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- T - |
Tutorium Einführung in die Altamerikanistik
(2 SWS)(- cr) Do 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(15.4.) |
N.N.
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Das Tutorium soll die Einführung in die Altamerikanistik thematisch begleiten und die Möglichkeit bieten, miteinander zu diskutieren. Die Studienanfänger/innen der Altamerikanistik haben die Möglichkeit, die dort besprochenen Themen zu vertiefen. Es können Fragen zu Stundenplan, Studienorganisation und –ablauf geklärt werden. Themen sind das Halten von Referaten, die Literaturrecherche in Bibliotheken und das Schreiben von Hausarbeiten. Zum Programm gehören auch Besuche im Ethnologischen Museum Dahlem und in der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts. |
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33 100
- Ü - |
Die wandernde Grenze Nordamerikas: Realität und Mythos in Vergangenheit und Gegenwart
(2 SWS)(2/7 cr) Mi 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 214 |
(14.4.) |
Egon Renner
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Europäische Erschließung und Besiedlung des nordamerikanischen Halbkontinents setzten mit dem 17. Jahrhundert ein und waren mit dem Ende des 19. Jahrhunderts so gut wie abgeschlossen. Beteiligt daran waren von Osten nach Westen in erster Linie Briten, Franzosen, Holländer, Schweden, Spanier und Russen. In späteren Phasen kamen in einigen Regionen deutsche Siedler hinzu. Das Vordringen der Europäer ist mit der wandernden Grenze vor allem von Osten nach Westen und mit anderen Faktoren verbunden: Verdrängung und Vernichtung der indianischen Völker, Inbesitznahme des Landes nach europäischen Maßstäben und - als Folge davon - mit der Zerstörung der Natur. Zur vollen Entfaltung der Entwicklung kam es erst mit dem Manifest Destiny der Amerikaner, die damit einen von Gott gegebenen Anspruch auf den Halbkontinent erhoben. An der Grenze entstand eine neue Dimension Europas. Dort wurden Weichen für die heutige Vormachtstellung der USA in der Welt gestellt, dort entwickelte sich der Mythos von der Unbesiegbarkeit Amerikas. Die Wirklichkeit hat ein anderes Gesicht. Hauptthemen der Lehrveranstaltung sind: die Konfrontation von Rot und Weiß an der Grenze, die Auswirkung auf beide Seiten und auf die Natur und die sich anschließende Entwicklung. Kritisch hinterfragt werden soll außerdem das Verhältnis von Realität und Mythos in Vergangenheit und Gegenwart. Alle Semester sind willkommen.
Einführende Literatur:
Jon E. Lewis: The Mammoth Book of the West. The Making of the American West. London 1996.
William Christie Macleod: The American Indian Frontier. New York 1928.
Max Mittler: Eroberung eines Kontinents. Der große Aufbruch in den amerikanischen Westen. Zürich, Freiburg i.Br. 1968. |
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33 101
- Ü - |
Neuere Ansätze zur Ethnologie Lateinamerikas
(2 SWS)(2/7 cr) Di 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(13.4.) |
Ute Schüren
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Nach der Vorstellung einer Auswahl von Klassikern im letzten Semester geht es nun darum, neuere Ansätze zur Ethnologie Lateinamerikas gemeinsam zu lesen und zu diskutieren. Schwerpunkte sind u.a. neuere Arbeiten zu Geschlechter- und Generationsbeziehungen, Ethnizität, Gewalt und sozialer Ungleichheit, Neuen Sozialen Bewegungen, transnationaler Migration und Globalisierung. Neueinsteiger sind herzlich willkommen.
