Veranstaltung entfällt! |
(15 644)
- LK - |
Simone de Beauvoir - Das andere Geschlecht
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - s.A. |
(11.4.) |
Lisa Pfahl,
Lena Schürmann |
1949 erschien mit "Le Deuxième Sexe" die erste umfangreiche, feministisch theoretische Veröffentlichung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Werk, in dem das Geschlechterverhältnis aus einer existenzialistischen Perspektive heraus analysiert wird, und dessen Formulierung "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es" (S. 334) weltweite Berühmtheit erlangte, ist innerhalb der feministischen Theoriebildung in verschiedener Weise aufgegriffen wurden. Wurde es in den 1970er Jahren im Kontext von Sozialisationstheorien gelesen, greifen aktuellere theoretischen Ansätze hierauf zurück und zitieren Beauvoir im Zusammenhang mit Theorien, die Geschlecht als "Entwurf" und "Konstruktion" konzipieren. Im Seminar werden wir "Das andere Geschlecht" lesen und gemeinsam den theoretischen Gehalt herausarbeiten. Gegen Ende des Kurses soll die Rezeptionsgeschichte des Werkes nachvollzogen werden, hierfür werden weitere theoretische Texte hinzugezogen. Wir erwarten die Bereitschaft zum gemeinsamen und selbständigen Arbeiten in Arbeitsgruppen und viel Leselust. Literatur: Beauvoir, Simone de (Neuübersetzung von 1992, Original 1949) "Das andere Geschlecht", Reinbek, Rowohlt. |
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(13 213)
- PS - |
Jeanne d'Arc
(2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 |
(14.4.) |
Michael de Nève |
Einer der spektakulärsten Fälle der Geschichte wird in diesem Seminar zu verhandeln sein. Der historische Hintergrund: ein zwischen Schisma und Konziliarismus aufgeriebenes Papsttum - England und Frankreich in der Endphase des 100-jährigen Krieges - Paris in der Hand des Feindes - der König von Frankreich von seiner bayerischen Mutter zum Bastard erklärt. Ort der Prozesse: Poitiers, Rouen, Rom. Zeitpunkt: 1429/31 bis 1920. Das Verfahren: summarischer Inquisitionsprozess, dann der Instanzenweg. Auf der Anklagebank: ein 19-jähriges Bauernmädchen aus Lothringen, das den "miracle d'Orléans" bewirkt und den Dauphin auf den "voyage du sacre" nach Reims geführt hat. Die Anklage: Häresie, Hexerei, Apostasie, Bellizismus, Blasphemie, Superstition, Asebie, Divination, Idolatrie. Die Ankläger: Inquisitoren, teils im Solde Englands, meist von serviler Niedertracht, unter Vorsitz des Bischofs von Beauvais. Die Richter: dieselben. Die Verteidiger: nicht vorgesehen. Das Urteil: in 1. Instanz (1431) "lebenslängliche Kirchenhaft", nach Rückfall der Delinquentin automatisch in "Feuertod" umgewandelt; in 2. Instanz (1456) "Annullierung" und "Rehabilitation"; in 3. Instanz (1894/1909) "Beatifikation"; in letzter Instanz (1920) "Kanonisation". Anhand der Protokolle und der zeitgenössischen Chronistik sollen die Prozesse hier jedoch nicht neu aufgerollt werden. Vielmehr wird u. a. zu fragen sein, warum charismatische Visionärinnen weltlichen Einfluss gewinnen konnten, womit die "kämpfende Kirche" im Prozess ekklesiologischer Rationalisierung Argumente der "triumphierenden" entkräftete, vor allem jedoch wie das Phänomen "Jeanne" im Spannungsfeld von Politik, Laienfrömmigkeit und Hexereidiskurs zu fassen ist. Seminar begleitend wird eine kleine Filmreihe geplant. Anmeldung nur persönlich (bitte Aushänge vor Raum A 242 beachten). Einführende Literatur: R. Schirmer-Imhof (Üb.), Der Prozeß Jeanne d'Arc, München 1961 u. ö. (dtv); G. Krummeich, Jeanne d'Arc in der Geschichte (=Francia.B 19), Sigmaringen 1989; S. Tanz, Jeanne d'Arc (=FMAG 33), Weimar 1991; H. Röckelein u. a. (Hgg.), Jeanne d'Arc (=Frauen-Kultur-Geschichte 4), Freiburg etc. 1996; H. Thomas, Jeanne la pucelle, das Basler Konzil und die "Kleinen" der Reformation Sigismundi, Francia 11 (1983) 319-339; Ders., Jeanne d'Arc, Berlin 2000. e-mail: michaeldeneve@web.de |
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(13 328)
- HS - |
Geschlechtergeschichte des britischen und französischen Kolonialismus (auch für Frankreichstudien); (B)
(Voraussetzung: gute Englisch- und Französischkenntnisse)
(3 SWS); Mi 8.00-11.00 - Koserstr. 20, A 125 |
(13.4.) |
Gisela Bock |
Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Frauen und Geschlechterbeziehungen eine wichtige Rolle in der Geschichte des Kolonialismus spielten und dessen zeitlichen Wandel prägten: auf der Seite der Kolonisierten ebenso wie der Kolonisatoren. Das Hauptseminar behandelt grundlegende Probleme und historischen Wandel in diesen Bereichen. Teilnahmevoraussetzung: gute Englisch- und Französischkenntnisse Einführende Literatur: Rosalind O'Hanlon, Gender in the British Empire, in: William Roger Louis (Hg.), The Oxford History of the British Empire, Bd. 4 (1999); Gender and Empire (2004: Oxford History of the British Empire); Women's History Review 3/4 (1994): "Feminism, Imperialism and Race"; Nupur Chaudhuri &Margaret Strobel (Hg.), Western Women and Imperialism (1992); Clare Midgley (Hg.), Gender and Imperialism (1998); Yvonne Knibiehler &Régine Goutalier, La femme au temps des colonies (1985); Julia Clancy-Smith &Francis Gouda (Hg.), Domesticating the Empire: Race, Gender, and Family Life in French and Dutch colonialism (1998). |
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(13 486)
- S - |
Geschlechtergeschichte und Geschichtsunterricht
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 |
(11.4.) |
Martin Lücke |
Die Kategorie "Geschlecht" hält nur sehr langsam Einzug in die Geschichtsdidaktik. Nach einer theoretischen Klärung von Grundbegriffen und -anliegen der Gender Studies bzw. der Geschlechtergeschichte soll im Seminar zunächst untersucht werden, wie die Fachdidaktik mit der Kategorie Geschlecht umgeht und welche Strategien sie bereits entwickelt hat, um Themen der Geschlechtergeschichte im Geschichtsunterricht zu verankern. Im Anschluss daran soll konkretes Unterrichtsmaterial, in dem die Kategorie "Geschlecht" Aufnahme findet, im Hinblick auf seine Verwendbarkeit im Prozess des historischen Lernens geprüft werden. Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme, Freude an kontroverser Diskussion, Bereitschaft zur Präsentation eines Produkts oder zur Vorstellung von Unterrichtsmaterial. Literatur zur Einführung: Robert W. Connell: Gender, Cambrigde 2002; Brigitte Dehne: Genderforschung und Geschichtsdidaktik, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2004; Hilke Günther-Arndt (Hg.): Geschichtsdidaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003. |
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(13 806)
- PS - |
Gender-Trouble im "Königsfriedhof" von Ur
(R, HA)
(2 SWS) (6 cr); Di 18.00-20.00 - Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Str., Hs-Container |
(12.4.) |
Helga Vogel |
In der Vorderasiatischen Archäologie geht es um Menschen, die in der fernen Vergangenheit gelebt haben und gestorben sind. Jedoch erlangen bestimmte zentrale Aspekte eines jeden menschlichen Lebens wie etwa Geschlecht, Alter und Status in den archäologischen Disziplinen oftmals nicht dieselbe Aufmerksamkeit wie in anderen Wissenschaftszweigen. Geschlecht, Alter und Status sind jedoch grundlegende und untrennbare Faktoren, die das Leben eines jeden Individuums strukturieren und die Bildung sozialer Gruppen beeinflussen. In der Veranstaltung wollen wir die vorgenannten Aspekte speziell anhand der Befunde des "Königsfriedhofes" in Ur untersuchen. Unser Ziel ist es, die Menschen hinter den Objekten zu erkennen, d.h. auch ihre sozialen Beziehungen, die sie bestimmenden Machverhältnisse sowie die sie beeinflussenden weltanschaulichen Gegebenheiten. Literatur: C.L. Woolley: Ur Excavations II. The Royal Cemetery, London und Philadelphia 1934; R.L. Zettler und L. Horne (Hgg.): Treasures from the Royal Tombs of Ur, Philadelphia 1998; S. Pollock: The Symbolism of Prestige. An Archaeological Example from the Royal Cemetery of Ur, Ann Arbor 1983; S. Pollock: Of Priestesses, Princes, and Poor Relations. The Dead in the Royal Cemetery of Ur, in: Cambridge Archaeological Journal 1 (1991), 171-189; S. Pollock und R. Bernbeck: And They Said, Let Us Make Gods in Our Images. Gendered Ideologies in Ancient Mesopotamia, in: A. Rautman (Hg.), Interpreting the Body. Insights from Anthropological and Classical Archaeology, Philadelphia 1999, 150-164; J.M. Asher-Greve, The Essential Body. Mesopotamian Conceptions of the Gendered Body, in: Gender and History, Vol. 9 No. 3 (November 1997) 432-461. |
Sprechstunden Helga Vogel: Dienstag: 16-17 h, Gelfertstr. 45, Raum 10
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(14 261)
- PS - |
Frauen im Islam. Neue Forschungsansätze am Beispiel der indischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert.
