15 737
- V - |
Soziologie des Wohnens
(2 SWS) Mo 10.00-12.00 - 302b |
(19.4.) |
Klaus M. Schmals
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Wohnstile, Wohnbauten und Wohnverhältnisse haben sich in den zurück-liegenden Jahrzehnten stark verändert. Was dies unter soziologischen Gesichtspunkten für die Bewohner, die Struktur und die Entwicklung unserer Städte bedeutet, ist Gegenstand dieser Veranstaltung.
1. Vorstellung des Semesterprogramms und Vergabe von Referatsthemen.
2. Wohnstile, Wohnbauten und Wohnverhältnisse im Wandel
3. Soziologische Theorien des Wohnens (von der Figurationssoziologie über die Grundrententheorie zur sogenannten Filtering Theorie)
4. Wohnungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg
5. Selektive Mobilität, Wohnmilieus und Segregation
6. Ausgewählte Zielgruppen des Wohnungsmarktes (vgl. u.a. familiengerech-tes Wohnen, altersgerechtes Wohnen, die Wohnstile der Fremden, ökolo-gisches und einkommensabhängiges Wohnen)
7. Zusammenfassung der Seminarergebnisse
Literatur: (1)Conradi / Zöpel, 1994: Wohnen in Deutschland, Hamburg. (2)Elias, N., 1977: Über den Prozeß der Zivilisation, Frankfurt/Main. (3)Flagge, I., 1999: Geschichte des Wohnens, Stuttgart. (4)Häußermann / Siebel, 1996: Soziologie des Wohens, Weinheim u.a. (5)Keim, R., 1999: Wohnungsmarkt und soziale Ungleichheit, Basel u.a. (6)Schmals, K.M. u.a., 1981: Soziologie des Wohnens, München. (7)Schmals, K.M. u.a., 2000-2003: Nachfrageorientierte Wohnungspolitik, in: Zeitschrift vhw Forum, Berlin. |
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15 738
- V - |
Die Stadt zwischen 1. Moderne und 2. Moderne
(2 SWS) Fr 12.00-14.00 - 302b |
(16.4.) |
Klaus M. Schmals
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1. Einführung in die Veranstaltung und Vergabe von Referatsthemen
2. Ergebnisse des 1. Teils der Veranstaltung aus dem WS 2002/2003 'Einführung in die Stadt- und Regionalsoziologie'
3. "Die Stadt zwischen 1. Moderne und 2. Moderne - Zentrale Thesen aus Philosophie, Soziologie, Ökonomie oder Stadtentwicklung" etwa bei Welsch, Hradil, Habermas, Sas-sen oder Le Corbusier
4. "Modernisierungstheorien und städtische Lebenswelt - Zentrale sozialwissenschaftliche Kontroversen" etwa zwischen Beck und Zapf
5. "Raum, Körper und Leib zwischen 1. Moderne und 2. Moderne" bei Läpple, List oder Löw.
6. "Ganzheitliche und schrittweise Planung zwischen 1. Moderne und 2. Moderne" etwa bei Saint Simon, Mannheim oder Popper
7. "Klasse, Schicht, Milieu und Lebensstil im Wandel der Stadt" bei Marx, Weber, Bourdieu oder Berking/Neckel
8. "Der Fremde zwischen 1. Moderne und 2. Moderne" etwa bei Simmel oder Schütz
9. "Ästhetik, Anästhetik und Raumbilder - Raumerfahrungen in der 1. Moderne und 2. Moderne" etwa bei Ipsen oder Welsch
10. "Die soziale Stadt zwischen 1. Moderne und 2. Moderne"
11. "Globalisierung und Lokalisierung der postmodernen Stadt"
12. Arbeitsergebnisse der Veranstaltung |
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15 739
- HS - |
Theorien sozialer Ungleichheit
(2 SWS) Di 14.00-16.00 - 301 |
(13.4.) |
Alexander Sieg
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Theorien und Erklärungen über die Entstehung und Reproduktion sozialer Ungleichheiten stehen seit der Konstitution der Soziologie als akademischem Fach im Mittelpunkt ihres Interesses. Gegensätze zwischen Konflikt- und Integrationstheoretikern markieren mit dem Beginn der akademischen Diskussion Trennungslinien innerhalb der Soziologie, wobei je nach Ausgangslage bestimmte Komponenten sozialer Ungleichheit in das Zentrum der Diskussion rückten.Anhand der aktuellen gesellschaftlichen Situation werden die Vorteile und Defizite neuerer Ansätze der Ungleichheitsforschung thematisiert. Aber auch welche Bedeutung dabei klassische soziologische Überlegungen zur sozialen Ungleichheit noch für die heutige Diskussion besitzen, soll in dem Seminar herausgearbeitet werden.
