14 760
- PS/S - |
Texte zum jüdisch-christlichen Dialog
(Vertiefungsmodul Systematische Theologie 3/4/5 Christl.-jüd. Dialog; 8/9 Wahlmodul Systematische Theologie)
(2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, J 24/22 |
(24.4.) |
Ralf Wüstenberg |
Der „jüdisch-christliche Dialog“ ist ein zentrales Thema Ev. Theologie. Wie kann man nach Auschwitz von Gott reden? Es sind diese und ähnliche Fragen, die mit besonderer Dringlichkeit nach dem Holocaust gestellt wurden und etwas in Gang gesetzt haben, was als „jüdisch-christlicher Dialog“ inzwischen fest in Kirche und Theologie verankert ist. Maßgeblich haben zu diesem Dialog auch Theologen beigetragen, die am Institut für Ev. Theologie lehrten, wie Friedrich Wilhelm Marquardt und Helmut Gollwitzer. So legt es sich nahe, auch Texte von ihnen in der theologische Vertiefungsveranstaltung zu diskutieren. Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn genannt. |
Sprechstunden Ralf Wüstenberg: dienstags 15-16 Uhr
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ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG |
14 761
- V - |
"Über den Tellerrand hinausschauen" -- Zur Geschichte und aktuellen Strömungen in der Ökumene
(Vertiefungsmodul 3/4/5 Systematische Theologie -- Ökumene (V); Wahlmodul 8/9 Systematische Theologie; die Vorlesung bildet mit dem PS/S 14762 eine Einheit.)
(2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 1, 1.10 (Hörsaal) |
(19.4.) |
Ralf Wüstenberg |
Es lohnt sich, über den Tellerrand der eigenen Kirche hinauszuschauen: Was in Wirtschaft und Politik unter dem Stichwort Globalisierung heftig diskutiert wird, findet in der kirchlichen und theologischen Landschaft unter dem Stichwort Ökumene eher ein müdes Gähnen. Dabei ist die Kirche schon viel früher als manches Wirtschaftsunternehmen ein „Global Player“: Ökumene, das heißt seit den frühen Tagen der Christenheit: „die Welt umspannend“. Der Glaube an Jesus Christus umspannt die Welt, und so ist es äußerst lehrreich, über den Tellerrand der eigenen Konfession hinauszuschauen, auf Endeckungsreise zu gehen und in die weltumspannende Kirche mit ihren unterschiedlichen theologischen, ethischen, politischen, frömmigkeitsgeschichtlichen oder liturgischen Ausprägungen in Geschichte und Gegenwart einzutauchen. - Vorlesung und Proseminar bilden nach angelsächsischem Vorbild eine Einheit, so dass es ratsam ist, die Veranstaltung als Vollmodul zu belegen. |
Sprechstunden Ralf Wüstenberg: dienstags 15-16 Uhr
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Achtung! Raumänderung! |
14 762
- PS/S - |
"Über den Tellerrand hinausschauen" -- Zur Geschichte und aktuellen Strömungen in der Ökumene
(Vertiefungsmodul 3/4/5 Systematische Theologie -- Ökumene PS, Wahlmodul 8/9 Systematische Theologie PS. das Seminar bildet mit der Vorlesung 14761 eine Einheit.)
(2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 1, 1.10 (Hörsaal) |
(19.4.) |
Ralf Wüstenberg |
Es lohnt sich, über den Tellerrand der eigenen Kirche hinauszuschauen: Was in Wirtschaft und Politik unter dem Stichwort Globalisierung heftig diskutiert wird, findet in der kirchlichen und theologischen Landschaft unter dem Stichwort Ökumene eher ein müdes Gähnen. Dabei ist die Kirche schon viel früher als manches Wirtschaftsunternehmen ein „Global Player“: Ökumene, das heißt seit den frühen Tagen der Christenheit: „die Welt umspannend“. Der Glaube an Jesus Christus umspannt die Welt, und so ist es äußerst lehrreich, über den Tellerrand der eigenen Konfession hinauszuschauen, auf Endeckungsreise zu gehen und in die weltumspannende Kirche mit ihren unterschiedlichen theologischen, ethischen, politischen, frömmigkeitsgeschichtlichen oder liturgischen Ausprägungen in Geschichte und Gegenwart einzutauchen. - Vorlesung und Proseminar bilden nach angelsächsischem Vorbild eine Einheit, so dass es ratsam ist, die Veranstaltung als Vollmodul zu belegen. |
Sprechstunden Ralf Wüstenberg: dienstags 15-16 Uhr
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Achtung! Terminliche Änderungen! |
14 764
- PS/S - |
Geburt als Thema biblischer Anthropologie und Ethik
(Vertiefungsmodul 7 Bibelwissenschaften AT; 3/4/5 Systematische Theologie Ethik: PS; Wahlmodul 8/9 Bibelwiss.: PS; 8/9 Wahlmodul Systematische Theologie)
(2 SWS); Die LV findet in einem Block statt(Vorbesprechung: s. Kommentar)und sonst als virtuelles Seminar. Block ganztägig am Sa 1.7. - siehe Aushang |
(19.4.) |
Detlef Dieckmann-von Bünau,
Stefan Heuser |
Im Zeitalter der Biotechnologien und der Biopolitik ist das Geborenwerden des Menschen auf besondere Weise in den Blickpunkt von Anthropologie und Ethik gerückt. Was bedeutet es für unser Verständnis des Menschen, dass wir geboren werden? Wie zeigt sich der Mensch im Licht seiner Geburtlichkeit? Was heißt es für die Ethik, dass Menschen geboren werden? Fragen wie diese werden in der biblischen Rede vom Menschen auf vielgestaltige und oft überraschende Weise reflektiert. Während man sich bei der Erforschung der biblischen Anthropologie lange Zeit gern und oft mit dem Thema "Tod und Sterben" befasst hat, wurde das Thema Geburt stark vernachlässigt. Grund genug, diesem Thema ein interdisziplinäres Seminar zu widmen, in dessen Mittelpunkt spannende Texte stehen, die z.B. von der Ambivalenz des Gebärens (in Gen 2-3), von Gott als einer Gebärenden (Dtn 32,18) oder von der Hoffnung auf das Geborenwerden des Messias (Jes 9,5) handeln. Das Seminar wird in Kooperation zwischen dem Institut für Evangelische Theologie der Freien Universität Berlin und dem Lehrstuhl für Ethik der Theologischen Fakultät Erlangen veranstaltet und verbindet ein Präsenzstudium mit Formen des e-learnings. Es beginnt mit einer Vorbesprechung, wird in einem e-learning-Forum mit wöchentlichem Austausch: Mi, 14.00-16.00 Uhr fortgesetzt und in einer Blocksitzung am Samstag, 1.07.2006 in Berlin beendet. Die Vorbesprechung der Berliner Studierenden findet am Mittwoch, 19.04.2006 um 12.00 Uhr in der Ihnestr. 56, Seminarraum statt. Für die Erlanger Studierenden findet die Vorbesprechung am selben Tag und zur selben Zeit im Raum U.1.023 (Untergeschoß) der Theologischen Fakultät in der Kochstraße statt. Die Berliner Studierenden werden gebeten, sich vor dem Seminar unter http://lms.fu-berlin.de für den e-learning-Bereich zu registrieren und dort diese Lehrveranstaltung zu wählen. Bereits vor Beginn des Seminars werden im e-learning-Bereich die Referatsthemen für den 29.04. eingestellt. Die Erlanger Studierenden werden gebeten, sich bis zum 18.04.2006 per Mail (Stefan.Heuser@theologie.uni-erlangen.de) unter Angabe ihres vollen Namens anzumelden. Sie werden dann automatisch für den eLearning-Bereich registriert und erhalten eine Mail mit den Zugangsdaten.