(2 SWS) (4 cr); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, Seminarraum II |
(11.4.) |
Margit Pernau |
In der öffentlichen Diskussion werden die muslimischen Frauen und ihre soziale Stellung oftmals als Symbol für den Islam genommen, der sodann als homogen und unwandelbar dargestellt wird. Demgegenüber soll hier versucht werden, die Stellung der muslimischen Frauen in Südasien in ihrer historischen Bedingtheit deutlich werden zu lassen. Dies umschließt die Interaktion mit der hinduistischen Mehrheit und der Kolonialmacht. Im Vordergrund steht daher nicht die Theologie, sondern die soziale Praxis. Zeitlich erstreckt sich der Bogen von dem Beginn der Kolonialherrschaft bis in die Gegenwart. Der Erwerb unbenoteter Scheine ist möglich. Keine Zwischenprüfungsarbeiten! |
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Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt! |
(14 410)
- PS/HS - |
Die verführerische Orientalin? Das Frauenbild in den europäischen Reiseberichten (G/H)
(Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte).)
(2 SWS) (6/10 cr); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, Seminarraum |
(19.4.) |
Maryam Mameghanian-Prenzlow |
Seit Jahrhunderten sind Europäer gleichzeitig fasziniert und abgestoßen vom Bild der orientalischen Frau, das automatisch mit Verschleierung, Harem, Exotik und Erotik in Verbindung gebracht wird. Anhand von Reiseberichten aus verschiedenen Epochen untersuchen wir das Frauenbild, das westliche Reisende von persischen und generell orientalischen Frauen entwerfen. Gleichzeitig richten wir unseren Fokus auch auf die Position von Frauen in europäischen Gesellschaften der jeweiligen Zeit. |
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Veranstaltung entfällt! |
(14 477)
- S - |
Gebildete osmanische Frauen aus der ilmiye-Schicht (19. Jahrhundert)
(mit Klausur 6 cr)
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, Raum 5 |
(12.4.) |
Rana v. Mende |
Nach den Quellen kann man seit dem 16. Jahrhundert nachweisen, dass viele traditionell-islamisch gebildete osmanische Frauen, darunter Dichterinnen, Mystikerinnen und Kalligraphinnen usw. aus der Ilmiye-Schicht stammt. Das liegt daran, dass die Bildung bis zum 19. Jahrhundert in erster Linie religiös bestimmt war. Die Zahl der Frauen, die religiöse Bücher lasen und deren Inhalt besprechen konnten, ist offensichtlich grösser als man gedacht hat. Die gebildeten Frauen beschäftigten sich bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend mit der klassischen osmanischen Dichtung. Aber (1839-1876) bekamen die Frauen auch eine säkulare Ausbildung und sie traten als Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Komponistinnen in der Öffenlichkeit immer mehr in Erscheinung. In diesem Seminar werden die gebildeten Frauen des 19. Jahrhunderts, die aus der Ilmiye-Schicht stammt und mit ihren Werken Vorreiterinnen der modernen türkischen Literatur und der modernen türkischen Frauen waren (wie z.B. die Dichterin Leyla Hanim, gest.1847/8, die Kalligraphin und Dichterin Feride Hanim, 1837-1903, die erfolgreiche Lehrerin und Verfasserin eines persischen Wörterbuchs Hatice Nakiye Hanim, 1846-1899 oder die Kennerin der modernen Literatur Mihr ün-Nisa Hanim, 1864-1943) anhand osmanischer Quellen behandelt. Quellen: Mehmed Zihni, Mesahir’un Nisa. Istanbul 1295/1878; Ahmed Muhtar, Sair Hanimlarimiz. Istanbul 1311/1894; Fatma Aliye, Namdaran-i Zenan-i Islamiyan. In Malumat mecmuasi 15. Juni 1899-31. Januar 1901. Einführende Literatur: Bursali Mehmed Tahir, Osmanli Müellifleri, 3 Bde., Istanbul 1972-1975; Nihad Sami Banarli, Resimli Türk Edebiyati, 2 Bde., Istanbul 1971; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Asir Türk Sairleri, 4 Bde., Istanbul 1988; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Hattatlar, 2. Ausg. Istanbul 1970; E.J.W.Gibb, History of Ottoman Poetry, London 1900-1909. |
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Veranstaltung entfällt! |
(14 474)
- S - |
"Zwischen den Kulturen" - MigrantInnen-Literatur
(mit Hausarbeit 10 cr)
(2 SWS); Block n. V., Fr, 15.4., 14.00-17.00 - Altensteinstr. 40, SR I Die erste Sitzung am 15.4. ist zugleich die Einführungsstunde mit Terminvereinbarungen für weitere Seminare. |
(15.4.) |
Pervin Tongay |
