cr); 14-tägl., Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (21.4.) Anna-Sophia Pappai
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht ein hierzulande eher unbekannter polnischer Landesteil: die Region Podlasien, im Nordosten Polens, ein schwach besiedeltes und vor allem agrarwirtschaftlich geprägtes Gebiet, das bisher in der historischen Forschung oft unbeachtet blieb. Dabei ist die Geschichte dieser Region mit ihren multiethnischen und multinationalen Einflüssen ein hoch interessantes Forschungsfeld: Kultur und Tradition wurden geprägt durch das jahrhundertlange Neben- und Miteinander von Polen, Ukrainern, Weißrussen, Deutschen, Russen, Tataren, Katholiken, Juden, Orthodoxen und Muslimen.
In der Übung soll zunächst ein Überblick über die Geschichte der Region Podlasien gemeinsam erarbeitet werden, wobei die historischen Geschehnisse des 20. Jahrhunderts den Schwerpunkt bilden. Weiterhin werden Fragen nach historischen, ethnischen, kulturellen und sprachlichen Grenzen sowie dem Stellenwert der Ostgebiete Polens im gesamtstaatlichen Rahmen und im öffentlichen Bewusstsein eine wichtige Rolle spielen.

Im Anschluss an die Übung ist eine 6-tägige Exkursion in die Wojewodschaft Podlasien geplant (Exkursion zu Beginn der Semesterferien im Juli 2006). Die Anmeldung erfolgt zu Beginn des Semesters. Bedingung für die Teilnahme ist die Übernahme eines Referates vor Ort sowie ein Eigenbeitrag von ca. 100,-Euro (Polnischkenntnisse sind erwünscht, aber keine Voraussetzung).
 
31 906
Ü -
Der Polnische Untergrundstaat (1939-1945) (2 SWS) (2 cr); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Bernard Wiaderny
Die als Ergänzung zu der Vorlesung “Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg“ (G. Pickhan) gedachte Übung wird sich mit den im besetzten Polen während des Zweiten Welt-krieges entstandenen Strukturen des Untergrundstaates beschäftigen. Untersucht werden die Chronologie seiner Entwicklung, die Programminhalte, ihre Akteure sowie die gesellschaftli-che Verankerung. Beleuchtet werden auch die wichtigsten historiographischen Debatten zu diesem Thema nach 1945, wie z. B. das Problem der Kollaboration oder der Bewertung des Warschauer Aufstandes im Jahr 1944.
Ein Reader mit den ausgewählten zeitgenössischen und historischen Texten, der in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt wird, wird die Unterrichtsgrundlage bilden.

Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Vorbereitung und Mitarbeit.

Literaturhinweise: Korboński S., Fighting Warsaw. The Story of the Polnish Unterground State 1939-1945, London 1956; Gross J. T., Polish Society under German Occupation. The Generalgouvernement 1939-1944, Princeton 1979; Wiaderny B., Der Polnische Untergrund-staat und der deutsche Widerstand 1939-1944, Berlin 2002, S. 23-80.

Disziplin: Kultur Osteuropas

Grundstudium

31 701
GK -
Methoden der Kulturwissenschaft (2 SWS) (6 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.4.) Rosalinde Sartorti
Über die Lektüre ausgewählter theoretischer Texte soll sowohl an traditionelle geisteswissenschaftliche Methoden (Hermeneutik), an Strukturalismus und Semiotik, wie auch an neuere, postmoderne Ansätze (New Cultural History, New Historicism) herangeführt werden.Bedingung für die Scheinvergabe: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Abschlussklausur.Literatur: Ein Reader mit den grundlegenden Texten liegt Anfang des Semesters aus.
 
(16 413)
PS -
Sinnlichkeit und Fernweh: Abenteuerliteratur im Vergleich (Modul 232c) ; Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/130 (Übungsraum) (19.4.) Matthias Schwartz
Abenteuerliteratur handelt von der Sehnsucht nach unbekannten, geheimnisvollen fernen Orten jenseits der modernen Zivilisation: Sie verwandelt die unschuldigen 'weißen Flecken' adoleszenter Fantasien in die 'schwarzen Orte' der brutalen Welt der Erwachsenen. Gleichzeitig bietet sie mit den Reisen ins Ungewisse, im Kampf gegen die unwegsame Natur und andere feindliche Kräfte eine Welt der unmittelbaren Sinnlichkeit und Körperlichkeit, die der entfremdeten eigenen Gesellschaft entgegengesetzt wird: In den imaginären Geographien ferner Welten naturalisiert und normalisiert sie auf diese Weise die Konstruktionen einer imperialen und maskulinen Subjektivität. Als eines der populärsten Genres der Moderne entwickelt die Abenteuerliteratur seit dem 19. Jahrhundert hierbei ein bestimmtes Repertoire an Stoffen, Figuren und Motiven (u.a. auf Einsamen Inseln/Robinsonaden, bei Seereisen/Schiffsbruch, Reisen in den Dschungel, in Tier-Mensch-Beziehungen, Männerfreundschaften, Verlorenen Welten), mit deren Hilfe immer wieder aktuelle Ängste, Konflikte, Sehnsüchte und Wünsche neu fiktionalisiert werden. Diesen Tradierungen und deren kulturhistorischen Zusammenhängen soll anhand ausgewählter Textbeispiele insbesondere russischer und nordamerikanischer Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts nachgegangen werden (u.a. Aleksandr Bestužev-Marlinskij, James Fenimore Cooper, Valentin Kataev, Herman Melville, Edgar Allan Poe, Thomas Maine Reid, Konstantin Stanjukovič, Lev Tolstoj, Aleksej N. Tolstoj, Evgenij Vojskunskij/Issaj Lukodjanov).

Einführende Literatur:
  • Best, Otto F.: Abenteuer. Wonnetraum aus Flucht und Ferne. Geschichte und Deutung, Frankfurt a. M. 1980.
  • Eggebrecht, Harald: Sinnlichkeit und Abenteuer. Die Entstehung des Abenteuerromans im 19. Jahrhundert, Berlin u.a. 1985.
  • Phillips, Richard: Mapping Men &Empire. A Geography of Adventure, London u.a. 1997.
  •  
    31 703
    PS -
    Petersburg: Topos, Mythos, Utopos (2 SWS) (8 cr); 14-tägl., Mo 10.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/209 (Übungsraum) (24.4.) Susanne Strätling,
    Karin Gludovatz
    Auf Wasser und Leichen gebaut ist St. Petersburg seit seiner legendären Gründung als steinerner Homunculus durch Peter den Großen prädestiniert für eine Rolle als kulturelles Phantasma. Das Seminar will sich diesem phantasmatischen Status St. Petersburgs aus mehreren Perspektiven nähern. Aus städtebaulicher Perspektive soll das Projekt einer Stadt auf dem Reißbrett betrachtet werden; aus literarischer Perspektive ist Petersburg als Text-Raum zu rekonstruieren, der den prekären Real-Status der Stadt als fiktionales Moment produktiv macht; aus kulturhistorischer Perspektive wird Petersburg als Gedächtnisraum zu betrachten sein, in dem die Stadt ihren Status als lebendiger Leichnam kontinuierlich perpetuiert, aus kunsthistorischer Perspektive wird St. Petersburg als Gegenstand mythische Projektionen thematisiert.
     
    31 704
    PS -
    Tschechische Prosa der 1950er und 60er Jahre (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Heike Winkel
    „Ein ordentliches Buch ist nicht dazu da, damit der Leser besser einschläft, sondern um ihn dazu zu bringen, so wie er ist in langen Unterhosen aus dem Bett zu springen und dem Herrn Schriftsteller ein paar aufs Maul zu hauen.“ Mit dieser Polemik bringt Bohumil Hrabal die spannungsgeladene Divergenz unterschiedlicher Literaturbegriffe auf den Punkt, die jenen Abschnitt der tschechischen Literaturgeschichte prägen, mit dem wir uns in diesem Seminar beschäftigen wollen. Mit dem Ende des Personenkultes beginnt eine Phase des politischen und kulturellen „Tauwetters“. In einem kulturpolitisch liberalen Klima gewinnt die Literatur lange verloren geglaubte Freiheiten zurück, die erst mit der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 und der so genannten „Normalisierung“ wieder in Frage gestellt werden. In der Auseinandersetzung mit dem Erbe der Literatur des „sozialistischen Aufbaus“ wird das schematische Paradigma der „Parteilichkeit“ verworfen, um Frage nach dem Verhältnis von Individual- und Gesellschaftsmoral neu auszuloten. Vor allem in der Aufarbeitung des Holocaust und des Stalinismus, aber auch in der Prosa der Lebenskrise gewinnt die gesellschaftspolitische Relevanz von Literatur neue Aktualität. Dies geschieht im Zeichen einer formalen Neuorientierung, die sich im Wechselspiel von dokumentarischer Zeitzeugenschaft und autonomer Ästhetik realisiert. Die Wiederentdeckung der formalen Schule, die Neubelebung der Kafka-Rezeption und die Beschäftigung mit der Kinoästhetik befördern eine Literatur, die sich tendenziöser Durchschnittlichkeit ebenso verweigert wie moralischer Vereinnahmung. Die kompromisslose Darstellung einer desillusionierten conditio humana und die konsequente Verweigerung affirmativer Sinnstiftung im literarischen Experiment machen die doppelte Provokation aus, die den Leser, wenn es nach Hrabal geht, zuschlagen lassen.Gelesen werden u.a. Texte von Bohumil Hrabal: Pábitelé (Die Baffler), Taněční hodiny pro starší a pokročilé (Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene); Ladislav Fuks: Variace pro temnou strunu (Variationen für eine dunkle Seite); Arnošt Lustig: Démanty noci (Diamanten der Nacht); Jiří Weil: Život s hvězdou (Leben mit dem Stern); Josef Škvorecký: Zbabělce (Feiglinge); Milan Kundera: Žert (Der Scherz), Směšné lásky (Das Buch der lächerlichen Liebe); Vladimír Páral: Soukromá vichřice (Privates Gewitter): Věra Linhartová: Meziprůzkum nejblíz uplynulého (Mehrstimmige Zerstreuung).Zur Vorbereitung empfohlen: Jiří Holý: Geschichte der tschechischen Literatur im 20. Jahrhundert, Wien 2003Andreas Leben: Ästhetizismus und Engagement. Die Kurzprosa der tschechischen und slovenischen Moderne, Wien 1997Klaus Schenk (Hg.): Moderne in der deutschen und der tschechischen Literatur, Tübingen u.a. 2000
     
    (16 466)
    PS -
    Dokumentarismus (Modul 212d) (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 202 (Übungsraum) (24.4.) Heike Winkel
    Gegenstand des Seminars ist der Dokumentarismus als ästhetisches Verfahren, das die Kunst auf die Probe der Authentizität stellt. Ein Schwerpunkt soll dabei auf der Beschäftigung mit dem spätavantgardistischen Konzept der Faktografie liegen. Anhand der vor allem von Viktor Šklovskij und Sergej Tret’jakov geführten Diskussion um eine „Literatur des Fakts“ (literatura fakta) gilt es, deren poetische und politische Implikationen auszumessen, die in der Doppeldeutigkeit des Begriffs anklingen. Im Kontext einer formalistischen Theorie ist Faktografie ein dezidiert ästhetisches Verfahren, das den Kanon der künstlerischen Genre um die Gegenstände des Alltags erneuert und die Mechanismen der Wahrnehmung neu definiert. Andererseits meint Faktografie aber auch den Anspruch, aus der Sphäre der Kunst auszutreten, um dem „Leben“ näher zu sein und politisch wirken zu können.
    Die Analyse spezifisch faktografischer Verfahren wie die Auflösung des Sujets und die Montage soll Grundlage einer Untersuchung unterschiedlicher dokumentarischer Strömungen im 20. Jahrhundert sein, die das Verhältnis von Fiktionalität und Authentizität auf unterschiedliche Weise ausbalancieren. Dabei werden neben der Literatur auch andere künstlerische Ausdrucksformen des Dokumentarischen zum Gegenstand, nicht zuletzt deshalb, weil die Literatur ihr faktografisches Potential immer auch an den Darstellungsmöglichkeiten anderer Medien schult. Authentifizierung und Fiktionalisierung können so als intermedialer Wirkungszusammenhang untersucht werden.
    Die politische Tragweite dieser Ästhetik lässt sich in dem Begriff des „Ereignisses“ (Hayden White) bündeln, dessen Ort im Zusammenspiel von fact und fiction zu bestimmen ist. Das Interesse am Ereignis ist demnach ästhetisches und politisches zugleich, und in dieser Differenz bzw. dieser Doppelung wiederum liegt das besondere Potential dokumentarischer Strategien.

    Gelesen werden u.a.:
    Viktor Šklovskij: Sentimental’noe putešestvie (Sentimentale Reise), Tret’ja fabrika (Die dritte Fabrik); Sergej Tret’jakov: Mesjac v derevne (Ein Monat auf dem Dorfe), Ljudi odnogo kostra (Menschen des gleichen Scheiterhaufens); Jurij Tynjanov: Puškin, u.a.

    Zur Einführung empfohlen:
    - Martin Schneider: Die operative Skizze Sergej Tretjakovs. Futurismus und Faktographie in der Zeit des 1. Fünfjahrplans, Bochum 1983
    - Jurij Tynjanov: Literaturnyj fakt. Das literarische Faktum, in: Striedter, Jurij (Hg.): Texte der russischen Formalisten. Bd.1., München 1969, S. 392-431.
    - Nikolaj F. Čužak: Literatura fakta. Pervyj sbornik materialov rabotnikov LEFa, Moskau 2000
     
    31 705
    PS -
    Neue russische Erzählprosa (2 SWS) (8 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Georg Witte
    Das Proseminar soll anhand ausgewählter Texte einen Einblick in die russische Prosa des letzten Jahrzehnts geben. Dabei werden unterschiedliche Poetiken des Erzählens zu berücksichtigen sein – späte konzeptualistische Werke ebenso wie Texte in der Tradition des "Monströsen", des weiteren Erzählungen und Romane, die eher einer neuen Spielart des "faktographischen" Dokumentarismus angehören, wie auch solche, die man, mit aller Vorsicht, als Manifestationen eines neuen Sentimentalismus bezeichnen könnte. Das Seminar wird sich hauptsächlich auf vorliegende deutsche Übersetzungen stützen. Ausgesprochen erwünscht sind aber auch Teilnehmer mit russischen Sprachkenntnissen, für die ein spezifiziertes Lektüreprogramm mit russischen Originaltexten zu erstellen wäre. In dem Seminar sollen Sitzungen, die sich auf dichte Textlektüren konzentrieren, kombiniert werden mit solchen, die narratologische und fiktionstheoretische Grundlagen vermitteln. Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre deutscher Übersetzungen der Werke von Sergej Anufriev / Pavel Pepperštejn ("Binokel und Monokel"), Michail Elizarov [Jelisarow] ("Die Nägel"), Viktor Erofeev [Jerofejew] ("Der gute Stalin"),Vladimir Makanin ("Der kaukasische Gefangene"), Viktor Pelevin ("DPP"), Dmitrij Prigov ("Lebt in Moskau!"), Jekaterina und Nina Sadur ("Die Wunde Ungeliebt"), Aleksej Slapovskij ("Der Tag des Geldes"), Vladimir Sorokin ("Eis"), Vladimir Tučkov [Tutschkow] ("Der Retter der Taiga"), Ljudmila Ulickaja [Ulitzkaja] ("Die Lügen der Frauen"). Ausdrücklich sei auch auf einige deutschsprachige Anthologien neuerer russischer Erzählprosa hingewiesen, namentlich: Viktor Jerofejew (Hg.): "Tigerliebe. Russische Erzähler am Ende des 20. Jahrhunderts" (1995); Galina Dursthoff (Hg.): "Russland. 21 neue Erzähler" (2003); Viktor Jerofejew (Hg.): "Vorbereitung für die Orgie" (2004), sowie auf entsprechende anthologische Schwerpunkte in Literaturzeitschriften: Akzente, Nr.5/2003, "Neue Literatur aus Russland" (hg. von Rosemarie Tietze) sowie eine weitere interessante Zusammenstellumg in der Wiener Zeitschrift Wespennest, Nr. 132/2003.

    Hauptstudium

    31 706
    HS -
    Produktionsästhetik zwischen konstruktivistischer Gegenstandslosigkeit und Verdinglichung der Produktion (2 SWS) (10 cr); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (24.4.) Anke Hennig
    Von der suprematistischen Gegenstandslosigkeit über den demonstrativen Abschied vom Bild im Konstruktivismus entfaltet sich in der Avantgarde ein Diskurs um den „Gegenstand“ der Kunst und ihre „Dinghaftigkeit“. Brechungslinien zwischen Materialästhetik und formaler Konstruktion lassen sich in der Produktionskunst beobachten, deren Debatten sich zwischen einer zweckfreien ‚Sprache der Dinge’ und einem ‚sozialen Sinn des Gegenstandes’ bewegen. Das Ding verflüchtigt sich in einer Metaphysik des Gegenständlichen im Projektionismus und löst sich zugleich im industriellen Design maschineller Serienproduktion auf. Auf dem Hintergrund von artifiziellem Dingfetischismus und absurder Verdinglichung wird das „ästhetische Objekt“ auch von den Kunstwissenschaften und der russischen phänomenologischen Schule erneut reflektiert.
    Literatur: Gelesen werden programmatische Texte verschiedener avantgardistischer Gruppen zur Dingästhetik, die in Zusammenhang mit einem geplanten Editionsprojekt stehen.
    Alle Texte in russischer Sprache
     
    31 707
    HS -
    Ideologien in den Krisen der Moderne und der Postmoderne (2 SWS) (10 cr); Block (s. A.) Annett Jubara
    Wie und warum entstehen Ideologien der Krise, werden gesellschaftliche Umbrüche als Krisen konzeptualisiert?
    Nachdem ein Grundverständnis von „Ideologie“ erarbeitet wurde, sollen anhand einer Reihe von Schlüsseltexten der russischen Kulturgeschichte des 20.Jahrhunderts verschiedene Konzepte der Krise untersucht und verglichen werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf einem Vergleich der Situation des revolutionären Umbruchs - den Ideologien der Moderne - mit der postsowjetischen Epoche russischer Kulturgeschichte.

    Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt.

