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Geschichts-/Kulturwissenschaften

Geschichte (Friedrich-Meinecke-Institut - WE 1)

Studienfachberatung
Beauftragter für die Studienfachberatung: Priv.-Doz. Dr. Uwe Puschner
Sprechstunde ab 1.4.04: Mo, 9.00 s.t. - 12.00 Uhr

Einführungsveranstaltungen
Studienanfänger/innen und Studierende im Hauptstudium
s. A. und Internet: http://www.fu-berlin.de/vorlesungsverzeichnis/ss04/gesch-kultur/
oder http://www.fu-berlin.de/fmi/ - Koserstr. 20

Einzelberatung
Koserstr. 20, Raum A 116, (838-54516)

Akademische Mitarbeiter:
Während der Sommersemesterferien:
8.3. und 22.3.2004 - 10.00-11.00 Uhr

Während der ersten beiden Semesterwochen:
13.4.-16.4 u. 19.4.-22.4.2004 - 10.00-12.00 u. 14.00-16.00 Uhr

Studentische Studienfachberatung
Mirjam Husemann, Di 11.00-12.00 u. Fr 12.00-16.00, A 116, Tel. 838-54516
E-Mail: studbera@zedat.fu-berlin.de

Einzelberatung für die Didaktik der Geschichte
Koserstr. 20, Raum A 343, Tel. 838-55654
während des Semesters: Di 15.00-15.45 Uhr
während der Semesterferien: auf Anfrage, (838-55650)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.
Credit Points nach dem EUROPEAN CREDIT TRANSFER SYSTEM (ECTS)
Erläuterungen zu den Credit Points (cr) siehe http://www.fu-berlin.de/studium/ects/.

Theorie

13 000
C -
Theoriecolloquium
(2 SWS)
14-tägl. Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(28.4.) Alexander Demandt
Der 50. Todestag von Friedrich Meinecke (30.X. 1862-6.II.1954) bietet den Anlaß, Leben und Werk des bedeutenden Historikers in Erinnerung zu bringen, war er doch der Namenspatron des historischen Instituts der Freien Universität Berlin und zugleich 1948 deren erster Rektor. Als Schüler von Droysen, Sybel und Treitschke befaßte er sich zunächst mit den Befreiungskriegen und begründete 1908 mit seinem Buch »Weltbürgertum und Nationalstaat« die politische Ideengeschichte. 1896 bis 1935 war er Herausgeber der Historischen Zeitschrift. 1936 erschien das grundlegende Werk »Die Entstehung des Historismus«. 1946 bemühte sich Meinecke um eine historische Erklärung der »Deutschen Katastrophe«. Er prägte wie kein anderer die Geschichtsschreibung zwischen 1871 und 1945. Im Zentrum des Colloquiums sollen die geschichtstheoretischer Schriften im Band IV der Werke (ed. Herzfeld u.a. 1965) stehen.

Historische Hilfswissenschaften

13 010
Ü -
Papsturkunden, Papstregister und kuriale Verwaltung im hohen- und späten Mittelalter
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(13.4.) Matthias Thumser
Die päpstliche Kanzlei als der größte Urkundenaussteller des europäischen Mittelalters gilt als ein traditionelles Betätigungsfeld der Urkundenlehre. Vor allem seit dem 13. Jahrhundert hatte die Papstkanzlei einen immensen Ausstoß an Urkunden. Viele geistliche und weltliche Institutionen in ganz Europa haben päpstliche Vergünstigungen und Anweisungen erhalten, die sich heute noch in den verschiedenen Archiven finden. In der Übung werden die verschiedenen Typen von Papsturkunden erklärt, wobei auch die großen im Vatikanischen Archiv aufbewahrten Serien von Papstregistern, also Bänden, in die ausgegangene Urkunden eingetragen wurden, zu berücksichtigen sind. Verwaltungs- und sozialgeschichtliche Aspekte stehen im Vordergrund, wenn weiterhin die Geschäftsgänge in den Behörden der päpstlichen Kurie und das Kanzleipersonal diskutiert werden. Eine Auswahl von Dokumenten wird in der Übung gelesen und aus dem Lateinischen übersetzt. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Stufen, die Interesse am unmittelbaren Umgang mit mittelalterlichen Geschichtsquellen haben.
Einführende Lektüre: Frenz, Thomas, Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit (Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen 2), Stuttgart 1986.
13 011
Ü -
Urkunden des Spätmittelalters am Beispiel des Deutschen Ordens
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(19.4.) Stephan Waldhoff
Die Übung möchte am Beispiel der Urkundenüberlieferung des Deutschen Ordens in Preußen Anleitungen zum Lesen und Interpretieren archivalischer Quellen des späten Mittelalters geben. Die Leseübungen sollen mit einer Einführung in die Urkundenlehre, d.h. mit der Behandlung des Urkundenaufbaus, der inneren und äußeren Merkmale der Urkunden und ihres 'Lebensweges' vom Konzept bis ins Archiv, verbunden werden. Zur Einführung in die Urkundenlehre und ihre Begrifflichkeit (und in die Historischen Hilfswissenschaften allgemein) wird folgender Titel empfohlen: Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften (Urban-TB 33), Stuttgart u.a. 1958 (u. zahlr. Neuaufl.), Kapitel III.3."
13 012
Ü -
Paläographische und kartographische Übungen zur Geschichte des südlichen Ostseeraums um die Wende zur Frühen Neuzeit (A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(21.4.) Reimer Hansen
Die Epochengrenze zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit markiert auch in den historischen Hilfswissenschaften der Paläographie und der historischen Geographie, speziell der historischen Kartographie, einen tiefen Einschnitt. Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern tritt neben die handschriftliche Kommunikation, und die „Entdeckung der Welt“ (Jacob Burckhardt) bringt eine Fülle neuen kosmo-, geo-, und topographischen Wissens mit sich, das im Verein mit den korrespondierenden Fortschritten der Vermessungs-, Kartierungs- und Drucktechnik zu einem beispiellosen qualitativen Aufschwung der Kartographie führt. Dieser Befund soll den zentralen Gegenstand der Übung bilden und an Hand ausgewählter repräsentativer Handschriften und Buchdrucke, Übersichts- und Spezialkarten sowie verschiedener Städteansichten mit dem einschlägigen Handwerkszeug der Paläographie und der historischen Kartographie hilfswissenschaftlich und realgeschichtlich am hierfür besonders geeigneten Beispiel des südlichen Ostseeraums exemplarisch erarbeitet werden.
Einführende Literatur: A. v. Brandt, Werkzeug des Historikers. Einführung in die historischen Hilfswissenschaften (= Urban TB 33), Stuttgart 13. Aufl. 1992; Dülfer – Korn, Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.-20. Jahrhunderts, 2 Teile (= Veröffentlichungen der Archivschule Marburg. Institut für Archivwissenschaft Nr. 2), Marburg 7. Aufl. 1992; H.V. Gregersen, Gotiske skriftprøver fra sønderjyske arkivalier (= Historisk Samfund for Sønderjylland Nr. 21), København 1961; A. Bruns u. D. Lohmeier (Hg.), Die Lübecker Buchdrucker im 15. und 16. Jahrhundert. Buchdruck für den Ostseeraum, Heide (Holst.) 1994; W. Scharfe, Kartographiegeschichte. Grundlagen, Aufgaben, Methoden, in: Kartographiegeschichtliches Colloquium 4 (1988), Berlin 1990, S. 1-10; B. Bramsen, Gamle Danmarkskort. En historisk oversigt med bibliografiske noter for perioden 1570-1770, København 1975; E. van Ermen, E. Van Mingroot, Danmark og det øvrige Norden i gamle Kort og Stik, Knokke 1987; P.H. Meurer, Fontes Cartographici Orteliani. Das „Theatrum Orbis Terrarum“ von Abraham Ortelius und seine Kartenquellen, Weinheim 1991.
13 013
Ü -
Jiddisch für HistorikerInnen II
(2 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(16.4.) Gertrud Pickhan
Ziel dieser auf zwei Semester angelegten Lehrveranstaltung ist der Erwerb von Jiddisch-Lesekenntnissen. Nach der Überwindung der Anfangsschwierigkeiten durch das Erlernen des hebräischen Alphabets im Wintersemester soll nunmehr in Teil II mit der Lektüre einfacher jiddischer Originaltexte begonnen werden.
13 014
Ü -
Polnisch für HistorikerInnen II
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Anna-Sophia Pappai
Diese Lehrveranstaltung ist eine Fortführung des Kurses aus dem WS 2003/04. Grundkenntnisse der polnischen Sprache sind daher erforderlich.

Sprachen

13 020
SK -
Latein für HistorikerInnen A
(4 SWS)
Di, Fr 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Adam Nowosad
13 021
SK -
Latein für HistorikerInnen B
(4 SWS)
Di 10.00-12.00 Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(20.4.) Irene Ganßauge
13 022
SK -
Latein für HistorikerInnen
Intensivkurs in den Semesterferien; Termine werden noch bekannt gegeben. Anmeldung im Geschäftszimmer.
s. A. - Koserstr. 20
  Adam Nowosad
(54 210)
Ü -
Leseverständnis Französisch und Übersetzung
(4 SWS)(6 cr)
Besonders für Historiker und Studierende der AVL und für Absolvent/innen des Grundkurses Leseverständnis bzw. für Studierende mit entsprechenden Vorkenntnissen. (mittlere Vorkenntnisse; ca. 3 Jahre) Anmeldung und Test am 7.4.04, Raum K 25/10, Beginn 14 Uhr
Mo, Mi 14.00-16.00 - K 24/20
(14.4.) Dominique Scheffers-Ferraz

Alte Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 100
V -
Geschichte der Juden in römischer Zeit
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hs B
(16.4.) Ernst Baltrusch
Die Vorlesung behandelt das wechselhafte Verhältnis zwischen der jüdischen Minderheit und dem polytheistischen, später christlichen römischen Reich in der Zeit von 63 v. Chr. (Pompeius eroberte Jerusalem) bis zur Herrschaft Justinians (527-565 n. Chr.). Wie schon für die hellenistische Zeit (Vorlesung vom SS 2003) soll auch für die römische Zeit die Geschichte des Judentums unter Leitgedanken verfolgt werden: 1. Wie war das Verhältnis zwischen römischem Staat und den Juden? 2. Wie war das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden in den Städten des Imperium Romanum, insbesondere in den beiden größten Rom und Alexandria? 3. Wie war das Verhältnis zwischen der alten Religion der Juden und der neuen Religion der Christen? Dementsprechend wird es folgende Schwerpunkte geben: Der Klientelkönig Herodes; die Privilegien für die Juden unter Caesar und Augustus; Juden in Alexandria; die Zeit der jüdischen Aufstände: Jüdischer Krieg (66-70 n. Chr.), Diaspora-Aufstand unter Kaiser Trajan, dr Bar-Kochba-Aufstand unter Kaiser Hadrian; die Christianisierung des römischen Reiches und ihre Folgen für das Judentum; die großen Rechtscorpora der Spätantike in ihrem Bezug auf die Juden.
Einführende Literatur: K.L. Noethlichs, Das Judentum und der römische Staat. Minderheitenpolitik im antiken Rom, 1996; P. Schäfer, Geschichte der Juden in der Antike, 1983; E. Smallwood, The Jews under Roman Rule, 21981; E. Baltrusch, Die Juden und das Römische Reich, 2002; S. Schwartz, Imperialism and Jewish Society, 200 B.C.E. to 640 C.E., 2001; E.S. Gruen, Diaspora. Jews amidst Greeks and Romans, 2002.
13 101
V -
Das Zeitalter des Augustus
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hs B
(13.4.) Volker Fadinger
Am 19. August des Jahres 14 n. Chr. starb Augustus kurz vor seinem 76. Geburtstag eines „leichten Todes“ (griech. Euthanasía), so wie er es sich das immer gewünscht hatte, (Sueton, Aug. 99,2-100). Bei der Diskussion über die angemessenen Ehrungen des ersten Princeps machte ein Senator den Vorschlag, die ganze Zeitspanne von dem Tag seiner Geburt ( 23. September 63 v. Chr.) bis zu dem seines Todes „das Augusteische Zeitalter“ (saeculum Au-gustum) zu nennen und es unter diesen Bezeichnung in den Kalender aufzunehmen (Suet. a.O. 100,3). Auch wenn die Ehrung abgelehnt wurde, wirft der Antrag dennoch ein helles Licht auf die überragende geschichtliche Persönlichkeit des Mannes, der die schrecklichen Bürger-kriegswirren des letzten Jahrhunderts der römischen Republik- mit einem freilich hohen Blut-zoll und nicht ohne Grausamkeit- beendete, das römische Universalkaisertum in Gestalt des Prinzipats begründete und an die Stelle von Chaos, Ungesetzlichkeit und Anarchie Frieden, Wohlstand, Sicherheit und das Recht treten ließ. Es gelang ihm, den römischen Bürgern und Untertanen des Weltreichs durch gezielte politische Maßnahmen das in der vorangehenden Zeit der Agonie der Republik allgemein verbreitete Gefühl der Verzweiflung und des dumpfen Fatalismus zu nehmen. Stattdessen vermittelte er ihnen eine optimistische Stimmung und die Hoffnung, dass unter seinem Regiment eine neues (goldenes) Zeitalter angebrochen sei, das zugleich die Wiederherstellung einer ruhmreichen und glücklichen Vergangenheit sei. Die Geschichte Roms schien ihr Ziel, die Pax Augusta, den Frieden eines Imperium, das jetzt das größte in der Sukzession der antiken Weltreiche war, erreicht zu haben. Ihre großartigste Form fand diese Ideologie in den Saekularspielen des Jahres 17 v. Chr., als man eine neue Reihe von 110- jährigen Saecula eröffnete. So konnte Augustus in der Gewissheit sterben, dass die neuen Grundlagen des Staates, die er geschaffen hatte, sich für die Zukunft als ein tragfähiges Fundament erweisen würden (Suet. Aug. 28,2). Wenn das Kaisertum in Rom trotz manch eines unwürdigen Regenten so lange Bestand haben konnte, verdankt es dies ohne Zweifel jenen Grundlagen und dem immer wieder beschworenen Beispiel und Vorbild des ersten Imperator Caesar Divi Filius Augustus.
Ziel der Vorlesung ist es, den epochalen Strukturwandel von der Republik zur römischen Universalmonarchie auf den verschiedenen Ebenen des geschichtlichen Lebens, d.h. auf dem Gebiet von Staat und Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Religion und Herrscherkult, Wissenschaft, Literatur und Kunst von der Geburt (als C. Octavius) bis zum Tod (als Augustus) nachzuzeichnen, ohne das Privatleben des ersten Kaisers dabei auszusparen.
Einführende Literatur: siehe hier zu HS Augustus (LV 13 111).
13 102
Ü -
Antike im Film
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127
(13.4.) Andreas Goltz
Daß sich antike Stoffe publikumswirksam und kommerziell erfolgreich in Szene setzen lassen, ist von den Medien längst erkannt und nicht zuletzt durch den Erfolg von Ridley Scotts „Gladiator“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden. Neben der Reihe bedeutender Monumentalfilme der 50/60er Jahre (Die Fahrten des Odysseus, Ben Hur, Spartacus, Cleopatra, Der Untergang des Römischen Reiches etc.) steht inzwischen eine Anzahl moderner Adaptionen (Die Abenteuer des Odysseus, Gladiator, Cleopatra, Julius Caesar etc.), die demnächst in zwei Alexander-Filmen und einer Verfilmung des Troianischen Krieges ihre Fortsetzung findet. Die Auseinandersetzung mit der Thematik Film und Antike lohnt in mehrfacher Hinsicht: Filme gehören zu den Medien, die das Geschichtsbild des modernen Menschen wesentlich prägen. Für die Fachwissenschaft gilt es daher, die hier vermittelten Fakten und Vorstellungen zu kennen und für die eigene Wissensvermittlung fruchtbar zu machen (Vertiefung, Korrektur, Vergleich etc.). Darüber hinaus regen Filme dazu an, sich selbst intensiver mit einer antiken Problematik auseinanderzusetzen, und sei es im „produktiven Ärger“. In der Übung sollen daher ältere und neuere Verfilmungen antiker Stoffe vorgestellt und gemeinsam analysiert werden. Voraussetzungen für die Teilnahme sind Begeisterung für Film und Antike, Ausdauer (Vorsicht: Überlänge!) und die Bereitschaft, sich aktiv zu beteiligen.

