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ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung

Weiterbildender postgradualer Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo)

Im Wintersemester 2003/04 startete an der Freien Universität Berlin der Weiterbildende postgraduale Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz (GeKo) mit einer dreijährigen Pilotphase. Gleichstellungspolitisch Interessierte aller Studienfächer erwerben in drei Semestern Wissen und Handlungskompetenz in Fragen der Chancengleichheit.
Der Studiengang ist am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften angesiedelt. Getragen wird er von einer fächerübergreifenden Kommission, bestehend aus Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern. Das Studienmanagement liegt bei der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung.

Weiterführende Informationen über den Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz, die Lehrenden sowie Aktualisierungen des Lehrveranstaltungsangebots entnehmen Sie bitte der Website des Zusatzstudiengangs unter http://www.fu-berlin.de/gender-kompetenz/.

1. Studienbegleitendes Angebot

14 800
S -
(Virtuelles) Begleitseminar
(2 SWS)
Termin wird noch bekannt gegeben
Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
  Dorothea Lüdke,
Anita Runge

2. Studienbereich I: Grundlagen der Frauen- und Geschlechterforschung

Die Lehrveranstaltungen (LV) des Studienbereichs I basieren u.a. auf den Angeboten der Frauen- und Geschlechterstudien der Freien Universität Berlin. Das Lehrangebot in diesem Studienbereich gilt vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung der angefragten Hochschullehrer/innen und Lehrbeauftragten.

2.1 Modul (A) Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wandel der Zeit - Frauengeschichte, Männergeschichte und Geschlechtergeschichte

(12 116)
PS -
Geschlechtsspezifische Sozialisation
Achtung! Diese Veranstaltung fällt leider aus!

(2 SWS)(3 cr)
Mo 14.00-16.00 - JK 26/133
(19.4.) Bettina Hannover
Es werden pädagogische, entwicklungs- und sozialpsychologische Theorien vorgestellt, die beschreiben, wie Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen herausgebildet werden und welche Mechanismen zur Aufrechterhaltung dieser Unterschiede über die Lebensspanne hinweg beitragen.
Scheinerwerb durch: selbständige Lektüre englischsprachiger Literatur; Referate.
(12 202)
S -
Geschlechtstheorie und Mädchenbildung im ausgehenden 18. Jahrhundert
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - JK 26/101
(14.4.) Yvonne Piesker
Die Bildung von Mädchen und Frauen im 19.Jahrhundert erscheint als eine defizitäre und komplementäre Sonderbildung im Vergleich zur Allgemeinbildung von Jungen und Männern. Dennoch gab es Frauen, die ihr Recht auf eine umfassende Bildung zu verwirklichen suchten. Diese Frauen waren im Erziehungs-, Bildungs- und Sozialbereich tätig und erarbeiteten theoretische Konzepte in denen sie eine allgemeine Veränderung der Bildungsmöglichkeiten für Mädschen und Frauen forderten. Im Seminar sollen anhand ausgewählter Texte einige Konzeptionen für die Erziehung und Bildung von Mädchen und Frauen erarbeitet, analysiert und diskutiert werden.
(15 034)
PS -
Ideengeschichte der feministischen Theorie: Simone de Beauvoir
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - 21/F
(13.4.) Ina Kerner
(15 071)
PS -
Geschlechterverhältnisse in Krieg und Nachkrieg
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - 22/E2
(14.4.) Silke Schneider
(13 527)
PS -
Von "Frauenkunstgeschichte" zu kunsthistorischer Genderforschung
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Karin Gludovatz
Feministische Kunstgeschichte sollte möglichst alle Ausgangspunkte der Disziplin zur Diskussion stellen, da es vor allem darum geht, eben nicht traditionelle Strukturen zu reproduzieren und/oder einfach umzubesetzen (begrifflich, personell), sondern die Strukturen selbst kritischen Reflexionen zu unterziehen. In diesem Sinne möchte das Proseminar weniger eine "feministische Methode" vorstellen, als vielmehr feministische Ansätze in ihrer Prozesshaftigkeit analysieren.
Anhand verschiedener Texte, sollen historische und aktuelle Positionen diskutiert und verglichen werden. Die Textstudien bieten die Grundlagen für inhaltliche Auseinandersetzung, übergeordnete methodologische Fragestellungen, ebenso wie für intensive Arbeit am Text, d.h. für eine "Meta-Lektüre", die auf Struktur, Argumentationsführung und sprachliche Bedeutungskonstituierungen eingehen möchte.
Die Texte sind jeweils in Gruppen vorzubereiten, aber für alle SeminarteilnehmerInnen Pflichtlektüre. Ferner sind Mitarbeit und zwei schriftliche Textanalysen (à 3 Seiten) erforderlich.
Vorbereitende und begleitende Literatur (Auswahl): Norma Broude, Mary D. Garrard (Hg.): The Expanding Discorse: Feminism and Art History, New York 1992; Whitney Davis: Gender, in: Texte zur Kunst, 28, 1997, S. 75-89; FrauenKunstWissenschaft, 16, 1993: Theoretische Orientierung feministischer Kunstwissenschaften; Hildegard Frübis: Kunstgeschichte, in: Christina von Braun, Inge Stephan (Hg.): Gender-Studies. Eine Einführung, Stuttgart-Weimar 2000, 262-275; Daniela Hammer-Tugendhat: Kunst/Kunstgeschichte/Geschlechterkonstruktion, in: Lutz Musner, Gotthart Wunberg (Hg.): Kulturwissenschaften. Aktuelle Positionen, Wien 2002; Griselda Pollock: Differencing the Canon. Feminist Desire and the Writing of Art´s Histories, London-New York 1999; Beate Söntgen: Rahmenwechsel: Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft in feministischer Perspektive, Berlin 1996; Lisa Tickner: Feminismus, Kunstgeschichte und der geschlechtsspezifische Unterschied, in: kritische berichte, 1990 (H. 2), S. 5-36 (1988)
(13 356)
HS -
Hexereidiskurse in der Frühen Neuzeit (auch für Frankreich-Studien)(A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(14.4.) Claudia Ulbrich,
Thomas Max Safley
Im Mittelpunkt dieses geschlechtergeschichtlichen Hauptseminars stehen die großen Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit. Sie sollen vor allem unter historiographischen und diskurstheoretischen Aspekten untersucht werden. Wir werden Texte über Magie und Hexerei aus dem 16. und 17. Jahrhundert lesen und uns dabei von einer Frage Lucien Febvres inspirieren lassen: Wie konnte es kommen, dass die aufgeklärtesten Menschen jener Zeit an Hexen und Dämonen glaubten? Es geht im Seminar also hauptsächlich um eine Geschichte der Wissenschaft und der Mentalitäten. Darüber hinaus soll gefragt werden, wie bestimmte Vorstellungen über das weibliche Geschlecht entstanden bzw. tradiert worden sind und wer welchen Gebrauch von den Traktaten über Hexen und Dämonen gemacht hat.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz über e-mail (ighreiz@zedat.fu-berlin.de) oder Zi. 382.
Einführende Literatur: Merry Wiesner, Women and Gender in early Modern Europe, 2.Ed. Cambridge 2000 (esp. p. 264-287); Diane Purkiss, The Witch in History: Early Modern and Twentieth Century Representations, London 1996; Elspeth Whitney, The witch ‚she'/the historian ‚he': gender and the historiography of the European witch hunts, in: Journal of Women's History 7, 1995, 77-101.Gerhild Scholz Williams, Defining Dominion. The Discourses of Magic and Witchcraft in Early Modern France and Germany, Ann Arbor 1995
(13 357)
HS -
Macht und Herrschaft im Osmanischen Reich und im europäischen Vergleich (16. Jh.) (A)
(2 SWS)
(auch für Frankreich-Studien)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20
(13.4.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele
Ziel dieses interdisziplinären Seminars ist es, Frauen in den Machtzentren des Osmanischen Reiches und der europäischen Höfe im Vergleich zu untersuchen. Auf diesem Weg sollen wesentliche Strukturen vormoderner Herrschaft herausgearbeitet werden. Als geeigneter Ansatzpunkt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zu finden, bieten sich die verschiedenen Frauenrollen in den Palästen (Mütter, Ehefrauen, Töchter, Maitressen, Schwestern, Witwen) an. In diesem Seminar wird Studierenden der Geschichtswissenschaft, der Turkologie, der Islamwissenschaft und vergleichbarer Fachrichtungen die Möglichkeit geboten, interdisziplinär zu arbeiten.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz, Koserstr. 20, Zi. 382.
Einführende Literatur: Leslie P. Peirce, The Imperial Harem: Women and Sovereignty in the Ottoman Empire. N.Y.-Oxford 1993; Faroqhi, Suraiya: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20., Natalie Zemon Davis, Frauen, Politik und Macht, in: Arlette Farge, Natalie Z. Davis, Frühe Neuzeit (= Geschichte der Frauen, Bd. 3), Frankfurt/M. u.a. 1994189-210, Regina Schulte, Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500, Frankfurt/M. 2002, Waltraud Heindl/Regina Schulte, Höfische Welt (=L'Homme. Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 2, 1997) Wien 1997.
(16 741)
PS -
Paar-Briefe / Brief-Paare
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - J 29 / 18
(19.4.) Anita Runge
Nicht nur das Schreiben von Briefen, sondern auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Brief als Teil der literarischen und der Alltagskommunikation unterliegt dem historischen Wandel. Das Proseminar wird einerseits an ausgewählten Briefwechseln (u. a. König – Lessing, Brentano – Mereau, Gontard – Hölderlin, Draws-Tychsen – Fleißer) die geschichtliche Entwicklung des Liebesbriefs vom 18. bis zum 20. Jahrhundert verfolgen. Im Mittelpunkt stehen dabei die brieftheoretisch relevanten Spannungsaspekte Nähe/Distanz, Dialogfunktion/Monologizität, Authentizität/Ästhetisierung sowie die Frage nach dem Umgang mit (literarischen) Mustern und dem Medium Schrift in Korrespondenzen mit bzw. zwischen Autorinnen und Autoren. Andererseits soll die Veränderung der Forschungsperspektive auf den Brief, insbesondere am Beispiel der Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies seit den 1970er Jahren, diskutiert werden.
Die ausgewählten Briefe werden in einem Reader bereitgestellt.
Eine Online-Bibliographie zur Briefforschung findet sich unter der Adresse:
http://www.textkritik.de/briefkasten/forschungsbibl_a_f.htm
Das Proseminar ist auch Teil des Lehrangebots für den Weiterbildenden postgradualen Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz.
(17 407)
HS -
Early Modern Women's Writing
(2 SWS)(10 cr) - auf Englisch
Mo 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4; Raum 203
  Sabine Schülting
In “A Room of One’s Own”, Virginia Woolf asks “why women did not write poetry in the Elizabethan age”. In 1929, Woolf was not aware of the fact that early modern women did write poetry, as well as fiction and drama. Little of it was published in anthologies, though, so that it was only with the development of women’s studies and feminist literary theory in the last decades of the 20th century that a tradition of female writers was ‘unearthed’. Texts which had been forgotten for centuries are now available in modern editions. Today it would thus be more appropriate to reformulate Virginia Woolf’s question and ask why early modern women writers had been excluded from the canon of English literature.

In the seminar, we shall have a look at a large variety of early modern women’s writing, including Lady Mary Wroth’s appropriation of Petrarchan love poetry in her sonnet cycle Pamphilia to Amphilanthus (1621), Elizabeth Cary’s The Tragedy of Mariam, the Fair Queen of Jewry (1613) as well as Margaret Cavendish’s fantastic utopia The Description of a New World Called the Blazing World (1666). We shall analyse these texts in detail and try to situate them in their cultural and literary contexts.

The seminar aims to acquaint students with a wide selection of early modern women’s writing, which revises more traditional accounts of Renaissance literature. This will include a consideration of the complex relationships between gender and genre as well as issues of canonicity. Students will be familiarised with relevant theoretical approaches and critical methodologies for discussing early modern women’s writing.

Students wishing to participate should have finished their ‘Grundstudium’. You should have a genuine interest in the topic since you will have to cope with a demanding reading load and short assignments for each session.

Requirements for a Hauptseminarschein:
  • regular attendance

  • active participation in the discussions

  • a short presentation in class (15 min)

  • a term paper (c. 15 to 20 pages) to be handed in by the end of September 2004


Texts:
Paul Salzman (ed.), Early Modern Women’s Writing: An Anthology 1560-1700 (Oxford World Classics). Oxford: OUP, 2000.
Margaret Cavendish, The Blazing World and Other Writings. London: Penguin, 1994.

Recommended background reading:
Ina Schabert, Englische Literaturgeschichte: Eine neue Darstellung aus der Sicht der Geschlechterforschung. Stuttgart, Kröner, 1997.

Please see my homepage at http://www.philologie.fu-berlin.de/~schuelt/ for more details, the programme and a bibliography.
(15 609)
S -
Sozialisation - Körper - Gesellschaft
(2 SWS)
Anmeldung erfoderlich per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder per
Fon 838 56256

Mi 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 27/14
(14.4.) Ulla Bock
Mit Sozialisation bezeichnen wir den Prozess, in dem sich die menschliche Persönlichkeit in aktiver Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt entwickelt. Das Seminar ist in drei thematische Schwerpunkte gegliedert, die eng miteinander verbunden sind: Es geht zu Beginn um neuere Konzepte der Sozialisation (z.B. Selbstsozialisation). Im weiteren werden vor dem Hintergrund des "doing gender" Aspekt der "geschlechtsspezifischen Sozialisation" debattiert. Im letzten Drittel geht es um den Körper als Medium der Sozialisation. - Ausgangspunkt ist die These, dass wir mit dem Körper über 70% unserer sozialen Informationen austauschen. Die Entwicklung des Körpers vollzieht sich im Spannungsfeld zwischen seinem biologischen Programm und seiner sozialen Formung. Unser Körper und sein "soziales Gewand" werden zu einem Ausdruck unserer Identität. Unsere Körpersprache sagt, wer wir sind. Sie gibt Auskunft über Alter, Geschlecht, Klasse, Rasse, Status und Lebensstil.
Vorbereitet ist ein Reader, der alle Texte, die im Seminar diskutiert werden, enthält. Er kann zu Beginn des Semesters im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden.
(15 659)
PS -
Lebensformen-Liebesformen? Familiensoziologie der "Singlegesellschaft"
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - G2
(14.4.) Kai Brauer
Liebe und Partnerschaft scheinen "natürliche" Koordinaten von Lebensläufen zu sein. In traditionellen Gesellschaften hatte die Familie und deren Kontinuität in der Generationenfolge vor allem aber eine ökonomische Funktion, die Institution der Ehe blieb aber in der Regel Besitzenden vorbehalten. In modernen Gesellschaften wird die "Kernfamilie" zur Normallebensform, die zwischen romantischen Vorstellungen und ökonomischen Kalkülen hohe normative Erwartungen zu erfüllen hat. Nachdem das Monopol der Familie als akzeptierte Form des privaten Zusammenlebens erodiert ist, stellt sich die Frage nach der Relevanz des gesellschaftlichen Konstruktes "Familie". SoziologInnen sagten schon mehrmals ihr Ende, bzw. ihren rapiden Bedeutungsverlust in der "Singlegesellschaft" voraus. Wie verhält es sich aber mit nichtehelichen Partnerschaften? Die Häufigkeit von traditionellen und alternativen Lebensformen und intergenerationelle Transfers zwischen Eltern und Kindern kann an empirischem Material diskutiert werden. Strukturelle Entwicklungen werden anhand der einschlägigen Theorien nachvollzogen. Der Kurs bietet somit eine Einführung in Theorie und Empirie der Familiensoziologie und ihrer Nachbargebiete.

2.2 Modul (B) Arbeit, Profession und Geschlecht: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht

(12 299)
HS -
Arbeit, Geschlecht, Moral
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Container C 4
(15.4.) Ingeborg Siggelkow*
Mit dem Begriff Arbeit war in der Vergangenheit oftmals die Vorstellung von körperlicher Anstrengung und Mühsal verknüpft. Der Einrichtung von Arbeitshäusern in Europa des 16. Jahrhunderts liegt die Vorstellung zugrunde, dass Menschen zur Arbeit erzogen werden können. Als Disziplinarmaßnahme weisen Arbeitshäuser Parallelen zur (historisch späteren) Institution Gefängnis auf. Auffällig ist, dass von den gegenwärtig in Gefängnissen Einsitzenden mehr als 75 % männlich sind. Gibt es eine geschlechtsspezifische Moral? Oder kann die Tatsache, dass Männer offenbar häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten als Frauen, mit der gesellschaftlichen Arbeitsteilung erklärt werden? Im Semiar wird die Relation von Arbeit, Geschlecht und Moral analysiert.
(15 697)
HS -
Glass Ceilings, Revolving Doors and Family Ties. Erwerbsbeteiligung von Frauen
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - 302a
(19.4.) Frances Mc Ginnity
Das Seminar beschäftigt sich mit der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Industrieländern. Der einleitende Teil des Seminars dient der Begriffserklärung und der Einordnung der Frau in der Arbeitsmarktforschung. Dabei werden sowohl Probleme bei der Datenerhebung als auch Frauenarbeitslosigkeit und ihre Konsequenzen thematisiert. Fragen im Seminar werden bsp. sein: Wenn Frauen arbeiten, als was arbeiten sie? Wie viel verdienen sie im Vergleich zu Männern und warum? Wenn Frauen arbeiten, wie arbeiten sie? Warum arbeiten Frauen eher Teilzeit als Männer? Sehen die Karriereverläufe von Frauen, aus Längsschnitt-Perspektive betrachtet, anders aus als die von Männern? Wie wirkt sich die Geburt von Kindern auf den späteren Erwerbsverlauf von Frauen aus? Karriereverläufe von Paaren werden auch ein Thema des Seminars sein. Im letzten Teil wird durch ausgewählte international vergleichende Studien die Rolle des Staates (insbesondere des Wohlfahrtsstaates) und seine Wirkung auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen untersucht.
Grundkenntnisse der Arbeitsmarktsoziologie oder der Soziologie der Geschlechterverhältnisse sind wünschenswert. Gute bis sehr gute Sprachkenntnisse in Englisch sind Vorraussetzung.
(12 578)
S -
Zusammenarbeit in Organisationen im Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konkurrenz (Psy)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - K 25/11; 10.6., 17.6. u. 24.6. auch von 8.00-10.00
(15.4.) Ulrike Schraps
Die Bausteine jeder Organisation sind Gruppen. Das Entstehen und die Funktion von Gruppen im Arbeitsprozeß, die Charakteristika und Abhängigkeiten von Gruppen sowie Macht-, Einfluß- und Entscheidungsprozesse sollen im Seminar analysiert und damit verbundene Konflikte identifiziert werden. Weitere zentrale Themen werden "Gruppen und Führung", "Gruppendynamik und Teambildung" sowie "gender-relevante Fragen in Gruppenprozessen" sein. Einzelne Themenbereiche können auf Grundlage der theoretischen Vorarbeiten anhand einer qualitativen Untersuchung von Beschäftigten aus dem IT-Bereich vertiefend veranschaulicht werden.
(15 663)
PS -
Soziologie der Geschlechter
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - G2
(13.4.) Kornelia Sammet
In der Frauen- und Geschlechterforschung wird Geschlecht auf verschiedenen Ebenen thematisiert; meist wird es als Strukturkategorie oder als eine kulturelle Konstruktion begriffen. Mikrosoziologische Forschungen haben gezeigt, dass soziale Systeme, die ihre Mitglieder als "Personen" begreifen, auf geschlechtsspezifische Erwartungen und Zuschreibungen zurückgreifen können. Dies gilt in besonderer Weise für Interaktionen und persönliche Beziehungen.
In diesem Seminar sollen nach einem einführenden Überblick über die theoretischen Debatten empirische Studien vorgestellt und diskutiert werden, die die interaktive Hervorbringung und Darstellung der Geschlechtszugehörigkeit sowie ihre Neutralisierung als soziale Praxis in verschiedenen Bereichen untersucht haben. Dazu gehören Untersuchungen aus der Berufs- und Professionsforschung, der Paarforschung ebenso wie aus der Kommunikationsforschung.
Das Seminar wendet sich an fortgeschrittene Studierende im Grundstudium.
Literatur zur Einführung: Heintz, Bettina (2001): Geschlecht als (Un-)Ordnungsprinzip. Entwicklungen und Perspektiven der Geschlechtersoziologie. In: dies. (Hg.): Geschlechtersoziologie. Sonderheft der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 41. Opladen. S. 9-29.