    Einführungsveranstaltung:
    am 18.04.06 von 9-10 Uhr in Raum 55-101, OEI

    Blocktermine:
    jeweils 9-16 Uhr
    29.04. K 23/11
    27.05. K 23/11
    10.06. K 25/11
    15.07. JK 25/208
     
    Achtung die Veranstaltung am 04.05.2006 findet im Sitzungsraum statt.
    (17 616)
    HS -
    Dinge im Film und Text (2 SWS) (03.4 EU); Do 15.00-18.00 14-tägl. - Grunewaldstr. 35, Hörsaal (20.4.) Gertrud Koch,
    Georg Witte
    Von der romantischen Ausdrucksästhetik, die den Dingen eine anthropomorphe Expressivität zuschrieb, wie sie z.B. auch bei Béla Balász formuliert ist, bis zu Cavells Überlegungen zur Transformation der Dinge im Film, Deleuze Theorie vom Affektbild der Großaufnahme und den semiotischen Fragen nach der Objektsprachlichkeit des Films: Film wird in besonderer Weise aufgrund seiner Gegenständlichkeit als Medium der Dinge verstanden. Diese Fragen werden interdisziplinär und komparatistisch ausgelegt: sowohl von der filmwissenschaftlichen Seite wie auch von slawistischer, denn gerade in der russischen Literatur und dem russischen Film gibt es eine Obsession der Dingwelt.

    Bitte Termine beachten: 27. April Einführung und Filmsichtung; 4. Mai Filmsichtung; 11. Mai; 18. Mai Filmsichtung; 8. Juni; 15. Juni; 22. Juni; 6. Juli; 13. Juli; 20. Juli
     
    31 709
    HS -
    Theorie und Praxis der Deklamation in der Avantgarde (2 SWS) (10 cr); Mo 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (24.4.) Julia Kursell
    Die Deklamation ist eine in Vergessenheit geratene Kunst. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es – auch in Russland – noch Deklamationsschulen, Lehrwerke, die ihren Lesern den richtigen Vortrag auf der Bühne oder wo immer beibringen wollen. Schon die Praxis der symbolistischen Lyrik setzt sich von einer solchen Deklamationsweise ab: das imaginierte Sprechen sei der Artikulation vorzuziehen. Hiervon handeln die Gedichte und hiervon zeugt auch die Deklamationspraxis der Symbolisten. Die Künstler der Avantgarde hingegen brüllen, singen oder schweigen, allerdings nicht geheimnisvoll, sondern eher verstockt: Vasilisk Gnedov provoziert einen Skandal, als er schweigend einen Text vorträgt, auf dessen Seiten nichts steht; Velimir Chlebikov soll, wenn er überhaupt laut vorlas, nach ein paar Zeilen mit einem „und so weiter“ abgebrochen haben . . .Die melodramatische Deklamation, die Auftritte der Avantgarde-Poeten oder der Kult um die lesenden Dichter werden Thema des Seminars sein. Im Mittelpunkt der theoretischen Diskussion wird die Arbeit von Sergej Bernštejn stehen, die nicht nur eine Theorie des gesprochenen Kunstwerks bietet, sondern auch Daten zur Leseweise von Dichtern in den 1920er Jahren sammelt. Die Lektüre von Bernštejns Arbeiten wird nicht zuletzt die Verbindung zu den psychologischen und hörphysiologischen Debatten über die Deklamation in Europa herstellen, die einen weiteren Schwerpunkt des Seminars bilden sollen. Russischkenntnisse sind willkommen.Gelesen werden Sergej Bernštejn: „Ästhetische Voraussetzungen der Deklamationstheorie“, Texte der russischen Formalisten II, hg. v. Wolf Dieter Stempel, München 1972, 339-386; „Zvučaščaja chudožestvennaja reč’ i ee izučenie“ (Poėtika I, L. 1926, S.41-53); Sergej Volkonskij: Vyrazitel’noe slovo (1913); Božidar (Bogdan Gordeev): Raspevočnoe edinstvo, M. 1916; Boris Ėjchenbaum: Melodika sticha (1921), Viktor Žirmunskij: Melodika sticha (1928) u.a. (Schwer zugängliche Texte werden im Handapparat zur Verfügung gestellt.) Literaturauswahl: Peter Brang: Das klingende Wort. Zu Theorie und Geschichte der Deklamationskunst in Rußland (Wien 1988): Karl-Heinz Göttert: Geschichte der Stimme, München 1998; Reinhart Meyer-Kalkus: Stimme und Sprechkünste im 20. Jahrhundert, Berlin 2001; Zwischen Rauschen und Offenbarung. Zur Kulturgeschichte der Stimme, hg. v. Friedrich Kittler, Thomas Macho u. Sigrid Weigel, Berlin 2002; Phonorama. Eine Kulturgeschichte der Stimme als Medium. Aust.-Kat. Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, hg. v. Brigitte Felderer, Berlin 2004.
     
    31 710
    HS -
    Das russische Internet in Kultur, Gesellschaft und Politik. Kulturelle Kodierungen globaler Mediennutzung (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (Seminarraum) (19.4.) Henrike Schmidt
    Homepages, Internetforen, Weblogs, literarische und künstlerische Projekte eröffnen im Internet vielfältige Möglichkeiten der Artikulation von kultureller Identität. Aber ist es angemessen, die Existenz eines spezifischen „russischen Internet“ anzunehmen? Und was wären seine Charakteristika? Wie ist es in die heutige russische Gesellschaft und eine globalisierte Welt eingebettet?

    Das Seminar widmet sich diesen Fragen unter interdisziplinären Gesichtspunkten. Es setzt sich anhand konkreter Beispiele wie der Metaphorisierung des Internet in Russland, der Entstehung alternativer Öffentlichkeiten oder der literarischen Produktion in populären Selbstschreibeforen mit Fragen der kulturellen und historischen Kodierungen globaler Mediennutzung auseinander.

    Das Seminar verläuft Internet gestützt, es setzt sich aus Präsenzphasen und Online-Phasen zusammen. Gemeinsame Diskussionen mit russischen WissenschaftlerInnen und Studierenden per Internet sind vorgesehen. Gute Kenntnisse des Russischen und/oder Englischen sind Voraussetzung. Eine Einführung in die Methoden und Techniken des E-learning ist Bestandteil des Seminars.

    Für weitere Informationen: schmidth@zedat.fu-berlin.de
     
    (31 611)
    IC -
    Colloquium für Master- und Magisterstudent/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan,
    Georg Witte
    Das Colloquium wendet sich an Studierende in der Abschlussphase. Durch Vorstellung der geplanten Magister- und Masterarbeiten kann der
    Studienabschluss vorbereitet werden. Darüber hinaus werden neuere Arbeiten zur osteuropäischen Geschichte und Kultur
    diskutiert.
     
    (16 478)
    C -
    Forschungscolloquium ; Do 18.00-21.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/208 (20.4.) Georg Witte

    Grund- und/oder Hauptstudium

    (16 436)
    V/Ü -
    Fiktionsskepsis (2 SWS) (6 cr); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106 (24.4.) Georg Witte
    In der russischen Avantgarde der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts kommt es zu vielfältigen Formen eines Zweifels an der ästhetischen und sozialen Relevanz von Fiktion: als Kritik an fabel-orientierten Handlungsstrukturen ("sujetlose Prosa", "ornamentale Prosa"), als "faktographisches" Konzept eines radikalen Dokumentarismus, als Fundamentalkritik am Genre des Romans (und an "Belletristik" überhaupt), als Verdacht gegen alles, was die Eigenschaften narrativer oder szenischer Repräsentation hat. Die Vorlesung versucht einen Einstieg in die historische Rekonstruktion dieses Diskurses. Eine seiner Prämissen ist dabei in einem prinzipiellen Antimimetismus der Avantgarde anzusetzen, der zwei, durchaus widersprüchliche, Implikationen hat: a) einen radikalen Formalismus, der jegliche Nachahmung (Handlungsnachahmung) in ihrer Bedingtheit/Gemachtheit entblößt, b) einen radikalen Verismus, der die Grenze zwischen der Wirklichkeit und deren nur "realistischer" Repräsentation überhaupt durchbrechen will. Beide Positionen bestreiten zwei entscheidende Aspekte des Fiktionalen: die erste (a) negiert die Wahrscheinlichkeitsbedingung der Fiktion, die schon im aristotelischen Konzept der Handlungsmimesis begründet wurde, die zweite (b) negiert eine Wahrheitspotenz der Fiktion, wie sie unterschiedlichen Vorstellungen einer Welthaltigkeit oder Weltmodellierung durch Fiktionen zugrunde liegt. Die Vorlesung wird sich, in ihrem historischen Anspruch, beschäftigen mit Prosawerken und Programmtexten von Vasilij Rozanov, Viktor Šklovskij, Isaak Babel', Osip Mandel'štam, Boris Pilnjak, Boris Pasternak, Nikolaj Čužak, Sergej Tret'jakov, Daniil Charms, Leonid Lipavskij, Leonid Dobyčin und anderen. Zugleich soll versucht werden, gleichsam im 'Fegefeuer' einer avancierten Kritik der Fiktion, unter Rückgriff auf neuere poetologische und anthropologische Ansätze eine Begründung des Fiktionalen als ästhetischen Erfahrungsmodus theoretisch zu erhärten.

    Magisterstudiengang Geschichtswissenschaften, Studienbereich Ost- und Südosteuropäische Geschichte

    Grundstudium

    Achtung Zeit- und Ortsänderung!
    (31 901)
    PS -
    Erinnerungskulturen im Vergleich. Zweiter Weltkrieg unter architektonischen und musealen Gesichtspunkten (2 SWS) (8 cr); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 105 (Seminarraum) (19.4.) Anne-Christin Saß
    In den letzten beiden Jahrzehnten ist eine „Konjunktur des Gedächtnisses“ (Nora) zu verzeichnen. Die Reflexion über den Zweiten Weltkrieg und die Ermordung der europäischen Juden hat dabei wesentlich die Formierung der nationalen Erinnerungskulturen in Europa und Nordamerika bestimmt. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die öffentlichen Orte der Erinnerung – Denkmäler, Museen und Gedenkstätten – in Polen und Deutschland, in denen sich die landesspezifische Erinnerung in ihren verschiedenen Zeitschichten kristallisiert. Dabei sollen unter anderem Fragen der Denkmalsetzung, der architektonischen Gestaltung und der musealen Präsentation diskutiert werden.

    Literatur:
    Christoph Cornelißen: Was heißt Erinnerungskultur? Begriff – Methoden – Perspektiven. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 54 (2003), S. 548-564;
    Ewa Kobylinska und Andreas Lawaty (Hg.): Erinnern, vergessen, verdrängen. Polnische und deutsche Erfahrungen, Wiesbaden 1998; Yames Young (Hg.): Mahnmale des Holocaust. Motive, Rituale und Stätten des Gedenkens, München 1994.
     
    (31 601)
    PS -
    Familie, Verwandtschaft und Demografie in Ost- und Südosteuropa (19./20.Jh.) (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Ulf Brunnbauer
    Für das alltägliche Leben der Menschen in Ost- und Südosteuropa in vormodernen Zeiten spielten Familie und Verwandtschaft eine zentrale Rolle; aber auch während der Zeit des Sozialismus und der post-sozialistischen Transformation stellten Familien- und Verwandtschaftsbeziehungen wichtige soziale Institutionen für ökonomische und emotionelle Unterstützung dar. Die Beschäftigung mit Familienformen und Verwandtschaftsstrukturen eröffnet somit tiefe Einblicke in das Funktionieren der ost- und südosteuropäischen Gesellschaften und den Wandel, dem sie unterlegen sind. Darüber hinaus sind wertvolle Aufschlüsse über den Alltag der Menschen, und wie sie gesellschaftlichen Wandel wahrnahmen, sich an ihn anpassten und ihn voran trieben, zu gewinnen.
    Der Kernkurs wird in die wichtigsten Entwicklungen hinsichtlich Familie und Verwandtschaft in Ost- und Südosteuropa im 19. und 20. Jh. einführen. So werden die Strukturen von Haushalten und Verwandtschaftsgruppen erläutert und damit zusammenhängend Heirats- und Erbschaftsmuster sowie Sexualverhalten. Ein besonderer Fokus wird auf den Wandel dieser Strukturen liegen, wobei auch die staatliche Familienpolitik diskutiert werden soll. Auch die geografische Vielfalt an Familienformen wird herausgearbeitet und erklärt.
    Daneben wird es auch um methodologische Fragen gehen, die sich anhand der Familiengeschichte bestens illustrieren; so wird z.B. die Anwendung statistischer Methoden exemplarisch präsentiert werden.
    Strukturell wird die Lehrveranstaltung aus einem Vorlesungsteil sowie von Beiträgen der Studierenden (Diskussionen, Kurzpräsentationen) bestehen.

    Eine ausführliche Literaturliste sowie der Syllabus werden zu Semesterbeginn auf der Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte sowie des Dozenten (userpage.fu-berlin.de/~ulf) veröffentlicht.
     
    (31 602)
    PS -
    Vermittlungsdiplomatie und Konfliktregulierung am Beispiel der Balkankriege der 1990er Jahre (2 SWS) (8 cr); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Andrea Despot
    Die Jugoslawienkriege 1991-1995 sowie der Kosovokonflikt 1999 prägen die Balkanhalbinsel in ihrer jüngsten Geschichte. Das Seminar beschäftigt sich mit dem Krisenreaktionsmechanismus der internationalen Gemeinschaft auf die gewalttätigen Exzesse und ihre zugrundeliegenden machtpolitischen Ziele. Die in der Konfliktlösung angewandten diplomatischen und militärischen Regulierungsansätze werden im Hinblick auf die Natur der Konflikte und Akteure analysiert.
     
    (31 603)
    PS -
    Leben und Arbeiten im Realsozialismus: Eine Alltagsgeschichte Ost- und Südosteuropas, 1945-1989 (2 SWS) (8 cr); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.4.) Ulf Brunnbauer
    Hat während des Kalten Krieges das Interesse an den kommunistisch regierten Staaten vor allem politischen, militärischen und wirtschaftlichen Fragen gegolten, so ist in den letzten Jahren ein deutlicher Schwenk in der Forschung hin zu sozial- und alltagsgeschichtlichen Fragestellungen zu bemerken. Dieser Trend wird in dieser Lehrveranstaltung aufgegriffen; in ihr sollen zentrale Aspekte der sozialen Realitäten realsozialistischer Gesellschaften erarbeitet werden. Der Fokus wird dabei auf dem alltäglichen sowie dem Arbeitsleben der „gewöhnlichen“ Menschen des Sozialismus liegen. Diese Perspektive vermag die Komplexität, Widersprüchlichkeit und Unterschiedlichkeit (in Zeit und Raum) der sozialistischen Erfahrung deutlich zu machen. Dabei wird es auch um das dialektische Verhältnis zwischen Politik und Ideologie einerseits und sozialer Praxis andererseits gehen.
    Diese Fragestellungen sollen anhand einiger konkreter Themen erarbeitet werden, wie z.B.: Politik der sozialistischen Regime gegenüber dem Alltag; Familienbeziehungen; Arbeitsleben; Freizeitverhalten; Mobilität; soziale Beziehungen; Informalität; öffentlicher und privater Raum; Alltagsstrategien in Situationen ökonomischer Knappheit; soziale Identitäten und Sozialisierung, etc.
    Die Themen sollen gemeinsam auf der Basis der Sekundärliteratur sowie mit Originalquellen und biografischen Erinnerungen erarbeitet werden; auch visuelles Material wird genutzt werden.
    Eine ausführliche Literaturliste sowie der Syllabus werden zu Semesterbeginn auf der Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte sowie des Dozenten (userpage.fu-berlin.de/~ulf) veröffentlicht.
     
    (31 604)
    PS -
    Politik und Diplomatie in Südosteuropa, 1919-1999 (2 SWS) (8 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Andrea Despot
    Das Seminar ist die inhaltliche Fortführung von „Politik und Diplomatie in Südosteuropa, 1878-1918“. Es beschäftigt sich mit den Beziehungen internationaler Akteure gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas. Die Untersuchung erstreckt sich von den Versailler Friedensverhandlungen bis zur Auflösung der bipolaren Weltordnung. Das Anliegen des Seminars ist es zu zeigen, wie Partnerschaft und Gegnerschaft – Kooperation und Konflikt – die entscheidenden Etappen dieser Zeit prägten.

    Hauptstudium

    (31 607)
    HS -
    Dorfgemeinschaften und Stadtbevölkerung in Südosteuropa im 19. Jh. (2 SWS) (10 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (18.4.) Holm Sundhaussen
    Die Gesellschaften in Südosteuropa waren noch im 19. Jh. ganz überwiegend agrarisch geprägt. In den Balkanländern bildete sich erst nach der Befreiung von osmanischer Herrschaft eine neue städtische Gesellschaftsschicht heraus, die sich stark an Vorbildern in anderen europäischen Ländern orientierte. Zwischen Land- und Stadtbevölkerung tat sich eine tiefe, unüberbrückbar erscheinende Kluft auf, die durch den Zusammenprall zweier unterschiedlicher Zivilisationen bestimmt wurden: der traditionsorientierten agrarischen „Lebenswelt“ in den Dorfgemeinschaften auf der einen und dem „europäisierten“ urbanen Milieu auf der anderen Seite. Zwischen diesen beiden „Lebenswelten“ kam es zu häufigen und heftigen Zusammenstößen, in deren Verlauf die Bauern in die Defensive gerieten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Konflikt zwischen den beiden Zivilisations- oder Kulturmodellen und seine Bedeutung für die Gesellschafts-, die Kultur- und die politische Geschichte.
     
    (31 608)
    HS -
    Nationale und politische Mythen mittel- und osteuropäischer Nationen im 19./20. Jh. (2 SWS) (10 cr); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Holm Sundhaussen
    Mythen sind ein wichtiger und offenbar unverzichtbarer Teil der kollektiven Identität. Ursprungsmythen, Gründungsmythen und Mythen, die mit bestimmten historischen Ereignissen verknüpft sind, gehören zum mentalen Inventar aller Nationen. In der Veranstaltung soll einerseits geklärt werden, was Mythen sind und welche Funktion sie erfüllen. Zum anderen soll anhand ausgewählter Beispiele aus Mittel- und Osteuropa untersucht werden, wann und wie die Mythen entstanden sind, wer sie geschaffen hat und wie sie in das nationale Imaginarium Eingang gefunden haben.
     
    (31 609)
    HS -
    Die Bildungspolitik ost- und südosteuropäischer Staaten im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse nach 1945 – ein Vergleich (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (24.4.) Rainer Riedel
    Bildungsprobleme nehmen innerhalb der Kultur- und Sozialgeschichte einer Gesellschaft einen herausragenden Platz ein. Das soll am Beispiel der Entwicklung des Bildungswesens der ost- und südosteuropäischen Länder nach 1945 nachgewiesen werden. Eine solche Vorgehensweise wird es auch erlauben, gegenwärtige bildungspolitische Prozesse besser zu verstehen und zu bewerten. Die Einordnung in die allgemeine politische und soziale Geschichte der Staaten Ost- und Südosteuropas ermöglicht die Bestimmung der einzelnen Entwicklungsphasen des Bildungswesens und die Herausarbeitung spezifischer Merkmale in den einzelnen Zeitabschnitten in jedem dieser Länder. Ein Vergleich zwischen ihnen wird Gemeinsamkeiten und Unterschiede verdeutlichen können. Dabei sollen die sozialen Aspekte einen besonderen Platz einnehmen, wobei das allgemein bildende Schulwesen im Zentrum der Betrachtungen stehen wird.