Die Teilnahme an diesem Seminar verpflichtet zur Übernahme eines Referats und berechtigt zum Erwerb eines Seminarscheins im Fach Systematische Theologie oder im Fach Altes Testament.
Literatur: Detlef Dieckmann/Dorothea Erbele-Küster, "Du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen." Beiträge zur Geburtsmetaphorik im Alten Testament, BThSt, Neukirchen-Vluyn 2006 (erscheint im Frühjahr). Weitere Literatur zur Vorbereitung: Karin Ulrich-Eschemann, Vom Geborenwerden des Menschen. Theologische und philosophische Erkundungen, Münster 2000. Hannah Arendt, Vita activa oder Vom tätigen Leben, München 2001. |
Sprechstunden Detlef Dieckmann-von Bünau: mittwochs 13-4 Uhr ,
Stefan Heuser: (in Erlangen)
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Achtung! Raumänderung! |
14 765
- PS/S - |
Eros und Agape
(Vertiefungsmodul Systematische Theologie 3/4/5 -- Dogmatik PS; 3/4/5 Ethik PS; Wahlmodul 8/9 Systematische Theologie)
(2 SWS); Di 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(18.4.) |
Rainer Alisch |
"Neopaganismus" lautet eine der polemischen Formeln mit denen protestantische Theologen des 20. Jahrhunderts auf das Phänomen des "Eros", dem weltlichen Gegenspieler christlicher "Agape" reagieren. Implizit werden damit auch alle theologischen Versuche aufgekündigt, die erotische Liebe in der Nachfolge des romantischen Liebeskonzepts zu denken und sie somit affirmativ auf eine biblische Liebestradition, die sich als Selbstoffenbarung des Absoluten versteht, zu beziehen. Im Seminar soll es neben einer Besichtigung der wichtigsten Stränge dieser Diskussion um die Frage nach der Stärke dieser Polemik gehen: Denn eingebettet ist das romantische Liebesmodell in ein Subjetivitätskonzept, das männlich ist, das das Weibliche bestenfalls als Projektionsfläche eines männlichen Imaginaren auftreten lässt und Geschlechterdifferenz auf Basis jeweiliger Besonderheit zu denken, ausschliesst. An Karl Barth beispielsweise – der Denker der "Differenz" – ist somit die Frage zu richten, ob er Vorschläge für ein Liebesmodell bereit hält, das die Begrenztheit obiger Subjektivität übersteigt. |
Sprechstunden Rainer Alisch: n. Vereinbarung
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14 766
- PS/S - |
Leo Strauss als Theologe und Politologe
(Vertiefungsmodul 3/4/5 Systematische Theologie -- christl.-jüd. Dialog PS; Wahlmodul 8/9 Systematische Theologie PS)
(2 SWS); Di 16.00-18.00 - Garystr. 55, 105 (Seminarraum) |
(18.4.) |
Rainer Alisch |
Spätestens seit dem zweiten Golf-Krieg ist Leo Strauss auch in den öffentlichen Debatten Deutschlands zu einem – wenn auch hoch umstrittenen – "Begriff" geworden. 1932 verließ er als Rockefeller-Stipendiat Deutschland, siedelte 1938 in die USA über und begründete dort mit den "Straussians" eine politische Denkschule, die seit der Reagan-Ära in den US-Adminstrationen wirksam ist. Innerhalb der politischen Theoriebildung ist Strauss der sog. normativ-ontologischen Schule zuzurechnen, sein auf diesem Ansatz basierender Versuch, Carl Schmitt im Anti-Liberalismus zu übertreffen, wirkt heute verstörend, während das an Nietzsche kultivierte Lento des Lesens antiker Texte zwar den ästhetischen Reiz eines antiquarischen Gegenstandes hat, keinesfalls aber die bis in die jüngste Gegenwart reichende Wirkungsgeschichte zu erklären vermag. Das über mehrer Teile angelegte Seminar soll einen Einblick in die wichtigsten Denkbewegungen von Strauss geben, grundlegende Theoreme der Politischen Theorie behandeln und der aus Rezeption resultierenden Wirksamkeit nachgehen. Teil I des Seminars wird sich den jüdischen Wurzeln im Denken von Strauss zuwenden und – wie der Titel ankündigt – sich dem "theologisch-politischen" Problem stellen, von dem Strauss noch Mitte der 60er Jahre sagen kann, es sei "das" Thema seiner Untersuchungen geblieben. Der zweite Schwerpunkt soll auf der Auseinandersetzung mit Carl Schmitt zu Beginn der 30er Jahre liegen. Literaturempfehlung: Meier, Heinrich: Das theologisch-politische Problem: zum Thema von Leo Strauss, Stuttgart u.a. 2003 |
Sprechstunden Rainer Alisch: n. Vereinbarung
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ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG |
14 767
- V - |
Gott als Grundthema der christlichen Theologie
(Vertiefungsmodul 3/4/5 Systematische Theologie -- Dogmatik V; Wahlmodul 8/9 Systematische Theologie V)
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 394 (Übungsraum) |
(18.4.) |
Matthias Wolfes |
Die Gottesthematik bildet den Ausgangspunkt und den zentralen Inhalt der christlichen Theologie. In der Vorlesung soll es zunächst darum gehen, wie überhaupt von Gott gesprochen werden kann und welche Zugänge sich für die Theologie eröffnen. Aus der Tradition wird zum einen die Lehre von den sogenannten Eigenschaften Gottes aufgenommen, zum anderen die Geschichte der Gottesbeweise, also des Versuches, sich der Existenz Gottes mit den Mitteln der Vernunft zu vergewissern. Vor diesem Hintergrund wird die Vorstellbarkeit Gottes, insbesondere in Form eines personalen Gottesbildes, diskutiert. Von Gott kann im Kontext des christlichen Glaubens keine Aussage getroffen werden, die nicht zugleich auch den Menschen und die Welt als Bezugspunkte der göttlichen Wirklichkeit betrifft. Aus diesem Grunde führt die Vorlesung die Erörterungen bis in den Bereich der Begründung des Gottesglaubens und seiner Selbstbeschreibung weiter. |
Sprechstunden Matthias Wolfes: n. Vereinbarung