Einführende Literatur:
Kearney, Michael D. (1996): Reconceptualizing the Peasantry: Anthropology in Global Perspective. Boulder: Westview Press. |
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33 102
- Ü - |
Riten und Feste im Lebenszyklus der Indianer Lateinamerikas (und des vorspanischen Amerika)
(2 SWS)(2/7 cr) Do 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 214 |
(15.4.) |
Ursula Thiemer-Sachse
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Die Übung stellt ein wichtiges Feld ethnologischer Forschung in den Mittelpunkt: den Lebenszyklus des Individuums und die mit dessen Etappen zusammenhängenden Aktivitäten in den entsprechenden Gruppen. Ausgewählt werden die in der Gegenwart sich vollziehenden Riten und Feste in den indigenen Gruppen Lateinamerikas, wobei auch der Vergleich mit überlieferten vorspanischen Riten und Festen angestrebt wird. Es geht vorrangig um Geburt, Namensgebung, Initiation, Hochzeit und Tod sowie Totengedenken. Die Vorschläge für Referatsthemen und eine Auswahlbibliographie werden gegen Ende des Wintersemesters 2003/04 in den Handapparat in der Bibliothek gestellt. |
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33 103
- Ü - |
Mesoamerika von den Anfängen bis zum Ende des 1. Jahrtausends unserer Zeit
(2 SWS)(2/7 cr) Mi 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(21.4.) |
Ursula Thiemer-Sachse
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Die Übung schafft die Grundlagen zum Verständnis des Kulturareals "Mesoamerika" und beschäftigt sich mit den einzelnen Kulturen, die sich von der Herausbildung von Bodenbaugesellschaften bis zum Ende der so genannten Klassischen Kulturen in den beiden Subregionen Mexiko und Maya-Gebiet entwickelten. Die Vorschläge für Referatsthemen und eine Auswahlbibliographie werden gegen Ende des Wintersemesters 2003/04 in den Handapparat in der Bibliothek gestellt. |
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33 104
- Ü - |
Die Archäologie der Zentralanden in forschungsgeschichtlicher Perspektive
(2 SWS)(2/7 cr) Do 12.00-14.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(15.4.) |
Marianne Vetters
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Diese Übung soll die Studierenden anhand von ausgewählten klassischen Publikationen an das umfangreiche Thema der archäologischen Forschung in den Zentralanden heranführen - in einem geographischen Raum, der die Küste und das Hochland von Peru sowie weite Teile von Ecuador, Bolivien und Chile umfasst und Schauplatz der Entwicklung komplexer Gesellschaften war, welche u.a. Monumentalarchitektur, Bewässerungssysteme und Wegesysteme errichteten sowie spezialisiertes, in vielen Bereichen sehr weit entwickeltes Handwerk besaßen. Der Schwerpunkt der Übung liegt dabei nicht auf einem möglichst umfassenden Überblick nach heutigem Wissensstand, sondern auf den Themen und Fragestellungen, mit denen sich die wissenschaftliche Forschung seit dem Ende des 19.Jhds. in ihren unterschiedlichen historischen Momenten, geprägt durch zeitliche Strömungen, verschiedene Institutionen und Forscherpersönlichkeiten, befasst hat, sowie auf den Ergebnissen der konkret betrachteten Forschungsarbeiten, welche wesentlich zur Entwicklung unseres heutigen Bildes vom vorkolonialen Andenraum beigetragen haben.
Einführende Literatur:
Überblickwerk zur Archäologie der Zentralanden: Michael E. Moseley (1992): The Incas and Their Ancestors. Thames and Hudson, London. – Eine umfassende Literaturliste wird zu Beginn des Semesters verteilt |
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- Pg - |
Nachbereitung der Exkursion an die Nordküste Perus (Frühjahr 2004)
(2 SWS)(2/7 cr) Mi 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(14.4.) |
Carolina Hohmann
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Das Angebot richtet sich an die Studierenden, die an der Exkursion im WS 2003/2004 an die peruanische Nordküste teilgenommen haben, sowie an alle, die sich für die Archäologie dieser Region in besonderem Maße interessieren. In der als Projektgruppe konzipierten Lehrveranstaltung sollen bei der Exkursion gesammelte Erkenntnisse in Gruppenarbeit vertieft und eigene Forschungsansätze entwickelt werden. Als Ergebnis soll die Exkursion am Ende des Semesters am Lateinamerika-Institut öffentlich vorgestellt werden in einer von den Studierenden gewählten Form, die jedoch über einen einfachen Reisebericht hinausgeht und den Themen gewidmet ist, die den Studierenden am meisten am Herzen liegen.
