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ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung

Weiterbildender postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Weiterbildener postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Im Wintersemester 2003/04 startete an der Freien Universität Berlin (FU) der Weiterbildende postgraduale Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo) mit einer dreijährigen Pilotphase. Gleichstellungspolitisch Interessierte aller Studienfächer erwerben in drei Semestern Wissen und Handlungskompetenz in Fragen der Chancengleichheit. Der Studiengang ist am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften angesiedelt. Das Studienmanagement liegt bei der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung.

Aktualisierungen des Lehrveranstaltungsangebots entnehmen Sie bitte entweder der Online-Version des Vorlesungsverzeichnisses der FU (http://www.fu-berlin.de/vv/) oder der Website des Zusatzstudiengangs Gender-Kompetenz (http://www.fu-berlin.de/vv/).

1. Studienbegleitendes Angebot

14 800
S -
(Virtuelles) Begleitseminar (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen (13.4.) Dorothea Lüdke
Das Begleitseminar dient dem Austausch und der Diskussion über die Studien- und Berufsziele, die Studienbereiche und -inhalte und bietet damit Raum für Fragen und Reflexionen. In diesem Seminar werden die theoretischen und praxisbezogenen Lehrangebote in die Studienziele integriert. Entsprechend der Zielsetzung gliedert sich das Seminar in drei Schwerpunkte: Informationsblock, Colloquium und Themenblöcke (virtuelle Lerneinheiten).

2. Studienbereich I: Grundlagen der Frauen- und Geschlechterforschung

Die Lehrveranstaltungen (LV) des Studienbereichs I basieren u.a. auf den Angeboten der Frauen- und Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin. Das Lehrangebot in diesem Studienbereich gilt vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung der angefragten HochschullehrerInnen, Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und Lehrbeauftragten.

2.1 Modul (A) Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wandel der Zeit - Frauengeschichte, Männergeschichte und Geschlechtergeschichte

Veranstaltung entfällt!
(15 644)
LK -
Simone de Beauvoir - Das andere Geschlecht (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - s.A. (11.4.) Lisa Pfahl,
Lena Schürmann
1949 erschien mit "Le Deuxième Sexe" die erste umfangreiche, feministisch theoretische Veröffentlichung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Werk, in dem das Geschlechterverhältnis aus einer existenzialistischen Perspektive heraus analysiert wird, und dessen Formulierung "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es" (S. 334) weltweite Berühmtheit erlangte, ist innerhalb der feministischen Theoriebildung in verschiedener Weise aufgegriffen wurden. Wurde es in den 1970er Jahren im Kontext von Sozialisationstheorien gelesen,
greifen aktuellere theoretischen Ansätze hierauf zurück und zitieren Beauvoir im Zusammenhang mit Theorien, die Geschlecht als "Entwurf" und "Konstruktion" konzipieren. Im Seminar werden wir "Das andere Geschlecht" lesen und gemeinsam den theoretischen Gehalt herausarbeiten. Gegen Ende des Kurses soll die Rezeptionsgeschichte des Werkes nachvollzogen werden, hierfür werden weitere theoretische Texte hinzugezogen.
Wir erwarten die Bereitschaft zum gemeinsamen und selbständigen Arbeiten in Arbeitsgruppen und viel Leselust.
Literatur: Beauvoir, Simone de (Neuübersetzung von 1992, Original 1949) "Das andere Geschlecht", Reinbek, Rowohlt.
 
(13 213)
PS -
Jeanne d'Arc (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (14.4.) Michael de Nève
Einer der spektakulärsten Fälle der Geschichte wird in diesem Seminar zu verhandeln sein. Der historische Hintergrund: ein zwischen Schisma und Konziliarismus aufgeriebenes Papsttum - England und Frankreich in der Endphase des 100-jährigen Krieges - Paris in der Hand des Feindes - der König von Frankreich von seiner bayerischen Mutter zum Bastard erklärt. Ort der Prozesse: Poitiers, Rouen, Rom. Zeitpunkt: 1429/31 bis 1920. Das Verfahren: summarischer Inquisitionsprozess, dann der Instanzenweg. Auf der Anklagebank: ein 19-jähriges Bauernmädchen aus Lothringen, das den "miracle d'Orléans" bewirkt und den Dauphin auf den "voyage du sacre" nach Reims geführt hat. Die Anklage: Häresie, Hexerei, Apostasie, Bellizismus, Blasphemie, Superstition, Asebie, Divination, Idolatrie. Die Ankläger: Inquisitoren, teils im Solde Englands, meist von serviler Niedertracht, unter Vorsitz des Bischofs von Beauvais. Die Richter: dieselben. Die Verteidiger: nicht vorgesehen. Das Urteil: in 1. Instanz (1431) "lebenslängliche Kirchenhaft", nach Rückfall der Delinquentin automatisch in "Feuertod" umgewandelt; in 2. Instanz (1456) "Annullierung" und "Rehabilitation"; in 3. Instanz (1894/1909) "Beatifikation"; in letzter Instanz (1920) "Kanonisation". Anhand der Protokolle und der zeitgenössischen Chronistik sollen die Prozesse hier jedoch nicht neu aufgerollt werden. Vielmehr wird u. a. zu fragen sein, warum charismatische Visionärinnen weltlichen Einfluss gewinnen konnten, womit die "kämpfende Kirche" im Prozess ekklesiologischer Rationalisierung Argumente der "triumphierenden" entkräftete, vor allem jedoch wie das Phänomen "Jeanne" im Spannungsfeld von Politik, Laienfrömmigkeit und Hexereidiskurs zu fassen ist. Seminar begleitend wird eine kleine Filmreihe geplant. Anmeldung nur persönlich (bitte Aushänge vor Raum A 242 beachten).
Einführende Literatur: R. Schirmer-Imhof (Üb.), Der Prozeß Jeanne d'Arc, München 1961 u. ö. (dtv); G. Krummeich, Jeanne d'Arc in der Geschichte (=Francia.B 19), Sigmaringen 1989; S. Tanz, Jeanne d'Arc (=FMAG 33), Weimar 1991; H. Röckelein u. a. (Hgg.), Jeanne d'Arc (=Frauen-Kultur-Geschichte 4), Freiburg etc. 1996; H. Thomas, Jeanne la pucelle, das Basler Konzil und die "Kleinen" der Reformation Sigismundi, Francia 11 (1983) 319-339; Ders., Jeanne d'Arc, Berlin 2000.
e-mail: michaeldeneve@web.de
 
(13 328)
HS -
Geschlechtergeschichte des britischen und französischen Kolonialismus (auch für Frankreichstudien); (B) (Voraussetzung: gute Englisch- und Französischkenntnisse) (3 SWS); Mi 8.00-11.00 - Koserstr. 20, A 125 (13.4.) Gisela Bock
Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Frauen und Geschlechterbeziehungen eine wichtige Rolle in der Geschichte des Kolonialismus spielten und dessen zeitlichen Wandel prägten: auf der Seite der Kolonisierten ebenso wie der Kolonisatoren. Das Hauptseminar behandelt grundlegende Probleme und historischen Wandel in diesen Bereichen.
Teilnahmevoraussetzung: gute Englisch- und Französischkenntnisse
Einführende Literatur: Rosalind O'Hanlon, Gender in the British Empire, in: William Roger Louis (Hg.), The Oxford History of the British Empire, Bd. 4 (1999); Gender and Empire (2004: Oxford History of the British Empire); Women's History Review 3/4 (1994): "Feminism, Imperialism and Race"; Nupur Chaudhuri &Margaret Strobel (Hg.), Western Women and Imperialism (1992); Clare Midgley (Hg.), Gender and Imperialism (1998); Yvonne Knibiehler &Régine Goutalier, La femme au temps des colonies (1985); Julia Clancy-Smith &Francis Gouda (Hg.), Domesticating the Empire: Race, Gender, and Family Life in French and Dutch colonialism (1998).
 
(13 486)
S -
Geschlechtergeschichte und Geschichtsunterricht (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (11.4.) Martin Lücke
Die Kategorie "Geschlecht" hält nur sehr langsam Einzug in die Geschichtsdidaktik. Nach einer theoretischen Klärung von Grundbegriffen und -anliegen der Gender Studies bzw. der Geschlechtergeschichte soll im Seminar zunächst untersucht werden, wie die Fachdidaktik mit der Kategorie Geschlecht umgeht und welche Strategien sie bereits entwickelt hat, um Themen der Geschlechtergeschichte im Geschichtsunterricht zu verankern.
Im Anschluss daran soll konkretes Unterrichtsmaterial, in dem die Kategorie "Geschlecht" Aufnahme findet, im Hinblick auf seine Verwendbarkeit im Prozess des historischen Lernens geprüft werden.
Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme, Freude an kontroverser Diskussion, Bereitschaft zur Präsentation eines Produkts oder zur Vorstellung von Unterrichtsmaterial.
Literatur zur Einführung: Robert W. Connell: Gender, Cambrigde 2002; Brigitte Dehne: Genderforschung und Geschichtsdidaktik, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2004; Hilke Günther-Arndt (Hg.): Geschichtsdidaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003.
 
(13 806)
PS -
Gender-Trouble im "Königsfriedhof" von Ur (R, HA) (2 SWS) (6 cr); Di 18.00-20.00 - Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Str., Hs-Container (12.4.) Helga Vogel
In der Vorderasiatischen Archäologie geht es um Menschen, die in der fernen Vergangenheit gelebt haben und gestorben sind. Jedoch erlangen bestimmte zentrale Aspekte eines jeden menschlichen Lebens wie etwa Geschlecht, Alter und Status in den archäologischen Disziplinen oftmals nicht dieselbe Aufmerksamkeit wie in anderen Wissenschaftszweigen. Geschlecht, Alter und Status sind jedoch grundlegende und untrennbare Faktoren, die das Leben eines jeden Individuums strukturieren und die Bildung sozialer Gruppen beeinflussen. In der Veranstaltung wollen wir die vorgenannten Aspekte speziell anhand der Befunde des "Königsfriedhofes" in Ur untersuchen. Unser Ziel ist es, die Menschen hinter den Objekten zu erkennen, d.h. auch ihre sozialen Beziehungen, die sie bestimmenden Machverhältnisse sowie die sie beeinflussenden weltanschaulichen Gegebenheiten.
Literatur: C.L. Woolley: Ur Excavations II. The Royal Cemetery, London und Philadelphia 1934; R.L. Zettler und L. Horne (Hgg.): Treasures from the Royal Tombs of Ur, Philadelphia 1998; S. Pollock: The Symbolism of Prestige. An Archaeological Example from the Royal Cemetery of Ur, Ann Arbor 1983; S. Pollock: Of Priestesses, Princes, and Poor Relations. The Dead in the Royal Cemetery of Ur, in: Cambridge Archaeological Journal 1 (1991), 171-189; S. Pollock und R. Bernbeck: And They Said, Let Us Make Gods in Our Images. Gendered Ideologies in Ancient Mesopotamia, in: A. Rautman (Hg.), Interpreting the Body. Insights from Anthropological and Classical Archaeology, Philadelphia 1999, 150-164; J.M. Asher-Greve, The Essential Body. Mesopotamian Conceptions of the Gendered Body, in: Gender and History, Vol. 9 No. 3 (November 1997) 432-461.
Sprechstunden
Helga Vogel: Dienstag: 16-17 h, Gelfertstr. 45, Raum 10
 
(14 261)
PS -
Frauen im Islam. Neue Forschungsansätze am Beispiel der indischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. (2 SWS) (4 cr); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, Seminarraum II (11.4.) Margit Pernau
In der öffentlichen Diskussion werden die muslimischen Frauen und ihre soziale Stellung oftmals als Symbol für den Islam genommen, der sodann als homogen und unwandelbar dargestellt wird. Demgegenüber soll hier versucht werden, die Stellung der muslimischen Frauen in Südasien in ihrer historischen Bedingtheit deutlich werden zu lassen. Dies umschließt die Interaktion mit der hinduistischen Mehrheit und der Kolonialmacht. Im Vordergrund steht daher nicht die Theologie, sondern die soziale Praxis. Zeitlich erstreckt sich der Bogen von dem Beginn der Kolonialherrschaft bis in die Gegenwart.
Der Erwerb unbenoteter Scheine ist möglich. Keine Zwischenprüfungsarbeiten!
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
(14 410)
PS/HS -
Die verführerische Orientalin? Das Frauenbild in den europäischen Reiseberichten (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte).) (2 SWS) (6/10 cr); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, Seminarraum (19.4.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Seit Jahrhunderten sind Europäer gleichzeitig fasziniert und abgestoßen vom Bild der orientalischen Frau, das automatisch mit Verschleierung, Harem, Exotik und Erotik in Verbindung gebracht wird. Anhand von Reiseberichten aus verschiedenen Epochen untersuchen wir das Frauenbild, das westliche Reisende von persischen und generell orientalischen Frauen entwerfen. Gleichzeitig richten wir unseren Fokus auch auf die Position von Frauen in europäischen Gesellschaften der jeweiligen Zeit.
 
Veranstaltung entfällt!
(14 477)
S -
Gebildete osmanische Frauen aus der ilmiye-Schicht (19. Jahrhundert) (mit Klausur 6 cr) (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, Raum 5 (12.4.) Rana v. Mende
Nach den Quellen kann man seit dem 16. Jahrhundert nachweisen, dass viele traditionell-islamisch gebildete osmanische Frauen, darunter Dichterinnen, Mystikerinnen und Kalligraphinnen usw. aus der Ilmiye-Schicht stammt. Das liegt daran, dass die Bildung bis zum 19. Jahrhundert in erster Linie religiös bestimmt war. Die Zahl der Frauen, die religiöse Bücher lasen und deren Inhalt besprechen konnten, ist offensichtlich grösser als man gedacht hat. Die gebildeten Frauen beschäftigten sich bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend mit der klassischen osmanischen Dichtung. Aber (1839-1876) bekamen die Frauen auch eine säkulare Ausbildung und sie traten als Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Komponistinnen in der Öffenlichkeit immer mehr in Erscheinung.
In diesem Seminar werden die gebildeten Frauen des 19. Jahrhunderts, die aus der Ilmiye-Schicht stammt und mit ihren Werken Vorreiterinnen der modernen türkischen Literatur und der modernen türkischen Frauen waren (wie z.B. die Dichterin Leyla Hanim, gest.1847/8, die Kalligraphin und Dichterin Feride Hanim, 1837-1903, die erfolgreiche Lehrerin und Verfasserin eines persischen Wörterbuchs Hatice Nakiye Hanim, 1846-1899 oder die Kennerin der modernen Literatur Mihr ün-Nisa Hanim, 1864-1943) anhand osmanischer Quellen behandelt.
Quellen: Mehmed Zihni, Mesahir’un Nisa. Istanbul 1295/1878; Ahmed Muhtar, Sair Hanimlarimiz. Istanbul 1311/1894; Fatma Aliye, Namdaran-i Zenan-i Islamiyan. In Malumat mecmuasi 15. Juni 1899-31. Januar 1901.
Einführende Literatur: Bursali Mehmed Tahir, Osmanli Müellifleri, 3 Bde., Istanbul 1972-1975; Nihad Sami Banarli, Resimli Türk Edebiyati, 2 Bde., Istanbul 1971; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Asir Türk Sairleri, 4 Bde., Istanbul 1988; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Hattatlar, 2. Ausg. Istanbul 1970; E.J.W.Gibb, History of Ottoman Poetry, London 1900-1909.
 
Veranstaltung entfällt!
(14 474)
S -
"Zwischen den Kulturen" - MigrantInnen-Literatur (mit Hausarbeit 10 cr) (2 SWS); Block n. V., Fr, 15.4., 14.00-17.00 - Altensteinstr. 40, SR I
Die erste Sitzung am 15.4. ist zugleich die Einführungsstunde mit Terminvereinbarungen für weitere Seminare.
(15.4.) Pervin Tongay
Das heute als MigrantInnen-Literatur bezeichnete Genre hat eine lange historische Entwicklung vorzuweisen. Standen in den 1960er, 70er und 80er Jahren noch Themen der Heimat und des Identitätsverlustes sowie Auseinandersetzungen mit dem "Gastland" im Vordergrund, so haben die Romane, Gedichte und Erzählungen seit den 90er Jahren längst ein eigenes Profil entwickelt und sich mit ihrem vielfältigen Repertoire bei der deutschen Leserschaft als feste Größe etabliert.
Ziel des Seminars ist es, anhand exemplarisch ausgewählter Literatur verschiedener Generationen von MigrantInnen zum einen den Stellenwert der türkischen MigrantInnen-Literatur in der deutschen Literaturszene zu untersuchen. Zum anderen wird im Rahmen der Frauen- und Geschlechterforschung schwerpunktartig herausgearbeitet, welche Formen der Geschlechterdarstellung sichtbar werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, in welcher Weise die AutorInnen die gesellschaftliche und soziale Position von Frau und Mann literarisch verarbeiten und welche Kategorien von Geschlecht sie in diesem Kontext entwerfen.
Der Erwerb eines benoteten Seminarscheines setzt ein Referat und eine Hausarbeit voraus.
 
(16 661)
GK C -
Ulrich von Liechtenstein: 'Frauendienst' (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 202 (12.4.) Michael Mecklenburg
Dass man über das Leben mittelalterlicher Autoren nichts weiß und sie nie über sich selbst schreiben, gehört zu den Kernsätzen, der den Studierenden in unseren Einführungskursen umgehend vermittelt wird. Über den Autor des „Frauendienst“ aber, den einflussreichen steirischen Adligen Ulrich von Liechtenstein, sind wir bestens informiert. Seine weitreichenden politischen Aktivitäten sind ebenso bekannt, wie seine Familienverhältnisse und seine Erbstreitigkeiten. Weit verblüffender noch ist die Tatsache, dass der „Frauendienst“ eine in der Ich-Form gehaltene Erzählung eines steirischen Adligen über seinen mehr oder weniger erfolgreichen Minnedienst für eine Dame ist. Er weist sich selber als Ulrich von Liechtenstein aus und in den Text sind zahlreiche Minnelieder eingelegt, die er im Minnedienst verfasst haben will. Dabei gehen die Bezüge zum ‚echten’ Ulrich soweit, dass fast das gesamte Personal historisch verbürgte Gestalten aus Ulrichs Umkreis sind. Und auch die Minnelieder sind in anderen Handschriften als Ulrichs Werke überliefert. Der genauere Blick offenbart dann aber schnell die hochgradige literarische Stilisierung des Textes, der vielleicht nur so tut, als erzähle er von Ulrichs wahren Erlebnissen. Doch wie soll man dann die historischen Bezüge einschätzen? Was war die Intention des Autors Ulrich? Wie mag der Text rezipiert worden sein?
Wir wollen im Seminar vor allem der Konzeption der ‚Minnesängerbiographie’ nachgehen und danach fragen, wie hier den Minneliedern (nachträglich?) ein Entstehungs- und Aufführungskontext beigegeben wird. Was ändert sich, wenn die Lieder in eine chronologische Reihe gebracht werden? Was lässt sich aus Ulrichs Entwurf für den Minnesang insgesamt ableiten? Dabei werden auch die komischen Aspekte der epischen Erzählung in den Blick kommen, und schließlich lassen sich am „Frauendienst“ exemplarisch wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungen zeigen.
Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur intensiven Lektüre eines mittelhochdeutschen Textes (keine nhd. Übersetzung!).
Scheinanforderungen: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit; Kurzreferat mit schriftlicher Ausarbeitung.
 
(16 704)
V -
Autorinnen in der Literaturgeschichte (I) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (11.4.) Irmela von der Lühe
Die Vorlesung will mit Leben und Werk bekannter und weniger bekannter Schriftstellerinnen seit dem 17. Jhd. vertraut machen. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach dem schriftstellerischen Selbstverständnis, nach Produktions- und Rezeptionsbedingungen ihrer Werke sowie nach Paradigmen literatur- und kulturwissenschaftlicher Deutung des Weiblichen. Zugleich gilt ein besonderes Augenmerk dem Zusammenhang von literaturgeschichtlicher Epochenbildung und weiblicher Autorschaft; d. h. die Vorlesung wird am Beispiel von Autorinnen einen Ein- bzw. Überblick über wichtige literarische und kulturgeschichtliche Entwicklungen seit dem 17. Jhd. geben. Ein genauer Themenplan sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis werden in der ersten Vorlesungsstunde verteilt werden.
 
(16 730)
PS -
Ethik, Poetik und Geschlecht II: Mitleidskritik bei Bertold Brecht (2 SWS); Mo 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 (11.4.) Anita Runge
Das Proseminar ist eine Fortsetzung der Lehrveranstaltung "'Mitleid' in Brief und (Brief-)Roman um 1800" (WS 04/05), steht jedoch auch neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern offen. Ausgehend von Käte Hamburgers metatheoretischer Auseinandersetzung mit der Frage nach der ethischen Qualität des Mitleids wird die Entwicklung der Mitleidskritik im Werk Bertolt Brechts in ihrem Zusammenhang mit Gesellschaftstheorie und Geschlechterdiskurs verfolgt. Behandelt werden u. a. die frühen Lehrstücke, Dreigroschenoper und -roman, ausgewählte Gedichte sowie Der gute Mensch von Sezuan.
(Literaturliste und Materialien zum Proseminar "Ethik, Poetik und Geschlecht I" vom WS 04/05 können per email angefordert werden: arunge@zedat.fu-berlin.de)
Zur vorbereitenden Lektüre: Käte Hamburger: Das Mitleid. Stuttgart 1985.
 
(31 601)
PS -
Geschichte der Frauen in Ost- und Südosteuropa (19./20. Jh.): Zwischen Patriarchat und Emanzipation (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Ulf Brunnbauer
Die moderne Gender-Forschung machte die Bedeutung der Geschichte der Frauen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit deutlich. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ansätze und Fragestellungen der Gender-Forschung auf Ost- und Südosteuropa angewandt werden; dabei geht es einerseits um die sozialen und kulturellen Konstruktionen von Geschlechterrollen und andererseits um die Geschichte der Frauen in Ost-/Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert.
Die behandelten Themen reichen von den traditionellen patriarchalen Strukturen in der Region über die Formierung der Frauenbewegung und die Veränderungen in der Situation der Frauen im 20. Jh. (insbesondere während der sozialistischen Periode) bis hin zu den für die Frauen sehr ambivalenten Entwicklungen der postsozialistischen Periode. Als roter Faden des Kurses soll die weibliche bzw. Gender-Perspektive auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region dienen (von der Bauernbefreiung über den Kommunismus bis zur postsozialistischen Transformation).
Neben einem Vorlesungsteil wird der Kurs aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie inhaltlichen Inputs seitens der Studierenden bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
(15 689)
HS -
Geschlecht als Dimension sozialer Ungleichheit in Europa (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (15.4.) Jens Alber
In diesem Seminar des Hauptstudiums geht es u.a. um die Frage, ob geschlechtsspezifische Ungleichheiten langsamer oder schneller eingeebnet werden als andere Formen sozialer Ungleichheit. Im Zentrum steht die Erarbeitung von historisch-vergleichenden Informationen zur Repräsentation von Frauen und Männern in verschiedenen Lebensbereichen. Nach gemeinsamer Lektüre grundlegender Texte zur Entwicklung geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichheit soll die Verteilung der Lebenschancen von Männern und Frauen in den Lebensbereichen Familie, Bildungswesen, Beruf und Politik für verschiedene europäische Länder empirisch-vergleichend herausgearbeitet werden. Als zentrale Grundlage werden Makrodaten der amtlichen Statistik dienen, die um Mikrodaten aus Umfragen ergänzt werden. Voraussetzung für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme sowie die Übernahme einer Hausarbeit, in der die Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern in einem ausgewählten Bereich vergleichend für verschiedene europäische Länder dargestellt wird.