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Veranstaltung entfällt! |
14 768
- S - |
Kirchenkampf. Die evangelische Kirche im Dritten Reich
(Vertiefungsmodul 3/4/5 Systematische Theologie -- Dogmatik PS; Wahlmodul 8/9 Systematische Theologie PS; Wahlmodul 8/9 Kirchengeschichte)
(2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 26/101 |
(18.4.) |
Matthias Wolfes |
Das Verhalten der Kirchen während der Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft wirft zahlreiche Fragen auf, die in der theologischen Diskussion permanent eine wichtige Rolle spielen. In der historischen Einschätzung überwiegt heute die Einsicht, daß an entscheidenden Stationen die evangelische und die katholische Kirche ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden sind. Das Seminar konzentriert sich auf die evangelische Seite. Dabei soll es um die kirchliche Einschätzung des Nationalsozialismus vor 1933 gehen, um die Haltung zur Machtübernahme Hitlers und die Formierung der „Glaubensbewegung Deutsche Christen“. Weitere Themen sind die Bildung der oppositionellen Bekennenden Kirche, die Kirchenpolitik des Reichskirchenministers, die Situation im Zweiten Weltkrieg und der kirchliche Widerstand. Einen Schwerpunkt bildet die Haltung gegenüber der Judenverfolgung, wobei auch die Frage nach der Verbreitung antisemitischer Denk- und Urteilsmuster in den verschiedenen evangelischen Landeskirchen zu stellen ist. Am Beispiel der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz soll schließlich der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte in Forschung und kirchlichem Selbstverständnis nachgegangen werden. Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates. Lit.: Kurt Meier: Kreuz und Hakenkreuz. Die evangelische Kirche im Dritten Reich, München 1982/2001; Klaus Scholder: Die Kirchen und das Dritte Reich. 2 Bde., Frankfurt am Main 1977/1985. |
Sprechstunden Matthias Wolfes: n. Vereinbarung
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ACHTUNG! RAUMÄNDERUNG |
14 769
- S - |
Was ist das: orthodoxe – z.B. armenische – Kirche(n)? Einführung in die Konfessionskunde der altorientalischen Kirchen
(Vertiefungsmodul 3/4/5 Systematische Theologie -- Ökumene PS; Wahlmodul Systematische Theologie 8/9 PS)
(2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40, 109 (SR II) |
(24.4.) |
Klaus Dippmann |
Wenngleich es in dieser Veranstaltung weiterhin -- wie im WS 2005/06 -- um den Gesamtkomplex "Ostkirche" gehen soll, so handelt es sich auch hier um einen thematisch abgeschlossenen Fragenkreis, nämlich um die in der westlichen Theologie sogenannten Altorientalischen Kirchen, Nationalkirchen, wobei man sich bereits um die Termini "altorientalisch" und "national" streiten könnte. Gemeint sind stets die -- nach ihrem Selbstverständnis -- orthodoxen Kirchen, die im Zuge der u.a. christologischen Streitigkeiten der eher frühen Alten Kirch aus der Gesamtkirche ausgeschlossen worden sind. In die National- oder Sonderkirchen soll hier hineingeleuchtet werden, zumal sie inzwischen alle emigratorisch auch in Deutschland vertreten sind. Interessant dürfte u.a. sein, ihre historische Entstehung und Entwicklung inkl. heutiger Lage, Aufbau und Verfassung, theologisch-dogmatische Einordnung; dabei Vergleiche mit den Grosskirchen (Protestantismus, byzantinische Orthodoxie, Römische Kirche) und mit der Haltung zur Ökumene. |
Sprechstunden Klaus Dippmann: n. Vereinbarung
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(14 602)
- PS - |
Die Weiblichkeit der Sünde
(2 SWS); Vorbesprechung: Mittwoch, 19. April 2006, 14:00 Uhr, Schwendenerstr. 31, Bibliothek. Block am 7.7.-8.7., 10.00-18.00 sowie 10.7. und 20.7. jeweils 18.00-21.00 - Schwendenerstr. 31, Bibliothek |
(19.4.) |
Anja Middelbeck-Varwick |
Die Sündenlehre der christlichen Tradition scheint nur schwerlich in gegenwärtige Weisen der Welt- und Selbstdeutung übersetzbar. Vor allem die wirkmächtige Terminologie paulinisch-augustinischer Prägung, insbesondere das so genannte „Erbsündendogma“, erschwert eine solche Vermittlung. Wie ist diese dennoch aufzugreifen und welche theologische Rede vom „Bösen“ ist heute möglich, notwendig und sinnvoll? Einer der zahlreichen Versuche einer Reformulierung des Sündenbegriffs innerhalb der jüngeren theologischen Diskussion wurde im Rahmen der feministischen Theologie der 70er und 80er Jahre unternommen. In ihrer grundlegenden, von befreiungstheologischem Denken geprägten Revision des Begriffs unterschied sie zunächst die klassische Definition als „Hybris“ (Selbstüberhebung) als die „männliche Form“ der Sünde von einem „weiblichen“ Sündenverständnis, das die Verfehlung der selbstreduzierenden Begrenzung, die im Nichtergreifen der eigenen Möglichkeiten liegt, meint. Ein solch polares Modell fand raschen Widerspruch: Seit den 90er Jahren wurde deutliche Kritik an der „deadly innocence“ (West) dieser Konzeption und ihrer einseitigen Zuordnung des Bösen laut. Der Dualismus von Patriarchat und Frauenbefreiung wurde überwunden, das „non posse non peccare“ angesichts der Komplexität des Bösen und der Sünde in neuer Weise zur Sprache gebracht. Die feministisch-theologische Entwicklung der Diskussion um den Sündenbegriff nachzuzeichnen und die gegenwärtigen, gendertheologischen Positionen zum Thema im Sinne der eingangs gestellten Frage zu reflektieren, ist zentrales Ziel des Proseminars. Literatur: Gebera, Ivone: Die dunkle Seite Gottes. Wie Frauen das Böse