Archiv der Online-Vorlesungsverzeichnisse

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Osteuropa-Institut

Studienfachberatung

Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Do 11.00-13.00

Osteuropastudien

Einzelberatung

Für Fragen, die die einzelnen Fachdisziplinen betreffen, sind die jeweiligen Beauftragten der Arbeitsbereiche zuständig:

  • Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft
    Dr. Sabine Fischer, Zi. 220, Telefonnummer:838-56021
    Univ.-Prof. Dr. Nikolai Genov, Zi. 216, Telefonnummer:838-52039
  • Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft
    Recht: Dr. Arno Wohlgemuth, Zi. 218, Telefonnummer:838-52092
    Wirtschaft: Univ.-Prof. Wolfram Schrettl, Ph.D., Zi. 101a, Telefonnummer:838-57037
  • Arbeitsbereich Geschichte und Kultur
    Univ.-Prof. Dr. Holm Sundhaussen, Zi. 116, Telefonnummer:838-52076
    Dr. Rosalinde Sartorti, Zi. 115a, Telefonnummer:838-52756

Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte:

Andrea Despot, Zi. 115b, Telefonnummer:838-52082, E-Mail: despot@zedat.fu-berlin.de
Sprechstunde nach Vereinbarung

Studentische Studienfachberatung

Anne Sorge, Zi. 04A, Telefonnummer:838-54044, E-Mail: privetui@zedat.fu-berlin.de

Büro Osteuropastudien (Zi. 117):

Natalja Eisenblätter, Telefonnummer:838-52076 - Mo, Mi 14.00-16.00
(Anmeldung zur Zwischenprüfung, Ausstellen von Bescheinigungen etc., alle verwaltungstechnischen Angelegenheiten)

Praktikumsbörse

Katrin Bergholz, Zi. 017, Telefonnummer:838-52074, Fax: Faxnummer:838-53788, E-Mail: oeprakt@zedat.fu-berlin.de


Magisterteilstudiengang Osteuropastudien

Das Fach "Osteuropastudien" ist multidisziplinär und gegenwartsbezogen. Es vermittelt geistes- und sozialwissenschaftliche Kenntnisse über die Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas (im Folgenden zusammenfassend als Osteuropa bezeichnet). Der Studiengang vermittelt Kenntnisse über Osteuropa in zwei von den Studierenden wählbaren Disziplinen der fächerübergreifenden Arbeitsbereiche des Osteuropa-Instituts: (A) Politik und Gesellschaft, (B) Recht und Wirtschaft sowie (C) Geschichte und Kultur. Er vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb zweier osteuropäischer Sprachen verbunden, wobei für die eine aktive Sprachfähigkeiten und für die andere passive Sprachkenntnisse, d.h. Kenntnisse für ein rezeptives Verständnis von Fachtexten, erworben werden. Im Nebenfach werden Kenntnisse in einer von den Studierenden frei wählbaren Disziplin der oben genannten Arbeitsbereiche vermittelt. Das Nebenfach vermittelt darüber hinaus fächerübergreifende regionalwissenschaftliche Kenntnisse und ist mit dem Erwerb einer osteuropäischen Sprache verbunden.

Weitere Auskünfte, insbesondere zu den Zugangsvoraussetzungen für die möglichen Fächerkombinationen und zur Sprachausbildung, erhalten Sie in der Studienfachberatung.

Hinweis: Die Bezeichnung der einzelnen Lehrveranstaltungen (GK, PS etc.) des Osteuropastudiengangs richtet sich nach der neuen Studienordnung.

Wahlpflichtveranstaltungen für Haupt- und Nebenfach

(31 304)
V/Ü -
Errungenschaften und Probleme der Individualisierung in Osteuropa (2 SWS) (6 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Nikolai Genov
Nach 1989 haben viele Osteuropäer eine beträchtliche Erweiterung der Optionen für persönliche Entwicklung und Realisierung erlebt. Manche Individuen und Gruppen haben es auch geschafft, diese Optionen zu nutzen. Für große Gruppen ist allerdings die erwartete und erwünschte positive Individualisierung ausgeblieben. Mehr noch, alle osteuropäischen Gesellschaften wurden von einer Welle extremer und destruktiver Individualisierung überrascht – meistens in der Form krimineller Privatisierung staatlichen Eigentums oder allgemeiner Kriminalität. Wie sind diese Prozesse in den einzelnen post-sozialistischen Ländern ausgeprägt? Wie sind die Ähnlichkeiten und die Unterschiede von Land zu Land zu erklären? Welche sind die Perspektiven der Individualisierung in der Region? Die Antworten werden mit Mitteln der vergleichenden Analyse osteuropäischer Gesellschaften sowie durch Verweis auf den globalen Trend der Individualisierung gesucht.

Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.

Leistungsnachweise: Hausarbeit, Klausur
 
(10 042034)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum II: Wachstumspolitik (4 SWS) (4 BP); Di 10.00-12.00, Di 12.00-14.00 - Boltzmannstr. 20, Hs-Anbau (12.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer,
Monika Kerekes
 
(10 042143)
V/Ü -
Economic Systems (2 SWS) (2 BP); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Wolfram Schrettl
 
(31 205)
V/Ü -
Internationale Beziehungen und Weltpolitik (3 SWS) (6 cr) (max. 60 Teiln.); Di 16.00-19.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Klaus Segbers
Ziel der Veranstaltung ist es, Studierende in das Themenfeld Internationale Beziehungen und Weltpolitik einzuführen. Dabei werden verschiedene und konkurrierende Ansätze (Positivismus/Konstruktivismus; Realismus, Institutionalismus, Liberalismus, Globalisierung, kritische und reflexive Theorien usw.) präsentiert, diskutiert und auf einzelne Handlungsfelder angewendet. Der Überblick ist breit. Der Umgang mit verschiedenen Ansätzen – tools – steht im Vordergrund. Die Veranstaltung wird dreistündig durchgeführt: eine Stunde Vorlesung, eine Stunde Gruppenarbeit mit Texten und Aufgaben/ Fragen, eine Stunde Plenum. Von den TeilnehmerInnen werden regelmäßige Teilnahme, begleitende Lektüre und Mitarbeit in den Gruppen erwartet. Für einen Leistungsnachweis wird darüber hinaus eine erfolgreiche Abschlussklausur verlangt. Die Leistungsanforderungen können variieren, je nachdem, in welchem Studiengang Sie immatrikuliert sind. Zumindest passive englische Sprachkenntnisse sind unabdingbar.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Konsultieren Sie auch die Homepage http://pol.oei.fu-berlin.de

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

Grundstudium

31 201
GK -
Einführung in die Politik Osteuropas Teil I (2 SWS) (6 cr); Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 21, B (s. A.) N.N.
Dieser Kurs richtet sich an Studienanfänger und versteht sich als Einführung in das Studium der Politikwissenschaften, regional exemplifiziert an Osteuropa. Der Kurs führt in zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten ein. (Strukturelemente des Raumes "Osteuropa"; Grundelemente der Transformation von Systemen sowjetischen Typs; Politik in Osteuropa nach dem Kalten Krieg; wesentliche Folgen des Kollaps der UdSSR für die Internationalen Beziehungen). Er nimmt thematisch Bezug auf die zur Zwischenprüfung Osteuropastudien geforderten Kenntnisse.

Lit.: Altrichter, Helmut, Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. München 1993; Fleron, Hoffmann (eds.), Post-Communist Studies and Political Sciences. Methodology and Empirical Theory in Sovietology. Boulder etc, Westview Press 1993; Hough, J. F., Fainsod, M., How the Soviet Union is Governed. (4). Cambridge, MA etc. 1980 (v.a. Kapitel. 10,11,12: 362-480); Mänicke-Gyöngyösi. K., Ost- und ostmitteleuropäische Gesellschaften zwischen autonomer Gestaltung und Adaption westlicher Modernisierungsmodelle. In: Wollmann, Wiesenthal, Bönker (eds.), Transformation sozialistischer Gesellschaften: Am Ende des Anfangs. Leviathan Sonderheft 15/1995: 30- 4; Merkel, Sandschneider, Segert (Hrsg.), Systemwechsel 2. Die Institutionalisierung der Demokratie. Opladen 1996; Merkel, W. (Hrsg.), Systemwechsel 1. Theorien, Ansätze und Konzepte der Transitionsforschung. Opladen 1995; Segbers, De Spiegeleire (Eds.) Post-Soviet Puzzles. Mapping the Political Economy of the Former Soviet Union. Baden-Baden 1995; Segbers, K., Der sowjetische Systemwandel. Frankfurt/M. 1989.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 204
PS -
Kulturelle Dimensionen der Politik, politische Implikationen von „Kultur“ – theoretische Perspektiven und methodische Zugänge (8 cr) (max. 40 Teiln.); Block - OEI, Garystr. 55   Elke Fein
Die politikwissenschaftliche Transformations- und Systemwechselforschung unterscheidet in der Regel vier idealtypische Dimensionen bzw. Phasen des Übergangs von nicht-demokratischen zu demokratischen Systemen (Demokratisierung/Konsolidierung von Institutionen, intermediären Strukturen, Verhalten und civic culture). Gleichwohl konzentriert sie selbst sich überwiegend auf die ersten drei, während kulturelle Phänomene zwar zuweilen als relevante („unabhängige“) Variable berücksichtigt, bislang jedoch eher selten systematisch in ihrer Bedeutung für den Verlauf von Systemtransformationsprozessen untersucht werden. Vor diesem Hintergrund möchte das Seminar den Blick für die kulturellen Dimensionen von Politik, sowie die politischen Implikationen von Kultur im Kontext der Systemtransformationen schärfen.
Anhand theoretischer und methodologischer Grundlagentexte, sowie exemplarischer empirischer Fallstudien zu bzw. aus Osteuropa gibt das Seminar einen Überblick über neuere theoretische Perspektiven und methodische Zugänge zur Analyse der subjektiven, kulturellen und symbolischen Dimensionen von Systemwandel. Auf dieser Grundlage sollen die Möglichkeiten, Reichweite, Leistungsfähigkeit und Grenzen verschiedener kulturwissenschaftlich inspirierter Ansätze für die Erforschung des Politischen erarbeitet und die Teilnehmer zu einer eigenständigen Erforschung der kulturellen Dimension der Transformationsprozesse in den post-sozialistischen Ländern angeregt werden.
Einführende Literatur: Hans-Hermann Höhmann (Hrsg.): Kultur als Bestimmungsfaktor der Transformation im Osten Europas. Konzeptionelle Entwicklungen - Empirische Befunde. Bremen: Temmen 2001, Birgit Schwelling (Hrsg.): Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft. Theorien, Methoden, Problemstellungen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Die Vorbesprechung findet am 29.04. von 10.45-13.15 Raum 121 OEI (ab 12h Hörsaal A) statt.
 
31 202
PS -
Deutsche Außenpolitik und Osteuropa (2 SWS) (8 cr) (max. 40 Teiln.); Mi 8.30-10.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Sabine Fischer
Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland war nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und der deutschen Vereinigung auf Integration bzw. enge Kooperation mit den osteuropäischen Staaten orientiert. Die Bundesrepublik erwarb sich dabei auch den Ruf einer Anwältin osteuropäischer Interessen in Europa. Im Rahmen des Seminars soll zunächst einführend die Entwicklung der deutschen Außenpolitik nach der Zeitenwende 1989/90 diskutiert und auf eine theoretische Grundlage gestellt werden. Sodann sollen die für die Osteuropapolitik der Bundesrepublik wesentlichen Akteure und Politikfelder analysiert und auf Wandel untersucht werden.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 203
PS -
Der Wandel der Früheren Sowjetunion (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Klaus Segbers
In dieser Veranstaltung sollen wesentliche Fragen des Systemwandels/ -wechsels der ehemaligen UdSSR und in Osteuropa behandelt werden. Dabei geht es a) um die Ursachen und Hintergründe der sich seit 1985/91 beschleunigenden Transformationen; b) um die wichtigen Handlungsfelder und Politikbereiche, die von dem Wandel erfasst wurden; und c) um absehbare Perspektiven der Nachfolgeräume, wobei den Ereignisrahmen übergreifende Perspektiven erarbeitet werden sollen; d) die Veranstaltung hat auch komparatistische Absichten - es wird auch die Frage gestellt, wie „besonders“ oder ähnlich die Wandlungsprozesse in der FSU im Vergleich zu anderen Transformationen sind, die in der Welt ablaufen.
Die Veranstaltung ist für Studierende im Grundstudium gedacht. Hinreichende englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung, russische sind willkommen.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
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31 205
V/Ü -
Internationale Beziehungen und Weltpolitik (3 SWS) (6 cr) (max. 60 Teiln.); Di 16.00-19.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Klaus Segbers
Ziel der Veranstaltung ist es, Studierende in das Themenfeld Internationale Beziehungen und Weltpolitik einzuführen. Dabei werden verschiedene und konkurrierende Ansätze (Positivismus/Konstruktivismus; Realismus, Institutionalismus, Liberalismus, Globalisierung, kritische und reflexive Theorien usw.) präsentiert, diskutiert und auf einzelne Handlungsfelder angewendet. Der Überblick ist breit. Der Umgang mit verschiedenen Ansätzen – tools – steht im Vordergrund. Die Veranstaltung wird dreistündig durchgeführt: eine Stunde Vorlesung, eine Stunde Gruppenarbeit mit Texten und Aufgaben/ Fragen, eine Stunde Plenum. Von den TeilnehmerInnen werden regelmäßige Teilnahme, begleitende Lektüre und Mitarbeit in den Gruppen erwartet. Für einen Leistungsnachweis wird darüber hinaus eine erfolgreiche Abschlussklausur verlangt. Die Leistungsanforderungen können variieren, je nachdem, in welchem Studiengang Sie immatrikuliert sind. Zumindest passive englische Sprachkenntnisse sind unabdingbar.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
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Hauptstudium

31 206
HS -
Der Migrations-Entwicklungsnexus: Theoretische und praktische Relevanz für Osteuropa (10 cr) (max. 40 Teiln.); Block - OEI, Garystr. 55   Beate Andrees,
Anke Wolf
Wirtschaftliche Transformationsprozesse haben in Osteuropa zu massiven Wanderungsbewegungen in, durch und von dieser Region geführt. Ziel des Seminars ist es, diese Migrationsbewegungen aus einer entwicklungspolitischen Perspektive zu analysieren. Im Hinblick auf die neuere Diasporaforschung sowie politisch motivierter Entscheidungen, Migrationsströme optimaler für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu nutzen, sollen die Möglichkeiten dieses Ansatz anhand ausgewählter Fallbeispiele untersucht werden. Der erste Teil des Seminars analysiert Determinanten für Migration mittels soziologisch-ökonomischer Theorien (u.a. neoklassische Migrationstheorie, neue Ökonomie der Migration, Netzwerktheorienen). Der zweite Teil analysiert die Folgen der Migrationsbewegungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zweier ausgewählter Laender (1 Land Osteuropa und 1 Land NIS). Dabei werden die Auswirkungen des sogenannten „brain drain“, Direktüberweisungen von Migranten aus dem Ausland („remittances“) sowie Formen des Wissentransfers im Mittelpunkt stehen.

Neben der Arbeit an Fallstudien wird jede/r Teilnehmer/in mindestens einmal in einem 10minütigen Referat einen Text vorstellen. Die Texte befinden sich im Reader, der zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus werden wird für einen Leistungsnachweis erwartet, dass sich die Teilnehmer/innen mit einem Thema intensiver beschäftigen und dies im Rahmen einer Hausarbeit aufarbeiten. Für die Teilnahme am Seminar ist eine schriftliche Anmeldung erfolderlich, die bis zum 8. April 2004 an andrees@ilo.org gesandt werden sollte. Angemeldete Teilnehmer/innen erhalten dann ein ausführliches Programm für die einzelnen Blocksitzungen sowie eine ausführliche Literaturliste. Der Austausch unter den Teilnehmer/innen während des Semesters wird über eine Lernplattform im Internet unterstützt.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 207
HS -
Internationale Beziehungen in Osteuropa (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Di 8.30-10.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Sabine Fischer
Das Seminar hat zum Ziel, Wandel und Komplexität der internationalen Beziehungen in Osteuropa zu erfassen. Dabei geht es sowohl um die empirische Erfassung dieser Thematik als auch um die Diskussion angemessener theoretischer Zugänge.
Der erste, einführende Teil des Seminars beschäftigt sich mit Entstehung und Zerfall des „Ostblocks“. Darüber hinaus werden unterschiedliche Theorien der internationalen Beziehungen (Realismus, Institutionalismus, Konstruktivismus, Außenpolitiktheorie) vor dem Hintergrund der Transformation diskutiert. Ziel ist es, diese Theorien in den einzelnen empirischen Einheiten immer wieder auf ihre Anwendbarkeit bzw. auf die Notwendigkeit ihrer Modifizierung hin zu überprüfen.
Die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte des Seminars sind also vor einem theoretischen Hintergrund zu diskutieren. Die erste empirische Einheit beschäftigt sich mit den Außenpolitiken ausgewählter post-sozialistischer Staaten und fragt nach ihren inneren und äußeren Determinanten sowie ihrem Wandel seit 1991. In der zweiten empirischen Einheit werden einzelne Politikfelder auf ihre Bedeutung für die internationalen Beziehungen in Osteuropa hin untersucht. Schließlich werden wir uns mit internationalen Organisationen, ihrer Entwicklung und ihrem Gewicht in der Region beschäftigen und in diesem Zusammenhang auch nach der Rolle des Westens als Akteur fragen.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 208
HS -
Vertiefung, Erweiterung, neue Nachbarschaften – die EU und die Neuordnung Europas (2 SWS) (10 LP); Mo 18.00-20.00 - Ihnestr. 21, Hs A (18.4.) Mathias Jopp,
Saskia Matl
Nach der Erweiterung um 10 neue Mitgliedstaaten und der Verabschiedung eines Europäischen Verfassungsvertrages 2004 steht die Europäische Union vor neuen Herausforderungen: Wird das bisherige Reformpaket ausreichend sein, um eine Union mit 25 oder mehr Mitgliedstaaten handlungsfähig zu erhalten und demokratisch zu legitimieren? Wie hat die Erweiterungspolitik bisher funktioniert und kann mit ihr auch im Falle Rumäniens, Bulgariens, Kroatiens, anderer Balkanstaaten und der Türkei einfach fortgefahren werden?
Schließlich sind die Auswirkungen der Erweiterungspolitik auf die Nachbarstaaten der EU, die keine Beitrittsperspektive haben, zu berücksichtigen. Werden Konzepte wie die Neue Europäische Nachbarschaftspolitik (NEP) attraktiv genug sein, um die erhoffte politische und wirtschaftliche Stabilisierung im Umfeld der EU zu erreichen?
Das Seminar will anhand dieser Leitfragen einen Einblick in die Erweiterungs- und Vertiefungspolitik der EU geben und exemplarisch einige damit verbundenen Implikationen herausarbeiten.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
31 209
HS -
Medien und Infotainment: Ad-hocisierung der Politik (2 SWS) (10 cr) (max. 40 Teiln.); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (14.4.) Klaus Segbers
Medien spielen eine immer größere Rolle - für gesellschaftliche (Selbst-) Verständigung, für Kommunikation und Unterhaltung, für die wirtschaftliche Entwicklung und, zunehmend, auch für die Politik. Medien beeinflussen politische Agenden. Sie filtern Ereignisse. Sie verstärken oder vermindert Stereotypen.
In diesem Seminar wird aus politikwissenschaftlicher Perspektive untersucht, welche Folgen die aktuelle Verfasstheit der Medien und die art ihrer Berichterstattung für politische Prozesse haben. Dabei wird vor allem auch das Phänomen des ad-hocismus betrachtet und analysiert werden, d.h. der anscheinend zunehmenden Kurzatmigkeit der Politik. Es werden Beispiele aus verschiedenen Politikfeldern, vor allem jedoch aus den internationalen Beziehungen ausgewählt. Wichtiger Bestandteil des Seminars ist auch der Dialog mit Menschen aus der medialen und politischen Praxis, die für einzelne Sitzungen eingeladen werden.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.

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31 210
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en und Promovierende (2 SWS) (2 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (14.4.) Klaus Segbers
Dieses Kolloquium wird für Interessenten sowohl des OEI wie des OSI angeboten. Vor allem sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit erhalten, ihre in Vorbereitung oder in Arbeit befindlichen Projekte zu präsentieren und methodisch/ inhaltlich zu diskutieren. Außerdem sollen, falls die Zeit dazu reicht, neue theoretische und methodische Ansätze zu den beiden Themenfeldern Transformationen und Internationale Beziehungen vorgestellt und geprüft werden. Schließlich wird es auch um handwerkliche und methodische Fragen der Verfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit gehen sowie darum, auf welche Aspekte GutachterInnen besonders schauen. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt der Veranstaltung bestünde in der Bildung informeller Arbeitsgruppen.

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Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Soziologie

Grundstudium

31 301
GK -
Einführung in die komparative politische Soziologie Osteuropas (2 SWS) (6 cr); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Philipp Casula
Das Seminar wird einen ersten Überblick geben über die Themen der
komparativen politischen Soziologie. Ein besonderer Wert wird auf
theoretische und methodische Grundlagen gelegt, die im zweiten Teil des Seminars auf Fallstudien Anwendung finden. Der Fokus liegt auf Osteuropa und auf die dortigen Demokratisierungsprozesse: Rund 15 Jahre nach dem Kollaps der kommunistischen Regimes, haben die Länder der Region divergierende
Pfade eingeschlagen - von EU-reifen Demokratien bis zu autoritären Systemen. Um die Perspektive zu erweitern sollen aber auch lateinamerikanische (und ggf. südeuropäische) Erfahrungen der "dritten Welle" berücksichtigt werden.


Literatur (Auswahl):

Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris: Unesco-Most.

Landman, Todd (2003)Issues and Methods in Comparative Politics. London, New York: Routledge.

Linz, Juan J. , Stepan, Alfred C. (1996) Problems of Democratic Transition and Consolidation: Southern Europe, South America, and Post-Communist Europe. Baltimore: John Hopkins UP.

McFaul, Michael, Petrov, Nikolai, Ryabov, Andrei (2004) Between
Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington:Carnegie Endowment for International Peace.

Nash, Kate (2000) Contemporary Political Sociology. Globalization, Politics and Power. Malden: Blackwell.
 
31 303
PS -
Die Konzepte des Human- und Sozialkapitals in ihrer Anwendung auf die Beitrittsfähigkeit der SOE7, Erster Teil. (2 SWS) (8 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Ursula Frübis
Mit der Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft und den damit einhergehenden Versuchen der ökonomischen Aufholjagd der SOE7 wird insbesondere in Länderanalysen der OECD auf die Bedeutung der Entwicklung des Humankapitals hingewiesen. Für die OECD nimmt dabei die Bildungspolitik eine Schlüsselstellung ein.
Das Konzept des Humankapitals besitzt mehrere Autoren. Als seine Pioniere gelten die Anfang der 1960er Jahre im Chicagoer Department of Economics angesiedelten Wissenschaftler Theodore Schultz, Jacob Mincer und Gary Becker; sie verfolgten systematisch die Idee, wonach Investitionen in das Humankapital ein wesentliches Kriterium für die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum eines Landesdarstellen. Ihre durchgängige Botschaft lautete kurz gefasst: Ein hoher Bildungsgrad der Bevölkerung und hohe soziale Kompetenzen sind Schlüsselfaktoren für den Wohlstand eines Landes. Über Jahrzehnte hinweg hat diese Annahme zu einer größeren Zuteilung von Ressourcen im Bereich des Bildungs- und Ausbildungssektors beigetragen. Unterstützt durch die breite politische Zustimmung zu dieser Prämisse, lieferte die Forschung unter Anwendung leistungsfähiger Computerprogramme reiche quantitative Analysen des weltweiten Humankapitals.
Gleichwohl hat das Konzept als Analysewerkzeug häufig zu Maßnahmen geführt, die seine Aufrechterhaltung in Frage stellen. Auch hat dessen Anwendung allzu oft simplistische Investitionsmodelle hervorgerufen.
Ausgehend von der grundsätzlichen Bedeutung des Konzepts vom Humankapital sollen in dieser Lehrveranstaltung kritische Fragen bearbeitet werden: Wie angemessen ist der Ansatz in Bezug auf die Messbarkeit von Humankapital? Was kann der Ansatz erfassen (und was nicht)? Wie weitreichend sind die von diesem Ansatz hervorgerufenen Erklärungen?

Mit dem im zweiten Teil des Seminars zu behandelnden Konzept des Sozialkapitals wurde die Debatte darüber eröffnet, wie man sich menschliche Lernfähigkeit und die Akkumulation von Humankapital im Zusammenhang vorzustellen hat. Das Konzept verspricht die Berücksichtigung von Faktoren, die die Begrenzungen des Ansatzes des Humankapitals überwinden. Die gleichen Fragen, die im Mittelpunkt unserer Auseinandersetzung mit dem Humankapital standen, werden auf den Ansatz des Sozialkapitals angewendet.

Lehr- und Lernformen:
Das Seminar stellt nicht nur einen Raum für Diskussion dar, sondern verlangt von den SeminarteilnehmerInnen auch eine Arbeitsteilung in der Form, dass jede/r ein gewähltes Thema einer Stunde vertiefend bearbeitet, um es sowohl in mündlicher Form (Referat) den anderen TeilnehmerInnen vorzustellen, als auch in schriftlicher Form (Hausarbeit) für sich vertiefend zu bearbeiten.

Lernziele:
Das Seminar führt in die Begriffsgeschichte der Termini Human- und Sozialkapital ein sowie der damit verbundenen Schlüsselthemen, der ökonomischen Analysen nationaler Bildungssysteme. Ziel ist es, die Stärken und Schwächen eines jeden Konzepts zu untersuchen. Am konkreten Beispiel der Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der SOE7 wird die Umsetzung der Begriffe in der aktuellen Beratungsliteratur kritisch unter die Lupe genommen.
Am Seminarschluss sollten die Studierenden (a) vertraut sein mit den wichtigsten Quellen und Bezügen der Konzepte, (b) eine solide Kenntnis der Theorien und der Breite des Forschungsfelds erlangt haben und (c) sich fähig erweisen, in qualifizierter schriftlicher Form zu einem der Konzepte zu äußern.


Allgemeine Literatur/Aktuelle Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der Balkanländer
OECD (1995) Literacy, Economy and Society. Paris, Organisation for Economic Cooperation and Development.
OECD (1996) Lifelong Learning for All. Paris, Organisation for Economic Cooperation and Development.
OECD (1998) Human Capital Investment: An International Comparison. Paris, Organisation for Economic Cooperation and Development.
OECD (2004) Reviews of National Policies for Education, Bulgaria.
Vincentz, V.; Knogler, M., (2004), EU-Erweiterung: Die wirtschaftliche Beitrittsfähigkeit der Balkanländer, Working Papers Nr. 249, Januar 2004, Osteuropa-Institut München, Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung, Gutachten erstellt im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen.