2.2 Modul (B) Arbeit, Profession und Geschlecht: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht

(12 147)
PS -
Geschlechtsspezifische Sozialisation (Gender) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (11.4.) Bettina Hannover
Es werden pädagogische, entwicklungs- und sozialpsychologische Theorien vorgestellt, die beschrei-ben, wie Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen herausgebildet werden und welche Mechanis-men zur Aufrechterhaltung dieser Unterschiede über die Lebensspanne hinweg beitragen.
Scheinerwerb durch: selbständige Lektüre englischsprachiger Literatur; Referate.
 
(12 311)
HS -
Arbeit und Geschlecht (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202 (14.4.) Ingeborg Siggelkow
Die Historizität des Begriffs "Arbeit" legt es nahe, sich auf die gesellschaftliche Arbeitsteilung seit etwa 1700 zu beschränken, als die Wortkombination "Berufsarbeit" aufkommt. Aus der Sicht der Geschlechterforschung wird untersucht, wie sich Berufsarbeit als entlohnte Arbeit herausbildet und welche Faktoren zu einer Hierarchisierung von Berufen beitragen. Aktuelle Entwicklungstendenzen der Arbeitswelt wie Professionalisierung und Entberuflichung werden ebenso thematisiert wie Fragen zur beruflichen Sozialisation, sozialen Identität und neuen Anforderungsprofilen.
 
(12 588)
S -
Wandel der Arbeit und arbeitszentrierte Lebensgestaltung: Frauen und Männer im IT-Bereich (Psy) (2 SWS); Vorbesprechung: Do, 21.4., 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122c (21.4.) Ulrike Schraps
  Fr, 27.5., 3.6., 12.00-18.00 und Sa, 28.5., 4.6., 9.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (27.5.)  
Der aktuelle Strukturwandel der Arbeitwelt, der sich generell als eine Tendenz zur erweiterten Selbstorganisation und forcierten Flexibilisierung charakterisieren lässt, zieht sich durch alle Ebenen der Unternehmens- und Arbeitsorganisation. Auf individueller Ebene bedeutet er vor allem eine verstärkte Ökonomisierung der eigenen Arbeitsfähigkeiten und -leistungen sowie eine Verbetrieblichung der alltäglichen Lebensführung. Nach einer theoretischen Einarbeitung in dieses Problemfeld soll am Beispiel von jungen Erwerbstätigen in IT-Startups zunächst nachvollzogen werden, welche Folgen dieser Wandel für die konkrete Arbeits- und Lebensgestaltung der Beschäftigten hat. Dazu sollen auszugsweise Interviews aus einem laufenden Forschungsprojekt am Arbeitsbereich ("KOMPETENT") analysiert werden. In einem zweiten Schritt soll vertiefend auf die ungleichen beruflichen Chancen von Frauen und Männern eingegangen werden. Zur Vorbereitung auf das Seminar sollten die Forschungsberichte 18,19 und 21 gelesen werden, die auf der Homepage (www.fu-berlin.de/arbpsych) unseres Arbeitsbereiches ( arbeits-,Berufs- und Organisationspsychologie) unter der Rubrik "Publikationen"=> "Forschungsberichte" zur Verfügung stehen.
 
Veranstaltung entfällt!
(15 701)
HS -
Zum Wandel von Erwerbsarbeit und Geschlechterverhältnissen (2 SWS); Do 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (14.4.) Hanna Meißner
Im Zuge der Transformationsprozesse, die seit den 70er Jahren des 20 Jahrhunderts in den Industriegesellschaften stattfinden, kommt es zu einer weitreichenden De- und Reregulierung von Erwerbsarbeit. Das Seminar beschäftigt sich mit dieser Entwicklung vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Lebens- und Partizipationschancen und stellt die Frage nach der Bedeutung des Geschlechterverhältnisses in diesem Zusammenhang. Im Mittelpunkt steht die Situation in der Bundesrepublik Deutschland, es werden jedoch auch die Entwicklungen anderer EU-Länder in einer komparativen Perspektive betrachtet.
 
(12 650)
S -
Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung bei Frauen, Männern und Paaren (Psy, Nf, EwS) (3 SWS); Mo 14.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (11.4.) Ernst-H. Hoff
Es soll ein Überblick (a) über Ansätze zur Erklärung "geschlechtsspezifischer" Arbeitsmärkte und Berufsverläufe und (b) über die neuere psychologische Forschung zur beruflichen Entwicklung von Frauen und Männern in hoch qualifizierten Berufen vermittelt werden. Mit Bezug auf eigene Forschungsprojekte im Bereich Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie sollen schließlich spezifische Probleme der Abstimmung von Berufskarrieren sowie der ausserberuflichen Arbeitsteilung zwischen den Paaren in "Doppelverdiener"- und "Doppelkarriere"- Paaren behandelt werden. Literatur: Abele, A. E., Hoff, E.- H. & Hohner, H.-U. (Hrsg.). (2003). Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg. Heidelberg: Asanger.
 
(14 197)
LK -
Lektüre zum Seminar: Nan-Nü: Konstruktionen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in China (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, Gr Hs (12.4.) Heike Schmidbauer,
Andreas Steen
Ergänzend zum gleichnamigen Seminar werden in diesem Lektürekurs relevante Aufsätze aus der chinesischen Frauen- und Geschlechterforschung gelesen und diskutiert. Je nach Interessenlage der Teilnehmer/innen können zusätzlich auch Filmbeispiele, bildliche Darstellungen oder Auszüge aus literarischen Werken zur Untersuchung von spezifischen Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen herangezogen werden. Der Lektürekurs wendet sich an Studierende ab dem 5. Semester.

2.3 Modul (C) Geschlechterverhältnisse in Politik, Recht und Staat - Zur Relevanz der Frauen- und Geschlechterforschung für die Praxis der Politik der Chancengleichheit und der Geschlechtergleichstellung

(15 070)
PS -
Gewalt gegen Frauen aus internationaler Perspektive (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Ihnestr. 22, 22/E2 (14.4.) Brigitte Wehland-Rauschenbach,
Anja Wehler-Schöck
 
(15 075)
PS -
Gender Mainstreaming in Theorie und Praxis (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (15.4.) Carmen Regin
 
(15 311)
HS -
Post-Feminismus? Geschlechterverhältnisse und Geschlechterpolitik im Neoliberalismus (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 21, 21/F (12.4.) Hasko Hüning
 
(16 087)
C -
Ideologie, Habitus und Subjektivierung im Neoliberalismus (2 SWS); Block 15.7.-29.7., 11.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/209 (15.7.) Johann Rehmann
Nach einem Überblick über die Herausbildung und Durchsetzung des Neoliberalismus werden theoretische Ansätze seiner Analyse und Kritik besichtigt und hinsichtlich ihres Erklärungswerts verglichen: von der Hegemonie im Fordismus (Gramsci) zur neoliberalen Hegemonie (Stuart Hall), ideologische Apparate, Anrufungen und Wirkungsweisen (Althusser, Projekt Ideologietheorie), Prekarisierung, symbolische Gewalt und Habitus (Bourdieu), “Gouvernementalität” (im Anschluss an Foucault), Geschlechterverhältnisse und Feminisierung der Armut u.a. Die rekonstruierten Theoriebegriffe werden auf die aktuelle Konstellation des Neoliberalismus rückbezogen und an ausgewählten Materialien geprüft. Hierbei ist Gelegenheit, Projekte für Diplomarbeiten und Dissertationen vorzustellen und zu diskutieren.
Sprechstunden
Johann Rehmann: n. V.
 
(15 071)
PS -
Politische Philosophie und Geschlechterordnung (2 SWS); Di 16.00-20.00, 14-tägl. - Ihnestr. 21, 21/E (12.4.) Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
(15 489)
PK -
Kulturelle Hegemonie und Geschlecht im europäischen Vergleich (T + V + A + B) Teil II (4 SWS); Fr 10.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/E1 (15.4.) Sabine v. Oppeln,
Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
Raumänderung
(15 604)
LK -
Bourdieu lesen (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201
(Persönliche Anmeldung per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder Telefonnummer:838-56256 ist Voraussetzung.)
(13.4.) Ulla Bock
Es handelt sich im Wesentlichen um eine Wiederholung des Lesekurses vom letzten Wintersemester 2004/05. Es werden überwiegend Primärtexte aber auch Sekundärtexte gelesen. Vorgestellt werden die wichtigsten theoretischen Konzepte bzw. Schlüsselbegriffe der Bourdieu'schen Sozialanalyse wie sozialer Raum, soziales Feld, kulturelles Kapital und symbolische Gewalt. Nach einer biographischen und theoretischen Annäherung an sein Werk werden wir uns hauptsächlich mit seinem Konzept des Habitus befassen, welches die ältere Rollentheorie abgelöst hat. Wie ist Gesellschaft möglich? Diese grundlegende soziologische Fragestellung beantwortet Bourdieu mit dem Konzept vom Habitus, als "Verkörperung" des Sozialen. Bourdieu gehört zu den wenigen Soziologen, die auch das Geschlechterverhältnis als ein die Gesellschaft strukturierendes Element konsequent theoretisiert haben. Im Seminar wird folglich das Thema "Habitus und Geschlecht" einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Als Einstimmung zum Seminar empfehle ich Bourdieus "Selbstversuch" zu lesen (erschienen 2002 im Suhrkamp Verlag).
Zu Beginn des Semesters wird ein Reader vorliegen, der im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden kann.
Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme (= mindestens 85% Anwesenheitszeit in den Lehrveranstaltungen) und schriftliche Hausarbeit (unbenoteter und benoteter Schein).
 
(17 360)
HS -
Gender in Public Discourse (2 SWS) (10 cr) (auf Englisch); Fr 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 208   Sonja Kleinke
Linguistic gender studies are concerned with the socio-linguistic variation associated with speakers’ gender, the construction of gender identities and gender-related stereotypes. Therefore the representation of women and men in public discourse has always been an important topic in gender research. During this course we want to look at what the popular images of women’s and men’s language are, how they relate to gender-related differences in natural language use, and in what ways gender-related stereotypes are constructed and perpetuated. In order to do so we will analyse texts from different areas of public discourse (proverbs, jokes, media discourse, fictional and non-fictional texts). The course will be organised as a workshop. Each participant is expected to present a short practical research paper for discussion in class.

A list of topics for term papers and a detailed reading list will be provided in the first session.
Credit requirements: oral report and a short practical research paper.
Recommended for introductory reading:
Graddol, David; Swann, Joan (1992): Gender Voices. Oxford. Chapters 1 and 6.
 
(15 072)
PS -
Judith Butler und die politische Theorie (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 2 (15.4.) Lars Distelhorst
 
(15 134)
PS -
Die Governance der Europäischen Beschäftigungsstrategie am Beispiel der Implementierung von Gender Mainstreaming in Arbeistmarkt- und Beschäftigungspolitik in Deutschland und Schweden (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 21, 21/F (12.4.) Dietrich Englert
 
(15 341)
HS -
Zur Politischen Theorie und Politischen Psychologie der Macht unter Einbeziehung der Gender-Perspektive (L) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 2 (12.4.) Angelika Ebrecht-Laermann
 
(15 073)
PS -
Recht und Geschlecht: nationale und europäische Gleichstellungspolitik anhand von Beispielen (L) (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (13.4.) Sylvie Nautré
 
(15 076)
PS -
EU-Osterweiterung - Chance für die Frauen? (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Ihnestr. 21, 21/E (12.4.) Sigrid Jüttemann
 
(15 734)
S mit Exkursion -
Grenzgängerinnen: Frauen in der Regionalentwicklung - Chancen und Probleme der polnisch-deutschen Grenzregion ein Jahr nach dem EU-Beitritt Polens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); nach der Reihenfolge in der Einschreibeliste, ab 20.3.05 im Sekretariat
Institut für europäische Ethnologie (HU), Schiffbauerdamm 19
(s. A.) Elisabeth Meyer-Renschhausen,
Leonore Scholze-Irrlitz
Im Rahmen des Seminars soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen die grenzüberschreitenden Regionalentwicklungsprogramme „Spree-Neiße-Bober“, „Pro Europa Viadrina“ und „Pomerania“ für die Bewohner dieser Regionen haben. Im Mittelpunkt der Untersuchung soll das Engagement von Frauen stehen, die sich in diesen peripheren Regionen besonders stark engagieren. Wie sehen die Dorfbewohner in Polen ihre Chancen nach dem EU-Beitritt, welche endogenen Entwicklungspotentiale sind festzustellen? Wieso sind besonders Frauen in diesen Regionen als Vorsitzende von unterschiedlich kulturell oder sozial orientierten Vereinen oder auch als Bürgermeisterinnen aktiv? Welche Rolle spielt darüber hinaus der grenzüberschreitende Naturschutz für die Menschen in der Region bzw. helfen Agrotourismus und Ökolandbau tatsächlich, dörfliche Erwerbslosenraten von bis zu 50 % zu senken? Was bedeutet der Grenzraum für Menschen, die vor zwei Generationen zwangsweise als Neusiedler in diese Gebiete östlich und westlich der Oder und Neiße kamen? - Im Gespräch mit Betroffenen wollen wir beiderseits von Oder und Neiße prüfen, wie die Menschen die Wirkung der Regionalentwicklungsprogramme einschätzen. Wir werden vorhandene Programme „evaluieren“ und örtliche Frauengruppen besuchen.

- low budget per Bahn, Rad und Zelt mit Selbstbeteiligung an Kosten und Organisation, Dauer 7 Tage, zwei vor- und nachbereitende Kompaktseminartreffen. Die Termine werden im Internet bekannt gegeben. Vorausgesetzt werden inhaltliches Interesse an den Transitionsprozessen in Osteuropa, ein Fahrrad sowie Übung in dessen Gebrauch.
 
(33 703)
HS -
Politik, Religion und Gender (e-learning, Teilnahmevoraussetzung: Internetzugang + E-Mail-Adresse) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (12.4.) Marianne Braig,
Willfried Spohn
Eines der prägenden Merkmale der gegenwärtigen Periode ist die weltweite enge Verbindung von Politik und Religion, die Politisierung von Religion oder die religiöse Aufladung von Politik. Zugleich ist diese Verbindung von Politik und Religion durch spezifische Geschlechterverhältnisse und geschlechtsspezifische Phänomene charakterisiert. Dabei interessieren nicht nur fundamentalistische und gewaltförmige Phänomene, sondern allgemeine politische und religiöse Transformationsprozesse, wie sie insbesondere auch in Lateinamerika und Europa zu beobachten sind. Dieses Seminar will sich soziologische, politikwissenschaftliche und anthropologische Ansätze zum Verhältnis von Religion, Politik und Gender erarbeiten und an interessanten Untersuchungen im historischen und internationalen Vergleich exemplarisch vertiefen.
 
(15 666)
PjS 2 -
Muslimische Frauen in Berlin - Lebensformen und Praktiken jenseits der Kopftuchdebatte (4 SWS); Di 14.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 301
Neuaufnahmen sind nur nach Absprache mit der Dozentin möglich.
(12.4.) Ulrike Schultz
Im Projektseminar sollen die Lebensbedingungen- und praktiken von muslimischen Frauen in Berlin untersucht werden. Dabei geht es im Wesentlichen um die Frage, wie Handlungsspielräume in der Familie und Beruf erschlossen werden und welche Rolle dabei die religiöse und ethnische Identität sowie transnationale soziale Netzwerke spielen. In diesem Semester sollen qualitative Interviews im Wrangelkiez durchgeführt und gemeinsam in der Gruppe ausgewertet werden. Dazu wird in ausgewählte Methoden der qualitativen Sozialforschung eingeführt werden (Grounded Theory, Narratives Interview nach Schütze, Qualitative Inhaltsanalyse).
 
(15 730)
HS -
Reflexionen über und Kritik an problematische/n Themen und Realitäten ihres Lebens: Muslimische Frauen äußern sich! (2 SWS); Mo 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (11.4.) Habibeh Djohari-Büttner
Die Modernisierung und die "Liberalisierung" der islamischen Staaten brachten aus zwei Sichten weitreichende Konsequenzen für das Leben der muslimischen Frauen. Einerseits erliessen die islamischen Staaten ohne Mitwirkung der Frauen Gesetze, die deren Status und Rechte verbessern sollten. Jedoch oft mit der Einschränkung, diese dürften den Rahmen des islamischen Rechtes nicht überschreiten. Viele gewährte Freiheitsrechte können von den Frauen nicht beansprucht werden, weil die gegenwärtige Auffassung über das islamische Recht dies nicht erlaubt. Es stellt sich deshalb die Frage: Müssen muslimische Frauen die bestehende problematische Rechtslage im Namen der Religion akzeptieren oder müssen sie vielmehr die islamischen Quellen in einem neuen Licht studieren und mit einer hermeneutischen Methode interpretieren?
Andererseits fand als Folge der Modernisierung eine Verwestlichung der Gesellschaften statt, die bei vielen Intellektuellen, einschliesslich der islamisch orientierten Strömungen der Frauenbefreiungen, zu grossen Debatten über die eigene kulturelle Identität und über die Gefahr der Entfremdung führte. Begleitet wurde diese Debatte von Warnungen und von der Angst, durch die westliche Kultur einfach "überrumpelt" zu werden.
Dieses Seminar beschäftigt sich mit den kritischen Beiträgen von aus modernistischen, konservativen und fundamentalistischen Lagern stammenden Autorinnen, die sich über eine Reihe von Themen äussern, die im Zusammenhang mit den beiden oben genannten Problemfeldern stehen. Beispielsweise: Neue Interpretation des Koran und damit die Infragestellung der bisherigen Rechte und des Status der Frauen; Sexualität und damit verbundene Themen wie Jungfräulichkeit, Scham und Ehre; Feminismus: säkular oder islamisch orientiert; kulturelle Identität und Authentizität.
 
(31 904)
V -
Frauenrollen, Geschlechterbeziehungen und Nationsbildung in Polen (2 SWS) (2 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Gertrud Pickhan
Die Interdependenzen der Identitätskonzepte „Nation“ und „Geschlecht“ werden in dieser Vorlesung am Beispiel Polens untersucht, wo das Leitbild der Matka-Polka (Mutter-Polin) bis heute konserviert, jedoch zunehmend auch hinterfragt wird. Es entstand in der Teilungszeit im 19. Jahrhundert und verdeutlicht schlaglichtartig die Verschränkung von Nationskonzepten und Geschlechterordnungen in Polen. Die Besonderheit der polnischen Geschichte, insbesondere die negative Dimension der Fremdherrschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, führte zu einer spezifischen Ausprägung der nationalen Identität, die sich bis heute auf die Stellung von Frauen in der polnischen Gesellschaft auswirkt. Entsprechend soll in der Vorlesung die Bedeutung der Geschlechterdifferenz im Prozess des polnischen nation-building von der Zeit der Adelsrepublik bis in unsere Tage beleuchtet werden.
Lit.: Women in Polish Society, ed. by Rudolf Jaworski and Bianka Pietrow-Ennker, New York 1992; Natalie Stegmann, Von „Müttern der Nation“ und anderen Frauen: Zum Stand der historischen Frauenforschung in Polen, in: JGO 46/1998, S. 269-275; Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918, hg. von Sophia Kemlein, Osnabrück 2000; Zwischen den Kriegen. Nation, Nationalismen und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa 1918-1939, hg. von Johanna Gehmacher, Elizabeth Harvey und Sophia Kemlein, Osnabrück 2004.

2.4 Modul (D) Neuere theoretische und methodologische Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung

(15 662)
PjS 1 &2 -
Geschlechterarrangements (2 SWS); Di 10.30-12.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (12.4.) Helgard Kramer
Einerseits werden die Varianten der hermeneutischen Rekonstruktion und Fallanalyse (nach Oevermann, Bohnsack, Rosenthal) behandelt; andererseits Geschlechterarrangements in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Kontexten und ihre Veränderungen.
In dieser Veranstaltung können (durch Teilnahme an der zwei-stündigen Plenarveranstaltung plus Referat oder Hausarbeit oder Mitarbeit in Forschungsgruppen) auch Leistungsnachweise des Grund- und Hauptstudiums erworben werden.
 
(15 732)
HS -
Feministische Erkenntnistheorie (2 SWS); Mi 10.00-14.00 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 323 (13.4.) Melitta Patzak
Feministische Wissenschaft will einen Beitrag dazu leisten, in der Gesellschaft herrschaftsfreie Geschlechterverhältnisse herzustellen. Zu diesem Zweck erörtert sie die Bedingungen konkreter Handlung hinsichtlich von Wahrheit, Subjektivität usw., die unter dem feministischen Anspruch nach Aufhebung der geschlechterhierarchischen Herrschaftsverhältnisse gesehen werden.
Die allgemeinen Bedingungen, wie feministische Theorie eine gesellschaftliche Gleichberechtigung außerhalb der Geschlechterhierarchie ermöglichen will, werden in feministischer Erkenntnistheorie reflektiert.
Diese eher politische Fragestellung nach der Aufhebung der in der Gesellschaft vorliegenden geschlechterhierarchischen Diskriminierung von Frauen wird von einer Mehrzahl von erkenntnistheoretischen Entwürfen thematisiert. Diese unterscheiden sich dadurch, dass sie verschiedenartige Auffassungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Ursachen von Frauendiskriminierung vertreten, z.B. je unterschiedliche kommunikative Bedingungen, Standpunkte, psychoanalytische Voraussetzungen usw.
Die LV setzt die bereits im WS 2004/5 erfolgten Überlegungen zu diesem Thema fort und wird sich diesmal hauptsächlich mit den Ansätzen der Standpunkttheorien, der Psychoanalyse, der konstruktivistischen Ansätze sowie mit dem "Schwarzen Feminismus" befassen. Die Teilnahme im vergangenen Semester wird nicht vorausgesetzt. Eine ausführliche Literatur wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
 
(14 181)
S -
Nan-Nü: Konstruktionen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in China (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, Gr Hs (12.4.) Heike Schmidbauer,
Andreas Steen
Während die Vielfältigkeit von Rollenmodellen für Frauen in Geschichte und Gesellschaft Chinas relativ gut dokumentiert ist, wurde dem anderen Pol im Begriffspaar bislang weitaus weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Implizit häufig als ahistorische und unveränderliche Kategorie verstanden, wird erst in jüngerer Zeit verstärkt auf die diversen Konstruktionen von "Männlichkeit" und die Interdependenz beider Kategorien hingewiesen. Ziel des Seminars ist es, neuere theoretische Ansätze aus der Gender-Forschung und den aktuellen Stand innerhalb der Chinawissenschaften vorzustellen und zu diskutieren. Hierzu sollen unterschiedliche Konzeptionen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in China, das Zusammenspiel zwischen Ideen und Praktiken und die Einbettung in übergreifende Diskurse zu Familie, Sexualität, Nation oder Region näher untersucht werden. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende im Hauptstudium, der Besuch des gleichnamigen Lektürekurses wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.
Einführende Literatur: Susan Brownell and Jeffrey N. Wasserstrom (eds.), Chinese Femininities / Chinese Masculinities. A Reader, Berkeley 2002.
 