    Einführende Literatur: Anweiler, O. u.a., Bildungssysteme in Europa. Weinheim/Basel 1996; Döbert, H. u.a., Die Schulsysteme Europas, Baltmannsweiler 2004; Mitter, W. u.a., Neuere Entwicklungstendenzen im Bildungswesen in Osteuropa, Frankfurt a.M. 1992.
    Weitere Literaturhinweise erfolgen im Seminar.
     
    (31 903)
    HS -
    Das Warschauer Ghetto (2 SWS) (10 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.4.) Gertrud Pickhan
    In der Geschichte des Holocaust hat das Warschauer Ghetto emblematische Bedeutung: Mitten in der polnischen Hauptstadt waren rund 500.000 jüdische Menschen auf engstem Raum in hermetischer Abgeschlossenheit einer Extremsituation ausgesetzt, in der Verarmung, Hunger, Demütigung und Tod einhergingen mit Selbstbehauptung, Widerstand und Revolte im Warschauer Ghetto-Aufstand. Welche Überlebensstrategien wurden im Ghetto entwickelt? Wie gestaltete sich das Miteinander von Menschen unter diesen extremen Bedingungen? Welche Widerstandsformen sind in der Geschichte des Ghettos zu finden? Neben diesen Fragen sollen Ghetto und Aufstand aber auch als jüdische Erinnerungsorte in den Blick genommen werden.
    Einführende Literatur:
    Ruta Sakowska, Menschen im Ghetto. Die jüdische Bevölkerung im besetzten Warschau 1939-1943. Osnabrück 1999 (Klio in Polen; 2); Markus Meckl, Helden und Märtyrer. Der Warschauer Ghettoaufstand in der Erinnerung. Berlin 2000 (Dokumente, Texte und Materialien. Veröffentlicht vom Zentrum für Antisemitismusforschung; 35)
     
    Veranstaltung entfällt!
    (31 902)
    HS -
    Solschenizyn und die russisch-jüdischen Beziehungen im 19./ 20. Jahrhundert (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
    2001 veröffentlichte Alexander Solschenizyn in Russland seine umfangreiche historische Darstellung der russisch-jüdischen Beziehungsgeschichte, die von 1795 bis zum Ende der Sowjetunion reicht und höchst kontrovers aufgenommen wurde. Ausgewählte Kapitel dieses zweibändigen Werks bilden die Textgrundlage dieses Seminars, in dem Solschenizyns Aussagen mit den Ergebnissen der neueren Forschung verglichen werden sollen und die Rezeption des Werks zu untersuchen ist.
    Literatur:
    Alexander Solschenizyn, „Zweihundert Jahre zusammen“. Bd. 1: Die russisch-jüdische Geschichte 1795-1916. München 2002; Bd. 2: Die Juden in der Sowjetunion. München 2003; Juri Slezkine, The Jewish Century, Princeton/Oxford 2004.
     
    (31 605)
    HS -
    Russisch-sowjetische-russische Autobiographik als historische Quelle. Tradition und Methodenkritik (2 SWS) (10 cr); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Ramona Saavedra Santis
    Schwerpunkt der Seminararbeit bilden die russischen autobiographischen Texte (Briefe, Tagebücher und schriftliche Lebenserinnerungen), die als Quellengruppe für die Geschichtswissenschaft in ihrer historischen Entwicklung für den russischen Kulturraum analysiert werden. Auf der Grundlage der theoretischen Debatten um den Aussagewert und die Authentizität der Selbstzeugnisse werden kontext- und diskursanalytische Aspekte der russischen Tradition der populären Autobiographik erörtert werden.
    Über Lektüre und Analyse ausgewählter autobiographischer Texte soll sowohl an traditionelle Methoden, wie auch an neuere Ansätze herangeführt werden.
     
    (31 611)
    IC -
    Colloquium für Master- und Magisterstudent/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan,
    Georg Witte
    Das Colloquium wendet sich an Studierende in der Abschlussphase. Durch Vorstellung der geplanten Magister- und Masterarbeiten kann der
    Studienabschluss vorbereitet werden. Darüber hinaus werden neuere Arbeiten zur osteuropäischen Geschichte und Kultur
    diskutiert.
     
    (31 610)
    FC -
    Forschungscolloquium Südosteuropa (2 SWS) (4 cr) (max. 30 Teiln.); Block, Fr, n. V. - OEI, Garystr. 55   Holm Sundhaussen
    Vorstellung und Diskussion von Forschungsvorhaben und deren Ergebnissen. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung (Teilnehmerbeschränkung: 25-30).

    Termine:
    55/121 Freitag 14.00-19.00 05.05.2006
    55/121 Freitag 14.00-19.00 02.06.2006
    55/121 Freitag 14.00-19.00 07.07.2006
    55/121 Freitag 14.00-19.00 14.07.2006
    K23-11 Samstag 10.00-18.00 08.07.2006

    Grund- und/oder Hauptstudium

    (31 904)
    V/Ü -
    Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg (2 SWS) (6 cr); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
    Polen war während des Zweiten Weltkriegs der Hauptschauplatz des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden; gleichzeitig gehörte auch das polnische Volk zu den Hauptleidtragenden der deutschen Terrorherrschaft. Erst in jüngster Zeit begann in der polnischen Öffentlichkeit in Zusammenhang mit dem Buch „Nachbarn“ von Jan Gross eine öffentliche Debatte, die auch nach der polnischen Schuld und Beteiligung am Holocaust fragte. In der Vorlesung soll ein differenziertes Bild des komplexen Beziehungsgeflechts zwischen Deutschen, Polen und Juden während des Zweiten Weltkriegs gezeichnet werden und dabei die in Polen vorherrschende Täter-Opfer-Perspektive zugunsten einer integrierten Betrachtungsweise durchbrochen werden. Zu fragen ist auch nach dem Platz der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs im kollektiven Gedächtnis in Polen, Deutschland und Israel.
    Einführende Literatur:
    Włodzimierz Borodziej/Klaus Ziemer, Deutsch-polnische Beziehungen 1939 – 1945 – 1949. Eine Einführung. Osnabrück 2005 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 5)
     
    (31 612)
    V/Ü -
    Geschichte Südosteuropas im 19./20. Jh. (3 SWS) (6 cr); Fr 9.00-12.00 - Ihnestr. 21, 21/E (Seminarraum) (21.4.) Holm Sundhaussen
    Überblick über die Geschichte der Region vom Beginn der Befreiungskämpfe gegen die osmanische Herrschaft (serbische Aufstände von 1804 und 1815) bis zur Gegenwart. Der erste Teil der Veranstaltung ist den Prozessen der Nations- und Nationalstaatsbildung im „langen 19. Jh.“ gewidmet. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Krisen und Kriegen sowie den wechselnden Gesellschaftssystemen im „kurzen 20. Jh.“. In beiden Teilen werden Ereignis-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte miteinander zu einer Synthese verbunden.
    Die Übung dient der Vertiefung ausgewählter Themen.
     
    (31 905)
    Ü -
    Der Osten Polens: Geschichte und Kultur einer multiethnischen Region (mit Exkursion) (8 cr); 14-tägl., Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (21.4.) Anna-Sophia Pappai
    Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht ein hierzulande eher unbekannter polnischer Landesteil: die Region Podlasien, im Nordosten Polens, ein schwach besiedeltes und vor allem agrarwirtschaftlich geprägtes Gebiet, das bisher in der historischen Forschung oft unbeachtet blieb. Dabei ist die Geschichte dieser Region mit ihren multiethnischen und multinationalen Einflüssen ein hoch interessantes Forschungsfeld: Kultur und Tradition wurden geprägt durch das jahrhundertlange Neben- und Miteinander von Polen, Ukrainern, Weißrussen, Deutschen, Russen, Tataren, Katholiken, Juden, Orthodoxen und Muslimen.
    In der Übung soll zunächst ein Überblick über die Geschichte der Region Podlasien gemeinsam erarbeitet werden, wobei die historischen Geschehnisse des 20. Jahrhunderts den Schwerpunkt bilden. Weiterhin werden Fragen nach historischen, ethnischen, kulturellen und sprachlichen Grenzen sowie dem Stellenwert der Ostgebiete Polens im gesamtstaatlichen Rahmen und im öffentlichen Bewusstsein eine wichtige Rolle spielen.

    Im Anschluss an die Übung ist eine 6-tägige Exkursion in die Wojewodschaft Podlasien geplant (Exkursion zu Beginn der Semesterferien im Juli 2006). Die Anmeldung erfolgt zu Beginn des Semesters. Bedingung für die Teilnahme ist die Übernahme eines Referates vor Ort sowie ein Eigenbeitrag von ca. 100,-Euro (Polnischkenntnisse sind erwünscht, aber keine Voraussetzung).
     
    (31 906)
    Ü -
    Der Polnische Untergrundstaat (1939-1945) (2 SWS) (2 cr); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Bernard Wiaderny
    Die als Ergänzung zu der Vorlesung “Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg“ (G. Pickhan) gedachte Übung wird sich mit den im besetzten Polen während des Zweiten Welt-krieges entstandenen Strukturen des Untergrundstaates beschäftigen. Untersucht werden die Chronologie seiner Entwicklung, die Programminhalte, ihre Akteure sowie die gesellschaftli-che Verankerung. Beleuchtet werden auch die wichtigsten historiographischen Debatten zu diesem Thema nach 1945, wie z. B. das Problem der Kollaboration oder der Bewertung des Warschauer Aufstandes im Jahr 1944.
    Ein Reader mit den ausgewählten zeitgenössischen und historischen Texten, der in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt wird, wird die Unterrichtsgrundlage bilden.

    Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Vorbereitung und Mitarbeit.

    Literaturhinweise: Korboński S., Fighting Warsaw. The Story of the Polnish Unterground State 1939-1945, London 1956; Gross J. T., Polish Society under German Occupation. The Generalgouvernement 1939-1944, Princeton 1979; Wiaderny B., Der Polnische Untergrund-staat und der deutsche Widerstand 1939-1944, Berlin 2002, S. 23-80.

    Forschungsdozentur: "Konfliktforschung und Stabilitätsexport"

    Im Sommersemester 2006 in diesem Bereich kein Lehrangebot.

    Masterstudiengang Osteuropastudien

    Studienziele

    Der disziplinenübergreifende und gegenwartsbezogene Masterstudiengang Osteuropastudien ermöglicht vor allem Hochschulabsolventen der Disziplinen Politik, Soziologie, Recht, Wirtschaft, Geschichte und Kultur die Vertiefung und Erweiterung ihrer fachlichen Kenntnisse durch eine Spezialisierung auf Staaten und Gesellschaften Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas. Die Teilnehmer lernen, Entwicklungen und Situationen in Osteuropa zu analysieren und zu interpretieren, sie in die jeweiligen politischen, gesellschaftlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zusammenhänge einzuordnen und praktische Lösungen für regionalwissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln. Zusätzlich werden Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sowie berufspraktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt.

    Studium

    Der Masterstudiengang Osteuropastudien umfasst 120 Leistungspunkte (LP). Die Studierenden wählen eine der Disziplinen Politik, Soziologie, Wirtschaft, Recht, Geschichte oder Kultur als Kerndisziplin. Das Studium setzt sich zusammen aus zwei Modulen in der Kerndisziplin (28 LP) sowie mindestens einer Wahlveranstaltung (8 LP).

    Aus den verbleibenden Disziplinen wählen die Studierenden ihre Erweiterungsdisziplinen. Diese bestehen aus einem Modul in einer weiteren Disziplin (10 LP), einer fächerübergreifenden Vorlesung (2 LP) und zwei weiteren Disziplinen (je 4 LP). Ergänzt wird das Studium durch einen interdisziplinären Projektkurs (10 LP) sowie ein Berufspraktikum (8 LP). Parallel dazu erwerben die Studierenden zusätzliche regionalspezifische Sprachkenntnisse (16 LP).

    KK = Kernkurs

    Weitere Auskünfte erhalten Sie bei der Masterkoordinatorin oder unter http://www.oei.fu-berlin.de/ .

    Masterkoordination

    Nathalie Nicol, Zi. 04A, Telefonnummer:838-52646, Faxnummer:838-53788, E-Mail: unicol@zedat.fu-berlin.de

    Pflichtveranstaltungen für Studienanfänger

    31 907
    Pk -
    Jüdische Lebenswelten im "russischen Berlin" (Teil 2 - Fortführung des Projektmoduls vom WS 2005/06) (2 SWS) (5 LP); Fr 14.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (21.4.) Gertrud Pickhan,
    Anne-Christin Saß
    Der Kurs ist nur für Masterstudenten im 2. Semester gedacht. Voraussetzung für die Teilnahme ist der Besuch des 1. Teils des Projektkurses im WiSe 2005/06.

    Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

    Disziplin: Politik Osteuropas

    (31 205)
    Modul A, Seminar -
    Regionalpolitik in der erweiterten EU (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (20.4.) Karin Pieper
    Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

    Im Rahmen dieses Hauptseminars werden zunächst in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht die Entwicklungslinien der Europäischen Regionalpolitik thematisiert. Ein weiterer Block ist der Rolle und dem Zusammenspiel einzelner Akteure der Regionalpolitik im europäischen Institutionengefüge gewidmet: Wie interagieren EU-Kommission, Ausschuss der Regionen und Lobbyakteure (Dachverbände, Regionenbüros) in den einzelnen Phasen des Politikzyklus der europäischen Regionalpolitik? Ausgehend von Konzepten wie Mehrebenensystem, Europa einiger Regionen) wird anschließend anhand ausgewählter Staaten der EU der 25 analysiert, wie die über die EU-Regionalpolitik transportierten Leitbilder, Verfahrensweisen und Steuerungsmechanismen von den beteiligten Akteuren umgesetzt werden. Neben der Analyse interner Faktoren auf der politisch-institutionellen Ebene steht dabei die Frage im Vordergrund, wie intermediäre Akteure (Verbände, Gewerkschaften, Parteien) ihre Interessen im sich herausbildenden Mehrebenensystem der EU durchsetzen können. Schließlich wird thematisiert, wie die neuen Mitgliedstaaten der EU zum einen mithilfe der EU-Vorbeitrittsinstrumente auf die aktive Beteiligung an der EU-Strukturpolitik vorbereitet wurden; zum anderen wird die (veränderte) Rolle regionalpolitischer Akteure in alten und neuen Mitgliedstaaten der EU bei der Reform der EU-Strukturpolitik nach 2006 analysiert.
     
    (31 206)
    Modul A, Seminar -
    Die politische Ökonomie von Reformprozessen in Mittel- und Osteuropa. Vom Washington Consensus zu Good Governance (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Di 18.00-20.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Andreas Golthau
    Nachdem zu Beginn der neunziger Jahre der sog. „Washington Consensus“ mit den Leitbildern der Privatisierung und der Liberalisierung die prinzipielle Weichenstellung wirtschaftlicher Transformation in den Staaten Mittel- und Osteuropa vorgegeben hatte, schwang das theoretisch-analytische Paradigma Ende des Jahrzehnts in die entgegen gesetzte Richtung. Der „Post Washington Consensus“ betont nun die zentrale Rolle funktionierender Institutionen und guter Regierungsführung (Good Governance) für die erfolgreiche Entwicklung eines Landes. Insbesondere “accountability” und Effizienz der Administration in der Bereitstellung öffentlicher Güter können als die zentralen Begriffe des neuen Paradigmas gelten.
    Im Seminar sollen zunächst die zentrale Ansätze beider Paradigmen einander gegenüber gestellt werden, um Akteure, Institutionen und politischen bzw. wirtschaftlichen Outcome theoretisch miteinander erklärend in Verbindung zu setzen. Darauf aufbauend wird anhand mehrerer ausgewählter Fallstudien aus den Ländern Mittel- und Osteuropas mit den Ansätzen experimentiert. Ziel ist, einerseits letztere auf ihre Aussagekraft hin zu überprüfen. Andererseits soll anhand der empirischen Analyse ein profundes Verständnis für die unterschiedlichen Analyseebenen und Akteurseinheiten entwickelt werden, die den Ansätzen zugrunde liegen.


    Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
    -- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
    -- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    -- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 204)
    Modul B, KK1 -
    International Relations/ World Politics (3 SWS) (3 LP) (max. 70 Teiln.) (Englisch); Di 9.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Klaus Segbers
    This lecture aims at introducing students to the main concepts, theories and issues of IR. Regarding concepts and theories, diverse and competing assumptions and interpretations like positivism, constructivism, realism, institutionalism, liberalism, and others will be presented, debated and applied.
    For the latter purpose we will organize permanent working groups, focusing on certain regional problems and conflicts. In these working groups, the respective theoretical tools will be tested.

    This course will be organized over 3 hours per week. In the first hour I will present the respective topic in a concise form as lecture. In the second hour, the working groups will discuss the topis and approaches and apply them to their case. In the third hour, the results of the working groups (including open questions) will be presented and discussed in the plenary session.

    Participants have to be present in all 3 hours, to prepare the required readings, and to present (at least once) the findings from their working groups to the plenary. If you need grading, you will have to successfully pass the final written examination (Klausur) in addition to the other tasks.
    Good English language capabilities are necessary.

    To register for this lecture, please follow these steps:
    -- go to http://pol.oei.fu-berlin.de and register electronically (not later than April 7, 2006);
    -- Please send a brief mission statement (about 1 page) to shkabpol@zedat.fu-berlin.de (same date);
    -- if you study in one of the modulized programs, you have to register at Campus Management: https://www.ecampus.fu-berlin.de.
    -- this lecture will be organized via the e-learning-platform Blackboard. Here you also have to register at http://lms.fu-berlin.de.
     
    (31 207)
    Modul B, KK2 -
    Internationale Beziehungen und Osteuropa (2 SWS) (3 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.4.) Andreas Golthau
    Das Seminar hat zum Ziel, Wandel und Komplexität der internationalen Beziehungen in Osteuropa zu erfassen. Dabei geht es sowohl um die empirische Erfassung dieser Thematik als auch um die Diskussion angemessener theoretischer Zugänge.
    Der erste, einführende Teil des Seminars beschäftigt sich mit Entstehung und Zerfall des „Ostblocks“. Darüber hinaus werden unterschiedliche Theorien der internationalen Beziehungen (Realismus, Institutionalismus, Konstruktivismus, Außenpolitiktheorie) vor dem Hintergrund der Transformation diskutiert. Ziel ist es, diese Theorien in den einzelnen empirischen Einheiten immer wieder auf ihre Anwendbarkeit bzw. auf die Notwendigkeit ihrer Modifizierung hin zu überprüfen.
    Die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte des Seminars sind also vor einem theoretischen Hintergrund zu diskutieren. Die erste empirische Einheit beschäftigt sich mit den Außenpolitiken ausgewählter post-sozialistischer Staaten und fragt nach ihren inneren und äußeren Determinanten sowie ihrem Wandel seit 1991. In der zweiten empirischen Einheit werden einzelne Politikfelder auf ihre Bedeutung für die internationalen Beziehungen in Osteuropa hin untersucht. Schließlich werden wir uns mit internationalen Organisationen, ihrer Entwicklung und ihrem Gewicht in der Region beschäftigen und in diesem Zusammenhang auch nach der Rolle des Westens als Akteur fragen.


    Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
    -- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
    -- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    -- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 209)
    Modul B, Seminar -
    Vergleichende Außenpolitikanalyse am Beispiel der amerikanischen und russischen Außenpolitik (2 SWS) (8 LP) (max. 40 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (24.4.) Sabine Fischer,
    Andrea Liese
    Bis 1991 standen sich die USA und Russland (als Kernstaat der Sowjetunion) als Antagonisten im Ost-West-Konflikt gegenüber. Die USA haben sich seitdem in den Augen der meisten Beobachter(innen) als „einzig verbliebene Supermacht“ behauptet. Die Russische Föderation büßte demgegenüber mit dem Ende des Ost-West-Konflikts ihren Status als Supermacht zwar ein, erhebt jedoch bis in die Gegenwart den Anspruch als Großmacht und hegemonialer Akteur auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Beide Staaten betreiben eine Außenpolitik, die auch in Zeiten von Globalisierung und einer „NGOisierung“ oder „Privatisierung“ der Weltpolitik von zentraler Bedeutung für andere Staaten und Regionen sowie für die internationale Kooperation insgesamt ist.
    Das Seminar setzt sich einen systematischen Vergleich zwischen amerikanischer und russischer Außenpolitik zum Ziel. Im ersten Teil werden wir zunächst unterschiedliche theoretische Ansätze zur Analyse von Außenpolitik (im Wesentlichen aus den Theorien der Internationalen Beziehungen) diskutieren und externe Bestimmungsfaktoren der Außenpolitik erheben. In einem zweiten Schritt werden wir die für Außenpolitik zentralen Akteure und institutionellen Strukturen identifizieren und Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den politischen Systemen, d.h. den internen Bestimmungsfaktoren von Außenpolitik, herausstellen.
    Mit diesem „Rüstzeug“ ausgestattet, begeben wir uns im zweiten Teil in die vergleichende Analyse. Hierzu werden wir uns zunächst mit der Methodik des Vergleichs beschäftigen und schließlich in mehreren Sitzungen vergleichend einzelne Politikfelder in der amerikanischen und russischen Außenpolitik untersuchen.
    Durch diese Anlage zielt das Seminar darauf ab, die Teilnehmenden dazu zu befähigen, selbstständig eine theoriegeleitete, vergleichende Analyse in Form einer Hausarbeit zu verfassen.

    Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:

    Außenpolitikanalyse:
    Carlsnaes; Walter 2002: Foreign Policy in: Walter Carlsnaes, Thomas Risse und Beth Simmons (Hrsg.): Handbook of International Relations, London: Sage, 331-349.
    Harnisch, Sebastian 2003: Theoriegeleitete Außenpolitikforschung in einer Ära des Wandels, in: Gunther Hellmann, Klaus Dieter Wolf und Michael Zürn (Hrsg.): Die neuen internationalen Beziehungen. Forschungsstand und Perspektiven in Deutschland, Baden-Baden: Nomos, 313-360.

    Russische Außenpolitik:
    Jahn, Egbert 2004: Die Außenpolitik Russlands, in: Knapp, Manfred / Krell, Gert (Hrsg.): Einführung in die Internationale Politik. Studienbuch, München: Oldenbourg, 4. Auflage, 50-284
    Lo, Bobo 2003: Vladimir Putin and the Evolution of Russian Foreign Policy, London: RIIA

    Amerikanische Außenpolitik:
    Medick-Krakau, Monika, Stefan Robel und Alexander Brandt 2003: Die außen- und Weltpolitik der USA, in: Manfred Knapp und Gert Krell (Hrsg.): Einführung in die Internationale Politik, München: Oldenbourg, 4. Auflage, 92-134.


    Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 7.04.06) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
    Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 210)
    Modul B, Seminar -
    Eine neue Ostpolitik für Europa? (2 SWS) (8 LP) (max. 70 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.4.) Eckart Stratenschulte
    Die Europäische Union steht vor der Aufgabe, ihre Beziehungen mit den Staaten Osteuropas und des Kaukasus zu ordnen. Ein Instrument hierfür ist die Europäische Nachbarschaftspolitik, die jedoch bei den Partnern auf Schwierigkeiten stößt. Russland fühlt sich von diesem Politikansatz nicht angesprochen und pocht auf eine „strategische Partnerschaft“ mit der EU, die Ukraine und Moldawien teilen das Ziel der ENP, nämlich enge Beziehungen ohne Mitgliedschaftsperspektive, nicht, mit Belarus geschieht nichts und die Kaukasus-Staaten sind in regionale Konflikte verstrickt.
    Welche Ziele kann und will die EU im Hinblick auf Europas Osten erreichen? Was kann sie selbst tun und welche Rolle können andere Institutionen wie der Europarat, die NATO und die OSZE spielen? Wie steht es um die Osteuropa-Politik der USA, unterstützt sie den EU-Ansatz oder konterkariert sie ihn?
    Diese Fragen sollen im Seminar besprochen werden. Die Studierenden werden gebeten, jeweils eine Sitzung vorzubereiten und zu moderieren. Von jeder Sitzung wird ein Protokoll erstellt und allen zugänglich gemacht. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre von Texten voraus, da diese im Seminar selbst nicht mehr referiert werden.

    Anmeldungen erbeten an: seminar@eab-berlin.de
    Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
    Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 208)
    Modul C, KK -
    Konfliktzonen im Süd- und Nordkaukasus. Möglichkeiten und Grenzen auswärtiger Konfliktbearbeitung (2 SWS) (4 LP); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (24.4.) Uwe Halbach
    In der Lehrveranstaltung soll zunächst ein Überblick über die Konflikt-und Krisenlandschaften im Süd-und Nordkaukasus gegeben, ein "conflict mapping" vorgenommen werden. Wie sind die Konflikte wie der um Berg-Karabach zu charakterisieren (innerstaatlich-zwischenstaatlich, Interessen-/Identitätskonflikte)? Wie hängen Krisen-und Konfliktentwicklungen in beiden Regionshälften des Kaukasus zusammen? Sodann ist der Problemkomplex der externen Akteure zu behandeln. In welchem "geopolitischen" Kontext stehen die "eingefrorenen" Regionalkonflikte im Südkaukasus? Ist die ausgreifende Gewalt im Nordkaukasus ein eingekapseltes "innerstaatliches Problem" der Russischen Föderation?
    Welche Möglichkeiten und Grenzen bestehen für eine externe Unterstützung von "Friedenspolitik" im Kaukasus?

    Vorläufige Literaturangaben:
    Coppieters, Bruno u.a.: Europeanization and Conflict Resolution. Case Studies from the European Periphery, Gent 2004

    Dehdashti, Rexane: Internationale Organisationen als Vermittler in innerstaatlichen Konflikten. Die OSZE und der Berg-Karabach Konflikt, Studien der Hessischen Stiftung Friedens und Konfliktforschung Bd.34,Campus Verlag Frankfurt/New York 2000.

    Halbach, Uwe: Gewalt in Tschetschenien. Ein gemiedenes Problem internationaler Politik. Studien der Stiftung Wissenschaft und Politik, S4 / Februar 2004.

    Kaufman, Stuart J.: Modern Hatreds. The Symbolic Politics of Ethnic War, Cornell University Press, Ithaca and London 2001.

    Pietzonka, Barbara: Ethnisch-territoriale Konflikte in Kaukasien. Eine politisch-geographische Systematisierung, Schriftenreihe des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Köln, Bd. 26, Nomos Verlag Baden-Baden 1995.

    Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
    Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 201)
    Modul D, KK -
    Politik in Osteuropa – Eine Einführung, Teil 1 (2 SWS) (4 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (19.4.) Karin Pieper
    Studierende der „klassischen Studiengänge“ (alte Diplom- und Magisterstudiengänge) melden sich bitte über http://pol.oei.fu-berlin.de an. Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.

    Kommentar:
    Dieser Kurs ist für Studierende im Grundstudium gedacht und versteht sich als Einführung in das Studium der Osteuropastudien. Der Kurs vermittelt einen Überblick über zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten: Strukturelemente des Raumes "Osteuropa"; politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte des sowjetischen Systems bis Ende der 80er Jahre; Einführung in die Transformationstheorien; Grundelemente der Transformation von Systemen sowjetischen Typs; Rolle der Parteien, der Zivilgesellschaft und der Verbände im Transformationsprozess sowie Auswirkungen der Europäisierungstendenzen.
    Von den TeilnehmerInnen werden regelmäßige Teilnahme und begleitende Lektüre erwartet. Für einen Leistungsnachweis wird darüber hinaus eine erfolgreiche Abschlussklausur verlangt. Die Leistungsanforderungen können variieren, je nachdem, in welchem Studiengang Sie immatrikuliert sind.
     
    (31 203)
    Modul D, KK -
    Die Außenpolitik der EU im Spiegel mitgliedstaatlicher Interessen – am Beispiel der EU-Russlandpolitik (2 SWS) (4 LP) (max. 25 Teiln.); Mo 8.00-10.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (24.4.) Klaus Segbers,
    Julia Langbein
    Ist die EU in der Außenpolitik ein kollektiver Akteur oder ein Netzwerk traditioneller Bündnisdiplomatie, das durch die Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten bestimmt wird? Dieser Frage soll anhand der Russlandpolitik der Europäischen Union nachgegangen werden. Gerade im Hinblick auf die Russlandkritische Haltung der neuen Mitliedsländer Mittel- und Osteuropas könnte ein kollektives außenpolitisches Auftreten der EU entgegen aller Europäisierungstendenzen schwieriger werden.

    Zu Beginn des Seminars wird geklärt, was unter Außenpolitik zu verstehen ist und welche zentralen theoretischen Ansätze für die Außenpolitikanalyse hinsichtlich der relevanten Akteure und Handlungsebenen existieren. Im zweiten Schritt werden die institutionellen Strukturen der GASP/ESVP auf Stärken und Schwächen überprüft und ein Überblick über ihre Entstehungsgeschichte gegeben. Im Hauptteil des Seminars wird die Einflussnahme einzelner EU –Mitgliedstaaten auf die EU-Russlandpolitik untersucht. Für die Deutungen sollen die zu Beginn des Seminars besprochenen theoretischen Ansätze genutzt werden.

    Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
    -- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
    -- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    -- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 202)
    Modul D, Seminar -
    Wandel in Osteuropa in vergleichender Perspektive (2 SWS) (6 LP) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (20.4.) Klaus Segbers
    In dieser Veranstaltung sollen wesentliche Fragen des Systemwandels bzw. -wechsels der ehemaligen UdSSR und in Osteuropa behandelt werden. Dabei geht es a) um die Ursachen und Hintergründe der Transformationen; b) um die wichtigen Handlungsfelder und Politikbereiche, die von dem Wandel erfasst wurden; c) um absehbare Perspektiven der Nachfolgeräume, wobei den Ereignisrahmen übergreifende Perspektiven erarbeitet werden sollen.

    Die Veranstaltung hat auch komparatistische Absichten - es wird die Frage gestellt, wie besonders oder ähnlich die Wandlungsprozesse in der FSU im Vergleich zu anderen Transformationen sind, die in der Welt ablaufen.
    Hinreichende englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung, russische sind willkommen.

    Um sich für den Kurs anzumelden, gehen Sie bitte wie folgt vor:
    -- Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis zum 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an;
    -- Begründen Sie Ihr Interesse an der Lehrveranstaltung mit einem einseitigen mission statement an die studentische Hilfskraft des Arbeitsbereichs Politik shkabpol@zedat.fu-berlin.de (bis zum 7.4.2006);
    -- Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management (https://www.ecampus.fu-berlin.de ) anmelden.
    -- In dieser Lehrveranstaltung wird die E-learning-Plattform Blackboard eingesetzt. Eine Selbstregistrierung ist unter http://lms.fu-berlin.de möglich. Hinweise zur Kursanmeldung, die ebenfalls unter http://lms.fu-berlin.de mithilfe eines Passworts erfolgt, werden in der ersten Sitzung gegeben.
     
    (31 211)
    C -
    Colloquium für Examenskandidat/inn/en (2 SWS) (2 cr) (max. 25 Teiln.); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (20.4.) Klaus Segbers
    Dieses Colloquium wird für Interessenten sowohl des OEI wie des OSI angeboten. Die Teilnehmenden werden die Möglichkeit erhalten, ihre in Vorbereitung oder in Arbeit befindlichen Projekte für schriftliche Abschlussarbeiten ein- oder zweimal zu präsentieren und diese vor allem methodisch zu diskutieren. Dabei wird es um handwerkliche und methodische Fragen der Verfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit gehen. Das Setzen von Variablen, die Bildung von Hypothesen und das Design von Fallstudien werden dabei eingeübt.
    Der Veranstalter wird in einer Sitzung darlegen, auf welche Punkte GutachterInnen besonders schauen, und worauf bei der Verfertigung einer schriftlichen Arbeit zu achten ist. Auch der Verlauf mündlicher Abschlussprüfungen wird besprochen.
    Falls die Zeit ausreicht, werden neue theoretische und methodische Ansätze zu den beiden Themenfeldern Transformationen und Internationale Beziehungen vorgestellt und diskutiert. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt der Veranstaltung kann in der Bildung informeller Arbeitsgruppen bestehen

    Konsultieren Sie auch die Homepage http://userpage.fu-berlin.de/~segbers.
    Interessenten melden sich bitte rechtzeitig (bis 7.4.2006) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
    Studierende der modularisierten Studiengänge müssen sich zusätzlich über das Campus Management anmelden: https://www.ecampus.fu-berlin.de.

    Disziplin: Soziologie

    (31 301)
    Modul A, Seminar -
    Gender und Sozialkapital in Osteuropa (2 SWS) (8 LP); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.4.) Ursula Frübis
    Im Forschungszusammenhang Osteuropa/Südosteuropa ist das Thema „Sozialkapital“ ein relativ Neues. Das Interesse am Konzept wurde zum großen Teil durch die Aktivitäten der Weltbank und dem United Nation's Development Programme in der Region geweckt. Die angewandten Definitionen zum Sozialkapital unterscheiden sich nicht nur erheblich vor dem Hintergrund der verschiedenen disziplinären Zugänge, sondern auch von Autor zu Autor. Einige Autoren übernehmen die Definitionen von Putnam, andere nehmen Anleihen bei der Rational Choice Theorie von Coleman und eine begrenzte Anzahl von Autoren bei Bourdieu. Adam und Roncevic (2003: 157) weisen kritisch darauf hin, das gerade die breite Anwendung des Konzepts, die Probleme der verschiedenen Definitionen, der Operationalisierung und der Messbarkeit nicht lösen. Der Gender-Aspekt wurde im Forschungszusammenhang Osteuropa/Südosteuropa weitgehend vernachlässigt, trotz seiner Bedeutung in der postsozialistischen Transition (Corrin 1999, 2000).
    Von feministischer Seite wird das der starke Einfluss des Konzepts „Sozialkapital“ heftig kritisiert. Es wird der Vorwurf erhoben, dass das Konzept viele Prämissen über die gesellschaftliche Rolle von Frauen und den Geschlechterverhältnissen zur Grundlange habe, die in den letzten dreißig Jahren von feministisch orientierten SozialwissenschaftlerInnen bereits verabschiedet wurden. Inter alia werde eine maskuline Version der Sozialtheorie (siehe Baron et al., 2000; Fine, 2001; Molyneux, 2002), gleichsam eine maskuline Ontologie des Sozialen (Witz and Marshall, 2004) re-installiert.

    Ziel des Seminars ist es eine Bestandsaufnahme der feministischen Kritik an der Sozialkapitaltheorie vorzunehmen und die noch nicht geleistete eine Übertragung, auf die sich seit 1989 fundamental veränderten osteuropäischen Geschlechterverhältnisse vorzunehmen. Seminarvoraussetzung ist ein vorab vertraut sein mit den drei „Vätern“ des Konzepts - Bourdieu, Coleman und Putnam.

    Leistungsnachweis:
    Ausgehend vom Thema des Referats (1000 – 1 500 Wörter) ist eine Hausarbeit (4 000 – 5 000 Wörter) anzufertigen, die sich kritisch mit der gewählten Seminarthema und der einschlägigen Literatur beschäftigt.


    Literatur:

    - Adam, Frane and Roncevic, Borut (2003), Social capital: recent debates and research trends, Social Science Information, Vol. 42(2).
    - Adkins, Lisa (2005), Social capital: The anatomy of a troubled concept, in: Feminist Theory, vol. 6 (2): 195-211: Sage Publications.
    - Baron, Stephen [Hrsg.], 2000, Social capital: critical perspectives, Oxford Univ. Press.
    - Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
    - Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement 95-120.
    - Corrin, Chris (ed.) (1999) Gender and Identity in Central and Eastern Europe, London.
    - Fine, Ben (2001) Social Capital versus social theory: political economy and social science at the turn of the millennium, London [u.a.]: Routledge.
    - Franklin, Jane [u.a.] 2005, Women and Social Capital, Families &Social Capital ESRC Research Group Working Paper No. 12.
    - Kuehnast, Kathleen R. [Hrsg.], 2004, Post-Soviet women encountering transition: nation building, economic survival, and civic activism, Washington, DC [u.a.]: Woodrow Wilson Center Press.
    - Mihaylova, Dimitrina (2004) Social Capital Research in Central and Eastern Europe and the Former Soviet Union, An Annotated Bibliography, Central European University, Budapest.
    - dieselbe (2004) Social Capital in Central and Eastern Europe, A Critical Assessment and Literature Review, Central European University, Budapest.
    - Molyneux, Maxine (2002) Gender and the Silences of Social Capital: Lessons from Latin America, Development and Change 33(2): 167-88.
    - Norris, Pippa; Inglehart Ronald, 2003, Gendering Social Capital: Bowling in Women’s Leagues? (http://ksghome.harvard.edu/~pnorris/Acrobat/Gendering Social Capital.pdf)
    - Putnam, Robert D. (2000) Bowling alone: the collapse and revival of American community. New York [u.a.]: Simon &Schuster.

    Die angegebene Literatur befindet sich rechtzeitig vor Semesterbeginn im Handapparat der Bibliothek des Osteuropa-Instituts. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende der Soziologie als auch der Osteuropastudien.
     