Das heute als MigrantInnen-Literatur bezeichnete Genre hat eine lange historische Entwicklung vorzuweisen. Standen in den 1960er, 70er und 80er Jahren noch Themen der Heimat und des Identitätsverlustes sowie Auseinandersetzungen mit dem "Gastland" im Vordergrund, so haben die Romane, Gedichte und Erzählungen seit den 90er Jahren längst ein eigenes Profil entwickelt und sich mit ihrem vielfältigen Repertoire bei der deutschen Leserschaft als feste Größe etabliert. Ziel des Seminars ist es, anhand exemplarisch ausgewählter Literatur verschiedener Generationen von MigrantInnen zum einen den Stellenwert der türkischen MigrantInnen-Literatur in der deutschen Literaturszene zu untersuchen. Zum anderen wird im Rahmen der Frauen- und Geschlechterforschung schwerpunktartig herausgearbeitet, welche Formen der Geschlechterdarstellung sichtbar werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, in welcher Weise die AutorInnen die gesellschaftliche und soziale Position von Frau und Mann literarisch verarbeiten und welche Kategorien von Geschlecht sie in diesem Kontext entwerfen. Der Erwerb eines benoteten Seminarscheines setzt ein Referat und eine Hausarbeit voraus. |
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(16 661)
- GK C - |
Ulrich von Liechtenstein: 'Frauendienst'
(2 SWS); Di 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 202 |
(12.4.) |
Michael Mecklenburg |
Dass man über das Leben mittelalterlicher Autoren nichts weiß und sie nie über sich selbst schreiben, gehört zu den Kernsätzen, der den Studierenden in unseren Einführungskursen umgehend vermittelt wird. Über den Autor des „Frauendienst“ aber, den einflussreichen steirischen Adligen Ulrich von Liechtenstein, sind wir bestens informiert. Seine weitreichenden politischen Aktivitäten sind ebenso bekannt, wie seine Familienverhältnisse und seine Erbstreitigkeiten. Weit verblüffender noch ist die Tatsache, dass der „Frauendienst“ eine in der Ich-Form gehaltene Erzählung eines steirischen Adligen über seinen mehr oder weniger erfolgreichen Minnedienst für eine Dame ist. Er weist sich selber als Ulrich von Liechtenstein aus und in den Text sind zahlreiche Minnelieder eingelegt, die er im Minnedienst verfasst haben will. Dabei gehen die Bezüge zum ‚echten’ Ulrich soweit, dass fast das gesamte Personal historisch verbürgte Gestalten aus Ulrichs Umkreis sind. Und auch die Minnelieder sind in anderen Handschriften als Ulrichs Werke überliefert. Der genauere Blick offenbart dann aber schnell die hochgradige literarische Stilisierung des Textes, der vielleicht nur so tut, als erzähle er von Ulrichs wahren Erlebnissen. Doch wie soll man dann die historischen Bezüge einschätzen? Was war die Intention des Autors Ulrich? Wie mag der Text rezipiert worden sein? Wir wollen im Seminar vor allem der Konzeption der ‚Minnesängerbiographie’ nachgehen und danach fragen, wie hier den Minneliedern (nachträglich?) ein Entstehungs- und Aufführungskontext beigegeben wird. Was ändert sich, wenn die Lieder in eine chronologische Reihe gebracht werden? Was lässt sich aus Ulrichs Entwurf für den Minnesang insgesamt ableiten? Dabei werden auch die komischen Aspekte der epischen Erzählung in den Blick kommen, und schließlich lassen sich am „Frauendienst“ exemplarisch wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungen zeigen. Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur intensiven Lektüre eines mittelhochdeutschen Textes (keine nhd. Übersetzung!). Scheinanforderungen: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit; Kurzreferat mit schriftlicher Ausarbeitung. |
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(16 704)
- V - |
Autorinnen in der Literaturgeschichte (I)
(2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 |
(11.4.) |
Irmela von der Lühe |
Die Vorlesung will mit Leben und Werk bekannter und weniger bekannter Schriftstellerinnen seit dem 17. Jhd. vertraut machen. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach dem schriftstellerischen Selbstverständnis, nach Produktions- und Rezeptionsbedingungen ihrer Werke sowie nach Paradigmen literatur- und kulturwissenschaftlicher Deutung des Weiblichen. Zugleich gilt ein besonderes Augenmerk dem Zusammenhang von literaturgeschichtlicher Epochenbildung und weiblicher Autorschaft; d. h. die Vorlesung wird am Beispiel von Autorinnen einen Ein- bzw. Überblick über wichtige literarische und kulturgeschichtliche Entwicklungen seit dem 17. Jhd. geben. Ein genauer Themenplan sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis werden in der ersten Vorlesungsstunde verteilt werden. |