Raumänderung
(15 643)
PS -
Languages of Feminism: Perspektiven feministischer Theoriebildung (4 SWS); Mo 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (11.4.) Amel Hamza,
Christina Herkommer,
Hanna Meißner,
Ulrike Schultz
  zusätzlich: Block Fr 27.5. sowie 3.6. jeweils 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 323    
  und Sa 28.5. sowie 4.6. 12.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11    
Feministische Theorie ist kein einheitliches Gebilde, sondern umfasst zahlreiche Ansätze, die sich auf unterschiedliche Theorietraditionen beziehen und sich mit einer großen Bandbreite an Themen beschäftigen. Auch sind feministische Theorien nicht auf den westlichen Kulturkreis beschränkt, sondern zeigen in interkultureller Perspektive eine Vielfältigkeit, die in diesem Seminar besonders zur Sprache kommen soll.
Neben einer Einführung in feministische Theorien, ihre verschiedenen Konzepte und Fragestellungen, die in einer Kombination aus Vorlesung und Seminar stattfinden wird, sind zusätzlich zwei Blockveranstaltungen geplant, die unter der Leitung von Amel Hamza von der Ahfad University in Omdurman im Sudan einen Einblick in feministische Theoriebildung geben sollen, wie sie von afrikanischen Feministinnen vertreten wird.
 
(15 731)
HS -
Feministische Theorien: Konstruktion und Dekonstruktion (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (13.4.) Helgard Kramer
Nachdem im WS psychoanalytische feministische Theorien behandelt worden sind, soll in dieser Veranstaltung, ausgehend von Sandra Hardings wissenschaftstheoretsicher Darstellung (vor allem in: Feminism and Science) und Londa Schiebingers wissenschaftshistorischer Arbeit (Has Feminism changed Science?) die Diversifizierung der Feminismen durch die Verbindung mit Ansätzen postkolonialer und auf kulturelle und ethnische Minderheiten bezogener Kritik behandelt werden.
Auch Teilnehmer/innen, die sich im Grundstudium befinden, können einen Leistungsnachweis erwerben.
 
Veranstaltung entfällt!
(12 207)
HS -
Anthropologie des Körpers (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 (11.4.) Anja Tervooren
Der Körper ist seit langem Brennpunkt interdisziplinärer Debatten. Im Seminar werden anhand erziehungswissenschaftlicher Handlungsfelder wie Kindheit, Jugend, Geschlecht oder Behinderung unterschiedliche Strömungen aktueller Körpertheorien erarbeitet und nach deren pädagogischer Relevanz gefragt.
 
(12 312)
HS -
Gender Studies in der Erziehungswissenschaft - Überblicksveranstaltung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/133 (11.4.) Barbara Drinck
Das Seminar bietet einen guten Einblick in die Themen der Geschlechterforschung der Erziehungswissenschaft: Es werden behandelt die Geschichte der Frauenbildung sowie aktuelle Fragen zu Koedukation und Monoedukation, Karriereplanung und Lebensentwürfe, Theorien der Frauen-, der Männer- und der Geschlechterforschung, Familienformen und Elternrollen in interkulturellen und alternativen Kontexten.
Die Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(33 701)
HS -
Grundbegriffe und Themen der Frauen- und Geschlechterforschung in Lateinamerika (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (13.4.) Stephanie Schütze,
Martha Zapata Galindo
In der Projektgruppe sollen anhand von Porträts unterschiedlicher Wissenschaftlerinnen Grundbegriffe und Themen der Frauen- und Geschlechterforschung im lateinamerikanischen Kontext (Jean Franco, Teresita de Barbieri, Martha Lamas, Renate Rott, Maxine Molyneux, Eva Alterman Blay, Elizabeth Jelin) diskutiert werden. Zweck der Porträts ist der Ausbau einer Wissensdatenbank (knowledge database) für den Schwerpunkt „Geschlechterforschung am Lateinamerika-Institut“. Dazu werden Interviews mit den einzelnen Wissenschaftlerinnen geführt, die dann im Internet präsentiert werden. In der Projektgruppe sollen durch die Lektüre der wichtigsten Schriften der einzelnen Wissenschaftlerinnen Fragestellungen für die Interviewführung erarbeitet und die zu digitalisierenden Texte ausgesucht werden. Es wird so ein Konzept für die Durchführung der Interviews entwickelt, das es erlaubt, die Interviews als Sequenzen in das Internet zu stellen. Die vorgesehene Präsentation der Porträts wird es den Studierenden ermöglichen, wichtige Informationen zu Persönlichkeiten, Themen und Begriffen der Frauen- und Geschlechterforschung im Internet-Portal des LAI abzurufen.
Teilnahmevoraussetzung: Internetzugang und E-Mail-Adresse.
 
(33 553)
HS -
Qualitative und ethnographische Forschungsmethode: Zur Vorbereitung der Feldforschung in Lateinamerika (2 SWS) (14.2 EU) (max. 15 Teiln.) (in Dtsch/Span./Engl.); Mi 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01 (13.4.) Claudia Lozano
Das allgemeine Ziel des Seminars ist, eine kritische und reflexive Perspektive der konkreten sozialwissenschaftlichen Praxis zu entwickeln. Der Kurs beginnt mit einer Diskussion über Epistemologie, Ethik und Schreibstil. Ebenfalls werden mehrere Texte – unter anderem klassische Handbücher über Feldtechniken (Interviews, Teilnehmende Beobachtung, Feldnotizen, Archivforschung, Foto- und Filmaufnahme) gelesen sowie die Materialien (Texte, Bilder, Filme, Zeitungsartikel), die ich während und nach meinem Forschungsaufenthalt in Argentinien gesammelt und geschrieben habe, analysieren. So werden die „praktischen“ Lektüren in Zusammenhang mit der Aufgabe der Erhebung und der Analyse der empirischen Daten diskutiert. Ziel der Zusammenarbeit ist, den Studierenden bei der Formulierung und der Durchführung ihrer Forschungsprojekte (Master, Diplom und Promotion) zu unterstützen. Der Kurs ist an Studierende der Soziologie, Ethnologie, Geschlechterstudien, Lateinamerikanistik, Kulturwissenschaft gerichtet, die an einer soziolinguistischen Analyse interessiert sind.
Einführende Literatur:
Lévi-Strauss, Claude: „Traurige Tropen“. Frankfurt: Suhrkamp, 1999.
Guber, Rosana: „La etnografía: método, campo y reflexividad“. Buenos Aires: Editorial Norma, 2001.
Behnke, Cornelia, Meuser, Michael: „Geschlechterforschung und qualitative Methoden“. Opladen: Leske &Budrich, 1999.
Duranti, Alessandro: „Linguistik Anthropology“. Cambridge: Cambridge University Press: 1997.
 
(15 733)
HS -
Gesellschaftliche Unbewusstheit, Generationentransfer und Geschlechtlichkeit (2 SWS); Mi 16.00-20.00, 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302a (13.4.) Uta Ottmüller
Biographische Spuren kollektiver Traumata.
Im Seminar wird die "Ethnopsychoanalyse" Mario Erdheims in Beziehung zur Biographieforschung gesetzt. Nach Erdheim blockiert gesellschaftliche Unbewußtheit soziale und wirtschaftliche Innovation und kanalisiert Aggression im Dienste partikularer Interessen. Dabei spielt die Nicht- oder Unterbewertung weiblicher Arbeit und die Verachtung der Sexualität eine zentrale Rolle.
Im Blick der Biographie- und Therapieforschung erscheinen wichtige Bereiche gesellschaftlicher Unbewußtheit als eine Art transgenerationaler Verschiebebahnhof unbewußter Schuldgefühle, Loyalitäten, Ängste und Aggressionen, die die Wiederholung traumatischer Ereignisse begünstigen können. Gelingende Partnerbeziehungen stärken demgegenüber die Fähigkeit, nachzufragen und den transgenerationalen "Pakt des Schweigens" zu brechen.
 
(19 001)
V -
Struktur und Geschlecht - Unerhörte Fragen: Über Frauen und Männer, Mathematik und Informatik (2 SWS) (6 LP); Mo 18.00-20.00 - Takustraße 9, gr. Informatikhörsaal (18.4.) Externe Referent/inn/en,
Mechthild Koreuber,
Jochen Schiller
Mathematik und Informatik verbindet nicht nur die Charakterisierung als Strukturwissenschaft oder die Zusammenfassung zu einem Fachbereich. Beide Disziplinen tun sich äußerst schwer darin, Frauen für diese Fächer als Studierende zu gewinnen und sie als Lehrende und Forschende zu behalten. Eine Beobachtung, die Ausgangspunkt einer Vielzahl historiographischer, soziologischer und päda-gogischer Frauenforschung ist.
Doch bedeutet die Frage nach dem Geschlecht in der Mathematik bzw. Informatik mehr als die Suche nach den Frauen in Geschichte und Gegenwart anzutreten. Geschlechterforschung heißt eine Forschungs- und Lehrperspektive einzunehmen, die das Geschlechterverhältnis mit in den Blick nimmt. Das ist in Fächern, die von der Geschlechtsneutralität ihrer Objekte und damit auch von der Bedeutungslosigkeit des Geschlechts der Forschenden überzeugt sind, schwer zu denken. Geschlechterforschung zur Mathematik/Informatik bewegt sich an den Grenzen anderer Disziplinen: Philosophie, Geschichte, Wissenschaftstheorie, Soziologie, Didaktik und – unerwartet – Textilkunst und Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass Fragen nach dem Geschlecht im Kontext von Informatik und Mathematik zugleich Fragen nach dem Verhältnis von Gesellschaft und Fachidentität sind.
Die Veranstaltung präsentiert unterschiedliche methodische Ansätze, die die Geschlechterforschung verfolgt um sich diesen Disziplinen zu nähern, und bietet damit Antworten auf Fragen nach den Mög-lichkeiten von Geschlechterforschung in diesen sich geschlechtsneutral verstehenden und zugleich männlich konnotierten Disziplinen.

Zielgruppe:
Studierende und Lehrende der Mathematik, Informatik und Bioinformatik, (mit den Möglichkeiten des Schein- bzw. Leistungspunkteerwerbs bei gleichzeitigem Besuch des zweistündigen Begleitseminars). Studierende des Studiengangs Genderkompetenz, Studierende aller Fachrichtungen im BA/MA (Leistungspunkteerwerb für den ABV-Bereich), interessierte Öffentlichkeit
Vorraussetzungen:
Keine
Literatur:
Handapparat in der Bibliothek des Fachbereichs Mathematik/Informatik
Prüfungsleistung:
Regelmäßige Teilnahme an beiden Veranstaltungen, Referat, Hausarbeit.
 
(19 243)
S -
Struktur und Geschlecht: Über Frauen und Männer, Mathematik und Informatik (2 SWS) (6 LP); Di 16.00-18.00 - Arnimallee 2-6, Mathematik SR 007/008 (12.4.) Mechthild Koreuber
Inhalt:
Mathematik und Informatik verbindet nicht nur die Charakterisierung als Strukturwissenschaft oder die, oft eher zufällig wirkende Zusammenfassung zu einem Fachbereich. Beide Disziplinen tun sich äußerst schwer darin Frauen für diese Fächer als Studierende zu gewinnen und sie als Lehrende und Forschende zu behalten.

Historische Frauenforschung hat das Wissen über bekannte Frauen wie Emmy Noether, Ada Lovelace oder Grace Hopper vermehrt und vergessene Wissenschaftlerinnen sichtbar gemacht. Doch bedeutet die Frage nach dem Geschlecht in der Mathematik bzw. Informatik mehr als die Suche nach den Frauen in der Geschichte und Gegenwart anzutreten. Geschlechterforschung heißt ein Forschungs-, aber auch Lehrperspektive einzunehmen, die das Geschlechterverhältnis mit in den Blick nimmt.

Das ist für Mathematik und Informatik, die von der Geschlechtsneutralität ihrer Objekte und damit auch von der Bedeutungslosigkeit des Geschlechts der Forschenden überzeugt sind, schwer zu denken. Und so bewegt sich die Geschlechterforschung zur (der) Mathematik/Informatik an der Grenze anderer Disziplinen. Philosophie, Wissenschaftstheorie, Soziologie, Didaktik, aber auch und unerwartet Textilkunst, Literaturwissenschaft, Religionswissenschaft bilden den fachlichen Hintergrund.

In dem Seminar werden behandelt:

● die Biographien von bekannten und unbekannten Mathematikerinnen und Informatikerinnen
● die Bedeutung der Didaktik im Hinblick auf die unterschiedliche Interessenentwicklung von Jungen und Mädchen.
● das Verhältnis antiker mathematischer Texte und antiker Webstühle
● die Attraktivität von Frauenstudiengängen der Informatik die Rückschlüsse auf die Kultur traditioneller Informatikstudiengänge zulässt.
● das Verhältnis von Mathematikstudentinnen und –studenten zu ihrem Fach, das durch Unsicherheit und Ängste gekennzeichnet ist.
● den versteckten Lehrplan der sich geschlechtsneutral gebenden Disziplinen, der als „doing gender by doing work“ charakterisiert werden kann.

Die Vielfalt der Themen wird exemplarisch die Möglichkeiten aufzeigen, aus der Perspektive der Geschlechterforschung sich den beiden Wissenschaften zuzuwenden. Und so geht es nicht nur um die Feststellung eines Ungleichgewichtes zwischen Männern und Frauen, das auf den höheren Hierarchieebenen immer schärfer wird. Es wird sich vielmehr herausstellen, das Fragen nach dem Geschlecht im Kontext von Informatik und Mathematik zugleich Fragen nach dem Verhältnis von Gesellschaft und Disziplin sind. Es scheint, das gerade im Zusammenstoßen der Fachkulturen Fragen entstehen, unerhört und möglicherweise auch als ungehörig empfunden, deren Aufnahme in den Kanon der Wissenschaften bereichernd, inspirierend und möglicherweise verändernd wirkt bzw. wirken würde.

Zielgruppe:
Studierende und Lehrende der Mathematik, Informatik und Bioinformatik, (mit den Möglichkeiten des Schein- bzw. Leistungspunkteerwerbs bei gleichzeitigem Besuch der zweistündigen Vorlesung). Studierende des Studiengangs Genderkompetenz, Studierende aller Fachrichtungen im BA/MA (Leistungspunkteerwerb für den ABV-Bereich), Interessierte aller Disziplinen

Vorraussetzungen:
Keine

Literatur:
Handapparat in der Bibliothek des Fachbereichs Mathematik/Informatik

Prüfungsleistung:
Regelmäßige Teilnahme an beiden Veranstaltungen, Referat, Hausarbeit
 
(12 313)
HS -
Forschungswerkstatt: Projektseminar "Vaterschaft zwischen Leitbildern und Selbstbild" (2 SWS); Mi 12.00-14.00 und 14.00-16.00, 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, 12.00-14.00: JK 26/140, 14.00-16.00: JK 27/103 (13.4.) Barbara Drinck
Das Projektseminar beschäftigt sich auch in seiner zweiten Phase damit, wie Väter ihr Vaterbild und damit zugleich ihre Verantwortung als erziehender Vater konstruieren. Es steht vor allem die Frage im Vordergrund, welche alternativen Konzepte die Befragten von ihrer Vaterschaft entwerfen. Der im vorausgegangenen Semester entwickelte standardisierte Fragebogen mit einzelnen offenen Fragen wird in einem Vorlauf mit 20 Probanden erprobt und anschließend im Seminar revidiert, um ihn einer größeren Probandenzahl vorzugelegen. Abschließend werden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet (SPSS) und interpretiert. Auch der Forschungsbericht wird gemeinsam geschrieben. Die regelmäßig Teilnahme sowie die Durchführung der Befragungen und deren Auswertung sowie schließlich das Mitverfassen des Projektberichts sind Voraussetzung für die Teilnahme. Am Seminar können auch StudentInnen teilnehmen, die nicht an der ersten Phase beteiligt waren.
 
(12 309)
HS -
Inszenierung von Geschlecht am Beispiel des Drag (2 SWS); Fr 16.00-20.00, 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/ 222 (27.5.: KL 24/122d) (15.4.) Barbara Drinck,
Bettina Fritzsche
(nur mit Voranmeldung)
Am Beispiel von Transgender-Praktiken wird im Seminar das Verhältnis von
Geschlecht und Inszenierung untersucht. Auf der Grundlage von Überlegungen
aus der Queer Theory wird diskutiert, welche Funktion Inszenierungen bei
der Herstellung und auch Verschiebung geschlechtlicher Bedeutungen haben.
Besondere Aufmerksamkeit wird dabei jenen Inszenierungen von Geschlecht
gewidmet, die sich jenseits eines normativen Systems von
Zweigeschlechtlichkeit bewegen, beziehungsweise dieses parodieren. Hierbei
wird auch danach gefragt, welche politische Bedeutung affirmative
beziehungsweise subversive Geschlechter-Inszenierungen haben können und wie
sich ein solches politisches Potenzial in der Pädagogik nutzen lässt.

3. Studienbereich II: "Praxisperspektiven und Berufsfeldorientierung"

3.1 Modul (A) Neue Perspektiven für die Praxis der Chancengleichheit: Vorstellung von Berufsfeldern und Akteurinnen und Akteuren

14 801
S -
Diversity Management (2 SWS); Fr 15.4., 11.00-13.00, 29.4., 11.00-15.00, 20.5., 11.00-13.00 sowie Fr 8.7. und Sa 9.7., jeweils 10.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen
(Weitere Terminangabe erfolgt in der ersten Sitzung)
(15.4.) Anne Wengenroth
 
14 802
Praxisseminar -
Diversity Management in Unternehmen (2 SWS); Mo 25.4. und 27.6., jeweils 10.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen
(Ein weiterer Termin wird noch bekannt gegeben.)
(25.4.) Mareike Coppi
Das Praxisseminar gibt eine Einführung in das Konzept Diversity Managements anhand des Fallbeispiels der Deutschen Bank. Es werden Kerndimensionen von Diversity, sowie Strategien und Prozesse der Umsetzung im Unternehmen vorgestellt. Inhaltliche Schwerpunkte des Praxisseminars und für die Auseinandersetzung in den Arbeiten soll die Kerndimension Geschlecht und der sogenannte "Business Case" für Unternehmen für die Einstellung und die Förderung von Frauen in die Führungspositionen im Unternehmen sein. Darüber hinaus werden Faktoren wie demographische Entwicklung, Arbeitsmarkt, Vereinabrkeit von Beruf und Familie, Personalentwicklung und Potentialausschöpfung sowie Imagebildung des Unternehmens näher beleuchtet.
  An das Praxissemniar schließt sich ein Praxistag an, zu dem Diversity-ExpertInnen aus verschiedenen Organisationen eingeladen werden. Der Programmablauf sowie der Termin standen zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Ort und Raum bitte erfragen. (s. A.)  
 
14 803
Workshop -
Managing Diversity: Ein Planspiel (1 SWS); Das Planspiel Managing Diversity ist der zweite Teil des im Wintersemester 2004/05 angebotenen Planspiels. Mo 13.6. 9.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen (13.6.) Christine Färber,
Manfred Köhnen
Anhand eines exemplarischen Falls sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Schritte der Einführung von Managing Diversity in Organisationen kennen und mit typischen Situationen umgehen lernen. Hierfür werden Situationen aus dem Implementierungsprozess gespielt. Der Fall für das Planspiel greift auf reale Prozesse zurück, die von den DozentInnen begleitet wurden. Im Planspiel erfolgt eine spielerische Auseinandersetzung mit der Realität, an der die TeilnehmerInnen erlernen können, welche Hürden und welche Möglichkeiten sich bei der Implementierung von Managing Diversity in Organisationen herausbilden.

Methoden: Rollenspiel, Gruppenarbeit, Plenumsdiskussion

3.2 Modul (B) Best Practice? - Neue Strategien und ihre Erfolge

14 804
Workshop -
Verankerung der Gender-Perspektive in Organisationsentwicklungsprozessen (2 SWS); Do 21.4., 9.00-17.00, Mo 2.5., 9.00-13.00, Mi 11.5., 9.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen
(Weitere Termine nach Vereinbarung)
(21.4.) Dorothea Lüdke,
Svenja Neupert
Die theoretischen Grundlagen für die Verankerung der Gender-Perspektive sowie der Integration von Gender Mainstreaming oder Managing Diversity in Organisationsentwicklungsprozessen werden anhand eines Überblicks über Organisationstheorien und Forschungsergebnisse aus verschiedenen Disziplinen umrissen (z. B. Organisationssoziologie, Organisationspsychologie, Organisationsberatung, Gender Studies). Zentral ist die Frage nach der Berücksichtigung der Genderperspektive.

Im praktischen Teil werden die grundlegenden Schritte eines Organisationsentwicklungsprozesses erarbeitet und in Übungen erprobt. Folgende Fragen sind u. a. wesentlich: Wie lassen sich verschiedene Typen von Organisationen charakterisieren? Wie sind Organisationsentwicklungsprozesse gendersensibel zu gestalten? Was verbindet Gender Mainstreaming und Managing Diversity mit Organisationsentwicklungprozessen? Wie sehen die Spiel- und Handlungsräume von Gender-ExpertInnen aus?
 