Literatur: (1)Bourdieu, Pierre (1984): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt am Main. (2)Castel, Robert (2000): Die Metamorphosen der sozialen Frage. Eine Chronik der Lohnarbeit. Konstanz. (3)Giddens, Anthony (1979): Die Klassenstruktur fortgeschrittener Gesellschaften. Frankfurt am Main. (4)Meyer, Thomas (2001): Das Konzept der Lebensstile in der Sozialstrukturforschung - eine kritische Bilanz. In: Soziale Welt 52. (5)Hradil, Stefan (2001): Eine Alternative? Einige Anmerkungen zu Thomas Meyers Aufsatz "Das Konzept der Lebensstile in der Sozialstrukturforschung". In: Soziale Welt 52. (6)Schulze, Gerhard (2001): Scheinkonflikte. Zu Thomas Meyers Kritik der Lebensstilforschung. In: Soziale Welt 52. |
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15 748
- LS - |
Soziale Umstrukturierung und neue Trennungslinien - soziale Ungleichheit zwischen Exklusion und Inklusion
(2 SWS) Di 12.00-14.00 - 323 |
(13.4.) |
Rolf-Dieter Hepp
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Die sozialen Veränderungen und Einschnitte, die über den Globalisierungstrend gebrochen sind, basieren sowohl auf subjektiv gewollten und objektiven Veränderungsprozessen innerhalb der technischen und sozialen Struktur der Gesellschaft, wie auf ideologischen Stellungnahmen und realen Wandlungsprozessen. Inwieweit ein Umbau des Lohnarbeitsparadigmas unsichere Arbeitsverhältnisse und prekäre Lebenszusammenhänge innerhalb der Gesellschaft produziert, diese umstrukturiert und neue Formen sozialer Ungleichheit produziert, soll innerhalb des Seminars zur Disposition stehen.
Literatur: (1)Luc Boltanski, Ève Chiapello, Der neue Geist des Kapitalismus, Konstanz 2003, UVK. (2)Robert Castel, Die Metamorphosen der sozialen Frage, Konstanz 2000, UVK. (3)Rolf-Dieter Hepp, Prekarisierung und epistemologische Wachsamkeit, in Rehbein, Saalmann, Schwengel, (Hg.), Pierre Bourdieus Theorie des Sozialen, Konstanz 2003, UVK. (4)Pierre Bourdieu, Gegenfeuer I. und II., Konstanz 1998 und 2001. |
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15 740
- HS - |
VERANSTALTUNG ENTFÄLLT:
Hannah Arendt: Vita activa
(2 SWS) Di 16.00-18.00 - G2 |
(13.4.) |
Sigrun Anselm
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In "Vita Activa" laufen Hannah Arendts kulturkritische Untersuchungen zusammen. Ihre Faszination am "tätigen Leben", das sie in der Renaissance verkörpert findet, führt sie zu einer Kritik an den zentralen Topoi der neuzeitlichen Zivilisationsgeschichte. Dagegen setzt sie einen Erfahrungsbegriff, von dem her sie die Verluste der Moderne gerade an deren emphatischsten Entwürfen, nämlich der modernen Wissenschaft, festmacht. Anders als derzeitige Ethikkommissionen, denen es im Prinzip um Begrenzung geht, fragt sie nach dem Weltverhältnis der Naturwissenschaften, das schließlich auf alle anderen, auch auf die Soziologie übergeht. |
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15 755
- HS - |
Kohärenzdenken und die Kulturen. Teil II
(2 SWS) Fortsetzung aus dem SoSe 03. Di 16.00-18.00 - G2 |
(13.4.) |
Hans Peter Weber
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Die Ignoranten der 'science diversity' ("community" wäre wohl ein Hohn!) werden es partout nicht kapieren: die Krankheit der Zeit ist das 'Differenzdenken'. Es betreibt auf allen Registern und in allen Domänen des ohnehin hochriskant diversifizierten Lebens - trivial und ochraffiniert - unablässig die Exploration/Exploitation in 'Ausdifferenzierung', - einzig und allein fixiert auf die Abschöpfung von Differenz-Selektions-Gewinnen. Dabei ist dieses gelobte 'Medium' der ultima ratio realiter das ultramoderne Paradigma für: social/intellectual fitness auf dem Siedepunkt: more cybernetico/genetico. Wo etwas gegen diesen 'universellen' Raubbau gerettet werden soll, muss ganz auf die "Kehre", auf Kohärenzdenken gesetzt werden; nicht naiv, sondern durch die stark entfesselte 'Differenz' hindurch. Einsetzende Rekultivierung heute favorisiert - wie alle Kulturen je zuvor - das Kohärenzdenken. |