2.3 Modul (C) Geschlechterverhältnisse in Politik, Recht und Staat - Zur Relevanz der Frauen- und Geschlechterforschung für die Praxis der Politik der Chancengleichheit und der Geschlechtergleichstellung

(12 296)
V -
Einführung in die erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung: "Geschlecht" in Theorien der Erziehung und Bildung
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - J 27/14
(19.4.) Barbara Drinck
Die Vorlesung führt in das Thema Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft ein. Es werden dabei die historischen, kulturellen und pädagogischen Bedingungen für die Entwicklung, für die Rezeption und für die Perspektiven von Geschlechtertheorien erörtert.
Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt in der geschlechtsspezifischen Betrachtung der Geschichte der Schule und Bildung, d.h. insbesondere auch in einer historischen, didaktischen und empirischen Perspektive der Frauenbildung.
(15 062)
PS -
Abtreibung und Reproduktionsmedizin aus verfassungsrechtlicher und geschlechterpolitischer Sicht
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - 21/E
(15.4.) Sabine Berghahn
(15 283)
BS -
Politisierung der Sexualität. Eine Einführung in Themen der queer theorie und in'queere' Methoden politische Bildungsarbeit
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - OEI/G3
(14.4.) Nancy Wagenknecht
(15 728)
HS -
Komparative Mikroanalysen zur Geschlechterungleichheit
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - 204 (PC-Raum)
(16.4.) Jens Alber
Dieses Seminar des Hauptstudiums knüpft an das im vergangenen Semester durchgeführte Hauptseminar über Geschlechterungleichheit im internationalen Vergleich an. Es ist den damaligen Teilnehmern besonders empfohlen, steht aber auch ohne Einschränkung Studierenden offen, die das Seminar im Wintersemester nicht besucht haben. Im Zentrum des Kurses stehen Auswertungen eines vergleichenden Datensatzes mit Befragungsergebnissen aus 28 europäischen Ländern (Mitgliedsländern der EU und Beitrittskandidaten). Dabei geht es um Fragen der folgenden Art: In welchem Verhältnis steht die von Frauen und Männern gewünschte Zahl von Kindern zur realisierten Kinderzahl? Wie stark ähneln oder unterscheiden sich männliche und weibliche Vorstellungen vom Familienleben? Wie verteilen sich häusliche Arbeiten und Erwerbsarbeit auf die Geschlechter? In welchen Lebensbereichen sind geschlechtsspezifische Diskrepanzen von objektiven Lebensbedingungen und subjektiver Lebenszufriedenheit am größten? Wie ausgeprägt sind länderspezifische Unterschiede in den Geschlechterverhältnissen, und entsprechen die auffindbaren Unterschiede gängigen Typologien von Länderfamilien? Vorausgesetzt werden zumindest elementare Kenntnisse statistischer Methoden und die Beherrschung eines Standard-Programmpakets (SPSS oder Stata). Für die Auswertungen im Kurs ist die Arbeit mit Stata vorgesehen. Geübt werden soll das eigenständige Auswerten von Umfragedaten. Scheine werden für Analysen zu abzusprechenden Fragestellungen in der Form von Hausarbeiten vergeben.
Vorbereitende Lektüre: (1)U.Kohler/F.Kreuter: Datenanalyse mit Stata. München, 2001. (2)J.Gerhards/M. Hölscher: Kulturelle Unterschiede zwischen Mitglieds- und Beitrittsländern der EU. Das Beispiel der Familien- und Gleichberechtigungsvorstellungen. Zeitschrift für Soziologie 32 (3), 2003: 206-225.
(14 257)
PS -
Die Ordnung der Geschlechter: Genderkategorien in muslimischen Gesellschaften
(2 SWS)(4 cr)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(16.4.) Johann Büssow
Neueren Ansätzen der Geschlechterstudien folgend möchte das Proseminar nicht vorrangig nach der Stellung „der Frau“ „im Islam“ fragen, sondern anhand verschiedener Fallbeispiele die Wirksamkeit von Genderkategorien in islamisch geprägten Gesellschaften untersuchen. Dabei sollen islamische Rechtsvorschriften ebenso behandelt werden wie Fallstudien aus verschiedenen Regionen und histori-schen Epochen.
Voraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates.
(16 053)
PS -
Frauen- und Geschlechterforschung in der Philosophie
(2 SWS)
(gilt auch für A1)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 29/209
(19.4.) Ute Frietsch*,
Susanne Lettow*
Die Philosophie hat in den letzten Jahrzehnten wichtige Impulse von feministischen Philosophinnen erhalten. Dieses Seminar soll daher einen Überblick über die unterschiedlichen Konzepte und Strategien geben, die seit den 80er Jahren zur Entwicklung des wissenschaftlichen Feldes "feministische Philosophie" beigetragen haben. Das Seminar behandelt zunächst methodische Probleme der philosophischen Gender-Forschung, wie sie in den letzten Jahren diskutiert wurden. In einem zweiten Teil sollen exemplarisch feministische Auseinandersetzungen mit "klassischen" philosophischen Texten diskutiert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Autoren der Gegenwartsphilosophie.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zur Lektüre englichsprachiger Texte.
Zur Einführung: Nagel-Docekal, Herta: Feministische Philosophie. Ergebnisse, Probleme, Perspektiven. Frankfurt/M. 2000.
(31 003)
PS -
EU-Enlargement: Gender und Migration
(2 SWS)(8 cr)
Di 10.00-12.00 - OEI; 101
(13.4.) Brigitte Heuer
Seit den 80er Jahren haben Genderaspekte Eingang in die Untersuchung von Migrationsprozessen gefunden. Dennoch wird auch heute noch ein „malestream-neglect“ der femina migrans bzw. der Genderkategorie in der Migrationsforschung beklagt. Im Seminar sollen Forschungsansätze zu Gender und Migration erörtert werden. An konkreten Beispielen von Migrations- und Fluchtphänomenen im postsowjetischen Raum, v.a. am Beispiel der Russischen Föderation, soll untersucht werden, welchen Erkenntnisgewinn ein gendersensitiver Ansatz bringen kann und welche Bedeutung er für die Praxis hat.
Russischkenntnisse erwünscht.
Lit.: Han, Petrus: Frauen und Migration, Stuttgart 2003. Harzig, Christiane: Women migrants as global and local agents. New research strategies on gender and migration. In: Pamela Sharpe (ed.): Women, Gender and Labour Migration. Historical and Global Perspectives, London/New York 2001, S. 15-28. Indra, Doreen (ed.): Engendering Forced Migration. Theory and Practice, New York/Oxford 1999. Knörr, Jacqueline u. Barbara Meier (eds.): Women and Migration. Anthropological Perspectives, Frankfurt/New York 2000. Kosmarskaja, N.P.: „Zenskoe iz-merenie“ vynuzdennoj migracii i migracionnoe zakonodatel’stvo v Rossii, Moskva 1998. Pilkington, Hilary: „For the sake of the children“: gender and migration in the former Soviet Union. In: M. Buckley (ed.): Post-Soviet Women: From the Baltic to Central Asia, Cambridge 1997.
(31 040)
PS -
Deutsch-russische Zusammenarbeit: Interkulturelle Kompetenz und Genderordnung
(2 SWS)(8 cr)
Di 12.00-14.00 - OEI; G3
(13.4.) Natalia Hantke
Unter interkultureller Kompetenz versteht man die Fähigkeit, fremde Kulturen nicht uneingeschränkt aus der Perspektive der eigenen Kultur zu bewerten, sondern in den auf die jeweils andere Kultur bezogenen Erfahrungs-, Lern- und Kommunikationsprozessen gleichzeitig die Grenzen eigener Wahrnehmungs- und Verstehensmöglichkeiten hinein zu denken. Dies wird - im Kontext einer deutsch-russischen Zusammenarbeit – auch und gerade im Umgang mit Genderspezifischen Fragen deutlich, in denen die (eigenen) Kulturstandards häufig auf die fremde Kultur projiziert werden.
Die Einführung in das Thema der interkulturellen Kompetenz wird einerseits durch die Sichtung und Analyse theoretischer Grundlagen, anderseits durch den Einbezug praktischer bilateraler Erfahrungen von Seminarteilnehmern selbst und durch die Darstellung einiger empirischer Untersuchungen für ausgewählte Kulturkreise – Deutschland und Russland – gewährleistet. Die jeweiligen sozialen und kulturellen Bedingungen werden in Hinblick auf die entsprechende Genderordnung behandelt. Dabei werden beide Länder allerdings nicht als abgegrenzte Kulturräume aufgefaßt; es sollen vielmehr gerade die „fließenden“ Grenzen, gegenseitige Impulse für kulturellen Austausch, Begegnung und Transfer aufgezeigt, analysiert und reflektiert werden. Interkulturelle Kompetenz soll dabei einen bewussten Umgang mit den eigenen Kulturstandards ermöglichen. Dadurch können eigen- und fremdkulturelle Konstruktionen wie die der jeweiligen Genderordnung erkannt und analysiert werden. In diesem Seminar soll gelernt werden, mit wechselnden Perspektiven und kontrastiver Selbstreflexion zu arbeiten.
Leistungsnachweise: werden aufgrund regelmäßiger Seminarteilnahme und einer Hausarbeit oder entsprechenden Leistungen vergeben.
Lit.: Baumgart, A., Jänecke, B. (2000): Russlandknigge. 2. Auflage. Oldenburg, München, Wien. Bühler, A. (2000): Kulturell bedingte Konflikte in deutsch-russischen Wirtschaftsverhandlungen. Eine sozialpsychologische Perspektive. Linos Verlag, Grevenbroich. Hall, E.T. (1996): The hidden Dimension. Anchor Books Doubleday. New York. Hofstede, G. (2001): Lokales Denken, globales Handeln. Kulturen, Zusammenarbeit und Management. München: dtv.Judith Schlehe (Hg.): Interkulturelle Geschlechterforschung. Identitäten – Imaginationen - Repräsentationen. Frankfurt; New York: Campus Verlag, 2001. Löwe, B. (1997): Kulturschock Russland. Peter Rump, Osnabrück. Mae, Michiko (2002): Transkulturalität und Genderforschung. In: Zeitschrift für Germanistik Bd. 3, S. 482-487. Paul Drechsel; Bettina Schmidt; Bernhard Gölz (Hg.): Kultur im Zeitalter der Globalisierung. Von Identität zu Differenzen. Frankfurt am Main: IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, 2000. Thomas, Alexander (2003): Interkulturelle Kompetenz - Grundlagen, Probleme und Konzepte. In: Erwägen, Wissen, Ethik (EWE), Jg. 14, Hft. 1, S. 137-150 und S. 221-228, sowie die "Kritiken" von verschiedenen Autor/inn/en, a.a.O. S. 150-221. Yoosefi, T., Thomas, A. (2003): Beruflich in Russland. Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen

2.4 Modul (D) Neuere theoretische und methodologische Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung

(15 608)
V/PS -
Einführung in feministische Theorien
(2 SWS)
Di 8.00-10.00 - OSI (Ihnestr. 21); Hs. B
(13.4.) Christina Herkommer,
Helgard Kramer,
Hanna Meißner,
Ulrike Schultz
Feministische Theorie ist kein einheitliches Gebilde, sondern umfasst zahlreiche Ansätze, die sich auf unterschiedliche Theorietraditionen beziehen und sich mit einer großen Bandbreite an Themen beschäftigen. In dieser Veranstaltung soll ein erster Überblick über verschiedene Konzepte und Fragestellungen feministischer Theorie vermittelt werden.
Die Veranstaltung ist als Kombination aus Vorlesung und Seminar konzipiert. Geplant sind drei thematische Blöcke, die jeweils durch eine Überblicksvorlesung eingeführt werden. Im Anschluss daran werden zu diesen Bereichen einzelne Texte gelesen und gemeinsam diskutiert.
(33 503)
PS -
Einführung in die Gendertheorien: Kritische Beiträge zur aktuellen Debatte (e-learning)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 201
(15.4.) Martha Zapata Galindo
Die Gendertheorie ermöglichte im Verlauf ihres Entstehens Reflexionen über vorherrschende eingewöhnte Politikformen, die Frauen ausschlossen, und trug dazu bei, den Gegenstandsbereich dessen, was als politisch relevant zu erachten sei, erheblich auszuweiten. Diese Kritik schlug sich wissenschaftskritisch auch in der Infragestellung disziplinärer Methoden und Grenzen nieder. In dieser Veranstaltung werden wir uns zunächst mit den wichtigsten Ansätzen der Gendertheorie und mit der Definition der Kategorie Geschlecht befassen. Spezielle Aufmerksamkeit werden wir Geschlechterstudien zu sozialen und kulturellen Fragestellungen widmen. Zum Schluss werden wir uns mit dem Wandel der Geschlechterverhältnisse in Lateinamerika befassen. Teilnahmevoraussetzung: Es wird erwartet, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen einen Internetzugang und eine E-Mail-Adresse haben und dass sie die Bereitschaft haben, die Internet-Lehrplattform (dotLRN) aktiv zu nutzen. Eine Einführung in die Nutzung der Lehrplattform wird in der zweiten Sitzung der Veranstaltung gegeben.
Einführende Literatur:
Nicholson, Linda: "Was heißt gender? In: Geschlechterverhältnisse und Politik. Herausgegeben vom Institut für Sozialforschung Frankfurt. Frankfurt 1994.
Lamas, Marta: "Usos, dificultades y posibilidades de la categoría género. En: Lamas, Marta (ed.): El género: la construcción cultural de la diferencia sexual. México 1996.
(12 297)
HS -
Projektseminar: Methoden der Geschlechterforschung in ihrer Anwendung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - KL 24/122 d
(13.4.) Barbara Drinck
Das Projektseminar erstreckt sich über zwei Semester, die unterschiedliche methodische Schwerpunkte beinhalten. Im ersten Semester werden grundlegende Probleme besprochen, die bei der Erstellung von Forschungsplänen und Forschungsdesigns auftreten. Dazu werden anhand von Jugendstudien (etwa der Shell-Studien) Schwerpunkte der Planung und Konzipierung von Forschungsvorhaben studiert. Weiterhin wird im ersten Semester ein Fragebogen entworfen, der in einer Pilotphase getestet wird. An ihm werden Codierpläne erläutert und erste Auswertungen mit SPSS durchgeführt. Das Hauptgewicht liegt in dieser Phase auf der quantitativen Methode. Im zweiten anschließenden Semester werden dazu ergänzend qualitative Sequenzen in der Befragung einfügt, deren Methodologie erläutert, Interviews durchgeführt und ausgewertet.
Das Thema "Ist Emanzipation eine Illusion? Lebensformen und Lebensgestaltung im Spannungsfeld ‚Familienalltag'" spielt auf die Studie von Cornelia Koppetsch und Günter Burkart "Die Illusion der Emanzipation" von 1999 an. Die dort referierten Ergebnisse werden im Seminar diskutiert und mit den eigen konzipierten Verfahren überprüft.
Die Ziele des Projektseminars sind vor allem folgende: Anhand der Forschungsfrage, die wir aus der Studie von Koppetsch und Burkart gewinnen, werden wir einen Forschungsplan, das darauf aufbauende Design und das Instrumentarium entwickeln, um damit die Forschungsfrage zu überprüfen.
Das Seminar soll der Vorbereitung auf eine eigene Examens- und Forschungsarbeit vorbereiten und Forschungskompetenzen verbessern.
(12 298)
HS -
Einführung in die qualitative Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - KL 24/222
(14.4.) Bettina Fritzsche*
Wie lässt sich die Bedeutung der Kategorie "Geschlecht" in der Gesellschaft und für die Individuen empirisch erheben? Diese Frage ist seit den 70er Jahren Gegenstand zahlreicher methodologischer Debatten in der Frauen- und Geschlechterforschung. In der Auseinandersetzung mit dieser Methodologiediskussion und ihren politischen und theoretischen Hintergründen sollen im Seminar insbesondere die Grundlagen einer qualitativen Geschlechterforschung herausgearbeitet werden. Welche Vorteile bieten qualitative Verfahrensweisen in Bezug auf empirische Untersuchungen des Geschlechterverhältnisses und welche neuen Impulse konnte die
qualitative Sozialforschung aus der Geschlechterforschung empfangen? Hieran anschließend sollen sinnvolle methodologische Prämissen einer aktuellen qualitativen Geschlechterforschung herausgearbeitet werden. Schließlich ist eine Diskussion ausgewählter qualitativer Studien im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung geplant, wobei unterschiedliche methodische Zugänge berücksichtigt werden
(Biographieforschung, Ethnographie, Konversationanalyse, Gruppendiskussionsverfahren).
(16 606)
V -
Sprache, Kommunikation und Geschlecht
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - HS 1a
(19.4.) Gisela Klann-Delius
In der Vorlesung soll ein Überblick über den Stand der empirischen Forschung zu der Frage gegeben werden, ob sich Männer und Frauen, Mädchen und Jungen in ihrem sprachlichen wie nicht-sprachlichen Kommunikationsverhalten unterscheiden. Dabei werden sowohl Fragen der theoretischen Grundlagen sowie der empirischen Methoden des Forschungsgebiets erörtert werden.
(17 500)
V -
Körperkonzepte in Bild, Text und Theater
(2 SWS)(2 cr)(03.3 EU)
Mi 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin; Hörsaal
(14.4.) Gabriele Brandstetter
Unser Körper ist uns, so schreibt Walter Benjamin, in vielerlei Hinsicht nicht zugänglich. Und gerade deshalb bestehe die Notwendigkeit, dass sich der Körper im Akt seiner Wahrnehmung verwandle, ja herstelle. Die Konstitution von Bildern und Konzepten des Körpers und ihre geschlechterspezifische Kodierung ist ein unerschöpfliches Thema der Literatur – und des Theaters. In der Vorlesung sollen aus dem nahezu unübersehbaren Feld von Körperdarstellungen Themen und Texte zu Fragestellungen herausgegriffen werden wie: Physiognomik und Pathognomik, der medizinische Körperdiskurs und die Kunst, der mechanische Körper, Schönheit: Form und Deformation, der nackte und der verhüllte Körper, Haut-Ich, Körper und Medien, u.a..
Die zur Vorlesung gehörende Übung dient der Vertiefung der Arbeit mit den Themen, in gemeinsamer Text- und Theater-Analyse.
Literatur: Eine Liste der zu besprechenden Texte sowie eine
Auswahlbibliographie werden zu Beginn der Vorlesung vorliegen.
(14 607)
PS -
"Alles eine Frage der Perspektive..." Der befreiungstheologische Ansatz der feministischen Theologie
(2 SWS)
Die genauen Termine für die Blockveranstaltung werden zu Semesterbeginn angegeben.
Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Bettina-Sophia Karwath
Die feministische Theologie stellt wie die Befreiungstheologie den Mythos einer neutralen objektiven Wissenschaft in Frage. Es geht ihr darum, die Frage und Situation der Einzelnen als Ausgangspunkt theologischer Hermeneutik zu sehen. Damit leistet sie einen eigenen Beitrag zu wissenschaftlichem Arbeiten und fordert die Theologie heraus, Position zu beziehen.
Das Seminar gibt eine Einführung in die Gedankenwelt der Feministischen Theologie.
Literatur: Heyward, Carter: Und sie rührte sein Kleid an, Stuttgart 1986; Ruether, Rosemary R.: Sexismus und die Rede von Gott, Gütersloh, 2. Aufl. 1990; Sölle, Dorothee: Mutanfälle, Hamburg, 3. Aufl. 1993.
14 801
S -
Männerforschung als Beitrag zu Gender Mainstreaming und Managing Diversity
(2 SWS)
Block 23.4. 25.6. 9.7.  9.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
(23.4.) Peter Döge

3. Studienbereich II: "Praxisperspektiven und Berufsfeldorientierung"

3.1 Modul (A) Neue Perspektiven für die Praxis der Chancengleichheit: Vorstellung von Berufsfeldern und Akteurinnen und Akteuren

14 802
Praxisseminar -
Diversity @ Ford
(2 SWS)
Block  - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
  Horst W. Jablonski
Termin wird nachgereicht
14 803
Workshop -
Implementation von Gender Mainstreaming in der öffentlichen Verwaltung: Ein Planspiel
(2 SWS)
Block Di 20.4. Mi 21.4. Do 22.4. - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
(20.4.) Christine Färber,
Jochen Geppert,
Stefanie Markgraf
Anhand eines exemplarischen Falls sollen die VeranstaltungsteilnehmerInnen die einzelnen Schritte eines Implementationsprozesses von GM in der öffentlichen Verwaltung konkret durchspielen. Der durchzuspielende Fall wird sich aus Elementen realer Prozesse zusammensetzen, die die DozentInnen als externe Beratung begleitet haben.
Die TeilnehmerInnen sollen sich durch das Planspiel ein vertieftes Verständnis für konkrete Inhalte und die Dynamik von geschlechterbezogenen Veränderungsprozessen in der Praxis öffentlichen Verwaltung erarbeiten.