Da die Dauer meiner Forschungsreise im Frühjahr 2004 noch nicht feststeht, kann es sein, dass sich der Beginn der Lehrveranstaltung um einige Wochen hinauszögert. Bitte auf Aushänge achten. |
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33 106
- Ü - |
Die Mixteken in vorspanischer Zeit und im 16. Jahrhundert
(2 SWS)(2/7 cr) Di 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 214 |
(13.4.) |
Angelika Danielewski
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Die Mixteca in West-Oaxaca weist eine bis ins 2. vorchristliche Jahrtausend zurückreichende kontinuierliche Kultur-und Gesellschaftsentwicklung auf. Bereits in der Frühklassik (200 v.Chr. - 300 n.Chr.) entstanden erste urbane Zentren und staatliche Strukturen, die den Höhepunkt in der Spätklassik (300 n. Chr. - 1000 n.Chr.) erreichten und in der Postklassik (1000 - 1520) in ein weniger komplexes, dafür aber hoch anpassungsfähiges System kleiner Fürstentümer (cacicazgos) zerfielen, das sich unter veränderten Bedingungen bis in die spanische Kolonialzeit hinein erhielt. Während der gesamten Entwicklung stand die Mixteca im Austausch mit anderen bedeutenden Zentren Mexikos: Monte Albán, Teotihuacan, Tula und zuletzt den aztekischen Zentren. Bedeutende Kultur- und Technologieleistungen wie Metallurgie, Malerei und Bilderschrift gehen auf mixtekischen Einfluß zurück. In der Lehrveranstaltung sollen sich die Studierenden mit diesen und anderen Aspekten der mixtekischen Kultur und Gesellschaft, der wechselvollen Geschichte, den wirtschaftlichen Grundlagen und dem Aufbau der mixtekischen Staatswesen vertraut machen.
Einführende Literatur:
Spores, Ronald: The Mixtecs in Ancient and Colonial Times. Norman 1984 |
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- GK - |
Methoden zur Erforschung indigener Musiktraditionen in Lateinamerika
(2 SWS)(2/7 cr) Fr 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(23.4.) |
Matthias Lewy
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"Haben die Indianer überhaupt Musik?" Die Annäherung an die Antwort auf diese Frage brachte verschiedene Theorien und Methoden hervor, die anhand ausgewählter Beispiele im Verlauf des Seminars vorgestellt und hinterfragt werden sollen. Dabei ist vor allem eine kritische Reflexion des abendländischen Begriffssystems bei der Beschreibung musikalischer Äußerungen indigener Gruppen in Mesoamerika, im Andenraum und im südamerikanischen Tiefland von Bedeutung. Als Hilfsmittel dienen Bild- und Tonaufnahmen, die nicht nur einen Einblick in die reichhaltige musikalische Vielfalt indigener Musikpraxis eröffnen, sondern vor allem als dirtekte Vergleichsquelle zur Textanalyse Verwendung finden. Spanisch, Englisch erwünscht, aber nicht Bedingung.
Einführende Literatur:
Hornbostel, Erich Moritz von (1904): Tonart und Ethos, Aufsätze zur Musikethnologie und Musikpsychologie.
Merriam, Alan P. (1964): The Anthropology of Music.
Baumann, Max Peter (1996): Cosmología y Música en los Andes. |
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33 108
- Ü - |
Kriegsbeschreibung und –realität in Quellen des 16. und 17. Jhd. (Peru)
(2 SWS)(2/7 cr) Di 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 03 |
(13.4.) |
Claudia Schmitz
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Das Bild vom und die Haltung zum Krieg sind in einer Gesellschaft durch Faktoren geprägt, die der Realität des Krieges oft nur unzureichend gerecht werden. Er wird durch die Kultur der kriegführenden Parteien geprägt und ist daher räumlichen und zeitlichen Varianten unterworfen. Diese werden dabei sowohl von der materiellen Kultur wie auch der ideologischen, symbolischen und religiösen Verankerung und Legitimation des Krieges, seiner Verflechtungen mit anderen gesellschaftlichen Bereichen und weit gefächerten Funktionen und unterschiedlichen Organisationsformen bestimmt. Zu berücksichtigen ist dabei auch, daß Krieg in der Regel mit gesellschaftlichen Normüberschreitungen verbunden ist, die in Friedenszeiten nicht toleriert würden. An exemplarischen Quellentexten des 16. und 17. Jahrh. und ihrer kritischen Analyse soll die Auseinandersetzung mit Erfahrungsbereichen, die dem eigenen Erleben fremd sind und der eigenen Subjektivität eingeübt werden. Nach einer Einführung in die Definition des Krieges und in die materiellen und organisatorischen Grundlagen indianischer und europäischer Kriegführung, sollen die jeweiligen Darstellungsmuster des Krieges und ihre Grundlagen herausgearbeitet werden. Mögliche Themenkomplexe könnten die Frage nach dem gerechten Krieg, persönliche Kriegserfahrungen und Alltagsbeschreibungen, kulturell bedingte Formen der Kriegführung, Gewalterfahrungen, Umgang mit dem Töten im Krieg, Symbolkomplexe u.a. sein. Dabei sollen vor allem die eigenen Interessen der TeilnehmerInnen berücksichtigt werden.