    (31 305)
    Modul B, KK -
    Nationalismus in Osteuropa - Theorien und Erfahrungen (2 SWS) (3 LP); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Susanne Dittberner
    Die von Hans Kohn eingeführte Unterscheidung zwischen westlichem und östlichem Nationalismus wollte auf die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Orientierungen des Nationalismus in Europa aufmerksam machen. Angesprochen war damit vor allem die besondere Problemlage der ethnisch heterogenen, historisch spät konstituierten Nationalstaaten in Mittel- und Osteuropa. Nach 1989 wurde diese Unterscheidung mit dem Hinweis auf das Gefahrenpotential des östlichen, d.h. ethnisch begründeten Nationalismus aktualisiert. Hält diese Unterscheidung jedoch den jüngeren Nationalismustheorien und den Erfahrungen nach 1989 stand?

    Lektüre zur Vorbereitung:
    Gellner, Ernest: Nationalismus, Hamburg: Rotbuch.
    Auer, Stephan 2000: Nationalism in Central Europe. A Chance Or A Threat for the Emerging Liberal Order?, East European Politics &Societies, Vol. 14, No. 2, 213-245.
    Osteuropa 7/2003 - Themenheft Staatssymbolik und Geschichtskultur, 7/2003.
     
    (31 306)
    Modul B, KK -
    „Weltgesellschaft“ – Theorien und Realitäten (2 SWS) (3 LP); 14-tägl., Fr 10.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (21.4.) Klaus Müller
    Die Vision einer sich herausbildenden Weltgesellschaft wurde in den Utopien der Soziologie des 19. Jahrhunderts als Fortschrittsgesetz der Geschichte formuliert. Die Erfolge der Wissenschaft, der freie Handel und die Universalität der Vernunft wurden als Weg zur Überwindung von Abhängigkeit, Rückständigkeit und Ungleichheit aufgefasst. Heute, im sogenannten Zeitalter der Globalisierung, scheinen wir in einer Weltgesellschaft angekommen. Wie aber ist diese „Gesellschaft“ beschaffen: was sind ihre integrativen Werte, wie verlaufen ihre Konflikte, welche Institutionen hat sie hervorgebracht? Um diese Fragen zu klären, wird die Veranstaltung die wichtigsten soziologischen Theorien heranziehen und ihre Erklärungskraft an den aktuellen Problemen der Globalisierung osteuropäischer Gesellschaften überprüfen.

    Literatur zur Vorbereitung:
    Singer, Peter: One World, London 2004: Yale University Press.
    Sklair, Leslie: Sociology of the Global System, London 1995: Prentice Hall
    Sklair, Leslie: Globalization. Capitalism and its Alternatives, Oxford 2002: OUP.
     
    (31 302)
    Modul C, KK -
    Paradigmenwechsel in der Osteuropaforschung? (2 SWS) (8 LP); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Ursula Frübis
    Aufgabe sozialwissenschaftlicher Wissenschaftsforschung ist die systematische Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. So betont die Wissenschaftskonzeption von Robert K. Merton (1910 – 2003) die gesellschaftliche Autonomie des wissenschaftlichen Systems, die Eigengesetzlichkeit des Wachstums wissenschaftlichen Wissens sowie die Funktionalität der sozialen Struktur der Wissenschaft. Merton fragt, welche institutionalisierten Mechanismen es in der Wissenschaft gibt, die garantieren oder dazu beitragen, dass die Ziele der Institution Wissenschaft, die man als Produktion, Beurteilung und Vermehrung von Wissen mit Geltungsansprüchen bezeichnen kann, realisiert werden. Kritikern war das Mertonsche Forschungsprogramm allzu sehr auf die „Innenwelt“ der Wissenschaft gerichtet. Mit Thomas S. Kuhns (1922 – 1996) Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (1963) wurde der Begriff des Paradigmas in die Diskussion eingebracht. Unter einem Paradigma versteht Kuhn eine konkrete wissenschaftliche Leistung, die zum einen als Musterlösung eines Problems durch die wissenschaftliche Gemeinschaft akzeptiert wird und somit durch ihre eigentümliche ‘Bindekraft’ ein konsensuelles Moment stiftet, und zum anderen orientierungsstiftend und forschungsleitend für die Zukunft wirkt, indem diese Musterlösung Spielräume eröffnet, in denen sich noch ungelöste, aber ähnliche Probleme stellen. Beide Klassiker der Wissenschaftssoziologe werden, neben weiteren ergänzenden Arbeiten, Grundlage des Forschungsseminars zur deutschen Ost(europa)forschung sein.
    Der Begriff Ostforschung bezeichnet einen interdisziplinären Forschungsverbund von Wissenschaftlern im Deutschen Reich, die sich aus einer deutschtumszentrierten Perspektive mit den Staaten und Völkern Ostmitteleuropas und Osteuropas beschäftigt haben und stets in einem engen Verhältnis zur zeitgenössischen Politik standen. Aufstieg und Fall der Ostforschung wurde in den letzten Jahren zunehmend zum Gegenstand von wissenschaftlichem Interesse. Arbeiten aus einem wissenschaftssoziologischen Blickwinkel stehen noch aus. Seminarziel ist es, die Interdependenz zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und hier im konkreten den Legitimationsstrategien, den Ressourcen, der Reputation und den Paradigmenwechseln der Forschungsrichtung mit ihren historischen Zäsuren von 1914, 1918, 1933 und der seit den 1950er Jahren multidisziplinär ausgerichteten Osteuropaforschung zu bearbeiten.


    Leistungsnachweis:
    Ausgehend vom Thema des Referats ist eine Hausarbeit anzufertigen, die sich kritisch mit der gewählten Seminarthematik und der einschlägigen Literatur beschäftigt. Als Richtlinie gilt ein Beitrag von rund 15 Seiten.


    Literatur:

    - Burleigh, Michael, 1988, Germany turns eastwards. A study of Ostforschung in Third Reich, Cambridge UP.
    - Robert K. Merton, 1985, Entwicklung und Wandel von Forschungsinteressen, Aufsätze zur Wissenschaftssoziologie, 1. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
    - Thomas S. Kuhn, 1962, The Structure of Scientific Revolutions, Chicago: University Press; deutsch: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1967.
    - Linnemann, Kai Arne, 2002, Das Erbe der Ostforschung, Zur Rolle Göttingens in der Geschichtswissenschaft der Nachkriegszeit, Marburg: Tectum Verlag.
    - Weingart, Peter, 2003, Wissenschaftssoziologie, Bielefeld: Transcript Verlag.
    - Whitley, Richard, 2000, The Intellectual and Social Organization of the Sciences, Oxford University Press.
    - Rose, Uwe, 2004, Thomas S. Kuhn, Verständnis und Mißverständnis, Zur Geschichte seiner Rezeption, Dissertation, Göttingen.
    Die angegebene Literatur befindet sich rechtzeitig vor Semesterbeginn im Handapparat der Bibliothek des Osteuropa-Instituts. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende der Soziologie als auch der Osteuropastudien.
     
    (31 303)
    Modul D, KK -
    Politische Soziologie Osteuropas (2 SWS) (8 LP); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.4.) Philipp Casula
    Das Seminar wird einen Überblick geben über die Themen der vergleichenden politischen Soziologie. Im Mittelpunkt stehen zunächst klassische Konzeptualisierungen des Staates,
    strukturelle Vorbedingungen und Akteure der Transformation. In einem zweiten Schritt werden die erworbenen theoretischen Kenntnisse im Rahmen verschiedener Fallstudien getestet. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Osteuropa. Darüber hinaus sollen auch die Erfahrungen Lateinamerikas miteinbezogen werden, um eine umfassendere Perspektive auf die „Dritte Welle“ der Demokratisierung zu bekommen. Schließlich soll das Seminar die Studierenden auch dazu befähigen, die wichtigsten Positionen einer nicht staatszentrierten politischen Soziologie kennen zu lernen.

    Literatur:

    BOTTOMORE, Tom B. (1969) Elite und Gesellschaft. Eine Übersicht über die Entwicklung des Elitenproblems. München: C.H. Beck.
    CAROTHERS, Thomas (2002) “The end of the transition paradigm”, in Journal of Democracy 13 (1): 5-21.
    FAULKS, Keith (1999) Political Sociology. A Critical Introduction. Edinburgh: Edinburgh UP.
    FINOCCHIARO, Maurice A. (1999) Beyond Right and Left. Democratic Elitism in Mosca and Gramsci. New Haven, London: Yale UP.
    GENOV, Nikolai (1997) “Four global trends: rise and limitations”, in International Sociology 4: 409-428.
    HOWARD, Marc M. (2003) The Weakness of Civil Society in Post-Communist Europe. Cambridge: Cambridge UP.

    HUNTINGTON, Samuel P. (1991) The Third Wave. Democratization in the Late Twentieth Century. Norman, London: University of Oklahoma Press.
    KARL, Terry L., SCHMITTER, Philippe C. (1991) “Modes of transition in Latin America, Southern and Eastern Europe”, in International Social Science Journal 128: 269-284.
    LINZ, Juan J., STEPAN, Alfred C. (1996) Problems of Democratic Transition and Consolidation. Southern Europe, South America, and Post-Communist Europe. Baltimore, London: John Hopkins UP.
    LIPSET, Seymour M. (1959) „Some Social Requisites of Democracy: Economic Development and Political Legitimacy“ in The American Political Science Review 53 (1): 69-105. / dt.: “Wirtschaftliche Entwicklung und Demokratie”, 33-69 in ders.: Soziologie der Demokratie.
    McFAUL, Michael, PETROV, Nikolai, RYABOV, Andrei (2004) Between Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington: Carnegie Endowment for International Peace.
    MUNCK, Gerardo L., SKALNIK LEFF, Carol (1997) “Modes of transition and Democratization: South America and Eastern Europe in Comparative Perspective” in Comparative Politics 29 (3): 343-362.
    NASH, Kate (2000) Contemporary Political Sociology. Malden: Blackwell.
    O'DONNELL, Guillermo, SCHMITTER, Philippe C. (1986) Transitions from Authoritarian Rule: Tentative Conclusions about Uncertain Democracies. Baltimore: Johns Hopkins UP.
    RUSTOW, Dankwart A. (1970) “Transitions to democracy. Toward a dynamic model” in Comparative Politics 3 (2): 337-363.
    YAKOVLEV, Andrei (2003) Interaction of Interest Groups and Their Impact on Economic Reform in Contemporary Russia. Bremen: Forschungsstelle Osteuropa.
    YOUNG, Iris M. (2000) Inclusion and Democracy. Oxford: Oxford UP.
     
    Veranstaltung entfällt!
    (31 304)
    Wahlveranstaltung -
    Zwischen Tradition und Moderne: Gesellschaftliche Entwicklung und Gender in Zentralasien und im Transkaukasus (2 SWS) (8 LP); Di 10.00-12.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Brigitte Heuer
    Kommentar
    Die Gesellschaften Zentralasiens und des Kaukasus waren in sowjetischer Zeit massiven Modernisierungsbemühungen unterworfen; die postsowjetischen Transformationen brachten erneut einschneidende Veränderungen für die Bevölkerungen mit sich. Wo stehen diese Länder nach 15 Jahren des (theoretisch) angestrebten Übergangs zu Marktwirtschaft und Demokratie? Welche Auswirkungen haben strukturelle Reformen, Nationsbildungsprozesse und Wiederbelebung von Tradition und Religion für Gendergleichheit und Gendergerechtigkeit? Ausgehend von einem historischen Rückblick und einer Einführung in den Genderbegriff sollen diese Fragen in der Lehrveranstaltung untersucht werden. Die Bedeutung von Gendergleichheit für Entwicklungsprozesse und Armutsminderung und die Möglichkeiten aktiver Einflussnahme auf gesellschaftliche Entwicklungen und Chancen der Selbstorganisation von Männern und Frauen in den Staaten der Region werden ebenfalls thematisiert.

    Literaturauswahl
    Moghadam, V.: Gender and economic reforms: a framework for analysis and evidence from Central Asia, the Caucasus, and Turkey. In: Acar, F. a. A. Gunes-Ayata (ed.): Gender and Identity Construction: Women of Central Asia, the Caucasus and Turkey. Leiden/Boston, MA/Köln 2000.
    Berg, Andrea: Globale Konzepte versus lokale Realität. Eine Studie zu Nicht-Regierungsorganisationen im unabhängigen Usbekistan, Baden-Baden 2004.
    Corcoran-Nantes, Yvonne: Lost Voices – Central Asian Women Confronting Transition, London/New York 2005.
    Geiß, Paul Georg: Demokratisierung und gesellschaftliche Reformen in Zentralasien. URL: www.fes.de. FES Politikinformation Osteuropa 96, 2002.
    Gumppenberg, Marie-Carin von: Zivilgesellschaft in Zentralasien. In: Osteuropa 11/2002.
    Handrahan, Lori M.: Gender and ethnicity in the ‚transitional democracy’ of Kyrgyzstan. In: Central Asian Survey 2001 (20), 4, S. 467–496.
    Heyat, Farideh: Azeri Women in Transition. Women in Soviet and post-Soviet Azerbaijan, London/New York 2002.
    Kuehnast, Kathleen: From pioneers to entrepreneurs. Young women, consumerism, and the „world picture“ in Kyrgyzstan. In: Central Asian Survey 1998 (17), Nr. 4, S.639–654.
    Megoran, Nicholas: Theorizing gender, ethnicity and the nation-state in Central Asia. In: Central Asian Survey 1999 (18), 1, S. 99–110.
    Schöning-Kalender, C., Neusel, A. u. M. M. Jansen (Hg.), Feminismus, Islam, Nation. Frauenbewegungen im Maghreb, in Zentralasien und in der Türkei, Frankfurt/New York 1997.
    Stringer, Alex: Soviet development policy in Central Asia: the classic colonial syndrome? In: Everett-Heath, T. (ed.): Central Asia, Aspects of transition, London /New York 2003, S. 146–166.
     
    (31 307)
    C -
    Forschungscolloquium, Konvergenzen und Divergenzen in der gesellschaftlichen Entwicklung (2 SWS) (4 cr); Mi 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (19.4.) Nikolai Genov
    Im Kontext der Globalisierung wird der Druck auf Individuen, Gruppen, Organisationen, Regionen und Gesellschaften immer stärker, sich an globale Trends anzupassen. Zugleich wächst unter den Bedingungen des marktwirtschaftlichen, politischen wie kulturellen Pluralismus die Fähigkeit sozialer Akteure, autonome Entwicklungspfade zu wählen und durchzusetzen. Inwieweit begrenzen diese Autonomie die strukturellen Einschränkungen sozialer Situationen oder folgenreiche Entscheidungen? Die Diskussionen sollen die Suche nach theoretisch, methodisch wie empirisch begründeten Antworten auf diesen Fragen in einer soziologisch-vergleichenden Perspektive stimulieren.

    Literatur:
    Inkeles, Alex and Masamichi Sasaki. Eds. (1996) Comparing Nations and Cultures. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.
    Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
    Genov, Nikolai. Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
    Genov, Nikolai. Hrsg. (2005) Die Entwicklung des soziologischen Wissens. Ergebnisse eines halben Jahrhunderts. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

    Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

    Disziplin: Recht Osteuropas

    (31 407)
    Modul A, Seminar -
    Das Privat- und Wirtschaftsrecht der osteuropäischen Staaten (2 SWS) (8 LP); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Hans-Joachim Schramm
    Gegenstand der Veranstaltung soll eine vergleichende Betrachtung des Privat- und Wirtschaftsrechts der größeren osteuropäischen Staaten sowie Russlands und der Ukraine sein. Dies soll querschnittartig anhand ausgewählter Fragestellungen geschehen. Die Vorlesung ist in vier Blöcke gegliedert. Der erste wird die Grundlagen betreffen und neben einem Überblick über die Entwicklung der Gesetzeslage Fragen der Eigentumsregelung, insbesondere des Bodenrechts, und der Privatisierung behandeln. Der zweite Block wird das Privatrecht zum Inhalt haben. Hier wird es um das Vertragsrecht anhand einiger ausgewählter Vertragstypen gehen, das Deliktsrecht sowie das Sachenrecht mit dem Schwerpunkt auf den Kreditsicherheiten. Der dritte größere Block ist mit dem Begriff ‚Wirtschaftsrecht’ überschrieben. In ihm soll ein Überblick geboten werden jeweils über das Gesellschafts-, Kapitalmarkt-, Insolvenz- und Wettbewerbsrecht in den Ländern. Ein abschließender Block ist schließlich dem Rechtsschutz gewidmet. Hier sollen Fragen des Gerichtsaufbaus und des Prozessrechts zur Sprache kommen.

    Einführende Literatur: v. Bernstorff Zivilrechtsentwicklung in Mittel- und Osteuropa, in: RIW1998, S. 825; Horn (Hrsg.) Die Neugestaltung des Privatrechts in Mittelosteuropa und Osteuropa (2002); Madl The Transformation Process in Central and Eastern Europe: Main Elements and Strategies, in: Uniform Law Review/ Revue de droit uniform 1998 2/3, S. 565, Boguslawskij/ Knieper Wege zu neuem Recht (1998). Umfassend: Breidenbach (Hrsg.) Handbuch Wirtschaft und Recht in Osteuropa, vier Bände (Loseblatt).
     
    (31 401)
    Modul B, KK -
    Staatsverfassung im Ost-West-Vergleich (2 SWS) (3 LP); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Arno Wohlgemuth
    Gegenstand der Veranstaltung sind die Verfassungen Russlands, Polens, der USA, Deutschlands, Frankreichs, Englands, der VR China und wahlweise nach Wunsch der Studierenden die Verfassungen weiterer osteuropäischer Staaten. Textanalyse und Rechtswirklichkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen erarbeitet werden.
     
    Achtung Seminar beginnt später!
    (31 405)
    Modul B, KK -
    Osteuropäische Länder im Rechtssystem des Völker- und Europarechts (2 SWS) (3 LP); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (4.5.) Kinga Hiller
    Nach dem Zerfall des Ostblocks haben sich die Länder Osteuropas in unterschiedlicher Intensität an die bestehenden Bündnisse der sog. westlichen Welt angenähert oder sich sogar scheinbar nahtlos in sie integriert. Mit dem Beitritt zur EU wird die Verpflichtung, sich auch den Werten dieses internationalen Rechtssystems unterzuordnen, besonders deutlich. Ziel der Lehrveranstaltung ist, die rechtliche Einbindung der osteuropäischen Staaten in das Gefüge von internationalen Verträgen und Organisationen herauszuarbeiten.

    Die Lehrveranstaltung kann auch als Hauptseminar oder Proseminar besucht werden, die Leistungsanforderungen werden entsprechend modifiziert. Die Lehrveranstaltung wird teilweise auch im Block abgehalten. Einzelheiten werden ab April 2006 unter www.kingahiller.de Menüpunkt Lehre bekanntgegeben.
     
    (31 404)
    Modul C, KK -
    Rechtsprechung des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (2 SWS) (4 LP); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Arno Wohlgemuth
    Organisation des Gerichtshofs und vor allem die einzelnen Urteile, wie sie unter http://www.un.org/icty/ veröffentlicht sind, sollen besprochen werden. Englischkenntnisse erwünscht.
     
