15 707
- V - |
Richard Sennett - Anthropologie des Städtischen
(2 SWS); Mo 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(11.4.) |
Klaus M. Schmals |
1. Erläuterung der Veranstaltung und Vergabe von Referaten 2. Diskussion eines vorbereiteten Thesenpapiers 3. Das Werk von R. Sennett: Europäische Kultur und globale Präsenz; Erfahrung des Selbst und die Entstehung der Stadt; hermeneutisch und fallorientierte Erkenntnisse 4. "Fleisch und Stein": Der Körper des Bürgers im perikleischen Athen und der Schutz des Rituals in Athen; Ort und Zeit im Rom Hadrians; die Gemeinde - jeder Mensch ist sich selbst ein Teufel (Paris); Berührungsangst (Venedig); sich bewegende Körper - freigesetzte Körper - städtischer Individualismus (London); das multikulturelle New York 5. Verfall und Ende des öffentlichen Lebens - Die Tyrannei der Intimität 6. Der flexible Mensch, die Kultur des Unterschieds und der "Respekt im Zeitalter der Ungleichheit" Literatur: (1) Sennett, R., Fleisch und Stein - Der Körper und die Stadt in der westlichen Zivilisation., Frankfurt/Main 1997. (2) Sennett, R., Civitas - Die Großstadt und die Kultur des Unterschieds, Frankfurt/Main 1991. |
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(15 635)
- V - |
Die Stadt zwischen Erster und Zweiter Moderne
(2 SWS); Fr 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(15.4.) |
Klaus M. Schmals |
1. Vorstellung des Programms und Verteilung von Referatsthemen 2. Zusammenfassung der Ergebnisse der "Einführung in die Stadt- und Regionalsoziologie" (WS 2004/05) 3. Ebenen der Veranstaltung: - Die Konzepte "Erste und Zweite Moderne" aus der Perspektive von Philosophie, Soziologie und Ökonomie (vgl. Welsch, Habermas, Hradil und Beck) - Modernisierungstheorien und städtische Lebenswelt (vgl. Beck, Negt, Zapf) - Stadt und Stadtentwicklung zwischen "Erster und Zweiter Moderne" (vgl. Le Corbusier, Klotz, Sennett, Prigge oder Schmals) - Raum (Feld), Lebensstil, Raumbilder, Migration, Globalisierung/Lokalisierung und soziale "Ungleichheit" zwischen "Erster und Zweiter Moderne" 4. Zusammenfassung "Die Erfindung der Stadt der "Zweiten Moderne" Literatur: (1) Welsch, W., Unsere postmoderne Moderne, Weinheim 1991. (2) Schmals, K.M., Die zivile Stadt. In: M. Wentz (Hg.), Die Kompakte Stadt, Frankfurt/Main 2000. |
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15 708
- HS - |
Der Wandel der Zuschreibungscodes des Bürgertums im historischen Prozess
(2 SWS); Di 10.00-12.00 - IfS, Garystr. 55, Hs B |
(12.4.) |
Alexander Sieg |
Das Bürgertum unterliegt sowohl im Selbstverständnis, wie auch in der öffentlichen Wahrnehmung differierenden Einschätzungen und Zuschreibungen. Roland Barthes macht darauf aufmerksam, dass es sich zu entnennen und zu verbergen trachtet. Im historischen Prozess unterliegt das Bürgertum einem beständigen Wandel, der unterschiedliche Distinktionsstrategien und Selbstdarstellungsmechanismen zum Vorschein bringt, die sich in spezifischen Formen und Stellungen hinsichtlich des Besitzes, der Verantwortung und der Außendarstellung entäußern. Literatur:(1) Boltanski, Luc (1990): Die Führungskräfte. Frankfurt am Main. (2) de Saint Martin, Monique (2003): Der Adel. Soziologie eines Standes. Konstanz. (3) Goblot, Edmond (1994): Klasse und Differenz. Konstanz. (4) Veblen, Thorstein (1959): Theorie der feinen Leute. Köln. |