Grundstudium

Im Interesse einer gleichmäßigen Auslastung der Proseminare im Fachgebiet Alte Geschichte ist die Eintragung in Teilnehmerlisten obligatorisch. Diese liegen aus ab Montag, dem 1.3.04 im Sekretariat Koserstr. 20, Raum A 208.
13 103
PS -
Pompeius
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(19.4.) Ernst Baltrusch
Pompeius leitet seit 70 v. Chr. die endgültige Demontage der republikanischen Ordnung in Rom ein, die durch seine Zusammenarbeit (59-50) und schließlich seine Feindschaft (49/48) mit Caesar noch verstärkt wird. Die Beschäftigung mit dieser herausragenden Persönlichkeit eignet sich in besonderer Weise, mit den Quellen, Methoden, Arbeitsinstrumenten und Problemen der Alten Geschichte vertraut zu machen. Themen werden sein: Die Verfassung der Römischen Republik, der Aufstieg des Pompeius, die außerordentlichen Kommandogewalten, die Neuordnung des römischen Ostens, das 1. Triumvirat, der Bürgerkrieg mit Caesar. Als Hauptquelle soll das „Leben des Pompeius“ von Plutarch die Grundlage des Seminars bilden.
Einführende Literatur: J. Bleicken, Geschichte der Römischen Republik, 51999; M. Gelzer, Pompeius, 1949; E. Baltrusch, Caesar und Pompeius, 2004.
13 104
PS -
Solon und die älteste Demokratie der Weltgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(16.4.) Volker Fadinger
Solon von Athen entstammte aus dem alten attischen Königsgeschlecht der Medontiden und "verkörpert in paradigmatischer Reinheit die Rolle der intellektuellen Autorität im Raum des praktischen Handelns" (A. Heuss, Hellas, Propyläen-Weltgeschichte Bd. 3, 1962, 163). Mit seinen Reformen von 594/93 v.Chr. verwirklichte er den Grundsatz jedes echten Rechtsstaates, dass Gemeinnutz vor Eigennutz geht und die Stärke des Rechts anstelle des Faustrechts des Stärkeren tritt. Er schuf so den ersten modernen Staat des griechischen Mutterlandes, der diesen Namen verdient. Mit seiner Schöpfung beginnt überhaupt erst die Geschichte der Staatsidee in Europa.
Ziel des Proseminars ist es, der Frage nachzugehen, ob und inwieweit Solon von den antiken Autoren (vor allem Aristoteles und Plutarch) zu Recht als Schöpfer der ersten (gemäßigten) Demokratie der Weltgeschichte bezeichnet werden kann. Anhand einer kritischen Interpretation der einschlägigen Quellen, darunter der Gedichtfragmente von Solon selbst, soll auf der Basis des neuesten Forschungsstandes eine Antwort auf diese Frage gefunden und das politische Wirken Solons in die welthistorisch bedeutsame, bis heute nachwirkende Revolution der "Entstehung des Politischen" (Chr. Meier) bei den Griechen eingeordnet werden.
Einführende Literatur: E. RUSCHENBUSCH: Sólonos Nómoi. Die Fragmente des solonischen Gesetzeswerkes mit einer Text- und Überlieferungsgeschichte, Historia Einzelschriften 9, Wiesbaden 1966; CHR. MÜLKE, Solons politische Elegien und Iamben (Fr. 1-13; 32-37 WEST). Einleitung, Text, Übersetzung, Kommentar, München-Leipzig 2002; P. J. RHODES: A Commentary on the Aristotelian Athenaion Politeia, Oxford 1981, 90ff; M. CHAMBERS, Aristoteles. Staat der Athener, übersetzt und erläutert, Berlin 1990; F. GSCHNITZER: Griechische Sozialgeschichte, Wiesbaden 1981, 72ff; K. RAAFLAUB, Solone, la nuova Atene e l’ emergere della politica , in: S. SETIS (Ed..), I Greci: Storia, cultura, arte, società, Vol. 2 Una storia greca, 1.Formazione, Turin 1996, 1035-1081; A. ANDREWES: The Growth of the Athenian State in: CAH III 3, 19822, 360ff, bes. 375ff, 506f (Bibliographie); P. OLIVA: Solon Legende und Wirklichkeit, Xenia. Konstanzer Althistorische Vorträge und Forschungen, hrsg. v. W. Schuller, Heft 20, Konstanz 1988; K.-W. WELWEI: Athen. Vom neolithischen Siedlungsplatz zur archaischen Großpolis, Darmstadt 1992; O. MURRAY: Das frühe Griechenland, dtv Geschichte der Antike, München 1995, 5 bes. 228 ff. und K.-J. HÖLKESKAMP, Schiedsrichter, Gesetzgeber und Gesetzgebung im archaischen Griechenland, Historia-Einzelschriften 131, Stuttgart 1999, passim, bes. 263 ff. ; A. J. DOMINGUEZ MONEDERO, Solón de Athenas, Barcelona 2001.
13 105
PS -
Römisch-germanische Beziehungen in der Kaiserzeit
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(15.4.) Andreas Goltz
Die Eroberung Galliens durch Caesar bildet den eigentlichen Auftakt für die wechselvolle Geschichte der römisch-germanischen Beziehungen. Im Zuge dieser Eroberung dehnte sich das Römische Reich bis zum Rhein aus und die Römer kamen verstärkt in Kontakt mit rechtsrheinischen Völkern, für die sich die Bezeichnung „Germanen“ etablierte. Die Beziehungen zwischen diesen Völkern und den Römern sind geprägt von Konfrontation und Integration, kriegerischen Auseinandersetzungen und friedlichem Zusammenleben, Beharren auf eigenen Strukturen/Traditionen und politischem wie kulturellem Einfluß. Im Seminar werden zentrale Aspekte dieser Thematik für die Kaiserzeit näher beleuchtet: u.a. kriegerische Konflikte (z.B. Varusschlacht, Markomannenkriege), politisches, soziales und kulturelles Leben in den Provinzen und grenznahen Regionen, Entwicklungen innerhalb der römischen bzw. der germanischen Gesellschaft etc. Anhand dieser aufschlußreichen Problematik sollen Grundzüge der römischen Geschichte vermittelt und die Teilnehmer des Seminars in die Quellen, Arbeitsmethoden und Hilfsmittel der Alten Geschichte eingeführt werden.
Einführende Literatur: Heinz Bellen: Grundzüge der römischen Geschichte II: Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian. Darmstadt 1998; Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 4. Aufl. München 2002; Walter Pohl: Die Germanen. München 2000; Herwig Wolfram: Das Reich und die Germanen. Zwischen Antike und Mittelalter. Berlin 1990.
13 106
PS -
Die Perserkriege
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(15.4.) Monika Schuol
Die Perserkriege waren für beide Kriegsparteien, sowohl für Griechenland als auch für das Achaimenidenreich, von großer Bedeutung: Die Perser mußten Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr. die versuchte Expansion ihres Herrschaftsbereiches bis an die Adria als gescheitert ansehen. Für Griechenland schuf die erfolgreiche Abwehr der persischen Angriffe die Voraussetzung für die Ausbildung der Demokratie; der Delisch-Attische Seebund, ursprünglich ein Bündnis Athens mit den ägäischen Städten im Kampf gegen die Perser, wurde das Machtinstrument der Athener für die Etablierung ihrer Vorherrschaft in Griechenland selbst und an den Küsten des östlichen Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres.
Literatur: A.R. Burn, Persia and the Greeks. The Defence of the West, c. 546-478 B.C., London 1990 (2. Aufl.); J.F. Lazenby, The Defence of Greece 490-479 B.C., Warminster 1993; M.C. Miller, Athens and Persia in the Fifth Century BC. A Study in Cultural Receptivity, Cambridge 1999.
13 107
GK -
Demokratie im Altertum
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 336
(15.4.) Alexander Demandt
Der Gedanke des Bürgerstaates wurde zuerst in Athen zu verwirklichen Versucht. Solon, Kleisthenes und Perikles haben die klassische Demokratie geschaffen, die in Abgrenzung zur Tyrannis eine optimale Verteilung und Begrenzung innerstaatlicher Macht anstrebte. Eine etwas andere Lösung suchte die römische Republik, in der lange Zeit eine kleine Gruppe von Familien die leitenden Posten besetzte, obschon diese stets vom militärisch gegliederten Gesamtvolk vergeben wurden. Setzte man in Athen auf Kontrolle, so ging es in Rom um Effizienz, die durch eine „Mischverfassung“ gewährleistet schien. In den spätgriechischen Bundesstaaten finden sich Ansätze zur repräsentativen Demokratie. Republikanischen Charakter hatten auch die Verfassungen der Karthager, der keltischen und germanischen Stämme.
Einführende Literatur: A. Demandt, Antike Staatsformen, Eine vergleichende Verfassungs-Geschichte der Alten Welt, 1995; A. Demandt, Der Idealstaat. Die politischen Theorien der Antike, 1993; V. Ehrenberg, Der Staat der Griechen, 1965; E. Meyer, Römischer Staat und Staatsgedanke, 1975; J. Bleicken, Die Geschichte der Römischen Republik, 1992; K. Christ, Krise und Untergang der römischen Republik, 1993; Th. Mommsen, Abriß des römischen Staatsrechts, 1893/1974; Aristoteles, Der Staat der Athener (reclam); H.J. Gehrke, Kleine Geschichte der Antike, 1999
13 108
GK -
Das Römische Reich und die Christen
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(14.4.) Monika Schuol
Das Verhältnis zwischen dem römischen Staat und dem Christentum veränderte sich vom ersten bis zum sechsten Jahrhundert grundlegend. Die ersten christlichen Gemeinden waren Anfeindungen durch ihre heidnische Umgebung und immer wieder sowohl lokal begrenzten als auch reichsweit organisierten Verfolgungen ausgesetzt. Die Hinwendung Konstantins zum Christentum ermöglichte eine rasch fortschreitende Christianisierung des Römischen Reiches und die Einbindung der Christen in die Reichsverwaltung und das öffentliche Leben. Der römische Kaiser wurde zum Förderer und Beschützer des Christentums, dem bereits am Ende des vierten Jahrhunderts in Konflikten zwischen Staat und Kirche unter anderen Vorzeichen mächtige Bischöfe und eine insgesamt gefestigte Kirchenorganisation gegenüber standen.
Literatur: R. Klein, Das frühe Christentum im römischen Staat, Darmstadt 1982 (2. Aufl.); J. Molthagen, Der römische Staat und die Christen im zweiten und dritten Jahrhundert, Göttingen 1975 (2. Aufl.); R. McMullen, Christianizing the Roman Empire, A.D. 100-400, New Haven/London 1984; E. Mühlenberg (Hrg.), Die Konstantinische Wende, Gütersloh 1998; K. Groß-Albenhausen, Imperator Christianissimus. Der christliche Kaiser bei Ambrosius und Johannes Chrysostomus, Frankfurt am Main 1999.

Hauptstudium

13 109
HS -
Herodes
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Ernst Baltrusch
Herodes „der Große“ (so nennt ihn Flavius Josephus) regierte als König von 40/37 bis 4 v. Chr. Judäa und andere Gebiete der Region. Seine Herrschaft wurde von den Römern, besonders Augustus, gestützt („Klientelkönig“), und Juden in aller (römischen) Welt profitierten von dieser Verbindung Roms mit Herodes. Dennoch sind die erhaltenen jüdischen (vor allem Flavius Josephus) und auch nichtjüdischen Quellen ihm gegenüber negativ eingestellt, weil er als Idumäer nicht in seinem Judentum anerkannt, dazu grausam und hellenisiert war und insbesondere in der eigenen Familie keine glückliche Hand hatte. Viele Probleme des jüdisch-römischen Verhältnisses verdichten sich in seiner Person. Zentrale Themen des Seminars werden sein: die Integration Judäas in das römische Reich nach 63 v. Chr.; Kaiser und Klientelfürst; Hellenisierung und Baupolitik; Jerusalem und der Tempel; die jüdischen "Philosophenschulen" und Herodes; die jüdische Diaspora; die Privilegien der jüdischen Religion unter Augustus; die Familienpolitik des Herodes; die Ursachen des Scheiterns.
Einführende Literatur (s. auch Vorlesung): A. Demandt, Hände in Unschuld. Pontius Pilatus in der Geschichte, 1999; A. Schalit, König Herodes, der Mann und sein Werk, 1969; P. Richardson, Herod: King of the Jews and Friend of the Romans, 1996.
13 110
HS -
Aristoteles und der Staat
(2 SWS)
Do 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(15.4.) Alexander Demandt
In seinem „Staat der Athener“ beschreibt Aristoteles die Geschichte und die Struktur der attischen Demokratie, diese Schrift soll als Ganze gelesen und erläutert werden. In der „Politik“ behandelt Aristoteles Grundfragen des Staatslebens überhaupt, dieses Werk wird ergänzend herangezogen. Grundwissen der Geschichte Athens wird vorausgesetzt, Griechischkenntnisse sind erwünscht.
Einführende Literatur: M. Chambers, Aristoteles, Staat der Athener 1990; Aristoteles, Der Staat der Athener (reclam); Ders., Politics, griechisch-englisch von H. Rackham 1932 (Loeb); A. Demandt, Antike Staatsformen, 1995, Kap. VII; A. Demandt, Der Idealstaat, 1993, Kap. V; P.J. Rhodes, A Commentary on the Aristotelian Athenaion Politeia, 1981; P.J. Rhodes, Aristotle , The Athenian Constitution, 1984 (Penguin Books)
13 111
HS -
Augustus
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(16.4.) Volker Fadinger
Das Hauptseminar behandelt die Entstehung, das Wesen und die universalhistorische Bedeutung der unter dem Namen Prinzipat von Augustus begründeten Monarchie. Die rechtliche, soziologische und ideologische Gestaltung der auf den Sieg über Antonius und die ägyptische Königin Cleopatra im Jahr 30 v. Chr. beruhenden Machtfülle des Princeps, die Neuordnung des römischen Staates, Sozial- und Heeresreformen, Reichs-, Aussen-, Religions-, Kultur-, und Baupolitik sowie das Nachfolgeproblem sollen behandelt und Methoden sowie Techniken der wissenschaftlichen Arbeit des Althistorikers, vor allem der kritischen Quelleninterpretation erweitert und vertieft werden.
Den Teilnehmern wird zum besseren Verständnis der Besuch der Vorlesung: "Das Zeitalter des Augustus" (LV 13 101) dringend empfohlen.
Einführende Literatur: Augustus. Meine Taten. Res gestae divi Augusti, lat.-griech.-deutsch, ed. E. Weber, Darmstadt 19996; Augustus, hrsg. v. W. SCHMITTHENNER, Wege der Forschung Bd. CXXVII, Darmstadt 1969 (Sammlung wichtiger Aufsätze zur Entstehung und Wesen des Prinzipats); H. BRANDT, Octavian/Augustus-Totengräber oder Friedensfürst, in: K.-J. und E. STEIN-HÖLKESKAMP (Hrsgg) Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der Republik, München 2000, 365-376; V. FADINGER, Die Begründung des Principats. Quellenkritische und staatsrechtliche Untersuchungen zu Cassius Dio und der Parallelüberlieferung, München 1969; R. SYME, Augustan Aristocracy, Oxford 1986; A. DEMANDT, Antike Staatsformen. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte der Alten Welt, Kap. XV. Das Principat des Augustus, Berlin 1995, 439-469; DERS. Augustus begründet das Prinzipat. 16. Januar 27 v. Chr. in: Sternstunden der Geschichte, München 2000, 47-67; K. CHRIST, Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin, 3. durchgesehene und erweiterte Auflage, München 1995; FR. JACQUES-J. SCHEID, Rom und das Reich in der Hohen Kaiserzeit 44 v. Chr. –260 n. Chr., aus dem Französischen übersetzt von P. RIEDLBERGER, Stuttgart-Leipzig 1998; P. SOUTHERN, Augustus, London-New York 1998; W. ECK, Augustus und seine Zeit, Beck’sche Reihe 2084, München 1998; J. BLEICKEN, Augustus. Eine Biographie, 3. Auflage Berlin 1999; D. KIENAST, Augustus. Princeps und Monarch, 3. durchgesehene und erweiterte Auflage, Darmstadt 1999; W. DAHLHEIM, Geschichte der römischen Kaiserzeit, OGG Bd. 3, 3. Auflage, München 1999; K. MEISTER, Einführung in die Interpretation historischer Quellen, Schwerpunkt: Antike Bd. 2, Paderborn etc. 1999, 285 ff. ; M. H. DETTENHOFER, Herrschaft und Widerstand im augusteischen Prinzipat. Die Konkurrenz zwischen res publica und domus Augusta, Historia-Einzelschriften 140, Stuttgart 2000; M. STROTHMANN, Augustus-Vater der res publica. Zur Funktion der drei Begriffe restitutio-saeculum-pater patriae im augusteischen Principat, Stuttgart 2000 und N. SCHÄFER, Die Einbeziehung der Provinzialen in den Reichsdienst in augusteischer Zeit, Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien, Band 33, Stuttgart 2000; A. SCHEITHAUER, Kaiserliche Bautätigkeit in Rom. Das Echo in der antiken Literatur. Heidelberger althistorische Beiträge und Epigraphische Studien, Band 32, Stuttgart 2000 und K. SION-JENKIS, Von der Republik zum Prinzipat. Ursachen für den Verfassungswechsel in Rom im historischen Denken der Antike, Palingenesia Bd. 69, Stuttgart 2000.
13 112
C -
Colloquium für Examenskandidaten/-innen
(2 SWS)
Fr 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(16.4.) Ernst Baltrusch
13 113
C -
Forschungscolloquium
(2 SWS)
14-tägl. Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(21.4.) Alexander Demandt
Ziel des Colloquiums sind Darstellung und Diskussion fremder und eigener Forschungen zur Alten Geschichte. Zur aktiven Teilnahme ist eingeladen, wer sich mit dem Forschungsstand zu irgendeiner althistorischen Frage befaßt, im übrigen sind alle Interessenten willkommen. Das Programm wird ausgehändigt.
(13 000)
C -
Theoriecolloquium
(2 SWS)
14-tägl. Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(28.4.) Alexander Demandt
Der 50. Todestag von Friedrich Meinecke (30.X. 1862-6.II.1954) bietet den Anlaß, Leben und Werk des bedeutenden Historikers in Erinnerung zu bringen, war er doch der Namenspatron des historischen Instituts der Freien Universität Berlin und zugleich 1948 deren erster Rektor. Als Schüler von Droysen, Sybel und Treitschke befaßte er sich zunächst mit den Befreiungskriegen und begründete 1908 mit seinem Buch »Weltbürgertum und Nationalstaat« die politische Ideengeschichte. 1896 bis 1935 war er Herausgeber der Historischen Zeitschrift. 1936 erschien das grundlegende Werk »Die Entstehung des Historismus«. 1946 bemühte sich Meinecke um eine historische Erklärung der »Deutschen Katastrophe«. Er prägte wie kein anderer die Geschichtsschreibung zwischen 1871 und 1945. Im Zentrum des Colloquiums sollen die geschichtstheoretischer Schriften im Band IV der Werke (ed. Herzfeld u.a. 1965) stehen.
13 115
C -
Colloquium für Examenskandidaten/-innen
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 336
(13.4.) Volker Fadinger
Das Colloquium bietet Magister- und Staatsexamenskandidat/innen die Gelegenheit, sich über Anforderungen und Verlauf der verschiedenen Bestandteile der Prüfung wie Hausarbeit, Klausur und mündliche Prüfung zu informieren. Es sollen thematische Prüfungsschwerpunkte gemeinsam erarbeitet bzw. vertieft werden, die Situation der Klausur bzw. mündlichen Prüfung zur Erlernung der Prüfungstechniken simuliert und projektierte Hausarbeiten für das Staats- bzw. Magisterexamen vorgestellt werden. Das Colloquium wird bei Erfüllung der entsprechenden Anforderungen der Studienordnung an Stelle eines Hauptseminars im Magister -und Staatsexamenshauptfachstudiengang anerkannt.
Einführende Literatur: V. FADINGER, Leitfaden für das Hauptstudium und Examen im Fach Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte. Dokumentation eines Pilotprojektes der Studienreform, unter Mitarbeit von CHR. HILPERT, und CHR. ZIEGLER, 2. Bde., Bd. 1, 2. neubearbeitete Auflage, Berlin 1998; Bd. 2: Praktischer Teil, Berlin 1994; DERS., Supplementband zu Bd. 1 mit den neuesten Aktualisierungen, Berlin 2000; DERS., Der Staat als Beute der Parteien. Krise und Untergang der römischen Republik (133 -30 v. Chr.) Bd.1: Vorgeschichte und Beginn der Krise von ca. 200 v. Chr. bis zum Tod des C. Marius 86 v. Chr., Berlin 2000; Kl. MEISTER, Einführung in die Interpretation historischer Quellen: Schwerpunkt: Antike, Bd. 1: Griechenland, UTB 1923, Paderborn-München-Wien-Zürich 1997; Bd. 2: Rom, UTB 2056, ebd. 1999; A. DEMANDT, Antike Staatsformen. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte der Alten Welt, Berlin 1995; M. SCHUSTER, Für Prüfungen lernen. Göttingen 2001, 126 Seiten, 15 Euro 95; L. DIETZE, Mündlich ausgezeichnet. Informationen, Tipps und Übungen für ein optimales Examen, WiBu Darmstadt 2000: U. ECO, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, UTB 1512, Heidelberg 1988.