14 805
Praxisseminar -
Implementierung von Gender Mainstreaming in der Berliner Verwaltung und Politik (2 SWS); Mo 2.5. 16.00-19.00 - Bezirksamt Charlottenburg/Wilmersdorf, Sitzungssaal
Die weiteren Termine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
(2.5.) Christine Rabe

4. Studienbereich III: "Qualifizierung durch Training"

4.1 Modul (A) Brückenschlag in die Praxis

14 806
S -
Erfolgreiche Präsentation mit Power Point (1 SWS); Mo 23.5. und Di 24.5., jeweils 9.00-16.30 - Otto-von-Simson-Str. 13/15, Weiterbildungszentrum (23.5.) Cäcile Skorupinski,
Sandra Ulbrich
 
14 807
S -
Zeit für das Wesentliche - Techniken effektiver Zeit-, Selbst- und Arbeitsorganisation (1 SWS); Mo 9.5. und Di 10.5., jeweils 9.00-16.30 - Otto-von-Simson-Str. 13/15, Weiterbildungszentrum (9.5.) Svenja Neupert
Hohe Arbeitsanforderungen, Zeitdruck, Stress und ein permanent überfüllter Schreibtisch - kommt Ihnen das bekannt vor? Möchten Sie das ändern? Ihre eigene Einstellung und der bewusste persönliche Umgang entscheiden darüber, ob sich diese Stressfaktoren schädlich auf Sie auswirken. Die Auswahl der richtigen Ziele und Prioritäten sind wesentliche Bausteine des Zeitmanagements.

Im Seminar erhalten Sie eine Analyse von Stress auslösenden Faktoren am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld. Sie lernen Ihre eigenen Verhaltensweisen in Stresssituationen besser einzuschätzen und durch gezielte Übungen und Techniken zu verändern. Durch den flexibleren Umgang mit Belastungssituationen schaffen Sie günstige Voraussetzungen für Ihre eigene Gelassenheit und eine gute Basis für die Zusammenarbeit mit anderen.

Seminarschwerpunkte:
- Unterscheidungsmerkmale von positivem und negativem Stress
- Analyse der Denk- und Verhaltensstrategien, Arbeit mit Wertesystemen und Glaubenssätzen
- Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben (Lebens-Balance)
- Techniken effektiven Zeitmanagements
- Grundlagen des Selbstmanagements
- Vernetzungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
- Entspannungstechniken
 
14 808
S -
Wissenschaftliches Schreiben (1 SWS); Fr 20.5., 10.6., 24.6., 8.7., 26.8. und 16.9., jeweils 17.00-19.15 - ZE Studienberatung und Psychologische Beratung, Brümmerstr. 50, Raum bitte erfragen (20.5.) Edith Püschel
 
14 809
S -
Stimm- und Sprechtraining (1 SWS); Mo 6.6. und Di 7.6. jeweils 10.00-17.00 - Otto-von-Simson-Str. 13/15, Weiterbildungszentrum (6.6.) Doris Huber
Die Anforderungen an unsere Sprache und an unsere Stimme im Berufsalltag sind groß. Sprechen kann zur Anstrengung werden. Das kann sich unterschiedlich äußern: wir spechen zu schnell, undeutlich oder monoton, wir haben Angst, dass unsere Stimme versagt. Oder aber wir erreichen unser Gegenüber nicht - trotz interessanter Inhalte und guter Argumentation. Schnell stellen sich die Folgen ein: Wir geraten in Stress, sind heiser oder kurzatmig. Unser Gleichgewicht ist gestört, unsere Ausstrahlung eingeschränkt. Kurz, unsere Stimme kommt nicht als unsere Stimme an.

Ziel des Seminars ist der ökonomische und klangvolle Stimmgebrauch. Ausgehend von einem ganzkörperlichen Ansatz erarbeiten die TeilnehmerInnen sich Atem- und Resonanzräume und trainieren Ihre Stimmmuskulatur, um die Tragfähigkeit der Stimme zu erhöhen. Durch praktische Übungen erhält jede TeilnehmerIn Unterstützung, ein Selbsthilfeprogramm zu entwickeln und lernt, Selbstvertrauen in die eigene Stimme zu gewinnen und sich auf die eigene Stimme zu verlassen. Durch bequeme Kleidung und das Mitbringen einer Decke können die TeilnehmerInnen den Seminarablauf unterstützen.
 
14 810
S -
Vom Konflikt zur Kooperation - Strategien des lösungsorientierten Konfliktmanagements (1 SWS); Mo 4.7. und Di 5.7. jeweils 9.00-16.00 - Otto-von-Simson-Str. 13/15, Weiterbildungszentrum (4.7.) Svenja Neupert
Konflikte in Arbeitszusammenhängen sind störend, trennend und belastend. Der offene Umgang mit ihnen wird häufig vermieden. Ungelöste Konflikte und die Kommunikation in Konflikten binden jedoch viel Energie, Zeit und Entwicklungspotential, die anderweitig wesentlich sinnvoller eingesetzt werden könnten.

Ziel des Seminars ist es, die eigene Haltung zu Konflikten und die Kommunikation in Konflikten so gestalten zu lernen, dass sowohl jeder im Konflikt Beteiligte einen persönlichen Gewinn daraus zieht als auch die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten davon profitiert. Vermittelt wird die Fähigkeit, Konflikte frühzeitig zu erkennen, sie aufzugeben und als Chance für die künftige Zusammenarbeit zu nutzen.

Seminarschwerpunkte:
- Grundmuster der Entstehung und des Verlaufs von Konflikten
- Konfliktstrategien und Konfliktpartner/innen
- Konfliktverhalten von Frauen und Männern
- konfliktlösende Gesprächstechniken
- Konflikte im Team
- konstruktive Konfliktgespräche

4.2 Modul (B) Gender-Workshop

14 811
Workshop -
Gender Workshop - Teil II: Diversity Training und Genderanalysen (1 SWS); Diversity Training Mo 20.6. 10.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen (20.6.) Angelika Plett
  Gender-Analysen
Habelschwerdter Allee 45, Raum bitte erfragen
(s. A.) Regina Frey,
N.N.

4.3 Modul (C) E-Learning

14 812
S/Ü -
E-Learning konkret (1 SWS); Fr 13.5. 9.00-13.00, Fr 17.6. 9.00-13.00, Mo 11.7. 9.00-14.00 und Fr 15.7. 9.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 23/221
Die Sitzungen am 11. Juli finden im Raum KL 23/221 statt.
(13.5.) Dorothea Lüdke,
Heike Müller-Seckin
Wie können Gender- und Diversity-Projekte virtuell unterstützt werden? Welche Konzepte und Modelle gibt es und worin liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Welche Rolle spielen dabei blended learning Modelle? Anhand der Analyse exemplarischer Fallbeispiele soll in diesem Seminar die Basis für die Konzeption eigener Studien- und/oder Praxisbeispiele erarbeitet werden.

Lehrveranstaltungen der Fachbereiche und Zentralinstitute zu Frauen- und Geschlechterforschung

FB Rechtswissenschaft

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

FB Wirtschaftswissenschaft

(10 027)
C -
Forschungscolloquium Personalpolitik (2 SWS); Di, 19.4., 14.00-17.00 und 10.5. und 14.6. ganztägig - Boltzmannstr. 20, Kaminzimmer   Gertraude Krell,
Monika Huesmann,
Barbara Sieben

FB Politik- und Sozialwissenschaften

- Politikwissenschaft

(15 070)
PS -
Gewalt gegen Frauen aus internationaler Perspektive (2 SWS); Do 18.00-20.00 - Ihnestr. 22, 22/E2 (14.4.) Brigitte Wehland-Rauschenbach,
Anja Wehler-Schöck
 
(15 071)
PS -
Politische Philosophie und Geschlechterordnung (2 SWS); Di 16.00-20.00, 14-tägl. - Ihnestr. 21, 21/E (12.4.) Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
(15 072)
PS -
Judith Butler und die politische Theorie (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 2 (15.4.) Lars Distelhorst
 
(15 073)
PS -
Recht und Geschlecht: nationale und europäische Gleichstellungspolitik anhand von Beispielen (L) (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (13.4.) Sylvie Nautré
 
(15 074)
PS -
Die rechtlichen und politischen Grundlagen des männlichen Ernährermodells (L) (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, 22/E2 (14.4.) Sabine Berghahn,
Maria Wersig
 
(15 075)
PS -
Gender Mainstreaming in Theorie und Praxis (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (15.4.) Carmen Regin
 
(15 489)
PK -
Kulturelle Hegemonie und Geschlecht im europäischen Vergleich (T + V + A + B) Teil II (4 SWS); Fr 10.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/E1 (15.4.) Sabine v. Oppeln,
Brigitte Wehland-Rauschenbach
 
(15 076)
PS -
EU-Osterweiterung - Chance für die Frauen? (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Ihnestr. 21, 21/E (12.4.) Sigrid Jüttemann
 
(15 134)
PS -
Die Governance der Europäischen Beschäftigungsstrategie am Beispiel der Implementierung von Gender Mainstreaming in Arbeistmarkt- und Beschäftigungspolitik in Deutschland und Schweden (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 21, 21/F (12.4.) Dietrich Englert
 
(15 272)
BS -
Sexualität und Geschlecht in der Einwanderungsgesellschaft - Von der Idee zum Projekt (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 1 (12.4.) Jenny Howald,
Nancy Wagenknecht
 
(15 311)
HS -
Post-Feminismus? Geschlechterverhältnisse und Geschlechterpolitik im Neoliberalismus (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 21, 21/F (12.4.) Hasko Hüning
 
(15 341)
HS -
Zur Politischen Theorie und Politischen Psychologie der Macht unter Einbeziehung der Gender-Perspektive (L) (2 SWS); Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, 22/UG 2 (12.4.) Angelika Ebrecht-Laermann

- Soziologie

Raumänderung
(15 604)
LK -
Bourdieu lesen (2 SWS) (max. 30 Teiln.); Mi 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/201
(Persönliche Anmeldung per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder Telefonnummer:838-56256 ist Voraussetzung.)
(13.4.) Ulla Bock
Es handelt sich im Wesentlichen um eine Wiederholung des Lesekurses vom letzten Wintersemester 2004/05. Es werden überwiegend Primärtexte aber auch Sekundärtexte gelesen. Vorgestellt werden die wichtigsten theoretischen Konzepte bzw. Schlüsselbegriffe der Bourdieu'schen Sozialanalyse wie sozialer Raum, soziales Feld, kulturelles Kapital und symbolische Gewalt. Nach einer biographischen und theoretischen Annäherung an sein Werk werden wir uns hauptsächlich mit seinem Konzept des Habitus befassen, welches die ältere Rollentheorie abgelöst hat. Wie ist Gesellschaft möglich? Diese grundlegende soziologische Fragestellung beantwortet Bourdieu mit dem Konzept vom Habitus, als "Verkörperung" des Sozialen. Bourdieu gehört zu den wenigen Soziologen, die auch das Geschlechterverhältnis als ein die Gesellschaft strukturierendes Element konsequent theoretisiert haben. Im Seminar wird folglich das Thema "Habitus und Geschlecht" einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Als Einstimmung zum Seminar empfehle ich Bourdieus "Selbstversuch" zu lesen (erschienen 2002 im Suhrkamp Verlag).
Zu Beginn des Semesters wird ein Reader vorliegen, der im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden kann.
Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme (= mindestens 85% Anwesenheitszeit in den Lehrveranstaltungen) und schriftliche Hausarbeit (unbenoteter und benoteter Schein).
 
Raumänderung
(15 643)
PS -
Languages of Feminism: Perspektiven feministischer Theoriebildung (4 SWS); Mo 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (11.4.) Amel Hamza,
Christina Herkommer,
Hanna Meißner,
Ulrike Schultz
  zusätzlich: Block Fr 27.5. sowie 3.6. jeweils 12.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 323    
  und Sa 28.5. sowie 4.6. 12.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 25/11    
Feministische Theorie ist kein einheitliches Gebilde, sondern umfasst zahlreiche Ansätze, die sich auf unterschiedliche Theorietraditionen beziehen und sich mit einer großen Bandbreite an Themen beschäftigen. Auch sind feministische Theorien nicht auf den westlichen Kulturkreis beschränkt, sondern zeigen in interkultureller Perspektive eine Vielfältigkeit, die in diesem Seminar besonders zur Sprache kommen soll.
Neben einer Einführung in feministische Theorien, ihre verschiedenen Konzepte und Fragestellungen, die in einer Kombination aus Vorlesung und Seminar stattfinden wird, sind zusätzlich zwei Blockveranstaltungen geplant, die unter der Leitung von Amel Hamza von der Ahfad University in Omdurman im Sudan einen Einblick in feministische Theoriebildung geben sollen, wie sie von afrikanischen Feministinnen vertreten wird.
 
(15 662)
PjS 1 &2 -
Geschlechterarrangements (2 SWS); Di 10.30-12.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (12.4.) Helgard Kramer
Einerseits werden die Varianten der hermeneutischen Rekonstruktion und Fallanalyse (nach Oevermann, Bohnsack, Rosenthal) behandelt; andererseits Geschlechterarrangements in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Kontexten und ihre Veränderungen.
In dieser Veranstaltung können (durch Teilnahme an der zwei-stündigen Plenarveranstaltung plus Referat oder Hausarbeit oder Mitarbeit in Forschungsgruppen) auch Leistungsnachweise des Grund- und Hauptstudiums erworben werden.
 
Veranstaltung entfällt!
(15 644)
LK -
Simone de Beauvoir - Das andere Geschlecht (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - s.A. (11.4.) Lisa Pfahl,
Lena Schürmann
1949 erschien mit "Le Deuxième Sexe" die erste umfangreiche, feministisch theoretische Veröffentlichung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Werk, in dem das Geschlechterverhältnis aus einer existenzialistischen Perspektive heraus analysiert wird, und dessen Formulierung "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es" (S. 334) weltweite Berühmtheit erlangte, ist innerhalb der feministischen Theoriebildung in verschiedener Weise aufgegriffen wurden. Wurde es in den 1970er Jahren im Kontext von Sozialisationstheorien gelesen,
greifen aktuellere theoretischen Ansätze hierauf zurück und zitieren Beauvoir im Zusammenhang mit Theorien, die Geschlecht als "Entwurf" und "Konstruktion" konzipieren. Im Seminar werden wir "Das andere Geschlecht" lesen und gemeinsam den theoretischen Gehalt herausarbeiten. Gegen Ende des Kurses soll die Rezeptionsgeschichte des Werkes nachvollzogen werden, hierfür werden weitere theoretische Texte hinzugezogen.
Wir erwarten die Bereitschaft zum gemeinsamen und selbständigen Arbeiten in Arbeitsgruppen und viel Leselust.
Literatur: Beauvoir, Simone de (Neuübersetzung von 1992, Original 1949) "Das andere Geschlecht", Reinbek, Rowohlt.
 
(15 666)
PjS 2 -
Muslimische Frauen in Berlin - Lebensformen und Praktiken jenseits der Kopftuchdebatte (4 SWS); Di 14.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 301
Neuaufnahmen sind nur nach Absprache mit der Dozentin möglich.
(12.4.) Ulrike Schultz
Im Projektseminar sollen die Lebensbedingungen- und praktiken von muslimischen Frauen in Berlin untersucht werden. Dabei geht es im Wesentlichen um die Frage, wie Handlungsspielräume in der Familie und Beruf erschlossen werden und welche Rolle dabei die religiöse und ethnische Identität sowie transnationale soziale Netzwerke spielen. In diesem Semester sollen qualitative Interviews im Wrangelkiez durchgeführt und gemeinsam in der Gruppe ausgewertet werden. Dazu wird in ausgewählte Methoden der qualitativen Sozialforschung eingeführt werden (Grounded Theory, Narratives Interview nach Schütze, Qualitative Inhaltsanalyse).
 
(15 689)
HS -
Geschlecht als Dimension sozialer Ungleichheit in Europa (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (15.4.) Jens Alber
In diesem Seminar des Hauptstudiums geht es u.a. um die Frage, ob geschlechtsspezifische Ungleichheiten langsamer oder schneller eingeebnet werden als andere Formen sozialer Ungleichheit. Im Zentrum steht die Erarbeitung von historisch-vergleichenden Informationen zur Repräsentation von Frauen und Männern in verschiedenen Lebensbereichen. Nach gemeinsamer Lektüre grundlegender Texte zur Entwicklung geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichheit soll die Verteilung der Lebenschancen von Männern und Frauen in den Lebensbereichen Familie, Bildungswesen, Beruf und Politik für verschiedene europäische Länder empirisch-vergleichend herausgearbeitet werden. Als zentrale Grundlage werden Makrodaten der amtlichen Statistik dienen, die um Mikrodaten aus Umfragen ergänzt werden. Voraussetzung für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme sowie die Übernahme einer Hausarbeit, in der die Entwicklung der Lebenschancen von Frauen und Männern in einem ausgewählten Bereich vergleichend für verschiedene europäische Länder dargestellt wird.
 
Veranstaltung entfällt!
(15 701)
HS -
Zum Wandel von Erwerbsarbeit und Geschlechterverhältnissen (2 SWS); Do 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 301 (14.4.) Hanna Meißner
Im Zuge der Transformationsprozesse, die seit den 70er Jahren des 20 Jahrhunderts in den Industriegesellschaften stattfinden, kommt es zu einer weitreichenden De- und Reregulierung von Erwerbsarbeit. Das Seminar beschäftigt sich mit dieser Entwicklung vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Lebens- und Partizipationschancen und stellt die Frage nach der Bedeutung des Geschlechterverhältnisses in diesem Zusammenhang. Im Mittelpunkt steht die Situation in der Bundesrepublik Deutschland, es werden jedoch auch die Entwicklungen anderer EU-Länder in einer komparativen Perspektive betrachtet.
 
(15 730)
HS -
Reflexionen über und Kritik an problematische/n Themen und Realitäten ihres Lebens: Muslimische Frauen äußern sich! (2 SWS); Mo 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (11.4.) Habibeh Djohari-Büttner
Die Modernisierung und die "Liberalisierung" der islamischen Staaten brachten aus zwei Sichten weitreichende Konsequenzen für das Leben der muslimischen Frauen. Einerseits erliessen die islamischen Staaten ohne Mitwirkung der Frauen Gesetze, die deren Status und Rechte verbessern sollten. Jedoch oft mit der Einschränkung, diese dürften den Rahmen des islamischen Rechtes nicht überschreiten. Viele gewährte Freiheitsrechte können von den Frauen nicht beansprucht werden, weil die gegenwärtige Auffassung über das islamische Recht dies nicht erlaubt. Es stellt sich deshalb die Frage: Müssen muslimische Frauen die bestehende problematische Rechtslage im Namen der Religion akzeptieren oder müssen sie vielmehr die islamischen Quellen in einem neuen Licht studieren und mit einer hermeneutischen Methode interpretieren?
Andererseits fand als Folge der Modernisierung eine Verwestlichung der Gesellschaften statt, die bei vielen Intellektuellen, einschliesslich der islamisch orientierten Strömungen der Frauenbefreiungen, zu grossen Debatten über die eigene kulturelle Identität und über die Gefahr der Entfremdung führte. Begleitet wurde diese Debatte von Warnungen und von der Angst, durch die westliche Kultur einfach "überrumpelt" zu werden.
Dieses Seminar beschäftigt sich mit den kritischen Beiträgen von aus modernistischen, konservativen und fundamentalistischen Lagern stammenden Autorinnen, die sich über eine Reihe von Themen äussern, die im Zusammenhang mit den beiden oben genannten Problemfeldern stehen. Beispielsweise: Neue Interpretation des Koran und damit die Infragestellung der bisherigen Rechte und des Status der Frauen; Sexualität und damit verbundene Themen wie Jungfräulichkeit, Scham und Ehre; Feminismus: säkular oder islamisch orientiert; kulturelle Identität und Authentizität.
 
(15 731)
HS -
Feministische Theorien: Konstruktion und Dekonstruktion (2 SWS); Mi 8.00-10.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (13.4.) Helgard Kramer
Nachdem im WS psychoanalytische feministische Theorien behandelt worden sind, soll in dieser Veranstaltung, ausgehend von Sandra Hardings wissenschaftstheoretsicher Darstellung (vor allem in: Feminism and Science) und Londa Schiebingers wissenschaftshistorischer Arbeit (Has Feminism changed Science?) die Diversifizierung der Feminismen durch die Verbindung mit Ansätzen postkolonialer und auf kulturelle und ethnische Minderheiten bezogener Kritik behandelt werden.
Auch Teilnehmer/innen, die sich im Grundstudium befinden, können einen Leistungsnachweis erwerben.
 
(15 732)
HS -
Feministische Erkenntnistheorie (2 SWS); Mi 10.00-14.00 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 323 (13.4.) Melitta Patzak
Feministische Wissenschaft will einen Beitrag dazu leisten, in der Gesellschaft herrschaftsfreie Geschlechterverhältnisse herzustellen. Zu diesem Zweck erörtert sie die Bedingungen konkreter Handlung hinsichtlich von Wahrheit, Subjektivität usw., die unter dem feministischen Anspruch nach Aufhebung der geschlechterhierarchischen Herrschaftsverhältnisse gesehen werden.
Die allgemeinen Bedingungen, wie feministische Theorie eine gesellschaftliche Gleichberechtigung außerhalb der Geschlechterhierarchie ermöglichen will, werden in feministischer Erkenntnistheorie reflektiert.
Diese eher politische Fragestellung nach der Aufhebung der in der Gesellschaft vorliegenden geschlechterhierarchischen Diskriminierung von Frauen wird von einer Mehrzahl von erkenntnistheoretischen Entwürfen thematisiert. Diese unterscheiden sich dadurch, dass sie verschiedenartige Auffassungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Ursachen von Frauendiskriminierung vertreten, z.B. je unterschiedliche kommunikative Bedingungen, Standpunkte, psychoanalytische Voraussetzungen usw.
Die LV setzt die bereits im WS 2004/5 erfolgten Überlegungen zu diesem Thema fort und wird sich diesmal hauptsächlich mit den Ansätzen der Standpunkttheorien, der Psychoanalyse, der konstruktivistischen Ansätze sowie mit dem "Schwarzen Feminismus" befassen. Die Teilnahme im vergangenen Semester wird nicht vorausgesetzt. Eine ausführliche Literatur wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
 
(15 733)
HS -
Gesellschaftliche Unbewusstheit, Generationentransfer und Geschlechtlichkeit (2 SWS); Mi 16.00-20.00, 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302a (13.4.) Uta Ottmüller
Biographische Spuren kollektiver Traumata.
Im Seminar wird die "Ethnopsychoanalyse" Mario Erdheims in Beziehung zur Biographieforschung gesetzt. Nach Erdheim blockiert gesellschaftliche Unbewußtheit soziale und wirtschaftliche Innovation und kanalisiert Aggression im Dienste partikularer Interessen. Dabei spielt die Nicht- oder Unterbewertung weiblicher Arbeit und die Verachtung der Sexualität eine zentrale Rolle.
Im Blick der Biographie- und Therapieforschung erscheinen wichtige Bereiche gesellschaftlicher Unbewußtheit als eine Art transgenerationaler Verschiebebahnhof unbewußter Schuldgefühle, Loyalitäten, Ängste und Aggressionen, die die Wiederholung traumatischer Ereignisse begünstigen können. Gelingende Partnerbeziehungen stärken demgegenüber die Fähigkeit, nachzufragen und den transgenerationalen "Pakt des Schweigens" zu brechen.
 