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15 709
- HS - |
Die Intellektuellen zwischen Globalisierungskritik und Neoliberalismus
(2 SWS); Di 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(12.4.) |
Rolf-Dieter Hepp |
Der literarische und der soziologische Diskurs bilden verschiedene Arten und Formen der Aneignung, der Darstellung und Verarbeitung von Erfahrungen sozialer Wirklichkeit. Unter diesen Aspekten werden sie als epistemologische Gegensatzpaare gefasst. Phantasie/Wirklichkeit, Imagination/Realität umreißen verschiedene Positionen des Schreibens, die auf dem Gegensatzpaar singuläre Erfahrung/Objektivation basieren. Lepenies stellt in „Die drei Kulturen“ heraus, dass in der französischen Tradition ein anderes Verhältnis zwischen literarischen und wissenschaftlichen Formen der Objektivierung besteht als in der deutschen Tradition. Im Rahmen des Seminars soll herausgearbeitet werden, welche spezifischen Affinitäten in Frankreich zwischen literarischem und wissenschaftlichem Feld existieren und inwieweit sozialwissenschaftliches Denken dadurch geprägt wird. Literatur: (1) Bourdieu, Pierre (1999): Die Regeln der Kunst. Frankfurt am Main. (2) Jurt, Joseph (1995): Das literarische Feld. Darmstadt.(3) Lepenies, Wolf (1985): Die drei Kulturen. Soziologie zwischen Literatur und Wissenschaft. München. (4) Pinto, Louis/ Schultheis, Franz (1997) (Hrsg): Streifzüge durch das literarische Feld. Konstanz. |
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(32 631)
- HS - |
John Dewey, Kunst als Erfahrung (Art as Experience)
(2 SWS) (7 cr); Mo 12.00-14.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 305 . |
(11.4.) |
Heinrich Yberg |
John Dewey ist einer der herausragendsten Vertreter des amerikanischen Pragmatismus. „Art as Experience“ ist nicht einfach nur eine Theorie zum Verhältnis von Kunst und Gesellschaft auf der Basis der Sozialphilosophie des amerikanischen Pragmatismus. Bei diesem Werk handelt es sich zugleich um eine fundamentale Auseinandersetzung mit der Konstitution des modernen Menschen, der kommunikativen Erzeugung des hochmodernen Handlungsraumes. Das Seminar richtet sich an Studierende im Hauptstudium Nordamerikastudien, Soziologie, Kultur- und Literaturwissenschaften, die sich für die allgemeinen theoretischen Grundlagen des amerikanischen Pragmatismus interessieren. Ziel dieser Lehrveranstaltung wird sein, mit John Dewey in die handlungstheoretischen Tiefen und damit in die Entstehungsbedingungen von Subjekt und Gesellschaft vorzustoßen.