Mittelalterliche Geschichte

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 200
V -
Papsttum und Kirche I. 1046-1198
(2 SWS) in Deutsch
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hörsaal B
(19.4.) Matthias Thumser
In der mittelalterlichen Geschichte Europas ist das Papsttum ein nicht wegzudenkender Faktor. Als Oberhaupt der Römischen Kirche nahm der Papst in einer von den Grundsätzen des Christentums geprägten Welt eine überragende Rolle ein. Er beanspruchte sowohl die geistliche Führerschaft wie auch eine Vorrangstellung in weltlichen Belangen. Dabei geriet das Papsttum besonders im Hochmittelalter immer wieder in das Getriebe der großen Politik. Die Vorlesung wird sich unter anderem mit dem Reformpapsttum, dem Investiturstreit und den Konflikten mit Kaiser Friedrich Barbarossa befassen. Breiten Raum sollen daneben systematische Abschnitte einnehmen, so über das Papsttum als universale Gewalt, über Kardinäle und Papstwahl, über römische Kurie und lokale Kirchenorganisation, über das Mönchtum sowie über die Ausbildung des Kirchenrechts.
13 201
V -
Achtung! NEU
Das Frankenreich zur Zeit der Merowinger

(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; Hs B
(22.4.) Stefan Esders
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte und innere Struktur des merowingischen Frankenreichs von seiner Entstehung bis zum Aufstieg der Karolinger. Politische Organisation, Kirche und Gesellschaft werden unter der Frage nach möglichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen spätrömischem und fränkischem Gallien und mit Blick auf die Herausbildung typisch „mittelalterlicher“ Phänomene behandelt. Besonderes Augenmerk gilt außerdem den regionalen Unterschieden im Merowingerreich, den im Inneren und an seiner Grenze lebenden Völkern sowie den längerfristigen identitätsstiftenden Wirkungen der fränkischen Reichsgründung.
Literatur: Ewig, Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich, Stuttgart 42001. Geary, Patrick J.: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen, München 1996. Hartmann, Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger, Darmstadt 2003. Kaiser, Reinhold: Das römische Erbe und das Merowingerreich, München 1993.

Grundstudium

Alle Proseminare für Mittelalterliche Geschichte sind auf 35 Teilnehmer beschränkt. Die Anmeldung erfolgt in den Sprechstunden der Dozenten.
(13 010)
Ü -
Papsturkunden, Papstregister und kuriale Verwaltung im hohen- und späten Mittelalter
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(13.4.) Matthias Thumser
Die päpstliche Kanzlei als der größte Urkundenaussteller des europäischen Mittelalters gilt als ein traditionelles Betätigungsfeld der Urkundenlehre. Vor allem seit dem 13. Jahrhundert hatte die Papstkanzlei einen immensen Ausstoß an Urkunden. Viele geistliche und weltliche Institutionen in ganz Europa haben päpstliche Vergünstigungen und Anweisungen erhalten, die sich heute noch in den verschiedenen Archiven finden. In der Übung werden die verschiedenen Typen von Papsturkunden erklärt, wobei auch die großen im Vatikanischen Archiv aufbewahrten Serien von Papstregistern, also Bänden, in die ausgegangene Urkunden eingetragen wurden, zu berücksichtigen sind. Verwaltungs- und sozialgeschichtliche Aspekte stehen im Vordergrund, wenn weiterhin die Geschäftsgänge in den Behörden der päpstlichen Kurie und das Kanzleipersonal diskutiert werden. Eine Auswahl von Dokumenten wird in der Übung gelesen und aus dem Lateinischen übersetzt. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Stufen, die Interesse am unmittelbaren Umgang mit mittelalterlichen Geschichtsquellen haben.
Einführende Lektüre: Frenz, Thomas, Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit (Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen 2), Stuttgart 1986.
13 208
Ü -
Achtung! NEU
England im Übergang von der angelsächsischen zur anglonormannischen Zeit

(2 SWS)
Di 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.4.) Stefan Esders
In der englischen Mediävistik bildet das Epochenjahr 1066 traditionell den Fokus einer leidenschaftlich geführten Diskussion über das anteilige Verhältnis einheimischer und kontinentaler Wurzeln bei der Herausbildung der typischen englischen Eigenheiten im Bereich von Staatlichkeit, Recht und Gesellschaft. In der Übung sollen anhand verschiedener Quellenzeugnisse sowie unter Einbeziehung richtungweisender Forschungsthesen die Auswirkungen der normannischen Eroberung erörtert werden. Dies geschieht sowohl im Rückblick auf die angelsächsische Zeit als auch unter Berücksichtigung der nachfolgenden "feudalisierten" Gesellschaftsordnung. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Administration, Militärorganisation, Kirche, Besitzverhältnisse und Sozialstrukturen.
Literatur: Bartlett, Robert: England under the Norman and Angevin Kings 1075–1225, Oxford 2000. Regesta Regum Anglo-Normannorum I: Acta of William I, 1066–87, bearb. von David Bates, Oxford 1998. Stenton, Frank M.: The first Century of English Feudalism, 1066–1166, Oxford 2. Aufl., 1961.
(13 011)
Ü -
Urkunden des Spätmittelalters am Beispiel des Deutschen Ordens
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(19.4.) Stephan Waldhoff
Die Übung möchte am Beispiel der Urkundenüberlieferung des Deutschen Ordens in Preußen Anleitungen zum Lesen und Interpretieren archivalischer Quellen des späten Mittelalters geben. Die Leseübungen sollen mit einer Einführung in die Urkundenlehre, d.h. mit der Behandlung des Urkundenaufbaus, der inneren und äußeren Merkmale der Urkunden und ihres 'Lebensweges' vom Konzept bis ins Archiv, verbunden werden. Zur Einführung in die Urkundenlehre und ihre Begrifflichkeit (und in die Historischen Hilfswissenschaften allgemein) wird folgender Titel empfohlen: Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften (Urban-TB 33), Stuttgart u.a. 1958 (u. zahlr. Neuaufl.), Kapitel III.3."
13 205
Ü -
Ludwig IX. von Frankreich
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(14.4.) Ralf Lützelschwab
Als zentrale Herrscherpersönlichkeit des französischen Hochmittelalters wirkt Ludwig IX. (1214-1270) in vielerlei Hinsicht prägend. Verwaltungsreformen und konsequenter Ausbau eines "Beamtenapparats" sind Garanten innerer Stabilität, die ihrerseits Grundbedingung für erfolgreiches politisches Agieren nach außen ist. Ludwig IX. pflegt das Verhältnis zum englischen König und zum Kaiser, wird desöfteren als Schiedsrichter bei Auseinandersetzungen in europäischem Rahmen angerufen, vergißt dabei jedoch nie die Positionierung seines eigenen Königreichs. Politisches Geschick und Augenmaß gehen mit unbestreitbarer Frömmigkeit einher. Bereits 1297 wird er kanonisiert und erfährt so post mortem eine Anerkennung seiner Kreuzzugspolitik. In der Übung wird die reiche chronikale Überlieferung ebenso analysiert wie die zentralen Verwaltungsakte. Ein Blick in die Kanonisationsakten soll bei der Klärung der Frage helfen, wie man im Mittelalter zum "heiligen" König wird. Latein- und Französischkenntnisse sind erwünscht.
Literatur: Vones, L.: Ludwig IX., in: Die französischen Könige des Mittelalters, hg. v. J. Ehlers, H. Müller und B. Schneidmüller, München 1996, S. 176-195; Le Goff, Jacques: Ludwig der Heilige, Stuttgart 2000.
13 206
Ü -
Achtung! NEU
Der Konflikt des samländischen Bischofs Dietrich von Cuba mit dem Deutschen Orden 1473/74

(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Marc Schmidt
Dietrich aus Kaub am Mittelrhein wurde 1469 Generalprokurator und damit Vertreter des Deutschen Ordens an der päpstlichen Kurie in Rom. Von dieser Position aus gelang es ihm nach dem Tod des samländischen Bischofs Nikolaus von Schöneck, sich vom Papst das vakante Bistum mit dem Kathedralsitz in Königsberg verleihen zu lassen. Im Sommer 1473 geriet er wegen der Nutzung eines päpstlichen Ablasses in einen schweren Konflikt mit dem Deutschordenshochmeister Heinrich von Richtenberg, der schließlich zu seiner Verhaftung und seinem Tod im Gefängnis führte. In den Beständen des ehemaligen Staatsarchivs Königsberg, die sich heute im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin befinden, hat sich eine Reihe aussagekräftiger Quellen zu dieser Auseinandersetzung erhalten. In der Übung sollen einige von ihnen – Briefe, Protokolle und Urkunden – im Original gelesen werden. Über eine Einführung in die Paläographie und Aktenkunde des 15. Jahrhunderts hinaus werden Fragen zur Geschichte des Deutschen Ordens, zur Kirchenverfassung in Preußen und zur Stadtgeschichte Königsbergs erörtert. Und nicht zuletzt die Frage nach der Persönlichkeit Dietrichs, der sowohl in den Quellen als auch in der Forschung überwiegend als verschlagen, stolz, prunkliebend, verschwenderisch und leichtlebig bezeichnet wird.
Literatur zur Einführung: Karp, Hans-Jürgen, Art. „Cuba, Dietrich von“, in: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448-1648. Ein biographisches Lexikon, hg. v. Erwin Gatz, Berlin, 1996, S. 114f.
13 207
Ü -
Das China-Bild in der deutschsprachigen Mediävistik zwischen Fremdwahrnehmung und Ethnozentrismus
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(15.4.) Thomas Ertl
In die Betrachtung anderer Gesellschaften mischt sich notwendig dasVorurteil; Maßstäbe und Deutungsmuster der eigenen Kultur werden auf die beobachtete übertragen, Fremdes wird zum Déjà-vu. Am Ende steht das Konstrukt eines Bildes, wie es sich aus der Verquickung neuer Erfahrungen und alten Wissens ergibt. Anhand des China-Bildes soll versucht werden, dauerhafte Vorurteile und Wandlungsprozesse der deutschsprachigen Mediävistik des 20. Jahrhunderts zu diskutieren.
13 209
PS -
Achtung! NEU
Zentralgewalt und lokale Eigenmacht im Karolingerreich

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 394
(19.4.) Stefan Esders
Das karolingische Großreich ist gekennzeichnet durch das Spannungsverhältnis zwischen den Herrschaftsansprüchen der Karolingerdynastie einerseits und der lokalen Adelsfamilien andererseits. Im Seminar soll am Beispiel des karolingischen Südostens untersucht werden, in welchen Lebensbereichen diese Spannungen auftraten und wie man sie zu entschärfen suchte, um vor diesem Hintergrund die besonderen Integrationsbedingungen des Karolingerreiches sichtbar zu machen. Die vielfältige Quellenlage ermöglicht es dabei, exemplarisch in die wichtigsten Quellenformen, Methoden und Arbeitsweisen der mittelalterlichen Geschichte einzuführen und den Gebrauch der einschlägigen Hilfsmittel einzuüben.
Literatur zum Seminarthema: Becher, Matthias: Karl der Große, München 1999. Dannheimer, Hermann / Heinz Dopsch (Hrsgg.): Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo, München 1988. Kolmer, Lothar: Machtspiele. Bayern im frühen Mittelalter, Regensburg 1990. Wolfram, Herwig: Salzburg, Bayern, Österreich, München 1995.
Literatur zur Methodik: von Brandt, Ahasver: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Stuttgart 16. Aufl., 2003. Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 2. Aufl.,2000.
13 210
PS -
Winfrid-Bonifatius
(2 SWS)
Mi 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 124
(14.4.) Ralf Lützelschwab
Um 672 geboren, wuchs Winfried in die Blütezeit der angelsächsischen Kirche hinein. Als Mönch erhielt er in Exeter und Nursling eine profunde Bildung, verließ 716 jedoch sein Kloster, um in Friesland als Missionar zu wirken. Trotz vieler Rückschläge in seiner Missionstätigkeit wurde Winfried, dem der Papst den Namen Bonifatius verlieh, zur beherrschenden Persönlichkeit in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts im Frankenreich. Er trug insbesondere zu einer stärkeren Bindung der fränkischen Kirche an Rom bei. Nach seiner Ermordung 754 wurden die Gebeine in seine Klostergründung Fulda überführt, wo sie nach wie vor verehrt werden. Anhand der überlieferten Briefe wird im Seminar der Blick auf das Wirken eines einflußreichen und ausgesprochen "politischen" Heiligen gerichtet, desweiteren in Arbeitsweisen, Methodik und Hilfswissenschaften der Mittelalterlichen Geschichte eingeführt.
Literatur: Händler, Gert: Bonifatius, in: Gestalten der Kirchengeschichte. Mittelalter I, hg. v. Martin Greschat, Stuttgart 1983, S. 69-87; Padberg, Lutz v.: Bonifatius, München 2003.
13 211
PS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Heinrich I.