Humankapital
Becker, Gary (1964) Human Capital, Columbia University Press, 3rd Ed. 1994
Mincer, Jacob (1993) Studies in Human Capital, Edward Elgar, Cheltenham
Schultz, Theodore (1961) Investment in Human Capital, AER, 51, 1-17

Sozialkapital
Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement S95-120.
Portes, A. (1998) Social Capital: Its Origins and Applications in Modern Sociology, Annual Review of Social Sciences, 24, pp. 1-24.
Psacharopoulos, G. (1994) Returns to investment in Education: a global update, World Development, 22(9), pp. 1325-1343.
Putnam, R. (1993) Making Democracy Work. Princeton: Princeton University Press.
Putnam, R. (1995) Bowling Alone: America’s declining social capital, Journal of Democracy, 6:1, pp. 65-78.
 
31 302
PS -
Soziale Probleme und „abweichendes Verhalten“ in Russland: Genderaspekte (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Brigitte Heuer
Soziale Missstände, wie z.B. Obdachlosigkeit, und “abweichendes³ Verhalten (wie Delinquenz, Alkoholismus, Prostitution, Selbstmord) gehörten in der Sowjetunion seit den 30er Jahren zu den Tabuthemen; erst mit der Perestrojka konnten sie wieder untersucht und offen diskutiert werden. Wirtschaftlicher Umbruch, Verarmung breiter Schichten und Orientierungslosigkeit haben zur massiven Zunahme sozialer Problemfelder, abweichenden Verhaltens und anomischer Tendenzen in Russland geführt. In der Lehrveranstaltung wird u.a behandelt: Überblick über die soziologische und politische Befassung mit sozialen Problemen/Devianz in der SU/Russland; Einführung in Theorien “sozialer Probleme³ u. “abweichenden Verhaltens³; ausgewählte Problembereiche in der russischen Gesellschaft und ihre Entwicklungstendenzen unter besonderer Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte.

Russischkenntnisse erwünscht!

Lit.:
Amgolonova, D.; Baldaeva, I.: “Ja nikomu ne nuzen, i mne nikto ne nuzen.³ Bezdomnye Ulan-Ude. In: Vestnik Evrazii. Acta Eurasica, 2003, No. 4 (23), S. 113-134.
Areviev, A.L.: Pokolenie, kotoroe Rossija poterjaetsja. In: Sociologiceskie issledovanija 2002, No. 8, S. 97ff.
Gilinskij, J.: Deviant behavior in St. Petersburg. In: Int. J. of Urban and Regional Research 1997 (vol. 21), No. 3, S. 454ff.
Handbuch soziale Probleme. Hrsg. G. Albrecht, A. Groenemeyer u. F. Stallberg, Opla-den/Wiesbaden 1999.
Krivoseev, V.V.: Osobennosti anomii v sovremennom rossijskom obscestve. In: Sociologiceskie issledovanija 2004 , No. 3 (239), S. 93-97.
Lamnek, S.: Theorien abweichenden Verhaltens, München 1990 (4. Auflage).
Meliksetian, A.S.: The Social Causes of Deviant Behavior in Young Women. In: Russian Social Science Review 1992 (vol. 33), March, S. 83-96.
Sanjian, A.S.: The social construction of deviance and the transition from communist rule. In: The social legacy of communism, ed. J.R. Millar and Sh. L. Wolchik, Cambridge 1994, S. 111-129.
Simpura, U.; Eremitcheva, G.: Dirt: Symbolic and practical dimensions of social problems in St. Petersburg. In: Int. J. of Urban and Regional Research 1997 (vol. 21), No. 3, S. 467ff.
 
31 304
V/Ü -
Errungenschaften und Probleme der Individualisierung in Osteuropa (2 SWS) (6 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Nikolai Genov
Nach 1989 haben viele Osteuropäer eine beträchtliche Erweiterung der Optionen für persönliche Entwicklung und Realisierung erlebt. Manche Individuen und Gruppen haben es auch geschafft, diese Optionen zu nutzen. Für große Gruppen ist allerdings die erwartete und erwünschte positive Individualisierung ausgeblieben. Mehr noch, alle osteuropäischen Gesellschaften wurden von einer Welle extremer und destruktiver Individualisierung überrascht – meistens in der Form krimineller Privatisierung staatlichen Eigentums oder allgemeiner Kriminalität. Wie sind diese Prozesse in den einzelnen post-sozialistischen Ländern ausgeprägt? Wie sind die Ähnlichkeiten und die Unterschiede von Land zu Land zu erklären? Welche sind die Perspektiven der Individualisierung in der Region? Die Antworten werden mit Mitteln der vergleichenden Analyse osteuropäischer Gesellschaften sowie durch Verweis auf den globalen Trend der Individualisierung gesucht.

Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.

Leistungsnachweise: Hausarbeit, Klausur

Hauptstudium

31 305
HS -
Globalization and Regional Development (2 SWS) (10 cr) (in Englisch); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (14.4.) Nikolai Genov
The enlargement of the European Union to Eastern and South Eastern Europe is best explainable as one of the major responses of the EU to the challenges of globalization. What are the simultaneous adaptation strategies and practices of the Eastern European societies to the regional integration of Europe and to globalization? The answer will be sought for in four directions. Firstly, we shall look at the restructuring of the local economies from the point of view of economic sociology. Secondly, attention will be paid to the reorganization of the administrative capacities of Eastern European societies. Thirdly, the conditions and the prospects of the development of human capital in the region will be a major issue for debates. Fourth, Eastern European societies have experienced a tremendous change of value-normative systems which deserves a detailed analysis. Thus, a diagnosis should be put on achievements and problems of Eastern European societies in the context of European integration and globalization.

Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.

Leistungsnachweise: Referat, Hausarbeit
 
31 306
HS -
„Weltgesellschaft“ – Theorien und Realitäten (10 LP); Fr 10.00-14.00, 14-tägl. - OEI, Garystr. 55, 101 (22.4.) Klaus Müller
Die Vision einer sich herausbildenden Weltgesellschaft wurde in den Utopien der Soziologie des 19. Jahrhunderts als Fortschrittsgesetz der Geschichte formuliert. Die Erfolge der Wissenschaft, der freie Handel und die Universalität der Vernunft wurden als Weg zur Überwindung von Abhängigkeit, Rückständigkeit und Ungleichheit aufgefasst. Heute, im sogenannten Zeitalter der Globalisierung, scheinen wir in einer Weltgesellschaft angekommen. Wie aber ist diese „Gesellschaft“ beschaffen: was sind ihre integrativen Werte, wie verlaufen ihre Konflikte, welche Institutionen hat sie hervorgebracht? Um diese Fragen zu klären, wird die Veranstaltung die wichtigsten soziologischen Theorien heranziehen und ihre Erklärungskraft an den aktuellen Problemen der Globalisierung überprüfen.
 
31 307
V -
Soziale Prozesse und Entwicklung soziologischer Ideen (2 SWS) (6 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Nikolai Genov
Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg haben die intellektuelle und institutionelle Entwicklung der Soziologie entscheidend geprägt. Als Resultat ist die Disziplin heutzutage durch mehrere starke nationale Traditionen und durch eine weitgehende Internationalisierung gekennzeichnet. Zugleich werden erstaunlich oft die kognitive Konsistenz sowie die Erklärungs- und Prognosefähigkeit der Soziologie infrage gestellt. Gut begründet oder nicht, solche Fragen tragen meistens dazu bei, die soziologische Selbstreflexion zu intensivieren. Die Vorlesung wird von der Annahme geleitet, dass je konkreter die Fragestellung, desto produktiver die Selbstreflexion und höher der Ertrag für die Weiterentwicklung soziologischer Ideen ist. Diese Annahme soll anhand von Ideen zur Globalisierung, zum Multikulturalismus, sozialen Kapital, zur postindustriellen Gesellschaft, Stadtsoziologie usw. geprüft werden.

Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge over Half a Century. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Leistungsnachweis: Hausarbeit, Klausur
 
31 308
FC -
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung (2 SWS) (2 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (13.4.) Nikolai Genov
Im Kontext der Globalisierung wird der Druck auf Individuen, Gruppen, Organisationen, Regionen und Gesellschaften immer stärker, sich an globale Trends anzupassen. Zugleich wächst unter den Bedingungen des marktwirtschaftlichen, politischen wie kulturellen Pluralismus die Fähigkeit sozialer Subjekte, autonome Entwicklungspfade zu wählen und durchzusetzen. Inwieweit begrenzen diese Autonomie die strukturellen Einschränkungen sozialer Situationen oder folgenreiche Entscheidungen? Die Diskussionen sollen die Suche nach theoretisch, methodisch wie empirisch begründeten Antworten auf diesen Fragen in einer soziologisch-vergleichenden Perspektive stimulieren.

Literatur:
Inkeles, Alex and Masamichi Sasaki. Eds. (1996) Comparing Nations and Cultures. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.
Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge over Half a Century. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
 
31 309
V/C -
Dialektik als „erste Philosophie“ (2 cr); Di 18.00-22.00, 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, KL 29/209 (12.4.) Milan Prucha
Aristoteles' "prote philosophia", terminologisch von Heidegger mit "Philosophie im eigentlichen Sinne" verdeutscht beschäftigt sich mit der Seinsfrage. Wie ist diese in der Ontologie, der Theologie und der Metaphysik aufgefasst worden? In welche gegenseitige Verhältnisse haben sich die letzteren dadurch gebracht? Sind sie, und mit ihnen auch die Seinsfrage, angesichts der Wissenschafts- und Sprachphilosophie obsolet geworden? Könnte die "erste Philosophie" durch ihre Umgestaltung in Dialektik ihre Existenzberechtigung bewahren? Bietet die konsequente Unterscheidung des Seins von dem Seiendem eine jeder Spekulation sich entziehende Möglichkeit des Ansprechens des Seins mit Hilfe von dialektisch verstandenen Kategorien? Eröffnet Dialektik einen Weg das epochal sich wandelnde Seinsverständnis und Seinsverhältnis in seiner Kontinuität zu erfassen, um schliesslich die in unserer Zeit praktizierte "erste Philosophie" kritisch, aber auch konstruktiv zur Debatte zu stellen?
Bei der Behandlung des historisch-philosophischen Hintergrundes dieser Fragen wird für das Verständnis von Platon die Stütze insbesondere bei Stänzel und Gadamer, für Aristoteles bei Jäger, Ross, Owens und Aubenque gesucht. Für das Problem der "Seinsgeschichte" werden die entsprächenden Konzeptionen Hegels' und Heideggers (Nietzsche II) in Betracht genommen. Dialektik wird unter anderem der französischen "Differenzphilosophie" entgegengestellt. Auch die Philosophie des dialektischen Materialismus wird berücksichtigt- vornehmlich nach ihrer Fassung im kurz vom Ende der "Perestrojka" in russisch erschienenem Lehrbuch.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

Grundstudium

31 403
GK -
Verfassungsrecht in Osteuropa anhand ausgewählter Staaten (2 SWS) (6 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Arno Wohlgemuth
Am Ausgang der Veranstaltung steht das russische Verfassungssystem (Eberhard Schneider, Das politische System der Russischen Föderation, 2. Aufl. 2001), das, je nach Wunsch der Studierenden, im Vergleich zu den Verfassungen anderer Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas (Herwig Roggemann, Hrsg., Die Verfassungen Mittel- und Osteuropas .Einführung und Verfassungstexte mit Übersichten und Schaubildern, 1999) behandelt werden soll, in groben Linien auch zu westlichen (EU-Mitgliedstaaten; USA) und geltenden (VR China) oder historischen sozialistischen Verfassungsordnungen (UdSSR).
 
31 401
PS -
Rechtsentwicklung in den zentralasiatischen GUS-Republiken (unter besonderer Berücksichtigung Usbekistans und Kasachstans) (2 SWS) (8 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Stefan Hanisch,
Pavel Yurev
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den TeilnehmerInnen einen Einblick in die sehr unterschiedliche Rechtsentwicklung der zentralasiatischen GUS-Republiken (Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) zu gewähren.
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die jeweilige rechtsgeschichtliche Entwicklung seit vorkommunistischer Zeit, vermittelt die Grundlagen (rechts)wissenschaftlichen Arbeitens zu den Rechtsordnungen der Staaten der Region und führt alsdann in ausgewählte Gebiete des dort derzeit geltenden Rechts ein (Themenkomplexe: Staats- und Verfassungsrecht/Verwaltungsrecht, Gerichtsverfassung, Zivil- und Wirtschaftsrecht, Strafrecht, Internationale und regionale Kooperation/Beziehungen zur Europäischen Union). Dabei soll der eine Fokussierung auf die beiden wichtigsten Staaten der Region, Usbekistan und Kasachstan, erfolgen.
Die Veranstaltung ist rechtsvergleichend angelegt. Neben einem Vergleich der zentralasiatischen Rechtsordnungen untereinander werden Bezüge zum Recht der Russischen Föderation, Deutschlands und der Europäischen Union hergestellt. Gleichzeitig sollen Perspektiven und Erklärungsansätze anderer wissenschaftlicher Disziplinen (Rechtssoziologie, Rechtsethnologie, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften) bemüht werden, um die TeilnehmerInnen für die soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Dimension von Recht im Transformationsprozeß zu sensibilisieren.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Osteuropastudien (Magister, Master), der Rechtswissenschaft und sonstige Interessierte. Aufgrund der Quellenlage sind Lesekenntnisse des Russischen erwünscht, jedoch keine Teilnahmevoraussetzung. Lesefertigkeiten in einer zentralasiatischen Sprache sind von Vorteil.

Einführende Literaturhinweise: Luchterhandt, Otto (Hrsg.), Neue Regierungssysteme in Osteuropa und der GUS, Probleme der Ausbildung stabiler Machtinstitutionen, 2. Aufl., Berlin (Berlin Verlag Arno Spitz GmbH) 2002; Boulanger, Christian (Hrsg.), Recht in der Transformation (Potsdamer Textbücher Band 7), Berlin (Berliner Debatte Wissenschaftsverlag) 2002; Cummings, Sally, Power and Change in Central Asia, London/NewYork (Routledge) 2001; Luong, Pauline Jones, Institutional change and political continuity in Post-Soviet Central Asia: power, perceptions, and pacts, Cambridge UK (Cambridge University Press) 2002.
Periodika: Central Asia and Caucasus (Central’naja Azija i Kavkaz); Central Asian Survey; DEG/FAZ-Institut/GTZ (Hrsg.), Länderanalyse Kasachstan/Usbekistan mit Zentralasien-Brief.
Elektronische Quellen: www.lexinfosys.de, www.cis-legal-reform.org, www.uzlaw.org, www.lawcentre.uz, www.zakon.kz,, www.toktom.kg, www.ferghana.ru, www.centrasia.ru.

Kontakt für weitere Informationen:
Dipl.-Jur. Stefan Hanisch, E-Mail: shanisch@zedat.fu-berlin.de
 
31 402
PS -
Zivil- und Wirtschaftsrecht in Osteuropa (2 SWS) (8 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (14.4.) Ulrich Schulze
Das Recht der Europäischen Union hat in Osteuropa eine weiter zunehmende Bedeutung, insbesondere aufgrund unmittelbarer Anwendbarkeit seit dem Beitritt vom 1. Mai 2004, nachdem es unter den Reformzielen der neunziger Jahre nur einen Orientierungspunkt bot, der mit den Zielen von Marktwirtschaft und Demokratie als konform aufgefaßt wurde.
Von den Rechtsreformen, die sich während der neunziger Jahre in Osteuropa vollzogen und weiter vollziehen, waren und sind das Zivilrecht und vor allem das Wirtschaftsrecht in besonderem Maße betroffen. Der durch einige osteuropäische Länder bereits vollzogene und mit anderen noch in Aussicht genommene Beitritt zur Europäischen Union hat die weitere Gestaltung aller wirtschaftsbezogenen Rechtsgebiete zusätzlich beflügelt.
Zu dem Themenkreis gehören Vertragsrecht, Schadensersatz, Eigentum und Besitz, Pfand und Hypothek, Familien- und Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Wettbewerbsrecht, Gewerberecht, Baurecht, Umweltrecht, die Regelungen für bestimmte Wirtschaftszweige wie Bankrecht, Energierecht, Telekommunikationsrecht und Medienrecht und schließlich die Möglichkeiten gerichtlicher Durchsetzung privater Rechte gegen Privatleute und gegen die öffentliche Hand. Bei den neuen Regelungen sind einige Länder durch europarechtliche Vorgaben gebunden, entwickeln aber auch eigene Konzepte, während andere sich nur von Fall zu Fall an verschiedenen westlichen Vorbildern orientiert haben und überall in verschiedenem Maße in der Rechtspraxis noch Gewohnheiten aus der Diktatur fortwirken. Solche unterschiedlichen Entwicklungen und ihre Auswirkungen in den osteuropäischen Ländern selbst und im internationalen Rechtsverkehr wollen wir in diesem Seminar feststellen und diskutieren.

Literatur:
Länderberichte und Dokumentation in folgenden Loseblattsammlungen:
Brunner/Schmid/Westen (Hrsg.), Wirtschaftsrecht der osteuropäischen Staaten, Baden-Baden 1991 ff.;
Brunner (Hrsg.), Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Staaten Osteuropas, Berlin 1995-1999;
Breidenbach u. a. (Htrsg.), Handbuch Wirtschaft und Recht in Osteuropa, München 1992 ff.;
Bergmann/Ferid/Henrich (Hrsg.), Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht mit Staatsangehörigkeitsrecht, 4. Aufl. Frankfurt am Main 1983 ff.;
Ferid/Firsching/Dörner/Hausmann (Hrsg.), Internationales Erbrecht, München 1955 ff.;
Müller/Hök/Schulze, Deutsche Vollstreckungstitel im Ausland, Neuwied 1988 ff.

Hauptstudium

31 404
HS -
Russische Rechtssprache am Beispiel des russischen Verfassungsrechts (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (11.4.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Sourkova
Anhand des Textes der russischen Verfassung von 1993, russischer Kommentare zur Verfassung der RF und Zeitschriftenaufsätzen (Gosudarstvo i Pravo etc.), gegebenenfalls auch aktuellen Zeitungsartikeln, werden die Studierenden über die Vermittlung der russischen Rechtsterminologie (mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche, schriftliche Tests) mit dem Inhalt und den Grundlagen des russischen Verfassungsrechts vertraut gemacht.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

Grundstudium

Die Veranstaltung findet nun am Do statt!
31 501
GK -
Wirtschaftliche Entwicklung Russlands seit 1861 (2 SWS) (6 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (14.4.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung bietet Informationen über Hauptetappen der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands in den letzten 140 Jahren.
 
(10 000151)
GK -
Principles of Economics (Volkswirtschaftslehre I) (2 SWS) (4 cr) (englisch); Do 8.00-10.00 - Garystr. 21, Hs 101 (14.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
Der Kurs dient als Einführung in die Volkswirtschaftslehre. Die Vorlesung macht mit grundlegenden Begriffen und Herangehensweisen der Volkswirtschaftslehre vertraut. Es werden sowohl mikro- als auch makroökonomische Themen behandelt, unter anderem: Unternehmensverhalten und Marktformen, Arbeitsmarktökonomik, Märkte und Wohlfahrt, makroökonomische Daten, Wachstum, Konjunktur und offene Volkswirtschaften.

Literatur: Mankiw, Nicholas Gregory (2003). Principles of Economics. Thomson South-Western, Mason (Ohio).

Aktuelle Informationen zur Lehrveranstaltung finden Sie unter http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/VWL1SS05.htm.
 
31 503
PS -
Finanzpolitik, Finanzinstitutionen und Finanzmärkte in der erweiterten EU. Ausgewählte Probleme (2 SWS) (8 cr); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (12.4.) Hella Engerer,
Mechthild Schrooten,
Ulrich Thiessen
Das Seminar behandelt ausgewählte Aspekte von Finanzmärkten, Finanzinstitutionen und Finanzpolitik in den mittel- und osteuropäischen Ländern. Der Finanzsektor, aber auch die Finanzpolitik spielen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung. Bei der Umgestaltung und Neuordnung beider Bereiche sind die mittel- und osteuropäischen Länder unterschiedlich weit vorangeschritten und haben inzwischen auch unterschiedliche Zielsetzungen entwickelt. Erheblicher Reformbedarf besteht beispielweise in Russland und der Ukraine. Die südeuropäischen Länder, Rumänien und Bulgarien, bemühen sich im Vorfeld des EU-Beitritts um eine Anpassung an EU-Vorgaben. Bei den bereits beigetretenen mittel- und osteuropäischen Ländern stellt sich die Frage der zukünftigen Erfüllung von Maastricht-Kriterien. In diesem Zusammenhang werden Voraussetzungen zur Euro-Einführung sowie die Verbindung zwischen Finanzpolitik und Entwicklungsbedingungen des Finanzsektors analysiert.

http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/FinanzEUSS05.htm
 
31 504
PS -
Wirtschaftspolitische Fragen einer Osterweiterung der EU unter Berücksichtigung der Zentralisierung der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Kompetenzen (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Manuach Messengießer
Das Seminar beschäftigt sich mit aktuellen wirtschaftspolitischen und wirtschaftrechtlichen Problemen der Osterweiterung der EU.
 
31 505
PS -
Entwicklung der Unternehmensstrukturen in Russland (2 SWS) (8 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung bietet Informationen über die Entwicklung der Unternehmen in der Russischen Föderation in den letzten 15 Jahren. Neben strukturellen Veränderungen werden auch die Fragen der Wirtschaftskultur erörtert. Grundkenntnis der russischen Sprache ist erforderlich.

Hauptstudium

Die Veranstaltung findet nun am Mo statt!
31 506
HS -
Theorie der Transformation der Wirtschaftssysteme (2 SWS) (10 cr); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (11.4.) Manuach Messengießer
Einführung in die Transformation der Wirtschaftsysteme Osteuropas aus systemtheoretischer Ansicht. Neben den Problemen der Transformation und praktischen Abläufen in verschiedenen Ländern Osteuropas werden auch die Grundbegriffe der Volks- und Betriebswirtschaft der Wirtschaftsysteme analysiert.
 
Bitte die Raum- und Zeitänderung beachten
31 502
HS -
Ressourcenökonomik Osteuropas (2 SWS) (10 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Petra Opitz
In der Veranstaltung werden die fundamentalen Gegebenheiten der Ressourcenökonomik Osteuropas und die sich ergebenden Folgen für
Gesamteuropa behandelt. Den Schwerpunkt bilden die Energieressourcen. Das Spektrum der Themen reicht vom Ressourcenreichtum einiger
Volkswirtschaften im GUS-Raum bis hin zur Abhängigkeit mittel- und westeuropäischer Volkswirtschaften von eben diesen ressourcenreichen
Ländern. Ebenfalls diskutiert werden die politischen Optionen für den Umgang mit dem Ressourcenreichtum bzw. -mangel.

http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/RessOekSS05.htm
 
Veranstaltung wird geblockt!
(10 042125b)
HS -
Verteilungsfragen in Osteuropa (2 SWS) (6 cr) (max. 15 Teiln.); Block, s. A. (s. A.) Wolfram Schrettl,
Monika Kerekes
Die Transformation in den mittel- und osteuropäischen Staaten hat zu großen Änderungen in der Einkommens- und
Vermögensverteilung sowie zu einem spürbaren Anstieg der Armut geführt. Medien berichten noch heute über die unzumutbaren
Lebensumstände von Rentnern und Familien in diesen Staaten. In diesem Seminar soll daher erarbeitet werden, wie sich die
Wissenschaft dem Problem von Armut und Ungleichheit nähert. Dazu werden zunächst die gängigen Analysekonzepte zur Messung von
Armut und Ungleichheit erörtert. Anschließend soll diskutiert werden, ob und wie sich Armut und Vermögensverteilung seit Beginn der
Transformation verändert haben. Dabei wird insbesondere auf Fallstudien aus unterschiedlichen Ländern zurückgegriffen.

es könnnen 4 Bonuspunkte erworben werden

näheres unter http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/VerFra.htm.
 
(10 042034)
V/Ü -
Wirtschaftswachstum II: Wachstumspolitik (4 SWS) (4 BP); Di 10.00-12.00, Di 12.00-14.00 - Boltzmannstr. 20, Hs-Anbau (12.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer,
Monika Kerekes
 
(10 042143)
V/Ü -
Economic Systems (2 SWS) (2 BP); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Wolfram Schrettl
 
(10 042a)
C -
Aktuelle Themen der russischen Volkswirtschaft (2 SWS); Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Raum 121 (12.4.) Wolfram Schrettl
In der Veranstaltung werden aktuelle Probleme vor allem der russischen Volkswirtschaft (bei ausreichendem Interesse auch der Volkswirtschaften anderer osteuropäischer Länder) behandelt. Als Diskussionsgrundlage dienen vor allem neuere Arbeiten der russischen und westlichen wirtschaftswissenschaftlichen Literatur (vorwiegend in englischer Sprache) sowie die laufenden Studien der einschlägigen internationalen Organisationen, wie IMF, IBRD (Weltbank), OECD, EBRD.
 
(10 042e)
C -
Diplomand/inn/en-Colloquium (2 SWS); Do 18.00-20.00 - OEI, Raum 302a   Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer,
Monika Kerekes

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

Grundstudium

31 601
PS -
Geschichte der Frauen in Ost- und Südosteuropa (19./20. Jh.): Zwischen Patriarchat und Emanzipation (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Ulf Brunnbauer
Die moderne Gender-Forschung machte die Bedeutung der Geschichte der Frauen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit deutlich. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ansätze und Fragestellungen der Gender-Forschung auf Ost- und Südosteuropa angewandt werden; dabei geht es einerseits um die sozialen und kulturellen Konstruktionen von Geschlechterrollen und andererseits um die Geschichte der Frauen in Ost-/Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert.
Die behandelten Themen reichen von den traditionellen patriarchalen Strukturen in der Region über die Formierung der Frauenbewegung und die Veränderungen in der Situation der Frauen im 20. Jh. (insbesondere während der sozialistischen Periode) bis hin zu den für die Frauen sehr ambivalenten Entwicklungen der postsozialistischen Periode. Als roter Faden des Kurses soll die weibliche bzw. Gender-Perspektive auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region dienen (von der Bauernbefreiung über den Kommunismus bis zur postsozialistischen Transformation).
Neben einem Vorlesungsteil wird der Kurs aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie inhaltlichen Inputs seitens der Studierenden bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
31 602
PS -
Geschichtspolitik in postsozialistischen Staaten (2 SWS) (8 cr); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Klaus Buchenau
Wer heute nach Europa will, muss sich für die Vergangenheit entschuldigen -
bei nationalen Minderheiten, Nachbarstaaten, politisch Verfolgten.
Europäische Einigung ist also auch Geschichtspolitik, verstanden als
öffentliche Äußerungen, Rituale und Symbole, die Vergangenheit bewerten und
damit Einfluss auf die Zukunft nehmen wollen. Westeuropa nimmt häufig für
sich in Anspruch, mit einer demokratischen, selbstkritischen und toleranten
Geschichtspolitik Maßstäbe für das östliche Europa zu setzen. Der Grundkurs
denkt über diesen Anspruch nach und versucht gleichzeitig, sich einen
Überblick über die geschichtspolitische Landschaft des Postsozialismus zu
verschaffen.
 