Literatur: John Dewey, Kunst als Erfahrung, Frankfurt/Main 1980 (1934). Engl., Art as Experience, New York 1958 (1934). |
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15 710
- HS - |
Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich
(2 SWS); Mi 12.00-14.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(13.4.) |
Mike Steffen Schäfer |
Massenmedien sind der relevanteste Ort der Selbstbeobachtung moderner Gesellschaften. Sie beobachten und beschreiben Ereignisse unterschiedlicher gesellschaftlicher Teilsysteme und stellen die erzeugten Informationen der Gesellschaft dann wieder zur Verfügung. Auf diese Weise ermöglichen sie es Menschen, Entwicklungen wahrzunehmen, die sie selbst nicht erlebt haben. Allerdings bilden Massenmedien die Wirklichkeit dabei nicht originalgetreu ab – sie konstruieren Realität nach eigenen, massenmedialen Regeln. Dabei versuchen gesellschaftliche Akteure, die Medienberichterstattung zu ihren Gunsten zu beeinflussen, sich selbst und ihre Positionen massenmedial sichtbar und wirksam zu machen. Mit Blick auf die politische Relevanz dieser Konstruktionsprozesse wird sich das Seminar zunächst mit den Entstehungsbedingungen von Medienaussagen und mit deren Nutzungs- und Rezeptionskontexten auseinandersetzen. Anschließend sollen verschiedene nationale Mediensysteme in ihren institutionellen Strukturen, Arbeitsweisen und Debattenkulturen verglichen werden. Hierbei werden Aspekte der Europäisierung und die Rolle der EU besonders berücksichtigt. Literatur zur Einführung: Jarren, O./P. Donges (2002): Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Eine Einführung (2 Bde.). Opladen: Westdeutscher Verlag. |
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(32 621)
- HS - |
Zur Bedeutung des Sports in der US-amerikanischen Gesellschaft
(2 SWS) (7 cr); Mi 12.00-14.00 - JFKI, Lansstr. 7-9, Raum 319 |
(13.4.) |
Katrin Döveling |
Sport spielt unbestritten in der US-amerikanischen Gesellschaft eine bedeutende Rolle. Dieser Kurs geht der Bedeutung und Faszination der verschiedenen Sportarten in der US-amerikanischen Gesellschaft in einer soziologischen Analyse nach. Konkretisiert werden nicht nur die historischen Hintergründe, sondern ebenso zeitgenössische Perspektiven der Soziologie des Sports in den USA. Das Seminar gibt hierzu einen Überblick über Fragen und Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Analyse des Sports in den USA. Unter anderem wird das Verhältnis von Sport und US-amerikanischer Gesellschaft im Hinblick auf folgende Schwerpunkte diskutiert: Historische Hintergründe der hegemonialen Sportkultur in den USA, TV-Sport, College Sports, Professional Sports und High School Sports, Geschlecht und ethischer Zugehörigkeit, Nationalismus sowie Kommerzialisierung von Sport und die Bedeutung der Massenmedien in der Mobilisierung der Massen. In Case Studies werden außerdem aktuelle Sportereignisse und deren Reflektion in US amerikanischen Medien analysiert. Das Seminar wird in englischer und deutscher Sprache durchgeführt.
Grundlegende Literatur: Coakley, J./Dunning, E. (Eds.): Handbook of Sport Studies. London. 2000. Coakley Jay J.: Sport in society: Issues and controversies. 7th edition, Boston. 2001. Eitzen, Stanley D., George H. Sage (1978): Sociology of North American Sport, Madison, Dubuque, Indianapolis, Melbourne, Oxford, 7th edition. 2002. Markovits, Andreij und Steven Hellerman: Im Abseits. Fußball in der amerikanischen Sportkultur. Hamburg. 2002. |
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15 711
- HS - |
Imagination, Phantasie und Gewalt. Zur Soziologie von Dietmar Kamper
(2 SWS); Mi 14.00-16.00 - IfS, Garystr. 55, 302a |
(13.4.) |
Frithjof Hager,
Bernhard Ternes |
In diesem Seminar werden die Schriften von Dietmar Kamper gelesen und in ihrer Aktualität diskutiert: Kamper hat in seinen Untersuchungen immer wieder den Anteil des Phantasmatischen an der Bildung des Wirklichkeitssinns zum Thema gemacht. Er zeigt, daß die Gewalttätigkeit im Imaginären beginnt. Gegen diese Bedrohung hilft nur die Einbildung einer Wirklichkeit, die über das Reale hinauskommen kann - diese These zu untersuchen, ist Aufgabe des Seminars. Literatur wird am Beginn angegeben. |
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15 712
- HS - |