erfahren, Freiburg-Basel-Wien 2000; Globig, Christine: Die Sünde, das Böse: neue Aspekte feministischer Forschung, in: Evangelische Theologie 63 (5/2003), 340-345; Moltmann-Wendel, Elisabeth: Das Land, wo Milch und Honig fließt. Perspektiven einer feministischen Theologie. Gütersloh 1985. S. 155-169; Mulack, Christa: ... und wieder fühle ich mich schuldig. Ursachen und Lösung eines weiblichen Problems. Stuttgart 1993; Scherzberg, Lucia: Sünde und Gnade in der Feministischen Theologie. Mainz 1991; Schaumberger, Christine/Schottroff, Luise (Hrsg.): Schuld und Macht. Studien zu einer feministischen Befreiungstheologie. München 1988. S. 158-201; Schottroff, Luise: Die verführbare Eva und der sündige Adam. Sozialgeschichtlich-feministische Überlegungen zum paulinischen Verständnis von Sünde und Befreiung. In: Moltmann-Wendel, Elisabeth (Hrsg.): Weiblichkeit in der Theologie. Verdrängung und Wiederkehr. Gütersloh 1988. S. 56-67; Schüngel-Straumann, Helen: „Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang“? In: Moltmann-Wendel, Elisabeth (Hrsg.): Weiblichkeit in der Theologie. Verdrängung und Wiederkehr. Gütersloh 1988. S. 31-55; Plaskow, Judith: Sex, Sin and Grace. Women’s Experience and the Theologies of Reinhold Niebuhr and Paul Tillich, New York 1980; West, Angela: Deadly Innocence. Feminism and Mythology of Sin, London 1995. |
Sprechstunden Anja Middelbeck-Varwick: nach Vereinbarung
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(14 603)
- HS - |
Ethik und Religion in philosophischer Perspektive
(2 SWS); Do 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(20.4.) |
Mara Borda |
Wenn man das Handeln des Menschen und sein Eingebundensein in die Kultur aus der Perspektive der Philosophie betrachtet, so ergeben sich zwei grundlegende Themen die eng miteinander verknüpft sind: das Verhältnis des Menschen zur Ethik und zur Religion. Die Gemeinsamkeit in der Problemstellung entspricht der Zugehörigkeit der Religion und der Ethik zur Kultur, das heißt, Ethik und Religion sind Bereiche der Kultur. Aus diesen Voraussetzungen heraus ergibt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Religion und Ethik und seinen Konsequenzen für die begriffliche Bestimmung des Menschen und seines Handelns. In diesem Seminar sollen von daher aus philosophischer Perspektive folgende grundsätzliche Fragen über die gesellschaftliche Relevanz von Ethik und Religion untersucht werden. Erstens, welche Stellung nehmen Ethik und Religion in der Kultur ein? Ist Ethik ohne Religion möglich? Ist Religion ohne Ethik möglich? Zweitens sollen die Bedeutung der Verhältnisbestimmung von Ethik und Religion für ihr wechselseitiges Verständnis und ihre mögliche begriffliche Transformation betrachtet werden, wobei es zu untersuchen gilt, welche Konsequenzen sich dabei für die Bestimmung des Menschen und seines Handelns ergeben. Hier geht es um die Frage nach dem Unterschied zwischen Ethik und Moralität (beides religiös und ethisch betrachtet), und um die Fragen der sie begründenden Werte und Normen, die die Konzeption des Menschen und seines Handelns konstituieren und verändern. |
Sprechstunden Mara Borda: nach Vereinbarung
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(14 604)
- HS - |
Spuren des Religiösen in zeitgenössischer Literatur und Kunst
(2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(19.4.) |
Thomas Eggensperger,
Ulrich Engel |
Kunst und Literatur verdichten menschliche Erfahrungen. Sie machen sie durch ihre je eigenen Formen fassbar und transzendieren sie symbolisch. Der Philosoph E. Lévinas schreibt: "Ich denke, dass durch jegliche Literatur hindurch das menschliche Antlitz spricht." Sind solcherart Deutungen in (zeitgenössischen) Werken verifizierbar? Wo und wie lassen sich Spuren des "Religiösen" in Kunst und Literatur finden? Wann riskiert Theologie, ästhetisches Entwürfe vorschnell für ihre eigenen Interessen zu vereinnahmen? Anliegen des Seminars ist, aktuelle Theorien zur Beziehung von Kunst und Religion zu diskutieren und an konkreten Beispielen zu erörtern. Eine Literaturliste - ein Reader werden zu Beginn des Seminars ausgegeben. |
Sprechstunden Thomas Eggensperger: nach Vereinbarung ,
Ulrich Engel: nach Vereinbarung
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(14 616)
- V - |
Zur Geschichte des christlichen Antijudaismus I
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(24.4.) |
Rainer Kampling |
Diese Vorlesung ist die erste in einem auf vier Semester angelegten Zyklus. Sie beginnt mit der Frage nach einem angeblichen antiken Antisemitismus, einem möglichen Antijudaismus im Neuen Testament und nimmt die Ausprägung in der Zeit der Kirchenväter in den Blick. Voraussetzungen: Keine. Lit.: R. Kampling (Hg.): "Nun steht aber diese Sache im Evangelium... ". Zur Frage nach den Anfängen des christlichen Antijudaismus, 2. Aufl., Paderborn 2003; ders.: Im Angesicht Israels: Studien zum historischen und theologischen Verhältnis von Kirche und Israel (SBB 47), hg. M. Blum, Stuttgart 2002; H. Schreckenberg: Die christlichen Adversus-Judaeos-Texte. (1. - 11. Jh.), Frankfurt 4. überarb. und erg. Aufl. 1999. |
Sprechstunden Rainer Kampling: Dienstag 14:00 - 15:00
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(14 615)
- V - |
Das Markus-Evangelium II
(2 SWS); Di 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(25.4.) |
Rainer Kampling |