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(13.4.) Marc Schmidt
Aus Quedlinburg, dem "Lieblings"- und Begräbnisort Heinrichs I., erklingen Hilferufe an die Öffentlichkeit: Der Burgberg droht ins Rutschen zu geraten und die romanische Stiftskirche zum Einsturz zu bringen, die sich über der zum Kulturerbe der Unesco zählenden Fachwerkstadt erhebt. Heinrich, der erste sächische Herrscher, Vater und
Vorgänger Ottos des Großen wurde romantisiert, politisch vereinnahmt und mißbraucht. Die neuere Forschung hat den auf Einigung und Friedensstiftung beruhenden "Erfolg" des Königs erkannt und seine Regierungszeit (919-936) als den "Anfang der deutschen Geschichte" bezeichnet. In dem Proseminar sollen auf der Grundlage istoriographischer Texte wie der Sachsenchronik Widukinds von Korvei und anderer Schriftquellen Fragen zu Königserhebung, Herrschaftspraxis, Nachfolgeregelung u.a. kritisch gestellt und mit den Methoden der Geschichtswissenschaft verfolgt werden.
Einführende Literatur: Althoff, Gerd, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, Stuttgart 2000.
13 212
PS -
Der Investiturstreit
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(13.4.) Andreas Fischer
In der Forschung hat man im Zusammenhang mit der Epoche des Investiturstreits von einer "Wendezeit" gesprochen. Tatsächlich ereigneten sich im Europa des 11. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen in verschiedenen Bereichen, die für die weitere historische Entwicklung des Kontinents von großer Wichtigkeit waren. Die sich an der Laieninvestitur entzündende Auseinandersetzung zwischen Papst und Kaiser, die auf ihrem Höhepunkt in den Augen der Zeitgenossen geradezu umstürzenden Charakter gewann, markiert dabei freilich nur einen Aspekt der Verwerfungen in dieser Zeit. Ziel des PS ist es, die Umbrüche und Kontinuitäten in der Geschichte des 11. Jahrhunderts herauszuarbeiten und den Investiturstreit hinsichtlich seines historischen Stellenwertes zu diskutieren. Ein Referat, die Ausführung kleinerer Aufgaben und die Erstellung einer Hausarbeit bilden die Voraussetzungen einer erfolgreichen Teilnahme.
Literatur: Wilfried Hartmann, Der Investiturstreit (Enzyklopädie Deutscher Geschichte 21), München 1993
13 213
PS -
Monarchien im Vergleich: Das staufische Kaiserreich und China zur Zeit der Sung-Dynastie
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(14.4.) Thomas Ertl
In einem ungleichen Vergleich, der sich auf Quellen zum westlichen und Darstellungen zum östlichen Kaiserreich stützt, soll die Stellung der Kaiser verglichen werden, um damit die unterschiedlichen Strukturen der beiden politischen Verbände kennenzulernen. Dabei werden Fragen nach konsensualer Herrschaft, Herrschaftsethos, adliger Mitbestimmung, Thronfolge und herrschaftlicher Effektivität im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Voraussetzung sind Lateinkenntnisse.
13 214
PS -
Kaiser Friedrich II. (1194-1250)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(15.4.) Michael de Nève
"Nichts besaß er vom Glauben an Gott. Er war ein verschlagener Mann - durchtrieben, geizig, ausschweifend, jähzornig, boshaft, gewalttätig. Gelegentlich war er aber auch freundlich und fröhlich, aufgeschlossen und sogar voll edlen Strebens. Er konnte lesen und schreiben, singen und komponieren. Er war ein schöner und wohl gebauter Mann, wenn auch nur von mittlerer Statur. In vielen Sprachen wusste er zu sprechen, kurz: wäre er ein guter Christ gewesen und hätte er Gott und die Kirche geliebt, so hätte es wenige Seinesgleichen unter den Herrschern dieser Welt gegeben." Dieses Verdikt, das Salimbene von Parma über den letzten Stauferkaiser in seiner "Chronik" aussprach, zeugt von der Ambivalenz, mit der Freund wie Feind Friedrich II. begegneten und ihn "als Fürsten der Tyrannei, als Lehrer der Grausamkeit und als Hammer der Welt" verteufelten oder zum "stupor mundi" stilisierten. Politik und Persönlichkeit des wohl außergewöhnlichsten Kaisers des Mittelalters, den Burckhardt als "ersten modernen Menschen auf dem Thron" und den Nietzsche als "ersten Europäer", ja "das Genie unter den deutschen Kaisern" feierten, geben bis heute Rätsel auf. Einige davon sollen in diesem Proseminar gelöst werden. Das Vermächtnis des staufisch-welfischen Thronstreits, die Gesetzgebung in Süditalien und im Reich, der Kampf mit der Kurie und der Kreuzzug unter dem Anathem werden hier daher ebenso zur Sprache kommen wie Friedrichs Verhältnis zur Wissenschaft und das imperiale Selbstverständnis zwischen messianischem Endkaisertum und apokalyptischer Antichristpolemik am Vorabend des Interregnums.
Einführende Literatur: E. KANTOROWICZ, Kaiser Friedrich der Zweite, I-II, Berlin 1927?1931 u.ö.; H. M. SCHALLER, Kaiser Friedrich II., Göttingen 1964; G. WOLF (Hg.), Stupor Mundi, Darmstadt 1966, 2. Aufl., 1982; TH. C. VAN CLEVE, The Emperor Frederick II of Hohenstaufen, Oxford 1972; J. FLECKENSTEIN (Hg.), Probleme um Friedrich II., Sigmaringen 1974; D. ABULAFIA, Herrscher zwischen den Kulturen, Berlin 1991; W. STÜRNER, Friedrich II., I-II, Darmstadt 1992-2000; H. MÖHRING, Der Weltkaiser der Endzeit, Stuttgart 2000; B. HECHELHAMMER, Kreuzzug und Herrschaft unter Friedrich II., Stuttgart 2003.
13 215
PS -
Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(15.4.) Eberhard Bohm
Die "Kolonisation zu deutschem Recht", die den älteren Begriff "Deutsche Ostsiedlung" inzwischen weitgehend ersetzt hat, verleiht dem Gebiet zwischen Ostsee und Adria jenseits der ursprünglichen Reichsgrenze um 1100 ein ganz anderes Gesicht. Sie wird heute nicht mehr als ein isolierter Vorgang gesehen, sondern im Rahmen eines gesamteuropäischen Vorgangs im hohen Mittelalter. Siedlung und Landesausbau, an dem die in das Land ziehenden Deutschen und andere Landfremde westeuropäischer Herkunft ebenso wie die einheimische Bevölkerung teilnehmen, schaffen, häufig auf älteren Grundlagen, neue Formen der Wirtschaft, Gesellschaft und Verfassung, wobei die Urbanisierung besonders wichtig ist.
Einführende Literatur: Helbig, Herbert und Lorenz Weinrich (Hrgg.):Urkunden und erzählende Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter (lateinisch. u. deutsch.). Bd. 1.2., 1968.1975, versch. Aufl. Conze, Werner: Ostmitteleuropa. Von der Spätantike bis zum 18. Jahrhundert, 1991. "Ostsiedlung, deutsche", in: Lexikon des Mittelalters 6, 1993, Sp. 1545 f.
13 216
GK -
Probleme der Sozialgeschichte des hohen Mittelalters
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(20.4.) Eberhard Bohm
Während der drei Jahrhunderte von 1000 bis 1300 wandelt sich die mittelalterliche Gesellschaft rasch und folgenreich: die Auflösung der klassischen Grundherrschaft verleiht den sozialrechtlichen Gruppen der Ministerialen und Zensualen eine zuvor unbekannte Bedeutung. Sie sind u. a. entscheidend als Handwerker, Kaufleute und Angehörige der Führungsschicht am Entstehen einer bürgerlich-städtischen Gesellschaft beteiligt. Auch die Bauern verharren nicht mehr in der alten Hörigkeit, vor allem aber formiert sich der Ritter- und Fürstenstand, es entsteht ein hierarchisch gegliederter Adel. Gelehrte und Studierte spielen jetzt eine Rolle in einer Gesellschaft, in der die jüdische Bevölkerung trotz der Kreuzzugspogrome stark wächst.
Einführende Literatur: Knut Schulz, „Denn sie lieben die Freiheit so sehr“. Kommunale Aufstände und Entstehung des europäischen Bürgertums im Hochmittelalter. 3. A. 1995; Philippe Dollinger, Der bayerische Bauernstand vom 9. bis 13. Jahrhundert, 1982; Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters Bd. 1, Sp. 118-126 (K. F. Werner).

Hauptstudium

13 220
HS -
Bernhard von Clairvaux und seine Briefe
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(14.4.) Matthias Thumser
Der berühmte Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux (1090-1153) tat sich nicht nur als maßgeblicher Förderer seines Ordens sowie als Reformer und politischer Kopf hervor, sondern er verfaßte auch ein umfangreiches schriftliches Oeuvre. Darin nehmen die rund 550 überlieferten Briefe mit ihrer enormen inhaltlichen Vielfalt eine hervorragende Stellung ein. Sie berichten von wichtigen Ereignissen jener Zeit wie dem Papstschisma von 1130, der Verurteilung Abälards und dem zweiten Kreuzzug, und sie zeigen das breite Spektrum des kirchlichen Lebens mit seinen zahlreichen Konflikten, in denen Bernhard immer wieder vermittelnd tätig wurde. Darüber hinaus sind sie als Ganzes auch als eine religiös-weltanschauliche Lehrschrift mit durchaus literarischem Anspruch anzusehen. Im Seminar sollen anhand von Referaten und in der Diskussion ausgewählte Briefe und Briefgruppen behandelt werden.
Textausgabe (mit deutscher Übersetzung): Bernhard von Clairvaux, Sämtliche Werke lateinisch/deutsch, hg. v. Gerhard B. Winkler, Bd. 2-3, Innsbruck 1992.
Einführende Lektüre: Teubner-Schoebel, Sabine, Bernhard von Clairvaux als Vermittler an der Kurie. Eine Auswertung seiner Briefsammlung (Studien und Dokumente zur Gallia Pontificia 3), Bonn 1993; Dinzelbacher, Peter, Bernhard von Clairvaux. Leben und Werk des berühmten Zisterziensers (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 1998.
13 219
HS -
Achtung! NEU
Grenze und Akkulturation: Ansiedlungspolitik, Mission und Kulturtransfer in Spätantike, Byzanz und dem frühmittelalterlichen Westen (4. bis 9. Jh.)

(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 394
(21.4.) Stefan Esders
Politische und militärische Instabilität führte in der Spätantike zu neuen Formen der Grenzsicherung durch Ansiedlung von Fremden auf Reichsgebiet. In Überwindung traditioneller Epochengrenzen sieht die jüngere Forschung teilweise noch die Grenzorganisation der mittelalterlichen Marken und Herzogtümer in dieser Tradition stehen. Ansiedlungen von fremden Völkern waren während des gesamten Zeitraumes Schauplatz komplexer Akkulturationsprozesse und konnten teilweise sogar Keimzellen eigener Staatsbildungen werden. Im Seminar sollen anhand ausgewählter spätrömischer, frühbyzantinischer und fränkischer Beispiele verschiedene Formen der Ansiedlung und Integration von Völkern in bestehende Reichsbildungen untersucht werden. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Bedeutung von Landvergabe und Abgabensystem für die politische und militärische Integration der neuen Völker, die Kommunikation zwischen Neuankömmlingen und Einheimischen, schließlich die Christianisierung der Völker und die damit einhergehende Veränderung ihrer gesellschaftlichen Ordnung.
Literatur:
Mathisen, Ralph W. / Hagith Sivan (Hrsgg.): Shifting Frontiers in Late Antiquity, London 1996. Pohl, Walter / Helmut Reimitz (Hrsgg.): Grenze und Differenz im frühen Mittelalter, Wien 2000. Pohl, Walter / Ian Wood / Helmut Reimitz (Hrsgg.): The Transformation of Frontiers. From Late Antiquity to the Carolingians, Leiden u. a. 2001.
13 222
HS -
Politische Theorie im Spätmittelalter
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(14.4.) Thomas Frank
'Theoria cum praxi' lautet eine von Leibniz' Maximen. Ihre Umkehrung - keine Praxis ohne Theorie - erscheint auf den ersten Blick weniger einleuchtend. In der Politik hat diese Umkehrung jedoch gewiss ihre Berechtigung, selbst wenn die theoretischen Voraussetzungen des politischen Handelns nicht immer und überall explizit ausformuliert wurden. Im späteren Mittelalter jedenfalls machten sich zahlreiche geistliche, aber auch laikale Intellektuelle Gedanken über die Monarchie, über die Verfassung der Kirche, das Verhältnis von Kirche und Staat oder die Rolle der Stadtkommunen. Das Seminar wird nicht nur einen Überblick über die politische Ideenwelt des 13.-15. Jhs. verschaffen, sondern auch zur genauen Analyse von Texten hinführen, deren Ausdrucks- und Argumentationsweise hohe Ansprüche an die Interpretationskunst ihrer Leser stellt.
Literatur: Ernst H. Kantorowicz, The King's Two Bodies. A Study in Mediaeval Political Theology, Princeton 1957, deutsch München 1990; Joseph Canning/ Otto G. Oexle (Hgg.), Politisches Denken und Wirklichkeit der Macht im Mittelalter (Veröffentlichungen des Max-Planck-Inst. für Geschichte 147), Göttingen 1998; Jürgen Miethke, De potestate papae. Die päpstliche Amtskompetenz im Widerstreit der politischen Theorie von Thomas von Aquin bis Wilhelm von Ockham (Spätmittelalter und Reformation. Neue Reihe 16), Tübingen 2001; Ernst-Wolfgang Böckenförde, Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie, Tübingen (UTB) 2002.
13 225
C -
Forschungscolloquium
(2 SWS)
n.V.
Koserstr. 20
  Matthias Thumser
13 226
C -
Colloquium für Doktorand/inn/en
(2 SWS)
n.V.
Koserstr. 20
  Klaus Zernack

Neuere Geschichte

Teilbereich (A) = Frühe Neuzeit
Teilbereich (B) = 19./20. Jahrhundert

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 300
V -
Achtung! Raum- und Zeitänderung
Geschichte Preußens im Überblick. Vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis 1945. Teil III