Subjektlose Gesellschaft (Niklas Luhmann) versus transklassische Subjektivität (Gotthard Günther) Teil 2
(2 SWS); Do 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(14.4.) |
Andreas Hellmann,
Michael Over |
Fortsetzung des Seminars vom Wintersemester 2004/05. Während es im vorigen Semester darum ging, zunächst die Grundkonzeptionen und Grundbegriffe der Arbeiten Gotthard Günthers - wie Mono- und Polykontexturalität, Kybernetik, das Reflexionssubjekt, die doppelte Negation, Weltgeschichte des Nichts - zu erarbeiten, sollen auf der Grundlage des bisher Erarbeiteten die genannten Themenkomplexe vertieft werden und durch weitere Aufsätze Günthers aus "Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik", längere Passagen aus "Idee und Grundriß einer nicht-aristotelischen Logik" (Thematik des "Du", 1. u. 5. Kap.) sowie aus "Die amerikanische Apokalypse" (Geschichtsmetaphysik) ergänzt werden. In Bezug auf die Rolle der Kybernetik geht es insbesondere um die Frage, wie nach der Auffassung Günthers die Kybernetik bzw. Technik dadurch, dass sie bereits auf der Ebene des Tertium Datur operiert, über jene Schwelle des Posthistoire hinausführt - indem, wie Günther ausführt, die Information, das "Dritte", das "Es" mit seinen sowohl irreflexiven wie reflexiven Eigenschaften innerhalb der Gesellschaft "objektiv ontologische Verbindlichkeit" (Günther) herzustellen vermag. Zur Theorie differenter Subjekte sollen G. Agambens "Die kommende Gesellschaft", Negri/Hardts "Multitude" sowie Arbeiten von Saskia Sassen hinzugezogen werden. Literatur: (1) Günther, Gotthard, Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik Bd. 1-3, Hamburg, 1976-80; (2) ders., Idee und Grundriß einer nicht-aristotelischen Logik, Hamburg, 1978, spez., 59-124 u. 301-41; (3) ders., Das Bewußtsein der Maschinen, Baden-Baden, 1963; (4) ders., Die amerikanische Apokalypse, München, Wien, 2000; (5) Sloterdijk, Peter, Sphären 3. Schäume, Frankfurt/M., 2004; (6) Saskia Sassen, Machtbeben, Stuttgart, München, 2000; (7) Agamben, Giorgio, Die kommende Gesellschaft, Berlin, 2003; (8) Negri, Antonio, Hardt, Michael, Multutude, Frankfurt/M., 2004. |
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15 718
- HS - |
Gewalt der Medien
(Fortsetzung)
(2 SWS); Fr 14.00-16.00 - OSI, Ihnestr. 21, F |
(15.4.) |
Samuel Sieber |
Müssen Computerspiele als Element moderner Jugendkultur anerkannt werden, so stellt sich weiterhin die Frage nach den unmittelbaren Auswirkungen von medial reproduzierter und real angewandter Gewalt. Fast scheint es, dass die Bilder der Gewalt und der boomende Markt der Computerspiele eine neues Verständnis des gesellschaftlichen Alltags prägen. Welches Gründe lassen sich für den kommerziellen Erfolg von Spielen wie 'Quake', 'Counterstrike' und 'Doom' finden? Und ist der Zusammenhang von virtuell spielen und real morden, so naheliegend, wie er kontinuierlich durch Medien und Pädagogen beschworen wird? Um der Beantwortung der Fragen näher zu kommen, sollen Interviews und Befragungen mit Spielhersteller, Computerexperten, Jugendliche, Eltern oder Verantwortliche für die Indizierung von Spielen und Filmen vorbereitet, durchgeführt und dokumentieren werden. |
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Raumänderung |
15 713
- HS - |
'Parallelgesellschaft': Zur Soziologie des Ausnahmezustands
(2 SWS); Vorbesprechung Di 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(19.4.) |
Gerburg Treusch-Dieter |
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Block Fr 27.5. bis So 29.5., jeweils 12.00-20.00, am Fr - IfS, Garystr. 55, Hs A |
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am Sa - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11 |
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am So n. V. |