Neue Lehrveranstaltung!
31 615
PS -
Der Balkan und die USA (19./20.Jh.) (2 SWS) (8 cr); Mo 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, UG 1   Andrea Despot
Das Seminar beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Ländern Ost- und Südosteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. Das Anliegen des Seminars ist es zu zeigen, wie sich ausgehend von ersten Impulsen ideeller Art ein durch vielfältige Interessen gestütztes US-amerikanisches Balkan-Engagement herausbildete, das schließlich in eine kohärente und kontinuierlich verfolgte Balkanpolitik mündete. Das amerikanische Engagement an Südosteuropa entwickelte sich – den Aufstieg der Vereinigten Staaten zur Weltmacht versinnbildlichend – auf dem Gebiet der Kultur, Wirtschaft, Religion und Politik, durch deren Ausbildung und Überlappung sich eine zunehmende Verdichtung in den amerikanisch-südosteuropäischen Beziehungen abzeichnete. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1821 bis in die Zeit der Balkankrisen der 1990er Jahre.
 
31 901
PS -
Ethnizität und Großstadt. Prag im 19. und frühen 20. Jahrhundert (2 SWS) (10 cr) (max. 30 Teiln.); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Ines Koeltzsch
Vor dem Hintergrund der Großstadtwerdung Prags im 19. Jahrhundert, die ihren Höhepunkt im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Städten erst durch die neue Hauptstadtfunktion und die relativ späte Eingemeindung der Vororte in den 1920ern fand, wird im Seminar die Herausbildung und die Bedeutung ethnischer Gruppenidentitäten in der städtischen Gesellschaft behandelt. Wie gestalteten sich die Beziehungen von Tschechen, Juden und Deutschen über Generationen hinweg in der städtischen Lokalpolitik, im wirtschaftlichen und kulturellen Leben? Gab es trotz aller ethnischen Konflikte, die Prag jahrzehntelang vor allem auf politischer Ebene prägten, Bereiche, in denen die fremd oder selbst zugeschriebene Zugehörigkeit zu einer der Gruppen keine Rolle spielte? Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, wie sich die Ethnisierungs- und Nationalisierungsprozesse des 19. Jahrhunderts im Städtebild und in Stadtnarrativen symbolisierten und ob es sich dabei immer um erfolgreiche Symbolisierungen handelte. Ziel des Seminars ist die kritische Diskussion von „Urbanisierung“ und „Ethnizität“ am Beispiel Prags, die durch Vergleiche mit anderen Städten (bspw. Wien, Budapest und Bratislava) erweitert werden kann. Die im Seminar erworbenen Kenntnisse sollen abschließend während einer für die Semesterferien geplanten mehrtägigen Exkursion nach Prag vertieft werden. Über Termin, Ablauf und Teilnahmebedingungen der Exkursionsfahrt wird rechtzeitig über Aushänge informiert.
Die Teilnehmerzahl für das Seminar ist auf 30 begrenzt. Es wird daher um eine Anmeldung per Email (koelin@zedat.fu-berlin.de) bis Semesterbeginn gebeten.

Einführende Literatur: Gary B. Cohen: The Politics of Ethnic survival: Germans in Prague 1861-1914, Princeton 1981; Maurice Godé/Jacques Le Rider/Francoise Mayer (Hg.): Allemands, Juifs et Tchèques à Prague 1890-1924, (Bibliothèque d’Études Germaniques et Centre-Européennes, vol. I), Montpellier 1996.
 
31 604
PS -
Texte der Sowjetzeit (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Lothar Kölm
Es werden Texte und Dokumente von Partei und Regierung der UdSSR zu innenpolitischen Problemen und Entwicklungen sowie zu den internationalen Beziehungen behandelt, gelesen und analysiert. Auf diese Weise ist der historische Zusammenhang zu erarbeiten bzw. der Hintergrund zu erhellen. Dabei sind auch Bezüge zum 19. Jahrundert herauszuarbeiten. Der zeitliche Schwerpunkt der Veranstaltung umfaßt die 20er Jahre bis zum Sturz von N.S. Chruščev. Russische Sprachkenntnisse sind erwünscht, jedoch nicht Bedingung.

Literatur: M. Hildermeier, Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates, München 1998; O.V. Chlevnjuk, Politbjuro. Mechanizmy političeskoj vlasti v 1930-e gody, Moskau 1996; Handbuch der Geschichte Rußlands, Bd. 2, II, hrsg. von Klaus Zernack, Stuttgart 2001, sowie Bd. 5, hrsg. von Stefan Plaggenborg, Stuttgart 2003
 
31 603
PS -
Rußland 1917 (2 SWS) (8 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Jutta Petersdorf
Die Zäsur in der tradierten russischen Geschichte zu verdeutlichen, ist Anliegen des Proseminars. Rußland 1917 war sowohl ein Staat im Krieg als auch in der Krise, ein Staat der polarisierten Gesellschaft und des Aufstandes. Rußland 1917 war die „Revolution“ par excellence. Woran Hoffnungen zerbrachen, aber auch neu geweckt wurden, soll in Ansätzen verdeutlicht werden.
Literatur: Helmut Altrichter, Rußland 1917. Ein Land auf der Suche nach sich selbst, München 1997; Manfred Hildermeier, Die russische Revolution 1905-1921, Frankfurt a.M. 1989; Bernd Bonwetsch, Die Russische Revolution 1917. Eine Sozialgeschichte von der Bauernbefreiung 1861 bis zum Oktoberumsturz, Darmstadt 1991; Orlando Figes, Die Tragödie eines Volkes. Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924, Berlin 1998; Dietrich Geyer, Die russische Revolution. Historische Probleme und Perspektiven, 4. Aufl., Göttingen 1985; Holm Sundhaussen, Hans-Joachim Torke (Hg.), 1917-1918 als Epochengrenze? Multidisziplinäre Veröffentlichungen, Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Bd. 8, Wiesbaden 2000
 
Bitte beachten Sie die Änderung der LV-Art!
31 903
PS -
Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlungen von Polen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ereignisgeschichte und Gegenwartsdiskurse (in Deutsch und Polnisch) (10 cr) (max. 15 Teiln.); Block, 4.5.-7.5. und 4.6.-7.6. - Teil 1 in Warschau, Teil 2 in Berlin
Termin für die Vorbesprechung s.A.
  Anna Sophia Pappai,
Krzysztof Zalewski
Die seit 2002 geführte Kontroverse um das „Zentrum gegen Vertreibung“ belastet bis heute das deutsch-polnische Verhältnis. Die gegenseitigen Entschädigungsforderungen haben die Auseinandersetzung auf eine neue Ebene gebracht. Die Übung will zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Komplex „Vertreibung“ und zum gemeinsamen, deutsch-polnischen Dialog auf studentischer Ebene anregen.
Inhaltlich stehen folgende Themen im Mittelpunkt: Das historische Problem der Massenvertreibungen im 20.Jahrhundert sowie Flucht und Verteibung in europäischer Perspektive, der Umgang mit dem Problem der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg in der Volksrepublik Polen, in der DDR und BRD sowie der heutige Stellenwert dieser Thematik in öffentlichen Debatten (u.a. bezüglich der Diskussionen um das „Zentrum gegen Vertreibung“ oder Entschädigungsforderungen) und seine Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen.
Desweiteren sind Besuche verschiedener Forschungseinrichtungen geplant, die auf deutscher und polnischer Seite einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der deutsch-polnischen Vergangenheit leisten und einen tieferen Einblick in die praktischen Arbeitsweisen von Historikern geben.

Teilnahmevoraussetzungen:
· Erwartet werden Vorkenntnisse in der Geschichte Polens und Ostmitteleuropas sowie polnische Sprachkenntnisse.
· Aufgrund des binationalen Charakters der Veranstaltung ist die Zahl der deutschen Teilnehmer auf 15 Studierende begrenzt.
· Die Teilnahme wird bis auf einen geringen Eigentanteil kostenfrei bleiben.
· Art der Anmeldung, Auswahl der Teilnehmer sowie der Termin für eine erste Vorbesprechung werden gesondert per Aushang bekannt gegeben.
 
Veranstaltung entfällt!
31 605
PS -
Das Bild Iwans des Schrecklichen durch die Jahrhunderte (2 SWS) (8 cr); Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, UG 1 (11.4.) Cornelia Soldat
Ivan IV. Vasil'evič, genannt "der Schreckliche" gehört zu denjenigen russischen Herrschern, die man kennt, auch wenn man sonst nichts von Russland weiß. Schon zu Lebzeiten wurde ein verzerrtes Bild von ihm und seinem Terrorregime, der "Opričnina" im Westen gezeichnet. Doch auch in späterer Zeit wurde er immer wieder herangezogen, um das "Barbarische" Russlands zu illustrieren. Dies geht bis hin zum Vergleich seiner Regierungszeit mit der Regierung Stalins, die auch von den Sowjets selbst, z.B. in Sergej Ejzejštejns Film "Ivan Groznyj" propagiert wurde. Auch kommt noch heute kaum ein populärer Beitrag über Russland und seine Regierenden mit einem Verweis auf den "schrecklichen" Zaren aus.
Im Seminar soll weniger nach historischer Wirklichkeit gesucht als vielmehr dem Bild nachgegangen werden, das zu verschiedenen Zeiten im Westen aber auch in Russland selbst von Ivan gezeichnet wurde. Als Quellen stehen vor allen Dingen die Erzählungen von Reisenden über Russland, aber auch Flugschriften, Geschichtswerke und schließlich Ejzenštejns Film "Ivan Groznyj" zur Verfügung. Es sollen die Intentionen für ein bestimmtes Bild Ivans des Schrecklichen und seine Wirkungsgeschichte untersucht werden. Schließlich sollen Mechanismen von Verzerrung des historischen Bildes kritisch beleuchtet werden.
Gute Englischkenntnisse sollten vorhanden sein.

Einführende Literatur: Kappeler, Andreas: Ivan Groznyj im Spiegel der ausländischen Druckschriften seiner Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte des westlichen Russlandbildes, Bern – Frankfurt/Main 1972 (=Geist und Werk der Zeiten ; 33); Perrie, Maureen: The Cult of Ivan the Terrible in Stalin's Russia, Houndsmills 2001; Perrie, Maureen: The Image of Ivan the Terrible in Russian Folklore, Cambridge 1987; Ivan the Terrible, a film by Sergei Eisenstein, London 21985 (= Classic Film Scripts)
 
31 613
PS -
Sozialer Wandel auf dem Lande im „langen“ 19. Jh.: Osteuropa im Vergleich (2 SWS) (8 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Holm Sundhaussen
Der Kurs vermittelt Überblickswissen über den ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel in den ost-, ostmittel- und südosteuropäischen Agrarstaaten während des 19. Jh. Im Zentrum stehen die Veränderungen der Agrarverfassungen (Bauernbefreiung), die Kommerzialisierung der Landwirtschaft, die „Landflucht“, die Formierung einer neuen Gesellschaftsschicht (Arbeiter-Bauern), die Formierung von Bauernparteien und der Wandel der „Lebenswelten“ (Alltag, Arbeit, Familienstruktur etc.).
 
31 904
V -
Frauenrollen, Geschlechterbeziehungen und Nationsbildung in Polen (2 SWS) (2 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Gertrud Pickhan
Die Interdependenzen der Identitätskonzepte „Nation“ und „Geschlecht“ werden in dieser Vorlesung am Beispiel Polens untersucht, wo das Leitbild der Matka-Polka (Mutter-Polin) bis heute konserviert, jedoch zunehmend auch hinterfragt wird. Es entstand in der Teilungszeit im 19. Jahrhundert und verdeutlicht schlaglichtartig die Verschränkung von Nationskonzepten und Geschlechterordnungen in Polen. Die Besonderheit der polnischen Geschichte, insbesondere die negative Dimension der Fremdherrschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, führte zu einer spezifischen Ausprägung der nationalen Identität, die sich bis heute auf die Stellung von Frauen in der polnischen Gesellschaft auswirkt. Entsprechend soll in der Vorlesung die Bedeutung der Geschlechterdifferenz im Prozess des polnischen nation-building von der Zeit der Adelsrepublik bis in unsere Tage beleuchtet werden.
Lit.: Women in Polish Society, ed. by Rudolf Jaworski and Bianka Pietrow-Ennker, New York 1992; Natalie Stegmann, Von „Müttern der Nation“ und anderen Frauen: Zum Stand der historischen Frauenforschung in Polen, in: JGO 46/1998, S. 269-275; Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918, hg. von Sophia Kemlein, Osnabrück 2000; Zwischen den Kriegen. Nation, Nationalismen und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa 1918-1939, hg. von Johanna Gehmacher, Elizabeth Harvey und Sophia Kemlein, Osnabrück 2004.
 
Achtung Raumänderung
31 907
Ü -
Lektürekurs zur Vorlesung (2 SWS) (2 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 113 (13.4.) Gertrud Pickhan
Begleitend zur Vorlesung bildet die Arbeit mit neueren polnischen Texten aus dem Bereich der historischen und interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung den Schwerpunkt dieser Übung. Polnisch-Kenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung.
 
31 902
Ü -
Mythos Galizien – Geschichte und Kultur (2 SWS) (2 cr); Do 8.00-10.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Veronika Lindenthal
In diesem Lektürekurs soll die Entstehung und Tradierung des ‚Mythos Galizien’ untersucht werden. Neben der Erarbeitung der historischen Gegebenheiten, gibt es genügend Gelegenheit, sich mit den unterschiedlichsten Schriftstellern auseinanderzusetzen, die dieses Bild des mehr oder minder konflikthaften multiethnischen Miteinanders im wirtschaftlich rückständigen Galizien, als das wir es heute vermeintlich kennen, durchaus mit geprägt haben.

Einführende Literatur: V. Dohrn: Reise nach Galizien. Grenzlandschaften des alten Europa. Frankfurt/Main 1991. M. Pollack: Galizien. Reise durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina. Frankfurt/Main 2001.
 
ACHTUNG! ZEIT- UND RAUMÄNDERUNG
(13 062)
Ü -
Tschechisch für Historikerinnen und Historiker (Teil 2) (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 (15.4.) Ines Koeltzsch
Während es im ersten Teil des Kurses im WS 2004/2005 um die Einübung der tschechischen Aussprache, um den Aufbau eines aktiven Grundwortschatzes sowie um die Grundlagen der Grammatik ging, soll im Mittelpunkt des zweiten Teils die Einarbeitung in die Fachsprache stehen. Dies soll anhand von kurzen fachbezogenen Texten geschehen, mit deren Hilfe das passive Leseverständnis trainiert wird.
Ziel des zweisemestrigen Kurses ist der Erwerb von Grundkenntnissen der tschechischen Sprache, die einer ersten Orientierung in der Forschungslandschaft des Nachbarlandes, einschließlich in den Bibliotheken und Archiven, dienen sollen. Neueinsteiger mit Vorkenntnissen sind im Sommersemester willkommen.
Literatur: Die Texte werden in der Übung bereitgestellt, u. a. aus: Milada Čadská/Milada Turzíková (Hg.): Čeština pro cizince, Nástavbový kurz pro humanitní obory, Praha 1996.

Hauptstudium

Achtung Raum geändert
31 606
HS -
Multiethnizität und Minderheiten in Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Ulf Brunnbauer
Multiethnizität ist eines der charakteristischen Merkmale der Gesellschaften Südosteuropas. Der Umgang der Staaten der Region mit ihren Minderheiten war allerdings höchst unterschiedlich und reichte von Vertreibung, Ermordung und Zwangsassimilation bis hin zu weitgehenden Minderheitenrechten oder föderalen Lösungen. Ausgangspunkt des Seminars ist die vornationale Epoche; es soll erläutert werden, wie die supra- bzw. multinationalen Reiche der Habsburger und Osmanen mit der kulturellen, religiösen und sprachlichen Vielfalt ihrer südosteuropäischen Provinzen umgingen. Daran schließt die Erörterung der Entstehung von nationalen und ethnischen Minderheiten im Kontext der Etablierung der Nationalstaaten und des Umgangs der Nationalstaaten mit ihren Minderheiten im 19. und 20. Jh. an. Schließlich werden aktuelle Problemlagen und Konfliktlösungsversuche analysiert.
Die behandelten Fälle werden nicht nur empirisch, sondern auch theoretisch erörtert, damit Begrifflichkeiten und Analysemöglichkeiten klar werden. Neben einem Vortragsteil wird das Seminar aus den Referaten der TeilnehmerInnen sowie der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
31 905
HS -
Revolution im Jiddischland. Die jüdische Arbeiterbewegung in Osteuropa (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Gertrud Pickhan
Ende des 19. Jahrhunderts entstand im jüdischen „Ansiedlungsrayon“ des Russischen Reiches eine jüdische Arbeiterbewegung, die bald auch zum politischen Sprachrohr der jiddischistischen Kulturbewegung wurde. „Arbeit“ und „Kultur“ waren die Leitbegriffe der jüdischen SozialistInnen; daneben verstand man sich aber auch als dezidiert revolutionäre Bewegung. Wir-Identität, Strategien und Diskurse der jüdischen Arbeiterbewegung Osteuropas bis zu ihrem Untergang im Holocaust stehen in diesem Seminar im Mittelpunkt. Jiddisch-Kenntnisse sind sehr willkommen, jedoch nicht Teilnahmevoraussetzung.
Lit.: Yoav Peled, Class and Ethnicity in the Pale. The Political Economy of Jewish Workers’ Nationalism in late Imperial Russia, New York 1989; Gertrud Pickhan, "Gegen den Strom". Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund ("Bund") in Polen 1918-1939. München/Stuttgart 2001; The Emergence of Modern Jewish Politics. Bundism and Zionism in Eastern Europe, ed. by Zvi Gitelman, Pittsburgh 2003; Claudie Weill, Les Cosmopolites. Socialisme et judéité en Russie (1897-1917), Paris 2004.
 
31 607
HS -
Die russische Intelligencija – Selbstverständnis und Realität (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (12.4.) Jutta Petersdorf
Die Lehrveranstaltung hat das Phänomen „russische Intelligencija“ zum Inhalt und geht der Frage nach, ab wann und wie lange sie eine historische Größe war. Inwieweit sie eine Fortsetzung erfuhr, ist zu untersuchen.
Russischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Literatur: V.K. Lejkina-Svirskaja, Russkaja intelligencija v 1900-1917 godach, Moskau 1981; Intelligencija i revoljucija, XX. vek, Moskau 1985; Sonja Margolina, Rußland: Die nichtzivile Gesellschaft, rororo, Hamburg 1994; Dietrich Beyrau, Intelligenz und Dissens. Die russischen Bildungsschichten in der Sowjetunion 1917 bis 1985, Göttingen 1993; ders., Geiseln und Gefangene eines visionären Projekts: Die russischen Bildungsschichten im Sowjetstaat. In: Manfred Hildermeier (Hg.), Stalinismus vor dem Zweiten Weltkrieg. Neue Wege der Forschung, München 1998; Iz istorii russkoj intelligencii, St. Petersburg 2003
 
31 906
HS -
Kreuzritter, Mönche und grausame Zaren. Das Mittelalter im osteuropäischen Film (10 cr); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. oder n. V. - OEI, Garystr. 55, 121 (15.4.) Gertrud Pickhan
Zwei höchst unterschiedliche sowjetische Kultfilme, Aleksandr Nevskij (Eisenstein 1938) und Andrej Rublev (Tarkovskij 1965), führen die ZuschauerInnen zurück in das 13. und 14. Jahrhundert. Im Zentrum dieses Seminars steht die Frage nach der Klammer zwischen dargestellter Zeit und Entstehungszeit dieser Filme. Was machte den altrussischen Großfürsten Aleksandr Nevskij (1218-1263) 1938 interessant, was den Ikonenmaler Andrej Rublev (ca. 1360-1430) 1965? Nach der Beschäftigung mit der Geschichte Altrusslands im 13. und 14. Jahrhundert sollen die Entstehungsbedingungen der beiden Filme untersucht werden, bevor dann die Visualisierung von Geschichte und die Filmbotschaften behandelt werden. Möglich sind auch die Einbeziehung von „Ivan der Schreckliche“ (Eisenstein 1943/1945) und ein vergleichender Blick auf das polnische Kino (Kreuzritter, Ford 1960).
Eine Literaturliste wird bei einer Vorbesprechung Ende des WS 04/05 (Termin siehe Aushang) verteilt und anschließend ins Internet gestellt.
 
31 608
HS -
Rußland in Reisebildern und -berichten (2 SWS) (10 cr); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Jutta Petersdorf
Anders als etwa Italien- oder Frankreichreisen waren Rußlandreisen keine Bildungsreisen, sondern im weitesten Sinne „Geschäftsreisen“, Handels- oder Gesandtschaftsreisen. Im 16. und 17. Jh. war es niemandem erlaubt, ohne einen triftigen Grund den Moskauer Staat zu besuchen. Obgleich zahlreiche Kaufleute, Handwerker und Diplomaten in das unbekannte Land reisten, blieb die Zahl der Reisebeschreibungen niedrig, da sie nicht erwünscht waren. Mit Rußlands Veränderungen im 18. Jh. förderten große Forschungsreisen im Auftrage der Zaren umfangreiches geographisches und wirtschaftliches Wissen zutage. Doch auch im 19. Jh. blieb trotz des Anstiegs der Rußlandbeschreibungen an der Reiseliteratur das Russische Reich für den Reisendenden weitgehend „terra incognita“. Ob und wie sich diese Situation im 20. Jh. änderte, wird ebenso zu untersuchen sein wie der Wert von Reisebeschreibungen als historische Quelle.
Literatur: Antoni Maczak, Jürgen Teuteberg (Hg.), Reiseberichte als Quellen europäischer Kulturgeschichte. Aufgaben und Möglichkeiten der historischen Reiseforschung, Wolfenbüttel 1982; B.I. Krasnobaev, Gert Robel, Herbert Zeman (Hg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jh. als Quellen der Kulturbeziehungsforshung, Berlin 1980; Lew Kopelew, West-östliche Spiegelungen, Reihe A, Bd. 1: Mechtild Keller (Hg.), Russen und Rußland aus deutscher Sicht 9.-17. Jahrhundert, München 1985; Regina Stürickow, Reisen nach St. Petersburg. Die Darstellung St. Petersburgs in Reisebeschreibungen (1815-1861), Frankfurt a.M. u.a. 1990
 
31 609
HS -
Konfliktgeschichte des Kosovo 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (10 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 323 (13.4.) Holm Sundhaussen
Die NATO-Intervention in Serbien und Kosovo von 1999 bildete den Höhepunkt und den vorläufigen Abschluss einer mehr als hundertjährigen Konfliktgeschichte, die mit der Formierung des serbischen Nationalstaats und dem Beginn der albanischen Nationalbewegung anlässlich des Berliner Kongresses verbunden ist. Untersucht werden die ethnischen Verhältnisse in Kosovo, die Entwicklung des serbisch-albanischen Konfliktpotentials und die Rolle der internationalen Akteure. Dabei kommen Fragestellungen und Methoden der historischen Demographie, der Ethnizitäts- und Minderheitenforschung, der Gewaltforschung, des Völkerrechts und der Konfliktforschung (insbes. der Krisenprävention) zur Anwendung.
 
31 610
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa ; Block - OEI, Garystr. 55 (n. V.) Holm Sundhaussen
 
31 611
IC -
Colloquium für Magister- und Masterkandidat/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengans, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem interdisziplinären Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern es die Zeit erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Disziplin: Kultur Osteuropas

Grundstudium

31 701
GK -
Methoden der Kulturwissenschaft (2 SWS) (6 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (14.4.) Rosalinde Sartorti
Über die Lektüre ausgewählter theoretischer Texte soll sowohl an traditionelle geisteswissen-schaftliche Methoden (Hermeneutik), an Strukturalismus und Semiotik, wie auch an neuere, postmoderne Ansätze (New Cultural History, New Historicism) herangeführt werden

Bedingung für die Scheinvergabe: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Abschlussklausur.

Literatur: Ein Reader mit den grundlegenden Texten liegt Anfang des Semesters aus.
 
31 702
PS -
Einheitswerke und Filmsynthesen (2 SWS) (8 cr); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (12.4.) Anke Hennig
Die Einheit der Künste angesichts ihrer Entgrenzung in hochauflösenden Medien wird im Zentrum dieses Proseminars stehen. Neben Konzepten vom Anfang des vergangenen Jahrhunderts, wie dem Wagnerschen Gesamtkunstwerk oder dem die Künste übergreifenden Begriff des Stils, soll vor allem die Reorganisation des Kunstsystems durch den Film im Vordergrund stehen. Das historische Spektrum wird von der avantgardistischen Medienautonomie, der Kunstsynthese der 30-er Jahre (J. Joffe), über die Annahme der unreinen Künste (Bazin) zur Morphologie der Kunst (Kagan) reichen. Der medialen Reformulierung der Einheit der Künste seit den 60-er Jahren soll in exemplarischen Filmbetrachtungen und Lektüren theoretischer Texte nachgegangen werden. Untersucht werden die Beziehung von Film und Malerei (Sokurov), Film und Theater (Kulešov), Film und Literatur (Dovženko), Film und Fotographie (Šub) sowie die Auflösung des Films in Video und digitale Medien (Greenaway).
Das Proseminar ist offen für alle Geisteswissenschaftler im Grundstudium.
Russischkenntnisse sind notwendig.
 