    (31 402)
    Modul D, KK -
    Recht und Justiz in der Literatur Russlands (2 SWS) (4 LP); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (18.4.) Arno Wohlgemuth,
    Olga Rom-Soukova
    Prominente Vertreter der russischen Literatur (Dostojewskij, Tolstoj), aber auch andere wie Fonvizin, Kapnist oder Narežnyj haben die russische Justiz aufs Korn genommen, ebenso wie die Autoren anderer Länder ihre heimischen Richter (Kleists Dorfrichter Adam) zum Gespött gemacht haben. Ob die deutsche Volksweisheit, dass der Mensch vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand ist, auch für Russland gilt, mag die Lektüre der Werke – möglichst im russischen Original – bestätigen oder widerlegen. Russischkenntnisse erwünscht.
     
    (31 408)
    Modul D, KK -
    Einführung in das Recht der Staaten Osteuropas (2 SWS) (4 LP); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Hans-Joachim Schramm
    Die Veranstaltung soll den Studenten einen Überblick verschaffen über das Recht der Staaten Ostmitteleuropas sowie der europäischen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem Verfassungsrecht liegen. Ein erster Block von Veranstaltungen wird der Rechtsgeschichte gewidmet sein. In ihm soll nach einem historischen Überblick über die gesamte Region insbesondere der Weg der osteuropäischen Länder in die EU nachgezeichnet werden. Eine weitere Stunde wird der Problematik der Transformation und ihrer Auswirkung auf das Recht gewidmet werden. Der zweite Block wird verschiedene Aspekte des Verfassungsrechts dieser Länder zum Gegenstand haben. Näher behandelt werden die Entstehung und der Inhalt der neuen Verfassungen. Des weiteren sollen die Ausformung des Regierungssystems und die Stellung des Verfassungsgerichts untersucht werden. Schließlich werden einzelne Unterrichtseinheiten der Gewährleistung von Grundrechten gewidmet sein, darunter dem Schutz des Eigentums und der Meinungsfreiheit. Der dritte Veranstaltungsblock wird dann das Thema ‚Justiz und Verwaltung’ zum Inhalt haben. Hier wird es um die Frage gehen, welchen Prinzipien das neu zu schaffende Verwaltungsrecht dieser Staaten folgt und wie die Justiz organisiert ist. Daneben soll ein Blick auf die juristischen Berufe und die juristische Ausbildung in diesen Ländern geworfen werden.

    Einführende Literatur: Feldbrügge The Rule of Law in the European CIS - States, in: Review of Central and East European Law Vol. 26 (2000) No. 3, S. 213; Ismayr (Hrsg.) Die politischen Systeme Osteuropas (2.Aufl., 2004); Roggemann Die Verfassungen Mittel- und Osteuropas (1999). Umfassend: Brunner (Hrsg.) Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Staaten Osteuropas (VOS), Loseblatt, Stand: April 1998, nicht fortgeführt.
     
    (31 406)
    C -
    Der Fall Chodorkowskij: Russisches Recht auf dem Prüfstand (2 SWS) (4 cr); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Alexandre Monakhov
    Vor allem die rechtlichen Implikationen des Falles Chodorkowskij stehen im Vordergrund der Veranstaltung: Straf-, Wirtschafts-, Energie-, Privatisierungs-, Verfassungs- und Steuerrecht. Die Nomenklatura des Erdöl- und Gasgeschäfts und die Oligarchen überhaupt werden vorgeführt. Die Rolle der Geheimdienste soll nicht verborgen bleiben. Wie steht es am Ende mit der von Putin propagierten Diktatur des Gesetzes? Russischsprachkenntnisse erwünscht.

    Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

    (31 501)
    Modul A, Seminar -
    Verteilungsfragen in Osteuropa (2 SWS) (8 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Monika Kerekes
    Die Transformation in den mittel- und osteuropäischen Staaten hat zu großen Änderungen in der Einkommens- und Vermögensverteilung sowie zu einem spürbaren Anstieg der Armut geführt. Medien berichten noch heute über unzumutbare Lebensumstände von Rentnern und Familien in diesen Staaten. In diesem Seminar soll daher erarbeitet werden, wie sich die Wirtschaftswissenschaft dem Problem von Armut und Ungleichheit nähert. Dazu werden zunächst die gängigen Analysekonzepte zur Messung von Armut und Ungleichheit erörtert. Anschließend soll diskutiert werden, ob und wie sich Armut und Vermögensverteilung seit Beginn der Transformation verändert haben. Dabei wird insbesondere auf Fallstudien aus unterschiedlichen Ländern zurückgegriffen
     
    (31 503)
    Modul A, Seminar -
    Ressourcenökonomik Osteuropas (2 SWS) (8 LP); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Petra Opitz
    In der Veranstaltung werden die fundamentalen Gegebenheiten der Ressourcenökonomik Osteuropas und die sich ergebenden Folgen für Gesamteuropa behandelt. Den Schwerpunkt bilden die Energieressourcen. Das Spektrum der Themen reicht vom Ressourcenreichtum einiger Volkswirtschaften im GUS-Raum bis hin zur Abhängigkeit mittel- und westeuropäischer Volkswirtschaften von eben diesen ressourcenreichen Ländern. Ebenfalls diskutiert werden die politischen Optionen für den Umgang mit dem Ressourcenreichtum bzw. -mangel.
     
    (31 505)
    Modul B, KK1 -
    Economic Systems (2 SWS) (3 LP) (Englisch); Mi 16.00-18.00 - Ihnestr. 21, 21/A (Hörsaal) (19.4.) Wolfram Schrettl
    The various – both existing and not anymore existing – economic systems will be described, compared, and analyzed. Sufficient attention will be devoted to the traditional dichotomy „capitalism vs socialism.“ Beyond that, economic systems will be discussed from a variety of wider and richer perspectives.
     
    (31 502)
    Modul B, KK 2 (Wahl) -
    Finanzpolitik, Finanzinstitutionen und Finanzmärkte in der erweiterten EU - Ausgewählte Probleme (2 SWS) (3 LP); Block - ---> (21.4.) Hella Engerer,
    Timo Baas
    Das Seminar behandelt ausgewählte Aspekte von Finanzmärkten, Finanzinstitutionen und Finanzpolitik in den mittel- und osteuropäischen Ländern. Der Finanzsektor, aber auch die Finanzpolitik spielen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung. Bei der Umgestaltung und Neuordnung beider Bereiche sind die mittel- und osteuropäischen Länder unterschiedlich weit vorangeschritten und haben inzwischen auch unterschiedliche Zielsetzungen entwickelt. Erheblicher Reformbedarf besteht beispielweise in Russland und der Ukraine. Die südeuropäischen Länder, Rumänien und Bulgarien, bemühen sich im Vorfeld des EU-Beitritts um eine Anpassung an EU-Vorgaben. Bei den bereits beigetretenen mittel- und osteuropäischen Ländern stellt sich die Frage der zukünftigen Erfüllung von Maastricht-Kriterien. In diesem Zusammenhang werden Voraussetzungen zur Euro-Einführung sowie die Verbindung zwischen Finanzpolitik und Entwicklungsbedingungen des Finanzsektors analysiert.

    Das Seminar wird als Blockveranstaltung stattfinden:
    Freitag, 21.04.2006 09.00-11.00 55/302a
    Freitag, 12.05.2006 09.00-16.00 55/302a
    Samstag, 13.05.2006 09.00-16.00 Uhr JK 25-130
    Freitag, 19.05.2006 09.00-16.00 55/302a
    Samstag, 20.05.2006 09.00-16.00 Uhr JK 25-130
     
    (10 042125a)
    Modul B, KK2 (Wahl) -
    Internationale Wirtschaft und Osteuropa (Block voraussichtlich Juli 2006) (3 LP)   Jürgen Bitzer,
    Holger Görg,
    Ingo Geishecker
    Das Seminar gibt einen Überblick über die aktuelle Literatur zu internationalem Outsourcing, Multinationalen Firmen und Wissens-Spillovers unter besonderer Berücksichtigung Osteuropas.
     
    Achtung Kursänderung!
    (31 506)
    Modul D, KK -
    Principles of Economics (2 SWS) (4 LP) (Englisch); Fr 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (21.4.) Wolfram Schrettl,
    Ingo Geishecker
    - The course is aimed at students of East European Studies and covers principles of economics. Intuitive as well as
    formal aspects of micro- and macroeconomics will be introduced.

    - Der Kurs richtet sich an Studierende des Fachs Osteuropastudien und gibt einen Überblick der Volkswirtschaftslehre.
    Sowohl intuitive als auch formal analytische Aspekte der Mikro- und Makroökonomie werden erörtert.
     
    (31 504)
    C -
    Aktuelle Themen der russischen Volkswirtschaft (2 SWS) (4 cr); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Wolfram Schrettl
    In der Veranstaltung werden aktuelle Probleme vor allem der russischen Volkswirtschaft und - bei ausreichendem Interesse - auch der Volkswirtschaften anderer osteuropäischer Länder behandelt. Als Diskussionsgrundlage dienen vor allem neuere Arbeiten der russischen und westlichen wirtschaftswissenschaftlichen Literatur (vorwiegend in englischer Sprache) sowie die laufenden Studien der einschlägigen internationalen Organisationen, wie IMF, IBRD (Weltbank), OECD, EBRD, ECE.

    Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

    Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

    (31 906)
    Modul A, Seminar -
    Der Polnische Untergrundstaat (1939-1945) (2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Bernard Wiaderny
    Die als Ergänzung zu der Vorlesung “Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg“ (G. Pickhan) gedachte Übung wird sich mit den im besetzten Polen während des Zweiten Welt-krieges entstandenen Strukturen des Untergrundstaates beschäftigen. Untersucht werden die Chronologie seiner Entwicklung, die Programminhalte, ihre Akteure sowie die gesellschaftli-che Verankerung. Beleuchtet werden auch die wichtigsten historiographischen Debatten zu diesem Thema nach 1945, wie z. B. das Problem der Kollaboration oder der Bewertung des Warschauer Aufstandes im Jahr 1944.
    Ein Reader mit den ausgewählten zeitgenössischen und historischen Texten, der in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt wird, wird die Unterrichtsgrundlage bilden.

    Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Vorbereitung und Mitarbeit.

    Literaturhinweise: Korboński S., Fighting Warsaw. The Story of the Polnish Unterground State 1939-1945, London 1956; Gross J. T., Polish Society under German Occupation. The Generalgouvernement 1939-1944, Princeton 1979; Wiaderny B., Der Polnische Untergrund-staat und der deutsche Widerstand 1939-1944, Berlin 2002, S. 23-80.
     
    (31 608)
    Modul A, Seminar -
    Nationale und politische Mythen mittel- und osteuropäischer Nationen im 19./20. Jh. (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Holm Sundhaussen
    Mythen sind ein wichtiger und offenbar unverzichtbarer Teil der kollektiven Identität. Ursprungsmythen, Gründungsmythen und Mythen, die mit bestimmten historischen Ereignissen verknüpft sind, gehören zum mentalen Inventar aller Nationen. In der Veranstaltung soll einerseits geklärt werden, was Mythen sind und welche Funktion sie erfüllen. Zum anderen soll anhand ausgewählter Beispiele aus Mittel- und Osteuropa untersucht werden, wann und wie die Mythen entstanden sind, wer sie geschaffen hat und wie sie in das nationale Imaginarium Eingang gefunden haben.
     
    (31 904)
    Modul B, KK1 -
    Polen, Juden und Deutsche im Zweiten Weltkrieg (2 SWS) (3 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
    Polen war während des Zweiten Weltkriegs der Hauptschauplatz des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden; gleichzeitig gehörte auch das polnische Volk zu den Hauptleidtragenden der deutschen Terrorherrschaft. Erst in jüngster Zeit begann in der polnischen Öffentlichkeit in Zusammenhang mit dem Buch „Nachbarn“ von Jan Gross eine öffentliche Debatte, die auch nach der polnischen Schuld und Beteiligung am Holocaust fragte. In der Vorlesung soll ein differenziertes Bild des komplexen Beziehungsgeflechts zwischen Deutschen, Polen und Juden während des Zweiten Weltkriegs gezeichnet werden und dabei die in Polen vorherrschende Täter-Opfer-Perspektive zugunsten einer integrierten Betrachtungsweise durchbrochen werden. Zu fragen ist auch nach dem Platz der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs im kollektiven Gedächtnis in Polen, Deutschland und Israel.
    Einführende Literatur:
    Włodzimierz Borodziej/Klaus Ziemer, Deutsch-polnische Beziehungen 1939 – 1945 – 1949. Eine Einführung. Osnabrück 2005 (Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau; 5)
     
    (31 903)
    Modul B, KK2 -
    Das Warschauer Ghetto (2 SWS) (10 cr); Mi 12.00-14.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.4.) Gertrud Pickhan
    In der Geschichte des Holocaust hat das Warschauer Ghetto emblematische Bedeutung: Mitten in der polnischen Hauptstadt waren rund 500.000 jüdische Menschen auf engstem Raum in hermetischer Abgeschlossenheit einer Extremsituation ausgesetzt, in der Verarmung, Hunger, Demütigung und Tod einhergingen mit Selbstbehauptung, Widerstand und Revolte im Warschauer Ghetto-Aufstand. Welche Überlebensstrategien wurden im Ghetto entwickelt? Wie gestaltete sich das Miteinander von Menschen unter diesen extremen Bedingungen? Welche Widerstandsformen sind in der Geschichte des Ghettos zu finden? Neben diesen Fragen sollen Ghetto und Aufstand aber auch als jüdische Erinnerungsorte in den Blick genommen werden.
    Einführende Literatur:
    Ruta Sakowska, Menschen im Ghetto. Die jüdische Bevölkerung im besetzten Warschau 1939-1943. Osnabrück 1999 (Klio in Polen; 2); Markus Meckl, Helden und Märtyrer. Der Warschauer Ghettoaufstand in der Erinnerung. Berlin 2000 (Dokumente, Texte und Materialien. Veröffentlicht vom Zentrum für Antisemitismusforschung; 35)
     
    Achtung Zeit- und Ortsänderung!
    (31 901)
    Modul B, KK2 -
    Erinnerungskulturen im Vergleich. Zweiter Weltkrieg unter architektonischen und musealen Gesichtspunkten (2 SWS) (3 LP); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 105 (Seminarraum) (19.4.) Anne-Christin Saß
    In den letzten beiden Jahrzehnten ist eine „Konjunktur des Gedächtnisses“ (Nora) zu verzeichnen. Die Reflexion über den Zweiten Weltkrieg und die Ermordung der europäischen Juden hat dabei wesentlich die Formierung der nationalen Erinnerungskulturen in Europa und Nordamerika bestimmt. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die öffentlichen Orte der Erinnerung – Denkmäler, Museen und Gedenkstätten – in Polen und Deutschland, in denen sich die landesspezifische Erinnerung in ihren verschiedenen Zeitschichten kristallisiert. Dabei sollen unter anderem Fragen der Denkmalsetzung, der architektonischen Gestaltung und der musealen Präsentation diskutiert werden.

    Literatur:
    Christoph Cornelißen: Was heißt Erinnerungskultur? Begriff – Methoden – Perspektiven. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 54 (2003), S. 548-564;
    Ewa Kobylinska und Andreas Lawaty (Hg.): Erinnern, vergessen, verdrängen. Polnische und deutsche Erfahrungen, Wiesbaden 1998; Yames Young (Hg.): Mahnmale des Holocaust. Motive, Rituale und Stätten des Gedenkens, München 1994.
     
    (31 607)
    Modul B, KK1 -
    Dorfgemeinschaften und Stadtbevölkerung in Südosteuropa im 19. Jh. (2 SWS) (3 LP); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (18.4.) Holm Sundhaussen
    Die Gesellschaften in Südosteuropa waren noch im 19. Jh. ganz überwiegend agrarisch geprägt. In den Balkanländern bildete sich erst nach der Befreiung von osmanischer Herrschaft eine neue städtische Gesellschaftsschicht heraus, die sich stark an Vorbildern in anderen europäischen Ländern orientierte. Zwischen Land- und Stadtbevölkerung tat sich eine tiefe, unüberbrückbar erscheinende Kluft auf, die durch den Zusammenprall zweier unterschiedlicher Zivilisationen bestimmt wurden: der traditionsorientierten agrarischen „Lebenswelt“ in den Dorfgemeinschaften auf der einen und dem „europäisierten“ urbanen Milieu auf der anderen Seite. Zwischen diesen beiden „Lebenswelten“ kam es zu häufigen und heftigen Zusammenstößen, in deren Verlauf die Bauern in die Defensive gerieten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Konflikt zwischen den beiden Zivilisations- oder Kulturmodellen und seine Bedeutung für die Gesellschafts-, die Kultur- und die politische Geschichte.

    [Den anderen Teil des 4stündigen KK bestreitet Brunnbauer mit der Veranstaltung: Familie, Verwandtschaft und Demografie in Ost- und Südosteuropa.]
     
    (31 601)
    Modul B, KK2 -
    Familie, Verwandtschaft und Demografie in Ost- und Südosteuropa (19./20.Jh.) (2 SWS) (3 LP); Mo 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (24.4.) Ulf Brunnbauer
    Für das alltägliche Leben der Menschen in Ost- und Südosteuropa in vormodernen Zeiten spielten Familie und Verwandtschaft eine zentrale Rolle; aber auch während der Zeit des Sozialismus und der post-sozialistischen Transformation stellten Familien- und Verwandtschaftsbeziehungen wichtige soziale Institutionen für ökonomische und emotionelle Unterstützung dar. Die Beschäftigung mit Familienformen und Verwandtschaftsstrukturen eröffnet somit tiefe Einblicke in das Funktionieren der ost- und südosteuropäischen Gesellschaften und den Wandel, dem sie unterlegen sind. Darüber hinaus sind wertvolle Aufschlüsse über den Alltag der Menschen, und wie sie gesellschaftlichen Wandel wahrnahmen, sich an ihn anpassten und ihn voran trieben, zu gewinnen.
    Der Kernkurs wird in die wichtigsten Entwicklungen hinsichtlich Familie und Verwandtschaft in Ost- und Südosteuropa im 19. und 20. Jh. einführen. So werden die Strukturen von Haushalten und Verwandtschaftsgruppen erläutert und damit zusammenhängend Heirats- und Erbschaftsmuster sowie Sexualverhalten. Ein besonderer Fokus wird auf den Wandel dieser Strukturen liegen, wobei auch die staatliche Familienpolitik diskutiert werden soll. Auch die geografische Vielfalt an Familienformen wird herausgearbeitet und erklärt.
    Daneben wird es auch um methodologische Fragen gehen, die sich anhand der Familiengeschichte bestens illustrieren; so wird z.B. die Anwendung statistischer Methoden exemplarisch präsentiert werden.
    Strukturell wird die Lehrveranstaltung aus einem Vorlesungsteil sowie von Beiträgen der Studierenden (Diskussionen, Kurzpräsentationen) bestehen.