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'Parallelgesellschaft' steht für Desintegration, also für ein Schreckbild schlechthin. Und je mehr sich die Gesellschaft unter der Bedingung dereguliert, dass sich der Nationalstaat auflöst, desto mehr lädt sich dieses Schreckbild mit einem alten Grauen jüngsten Datums auf. Für die dabei produzierten Sündenböcke gilt zwar, dass im Antiislamismus die projektiven Mechanismen des Antisemitismus wiederkehren, aber nicht nur. Denn der NS-Antisemitismus richtete sich gegen einen jüdischen Bolschewismus, der die sozialistische Revolution zu verantworten habe; der Antiislamisus richtet sich gegen ein vormodernes Wertesystem, dem der Terror der Religion zuzuschreiben sei. Im Seminar wird diese Gegenüberstellung auf die 'Dialektik' der Moderne, bezogen, die sich bei ihrer Abwehr aller Revolutionen stets auf die Vormoderne fixierte, ohne dass sie mit der Aufklärung je ernst gemacht hätte. Wenn also inzwischen patriotische Parolen die Aufklärung als 'Leitkultur' gegen eine vormoderne 'Parallelgesellschaft' beschwören, dann verbirgt dieses Schreckbild das, was diese 'Leitkultur' einer 'Gesellschaft der Mehrheit' selber will. Es handelt sich um Gegenaufklärung, die auf den Ausnahmezustand angewiesen ist: Ein Zusammenhang, den das Seminar im Hinblick auf die Auflösung des Nationalstaats untersucht. |
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Raumänderung |
15 714
- HS - |
Das Theater als Modell der Soziologie: Schiller 2005
(2 SWS); Vorbesprechung Di 18.00-20.00 - IfS, Garystr. 55, 301 |
(19.4.) |
Gerburg Treusch-Dieter |
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Block Fr 1.7. bis So 3.7., jeweils 12.00-20.00, am Fr - IfS, Garystr. 55, Hs A |
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am Sa - Habelschwerdter Allee 45, K 23/11 |
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am So n. V. |
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Der 200. Todestag des 1805 gestorbenen Autors soll zum Anlass dafür werden, dass er für das Denken der Gesellschaft zurückgewonnen wird. Schiller setzt das Medium Theater explizit als Instrument der Gesellschaftsanalyse in der Schnittstelle zwischen einer untergehenden und einer kommenden Gesellschaft ein, wobei er den Absolutismus ebenso 'dekonstruiert' wie die aufsteigende Klasse des Bürgertums. Schiller fragt mittels des Mediums Theater zum einen, inwiefern es gesellschaftliche Bindung zu stiften imstande ist; er fragt zum zweiten, inwiefern es zur Veränderung des Verhaltens und damit des Handelns führt; und er fragt zum dritten, inwiefern durch das Medium Theater eine Gesellschaftsform entworfen werden kann, die sich in Zukunft realisieren wird. Dreh- und Angelpunkt dieser Fragen ist die Einbildungskraft, der Schiller unter Bezug auf Kant einen revolutionären Stellenwert zumißt, von dem aus er den "politischen Künstler" der Moderne konzipiert. Wenn also '68 gerufen wird, "Die Phantasie an die Macht", ein Wahlspruch, der auf die künstlerischen Avantgarden der Moderne verweist, ist der Ausgangspunkt bei Schiller zu suchen, der die Einbildungskraft zum "autonomen Prinzip" der Gesellschaftsveränderung erhebt. Das Seminar behandelt Schiller sowohl immanent als auch unter Bezug auf postmoderne Formen soziologischer Theoriebildung. |
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15 715
- C - |
Diplomand/inn/encolloquium
(2 SWS); Mo 16.00-18.00 - IfS, Garystr. 55, 323 |
(11.4.) |
Frithjof Hager |
Das Diplomandencolloquium steht zwar allen Soziologiestudenten offen, ist aber in erster Linie für diejenigen Studenten gedacht, die Forschungspraktika in der Kultursoziologie und Historischen Anthropologie durchgeführt haben.Empirisch orientierte Vorhaben sind erwünscht. |
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15 716
- C - |
Diplomand/inn/en- und Doktorand/innen-Colloquium
(2 SWS); Di 20.00-22.00 - IfS, Garystr. 55, 302a |
(12.4.) |
Gerburg Treusch-Dieter |
In diesem Colloquium werden alle Abschlussarbeiten inhaltlich besprochen, bezogen auf ihren Aufbau strukturiert und im Verlauf ihrer Fertigstellung betreut. Das Collquium findet nach dem ersten Termin nach Absprache statt (Termine unter www.treusch-dieter.de) und ist im ersten Teil gleichzeitig Sprechstunde für kurze Fragen. Ich bot im WS einen Schreib-Workshop an, für den sich niemand gemeldet hat. Sollte doch Interesse bestehen, sammle ich dieses per email unter: treusch-dieter@t-online.de. |
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15 717
- FC - |
Evolution &Praxis: Toward an Integral Theory of Media III
(online Registrierung erforderlich: E-mail mit Betreff "Toward an Integral Theory of Media 3" an: neue.methode@kein.org; weitere Informationen: http://www.wmg-seminar.de/.)