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(12 208)
- HS - |
Hirnforschung und Sozialisation
(2 SWS) Di 18.00-20.00 - Hs 2 |
(13.4.) |
Herbert Striebeck
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Sehr zögerlich werden von der Pädagogik die Biowissenschaften als Bezugsdisziplinen wie Psychologie oder Soziologie anerkannt. Viele Vorurteile und Mißverständnisse versperren den Zugang und behindern den notwendigen Dialog. Das "Wesen des Menschen", sein Fühlen, Denken und Handeln aus der Sicht der Hirnforschung sollte als notwenige Ergänzung zu den Menschenbildern der Sozial- und Geisteswissenschaften verstanden werden. Welche Folgen haben die Ergebnisse der Neurobiologie zur Gehirnentwicklung im Kindes- und Jugendalter für das Verstehen der Sozialisations- und Lernprozesse?
Literatur:
Scheunpflug, A.: Biologische Grundlagen des Lernens. Berlin 2001
Roth, G.: Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Frankfurt/M. 1997 |
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15 741
- HS - |
Der Nationalsozialismus in Deutschland und seine Folgen: Täter-Profile
(2 SWS) Mi 8.00-10.00 - 302b |
(14.4.) |
Helgard Kramer,
Christina Herkommer
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In dieser mehrsemestrigen Veranstaltung (s. Handapparat 49 in der soziologischen Bibliothek) wird auf Basis einschlägiger Studien von HistorikerInnen, und zum Teil auch auf Basis von in dieser Veranstaltung angefertigten Referaten mit der Erarbeitung einer Typologie von nationalsozialistischen Tätern, die unmittelbar am Massenmord beteiligt waren, begonnen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Biographien der Täter und die Geschlechterarrangements, die die Täter/innen abstützten. |
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15 742
- HS - |
Bikulturelle Liebe
(2 SWS) Mi 16.00-18.00 - 323 |
(14.4.) |
Uta Ottmüller
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Mit der postmodernen Renaissance von "Ethnizität" zwischen den Polen "Multiculti" und "ethnischer Konflikt" steigt das Interesse an biculturellen und binationalen Partnerschaften und Ehen. Der Wandel sozialwissenschaftlicher Sichtweisen auf Liebe von irrationaler Gesellschaftsflucht zur sozioerotischen Erfahrung wertet besonders die biculturelle Liebe politisch auf. Was sind ihre besonderen Chancen und Risiken? Welche Rolle spielen sie in der ransgenerationalen Bearbeitung/Bewältigung von Großgruppen-Konflikten bis hin zum Genozid? |
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15 743
- HS - |
VERANSTALTUNG ENTFÄLLT: Subjektlose Gesellschaft (Niklas Luhmann) versus transklassische Subjektivität (Gotthard Günther)
(2 SWS) Mi 16.00-18.00 - 323 |
(14.4.) |
Andreas Hellmann
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Im Seminar sollen die gegensätzlichen Positionen einer subjektlosen Gesellschaft (Luhmann) einerseits und solcher Positionen andererseits diskutiert werden, die - gegen das Aufklärungssubjekt - auf neue Formen von Subjektivität setzen, und auf ihre Relevanz hinsichtlich gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert hin untersucht werden.