    Eine ausführliche Literaturliste sowie der Syllabus werden zu Semesterbeginn auf der Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte sowie des Dozenten (userpage.fu-berlin.de/~ulf) veröffentlicht.
     
    Änderung der Uhrzeit und des Raumes!
    (31 606)
    Modul B, Seminar -
    Ethnographie des Sozialismus (2 SWS) (8 LP); Mo 14.00-18.00, 14-tägl. - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (8.5.) Georgia Kretsi,
    Tatjana Thelen
    Ethnographien, die zur Zeit des Sozialismus in Ost- und Südosteuropa verfasst wurden, stellen eine wichtige Ergänzung zu historischen Analysen dar. Durch die Untersuchung zumeist kleinerer sozialer Einheiten bieten sie zum einen lebendigen Einblick in den Alltag sozialistischer Gesellschaften. Zum anderen zeigen sie oftmals eine breitere Vielfalt dieser Gesellschaften auf als dies in anderen Studien möglich ist und verwenden andere theoretische Bezugspunkte wie etwa ethnologische Konzepte von Tausch und Verwandtschaft.
    Im Seminar sollen ausgewählte Studien von Sozialanthropologen aus den 1970er und 80er Jahren vorgestellt werden. Anfänglich befassten sich diese zumeist mit „traditionellen“ Themen der Ethnologie. In dieser Zeit entstanden die Studien zur Organisation der Landwirtschaft (Humphrey, Hann) und dörflichen Ritualen (Kligman). Im Laufe der Zeit entdeckten Ethnologen aber auch andere Themen für sich wie etwa die Bürokratie und das Funktionieren des Staates (Sampson, Verdery). Weitere Schwerpunkte der ausgewählten Fallstudien liegen auf Ethnizität (Lockwood, Verdery), Gender (Gal, Denich), Urbanisierung (Simic) sowie informeller Ökonomie (Ledeneva).

    Eine Vorbesprechung zum Seminar findet am 24.04. von 14-15 Uhr in Raum 219 statt.
     
    (31 602)
    Modul C, KK -
    Vermittlungsdiplomatie und Konfliktregulierung am Beispiel der Balkankriege der 1990er Jahre (2 SWS) (4 LP); Do 16.00-18.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (20.4.) Andrea Despot
    Die Jugoslawienkriege 1991-1995 sowie der Kosovokonflikt 1999 prägen die Balkanhalbinsel in ihrer jüngsten Geschichte. Das Seminar beschäftigt sich mit dem Krisenreaktionsmechanismus der internationalen Gemeinschaft auf die gewalttätigen Exzesse und ihre zugrundeliegenden machtpolitischen Ziele. Die in der Konfliktlösung angewandten diplomatischen und militärischen Regulierungsansätze werden im Hinblick auf die Natur der Konflikte und Akteure analysiert.
     
    (31 604)
    Modul C, KK -
    Politik und Diplomatie in Südosteuropa, 1919-1999 (2 SWS) (4 LP); Do 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Andrea Despot
    Das Seminar ist die inhaltliche Fortführung von „Politik und Diplomatie in Südosteuropa, 1878-1918“. Es beschäftigt sich mit den Beziehungen internationaler Akteure gegenüber den Staaten Ost- und Südosteuropas. Die Untersuchung erstreckt sich von den Versailler Friedensverhandlungen bis zur Auflösung der bipolaren Weltordnung. Das Anliegen des Seminars ist es zu zeigen, wie Partnerschaft und Gegnerschaft – Kooperation und Konflikt – die entscheidenden Etappen dieser Zeit prägten.
     
    (31 603)
    Modul D, KK -
    Leben und Arbeiten im Realsozialismus: Eine Alltagsgeschichte Ost- und Südosteuropas, 1945-1989 (2 SWS) (4 LP); Mi 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (19.4.) Ulf Brunnbauer
    Hat während des Kalten Krieges das Interesse an den kommunistisch regierten Staaten vor allem politischen, militärischen und wirtschaftlichen Fragen gegolten, so ist in den letzten Jahren ein deutlicher Schwenk in der Forschung hin zu sozial- und alltagsgeschichtlichen Fragestellungen zu bemerken. Dieser Trend wird in dieser Lehrveranstaltung aufgegriffen; in ihr sollen zentrale Aspekte der sozialen Realitäten realsozialistischer Gesellschaften erarbeitet werden. Der Fokus wird dabei auf dem alltäglichen sowie dem Arbeitsleben der „gewöhnlichen“ Menschen des Sozialismus liegen. Diese Perspektive vermag die Komplexität, Widersprüchlichkeit und Unterschiedlichkeit (in Zeit und Raum) der sozialistischen Erfahrung deutlich zu machen. Dabei wird es auch um das dialektische Verhältnis zwischen Politik und Ideologie einerseits und sozialer Praxis andererseits gehen.
    Diese Fragestellungen sollen anhand einiger konkreter Themen erarbeitet werden, wie z.B.: Politik der sozialistischen Regime gegenüber dem Alltag; Familienbeziehungen; Arbeitsleben; Freizeitverhalten; Mobilität; soziale Beziehungen; Informalität; öffentlicher und privater Raum; Alltagsstrategien in Situationen ökonomischer Knappheit; soziale Identitäten und Sozialisierung, etc.
    Die Themen sollen gemeinsam auf der Basis der Sekundärliteratur sowie mit Originalquellen und biografischen Erinnerungen erarbeitet werden; auch visuelles Material wird genutzt werden.
    Eine ausführliche Literaturliste sowie der Syllabus werden zu Semesterbeginn auf der Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte sowie des Dozenten (userpage.fu-berlin.de/~ulf) veröffentlicht.
     
    (31 605)
    Wahlveranstaltung -
    Russisch-sowjetische-russische Autobiographik als historische Quelle. Tradition und Methodenkritik (2 SWS) (8 LP); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, 101 (Seminarraum) (18.4.) Ramona Saavedra Santis
    Schwerpunkt der Seminararbeit bilden die russischen autobiographischen Texte (Briefe, Tagebücher und schriftliche Lebenserinnerungen), die als Quellengruppe für die Geschichtswissenschaft in ihrer historischen Entwicklung für den russischen Kulturraum analysiert werden. Auf der Grundlage der theoretischen Debatten um den Aussagewert und die Authentizität der Selbstzeugnisse werden kontext- und diskursanalytische Aspekte der russischen Tradition der populären Autobiographik erörtert werden.
    Über Lektüre und Analyse ausgewählter autobiographischer Texte soll sowohl an traditionelle Methoden, wie auch an neuere Ansätze herangeführt werden.
     
    (31 905)
    Wahlveranstaltung -
    Der Osten Polens: Geschichte und Kultur einer multiethnischen Region (mit Exkursion) (8 LP); 14-tägl., Fr 10.00-12.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (21.4.) Anna-Sophia Pappai
    Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht ein hierzulande eher unbekannter polnischer Landesteil: die Region Podlasien, im Nordosten Polens, ein schwach besiedeltes und vor allem agrarwirtschaftlich geprägtes Gebiet, das bisher in der historischen Forschung oft unbeachtet blieb. Dabei ist die Geschichte dieser Region mit ihren multiethnischen und multinationalen Einflüssen ein hoch interessantes Forschungsfeld: Kultur und Tradition wurden geprägt durch das jahrhundertlange Neben- und Miteinander von Polen, Ukrainern, Weißrussen, Deutschen, Russen, Tataren, Katholiken, Juden, Orthodoxen und Muslimen.
    In der Übung soll zunächst ein Überblick über die Geschichte der Region Podlasien gemeinsam erarbeitet werden, wobei die historischen Geschehnisse des 20. Jahrhunderts den Schwerpunkt bilden. Weiterhin werden Fragen nach historischen, ethnischen, kulturellen und sprachlichen Grenzen sowie dem Stellenwert der Ostgebiete Polens im gesamtstaatlichen Rahmen und im öffentlichen Bewusstsein eine wichtige Rolle spielen.

    Im Anschluss an die Übung ist eine 6-tägige Exkursion in die Wojewodschaft Podlasien geplant (Exkursion zu Beginn der Semesterferien im Juli 2006). Die Anmeldung erfolgt zu Beginn des Semesters. Bedingung für die Teilnahme ist die Übernahme eines Referates vor Ort sowie ein Eigenbeitrag von ca. 100,-Euro (Polnischkenntnisse sind erwünscht, aber keine Voraussetzung).
     
    Veranstaltung entfällt!
    (31 902)
    Wahlveranstaltung -
    Solschenizyn und die russisch-jüdischen Beziehungen im 19./ 20. Jahrhundert (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan
    2001 veröffentlichte Alexander Solschenizyn in Russland seine umfangreiche historische Darstellung der russisch-jüdischen Beziehungsgeschichte, die von 1795 bis zum Ende der Sowjetunion reicht und höchst kontrovers aufgenommen wurde. Ausgewählte Kapitel dieses zweibändigen Werks bilden die Textgrundlage dieses Seminars, in dem Solschenizyns Aussagen mit den Ergebnissen der neueren Forschung verglichen werden sollen und die Rezeption des Werks zu untersuchen ist.
    Literatur:
    Alexander Solschenizyn, „Zweihundert Jahre zusammen“. Bd. 1: Die russisch-jüdische Geschichte 1795-1916. München 2002; Bd. 2: Die Juden in der Sowjetunion. München 2003; Juri Slezkine, The Jewish Century, Princeton/Oxford 2004.
     
    (31 609)
    Wahlveranstaltung -
    Die Bildungspolitik ost- und südosteuropäischer Staaten im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse nach 1945 – ein Vergleich (2 SWS) (8 LP); Mo 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (24.4.) Rainer Riedel
    Bildungsprobleme nehmen innerhalb der Kultur- und Sozialgeschichte einer Gesellschaft einen herausragenden Platz ein. Das soll am Beispiel der Entwicklung des Bildungswesens der ost- und südosteuropäischen Länder nach 1945 nachgewiesen werden. Eine solche Vorgehensweise wird es auch erlauben, gegenwärtige bildungspolitische Prozesse besser zu verstehen und zu bewerten. Die Einordnung in die allgemeine politische und soziale Geschichte der Staaten Ost- und Südosteuropas ermöglicht die Bestimmung der einzelnen Entwicklungsphasen des Bildungswesens und die Herausarbeitung spezifischer Merkmale in den einzelnen Zeitabschnitten in jedem dieser Länder. Ein Vergleich zwischen ihnen wird Gemeinsamkeiten und Unterschiede verdeutlichen können. Dabei sollen die sozialen Aspekte einen besonderen Platz einnehmen, wobei das allgemein bildende Schulwesen im Zentrum der Betrachtungen stehen wird.

    Einführende Literatur: Anweiler, O. u.a., Bildungssysteme in Europa. Weinheim/Basel 1996; Döbert, H. u.a., Die Schulsysteme Europas, Baltmannsweiler 2004; Mitter, W. u.a., Neuere Entwicklungstendenzen im Bildungswesen in Osteuropa, Frankfurt a.M. 1992.
    Weitere Literaturhinweise erfolgen im Seminar.
     
    (31 611)
    IC -
    Colloquium für Master- und Magisterstudent/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan,
    Georg Witte
    Das Colloquium wendet sich an Studierende in der Abschlussphase. Durch Vorstellung der geplanten Magister- und Masterarbeiten kann der
    Studienabschluss vorbereitet werden. Darüber hinaus werden neuere Arbeiten zur osteuropäischen Geschichte und Kultur
    diskutiert.

    Disziplin: Kultur Osteuropas

    (31 706)
    Modul A, Seminar -
    Produktionsästhetik zwischen konstruktivistischer Gegenstandslosigkeit und Verdinglichung der Produktion (2 SWS) (8 LP); Mo 10.00-12.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (24.4.) Anke Hennig
    Von der suprematistischen Gegenstandslosigkeit über den demonstrativen Abschied vom Bild im Konstruktivismus entfaltet sich in der Avantgarde ein Diskurs um den „Gegenstand“ der Kunst und ihre „Dinghaftigkeit“. Brechungslinien zwischen Materialästhetik und formaler Konstruktion lassen sich in der Produktionskunst beobachten, deren Debatten sich zwischen einer zweckfreien ‚Sprache der Dinge’ und einem ‚sozialen Sinn des Gegenstandes’ bewegen. Das Ding verflüchtigt sich in einer Metaphysik des Gegenständlichen im Projektionismus und löst sich zugleich im industriellen Design maschineller Serienproduktion auf. Auf dem Hintergrund von artifiziellem Dingfetischismus und absurder Verdinglichung wird das „ästhetische Objekt“ auch von den Kunstwissenschaften und der russischen phänomenologischen Schule erneut reflektiert.
    Literatur: Gelesen werden programmatische Texte verschiedener avantgardistischer Gruppen zur Dingästhetik, die in Zusammenhang mit einem geplanten Editionsprojekt stehen.
    Alle Texte in russischer Sprache
     
    (31 701)
    Modul B, KK1 -
    Methoden der Kulturwissenschaft (2 SWS) (3 LP); Mi 14.00-16.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (19.4.) Rosalinde Sartorti
    Über die Lektüre ausgewählter theoretischer Texte soll sowohl an traditionelle geisteswissenschaftliche Methoden (Hermeneutik), an Strukturalismus und Semiotik, wie auch an neuere, postmoderne Ansätze (New Cultural History, New Historicism) herangeführt werden.Bedingung für die Scheinvergabe: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Abschlussklausur.Literatur: Ein Reader mit den grundlegenden Texten liegt Anfang des Semesters aus.
     
    (31 704)
    Modul B, KK2 -
    Tschechische Prosa der 1950er und 60er Jahre (2 SWS) (3 LP); Do 12.00-14.00 - Garystr. 55, 121 (Seminarraum) (20.4.) Heike Winkel
    „Ein ordentliches Buch ist nicht dazu da, damit der Leser besser einschläft, sondern um ihn dazu zu bringen, so wie er ist in langen Unterhosen aus dem Bett zu springen und dem Herrn Schriftsteller ein paar aufs Maul zu hauen.“ Mit dieser Polemik bringt Bohumil Hrabal die spannungsgeladene Divergenz unterschiedlicher Literaturbegriffe auf den Punkt, die jenen Abschnitt der tschechischen Literaturgeschichte prägen, mit dem wir uns in diesem Seminar beschäftigen wollen. Mit dem Ende des Personenkultes beginnt eine Phase des politischen und kulturellen „Tauwetters“. In einem kulturpolitisch liberalen Klima gewinnt die Literatur lange verloren geglaubte Freiheiten zurück, die erst mit der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 und der so genannten „Normalisierung“ wieder in Frage gestellt werden. In der Auseinandersetzung mit dem Erbe der Literatur des „sozialistischen Aufbaus“ wird das schematische Paradigma der „Parteilichkeit“ verworfen, um Frage nach dem Verhältnis von Individual- und Gesellschaftsmoral neu auszuloten. Vor allem in der Aufarbeitung des Holocaust und des Stalinismus, aber auch in der Prosa der Lebenskrise gewinnt die gesellschaftspolitische Relevanz von Literatur neue Aktualität. Dies geschieht im Zeichen einer formalen Neuorientierung, die sich im Wechselspiel von dokumentarischer Zeitzeugenschaft und autonomer Ästhetik realisiert. Die Wiederentdeckung der formalen Schule, die Neubelebung der Kafka-Rezeption und die Beschäftigung mit der Kinoästhetik befördern eine Literatur, die sich tendenziöser Durchschnittlichkeit ebenso verweigert wie moralischer Vereinnahmung. Die kompromisslose Darstellung einer desillusionierten conditio humana und die konsequente Verweigerung affirmativer Sinnstiftung im literarischen Experiment machen die doppelte Provokation aus, die den Leser, wenn es nach Hrabal geht, zuschlagen lassen.Gelesen werden u.a. Texte von Bohumil Hrabal: Pábitelé (Die Baffler), Taněční hodiny pro starší a pokročilé (Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene); Ladislav Fuks: Variace pro temnou strunu (Variationen für eine dunkle Seite); Arnošt Lustig: Démanty noci (Diamanten der Nacht); Jiří Weil: Život s hvězdou (Leben mit dem Stern); Josef Škvorecký: Zbabělce (Feiglinge); Milan Kundera: Žert (Der Scherz), Směšné lásky (Das Buch der lächerlichen Liebe); Vladimír Páral: Soukromá vichřice (Privates Gewitter): Věra Linhartová: Meziprůzkum nejblíz uplynulého (Mehrstimmige Zerstreuung).Zur Vorbereitung empfohlen: Jiří Holý: Geschichte der tschechischen Literatur im 20. Jahrhundert, Wien 2003Andreas Leben: Ästhetizismus und Engagement. Die Kurzprosa der tschechischen und slovenischen Moderne, Wien 1997Klaus Schenk (Hg.): Moderne in der deutschen und der tschechischen Literatur, Tübingen u.a. 2000
     
    (31 705)
    Modul B, KK2 -
    Neue russische Erzählprosa (2 SWS) (3 LP); Di 12.00-14.00 - Garystr. 55, Hs A (Hörsaal) (18.4.) Georg Witte
    Das Proseminar soll anhand ausgewählter Texte einen Einblick in die russische Prosa des letzten Jahrzehnts geben. Dabei werden unterschiedliche Poetiken des Erzählens zu berücksichtigen sein – späte konzeptualistische Werke ebenso wie Texte in der Tradition des "Monströsen", des weiteren Erzählungen und Romane, die eher einer neuen Spielart des "faktographischen" Dokumentarismus angehören, wie auch solche, die man, mit aller Vorsicht, als Manifestationen eines neuen Sentimentalismus bezeichnen könnte. Das Seminar wird sich hauptsächlich auf vorliegende deutsche Übersetzungen stützen. Ausgesprochen erwünscht sind aber auch Teilnehmer mit russischen Sprachkenntnissen, für die ein spezifiziertes Lektüreprogramm mit russischen Originaltexten zu erstellen wäre. In dem Seminar sollen Sitzungen, die sich auf dichte Textlektüren konzentrieren, kombiniert werden mit solchen, die narratologische und fiktionstheoretische Grundlagen vermitteln. Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre deutscher Übersetzungen der Werke von Sergej Anufriev / Pavel Pepperštejn ("Binokel und Monokel"), Michail Elizarov [Jelisarow] ("Die Nägel"), Viktor Erofeev [Jerofejew] ("Der gute Stalin"),Vladimir Makanin ("Der kaukasische Gefangene"), Viktor Pelevin ("DPP"), Dmitrij Prigov ("Lebt in Moskau!"), Jekaterina und Nina Sadur ("Die Wunde Ungeliebt"), Aleksej Slapovskij ("Der Tag des Geldes"), Vladimir Sorokin ("Eis"), Vladimir Tučkov [Tutschkow] ("Der Retter der Taiga"), Ljudmila Ulickaja [Ulitzkaja] ("Die Lügen der Frauen"). Ausdrücklich sei auch auf einige deutschsprachige Anthologien neuerer russischer Erzählprosa hingewiesen, namentlich: Viktor Jerofejew (Hg.): "Tigerliebe. Russische Erzähler am Ende des 20. Jahrhunderts" (1995); Galina Dursthoff (Hg.): "Russland. 21 neue Erzähler" (2003); Viktor Jerofejew (Hg.): "Vorbereitung für die Orgie" (2004), sowie auf entsprechende anthologische Schwerpunkte in Literaturzeitschriften: Akzente, Nr.5/2003, "Neue Literatur aus Russland" (hg. von Rosemarie Tietze) sowie eine weitere interessante Zusammenstellumg in der Wiener Zeitschrift Wespennest, Nr. 132/2003.
     