(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 127
(19.4.) Gerd Heinrich
13 301
V -
Europäischer Kolonialismus I (16. bis frühes 19. Jahrhundert) (auch für Frankreichstudien)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; HS B
(15.4.) Gisela Bock
Die Vorlesung ist die erste von zweien, die einen Überblick über die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der europäischer Expansion und Kolonialisierung geben. Die erste Vorlesung behandelt diese Entwicklungen vorwiegend in der Frühen Neuzeit (genauer: vom Spätmittelalter bis zu Napoleon I.), die zweite (im WiSe 2004/5) in der Späten Neuzeit (18.-20. Jahrhundert). Im der ersten geht es um die frühen Entdeckungen und Eroberungen, um die Parallelität und Konkurrenz von portugiesischem, spanischem und holländischem Kolonialismus und die Anfänge des französischen und britischen kolonialen Empire. Unter anderem wird gefragt nach dem Verhältnis von privaten und staatlichen Akteuren, der Motive der Kolonisateure (u.a. ihrer "zivilisatorischen Mission"), der Perspektive der Kolonisierten und nach frauen- und geschlechtergeschichtlichen Aspekten.
Einführende Literatur: Jürgen Osterhammel, Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (3. Aufl. 2001); Wolfgang Reinhard, Kleine Geschichte des Kolonialismus (1996); Stefan Zweig, Magellan. Der Mann und seine Tat (1937), Fischer-TB (alle drei zum Kauf empfohlen). -- Eberhard Schmitt (Hg.), Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, bisher 4 Bde. (1984-88) ; Wolfgang Reinhard, Geschichte der europäischen Expansion, 4 Bde. (1983-90); John Parry, Das Zeitalter der Entdeckungen (1963); G. V. Scammell, The World Encompassed. The first European martime empires (1981); P. J. Cain & A. G. Hopkins, British Imperialism 1688-2000 (2002); The Oxford History of the British Empire (1998-99); Jean Meyer u.a., Histoire de la France coloniale des origines à 1914 (1989); Marc Ferro (Hg.), Le livre noir du colonialisme, XVIe - XXIe siècle (2003).
13 302
V -
Europäische Geschichte im Zeitalter Ludwigs XIV (auch für Frankreichstudien)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 127
(14.4.) Esther-Beate Körber
Die Vorlesung behandelt schwerpunktmäßig die französische Geschichte im Zeitalter Ludwigs XIV (1650 - 1715). Danach wird am Beispiel anderer europäischer Länder erörtert, ob und ggf. wie das französische Vorbild gewirkt hat und wie Europa in die Politik Ludwigs XIV. verwickelt wurde.
Einführende Literatur: Malettke, Klaus: Ludwig XIV. von Frankreich. Leben, Politik und Leistung (Persönlichkeit und Geschichte 143 - 145), Göttingen/ Zürich (1994). Bély, Lucien: Les relations internationales en Europe (XVIIe - XVIIIe siècles, 1992). Duchhardt, Heinz (Hg.): Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume europäischer Außenpolitik im Zeitalter Ludwigs XIV (ZHF Beiheft 11), Berlin 1991.
13 303
V -
Grundlagen einer europäischen Geschichte der öffentlichen Kommunikation in der Neuzeit
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Henry Ford Bau; HS B
(20.4.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich hauptsächlich an Studierende der Geschichts- und Kulturwissenschaften, der Politik- und Sozialwissenschaften. Sie bietet für eine Teildisziplin der historischen Wissenschaften einen Überblick über die politischen und rechtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Grundlagen öffentlicher Kommunikation. Im Mittelpunkt stehen die sich seit dem 15. Jahrhundert beschleunigt wandelnden Kommunikationssituation, das Selbstverständnis, die Funktionen und Bedeutungen der Medien und der Kommunikatoren, die zentralen Begriffe "Öffentlichkeit", "Publikum" oder "Zensur". Es geht um die Genres, Motive und Ziele der Akteure, Prozesse der Professionalisierung, um Meinungslenkung und Instrumentalisierung. Die Perspektive der Verantwortlichen in Regierung, Handel und Wirtschaft wird dazu erweitert, um die der Publizierenden und ergänzt durch die des Publikums (Adressaten und Rezipienten), um Aussagen zur Wirkungsmächtigkeit zu ermöglichen.
Fragen und Probleme der Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien sollen ebenso wie die Wissenschaftsgeschichte behandelt werden: der Weg von der "Zeitungs-" oder "Pressegeschichte" zur "Publizistik" und "Kommunikationsgeschichte". Es werden die unterschiedlichen Institutionen und Medien in historischen Länsschnitten vorgeführt, ihre Bedeutung in offenen und autoritären Gesellschaftssystemen an Hand von Abbildungen, Ton- und Filmdokumentationen enthüllt. Zu Teilbereichen und einzelnen Themen liegen zwar etliche Untersuchungen vor, jedoch mangelt es an einer Gesamtdarstellung der "Geschichte der öffentlichen Kommunikation", umfassenden Bibliographie und Quellensammlung. Die "Einführende Literatur" sollte in der ersten Phase des Semesters gelesen werden, damit ausreichend Zeit für die wöchentlichen Lektüreempfehlungen bleibt.
- Weitere Informationen finden Sie im Internet: www.fu-berlin.de/akip; ein Leistungsnachweis kann nicht erworben werden.
Einführende Literatur: Ernst Fischer u.a. (Hg.), Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch (...) 1700-1800, München 1999; Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21; Konrad Dussel, Hörfunk in Deutschland, Potsdam 2002; S. 25-129; Bernd Sösemann (Hg.), Der Nationalsozialismus und die deutsche. Gesellschaft, Stuttgart 2002 (preiswerte ungekürzte Ausg.: Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2002); Kurt Hickethier, Geschichte des Deutsche. Fernsehens, Stuttgart 1998 (nur hist. Entwicklung); Jürgen Wilke (Hg.), Mediengeschichte der BR Deutschland, Köln 1999 (ebenso).
13 304
V -
Geschichte der Globalisierung im 19. Jh.
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(19.4.) Sebastian Conrad
Die intensive internationale Verflechtung am Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich als eine frühere Phase der Globalisierung interpretieren. Die Vernetzung betraf die Weltpolitik und den Kolonialismus, die Internationalisierung von Organisationen und sozialen Bewegungen, Prozesse der Standardisierung, Migration und ökonomische Verflechtung, kulturellen Transfer und die Veränderung der Vorstellungen von Zeit und Raum. Die Vorlesung will einen Überblick über diese Prozesse geben und diskutieren, in welcher Hinsicht Strukturen dieser früheren Epoche der Globalisierung auch heute noch wirksam sind.
Einführende Literatur: Jürgen Osterhammel, Niels Petersson, Geschichte der Globalisierung, München 2003; Anthony Hopkins (Hg), Globalization in World History, London 2002.
13 305
V -
Fremdherrschaft und Selbstbehauptung. Polen im 19. und 20. Jh.
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 127
(15.4.) Gertrud Pickhan
Die Teilungen Polens Ende des 18. Jahrhunderts und der Zweite Weltkrieg bilden in der neueren und neuesten Geschichte unseres Nachbarlands tiefe Einschnitte, die die "Polonität" bis heute ganz wesentlich prägten. Der Verlust der Eigenstaatlichkeit und die verschiedenen Fremdherrschaften verursachten kollektive Traumata, die jedoch mit einem starken Selbstbehauptungswillen gepaart waren. Dieser äusserte sich nicht nur in mehreren Aufständen, sondern auch in einer starken Identifikation mit nationaler Geschichte und Kultur wie auch mit der katholischen Kirche als einziger nicht fremdbestimmter Institution. Das traditionelle polnische Toleranz- und Demokratieverständnis wurde dabei zunehmend durch einen integralen, fremdenfeindlichen Nationalismus in Frage gestellt, doch es blieb auch angesichts der Fremdherrschaften des 20. Jahrhunderts weiterhin lebendig. Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen die verschiedenen Facetten des polnischen Freiheits- und Überlebenskampfes; zu fragen ist aber auch nach den Nachwirkungen dieses Themenkomplexes für die Rolle Polens im neuen Europa.
Einführende Literatur: Andrzej Chwalba, Historia Polski 1795-1918, Kraków 2001; Norman Davies, Im Herzen Europas. Geschichte Polens, München 2000; Rudolf Jaworski, Christian Lübke, Michael G. Müller, Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt 2000, S. 253-364; Adam Krzeminski, Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, München 1993.
13 306
V -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Die völkische Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(19.4.) Uwe Puschner
Die völkische Bewegung gehört zu den erst in jüngerer Zeit eingehender untersuchten Phänomenen. Die Vorlesung wird einen Überblick über Forschungsgeschichte und -stand geben und sich mit den (ideengeschichtlichen) Ursprüngen im frühen und den Entstehungszusammenhängen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, ferner mit den weltanschaulichen Grundlagen, der Ideologie und dem Organisationsgefüge sowie mit dem Verhältnis zum Nationalsozialismus beschäftigen und mit einem Ausblick auf völkisches Denken und völkische Organisationen nach dem Zweiten Weltkrieg schließen.
13 308
V -
Sozial- und Kulturgeschichte. Theorien, Fragestellungen, Methoden und Forschungsfelder
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(14.4.) Arnd Bauerkämper
Sind die neueren kulturgeschichtlichen Ansätze eine Erweiterung oder eine Alternative der Sozialgeschichtsschreibung, die sich in der Bundesrepublik seit den sechziger Jahren herausgebildet hatte? Ist die zunehmende Hinwendung der Historiographie zu den Wahrnehmungen, Deutungen und Sinngebungen der Subjekte Resultat neuer empirischer Befunde oder ist ein übergreifender wissenschaftlicher Paradigmenwechsel (z.B. postmodernism, linguistic turn und radikaler Dekonstruktivismus) wichtiger? Welche Forschungsperspektiven eröffnen sozial- und kulturgeschichtliche Fragestellungen? Diese Fragen werden in der Vorlesung anhand ausgewählter Forschungsfelder diskutiert. Das Potential sozial- und kulturgeschichtlicher Arbeiten soll auch im Hinblick auf die Verknüpfung mit Untersuchungsansätzen der neueren Politikgeschichte, besonders aber hinsichtlich der transnationalen Erweiterung der Historiographie herausgearbeitet werden.
Einführende Literatur: Joachim Eibach/Günther Lottes (Hg.), Kompass der Geschichtswissenschaft. Ein Handbuch, Göttingen 2002; Wolfgang Hartwig/Hans-Ulrich Wehler (Hg.), Kulturgeschichte Heute, Göttingen 1996; Thomas Mergel/Thomas Welskopp (Hg.), Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft. Beiträge zur Theoriedebatte, München 1997; Paul Nolte u.a. (Hg.), Perspektiven der Gesellschaftsgeschichte, München 2000; Hans-Ulrich Wehler, Das Duell zwischen Sozialgeschichte und Kulturgeschichte: Die deutsche Kontroverse im Kontext der westlichen Historiographie, in: Francia 28/3 (2001), S. 103-110; Thomas Welskopp, Die Sozialgeschichte der Väter. Grenzen und Perspektiven der Historischen Sozialwissenschaft, in: Geschichte und Gesellschaft 24 (1998), S. 173-198.
13 309
V -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Von der Sozialmedizin zur Rassenhygiene

(2 SWS)
Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Rolf Winau
Die Vorlesung beschreibt die Entwicklung des Konzeptes der sozialen Medizin von der ersten Formulierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Formulierung der Sozialhygiene an der Wende zum 20. Jahrhundert und die unterschiedlichen Ausformungen, die vor allem in der Zeit der Weimarer Republik ihre differente Ausprägung fanden. Die Ablösung der sozialen Medizin durch die Rassenhygiene nach 1933 wird untersucht und gezeigt, dass die Nationalsozialisten auch hier auf schon lange existierende Vorstellungen zurückgreifen konnten. Schließlich soll die Frage diskutiert werden, ob das Übergewicht der kurativen Medizin in der jungen Bundesrepublik eine Folge der Verschiebungen in den 30er Jahren ist.
Literatur: Erna Lesky (Hg.): Sozialmedizin. Entwicklung und Selbstverständnis, Darmstadt 1977. Emil Peter Becker: Zur Geschichte der Rassenhygiene, Wege ins Dritte Reich, Stuttgart-New York 1988. Paul Weindling: Health, Race, and German Politics between Natuinal Unification and Nazism, Cambridge-New York 1989.
13 310
V -
Geschichte des Balkanraums vom Beginn der osmanischen Herrschaft bis zur Gegenwart
(3 SWS)
Mi 14.00-17.00 - OEI, Hs B
(14.4.) Holm Sundhaussen
Die in zwei Teile gegliederte Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte der Balkan-Halbinsel von der Mitte des 15. bis zum Ende des 20. Jh. Im Zentrum des ersten Teils steht die Entwicklung von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur unter osmanischer Herrschaft. Schwerpunktmäßig behandelt werden die Islamisierung im Balkanraum, die Rekrutierung von Angehörigen der Balkanethnien für die osmanischen Eliten, die städtische und ländliche Gesellschaft, die dörfliche Selbstverwaltung, die Agrarverfassung, die Lage der Religionsgemeinschaften, die Migrationen und die Alltagskultur. Der zweite (umfangreichere) Teil ist der Nationalstaats- und Nationsbildung sowie ihren Auswirkungen und Folgen vom Anfang des 19. Jh. bis zur Gegenwart gewidmet. Nach den über 400 Jahren osmanischer Herrschaft wurde die politische Landkarte des Balkanraums seit dem zweiten Drittel des 19. Jh. völlig neu gestaltet. Parallel zur konfliktreichen staatlichen Aufteilung des Balkans ("Balkanisierung") vollzogen sich Abgrenzungsprozesse auf vielen Ebenen: Nationsbildung, Formierung nationaler/ethnischer Minderheiten, Kodifizierung nationaler Kulturen, Abgrenzung und Neuausrichtung von Wirtschaftsräumen usw. sowie die Transformation ("Europäisierung", "Modernisierung") in allen Bereichen von Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht und Kultur. Die Formierung des "modernen" Balkanraums war begleitet von zahlreichen Krisen, Kriegen und ethnischen Säuberungen, die im "kurzen" 20. Jh. (beginnend mit den Balkankriegen von 1912/13 bis zum Zerfall des zweiten Jugoslawien in den 90er Jahren) ihren Kulminationspunkt erreichten.
Einführende Literatur: Dennis P. Hupchick: The Balkans. From Constantinople to Communism. New York 2001; Mark Mazower: Der Balkan. Berlin 2002; Leften S. Stavrianos: The Balkans since 1453. London 2001; Peter F. Sugar: Southeastern Europe under Ottoman Rule, 1354-1804. Seattle, London 1977.
(14 250)
V -
Einführung in die islamische Geschichte (600-1250)
(2 SWS)(2 cr)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 25/134
(20.4.) Gudrun Krämer
Die Vorlesung soll einen Überblick über die islamische Geschichte, Kultur und Gesellschaft von der Ära des Propheten bis zum Mongolensturm bieten, der eine der großen Zäsuren in der Geschichte des Islams darstellte.
Für Hörer aller Fachbereiche. Keine besonderen Voraussetzungen.
(32 002)
V -
Understanding North America (II): Geschichte - Politik - Wirtschaft - Gesellschaft
(6 SWS)
Fr 10.00-12.00 - JFK-Institut; R 319
(16.4.) Andreas Etges
Im Rahmen des 4 SWS umfassenden, interdisziplinären Grundkurses "Understanding North America" sollen Studierende im ersten Semester grundlegende inhaltliche Kenntnisse ihres Studiengegenstandes "Nordamerika" vermittelt werden. Mit Hilfe von computergestützten Lehr- und Lernmaterialien werden die Studierenden mit den Grundlagen der Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA vertraut gemacht. Vorrangiges Lernziel ist dabei die Aneignung inhaltlichen Fachwissens bei gleichzeitiger Sensibilisierung für disziplinäre und disziplinenübergreifende Problemzusammenhänge und Fragenkomplexe. Darüber hinaus soll Medienkompetenz im Sinne eines fachspezifischen Umgangs mit online-Dokumenten und Archiven und einer kritischen Nutzung von Internet-Informationen vermittelt werden.
"Understanding North America" ersetzt den alten Grundkurs Geschichte und die Ringvorlesung und ist für alle Studierenden des Magisterstudiengangs Nordamerikastudien obligatorisch. Darüber hinaus bietet der neue Grundkurs insbesondere Amerikanisten und Neuzeithistorikern der Magister- und Lehramtsstudiengänge Gelegenheit, sich die Grundzüge der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Vereinigten Staaten seit der Kolonialzeit zu erarbeiten.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme an Vorlesung und Tutorium, Kurzessays und andere fachspezifische Aufgaben, die zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben werden.
Einführende Literatur: Das gesamte Kursmaterial wird online zur Verfügung gestellt. Die Vorbereitung des Lehr- und Lernmaterials wird von der FU im Rahmen des gleichnamigen e-learning Projektes gefördert. Nähere Informationen zu den inhaltlichen und didaktischen Zielen des Projektes finden Sie unter www.fu-berlin.de/jfki/history.
(32 710)
V -
Wirtschaftspolitik und -entwicklung der USA bis 1860
(2 SWS)
Di 8.30-10.00 - JFKI, Lansstraße 5-9; R 340
(13.4.) Carl-Ludwig Holtfrerich
In dieser Vorlesung, Teil I eines dreisemestrigen Zyklus, werden wirtschaftspolitische Themen aus der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte vom Kolonialzeitalter bis zum Vorabend des amerikanischen Bürgerkrieges behandelt. So werden beispielsweise die merkantilistische Politik der britischen Krone gegenüber den nordamerikanischen Kolonie, die wirtschaftlichen Ursachen der amerikanischen Revolution, die Grundlegung der amerikanischen Wirtschaftsverfassung, die Wirtschaftspolitik und die Entwicklung in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Banken, Verkehr und Außenhandel erörtert.
Einführende Literatur: Boyer, Paul u.a., The Enduring Vision: A History of the American People, Lexington, Mass. 1990. Engerman, Stanley L. und Robert E. Gallman (Hg.), The Cambridge Economic History of the United States, Bd. 1: The Colonial Era, New York 1996. Faulkner, Harold U., Geschichte der amerikanischen Wirtschaft, Düsseldorf 1957. Landauer, Carl, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, Stuttgart 1981. Lebergott, Stanley, The Americans. An Economic Record, New York 1984. Porter, Glenn (Hg.), Encyclopedia of American Economic History, New York 1980, Bd. 1, Part II, S. 17-90. Scheiber, Harry N., Harold G. Vatter und Harold U. Faulkner, American Economic History, New York 1976.
13 315
Ü -
Übung zum Grundkurs und zum Hauptseminar
(3 SWS)
Mo 14.00-17.00 - Koserstr. 20; A 348
(19.4.) Arthur E. Imhof
Nähere Informationen: http://www.fu-berlin.de/aeimhof/ss04.htm
13 316
Ü -
Historische Quellen und ihre Interpretation
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(13.4.) Uwe Puschner
Die kritische Auseinandersetzung mit den Quellen sollte im Mittelpunkt des historischen Arbeitens stehen. Dies setzt detaillierte Kenntnisse über historische Quellen und ihre Interpretationsmöglichkeiten voraus - nicht zuletzt auch in Hinblick auf Examina. In der Veranstaltung werden unterschiedliche Quellen vom ausgehenden 15. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts behandelt, weswegen ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern empfehle, sich im Vorfeld solide Kenntnisse über die geschichtlichen Ereignisse in diesen Jahrhunderten anzueignen. Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Übung ist die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden!
13 317
Ü -
Achtung! Termin- und Raumänderung
Geschichte der Emotionen (auch für Frankreichstudien)