Methoden: Rollenspiel, Gruppenarbeit, Plenumsdiskussion
14 804
Workshop -
Managing Diversity: Ein Planspiel
(2 SWS)
Uhrzeit wird noch bekanntgegeben.
Block Mo 12.7. 13.7. 14.7. - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
(12.7.) Jochen Geppert,
Stefanie Markgraf
Anhand eines exemplarischen Falls sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Schritte der Einführung von Managing Diversity in Organisationen kennen und mit typischen Situationen umgehen lernen. Hierfür werden Situationen aus dem Implementierungsprozess gespielt. Der Fall für das Planspiel greift auf reale Prozesse zurück, die von den DozentInnen begleitet wurden. Im Planspiel erfolgt eine spielerische Auseinandersetzung mit der Realität, an der die TeilnehmerInnen erlernen können, welche Hürden und welche Möglichkeiten sich bei der Implementierung von Managing Diversity in Organisationen herausbilden.

Methoden: Rollenspiel, Gruppenarbeit, Plenumsdiskussion
14 805
Workshop -
Verankerung der Gender-Perspektive in Organisationsentwicklungsprozessen
(2 SWS)
Termin wird noch bekannt gegeben
Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
  Dorothea Lüdke,
Svenja Neupert

3.2 Modul (B) Best Practice? - Neue Strategien und ihre Erfolge

14 806
S/Vorlesung -
Managing Diversity in der deutschen Praxis
(2 SWS)
Teil I Peter Döge: Vom Gender Mainstreaming zum Managing Diversity. Anti-Diskriminierung als Querschnittsaufgabe.
Teil II Gertraude Krell/Dorothea Lüdke et. al.: Vorlesungsreihe: Managing Diversity in der deutschen Praxis

Block 19.4. 10.00-18.00 21.5. 9.00-19.00 - Teil I Habelschwerdter Alle 45; Teil II s. A.; Raum KL 24/234
  Peter Döge,
Gertraude Krell,
Dorothea Lüdke et. al.
14 807
Praxisseminar -
Implementierung von Gender Mainstreaming in der Berliner Verwaltung und Politik
(2 SWS)
Weitere Termine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben
n. V. 26.4. 18.00-20.00 5.5. 18.00-20.00 17.5. 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
(4.4.) Christine Rabe,
Ute Weinmann

4. Studienbereich III: "Qualifizierung durch Training"

4.1 Modul (A) Brückenschlag in die Praxis

14 808
S -
Erfolgreiche Präsentation mit Power Point
(1 SWS)
Block 14.5. 9.00-13.00 15.5. 10.00-18.00 - Otto-von-Simson-Str. 13/15; Weiterbildungszentrum
(14.5.) Angela Köhler-Krützfeld
14 809
S -
Zeit für das Wesentliche - Techniken effektiver Zeit-, Selbst- und Arbeitsorganisation
(1 SWS)
Block 16.4. 9.00-13.00 17.4. 10.00-18.00 - Otto-von-Simson-Str. 13/15; Weiterbildungszentrum
(16.4.) Svenja Neupert
14 810
Workshop -
Konflikt und Geschlecht: Lernziel Genderorientierte Konfliktkompetenz
(1 SWS)
Weitere Termine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben
Block 7.5. 13.00-17.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 24/234
(7.5.) Lintrun Weber-Freudenberger
14 811
S -
Präsenztraining
(1 SWS)
Block 4.6. 9.00-13.00 5.6. 10.00-18.00 - Otto-von-Simon-Str. 13/15; Weiterbildungszentrum
(4.6.) Dorothee Kolschewski
14 812
S -
Stimm- und Sprechtraining
(1 SWS)
Block 14.5. 9.00-16.30 15.6. 9.00-16.30 - Otto-von Simson-Str. 13/15; Weiterbildungszentrum
(14.5.) Doris Huber
14 813
S -
Rhetorik und Überzeugungskraft
(1 SWS)
Block 21.6. 9.00-16.30 22.6. 9.00-16.30 - Otto-von-Simson-Str. 13/15; Weiterbildungszentrum
(21.6.) Heike Pfitzner
14 814
S -
Wie komme ich am besten in die Medien?
(1 SWS)
Block 30.9. 9.00-16.30 1.10. 9.00-16.30 - Otto-von-Simson-Str. 13/15; Weiterbildungszentrum
(30.9.) Felizitas von Aretin

4.2 Modul (B) Gender-Workshop

14 815
Workshop -
Gender Workshop - Teil II: Diversity Training und Genderanalysen
Termin und Ort werden noch bekannt gegeben
  N N

4.3 Modul (C) E-Learning

14 816
Übung -
E-Learning konkret
(1 SWS)
Termin und Ort werden noch bekannt gegeben
  N N

Lehrveranstaltungen der Fachbereiche und Zentralinstitute zu Frauen- und Geschlechterforschung

Weitere Informationen zu den Lehrveranstaltungen sind dem jeweiligen Fachbereichs-Teil sowie der "Agenda. Vorlesungs- und Veranstaltungsverzeichnis Frauen- und Geschlechterforschung" (hrsg. von der ZE zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung) zu entnehmen.

(* nach dem Namen der Dozentin/des Dozenten = vorbehaltlich der Finanzierung)

FB Rechtswissenschaft

(09 400)
S -
Seminar zur Rechtssstellung der Frau in Wirtschaft und Gesellschaft Roms
(2 SWS)(15 cr)
Mi 18.00-19.30 - Bibl. Röm Rechtsgeschichte
(14.4.) Cosima Möller
(09 407)
S -
Diskriminierungsverbot und Gleichstellungsgebot nach deutschem, europäischem und internationalem Recht und in rechtsvergleichender Perspektive
(2 SWS)(15 cr)
Block
  Beate Rudolf
Termin siehe Aushang.

FB Wirtschaftswissenschaft

Im Sommersemester 2004 keine Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung.

FB Politik- und Sozialwissenschaften

- Politikwissenschaft

(15 034)
PS -
Ideengeschichte der feministischen Theorie: Simone de Beauvoir
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - 21/F
(13.4.) Ina Kerner
(15 047)
PS -
Gen- und Biopolitik
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - 21/B
(15.4.) Brigitte Kerchner
(15 062)
PS -
Abtreibung und Reproduktionsmedizin aus verfassungsrechtlicher und geschlechterpolitischer Sicht
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - 21/E
(15.4.) Sabine Berghahn
(15 071)
PS -
Geschlechterverhältnisse in Krieg und Nachkrieg
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - 22/E2
(14.4.) Silke Schneider
(15 016)
PS -
"Das Mädchen bedarf nicht der Bildung des Geistes". Zur Bedeutung von Bildung und Ausbildung für die Frauenbewegung und weibliche Emanzipation. Ein Überblick von der Aufklärung bis in die Gegenwart.(L)
(2 SWS)
Diese Veranstaltung ersetzt das PS von Audrey Podann (Frauen und Rechtsextremismus)
Do 16.00-18.00 - 22/E2
(15.4.) Sigrid Jüttemann
(15 283)
BS -
Politisierung der Sexualität. Eine Einführung in Themen der queer theorie und in'queere' Methoden politische Bildungsarbeit
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - OEI/G3
(14.4.) Nancy Wagenknecht
(15 333)
HS -
Geschlechtergerechtigkeit durch Umverteilung oder Anerkennung? Die Fraser-Honneth-Kontroverse an empirischen Beispielen.
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - OEI/B
(14.4.) Sabine Berghahn

- Soziologie

(15 608)
V/PS -
Einführung in feministische Theorien
(2 SWS)
Di 8.00-10.00 - OSI (Ihnestr. 21); Hs. B
(13.4.) Christina Herkommer,
Helgard Kramer,
Hanna Meißner,
Ulrike Schultz
Feministische Theorie ist kein einheitliches Gebilde, sondern umfasst zahlreiche Ansätze, die sich auf unterschiedliche Theorietraditionen beziehen und sich mit einer großen Bandbreite an Themen beschäftigen. In dieser Veranstaltung soll ein erster Überblick über verschiedene Konzepte und Fragestellungen feministischer Theorie vermittelt werden.
Die Veranstaltung ist als Kombination aus Vorlesung und Seminar konzipiert. Geplant sind drei thematische Blöcke, die jeweils durch eine Überblicksvorlesung eingeführt werden. Im Anschluss daran werden zu diesen Bereichen einzelne Texte gelesen und gemeinsam diskutiert.
(15 609)
S -
Sozialisation - Körper - Gesellschaft
(2 SWS)
Anmeldung erfoderlich per email: bocku@zedat.fu-berlin.de oder per
Fon 838 56256