(15 734)
S mit Exkursion -
Grenzgängerinnen: Frauen in der Regionalentwicklung - Chancen und Probleme der polnisch-deutschen Grenzregion ein Jahr nach dem EU-Beitritt Polens (2 SWS) (max. 20 Teiln.); nach der Reihenfolge in der Einschreibeliste, ab 20.3.05 im Sekretariat
Institut für europäische Ethnologie (HU), Schiffbauerdamm 19
(s. A.) Elisabeth Meyer-Renschhausen,
Leonore Scholze-Irrlitz
Im Rahmen des Seminars soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen die grenzüberschreitenden Regionalentwicklungsprogramme „Spree-Neiße-Bober“, „Pro Europa Viadrina“ und „Pomerania“ für die Bewohner dieser Regionen haben. Im Mittelpunkt der Untersuchung soll das Engagement von Frauen stehen, die sich in diesen peripheren Regionen besonders stark engagieren. Wie sehen die Dorfbewohner in Polen ihre Chancen nach dem EU-Beitritt, welche endogenen Entwicklungspotentiale sind festzustellen? Wieso sind besonders Frauen in diesen Regionen als Vorsitzende von unterschiedlich kulturell oder sozial orientierten Vereinen oder auch als Bürgermeisterinnen aktiv? Welche Rolle spielt darüber hinaus der grenzüberschreitende Naturschutz für die Menschen in der Region bzw. helfen Agrotourismus und Ökolandbau tatsächlich, dörfliche Erwerbslosenraten von bis zu 50 % zu senken? Was bedeutet der Grenzraum für Menschen, die vor zwei Generationen zwangsweise als Neusiedler in diese Gebiete östlich und westlich der Oder und Neiße kamen? - Im Gespräch mit Betroffenen wollen wir beiderseits von Oder und Neiße prüfen, wie die Menschen die Wirkung der Regionalentwicklungsprogramme einschätzen. Wir werden vorhandene Programme „evaluieren“ und örtliche Frauengruppen besuchen.

- low budget per Bahn, Rad und Zelt mit Selbstbeteiligung an Kosten und Organisation, Dauer 7 Tage, zwei vor- und nachbereitende Kompaktseminartreffen. Die Termine werden im Internet bekannt gegeben. Vorausgesetzt werden inhaltliches Interesse an den Transitionsprozessen in Osteuropa, ein Fahrrad sowie Übung in dessen Gebrauch.
 
(15 735)
C -
Colloquium für Diplomand/inn/en und Doktorand/inn/en (2 SWS); Di 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 302a (12.4.) Helgard Kramer
Es werden fortlaufend Arbeiten aus den Themenbereichen der Geschlechter- und Rassismusforschung vorgestellt und diskutiert. Es ist auch möglich, Probleme der Themenfindung und Eingrenzung zu diskutieren.

- Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Ethnologie

(29 532)
PjS -
Ritual, Identität, Gender II (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Drosselweg 1-3, Kleiner Seminarraum
Nur für die Teilnehmer/inn/en des Teil I im WS 04/05!
(14.4.) Anni Peller
Das 2. Semester des PjS baut inhaltlich auf dem ersten auf und richtet sich deshalb ausschließlich an die Teilnehmer aus diesem vorangegangenen Semester.
Thematische Schwerpunkte sind die Darstellung der Zusammenhänge zwischen Ritualen und dem Komplex der Identität bzw. zwischen Ritualen und dem Genderaspekt. Diese Zusammenhänge sollen insbesondere am Beispiel der geplanten eigenen Feldforschungen dargestellt werden. Ein weiterer Kernpunkt ist die visuelle Anthropologie. Eigene Fotografien zum Thema werden erstellt und ausgewertet, sowie Beispiele in Ausstellungen und Filmen betrachtet und anschließend diskutiert. Diese Unterrichtsinhalte verbunden mit Übungen zum ethnologischen Schreiben dienen speziell der praktischen Vorbereitung der einzelnen Feldforschungen.

Scheinerwerb:
Nach Abschluss des mehrteiligen Projektseminars kann der Projektschein im Hauptstudium erworben werden.

FB Erziehungswissenschaft und Psychologie

- Erziehungswissenschaft

(12 147)
PS -
Geschlechtsspezifische Sozialisation (Gender) (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (11.4.) Bettina Hannover
Es werden pädagogische, entwicklungs- und sozialpsychologische Theorien vorgestellt, die beschrei-ben, wie Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen herausgebildet werden und welche Mechanis-men zur Aufrechterhaltung dieser Unterschiede über die Lebensspanne hinweg beitragen.
Scheinerwerb durch: selbständige Lektüre englischsprachiger Literatur; Referate.
 
Veranstaltung entfällt!
(12 207)
HS -
Anthropologie des Körpers (2 SWS); Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 (11.4.) Anja Tervooren
Der Körper ist seit langem Brennpunkt interdisziplinärer Debatten. Im Seminar werden anhand erziehungswissenschaftlicher Handlungsfelder wie Kindheit, Jugend, Geschlecht oder Behinderung unterschiedliche Strömungen aktueller Körpertheorien erarbeitet und nach deren pädagogischer Relevanz gefragt.
 
(12 309)
HS -
Inszenierung von Geschlecht am Beispiel des Drag (2 SWS); Fr 16.00-20.00, 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/ 222 (27.5.: KL 24/122d) (15.4.) Barbara Drinck,
Bettina Fritzsche
(nur mit Voranmeldung)
Am Beispiel von Transgender-Praktiken wird im Seminar das Verhältnis von
Geschlecht und Inszenierung untersucht. Auf der Grundlage von Überlegungen
aus der Queer Theory wird diskutiert, welche Funktion Inszenierungen bei
der Herstellung und auch Verschiebung geschlechtlicher Bedeutungen haben.
Besondere Aufmerksamkeit wird dabei jenen Inszenierungen von Geschlecht
gewidmet, die sich jenseits eines normativen Systems von
Zweigeschlechtlichkeit bewegen, beziehungsweise dieses parodieren. Hierbei
wird auch danach gefragt, welche politische Bedeutung affirmative
beziehungsweise subversive Geschlechter-Inszenierungen haben können und wie
sich ein solches politisches Potenzial in der Pädagogik nutzen lässt.
 
(12 310)
HS -
Aktuelle Theorien zur Entwicklung der Geschlechtsidentität (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/208 (15.4.) Babette Rohner
Die Theorien zur weiblichen und männlichen Sozialisation und zur Ausbildung der Geschlechtsidentät haben sich seit vier Jahrzehnten vielfältig entwickelt und werden heute dekonstruktivistisch hinterfragt. Die verschiedenen Ansätze aus der Psychoanalyse, Pädagogik, Soziologie und Ethnologie werden in dem Seminar vorgestellt, erarbeitet und diskutiert.
 
(12 311)
HS -
Arbeit und Geschlecht (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, L 202 (14.4.) Ingeborg Siggelkow
Die Historizität des Begriffs "Arbeit" legt es nahe, sich auf die gesellschaftliche Arbeitsteilung seit etwa 1700 zu beschränken, als die Wortkombination "Berufsarbeit" aufkommt. Aus der Sicht der Geschlechterforschung wird untersucht, wie sich Berufsarbeit als entlohnte Arbeit herausbildet und welche Faktoren zu einer Hierarchisierung von Berufen beitragen. Aktuelle Entwicklungstendenzen der Arbeitswelt wie Professionalisierung und Entberuflichung werden ebenso thematisiert wie Fragen zur beruflichen Sozialisation, sozialen Identität und neuen Anforderungsprofilen.
 
(12 312)
HS -
Gender Studies in der Erziehungswissenschaft - Überblicksveranstaltung (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/133 (11.4.) Barbara Drinck
Das Seminar bietet einen guten Einblick in die Themen der Geschlechterforschung der Erziehungswissenschaft: Es werden behandelt die Geschichte der Frauenbildung sowie aktuelle Fragen zu Koedukation und Monoedukation, Karriereplanung und Lebensentwürfe, Theorien der Frauen-, der Männer- und der Geschlechterforschung, Familienformen und Elternrollen in interkulturellen und alternativen Kontexten.
Die Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
(12 313)
HS -
Forschungswerkstatt: Projektseminar "Vaterschaft zwischen Leitbildern und Selbstbild" (2 SWS); Mi 12.00-14.00 und 14.00-16.00, 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, 12.00-14.00: JK 26/140, 14.00-16.00: JK 27/103 (13.4.) Barbara Drinck
Das Projektseminar beschäftigt sich auch in seiner zweiten Phase damit, wie Väter ihr Vaterbild und damit zugleich ihre Verantwortung als erziehender Vater konstruieren. Es steht vor allem die Frage im Vordergrund, welche alternativen Konzepte die Befragten von ihrer Vaterschaft entwerfen. Der im vorausgegangenen Semester entwickelte standardisierte Fragebogen mit einzelnen offenen Fragen wird in einem Vorlauf mit 20 Probanden erprobt und anschließend im Seminar revidiert, um ihn einer größeren Probandenzahl vorzugelegen. Abschließend werden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet (SPSS) und interpretiert. Auch der Forschungsbericht wird gemeinsam geschrieben. Die regelmäßig Teilnahme sowie die Durchführung der Befragungen und deren Auswertung sowie schließlich das Mitverfassen des Projektberichts sind Voraussetzung für die Teilnahme. Am Seminar können auch StudentInnen teilnehmen, die nicht an der ersten Phase beteiligt waren.
 
(12 219)
HS -
Entwicklung von Problemverhalten im Jugendalter (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 23/121a (11.4.) Angela Ittel
Dieses Seminar beschäftigt sich mit der Sozialisation von Problemverhalten im Kindes und Jugendalter.
Neben grundlegenden Theorien zur Entwicklung von Problemverhalten, deren Sozialisationskontexte
und geschlechtsspezifischen Ansätzen, sollen verschiedene Formen von Problemverhalten, Interventionen und
Präventionen dargestellt und diskutiert werden. Aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats und die Bereitschaft englische Texte zu lesen werden von allen Teilnehmern erwartet.
 
(12 330)
C -
Diplomand/inn/en-Colloquium (je 15 Teilnehmer) (2 SWS); Mo und Di 16.00-18.00 - Arnimallee 10, R. 2 (11.4.) Barbara Drinck
Am Colloquium können nur DiplomandInnen teilnehmen, die am AB Geschlechterforschung ihre Diplomarbeit schreiben bzw. dieses beabsichtigen. Es laufen drei Gruppen durchgängig auch in den Semesterferien, die sich nach der verbleibenden Bearbeitungszeit der Diplomarbeit zusammensetzen. Um am Colloquium teilzunehmen, müssen Sie sich vorher persönlich in meiner Sprechstunde anmelden: dienstags 12-14 Uhr, Arnimallee 10.

- Psychologie

(12 588)
S -
Wandel der Arbeit und arbeitszentrierte Lebensgestaltung: Frauen und Männer im IT-Bereich (Psy) (2 SWS); Vorbesprechung: Do, 21.4., 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 24/122c (21.4.) Ulrike Schraps
  Fr, 27.5., 3.6., 12.00-18.00 und Sa, 28.5., 4.6., 9.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 26/140 (27.5.)  
Der aktuelle Strukturwandel der Arbeitwelt, der sich generell als eine Tendenz zur erweiterten Selbstorganisation und forcierten Flexibilisierung charakterisieren lässt, zieht sich durch alle Ebenen der Unternehmens- und Arbeitsorganisation. Auf individueller Ebene bedeutet er vor allem eine verstärkte Ökonomisierung der eigenen Arbeitsfähigkeiten und -leistungen sowie eine Verbetrieblichung der alltäglichen Lebensführung. Nach einer theoretischen Einarbeitung in dieses Problemfeld soll am Beispiel von jungen Erwerbstätigen in IT-Startups zunächst nachvollzogen werden, welche Folgen dieser Wandel für die konkrete Arbeits- und Lebensgestaltung der Beschäftigten hat. Dazu sollen auszugsweise Interviews aus einem laufenden Forschungsprojekt am Arbeitsbereich ("KOMPETENT") analysiert werden. In einem zweiten Schritt soll vertiefend auf die ungleichen beruflichen Chancen von Frauen und Männern eingegangen werden. Zur Vorbereitung auf das Seminar sollten die Forschungsberichte 18,19 und 21 gelesen werden, die auf der Homepage (www.fu-berlin.de/arbpsych) unseres Arbeitsbereiches ( arbeits-,Berufs- und Organisationspsychologie) unter der Rubrik "Publikationen"=> "Forschungsberichte" zur Verfügung stehen.
 
(12 650)
S -
Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung bei Frauen, Männern und Paaren (Psy, Nf, EwS) (3 SWS); Mo 14.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 25/134 (11.4.) Ernst-H. Hoff
Es soll ein Überblick (a) über Ansätze zur Erklärung "geschlechtsspezifischer" Arbeitsmärkte und Berufsverläufe und (b) über die neuere psychologische Forschung zur beruflichen Entwicklung von Frauen und Männern in hoch qualifizierten Berufen vermittelt werden. Mit Bezug auf eigene Forschungsprojekte im Bereich Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie sollen schließlich spezifische Probleme der Abstimmung von Berufskarrieren sowie der ausserberuflichen Arbeitsteilung zwischen den Paaren in "Doppelverdiener"- und "Doppelkarriere"- Paaren behandelt werden. Literatur: Abele, A. E., Hoff, E.- H. & Hohner, H.-U. (Hrsg.). (2003). Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg. Heidelberg: Asanger.
 
(12 690)
S -
Geschlecht(srollen) und Gesundheit (Psy, Nf) (2 SWS); Do 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130 (14.4.) Monika Sieverding
Wie kommt es, dass Frauen in wesentlichen Industriestaaten im Durchschnitt 6 bis 7 Jahre länger leben? Warum verhalten Männer sich gesundheitsriskanter und tun weniger präventiv für ihre Gesundheit? Welche Rolle kommt in diesem Zusammenhang Geschlechtsrollen zu? In der Lehrveranstaltung werden psychologische Ansätze und empirische Studien zur Aufklärung von Geschlechtsunterschieden in physischer Gesundheit und gesundheitsrelevantem Verhalten behandelt.
 
Raumänderung!
(12 691)
S -
Einführung in die Psychologische Genderforschung (Psy, Nf) (2 SWS); Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 (15.4.) Monika Sieverding
In dieser Lehrveranstaltung wird eine Einführung in die psychologische Genderforschung gegeben, wobei der Schwerpunkt auf quantitativ-empirische Ansätze gelegt wird. Nach einer allgemeinen Einführung wird es darum gehen, genderbezogende Forschungsarbeiten aus verschiedenen Unterdisziplinen der Psychologie kennenzulernen, so aus der Sozialpsychologie, der Differentiellen Psychologie, der Entwicklungspsychologie, der Arbeits- und Organisationspsychologie, der Pädagogischen Psychologie und der Gesundheitspsychologie.
 
(12 692)
C -
Colloquium "Psychologische Genderforschung" (Psy, Nf) (2 SWS); Fr 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, JK 25/130 (15.4.) Monika Sieverding
In diesem Colloquium werden empirische Arbeiten zur psychologischen Genderforschung geplant, vorgestellt und diskutiert. Die Teilnahme ist obligatorisch für alle Studierenden, die bei mir eine Diplom- oder Doktorarbeit schreiben (wollen). Interessierte sind zu allen Terminen, insbesondere zu den Gastvorträgen, herzlich eingeladen!

FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

- Geschichte

(13 213)
PS -
Jeanne d'Arc (2 SWS); Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 125 (14.4.) Michael de Nève
Einer der spektakulärsten Fälle der Geschichte wird in diesem Seminar zu verhandeln sein. Der historische Hintergrund: ein zwischen Schisma und Konziliarismus aufgeriebenes Papsttum - England und Frankreich in der Endphase des 100-jährigen Krieges - Paris in der Hand des Feindes - der König von Frankreich von seiner bayerischen Mutter zum Bastard erklärt. Ort der Prozesse: Poitiers, Rouen, Rom. Zeitpunkt: 1429/31 bis 1920. Das Verfahren: summarischer Inquisitionsprozess, dann der Instanzenweg. Auf der Anklagebank: ein 19-jähriges Bauernmädchen aus Lothringen, das den "miracle d'Orléans" bewirkt und den Dauphin auf den "voyage du sacre" nach Reims geführt hat. Die Anklage: Häresie, Hexerei, Apostasie, Bellizismus, Blasphemie, Superstition, Asebie, Divination, Idolatrie. Die Ankläger: Inquisitoren, teils im Solde Englands, meist von serviler Niedertracht, unter Vorsitz des Bischofs von Beauvais. Die Richter: dieselben. Die Verteidiger: nicht vorgesehen. Das Urteil: in 1. Instanz (1431) "lebenslängliche Kirchenhaft", nach Rückfall der Delinquentin automatisch in "Feuertod" umgewandelt; in 2. Instanz (1456) "Annullierung" und "Rehabilitation"; in 3. Instanz (1894/1909) "Beatifikation"; in letzter Instanz (1920) "Kanonisation". Anhand der Protokolle und der zeitgenössischen Chronistik sollen die Prozesse hier jedoch nicht neu aufgerollt werden. Vielmehr wird u. a. zu fragen sein, warum charismatische Visionärinnen weltlichen Einfluss gewinnen konnten, womit die "kämpfende Kirche" im Prozess ekklesiologischer Rationalisierung Argumente der "triumphierenden" entkräftete, vor allem jedoch wie das Phänomen "Jeanne" im Spannungsfeld von Politik, Laienfrömmigkeit und Hexereidiskurs zu fassen ist. Seminar begleitend wird eine kleine Filmreihe geplant. Anmeldung nur persönlich (bitte Aushänge vor Raum A 242 beachten).
Einführende Literatur: R. Schirmer-Imhof (Üb.), Der Prozeß Jeanne d'Arc, München 1961 u. ö. (dtv); G. Krummeich, Jeanne d'Arc in der Geschichte (=Francia.B 19), Sigmaringen 1989; S. Tanz, Jeanne d'Arc (=FMAG 33), Weimar 1991; H. Röckelein u. a. (Hgg.), Jeanne d'Arc (=Frauen-Kultur-Geschichte 4), Freiburg etc. 1996; H. Thomas, Jeanne la pucelle, das Basler Konzil und die "Kleinen" der Reformation Sigismundi, Francia 11 (1983) 319-339; Ders., Jeanne d'Arc, Berlin 2000.
e-mail: michaeldeneve@web.de
 
(13 328)
HS -
Geschlechtergeschichte des britischen und französischen Kolonialismus (auch für Frankreichstudien); (B) (Voraussetzung: gute Englisch- und Französischkenntnisse) (3 SWS); Mi 8.00-11.00 - Koserstr. 20, A 125 (13.4.) Gisela Bock
Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Frauen und Geschlechterbeziehungen eine wichtige Rolle in der Geschichte des Kolonialismus spielten und dessen zeitlichen Wandel prägten: auf der Seite der Kolonisierten ebenso wie der Kolonisatoren. Das Hauptseminar behandelt grundlegende Probleme und historischen Wandel in diesen Bereichen.
Teilnahmevoraussetzung: gute Englisch- und Französischkenntnisse
Einführende Literatur: Rosalind O'Hanlon, Gender in the British Empire, in: William Roger Louis (Hg.), The Oxford History of the British Empire, Bd. 4 (1999); Gender and Empire (2004: Oxford History of the British Empire); Women's History Review 3/4 (1994): "Feminism, Imperialism and Race"; Nupur Chaudhuri &Margaret Strobel (Hg.), Western Women and Imperialism (1992); Clare Midgley (Hg.), Gender and Imperialism (1998); Yvonne Knibiehler &Régine Goutalier, La femme au temps des colonies (1985); Julia Clancy-Smith &Francis Gouda (Hg.), Domesticating the Empire: Race, Gender, and Family Life in French and Dutch colonialism (1998).
 
(13 482)
PS -
Planung von Geschichtsunterricht zum Thema der Geschlechtergeschichte; (2 SWS); Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20, A 394 (11.4.) Michele Barricelli
Die Veranstaltung soll zeigen, wie Geschichtsunterricht zu planen und zu analysieren ist. Methoden und Medien werden vorgestellt. Das Seminar bereitet direkt auf das Unterrichtspraktikum vor. Gemeinsam werden unterschiedliche Entwürfe analysiert und zur Diskussion gestellt. Inhaltlich wollen wir uns insbesondere mit Themen aus dem aktuellen Diskussionsstand der Geschlechtergeschichte befassen.
Teilnahmevoraussetzung ist der schon erfolgte oder gleichzeitige Besuch eines Proseminars "Einführung in die Didaktik der Geschichte".
Leistungsnachweis: Die schriftliche Planung eines eigenen Unterrichtsentwurfs.
Einführende Literatur: Hilke Günther-Arndt (Hrsg), Geschichtsdidaktik. Ein Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2003; Zeitschrift für Geschichtsdidaktik, Jahresband 2004.
 
(13 486)
S -
Geschlechtergeschichte und Geschichtsunterricht (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 394 (11.4.) Martin Lücke
Die Kategorie "Geschlecht" hält nur sehr langsam Einzug in die Geschichtsdidaktik. Nach einer theoretischen Klärung von Grundbegriffen und -anliegen der Gender Studies bzw. der Geschlechtergeschichte soll im Seminar zunächst untersucht werden, wie die Fachdidaktik mit der Kategorie Geschlecht umgeht und welche Strategien sie bereits entwickelt hat, um Themen der Geschlechtergeschichte im Geschichtsunterricht zu verankern.
Im Anschluss daran soll konkretes Unterrichtsmaterial, in dem die Kategorie "Geschlecht" Aufnahme findet, im Hinblick auf seine Verwendbarkeit im Prozess des historischen Lernens geprüft werden.
Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme, Freude an kontroverser Diskussion, Bereitschaft zur Präsentation eines Produkts oder zur Vorstellung von Unterrichtsmaterial.
Literatur zur Einführung: Robert W. Connell: Gender, Cambrigde 2002; Brigitte Dehne: Genderforschung und Geschichtsdidaktik, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2004; Hilke Günther-Arndt (Hg.): Geschichtsdidaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003.
 