(2 SWS); Block n.V., erstes Treffen: einmalig Do 14.4., n. V. - IfS, Garystr. 55, vor 301 |
(14.4.) |
Till Nikolaus v. Heiseler,
Bernhard Ternes |
Ziel des Colloquiums ist es, die Frage zu behandeln, inwieweit Medientheorie dabei helfen könnte, heutige Gesellschaft zu beschreiben und aktive Instrumente der Exploration und Intervention zu entwickeln. Zu diesem Zweck soll ein Diskurs zwischen Medientheoretikern, Systemtheoretikern, Medienaktivisten und -künstlern hergestellt werden, an dem die Colloquiumsteilnehmer partizipieren werden. Unterschiedliche Tools der Kollaboration (Mailingliste, WIKI etc.) werden im Colloquium vorgestellt und benutzt werden. Das Colloquium wird sich mit unterschiedlichen zurzeit stattfindenden Diskursen verbinden. Bei der ersten Info-Veranstaltung werden wir den Film "La Société du Spectacle" von Guy Debord sehen und diskutieren sowie technische und inhaltliche Fragen zum Colloquium beantworten. |
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(15 676)
- HS - |
Kontingenz. Aspekte einer theoretischen Semantik der Moderne.
(2 SWS); Mo 14.00-18.00, 14-tägl. - Habelschwerdter Allee 45, L 201 |
(11.4.) |
Michael Makropoulos |
Kontingent ist, was auch anders möglich ist, und es ist auch anders möglich, weil es keinen notwendigen Existenzgrund hat. Schon diese allgemeine Bestimmung des Sachverhalts signalisiert, daß Kontingenz etwas ausgesprochen Ambivalentes ist, das sich auf zwei sehr verschiedene Weisen realisiert. Kontingent ist nämlich einerseits alles Zufällige und in seiner Unkalkulierbarkeit schlechterdings Unverfügbare. Kontingent ist aber andererseits auch alles Manipulierbare, also das, was Gegenstand menschlichen Handelns im Sinne einer willkürlichen Konstruktion ist, die auch anders sein könnte. Diese handlungstheoretische Dimension des Sachverhalts ist es, die nun in der Moderne auf höchst folgenreiche Weise nicht nur zum theoretischen Problem wird. Das Seminar wird ausgewählte Konzepte der Kontingenz u.a. von Hans Blumenberg, Reinhart Koselleck, Niklas Luhmann, Zygmunt Bauman, John Dewey und Richard Rorty diskutieren. Thematische Einführung, Programm und Literatur in der ersten Sitzung des Seminars. Weitere Informationen ab Mitte März 2005 im Internet unter www.michael-makropoulos.de. |
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(15 678)
- HS - |
Soziologie der Werte
(3 SWS); Di 8.30-11.00 - IfS, Garystr. 55, 302b |
(12.4.) |
Jürgen Gerhards |
Das Seminar gliedert sich in drei Themenbereiche. 1. Konzepte und Theorien Was versteht man unter Werten, welchen Effekt haben Werte auf das Handeln von Menschen, und wie kann man ihre Genese erklären? Wir werden sowohl klassische Texte diskutieren als auch neuere mikroökonomische Studien und Rational Choice Ansätze besprechen. 2. Werte und Wertwandel Vor allem Inglehart hat eine Theorie des Wertewandels entwickelt, mit der er die Werteentwicklung in westlich-industrialisierten Gesellschaften nach dem 2. Weltkrieg empirisch beschreibt. Wir werden das allgemeine Konzept von Inglehart diskutieren, den Wertewandel im Bereich der Politik und der Familie/Geschlechtsrollen analysieren und die Kritik an Inglehart besprechen. 