Die Vorlesung, die die des WS fortsetzt, führt in die narrative Theologie des ersten Evangelisten ein, der die Gattung „Evangelium“ geschaffen hat, um die Geschichte des machtvollen Gottessohnes, der am Kreuz stirbt, zu erzählen. Voraussetzungen: Keine. Lit.: Novum Testamentum Graece, 27. Auflage Stuttgart 1993. |
Sprechstunden Rainer Kampling: Dienstag 14:00 - 15:00
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(14 617)
- HS - |
Das Antlitz Gottes - Zur Theologie der Bildlosigkeit
(2 SWS); Mo 18.00-20.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(24.4.) |
Rainer Kampling |
Das Seminar verbindet eine exegetische mit einer kulturgeschichtlichen Frage, nämlich die nach dem Verbot des Bildermachens und seiner widersprüchlichen Rezeptionsgeschichte. Voraussetzung: Exegetisches Proseminar. Lit.: Belting, Hans: Das unsichtbare Meisterwerk. Die modernen Mythen der Kunst, München 1998; Dohmen, Christoph: Das Bilderverbot. Seine Entstehung und seine Entwicklung im Alten Testament (BBB 62), 2. Aufl., Frankfurt 1987; Dohmen, Christoph/Sternberg, Thomas: Kein Bildnis machen, Würzburg 1987; Kemp, Wolfgang: Christliche Kunst. Ihre Anfänge, ihre Strukturen, München 1994; Krieg, Matthias u.a. (Hg.): Das unsichtbare Bild. Zur Ästhetik des Bilderverbots, Zürich 2005; Larcher, Gerhard (Hg.): Gott-Bild. Gebrochen durch die Moderne?, Graz u.a. 1997; Nordhofen, Eckhard (Hg.), Bilderverbot: Die Sichtbarkeit des Unsichtbaren, Paderborn u.a. 2001; Rauchenberger, Johannes: Biblische Bildlichkeit. Kunst - Raum theologischer Erkenntnis. (IKON. Bild + Theologie, Bd. 2., Hg. von Reinhard Hoeps und Alex Stock), Paderborn 1999; Rombold, Günter: Der Streit um das Bild. Zum Verhältnis von moderner Kunst und Religion, 1988; Stock, Alex: Gesicht bekannt und fremd. Neue Wege zu Christus durch Bilder des 19. und 20. Jahrhunderts, München 1999; Stock, Alex: Keine Kunst. Aspekte der Bildtheologie, Paderborn 1996; Thümmel, Hans Georg: Bilderlehre und Bilderstreit, Arbeiten zur Auseinandersetzung über die Ikone und ihre Begründung vornehmlich im 8. und 9. Jahrhundert, Berlin 1991; Thümmel, Hans Georg: Die Frühgeschichte der ostkirchlichen Bilderlehre, Texte und Untersuchungen zur Zeit vor dem Bilderstreit, Berlin 1992; Wagner, Andreas u.a. (Hg.): Gott im Wort - Gott im Bild. Bilderlosigkeit als Bedingung des Monotheismus? Neukirchen-Vluyn 2005; Zink, Markus: Theologische Bildhermeneutik: ein kritischer Entwurf zur Gegenwartskunst und Kirche, Münster 2003. |
Sprechstunden Rainer Kampling: Dienstag 14:00 - 15:00
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(14 635)
- PS/S - |
"Nein, so von Ihnen missverstanden zu werden, das hätte ich nicht erwartet. Ich wäre ein Judenfeind?" Pädagogen (und Theologen) zwischen Judenemanzipation und Judenfeindschaft
(2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(24.4.) |
Matthias Blum |
Das Zitat von Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, der nicht nur ein Klassiker der Pädagogik des 19. Jh., sondern auch sog. protestantischer Kirchenvater des 19. Jh. ist, deutet den Rahmen an, in dem Pädagogen und Theologen wie Schleiermacher sich bewegt haben. Einerseits treten sie scheinbar für die Judenemanzipation ein, andererseits tradieren sie unhinterfragt die typischen antijüdischen Stereotype. In dem Seminar werden Pädagogen (und Theologen) in Hinblick auf ihre Stellung zum Judentum und zur Judenemanzipation im 18./19. Jahrhundert befragt und daraufhin untersucht, welche Spuren diese Haltung in ihren pädagogischen Texten hinterlassen hat. Ihre persönlichen Begegnungen finden dabei ebenfalls Berücksichtigung. So war Schleiermacher nicht nur bekannt mit Friedländer, Rahel Varnhagen und Dorothea Veit, sondern auch ein enger Freund von Henriette Herz, die mit dem Kantschüler und Arzt Markus Herz verheiratet war und einen der Salons führte, in welchem auch Schleiermacher verkehrte. Die Möglichkeiten jüdischer Bildung und Bildungseinrichtungen wie etwa die jüdische Freischule werden in dem Seminar ebenfalls eruiert. |
Sprechstunden Matthias Blum: Dienstag, 14:00 - 15:00
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(14 619)
- PS - |
Die Johannesbriefe
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(18.4.) |
Matthias Blum |
Der erste Johannesbrief kann formal gesehen nur bedingt als Brief eingestuft werden, da das für einen Brief unentbehrliche Präskript und die Schlussgrüße fehlen. Die beiden kleinen Johannesbriefe sind hingegen echte Briefe, die je ein Papyrusblatt ausfüllen. Im Proseminar werden neben der Gattungs- und Verfasserfrage die Quellenfrage (1 Joh: gnostische Quelle?/Bultmann) sowie die Gemeindesituation und Theologie erörtert. Das Proseminar eignet sich für Studierende des Grund- und Hauptstudiums. Bei Bedarf kann für Studierende des Grundstudiums, die noch keinen Grundkurs-Schein erworben haben, eine entsprechende Einführung angeboten werden, die den Erwerb des GK-Scheins ermöglicht. Lit.: ANRW II, 25.5 (Johannes Beutler, 3773-3790; Klaus Wengst, 3753-3772), EKK XXIII, 1 u. 2 (Hans-Josef Klauck), Judith M. Lieu: The Theology of the Johanine Epistles, Cambridge 1991. |
Sprechstunden Matthias Blum: Dienstag 14:00 - 15:00
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(14 620)
- PS - |
Der Pentateuch
(2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(18.4.) |
Andreas Hölscher |