(13 319)
GK -
Die Wissenschaften vom Menschen, 1750-1850 (A/B) (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20, A 124 (26.4.) Pascal Grosse
Im Verlauf des 18. und während des frühen 19. Jahrhunderts erneuerten Philosophen, Mediziner, Naturwissenschaftler, Geographen und Juristen die Ordnung des Wissens über den Menschen. Diese "moderne" Anthropologie steht sowohl am Beginn einer nach innen gewandten, individualisierenden Selbstexploration wie auch einer umfassenden Katalogisierung der "Spezies Mensch". Somit siedelte diese Entwicklungslinie in der theoretischen Fundierung der bürgerlichen Gesellschaft und des aufgeklärten Staates den Menschen im Spannungsfeld zwischen Subjekt und Objekt an.
Das Seminar verfolgt die Entstehungszusammenhänge der vor- darwinistischen Anthropologie im Zeitraum von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Perspektive der biologischen Wissenschaften. Themenfelder sind daher in erster Linie Psychiatrie, Psychologie, Rassen- und Geschlechteranthropologie und Sexualwissenschaft. Während für das 18. Jahrhundert der geographische Schwerpunkt auf Schottland, England und Frankreich liegt, stehen für das 19. Jahrhundert Entwicklungen in Deutschland im Vordergrund. Gute Englisch- und Französischkenntnisse sind für die Lektüre der Quellentexte hilfreich.
Einführende Literatur: Broadie, Alexander. The Cambridge Companion to The Scottish Enlightenment. Cambridge: Cambridge University Press, 2003; Dörner, Klaus. Bürger und Irre. Zur Sozial- und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie. Frankfurt a.M.: Europäische Verlagsanstalt, 1969; Eder, Franz X. Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität. München: Beck, 2002; Hagner, Michael. Homo cerebralis. Der Wandel vom Seelenorgan zum Gehirn. Göttingen: Verlagsbeteiligungsgesellschaft mbH &Co KG, 1997; Honegger, Claudia. Die Ordnung der Geschlechter. Die Wissenschaft vom Menschen und das Weib 1750-1850. Frankfurt a.M.: Campus, 1991; Kaufmann, Doris. Aufklärung, bürgerliche Selbsterfahrung und die "Erfindung" der Psychiatrie in Deutschland, 1770-1850. Göttingen: Vandenhoek &Ruprecht, 1995; Kramnick, Issac (Hrsg.). The Portable Enlightenment Reader. London: Penguin, 1995; Porter, Roy. Enlightenment. Britain and the Creation of the Modern World. London: Allen Lane, 2000; Sarasin, Philipp. Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765- 1914. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2001.

- Altertumswissenschaften

(13 806)
PS -
Gender-Trouble im "Königsfriedhof" von Ur (R, HA) (2 SWS) (6 cr); Di 18.00-20.00 - Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Str., Hs-Container (12.4.) Helga Vogel
In der Vorderasiatischen Archäologie geht es um Menschen, die in der fernen Vergangenheit gelebt haben und gestorben sind. Jedoch erlangen bestimmte zentrale Aspekte eines jeden menschlichen Lebens wie etwa Geschlecht, Alter und Status in den archäologischen Disziplinen oftmals nicht dieselbe Aufmerksamkeit wie in anderen Wissenschaftszweigen. Geschlecht, Alter und Status sind jedoch grundlegende und untrennbare Faktoren, die das Leben eines jeden Individuums strukturieren und die Bildung sozialer Gruppen beeinflussen. In der Veranstaltung wollen wir die vorgenannten Aspekte speziell anhand der Befunde des "Königsfriedhofes" in Ur untersuchen. Unser Ziel ist es, die Menschen hinter den Objekten zu erkennen, d.h. auch ihre sozialen Beziehungen, die sie bestimmenden Machverhältnisse sowie die sie beeinflussenden weltanschaulichen Gegebenheiten.
Literatur: C.L. Woolley: Ur Excavations II. The Royal Cemetery, London und Philadelphia 1934; R.L. Zettler und L. Horne (Hgg.): Treasures from the Royal Tombs of Ur, Philadelphia 1998; S. Pollock: The Symbolism of Prestige. An Archaeological Example from the Royal Cemetery of Ur, Ann Arbor 1983; S. Pollock: Of Priestesses, Princes, and Poor Relations. The Dead in the Royal Cemetery of Ur, in: Cambridge Archaeological Journal 1 (1991), 171-189; S. Pollock und R. Bernbeck: And They Said, Let Us Make Gods in Our Images. Gendered Ideologies in Ancient Mesopotamia, in: A. Rautman (Hg.), Interpreting the Body. Insights from Anthropological and Classical Archaeology, Philadelphia 1999, 150-164; J.M. Asher-Greve, The Essential Body. Mesopotamian Conceptions of the Gendered Body, in: Gender and History, Vol. 9 No. 3 (November 1997) 432-461.
Sprechstunden
Helga Vogel: Dienstag: 16-17 h, Gelfertstr. 45, Raum 10

- Ostasien und Vorderer Orient

Veranstaltung entfällt!
(14 035)
Ü -
Übung zu: Die Schriftstellerin Higuchi Ichiyô und joryû bungaku (2 SWS); Do 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 26-28 (14.4.) Frank Böhling
 
(14 181)
S -
Nan-Nü: Konstruktionen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in China (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Ehrenbergstr. 26-28, Gr Hs (12.4.) Heike Schmidbauer,
Andreas Steen
Während die Vielfältigkeit von Rollenmodellen für Frauen in Geschichte und Gesellschaft Chinas relativ gut dokumentiert ist, wurde dem anderen Pol im Begriffspaar bislang weitaus weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Implizit häufig als ahistorische und unveränderliche Kategorie verstanden, wird erst in jüngerer Zeit verstärkt auf die diversen Konstruktionen von "Männlichkeit" und die Interdependenz beider Kategorien hingewiesen. Ziel des Seminars ist es, neuere theoretische Ansätze aus der Gender-Forschung und den aktuellen Stand innerhalb der Chinawissenschaften vorzustellen und zu diskutieren. Hierzu sollen unterschiedliche Konzeptionen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in China, das Zusammenspiel zwischen Ideen und Praktiken und die Einbettung in übergreifende Diskurse zu Familie, Sexualität, Nation oder Region näher untersucht werden. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende im Hauptstudium, der Besuch des gleichnamigen Lektürekurses wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.
Einführende Literatur: Susan Brownell and Jeffrey N. Wasserstrom (eds.), Chinese Femininities / Chinese Masculinities. A Reader, Berkeley 2002.
 
(14 197)
LK -
Lektüre zum Seminar: Nan-Nü: Konstruktionen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in China (2 SWS); Di 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 26-28, Gr Hs (12.4.) Heike Schmidbauer,
Andreas Steen
Ergänzend zum gleichnamigen Seminar werden in diesem Lektürekurs relevante Aufsätze aus der chinesischen Frauen- und Geschlechterforschung gelesen und diskutiert. Je nach Interessenlage der Teilnehmer/innen können zusätzlich auch Filmbeispiele, bildliche Darstellungen oder Auszüge aus literarischen Werken zur Untersuchung von spezifischen Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen herangezogen werden. Der Lektürekurs wendet sich an Studierende ab dem 5. Semester.
 
(14 261)
PS -
Frauen im Islam. Neue Forschungsansätze am Beispiel der indischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. (2 SWS) (4 cr); Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40, Seminarraum II (11.4.) Margit Pernau
In der öffentlichen Diskussion werden die muslimischen Frauen und ihre soziale Stellung oftmals als Symbol für den Islam genommen, der sodann als homogen und unwandelbar dargestellt wird. Demgegenüber soll hier versucht werden, die Stellung der muslimischen Frauen in Südasien in ihrer historischen Bedingtheit deutlich werden zu lassen. Dies umschließt die Interaktion mit der hinduistischen Mehrheit und der Kolonialmacht. Im Vordergrund steht daher nicht die Theologie, sondern die soziale Praxis. Zeitlich erstreckt sich der Bogen von dem Beginn der Kolonialherrschaft bis in die Gegenwart.
Der Erwerb unbenoteter Scheine ist möglich. Keine Zwischenprüfungsarbeiten!
 
Veranstaltung wird unter Vorbehalt angekündigt!
(14 410)
PS/HS -
Die verführerische Orientalin? Das Frauenbild in den europäischen Reiseberichten (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte).) (2 SWS) (6/10 cr); Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, Seminarraum (19.4.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Seit Jahrhunderten sind Europäer gleichzeitig fasziniert und abgestoßen vom Bild der orientalischen Frau, das automatisch mit Verschleierung, Harem, Exotik und Erotik in Verbindung gebracht wird. Anhand von Reiseberichten aus verschiedenen Epochen untersuchen wir das Frauenbild, das westliche Reisende von persischen und generell orientalischen Frauen entwerfen. Gleichzeitig richten wir unseren Fokus auch auf die Position von Frauen in europäischen Gesellschaften der jeweiligen Zeit.
 
(14 412)
PS/HS -
Kurdische Frauenliteratur zwischen Tradition und Moderne (G/H) (Diese Lehrveranstaltung gilt für Studierende im Grundstudium als Proseminar (6 ECTS-Punkte), für Studierende im Hauptstudium als Hauptseminar (10 ECTS-Punkte).) (2 SWS) (6/10 cr); Mo 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 17, Seminarraum (18.4.) Feryad Omar
 
Veranstaltung entfällt!
(14 477)
S -
Gebildete osmanische Frauen aus der ilmiye-Schicht (19. Jahrhundert) (mit Klausur 6 cr) (2 SWS); Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33, Raum 5 (12.4.) Rana v. Mende
Nach den Quellen kann man seit dem 16. Jahrhundert nachweisen, dass viele traditionell-islamisch gebildete osmanische Frauen, darunter Dichterinnen, Mystikerinnen und Kalligraphinnen usw. aus der Ilmiye-Schicht stammt. Das liegt daran, dass die Bildung bis zum 19. Jahrhundert in erster Linie religiös bestimmt war. Die Zahl der Frauen, die religiöse Bücher lasen und deren Inhalt besprechen konnten, ist offensichtlich grösser als man gedacht hat. Die gebildeten Frauen beschäftigten sich bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend mit der klassischen osmanischen Dichtung. Aber (1839-1876) bekamen die Frauen auch eine säkulare Ausbildung und sie traten als Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Komponistinnen in der Öffenlichkeit immer mehr in Erscheinung.
In diesem Seminar werden die gebildeten Frauen des 19. Jahrhunderts, die aus der Ilmiye-Schicht stammt und mit ihren Werken Vorreiterinnen der modernen türkischen Literatur und der modernen türkischen Frauen waren (wie z.B. die Dichterin Leyla Hanim, gest.1847/8, die Kalligraphin und Dichterin Feride Hanim, 1837-1903, die erfolgreiche Lehrerin und Verfasserin eines persischen Wörterbuchs Hatice Nakiye Hanim, 1846-1899 oder die Kennerin der modernen Literatur Mihr ün-Nisa Hanim, 1864-1943) anhand osmanischer Quellen behandelt.
Quellen: Mehmed Zihni, Mesahir’un Nisa. Istanbul 1295/1878; Ahmed Muhtar, Sair Hanimlarimiz. Istanbul 1311/1894; Fatma Aliye, Namdaran-i Zenan-i Islamiyan. In Malumat mecmuasi 15. Juni 1899-31. Januar 1901.
Einführende Literatur: Bursali Mehmed Tahir, Osmanli Müellifleri, 3 Bde., Istanbul 1972-1975; Nihad Sami Banarli, Resimli Türk Edebiyati, 2 Bde., Istanbul 1971; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Asir Türk Sairleri, 4 Bde., Istanbul 1988; Ibnülemin Mahmud Kemal Inal, Son Hattatlar, 2. Ausg. Istanbul 1970; E.J.W.Gibb, History of Ottoman Poetry, London 1900-1909.
 
(14 315)
Ü -
Von Grenzgängern, vom Krieg und von der menschlichen Psyche. Lektüre und Analyse des Romanwerks von Huda Barakat (2 SWS); Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (19.4.) Barbara Winckler
Die libanesische Autorin Huda Barakat gehört zu den bedeutendsten und innovativsten arabischen Literaten der 1990er Jahre. Im Zentrum der Übung stehen Huda Barakats drei Romane ‚Hagar ad-dahik’ (1990, engl. The Stone of Laughter), ‘Ahl al-hawa’ (1993, frz. Les illumines) und ‘Harit al-miyah’ (1998, engl. The Tiller of the Waters). Auf der Basis der gemeinsamen Lektüre der Originaltexte soll eine Reihe von relevanten Themen (wie etwa Bürgerkrieg und Bürgerkriegsliteratur, Intertextualität und Erzählstrategien, Androgynie und gender-Fragen, Wahnsinn und Utopie) herausgearbeitet und unterstützt durch Kurzreferate diskutiert werden.
Einführende Literatur: Barbara Winckler: "Androgynie als Metapher. Huda Barakat und Der Stein des Lachens", in: Arabische Literatur, postmodern, hg. v. Angelika Neuwirth, Andreas Pflitsch u. ders., München 2004, S. 317-332.
 
NEU: Blockveranstaltungstermine s.u. !!!
(14 188)
S -
Human Resources Development of Taiwan (2 SWS); 5.6., 19.6. und 10.7., jeweils 9.15-17.30 - Ehrenbergstr. 26-28, Gr Hs (009) (s. A.) Yih-chyi Chuang
The purpose of the course is to introduce the human resources development in Taiwan during the period of its rapid growth. This course will focus on various aspects of human resources, which include population, education and training, entrepreneurship, nutrition and health, and gender. From the course, students will be able to understand the role played by and the conditions required for human development in the process of rapid economic development as Taiwan experienced for the past fifty years.
 
Veranstaltung entfällt!
(14 474)
S -
"Zwischen den Kulturen" - MigrantInnen-Literatur (mit Hausarbeit 10 cr) (2 SWS); Block n. V., Fr, 15.4., 14.00-17.00 - Altensteinstr. 40, SR I
Die erste Sitzung am 15.4. ist zugleich die Einführungsstunde mit Terminvereinbarungen für weitere Seminare.
(15.4.) Pervin Tongay
Das heute als MigrantInnen-Literatur bezeichnete Genre hat eine lange historische Entwicklung vorzuweisen. Standen in den 1960er, 70er und 80er Jahren noch Themen der Heimat und des Identitätsverlustes sowie Auseinandersetzungen mit dem "Gastland" im Vordergrund, so haben die Romane, Gedichte und Erzählungen seit den 90er Jahren längst ein eigenes Profil entwickelt und sich mit ihrem vielfältigen Repertoire bei der deutschen Leserschaft als feste Größe etabliert.
Ziel des Seminars ist es, anhand exemplarisch ausgewählter Literatur verschiedener Generationen von MigrantInnen zum einen den Stellenwert der türkischen MigrantInnen-Literatur in der deutschen Literaturszene zu untersuchen. Zum anderen wird im Rahmen der Frauen- und Geschlechterforschung schwerpunktartig herausgearbeitet, welche Formen der Geschlechterdarstellung sichtbar werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, in welcher Weise die AutorInnen die gesellschaftliche und soziale Position von Frau und Mann literarisch verarbeiten und welche Kategorien von Geschlecht sie in diesem Kontext entwerfen.
Der Erwerb eines benoteten Seminarscheines setzt ein Referat und eine Hausarbeit voraus.

- Judaistik

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Katholische Theologie

(14 610)
PS -
Kontextuelle Theologien aus Frauenperspektive. Stimmen aus Asien, Afrika und Lateinamerika (2 SWS); Block 1.7.-3.7. jeweils 10.00-16.00 - Schwendenerstr. 31, Seminarbibliothek
Vorbesprechung: 22.4.2005, 10.00 - Schwendenerstr. 31, Seminarbibliothek .
(1.7.) Erika Straubinger-Keuser
Das Aufkommen kontextueller Theologien des Südens stellt deutliche Anfragen an das Selbstverständnis der westlichen Theologie europäischer Prägung. Ist ihr Anspruch auf überzeitliche und transkulturelle Gültigkeit Jahrhunderte lang nicht in Frage gestellt worden, so muss sie sich heute mit einer Vielzahl von Theologien anderer kultureller Prägung auseinandersetzen. Ihre Rolle relativiert sich deutlich angesichts der kraftvollen theologischen Entwürfe des Südens, die sich aus dem europäischen Sog befreit haben.
Diese werden seit den 1980er Jahren vielerorts wesentlich geprägt durch theologische Stimmen von Frauen, deren farbenreiche Theologien neben systematischer Reflexion auch Alltagstheologie mit erzählerischen, bildlichen und künstlerischen Elementen einschließen.
Im Kompaktseminar werden solche theologische Stimmen von Frauen am Beispiel der geographischen Regionen Asien, Afrika und Lateinamerika in den Blick genommen und vor dem Hintergrund des jeweiligen soziokulturellen und religiösen Kontextes beleuchtet. Die Auseinandersetzung gerade auch mit dem für uns Anderen und Fremden impliziert die Beschäftigung mit Grundlagen des interkulturellen Dialogs.
Hinweis: Das Seminar wird als Blockveranstaltung durchgeführt. Zur Vorbereitung findet eine Vorbesprechung statt. Nähere Informationen finden sich im Aushang im Seminar für Katholische Theologie
Sprechstunden
Erika Straubinger-Keuser: nach Vereinbarung
 
(14 725)
PS/S -
Frauen im Alten Testament (BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen": Module 7 AT, 8 Bibel, 9 Bibel) (2 SWS); Mi 14.00-16.00 - Ihnestr. 56, Seminarraum, linke Haushälfte (20.4.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Obwohl seit einiger Zeit Exegetinnen und Exegeten die Rollen von Frauen in der hebräischen Bibel stärker herausgearbeiten werden als in vergangenen Zeiten, ist es bis heute nicht selbstverständlich, etwa von den Erzelterngeschichten (statt den Vätergeschichten) oder von den Kindern Israels (statt den Söhnen Israels) zu sprechen. In diesem Seminar wollen wir uns mit dem Grundlagen der feministischen Bibelauslegung und mit der Hermeneutik der Bibel in gerechter Sprache beschäftigen, um dann selbstständig biblische Texte zu lesen, bei denen Frauen im Mittelpunkt stehen (z.B. Erzelternerzählungen, Ruth, Esther). Dieses Seminar ist als Ersatzangebot für eine ähnliche Veranstaltung im vergangenen Wintersemester gedacht, die Studierende mit Hilfe des Frauenfonds organisieren wollten. Jene Veranstaltung musste trotz eines großen Interesses abgesagt werden, weil keine Mittel dafür bewilligt worden waren. Sollten für dieses Semester Mittel zur Verfügung stehen, werden alternative Lehrmethoden wie team teaching o.ä. erprobt. Das Seminar findet aber in jedem Fall statt. Hebräischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Bitte bringen Sie eine Bibel mit.
Sprechstunden
Detlef Dieckmann-v. Bünau: mittwochs 11-12 Uhr oder n. V.
 
(14 729) "Von einer Jungfrau geboren" -- das Motiv der Jungfrauengeburt in der Bibel u. in den Gründungsmythen anderer Religionen u. seine Bedeutung für das Frauenbild von Gesellschaften in unterschiedlichen Epochen (BA-Studiengang "Ev. Theologie und Nichtchristliche Religionen") (2 SWS); Mo 16.00-18.00 - Ihnestr. 56, Seminarraum ,linke Haushälfte (11.4.) Erika Godel
Sprechstunden
Erika Godel: n. Vereinbarung

- Evangelische Theologie m.d. FG Religionsgeschichte

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

FB Philosophie und Geisteswissenschaften

- Philosophie

(16 087)
C -
Ideologie, Habitus und Subjektivierung im Neoliberalismus (2 SWS); Block 15.7.-29.7., 11.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/209 (15.7.) Johann Rehmann
Nach einem Überblick über die Herausbildung und Durchsetzung des Neoliberalismus werden theoretische Ansätze seiner Analyse und Kritik besichtigt und hinsichtlich ihres Erklärungswerts verglichen: von der Hegemonie im Fordismus (Gramsci) zur neoliberalen Hegemonie (Stuart Hall), ideologische Apparate, Anrufungen und Wirkungsweisen (Althusser, Projekt Ideologietheorie), Prekarisierung, symbolische Gewalt und Habitus (Bourdieu), “Gouvernementalität” (im Anschluss an Foucault), Geschlechterverhältnisse und Feminisierung der Armut u.a. Die rekonstruierten Theoriebegriffe werden auf die aktuelle Konstellation des Neoliberalismus rückbezogen und an ausgewählten Materialien geprüft. Hierbei ist Gelegenheit, Projekte für Diplomarbeiten und Dissertationen vorzustellen und zu diskutieren.
Sprechstunden
Johann Rehmann: n. V.

- Griechische und Lateinische Philologie

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

- Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

(16 441)
PS -
A Gertrude is a Gertrude is a Gertrude. Einführung in das Werk Gertrude Steins ; Fr 14.00-16.00 - Hüttenweg 9, Großer Seminarraum (15.4.) Gregor Gumpert
Gertrude Stein (1874-1946) ist eine der bedeutendsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts und gilt zugleich als eine der schwierigsten: kompakt, unergiebig, ermüdend. Die Schwierigkeiten im Umgang mit Steins Werk beruhen oft auf etwas Einfachem, z.B. der Einfachheit einer reduzierten Sprache, die Banalitäten zu beschwören scheint: "A rose is a rose is a rose".
Das Seminar soll an ausgewählten Texten einen Zugang zu Steins Denken und Schreiben eröffnen, zu einem Werk voller Eigensinn und Frische, Musikalität und Witz. Darüber hinaus wird nach dem Ort der Autorin im Kontext literarischer und künstlerischer Avantgarden des 20. Jahrhunderts zu fragen sein: "Ich hab nichts zu sagen / und ich sage es / und das ist Poesie / wie ich sie brauche" (John Cage, "Vortrag über nichts", 1959).
Zur Vorbereitung empfehle ich intensive Stein-Lektüre. Als Einstieg ist zum Beispiel Paris, France (1940) geeignet.
Eine erste Orientierung geben: Edmund Wilson: Axels Schloß. Studien zur literarischen Einbildungskraft 1870-1930, München und Wien 1977 (das Kapitel über Stein); Helmut Heißenbüttel: "Reduzierte Sprache. Über einen Text von Gertrude Stein", in: Helmut Heißenbüttel: Über Literatur. Aufsätze und Frankfurter Vorlesungen, Olten 1966 u.ö.; Dietrich Scheunemann: "Die Schriftzeichen der Maler - die Stilleben der Dichter. Grenzverwehungen zwischen den Künsten um 1910", in: Thomas Koebner (ed.): Laokoon und kein Ende. Der Wettstreit der Künste, München 1989.