3. Werte in komparativer Perspektive Schließlich werden neuere, ländervergleichende Studien besprochen. Es liegen mittlerweile auch empirische Studien vor, die versucht haben, den von Huntington postulierten „Kampf der Kulturen“ zu operationalsieren. Literatur: (1) Deth, J. W. van/E. Scarbrough (Hg.), 1995: The Impact of Values. Oxford: Oxford University Press. (2) L. E. Harrison/ S. P. Huntington (Hg.), 2000: Culture Matters. How Values Shape Human Progress. New York: Basic Books. (3) Meulemann, H, 1996: Werte und Wertewandel. Zur Identität einer geteilten und wieder vereinten Nation. München: Juventa. |
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(15 692)
- HS - |
Stadtsoziologische Werkstatt: Exploration des MSC in Malaysia
(2 SWS); Di 18.00-21.00, 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302b |
(12.4.) |
Maja Binder |
In den letzten Semestern wurden verschiedene zeitgenössische Retortenstädte exploriert, welche ihre ITC-Einbindung zum zentralen Gründungsmythos erhoben. In diesem Semester wird der Fokus auf den MSC (Multimedia Super Corridor) in Malaysia gerichtet sein. Sie werden die Recherchen - überwiegend online - fortsetzen. Der MSC wurde Mitte der neunziger Jahre des letzten Jh. von der malaysischen Regierung in Kooperation mit CEOs multinationaler Konzerne wie Siemens, Sony, SUN, IBM konzipiert und sodann ab 1996 ganz real-megaloman als neue mondäne Regierungsstadt einerseits und "SiliconSomething" andererseits im malaysischen Tropenwald hochgezogen. Erklärtes Ziel des multiethnischen Malaysias in dieser ersten Etappe ist es, sich damit gegen die "nahen" Konkurrenten China &Indien und bis 2020 gegenüber "dem Westen" auf dem Weltmarkt durchzusetzen. Vorkenntnisse in Stadtsoziologie und/oder qualitativen Methoden (Chigagoer Schule) sind wünschenswert. Gute Englisch- und Internetkenntnisse werden für Lektüre und Recherche vorausgesetzt. Bitte bachten Sie: Ein Wochenendseminar wird im Juni (genauer Termin noch offen) die wöchendtlichen Termine im Mai ersetzen. |
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(15 733)
- HS - |
Gesellschaftliche Unbewusstheit, Generationentransfer und Geschlechtlichkeit
(2 SWS); Mi 16.00-20.00, 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302a |
(13.4.) |
Uta Ottmüller |
Biographische Spuren kollektiver Traumata. Im Seminar wird die "Ethnopsychoanalyse" Mario Erdheims in Beziehung zur Biographieforschung gesetzt. Nach Erdheim blockiert gesellschaftliche Unbewußtheit soziale und wirtschaftliche Innovation und kanalisiert Aggression im Dienste partikularer Interessen. Dabei spielt die Nicht- oder Unterbewertung weiblicher Arbeit und die Verachtung der Sexualität eine zentrale Rolle. Im Blick der Biographie- und Therapieforschung erscheinen wichtige Bereiche gesellschaftlicher Unbewußtheit als eine Art transgenerationaler Verschiebebahnhof unbewußter Schuldgefühle, Loyalitäten, Ängste und Aggressionen, die die Wiederholung traumatischer Ereignisse begünstigen können. Gelingende Partnerbeziehungen stärken demgegenüber die Fähigkeit, nachzufragen und den transgenerationalen "Pakt des Schweigens" zu brechen. |
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(15 680)
- HS - |
Die Entwicklung der soziologischen Konflikttheorie
(3 SWS); Fr 10.00-13.30 14-tägl. - IfS, Garystr. 55, 302a |