Mi 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 27/14
(14.4.) Ulla Bock
Mit Sozialisation bezeichnen wir den Prozess, in dem sich die menschliche Persönlichkeit in aktiver Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt entwickelt. Das Seminar ist in drei thematische Schwerpunkte gegliedert, die eng miteinander verbunden sind: Es geht zu Beginn um neuere Konzepte der Sozialisation (z.B. Selbstsozialisation). Im weiteren werden vor dem Hintergrund des "doing gender" Aspekt der "geschlechtsspezifischen Sozialisation" debattiert. Im letzten Drittel geht es um den Körper als Medium der Sozialisation. - Ausgangspunkt ist die These, dass wir mit dem Körper über 70% unserer sozialen Informationen austauschen. Die Entwicklung des Körpers vollzieht sich im Spannungsfeld zwischen seinem biologischen Programm und seiner sozialen Formung. Unser Körper und sein "soziales Gewand" werden zu einem Ausdruck unserer Identität. Unsere Körpersprache sagt, wer wir sind. Sie gibt Auskunft über Alter, Geschlecht, Klasse, Rasse, Status und Lebensstil.
Vorbereitet ist ein Reader, der alle Texte, die im Seminar diskutiert werden, enthält. Er kann zu Beginn des Semesters im Copy-Center, Königin-Luise-Str. 39, Dahlem Dorf, erworben werden.
(15 664)
PS -
Gender und Islam: Geschlechteridentitäten und Geschlechterpolitiken in islamischen Gesellschaften
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - 302a
(15.4.) Ulrike Schultz
Die oft pauschale Zuordnung islamischer Gesellschaften zu einer Gruppe von Gesellschaften, die durch klassisch patriarchalischen Strukturen gekennzeichnet sind, ist sowohl von Ethnologinnen und Islamwissenschaftlerinnen aus westlichen Ländern als auch durch den feministischen Diskurs in den islamischen Ländern selbst in frage gestellt worden. Im Alltagsverständnis des Islams in westlichen Ländern bleibt diese Vorstellung jedoch weiter relativ ungebrochen bestehen. Dies manifestiert sich beispielsweise in der Auseinandersetzung mit der Situation von moslemischen Frauen in Europa und Nordamerika: Jedes Land hat inzwischen seine eigene Kopftuchdebatte.
Große Durchschlagskraft hat das Argument, daß der Islam per se die Unterordnung von Frauen bedeutet, jedoch auch bei der Mobilisierung von politischer Unterstützung im Kampf gegen "islamischen Terrorismus". Umgekehrt hat der politische Islam in vielen Ländern mit neuen Vorschriften über den Platz der Frauen in der Gesellschaft seine Macht dokumentiert und eine neue islamische Geschlechterordnung propagiert.
In den islamischen Ländern, in denen der politische Islam an Bedeutung gewonnen hat, sind sich widersprechende Prozesse zu beobachten. Zum einen wird deutlich, daß der Rückgriff auf den Islam nicht nur ein Mittel ist, patriarchale Strukturen zu stärken oder neu zu "erfinden", sondern daß Frauen sich im Prozeß der Islamisierung neue religiöse, politische und ökonomische Handlungsspielräume erschließen, die ihnen die alte patriarchale Ordnung nicht ermöglichte. Andererseits werden erkämpfte Rechte beschnitten, eine radikale Auslegung der "Sharia" praktiziert und Frauen systematisch an der politischen Mitwirkung gehindert. Mit diesen Fragen wollen wir uns anhand exemplarischer Diskurse wie der Diskussion um das "Kopftuch", der Diskussion um die Sharia und der islamischen Frauenbewegung beschäftigen. Es richtet sich an Studenten und Studentinnen am Ende des Grundstudiums.
(15 663)
PS -
Soziologie der Geschlechter
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - G2
(13.4.) Kornelia Sammet
In der Frauen- und Geschlechterforschung wird Geschlecht auf verschiedenen Ebenen thematisiert; meist wird es als Strukturkategorie oder als eine kulturelle Konstruktion begriffen. Mikrosoziologische Forschungen haben gezeigt, dass soziale Systeme, die ihre Mitglieder als "Personen" begreifen, auf geschlechtsspezifische Erwartungen und Zuschreibungen zurückgreifen können. Dies gilt in besonderer Weise für Interaktionen und persönliche Beziehungen.
In diesem Seminar sollen nach einem einführenden Überblick über die theoretischen Debatten empirische Studien vorgestellt und diskutiert werden, die die interaktive Hervorbringung und Darstellung der Geschlechtszugehörigkeit sowie ihre Neutralisierung als soziale Praxis in verschiedenen Bereichen untersucht haben. Dazu gehören Untersuchungen aus der Berufs- und Professionsforschung, der Paarforschung ebenso wie aus der Kommunikationsforschung.
Das Seminar wendet sich an fortgeschrittene Studierende im Grundstudium.
Literatur zur Einführung: Heintz, Bettina (2001): Geschlecht als (Un-)Ordnungsprinzip. Entwicklungen und Perspektiven der Geschlechtersoziologie. In: dies. (Hg.): Geschlechtersoziologie. Sonderheft der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 41. Opladen. S. 9-29.
(15 659)
PS -
Lebensformen-Liebesformen? Familiensoziologie der "Singlegesellschaft"
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - G2
(14.4.) Kai Brauer
Liebe und Partnerschaft scheinen "natürliche" Koordinaten von Lebensläufen zu sein. In traditionellen Gesellschaften hatte die Familie und deren Kontinuität in der Generationenfolge vor allem aber eine ökonomische Funktion, die Institution der Ehe blieb aber in der Regel Besitzenden vorbehalten. In modernen Gesellschaften wird die "Kernfamilie" zur Normallebensform, die zwischen romantischen Vorstellungen und ökonomischen Kalkülen hohe normative Erwartungen zu erfüllen hat. Nachdem das Monopol der Familie als akzeptierte Form des privaten Zusammenlebens erodiert ist, stellt sich die Frage nach der Relevanz des gesellschaftlichen Konstruktes "Familie". SoziologInnen sagten schon mehrmals ihr Ende, bzw. ihren rapiden Bedeutungsverlust in der "Singlegesellschaft" voraus. Wie verhält es sich aber mit nichtehelichen Partnerschaften? Die Häufigkeit von traditionellen und alternativen Lebensformen und intergenerationelle Transfers zwischen Eltern und Kindern kann an empirischem Material diskutiert werden. Strukturelle Entwicklungen werden anhand der einschlägigen Theorien nachvollzogen. Der Kurs bietet somit eine Einführung in Theorie und Empirie der Familiensoziologie und ihrer Nachbargebiete.
(15 672)
Pjs 2 -
Geschlechterarrangements
(2 SWS)
Fortsetzung aus dem WS
Di 10.30-12.00 - 323
(13.4.) Helgard Kramer
Außerhalb der Plenarveranstaltung wird ca. 2 Stunden nach Vereinbarung in den Arbeitsgruppen getagt.
Es bestehen z.Z. folgende Arbeitsgruppen:
1. Roger Naegele: Rezeption von Hass und Gewalt im Internet durch Jugendliche.
2. Nadja Lehmann: Migrantinnen im Frauenhaus.
3. Runak Mustafa: Gleichberechtigung der Frauen der Kakayi im kurdischen Teil des Irak.
4. Fatma Erdem: Interkulturelle Kompetenz in der Sozialarbeit.
Es können Diplomarbeiten zum Thema Gewalt gegen Frauen auf Basis einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2003 konzipiert werden.
Literatur:(1)A. Wernet: Einführung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik, Opladen 2000. (2)C. Behnke/ M. Meuser: Geschlechterforschung und qualitative Methoden, Opladen 1999. (3)R. Bohnsack: Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung, Opladen 2000. (v. A. zu Grupppendiskussionen/ Dokumentarischer Methode. (4)G. Rosenthal: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt/New York :Campus 1995. (5)C. Koppetsch /G. Burkart: Die Illusion der Emanzipation. Zur Wirksamkeit latenter Geschlechtsnormen im Milieuvergleich, 1999.
(15 675)
PjS 2 -
Alter und Geschlecht - Zur Lebenslage älterer Frauen und Männer
(4 SWS)
Fortsetzung aus dem WS. Neuaufnahmen sind nicht mehr möglich.
Mi 16.00-20.00 - 302b
(14.4.) Wolfgang Clemens
Fortsetzung des Forschungspraktikums vom WS 2003/04. Im Mittelpunkt stehen die mit älteren Frauen und Männern durchgeführten Interviews.
(15 727)
HS -
Gewalt und Geschlechterarrangements in Jugendsubkulturen
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - 301
(15.4.) Roger Naegele
Ausgehend von traditionellen differentialistischen Geschlechterbildern im Hinblick auf Gewalt stellt sich die Frage, inwiefern sich diesbezüglich in neuen jugendlichen Subkulturen egalitäre Tendenzen abzeichnen und wie diese gegebenenfalls in Geschlechterarrangements zu verorten wären. Im Seminar werden, neben unpolitischer Gewalt im Alltag, speziell auch rassistische und militärische Gewaltmotive und -formen behandelt.
Literatur zur Vorbereitung: (1)Meuser, Michael: "'Doing Masculinity' - Zur Geschlechtslogik männlichen Gewalthandelns", in: Dackweiler, Regine-Maria und Reinhild Schäfer (Hg.): Gewaltverhältnisse. Feministische Perspektiven auf Geschlecht und Gewalt, Frankfurt a.M./ New York, 2002. S. 53-78. (2)Bruhns, Kirsten: "Gewaltbereitschaft von Mädchen - Wandlungstendenzen des Geschlechterverhältnisses", in: Dackweiler/ Schäfer 2002, S. 171-197. (3)Fichte, Paula: "Politische Aktivistinnen im militanten neofaschistischen Spektrum", in: Bitzan, Renate (Hg.): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen, Berlin, 1997, S. 131-146.
(15 728)
HS -
Komparative Mikroanalysen zur Geschlechterungleichheit
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - 204 (PC-Raum)
(16.4.) Jens Alber
Dieses Seminar des Hauptstudiums knüpft an das im vergangenen Semester durchgeführte Hauptseminar über Geschlechterungleichheit im internationalen Vergleich an. Es ist den damaligen Teilnehmern besonders empfohlen, steht aber auch ohne Einschränkung Studierenden offen, die das Seminar im Wintersemester nicht besucht haben. Im Zentrum des Kurses stehen Auswertungen eines vergleichenden Datensatzes mit Befragungsergebnissen aus 28 europäischen Ländern (Mitgliedsländern der EU und Beitrittskandidaten). Dabei geht es um Fragen der folgenden Art: In welchem Verhältnis steht die von Frauen und Männern gewünschte Zahl von Kindern zur realisierten Kinderzahl? Wie stark ähneln oder unterscheiden sich männliche und weibliche Vorstellungen vom Familienleben? Wie verteilen sich häusliche Arbeiten und Erwerbsarbeit auf die Geschlechter? In welchen Lebensbereichen sind geschlechtsspezifische Diskrepanzen von objektiven Lebensbedingungen und subjektiver Lebenszufriedenheit am größten? Wie ausgeprägt sind länderspezifische Unterschiede in den Geschlechterverhältnissen, und entsprechen die auffindbaren Unterschiede gängigen Typologien von Länderfamilien? Vorausgesetzt werden zumindest elementare Kenntnisse statistischer Methoden und die Beherrschung eines Standard-Programmpakets (SPSS oder Stata). Für die Auswertungen im Kurs ist die Arbeit mit Stata vorgesehen. Geübt werden soll das eigenständige Auswerten von Umfragedaten. Scheine werden für Analysen zu abzusprechenden Fragestellungen in der Form von Hausarbeiten vergeben.
Vorbereitende Lektüre: (1)U.Kohler/F.Kreuter: Datenanalyse mit Stata. München, 2001. (2)J.Gerhards/M. Hölscher: Kulturelle Unterschiede zwischen Mitglieds- und Beitrittsländern der EU. Das Beispiel der Familien- und Gleichberechtigungsvorstellungen. Zeitschrift für Soziologie 32 (3), 2003: 206-225.
(15 697)
HS -
Glass Ceilings, Revolving Doors and Family Ties. Erwerbsbeteiligung von Frauen
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - 302a
(19.4.) Frances Mc Ginnity
Das Seminar beschäftigt sich mit der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Industrieländern. Der einleitende Teil des Seminars dient der Begriffserklärung und der Einordnung der Frau in der Arbeitsmarktforschung. Dabei werden sowohl Probleme bei der Datenerhebung als auch Frauenarbeitslosigkeit und ihre Konsequenzen thematisiert. Fragen im Seminar werden bsp. sein: Wenn Frauen arbeiten, als was arbeiten sie? Wie viel verdienen sie im Vergleich zu Männern und warum? Wenn Frauen arbeiten, wie arbeiten sie? Warum arbeiten Frauen eher Teilzeit als Männer? Sehen die Karriereverläufe von Frauen, aus Längsschnitt-Perspektive betrachtet, anders aus als die von Männern? Wie wirkt sich die Geburt von Kindern auf den späteren Erwerbsverlauf von Frauen aus? Karriereverläufe von Paaren werden auch ein Thema des Seminars sein. Im letzten Teil wird durch ausgewählte international vergleichende Studien die Rolle des Staates (insbesondere des Wohlfahrtsstaates) und seine Wirkung auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen untersucht.
Grundkenntnisse der Arbeitsmarktsoziologie oder der Soziologie der Geschlechterverhältnisse sind wünschenswert. Gute bis sehr gute Sprachkenntnisse in Englisch sind Vorraussetzung.
(15 742)
HS -
Bikulturelle Liebe
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - 323
(14.4.) Uta Ottmüller
Mit der postmodernen Renaissance von "Ethnizität" zwischen den Polen "Multiculti" und "ethnischer Konflikt" steigt das Interesse an biculturellen und binationalen Partnerschaften und Ehen. Der Wandel sozialwissenschaftlicher Sichtweisen auf Liebe von irrationaler Gesellschaftsflucht zur sozioerotischen Erfahrung wertet besonders die biculturelle Liebe politisch auf. Was sind ihre besonderen Chancen und Risiken? Welche Rolle spielen sie in der ransgenerationalen Bearbeitung/Bewältigung von Großgruppen-Konflikten bis hin zum Genozid?
(15 726)
HS -
Feministische Ethik im Rahmen sexueller und gender-Differenz
(2 SWS)
14-tägl. Mi 8.00-12.00 - 301
(14.4.) Melitta Patzak
Der feministische Anspruch wird in Moraltheorie unterschiedlich eingebracht. Unabhängig von der feministisch-kritischen Diskussion der traditionellen moralischen Subjektfigur lassen sich die Konzepte einer feministischen Ethik mehr oder weniger im Rahmen des Differenzansatzes gruppieren. Sie schließen sich entweder der Idee der sexuellen Differenz oder derjenigen der gender-Differenz an.
Prononcierte Vertreterinnen der ersten Art sind die Lacan- Schülerinnen Luce Irigaray, Julia Kristeva sowie Helene Cixous. Sie spürten im sprachlichen Bedeutungsmuster das phallisch bestimmte männliche Begehren auf, das sie mit Bezug auf die Psychoanalyse als das Gesetz des Vaters bezeichneten. Da dieses psychoanalytische Konzept strukturanalytisch zugleich auch Folie von Sprachanalyse ist, sehen die Lacan- Schülerinnen in dem phallisch bestimmten Bedeutungs- und Symbolgehalt von Sprache den Grund für den im Sprachvollzug automatisch hergestellten Ausschluss von Frauen aus Gesellschaft. Dieses androzentrisch bestimmte Symbol- und Bedeutungsmuster unserer Gesellschaft vereitelt eine adäquate Definition weiblicher Identität. Somit legt Strukturanalyse offen, dass eine positive Selbstbestimmung von Frauen als Frauen sprachbedingt nicht stattfinden kann.
Wesentliche Spielarten einer feministischer Ethik ausgehend von einer sozialen bzw. gender-Differenztheorie wurden insbesondere von Sheila Benhabib, Hertha Nagl-Docekal sowie Herlinde Pauer-Studer erarbeitet. Das zentrale Anliegen hierbei ist es, einen Universalismus, der einem nicht erwünschten Gleichheitsgedanken verpflichtet ist, zu vermeiden.
Dies wird in den meisten Fällen mittels einer Modifikation der kantschen Ethik erreicht. Die kritische Zielrichtung hier heißt, dass eine gesellschaftlich funktionierende Moral generell auf eine geschlechterspezifische Zuordnung zu verzichten hat und ein autonomes Leben für alle Menschen garantieren muss.
(15 729)
HS -
Staat und Frauen in islamischen Gesellschaften
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - 323
(19.4.) Habibeh Djohari Büttner
Das Seminar beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Staat und Frauen in islamischen Ländern. Die islamischen Staaten befinden sich in einem unterschiedlichen Prozess der ökonomischen Entwicklung, der Nationenbildung und der Säkularisierung. Für einige moderne Nationalstaaten gehört die "Frauenfrage" zur nationalen Identitätsbildung. Durch ihre politische Ideologie und Praxis nehmen diese Staaten grossen Einfluss auf die Situation der Frauen in den jeweiligen Ländern. Die Geschlechterpolitik vieler islamischer Staaten führt direkt zu einer Reproduktion der Geschlechterungleichheit in den verschiedenen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens der Frauen. Durch diese Politik wird der Status der Frau als eine mündige Bürgerin des Staates und als ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft beeinträchtigt. Die religiös-konservativen Staaten wie die arabischen Golfstaaten, laizistische wie die Türkei und Tunesien, islamisch-revolutionäre wie der Iran und ehemals sozialistisch-revolutionäre und heute mehr oder weniger islamisch orientierte Staaten wie der Sudan und die asiatischen Ex-Sowjetrepubliken sind exemplarische Fälle zur Darstellung der Rolle des Staates bezüglich der rechtlichen Lage, der Bildung, der Mobilität und der Selbstbestimmung der Frauen. Das Seminar soll das Dilemma der islamischen Staaten aufzeigen: einerseits die Beibehaltung der undemokratisch patriarchalischen Strukturen und andererseits ihren Anspruch auf Modernität.

- Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

Im Sommersemester 2004 keine Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung.

- Ethnologie

(29 509)
TS/Ü -
Männlichkeit(en) und HIV/AIDS: Neue Ansätze der Gender-Forschung
(2 SWS)(10 cr)
Mo 16.00-18.00 - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(19.4.) Hansjörg Dilger*
In sozialwissenschaftlichen Debatten über AIDS im subsaharischen Afrika war die Kategorie 'Männlichkeit' lange Zeit durch ihre Abwesenheit gekennzeichnet: In Abgrenzung zur Diskussion über HIV/AIDS im westlichen Kontext - die in den Anfangsjahren der Epidemie eng mit dem Thema Homosexualität verbunden war - konzentrierten sich Studien über AIDS in Afrika viele Jahre auf die Situation von Frauen; sie thematisierten die Rolle von Männern eher indirekt und vermittelten dabei ein relativ einseitiges Bild von Männern, die wegen der ihnen zugeschriebenen sozialen und kulturellen Dominanz als 'treibende Kraft' in der AIDS-Epidemie bezeichnet wurden.
Mit der von UNAIDS ausgerufenen Welt-AIDS-Kampagne Men make a Difference (2000) rückten Konzeptionen von Männlichkeit und männlicher Sexualität stärker in den Fokus sozialwissenschaftlicher Forschung über Geschlecht und AIDS. In diesem Seminar wollen wir zum einen Studien lesen, die hervorhoben, dass kulturell geprägte Männlichkeitsideale Männer in ihrer Sexualität erheblich unter Druck setzen und damit ein 'Risiko' für ihre Gesundheit darstellen können. Zum anderen soll der anthropologischen Literatur über die Konstruktion von Männlichkeit und männlicher Sexualität Raum gegeben werden: Neuere Texte über Männer und AIDS schließen selten an die neueren Erkenntnisse der Gender- und Männlichkeitsforschung an; wir wollen daher der Frage nachgehen, wie ethnologische Debatten über Geschlecht - die sich heute vor allem auf die Handlungsspielräume von Männern und Frauen sowie auf Differenzen innerhalb von Geschlechterkategorien konzentrieren - in Einklang mit den meist anwendungsorientierten Studien über AIDS und Geschlecht bzw. Männlichkeit gebracht werden können.
Der regionale Schwerpunkt des Seminars liegt auf dem südlichen und östlichen Afrika - in der Lektüre der neueren Gender-Literatur werden aber auch Texte mit anderem regionalen Fokus berücksichtigt.

Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Theorieschein für das Hauptstudium erworben werden. Hörer/innen des Grundstudiums sind jedoch zur Teilnahme zugelassen.
(29 522)
TS -
Muslimische Identitäten und die Transformation von Geschlechterbeziehungen in der postkolonialen Welt
(2 SWS)(10 cr)
Do 14.00-16.00 - Institut für Ethnologie; Großer Seminarraum
(22.4.) Dorothea Schulz
Die Lehrveranstaltung bietet eine Übersicht über gegenwärtige Tendenzen der Herausbildung von neuen, oft als "religiös" dargestellten Identitäten, die sich häufig in einem internationalen Bezugssystem verorten und als Reaktion auf die Veränderung der Beziehungen zwischen den Geschlechtern und den Generationen gedeutet werden können. Schwerpunkte der behandelten Literatur befassen sich mit der Situation im postkolonialen Afrika und Vorderen Orient, wobei der zeitliche Rahmen insbesondere auf neuere Entwicklungen zugeschnitten sein wird, die in der Ära der neoliberalen Weltwirtschaftsordnung angesiedelt sind.
Teilnahmevoraussetzungen sind gute Lesekenntnisse des Englischen und Französischen.

Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Theorieschein für das Hauptstudium erworben werden.

FB Erziehungswissenschaft und Psychologie

- Erziehungswissenschaft

(12 116)
PS -
Geschlechtsspezifische Sozialisation
Achtung! Diese Veranstaltung fällt leider aus!

(2 SWS)(3 cr)
Mo 14.00-16.00 - JK 26/133
(19.4.) Bettina Hannover
Es werden pädagogische, entwicklungs- und sozialpsychologische Theorien vorgestellt, die beschreiben, wie Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen herausgebildet werden und welche Mechanismen zur Aufrechterhaltung dieser Unterschiede über die Lebensspanne hinweg beitragen.
Scheinerwerb durch: selbständige Lektüre englischsprachiger Literatur; Referate.
(12 202)
S -
Geschlechtstheorie und Mädchenbildung im ausgehenden 18. Jahrhundert
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - JK 26/101
(14.4.) Yvonne Piesker
Die Bildung von Mädchen und Frauen im 19.Jahrhundert erscheint als eine defizitäre und komplementäre Sonderbildung im Vergleich zur Allgemeinbildung von Jungen und Männern. Dennoch gab es Frauen, die ihr Recht auf eine umfassende Bildung zu verwirklichen suchten. Diese Frauen waren im Erziehungs-, Bildungs- und Sozialbereich tätig und erarbeiteten theoretische Konzepte in denen sie eine allgemeine Veränderung der Bildungsmöglichkeiten für Mädschen und Frauen forderten. Im Seminar sollen anhand ausgewählter Texte einige Konzeptionen für die Erziehung und Bildung von Mädchen und Frauen erarbeitet, analysiert und diskutiert werden.
(12 296)
V -
Einführung in die erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung: "Geschlecht" in Theorien der Erziehung und Bildung
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - J 27/14
(19.4.) Barbara Drinck
Die Vorlesung führt in das Thema Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft ein. Es werden dabei die historischen, kulturellen und pädagogischen Bedingungen für die Entwicklung, für die Rezeption und für die Perspektiven von Geschlechtertheorien erörtert.
Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt in der geschlechtsspezifischen Betrachtung der Geschichte der Schule und Bildung, d.h. insbesondere auch in einer historischen, didaktischen und empirischen Perspektive der Frauenbildung.
(12 297)
HS -
Projektseminar: Methoden der Geschlechterforschung in ihrer Anwendung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - KL 24/122 d
(13.4.) Barbara Drinck
Das Projektseminar erstreckt sich über zwei Semester, die unterschiedliche methodische Schwerpunkte beinhalten. Im ersten Semester werden grundlegende Probleme besprochen, die bei der Erstellung von Forschungsplänen und Forschungsdesigns auftreten. Dazu werden anhand von Jugendstudien (etwa der Shell-Studien) Schwerpunkte der Planung und Konzipierung von Forschungsvorhaben studiert. Weiterhin wird im ersten Semester ein Fragebogen entworfen, der in einer Pilotphase getestet wird. An ihm werden Codierpläne erläutert und erste Auswertungen mit SPSS durchgeführt. Das Hauptgewicht liegt in dieser Phase auf der quantitativen Methode. Im zweiten anschließenden Semester werden dazu ergänzend qualitative Sequenzen in der Befragung einfügt, deren Methodologie erläutert, Interviews durchgeführt und ausgewertet.
Das Thema "Ist Emanzipation eine Illusion? Lebensformen und Lebensgestaltung im Spannungsfeld ‚Familienalltag'" spielt auf die Studie von Cornelia Koppetsch und Günter Burkart "Die Illusion der Emanzipation" von 1999 an. Die dort referierten Ergebnisse werden im Seminar diskutiert und mit den eigen konzipierten Verfahren überprüft.
Die Ziele des Projektseminars sind vor allem folgende: Anhand der Forschungsfrage, die wir aus der Studie von Koppetsch und Burkart gewinnen, werden wir einen Forschungsplan, das darauf aufbauende Design und das Instrumentarium entwickeln, um damit die Forschungsfrage zu überprüfen.
Das Seminar soll der Vorbereitung auf eine eigene Examens- und Forschungsarbeit vorbereiten und Forschungskompetenzen verbessern.
(12 298)
HS -
Einführung in die qualitative Geschlechterforschung
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - KL 24/222
(14.4.) Bettina Fritzsche*
Wie lässt sich die Bedeutung der Kategorie "Geschlecht" in der Gesellschaft und für die Individuen empirisch erheben? Diese Frage ist seit den 70er Jahren Gegenstand zahlreicher methodologischer Debatten in der Frauen- und Geschlechterforschung. In der Auseinandersetzung mit dieser Methodologiediskussion und ihren politischen und theoretischen Hintergründen sollen im Seminar insbesondere die Grundlagen einer qualitativen Geschlechterforschung herausgearbeitet werden. Welche Vorteile bieten qualitative Verfahrensweisen in Bezug auf empirische Untersuchungen des Geschlechterverhältnisses und welche neuen Impulse konnte die
qualitative Sozialforschung aus der Geschlechterforschung empfangen? Hieran anschließend sollen sinnvolle methodologische Prämissen einer aktuellen qualitativen Geschlechterforschung herausgearbeitet werden. Schließlich ist eine Diskussion ausgewählter qualitativer Studien im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung geplant, wobei unterschiedliche methodische Zugänge berücksichtigt werden
(Biographieforschung, Ethnographie, Konversationanalyse, Gruppendiskussionsverfahren).
(12 299)
HS -
Arbeit, Geschlecht, Moral
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Container C 4
(15.4.) Ingeborg Siggelkow*
Mit dem Begriff Arbeit war in der Vergangenheit oftmals die Vorstellung von körperlicher Anstrengung und Mühsal verknüpft. Der Einrichtung von Arbeitshäusern in Europa des 16. Jahrhunderts liegt die Vorstellung zugrunde, dass Menschen zur Arbeit erzogen werden können. Als Disziplinarmaßnahme weisen Arbeitshäuser Parallelen zur (historisch späteren) Institution Gefängnis auf. Auffällig ist, dass von den gegenwärtig in Gefängnissen Einsitzenden mehr als 75 % männlich sind. Gibt es eine geschlechtsspezifische Moral? Oder kann die Tatsache, dass Männer offenbar häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten als Frauen, mit der gesellschaftlichen Arbeitsteilung erklärt werden? Im Semiar wird die Relation von Arbeit, Geschlecht und Moral analysiert.