In der alttestamentlichen Forschung hat sich seit dem 18. Jh. die Meinung durchgesetzt, dass der Pentateuch aus unterschiedlichen Quellen besteht. Die erarbeitete Hypothese ging zunächst von vier Quellenschriften (J, E, → (JE), D und P) aus. Seit etwa 1975 wurde dieser Grundkonsens in Frage gestellt. Die sogenannte „Krise der Pentateuchforschung“ führte zu neuen Hypothesenbildungen. Im Seminar werden diese Entwicklungen mit den heutigen Ergebnissen aufgezeigt. Aus den „5 Büchern Mose“ sollen theologische Schlüsseltexte für die Geschichte Israels und die Identität des jüdischen Volkes bearbeitet werden. Lit.: E. Zenger (u.a.): Einleitung in das Alte Testament, Stuttgart 31998. |
Sprechstunden Andreas Hölscher: nach Vereinbarung
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Achtung! Raumveränderung! |
(13 950)
- V - |
Vorlesung zur Einführung in das antike Christentum
(für Magister- und BA-Studierende, Historisches Modul 2)
(2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hs 1a (Hörsaal) |
(20.4.) |
Hartmut Zinser |
In dieser Vorlesung wird die Entwicklung der antiken christlichen Kirche, ihrer Grundpositionen (regula fidei, Kanon und apostolische Sukzession) und ihres Kultus (Taufe, Sündenvergebung, Abendmahl) etwa bis zum Konzil von Chalcedon 451 dargestellt und nach den Voraussetzungen in der frühen Kaiserzeit und Konsequenzen derselben gefragt. Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: W. Sommer / D. Klahr: Kirchengeschichtliches Repetitorium, 2. Aufl. Göttingen 1977 und weitere Aufl., und A. v. Harnack: Dogmengeschichte (1914) Tübingen 1991. In der Vorlesung kann am Ende derselben durch eine Klausur ein Leistungsnachweis erworben werden. |
Sprechstunden Hartmut Zinser: mittwochs 13 - 14 Uhr
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(14 643)
- HS - |
"Ekklesia und Synagoge" als Thema des schulischen Religionsunterrichts
(2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(26.4.) |
Michael Brinkhoff |
Aus verständlichen Gründen gibt es im Judentum erhebliche Vorbehalte gegenüber dem Christentum. Im Namen Jesu und mit Billigung der Kirchen wurden das Judentum und die Juden jahrhundertelang diffamiert und auch verfolgt. In der Hölle der Schoa kamen zwar einige Christen, aber nicht die Christenheit den bedrohten Juden zu Hilfe. Viele Juden sind deshalb der Meinung, dass eine Verbesserung des gegenseitigen Verhältnisses von den Christen auszugehen habe. In der Tat haben Christen nach dem 2. Weltkrieg erste Schritte zu einem besseren Verständnis des Judentums versucht. Die Kirchen haben ihre Schuld teilweise offen bekannt und sich ernsthaft um ein besseres Verhältnis zum Judentum bemüht. Viele kirchliche Dokumente seit "Nostra aetate" (1965) legen davon Zeugnis ab. Auch die Entwicklung einer neuen Theologie des Judentums durch Protestanten und Katholiken sowie die konkreten Aktivitäten in zahlreichen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit haben deutlich zur Verbesserung des Klimas beigetragen. Ziel des Seminars ist es, einen christlichen Religionsunterricht ohne Antijudaismen zu reflektieren, dazu Ideen und Modelle vorzulegen und gemeinsam weiterzuentwicklen. Lit.: Was Christen vom Judentum lernen können, Modelle und Materialien für den Unterricht, hg. von A. Lohrbächer, Freiburg 1997; Schoa - Schweigen ist unmöglich, Erinnern, Lernen, Gedenken, hg. von A. Lohrbächer et. al., Stuttgart 1999; Die Schärfung des Blicks, Pädagogik nach dem Holocaust, hg. von Klaus Himmelstein und Wolfgang Kein, Frankfurt/Main 1996; Rolf Rendtorff: Christen und Juden heute, Neue Einsichten und neue Aufgaben, Neukirchen-Vluyn 1998; Hans H. Henrix: Judentum und Christentum, Gemeinschaft wider Willen, Kevelaer 2004. |
Sprechstunden Michael Brinkhoff: nach Vereinbarung
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(13 275)
- GK - |
Ketzerbewegungen des Mittelalters
(2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 163 (Übungsraum) |
(21.4.) |
Michael de Nève |
Nach einem Diktum Ernst Blochs seien die Ketzer das Interessanteste, was das Christentum hervorgebracht hat. So wie sich die „ecclesia primitiva“ einst aus einer Gruppe von Glaubensdissidenten zusammenfand, bestimmten Sezessionen und Häretisierungen seine Geschichte durch die Jahrhunderte. In krasser Antithetik zur Amtskirche stellten die zelotischen Sektenstifter und verketzerten Häresiarchen, die Katharer, Waldenser und Humiliaten, die Spiritualen, Wycliffiten und Hussiten nicht nur deren Heilsmonopol in Frage, sondern entwickelten eigene theologische Spekulationssysteme, entwarfen radikale Gegenwelten oder propagierten alternative Lebenskonzepte. Geistliches und weltliches Schwert reagierten auf diesen Nonkonformismus nicht mit Toleranz, sondern mit Feuer und pastoraler Kontrollverdichtung. Neben Scheiterhaufen, Kreuzzug und Inquisition stand aber auch der Versuch, die Verlorenen mit Hilfe der großen Bettelorden zurückzugewinnen. Im GK sollen daher die Reaktionsmechanismen des Systems Kirche auf heterodoxe Institutionenbildungen anhand der Kategorien von „challenge and response“ analysiert werden. Ein Ausblick auf inquisitorische Paranoia (Luziferaner) und propagandistische Instrumentalisierung (Friedrich II., Bonifaz VIII.) des Ketzereibegriffs beschließt den Kurs. Scheinerwerb durch Abschlussklausur. Einführende Literatur: J. Fearns, Ketzer und Ketzerbekämpfung im Hochmittelalter (1968); W. Wakefield, Heresies of the High Middle Ages (1969); E. Peters, Heresy and Authority in Medieval Europe (1980). Ferner: W. Nigg, Das Buch der Ketzer (1949); H. Grundmann, Religiöse Bewegungen im Mittelalter (1961); Ders., Ketzergeschichte des Mittelalters (1978); G. Leff, Heresy in the Later Middle Ages, I-II, (1967); J. Le Goff (Hg.), Hérésies et sociétés, (1968); H.J. Schultz (Hg.), Die Wahrheit der Ketzer, (1968); M. Erbstösser, Ketzer im Mittelalter, (1984); H. Fichtenau, Ketzer und Professoren, (1992); H. G. Beck, Vom Umgang mit Ketzern (1993); Malcolm Lambert, Häresie im Mittelalter (2001). |