Letztere Position soll herausgearbeitet durch die Diskussion von Arbeiten Gotthard Günthers, M. Foucaults und G. Deleuzes. Es sollen die entscheidenden Theoriebausteine herausgearbeitet werden, die den luhmannschen Ansatze einer subjektlosen Gesellschaft begründen - dies im Zusammenhang zentraler Kategorien der luhmannschen Theorie: Differenz, funktionelle Ausdifferenzierung, Autopoiesis, Weltgesellschaft und Inklusion/Exklusion. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit Gotthard Günther steht die Kritik Günthers an der klassischen Metaphysik (einwertige Ontologie und zweiwertige Logik des tertium non datur) und der von Günther anvisierte Übergang zu einer transklassischen Ontologie (zweiwertige Ontologie und eine mindestens dreiwertige Logik), durch die nach dem vermeintlichen Stillstand des Posthistoire neue zukünftige individuelle und esellschaftliche Handlungsspielräume erschlossen werden können. Als Fortsetzung ist im WS 2004/05 ein Lektürekurs schwerpunktmäßig zu G. Günthers "Idee und Grundriß einer nicht- aristotelischen Logik" geplant.
Literatur: (1)Luhmann, Niklas, Soziale Systeme, F.a.M., 1984; (2)ders., Die Gesellschaft der Gesellschaft Bd. 1 u. 2, F.a.M., 1998; (3)Günther, Gotthard, Idee und Grundriß einer nicht-aristotelischen Logik, Hamburg, 1978; (4)Günther, G., Das Bewußtsein der Maschinen, Baden-Baden, 1963; (5)Foucault, Michel, Sexualität und Wahrheit I u. II, F.a.M., 1983/89; (6)Foucault, M., Dispositive der Macht. Über Sexualität, Wissen u. Wahrheit, Berlin, 1978; (7)Deleuze, G./ Guattari, F., Tausend Plateaus, Berlin, 1992 |
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(15 655)
- S - |
Soziologie des Internets: Esoterik, Mystik, Verschwörungstheorien
(2 SWS) Do 12.00-14.00 - 302a |
(15.4.) |
Heinz Gralki
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Die Veranstaltung ist eine weitere Folge der Veranstaltungsreihe "Soziologe des Internets".
In den vergangenen Semestern ging es um die folgenden Bereiche im Internet: "Kommunikation und Bindung", "Kunst und Kultur" und "Politik und Wirtschaft".
In diesem Semester wollen wir uns "Esoterik, Mystik und Verschwörungstheorien" zuwenden - ein ergiebiges Thema im Internet. Dabei geht es ausschließlich um die soziologische Analyse der entsprechenden Internetseiten.
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft voraus, sich auch praktisch intensiv mit dem Internet auseinander zu setzen und entsprechende Recherchen (z.B. mit Google) zu unternehmen. Unverzichtbares Handwerkszeug für das Seminar sind die Programme "Mindmanager" und "PowerPoint", in die sich alle Teilnehmer selbständig einarbeiten müssen.
Der Veranstaltung ist eine Yahoo-Group, ein Forum und ein fester wöchentlicher Chat-Termin zugeordnet
Voraussetzungen für die Scheinvergabe: Erstellung einer PowerPoint Präsentation, sowie eines wissenschaftlicher Textes (Essay). Die erste Präsentation findet in der dritten Sitzung statt. Es muss also die Bereitschaft vorhanden sein, auch kurzfristig eine Präsentation zu erarbeiten. Der Essay wird erst nach Ablauf der Vorlesungszeit erwartet.
Eine Teilnahme am Seminar ohne die Bereitschaft zur Übernahme einer Arbeit ist unter keinen Umständen möglich.