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(16 730)
- PS - |
Ethik, Poetik und Geschlecht II: Mitleidskritik bei Bertold Brecht
(2 SWS); Mo 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 |
(11.4.) |
Anita Runge |
Das Proseminar ist eine Fortsetzung der Lehrveranstaltung "'Mitleid' in Brief und (Brief-)Roman um 1800" (WS 04/05), steht jedoch auch neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern offen. Ausgehend von Käte Hamburgers metatheoretischer Auseinandersetzung mit der Frage nach der ethischen Qualität des Mitleids wird die Entwicklung der Mitleidskritik im Werk Bertolt Brechts in ihrem Zusammenhang mit Gesellschaftstheorie und Geschlechterdiskurs verfolgt. Behandelt werden u. a. die frühen Lehrstücke, Dreigroschenoper und -roman, ausgewählte Gedichte sowie Der gute Mensch von Sezuan. (Literaturliste und Materialien zum Proseminar "Ethik, Poetik und Geschlecht I" vom WS 04/05 können per email angefordert werden: arunge@zedat.fu-berlin.de) Zur vorbereitenden Lektüre: Käte Hamburger: Das Mitleid. Stuttgart 1985. |
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(31 601)
- PS - |
Geschichte der Frauen in Ost- und Südosteuropa (19./20. Jh.): Zwischen Patriarchat und Emanzipation
(2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 |
(11.4.) |
Ulf Brunnbauer |
Die moderne Gender-Forschung machte die Bedeutung der Geschichte der Frauen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit deutlich. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ansätze und Fragestellungen der Gender-Forschung auf Ost- und Südosteuropa angewandt werden; dabei geht es einerseits um die sozialen und kulturellen Konstruktionen von Geschlechterrollen und andererseits um die Geschichte der Frauen in Ost-/Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Die behandelten Themen reichen von den traditionellen patriarchalen Strukturen in der Region über die Formierung der Frauenbewegung und die Veränderungen in der Situation der Frauen im 20. Jh. (insbesondere während der sozialistischen Periode) bis hin zu den für die Frauen sehr ambivalenten Entwicklungen der postsozialistischen Periode. Als roter Faden des Kurses soll die weibliche bzw. Gender-Perspektive auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region dienen (von der Bauernbefreiung über den Kommunismus bis zur postsozialistischen Transformation). Neben einem Vorlesungsteil wird der Kurs aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie inhaltlichen Inputs seitens der Studierenden bestehen.
Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt! |
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(15 689)
- HS - |
Geschlecht als Dimension sozialer Ungleichheit in Europa
(2 SWS); Fr 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(15.4.) |
Jens Alber |
In diesem Seminar des Hauptstudiums geht es u.a. um die Frage, ob geschlechtsspezifische Ungleichheiten langsamer oder schneller eingeebnet werden als andere Formen sozialer Ungleichheit. Im Zentrum steht die Erarbeitung von historisch-vergleichenden Informationen zur Repräsentation von Frauen und Männern in verschiedenen Lebensbereichen. Nach gemeinsamer Lektüre grundlegender Texte zur Entwicklung geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichheit soll die Verteilung der Lebenschancen von Männern und Frauen in den Lebensbereichen Familie, Bildungswesen, Beruf und Politik für verschiedene europäische Länder empirisch-vergleichend herausgearbeitet werden. Als zentrale Grundlage werden Makrodaten der amtlichen Statistik dienen, die um Mikrodaten aus Umfragen ergänzt werden. Voraussetzung für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme sowie die Übernahme einer Hausarbeit, in der die Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern in einem ausgewählten Bereich vergleichend für verschiedene europäische Länder dargestellt wird. |
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