- Psychologie

(12 531)
S -
Von der Mutter-Kind-Beziehung zur Partnerbeziehung: Bindung in Kindheit und Jugend (Psy)
(2 SWS)
Einf.: Fr 14.05. 14-16 KL 23/121a
Fr 28.5., 04.06 14-18 KL 23/121a
Sa 29.5., 05.06 10-14 KL 23/121a

Block -
(14.5.) Lieselotte Ahnert
Das Seminar thematisiert die Entstehung unterschiedlichster Bindungsbeziehungen als zentrales Moment in der emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Dabei gehen wir von genetisch prädisponierten Verhaltenstendenzen aus, die auf evolutionsbiologische Adaptationsprozesse zurückgeführt werden können, durch soziales Lernen aber erst entwickelt werden müssen. Es werden deshalb Sozialisationsbedingungen diskutiert, die verschiedene Qualitäten in der primären Bindung definieren sowie die spätere Herausbildung weiterer Beziehungen bestimmen. Das Seminar will vor allem auch auf Konsequenzen aufmerksam machen, die Fehlentwicklungen in der Beziehungsgestaltung nach sich ziehen.Wichtig:Wegen der Begrenzung der Seminar-Teilnehmer ist eine Voranmeldung dringend erforderlich (Schriftliche Anmeldung bei Esther Lang: Mo-Do 8-13 JK 25/122c).
(12 578)
S -
Zusammenarbeit in Organisationen im Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konkurrenz (Psy)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - K 25/11; 10.6., 17.6. u. 24.6. auch von 8.00-10.00
(15.4.) Ulrike Schraps
Die Bausteine jeder Organisation sind Gruppen. Das Entstehen und die Funktion von Gruppen im Arbeitsprozeß, die Charakteristika und Abhängigkeiten von Gruppen sowie Macht-, Einfluß- und Entscheidungsprozesse sollen im Seminar analysiert und damit verbundene Konflikte identifiziert werden. Weitere zentrale Themen werden "Gruppen und Führung", "Gruppendynamik und Teambildung" sowie "gender-relevante Fragen in Gruppenprozessen" sein. Einzelne Themenbereiche können auf Grundlage der theoretischen Vorarbeiten anhand einer qualitativen Untersuchung von Beschäftigten aus dem IT-Bereich vertiefend veranschaulicht werden.
(12 668)
S -
Geschlechtsrollen und -stereotype (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - KL 26/130
(16.4.) Monika Sieverding
In dieser Lehrveranstaltung soll der aktuelle Forschungsstand zu Geschlechtsrollen und Geschlechtsstereotypen vorgestellt werden. Schwerpunktmäßig geht es um empirische Zugangsweisen - insbesondere quantitative und experimentelle Ansätze - a) zur Erfassung von Geschlechtsrollen und Geschlechtsstereotypen und b) zur Analyse des Zusammenhangs zwischen gesellschaftlichen Konstruktionen von Geschlecht und Geschlechtsunterschieden im Erleben und Verhalten.
(12 669)
C -
Colloquium "Psychologische Genderforschung" (Psy, Nf)
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - JK 25/130
(16.4.) Monika Sieverding
In diesem Colloquium werden empirische Arbeiten zur psychologischen Genderforschung geplant, vorgestellt und diskutiert. Die Teilnahme ist obligatorisch für alle Studierenden, die bei mir eine Diplom- oder Doktorarbeit schreiben (wollen). Interessierte Gäste sind jederzeit willkommen! Das Programm wird Anfang des Semesters erstellt und ist dann abrufbar über: http://www.fu-berlin.de/medpsych/Homepage_Monika_Sieverding/coll.htm

FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

- Geschichte

(13 301)
V -
Europäischer Kolonialismus I (16. bis frühes 19. Jahrhundert) (auch für Frankreichstudien)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; HS B
(15.4.) Gisela Bock
Die Vorlesung ist die erste von zweien, die einen Überblick über die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der europäischer Expansion und Kolonialisierung geben. Die erste Vorlesung behandelt diese Entwicklungen vorwiegend in der Frühen Neuzeit (genauer: vom Spätmittelalter bis zu Napoleon I.), die zweite (im WiSe 2004/5) in der Späten Neuzeit (18.-20. Jahrhundert). Im der ersten geht es um die frühen Entdeckungen und Eroberungen, um die Parallelität und Konkurrenz von portugiesischem, spanischem und holländischem Kolonialismus und die Anfänge des französischen und britischen kolonialen Empire. Unter anderem wird gefragt nach dem Verhältnis von privaten und staatlichen Akteuren, der Motive der Kolonisateure (u.a. ihrer "zivilisatorischen Mission"), der Perspektive der Kolonisierten und nach frauen- und geschlechtergeschichtlichen Aspekten.
Einführende Literatur: Jürgen Osterhammel, Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (3. Aufl. 2001); Wolfgang Reinhard, Kleine Geschichte des Kolonialismus (1996); Stefan Zweig, Magellan. Der Mann und seine Tat (1937), Fischer-TB (alle drei zum Kauf empfohlen). -- Eberhard Schmitt (Hg.), Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, bisher 4 Bde. (1984-88) ; Wolfgang Reinhard, Geschichte der europäischen Expansion, 4 Bde. (1983-90); John Parry, Das Zeitalter der Entdeckungen (1963); G. V. Scammell, The World Encompassed. The first European martime empires (1981); P. J. Cain & A. G. Hopkins, British Imperialism 1688-2000 (2002); The Oxford History of the British Empire (1998-99); Jean Meyer u.a., Histoire de la France coloniale des origines à 1914 (1989); Marc Ferro (Hg.), Le livre noir du colonialisme, XVIe - XXIe siècle (2003).
(13 356)
HS -
Hexereidiskurse in der Frühen Neuzeit (auch für Frankreich-Studien)(A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(14.4.) Claudia Ulbrich,
Thomas Max Safley
Im Mittelpunkt dieses geschlechtergeschichtlichen Hauptseminars stehen die großen Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit. Sie sollen vor allem unter historiographischen und diskurstheoretischen Aspekten untersucht werden. Wir werden Texte über Magie und Hexerei aus dem 16. und 17. Jahrhundert lesen und uns dabei von einer Frage Lucien Febvres inspirieren lassen: Wie konnte es kommen, dass die aufgeklärtesten Menschen jener Zeit an Hexen und Dämonen glaubten? Es geht im Seminar also hauptsächlich um eine Geschichte der Wissenschaft und der Mentalitäten. Darüber hinaus soll gefragt werden, wie bestimmte Vorstellungen über das weibliche Geschlecht entstanden bzw. tradiert worden sind und wer welchen Gebrauch von den Traktaten über Hexen und Dämonen gemacht hat.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz über e-mail (ighreiz@zedat.fu-berlin.de) oder Zi. 382.
Einführende Literatur: Merry Wiesner, Women and Gender in early Modern Europe, 2.Ed. Cambridge 2000 (esp. p. 264-287); Diane Purkiss, The Witch in History: Early Modern and Twentieth Century Representations, London 1996; Elspeth Whitney, The witch ‚she'/the historian ‚he': gender and the historiography of the European witch hunts, in: Journal of Women's History 7, 1995, 77-101.Gerhild Scholz Williams, Defining Dominion. The Discourses of Magic and Witchcraft in Early Modern France and Germany, Ann Arbor 1995
(13 357)
HS -
Macht und Herrschaft im Osmanischen Reich und im europäischen Vergleich (16. Jh.) (A)
(2 SWS)
(auch für Frankreich-Studien)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20
(13.4.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele
Ziel dieses interdisziplinären Seminars ist es, Frauen in den Machtzentren des Osmanischen Reiches und der europäischen Höfe im Vergleich zu untersuchen. Auf diesem Weg sollen wesentliche Strukturen vormoderner Herrschaft herausgearbeitet werden. Als geeigneter Ansatzpunkt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zu finden, bieten sich die verschiedenen Frauenrollen in den Palästen (Mütter, Ehefrauen, Töchter, Maitressen, Schwestern, Witwen) an. In diesem Seminar wird Studierenden der Geschichtswissenschaft, der Turkologie, der Islamwissenschaft und vergleichbarer Fachrichtungen die Möglichkeit geboten, interdisziplinär zu arbeiten.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz, Koserstr. 20, Zi. 382.
Einführende Literatur: Leslie P. Peirce, The Imperial Harem: Women and Sovereignty in the Ottoman Empire. N.Y.-Oxford 1993; Faroqhi, Suraiya: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20., Natalie Zemon Davis, Frauen, Politik und Macht, in: Arlette Farge, Natalie Z. Davis, Frühe Neuzeit (= Geschichte der Frauen, Bd. 3), Frankfurt/M. u.a. 1994189-210, Regina Schulte, Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500, Frankfurt/M. 2002, Waltraud Heindl/Regina Schulte, Höfische Welt (=L'Homme. Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 2, 1997) Wien 1997.
(13 360)
HS -
Die internationale Antisklavereibewegung (Abolitionismus), 18. bis 20. Jahrhundert (auch für Frankreich-Studien) (A/B)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(16.4.) Gisela Bock
Das Hauptseminar behandelt, an Hand von Quellen und Forschungen, wichtige Etappen und Probleme des Themas: frühneuzeitliche Stimmen gegen die Sklaverei, die Sklaverei-Frage in der Französischen und der Amerikanischen Revolution, das Verhältnis von wirtschaftlichen und religiös-humanitären Motiven in der Antisklavereibewegung, deren Bedeutung als erste transnationale Organisation, die Rolle von Frauen in der Antisklavereibewegung, der Wandel der Rolle Englands von der führenden Sklavenhandels- zur führenden Antisklavenhandels-Nation, die allmähliche internationale Durchsetzung des Verbots von - zuerst - Sklavenhandel und - später - Sklaverei, die Zusammenhänge zwischen Sklaverei, Antisklaverei und Kolonisierung Afrikas und schließlich die Entstehung und Bedeutung der Antisklaverei-Konventionen des Völkerbunds und der Vereinten Nationen.
Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Literatur.
Einführende Literatur: Seymour Drescher & Stanley L. Engermann (Hg.), A Historical Guide to World Slavery (1998); Seymour Drescher, From Slavery to Freedom: Comparative Studies in the Rise and Fall of Atlantic Slavery (1999); Hugh Thomas, The Slave Trade: The History of the Atlantic Slave Trade, 1440-1870 (1997); Robin Blackburn, The Overthrow of Colonial Slavery 1776-1848 (1988); Howard Temperley, British Anti-Slavery 1833-1870 (1972); Clare Midgley, Women Against Slavery: the British Campaigns 1780-1870 (1992); Kathryn Kish Sklar, Women's Rights Emerges Within the Anti-Slavery Movement (2000); Lawrence C. Jennings, French Anti-Slavery: The Movement for the Abolition of Slavery in France 1802-1848 (2000).

- Kunstgeschichte

(13 514)
PS -
Inszenierung des Weiblichen in der Kunst
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Thomas Blisniewski
Im Seminar soll analysiert werden, wie Frauenbildnisse von Künstlerinnen und Künstlern inszeniert werden. Bekanntermassen reicht das Spektrum der Beurteilung von Heiligen bis zu Hetären, die aufreizend, erotisch, häuslich, heilig, sittsam, verführerisch oder züchtig dargestellt werden. Gemeinsam wollen wir nach den kulturhistorischen Hintergründen fragen und die verschiedenen Sichtweisen der Künstler auf ihre (gesellschaftliche) Funktion hin hinterfragen.
Literatur zum Einstieg: Ausst.-Kat. Berlin 1980: Bilder vom Menschen in der Kunst des Abendlandes. Berlin 1980; Hofmann, Werner (Hg.): Eva und die Zukunft. Das Bild der Frau seit der französischen Revolution. Ausst.-Kat. Hamburg 1986. München 1986; Baumgärtel, Bettina (Bearb.): Die Galerie der starken Frauen. La Galerie des femmes fortes. Die Heldin in der französischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Ausst.-Kat. Düsseldorf 1995; Eschenburg, Barbara: Der Kampf der Geschlechter. Der neue Mythos in der Kunst 1850 - 1930. Ausst.-Kat. München 1995. Köln 1995; Smith, Alison (Hg.): Prüderie und Leidenschaft. Der Akt in viktorianischer Zeit. Ausst.-Kat. München = 2002. Ostfildern 2002; van Os, Henk: Femmes fatales. 1860-1910. = Ausst.-Kat. Groningen 2003. Wommelgem 2003.
(13 527)
PS -
Von "Frauenkunstgeschichte" zu kunsthistorischer Genderforschung
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Karin Gludovatz
Feministische Kunstgeschichte sollte möglichst alle Ausgangspunkte der Disziplin zur Diskussion stellen, da es vor allem darum geht, eben nicht traditionelle Strukturen zu reproduzieren und/oder einfach umzubesetzen (begrifflich, personell), sondern die Strukturen selbst kritischen Reflexionen zu unterziehen. In diesem Sinne möchte das Proseminar weniger eine "feministische Methode" vorstellen, als vielmehr feministische Ansätze in ihrer Prozesshaftigkeit analysieren.
Anhand verschiedener Texte, sollen historische und aktuelle Positionen diskutiert und verglichen werden. Die Textstudien bieten die Grundlagen für inhaltliche Auseinandersetzung, übergeordnete methodologische Fragestellungen, ebenso wie für intensive Arbeit am Text, d.h. für eine "Meta-Lektüre", die auf Struktur, Argumentationsführung und sprachliche Bedeutungskonstituierungen eingehen möchte.
Die Texte sind jeweils in Gruppen vorzubereiten, aber für alle SeminarteilnehmerInnen Pflichtlektüre. Ferner sind Mitarbeit und zwei schriftliche Textanalysen (à 3 Seiten) erforderlich.
Vorbereitende und begleitende Literatur (Auswahl): Norma Broude, Mary D. Garrard (Hg.): The Expanding Discorse: Feminism and Art History, New York 1992; Whitney Davis: Gender, in: Texte zur Kunst, 28, 1997, S. 75-89; FrauenKunstWissenschaft, 16, 1993: Theoretische Orientierung feministischer Kunstwissenschaften; Hildegard Frübis: Kunstgeschichte, in: Christina von Braun, Inge Stephan (Hg.): Gender-Studies. Eine Einführung, Stuttgart-Weimar 2000, 262-275; Daniela Hammer-Tugendhat: Kunst/Kunstgeschichte/Geschlechterkonstruktion, in: Lutz Musner, Gotthart Wunberg (Hg.): Kulturwissenschaften. Aktuelle Positionen, Wien 2002; Griselda Pollock: Differencing the Canon. Feminist Desire and the Writing of Art´s Histories, London-New York 1999; Beate Söntgen: Rahmenwechsel: Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft in feministischer Perspektive, Berlin 1996; Lisa Tickner: Feminismus, Kunstgeschichte und der geschlechtsspezifische Unterschied, in: kritische berichte, 1990 (H. 2), S. 5-36 (1988)
(13 667)
S -
Lektüre von Texten von Mridula Garg
(2 SWS)
Wahlpflichtveranstaltung
Do 14.00-16.00 - Seminarraum
(22.4.) Angelika Malinar
Mridula Garg (geb. 1938) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der modernen Hindi-Literatur. Im Seminar werden ausgewählte Texte gelesen und interpretiert (Gender-Konstruktionen, politischer Kontext etc.). Das Seminar dient auch der Erarbeitung des zeitgenössischen Spektrums der Hindi-Literatur.
Voraussetzungen: Abgeschlossener Hindi-Kurs (mind. 3 Semester Hindi)
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Referat bzw. Hausarbeit

- Altertumswissenschaften

(13 851)
V -
Die Frau in der Vorgeschichte
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(21.4.) Biba Teržan
Durch die Frauen- und Genderforschung werden immer häufiger Fragen nach der wohl sehr unterschiedlichen Stellung und Rolle der Frau in prähistorischen Gesellschaften diskutiert. Eine Untersuchung der sozialen Position der Frauen kann allerdings nicht von "der Frau" an sich ausgehen, sondern muß berücksichtigen, daß Frauen immer einen prinzipiellen Teil aller in einer Gesellschaft vorhandenen Schichten bilden. Daher können sie nur am Status der Männer aus dem gleichen sozialen Milieu gemessen werden. Es wird versucht, anhand der Analyse unterschiedlicher archäologischer Quellen, insbesondere der Gräber und bildlicher Darstellungen, Aussagen über die soziale, kulturelle und historische Stellung der Frauen im 1. Jahrtausend vor Chr. zu gewinnen.
(13 903)
V -
Dionysos - Bilder eines Gottes
(1 SWS)(5 cr)
Di 10.00-11.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal oder Seminarraum
(20.4.) Andreas Scholl
Dionysos vereint in seinem Auftreten und in seiner Wirkungskraft so gegensätzliche Züge wie keine andere griechische Gottheit. Wohl deshalb schlägt sich das breite Spektrum seines Wesens auch in ganz unterschiedlichen Bildfassungen nieder. Die Vorlesung konzentriert sich auf eine repräsentative Auswahl von Skulpturen, die trotz ihres unterschiedlichen Erscheinungsbildes alle eine bestimmte Eigenart des Gottes, nämlich die weiblichen Züge seiner Gestalt betonen. Fast alle dieser Bilder gehören in einen Kontext von Frieden und Reichtum, Fülle und Luxus, wie er insbesondere für die griechische Festkultur bezeichnend ist. Einzelne Bildzeichen, die den festlichen Rahmen von Luxus, Schönheit und Wohlleben hervorheben, entnahmen die Bildhauer den Darstellungen der Frauen und weiblichen Gottheiten. Die femininen Merkmale des Dionysos weisen daher auf Wertvorstellungen, die mit den Erwartungen an die gesellschaftliche Rolle der Frauen und dem griechischen Privatleben eng verbunden sind. Diesen Gedanken sehen wir vor allem in den hellenistischen, seit der Zeit Alexanders des Großen entstandenen Statuen des Festgottes Dionysos unmittelbar verkörpert.
Literatur: H.-U. Cain, Dionysos - "Die Locken lang, ein halbes Weib?...", Ausstellungskatalog München (1997) mit der älteren Lit. S. 139 ff.