31 703
PS -
Ivan Turgenev (2 SWS) (8 cr); Mo 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 301 (11.4.) Heike Winkel
Das Seminar soll einen Einblick in das Prosawerk Ivan Turgenevs geben. Anhand einer Lektüre ausgewählter Texte aus seinem umfangreichen Werk sollen Grundzüge der Poetik des Realismus erarbeitet werden. Turgenevs Romane, insbesondere Väter und Söhne (1862) werden immer wieder als paradigmatische Beispiele der Austragung aktueller gesellschaftspolitischer Diskussionen in der Literatur gelesen. Die Lektüre im Seminar soll diese Diskussionszusammenhänge verdeutlichen und gleichzeitig der Frage auf den Grund gehen, wie sie ästhetisch anverwandelt werden.
Dabei sollen die Spezifika des Turgenev’schen Realismus herausgearbeitet werden, der in der Forschung immer wieder „poetisch“ genannt worden ist. Im Hinblick auf Turgenevs Rolle als einer der prominentesten Mittler zwischen der russischen und der westeuropäischen Kultur seiner Zeit sind hierfür auch intertextuelle Bezüge nachzuvollziehen. Turgenev importiert in die russische Literatur nicht nur Motive und Archetypen wie Hamlet, Faust oder Don Quichotte, sondern auch philosophische Konzepte und Erzählformen. Dabei kreiert er einen Erzählstil, der seinen eigenen Realismus auf der Textebene immer wieder zugleich begründet und hinterfragt. Vor allem Turgenevs Darstellung des Antagonismus von Ideologie und Gefühl, seine Auseinandersetzung mit dem Problem der Darstellung von Liebe, seine Ausflüge in die Phantastik und nicht zuletzt seine Sprachskepsis sollen in diesem Zusammenhang erläutert werden.
Gelesen werden u.a.: „Rudin“, „Otcy i deti“ („Väter und Söhne“), „Pervaja Ljubov’“ („Erste Liebe“), „Vešnye vody“ („Frühlingsfluten“), „Zatiš’e“ („Im stillen Winkel“) „Faust“, „Mumu“, „Klara Milič“

Einführende Lektüre:
E. Kagan-Kans: Hamlet and Don Quixote. Turgenev’s Ambivalent Vision, The Hague, Paris 1975
J.B. Woodward: Metaphysical Conflict. A Study of the Major Novels of Ivan Turgenev, München 1990
Rolf-Dieter Kluge: Ivan S. Turgenev. Dichtung zwischen Hoffnung und Entsagung, München 1992
Peter Thiergen (Hg.): Ivan S. Turgenev: Leben, Werk und Wirkung, München 1995
 
31 704
PS -
Die "Umgestaltung der Natur" - Untersuchung eines zentralen Paradigmas der sowjetischen Kulturgeschichte (2 SWS) (8 cr); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (13.4.) Igor Polianski
Nach der politischen Revolution von 1917 wurde in der Sowjetunion ein ambitioniertes Unternehmen begonnen, diese durch eine „naturale“ Revolution zu transzendieren. Sowohl die innere Natur des Menschen als auch dessen äußere Umwelt sollten auf wissenschaftlicher Basis radikal verändert werden. Die „Verschiebung des Südens in den Norden“ und die Schaffung neuer Lebewesen, die Umkehrung sibirischer Flüsse und die Eroberung des Kosmos sind die bekanntesten Projekte der wissenschaftlich-technischen Revolution in der UdSSR. Heilsversprechen reichten dabei von der Züchtung von Lilien mit Veilchenduft bis zu Wiederbelebung der Toten sowie der Bezwingung des Zufalls. Das Proseminar widmet sich insbesondere den kulturellen Implikationen dieser Hybris. Erstens soll der Diskurs der „Umgestaltung der Natur“ zu dessen ideengeschichtliche Voraussetzungen rückgebunden und komparatistisch im internationalen Kontext analysiert werden. Zweitens wird untersucht, in welcher Form diese historischen Modelle, Szenarien, Visionen und Sehnsüchte in der politisch-ideologischen Doktrin des dialektischen Materialismus aufgenommen worden sind und diese modifizierten. Drittens wird nach der medialen Vermittlung der wissenschaftlich-technischen Revolution und in diesem Rahmen nach ästhetisch-künstlerischen Techniken der Aufarbeitung des persuasiven Potentials der Natur gefragt werden. Hierzu sollen sowohl propagandistische und populärwissenschaftliche Literatur als auch Werke der Belletristik, der bildenden Kunst und Filme herangezogen werden.
 
Bitte Änderung bei den Dozenten beachten.
31 707
PS -
Ästhetische Aneignungen von Wissenschaft und Technik: Zur Popularisierung der Wissenschaften in der russischen Kultur von 1850 bis 1950 (4 SWS) (10 cr); Do 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Torben Philipp,
Matthias Schwartz
Ab spätestens dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts setzt in Russland ein wissenschaftlich-technischer Modernisierungsschub ein, der nachhaltig in Kunst und Literatur reflektiert wird. Ästhetische Moden, ein sich rapide veränderndes Wissen von der Natur und neue Technologien (der Bewegung, Beobachtung, Produktion etc.) entfalten dabei eine Dynamik, die wechselseitige Aneignungen und Abstoßungen in Gang setzen. Zugleich reagieren sie auf die Anforderungen immer breiter werdender Leserschaften und einer kommerziellen Massenkultur.
Im Seminar soll nach diesen Verschiebungen gefragt werden. Neben methodischen Überlegungen (New Historicism, Intermedialität u.a.) und einem Überblick über die Wissenschaftsgeschichte der Zeit sollen exemplarisch medizinische, physiologische, evolutionäre Diskurse (Darwin, Sečenov, Pavlov u.a.) verfolgt und ihre Diskursivierungen in der russischen Kultur anhand von Klassikern (Pisarev, Turgenev, Čechov, Avantgarde u.a.), populären und populärwissenschaftlichen Texten (Science-Fiction u.a.) sowie Fotografie und Film untersucht werden.
Im Rahmen des Seminars sind Exkursionen und Filmtermine geplant.

Literatur zur Vorbereitung:
Graham, Loren R.: Science in Russia and the Soviet Union. A Short History. Cambridge 1993.
Kelly, Catriona / Shepherd, David (Hg.): Constructing Russian Culture in the Age of Revolution. Oxford 1998. (Kap. 1 + 2)
Merten, Sabine: Die Entstehung des Realismus aus der Poetik der Medizin. Die russische Literatur der 40er bis 60er Jahre des 19. Jahrhunderts. Wiesbaden 2003.
Schwarz, Andrea: Der Schlüssel zur modernen Welt. Wissenschaftspopularisierung in Großbritannien und Deutschland im Übergang zur Moderne (ca.1870-1914). Stuttgart 1999.
 
(16 446)
PS -
Vom Müßiggang zur Pathologie: Regression als autobiographisches Verfahren ; Do 12.00-14.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum (14.4.) Heike Winkel
Tagebücher, Briefe und Autobiographien werden in der Forschung immer wieder als Ort literarischer Identitätsbildung beschrieben. Der schriftliche Selbstentwurf wird dabei implizit als emanzipatorischer Akt verstanden. Gleichzeitig ist nicht zu übersehen, dass viele Autoren in ihren Texten keine Entwicklungsgeschichte erzählen, sondern regressiv um sich selbst kreisen: Faulheit, Überdruss, Krankheit und die Banalitäten des Alltags gehören zu den wichtigsten Themen der Autobiographik. Das Seminar will den Versuch unternehmen, sie als Strategien der Selbstkonstitution zwischen Verweigerung von Lebenspraxis und subversiver Ästhetik zu untersuchen. Anhand der Lektüre von Texten des russischen und westeuropäischen Realismus und der Moderne soll darüber hinaus die diskursgeschichtliche Transformation von Krankheitskonzepten und Selbstbefindlichkeiten nachvollzogen werden.
Gelesen werden u.a. Briefe und Tagebücher von Anton Čechov, Leo Tolstoj, Ivan Turgenev und Gustave Flaubert (insbesondere die Korrespondenz der Beiden), Franz Kafka, Marcel Proust und Osip Mandel’štam.

Einführende Lektüre:
Esther Fischer-Homberger: Hypochondrie. Melancholie bis Neurose. Krankheiten und Zustandsbilder, Bern, Stuttgart, Wien 1970
Dietrich von Engelhardt: Krankheit, Schmerz und Lebenskunst: eine Kulturgeschichte der Körpererfahrung, München 1999
Jean Starobinski: Kleine Geschichte des Körpergefühls, Frankfurt a.M. 1991
 
Neue Lehrveranstaltung!
31 710
PS -
Polnische Essayistik (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - Ihnestr. 22, UG 2 (11.4.) Magdalena Marszalek
Aus der Nische in den Kanon führt die Entwicklung der literarischen Essayistik in der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die Attraktivität dieser – gattungstheoretisch sehr unscharfen – Grenzform liegt sowohl in ihr inhärentem Verweisen auf das schreibende Subjekt als auch in der Überschneidung der Ansprüche auf Ästhetizität und Intellektualität. Im Kontext der polnischen Literatur wird immer wieder auf den Nexus von essayistischem Schreiben und gesellschaftspolitischer Verortung des/der Schreibenden hingewiesen. So fördert die jahrzehntelange Spaltung der polnischen Kultur in einen offiziellen und nicht-offiziellen Bereich sowie der Literatur in die heimische und die emigrierte die essayistischen Schreibformen. Die Literaturkritik postuliert sogar die Existenz einer spezifischen "polnischen Essay-Schule" (Marta Wyka), die sowohl in der Emigrationserfahrung als auch in der Tradition des (politisch) liberalen Denkens gründet.
In der Diskussion ausgewählter Beispiele aus der modernen polnischen Essayistik geht es um die Auseinendersetzung einerseits mit der Form des literarischen Essays und andererseits mit der These ihrer kulturellen Spezifik.
Für einen ersten Einblick wird empfohlen: Marek Klecel (Hg.): Polen zwischen Ost und West. Polnische Essays des 20. Jahrhunderts. Eine Anthologie. Frankfurt am Main 1995.

Hauptstudium

31 705
HS -
Das Bildungswesen Osteuropas nach der Erweiterung der Europäischen Union (2 SWS) (10 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (11.4.) Rainer Riedel
Der Prozess der schrittweisen Schaffung des einheitlichen europäischen Bildungsraumes und der Beitritt einer Reihe ost- und südeuropäischer Staaten zur Europäischen Union setzen neue bildungspolitische und pädagogische Fragen auf die Tagesordnung. Das Seminar will deshalb einen Beitrag dazu leisten, diese neuen Problemfelder herauszuarbeiten, zu analysieren und einer Wertung zu unterziehen. Es soll immanent deutlich werden, worin die große Bedeutung von Bildung für eine erfolgreiche gesamtgesellschaftliche Entwicklung besteht.
 
31 706
HS -
Dimensionen europäischer Integration aus kulturwissenschaftlicher Sicht (2 SWS) (10 cr); Fr 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (15.4.) Rosalinde Sartorti
Die in der Ringvorlesung im Wintersemester angesprochenen Problemfelder von Selbst- und Fremdwahrnehmung (das Eigene und das Fremde), des „cultural mapping“ und „remapping“ im Kontext der Globalisierung, sollen anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen (Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft etc.) aufgezeigt und im Hinblick auf ihre integrierende bzw. abgrenzende Wirkung analysiert werden. Den Bezugsrahmen bilden verschiedene kulturtheoretische Ansätze, die wiederum auf ihren politisch instrumentellen Charakter hinterfragt werden müssen.

Bedingung für den Erwerb eines Leistungsnachweises: Regelmäßige Teilnahme, Referat, schriftliche Hausarbeit.
 
31 708
HS -
Majakovskij − Jesus. Aneignungen des Erlösers in der Avantgarde (2 SWS) (10 cr); Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 323 (12.4.) Georg Witte
Die literarischen und künstlerischen Avantgarden der ersten drei Dekaden des 20. Jahrhunderts zitierten in ihrem eschatologischen Utopismus eine Vielfalt kultureller Präfigurationen. Nicht zuletzt der Erlösungstopos war ein Feld literarischer Aneignungen. Wie solche Aneignungen verliefen, wie sie sich zerspannten zwischen Negation und Affirmation der Toposgeschichte, zwischen Nachahmung und Usurpation der biblischen Präfigurationen – das soll am Beispiel der russischen literarischen Avantgarde (neben Vladimir Majakovskij hier vor allem Aleksandr Blok und Konstantin Vaginov) untersucht werden. Die Fragestellung des Seminars soll sich dabei nicht auf Aspekte der Intertextualität beschränken. Es scheint der Avantgarde in ihrem überspannten kulturrevolutionären Anspruch um mehr zu gehen als um die Aneignung von Texten durch Texte – nämlich um die 'barbaristische' Infragestellung eines Medialisierungsprinzips Schrift selbst. Wenn Majakovskij der Erlöser ist, dann ist er es, indem er diesen Topos vom 'Buch' löst – vom Buch als pars pro toto eines von der Avantgarde in Frage gestellten Prinzips kultureller Tradition. Avantgardistischer Radikalismus würde sich damit stilisieren in die Hybris einer zweiten Inkarnation, einer Re-Inkarnation des durch die Schrifttradition ver-buchten Erlöser-Vorgängers.

Vorbereitende Lektüre:

Majakovskij, Vladimir: Darüber. Poem. Russ./dt. Nachdichtung von Alfred Edgar Thoss. Leipzig 1985.
Grigat-Everts, Senta: V. V. Majakovskij, "Pro eto". Übersetzung und Interpretation. München 1975.
Masing Delic, Irene: Abolishing Death. A Salvation Myth of Russian Twentieth-Century Literature. Stanford/California (Stanford University Press) 1992.
Vajskopf, Michail: Vo ves' logos. Religija Majakovskogo. Moskau, Jersualem 1997.
 
(16 473)
HS -
Geschmacksfragen: Mode zwischen Gesetz, "byt" (Alltag) und Ästhetik in der russischen Kultur ab 1700 ; Mo 10.00-12.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum (11.4.) Brigitte Obermayr
„Die Modepolizei fixiert jeden beliebigen Verstoß gegen Gesetze der Mode und des Stils und bestraft alle, die keinen Geschmack haben.“ Dieser Text flankiert eine ganzseitige Anzeigenwerbung eines Mobiltelfonanbieters im Russland des Jahres 2004. Bewaffnet ist das Modepolizistenpärchen mit je einem Mobiltelefon, ausgestattet mit einer „vielpixeligen Kamera“ („mnogopiskel’naja kamera“), gekleidet in weißer Lederdress mit weißen Highheel-Boots.
Diese Szene kann als Blitzlicht auf die Fragestellung der Lehrveranstaltung verstanden werden: Wir werden uns auch mit Mode im Sinn von Kleidermode, Verhaltensmodus und Lebensstil und deren historischen Veränderungen beschäftigen, es wird in der Lehrveranstaltung aber vor allem darum gehen, die verbalen, visuellen und diskursiven Kodierungen, Vorschreibungen und Einschreibungen zu analysieren, die ihren Niederschlag in Journalistik, Literatur und bildender Kunst finden. Von besonderem Interesse wird dabei die Werbung sein, zu deren Analyse ein ganzes Spektrum an gesellschaftlichen, politischen, sprachlichen und ästhetischen Registern nötig ist.
Das Seminar will so Kenntnis historischer Entwicklungen ebenso vermitteln, wie Analysewerkzeug zur Dekodierung der „Sprache der Mode“ (Roland Barthes). Dabei wird es immer wieder die als Leitfrage in den Raum gestellte These zu überprüfen gelten, wonach die Expansion des Systems Mode mit einer Dominanz einer Ästhetik der Oberfläche (ab ca. Mitte 19.Jh.) im Zusammenhang steht.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Lotman, Jurij M.: Russlands Adel, Barthes, Roland: Die Sprache der Mode, Frankfurt/M. 1985.
 
(16 478)
HS -
"Is There a Jewish School of Polish Literature?": Shoah in der polnischen Literatur ; Di 14.00-16.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum (12.4.) N.N.
Seit über 60 Jahren ist die Auseinandersetzung mit dem Genozid an den Juden eins der Grundanliegen der polnischen Literatur. Alleine ihr Ort – "im Epizentrum des Verbrechens" (Henryk Grynberg) – stellt sie vor eine besondere Herausforderung. So sind nicht nur die prinzipiellen an die Literatur über den Holocaust gestellten Fragen nach Grenzen der Darstellbarkeit und Fiktionalisierung die Bedingungen ihres Sprechens und Schweigens, ihrer Gedächtnisstörungen und Erinnerungsschübe. Eingebettet in den historischen Kontext der polnisch-jüdischen Nachbarschaft und in die Mäander der offiziellen Gedächtnispolitik im Nachkriegs-Polen kreuzen sich in der polnischen Literatur die Stimmen der Verfolgten und der Augenzeugen. Ein Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über die polnische Shoah-Literatur wie auch über die aktuellen Diskussionen dieser Literatur zu geben. Das besondere Augenmerk gilt der Literatur der sog. Holocaust-Kinder (u.a. Henryk Grynberg, Bogdan Wojdowski, Hanna Krall, Wilhelm Dichter), in der die Fragen der Einholung der traumatischen (Kindheits-)Erfahrung in der Erinnerung, der Konfrontation der persönlichen Erinnerung mit dem kollektivem Gedächtnis(schwund) und nicht zuletzt der möglichen Formen von factual fiction kulminieren.
Als Vorbereitungslektüre wird empfohlen: James E. Young: Writing and Rewriting the Holocaust. Narrative and the Consequences of Interpretation. Bloominton 1988; Geoffrey Hartman: Der längste Schatten. Erinnern und Vergessen nach dem Holocaust. Berlin 1999 (The Longest Shadow: in the Aftermath of the Holocaust. Bloomington 1996); Cathy Caruth: Trauma als historische Erfahrung: Die Vergangenheit einholen. In: Ulrich Baer (Hg.): "Niemand zeugt für den Zeugen!". Erinnerungskultur nach der Shoah. Frankfurt am Main 2000, S. 84-105; Sigrid Weigel: Télescopage im Unbewussten. Zum Verhältnis von Trauma, Geschichtsbegriff und Literatur. In: Gertrud Koch (Hg.): Bruchlinien. Tendenzen der Holocaustforschung. Köln/Weimar 1999, S. 255-281; Jan Błoński: Is There a Jewish School of Polish Literature? In: Polin. A Journal of Polish-Jewish Studies, 1/1986.
Primärliteratur (u.a.): Henryk Grynberg: Der jüdische Krieg (Orig.: Żydowska wojna, 1965/2001); Bogdan Wojdowski: Brot für die Toten (Orig.: Chleb rzucony umarłym, 1971); Hanna Krall: Existenzbeweise (Orig.: Dowody na istnienie, 1995); Wilhelm Dichter: Das Pferd Gottes (Orig.: Koń Pana Boga, 1996).
 
Veranstaltung entfällt!
(16 478)
HS -
Berühren, Zeigen, Machen, Manipulieren: Die Rolle der Hand in der Kunst ; Di 14.00-16.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum
Das Hauptseminar wird auf das Wintersemester 2005/06 verschoben.
(12.4.) Susanne Strätling
Die Hand ist zentrales Werkzeug des Menschen. Mit ihr produziert er, mit ihr spricht und zeigt er, mit ihr (be)greift er, mit ihr berührt er. Das Seminar wird die unterschiedlichen Funktionen des Manuellen in ihrer Rolle für ästhetische Modelle diskutieren. Dazu gehört sicherlich die Rolle der Hand als Zeichen, wie man sie z.um Beispiel aus den Sprachen des Körpers kennt, mit denen in der Gestik, der Pantomimik oder der Gebärdensprache gearbeitet wird, dazu gehört auch die partielle Semiotisierung des Leibes, wie sie in der Chiromantik zu Tage tritt. Hand-Zeichen werden in diesen Kontexten funktional eingesetzt als stumme Zeig-Zeichen. Das Seminar will die Rolle der Hand aber auch jenseits dieser Verfahren der Lesbar- und Sichtbarmachung untersuchen, indem es den ästhetischen Status des Manufakturellen, des Taktilen, des Deiktischen in Prozessen des Vor-Augen-Stellens, des Vorführens, des Hinlenkens, des Verweisens, des Demonstrierens in den Blick nimmt. Denn in diesen Praktiken steht die Hand auf der Schwelle von körperlicher Handgreiflichkeit und abstrahierender symbolischer Handlung.

Literatur zur Vorbereitung:
Bickenbach, Matthias / Klappert, Annina / Pompe Hedwig (Hgg.): Manus loquens. Medium der Geste – Gesten der Medien. Köln 2003
Majetschak, Stefan (Hg.): Auge und Hand. Konrad Fiedlers Kunsttheorie im Kontext. München 1997
Wenzel, Horst:"Von der Gotteshand zum Datenhandschuh". In: Krämer, Sybille / Bredekamp, Horst (Hgg.): Bild, Schrift, Zahl. München 2003, 25-56
 
31 709
V -
Mensch und Tier. Literatur und anthropologische Maschine (2 SWS) (2 cr); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.4.) Georg Witte
Mensch und Tier bilden seit der antiken Mythologie ein Reich der wechselseitigen Vertauschungen, Spiegelungen, Vermischungen und Verwandlungen. In sei es anthropomorphen, sei es theriomorphen Gestaltungen bevölkern sie Fabeln und Metamorphosen (von Ovid bis Kafka). Wie verhalten sich diese literarischen Artikulationen des Verhältnisses von Tier und Mensch zu einer "anthropologischen Maschine" (Giorgio Agamben), die eine Exklusivität des Menschen durch – wissens- und imaginationsgeschichtlich immer neu motivierte - Zäsuren zwischen dem Humanen und dem Animalischen perpetuiert? Inwiefern ist Literatur selbst Teil dieses Diskurses? Inwiefern unterläuft sie ihn? Inwiefern können literarische Sprache und literarische Imagination ein "Tierwerden" (Deleuze/Guattari) denken lassen? Solche Fragen sollen diskutiert werden am Beispiel einzelner motivisch-thematischer Komplexe und deren ideologischer Unterfütterungen (etwa vitalistische Konzepte des Stierkampfs oder der Jagd), am Beispiel perspektivischer Verdrehungen (Blick von Tieren auf die menschliche Welt, etwa bei Hoffmann, Gogol', Tolstoj, Bulgakov), am Beispiel "entstaltender" poetischer Tropen (vgl. etwa die Bildgeschichte der Fliegen in der russischen Literatur, vgl. die Poetik des Monströsen in der Moderne). Auch Explikationen des Themas in essayistisch-fiktionalen Mischformen (z. B. Coetzee) sollen berücksichtigt werden.
 
(16 488)
C -
Forschungscolloquium ; Do 16.00-18.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum (14.4.) Georg Witte
 
(31 611)
IC -
Colloquium für Magister- und Masterkandidat/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengans, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem interdisziplinären Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern es die Zeit erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Magisterstudiengang Geschichtswissenschaften, Studienbereich Ost- und Südosteuropäische Geschichte

Grundstudium

(31 613)
PS -
Sozialer Wandel auf dem Lande im „langen“ 19. Jh.: Osteuropa im Vergleich (2 SWS) (8 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Holm Sundhaussen
Der Kurs vermittelt Überblickswissen über den ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel in den ost-, ostmittel- und südosteuropäischen Agrarstaaten während des 19. Jh. Im Zentrum stehen die Veränderungen der Agrarverfassungen (Bauernbefreiung), die Kommerzialisierung der Landwirtschaft, die „Landflucht“, die Formierung einer neuen Gesellschaftsschicht (Arbeiter-Bauern), die Formierung von Bauernparteien und der Wandel der „Lebenswelten“ (Alltag, Arbeit, Familienstruktur etc.).
 
(31 601)
PS -
Geschichte der Frauen in Ost- und Südosteuropa (19./20. Jh.): Zwischen Patriarchat und Emanzipation (2 SWS) (8 cr); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Ulf Brunnbauer
Die moderne Gender-Forschung machte die Bedeutung der Geschichte der Frauen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit deutlich. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ansätze und Fragestellungen der Gender-Forschung auf Ost- und Südosteuropa angewandt werden; dabei geht es einerseits um die sozialen und kulturellen Konstruktionen von Geschlechterrollen und andererseits um die Geschichte der Frauen in Ost-/Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert.
Die behandelten Themen reichen von den traditionellen patriarchalen Strukturen in der Region über die Formierung der Frauenbewegung und die Veränderungen in der Situation der Frauen im 20. Jh. (insbesondere während der sozialistischen Periode) bis hin zu den für die Frauen sehr ambivalenten Entwicklungen der postsozialistischen Periode. Als roter Faden des Kurses soll die weibliche bzw. Gender-Perspektive auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region dienen (von der Bauernbefreiung über den Kommunismus bis zur postsozialistischen Transformation).
Neben einem Vorlesungsteil wird der Kurs aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie inhaltlichen Inputs seitens der Studierenden bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
Neue Lehrveranstaltung!
(31 615)
PS -
Der Balkan und die USA (19./20.Jh.) (2 SWS) (8 cr); Mo 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, UG 1   Andrea Despot
Das Seminar beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Ländern Ost- und Südosteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. Das Anliegen des Seminars ist es zu zeigen, wie sich ausgehend von ersten Impulsen ideeller Art ein durch vielfältige Interessen gestütztes US-amerikanisches Balkan-Engagement herausbildete, das schließlich in eine kohärente und kontinuierlich verfolgte Balkanpolitik mündete. Das amerikanische Engagement an Südosteuropa entwickelte sich – den Aufstieg der Vereinigten Staaten zur Weltmacht versinnbildlichend – auf dem Gebiet der Kultur, Wirtschaft, Religion und Politik, durch deren Ausbildung und Überlappung sich eine zunehmende Verdichtung in den amerikanisch-südosteuropäischen Beziehungen abzeichnete. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1821 bis in die Zeit der Balkankrisen der 1990er Jahre.
 
(31 602)
PS -
Geschichtspolitik in postsozialistischen Staaten (2 SWS) (8 cr); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Klaus Buchenau
Wer heute nach Europa will, muss sich für die Vergangenheit entschuldigen -
bei nationalen Minderheiten, Nachbarstaaten, politisch Verfolgten.
Europäische Einigung ist also auch Geschichtspolitik, verstanden als
öffentliche Äußerungen, Rituale und Symbole, die Vergangenheit bewerten und
damit Einfluss auf die Zukunft nehmen wollen. Westeuropa nimmt häufig für
sich in Anspruch, mit einer demokratischen, selbstkritischen und toleranten
Geschichtspolitik Maßstäbe für das östliche Europa zu setzen. Der Grundkurs
denkt über diesen Anspruch nach und versucht gleichzeitig, sich einen
Überblick über die geschichtspolitische Landschaft des Postsozialismus zu
verschaffen.
 
(31 603)
PS -
Rußland 1917 (2 SWS) (8 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Jutta Petersdorf
Die Zäsur in der tradierten russischen Geschichte zu verdeutlichen, ist Anliegen des Proseminars. Rußland 1917 war sowohl ein Staat im Krieg als auch in der Krise, ein Staat der polarisierten Gesellschaft und des Aufstandes. Rußland 1917 war die „Revolution“ par excellence. Woran Hoffnungen zerbrachen, aber auch neu geweckt wurden, soll in Ansätzen verdeutlicht werden.
Literatur: Helmut Altrichter, Rußland 1917. Ein Land auf der Suche nach sich selbst, München 1997; Manfred Hildermeier, Die russische Revolution 1905-1921, Frankfurt a.M. 1989; Bernd Bonwetsch, Die Russische Revolution 1917. Eine Sozialgeschichte von der Bauernbefreiung 1861 bis zum Oktoberumsturz, Darmstadt 1991; Orlando Figes, Die Tragödie eines Volkes. Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924, Berlin 1998; Dietrich Geyer, Die russische Revolution. Historische Probleme und Perspektiven, 4. Aufl., Göttingen 1985; Holm Sundhaussen, Hans-Joachim Torke (Hg.), 1917-1918 als Epochengrenze? Multidisziplinäre Veröffentlichungen, Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Bd. 8, Wiesbaden 2000
 
(31 604)
PS -
Texte der Sowjetzeit (2 SWS) (8 cr); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Lothar Kölm
Es werden Texte und Dokumente von Partei und Regierung der UdSSR zu innenpolitischen Problemen und Entwicklungen sowie zu den internationalen Beziehungen behandelt, gelesen und analysiert. Auf diese Weise ist der historische Zusammenhang zu erarbeiten bzw. der Hintergrund zu erhellen. Dabei sind auch Bezüge zum 19. Jahrundert herauszuarbeiten. Der zeitliche Schwerpunkt der Veranstaltung umfaßt die 20er Jahre bis zum Sturz von N.S. Chruščev. Russische Sprachkenntnisse sind erwünscht, jedoch nicht Bedingung.