    (16 466)
    Modul B, Seminar -
    Dokumentarismus (2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, L 202 (Übungsraum) (24.4.) Heike Winkel
    Gegenstand des Seminars ist der Dokumentarismus als ästhetisches Verfahren, das die Kunst auf die Probe der Authentizität stellt. Ein Schwerpunkt soll dabei auf der Beschäftigung mit dem spätavantgardistischen Konzept der Faktografie liegen. Anhand der vor allem von Viktor Šklovskij und Sergej Tret’jakov geführten Diskussion um eine „Literatur des Fakts“ (literatura fakta) gilt es, deren poetische und politische Implikationen auszumessen, die in der Doppeldeutigkeit des Begriffs anklingen. Im Kontext einer formalistischen Theorie ist Faktografie ein dezidiert ästhetisches Verfahren, das den Kanon der künstlerischen Genre um die Gegenstände des Alltags erneuert und die Mechanismen der Wahrnehmung neu definiert. Andererseits meint Faktografie aber auch den Anspruch, aus der Sphäre der Kunst auszutreten, um dem „Leben“ näher zu sein und politisch wirken zu können. Die Analyse spezifisch faktografischer Verfahren wie die Auflösung des Sujets und die Montage soll Grundlage einer Untersuchung unterschiedlicher dokumentarischer Strömungen im 20. Jahrhundert sein, die das Verhältnis von Fiktionalität und Authentizität auf unterschiedliche Weise ausbalancieren. Dabei werden neben der Literatur auch andere künstlerische Ausdrucksformen des Dokumentarischen zum Gegenstand, nicht zuletzt deshalb, weil die Literatur ihr faktografisches Potential immer auch an den Darstellungsmöglichkeiten anderer Medien schult. Authentifizierung und Fiktionalisierung können so als intermedialer Wirkungszusammenhang untersucht werden.Die politische Tragweite dieser Ästhetik lässt sich in dem Begriff des „Ereignisses“ (Hayden White) bündeln, dessen Ort im Zusammenspiel von fact und fiction zu bestimmen ist. Das Interesse am Ereignis ist demnach ästhetisches und politisches zugleich, und in dieser Differenz bzw. dieser Doppelung wiederum liegt das besondere Potential dokumentarischer Strategien. Gelesen werden u.a.: Viktor Šklovskij: Sentimental’noe putešestvie (Sentimentale Reise), Tret’ja fabrika (Die dritte Fabrik); Sergej Tret’jakov: Mesjac v derevne (Ein Monat auf dem Dorfe), Ljudi odnogo kostra (Menschen des gleichen Scheiterhaufens); Jurij Tynjanov: Puškin, u.a.Zur Einführung empfohlen: Martin Schneider: Die operative Skizze Sergej Tretjakovs. Futurismus und Faktographie in der Zeit des 1. Fünfjahrplans, Bochum 1983Jurij Tynjanov: Literaturnyj fakt. Das literarische Faktum, in: Striedter, Jurij (Hg.): Texte der russischen Formalisten. Bd.1., München 1969, S. 392-431.Nikolaj F. Čužak: Literatura fakta. Pervyj sbornik materialov rabotnikov LEFa, Moskau 2000
     
    (31 707)
    Modul C, KK -
    Ideologien in den Krisen der Moderne und der Postmoderne (2 SWS) (4 LP); Block (18.4.) Annett Jubara
    Wie und warum entstehen Ideologien der Krise, werden gesellschaftliche Umbrüche als Krisen konzeptualisiert?
    Nachdem ein Grundverständnis von „Ideologie“ erarbeitet wurde, sollen anhand einer Reihe von Schlüsseltexten der russischen Kulturgeschichte des 20.Jahrhunderts verschiedene Konzepte der Krise untersucht und verglichen werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf einem Vergleich der Situation des revolutionären Umbruchs - den Ideologien der Moderne - mit der postsowjetischen Epoche russischer Kulturgeschichte.

    Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt.

    Einführungsveranstaltung:
    am 18.04.06 von 9-10 Uhr in Raum 55-101, OEI

    Blocktermine:
    jeweils 9-16 Uhr
    29.04. K 23/11
    27.05. K 23/11
    10.06. K 25/11
    15.07. JK 25/208
     
    (16 413)
    Modul D, KK -
    Sinnlichkeit und Fernweh: Nordamerikanische und russische Abenteuerliteratur im Vergleich (2 SWS) (4 LP); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 28/130 (Übungsraum) (19.4.) Matthias Schwartz
    Abenteuerliteratur handelt von der Sehnsucht nach unbekannten, geheimnisvollen fernen Orten jenseits der modernen Zivilisation: Sie verwandelt die unschuldigen 'weißen Flecken' adoleszenter Fantasien in die 'schwarzen Orte' der brutalen Welt der Erwachsenen. Gleichzeitig bietet sie mit den Reisen ins Ungewisse, im Kampf gegen die unwegsame Natur und andere feindliche Kräfte eine Welt der unmittelbaren Sinnlichkeit und Körperlichkeit, die der entfremdeten eigenen Gesellschaft entgegengesetzt wird: In den imaginären Geographien ferner Welten naturalisiert und normalisiert sie auf diese Weise die Konstruktionen einer imperialen und maskulinen Subjektivität. Als eines der populärsten Genres der Moderne entwickelt die Abenteuerliteratur seit dem 19. Jahrhundert hierbei ein bestimmtes Repertoire an Stoffen, Figuren und Motiven (u.a. auf Einsamen Inseln/Robinsonaden, bei Seereisen/Schiffsbruch, Reisen in den Dschungel, in Tier-Mensch-Beziehungen, Männerfreundschaften, Verlorenen Welten), mit deren Hilfe immer wieder aktuelle Ängste, Konflikte, Sehnsüchte und Wünsche neu fiktionalisiert werden. Diesen Tradierungen und deren kulturhistorischen Zusammenhängen soll anhand ausgewählter Textbeispiele insbesondere russischer und nordamerikanischer Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts nachgegangen werden (u.a. Aleksandr Bestužev-Marlinskij, James Fenimore Cooper, Valentin Kataev, Herman Melville, Edgar Allan Poe, Thomas Maine Reid, Konstantin Stanjukovič, Lev Tolstoj, Aleksej N. Tolstoj, Evgenij Vojskunskij/Issaj Lukodjanov).Einführende Literatur:Best, Otto F.: Abenteuer. Wonnetraum aus Flucht und Ferne. Geschichte und Deutung, Frankfurt a. M. 1980.Eggebrecht, Harald: Sinnlichkeit und Abenteuer. Die Entstehung des Abenteuerromans im 19. Jahrhundert, Berlin u.a. 1985.Phillips, Richard: Mapping Men &Empire. A Geography of Adventure, London u.a. 1997.
     
    (31 703)
    Wahlveranstaltung -
    Petersburg: Topos, Mythos, Utopos (2 SWS) (8 LP); 14-tägl., Mo 10.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 29/209 (Übungsraum) (24.4.) Susanne Strätling,
    Karin Gludovatz
    Auf Wasser und Leichen gebaut ist St. Petersburg seit seiner legendären Gründung als steinerner Homunculus durch Peter den Großen prädestiniert für eine Rolle als kulturelles Phantasma. Das Seminar will sich diesem phantasmatischen Status St. Petersburgs aus mehreren Perspektiven nähern. Aus städtebaulicher Perspektive soll das Projekt einer Stadt auf dem Reißbrett betrachtet werden; aus literarischer Perspektive ist Petersburg als Text-Raum zu rekonstruieren, der den prekären Real-Status der Stadt als fiktionales Moment produktiv macht; aus kulturhistorischer Perspektive wird Petersburg als Gedächtnisraum zu betrachten sein, in dem die Stadt ihren Status als lebendiger Leichnam kontinuierlich perpetuiert, aus kunsthistorischer Perspektive wird St. Petersburg als Gegenstand mythische Projektionen thematisiert.
     
    (16 436)
    Wahlveranstaltung -
    Fiktionsskepsis (2 SWS) (6 LP); Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 27/106 (24.4.) Georg Witte
    In der russischen Avantgarde der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts kommt es zu vielfältigen Formen eines Zweifels an der ästhetischen und sozialen Relevanz von Fiktion: als Kritik an fabel-orientierten Handlungsstrukturen ("sujetlose Prosa", "ornamentale Prosa"), als "faktographisches" Konzept eines radikalen Dokumentarismus, als Fundamentalkritik am Genre des Romans (und an "Belletristik" überhaupt), als Verdacht gegen alles, was die Eigenschaften narrativer oder szenischer Repräsentation hat. Die Vorlesung versucht einen Einstieg in die historische Rekonstruktion dieses Diskurses. Eine seiner Prämissen ist dabei in einem prinzipiellen Antimimetismus der Avantgarde anzusetzen, der zwei, durchaus widersprüchliche, Implikationen hat: a) einen radikalen Formalismus, der jegliche Nachahmung (Handlungsnachahmung) in ihrer Bedingtheit/Gemachtheit entblößt, b) einen radikalen Verismus, der die Grenze zwischen der Wirklichkeit und deren nur "realistischer" Repräsentation überhaupt durchbrechen will. Beide Positionen bestreiten zwei entscheidende Aspekte des Fiktionalen: die erste (a) negiert die Wahrscheinlichkeitsbedingung der Fiktion, die schon im aristotelischen Konzept der Handlungsmimesis begründet wurde, die zweite (b) negiert eine Wahrheitspotenz der Fiktion, wie sie unterschiedlichen Vorstellungen einer Welthaltigkeit oder Weltmodellierung durch Fiktionen zugrunde liegt. Die Vorlesung wird sich, in ihrem historischen Anspruch, beschäftigen mit Prosawerken und Programmtexten von Vasilij Rozanov, Viktor Šklovskij, Isaak Babel', Osip Mandel'štam, Boris Pilnjak, Boris Pasternak, Nikolaj Čužak, Sergej Tret'jakov, Daniil Charms, Leonid Lipavskij, Leonid Dobyčin und anderen. Zugleich soll versucht werden, gleichsam im 'Fegefeuer' einer avancierten Kritik der Fiktion, unter Rückgriff auf neuere poetologische und anthropologische Ansätze eine Begründung des Fiktionalen als ästhetischen Erfahrungsmodus theoretisch zu erhärten.
     
    (17 616)
    Wahlveranstaltung -
    Dinge im Film und Text (4 SWS) (8 LP); Do 14.00-18.00 - Grunewaldstr. 35, Hörsaal (20.4.) Georg Witte,
    Gertrud Koch
    Bitte rückversichern Sie sich über den genauen Termin und Veranstaltungsort in den aktuellen Bekanntmachungen der Theaterwissenschaft.
     
    (31 611)
    IC -
    Colloquium für Master- und Magisterstudent/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - Garystr. 55, SR B (Seminarraum) (20.4.) Gertrud Pickhan,
    Georg Witte
    Das Colloquium wendet sich an Studierende in der Abschlussphase. Durch Vorstellung der geplanten Magister- und Masterarbeiten kann der
    Studienabschluss vorbereitet werden. Darüber hinaus werden neuere Arbeiten zur osteuropäischen Geschichte und Kultur
    diskutiert.

    Weiteres Studienangebot

    (54 871)
    Ü -
    Russisch Grundmodul 1 (Vorkenntnisse: keine) (Im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche. Anmeldung: 10.-12.4.06, KL 25/134) (4 SWS) (5 LP) (max. 25 Teiln.); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121a (Multifunktionsraum) (19.4.) Edward Klimczak
      Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/122a (Multifunktionsraum)    
    Im weitgehend einsprachigen Unterricht werden nach eigenen Materialien in erster Linie Sprechfertigkeit, dann Leseverstehen und schriftlicher Ausdruck vermittelt, zunächst ca. drei Wochen nur mit Bildern, danach auch mit Schrift, die nach Ganzheitsmethode eingeführt wird. Einsatz finden Tonbänder, auch im Sprachlabor, und kurze Fernsehszenen. Von den Teilnehmern wird Arbeit im Sprachlabor und Vorbereitung im Umfang von ca. bis vier Stunden pro Woche erwartet. Abschluss mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung.
     
    (54 870)
    Ü -
    Russisch Grundmodul 1-2 (Vorkenntnisse: keine) (Im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche. Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134) (8 SWS) (10 LP) (max. 25 Teiln.); Mo 16.00-19.00, Mi 16.00-18.00, Do 16.00-19.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/10 (Übungsraum) (19.4.) Steffi Rietdorf
    Lehrmaterial: Lehrmaterial wird als Kopiervorlage ausgeliehen.
    Kursbeschreibung: Nach der Erlernung des Alphabets werden erste grammatikalische und lexikalische Grundkenntnisse erarbeitet und das dialogische und monologische Sprechen, Lesen und Schreiben entwickelt. Einen großen Anteil hat die selbständige Arbeit in der Mediothek und zu Hause.
    Scheinvergabe: Voraussetzung sind eine regelmäßige und aktive Teilnahme am Unterricht sowie das Bestehen einzelner Tests und einer schriftlichen Abschlussprüfung.
     
    (54 872)
    Ü -
    Russisch Grundmodul 2 (zugleich GM 1-2, 2. Teil) (Vorkenntnisse: A1.1-A1.2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER).) (Im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche. Voraussetzung: Grundmodul 1 oder Einstufungstest am 11.4.06, 10 Uhr, Raum KL 25/121a + b sowie Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134) (4 SWS) (5 LP) (max. 25 Teiln.); Di 8.00-10.00, Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/20 (Übungsraum) (18.4.) Bärbel Martensen
    Vorkenntnisse: Deklination der Substantive und Adjektive (im Singular) und der Pronomen; E- und I-Konjugation sowie die Grundbedeutung der Aspekte und der Bewegungsverben.
    Qualifikationsziele: interaktives und monologisches Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben vom Niveau A.2. Die Einzelbeschreibungen dieser Qualifikationsziele können im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) nachgelesen werden.
    Scheinvergabe: Voraussetzung sind regelmäßige und aktive Teilnahme am Unterricht sowie das Bestehen einzelner Test und einer schriftlichen Abschlussprüfung.
     
    (54 494)
    Ü -
    Russisch Grundmodul 3 (Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134) (4 SWS) (6 cr); Di 10.00-12.00, Fr 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/20 (Übungsraum) (18.4.) Bärbel Martensen
    Dieser Kurs ist die Fortsetzung der Übung 54 491 Grundmodule 1+2.
    Qualifikationsziele: interaktives und monologisches Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben vom Niveau B.1.1. Die Einzelbeschreibungen dieser Qualifikationsziele können im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) nachgelesen werden.
    Scheinvergabe: Voraussetzung sind regelmäßige und aktive Teilnahme am Unterricht sowie das Bestehen einzelner Test und einer schriftlichen Abschlussprüfung.
     
    (54 495)
    Ü -
    Russisch Grundmodul 4 (Für Studierende, die das Grundmodul 3 im WS 05/06 erfolgreich abgeschlossen haben) (Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, Raum KL 25/134) (4 SWS) (6 cr); Di, Fr 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/137 (Übungsraum) (18.4.) Ljubov Belikova
     
    (54 850)
    Ü -
    Polnisch Grundmodul 1-2, 1. Teil (Vorkenntnisse: keine) (Im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche. Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, Raum KL 25 134) (4 SWS) (5 LP) (max. 25 Teiln.); (10 LP nach Absolvierung beider Teile) Di, Do 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121a (Multifunktionsraum) (18.4.) Edward Klimczak
    Unterrichtet wird nach dem Lehrwerk „Witam“ sowie institutseigenen Materialien. In erster Linie werden Fertigkeiten vermittelt, die den Lerner befähigen, mit den noch begrenzten Sprachkenntnissen die Alltagssituationen im polnischen Milieu sprachlich zu bewältigen, dies sowohl mündlich wie auch schriftlich.
    Erwartet wird selbständige Vorbereitungsarbeit zu Hause und im Selbstlernzentrum in gleichem Stundenumfang. Abschluss mit mündlicher und schriftlicher Prüfung
     
    (54 851)
    Ü -
    Polnisch Grundmodul 2 (zugleich GM 1-2, 2. Teil) (Vorkenntnisse: A 1.1-A1.2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER).) (Im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche. Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, Raum KL 25 134) (4 SWS) (5 LP) (max. 25 Teiln.); (10 LP nach Absolvierung beider Teile) Mo 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/10 (Übungsraum) (19.4.) Edward Klimczak
      Mi 8.00-10.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 24/121a (Multifunktionsraum)    
    Willkommen sind Studenten mit geringen Polnisch-Vorkenntnissen sowie diejenigen aus dem jetzigen Polnischkurs Grundmodul 1-2, die ihre Lücken in den Grundkenntnissen noch schließen wollen. Gearbeitet wird mit dem Lehrwerk „Witam“ vom Hueber-Verlag ab Lektion 6. Erwartet wird die gleiche Arbeitszeit zu Hause wie im Unterricht. Abschluss mit mündlicher und schriftlicher Prüfung.
     
    (54 852)
    Ü -
    Polnisch Grundmodul 3 (Vorkenntnisse: A1.2-A2.1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER).) (Im Rahmen freier Plätze auch studienbegleitende Sprachausbildung für Hörer aller Fachbereiche. Voraussetzung: Grundmodul 1-2 sowie Anmeldung: 10.-12.4.06, 10-15 Uhr, KL 25/134) (4 SWS) (5 LP) (max. 25 Teiln.); Mo 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/10 (Übungsraum) (19.4.) Edward Klimczak
      Mi 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 25/112 (Übungsraum)    
    Zugelassen sind Studierende, die den Kurs Polnisch, Modul 1-2 absolviert haben. Sollten noch freie Plätze vorhanden sein, können sich für den Kurs in erster Linie diejenigen Hörer aller Fachbereiche voranmelden, die die entsprechenden Vorkenntnisse des Polnischen haben und die polnische Sprache für ihr Studium brauchen.
    Fortgeführt wird der Unterricht mit dem Lehrwerk „Witam“. In erster Linie werden Fertigkeiten vermittelt, aber auch kurze Texte gelesen.
    Erwartet wird selbständige Vorbereitungsarbeit zu Hause und im Selbstlernzentrum in gleichem Stundenumfang. Abschluss mit mündlicher und schriftlicher Prüfung.

    Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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