- Deutsche und Niederländische Philologie

(16 660)
GK C -
Kudrun (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 202 (13.4.) Carmen Stange
Noch heute kann man sie entdecken: Wäschereien mit dem Namen Gudrun. Während die letzten dieser kleinen Geschäfte um das Überleben kämpfen, ist das Wissen um die Bedeutung der Namensgebung längst verloren gegangen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert dagegen galt die Protagonistin der Kudrundichtung nicht nur als reinlichste Königstochter des Mittelalters, die als Entführte und Gefangene im Meer Wäsche waschen muß, sondern überhaupt als Idealbild der unbeugsam-treuen und leidensfähigen deutschen Frau.
Auf der Grundlage der gemeinsamen Lektüre, Analyse und Interpretation der ‚Kudrun’ wird nicht nur überprüft werden, ob der Text diese Auslegung überhaupt hergibt. Im Mittelpunkt steht die Diskussion zentraler Fragen der altgermanistischen Forschung: Wie kann man sich die Entstehung der Dichtung vorstellen? Aus welchen Teilen besteht der Text und wie werden diese miteinander verknüpft? Handelt es sich um eine Nordsee- oder eine Donaudichtung, oder: kann man überhaupt im Meer Wäsche waschen? Ist die ‚Kudrun’ ein ‚Frauenroman’ oder ein Heldenepos? In welchem Verhältnis steht die Dichtung zum ‚Nibelungenlied’, ist Kudrun eine Versöhnerin, die als Gegenbild zur unversöhnlichen Kriemhild konzipiert wurde?
Zur Anschaffung und vorbereitenden Lektüre empfohlen: Kudrun. Nach der Ausgabe von Karl Bartsch. Herausgegeben von Karl Stackmann, Tübingen 2000. (ATB 115).
 
(16 661)
GK C -
Ulrich von Liechtenstein: 'Frauendienst' (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32 / 202 (12.4.) Michael Mecklenburg
Dass man über das Leben mittelalterlicher Autoren nichts weiß und sie nie über sich selbst schreiben, gehört zu den Kernsätzen, der den Studierenden in unseren Einführungskursen umgehend vermittelt wird. Über den Autor des „Frauendienst“ aber, den einflussreichen steirischen Adligen Ulrich von Liechtenstein, sind wir bestens informiert. Seine weitreichenden politischen Aktivitäten sind ebenso bekannt, wie seine Familienverhältnisse und seine Erbstreitigkeiten. Weit verblüffender noch ist die Tatsache, dass der „Frauendienst“ eine in der Ich-Form gehaltene Erzählung eines steirischen Adligen über seinen mehr oder weniger erfolgreichen Minnedienst für eine Dame ist. Er weist sich selber als Ulrich von Liechtenstein aus und in den Text sind zahlreiche Minnelieder eingelegt, die er im Minnedienst verfasst haben will. Dabei gehen die Bezüge zum ‚echten’ Ulrich soweit, dass fast das gesamte Personal historisch verbürgte Gestalten aus Ulrichs Umkreis sind. Und auch die Minnelieder sind in anderen Handschriften als Ulrichs Werke überliefert. Der genauere Blick offenbart dann aber schnell die hochgradige literarische Stilisierung des Textes, der vielleicht nur so tut, als erzähle er von Ulrichs wahren Erlebnissen. Doch wie soll man dann die historischen Bezüge einschätzen? Was war die Intention des Autors Ulrich? Wie mag der Text rezipiert worden sein?
Wir wollen im Seminar vor allem der Konzeption der ‚Minnesängerbiographie’ nachgehen und danach fragen, wie hier den Minneliedern (nachträglich?) ein Entstehungs- und Aufführungskontext beigegeben wird. Was ändert sich, wenn die Lieder in eine chronologische Reihe gebracht werden? Was lässt sich aus Ulrichs Entwurf für den Minnesang insgesamt ableiten? Dabei werden auch die komischen Aspekte der epischen Erzählung in den Blick kommen, und schließlich lassen sich am „Frauendienst“ exemplarisch wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungen zeigen.
Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur intensiven Lektüre eines mittelhochdeutschen Textes (keine nhd. Übersetzung!).
Scheinanforderungen: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit; Kurzreferat mit schriftlicher Ausarbeitung.
 
(16 704)
V -
Autorinnen in der Literaturgeschichte (I) (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (11.4.) Irmela von der Lühe
Die Vorlesung will mit Leben und Werk bekannter und weniger bekannter Schriftstellerinnen seit dem 17. Jhd. vertraut machen. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach dem schriftstellerischen Selbstverständnis, nach Produktions- und Rezeptionsbedingungen ihrer Werke sowie nach Paradigmen literatur- und kulturwissenschaftlicher Deutung des Weiblichen. Zugleich gilt ein besonderes Augenmerk dem Zusammenhang von literaturgeschichtlicher Epochenbildung und weiblicher Autorschaft; d. h. die Vorlesung wird am Beispiel von Autorinnen einen Ein- bzw. Überblick über wichtige literarische und kulturgeschichtliche Entwicklungen seit dem 17. Jhd. geben. Ein genauer Themenplan sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis werden in der ersten Vorlesungsstunde verteilt werden.
 
(16 730)
PS -
Ethik, Poetik und Geschlecht II: Mitleidskritik bei Bertold Brecht (2 SWS); Mo 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 (11.4.) Anita Runge
Das Proseminar ist eine Fortsetzung der Lehrveranstaltung "'Mitleid' in Brief und (Brief-)Roman um 1800" (WS 04/05), steht jedoch auch neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern offen. Ausgehend von Käte Hamburgers metatheoretischer Auseinandersetzung mit der Frage nach der ethischen Qualität des Mitleids wird die Entwicklung der Mitleidskritik im Werk Bertolt Brechts in ihrem Zusammenhang mit Gesellschaftstheorie und Geschlechterdiskurs verfolgt. Behandelt werden u. a. die frühen Lehrstücke, Dreigroschenoper und -roman, ausgewählte Gedichte sowie Der gute Mensch von Sezuan.
(Literaturliste und Materialien zum Proseminar "Ethik, Poetik und Geschlecht I" vom WS 04/05 können per email angefordert werden: arunge@zedat.fu-berlin.de)
Zur vorbereitenden Lektüre: Käte Hamburger: Das Mitleid. Stuttgart 1985.
 
(16 655)
GS I+II -
Anfänge der deutschen Literatur und Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache (Hartmann von Aue: 'Erec) (Modul 3, B.A. = GK A+B für Magister und Lehramt) (4 SWS); Fr 10.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 (15.4.) Martin Baisch
Die kombinierten Grundlagenseminare dienen der Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die historischen Eigenheiten mittelalterlicher Literatur, insbesondere der höfischen Literatur um 1200. Im Zusammenhang mit einer Einführung in Fragestellungen und Methodologie der mediävistischen Literaturwissenschaft wird ein Werk oder eine Textauswahl interpretatorisch erschlossen. Ferner wird die Fähigkeit erworben, einen mittelhochdeutschen Text selbständig lesen und übersetzen zu können.
Die Vermittlung dieser Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt exemplarisch an Hartmanns von Aue „Erec“. Als besondere Arbeitsschwerpunkte sind die Bedeutung von Hartmanns erstem Artusroman für die Poetik des höfischen Romans sowie die Figurendarstellung im Zusammenhang von Ritterschaft, Minne und Geschlechtsidentität vorgesehen.
Die Modulabschlussprüfung erfolgt als Klausur. Studentische Tutorien, die den Kurs begleiten, sind beantragt.
Zur Anschaffung empfohlen: Hartmann von Aue, Erec. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung von Thomas Cramer, Frankfurt/Main 1972 u.ö.
 
(16 657)
GS I+II -
Anfänge der deutschen Literatur und Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache (Gottfried von Straßburg: 'Tristan') (Modul 3, B.A. = GK A+B für Magister und Lehramt)) (4 SWS); Di und Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 (12.4.) Andrea Sieber
Die kombinierten Grundlagenseminare dienen der Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die historischen Eigenheiten mittelalterlicher Literatur, insbesondere der höfischen Literatur um 1200. Im Zusammenhang mit einer Einführung in Fragestellungen und Methodologie der mediävistischen Literaturwissenschaft wird ein Werk oder eine Textauswahl interpretatorisch erschlossen. Ferner wird die Fähigkeit erworben, einen mittelhochdeutschen Text selbständig lesen und übersetzen zu können.
Die Vermittlung dieser Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt exemplarisch an Gottfrieds von Straßburg „Tristan“. Als besondere Arbeitsschwerpunkte sind die Bedeutung Gottfrieds für die Poetik des höfischen Romans sowie die Figurendarstellung im Zusammenhang von Liebe und Geschlechtsidentität vorgesehen.
Die Modulabschlussprüfung erfolgt als Klausur. Studentische Tutorien, die den Kurs begleiten, sind beantragt.
Zur Anschaffung empfohlen: Gottfried von Straßburg: Tristan. Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Friedrich Ranke neu herausgegeben, ins Neuhochdeutsche übersetzt, mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Rüdiger Krohn. Stuttgart 1980. (Reclam UB 4471-3)
Zur Einführung: Christoph Huber: Gottfried von Straßburg: Tristan. Berlin 2000 (Klassiker-Lektüren 3).
 
(16 659)
GS I+II -
Anfänge der deutschen Literatur und Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache (Walther von der Vogelweide: Liebeslyrik) (Modul 3, B.A. = GK A+B für Magister und Lehramt) (4 SWS); Di 14.00-16.00 und Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29 / 111 (12.4.) Volker Mertens
Die kombinierten Grundlagenseminare dienen der Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die historischen Eigenheiten mittelalterlicher Literatur, insbesondere der höfischen Literatur um 1200. Im Zusammenhang mit einer Einführung in Fragestellungen und Methodologie der mediävistischen Literaturwissenschaft wird ein Werk oder eine Textauswahl interpretatorisch erschlossen. Ferner wird die Fähigkeit erworben, einen mittelhochdeutschen Text selbständig lesen und übersetzen zu können.
Die Vermittlung dieser Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt exemplarisch an Hand der Liebeslyrik Walthers von der Vogelweide. Als besondere Arbeitsschwerpunkte sind die Bedeutung Walthers für die Poetik des Minnesangs sowie die Entwürfe von Geschlechterrollen im Zusammenhang von Minne und Gesellschaft vorgesehen. Die Modulabschlussprüfung erfolgt als Klausur. Voraussetzung für die Zulassung sind regelmäßige und aktive Mitarbeit. Studentische Tutorien, die den Kurs begleiten, sind beantragt.
Anschaffung: Walther von der Vogelweide, Liedlyrik, hg., übersetzt und kommentiert von Günther Schweikle, Stuttgart 1998 (Reclam UB 820)
Zur Einführung empfohlen: Manfred Scholz, Walther von der Vogelweide, Stuttgart/Weimar 1999 (Sammlung Metzler 316)
 
(16 706)
V -
Mode und Moderne (2 SWS); Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, Hs 2 (14.4.) Julia Bertschik
Mode und Moderne: Über den gemeinsamen Ursprung der Wörter hinaus bietet gerade die Kleidermode - häufig als rein oberflächliches Phänomen geschmäht - Anlaß zu Diskussionen und Definitionen des Modernebegriffs. Denn Zeit- und Sachvorstellungen des Modernen fallen hier in geradezu idealtypischer Weise zusammen. So formulieren Baudelaire, Gutzkow, Simmel, Baudrillard oder Benjamin über die kleidermodische Typik des Vergänglichen, Wechselhaften, Künstlichen, über den Zitatcharakter der Mode wie ihre Wechselwirkung von Anpassung und Absonderung zentrale Kategorien der Moderne seit 1800: den Verlust unmittelbarer Naturerfahrung, Historizität und Subjektivität.
Diesen Zusammenhang zeigt die Überblicksvorlesung am kulturwissenschaftlichen Beispiel der Kleidung in deutschsprachiger Literatur auf. An den zentralen Epochenumbrüchen um 1800 und 1900, zur Zeit der Weimarer Republik und des ‚Dritten Reichs’ wird Kleidungswandel als Indiz sozialen, geschlechtsspezifischen wie ästhetischen Wandels untersucht. Dabei kann die Entwicklung einer literarischen Bildsprache gezeigt werden. Denn sie versucht in Auseinandersetzung mit den jeweiligen optischen Medien ihrer Zeit, die Spezifik der Kleidung - ihre nonverbale Visualität - mit sprachlich-poetischen Mitteln zu erfassen.

- Romanische Philologie

(17 051)
HS -
Madame de Lafayette (2 SWS); Di 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/235 (12.4.) Sebastian Neumeister
Der berühmteste Roman des klassischen Zeitalters in Frankreich, La Princesse de Clèves von Madame de Lafayette, und die zeitgenösssische Diskussion, die er ausgelöst hat, in historischer, stilistischer und mentalitätsgeschichtlicher Sicht. Scheinerwerb durch Hausarbeit.

Textgrundlage:
Eine kommentierte Taschenbuchausgabe, z.B. Madame de Lafayette, La Princesse de Clèves et autres romans, éd. de Bernard Pingaud, folio 778.

Valincour; Lettres à Madame la Marquise de *** sur la Princesse de Clèves. Présentation par Christine Montalbetti, GF Flammarion 114 (édition avec dossier).

- Englische Philologie

(17 453)
Ü/PS -
Landeskunde I: Late Victorian Masculinities (2 SWS) (5 cr) (auf Englisch); Di 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 211   Katerina Kolarova
Course description:
It was Elaine Showalter who has coined the late Victorian period (1870- 1890; or 1880-1900) as a time of “gender anxiety“ and “sexual anarchy“. The supposedly granted outlines of “man” and “woman” began to blur, and the new ones had to be searched, found and set.
Specifically, we will observe how the early Victorian ‘man as a hero’ came to be questioned and parodied. We will approach appearances of a “new woman”, and a “dandy” and get a taste of the then heated discussions on issues such as “effeminacy“, “unmanliness“, “battle of the sexes”, “marriage question”, ”racial eugenics” etc.
Looking at the growing self-reflexiveness and anxiety with the self that marked the late Victorian renegotiations of ‘masculinity‘ we will investigate the changing importance of the gender categories for the emergent modern self.

Course objectives:
The course objective is to introduce students both to the late Victorian period as well as to introduce them to basic paradigms of gender and cultural studies. We will discuss ‘masculinity’ as a relational category interconnected with other relevant categories (e.g. class, sexuality, and race).

We will work both with literary and non-literary texts, as well as with visual material.

Texts:
Hardy,T. Jude the Obscure (1895)
Stevenson, Dr. Jekyll and Mr Hyde (1886)
Wilde (one play to be specified at the beginning of the term)
One “new woman” text (Sarah Grand, George Egerton, or Olive Schreiner)

Further shorter texts as well as other material will be provided in a course reader available at the institute library.

List of recommended reading will be distributed at the beginning of the term.

Requirements for ‘Proseminarschein’/ ‘Leistungsschein’
• regular attendance
• active participation in the class-discussions
• a short in-class presentation (15 min)
• a term paper/ a short essay (c. 5 pages)
 
(17 360)
HS -
Gender in Public Discourse (2 SWS) (10 cr) (auf Englisch); Fr 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4, Raum 208   Sonja Kleinke
Linguistic gender studies are concerned with the socio-linguistic variation associated with speakers’ gender, the construction of gender identities and gender-related stereotypes. Therefore the representation of women and men in public discourse has always been an important topic in gender research. During this course we want to look at what the popular images of women’s and men’s language are, how they relate to gender-related differences in natural language use, and in what ways gender-related stereotypes are constructed and perpetuated. In order to do so we will analyse texts from different areas of public discourse (proverbs, jokes, media discourse, fictional and non-fictional texts). The course will be organised as a workshop. Each participant is expected to present a short practical research paper for discussion in class.

A list of topics for term papers and a detailed reading list will be provided in the first session.
Credit requirements: oral report and a short practical research paper.
Recommended for introductory reading:
Graddol, David; Swann, Joan (1992): Gender Voices. Oxford. Chapters 1 and 6.
 
(17 403)
PS -
'Shed up' - Discussion of Notions of Gender and Race and Creative Writing (2 SWS) (5 cr) (auf Englisch); 4.4.-8.4. - Gosslerstr. 2-4
(Block)
  Joan Barbara Simon
Mother and father are separated. Mother is white. Father is black. Each thinks he is right and seeks to whip up hatred of the other in their son; as much hatred as they have of their past, which they indict vociferously, if not themselves... Is it really he they are fighting for; his mother, his father and his father’s white mistress? Joan Barbara Simon invites the participants of her seminar to discuss her and their notions of gender and race, to produce some creative writing themselves, and to take the stage... ‘Shed up!’ was chosen as a title, because it includes the notion of ‘shedding’; of transforming, shedding one’s skin, and therefore rebirth (vis-à-vis the central idea of identity). The participants are not going to ‘shed up’, but will have to contribute and talk, not only in their own voices but perform drama in the voices of the protagonists.

- Theaterwissenschaft (mit Filmwissenschaft)

(17 523)
Ü -
Japanische Theatermasken. Expressivität, Androgynität, Neutralität (Nicht für Bachelorstudierende!) (2 SWS) (2 cr) (03.3 EU) (max. 15 Teiln.); 4.4.-8.4. - Grunewaldstr. 35, Seminarraum IIl
täglich von 9.00 bis 15.00 Uhr
(n. V.) Gesine Ullmann
Noh-Masken gelten als eine der urtümlichsten Formen der Theatermasken. Entstanden aus rituellen Tanzmasken, beeinflusst von buddhistischer Kultplastik, über Jahrhunderte weiterentwickelt, aber in den Grundzügen bewahrt, bietet das Studium der Noh-Maske interessante Möglichkeiten der Auseinandersetzung
mit Theatermasken im Allgemeinen und dem Spiel mit der Maske im Besonderen.

Inhalt/Zielstellung:
In den wesentlichen Grundzügen werden Noh-Masken vorgestellt, ihre Besonderheiten, Merkmale, Entwicklungslinien werden betrachtet. Ursprünge des Ausdrucks, zugrunde liegende Schönheitsideale, religiöse Verbindungen und der besondere Umhang mit der Maske sollen analysiert werden.
Ein Vergleich mit den Schminkmasken des Kabuki und den geschnitzten Köpfen des Bunraku-Theaters wird die Betrachtungen zur speziellen Form der Noh-Maske ergänzen.
Beispiele für neue Maskenformen und damit verbundene Modifikationen bilden den Ausgangpunkt für eigene Maskenentwürfe. Bezug nehmend auf Rollen und Figuren, die uns vertraut sind, sollen Masken entworfen werden (zeichnen, malen, modellieren, Fotocollage), denen die grundlegenden ästhetischen Merkmale der Noh-Maske zugrunde liegen.

Obligatorische Arbeitsleistung: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit

Die Teilprüfungsleistung im Rahmen des Basismoduls GEGENWARTSTHEATER besteht in einer projektspezifischen Arbeit (Bericht oder praktisches Projekt)
 
(17 533)
HS -
Flagge zeigen. Theatralität der Piraterie (2 SWS) (4/10 cr) (4/10 EU); Mi 10.00-14.00, 14-tägl. - Grunewaldstr. 35, Seminarraum IV (20.4.) Jörg Wiesel
Spätestens seit Gore Verbinskis Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (USA 2003) mit Johnny Depp als Jack Sparrow sind Piraterie und die Geschichte ihres politischen Imaginären in den Blick der Gegenwart zurückgekehrt. Theatralisierungen und Narrative der Piraten interessieren sich seit der Frühen Neuzeit für deren Unregierbarkeit, sowie für die ihnen eingezeichnete Unmöglichkeit, je politischer Körper werden zu können. Als Figuren des Dritten brechen sie die klassische Rhetorik einer Freund-Feind-Opposition genauso auf, wie sie die Performanz ihres Sprechens und Handelns zur theatralen Verschiebung staatlicher Strukturen und Topographien einsetzen. Konkrete Fragen nach der Schauspielgeschichte der Piraten (von Errol Flynn bis Johnny Depp), nach der Performanz ihrer politischen Unfaßbarkeit (Jean Bodin, Alexandre Olivier Exquemelin, Johann Wilhelm Archenholtz), nach dem Musiktheater ihrer eurozentrischen Exotisierung (Vincenzo Bellini Il pirata) und dem gender trouble ihrer sexuellen Uneindeutigkeit (Kathy Acker Pussy, King of the Pirates, UA in Marthalers Zürcher Schiffbau 2000) können im Zentrum der Diskussion stehen.
 
(17 617)
HS -
Spektakel Frau (2 SWS) (4/10 cr) (03.4 EU); Mo 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, Seminarraum IV (11.4.) Michaela Ott
Das kinematographische Dispositiv wurde bekanntlich in der feministischen Filmtheorie als Verhältnis von männlichem (Kamera)Blick und weiblicher Angeblicktheit (der Darstellerin) interpretiert und als Unterwerfung des Weiblichen sowohl der Darstellerin wie der sich mit dieser identifizierenden Zuschauerin kritisiert. Hier soll nun versuchsweise die Perspektive umgekehrt werden: Das Spektakel Frau, aus welchem der Film seine Faszination bezieht, soll hier in seiner „Choreographie des Begehrens“ (Didi-Huberman), in der Verbindung von mimischem und gestischem Ausdruck der Darstellerin, von Inszenierung und filmsprachlicher „Pathosformel“ nachgezeichnet werden. Welche Affektbewegung transportiert die Bewegung der Frau im Bewegungsbild? Wie der Kunsthistoriker Aby Warburg die „Nymphe“ als „verschobenen Index des Pathos der (Renaissance)Bilder“ verstand, so sollen hier die „Nymphen“ des Films, angefangen mit Lilian Gish über Louise Brooks, Marlene Dietrich, Marilyn Monroe und die zeitgenössischen bis hin zu den digitalen Nymphen wie Lara Croft, in ihrer spezifischen Begehrensbewegung nachgezeichnet und in ihrer jeweiligen Verkörperung des Filmaffekts analysiert werden. (Literatur zum Thema: siehe Handapparat).

- Musikwissenschaft

(17 622)
HS -
Musical: (2 SWS) (4/10 cr) (03.4 EU); Mi 12.00-14.00 - Grunewaldstr. 35, Seminarraum III (13.4.) Marc Siegel
Das Seminar wird sich, anhand einer Vielfalt ausgewählter Filme, zum einen mit der internationalen Entwicklung des Musical Genres beschäftigen. Zum anderen werden wir unsere besondere Aufmerksamkeit auf die Repräsentation von Rasse, Gender, und Sexualität richten, sowie die Rezeption dieses Genres. Zur Sichtung der Filme findet eine wöchentliche Filmreihe im ARSENAL statt.