(2 SWS)
Mo 9.00-11.00 - Koserstr. 20; A 320
(19.4.) Gunilla Budde
Haben Gefühle eine Geschichte? Haben sich Männer und Frauen, Alte und Kinder vor 200 Jahren mehr gelangweilt, haben sie anders getrauert, anderen vertraut, sind an anderem verzweifelt? Von Seiten der Geschichtswissenschaft sind diese Fragen bislang erst ansatzweise aufgeworfen worden. In der Übung geht es darum, anhand von vorliegenden Studien eine Historisierung von Emotionen zu diskutieren.
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich.
Einführende Literatur: Ute Frevert (hg.), Vertrauen: Historische Annäherungen, Göttingen 2003.
13 318
Ü -
Achtung! NEU
Das Königreich Italien im 19. Jahrhundert

(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163
(15.4.) Thies Schulze
"L'Italia è fatta, restano a fare gli italiani" - dieses Massimo d'Azeglio zugeschriebenes Diktum bezeichnet treffend das zentrale Problem, das sich für den italienischen Nationalstaat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellte. Da der italienische Einigungsprozeß von einer relativ kleinen elitären Schicht vorangetrieben worden war, mußte sich der Staat verstärkt der Integration der einfachen Bevölkerung widmen. Der schwelende Konflikt mit der Kirche, die völlig unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Ausgangslagen im Norden und Süden Italiens sowie aufkommende soziale Spannungen unter der arbeitenden Bevölkerung stellten schwere Hindernisse für die innere Einheit dar.
Die Lektüre ausgewählter Quellen und Forschungsarbeiten soll den Kursteilnehmern einen Einblick in die Problemlage des italienischen Nationalstaates verschaffen und eine Grundlage geben, um die Reaktionen des Staates zu diskutieren. Da ein Großteil der Texte in italienischer Sprache geschrieben ist, sind Italienisch-Kenntnisse Voraussetzung für die Teilnahme.
Einführende Literatur: Clark, Martin: Modern Italy. 1871-1995 (= Longman History of Italy), London / New York 21996; Pécout, Gilles: Il lungo Risorgimento. La nascita dell'Italia contemporanea (1770-1922), hg. v. Roberto Balzani, Mailand 1999; Ciuffoletti, Zeffiro: Stato senza Nazione. Disegno di Storia del Risorgimento e dell'Unità d'Italia, Neapel 1993
13 319
Ü -
Berlin: Geschichte des öffentlichen Raumes
Blockseminar an vier über das Semester verteilten Freitagen.
Einführungssitzung am ersten Freitag des Semesters von 10.00-12.00 Uhr

Block Fr 10.00-18.00 - Koserstr. 20; A 336
(16.4.) Daniel Schönpflug
Städte sind künstliche Räume. Ihre äußere Gestalt ist von Willensentscheidungen von Politikern, Investoren, Stadtplanern und Architekten bestimmt. Doch zu "öffentlichem Raum" wird eine Straße, ein Platz oder ein Gebäude erst durch Wahrnehmung und Benutzung. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes in Berlin ist im 18. und 19. Jahrhundert ist stark von der Residenzfunktion der Stadt geprägt. Erst im 20. Jahrhundert setzt eine Pluralisierung ein, welche aus der Hauptstadt der Hohenzollern eine europäische Metropole werden läßt. Die Übung wird nicht wöchentlich, sondern als Block an vier Freitagen über das Semester verteilten Freitagen stattfinden. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur aktiven Arbeit in Projektgruppen, die gemeinsam Referate und Exkursionen vorbereiten.
Einführende Literatur: Richard Sennett, Fleisch und Stein. Der Körper und die Stadt in der westlichen Zivilisation. Berlin 1996. David Clay Large, Berlin. Biographie einer Stadt, München 2002.
13 320
Ü -
Geschichte und Medien. Von der Rezeption historischer Stoffe zur Produktion
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 394
(19.4.) Kersten Schüßler
Geschichtliches Wissen findet sich längst nicht mehr nur zwischen Buchdeckeln. Zeitung, Internet und Fernsehen sind Leitmedien, in denen Historisches je unterschiedlich aufbereitet wird. Bei der Übung stehen praktische Fragen im Vordergrund. Wir fragen nach Zugang und Aufbereitung, also: Wie recherchiere ich nach historischen Informationen und wie Bereite ich sie in Artikeln und Rezensionen für Zeitung und Internet auf. Der Vergleich zweier historischer Fernseh-Dokumentationen (1967/2000) leitet dazu über, wie ein TV-Beitrag gemacht und was bei Recherche und Produktion bedacht werden muss. Dafür werden wir eine Fernseh-Produktion besuchen. Schließlich werden uns die Internet-Historiker von "facts & files", die ein on- und offline Recherchebüro betreiben, erzählen, wie sie Recherche und Aufbereitung historischen Materials zu ihrem Geschäftsmodell gemacht hat.
Aufgrund dieser Besuche ist die Teilnehmerzahl auf 20 (email-Adresse: kersten@lizardmedia.com) begrenzt.
13 321
Ü -
Zur Geschichte der Psychiatrie im 19. und 20. Jahrhundert (auch für Frankreich-Studien)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Stephan Malinowski
Mit Begriffen wie Depression, Schizophrenie und Wahnsinn sind real existierende Krankheiten bezeichnet. Diese jedoch sind keine Konstanten, sondern in ihrer Entfaltung, Wahrnehmung und Behandlung maßgeblich von den sozialen und kulturellen Umständen abhängig, in denen sie sich entwickeln. Während die Geschichte der Psychiatrie als Teil der Medizingeschichte seit längerem etabliert ist, hat die Neue Kulturgeschichte das Nachdenken Über geistige Gesund- und Krankheit bislang weitgehend den Fachdisziplinen und dem Genre der Lebensberatungsliteratur überlassen. In der Übung werden wir Texte lesen, die zweierlei ermöglichen sollen: erstens, die Entwicklung des enormen Analyse-, Ordnungs-, Disziplinierungs- und Heilapparates, den der Begriff Psychiatrie bezeichnet, in groben Zügen nachzuvollziehen. Zweitens, die Vorstellungen von "geistiger Gesundheit" zu diskutieren, die sich im 20. Jahrhundert ebenso stark verändert haben wie die Vorstellungen von ihrer Herstellbarkeit.
Einführende Literatur: Edward Shorter, Die Geschichte der Psychiatrie, Berlin 1999. Alain Ehrenberg, La fatigue d'être soi, Paris 1998. Ursula Baumann, Vom Recht auf den eigenen Tod: Die Geschichte des Suizids vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Weimar 2001.
13 322
Ü -
Zlatá šedesátá? Kultur, Politik und Gesellschaft in der Tschechoslowakei (1963-1969)
(2 SWS)
14-tägl. Mi 16.00-20.00 - Koserstr. 20; A 394
(14.4.) Ines Koeltzsch
Anfang der sechziger Jahre setzten sich aufgrund einer gewissen Liberalisierung in der Kulturpolitik, mit der die KSC-Führung parallel zu ökonomischen Reformversuchen auf die politische Krise des Regimes zu reagieren versuchte, neue populäre wie alternative Tendenzen in allen Bereichen von Kultur und Kunst in der tschechischen und slowakischen Gesellschaft durch. Diese unterschieden sich zum Teil erheblich von der politischen Aufgeladenheit der fünfziger Jahre und bewirkten vor allem eine (Teil-)Öffnung der Gesellschaft gegenüber der westlichen Welt. Das erweiterte kulturelle Angebot ließ so den in beiden Gesellschaften bis heute fortlebenden Mythos der "Goldenen Sechziger" [zlatá šedesátá] entstehen.
Da bislang zu diesem Thema immer noch biographisch gefärbte Literatur überwiegt, soll sich in der Übung dem Phänomen der "zlatá šedesátá" vor allem durch die kritische Lektüre biographischer und literarischer Texte sowie durch Filmbesprechungen genähert werden. Mit den Fragen nach den Ursachen, Akteuren und Inhalten der kulturellen Liberalisierung sowie nach ihren Grenzen und Selbstläufen wird in der Übung zugleich eine Einführung in wichtige und viel diskutierte Kapitel der tschechischen Zeitgeschichte - in den "Prager Frühling" und den Beginn der "Normalisierung", gegeben.
Einführende Literatur: Hoensch, Jörg K.: Geschichte der Tschechoslowakei, 3. verb. u. erw. Aufl., Stuttgart 1992. Kusin, Vladimir V.: The intellectual origins of the Prague Spring, The development of reformist ideas in Czechoslovakia 1956-1967, Cambridge 1971. Skilling, Harold Gordon.: Czechoslovakia's interrupted revolution, Princeton 1976.
(33 251)
Ü -
Francisco de Toledo und die Politik der spanischen Krone im Vizekönigreich Peru im 16. Jahrhundert
(2 SWS)(2 cr)
Mo 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01
(19.4.) Michael Höflein
Als alter ego Philipps II. von Spanien stand Francisco de Toledo von 1568 bis 1581 an der Spitze der Kolonialverwaltung Perus. Sein Auftrag bestand in
der Beendigung der krisenhaften Entwicklungen in Peru seit der Conquista und in der Konsolidierung der Kolonialherrschaft. Dies führte zur Inangriffnahme vielfältiger Maßnahmen auf zahlreichen Politikfeldern. Diese in der Literatur als
toledanische Reformen apostrophierte Politik zielte im Zusammenhang mit der Optimierung der ökonomischen Inwertsetzung der Kolonie auf massive Eingriffe in die Lebenswelt der autochthonen Bevölkerung, die von den Spaniern unter dem Begriff indios zusammengefaßt wurde. Neben der Entsende- und Reformpolitik der spanischen Krone wird im Rahmen der Veranstaltung auch der internationale Kontext der spanischen Politik in Peru untersucht werden.
Einführende Literatur:
Gómez Rivas, León (1994): El virrey del Perú don Francisco de Toledo. Toledo: Instituto Provincial de Investigaciones y Estudios Toledanos.
Parker, Geoffrey (1998): The Grand Strategy of Philipp II. New Haven: Yale University Press.
Zimmermann, Arthur F. (1938): Francisco de Toledo. Fifth
viceroy of Peru. 1569-1561. Caldwell, Idaho: The Caxton Printers. (Reptint 1968).
(33 201)
Ü -
"From frontier to borderland". Die Grenze zwischen Mexiko und den USA im kommerziellen Film
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; R 201
  Bernd Hausberger
Die Nordgrenze Mexikos wandelte sich im Lauf von knapp 200 Jahren von einer heftig umkämpften Konfrontationszone zwischen indigenen Jäger- und Sammlergesellschaften auf der einen und der neuspanischen Kolonialgesellschaft auf der anderen Seite zu einer ebenso konfliktreichen internationalen Grenze zwischen der ersten Industrie- und Militärmacht der Welt und einem aufstrebenden, aber mit zahlreichen inneren Problemen kämpfenden Entwicklungs- bzw. Schwellenland. Die Wahrnehmung der Grenze war einst bestimmt von blutigen Kämpfen zwischen Mexikanern, Apachen und Comanchen, dann von der Expansion der aufstrebenden USA und heute von einer regen Investitionstätigkeit, von illegaler Migration, von Prostitution und Drogenhandel und von vielfältigen Formen kultureller Hybridität. Die internationale Filmindustrie, besonders aus Hollywood, hat zur Ausbildung und internationalen Verbreitung dieses Images entscheidend beigetragen. Die Übung soll anhand ausgesuchter Filme Konstruktion und Funktion der vermittelten Bilder untersuchen.
Einführende Literatur: Marsiske, Hans-Arthur: Zeitmaschine Kino. Darstellungen von Geschichte im Film (Marburg 1992). Rother, Rainer (Hg.): Bilder schreiben Geschichte. Der Historiker im Kino (Berlin 1991). Rodríguez O., Jaime E./Vincent, Kathryn (Hg.): Common Border, Uncommon Paths: Race, Culture, and National Identity in U.S.-Mexican Relations (Wilmington 1997). Spener, David/Staudt , Kathleen A. (Hg.): The U.S.-Mexico Border: Transcending Divisions, Contesting (Boulder/London 1998).
(33 250)
Ü -
Schlüsselthemen der argentinischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert
(2 SWS)(2 cr)
Do 18.00-20.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 02
(15.4.) Sandra Carreras
In dieser Übung sollen ausgewählte Themen der argentinischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts dargestellt und erörtert werden. Durch die gezielte Auseinandersetzung mit verschiedenartigen Quellen und den Ergebnissen neuerer Untersuchungen sollen politische, aber auch sozial- und kulturgeschichtliche Phänomene analysiert werden, wie zum Beispiel der Prozess der Staats- und Nationenbildung, die Rolle der Masseneinwanderung, die Frage der nationalen Identität, die Herausbildung und der Wandel politischer Traditionen sowie die Veränderung von sozialen Rollen und gesellschaftlichen Strukturen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Lesekenntnisse in Spanisch bzw. Englisch sind erwünscht.
Einführende Literatur:
Bethell, Leslie (Hrsg.): Argentina since Independence. Cambridge: Cambridge University Press, 1993.
Devoto, Fernando: Nacionalismo, fascismo y tradicionalismo en la Argentina moderna: una historia. Buenos Aires: Siglo XXI, 2002.
Bodemer, Klaus/Pagni, Andrea/Waldmann, Peter (Hrsg.): Argentinien Heute. Politik-Wirtschaft-Kultur. Frankfurt/M.: Vervuert, 2002.
Riekenberg, Michael: Nationbildung: sozialer Wandel und Geschichtsbewußtsein am Rio de la Plata (1810-1916). Frankf./M.: Vervuert, 2002.