- Ostasien und Vorderer Orient

(14 257)
PS -
Die Ordnung der Geschlechter: Genderkategorien in muslimischen Gesellschaften
(2 SWS)(4 cr)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(16.4.) Johann Büssow
Neueren Ansätzen der Geschlechterstudien folgend möchte das Proseminar nicht vorrangig nach der Stellung „der Frau“ „im Islam“ fragen, sondern anhand verschiedener Fallbeispiele die Wirksamkeit von Genderkategorien in islamisch geprägten Gesellschaften untersuchen. Dabei sollen islamische Rechtsvorschriften ebenso behandelt werden wie Fallstudien aus verschiedenen Regionen und histori-schen Epochen.
Voraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates.
(14 281)
HS -
Achtung! Änderung des Beginns
Shari’a, Staat und Zivilgesellschaft: Neue Entwicklungen des Ehe- und Familienrechts in Ägypten und Marokko

(2 SWS)(16 cr)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(26.4.) Bettina Dennerlein*
Das umstrittene ägyptische Gesetz Nummer 1 aus dem Jahr 2000, das die Eheauflösung auf Antrag der Frau erleichtert, und die vielbeachtete Ankündigung grundlegender Änderungen der ‘Mudawwana’ im Interesse von Frauen durch den marokkanischen König im Oktober 2003 unterstreichen einmal mehr die anhaltende gesellschaftspolitische Relevanz des Ehe- und Familienrechts in der arabisch-islamischen Welt. In dem Seminar sollen aktuelle Entwicklungen dieses Rechtsbereichs in Ägypten und Marokko in ihrer sozio-kulturellen, politischen und rechtlichen Dimension untersucht werden.
Voraussetzungen: Englisch, Arabisch, Französisch (Lesekenntnisse)
(14 303)
Ü -
Arabistik und Gender studies
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; kl. Übungsraum
(20.4.) Barbara Winckler
Die Arabistik hat sich in den vergangenen Jahren - wenn auch mit einiger Verspätung - Ansätzen aus dem Bereich der gender studies geöffnet. Dabei geht es nicht mehr nur um die Betrachtung von 'Frauenliteratur', sondern insbesondere um innovative Analysen, die die (moderne wie auch klassische) Literatur etwa auf Um-Schreibungen, das Infragestellen überkommener Geschlechterkonzeptionen (weiblichen wie auch männlichen) und das darin inhärente subversive Potential hin untersuchen.
In der Übung sollen sowohl Ansätze der gender studies im allgemeinen wie auch Arbeiten aus der Arabistik (etwa von Fadwa Malti-Douglas, Leila Ahmed u.a.) gemeinsam (!) diskutiert werden. Vorraussetzung für die Teilnahme ist daher die Bereitschaft für intensive Beschäftigung mit den (meist englischsprachigen) Texten.
Literatur: Fadwa Malti-Douglas: Woman's Body, Woman's Word. Gender and Discourse in Arabo-Islamic Writing, Princeton 1991. Mai Ghoussoub/ Emma Sinclair-Webb (Hg.): Imagined Masculinities. Male Identity and Culture in the Modern Middle East, London 2000.
(14 408)
PS/HS -
Die moderne persische Autorin Simin Behbahani (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)
Di 12.00-14.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(20.4.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Die ersten Gedichte Simin Behbahanis (1927-), eine der bekanntesten iranischen Lyrikerinnen, behandeln das Thema Liebe aus weiblicher Sicht. Sie hat auch Erzählungen und Kurzgeschichten geschrieben und deckt mit ihrer Literatur die gesellschaftliche Realität auf. Für die Zivilcourage, mit der sie sich für Menschenrechte, Freiheit sowie die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt, erhielt sie 1999 die Carl-von-Ossietzky-Medaille. In diesem Seminar befassen wir uns vorrangig mit dem postrevolutionären Werk, das stärker als zuvor die Situation der Frauen und das Geschlechterverhältnis thematisiert.
(14 454)
S -
Stoffe und Bekleidung von Frauen im Osmanischen Reich Orientalische Stoffe, Muster und Kostüme. Insani kiyafet gösterir - Kleider machen Leute
(mit Referat und mit Hausarbeit 10 cr)
1. Termin: Donnerstag, 22. April 2004, 14 Uhr im Pergamonmuseum, Am Kupfergraben, Treffpunkt an der Kasse.
Der Treffpunkt für die weiteren Veranstaltungen wird jeweils rechtzeitig bekannt gegeben.

n. V.
(22.4.) Sibylle Tura
Brokat, Atlas, Damast, Seide, Musselin, Angora - das sind alles Stoffe, die aus dem Orient stammen. Neben schriftlichen Quellen und Abbildungen auf Miniaturen geben vor allem die Sultansgewänder im Istanbuler Topkapi Sarayi Auskunft über die märchenhafte und verschwenderische Pracht der Osmanen. Auch in der Teppich- und Kelimkultur geben spezifische Muster Ausdruck über Herkunft und Bedeutung. Was wurde wann warum wie von wem getragen? Die Kostümformen der Osmanen unterliegen weit weniger als die Muster der Stoffe Veränderungen im Ablauf ihrer Geschichte. Was kam im 18. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa, als hier die sogenannte "Türkenmode" ausbrach? Diesen Fragen wollen wir gemeinsam nachgehen.
Einführende Literatur: Scarce, Jennifer, Woman's Costume of the near and Middle East, London Sydney 1987; Tuchelt, Klaus, Osmanische Gewänder, Graz 1966; Tilke, Max, Studien zu der Entwicklungsgeschichte des orientalischen Kostüms, Berlin 1923; Gürsu, Nevber, The Art of Turkish Weaving. Designs thru the Ages, Istanbul 1988; The Topkapi Saray Museum, Costumes, Embroideries and other Textiles, London 1986; Lemaire, Gerard-Georges, Orientalismus. Das Bild des Morgenlandes in der Malerei, Köln 2000; Lady Mary Montague, Briefe aus dem Orient. Frankfurt/M. 1991.
(14 473)
S -
Das Werk "Muslimische Frauen" (Nisvan-i Islam) der Schriftstellerin Fatma Aliye (1862-1936)
(2 SWS)
(Mit Klausur 6cr)
Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr.33; Raum 5
(20.4.) Rana v. Mende-Altayli
Die Lehrveranstaltung ist eine Fortsetzung des im Wintersemester 2003/2004 durchgeführten Seminars "Fatma Aliye - Schriftstellerin und Vorkämpferin für die Rechte der Frauen". Im Seminar wird das Werk "Nisvan-i Islam" gelesen und besprochen, um etwas über die muslimischen Frauen Ende des 19. Jahrhunderts in der Türkei zu erfahren. In "Nisvan-i Islam" beantwortet Aliye Fragen der Europäerinnen nach den muslimischen Frauen bzw. nach der Behandlung der Frauen durch ihre Ehemänner, nach der Bedeckung der Frauen ("tesettür") und nach der Scheidung u.a. Sie erklärt die Gründe der traditionellen und islamischen Regeln bezüglich der Frauen in der osmansichen Gesellschaft.
Voraussetzungen: Osmanisch-Kenntnisse
(14 476)
S -
Die Werke von Gülten Dayioglu
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(14.4.) Pervin Tongay
Gülten Dayioglu, die in ihren Arbeiten zum einen soziale und realistische Aspekte behandelt, und zum anderen aber auch stilistische Elemente der Phantasie aufgreift und eine ganze Reihe der zeitgenössischen Erzähltechnik anwendet, zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß sie durch eine Synthese alter und neuer Inhalte und durch die breitgefächerte Thematik das begrenzte Terrain herkömmlicher Kinderliteratur verläßt.
Den Gegenstand der Veranstaltung bildet neben der Bestimmung didaktischer Elemente vor allem die Untersuchung geschlechtsspezifischer Komponenten. Frauenbilder sollen durch Analyse der Geschlechterdarstellung in den zu behandelnden Werken herausgearbeitet werden. Wie in den vorhergehenden Seminaren liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung in der literatur- und textanalytischen Arbeit.
Voraussetzung für die Teilnahme sind sehr gute Türkischkenntnisse.
Der Erwerb eines benoteten Seminarscheines setzt ein Referat und eine Hausarbeit voraus.

- Judaistik

Im Sommersemester 2004 keine Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung.

- Katholische Theologie

(14 607)
PS -
"Alles eine Frage der Perspektive..." Der befreiungstheologische Ansatz der feministischen Theologie
(2 SWS)
Die genauen Termine für die Blockveranstaltung werden zu Semesterbeginn angegeben.
Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Bettina-Sophia Karwath
Die feministische Theologie stellt wie die Befreiungstheologie den Mythos einer neutralen objektiven Wissenschaft in Frage. Es geht ihr darum, die Frage und Situation der Einzelnen als Ausgangspunkt theologischer Hermeneutik zu sehen. Damit leistet sie einen eigenen Beitrag zu wissenschaftlichem Arbeiten und fordert die Theologie heraus, Position zu beziehen.
Das Seminar gibt eine Einführung in die Gedankenwelt der Feministischen Theologie.
Literatur: Heyward, Carter: Und sie rührte sein Kleid an, Stuttgart 1986; Ruether, Rosemary R.: Sexismus und die Rede von Gott, Gütersloh, 2. Aufl. 1990; Sölle, Dorothee: Mutanfälle, Hamburg, 3. Aufl. 1993.
(14 619)
HS -
"Ich sehe dich in tausend Bildern" (Novalis) Maria von Nazaret im Spiegel der Zeiten
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(16.4.) Matthias Blum
Tausendmal gemalt, gemeißelt, besungen– die Mutter des Jesus von Nazaret tritt immer wieder neu in das Leben nicht nur der Glaubenden und Betenden. Parallel zur großen Berliner Ausstellung über Maria will das Seminar in die grundlegenden theologischen Perspektiven und Reflexionen über Maria von Nazaret einführen. Von den biblischen Urkunden (das theol. Interesse des NT) soll ein Bogen gespannt werden über die theologiegeschichtliche Entfaltung und systematische Reflexion (Mariologie), ihrer kontroversen Diskussion in der feministischen Theologie bis hin zur Rezeption in Literatur (H. Böll, „Gruppenbild mit Dame“ [1971], „Kerzen für Maria“ [1950]) und Film (Jean-Luc Godard, „Je vous salue, Marie“, dt. „Maria und Joseph“ [1984]) sowie zur einschlägigen Wirkungsgeschichte (Marienfrömmigkeit und Judenfeindschaft).
(14 620)
PS -
Biblische Frauengestalten
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Andreas Hölscher
Auf der Suche nach den Frauen im Alten und Neuen Testament wird deutlich, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen das Geschick des Volkes Israel geprägt und Jesus von Nazaret begleitet haben. Welches Frauenbild ergibt sich aus den verschiedenen Evangelien? Es passiert leicht, dass man über die Erwähnung von Frauen hinweg liest. Das Seminar versucht, folgenden Fragen nachzugehen: Was erfahren wir über die betreffende Frau? Wie hat sie gelebt? Welchen Stellenwert hatte sie in ihrem Umfeld, sei es die jüdische Gesellschaft, sei es die junge christliche Gemeinde?

- Evangelische Theologie m.d. FG Religionsgeschichte

(14 704)
PS/S -
"Die Liebe macht Leiden süß" (Mechthild von Magdeburg), GS/HS
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Ihnestr. 56
(14.4.) Erika Godel
Frauenmystik – erotische Religiosität oder religiöse Erotik? Lektüre ausgewählter Texte von Gertrud, Mechthild von Magdeburg und Mechthild von Hackeborn.

FB Philosophie und Geisteswissenschaften

- Philosophie

(16 053)
PS -
Frauen- und Geschlechterforschung in der Philosophie
(2 SWS)
(gilt auch für A1)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 29/209
(19.4.) Ute Frietsch*,
Susanne Lettow*
Die Philosophie hat in den letzten Jahrzehnten wichtige Impulse von feministischen Philosophinnen erhalten. Dieses Seminar soll daher einen Überblick über die unterschiedlichen Konzepte und Strategien geben, die seit den 80er Jahren zur Entwicklung des wissenschaftlichen Feldes "feministische Philosophie" beigetragen haben. Das Seminar behandelt zunächst methodische Probleme der philosophischen Gender-Forschung, wie sie in den letzten Jahren diskutiert wurden. In einem zweiten Teil sollen exemplarisch feministische Auseinandersetzungen mit "klassischen" philosophischen Texten diskutiert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Autoren der Gegenwartsphilosophie.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zur Lektüre englichsprachiger Texte.
Zur Einführung: Nagel-Docekal, Herta: Feministische Philosophie. Ergebnisse, Probleme, Perspektiven. Frankfurt/M. 2000.

- Griechische und Lateinische Philologie

(16 202)
PS -
Lysias 1: Die Stellung der Frau in Athen (Einführung in die Gräzistik)
(2 SWS)(6 cr)
Di 16.00-18.00 - Kl. ÜR
(13.4.) Bernd Seidensticker
In den letzten 30 Jahren (seit S. Pomeroys Buch "Goddesses, Whores, Wives, and Slaves": Women in Classical Antiquity, 1975) hat sich die Forschung intensiv mit der gesellschaftlichen Stellung der Frau in der griechischen und römischen Antike beschäftigt.
Trotz der vielfachen sachlichen und methodischen Probleme, die sich aus Umfang und Art des zur Verfügung stehenden Materials ergeben, haben die gemeinsamen Anstrengungen von Historikern und Philologen, Archäologen, Medizinhistorikern und Philosophen ein insgesamt schlüssiges Gesamtbild entworfen.

Das Seminar soll an Hand ausgewählter Texte einen Überblick über die politischen, sozialen, juristischen, ökonomischen und kultischen Strukturen sowie über den ideologischen Diskurs bieten, die gemeinsam die Lebensbedingungen der griechischen Frau bestimmt haben.
Die Konzentration auf das klassische Athen des 5. und 4. Jahrhunderts ergibt sich aus der Quellenlage (und aus Zeitgründen). Die archaische und die hellenistische Zeit werden, soweit das möglich ist, zum Vergleich herangezogen.

Im Zentrum des Seminars steht die erste Rede des athenischen Redners Lysias "Gegen Eratosthenes, die auch sehr gut zur Schullektüre geeignet ist.

Das Proseminar dient zugleich der Einführung in das Studium der Klassischen Philologie. Vorgestellt werden Handwerkszeug, Arbeitstechniken und Methoden des Fachs sowie die Nachbardisziplinen (Alte Geschichte und Rechtsgeschichte, Epigraphik, Archäologie und Religionsgeschichte).

Zur Einführung empfohlen:
S. Pomeroy, Frauenleben im Klassischen Altertum, Stuttgart 1985
R. Just, Women in Athenian Law and Life, London 1989
B. Seidensticker, Die Frau auf der attischen Bühne, Humanistische Bildung 11, 1987, 7-42.
Weitere Literatur im Handapparat in der Bibliothek.

- Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

(16 427)
PS -
Gegebene Worte. Schwur, Meineid und Versprechen in literarischen Texten
Mi 10.00-12.00 - Hüttenweg 9; Großer Seminarraum
(14.4.) Esther von der Osten
„Gelten Eide noch?“ fragt Euripides’ Medea und benennt damit eine zentrale Thematik des Dramas, das Auftakt des Seminars sein wird. An der Frage nach der Gültigkeit des Eides und/oder des gegebenen Wortes kristallisiert sich auch in den anderen Texten, die im Seminar zur Sprache kommen werden, der Konflikt zweier Rechts- oder Wertsysteme. Das Ritual des sprachlichen Engagements bzw. die aus ihm hervorgegangene Verpflichtung ist dabei oft genau am Angelpunkt zwischen privatem und gesellschaftlichem Raum situiert und gibt Anlaß zur Verhandlung der Grenze zwischen beiden.

Ursprünglich hatte der Eid eine religiöse Bedeutung und war mit der Anrufung Gottes verbunden, bis er im Zuge der Säkularisierung des Rechts diese zunehmend verlor. Auf welche Weisen tradiert Literatur das Gedächtnis jener religiösen Dimension? Im Ritual des Versprechens, als Verpflichtung auf die Zukunft und/oder die Wahrheit, wird Sprache Handlung und konfrontiert das Medium der Schrift mit einem Element von Mündlichkeit ganz eigener Art, das den Charakter des Sakralen trägt. Am gegebenen oder zu gebenden Wort, als juristisch-vertragliche oder als nicht-vertragliche Verpflichtung, entfaltet sich dabei in den zur Lektüre vorgesehenen Texten eine Reflexion, die stets auch eine Lektüre der Geschlechterdifferenz impliziert. Diese soll im Seminar mit in Betracht gezogen werden.

Markiert Literatur, die es genuin mit dem Geben von Worten zu tun hat, an den Figuren von Eid, Schwur, Versprechen und Meineid einerseits die Wertumbrüche einer Epoche, den Konflikt zwischen Geltungsansprüchen verschiedener Systeme, verhandelt sie zugleich den Wahrheitsanspruch dessen, was von keinem vertraglichen Engagement erfaßt wird und dennoch Gültigkeit reklamiert.

Zu Beginn wird mit den Teilnehmenden eine Auswahl aus den folgenden Primärtexten getroffen werden:

  • Euripides: Medea,
  • Shakespeare: Troilus and Cressida,
  • Molière: Dom Juan,
  • G. E. Lessing: Emilia Galotti,
  • H. v. Kleist: Die Familie Schroffenstein,
  • A. v. Droste-Hülshoff: Die Judenbuche,
  • H. Cixous: La Ville Parjure ou le Réveil des Érinyes.
Des weiteren ist ein Ausflug in die Sprechakttheorie ebenso vorgesehen wie die Lektüre philosophischer Texte zum Eid.

Zur Einführung: Artikel „Eid“ im Historischen Wörterbuch der Philosophie.
(16 451)
HS -
María de Zayas: Novelas amorosas y ejemplares und Desengaños amorosos

Das Hauptseminar entfällt.