FB Mathematik und Informatik

(19 001)
V -
Struktur und Geschlecht - Unerhörte Fragen: Über Frauen und Männer, Mathematik und Informatik (2 SWS) (6 LP); Mo 18.00-20.00 - Takustraße 9, gr. Informatikhörsaal (18.4.) Externe Referent/inn/en,
Mechthild Koreuber,
Jochen Schiller
Mathematik und Informatik verbindet nicht nur die Charakterisierung als Strukturwissenschaft oder die Zusammenfassung zu einem Fachbereich. Beide Disziplinen tun sich äußerst schwer darin, Frauen für diese Fächer als Studierende zu gewinnen und sie als Lehrende und Forschende zu behalten. Eine Beobachtung, die Ausgangspunkt einer Vielzahl historiographischer, soziologischer und päda-gogischer Frauenforschung ist.
Doch bedeutet die Frage nach dem Geschlecht in der Mathematik bzw. Informatik mehr als die Suche nach den Frauen in Geschichte und Gegenwart anzutreten. Geschlechterforschung heißt eine Forschungs- und Lehrperspektive einzunehmen, die das Geschlechterverhältnis mit in den Blick nimmt. Das ist in Fächern, die von der Geschlechtsneutralität ihrer Objekte und damit auch von der Bedeutungslosigkeit des Geschlechts der Forschenden überzeugt sind, schwer zu denken. Geschlechterforschung zur Mathematik/Informatik bewegt sich an den Grenzen anderer Disziplinen: Philosophie, Geschichte, Wissenschaftstheorie, Soziologie, Didaktik und – unerwartet – Textilkunst und Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass Fragen nach dem Geschlecht im Kontext von Informatik und Mathematik zugleich Fragen nach dem Verhältnis von Gesellschaft und Fachidentität sind.
Die Veranstaltung präsentiert unterschiedliche methodische Ansätze, die die Geschlechterforschung verfolgt um sich diesen Disziplinen zu nähern, und bietet damit Antworten auf Fragen nach den Mög-lichkeiten von Geschlechterforschung in diesen sich geschlechtsneutral verstehenden und zugleich männlich konnotierten Disziplinen.

Zielgruppe:
Studierende und Lehrende der Mathematik, Informatik und Bioinformatik, (mit den Möglichkeiten des Schein- bzw. Leistungspunkteerwerbs bei gleichzeitigem Besuch des zweistündigen Begleitseminars). Studierende des Studiengangs Genderkompetenz, Studierende aller Fachrichtungen im BA/MA (Leistungspunkteerwerb für den ABV-Bereich), interessierte Öffentlichkeit
Vorraussetzungen:
Keine
Literatur:
Handapparat in der Bibliothek des Fachbereichs Mathematik/Informatik
Prüfungsleistung:
Regelmäßige Teilnahme an beiden Veranstaltungen, Referat, Hausarbeit.
 
(19 243)
S -
Struktur und Geschlecht: Über Frauen und Männer, Mathematik und Informatik (2 SWS) (6 LP); Di 16.00-18.00 - Arnimallee 2-6, Mathematik SR 007/008 (12.4.) Mechthild Koreuber
Inhalt:
Mathematik und Informatik verbindet nicht nur die Charakterisierung als Strukturwissenschaft oder die, oft eher zufällig wirkende Zusammenfassung zu einem Fachbereich. Beide Disziplinen tun sich äußerst schwer darin Frauen für diese Fächer als Studierende zu gewinnen und sie als Lehrende und Forschende zu behalten.

Historische Frauenforschung hat das Wissen über bekannte Frauen wie Emmy Noether, Ada Lovelace oder Grace Hopper vermehrt und vergessene Wissenschaftlerinnen sichtbar gemacht. Doch bedeutet die Frage nach dem Geschlecht in der Mathematik bzw. Informatik mehr als die Suche nach den Frauen in der Geschichte und Gegenwart anzutreten. Geschlechterforschung heißt ein Forschungs-, aber auch Lehrperspektive einzunehmen, die das Geschlechterverhältnis mit in den Blick nimmt.

Das ist für Mathematik und Informatik, die von der Geschlechtsneutralität ihrer Objekte und damit auch von der Bedeutungslosigkeit des Geschlechts der Forschenden überzeugt sind, schwer zu denken. Und so bewegt sich die Geschlechterforschung zur (der) Mathematik/Informatik an der Grenze anderer Disziplinen. Philosophie, Wissenschaftstheorie, Soziologie, Didaktik, aber auch und unerwartet Textilkunst, Literaturwissenschaft, Religionswissenschaft bilden den fachlichen Hintergrund.

In dem Seminar werden behandelt:

● die Biographien von bekannten und unbekannten Mathematikerinnen und Informatikerinnen
● die Bedeutung der Didaktik im Hinblick auf die unterschiedliche Interessenentwicklung von Jungen und Mädchen.
● das Verhältnis antiker mathematischer Texte und antiker Webstühle
● die Attraktivität von Frauenstudiengängen der Informatik die Rückschlüsse auf die Kultur traditioneller Informatikstudiengänge zulässt.
● das Verhältnis von Mathematikstudentinnen und –studenten zu ihrem Fach, das durch Unsicherheit und Ängste gekennzeichnet ist.
● den versteckten Lehrplan der sich geschlechtsneutral gebenden Disziplinen, der als „doing gender by doing work“ charakterisiert werden kann.

Die Vielfalt der Themen wird exemplarisch die Möglichkeiten aufzeigen, aus der Perspektive der Geschlechterforschung sich den beiden Wissenschaften zuzuwenden. Und so geht es nicht nur um die Feststellung eines Ungleichgewichtes zwischen Männern und Frauen, das auf den höheren Hierarchieebenen immer schärfer wird. Es wird sich vielmehr herausstellen, das Fragen nach dem Geschlecht im Kontext von Informatik und Mathematik zugleich Fragen nach dem Verhältnis von Gesellschaft und Disziplin sind. Es scheint, das gerade im Zusammenstoßen der Fachkulturen Fragen entstehen, unerhört und möglicherweise auch als ungehörig empfunden, deren Aufnahme in den Kanon der Wissenschaften bereichernd, inspirierend und möglicherweise verändernd wirkt bzw. wirken würde.

Zielgruppe:
Studierende und Lehrende der Mathematik, Informatik und Bioinformatik, (mit den Möglichkeiten des Schein- bzw. Leistungspunkteerwerbs bei gleichzeitigem Besuch der zweistündigen Vorlesung). Studierende des Studiengangs Genderkompetenz, Studierende aller Fachrichtungen im BA/MA (Leistungspunkteerwerb für den ABV-Bereich), Interessierte aller Disziplinen

Vorraussetzungen:
Keine

Literatur:
Handapparat in der Bibliothek des Fachbereichs Mathematik/Informatik

Prüfungsleistung:
Regelmäßige Teilnahme an beiden Veranstaltungen, Referat, Hausarbeit

FB Biologie, Chemie, Pharmazie

- Biologie

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

FB Geowissenschaften

In diesem Sommersemester findet keine LV im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung statt.

ZI Osteuropa-Institut

(31 302)
PS -
Soziale Probleme und „abweichendes Verhalten“ in Russland: Genderaspekte (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Brigitte Heuer
Soziale Missstände, wie z.B. Obdachlosigkeit, und “abweichendes³ Verhalten (wie Delinquenz, Alkoholismus, Prostitution, Selbstmord) gehörten in der Sowjetunion seit den 30er Jahren zu den Tabuthemen; erst mit der Perestrojka konnten sie wieder untersucht und offen diskutiert werden. Wirtschaftlicher Umbruch, Verarmung breiter Schichten und Orientierungslosigkeit haben zur massiven Zunahme sozialer Problemfelder, abweichenden Verhaltens und anomischer Tendenzen in Russland geführt. In der Lehrveranstaltung wird u.a behandelt: Überblick über die soziologische und politische Befassung mit sozialen Problemen/Devianz in der SU/Russland; Einführung in Theorien “sozialer Probleme³ u. “abweichenden Verhaltens³; ausgewählte Problembereiche in der russischen Gesellschaft und ihre Entwicklungstendenzen unter besonderer Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte.

Russischkenntnisse erwünscht!

Lit.:
Amgolonova, D.; Baldaeva, I.: “Ja nikomu ne nuzen, i mne nikto ne nuzen.³ Bezdomnye Ulan-Ude. In: Vestnik Evrazii. Acta Eurasica, 2003, No. 4 (23), S. 113-134.
Areviev, A.L.: Pokolenie, kotoroe Rossija poterjaetsja. In: Sociologiceskie issledovanija 2002, No. 8, S. 97ff.
Gilinskij, J.: Deviant behavior in St. Petersburg. In: Int. J. of Urban and Regional Research 1997 (vol. 21), No. 3, S. 454ff.
Handbuch soziale Probleme. Hrsg. G. Albrecht, A. Groenemeyer u. F. Stallberg, Opla-den/Wiesbaden 1999.
Krivoseev, V.V.: Osobennosti anomii v sovremennom rossijskom obscestve. In: Sociologiceskie issledovanija 2004 , No. 3 (239), S. 93-97.
Lamnek, S.: Theorien abweichenden Verhaltens, München 1990 (4. Auflage).
Meliksetian, A.S.: The Social Causes of Deviant Behavior in Young Women. In: Russian Social Science Review 1992 (vol. 33), March, S. 83-96.
Sanjian, A.S.: The social construction of deviance and the transition from communist rule. In: The social legacy of communism, ed. J.R. Millar and Sh. L. Wolchik, Cambridge 1994, S. 111-129.
Simpura, U.; Eremitcheva, G.: Dirt: Symbolic and practical dimensions of social problems in St. Petersburg. In: Int. J. of Urban and Regional Research 1997 (vol. 21), No. 3, S. 467ff.
 
(31 601)
PS -
Geschichte der Frauen in Ost- und Südosteuropa (19./20. Jh.): Zwischen Patriarchat und Emanzipation (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Ulf Brunnbauer
Die moderne Gender-Forschung machte die Bedeutung der Geschichte der Frauen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit deutlich. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ansätze und Fragestellungen der Gender-Forschung auf Ost- und Südosteuropa angewandt werden; dabei geht es einerseits um die sozialen und kulturellen Konstruktionen von Geschlechterrollen und andererseits um die Geschichte der Frauen in Ost-/Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert.
Die behandelten Themen reichen von den traditionellen patriarchalen Strukturen in der Region über die Formierung der Frauenbewegung und die Veränderungen in der Situation der Frauen im 20. Jh. (insbesondere während der sozialistischen Periode) bis hin zu den für die Frauen sehr ambivalenten Entwicklungen der postsozialistischen Periode. Als roter Faden des Kurses soll die weibliche bzw. Gender-Perspektive auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region dienen (von der Bauernbefreiung über den Kommunismus bis zur postsozialistischen Transformation).
Neben einem Vorlesungsteil wird der Kurs aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie inhaltlichen Inputs seitens der Studierenden bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
(31 904)
V -
Frauenrollen, Geschlechterbeziehungen und Nationsbildung in Polen (2 SWS) (2 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Gertrud Pickhan
Die Interdependenzen der Identitätskonzepte „Nation“ und „Geschlecht“ werden in dieser Vorlesung am Beispiel Polens untersucht, wo das Leitbild der Matka-Polka (Mutter-Polin) bis heute konserviert, jedoch zunehmend auch hinterfragt wird. Es entstand in der Teilungszeit im 19. Jahrhundert und verdeutlicht schlaglichtartig die Verschränkung von Nationskonzepten und Geschlechterordnungen in Polen. Die Besonderheit der polnischen Geschichte, insbesondere die negative Dimension der Fremdherrschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, führte zu einer spezifischen Ausprägung der nationalen Identität, die sich bis heute auf die Stellung von Frauen in der polnischen Gesellschaft auswirkt. Entsprechend soll in der Vorlesung die Bedeutung der Geschlechterdifferenz im Prozess des polnischen nation-building von der Zeit der Adelsrepublik bis in unsere Tage beleuchtet werden.
Lit.: Women in Polish Society, ed. by Rudolf Jaworski and Bianka Pietrow-Ennker, New York 1992; Natalie Stegmann, Von „Müttern der Nation“ und anderen Frauen: Zum Stand der historischen Frauenforschung in Polen, in: JGO 46/1998, S. 269-275; Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918, hg. von Sophia Kemlein, Osnabrück 2000; Zwischen den Kriegen. Nation, Nationalismen und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa 1918-1939, hg. von Johanna Gehmacher, Elizabeth Harvey und Sophia Kemlein, Osnabrück 2004.
 
Achtung Raumänderung
(31 907)
Ü -
Lektürekurs zur Vorlesung (2 SWS) (2 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 113 (13.4.) Gertrud Pickhan
Begleitend zur Vorlesung bildet die Arbeit mit neueren polnischen Texten aus dem Bereich der historischen und interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung den Schwerpunkt dieser Übung. Polnisch-Kenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung.

ZI John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

(32 240)
PS -
Emma Hamilton und Marilyn Monroe - das inszenierte Leben als biografisches Porträt (2 SWS) (7 cr); Fr 12.00-14.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 203 (15.4.) Friederike Greul
Das Seminar wendet sich zwei Frauengestalten zu, die in ihrer Zeit große allgemeine Aufmerksamkeit erregten und auch nach ihrem Tod wiederholt in Biografien und Romanen porträtiert wurden: Emma Hamilton (1765-1815) und Marilyn Monroe (1926-1962). Die Selbstdarstellung bekannter Personen in der Öffentlichkeit wird häufig mit dem Attribut der Selbstinszenierung versehen, um damit zu kennzeichnen, dass sich hinter der öffentlich bekannten eine private und unbekannte Person verberge. Hier setzen Biografien an, um hinter die Maske der Inszenierung zu schauen und das wahre bzw. authentische Gesicht zu zeigen. Wir werden verschiedene fiktionale Biografien über Emma Hamilton und Marilyn Monroe lesen und unsere Lektüre an folgenden Fragen orientieren: Wie kann die Gattung ‚fiktionale Biografie‘ gegenüber der Biografie abgegrenzt werden und inwieweit sind innerhalb der Gattung verschiedene Erscheinungsformen definierbar? Inwieweit verändert sich die Absicht der AutorInnen im Vergleich zu faktischen Biografien? Welche Rolle spielt die Erkenntnis der öffentlichen Inszenierung (was einer Fiktionalisierung des Lebens gleichkommt) innerhalb der Romane? Da beide Frauen vor allem auf Grund ihrer Verkörperung eines bestimmten Frauentypus bekannt sind, die Monroe wird zum Beispiel als ‚Sexsymbol‘ oder ‚dumb blonde‘ bezeichnet, werden wir uns außerdem fragen, wie der Reduzierung auf Stereotypen hinsichtlich ihrer körperlichen Aspekte und ihrer Rolle als (Ehe-)Frauen bekannter Männer begegnet wird?
Folgende Romane werden wir auf jeden Fall lesen: Joyce Carol Oates Blonde, Charles Casillo The Marilyn Monroe Diaries, Susan Sontag The Volcano Lover. Weitere Romane werden in der ersten Stunde vorgestellt und ausgewählt.
Sprechstunden
Friederike Greul: nach Vereinbarung

ZI Lateinamerika-Institut

(33 107)
Ü -
Die "Dritten Geschlechter" der beiden Amerikas - Indigene Geschlechtervielfalt und urbane Transgender-Subkulturen im Vergleich (2 SWS) (2/7 cr); Mo 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (11.4.) Carsten Balzer
Als die christlichen „Entdecker“ der “Neuen Welt” mit den unterschiedlichen Formen der Geschlechtervielfalt indigener Gesellschaften konfrontiert wurden, dämonisierten sie die alternativen Geschlechter als “Sodomiten” und nutzten diese später als eine moralische Rechtfertigung für die Gräueltaten, die sie im Namen Gottes an der indigenen Bevölkerung begingen. Im Laufe der Kolonialisierung wurden insbesondere im heutigen Nordamerika die vielfältigen Formen alternativer Geschlechter, die auch als “Dritte Geschlechter” bezeichnet werden, systematisch verdrängt und unterdrückt. Seit den 1990er Jahren jedoch reorganisieren sich in Nordamerika die indigenen alternativen Geschlechter in einer pan-indigenen, sozialen Bewegung, der „Two-Spirit“-Bewegung. Parallel dazu entstanden in den urbanen Zentren Nord- und Südamerikas in den letzten 40 Jahren vielfältige Transgender-Subkulturen, deren Mitglieder sich in den Nischen der geschlechterdichotomistischen Mehrheitsgesellschaften organisieren. Aus diesen Subkulturen ging ebenfalls in den 1990er Jahren eine internationale soziale Bewegung hervor, die Transgender-Bewegung. Mit Hilfe spezifischer Theorien aus der Ethnologie und der Geschlechterforschung und anhand ausgewählter ethnographischer und historischer Beispiele werden im Seminar die Formen indigener Geschlechtervielfalt und die pan-indigene “Two-Spirit”-Bewegung einerseits sowie die urbanen Transgender-Subkulturen in den Millionenstädten Nord- und Südamerikas und die internationale Transgender-Bewegung andererseits in quellenkritischer und kulturvergleichender Weise untersucht. Spanisch- oder Portugiesischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.
Einführende Literatur:
Balzer, Carsten (2005): ‘The Great Drag Queen Hype: thoughts on cultural globalisation and autochthony’, in: “Paideuma”, Band 51.
Herdt, Gilbert (Hg.) (1994): “Third Sex/Third Gender: Beyond Sexual Dimorphism in Culture and History”. New York: Zone Books.
Kulick, Don (1998): “Travesti. Sex, Gender and Culture among Brazilian Transgendered Prostitutes”. Univ. of Chicago Press.
Prieur, Annick (1998): “Mema's House, Mexico City. On Transvestites, Queens, and Machos”. University of Chicago Press.
Roscoe, Will (1998): “Changing Ones. Third and Fourth Genders in Native North America”. New York: St. Martin’s Griffin.
 
Beginn am 19.4.
(33 304)
Ü -
Lírica feminina no Brasil: 1960 a 2000 (2 SWS) (in Bras-Portug.); Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 02 (12.4.) Ligia Chiappini
O Brasil já foi definido como o país dos poetas. E hoje tornou-se o país dos e das poetas. A lírica feminina expandiu-se em quantidade e qualidade desde o modernismo dos anos 30, mas tornou-se realmente expressiva da poesia brasileira a partir dos anos 60, com os movimentos de liberação da mulher. O curso visa a reunir informações sobre autoras e obras, em distintos contextos, locais, regionais, nacionais e globais, bem como no bojo dos movimentos em que algumas delas se enquadram, como o da poesia marginal ou da chamada poesia negra ou afro-brasileira. Paralelamente à reunião de informações, o objetivo é ler e analisar textos dessas poetas, para verificar como o Brasil e o mundo são vistos e sentidos a partir da perspectiva feminina, esta também construída, desconstruída e reconstruída de modo plural e complexo.
Einführende Literatur:
No início das aulas será distribuída a bibliografia, juntamente com o programa detalhado.
 
(33 701)
HS -
Grundbegriffe und Themen der Frauen- und Geschlechterforschung in Lateinamerika (2 SWS); Mi 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (13.4.) Stephanie Schütze,
Martha Zapata Galindo
In der Projektgruppe sollen anhand von Porträts unterschiedlicher Wissenschaftlerinnen Grundbegriffe und Themen der Frauen- und Geschlechterforschung im lateinamerikanischen Kontext (Jean Franco, Teresita de Barbieri, Martha Lamas, Renate Rott, Maxine Molyneux, Eva Alterman Blay, Elizabeth Jelin) diskutiert werden. Zweck der Porträts ist der Ausbau einer Wissensdatenbank (knowledge database) für den Schwerpunkt „Geschlechterforschung am Lateinamerika-Institut“. Dazu werden Interviews mit den einzelnen Wissenschaftlerinnen geführt, die dann im Internet präsentiert werden. In der Projektgruppe sollen durch die Lektüre der wichtigsten Schriften der einzelnen Wissenschaftlerinnen Fragestellungen für die Interviewführung erarbeitet und die zu digitalisierenden Texte ausgesucht werden. Es wird so ein Konzept für die Durchführung der Interviews entwickelt, das es erlaubt, die Interviews als Sequenzen in das Internet zu stellen. Die vorgesehene Präsentation der Porträts wird es den Studierenden ermöglichen, wichtige Informationen zu Persönlichkeiten, Themen und Begriffen der Frauen- und Geschlechterforschung im Internet-Portal des LAI abzurufen.
Teilnahmevoraussetzung: Internetzugang und E-Mail-Adresse.
 
(33 703)
HS -
Politik, Religion und Gender (e-learning, Teilnahmevoraussetzung: Internetzugang + E-Mail-Adresse) (2 SWS); Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, 214 (12.4.) Marianne Braig,
Willfried Spohn
Eines der prägenden Merkmale der gegenwärtigen Periode ist die weltweite enge Verbindung von Politik und Religion, die Politisierung von Religion oder die religiöse Aufladung von Politik. Zugleich ist diese Verbindung von Politik und Religion durch spezifische Geschlechterverhältnisse und geschlechtsspezifische Phänomene charakterisiert. Dabei interessieren nicht nur fundamentalistische und gewaltförmige Phänomene, sondern allgemeine politische und religiöse Transformationsprozesse, wie sie insbesondere auch in Lateinamerika und Europa zu beobachten sind. Dieses Seminar will sich soziologische, politikwissenschaftliche und anthropologische Ansätze zum Verhältnis von Religion, Politik und Gender erarbeiten und an interessanten Untersuchungen im historischen und internationalen Vergleich exemplarisch vertiefen.
 
(33 553)
HS -
Qualitative und ethnographische Forschungsmethode: Zur Vorbereitung der Feldforschung in Lateinamerika (2 SWS) (14.2 EU) (max. 15 Teiln.) (in Dtsch/Span./Engl.); Mi 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56, K 01 (13.4.) Claudia Lozano
Das allgemeine Ziel des Seminars ist, eine kritische und reflexive Perspektive der konkreten sozialwissenschaftlichen Praxis zu entwickeln. Der Kurs beginnt mit einer Diskussion über Epistemologie, Ethik und Schreibstil. Ebenfalls werden mehrere Texte – unter anderem klassische Handbücher über Feldtechniken (Interviews, Teilnehmende Beobachtung, Feldnotizen, Archivforschung, Foto- und Filmaufnahme) gelesen sowie die Materialien (Texte, Bilder, Filme, Zeitungsartikel), die ich während und nach meinem Forschungsaufenthalt in Argentinien gesammelt und geschrieben habe, analysieren. So werden die „praktischen“ Lektüren in Zusammenhang mit der Aufgabe der Erhebung und der Analyse der empirischen Daten diskutiert. Ziel der Zusammenarbeit ist, den Studierenden bei der Formulierung und der Durchführung ihrer Forschungsprojekte (Master, Diplom und Promotion) zu unterstützen. Der Kurs ist an Studierende der Soziologie, Ethnologie, Geschlechterstudien, Lateinamerikanistik, Kulturwissenschaft gerichtet, die an einer soziolinguistischen Analyse interessiert sind.
Einführende Literatur:
Lévi-Strauss, Claude: „Traurige Tropen“. Frankfurt: Suhrkamp, 1999.
Guber, Rosana: „La etnografía: método, campo y reflexividad“. Buenos Aires: Editorial Norma, 2001.
Behnke, Cornelia, Meuser, Michael: „Geschlechterforschung und qualitative Methoden“. Opladen: Leske &Budrich, 1999.
Duranti, Alessandro: „Linguistik Anthropology“. Cambridge: Cambridge University Press: 1997.

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