Literatur: M. Hildermeier, Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates, München 1998; O.V. Chlevnjuk, Politbjuro. Mechanizmy političeskoj vlasti v 1930-e gody, Moskau 1996; Handbuch der Geschichte Rußlands, Bd. 2, II, hrsg. von Klaus Zernack, Stuttgart 2001, sowie Bd. 5, hrsg. von Stefan Plaggenborg, Stuttgart 2003
 
Veranstaltung entfällt!
(31 605)
PS -
Das Bild Iwans des Schrecklichen durch die Jahrhunderte (2 SWS) (8 cr); Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 22, UG 1 (11.4.) Cornelia Soldat
Ivan IV. Vasil'evič, genannt "der Schreckliche" gehört zu denjenigen russischen Herrschern, die man kennt, auch wenn man sonst nichts von Russland weiß. Schon zu Lebzeiten wurde ein verzerrtes Bild von ihm und seinem Terrorregime, der "Opričnina" im Westen gezeichnet. Doch auch in späterer Zeit wurde er immer wieder herangezogen, um das "Barbarische" Russlands zu illustrieren. Dies geht bis hin zum Vergleich seiner Regierungszeit mit der Regierung Stalins, die auch von den Sowjets selbst, z.B. in Sergej Ejzejštejns Film "Ivan Groznyj" propagiert wurde. Auch kommt noch heute kaum ein populärer Beitrag über Russland und seine Regierenden mit einem Verweis auf den "schrecklichen" Zaren aus.
Im Seminar soll weniger nach historischer Wirklichkeit gesucht als vielmehr dem Bild nachgegangen werden, das zu verschiedenen Zeiten im Westen aber auch in Russland selbst von Ivan gezeichnet wurde. Als Quellen stehen vor allen Dingen die Erzählungen von Reisenden über Russland, aber auch Flugschriften, Geschichtswerke und schließlich Ejzenštejns Film "Ivan Groznyj" zur Verfügung. Es sollen die Intentionen für ein bestimmtes Bild Ivans des Schrecklichen und seine Wirkungsgeschichte untersucht werden. Schließlich sollen Mechanismen von Verzerrung des historischen Bildes kritisch beleuchtet werden.
Gute Englischkenntnisse sollten vorhanden sein.

Einführende Literatur: Kappeler, Andreas: Ivan Groznyj im Spiegel der ausländischen Druckschriften seiner Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte des westlichen Russlandbildes, Bern – Frankfurt/Main 1972 (=Geist und Werk der Zeiten ; 33); Perrie, Maureen: The Cult of Ivan the Terrible in Stalin's Russia, Houndsmills 2001; Perrie, Maureen: The Image of Ivan the Terrible in Russian Folklore, Cambridge 1987; Ivan the Terrible, a film by Sergei Eisenstein, London 21985 (= Classic Film Scripts)
 
(31 901)
PS -
Ethnizität und Großstadt. Prag im 19. und frühen 20. Jahrhundert (2 SWS) (10 cr) (max. 30 Teiln.); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Ines Koeltzsch
Vor dem Hintergrund der Großstadtwerdung Prags im 19. Jahrhundert, die ihren Höhepunkt im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Städten erst durch die neue Hauptstadtfunktion und die relativ späte Eingemeindung der Vororte in den 1920ern fand, wird im Seminar die Herausbildung und die Bedeutung ethnischer Gruppenidentitäten in der städtischen Gesellschaft behandelt. Wie gestalteten sich die Beziehungen von Tschechen, Juden und Deutschen über Generationen hinweg in der städtischen Lokalpolitik, im wirtschaftlichen und kulturellen Leben? Gab es trotz aller ethnischen Konflikte, die Prag jahrzehntelang vor allem auf politischer Ebene prägten, Bereiche, in denen die fremd oder selbst zugeschriebene Zugehörigkeit zu einer der Gruppen keine Rolle spielte? Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, wie sich die Ethnisierungs- und Nationalisierungsprozesse des 19. Jahrhunderts im Städtebild und in Stadtnarrativen symbolisierten und ob es sich dabei immer um erfolgreiche Symbolisierungen handelte. Ziel des Seminars ist die kritische Diskussion von „Urbanisierung“ und „Ethnizität“ am Beispiel Prags, die durch Vergleiche mit anderen Städten (bspw. Wien, Budapest und Bratislava) erweitert werden kann. Die im Seminar erworbenen Kenntnisse sollen abschließend während einer für die Semesterferien geplanten mehrtägigen Exkursion nach Prag vertieft werden. Über Termin, Ablauf und Teilnahmebedingungen der Exkursionsfahrt wird rechtzeitig über Aushänge informiert.
Die Teilnehmerzahl für das Seminar ist auf 30 begrenzt. Es wird daher um eine Anmeldung per Email (koelin@zedat.fu-berlin.de) bis Semesterbeginn gebeten.

Einführende Literatur: Gary B. Cohen: The Politics of Ethnic survival: Germans in Prague 1861-1914, Princeton 1981; Maurice Godé/Jacques Le Rider/Francoise Mayer (Hg.): Allemands, Juifs et Tchèques à Prague 1890-1924, (Bibliothèque d’Études Germaniques et Centre-Européennes, vol. I), Montpellier 1996.
 
Bitte beachten Sie die Änderung der LV-Art!
(31 903)
PS -
Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlungen von Polen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ereignisgeschichte und Gegenwartsdiskurse (in Deutsch und Polnisch) (10 cr) (max. 15 Teiln.); Block, 4.5.-7.5. und 4.6.-7.6. - Teil 1 in Warschau, Teil 2 in Berlin
Termin für die Vorbesprechung s.A.
  Anna Sophia Pappai,
Krzysztof Zalewski
Die seit 2002 geführte Kontroverse um das „Zentrum gegen Vertreibung“ belastet bis heute das deutsch-polnische Verhältnis. Die gegenseitigen Entschädigungsforderungen haben die Auseinandersetzung auf eine neue Ebene gebracht. Die Übung will zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Komplex „Vertreibung“ und zum gemeinsamen, deutsch-polnischen Dialog auf studentischer Ebene anregen.
Inhaltlich stehen folgende Themen im Mittelpunkt: Das historische Problem der Massenvertreibungen im 20.Jahrhundert sowie Flucht und Verteibung in europäischer Perspektive, der Umgang mit dem Problem der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg in der Volksrepublik Polen, in der DDR und BRD sowie der heutige Stellenwert dieser Thematik in öffentlichen Debatten (u.a. bezüglich der Diskussionen um das „Zentrum gegen Vertreibung“ oder Entschädigungsforderungen) und seine Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen.
Desweiteren sind Besuche verschiedener Forschungseinrichtungen geplant, die auf deutscher und polnischer Seite einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der deutsch-polnischen Vergangenheit leisten und einen tieferen Einblick in die praktischen Arbeitsweisen von Historikern geben.

Teilnahmevoraussetzungen:
· Erwartet werden Vorkenntnisse in der Geschichte Polens und Ostmitteleuropas sowie polnische Sprachkenntnisse.
· Aufgrund des binationalen Charakters der Veranstaltung ist die Zahl der deutschen Teilnehmer auf 15 Studierende begrenzt.
· Die Teilnahme wird bis auf einen geringen Eigentanteil kostenfrei bleiben.
· Art der Anmeldung, Auswahl der Teilnehmer sowie der Termin für eine erste Vorbesprechung werden gesondert per Aushang bekannt gegeben.
 
(31 902)
Ü -
Mythos Galizien – Geschichte und Kultur (2 SWS) (2 cr); Do 8.00-10.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Veronika Lindenthal
In diesem Lektürekurs soll die Entstehung und Tradierung des ‚Mythos Galizien’ untersucht werden. Neben der Erarbeitung der historischen Gegebenheiten, gibt es genügend Gelegenheit, sich mit den unterschiedlichsten Schriftstellern auseinanderzusetzen, die dieses Bild des mehr oder minder konflikthaften multiethnischen Miteinanders im wirtschaftlich rückständigen Galizien, als das wir es heute vermeintlich kennen, durchaus mit geprägt haben.

Einführende Literatur: V. Dohrn: Reise nach Galizien. Grenzlandschaften des alten Europa. Frankfurt/Main 1991. M. Pollack: Galizien. Reise durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina. Frankfurt/Main 2001.
 
(31 904)
V -
Frauenrollen, Geschlechterbeziehungen und Nationsbildung in Polen (2 SWS) (2 cr); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Gertrud Pickhan
Die Interdependenzen der Identitätskonzepte „Nation“ und „Geschlecht“ werden in dieser Vorlesung am Beispiel Polens untersucht, wo das Leitbild der Matka-Polka (Mutter-Polin) bis heute konserviert, jedoch zunehmend auch hinterfragt wird. Es entstand in der Teilungszeit im 19. Jahrhundert und verdeutlicht schlaglichtartig die Verschränkung von Nationskonzepten und Geschlechterordnungen in Polen. Die Besonderheit der polnischen Geschichte, insbesondere die negative Dimension der Fremdherrschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, führte zu einer spezifischen Ausprägung der nationalen Identität, die sich bis heute auf die Stellung von Frauen in der polnischen Gesellschaft auswirkt. Entsprechend soll in der Vorlesung die Bedeutung der Geschlechterdifferenz im Prozess des polnischen nation-building von der Zeit der Adelsrepublik bis in unsere Tage beleuchtet werden.
Lit.: Women in Polish Society, ed. by Rudolf Jaworski and Bianka Pietrow-Ennker, New York 1992; Natalie Stegmann, Von „Müttern der Nation“ und anderen Frauen: Zum Stand der historischen Frauenforschung in Polen, in: JGO 46/1998, S. 269-275; Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918, hg. von Sophia Kemlein, Osnabrück 2000; Zwischen den Kriegen. Nation, Nationalismen und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa 1918-1939, hg. von Johanna Gehmacher, Elizabeth Harvey und Sophia Kemlein, Osnabrück 2004.
 
Achtung Raumänderung
(31 907)
Ü -
Lektürekurs zur Vorlesung (2 SWS) (2 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 113 (13.4.) Gertrud Pickhan
Begleitend zur Vorlesung bildet die Arbeit mit neueren polnischen Texten aus dem Bereich der historischen und interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung den Schwerpunkt dieser Übung. Polnisch-Kenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung.
 
ACHTUNG! ZEIT- UND RAUMÄNDERUNG
(13 062)
Ü -
Tschechisch für Historikerinnen und Historiker (Teil 2) (2 SWS); Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, K 29/204 (15.4.) Ines Koeltzsch
Während es im ersten Teil des Kurses im WS 2004/2005 um die Einübung der tschechischen Aussprache, um den Aufbau eines aktiven Grundwortschatzes sowie um die Grundlagen der Grammatik ging, soll im Mittelpunkt des zweiten Teils die Einarbeitung in die Fachsprache stehen. Dies soll anhand von kurzen fachbezogenen Texten geschehen, mit deren Hilfe das passive Leseverständnis trainiert wird.
Ziel des zweisemestrigen Kurses ist der Erwerb von Grundkenntnissen der tschechischen Sprache, die einer ersten Orientierung in der Forschungslandschaft des Nachbarlandes, einschließlich in den Bibliotheken und Archiven, dienen sollen. Neueinsteiger mit Vorkenntnissen sind im Sommersemester willkommen.
Literatur: Die Texte werden in der Übung bereitgestellt, u. a. aus: Milada Čadská/Milada Turzíková (Hg.): Čeština pro cizince, Nástavbový kurz pro humanitní obory, Praha 1996.

Hauptstudium

Achtung Raum geändert
(31 606)
HS -
Multiethnizität und Minderheiten in Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Ulf Brunnbauer
Multiethnizität ist eines der charakteristischen Merkmale der Gesellschaften Südosteuropas. Der Umgang der Staaten der Region mit ihren Minderheiten war allerdings höchst unterschiedlich und reichte von Vertreibung, Ermordung und Zwangsassimilation bis hin zu weitgehenden Minderheitenrechten oder föderalen Lösungen. Ausgangspunkt des Seminars ist die vornationale Epoche; es soll erläutert werden, wie die supra- bzw. multinationalen Reiche der Habsburger und Osmanen mit der kulturellen, religiösen und sprachlichen Vielfalt ihrer südosteuropäischen Provinzen umgingen. Daran schließt die Erörterung der Entstehung von nationalen und ethnischen Minderheiten im Kontext der Etablierung der Nationalstaaten und des Umgangs der Nationalstaaten mit ihren Minderheiten im 19. und 20. Jh. an. Schließlich werden aktuelle Problemlagen und Konfliktlösungsversuche analysiert.
Die behandelten Fälle werden nicht nur empirisch, sondern auch theoretisch erörtert, damit Begrifflichkeiten und Analysemöglichkeiten klar werden. Neben einem Vortragsteil wird das Seminar aus den Referaten der TeilnehmerInnen sowie der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
(31 607)
HS -
Die russische Intelligencija – Selbstverständnis und Realität (19./20. Jh.) (2 SWS) (10 cr); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (12.4.) Jutta Petersdorf
Die Lehrveranstaltung hat das Phänomen „russische Intelligencija“ zum Inhalt und geht der Frage nach, ab wann und wie lange sie eine historische Größe war. Inwieweit sie eine Fortsetzung erfuhr, ist zu untersuchen.
Russischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Literatur: V.K. Lejkina-Svirskaja, Russkaja intelligencija v 1900-1917 godach, Moskau 1981; Intelligencija i revoljucija, XX. vek, Moskau 1985; Sonja Margolina, Rußland: Die nichtzivile Gesellschaft, rororo, Hamburg 1994; Dietrich Beyrau, Intelligenz und Dissens. Die russischen Bildungsschichten in der Sowjetunion 1917 bis 1985, Göttingen 1993; ders., Geiseln und Gefangene eines visionären Projekts: Die russischen Bildungsschichten im Sowjetstaat. In: Manfred Hildermeier (Hg.), Stalinismus vor dem Zweiten Weltkrieg. Neue Wege der Forschung, München 1998; Iz istorii russkoj intelligencii, St. Petersburg 2003
 
(31 608)
HS -
Rußland in Reisebildern und -berichten (2 SWS) (10 cr); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Jutta Petersdorf
Anders als etwa Italien- oder Frankreichreisen waren Rußlandreisen keine Bildungsreisen, sondern im weitesten Sinne „Geschäftsreisen“, Handels- oder Gesandtschaftsreisen. Im 16. und 17. Jh. war es niemandem erlaubt, ohne einen triftigen Grund den Moskauer Staat zu besuchen. Obgleich zahlreiche Kaufleute, Handwerker und Diplomaten in das unbekannte Land reisten, blieb die Zahl der Reisebeschreibungen niedrig, da sie nicht erwünscht waren. Mit Rußlands Veränderungen im 18. Jh. förderten große Forschungsreisen im Auftrage der Zaren umfangreiches geographisches und wirtschaftliches Wissen zutage. Doch auch im 19. Jh. blieb trotz des Anstiegs der Rußlandbeschreibungen an der Reiseliteratur das Russische Reich für den Reisendenden weitgehend „terra incognita“. Ob und wie sich diese Situation im 20. Jh. änderte, wird ebenso zu untersuchen sein wie der Wert von Reisebeschreibungen als historische Quelle.
Literatur: Antoni Maczak, Jürgen Teuteberg (Hg.), Reiseberichte als Quellen europäischer Kulturgeschichte. Aufgaben und Möglichkeiten der historischen Reiseforschung, Wolfenbüttel 1982; B.I. Krasnobaev, Gert Robel, Herbert Zeman (Hg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jh. als Quellen der Kulturbeziehungsforshung, Berlin 1980; Lew Kopelew, West-östliche Spiegelungen, Reihe A, Bd. 1: Mechtild Keller (Hg.), Russen und Rußland aus deutscher Sicht 9.-17. Jahrhundert, München 1985; Regina Stürickow, Reisen nach St. Petersburg. Die Darstellung St. Petersburgs in Reisebeschreibungen (1815-1861), Frankfurt a.M. u.a. 1990
 
(31 905)
HS -
Revolution im Jiddischland. Die jüdische Arbeiterbewegung in Osteuropa (2 SWS) (10 cr); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Gertrud Pickhan
Ende des 19. Jahrhunderts entstand im jüdischen „Ansiedlungsrayon“ des Russischen Reiches eine jüdische Arbeiterbewegung, die bald auch zum politischen Sprachrohr der jiddischistischen Kulturbewegung wurde. „Arbeit“ und „Kultur“ waren die Leitbegriffe der jüdischen SozialistInnen; daneben verstand man sich aber auch als dezidiert revolutionäre Bewegung. Wir-Identität, Strategien und Diskurse der jüdischen Arbeiterbewegung Osteuropas bis zu ihrem Untergang im Holocaust stehen in diesem Seminar im Mittelpunkt. Jiddisch-Kenntnisse sind sehr willkommen, jedoch nicht Teilnahmevoraussetzung.
Lit.: Yoav Peled, Class and Ethnicity in the Pale. The Political Economy of Jewish Workers’ Nationalism in late Imperial Russia, New York 1989; Gertrud Pickhan, "Gegen den Strom". Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund ("Bund") in Polen 1918-1939. München/Stuttgart 2001; The Emergence of Modern Jewish Politics. Bundism and Zionism in Eastern Europe, ed. by Zvi Gitelman, Pittsburgh 2003; Claudie Weill, Les Cosmopolites. Socialisme et judéité en Russie (1897-1917), Paris 2004.
 
(31 906)
HS -
Kreuzritter, Mönche und grausame Zaren. Das Mittelalter im osteuropäischen Film (10 cr); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. oder n. V. - OEI, Garystr. 55, 121 (15.4.) Gertrud Pickhan
Zwei höchst unterschiedliche sowjetische Kultfilme, Aleksandr Nevskij (Eisenstein 1938) und Andrej Rublev (Tarkovskij 1965), führen die ZuschauerInnen zurück in das 13. und 14. Jahrhundert. Im Zentrum dieses Seminars steht die Frage nach der Klammer zwischen dargestellter Zeit und Entstehungszeit dieser Filme. Was machte den altrussischen Großfürsten Aleksandr Nevskij (1218-1263) 1938 interessant, was den Ikonenmaler Andrej Rublev (ca. 1360-1430) 1965? Nach der Beschäftigung mit der Geschichte Altrusslands im 13. und 14. Jahrhundert sollen die Entstehungsbedingungen der beiden Filme untersucht werden, bevor dann die Visualisierung von Geschichte und die Filmbotschaften behandelt werden. Möglich sind auch die Einbeziehung von „Ivan der Schreckliche“ (Eisenstein 1943/1945) und ein vergleichender Blick auf das polnische Kino (Kreuzritter, Ford 1960).
Eine Literaturliste wird bei einer Vorbesprechung Ende des WS 04/05 (Termin siehe Aushang) verteilt und anschließend ins Internet gestellt.
 
(31 609)
HS -
Konfliktgeschichte des Kosovo 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (10 cr); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 323 (13.4.) Holm Sundhaussen
Die NATO-Intervention in Serbien und Kosovo von 1999 bildete den Höhepunkt und den vorläufigen Abschluss einer mehr als hundertjährigen Konfliktgeschichte, die mit der Formierung des serbischen Nationalstaats und dem Beginn der albanischen Nationalbewegung anlässlich des Berliner Kongresses verbunden ist. Untersucht werden die ethnischen Verhältnisse in Kosovo, die Entwicklung des serbisch-albanischen Konfliktpotentials und die Rolle der internationalen Akteure. Dabei kommen Fragestellungen und Methoden der historischen Demographie, der Ethnizitäts- und Minderheitenforschung, der Gewaltforschung, des Völkerrechts und der Konfliktforschung (insbes. der Krisenprävention) zur Anwendung.
 
(31 611)
IC -
Colloquium für Magister- und Masterkandidat/inn/en (2 SWS) (4 cr); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengans, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem interdisziplinären Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern es die Zeit erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.
 
(31 610)
FC -
Forschungscolloquium Südosteuropa ; Block - OEI, Garystr. 55 (n. V.) Holm Sundhaussen

Grund- und/oder Hauptstudium

Kein Lehrangebot in diesem Semester.

Forschungsdozentur: "Konfliktforschung und Stabilitätsexport"

Veranstaltung entfällt!
31 001
HS -
Konfliktforschung: Aktuelle Zugänge und Erkenntnisse (2 SWS) (10 cr) (max. 25 Teiln.); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Christoph Zürcher
Das Seminar bietet einen Überblick über neuere methodische Zugänge und
Erkenntnisse aus der Konfliktforschung. Vorgestellt und diskutiert werden
sowohl qualitative und quantitative, theoretische und praxisbezogene
Zugänge.
Das Seminar ist für Studierende des Otto-Suhr Institutes offen. Die
Teilnehmerzahlist auf 25 begrenzt.
Erwartet werden Lektürebereitschaft, Übernahme eines Referrats sowie die
Erstellung einer Hausarbeit.
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung das elektronische Formular, welches auf der
homepage des Osteuropa-Instituts bereitgestellt wird.
 
Achtung neue Veranstaltung als Ersatz!
31 002
HS -
"Statehood, Governance and Democratization in the Former Soviet Union" (2 SWS) (10 cr); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Jonathan Wheatley
This Seminar will analyse the evolution and institutionalization (or lack of it) of political regimes in the fifteen succesor states of
the USSR. It will adress the question of whether there has been a genuine democratic transition in these republics, or wheteher instead
certain superficial and often shallow democratic procedures mask an underlying dynamic that has changed little since the Soviet period.
It will first look at theoretical approaches to statehodd, state-society realations and democratization and the examine whether and how
these theories can be applied to the post-Soviet space. The key issues are the following: First, how did actors (both individual and
collective) in the former Soviet Union influence the political regime and to what extent was their behaviour constained or even
determined by socio-economic, institutional and cultural preconditions? Second, what was the role played by nationalism in post-Soviet
transitions in terms of defining the parameters for political pluralism? Third, how have civil society, political parties and media
developed and what impact have these had on the evolution of the political regime in the former Soviet Union? Fouth, what made the
'revolutions' in Georgia, Ukraine and Kyrgyztan possible and could these events be repeated in other republics of rthe former Soviet
Union? Finally, what influence has the international community - both governments and donor organizations - had on the development of
democratic institutions?

Masterstudiengang Osteuropastudien

Studienziele

Der disziplinenübergreifende und gegenwartsbezogene Masterstudiengang Osteuropastudien ermöglicht vor allem Hochschulabsolventen der Disziplinen Politik, Soziologie, Recht, Wirtschaft, Geschichte und Kultur die Vertiefung und Erweiterung ihrer fachlichen Kenntnisse durch eine Spezialisierung auf Staaten und Gesellschaften Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas. Die Teilnehmer lernen, Entwicklungen und Situationen in Osteuropa zu analysieren und zu interpretieren, sie in die jeweiligen politischen, gesellschaftlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zusammenhänge einzuordnen und praktische Lösungen für regionalwissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln. Zusätzlich werden Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sowie berufspraktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt.

Studium

Der Masterstudiengang Osteuropastudien umfasst 120 Leistungspunkte (LP). Die Studierenden wählen eine der Disziplinen Politik, Soziologie, Wirtschaft, Recht, Geschichte oder Kultur als Kerndisziplin. Das Studium setzt sich zusammen aus zwei Modulen in der Kerndisziplin (28 LP) sowie mindestens einer Wahlveranstaltung (8 LP).

Aus den verbleibenden Disziplinen wählen die Studierenden ihre Erweiterungsdisziplinen. Diese bestehen aus einem Modul in einer weiteren Disziplin (10 LP), einer fächerübergreifenden Vorlesung (2 LP) und zwei weiteren Disziplinen (je 4 LP). Ergänzt wird das Studium durch einen interdisziplinären Projektkurs (10 LP) sowie ein Berufspraktikum (8 LP). Parallel dazu erwerben die Studierenden zusätzliche regionalspezifische Sprachkenntnisse (16 LP).

KK = Kernkurs

Weitere Auskünfte erhalten Sie in der Studienfachberatung oder unter http://www.oei.fu-berlin.de/ .

Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft

Disziplin: Politik Osteuropas

(31 206)
Modul A, Seminar -
Der Migrations-Entwicklungsnexus: Theoretische und praktische Relevanz für Osteuropa (8 LP) (max. 40 Teiln.); Block - OEI, Garystr. 55   Beate Andrees,
Anke Wolf
Wirtschaftliche Transformationsprozesse haben in Osteuropa zu massiven Wanderungsbewegungen in, durch und von dieser Region geführt. Ziel des Seminars ist es, diese Migrationsbewegungen aus einer entwicklungspolitischen Perspektive zu analysieren. Im Hinblick auf die neuere Diasporaforschung sowie politisch motivierter Entscheidungen, Migrationsströme optimaler für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu nutzen, sollen die Möglichkeiten dieses Ansatz anhand ausgewählter Fallbeispiele untersucht werden. Der erste Teil des Seminars analysiert Determinanten für Migration mittels soziologisch-ökonomischer Theorien (u.a. neoklassische Migrationstheorie, neue Ökonomie der Migration, Netzwerktheorienen). Der zweite Teil analysiert die Folgen der Migrationsbewegungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zweier ausgewählter Laender (1 Land Osteuropa und 1 Land NIS). Dabei werden die Auswirkungen des sogenannten „brain drain“, Direktüberweisungen von Migranten aus dem Ausland („remittances“) sowie Formen des Wissentransfers im Mittelpunkt stehen.