  Irene Albers

- Deutsche und Niederländische Philologie

(16 606)
V -
Sprache, Kommunikation und Geschlecht
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - HS 1a
(19.4.) Gisela Klann-Delius
In der Vorlesung soll ein Überblick über den Stand der empirischen Forschung zu der Frage gegeben werden, ob sich Männer und Frauen, Mädchen und Jungen in ihrem sprachlichen wie nicht-sprachlichen Kommunikationsverhalten unterscheiden. Dabei werden sowohl Fragen der theoretischen Grundlagen sowie der empirischen Methoden des Forschungsgebiets erörtert werden.
(16 661)
GK C -
Gleichheit und Differenz: Konrad von Würzburg, Engelhard (mit Blick auf weitere Beispiele)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - JK 31 / 230
(19.4.) Ingrid Kasten
In der Literatur des Mittelalters erscheint Gleichheit im Aussehen von Personen wiederholt als eine Bedrohung für die kulturelle Ordnung. Ein prominentes Beispiel ist das Zwillingspaar im Gregorius Hartmanns von Aue, dessen enge Bindung in einen Inzest führt; man kann aber auch an das Kinderpaar Flore und Blanscheflur in der gleichnamigen Verserzählung von Konrad Fleck denken. Die Gleichheit führt entweder in eine Katastrophe oder aber sie wird bewältigt und führt in einem Identitätsbildungsprozess zu einer Differenzierung.
Gleichheit ist auch ein zentrales Thema im Engelhard Konrads von Würzburg, der in dieser Dichtung einen seit dem 11. Jahrhundert in Europa weit verbreiteten Stoff, die Freundschaftssage von Amicus und Amelius, aufgreift. Der Titelheld sieht seinem Freund Dietrich, mit dem er gemeinsam am dänischen Hof dient, zum Verwechseln ähnlich. Während Dietrich nach dem Tod des Vaters Herzog von Brabant wird, bleibt Engelhard in Dänemark und erwirbt mithilfe Dietrichs, der an seiner Stelle einen Gerichtskampf besteht, schließlich die Prinzessin als Ehefrau. Engelhard vergilt ihm dies später, indem er seine Kinder opfert, um den Freund vom Aussatz zu heilen.
Im Mittelpunkt der Seminararbeit wird die Frage stehen, wie ‚Gleichheit’ im Engelhard (und in einigen anderen Texten) exponiert und mit Blick auf welche historischen Modelle der Vergesellschaftung (Männerfreundschaft, vasallitische Bindung, Ehebeziehung, Familie) die Identitätskonstitution thematisiert wird.
Text: Konrad von Würzburg: Engelhard. Hg. von Paul Gereke. 2. Aufl. bearbeitet von Ingo Reiffenstein. Tübingen 1963 (ATB 17).
Zur Einführung: Hartmut Kokott: Konrad von Würzburg. Ein Autor zwischen Auftrag und Autonomie. Stuttgart 1989.
(16 662)
GK C -
Mütter und Töchter in der mittelhochdeutschen Literatur
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - J 29 / 28
(16.4.) Matthias Meyer
Verwandtschaftsbeziehungen sind im Mittelalter von herausragender Bedeutung – eine Bedeutung, die sich auch in der Literatur niederschlägt. Die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern scheint dabei in einer patrilinear organisierten Gesellschaft von ungleich geringerer Bedeutung zu sein. Doch gibt es immer wieder – sowohl in eher historischen als auch in literarischen Texten – wichtige Mutter-Tochter-Beziehungen. Im Seminar sollen die verschiedenen literarischen Typen (Lehrgespräche; Gespräche über Liebe/Ehe/Sex in erzählenden und lyrischen Texten; Mutter-Tochter-Beziehungen in genealogisch orientierten Erzählungen; die fehlende Mutter) sowie die unterschiedlichen Semantisierungen (positive wie negative Mutter- und Tochterbilder) an Beispielen (u.a. aus der Lyrik Neidharts, aus dem Tristan Gottfrieds, aus der Kudrun, aus Konrads von Würzburg Engelhard) untersucht und durch Einbeziehung theoretischer Texte (aus Geschichtswissenschaft und Ethnologie) ergänzt werden.
Das Seminar wird in enger Zusammenarbeit mit dem von Michael Mecklenburg geleiteten Seminar über Väter und Söhne stattfinden, gemeinsame Sitzungen sind geplant. Beide Seminare sollen deshalb ungefähr die gleiche Seminarstärke haben. Anmeldung über Teilnehmerlisten ab dem Ende des Wintersemesters in der Altensteinstr. 48.
(16 663)
GK C -
Väter und Söhne in der mittelhochdeutschen Literatur
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - J 29 / 18
(16.4.) Michael Mecklenburg
In der friedlosen Welt des Mittelalters, in der das eigene Überleben erst durch eine möglichst vielfältige Einbindung in soziale Gruppen gesichert wird, kommt dem primär patriarchal organisierten Familienverband eine zentrale Rolle zu. Dementsprechend vielfältig wird auch in der volkssprachigen Literatur der Zeit das Thema der Familie auserzählt, wobei der gleichgeschlechtlichen Elternbeziehung eine besondere Bedeutung zukommt. Die in jedem Text zur Darstellung gelangende Vater-Sohn-Beziehung erscheint zunächst als positive Stereotype im Sinne des adligen Genealogiebewusstseins, der genauere Blick zeigt aber schnell, dass gerade die Literatur die Möglichkeit bot, das Konfliktpotential dieser Beziehung mannigfach zu gestalten.
Im Seminar soll zunächst eine Annäherung an das genealogische Denken des mittelalterlichen Adels und das christliche Verständnis der Vater-Sohn-Beziehung versucht werden. Vor diesem Hintergrund werden dann vornehmlich jene Vater-Sohn-Beziehungen aus erzählenden Texten behandelt die problematische Vater-Sohn-Beziehungen gestalten. Unter Rückgriff auf unterschiedliche methodische Zugangsweisen wird danach zu fragen sein, welche Aspekte problematisiert, welche Alternativen im Text entworfen werden, wie dies literarisch gestaltet wird und in welcher Weise die literarische Gattung und die sozialhistorischen Entstehungsbedingungen die jeweilige Gestaltungsweise prägen. In Auszügen gelesen werden »Eneasroman«, »Gregorius«, »Parzival«, »Meier Helmbrecht«, »Ortnit/Wolfdietrich« und »Wigamur«; wobei jede/jeder Studierende sich zumindest einen dieser Texte vollständig erarbeiten sollte.
Das Seminar wird in enger Zusammenarbeit mit dem von Matthias Meyer geleiteten Seminar über Mütter und Töchter stattfinden, gemeinsame Sitzungen sind geplant. Beide Seminare sollen deshalb ungefähr die gleiche Seminarstärke haben. Anmeldung über Teilnehmerlisten ab dem Ende des Wintersemesters in der Altensteinstr. 48.
(16 671)
PS -
Feen und böse Weiber im späten Artusroman
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - JK 26 / 139
(14.4.) Ann Mindnich *
Wunderschön, verführerisch und mächtig – diese Attribute machen die Faszinationskraft der Feengestalt aus. Demgegenüber fasziniert das „böse“ oder „wilde“ Weib durch Schrecken, monströse Häßlichkeit oder abnorme Körperkräfte, mit denen es zur Bedrohung des männlichen Helden wird. Überirdische Schönheit versus Abscheulichkeit, Machtvollkommenheit versus körperliche Stärke – unvereinbare Gegensätze oder zwei Seiten einer Medaille?
Wir werden uns dieser Fragestellung anhand der Lektüre spätarthurischer Texte nähern. Die spezifische erzählerische Ausformung der Typusgruppe(n) soll unter gendertheoretischen und intertextuellen Gesichtspunkten untersucht werden.
Dabei treffen wir, wie im ‚Meleranz‘ des Pleier und im ‚Gauriel von Muntabel‘ auf Feen als Partnerinnen der Protagonisten. In dieser Funktion werden sie zwangsläufig auf das gender der höfischen Dame hin entworfen, wobei ihr andersweltliches Machtpotential diese Zuordnung problematisch werden lässt. Die heikle Natur der Kombination von magischer Machtfülle und Weiblichkeit zeigt sich besonders in der Darstellung der „bösen“ Fee, wie z.B. Morgane aus dem ‚Prosa-Lancelot‘. Diese schillernde Figur liefert das intertextuelle Paradigma für den Entwurf eines „bösen“ Weibes im ‚Demantin‘ Bertholds von Holle, dessen gender so wenig als weiblich zu verorten ist, dass der Held das monströse Wesen nach geringfügigem Zögern brutal verstümmeln kann. Das wilde wîp im ‚Wigamur‘, das den Helden als Kleinkind entführt, weist als Mutterfigur eindeutig weibliche Züge auf, ist aber gleichzeitig als „Teuflin“ ein Monster aus der Gegenwelt. Zudem sind die starken intertextuellen Bezüge zur Dame vom See auffällig, der Feengestalt, die Lanzelet bzw. Lancelot aufzieht.
Die Vielzahl der hier genannten Texte soll nicht abschreckend wirken. Sie werden in Ausschnitten gelesen, was das Pensum überschaubar macht. Die Kenntnis des ‚Iwein‘ Hartmanns von Aue wäre allerdings von Vorteil, wenn auch nicht Bedingung.
Textauszüge sowie ausführliche Inhaltsangaben der Romane, die größtenteils nicht in nhd. Übersetzung vorliegen, werden in einem Reader zur Verfügung gestellt.
Zur Vorbereitung empfohlen: Volker Mertens, Der deutsche Artusroman. Stuttgart 1998 (RUB 17609).
(16 681)
HS -
Codierungen von Emotionen im 'Tristan' Gottfrieds von Straßburg
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - JK 31 / 230
(19.4.) Ingrid Kasten
Das Interesse an der literarhistorischen Emotionalitätsforschung ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Dabei ist einerseits der zuvor oft übersehene Kommunikations- und Handlungscharakter von Emotionen, andererseits aber auch die Andersheit von mittelalterlichen Formen des Gefühlsausdrucks (nonverbale Formen wie Gestik, Mimik, Bewegung etc.) besonders in den Blick getreten. Untersuchungen, die einzelne Emotionen in ihrer Komplexität und Dynamik oder einzelne Texte und Gattungen systematisch auf synchroner und diachroner Ebene erforschen, liegen bislang jedoch noch kaum vor.
Ausgehend von neueren Ansätzen dieser Forschungsrichtung wird in dem Hauptseminar die Emotionsdarstellung in einem der Hauptwerke der mittelalterlichen Literatur, im Tristan Gottfrieds von Straßburg, an ausgewählten Textausschnitten untersucht. Leitend bei der Analyse werden die Kategorien Alterität, Medialität, Gender und Performativität sein.
Text: Gottfried von Straßburg: Tristan. Nach dem Text von Friedrich Ranke neu herausgegeben, ins Neuhochdeutsche übersetzt, mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Rüdiger Krohn. 3 Bde. Stuttgart 1980 u.ö.
Zur Einführung: Ingrid Kasten: Forschungsfeld Emotionalität. In: Codierungen von Emotionen im Mittelalter. Hg. von C. Stephen Jaeger und I.K. Berlin 2003, S. XIII-XXVIII.
(16 682)
HS -
Prosa-Lancelot
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - JK 31 / 230
(14.4.) Matthias Meyer **,
Martin Baisch **
Der Prosa-Lancelot erzählt die Lebensgeschichte seines Protagonisten von der Entführung durch eine Fee angefangen, über seinen Aufstieg zum Besten aller Artusritter und Liebhaber der Königin bis zu seinem Zerwürfnis mit dem König und seinem Lebensende im Kloster. Verbunden sind damit Aufstieg und Fall des Artusreiches sowie die erfolgreiche Suche nach dem Gral, der schließlich von Lancelots unehelichem Sohn gefunden wird. Rittertum, Minne, Genealogie und die Suche nach der Transzendenz stellen die großen, in unendlicher Vielfalt permutierten Themen des gigantischen Textes dar, der eine mehr oder minder genaue Übersetzung aus dem Altfranzösischen ist, die in großen Teilen vor 1250 entsteht, und somit in der deutschen Literaturgeschichte als einziger Prosaroman vor dem Ende des 15. Jahrhunderts ein Unikum ist. Im Seminar werden anhand der Lektüre ausgewählter Sequenzen aus dem Romangeflecht zentrale Themenkomplexe (zu den genannten noch Freundschaft, Geschlechterrollen, Struktur und Textarchitekur) unter Hinzuziehung neuester Forschungspositionen erarbeitet.
Zur Einführung: K. Speckenbach: Prosa-Lancelot. In: Interpretationen. Mittelhochdeutsche Romane und Heldenepen. Hg. von H. Brunner, Stuttgart 1993 (RUB 8914), S. 326-352; V. Mertens: Der deutsche Artusroman. Stuttgart 1998 (RUB 17609), S. 145-175.
(16 727)
GK C -
Ingeborg Bachmann: Die Erzählungen
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - JK 31 / 230
(13.4.) Johanna Bossinade
Im Kurs werden die Erzählungen der beiden Sammlungen „Das dreißigste Jahr“ (1961) und „Simultan“ (1972) sowie einige frühe Prosaarbeiten der Autorin untersucht. Im Mittelpunkt stehen die grundlegenden Themen (Kunstproblematik, Kriegsvergangenheit, Zeichen und Sprache, Geschlechterspannung) und das poetologische Konzept der Autorin, Stichwort „Poetik der Wahrnehmung“ (Höller). Die Veränderungen zwischen den beiden Sammlungen, der Einfluss des „Todesarten“-Projekts und der Anspielungshorizont der Werke werden geprüft.
Bedingungen für den Scheinerwerb: Kurzreferat und Hausarbeit.
Als Grundlage für die Seminararbeit dient der Band: Ingeborg Bachmann. Sämtliche Erzählungen. (Piper) München 2003 (=SP 2218).
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Kurt Bartsch: Ingeborg Bachmann. (Metzler) Stuttgart Weimar 1997, 2.Aufl.
(16 741)
PS -
Paar-Briefe / Brief-Paare
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - J 29 / 18
(19.4.) Anita Runge
Nicht nur das Schreiben von Briefen, sondern auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Brief als Teil der literarischen und der Alltagskommunikation unterliegt dem historischen Wandel. Das Proseminar wird einerseits an ausgewählten Briefwechseln (u. a. König – Lessing, Brentano – Mereau, Gontard – Hölderlin, Draws-Tychsen – Fleißer) die geschichtliche Entwicklung des Liebesbriefs vom 18. bis zum 20. Jahrhundert verfolgen. Im Mittelpunkt stehen dabei die brieftheoretisch relevanten Spannungsaspekte Nähe/Distanz, Dialogfunktion/Monologizität, Authentizität/Ästhetisierung sowie die Frage nach dem Umgang mit (literarischen) Mustern und dem Medium Schrift in Korrespondenzen mit bzw. zwischen Autorinnen und Autoren. Andererseits soll die Veränderung der Forschungsperspektive auf den Brief, insbesondere am Beispiel der Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies seit den 1970er Jahren, diskutiert werden.
Die ausgewählten Briefe werden in einem Reader bereitgestellt.
Eine Online-Bibliographie zur Briefforschung findet sich unter der Adresse:
http://www.textkritik.de/briefkasten/forschungsbibl_a_f.htm
Das Proseminar ist auch Teil des Lehrangebots für den Weiterbildenden postgradualen Zusatzstudiengang Gender-Kompetenz.

- Romanische Philologie

(17 050)
HS -
George Sand: Literatur, Geschichte, Gesellschaft
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - KL 29/235
(16.4.) Brunhilde Wehinger
2004 wird nicht allein die literarisch und kulturgeschichtlich interessierte Öffentlichkeit Frankreichs, sondern auch der sogenannte Kultur-Tourismus ein "George Sand-Jahr" feiern: am 1. Juli 2004 jährt sich der Geburtstag der Schriftstellerin zum 200. Mal. Bereits 2003 wurde in Frankreich öffentlich die Frage diskutiert, ob die sterblichen Überreste George Sands ins Panthéon überführt werden oder doch besser in Nohant verbleiben sollten.
Es wird Teil unserer Seminararbeit sein, die öffentliche Debatte anlässlich des 200. Geburtstages von George Sand, die diversen Veranstaltungen und insbesondere die Veröffentlichungen rund um die Autorin zu analysieren und zu bewerten: Wie wird George Sand beziehungsweise ihr Werk heute wahrgenommen? Welche Funktion wird ihr in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten zugeschrieben? Wie steht es mit der Kenntnis ihrer literarischen, zeitdiagnostischen, politischen Schriften?
Vor allem wird es in diesem Hauptseminar aber darum gehen, die Texte George Sands zu studieren. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage nach dem Verhältnis von gesellschaftlicher Aktualität und Geschichte, von Zeit und Erinnerung insbesondere in den historischen Romanen und Erzählungen George Sands; auf dem Programm stehen u.a. der Roman zur Künstlerinnen-Figur Consuelo, der im 18. Jahrhundert spielt (EA 1843, sowie die Fortsetzung La comtesse de Rudolstadt) und der Revolutionsroman (1789ff) Nanon (EA 1872).
Bitte besorgen Sie sich die Texte (sie liegen in Taschenbuchausgaben vor), die Romane sollten Sie bereits in der vorlesungsfreien Zeit lesen; zur Einführung: Gisela Schlientz, "Ich liebe, also bin ich". Leben und Werk von George Sand, München 1989 u. ö.; C. Personne, Langage – Narration – Écriture: évolution d’une problématique à travers cinq romans de George Sand, Heidelberg 1999; G. Seybert/G. Schlientz (Hg.), George Sand – jenseits des Identischen/au-delà de l’identique, Bielefeld 2000.

- Englische Philologie

(17 403)
PS/Ü -
Vampire Stories [Äquivalent für "Einführung in die Interpretation"]
(2 SWS)(5 cr) - auf Englisch
Do 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4; Raum 203
  Sabine Schülting
Vampires have haunted the Western imagination since Romanticism. They have functioned as a means to negotiate cultural anxieties about sexuality, death, cultural difference, and technology. We shall trace this fascinating figure from the early nineteenth to the late twentieth centuries and study the various reincarnation of vampires in fiction and film – ranging from Lord Byron’s and John Polidori’s vampires over LeFanu’s lesbian vampire Carmilla to Bram Stoker’s and Francis Ford Coppola’s Dracula. Particular attention will be given to the analysis of vampire stories in their specific cultural contexts.

The seminar aims to enable students to read the texts and films in their cultural contexts and to account for similarities and differences. Students will be introduced to relevant theoretical approaches (e.g. gender studies, film studies, postcolonial studies) and critical methodologies for discussing vampire stories.

Students wishing to participate should not only be cold-blooded. You should also have a genuine interest in the topic since you will have to cope with a demanding reading load as well as short assignments for each session.

Requirements for a Proseminarschein:
  • regular attendance

  • active participation in the discussions

  • a short presentation in class (10 min)

  • a term paper (c. 10 pages) to be handed in by the end of September 2004


Texts and Film:
Alan Ryan (ed.), The Penguin Book of Vampire Stories. London: Penguin, 1990.
Bram Stoker, Dracula (1897)
Francis Ford Coppola, Dracula (1992)

Students should have read Bram Stoker’s Dracula by the beginning of the summer term.

Please see my homepage at http://www.philologie.fu-berlin.de/~schuelt/ for more details, the programme and a bibliography.
(17 407)
HS -
Early Modern Women's Writing
(2 SWS)(10 cr) - auf Englisch
Mo 12.00-14.00 - Gosslerstr. 2-4; Raum 203
  Sabine Schülting
In “A Room of One’s Own”, Virginia Woolf asks “why women did not write poetry in the Elizabethan age”. In 1929, Woolf was not aware of the fact that early modern women did write poetry, as well as fiction and drama. Little of it was published in anthologies, though, so that it was only with the development of women’s studies and feminist literary theory in the last decades of the 20th century that a tradition of female writers was ‘unearthed’. Texts which had been forgotten for centuries are now available in modern editions. Today it would thus be more appropriate to reformulate Virginia Woolf’s question and ask why early modern women writers had been excluded from the canon of English literature.

In the seminar, we shall have a look at a large variety of early modern women’s writing, including Lady Mary Wroth’s appropriation of Petrarchan love poetry in her sonnet cycle Pamphilia to Amphilanthus (1621), Elizabeth Cary’s The Tragedy of Mariam, the Fair Queen of Jewry (1613) as well as Margaret Cavendish’s fantastic utopia The Description of a New World Called the Blazing World (1666). We shall analyse these texts in detail and try to situate them in their cultural and literary contexts.

The seminar aims to acquaint students with a wide selection of early modern women’s writing, which revises more traditional accounts of Renaissance literature. This will include a consideration of the complex relationships between gender and genre as well as issues of canonicity. Students will be familiarised with relevant theoretical approaches and critical methodologies for discussing early modern women’s writing.

Students wishing to participate should have finished their ‘Grundstudium’. You should have a genuine interest in the topic since you will have to cope with a demanding reading load and short assignments for each session.

Requirements for a Hauptseminarschein:
  • regular attendance

  • active participation in the discussions

  • a short presentation in class (15 min)

  • a term paper (c. 15 to 20 pages) to be handed in by the end of September 2004


Texts:
Paul Salzman (ed.), Early Modern Women’s Writing: An Anthology 1560-1700 (Oxford World Classics). Oxford: OUP, 2000.
Margaret Cavendish, The Blazing World and Other Writings. London: Penguin, 1994.

Recommended background reading:
Ina Schabert, Englische Literaturgeschichte: Eine neue Darstellung aus der Sicht der Geschlechterforschung. Stuttgart, Kröner, 1997.

Please see my homepage at http://www.philologie.fu-berlin.de/~schuelt/ for more details, the programme and a bibliography.
(17 410)
HS -
Imagining Italy: English Fictions of Italy from E. M. Forster to Jeanette Winterson
(2 SWS)(10 cr) - auf Englisch
Mi 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4; Raum 205
  Manfred Pfister
Ever since the Renaissance, Italy has been a particularly significant ‘Other’ to the English, who have felt both drawn to, and repelled by it. This ambivalent attraction has inscribed itself into numberless travelogues and numerous images and fictions, among them the novels and short stories of the 20th century which we will study against this background. We shall focus on questions of genre and medium – some of these fictions have been turned into films – as well as on cross-cultural fantasies and contacts, questions such as: How do these texts write the other country and the experience of being abroad? What kinds of stories are they telling – stories of seduction or cultural clashes, of losing or finding oneself, of death and rebirth, comic, romantic or tragic stories? How and on which basis do they construct Italy and how and to what extent are these constructions ‘gendered’? What roles do verbal and body language play in the interaction of British travellers and Italian ‘travellees’?
Among the texts studies will be two short stories and the novels Where Angels Fear to Tread and A Room with a View by E. M. Forster, Elizabeth of Arnim’s Enchanted April, Elizabeth Bowen’s The Hotel, Aldous Huxley’s Those Barren Leaves, Ian McEwan’s The Comfort of Strangers and Jeannette Winterson’s Passion (all available in paperback).
Participants are expected to have read at least four of these novels before the beginning of term, to contribute a short presentation during term and to submit their HS-Arbeit not later than two months after the end of term.