Einführende Literatur:
Bram; Joseph: An Analysis of Inca Militarism, New York 1941.
Historia General del Ejército Peruano, Lima 1980/1981, T. 1-3.
Nowack, Kerstin u. Dagmar Schweitzer: Die Inka und der Krieg, BAS 17, Bonn 1991. |
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(29 507)
- TS/Ü - |
Menschenrechte, kulturelle Unterschiede und Gegensätze: Die ethnologische und altamerikanistische Perspektive
(2 SWS)(10 cr) Mi 14.00-16.00 - Lateinamerika-Institut; Raum 214 |
(14.4.) |
Egon Renner
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Menschenrechte sind aus heutiger Sicht angeborene, unveräußerliche Rechte und Grundfreiheiten, die dem Individuum nicht durch eine Instanz verliehen werden, sondern ihm kraft seines Menschseins zustehen, im Unterschied zu den Bürgerrechten staatlich organisierter Gesellschaften. Bürgerrechte schließen generell Menschenrechte ein. Die Erklärung der Menschenrechte in heutiger Form ist vor allem das Ergebnis katastrophaler Kriege und ungeheurer Verbrechen im 20. Jahrhundert. Internationale Einrichtungen, an der Spitze die Vereinten Nationen, sind für die Verteidigung der Menschenrechte und oft auch für ihre praktische Wahrung zuständig. In nicht wenigen Ländern und Völkern gibt es Rechtstraditionen und Rechtspraktiken, die mit den unveräußerlichen Menschenrechten nicht ohne weiteres vereinbar sind, ja in einigen Fällen sogar in Widerspruch dazu stehen. In dieser Lehrveranstaltung soll die Vielfalt der Fragestellung exemplarisch untersucht werden: Wahrung der Menschenrechte in unseren Gesellschaften und in anders gearteten Gesellschaften, das Verhältnis dazu in nicht-staatlichen und schriftlosen Gesellschaften usw. Von erheblicher Bedeutung sind auch historische Vergleiche, u.a. in welchem Verhältnis heutige Menschenrechte zu früheren Rechtstraditionen von Völkern stehen. Mit diesem Thema sind hohe ethische Anforderungen an die Humanforschung gestellt. Alle Semester sind willkommen.
Literatur (im Auszug): - Wolfgang Albers: Materialien zur Menschenwürde: Christliches Handeln in der Welt. Stuttgart 1990. - Abon Sélim: Menschenrechte und Kulturen. Bochum 1995. - Statements on Human Rights: Submitted to the Commission on Human Rights, United Nations, by the Executive Board, American Anthropological Association. In: American Anthropologist 49, 1947: 539-543.
Scheinerwerb:
In diesem Seminar kann ein benoteter Theorieschein für das Hauptstudium Ethnologie erworben werden. Hörer/innen des Grundstudiums sind jedoch zur Teilnahme zugelassen. |
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33 109
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Felipe Guamán Poma de Ayala und seine Nueva Crónica y Buen Gobierno
(2 SWS)(2/7 cr) Fr 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 214 |
(23.4.) |
Michael Höflein
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Der indio ladino Felipe Guamán Poma de Ayala hat am Anfang des 17. Jahrhunderts eine 1188-seitige Darstellung der vorspanischen und Kolonialgeschichte Perus aus seiner Sicht abgeschlossen. Im Zentrum der Übung steht eine gründliche Beschäftigung (Lektüre!) mit dem Text. Daneben werden die Biographie des Autors, sein zeitgeschichtlicher Erfahrungshintergrund und die Ereignis-, Diskurs- und Strukturgeschichte Perus seit der Conquista im Zusammenhang mit dem Text erarbeitet.
Einführende Literatur:
Adorno, Rolena (2000). Guamán Poma: writing and resistance in colonial Peru. Second edition, with a new introduction. Austin, Texas: University of Texas Press.
Guamán Poma de Ayala, Felipe (1980): Nueva crónica y buen
gobierno. Edición de John V. Murra, Rolena Adorno y Jorge Urioste. 2 Bde. Madrid: Historia 16 (Crónicas de América. 29 a-c) |
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