Nähere Einzelheiten (z.B. Scheinvoraussetzungen) entnehmen Sie bitte meiner Homepage
www.gralki.beep.de |
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(15 727)
- HS - |
Gewalt und Geschlechterarrangements in Jugendsubkulturen
(2 SWS) Do 14.00-16.00 - 301 |
(15.4.) |
Roger Naegele
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Ausgehend von traditionellen differentialistischen Geschlechterbildern im Hinblick auf Gewalt stellt sich die Frage, inwiefern sich diesbezüglich in neuen jugendlichen Subkulturen egalitäre Tendenzen abzeichnen und wie diese gegebenenfalls in Geschlechterarrangements zu verorten wären. Im Seminar werden, neben unpolitischer Gewalt im Alltag, speziell auch rassistische und militärische Gewaltmotive und -formen behandelt.
Literatur zur Vorbereitung: (1)Meuser, Michael: "'Doing Masculinity' - Zur Geschlechtslogik männlichen Gewalthandelns", in: Dackweiler, Regine-Maria und Reinhild Schäfer (Hg.): Gewaltverhältnisse. Feministische Perspektiven auf Geschlecht und Gewalt, Frankfurt a.M./ New York, 2002. S. 53-78. (2)Bruhns, Kirsten: "Gewaltbereitschaft von Mädchen - Wandlungstendenzen des Geschlechterverhältnisses", in: Dackweiler/ Schäfer 2002, S. 171-197. (3)Fichte, Paula: "Politische Aktivistinnen im militanten neofaschistischen Spektrum", in: Bitzan, Renate (Hg.): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen, Berlin, 1997, S. 131-146. |
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(12 210)
- HS - |
Pierre Bourdieu - Soziologische Theorie als Grundlage pädagogischen Handelns
(2 SWS) Fr 10.00-12.00 - Hs 2 |
(16.4.) |
Herbert Striebeck
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Pierre Bourdieu (1930-2002) - französischer Soziologe und Ethnologe, Kulturphilosoph und Zeitkritiker - zählt zu den international bekanntesten Vertretern einer kritischen Sozialtheorie und regte mit seinen wissenschaftstheoretischen und sozialkritischen Analysen die politischen, soziologischen und bildungssoziologischen Diskussionen immer erneut an. Themen hierbei sind u.a.: Das Verhältnis von Subjektivismus und Objektivismus in den Sozialwissenschaften; die Verknüpfung von Mikro- und Makroebene; die Bedeutung der drei Kapitalformen für die Reproduktion sozialer Ungleichheit; der Kapitalerwerb durch Bildung, Ausbildung und Sozialisation; Habitus und Klassenzugehörigkeit; Geschmack als Ausdruck der Klassenlage. Literatur zur Einführung: Schwingel, M.: Pierre Bourdieu zur Einführung. Hamburg 2000 (3. Auflage) |
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15 745
- HS - |
Stadtsoziologische Werkstatt: Cybercities - ein urbanes Zukunftsmodell
(2 SWS) 14-tägl. Di 18.00-21.00 - 301 |
(13.4.) |
Maja Binder
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Immer grössere Fluten von digitalen Daten sind seit Beginn des Massen-Internetzeitalters (die erste deutsche Internetverbindung wurde gerade mal vor 20 Jahren an der Uni Dortnund geschaltet!) unterwegs rund um den Globus oder lagern abrufbereit in Datenarchiven. Wie es heute in den durchtechnisierten Weltregionen undenkbar ist, ohne Telefon/Handy zu sein, so undenkbar wird es in absehbarer Zukunft sein, ohne permanenten Anschluss an den diesen globalen Cyber"space" zu sein.
Dadurch ändern sich auch Stadtmodelle radikal: die technische Reproduzierbarkeit ganzer Stadtszenarien - von dörflich-idyllisch bis technoid-megaloman - wird vom planentwurf über den "ersten Spatenstich" (?!) bis zur Bezugsfertigstellung zum Alltagsgeschäft. "Städte" können bereits heute fast wie Kleidungs-Konfektionswaher (die entsprechende Finanzkraft natürlich vorausgesetzt) bestellt und in kürzester Zeit zum Repräsentieren, Regieren, Wohnen, Arbeiten oder Sich-Amüsieren auf "die grüne Wiese" gestellt werden.
Wir haben in den letzten Semestern einige dieser Stadt"gründungen" exploriert. Auf der Grundlage dieser Daten soll nun deren ökonomische, kulturelle und soziale Tragfähigkeit auf längere Sicht hinterfragt werden.