Neben der Arbeit an Fallstudien wird jede/r Teilnehmer/in mindestens einmal in einem 10minütigen Referat einen Text vorstellen. Die Texte befinden sich im Reader, der zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus werden wird für einen Leistungsnachweis erwartet, dass sich die Teilnehmer/innen mit einem Thema intensiver beschäftigen und dies im Rahmen einer Hausarbeit aufarbeiten. Für die Teilnahme am Seminar ist eine schriftliche Anmeldung erfolderlich, die bis zum 8. April 2004 an andrees@ilo.org gesandt werden sollte. Angemeldete Teilnehmer/innen erhalten dann ein ausführliches Programm für die einzelnen Blocksitzungen sowie eine ausführliche Literaturliste. Der Austausch unter den Teilnehmer/innen während des Semesters wird über eine Lernplattform im Internet unterstützt.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 207)
Modul B, KK -
Internationale Beziehungen in Osteuropa (2 SWS) (3 LP) (max. 40 Teiln.); Di 8.30-10.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Sabine Fischer
Das Seminar hat zum Ziel, Wandel und Komplexität der internationalen Beziehungen in Osteuropa zu erfassen. Dabei geht es sowohl um die empirische Erfassung dieser Thematik als auch um die Diskussion angemessener theoretischer Zugänge.
Der erste, einführende Teil des Seminars beschäftigt sich mit Entstehung und Zerfall des „Ostblocks“. Darüber hinaus werden unterschiedliche Theorien der internationalen Beziehungen (Realismus, Institutionalismus, Konstruktivismus, Außenpolitiktheorie) vor dem Hintergrund der Transformation diskutiert. Ziel ist es, diese Theorien in den einzelnen empirischen Einheiten immer wieder auf ihre Anwendbarkeit bzw. auf die Notwendigkeit ihrer Modifizierung hin zu überprüfen.
Die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte des Seminars sind also vor einem theoretischen Hintergrund zu diskutieren. Die erste empirische Einheit beschäftigt sich mit den Außenpolitiken ausgewählter post-sozialistischer Staaten und fragt nach ihren inneren und äußeren Determinanten sowie ihrem Wandel seit 1991. In der zweiten empirischen Einheit werden einzelne Politikfelder auf ihre Bedeutung für die internationalen Beziehungen in Osteuropa hin untersucht. Schließlich werden wir uns mit internationalen Organisationen, ihrer Entwicklung und ihrem Gewicht in der Region beschäftigen und in diesem Zusammenhang auch nach der Rolle des Westens als Akteur fragen.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 205)
Modul B, KK -
Internationale Beziehungen und Weltpolitik (3 SWS) (3 LP) (max. 60 Teiln.); Di 16.00-19.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Klaus Segbers
Ziel der Veranstaltung ist es, Studierende in das Themenfeld Internationale Beziehungen und Weltpolitik einzuführen. Dabei werden verschiedene und konkurrierende Ansätze (Positivismus/Konstruktivismus; Realismus, Institutionalismus, Liberalismus, Globalisierung, kritische und reflexive Theorien usw.) präsentiert, diskutiert und auf einzelne Handlungsfelder angewendet. Der Überblick ist breit. Der Umgang mit verschiedenen Ansätzen – tools – steht im Vordergrund. Die Veranstaltung wird dreistündig durchgeführt: eine Stunde Vorlesung, eine Stunde Gruppenarbeit mit Texten und Aufgaben/ Fragen, eine Stunde Plenum. Von den TeilnehmerInnen werden regelmäßige Teilnahme, begleitende Lektüre und Mitarbeit in den Gruppen erwartet. Für einen Leistungsnachweis wird darüber hinaus eine erfolgreiche Abschlussklausur verlangt. Die Leistungsanforderungen können variieren, je nachdem, in welchem Studiengang Sie immatrikuliert sind. Zumindest passive englische Sprachkenntnisse sind unabdingbar.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Konsultieren Sie auch die Homepage http://pol.oei.fu-berlin.de
 
(31 208)
Modul B, Seminar -
Vertiefung, Erweiterung, neue Nachbarschaften – die EU und die Neuordnung Europas (2 SWS) (8 LP); Mo 18.00-20.00 - Ihnestr. 21, Hs A (18.4.) Mathias Jopp,
Saskia Matl
Nach der Erweiterung um 10 neue Mitgliedstaaten und der Verabschiedung eines Europäischen Verfassungsvertrages 2004 steht die Europäische Union vor neuen Herausforderungen: Wird das bisherige Reformpaket ausreichend sein, um eine Union mit 25 oder mehr Mitgliedstaaten handlungsfähig zu erhalten und demokratisch zu legitimieren? Wie hat die Erweiterungspolitik bisher funktioniert und kann mit ihr auch im Falle Rumäniens, Bulgariens, Kroatiens, anderer Balkanstaaten und der Türkei einfach fortgefahren werden?
Schließlich sind die Auswirkungen der Erweiterungspolitik auf die Nachbarstaaten der EU, die keine Beitrittsperspektive haben, zu berücksichtigen. Werden Konzepte wie die Neue Europäische Nachbarschaftspolitik (NEP) attraktiv genug sein, um die erhoffte politische und wirtschaftliche Stabilisierung im Umfeld der EU zu erreichen?
Das Seminar will anhand dieser Leitfragen einen Einblick in die Erweiterungs- und Vertiefungspolitik der EU geben und exemplarisch einige damit verbundenen Implikationen herausarbeiten.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 202)
Modul C, KK -
Deutsche Außenpolitik und Osteuropa (2 SWS) (4 LP) (max. 40 Teiln.); Mi 8.30-10.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Sabine Fischer
Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland war nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und der deutschen Vereinigung auf Integration bzw. enge Kooperation mit den osteuropäischen Staaten orientiert. Die Bundesrepublik erwarb sich dabei auch den Ruf einer Anwältin osteuropäischer Interessen in Europa. Im Rahmen des Seminars soll zunächst einführend die Entwicklung der deutschen Außenpolitik nach der Zeitenwende 1989/90 diskutiert und auf eine theoretische Grundlage gestellt werden. Sodann sollen die für die Osteuropapolitik der Bundesrepublik wesentlichen Akteure und Politikfelder analysiert und auf Wandel untersucht werden.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 201)
Modul D, KK -
Einführung in die Politik Osteuropas Teil I (2 SWS) (4 LP); Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 21, B (s. A.) N.N.
Dieser Kurs richtet sich an Studienanfänger und versteht sich als Einführung in das Studium der Politikwissenschaften, regional exemplifiziert an Osteuropa. Der Kurs führt in zentrale Problemfelder der Transformationsräume in Europas Osten ein. (Strukturelemente des Raumes "Osteuropa"; Grundelemente der Transformation von Systemen sowjetischen Typs; Politik in Osteuropa nach dem Kalten Krieg; wesentliche Folgen des Kollaps der UdSSR für die Internationalen Beziehungen). Er nimmt thematisch Bezug auf die zur Zwischenprüfung Osteuropastudien geforderten Kenntnisse.

Lit.: Altrichter, Helmut, Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. München 1993; Fleron, Hoffmann (eds.), Post-Communist Studies and Political Sciences. Methodology and Empirical Theory in Sovietology. Boulder etc, Westview Press 1993; Hough, J. F., Fainsod, M., How the Soviet Union is Governed. (4). Cambridge, MA etc. 1980 (v.a. Kapitel. 10,11,12: 362-480); Mänicke-Gyöngyösi. K., Ost- und ostmitteleuropäische Gesellschaften zwischen autonomer Gestaltung und Adaption westlicher Modernisierungsmodelle. In: Wollmann, Wiesenthal, Bönker (eds.), Transformation sozialistischer Gesellschaften: Am Ende des Anfangs. Leviathan Sonderheft 15/1995: 30- 4; Merkel, Sandschneider, Segert (Hrsg.), Systemwechsel 2. Die Institutionalisierung der Demokratie. Opladen 1996; Merkel, W. (Hrsg.), Systemwechsel 1. Theorien, Ansätze und Konzepte der Transitionsforschung. Opladen 1995; Segbers, De Spiegeleire (Eds.) Post-Soviet Puzzles. Mapping the Political Economy of the Former Soviet Union. Baden-Baden 1995; Segbers, K., Der sowjetische Systemwandel. Frankfurt/M. 1989.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
 
(31 204)
Modul D, Seminar -
Kulturelle Dimensionen der Politik, politische Implikationen von „Kultur“ – theoretische Perspektiven und methodische Zugänge (6 LP) (max. 40 Teiln.); Block - OEI, Garystr. 55   Elke Fein
Die politikwissenschaftliche Transformations- und Systemwechselforschung unterscheidet in der Regel vier idealtypische Dimensionen bzw. Phasen des Übergangs von nicht-demokratischen zu demokratischen Systemen (Demokratisierung/Konsolidierung von Institutionen, intermediären Strukturen, Verhalten und civic culture). Gleichwohl konzentriert sie selbst sich überwiegend auf die ersten drei, während kulturelle Phänomene zwar zuweilen als relevante („unabhängige“) Variable berücksichtigt, bislang jedoch eher selten systematisch in ihrer Bedeutung für den Verlauf von Systemtransformationsprozessen untersucht werden. Vor diesem Hintergrund möchte das Seminar den Blick für die kulturellen Dimensionen von Politik, sowie die politischen Implikationen von Kultur im Kontext der Systemtransformationen schärfen.
Anhand theoretischer und methodologischer Grundlagentexte, sowie exemplarischer empirischer Fallstudien zu bzw. aus Osteuropa gibt das Seminar einen Überblick über neuere theoretische Perspektiven und methodische Zugänge zur Analyse der subjektiven, kulturellen und symbolischen Dimensionen von Systemwandel. Auf dieser Grundlage sollen die Möglichkeiten, Reichweite, Leistungsfähigkeit und Grenzen verschiedener kulturwissenschaftlich inspirierter Ansätze für die Erforschung des Politischen erarbeitet und die Teilnehmer zu einer eigenständigen Erforschung der kulturellen Dimension der Transformationsprozesse in den post-sozialistischen Ländern angeregt werden.
Einführende Literatur: Hans-Hermann Höhmann (Hrsg.): Kultur als Bestimmungsfaktor der Transformation im Osten Europas. Konzeptionelle Entwicklungen - Empirische Befunde. Bremen: Temmen 2001, Birgit Schwelling (Hrsg.): Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft. Theorien, Methoden, Problemstellungen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Die Vorbesprechung findet am 29.04. von 10.45-13.15 Raum 121 OEI (ab 12h Hörsaal A) statt.
 
(31 203)
Modul D, Seminar -
Der Wandel der Früheren Sowjetunion (6 LP); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Klaus Segbers
In dieser Veranstaltung sollen wesentliche Fragen des Systemwandels/ -wechsels der ehemaligen UdSSR und in Osteuropa behandelt werden. Dabei geht es a) um die Ursachen und Hintergründe der sich seit 1985/91 beschleunigenden Transformationen; b) um die wichtigen Handlungsfelder und Politikbereiche, die von dem Wandel erfasst wurden; und c) um absehbare Perspektiven der Nachfolgeräume, wobei den Ereignisrahmen übergreifende Perspektiven erarbeitet werden sollen; d) die Veranstaltung hat auch komparatistische Absichten - es wird auch die Frage gestellt, wie „besonders“ oder ähnlich die Wandlungsprozesse in der FSU im Vergleich zu anderen Transformationen sind, die in der Welt ablaufen.
Die Veranstaltung ist für Studierende im Grundstudium gedacht. Hinreichende englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung, russische sind willkommen.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.
Konsultieren Sie auch die Homepage http://pol.oei.fu-berlin.de
 
(31 210)
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en und Promovierende (2 SWS) (2 cr); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (14.4.) Klaus Segbers
Dieses Kolloquium wird für Interessenten sowohl des OEI wie des OSI angeboten. Vor allem sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit erhalten, ihre in Vorbereitung oder in Arbeit befindlichen Projekte zu präsentieren und methodisch/ inhaltlich zu diskutieren. Außerdem sollen, falls die Zeit dazu reicht, neue theoretische und methodische Ansätze zu den beiden Themenfeldern Transformationen und Internationale Beziehungen vorgestellt und geprüft werden. Schließlich wird es auch um handwerkliche und methodische Fragen der Verfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit gehen sowie darum, auf welche Aspekte GutachterInnen besonders schauen. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt der Veranstaltung bestünde in der Bildung informeller Arbeitsgruppen.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung rechtzeitig (bis 08.04.2005) über http://pol.oei.fu-berlin.de an.

Konsultieren Sie auch die Homepage http://pol.oei.fu-berlin.de

Disziplin: Soziologie

31 310
Projektmodul -
Projektmodul, Teil 2 (2 SWS) (5 LP); Fr 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (15.4.) Nikolai Genov,
Ursula Frübis
Fortführung des im Wintersemester angelaufenen Projektmoduls.Im Projektmodul soll lt. Studienordnung disziplinenübergreifend eine Fragestellung aus dem Studienprogramm des Master-Studiengangs behandelt werden. Es werden entsprechende methodische und theoretische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt und Teamarbeit, mündliche und visuelle Präsentation sowie praxisorientiertes Arbeiten gefördert. Beim ersten Treffen werden wir die weiter anstehenden Arbeiten des Projektes besprechen und bei Bedarf die Verantwortlichkeiten neu festlegen. Danach wird sich die Projektgruppe wieder regelmäßig treffen, um die Arbeitsergebnisse zu Besprechen und weitere Koordinationen vorzunehmen. Das Ergebnis des Projekts wird die universitätsöffentliche Präsentation (voraussichtlich im Mai 2005) der im WS erstellten Zeitschrift im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung (voraussichtlich im Mai 2005) sein.Um Voranmeldung wird per Email erbeten: fruebis@zedat.fu-berlin.de
 
(31 305)
Modul A, Seminar -
Globalization and Regional Development (2 SWS) (8 LP) (in Englisch); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (14.4.) Nikolai Genov
The enlargement of the European Union to Eastern and South Eastern Europe is best explainable as one of the major responses of the EU to the challenges of globalization. What are the simultaneous adaptation strategies and practices of the Eastern European societies to the regional integration of Europe and to globalization? The answer will be sought for in four directions. Firstly, we shall look at the restructuring of the local economies from the point of view of economic sociology. Secondly, attention will be paid to the reorganization of the administrative capacities of Eastern European societies. Thirdly, the conditions and the prospects of the development of human capital in the region will be a major issue for debates. Fourth, Eastern European societies have experienced a tremendous change of value-normative systems which deserves a detailed analysis. Thus, a diagnosis should be put on achievements and problems of Eastern European societies in the context of European integration and globalization.

Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.

Leistungsnachweise: Referat, Hausarbeit
 
(31 306)
Modul A, Seminar -
„Weltgesellschaft“ – Theorien und Realitäten (8 LP); Fr 10.00-14.00, 14-tägl. - OEI, Garystr. 55, 101 (22.4.) Klaus Müller
Die Vision einer sich herausbildenden Weltgesellschaft wurde in den Utopien der Soziologie des 19. Jahrhunderts als Fortschrittsgesetz der Geschichte formuliert. Die Erfolge der Wissenschaft, der freie Handel und die Universalität der Vernunft wurden als Weg zur Überwindung von Abhängigkeit, Rückständigkeit und Ungleichheit aufgefasst. Heute, im sogenannten Zeitalter der Globalisierung, scheinen wir in einer Weltgesellschaft angekommen. Wie aber ist diese „Gesellschaft“ beschaffen: was sind ihre integrativen Werte, wie verlaufen ihre Konflikte, welche Institutionen hat sie hervorgebracht? Um diese Fragen zu klären, wird die Veranstaltung die wichtigsten soziologischen Theorien heranziehen und ihre Erklärungskraft an den aktuellen Problemen der Globalisierung überprüfen.
 
(31 304)
Modul B, KK -
Errungenschaften und Probleme der Individualisierung in Osteuropa (2 SWS) (3 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (12.4.) Nikolai Genov
Nach 1989 haben viele Osteuropäer eine beträchtliche Erweiterung der Optionen für persönliche Entwicklung und Realisierung erlebt. Manche Individuen und Gruppen haben es auch geschafft, diese Optionen zu nutzen. Für große Gruppen ist allerdings die erwartete und erwünschte positive Individualisierung ausgeblieben. Mehr noch, alle osteuropäischen Gesellschaften wurden von einer Welle extremer und destruktiver Individualisierung überrascht – meistens in der Form krimineller Privatisierung staatlichen Eigentums oder allgemeiner Kriminalität. Wie sind diese Prozesse in den einzelnen post-sozialistischen Ländern ausgeprägt? Wie sind die Ähnlichkeiten und die Unterschiede von Land zu Land zu erklären? Welche sind die Perspektiven der Individualisierung in der Region? Die Antworten werden mit Mitteln der vergleichenden Analyse osteuropäischer Gesellschaften sowie durch Verweis auf den globalen Trend der Individualisierung gesucht.

Literatur: Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Ethnic Relations in South Eastern Europe. Münster: LIT.

Leistungsnachweise: Hausarbeit, Klausur
 
(31 302)
Modul B, KK -
Soziale Probleme und „abweichendes Verhalten“ in Russland: Genderaspekte (2 SWS) (3 LP); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Brigitte Heuer
Soziale Missstände, wie z.B. Obdachlosigkeit, und “abweichendes³ Verhalten (wie Delinquenz, Alkoholismus, Prostitution, Selbstmord) gehörten in der Sowjetunion seit den 30er Jahren zu den Tabuthemen; erst mit der Perestrojka konnten sie wieder untersucht und offen diskutiert werden. Wirtschaftlicher Umbruch, Verarmung breiter Schichten und Orientierungslosigkeit haben zur massiven Zunahme sozialer Problemfelder, abweichenden Verhaltens und anomischer Tendenzen in Russland geführt. In der Lehrveranstaltung wird u.a behandelt: Überblick über die soziologische und politische Befassung mit sozialen Problemen/Devianz in der SU/Russland; Einführung in Theorien “sozialer Probleme³ u. “abweichenden Verhaltens³; ausgewählte Problembereiche in der russischen Gesellschaft und ihre Entwicklungstendenzen unter besonderer Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte.

Russischkenntnisse erwünscht!

Lit.:
Amgolonova, D.; Baldaeva, I.: “Ja nikomu ne nuzen, i mne nikto ne nuzen.³ Bezdomnye Ulan-Ude. In: Vestnik Evrazii. Acta Eurasica, 2003, No. 4 (23), S. 113-134.
Areviev, A.L.: Pokolenie, kotoroe Rossija poterjaetsja. In: Sociologiceskie issledovanija 2002, No. 8, S. 97ff.
Gilinskij, J.: Deviant behavior in St. Petersburg. In: Int. J. of Urban and Regional Research 1997 (vol. 21), No. 3, S. 454ff.
Handbuch soziale Probleme. Hrsg. G. Albrecht, A. Groenemeyer u. F. Stallberg, Opla-den/Wiesbaden 1999.
Krivoseev, V.V.: Osobennosti anomii v sovremennom rossijskom obscestve. In: Sociologiceskie issledovanija 2004 , No. 3 (239), S. 93-97.
Lamnek, S.: Theorien abweichenden Verhaltens, München 1990 (4. Auflage).
Meliksetian, A.S.: The Social Causes of Deviant Behavior in Young Women. In: Russian Social Science Review 1992 (vol. 33), March, S. 83-96.
Sanjian, A.S.: The social construction of deviance and the transition from communist rule. In: The social legacy of communism, ed. J.R. Millar and Sh. L. Wolchik, Cambridge 1994, S. 111-129.
Simpura, U.; Eremitcheva, G.: Dirt: Symbolic and practical dimensions of social problems in St. Petersburg. In: Int. J. of Urban and Regional Research 1997 (vol. 21), No. 3, S. 467ff.
 
(31 303)
Modul C, KK -
Die Konzepte des Human- und Sozialkapitals in ihrer Anwendung auf die Beitrittsfähigkeit der SOE7, Erster Teil. (2 SWS) (4 LP); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Ursula Frübis
Mit der Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft und den damit einhergehenden Versuchen der ökonomischen Aufholjagd der SOE7 wird insbesondere in Länderanalysen der OECD auf die Bedeutung der Entwicklung des Humankapitals hingewiesen. Für die OECD nimmt dabei die Bildungspolitik eine Schlüsselstellung ein.
Das Konzept des Humankapitals besitzt mehrere Autoren. Als seine Pioniere gelten die Anfang der 1960er Jahre im Chicagoer Department of Economics angesiedelten Wissenschaftler Theodore Schultz, Jacob Mincer und Gary Becker; sie verfolgten systematisch die Idee, wonach Investitionen in das Humankapital ein wesentliches Kriterium für die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum eines Landesdarstellen. Ihre durchgängige Botschaft lautete kurz gefasst: Ein hoher Bildungsgrad der Bevölkerung und hohe soziale Kompetenzen sind Schlüsselfaktoren für den Wohlstand eines Landes. Über Jahrzehnte hinweg hat diese Annahme zu einer größeren Zuteilung von Ressourcen im Bereich des Bildungs- und Ausbildungssektors beigetragen. Unterstützt durch die breite politische Zustimmung zu dieser Prämisse, lieferte die Forschung unter Anwendung leistungsfähiger Computerprogramme reiche quantitative Analysen des weltweiten Humankapitals.
Gleichwohl hat das Konzept als Analysewerkzeug häufig zu Maßnahmen geführt, die seine Aufrechterhaltung in Frage stellen. Auch hat dessen Anwendung allzu oft simplistische Investitionsmodelle hervorgerufen.
Ausgehend von der grundsätzlichen Bedeutung des Konzepts vom Humankapital sollen in dieser Lehrveranstaltung kritische Fragen bearbeitet werden: Wie angemessen ist der Ansatz in Bezug auf die Messbarkeit von Humankapital? Was kann der Ansatz erfassen (und was nicht)? Wie weitreichend sind die von diesem Ansatz hervorgerufenen Erklärungen?

Mit dem im zweiten Teil des Seminars zu behandelnden Konzept des Sozialkapitals wurde die Debatte darüber eröffnet, wie man sich menschliche Lernfähigkeit und die Akkumulation von Humankapital im Zusammenhang vorzustellen hat. Das Konzept verspricht die Berücksichtigung von Faktoren, die die Begrenzungen des Ansatzes des Humankapitals überwinden. Die gleichen Fragen, die im Mittelpunkt unserer Auseinandersetzung mit dem Humankapital standen, werden auf den Ansatz des Sozialkapitals angewendet.

Lehr- und Lernformen:
Das Seminar stellt nicht nur einen Raum für Diskussion dar, sondern verlangt von den SeminarteilnehmerInnen auch eine Arbeitsteilung in der Form, dass jede/r ein gewähltes Thema einer Stunde vertiefend bearbeitet, um es sowohl in mündlicher Form (Referat) den anderen TeilnehmerInnen vorzustellen, als auch in schriftlicher Form (Hausarbeit) für sich vertiefend zu bearbeiten.

Lernziele:
Das Seminar führt in die Begriffsgeschichte der Termini Human- und Sozialkapital ein sowie der damit verbundenen Schlüsselthemen, der ökonomischen Analysen nationaler Bildungssysteme. Ziel ist es, die Stärken und Schwächen eines jeden Konzepts zu untersuchen. Am konkreten Beispiel der Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der SOE7 wird die Umsetzung der Begriffe in der aktuellen Beratungsliteratur kritisch unter die Lupe genommen.
Am Seminarschluss sollten die Studierenden (a) vertraut sein mit den wichtigsten Quellen und Bezügen der Konzepte, (b) eine solide Kenntnis der Theorien und der Breite des Forschungsfelds erlangt haben und (c) sich fähig erweisen, in qualifizierter schriftlicher Form zu einem der Konzepte zu äußern.


Allgemeine Literatur/Aktuelle Expertisen zur Beitrittsfähigkeit der Balkanländer
OECD (1995) Literacy, Economy and Society. Paris, Organisation for Economic Cooperation and Development.
OECD (1996) Lifelong Learning for All. Paris, Organisation for Economic Cooperation and Development.
OECD (1998) Human Capital Investment: An International Comparison. Paris, Organisation for Economic Cooperation and Development.
OECD (2004) Reviews of National Policies for Education, Bulgaria.
Vincentz, V.; Knogler, M., (2004), EU-Erweiterung: Die wirtschaftliche Beitrittsfähigkeit der Balkanländer, Working Papers Nr. 249, Januar 2004, Osteuropa-Institut München, Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung, Gutachten erstellt im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen.

Humankapital
Becker, Gary (1964) Human Capital, Columbia University Press, 3rd Ed. 1994
Mincer, Jacob (1993) Studies in Human Capital, Edward Elgar, Cheltenham
Schultz, Theodore (1961) Investment in Human Capital, AER, 51, 1-17

Sozialkapital
Bourdieu, P. (1985) The Forms of Capital, in J.E. Richardson (Ed.) (1986) Handbook of Theory of Research for the Sociology of Education, pp. 241-58. Ithaca: Greenwood Press.
Coleman, J. (1988) Social Capital in the Creation of Human Capital, American Journal of Sociology, Vol 94, Supplement S95-120.
Portes, A. (1998) Social Capital: Its Origins and Applications in Modern Sociology, Annual Review of Social Sciences, 24, pp. 1-24.
Psacharopoulos, G. (1994) Returns to investment in Education: a global update, World Development, 22(9), pp. 1325-1343.
Putnam, R. (1993) Making Democracy Work. Princeton: Princeton University Press.
Putnam, R. (1995) Bowling Alone: America’s declining social capital, Journal of Democracy, 6:1, pp. 65-78.
 
(31 301)
Modul D, KK -
Einführung in die komparative politische Soziologie Osteuropas (2 SWS) (4 LP); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Philipp Casula
Das Seminar wird einen ersten Überblick geben über die Themen der
komparativen politischen Soziologie. Ein besonderer Wert wird auf
theoretische und methodische Grundlagen gelegt, die im zweiten Teil des Seminars auf Fallstudien Anwendung finden. Der Fokus liegt auf Osteuropa
und auf die dortigen Demokratisierungsprozesse: Rund 15 Jahre nach dem Kollaps der kommunistischen Regimes, haben die Länder der Region divergierende Pfade >eingeschlagen - von EU-reifen Demokratien bis zu autoritären Systemen. Um die Perspektive zu erweitern sollen aber auch lateinamerikanische (und ggf. südeuropäische) Erfahrungen der "dritten Welle" berücksichtigt werden.

Literatur (Auswahl):

Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris: Unesco-Most.

Landman, Todd (2003)Issues and Methods in Comparative Politics. London, New York: Routledge.

Linz, Juan J. , Stepan, Alfred C. (1996) Problems of Democratic Transition and Consolidation: Southern Europe, South America, and Post-Communist Europe. Baltimore: John Hopkins UP.

McFaul, Michael, Petrov, Nikolai, Ryabov, Andrei (2004) Between
Dictatorship and Democracy. Russian Post-Communist Political Reform. Washington: Carnegie Endowment for International Peace.

Nash, Kate (2000) Contemporary Political Sociology. Globalization, Politics and Power. Malden: Blackwell.
 
(31 307)
Wahlveranstaltung -
Soziale Prozesse und Entwicklung soziologischer Ideen (2 SWS) (8 LP); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Nikolai Genov
Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg haben die intellektuelle und institutionelle Entwicklung der Soziologie entscheidend geprägt. Als Resultat ist die Disziplin heutzutage durch mehrere starke nationale Traditionen und durch eine weitgehende Internationalisierung gekennzeichnet. Zugleich werden erstaunlich oft die kognitive Konsistenz sowie die Erklärungs- und Prognosefähigkeit der Soziologie infrage gestellt. Gut begründet oder nicht, solche Fragen tragen meistens dazu bei, die soziologische Selbstreflexion zu intensivieren. Die Vorlesung wird von der Annahme geleitet, dass je konkreter die Fragestellung, desto produktiver die Selbstreflexion und höher der Ertrag für die Weiterentwicklung soziologischer Ideen ist. Diese Annahme soll anhand von Ideen zur Globalisierung, zum Multikulturalismus, sozialen Kapital, zur postindustriellen Gesellschaft, Stadtsoziologie usw. geprüft werden.