(22.4.) |
Jörg Rössel |
In den fünfziger Jahren ist die Konflikttheorie als sozialtheoretisches Konzept in Reaktion auf die strukturfunktionalistische Theorie entstanden, in der ein zu statisches und harmonisches Gesellschaftsbild wahrgenommen wurde. Dagegen wurde ein Konzept des Sozialen entworfen, das auch Phänomene des Zwangs, des Konflikts und der Gewalt berücksichtigen sollte. In der Folge hat sich allerdings die Konflikttheorie trotz der Anstrengungen einzelner Autoren wie Randall Collins kaum als eigenständiges Paradigma in der Soziologie etabliert. Allerdings sind die Grundideen konflikttheoretischen Denkens in weite Bereiche, vor allem der politischen Soziologie diffundiert. In diesem Seminar sollen die wichtigsten Texte aus dieser Entwicklung gelesen und diskutiert werden. Dabei soll vor allem die Frage im Mittelpunkt stehen, ob sich in der heutigen Diskussion doch Kernelemente eines konflikttheoretischen Paradigmas herauskristallisieren. Literatur: (1) Jonathan Turner, 2003: The Structure of Sociological Theory. Belmont: Wadsworth Publishing. (2) Randall Collins, 1994: Four Sociological Traditions. Oxford: Oxford University Press. (3) Thorsten Bonacker, 2005: Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag. |
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(15 682)
- LK - |
Sozialtheorie als Praxistheorie
(2 SWS); Mi 16.00-18.00 - Institut für Philosophie / Institut für Hermeneutik, Thielallee 43, Seminarraum 1 |
(13.4.) |
Robert Schmidt |
Im Mittelpunkt des als Lektürekurs konzipierten Seminars steht die gegenwärtig viel diskutierte praxistheoretische Wende in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Deren Grundzug besteht darin, nicht mehr Individuen, Interaktionen, Handlungen, Sprache, Institutionen, Rollen, Strukturen oder Systeme, sondern die materiell eingebundenen, miteinander verflochtenen, überindividuell-kollektiven körperlichen Praktiken ins Zentrum der empirischen und theoretischen Analysen zu stellen. Eine praxeologische Sozialtheorie thematisiert in empirischer Perspektive das Soziale als beobachtbares körperliches Geschehen und konzeptualisiert sowohl die körperliche Hervorbringung sozialer Strukturen und Ordnungen als auch ihre Verankerung im menschlichen Körper, der dadurch als sozialer Körper konstituiert ist. In der Lehrveranstaltung soll diese praxeologische Perspektive entlang hierfür klassischer Texte (Norbert Elias, Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Michael Polanyi) sowie aktueller Debattenbeiträge nachvollzogen werden. Einen besonderen Schwerpunkt bilden hierbei praxeologische Studien aus dem Bereich der Wissenschafts- und Technikforschung. Die Veranstaltung ordnet sich dem Bereich Sozialphilosophie zu und richtet sich an Studierende der Philosophie und Soziologie. Seminarplan und Leseliste werden in der ersten Sitzung ausgegeben. Literatur zur Einführung in das Thema: (1) Reckwitz, Andreas: Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken. Eine sozialtheoretische Perspektive. In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 32, H.4, August 2003. S.282-301. (2) Schatzki, Theodore / Karin Knorr-Cetina / Eike von Savigny (Hrsg.): The Practice. |
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