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(13 313)
- PS - |
Die französischen Religionskriege (auch für Frankreichstudien) (A)
(2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) |
(24.4.) |
Christiane Coester |
Die Religionskriege erschütterten das französische Königreich von der Mitte des 16. bis weit ins 17. Jahrhundert hinein. Im Seminar werden wir uns mit den Ursachen der Kriege und mit ihren Folgen, mit der Rolle der großen französischen Adelsfamilien, mit dem Hof der letzten Valois und dem der ersten Bourbonen sowie mit Fragen der Patronage- und Gewaltforschung beschäftigen. Außerdem soll die Bedeutung einzelner Ereignisse wie die Bartholomäusnacht oder das Edikt von Nantes sowie einzelner Personen wie Heinrich IV. oder Katharina von Medici beleuchtet werden. Da ein Schwerpunkt auf der Einübung von Arbeitstechniken liegt, wird die Teilnahme vor allem Studienanfängern empfohlen. Zur Einführung: J. Garrisson, Guerre civile et compromis, 1559-1598, Paris 1991; M. Greengrass, France in the Age of Henri IV. The Struggle for Stability, London/ New York 21995; M.P. Holt, The French Wars of Religion, 1562-1629, Cambridge 1995; A. Jouanna (u.a.), Histoire et Dictionnaire des guerres de Religion, Paris 1998; R.J. Knecht, The French Wars of Religion, 1559-1598, London/ New York 21996, ND 1999. |
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(13 326)
- GK - |
Religion und Konfession in der Frühen Neuzeit (A)
(2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) |
(20.4.) |
Andreas Bähr |
Religion und Konfession können als grundlegend für das Verständnis frühneuzeitlicher Kulturen angesehen werden. Anders als religiöse Formen der europäischen Moderne strukturierten sie auch zunächst nicht religiös konnotierte Gesellschafts- und Wissensbereiche. Anhand ausgewählter Quellen sollen im Seminar zum einen zentrale religiöse und konfessionspolitische Inhalte und Entwicklungen angesprochen werden (Reformation und Gegenreformation, religiöser Nonkonformismus und Hexenverfolgung). Zum anderen wird im Zusammenhang mit Themen wie Krankheit und Tod sowie der grundlegenden Problematik religiös-moralischer Selbstreflexion das Verhältnis von Religion, ‚Magie’ und ‚Wissenschaft’ in den Blick genommen. Das Bild von der Frühen Neuzeit ist noch immer sehr geprägt durch das Selbstverständnis einer Moderne, die sich als eine individualisierte und säkularisierte Überwindung voraufklärerischer Religiosität begreift und die Frühe Neuzeit auf eine Vorstufe des Eigenen reduziert. Der Blick auf die spezifisch andersartigen Bedeutungen und Funktionen frühneuzeitlichen religiös-konfessionellen Denkens und Handelns erlaubt es, derartige modernisierungstheoretische Paradigmen kritisch zu hinterfragen. Literatur zum Einstieg: Kaspar von Greyerz: Religion und Kultur. Europa 1500-1800, Göttingen 2000; Ulinka Rublack: Die Reformation in Europa, Frankfurt a. M. 2003. |
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(13 342)
- HS - |
Pius XII., die katholische Kirche und der Holocaust. Aspekte einer Kontroverse (B)
(2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 125 (Übungsraum) |
(21.4.) |
Árpád von Klimó |
Seit der „Stellvertreter“ von Hochhuth 1963 in Berlin uraufgeführt wurde, gibt es eine öffentliche Auseinandersetzung über „das Schweigen“ von Papst Pius XII. angesichts des europäischen Judenmords. Anhand dieser verzweigten und sehr komplexen Debatte über Schuld oder Unschuld des Oberhaupts der katholischen Kirche lassen sich verschiedene theoretische, methodische und moralische Probleme der Zeitgeschichte untersuchen, wie etwa die Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung über den Judenmord. Damit verbinden sich auch weiter gefaßte Fragen nach der Moral und Macht der katholischen Kirche in der Moderne, über katholischen Antisemitismus oder über die Handlungsmöglichkeiten zeithistorischer Persönlichkeiten. Anhand der Forschungsliteratur, der Diskussionsbeiträge und ausgewählter Quellen, die in der Diskussion eine wichtige Rolle spielten, wird der Verlauf der Debatte und ihrer verschiedenen Verästelungen rekonstruiert und mit Hilfe neuerer Arbeiten zu Geschichtsdarstellungen und Erinnerungskultur analysiert. Bitte um Voranmeldung unter folgender e-mail-Adresse: aklimo@zedat.fu-berlin.de Lit.: Sánchez, José M., Pius XII. und der Holocaust. Anatomie einer Debatte, Schöningh: Paderborn 2003 (bitte besorgen!); Peter Godman, Der Vatikan und Hitler. Die geheimen Archive, Droemer: München 2004. |
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(14 750)
- V - |
Homo religiosus
(Der Streit um die Bedeutung der Religion für die Menschen)
(2 SWS); Do 16.00-18.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(20.4.) |
Michael Bongardt |
Verteidiger wie Gegner der Religionen berufen sich in ihren Argumentationen oft auf die vorgebliche Natur des Menschen. Den einen verbürgt das Wesen des Menschen die Sinnhaftigkeit der Religion, sogar die Existenz Gottes; für die anderen sind die religiösen Gedanken und Praktiken ein zwar verständlicher, aber zu überwindender Irrtum, dem Menschen regelmäßig verfallen.