Literatur: Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge over Half a Century. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Leistungsnachweis: Hausarbeit, Klausur
 
(31 308)
C -
Konvergenzen und Divergenzen in der sozialen Entwicklung (2 SWS); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (13.4.) Nikolai Genov
Im Kontext der Globalisierung wird der Druck auf Individuen, Gruppen, Organisationen, Regionen und Gesellschaften immer stärker, sich an globale Trends anzupassen. Zugleich wächst unter den Bedingungen des marktwirtschaftlichen, politischen wie kulturellen Pluralismus die Fähigkeit sozialer Subjekte, autonome Entwicklungspfade zu wählen und durchzusetzen. Inwieweit begrenzen diese Autonomie die strukturellen Einschränkungen sozialer Situationen oder folgenreiche Entscheidungen? Die Diskussionen sollen die Suche nach theoretisch, methodisch wie empirisch begründeten Antworten auf diesen Fragen in einer soziologisch-vergleichenden Perspektive stimulieren.

Literatur:
Inkeles, Alex and Masamichi Sasaki. Eds. (1996) Comparing Nations and Cultures. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.
Genov, Nikolai (1999) Managing Transformations in Eastern Europe. Paris und Sofia: UNESCO/MOST und REGLO.
Genov, Nikolai.Ed. (2000) Continuing Transformation in Eastern Europe. Berlin: trafo.
Genov, Nikolai. Ed. (2004) Advances in Sociological Knowledge over Half a Century. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

Arbeitsbereich Recht und Wirtschaft

Disziplin: Recht Osteuropas

(31 402)
Modul C, KK -
Zivil- und Wirtschaftsrecht in Osteuropa (2 SWS) (4 LP); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (14.4.) Ulrich Schulze
Das Recht der Europäischen Union hat in Osteuropa eine weiter zunehmende Bedeutung, insbesondere aufgrund unmittelbarer Anwendbarkeit seit dem Beitritt vom 1. Mai 2004, nachdem es unter den Reformzielen der neunziger Jahre nur einen Orientierungspunkt bot, der mit den Zielen von Marktwirtschaft und Demokratie als konform aufgefaßt wurde.
Von den Rechtsreformen, die sich während der neunziger Jahre in Osteuropa vollzogen und weiter vollziehen, waren und sind das Zivilrecht und vor allem das Wirtschaftsrecht in besonderem Maße betroffen. Der durch einige osteuropäische Länder bereits vollzogene und mit anderen noch in Aussicht genommene Beitritt zur Europäischen Union hat die weitere Gestaltung aller wirtschaftsbezogenen Rechtsgebiete zusätzlich beflügelt.
Zu dem Themenkreis gehören Vertragsrecht, Schadensersatz, Eigentum und Besitz, Pfand und Hypothek, Familien- und Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Wettbewerbsrecht, Gewerberecht, Baurecht, Umweltrecht, die Regelungen für bestimmte Wirtschaftszweige wie Bankrecht, Energierecht, Telekommunikationsrecht und Medienrecht und schließlich die Möglichkeiten gerichtlicher Durchsetzung privater Rechte gegen Privatleute und gegen die öffentliche Hand. Bei den neuen Regelungen sind einige Länder durch europarechtliche Vorgaben gebunden, entwickeln aber auch eigene Konzepte, während andere sich nur von Fall zu Fall an verschiedenen westlichen Vorbildern orientiert haben und überall in verschiedenem Maße in der Rechtspraxis noch Gewohnheiten aus der Diktatur fortwirken. Solche unterschiedlichen Entwicklungen und ihre Auswirkungen in den osteuropäischen Ländern selbst und im internationalen Rechtsverkehr wollen wir in diesem Seminar feststellen und diskutieren.

Literatur:
Länderberichte und Dokumentation in folgenden Loseblattsammlungen:
Brunner/Schmid/Westen (Hrsg.), Wirtschaftsrecht der osteuropäischen Staaten, Baden-Baden 1991 ff.;
Brunner (Hrsg.), Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Staaten Osteuropas, Berlin 1995-1999;
Breidenbach u. a. (Htrsg.), Handbuch Wirtschaft und Recht in Osteuropa, München 1992 ff.;
Bergmann/Ferid/Henrich (Hrsg.), Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht mit Staatsangehörigkeitsrecht, 4. Aufl. Frankfurt am Main 1983 ff.;
Ferid/Firsching/Dörner/Hausmann (Hrsg.), Internationales Erbrecht, München 1955 ff.;
Müller/Hök/Schulze, Deutsche Vollstreckungstitel im Ausland, Neuwied 1988 ff.
 
(31 403)
Modul D, KK -
Verfassungsrecht in Osteuropa anhand ausgewählter Staaten (2 SWS) (4 LP); Mo 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Arno Wohlgemuth
Am Ausgang der Veranstaltung steht das russische Verfassungssystem (Eberhard Schneider, Das politische System der Russischen Föderation, 2. Aufl. 2001), das, je nach Wunsch der Studierenden, im Vergleich zu den Verfassungen anderer Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas (Herwig Roggemann, Hrsg., Die Verfassungen Mittel- und Osteuropas .Einführung und Verfassungstexte mit Übersichten und Schaubildern, 1999) behandelt werden soll, in groben Linien auch zu westlichen (EU-Mitgliedstaaten; USA) und geltenden (VR China) oder historischen sozialistischen Verfassungsordnungen (UdSSR).
 
(31 401)
Modul D, Seminar -
Rechtsentwicklung in den zentralasiatischen GUS-Republiken (unter besonderer Berücksichtigung Usbekistans und Kasachstans) (2 SWS) (6 LP); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Stefan Hanisch,
Pavel Yurev
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den TeilnehmerInnen einen Einblick in die sehr unterschiedliche Rechtsentwicklung der zentralasiatischen GUS-Republiken (Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) zu gewähren.
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die jeweilige rechtsgeschichtliche Entwicklung seit vorkommunistischer Zeit, vermittelt die Grundlagen (rechts)wissenschaftlichen Arbeitens zu den Rechtsordnungen der Staaten der Region und führt alsdann in ausgewählte Gebiete des dort derzeit geltenden Rechts ein (Themenkomplexe: Staats- und Verfassungsrecht/Verwaltungsrecht, Gerichtsverfassung, Zivil- und Wirtschaftsrecht, Strafrecht, Internationale und regionale Kooperation/Beziehungen zur Europäischen Union). Dabei soll der eine Fokussierung auf die beiden wichtigsten Staaten der Region, Usbekistan und Kasachstan, erfolgen.
Die Veranstaltung ist rechtsvergleichend angelegt. Neben einem Vergleich der zentralasiatischen Rechtsordnungen untereinander werden Bezüge zum Recht der Russischen Föderation, Deutschlands und der Europäischen Union hergestellt. Gleichzeitig sollen Perspektiven und Erklärungsansätze anderer wissenschaftlicher Disziplinen (Rechtssoziologie, Rechtsethnologie, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften) bemüht werden, um die TeilnehmerInnen für die soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Dimension von Recht im Transformationsprozeß zu sensibilisieren.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Osteuropastudien (Magister, Master), der Rechtswissenschaft und sonstige Interessierte. Aufgrund der Quellenlage sind Lesekenntnisse des Russischen erwünscht, jedoch keine Teilnahmevoraussetzung. Lesefertigkeiten in einer zentralasiatischen Sprache sind von Vorteil.

Einführende Literaturhinweise: Luchterhandt, Otto (Hrsg.), Neue Regierungssysteme in Osteuropa und der GUS, Probleme der Ausbildung stabiler Machtinstitutionen, 2. Aufl., Berlin (Berlin Verlag Arno Spitz GmbH) 2002; Boulanger, Christian (Hrsg.), Recht in der Transformation (Potsdamer Textbücher Band 7), Berlin (Berliner Debatte Wissenschaftsverlag) 2002; Cummings, Sally, Power and Change in Central Asia, London/NewYork (Routledge) 2001; Luong, Pauline Jones, Institutional change and political continuity in Post-Soviet Central Asia: power, perceptions, and pacts, Cambridge UK (Cambridge University Press) 2002.
Periodika: Central Asia and Caucasus (Central’naja Azija i Kavkaz); Central Asian Survey; DEG/FAZ-Institut/GTZ (Hrsg.), Länderanalyse Kasachstan/Usbekistan mit Zentralasien-Brief.
Elektronische Quellen: www.lexinfosys.de, www.cis-legal-reform.org, www.uzlaw.org, www.lawcentre.uz, www.zakon.kz,, www.toktom.kg, www.ferghana.ru, www.centrasia.ru.

Kontakt für weitere Informationen:
Dipl.-Jur. Stefan Hanisch, E-Mail: shanisch@zedat.fu-berlin.de
 
(31 404)
Modul D, Seminar -
Russische Rechtssprache am Beispiel des russischen Verfassungsrechts (2 SWS) (6 LP); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (11.4.) Arno Wohlgemuth,
Olga Rom-Sourkova
Anhand des Textes der russischen Verfassung von 1993, russischer Kommentare zur Verfassung der RF und Zeitschriftenaufsätzen (Gosudarstvo i Pravo etc.), gegebenenfalls auch aktuellen Zeitungsartikeln, werden die Studierenden über die Vermittlung der russischen Rechtsterminologie (mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche, schriftliche Tests) mit dem Inhalt und den Grundlagen des russischen Verfassungsrechts vertraut gemacht.

Disziplin: Wirtschaft Osteuropas

Veranstaltung wird geblockt!
(10 042125b)
Modul A, Seminar -
Verteilungsfragen in Osteuropa (2 SWS) (8 LP) (max. 15 Teiln.); Block, s. A. (s. A.) Wolfram Schrettl,
Monika Kerekes
näheres unter http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/VerFra.htm.
 
(10 042034)
Modul A, Seminar -
Wirtschaftswachstum II: Wachstumspolitik (4 SWS) (8 LP); Di 10.00-12.00, Di 12.00-14.00 - Boltzmannstr. 20, Anbau Hs (12.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer,
Monika Kerekes
In der Veranstaltung werden die - vor allem in der fortgeschritteneren - wirtschaftswissenschaftlichen Literatur diskutierten Rezepte zur Herbeiführung wirtschaftlichen Wachstums behandelt. Dabei geht es sowohl um die theoretische Basis als auch um die praktische Anwendbarkeit der verschiedenen Politiken. Das empirische Material wird auch die Volkwirtschaften Osteuropas betreffen, geht jedoch über den regionalen Bezug hinaus.
Zulassungsvoraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an der Veranstaltung "Wirtschaftswachstum in aufholenden Ländern" im WS 04/05, oder, bei hinreichenden Kenntnissen auf dem Gebiete des Wirtschaftswachstums, das Einverständnis der Lehrperson.

Literatur: Robert Barro / Xavier Sala-i-Martin - Economic Growth – 2nd edition - 2004 - 539 pages - McGraw-Hill, New York Philippe Aghion / Peter W. Howitt - Endogenous Growth Theory1st edition - 1999 - 694 pages - MIT-Press, Cambridge (MA)

Aktuelle Informationen zur Lehrveranstaltung finden Sie unter http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/WiWa2SS05.htm.
 
Veranstaltung findet nun am Do statt!
(31 501)
Modul B, KK -
Wirtschaftliche Entwicklung Russlands seit 1861 (2 SWS) (3 LP); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 105 (14.4.) Manuach Messengießer
Die Veranstaltung bietet Informationen über Hauptetappen der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands in den letzten 140 Jahren.
 
(10 042143)
Modul B, KK -
Economic Systems (2 SWS) (3 LP) (in Englisch); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (13.4.) Wolfram Schrettl,
Monika Kerekes
The various - both existing and not anymore existing - economic systems will be described, compared, and analyzed. Sufficient attention will be devoted to the traditional dichotomy "capitalism vs socialism." But beyond that, economic systems will be discussed from a variety of wider and richer perspectives.
The course will be taught entirely in English. Thus, a working knowledge of English is necessary in order to follow the course. Nevertheless, students may answer exam questions in German as well. If English is chosen, deficiencies in style or spelling will be disregarded as long as the argument is made sufficiently clear.

Literatur: Paul R. Gregory and Robert C. Stuart - Comparative Economics in the 21st century - Houghton Mifflin – 2003Hans-Werner Sinn - The New Systems Competition - 1st edition - Blackwell, Malden (MA) - 2003

Aktuelle Informationen zur Lehrveranstaltung finden Sie unter http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/EcSysSS05.htm.
 
(31 503)
Modul C, KK -
Finanzpolitik, Finanzinstitutionen und Finanzmärkte in der erweiterten EU. Ausgewählte Probleme (2 SWS) (4 LP); Di 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (12.4.) Hella Engerer,
Mechthild Schrooten,
Ulrich Thiessen
Das Seminar behandelt ausgewählte Aspekte von Finanzmärkten, Finanzinstitutionen und Finanzpolitik in den mittel- und osteuropäischen Ländern. Der Finanzsektor, aber auch die Finanzpolitik spielen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung. Bei der Umgestaltung und Neuordnung beider Bereiche sind die mittel- und osteuropäischen Länder unterschiedlich weit vorangeschritten und haben inzwischen auch unterschiedliche Zielsetzungen entwickelt. Erheblicher Reformbedarf besteht beispielweise in Russland und der Ukraine. Die südeuropäischen Länder, Rumänien und Bulgarien, bemühen sich im Vorfeld des EU-Beitritts um eine Anpassung an EU-Vorgaben. Bei den bereits beigetretenen mittel- und osteuropäischen Ländern stellt sich die Frage der zukünftigen Erfüllung von Maastricht-Kriterien. In diesem Zusammenhang werden Voraussetzungen zur Euro-Einführung sowie die Verbindung zwischen Finanzpolitik und Entwicklungsbedingungen des Finanzsektors analysiert.

http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/FinanzEUSS05.htm
 
(31 504)
Modul C, KK -
Wirtschaftspolitische Fragen einer Osterweiterung der EU unter Berücksichtigung der Zentralisierung der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Kompetenzen (2 SWS) (4 LP); Do 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Manuach Messengießer
Das Seminar beschäftigt sich mit aktuellen wirtschaftspolitischen und wirtschaftrechtlichen Problemen der Osterweiterung der EU.
 
(10 000151)
Modul D, KK -
Principles of Economics (Volkswirtschaftslehre I) (2 SWS) (4 LP) (englisch); Do 8.00-10.00 - Garystr. 21, Hs 101 (14.4.) Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer
Der Kurs dient als Einführung in die Volkswirtschaftslehre. Die Vorlesung macht mit grundlegenden Begriffen und Herangehensweisen der Volkswirtschaftslehre vertraut. Es werden sowohl mikro- als auch makroökonomische Themen behandelt, unter anderem: Unternehmensverhalten und Marktformen, Arbeitsmarktökonomik, Märkte und Wohlfahrt, makroökonomische Daten, Wachstum, Konjunktur und offene Volkswirtschaften.

Literatur: Mankiw, Nicholas Gregory (2003). Principles of Economics. Thomson South-Western, Mason (Ohio).

Aktuelle Informationen zur Lehrveranstaltung finden Sie unter http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/VWL1SS05.htm.
 
Bitte die Raum- und Zeitänderung beachten
(31 502)
Wahlveranstaltung -
Ressourcenökonomik Osteuropas (2 SWS); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Petra Opitz
In der Veranstaltung werden die fundamentalen Gegebenheiten der Ressourcenökonomik Osteuropas und die sich ergebenden Folgen für
Gesamteuropa behandelt. Den Schwerpunkt bilden die Energieressourcen. Das Spektrum der Themen reicht vom Ressourcenreichtum einiger
Volkswirtschaften im GUS-Raum bis hin zur Abhängigkeit mittel- und westeuropäischer Volkswirtschaften von eben diesen ressourcenreichen
Ländern. Ebenfalls diskutiert werden die politischen Optionen für den Umgang mit dem Ressourcenreichtum bzw. -mangel.

http://www.fu-berlin.de/wipol/Lehre/RessOekSS05.htm
 
(10 042a)
C -
Aktuelle Themen der russischen Volkswirtschaft (2 SWS); Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, Raum 121 (12.4.) Wolfram Schrettl
In der Veranstaltung werden aktuelle Probleme vor allem der russischen Volkswirtschaft (bei ausreichendem Interesse auch der Volkswirtschaften anderer osteuropäischer Länder) behandelt. Als Diskussionsgrundlage dienen vor allem neuere Arbeiten der russischen und westlichen wirtschaftswissenschaftlichen Literatur (vorwiegend in englischer Sprache) sowie die laufenden Studien der einschlägigen internationalen Organisationen, wie IMF, IBRD (Weltbank), OECD, EBRD.
 
(10 042e)
C -
Diplomand/inn/en-Colloquium (2 SWS); Do 18.00-20.00 - OEI, Raum 302a   Wolfram Schrettl,
Jürgen Bitzer,
Monika Kerekes

Arbeitsbereich Geschichte und Kultur

Disziplin: Geschichte Ost- und Südosteuropas

(31 602)
Modul A, Seminar -
Geschichtspolitik in postsozialistischen Staaten (2 SWS) (8 LP); Mo 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Klaus Buchenau
Wer heute nach Europa will, muss sich für die Vergangenheit entschuldigen -
bei nationalen Minderheiten, Nachbarstaaten, politisch Verfolgten.
Europäische Einigung ist also auch Geschichtspolitik, verstanden als
öffentliche Äußerungen, Rituale und Symbole, die Vergangenheit bewerten und
damit Einfluss auf die Zukunft nehmen wollen. Westeuropa nimmt häufig für
sich in Anspruch, mit einer demokratischen, selbstkritischen und toleranten
Geschichtspolitik Maßstäbe für das östliche Europa zu setzen. Der Grundkurs
denkt über diesen Anspruch nach und versucht gleichzeitig, sich einen
Überblick über die geschichtspolitische Landschaft des Postsozialismus zu
verschaffen.
 
Neues Seminar!
(31 901)
Modul A, Seminar -
Ethnizität und Großstadt. Prag im 19. und frühen 20. Jahrhundert (2 SWS) (8 LP) (max. 30 Teiln.); Do 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Ines Koeltzsch
Vor dem Hintergrund der Großstadtwerdung Prags im 19. Jahrhundert, die ihren Höhepunkt im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Städten erst durch die neue Hauptstadtfunktion und die relativ späte Eingemeindung der Vororte in den 1920ern fand, wird im Seminar die Herausbildung und die Bedeutung ethnischer Gruppenidentitäten in der städtischen Gesellschaft behandelt. Wie gestalteten sich die Beziehungen von Tschechen, Juden und Deutschen über Generationen hinweg in der städtischen Lokalpolitik, im wirtschaftlichen und kulturellen Leben? Gab es trotz aller ethnischen Konflikte, die Prag jahrzehntelang vor allem auf politischer Ebene prägten, Bereiche, in denen die fremd oder selbst zugeschriebene Zugehörigkeit zu einer der Gruppen keine Rolle spielte? Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, wie sich die Ethnisierungs- und Nationalisierungsprozesse des 19. Jahrhunderts im Städtebild und in Stadtnarrativen symbolisierten und ob es sich dabei immer um erfolgreiche Symbolisierungen handelte. Ziel des Seminars ist die kritische Diskussion von „Urbanisierung“ und „Ethnizität“ am Beispiel Prags, die durch Vergleiche mit anderen Städten (bspw. Wien, Budapest und Bratislava) erweitert werden kann. Die im Seminar erworbenen Kenntnisse sollen abschließend während einer für die Semesterferien geplanten mehrtägigen Exkursion nach Prag vertieft werden. Über Termin, Ablauf und Teilnahmebedingungen der Exkursionsfahrt wird rechtzeitig über Aushänge informiert.
Die Teilnehmerzahl für das Seminar ist auf 30 begrenzt. Es wird daher um eine Anmeldung per Email (koelin@zedat.fu-berlin.de) bis Semesterbeginn gebeten.

Einführende Literatur: Gary B. Cohen: The Politics of Ethnic survival: Germans in Prague 1861-1914, Princeton 1981; Maurice Godé/Jacques Le Rider/Francoise Mayer (Hg.): Allemands, Juifs et Tchèques à Prague 1890-1924, (Bibliothèque d’Études Germaniques et Centre-Européennes, vol. I), Montpellier 1996.
 
(31 601)
Modul B, KK -
Geschichte der Frauen in Ost- und Südosteuropa (19./20. Jh.): Zwischen Patriarchat und Emanzipation (2 SWS) (3 LP); Mo 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (11.4.) Ulf Brunnbauer
Die moderne Gender-Forschung machte die Bedeutung der Geschichte der Frauen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit deutlich. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ansätze und Fragestellungen der Gender-Forschung auf Ost- und Südosteuropa angewandt werden; dabei geht es einerseits um die sozialen und kulturellen Konstruktionen von Geschlechterrollen und andererseits um die Geschichte der Frauen in Ost-/Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert.
Die behandelten Themen reichen von den traditionellen patriarchalen Strukturen in der Region über die Formierung der Frauenbewegung und die Veränderungen in der Situation der Frauen im 20. Jh. (insbesondere während der sozialistischen Periode) bis hin zu den für die Frauen sehr ambivalenten Entwicklungen der postsozialistischen Periode. Als roter Faden des Kurses soll die weibliche bzw. Gender-Perspektive auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region dienen (von der Bauernbefreiung über den Kommunismus bis zur postsozialistischen Transformation).
Neben einem Vorlesungsteil wird der Kurs aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie inhaltlichen Inputs seitens der Studierenden bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
(31 613)
Modul B, KK -
Sozialer Wandel auf dem Lande im „langen“ 19. Jh.: Osteuropa im Vergleich (2 SWS) (3 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Holm Sundhaussen
Der Kurs vermittelt Überblickswissen über den ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel in den ost-, ostmittel- und südosteuropäischen Agrarstaaten während des 19. Jh. Im Zentrum stehen die Veränderungen der Agrarverfassungen (Bauernbefreiung), die Kommerzialisierung der Landwirtschaft, die „Landflucht“, die Formierung einer neuen Gesellschaftsschicht (Arbeiter-Bauern), die Formierung von Bauernparteien und der Wandel der „Lebenswelten“ (Alltag, Arbeit, Familienstruktur etc.).
 
Neues Seminar!
(31 607)
Modul B, Seminar -
Die russische Intelligencija – Selbstverständnis und Realität (19./20. Jh.) (2 SWS) (8 LP); Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (12.4.) Jutta Petersdorf
Die Lehrveranstaltung hat das Phänomen „russische Intelligencija“ zum Inhalt und geht der Frage nach, ab wann und wie lange sie eine historische Größe war. Inwieweit sie eine Fortsetzung erfuhr, ist zu untersuchen.
Russischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Literatur: V.K. Lejkina-Svirskaja, Russkaja intelligencija v 1900-1917 godach, Moskau 1981; Intelligencija i revoljucija, XX. vek, Moskau 1985; Sonja Margolina, Rußland: Die nichtzivile Gesellschaft, rororo, Hamburg 1994; Dietrich Beyrau, Intelligenz und Dissens. Die russischen Bildungsschichten in der Sowjetunion 1917 bis 1985, Göttingen 1993; ders., Geiseln und Gefangene eines visionären Projekts: Die russischen Bildungsschichten im Sowjetstaat. In: Manfred Hildermeier (Hg.), Stalinismus vor dem Zweiten Weltkrieg. Neue Wege der Forschung, München 1998; Iz istorii russkoj intelligencii, St. Petersburg 2003
 
Neues Seminar!
(31 905)
Modul B, Seminar -
Revolution im Jiddischland. Die jüdische Arbeiterbewegung in Osteuropa (2 SWS) (8 LP); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Gertrud Pickhan
Ende des 19. Jahrhunderts entstand im jüdischen „Ansiedlungsrayon“ des Russischen Reiches eine jüdische Arbeiterbewegung, die bald auch zum politischen Sprachrohr der jiddischistischen Kulturbewegung wurde. „Arbeit“ und „Kultur“ waren die Leitbegriffe der jüdischen SozialistInnen; daneben verstand man sich aber auch als dezidiert revolutionäre Bewegung. Wir-Identität, Strategien und Diskurse der jüdischen Arbeiterbewegung Osteuropas bis zu ihrem Untergang im Holocaust stehen in diesem Seminar im Mittelpunkt. Jiddisch-Kenntnisse sind sehr willkommen, jedoch nicht Teilnahmevoraussetzung.
Lit.: Yoav Peled, Class and Ethnicity in the Pale. The Political Economy of Jewish Workers’ Nationalism in late Imperial Russia, New York 1989; Gertrud Pickhan, "Gegen den Strom". Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund ("Bund") in Polen 1918-1939. München/Stuttgart 2001; The Emergence of Modern Jewish Politics. Bundism and Zionism in Eastern Europe, ed. by Zvi Gitelman, Pittsburgh 2003; Claudie Weill, Les Cosmopolites. Socialisme et judéité en Russie (1897-1917), Paris 2004.
 
Neues Seminar!
(31 609)
Modul B, Seminar -
Konfliktgeschichte des Kosovo 1878 bis zur Gegenwart (2 SWS) (8 LP); Mi 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 323 (13.4.) Holm Sundhaussen
Die NATO-Intervention in Serbien und Kosovo von 1999 bildete den Höhepunkt und den vorläufigen Abschluss einer mehr als hundertjährigen Konfliktgeschichte, die mit der Formierung des serbischen Nationalstaats und dem Beginn der albanischen Nationalbewegung anlässlich des Berliner Kongresses verbunden ist. Untersucht werden die ethnischen Verhältnisse in Kosovo, die Entwicklung des serbisch-albanischen Konfliktpotentials und die Rolle der internationalen Akteure. Dabei kommen Fragestellungen und Methoden der historischen Demographie, der Ethnizitäts- und Minderheitenforschung, der Gewaltforschung, des Völkerrechts und der Konfliktforschung (insbes. der Krisenprävention) zur Anwendung.
 
31 614
Modul C, KK -
Die Rolle der Europäischen Gemeinschaft im Jugoslawienkonflikt (2 SWS) (4 LP); Mi 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (13.4.) Holm Sundhaussen
 
Neue Lehrveranstaltung!
(31 615)
Modul D, KK -
Der Balkan und die USA (19./20.Jh.) (2 SWS) (4 LP); Mo 12.00-14.00 - Ihnestr. 22, UG 1 (11.4.) Andrea Despot
Das Seminar beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Ländern Ost- und Südosteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. Das Anliegen des Seminars ist es zu zeigen, wie sich ausgehend von ersten Impulsen ideeller Art ein durch vielfältige Interessen gestütztes US-amerikanisches Balkan-Engagement herausbildete, das schließlich in eine kohärente und kontinuierlich verfolgte Balkanpolitik mündete. Das amerikanische Engagement an Südosteuropa entwickelte sich – den Aufstieg der Vereinigten Staaten zur Weltmacht versinnbildlichend – auf dem Gebiet der Kultur, Wirtschaft, Religion und Politik, durch deren Ausbildung und Überlappung sich eine zunehmende Verdichtung in den amerikanisch-südosteuropäischen Beziehungen abzeichnete. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1821 bis in die Zeit der Balkankrisen der 1990er Jahre.
 