Grundstudium

13 330
PS -
Einführung in das Studium der Frühen Neuzeit an Hand von Quellen zur Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Zeitalter der Reformation (A)
(2 SWS)
Mo 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Reimer Hansen
Dieses PS ist keine thematische Lehrveranstaltung. Es will an ausgewählten Quellen zur Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Zeitalter der Reformation von der Wahlkapitulation Karls V. über die Abschiede der Reichstage zur Reichsreform und bedeutende alternative Konzepte, bis zur Ordnung des "Religionsfriedens" und der Exekution des Reichslandfriedens auf dem Reichstag zu Augsburg 1555 in das Studium der Frühen Neuzeit einführen. Die Quellen sollen unter Anwendung der einschlägigen Hilfsmittel in gemeinsamer Seminararbeit erschlossen, interpretiert und in ihre historischen Zusammenhänge eingeordnet werden. Methodische und systematische Fragen, das Handwerkszeug des Historikers und allgemeine Hilfsmittel sollen dabei nicht isoliert, sondern jeweils im Zusammenhang der konkreten Seminararbeit behandelt werden. Voraussetzungen für den Erwerb eines PS-Scheins: regelmäßige Teilnahme (Nachweis durch Anwesenheitslisten), gleichmäßige Mitarbeit, Anfertigung einer schriftlichen Arbeit. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung in den Sprechstunden der vorlesungsfreien Zeit.
Einführende Literatur: A. v. Brandt, Werkzeug des Historikers. Einführung in die historischen Hilfswissenschaften (= Urban TB 33), Stuttgart 131992; E. Hinrichs, Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit (= Beck'sche Elementarbücher), München 1980; F. Dickmann (Bearb.), Renaissance, Glaubenskämpfe, Absolutismus (= Geschichte in Quellen 3), München 1966; St. Skalweit, Reich und Reformation, Berlin 1967; H. Duchhardt, Deutsche Verfassungsgeschichte 1495-1806 (= Urban TB 417), Stuttgart 1991; R. Wohlfeil, Einführung in die Geschichte der deutschen Reformation (= Beck'sche Elementarbücher), München 1982.
13 331
PS -
Rituale in der frühneuzeitlichen Gesellschaft (A)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(13.4.) Gabriele Jancke
Das Leben in frühneuzeitlichen Gesellschaften war in vielfältiger Weise von Ritualen geprägt. Für ihre politischen und sozialen Rituale ist insbesondere die Adelswelt bekannt, und auch religiöses Leben verlief weithin in stark ritualisierten Formen. Aber auch über diese schon sehr weitreichenden Gebiete hinaus waren Rituale im Alltag präsent: etwa in Beziehungsformen wie der Patronage, in Situationen wie der Gastfreundschaft oder auch im Konfliktverhalten. Inhaltlich wird es darum gehen, solche Rituale und ihre sozialen Orte kennen zu lernen. Zugleich soll gefragt werden, was die Ritualisierung frühneuzeitlicher Gesellschaften für die Handlungsräume von Menschen bedeutete.
Exemplarisch lassen sich hier frühneuzeitliche Sozialstrukturen und Lebensformen erschließen und wissenschaftliches Arbeiten erlernen. Neben den thematischen Aspekten wird für alle Teilnehmenden die selbständige Arbeit an ausgewählten Quellen im Vordergrund stehen. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft auch zur Lektüre ausländischer Fachliteratur (v. a. englischspr.). Das Proseminar wird insbesondere die Gelegenheit bieten, an kleineren schriftlichen Hausaufgaben bereits während des Semesters die Kompetenzen zum wissenschaftlichen Schreiben aufzubauen oder zu vervollkommnen. - Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt; Voranmeldung ist erforderlich.
Einführende Literatur: Barbara Stollberg-Rilinger: Zeremoniell, Ritual, Symbol. Neue Forschungen zur symbolischen Kommunikation in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. In: Zeitschrift für historische Forschung 27,3 (2000) S. 389-405; Edward Muir, Ritual in Early Modern Europe (New approaches to European history 13), Cambridge usw. 1997.
13 332
PS -
Polen im 17. und 18. Jahrhundert (A)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(15.4.) Veronika Lindenthal
In dieser Veranstaltung soll unter vor allem unter kulturgeschichtlichen Gesichtspunkten ein Überblick über die Geschichte der polnisch-litauischen Adelsrepublik in den letzten zwei Jahrhunderten seines Bestehens erarbeitet werden. In diese Zeit fällt die Entwicklung des polnischen Staatswesens von seiner größten territorialen Ausdehnung und staatlichen Machtentfaltung, einer Zeit kultureller Blüte hin zum Verlust der Eigenstaatlichkeit durch die Polnischen Teilungen. Neben Erarbeitung der innen- und außenpolitischen Faktoren, welche diese Epoche prägten, soll ein Schwerpunkt vor allem auf Bedingungen und Formen des Zusammenlebens in diesem multiethnischen Staat gelegt werden.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: Jörg K. Hoensch: Geschichte Polens. Stuttgart 3. Aufl. 1998; Michael G. Müller: Polen zwischen Preußen und Rußland. Souveränitätskrise und Reformpolitik, 1736-1752. Berlin 1983; Elida M. Szarota (Hg.) Die gelehrte Welt des 17. Jahrhunderts über Polen. Wien u.a. 1972; Janusz Tazbir (Hg.): Polska XVII wieku. Panstwo, spoleczenstwo, kultura.. Warszawa 2. Aufl. 1974.
13 333
PS -
Hegemonie und Gleichgewicht - Die europäischen Mächte an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (auch für Frankreichstudien) (A/B)
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(14.4.) Ina Ulrike Paul
Die Frage einer friedenssichernden Ordnung für das Staatensystem Europas war in den letzten 500 Jahren stets gegenwärtig. Mit dem Frieden von Utrecht (1712) setzte sich für das 18. Jahrhundert europaweit die Leitidee der englischen Außenpolitik durch, mit Hilfe wechselnder Koalitionen den Aufstieg einer einzelnen Großmacht zur Hegemonialmacht auf dem Kontinent zu verhindern, die das "Gleichgewicht der Kräfte" hätte gefährden können. Das thematische Augenmerk dieses Proseminars - in dem zugleich mit der Beherrschung der Thematik die für das gesamte weitere Studium unverzichtbare Technik des wissenschaftlichen Arbeitens erworben werden soll - richtet sich auf die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, in der das alte internationale Ordnungssystem "Gleichgewichtsidee" zwischen Französischer Revolution und dem Wiener Kongress von der Idee des "europäischen Konzerts" abgelöst wurde. - Beschränkte Teilnehmer/innenzahl, persönliche Anmeldung in den Feriensprechstunden erforderlich.
Einführende Literatur: Walter Demel, Europäische Geschichte des 18. Jahrhunderts. Ständische Gesellschaft und europäisches Mächtesystem im beschleunigten Wandel (1689/1700 - 1789/1800), Stuttgart 2000; Heinz Duchhardt, Balance of Power und Pentarchie, 1700-1785 (= Handbuch der Geschichte der internationalen Beziehungen, hrsg. v. dems. u.a., Bd. 4), Paderborn 1997; Edgar Wolfrum, Krieg und Frieden in der Neuzeit. Vom Westfälischen Frieden bis zum Zweiten Weltkrieg (= Kontroversen um die Geschichte), Darmstadt 2003.
13 334
PS -
Geschichte des Reisens (auch für Frankreich-Studien)(A/B)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(19.4.) Gunilla Budde
Unterwegs zu sein ist keine Erfahrung der "Moderne", die Motive einer Reise haben sich jedoch im Laufe der Geschichte immer wieder verändert und vervielfacht. In dem Proseminar soll erarbeitet werden, wer sich wann und warum aufmachte, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Welche äußeren Bedingungen erschwerten oder erleichterten die Reise, wie wurden Reisen erlebt und beschrieben. Unter dem Oberthema wird in dem Proseminar auch in Techniken und Methoden des Geschichtsstudiums eingeführt.
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich.
Einführende Literatur: Herman Bausinger (Hg.), Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus, München 1991.
13 335
PS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
"Renovatio imperii": Europäische Reiche und Reichskonzepte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (auch für Frankreich-Studien)(B)

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(13.4.) Daniel Schönpflug
1852 wird in Frankreich das Second Empire ausgerufen, 1871 das Deutsche Reich gegründet und 1876 legt sich Queen Victoria den Titel Empress of India zu. So kehrt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Staatsform zurück, die man noch am Anfang des 19. Jahrhunderts als überkommen und rückständig bezeichnet hatte. In Frankreich, wo der Neffe Napoleons sich die Kaiserkrone aufsetzt, und in Deutschland geben zunächst innenpolitische Motive für die Reichsgründung den Ausschlag. Erst in der Phase des "Hochimperialismus" beginnt das Wettrennen um die Weltmacht. Voraussetzung für die Teilnahme am Proseminar ist die Absicht zum Scheinerwerb. Die Anmeldung zu diesem Seminar ist in einer meiner Feriensprechstunden möglich (dapflug@zedat.fu-berlin.de).
Einführende Literatur: F. Bosbach (Hg.), Imperium - Empire - Reich : ein Konzept politischer Herrschaft im deutsch-britischen Vergleich, München 1999; M. Duverger (Hg.), Le concept d´Empire, Paris 1980; Shmuel Eisenstadt, The Political Systems of Empires, New Brunswick 1992.
13 339
PS/EK -
Vergleichende Perspektiven auf Globalisierungsprozesse in Geschichte und Gegenwart
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Ursula Lehmkuhl,
Mechthild Leutner,
Gertrud Pickhan
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, aus unterschiedlicher regionaler Perspektive (USA, China, Osteuropa) Chancen und Probleme gegenwärtiger Globalisierungsprozesse zu verdeutlichen und exemplarisch auf dem Hintergrund der Globalisierungswelle Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu diskutieren. Fragen von Dominanz und Marginalisierung, der Interdependenz von Politik, Wirtschaft und Kultur sollen in ihrer Differenziertheit und unterschiedlichen regionalen Ausprägungen thematisiert werden.
13 352
PS -
Achtung! NEU
Die Rechte der Frauen - Lebensbedingungen und Handlungsspielräume von Frauen seit dem 18. Jahrhundert