Preparatory critical reading:
James Buzard, The Beaten Track: European Tourism, Literature, and the Ways to Culture (Oxford UP, 1993),
Manfred Pfister (ed.), The Fatal Gift of Beauty: The Italies of British Travellers (Rodopi, 1996),
Manfred Pfister/Barbara Schaff (eds.), Venetian Views, Venetian Blinds: English Fantasies of Venice (Rodopi, 1999).
(17 462)
C -
Colloquium für Studierende im Hauptstudium und Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)(5 cr)
Diese LV wird nach Vereinbarung entweder in Deutsch oder in Englisch abgehalten.
Mo 16.00-18.00 - Gosslerstr. 2-4; Raum 208
  Sabine Schülting
Das Colloquium richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Hauptstudium, insbesondere an solche, die im Examen einen Schwerpunkt in den Gender Studies und/oder Cultural Studies wählen wollen. Im Zentrum der Übung wird die Planung der letzten Studienphase sowie die konkrete Examensvorbereitung stehen. Dies kann in Plenarsitzungen, Einzeltutorials und mock exams (mündlich und schriftlich) geschehen und schließt die inhaltliche und theoretische Diskussion ebenso ein wie die Hilfestellung bei der Wahl von Prüfungsthemen oder dem Erstellen von Leselisten und Arbeitsplänen. Die konkrete Ausgestaltung des Colloquiums soll sich aber an den Interessen der einzelnen TeilnehmerInnen ausrichten und wird daher in der ersten Sitzung gemeinsam erarbeitet. Die Veranstaltung wird nach Vereinbarung in englischer oder deutscher Sprache durchgeführt.

Bitte melden Sie sich für diesen Kurs vor Semesterbeginn an (persönlich, schriftlich oder per e-mail) und skizzieren Sie dabei kurz den Stand Ihrer Vorbereitungen (voraussichtlicher Zeitpunkt des Examens, Überlegungen zu Prüfungsthemen, spezielle Fragen und Probleme). Sollte die Zahl der Anmeldungen so hoch sein, daß ein effektives Arbeiten nicht mehr möglich ist, werde ich zunächst solche Studierenden berücksichtigen, deren Examen unmittelbar bevorsteht.

- Theaterwissenschaft (mit Filmwissenschaft)

(17 500)
V -
Körperkonzepte in Bild, Text und Theater
(2 SWS)(2 cr)(03.3 EU)
Mi 14.00-16.00 - Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin; Hörsaal
(14.4.) Gabriele Brandstetter
Unser Körper ist uns, so schreibt Walter Benjamin, in vielerlei Hinsicht nicht zugänglich. Und gerade deshalb bestehe die Notwendigkeit, dass sich der Körper im Akt seiner Wahrnehmung verwandle, ja herstelle. Die Konstitution von Bildern und Konzepten des Körpers und ihre geschlechterspezifische Kodierung ist ein unerschöpfliches Thema der Literatur – und des Theaters. In der Vorlesung sollen aus dem nahezu unübersehbaren Feld von Körperdarstellungen Themen und Texte zu Fragestellungen herausgegriffen werden wie: Physiognomik und Pathognomik, der medizinische Körperdiskurs und die Kunst, der mechanische Körper, Schönheit: Form und Deformation, der nackte und der verhüllte Körper, Haut-Ich, Körper und Medien, u.a..
Die zur Vorlesung gehörende Übung dient der Vertiefung der Arbeit mit den Themen, in gemeinsamer Text- und Theater-Analyse.
Literatur: Eine Liste der zu besprechenden Texte sowie eine
Auswahlbibliographie werden zu Beginn der Vorlesung vorliegen.

- Musikwissenschaft

Im Sommersemester 2004 keine Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung.

FB Biologie, Chemie, Pharmazie

- Biologie

Im Sommersemester 2004 keine Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung.

FB Geowissenschaften

Im Sommersemester 2004 keine Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung.

ZI Osteuropa-Institut

(31 003)
PS -
EU-Enlargement: Gender und Migration
(2 SWS)(8 cr)
Di 10.00-12.00 - OEI; 101
(13.4.) Brigitte Heuer
Seit den 80er Jahren haben Genderaspekte Eingang in die Untersuchung von Migrationsprozessen gefunden. Dennoch wird auch heute noch ein „malestream-neglect“ der femina migrans bzw. der Genderkategorie in der Migrationsforschung beklagt. Im Seminar sollen Forschungsansätze zu Gender und Migration erörtert werden. An konkreten Beispielen von Migrations- und Fluchtphänomenen im postsowjetischen Raum, v.a. am Beispiel der Russischen Föderation, soll untersucht werden, welchen Erkenntnisgewinn ein gendersensitiver Ansatz bringen kann und welche Bedeutung er für die Praxis hat.
Russischkenntnisse erwünscht.
Lit.: Han, Petrus: Frauen und Migration, Stuttgart 2003. Harzig, Christiane: Women migrants as global and local agents. New research strategies on gender and migration. In: Pamela Sharpe (ed.): Women, Gender and Labour Migration. Historical and Global Perspectives, London/New York 2001, S. 15-28. Indra, Doreen (ed.): Engendering Forced Migration. Theory and Practice, New York/Oxford 1999. Knörr, Jacqueline u. Barbara Meier (eds.): Women and Migration. Anthropological Perspectives, Frankfurt/New York 2000. Kosmarskaja, N.P.: „Zenskoe iz-merenie“ vynuzdennoj migracii i migracionnoe zakonodatel’stvo v Rossii, Moskva 1998. Pilkington, Hilary: „For the sake of the children“: gender and migration in the former Soviet Union. In: M. Buckley (ed.): Post-Soviet Women: From the Baltic to Central Asia, Cambridge 1997.
(31 014)
PS -
Historische Familienforschung in Ost- und Südosteuropa
(2 SWS)(8 cr)
Mi 10.00-12.00 - OEI; 121
(14.4.) Ulf Brunnbauer
Das Proseminar soll einen Überblick über die Entwicklung von Familien- und Verwandtschaftsstrukturen im östlichen und südöstlichen Europa geben. Die unterschiedlichen Familienformen von Verwandtschaftsbeziehungen, die im östlichen und südöstlichen Europa existiert haben, werden dabei auf ihre sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Kontexte sowie die herrschenden Geschlechterverhältnisse bezogen. In der Diskussion der jüngsten Vergangenheit wird es insbesondere um Fragen der Familien- und Reproduktionspolitik gehen.
Einen wichtigen Aspekt des Proseminars stellt die Einführung in Inhalte und Methoden der historischen Familienforschung sowie in die Geschichte der Erforschung von Familie und Verwandtschaft in Ost- und Südosteuropa dar. Die wichtigsten Methoden der historischen Familienforschung (z.B. life course and household cycle Zugang, Haushaltsrekonstitution und demografische Methoden, Ökotypuskonzept etc.) sollen erarbeitet werden. Dabei werden auch einige typische Quellengattungen exemplarisch präsentiert.
Lit.: Brunnbauer, Ulf/Karl Kaser (Hg.): Vom Nutzen der Verwandten. Soziale Netzwerke in Bulgarien (19. und 20. Jahrhundert). Wien u.a.: Böhlau, 2001. Ehmer, Josef (Hg.): Historische Familienforschung. Ergebnisse und Kontroversen. Michael Mitterauer zum 60. Geburtstag. Frankfurt a. Main/New York: Campus, 1997. Goldman, Wendy Z.: Women, the State and Revolution. Soviet Family Policy and Social Life, 1917–1936. Cambridge/New York/Melbourne: Cambridge University Press, 1993. Kaser, Karl: Familie und Verwandtschaft auf dem Balkan: Analyse einer untergehenden Kultur. Wien u.a.: Böhlau, 1995. Kerblay, Basile: Sozialistische Familien. In: André Burguière u.a. (Hg.): Geschichte der Familie, Bd. 4: 20. Jahrhundert. Frankfurt/New York: Campus, S. 91–136. Kligman, Gail: The Politics of Duplicity. Controlling Reproduction in Ceausescu's Romania. Berkeley/Los Angeles/London: University of California Press, 1998. Laslett, Peter: Household and family in past time. Cambridge: Cambridge University Press, 1972. Mitterauer, Michael/Josef Ehmer (Hg.): Familienstruktur und Arbeitsorganisation in ländlichen Gesellschaften. Wien/Köln/Graz: Böhlau, 1986. Wall, Richard (Hg.): Family forms in historic Europe. Cambridge u.a.: Cambridge University Press, 1983.Worobec, Christine D.: Peasant Russia. Family and Community in the Post-Emancipation Period. Princeton University Press, 1991.

ZI John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

(32 162)
HS -
Whiteness in American Cinema
(2 SWS)(7 cr) in Englisch
Di 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; Raum 340
(13.4.) Walter Metz
Whiteness studies proposes that discussions of race have operated from the implicit assumption of the normativity of white identity, treating people of color as ethnic but denying whiteness as a category of ethnicity. In this course, the methodologies of whiteness studies will be applied to the analysis and discussion of the following American films, considered within their historical and cultural contexts: Powder (Victor Salva, 1995), The Night of the Living Dead (George Romero, 1968), Moby-Dick (John Huston, 1956), The Birth of a Nation (D.W. Griffith, 1915), King Kong (Merian C. Cooper, 1933), Double Indemnity (Billy Wilder, 1944), Them! (Gordon Douglas, 1954), Mahogany (Berry Gordy, 1975), Rocky III (Sylvester Stallone, 1982), Falling Down (Joel Schumacher, 1993), Suture (Scott McGehee and David Siegel, 1993), and Bamboozled (Spike Lee, 2000). We will study the works of such critical theorists as: George Lipsitz, Richard Dyer, Valerie Babb, Grace Hale, Thomas Wartenberg, Eric Lott, Eric Avila, Jane Gaines, Manthia Diawara, Henry Giroux, and David Wellman. To earn a Schein, students will be asked to attend regularly, deliver an oral presentation, and write a term paper. A few weeks before the semester begins, there will be available a course reader at the KopierService copyshop on Königin-Luise-Strasse. The course will be conducted in English.
(32 220)
PS -
American Gothic I
(2 SWS)(7 cr)
Mi 10.00-12.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; Raum 201
(14.4.) Roxana Preda
Gothic fiction has been called the "underside of the American dream," a literary genre that has fundamentally questioned the two prevalent ideologies of America as the promised land: the belief in the progress of history and the concept of the free individual self. The Gothic stages the present as a perverse fulfillment of a past evil, the ghostly return of secret actions which were thought for ever buried. The genre can thus be considered a distillery in which the Puritan past, the conquest of the frontier, and the problem of slavery were given an innovative literary shape. The characters playing on this stage are the reverse of the American ideal of human perfectibility, reason, and freedom – they are victims of obsessions, captive, walled in, or buried alive. In the study of the Gothic we have to develop a two-pronged analysis: on the one hand investigate and spell out the ideological and political implications of its view of history; on the other, outline a psychoanalytical perspective on the self, which would trace the movement of memory and desire buried in the narrative.
The general aim of the seminar will be to introduce the students to the theory of the Gothic genre and trace its ramifications in the American short story of the 19th century, from Charles Brockden Brown through Nathaniel Hawthorne, Edgar .A. Poe, Herman Melville, Ambrose Bierce, Charlotte Perkins Gilman to Henry James.

Readings:
Ringe, Donald. A. American Gothic: Imagination and Reason in Nineteenth-Century Fiction. Lexington: University Press of Kentucky, 1982.
Martin Robert K. and Savoy Eric, eds. American Gothic: New Interventions in a National Narrative. Iowa City: University of Iowa Press, 1998.
Fiedler Leslie. "Charles Brockden Brown and the Invention of American Gothic." Love and Death in the American Novel. Rev. edn. New York: Dell, 1966. 126-161.
Pepetone, Gregory, G. Gothic Perspectives on the American Experience. New York: Lang, 2003.

ZI Lateinamerika-Institut

(33 302)
Ü -
Bildungsroman femenino en Latinoamérica
(2 SWS)(2/7 cr) in Spanisch
Di 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 02
(13.4.) Ligia Chiappini
La categoria del Bildungsroman tiene una fortuna ya larga en Latinoamérica. Con menor o mayor precisión la crítica la viene utilizando para analizar novelas muy distintas en distintos contextos de las Américas Hispánica y Luso-brasileña. Una de las más recientes utilizaciones del concepto, que da origen a muchas polémicas es la del Bildungsroman femenino. En este curso se propone analizar la apropiación de la categoría para novelas escritas por mujeres y sobre mujeres en Brasil y en Hispanoamérica.
Se presentará una bibliografía el primer día de clase.
(33 306)
Ü -
Institutionalisierte Revolution und der Kampf der Geschlechter in Arráncame la vida (Angela Mastretta), La región más transparente und La muerte de Artemio Cruz (Carlos Fuentes)
(2 SWS)(2/7 cr)
Auch für Studierende im Hauptstudium!
Do 15.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 03
(15.4.) Barbara Dröscher
In diesen drei Romanen wird die Geschichte der Institutionalisierung der mexikanischen Revolution jeweils in engem Zusammenhang mit der Geschichte eines Paares behandelt, aber jedes Mal aus einer anderen Perspektive erzählt. Im Seminar soll eine vergleichende Lektüre durchgeführt werden, wobei den intertextuellen Bezügen besondere Aufmerksamkeit zukommt. Geleitet werden soll diese vergleichende Lektüre von kulturtheoretisch orientierten Fragen, wie der nach der Konstruktion von Geschlecht und Macht, um schließlich zu einem besseren Verständnis der sich in den Romanen manifestierenden Positionen im politischen und kulturellen Kontext Mexikos Mitte der 60er bis Ende der 70er Jahre zu gelangen. Da dies ein ausgesprochen umfangreiches Programm ist, wird bei Seminarbeginn die Lektüre mindestens eines der Romane im Original und der beiden anderen in der deutschen Übersetzung vorausgesetzt.
(33 503)
PS -
Einführung in die Gendertheorien: Kritische Beiträge zur aktuellen Debatte (e-learning)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 201
(15.4.) Martha Zapata Galindo
Die Gendertheorie ermöglichte im Verlauf ihres Entstehens Reflexionen über vorherrschende eingewöhnte Politikformen, die Frauen ausschlossen, und trug dazu bei, den Gegenstandsbereich dessen, was als politisch relevant zu erachten sei, erheblich auszuweiten. Diese Kritik schlug sich wissenschaftskritisch auch in der Infragestellung disziplinärer Methoden und Grenzen nieder. In dieser Veranstaltung werden wir uns zunächst mit den wichtigsten Ansätzen der Gendertheorie und mit der Definition der Kategorie Geschlecht befassen. Spezielle Aufmerksamkeit werden wir Geschlechterstudien zu sozialen und kulturellen Fragestellungen widmen. Zum Schluss werden wir uns mit dem Wandel der Geschlechterverhältnisse in Lateinamerika befassen. Teilnahmevoraussetzung: Es wird erwartet, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen einen Internetzugang und eine E-Mail-Adresse haben und dass sie die Bereitschaft haben, die Internet-Lehrplattform (dotLRN) aktiv zu nutzen. Eine Einführung in die Nutzung der Lehrplattform wird in der zweiten Sitzung der Veranstaltung gegeben.
Einführende Literatur:
Nicholson, Linda: "Was heißt gender? In: Geschlechterverhältnisse und Politik. Herausgegeben vom Institut für Sozialforschung Frankfurt. Frankfurt 1994.
Lamas, Marta: "Usos, dificultades y posibilidades de la categoría género. En: Lamas, Marta (ed.): El género: la construcción cultural de la diferencia sexual. México 1996.
(33 700)
HS -
Think global, act local. Die Kirche in Lateinamerika von der Eroberung bis heute
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 201
(23.4.) Marianne Braig,
Bernd Hausberger
Gestützt auf den universalen Anspruch des Papsttums und auf die exklusive Gültigkeit des einzig wahren Gottes reagierte die katholische Kirche als wahrscheinlich erste Organisation überhaupt auf die europäische Expansion der frühen Neuzeit mit einer globalen Strategie. Ihr Ziel war die Weltbekehrung. Dazu arbeitete sie gezielt mit den Trägern des europäischen Kolonialismus zusammen und baute eine eigene weltumspannende Organisation auf. Dabei zeigte sich die Kirche immer flexibel und anpassungsbereit an die vorgefundenen lokalen und regionalen Verhältnisse und Bedingungen. Das Seminar soll am Beispiel Lateinamerikas die Organisation der katholischen Kirche, ihre politische Position und ihre Methoden zur Vermittlung religiöser, moralischer und sozialer Vorstellungen, Werte sowie auf deren Rezeption und Verarbeitung in der Gesellschaft untersuchen. Dabei soll ein Bogen von der Eroberung bis zur Gegenwart geschlagen werden. Besondere Beachtung sollen die Bilder und diskursiven Konstruktionen von Kategorien wie Heiligkeit, Gerechtigkeit, Weiblichkeit und Familie finden, die bis heute - auch in laizistischen Bereichen - in Lateinamerika wirksam sind.
Einführende Literatur:
Meier, Johannes (Hg.): "...usque ad ultimum terrae". Die Jesuiten und die transkontinentale Ausbreitung des Christentums 1540-1773, Göttingen 2000.
Perry; Nicholas/Echeverría, Loreto: Under the Heel of Mary, Routledge 1988.
Prien, Hans-Jürgen: Die Geschichte des Christentums in Lateinamerika, Göttingen 1978.
(33 554)
HS -
Política, género y modernización periférica. La presencia de Walter Benjamín en el debate sobre la modernidad latinoamericana
(2 SWS) in Spanisch
Block Mo 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 214
(10.5.) Teresa Orozco
Este seminario tratará de hacer una reconstrucción arqueológica del discurso intelectual latinoamericano en torno al debate sobre la modernidad periférica y el papel que ha jugado el pensamiento de Walter Benjamín para su concepción. En primer lugar se leerán los textos de Walter Benjamín que han tenido una gran incidencia en la discusión intelectual latinoamericano y que han servido de base para elaborar distintos conceptos de modernidad, como lo son el caso de Los Pasajes y las Iluminaciones entre otros. En segundo lugar se discutirán las metáforas elaboradas por distintos intelectuales latinoamericanos (Beatriz Sarlo, Bolivar Echeverría, Sergio Paulo Rouanet, mediante el reciclaje de figuras centrales del pensamiento Benjaminiano, haciendo hincapié en los aspectos políticos y de género.
Einführende Literatur:
Momme Brodersen: Spinne im Eigennetz.
Walter Benjamin. Leben und Werk.
Bühl-Moss 1990 und Antonio García de León: EI pasado-presente: a propósito del tiempo y el lenguaje en Walter Benjamin. In: Aproximaciones a la modernidad. Paris - Berlín siglos XIX y XX. México 1997:69-90.

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