Es wird ein Online-Fragebogen auszuarbeiten sein, mit dem sodann die verschiedenen sozialen exponenten dieser Retortengründungen (Developer, Stadteigentümerkonsortien, Stadtmanager(innen), Staatliche Dienststellen (soweit noch vorhanden), Firmenrepräsentanten, Hauskäufer u.a.) entlang einem stadtsoziologischen Kriterienraster befragt werden.
Vorkenntnisse in Stadtsoziologie und/oder qualitativen Methoden sind wünschenswert; Englischkenntnisse für Internet-Recherche und Email-Befragung werden vorausgesetzt. |
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15 744
- HS - |
Technisierung und Gesellschaft
(2 SWS) 14-tägl. Fr 14.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 23/11 |
(16.4.) |
Michael Makropoulos
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Thematische Einführung, Programm und Literatur in der ersten Sitzung. |
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15 746
- HS - |
Soziologie, Kritik, Literatur II
(2 SWS) Blockveranstaltung; Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung möglich. Dann erfolgt die genaue Terminabsprache.
Kontakt: Maike Voltmer, Tel. 89 00 12 77 oder über e-mail: lepenies@wiko-berlin.de n. V. - Wissenschaftskolleg zu Berlin, Wallotstr.19, 14193 Berlin; Großer Colloquienraum |
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Wolf Lepenies
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Kommentierung: In mehreren Publikationen; unter anderem in meinen Büchern Die drei Kulturen (1985), Autoren und Wissenschaftler im 18. Jahrhundert (1988), Sainte-Beuve. Auf der Schwelle zur Moderne (1997); habe ich versucht, das Verhältnis von Sozialwissenschaften und Literatur in historischer und systematischer Perspektive zu analysieren. Daran anknüpfend sollen in dieser Veranstaltung Studenten, insbesondere Examenskandidaten, die Gelegenheit erhalten, eigene Arbeiten aus diesem Themenfeld vorzustellen. Dabei könnten neben der Literatur auch die anderen Künste und die Bildmedien eine Rolle spielen. Am Anfang der Veranstaltung werde ich über ein Buchprojekt berichten, in dem für ein englischsprachiges Publikum ein Grundproblem deutscher Geistesgeschichte und Politik behandelt werden soll: die chronische Überschätzung der Kultur auf Kosten der Politik. |
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15 752
- HS - |
Strategien der Verdummung. Zur Transformation der Wissenproduktion
(2 SWS) Vorbesprechung 14.4. 18.00-20.00 - 302a |
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Gerburg Treusch-Dieter
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Blocktermine: 3.6. 12.00-20.00 - G3 |
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4.6. 12.00-20.00 - 301 |
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5.6. 12.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/140 |
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Der "Bildungsabbau" legt eine Baustelle der Wissensgeschichte der Moderne bloß, die von einem Schlachtfeld nicht zu unterscheiden ist. Demokratie, Aufklärung, Wissenschaft sollten gegen Absolutismus, Religion und Glauben aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit führen. Statt Scheiterhaufen, das Licht der Vernunft. Ihre "Freiheit des Denkens" hielt jedoch nicht, was sie versprach. Sie führte, bezogen auf die Klassenkämpfe, Emanzipationsbewegungen und Avantgarden der Moderne, sich ad absurdum; bezogen auf Rassismus, Faschismus und zwei Weltkriege erwies sie sich als eine "Freiheit zum Töten" mittels Technik und Wissenschaft: sie sind auch heute vorrangig mit Leben-machen und Sterben-lassen beschäftigt. Welches Wissen soll also im Namen welcher Bildung gegen den "Bildungsabbau" eingeklagt werden? Es heißt, der Computer ist die Lösung, doch das Problem der Wissensgeschichte der Moderne löst er nicht. Er führt es weiter, da heute die Automatisierung der geistigen Arbeit mittels intelligenter Maschinen ansteht. Der "Bildungsabbau" ist im Kontext einer grundlegenden Transformation der Wissensproduktion zu sehen. Gegen ihre Perspektive einer neuen Form selbstverschuldeter Unmündigkeit, stellt sich die Frage: welches Wissen brauchen wir? |