Die Vorlesung stellt Positionen anthropologisch begründeter Religionskritik ebenso vor wie herausragende Entwürfe einer theologischen Anthropologie. So soll deutlich werden, vor welchen Entscheidungen Menschen stehen, die sich selbst und die sie umgebende Wirklichkeit – religiös oder nicht religiöse – zu verstehen suchen. |
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(14 751)
- S - |
Religion und Toleranz
(2 SWS); Do 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, K 24/11 |
(20.4.) |
Michael Bongardt |
Sind Religionen prinzipiell intolerant? Müssen die von ihnen erhobenen Wahrheitsansprüche zwangsläufig zur Ablehnung anderer Religionen und Weltanschauungen führen? Oder tragen gerade Religionen zu einem toleranten Umgang mit anders Denkenden und anders Lebenden Menschen bei, weil sie zur Liebe auffordern?
Das Seminar macht mit kulturphilosophischen, wahrheitstheoretischen und theologischen Antworten auf diese Fragen bekannt. Sein Ziel ist es, die verschiedenen Entwürfe auf ihre Toleranzfähigkeit und –förderlichkeit zu prüfen. |
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Raumänderung |
(14 514)
- GK - |
Lektüre ausgewählter Psalmen und prophetischer Texte
(2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130 |
(21.4.) |
Klaus Herrmann |
Der Kurs ist als Einführung in die Psalmen und in die prophetische Überlieferung der hebräischen Bibel konzipiert. Neben philologischen Aspekten soll in zentrale Fragestellungen der Bibelwissenschaft eingeführt werden. |
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(14 542)
- Ü/LV - |
Biblische Prophetie im persischen Zeitalter
(2 SWS); Di 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, KL 23/140 |
(18.4.) |
Niko Oswald |
Seit dem "Kyros-Edikt" (538 v.Chr.), in dem der judäischen Diaspora in Babylonien die Rückkehr nach Zion-Jerusalem gestattet wurde, tritt die Propfetie Israels in ihre späte und letzte Phase. Dies soll in Lektüre und Interpretation von Texten aus dem zweiten Teil des Jesajabuches (Kap. 40-66), Haggai, Sacharja und Maleachi im Rückbezug auf wechselnde historische Konstellationen erarbeitet werden. |
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(14 544)
- Ü - |
Judentum und Skepsis. Das Buch Kohelet
(2 SWS); Do 14.00-16.00 - Rost- / Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 |
(20.4.) |
Niko Oswald |
Das im biblischen Kanon auffällige Buch "Prediger Salomo" geht inhaltlich in Zulassung von scheinbar skeptischen oder gar nihilistischen Reflexionen bis an die Grenze des rechtgläubig Zumutbaren. Interessante Parallelen zu vergleichbaren Gedankengängen aus dem Alten Orient oder aus späterer hellenisische Zeit legen sich nahe. In hebräischer Lektüre und inhaltlicher Analyse soll dies untersucht werden. Voraussetzung: Hebräischkenntnisse |
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(13 310)
- PS - |
Die Reformation in Deutschland und Europa (A)
(2 SWS); Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20, A 124 (Übungsraum) |
(20.4.) |
Esther-Beate Körber |
Das Seminar interpretiert ausgewählte Quellen zur deutschen Reformationsgeschichte. Hausarbeiten sind zu Themen der Reformation in deutschen Städten, aber auch zu außerdeutschen Gebieten (von Spanien bis Livland) möglich. Einführende Literatur: Reinhard, Wolfgang: Probleme deutscher Geschichte 1495 – 1806; Reichsreform und Reformation 1495 – 1555, (Handbuch der deutschen Geschichte 9), Zehnte, völlig neu erarbeitete Auflage, hrsg. v. Wolfgang Reinhard, wissenschaftliche Redaktion Rolf Häfele, Stuttgart 2001; Cameron, Euan: The European Reformation, (1992); Lutz, Heinrich: Reformation und Gegenreformation, (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 10), München/ Wien (2) 1982. |
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NEU! |
(13 961)
- S - |
Licht und Raum in der Barock-Malerei
(für Magister-Studierende im Grund- und Hauptstudium)
(2 SWS); Di 16.00-18.00 - Gemäldegalerie im Kulturforum |
(18.4.) |
Lorenz Wilkens |
Sprechstunden Lorenz Wilkens: n. Vereinbarung
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Achtung! Erweiterung des Teilnehmerkreises und RAUMÄNDERUNG! |
(14 763)
- V - |
Einführung in die Sprache und das Denken der Hebräischen Bibel
(keine Hebräischkenntnisse vorausgesetzt; Basismodul 6 Bibelwiss. V; Vertiefungsmodul 7 Bibelwiss. V, Wahlmodul 8/9 Bibelwiss. V)
(2 SWS); Mi 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 1, 1.10 (Hörsaal) |
(26.4.) |
Detlef Dieckmann-von Bünau |
Diese Lehrveranstaltung, die keine Hebräischkenntnisse voraussetzt und sich an Studierende im Grundstudium bzw. in der Basisphase des BAs richtet*, verfolgt zwei Ziele: Zum einen führt sie in das Biblische Hebräisch ein. Die TeilnehmerInnen sollen dazu befähigt werden, die hebräische Schrift zu lesen und einfache Sätze zu verstehen, so dass z.B. alttestamentliche Wörterbücher gelesen werden können. Danach werden wichtige anthropologische und theologische Termini der Hebräischen Bibel thematisiert, anhand derer das Denken und die Theologie des Alten Testaments entfaltet wird. Zu diesem Seminar wird ein eLearning-Bereich eingerichtet, insofern lohnt es sich, schon jetzt sich unter http://lms.fu-berlin.de für den eLearning-Bereich zu registrieren (Gasthörer müssen sich bei mir melden) und dann spätestens in der ersten Semesterwoche dort diese LV auszuwählen. Den besten Start in diese LV haben Sie, wenn Sie die Lektion "Hebräisch lesen lernen" unter http://www.hebraeischkurs.de/dateien/hebread.pdf so früh wie möglich bearbeiten. Eine Literaturliste finden Sie unter http://www.hebraeischkurs.de/books.htm. *Fortgeschrittene BA-ler, die aber noch nicht dazu gekommen sind, sich mit Biblischem Hebräisch zu befassen, sind auch willkommen. |
Sprechstunden Detlef Dieckmann-von Bünau: mittwochs 13-14 Uhr
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