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(31 606)
Modul D, Seminar -
Multiethnizität und Minderheiten in Südosteuropa (19./20. Jh.) (2 SWS) (6 LP); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (13.4.) Ulf Brunnbauer
Multiethnizität ist eines der charakteristischen Merkmale der Gesellschaften Südosteuropas. Der Umgang der Staaten der Region mit ihren Minderheiten war allerdings höchst unterschiedlich und reichte von Vertreibung, Ermordung und Zwangsassimilation bis hin zu weitgehenden Minderheitenrechten oder föderalen Lösungen. Ausgangspunkt des Seminars ist die vornationale Epoche; es soll erläutert werden, wie die supra- bzw. multinationalen Reiche der Habsburger und Osmanen mit der kulturellen, religiösen und sprachlichen Vielfalt ihrer südosteuropäischen Provinzen umgingen. Daran schließt die Erörterung der Entstehung von nationalen und ethnischen Minderheiten im Kontext der Etablierung der Nationalstaaten und des Umgangs der Nationalstaaten mit ihren Minderheiten im 19. und 20. Jh. an. Schließlich werden aktuelle Problemlagen und Konfliktlösungsversuche analysiert.
Die behandelten Fälle werden nicht nur empirisch, sondern auch theoretisch erörtert, damit Begrifflichkeiten und Analysemöglichkeiten klar werden. Neben einem Vortragsteil wird das Seminar aus den Referaten der TeilnehmerInnen sowie der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte bestehen.

Eine ausführliche Literaturliste wird vor dem Beginn des Sommersemester auf die Homepage des Arbeitsbereichs Geschichte und Kultur (http://www.oei.fu-berlin.de/~geku/), Rubrik Seminarpläne und -literatur, gestellt!
 
Neues Seminar!
(31 608)
Wahlveranstaltung, S -
Rußland in Reisebildern und -berichten (2 SWS) (8 LP); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (12.4.) Jutta Petersdorf
Anders als etwa Italien- oder Frankreichreisen waren Rußlandreisen keine Bildungsreisen, sondern im weitesten Sinne „Geschäftsreisen“, Handels- oder Gesandtschaftsreisen. Im 16. und 17. Jh. war es niemandem erlaubt, ohne einen triftigen Grund den Moskauer Staat zu besuchen. Obgleich zahlreiche Kaufleute, Handwerker und Diplomaten in das unbekannte Land reisten, blieb die Zahl der Reisebeschreibungen niedrig, da sie nicht erwünscht waren. Mit Rußlands Veränderungen im 18. Jh. förderten große Forschungsreisen im Auftrage der Zaren umfangreiches geographisches und wirtschaftliches Wissen zutage. Doch auch im 19. Jh. blieb trotz des Anstiegs der Rußlandbeschreibungen an der Reiseliteratur das Russische Reich für den Reisendenden weitgehend „terra incognita“. Ob und wie sich diese Situation im 20. Jh. änderte, wird ebenso zu untersuchen sein wie der Wert von Reisebeschreibungen als historische Quelle.
Literatur: Antoni Maczak, Jürgen Teuteberg (Hg.), Reiseberichte als Quellen europäischer Kulturgeschichte. Aufgaben und Möglichkeiten der historischen Reiseforschung, Wolfenbüttel 1982; B.I. Krasnobaev, Gert Robel, Herbert Zeman (Hg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jh. als Quellen der Kulturbeziehungsforshung, Berlin 1980; Lew Kopelew, West-östliche Spiegelungen, Reihe A, Bd. 1: Mechtild Keller (Hg.), Russen und Rußland aus deutscher Sicht 9.-17. Jahrhundert, München 1985; Regina Stürickow, Reisen nach St. Petersburg. Die Darstellung St. Petersburgs in Reisebeschreibungen (1815-1861), Frankfurt a.M. u.a. 1990
 
Neues Seminar!
(31 906)
Wahlveranstaltung, S -
Kreuzritter, Mönche und grausame Zaren. Das Mittelalter im osteuropäischen Film (8 LP); Fr 14.00-18.00, 14-tägl. oder n. V. - OEI, Garystr. 55, 121 (15.4.) Gertrud Pickhan
Zwei höchst unterschiedliche sowjetische Kultfilme, Aleksandr Nevskij (Eisenstein 1938) und Andrej Rublev (Tarkovskij 1965), führen die ZuschauerInnen zurück in das 13. und 14. Jahrhundert. Im Zentrum dieses Seminars steht die Frage nach der Klammer zwischen dargestellter Zeit und Entstehungszeit dieser Filme. Was machte den altrussischen Großfürsten Aleksandr Nevskij (1218-1263) 1938 interessant, was den Ikonenmaler Andrej Rublev (ca. 1360-1430) 1965? Nach der Beschäftigung mit der Geschichte Altrusslands im 13. und 14. Jahrhundert sollen die Entstehungsbedingungen der beiden Filme untersucht werden, bevor dann die Visualisierung von Geschichte und die Filmbotschaften behandelt werden. Möglich sind auch die Einbeziehung von „Ivan der Schreckliche“ (Eisenstein 1943/1945) und ein vergleichender Blick auf das polnische Kino (Kreuzritter, Ford 1960).
Eine Literaturliste wird bei einer Vorbesprechung Ende des WS 04/05 (Termin siehe Aushang) verteilt und anschließend ins Internet gestellt.
 
Neue Veranstaltung!
(31 904)
Wahlveranstaltung, V -
Frauenrollen, Geschlechterbeziehungen und Nationsbildung in Polen (2 SWS) (2 LP); Do 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (14.4.) Gertrud Pickhan
Die Interdependenzen der Identitätskonzepte „Nation“ und „Geschlecht“ werden in dieser Vorlesung am Beispiel Polens untersucht, wo das Leitbild der Matka-Polka (Mutter-Polin) bis heute konserviert, jedoch zunehmend auch hinterfragt wird. Es entstand in der Teilungszeit im 19. Jahrhundert und verdeutlicht schlaglichtartig die Verschränkung von Nationskonzepten und Geschlechterordnungen in Polen. Die Besonderheit der polnischen Geschichte, insbesondere die negative Dimension der Fremdherrschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, führte zu einer spezifischen Ausprägung der nationalen Identität, die sich bis heute auf die Stellung von Frauen in der polnischen Gesellschaft auswirkt. Entsprechend soll in der Vorlesung die Bedeutung der Geschlechterdifferenz im Prozess des polnischen nation-building von der Zeit der Adelsrepublik bis in unsere Tage beleuchtet werden.
Lit.: Women in Polish Society, ed. by Rudolf Jaworski and Bianka Pietrow-Ennker, New York 1992; Natalie Stegmann, Von „Müttern der Nation“ und anderen Frauen: Zum Stand der historischen Frauenforschung in Polen, in: JGO 46/1998, S. 269-275; Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918, hg. von Sophia Kemlein, Osnabrück 2000; Zwischen den Kriegen. Nation, Nationalismen und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa 1918-1939, hg. von Johanna Gehmacher, Elizabeth Harvey und Sophia Kemlein, Osnabrück 2004.
 
Neue Veranstaltung!
(31 907)
Wahlveranstaltung, Ü -
Lektürekurs zur Vorlesung (2 SWS) (2 LP); Mi 10.00-12.00 - OEI, Garystr. 55, 113 (13.4.) Gertrud Pickhan
Begleitend zur Vorlesung bildet die Arbeit mit neueren polnischen Texten aus dem Bereich der historischen und interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung den Schwerpunkt dieser Übung. Polnisch-Kenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung.
 
(31 611)
C -
Colloquium für Magister- und Masterkandidat/inn/en (2 SWS); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Masterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem interdisziplinären Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern es die Zeit erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Disziplin: Kultur Osteuropas

(16 473)
Modul A, Seminar -
Geschmacksfragen: Mode zwischen Gesetz, „byt“ (Alltag) und Ästhetik in der russischen Kultur ab 1700 (2 SWS) (8 LP); Mo 10.00-12.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum (11.4.) Brigitte Obermayr
„Die Modepolizei fixiert jeden beliebigen Verstoß gegen Gesetze der Mode und des Stils und bestraft alle, die keinen Geschmack haben.“ Dieser Text flankiert eine ganzseitige Anzeigenwerbung eines Mobiltelfonanbieters im Russland des Jahres 2004. Bewaffnet ist das Modepolizistenpärchen mit je einem Mobiltelefon, ausgestattet mit einer „vielpixeligen Kamera“ („mnogopiskel’naja kamera“), gekleidet in weißer Lederdress mit weißen Highheel-Boots.
Diese Szene kann als Blitzlicht auf die Fragestellung der Lehrveranstaltung verstanden werden: Hier aus dem interdiskursiven Feld von Krimi- und Polizei TV-Serienkonjunktur, tagespolitischer Realität und aggressiver Marketingstrategie stammend, setzt die klassische Version der Kulturgeschichte der Mode in Russland mit Verboten alter Moden (seien es Kreuzzeichen, sei es Haartracht) und gesetzlichen Verpflichtungen zum Neuen ein. Zum Bildungskanon des 18.Jahrhunderts gehört dann auch eine Ästhetisierung der Lebenswelt nach westlichem Vorbild. Hiermit ist schon angezeigt, dass Mode, als Gegenstand des Seminars, mehr sein wird, als eine Geschichte von angesagten Bart- oder Rocklängen. Mode soll als diskursives, kulturelles und ästhetisches Dispositiv betrachtet werden, welches nicht zuletzt auch eng mit einer Ästhetisierung des Subjektiven im Zusammenhang steht. Die verbalen, visuellen und diskursiven Kodierungen, Vorschreibungen und Einschreibungen werden zu analysieren sein, die – im Verhältnis einer komplexen Reziprozität – ihren Niederschlag in Journalistik, Literatur und Kunst finden.
Von besonderem Interesse wird dabei die Werbung sein, zu deren Analyse ein ganzes Spektrum an gesellschaftlichen, politischen, sprachlichen und ästhetischen Registern nötig ist. Werbung selbst scheint mediales Material zu sein, welches kaum noch von entsprechenden Utopien intelligenter Aussenhüllen zu unterscheiden ist. Diese Überlegung betrifft bereits die Leitthese des Semianrs, wonach die Expansion des Systems Mode mit einer Dominanz einer Ästhetisierung und Technologisierung der Oberfläche (ab ca. Mitte 19.Jh.) im Zusammenhang steht.

Literatur: Barthes, Roland: Die Sprache der Mode. Frankfurt/M. 1985. Bovenschen, Silvia (Hg.): Die Listen der Mode. Frankfurt/M. 1986. Die oberflächlichen Hüllen des Selbst. Mode als ästhetisch-medialer Komplex. Kunstforum Band 141, Juli-September 1998, S. 48-234. Kissel, Wolfgang: Russischer Dandysmus der Puškin-Zeit (1801-1837). Studien zum historischen, kulturellen und sozialpsychologischen Kontext. Berlin 1991. Lotman, Jurij M.: Rußlands Adel. Eine Kulturgeschichte von Peter I bis Nikolaus I. Köln, Weimar, Wien 1997.
 
(31 702)
Modul B, KK -
Einheitswerke und Filmsynthesen (2 SWS) (3 LP); Di 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (12.4.) Anke Hennig
Die Einheit der Künste angesichts ihrer Entgrenzung in hochauflösenden Medien wird im Zentrum dieses Proseminars stehen. Neben Konzepten vom Anfang des vergangenen Jahrhunderts, wie dem Wagnerschen Gesamtkunstwerk oder dem die Künste übergreifenden Begriff des Stils, soll vor allem die Reorganisation des Kunstsystems durch den Film im Vordergrund stehen. Das historische Spektrum wird von der avantgardistischen Medienautonomie, der Kunstsynthese der 30-er Jahre (J. Joffe), über die Annahme der unreinen Künste (Bazin) zur Morphologie der Kunst (Kagan) reichen. Der medialen Reformulierung der Einheit der Künste seit den 60-er Jahren soll in exemplarischen Filmbetrachtungen und Lektüren theoretischer Texte nachgegangen werden. Untersucht werden die Beziehung von Film und Malerei (Sokurov), Film und Theater (Kulešov), Film und Literatur (Dovženko), Film und Fotographie (Šub) sowie die Auflösung des Films in Video und digitale Medien (Greenaway).
Das Proseminar ist offen für alle Geisteswissenschaftler im Grundstudium.
Russischkenntnisse sind notwendig.
 
(31 701)
Modul B, KK -
Methoden der Kulturwissenschaft (2 SWS) (3 LP); Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (14.4.) Rosalinde Sartorti
Über die Lektüre ausgewählter theoretischer Texte soll sowohl an traditionelle geisteswissen-schaftliche Methoden (Hermeneutik), an Strukturalismus und Semiotik, wie auch an neuere, postmoderne Ansätze (New Cultural History, New Historicism) herangeführt werden

Bedingung für die Scheinvergabe: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Abschlussklausur.

Literatur: Ein Reader mit den grundlegenden Texten liegt Anfang des Semesters aus.
 
(16 446)
Modul B, KK -
Vom Müßiggang zur Pathologie: Regression als autobiographisches Verfahren (2 SWS) (3 LP); Do 12.00-14.00 - Hüttenweg 9, Kleiner Seminarraum (14.4.) Heike Winkel
Tagebücher, Briefe und Autobiographien werden in der Forschung immer wieder als Ort literarischer Identitätsbildung beschrieben. Der schriftliche Selbstentwurf wird dabei implizit als emanzipatorischer Akt verstanden. Gleichzeitig ist nicht zu übersehen, dass viele Autoren in ihren Texten keine Entwicklungsgeschichte erzählen, sondern regressiv um sich selbst kreisen: Faulheit, Überdruss, Krankheit und die Banalitäten des Alltags gehören zu den wichtigsten Themen der Autobiographik. Das Seminar will den Versuch unternehmen, sie als Strategien der Selbstkonstitution zwischen Verweigerung von Lebenspraxis und subversiver Ästhetik zu untersuchen. Anhand der Lektüre von Texten des russischen und westeuropäischen Realismus und der Moderne soll darüber hinaus die diskursgeschichtliche Transformation von Krankheitskonzepten und Selbstbefindlichkeiten nachvollzogen werden.
Gelesen werden u.a. Briefe und Tagebücher von Anton Čechov, Leo Tolstoj, Ivan Turgenev und Gustave Flaubert (insbesondere die Korrespondenz der Beiden), Franz Kafka, Marcel Proust und Osip Mandel’štam.

Einführende Lektüre:
Esther Fischer-Homberger: Hypochondrie. Melancholie bis Neurose. Krankheiten und Zustandsbilder, Bern, Stuttgart, Wien 1970
Dietrich von Engelhardt: Krankheit, Schmerz und Lebenskunst: eine Kulturgeschichte der Körpererfahrung, München 1999
Jean Starobinski: Kleine Geschichte des Körpergefühls, Frankfurt a.M. 1991
 
(31 708)
Modul B, Seminar -
Majakovskij − Jesus. Aneignungen des Erlösers in der Avantgarde (2 SWS) (8 LP); Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55, 323 (12.4.) Georg Witte
Die literarischen und künstlerischen Avantgarden der ersten drei Dekaden des 20. Jahrhunderts zitierten in ihrem eschatologischen Utopismus eine Vielfalt kultureller Präfigurationen. Nicht zuletzt der Erlösungstopos war ein Feld literarischer Aneignungen. Wie solche Aneignungen verliefen, wie sie sich zerspannten zwischen Negation und Affirmation der Toposgeschichte, zwischen Nachahmung und Usurpation der biblischen Präfigurationen – das soll am Beispiel der russischen literarischen Avantgarde (neben Vladimir Majakovskij hier vor allem Aleksandr Blok und Konstantin Vaginov) untersucht werden. Die Fragestellung des Seminars soll sich dabei nicht auf Aspekte der Intertextualität beschränken. Es scheint der Avantgarde in ihrem überspannten kulturrevolutionären Anspruch um mehr zu gehen als um die Aneignung von Texten durch Texte – nämlich um die 'barbaristische' Infragestellung eines Medialisierungsprinzips Schrift selbst. Wenn Majakovskij der Erlöser ist, dann ist er es, indem er diesen Topos vom 'Buch' löst – vom Buch als pars pro toto eines von der Avantgarde in Frage gestellten Prinzips kultureller Tradition. Avantgardistischer Radikalismus würde sich damit stilisieren in die Hybris einer zweiten Inkarnation, einer Re-Inkarnation des durch die Schrifttradition ver-buchten Erlöser-Vorgängers.

Vorbereitende Lektüre:

Majakovskij, Vladimir: Darüber. Poem. Russ./dt. Nachdichtung von Alfred Edgar Thoss. Leipzig 1985.
Grigat-Everts, Senta: V. V. Majakovskij, "Pro eto". Übersetzung und Interpretation. München 1975.
Masing Delic, Irene: Abolishing Death. A Salvation Myth of Russian Twentieth-Century Literature. Stanford/California (Stanford University Press) 1992.
Vajskopf, Michail: Vo ves' logos. Religija Majakovskogo. Moskau, Jersualem 1997.
 
(31 705)
Modul C, KK -
Das Bildungswesen Osteuropas nach der Erweiterung der Europäischen Union (2 SWS) (4 LP); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs B (11.4.) Rainer Riedel
Der Prozess der schrittweisen Schaffung des einheitlichen europäischen Bildungsraumes und der Beitritt einer Reihe ost- und südeuropäischer Staaten zur Europäischen Union setzen neue bildungspolitische und pädagogische Fragen auf die Tagesordnung. Das Seminar will deshalb einen Beitrag dazu leisten, diese neuen Problemfelder herauszuarbeiten, zu analysieren und einer Wertung zu unterziehen. Es soll immanent deutlich werden, worin die große Bedeutung von Bildung für eine erfolgreiche gesamtgesellschaftliche Entwicklung besteht.
 
(31 706)
Modul C, KK -
Dimensionen europäischer Integration aus kulturwissenschaftlicher Sicht (2 SWS) (4 LP); Fr 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 121 (15.4.) Rosalinde Sartorti
Die in der Ringvorlesung im Wintersemester angesprochenen Problemfelder von Selbst- und Fremdwahrnehmung (das Eigene und das Fremde), des „cultural mapping“ und „remapping“ im Kontext der Globalisierung, sollen anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen (Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft etc.) aufgezeigt und im Hinblick auf ihre integrierende bzw. abgrenzende Wirkung analysiert werden. Den Bezugsrahmen bilden verschiedene kulturtheoretische Ansätze, die wiederum auf ihren politisch instrumentellen Charakter hinterfragt werden müssen.

Bedingung für den Erwerb eines Leistungsnachweises: Regelmäßige Teilnahme, Referat, schriftliche Hausarbeit.
 
(31 703)
Modul C, KK -
Ivan Turgenev (2 SWS) (4 LP); Mo 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 301 (11.4.) Heike Winkel
Das Seminar soll einen Einblick in das Prosawerk Ivan Turgenevs geben. Anhand einer Lektüre ausgewählter Texte aus seinem umfangreichen Werk sollen Grundzüge der Poetik des Realismus erarbeitet werden. Turgenevs Romane, insbesondere Väter und Söhne (1862) werden immer wieder als paradigmatische Beispiele der Austragung aktueller gesellschaftspolitischer Diskussionen in der Literatur gelesen. Die Lektüre im Seminar soll diese Diskussionszusammenhänge verdeutlichen und gleichzeitig der Frage auf den Grund gehen, wie sie ästhetisch anverwandelt werden.
Dabei sollen die Spezifika des Turgenev’schen Realismus herausgearbeitet werden, der in der Forschung immer wieder „poetisch“ genannt worden ist. Im Hinblick auf Turgenevs Rolle als einer der prominentesten Mittler zwischen der russischen und der westeuropäischen Kultur seiner Zeit sind hierfür auch intertextuelle Bezüge nachzuvollziehen. Turgenev importiert in die russische Literatur nicht nur Motive und Archetypen wie Hamlet, Faust oder Don Quichotte, sondern auch philosophische Konzepte und Erzählformen. Dabei kreiert er einen Erzählstil, der seinen eigenen Realismus auf der Textebene immer wieder zugleich begründet und hinterfragt. Vor allem Turgenevs Darstellung des Antagonismus von Ideologie und Gefühl, seine Auseinandersetzung mit dem Problem der Darstellung von Liebe, seine Ausflüge in die Phantastik und nicht zuletzt seine Sprachskepsis sollen in diesem Zusammenhang erläutert werden.
Gelesen werden u.a.: „Rudin“, „Otcy i deti“ („Väter und Söhne“), „Pervaja Ljubov’“ („Erste Liebe“), „Vešnye vody“ („Frühlingsfluten“), „Zatiš’e“ („Im stillen Winkel“) „Faust“, „Mumu“, „Klara Milič“

Einführende Lektüre:
E. Kagan-Kans: Hamlet and Don Quixote. Turgenev’s Ambivalent Vision, The Hague, Paris 1975
J.B. Woodward: Metaphysical Conflict. A Study of the Major Novels of Ivan Turgenev, München 1990
Rolf-Dieter Kluge: Ivan S. Turgenev. Dichtung zwischen Hoffnung und Entsagung, München 1992
Peter Thiergen (Hg.): Ivan S. Turgenev: Leben, Werk und Wirkung, München 1995
 
(31 704)
Modul D, KK -
Die "Umgestaltung der Natur" - Untersuchung eines zentralen Paradigmas der sowjetischen Kulturgeschichte (2 SWS) (4 LP); Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (13.4.) Igor Polianski
Nach der politischen Revolution von 1917 wurde in der Sowjetunion ein ambitioniertes Unternehmen begonnen, diese durch eine „naturale“ Revolution zu transzendieren. Sowohl die innere Natur des Menschen als auch dessen äußere Umwelt sollten auf wissenschaftlicher Basis radikal verändert werden. Die „Verschiebung des Südens in den Norden“ und die Schaffung neuer Lebewesen, die Umkehrung sibirischer Flüsse und die Eroberung des Kosmos sind die bekanntesten Projekte der wissenschaftlich-technischen Revolution in der UdSSR. Heilsversprechen reichten dabei von der Züchtung von Lilien mit Veilchenduft bis zu Wiederbelebung der Toten sowie der Bezwingung des Zufalls. Das Proseminar widmet sich insbesondere den kulturellen Implikationen dieser Hybris. Erstens soll der Diskurs der „Umgestaltung der Natur“ zu dessen ideengeschichtliche Voraussetzungen rückgebunden und komparatistisch im internationalen Kontext analysiert werden. Zweitens wird untersucht, in welcher Form diese historischen Modelle, Szenarien, Visionen und Sehnsüchte in der politisch-ideologischen Doktrin des dialektischen Materialismus aufgenommen worden sind und diese modifizierten. Drittens wird nach der medialen Vermittlung der wissenschaftlich-technischen Revolution und in diesem Rahmen nach ästhetisch-künstlerischen Techniken der Aufarbeitung des persuasiven Potentials der Natur gefragt werden. Hierzu sollen sowohl propagandistische und populärwissenschaftliche Literatur als auch Werke der Belletristik, der bildenden Kunst und Filme herangezogen werden.
 
(31 707)
Modul D, KK -
Ästhetische Aneignungen von Wissenschaft und Technik: Zur Popularisierung der Wissenschaften in der russischen Kultur von 1850 bis 1950 (4 SWS) (4 LP); Do 12.00-16.00 - OEI, Garystr. 55, 302a (14.4.) Torben Philipp,
Matthias Schwartz
Ab spätestens dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts setzt in Russland ein wissenschaftlich-technischer Modernisierungsschub ein, der nachhaltig in Kunst und Literatur reflektiert wird. Ästhetische Moden, ein sich rapide veränderndes Wissen von der Natur und neue Technologien (der Bewegung, Beobachtung, Produktion etc.) entfalten dabei eine Dynamik, die wechselseitige Aneignungen und Abstoßungen in Gang setzen. Zugleich reagieren sie auf die Anforderungen immer breiter werdender Leserschaften und einer kommerziellen Massenkultur.
Im Seminar soll nach diesen Verschiebungen gefragt werden. Neben methodischen Überlegungen (New Historicism, Intermedialität u.a.) und einem Überblick über die Wissenschaftsgeschichte der Zeit sollen exemplarisch medizinische, physiologische, evolutionäre Diskurse (Darwin, Sečenov, Pavlov u.a.) verfolgt und ihre Diskursivierungen in der russischen Kultur anhand von Klassikern (Pisarev, Turgenev, Čechov, Avantgarde u.a.), populären und populärwissenschaftlichen Texten (Science-Fiction u.a.) sowie Fotografie und Film untersucht werden.
Im Rahmen des Seminars sind Exkursionen und Filmtermine geplant.

Literatur zur Vorbereitung:
Graham, Loren R.: Science in Russia and the Soviet Union. A Short History. Cambridge 1993.
Kelly, Catriona / Shepherd, David (Hg.): Constructing Russian Culture in the Age of Revolution. Oxford 1998. (Kap. 1 + 2)
Merten, Sabine: Die Entstehung des Realismus aus der Poetik der Medizin. Die russische Literatur der 40er bis 60er Jahre des 19. Jahrhunderts. Wiesbaden 2003.
Schwarz, Andrea: Der Schlüssel zur modernen Welt. Wissenschaftspopularisierung in Großbritannien und Deutschland im Übergang zur Moderne (ca.1870-1914). Stuttgart 1999.
 
(31 709)
Wahlveranstaltung -
Mensch und Tier. Literatur und anthropologische Maschine (2 SWS); Mo 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55, Hs A (18.4.) Georg Witte
Mensch und Tier bilden seit der antiken Mythologie ein Reich der wechselseitigen Vertauschungen, Spiegelungen, Vermischungen und Verwandlungen. In sei es anthropomorphen, sei es theriomorphen Gestaltungen bevölkern sie Fabeln und Metamorphosen (von Ovid bis Kafka). Wie verhalten sich diese literarischen Artikulationen des Verhältnisses von Tier und Mensch zu einer "anthropologischen Maschine" (Giorgio Agamben), die eine Exklusivität des Menschen durch – wissens- und imaginationsgeschichtlich immer neu motivierte - Zäsuren zwischen dem Humanen und dem Animalischen perpetuiert? Inwiefern ist Literatur selbst Teil dieses Diskurses? Inwiefern unterläuft sie ihn? Inwiefern können literarische Sprache und literarische Imagination ein "Tierwerden" (Deleuze/Guattari) denken lassen? Solche Fragen sollen diskutiert werden am Beispiel einzelner motivisch-thematischer Komplexe und deren ideologischer Unterfütterungen (etwa vitalistische Konzepte des Stierkampfs oder der Jagd), am Beispiel perspektivischer Verdrehungen (Blick von Tieren auf die menschliche Welt, etwa bei Hoffmann, Gogol', Tolstoj, Bulgakov), am Beispiel "entstaltender" poetischer Tropen (vgl. etwa die Bildgeschichte der Fliegen in der russischen Literatur, vgl. die Poetik des Monströsen in der Moderne). Auch Explikationen des Themas in essayistisch-fiktionalen Mischformen (z. B. Coetzee) sollen berücksichtigt werden.
 
(31 611)
C -
Colloquium für Magister- und Masterkandidat/inn/en (2 SWS); Do 18.00-20.00 - OEI, Garystr. 55, 101 (14.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Masterabschlußarbeit schreiben wollen, soll in diesem interdisziplinären Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollen, sofern es die Zeit erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.

Weiteres Studienangebot

Informationen zum Online-Fernstudiengang East European Studien (M.A.): siehe http://www.ees-online.org/


Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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