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15 753
- HS - |
Wissensdramen und Denkdialoge Nietzsche's "Fröhliche Wissenschaft"
(2 SWS) Vorbesprechung: 14.4. 18.00-20.00 - IfS; 302a |
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Gerburg Treusch-Dieter
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Blocktermine: 1.7. 12.00-20.00 - IfS; G3 |
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2.7. 12.00-20.00 - IfS; 301 |
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3.7. 12.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/140 |
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Im Vorwort seines Buchs läßt Nietzsche durchblicken, dass er eine Parodie unternimmt: "Irgendetwas ausbündig Schlimmes und Boshaftes kündigt sich an: incipit parodia, es ist kein Zweifel ...". Wir dürfen also lachen. Vor allem darüber, dass das Wissen aller Wissenschaft, die Philosophie, nur ein "Mißverständnis des Leibes" gewesen sein könnte. Geistige Höhenflüge aufgrund von Verstopfung? Jedenfalls sind wir "keine Objektivier- und Registrier-Apparate mit kaltgestellten Eingeweiden - wir müssen beständig unsere Gedanken aus unserem Schmerz gebären und mütterlich ihnen alles mitgeben, was wir von Blut, Herz, Feuer, Lust, Leidenschaft, Qual, Gewissen, Schicksal, Verhängnis in uns haben". Darauf wären wir schon gar nicht mehr gekommen, oder? Nietzsche spricht mit uns, mit der Geschichte, der Zukunft. Dabei legt er nahe, dass Wissenschaft vielleicht nur eine andere Art von Theater ist, die jedoch "die heikeligste der Fragen" nicht beantworten kann, die: "ob die Wissenschaft imstande sei, Ziele des Handelns zu geben, nachdem sie bewiesen hat, daß sie solche nehmen und vernichten kann - und dann würde ein Experimentieren am Platze sein". Genau. Probieren geht über Studieren. |
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15 747
- HS - |
Diskurse der Gewaltforschung. Soziologie und Kulturanthropologie
(2 SWS) Vorbesprechung 15.4. 10.00-12.00 - IfS; G3 |
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Martin Fuchs
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Blocktermine 14.5. 10.00-18.00 - IfS; G2 |
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15.5. 10.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 23/11 |
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18.6. 10.00-18.00 - IfS; G2 |
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19.6. 10.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 23/11 |
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Die Forschung und Diskussion zu Gewalt in Soziologie wie Kulturanthropologie hat sich vom Versuch der Erklärung von Ereignissen auf die Interpretation des Gewalthandelns, der Rolle des Körpers und seiner Symbolik und, vorwiegend in der Anthropologie, der Perspektive des Opfers (des Erleidens und der Kommunikation von Schmerz) sowie der Prozesse des Heilens verlagert. Das Seminar soll sowohl die Schwierigkeiten einer Gewaltanalyse erörtern als auch Beispiele kollektiver Gewalt aus dem europäischen und nicht-europäischen Kontext thematisieren. Herangezogen werden auch kurze literarische Texte.
Literatur zur Einführung: (1)Veena Das, Critical Events, Delhi: Oxford University Press 1995; bes. Kap. 7. (2)Trutz von Trotha (Hg.), Soziologie der Gewalt, Sonderheft 37 der Kölner Zeitschrift f. Soziologie, 1997. |
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(15 722)
- S - |
Profiling European and international business and political leaders
(2 SWS) Vorbesprechung: 24.04.2004 14-18 Uhr, Block Termine: n.V. Habelschwerdter Allee 45; JK 26/133 |
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Michael Axel,
Michael Wolf
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Der "Profiling"-Ansatz, der seit längerem in den USA praktiziert wird, versucht durch interdisziplinäre und ganzheitliche Erfassung von Führung und Führern in wirtschaftl. und polit. Kontexten das entspr. Verhalten zu erklären und zu prognostizieren. Er nutzt Erkenntnisse der Psychoanalyse, dyn. Psychiatrie, kognitiven Psychologie und der Kulturanthropologie. Dieses Seminar fokussiert auf europäische Führungsstile im Kontext typisierbarer europäischer Kulturstile. Es dient der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen und des Know-how dieses Ansatzes. Literatur: (1)Feldman Valenty: Profiling political leaders. Westport, Conn. 2001; (2)Post (ed.): The psychological assessment of political leaders. Ann Arbor, Univ. of. Michigan Press 2003 |
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15 749
- C - |
Diplomand/inn/encolloquium
(2 SWS) Mo 12.00-14.00 - 323 |
(19.4.) |
Frithjof Hager
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Das Diplomandencolloquium ist für dieses Semester geschlossen. Es beginnt erneut im Wintersemester. |
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15 754
- C - |
DiplomandInnen- und DissertantInnen-Colloquium
(2 SWS) Mo 18.00-20.00 - 302a |
(19.4.) |
Gerburg Treusch-Dieter
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Dieses Colloquium dient der Besprechung, Strukturierung, Betreuung und Fertigstellung von Abschlussarbeiten und findet etwa viermal im Semester auf der Basis von im Colloquium festgelegten Terminen statt. |
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15 750
- C - |
Colloquium für DiplomandInnen und DoktorandInnen: Geschlechterforschung und Rassismus
(2 SWS) Di 18.00-20.00 - 302b |
(13.4.) |
Helgard Kramer
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Es werden fortlaufend Arbeiten aus den Themenbereichen der Geschlechter- und Rassismusforschung vorgestellt und diskutiert. Es ist auch möglich, Probleme der Themenfindung und Eingrenzung zu diskutieren. |
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15 751
- Pjs 2 - |
Praxisformen der Kulturen
(2 SWS) Di 14.00-18.00 - 302b |
(13.4.) |
Thomas Becker,
Frithjof Hager
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In diesem Forschungspraktikum 2 werden die Arbeiten des Wintersemesters 03/04 fortgesetzt. Das Praktikum ist für Neuzugänge geschlossen. |
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15 756
- HS - |
NACHTRAG: Luhmanns Systemtheorie: Religionssoziologie
In diesem Seminar werden die religionssoziologischen Betrachtungen
(2 SWS) Do 12.00-14.00 - 323 |
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Werner Vogd
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Aus systemtheoretischer Perspektive bleibt die Funktion der Religion unhintergehbar. Weder Wissenschaft noch Ästhetik können ihre Rolle übernehmen, denn die systemtheoretische Analyse muss zwangsläufig zur Einsicht führen, »dass die Welt das Bewußtsein und Kommunikation überfordere« und zumindest »in diesem Sinne transzendent sei«, wenngleich hier »der Hinweis auf Transzendenz nicht beruhigend, sondern beunruhigend« ist. Die Leistung oder auch Funktion von Religion unter dieser Ausgangssituation von "chronischer" Unsicherheit gerade darin »mit oder ohne Gott, die Möglichkeit einer Kommunikation der Einheit von Immanenz und Transzendenz« zu ermöglichen, »einer Kommunikation also, die dem Individuum bestätigt, dass es in allem, was geschieht,sich selbst wiederfinden kann« (Luhmann). Um es zu pointieren: Religion, in dem hier verstandenen Sinne »garantiert die Bestimmbarkeit allen Sinnes gegen die miterlebte Verweisung ins Unbestimmbare« (Niklas Luhmann). Religiöse Kommunikation heißt, dass ein Sinn vermittelt wird, der »explizit darauf besteht, dass das Gemeinte, Mitgeteilte und zu Verstehende für Bewusstsein unzugänglich ist. Damit werden Sinnformen wie Dahintersein, In-etwas-Sein, Unsichbarkeit, Unabbildbarkeit als Metaphern etabliert und in Umlauf gebracht, und das Bewußtsein hat sich an diese Sprache zu gewöhnen«. Dies entlastet die religiöse Kommunikation jedoch nicht davon, »im Diesseits mit Plausibilität, wenn nicht zweifelsfreier Evidenz, mit Bezug auf das Jenseits« zu kommunizieren, denn sonst wäre sie allzu leicht an ihren performativen Widersprüchen dekonstruierbar.
In diesem Seminar werden wir uns mit religionssoziologischen Texten auseinandersetzen, die einen Einblick in die faszinierende Welt der Luhmannschen Religionssoziologie geben. |
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