(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(20.4.) Anna G. Kosfeld
Die Frage nach den Rechten, die Frauen seit der Aufklärung mühsam errangen, ist zugleich immer eine Frage von Konflikten und Krisen ? im familiären und lokal begrenzten Rahmen und später auch darüber hinaus. Das Seminar fragt nach den Phasen, den Knotenpunkten solchen Wandels, nach den Bewegungen, aber auch nach den einzelnen Schicksalen der Männer und Frauen, deren Einsatz für politische, ökonomische und soziale Freiheitsrechte oft teuer bezahlt wurde. Was waren ihre Visionen und Ziele? Waren Motive und Interessen politischer oder privater Natur? Welcher Mittel und Organisationsformen bedienten sie sich? Welche der sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen, die den Durchbruch zu einem Mehr an Rechten und damit auch Handlungsspielräumen für Frauen in der Gestaltung ihres privaten und öffentlichen Lebens brachten, gehen auf das Konto dieser Kämpfer? Und was weiß die Forschung heute über die Geschichte des Körpers, der Sexualität, über Gesundheit und Krankheit ? vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Rechtslage, eines erweiterten Erfahrungshorizontes und sich verfestigender Rollenbilder von Mann und Frau im Übergang von der Stände- zur bürgerlichen Gesellschaft und schließlich zur Zivilgesellschaft?
Einführende Literatur: U. Gerhard (Hg.), Frauen in der Geschichte des Rechts. Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, München 1997.
13 336
PS -
Die deutschen Kolonien 1884-1914 (B)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(14.4.) Vanessa Ogle
Die deutsche Kolonialherrschaft ist oft lediglich als Nebenaspekt der Geschichte des Kaiserreichs verhandelt worden. Erst in jüngerer Zeit hat die Aufwertung außereuropäischer Geschichten insgesamt auch ein neuerliches Interesse an der deutschen (und europäischen) kolonialen Erfahrung hervorgebracht. Ausgehend von diesen Forschungen wird im Proseminar zu fragen sein, wie der Kolonialismus nicht nur die Kolonien nachhaltig verändert, sondern in zahlreichen Rück- und Wechselwirkungen auch die Kolonialherren bzw. das Kaiserreich und seine Gesellschaft selbst entscheidend geprägt hat. Ein Schwerpunkt wird dabei auf kulturgeschichtlichen Aspekten des Kolonialismus liegen und die Spuren der Kolonialgeschichte in Literatur, Wissenschaft oder auf sogenannten Völkerschauen in den Blick nehmen. Dies soll gerade auch über den angegebenen zeitlichen Rahmen des Themas hinaus in der Betrachtung der deutschen vor- und nachkolonialen Tradition geschehen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen beschränkt. Anmeldungen und Interessensbekundungen sind unter ogle@zedat.fu-berlin.de im Vorfeld möglich und erwünscht.
Einführende Literatur: Horst Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, Paderborn u.a. 4. Aufl. 2000; Jürgen Osterhammel, Kolonialismus. Geschichte - Formen - Folgen, München 3. Aufl. 2001.
13 337
PS -
Faschismus. Italien 1922-1945 (B)
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(13.4.) Stephan Malinowski
Auf einer Welle brutaler Gewalt kam 1922 in Italien mit Mussolini ein charismatischer Führer an die Macht, der ebenso wie das mit ihm installierte Staats- und Gesellschaftsmodell von großer Ausstrahlung auf die europäische Rechte war. Im Seminar werden wir uns mit der Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte des italienischen Faschismus beschäftigen und ausgewählte Aspekte mit dem Nationalsozialismus vergleichen. Zumindest gestreift werden die imperialistische Expansion in Afrika sowie die Diskussionen um den Faschismusbegriff und seine Alternativen.
Einführende Literatur: Schieder, Wolfgang, Faschismus, in: Richard van Dülmen (Hg.), Fischer-Lexikon Geschichte, Frankfurt a.M. 1994, S. 177-195; Petersen, Jens/Schieder, Wolfgang (Hg.), Faschismus und Gesellschaft in Italien. Staat - Wirtschaft - Kultur, Köln 1998.
(28 551)
PS -
Ausgewählte Themen zur Geschichte der öffentlichen Kommunikation (B)
(2 SWS)(2LP/8 cr)
Mi 16.00-18.00 - Lankwitz; L 106/107
(21.4.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung ist für Studierende des Grundstudiums gedacht, die schon die Grundlagen der Arbeitstechnik und des Gebrauchs der geschichts- oder publizistikwissenschaftlichen Hilfsmittel kennen gelernt haben. Dieses spezielle Proseminar begleitet zwar einerseits die Überblicksvorlesung und dient damit der Vertiefung der dort vorgetragenen Themen durch die gemeinsame Interpretation von Quellentexten, doch greift es andererseits zeitlich und inhaltlich über die Vorlesung hinaus. Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an einem geschichts-, publizistik- oder politikwissenschaftlichen Proseminar.
Einführende Literatur: Presse und Geschichte. Beiträge zur historischen Kommunikationsforschung (Studien zur Publizistik / Bremer Reihe, Bd. 23). München 1997; dass. Teil 2, München 1987; Bernd Sösemann, Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien in Preußen (Beiträge zur Kommunikationsgeschichte 12), Stuttgart 2002, S. 9-21; Jürgen Wilke, Entwicklungsstufen und Determinanten der Kommunikationsgeschichte, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 53 (2002), S. 410-423.
Weitere Einzelheiten, Hinweise zur Anfertigung einer Hausarbeit und des Kurzvortrags finden Sie im Internet unter www.fu-berlin.de/akip.
13 338
PS -
Der Wiederaufbau Warschaus und Dresdens im Vergleich (B)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(14.4.) Anna-Sophia Pappai
Warschau und Dresden - zwei europäische Städte, die während des Zweiten Weltkrieges ein ähnliches Schicksal der Vernichtung erlitten und in fast gleichem Maße zerstört wurden. Beide Städte wurden aber auch in der Nachkriegszeit unter großen Mühen und mit propagandistischem Aufwand wieder aufgebaut. Dieser Wiederaufbau von Warschau und Dresden soll hier genauer untersucht werden. Wichtige Aspekte sind dabei unter anderem die Auferstehung der "toten Städte" aus den Ruinen, die Bevölkerung, die sich 1945 noch in den Städten aufhielt bzw. wieder in sie zurückkehrte, Lebensbedingungen, Pläne für den Wiederaufbau sowie deren Umsetzung, Prozesse der Urbanisierung, neue Ansichten über die Funktionalität der Städte sowie die Diskussionen um historische Baudenkmäler. Der unterschiedliche Umgang mit dem kulturhistorischen Erbe in beiden Städten spielt hier eine ebenso wichtige Rolle wie auch die Rezeptionsgeschichte des Wiederaufbaus bis in unsere heutige Zeit.
Zugleich will diese Lehrveranstaltung am Beispiel dieser grenzüberschreitenden Analyse in die Methode des historischen Vergleichs einführen, wobei die grundlegenden Techniken dieser Methode gemeinsam erarbeitet und vertieft werden sollen.
Einführende Literatur: St. Jankowski: Warsaw. Destruction, Secret, Town Planning, 1939-44 and Postwar Reconstruction. - In: J. M. Diefendorf: Rebuilding Europe´s Bombed Cities, Houndmills u.a. 1990, S. 77-93; J. Paul: reconstruction of the city centre of Dresden: Planing and Building during the 1950´s. - In: J. M. Diefendorf: Rebuilding Europe´s Bombed Cities, Houndmills u.a. 1990, S. 170-189.
Teilnahme: Bitte vorher per E-mail anmelden!
(31 016)
PS -
Die "Russische Idee." Eingrenzung oder Innovation? (B)
OEI, Garystr. 55
  Andreas Keller
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts taucht mit der Herausbildung des russischen Nationalbewußtseins das ideologische Konstrukt der "Russischen Idee" auf. Mit Hilfe dieses Konstrukts versuchten die russischen Intellektuellen bis in den heutigen Tag, die russische Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu interpretieren. Die "Russische Idee" war ein wichtiger Bestandteil in der Zielsetzung für die weiteren Generationen. Diese Teleologie im Denken haben manche russischen Intellektuellen immer noch nicht überwunden. Es ist zu hinterfragen, welche Wirkungsgeschichte dieses Denkmuster hatte und wie es auch heute die politischen Akteure beeinflußt.
Einführende Literatur: V. Afanasjev, Europa aus der Sicht Dostojewskis, in: Heiner Timmermann (Hrsg.), Die Kontinentwerdung Europas, Berlin 1995, S. 55-68; ders., Vladimir Solovjev über die nationale Frage, in: Historicke Studie, 40/1999, Bratislawa, S. 51-64; ders., Zeitgenössische russische Reaktion auf die 1848er Revolution in Europa, in: Heiner Zimmermann (Hrsg.), 1848 Revolution in Europa, Berlin 1999, S. 383-389; N. Berdjajev, Die russische Idee, Sankt Augustin 1983; I. Berlin, Russische Denker, Frankfurt am Main 1981; Otto Böss, Die Lehre der Eurasier: Ein Beitrag zur russischen Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts, Wiesbaden 1961; N. Y. Danilewsky, Rußland und Europa: Eine Untersuchung über die kulturellen und politischen Beziehungen der slawischen zur germanisch-romanischen Welt, Stuttgart 1920.
(32 711)
PS -
Wirtschaftspolitik und -entwicklung der USA bis 1860 (A/B)
(2 SWS)
Di 10.30-12.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; R. 340
(13.4.) Carl-Ludwig Holtfrerich
Diese Lehrveranstaltung soll ein vertieftes Studium von Themen aus der parallel laufenden Vorlesung ermöglichen.
Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis sind aktive, regelmäßige Teilnahme, ein Referat sowie am Ende der Vorlesungszeit eine Hausarbeit zum selben Thema. Referate können und sollten möglichst schon vor Semesterbeginn angemeldet und vorbereitet werden. Eine Liste mit Referatsthemen liegt im Sekretariat der Abt. Wirtschaft aus (R 232, Fr. Spannagel, Tel.: 838 536 03).
Einführende Literatur: s. Vorlesung
(32 461)
PS -
The Early Modern Atlantic World, 1492-1800 (A)
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; R. 203
  Rosalind Beiler
The year 1492 marked a significant shift in the concentration of early modern European expansion efforts from the east to the west. This seminar uses the Atlantic Ocean as a focal point for examining that shift. It compares the experiences of a wide variety of people who crossed the Atlantic as well as those who made a living at sea. We will look at European explorers and the American Indians they met in the sixteenth century, slave traders and enslaved Africans in the seventeenth century, and merchants, ship captains and European immigrants in the eighteenth century. We also will compare and contrast several different colonial empires and the economic and political policies that held them together, although the British Atlantic empire will be our primary focus. In the process, we will learn about the larger context for developments in seventeenth and eighteenth century North America.
Suggested Reading: Benjamin, Thomas, Timothy Hall, and David Rutherford, eds. The Atlantic World in the Age of Empire. Boston: Houghton Mifflin, 2001; Karras, Alan L. and J. R. McNeill, eds. Atlantic American Societies: From Columbus through Abolition, 1492-1888. New York: Routledge, 1992; Thornton, John. Africa and Africans in the Making of the Atlantic World, 1400-1680. Cambridge: Cambridge University Press, 1992; Calloway, Colin G. New Worlds for All: Indians Europeans, and the Remaking of Early America Baltimore: The Johns Hopkins Press, 1997.
Course Requirements: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit, Klausur
(32 471)
PS -
Communication in Canadian History (A/B)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; R. 201
(15.4.) Gerald Friesen
This seminar considers the technologies of communication underlying patterns of economy, politics and culture in northern North America. Before sustained contact with European traders, Aboriginal communities relied on oral communication. During the seventeenth and eighteenth centuries, European newcomers who dwelt in dispersed pockets of settlement and trade utilized written texts to organize their business activities and their local governments but a considerable proportion of the population had only indirect access to these messages. Print technology, capitalist economic institutions, and nation-state ambitions provided the context in which British North American politicians created Confederation in 1867. The effect of electronic communication has been to increase the scale of human interaction in the twentieth century and, as a consequence, to challenge assumptions about stable identities and to make the nation more contingent than once seemed possible. These four moments in communication history -- moments associated with orality, textuality, print capitalism, and electronic technologies - have shaped Canada in ways that parallel American experience but also distinguish it from its neighbour.
Reading
[Note: I am not asking you to read entire books but will select chapters from each.]
Coursepack will be available
James W Carey: Communication as Culture: Essays on Media and Society (New York: Routledge 1989); Russell Johnston: Selling Themselves: The Emergence of Canadian Advertising (Toronto: University of Toronto Press 2000); Paul Levinson: Digital mcluhan: a guide to the information millennium (NY: Routledge 1999); Paul Litt: The Muses, the Masses, and the Massey Commission (Toronto: U of Toronto Press 1992); Philip Massolin: Canadian Intellectuals, the Tory Tradition, and the Challenge of Modernity, 1939-1970 (Toronto: University of Toronto Press 2001); Ian McKay: The Quest of the Folk: Antimodernism and Cultural Selection in Twentieth-Century Nova Scotia (Montreal: McGill-Queen's UP, 1994); H. V. Nelles: The Art of Nation-Building: Pageantry and Spectacle at Quebec's Tercentenary (Toronto: U of Toronto Press 1999); Walter Ong: Orality and Literacy: The Technologizing of the Word (London: Methuen 1982); Paul Rutherford Endless Propaganda: The Advertising of Public Goods (Toronto: University of Toronto Press 2000); Maria Tippett: Making Culture: English-Canadian Institutions and the Arts Before the Massey Commission (Toronto: U of Toronto Press 1990); Keith Walden: Becoming Modern in Toronto: The Industrial Exhibition and the Shaping of a Late Victorian Culture (Toronto: U of Toronto Press 1997).
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
(32 421)
PS -
From Reciprocity to NAFTA: US-Canadian Economic Relations (B)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; R. 201
(15.4.) Petra Dolata-Kreutzkamp
Das Proseminar befasst sich mit der Geschichte der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kanada bzw. British North America und den USA. Dabei werden die Entwicklungen der nationalen und regionalen Ökonomien und Märkte untersucht und die jeweiligen Befürworter und Gegner kontinentaler wirtschaftlicher Integration samt ihrer Argumente sowie die strukturellen Bedingungen für eine Kooperation analysiert. Als zeitliche Eckpfeiler gelten das erste Reziprozitäts-Abkommen von 1854, die nationalen Expansionen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die gescheiterten kanadischen Bundeswahlen von 1911 und die damit verbundene kanadische Absage an eine ökonomische Integration, die wirtschaftliche Kooperation im Zweiten Weltkrieg, die erste sektorale Integration durch den Auto Pact 1965, das US-Canada Free Trade Agreement von 1987 und die nordamerikanische Freihandelszone NAFTA.
Wichtige Themen werden die Energiepolitik, die Investitionstätigkeit sowie die Bedeutung multinationaler Unternehmen sein. Gleichzeitig werden alternative Konzepte zur kontinentalen Ausrichtung kanadischer Wirtschaftspolitik und Fragen nationaler Identität (Amerikanisierung, Protektionismus) berücksichtigt.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Quelleninterpretation, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur:WHITE, Randall. Fur Trade to Free Trade: Putting the Canada-U.S. Trade Agreement in Historical Perspective. Toronto: Dundurn Press, 1988
(32 481)
PS -
Reconstruction and Gilded Age (B)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; R. 319
(13.4.) Ingmar Probst
In der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurden die Voraussetzungen für das moderne Amerika, wie wir es heute kennen, geschaffen. Das Seminar setzt sich mit Entwicklungen und historischen Begebenheiten auseinander, die die Vereinigten Staaten von der Beendigung des Amerikanischen Bürgerkrieges bis hin zur Präsidentschaft Theodore Roosevelts entscheidend prägten. Diskutiert werden u.a. die Zivilisierung des sog. "Wilden Westens", die fortschreitende Industrialisierung und daraus resultierende Urbanisierung des Landes sowie die sozialen Bedingungen für ehemalige Sklaven und neue Einwanderer. Der Umgang mit verschiedenen Quellengattungen und eine Einführung in historisches Arbeit werden ebenfalls behandelt.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Quelleninterpretation, Referat, Hausarbeit
(33 203)
PS -
Britische Handelsinteressen in Lateinamerika 1760-1830
(2 SWS)(8 cr)
Di 16.00-18.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 04
(13.4.) Nikolaus Böttcher
Seit dem Spanischen Erbfolgekrieg zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das koloniale Hispanoamerika unmittelbar in die Auseinandersetzungen der europäischen Hegemonialmächte einbezogen. Die Verquickung von militärischen Aktionen und darauf folgenden privatwirtschaftlichen Initiativen von Kaufleuten vor dem Hintergrund der industriellen Revolution stellt eines der wichtigsten Phänomene der Kolonial- und Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit dar. Ziel des Seminars wird es sein, die allmähliche Einbeziehung Lateinamerikas in das eurozentrische kapitalistische Welthandelssystem gut ein halbes Jahrhundert vor der lateinamerikanischen Unabhängigkeit an Fallbeispielen deutlich zu machen. Dabei soll die Bedeutung von britischen Kaufleuten in Hispanoamerika in der späten Kolonialzeit analysiert werden. Im Mittelpunkt des Interesses stehen der Anstieg von Im- und Export, die Einführung von modernen Geschäftsformen und Veränderungen des Binnenmarktes, aber auch soziale Veränderungen wie der Anstieg der Sklaveneinfuhr infolge der wachsenden Zuckerproduktion und die wirtschaftliche und politische Emanzipation lokaler Eliten.
Literatur: Brading, D. (1971): Miners and Merchants in Bourbon Mexico, 1763-1818. Cambridge; Hancock, D. (1995): Citizens of the World. Cambridge; Koehn, N. F. (1994): The Power of Commerce. Economy and Governance in the First British Empire. Ithaca/London; Oostindie, G. J., ‘Die Karibik 1760-1820’, in: Bernecker, W.H./et al., Hg., Handbuch der Geschichte Lateinamerikas, Stuttgart 1994, Bd. II, S. 358-383. Poensgen, R., Die Familie Anchorena 1750-1875. Handel und Viehwirtschaft am Río de la Plata zwischen Vizekönigreich und Republik. Köln/Weimar/Wien 1998. Thomas, Hugh (1998): Cuba or The Pursuit of Freedom. London.
(14 252)
S -
Achtung! Änderung des Beginns
Goldene Zeiten? Islamische Kultur und Gesellschaft, 600-900

(2 SWS)(4/8 cr)
Do 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(22.4.) Gudrun Krämer
Das Seminar, das sich an Studierende ab dem 4. Fachsemester richtet, gilt dem frühen und klassischen Islam, der vor allem von heutigen Muslimen häufig als Goldene Zeit gesehen wird. An Themen wie Expansion und Konversion, Militär und Verwaltung, der Entwicklung juristischer und theologischer Schulen soll die Herausbildung einer spezifisch islamischen Gesellschaft exemplarisch untersucht werden.
Voraussetzungen: Islamwiss. Grundkenntnisse (V „Einführung in die Islamwissenschaft“), Arabischkenntnisse erwünscht
(14 256)
PS -
Achtung! Termin- und Raumänderung
Nationsbildungsprozesse im Osmanischen Reich

(2 SWS)(4 cr)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 26/130
(13.4.) Elke Hartmann
Die osmanische Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ist geprägt von den Bemühungen um die Durchsetzung moderner zentralstaatlicher Gewalt, denen die Loslösungstendenzen einzelner Regionen oder Gemeinschaften gegenüberstehen. Dabei gewann die Idee der Nation zunehmend an Bedeutung. Im Proseminar sollen die sehr unterschiedlichen Nationsbildungsprozesse in den verschiedenen Regionen des Osmanischen Reiches ebenso behandelt werden wie die Ansätze, den Begriff einer "Nation" zu definieren, unter dem sich das Reich insgesamt würde integrieren lassen. Es sollen aber auch exemplarisch die Tendenzen der Forschung zu diesem bis heute politisch hoch sensiblen Themenkomplex in den Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches kritisch betrachtet werden.
Teilnahmebedingungen: Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit; Voranmeldung erforderlich.
Einführende Lektüre: Donald Quataert, The Ottoman Empire, 1700-1922, Cambridge 2000 (wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt).
13 345
GK -
Frühe Neuzeit (15.-18. Jahrhundert) multimedial
(2 SWS)
Mo 8.15-9.45 - Koserstr. 20; Medienraum A 340
(19.4.) Arthur E. Imhof
Nähere Informationen: http://www.fu-berlin.de/aeimhof/ss04.htm
13 347
GK -
Französischer Kolonialismus, 16.-20. Jahrhundert (auch für Frankreichstudien)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(21.4.) Daniel Schönpflug
Der Grundkurs gibt einen Überblick über das "empire colonial français" von seinen Anfängen im 16. Jahrhundert über sein (im wesentlichen) Scheitern im 18. Jahrhundert bis zu seinem Wiederaufstieg im 19. und seinem Höhepunkt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Besonders hervorgehoben werden Wendepunkte (etwa der Siebenjährige Krieg mit England, die Revolution in San Domingue, die Kolonialpolitik der Dritten Republik), außerdem antikolonialistische Stimmen und Bewegungen. (Im WiSe 2004/5 wird dann ein Hauptseminar zur französischen Dekolonisation nach 1945 angeboten.)
Der Grundkurs gilt auch als Überblicksveranstaltung im Sinn der Diplomprüfungsordnung des "Bausteins Geschichte" in "Frankreichstudien".
Einführende Literatur: Jean Meyer u.a., Histoire de la France coloniale des origines à 1914 (1991); Denise Bouche, Histoire de la colonisation française, Bd. 2: Flux et reflux 1815-1962 (1991).
13 348
GK -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Dynastische Geschwisterbeziehungen in der europäischen Frühen Neuzeit

(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(19.4.) Claudia Jarzebowski
Herrschaft vollzieht sich in der Frühen Neuzeit auch und vor allem über Verwandtschaft. Eine geschickte Heirats- und Verlobungspolitik in all ihren Ausformungen (Verlobung von Ungeborenen, Verehelichung von Kindern, Mehrfachehen, Eheauflösungen durch Hinrichtung, nachträgliche Inzestverbote uvm.) konnte über weite Perioden bestimmend sein für die Politik eines ganzen Kontinentes. Gedacht sei an den Plan, die Habsburgerin Kunigunde mit dem Sultan des Osmanischen Reiches zu verheiraten. Gleichzeitig gibt die Frühe Neuzeit ein lebendiges Zeugnis davon, dass Verwandtschaft, auch die zwischen Brüdern und Schwestern, nicht vor Kriegen, Verwüstungen und Mord schützt. Dieser Grundkurs untersucht an ausgewählten Beispielen die Bedeutung, Potentiale und Grenzen (und damit die Relationen) von Verwandtschaft, insbesondere der zwischen Geschwistern, in der Konfiguration von Herrschaft auf verschiedenen Ebenen. In diesem Zusammenhang wird den seit dem frühen Mittelalter praktizierten Möglichkeiten, künstliche Geschwisterschaft herzustellen resp. biologische Geschwisterschaft aufzulösen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet und Verwandtschaft so als eine flexible Größe herausgestellt.
Einführende Literatur: Jussen, Bernhard: Patenschaft und Adoption im frühen Mittelalter. Künstliche Verwandtschaft als soziale Praxis. Göttingen 1997; Gerd Althoff: Verwandte, Freunde und Getreue: Zum Stellenwert der Gruppenbindungen im früheren Mittelalter. Darmstadt 1990.
13 349
GK -
Religion und Mission vom 16. - 18. Jahrhundert
(2 SWS)
Blockveranstaltung: Die Vorbesprechung findet am 5.3.2004, 12.00-17.00 Uhr - Koserstr. 20, A 163, statt. Die weiteren Termine werden bei der Vorbesprechung festgelegt.
Anmeldung bitte bei Frau Ighreiz unter 030-838-54381 oder per E-Mail: ighreiz@zedat.fu-berlin.de bis zum 29.2.2004.

  Michaela Hohkamp
Die fruehneuzeitliche Welt ist auch eine religioese Welt. Verschiedene Religionen und religioese Gebraeuche haben das Leben der Menschen auf vielfaeltigste Art gepraegt. Mission und besonders die christliche Mission hat in diesem Kontext immer schon eine wichtige Rolle gespielt. Dies gilt vor allem fuer die Epoche der Fruehen Neuzeit, die mit der weltweiten europaeischen Expansion seit Ende des 15. Jahrhunderts einsetzt. In dieser Phase der Geschichte treffen die verschiedensten Kulturen aufeinander. Das Ziel dieses Grundkurses wird es sein, am Beispiel der jesuitischen und pietistischen Mission dieses Aufeinandertreffen der Kulturen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und dabei Grundlagenwissen ueber die fruehneuzeitliche Welt zu vermitteln. Dem Zusammenhang von Religion und Politik gilt in diesem Kontext das Hauptaugenmerk. Zu fragen ist: wer hat die Missionen initiiert, wer waren ihre Traeger, welche Ziele sind mit ihr verbunden gewesen, mit welchen Mitteln ist sie betrieben worden, an wen richtete sie sich und vor allem: welche Spuren hat sie bei den Missionierten und Missionierenden hinterlassen? Reicht es aus, Mission als einseitigen, europaeisch hegemonialen Akt zu begreifen?
13 350
GK -
Achtung! NEU
Der Dreißigjährige Krieg

(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(19.4.) Silke Törpsch
Was war der Dreißigjährige Krieg? Historiker des 19. und des 20. Jahrhunderts haben den Dreißigjährigen Krieg als katastrophales Großereignis der europäischen Geschichte beschrieben. Die Ordnungs- und Deutungsmuster dieser Darstellungen sind "Konflikt zweier Staatenblöcke", "Staatsbildungskrieg", "Kampf um ständische oder absolutistische Herrschaft", "Konfessionskrieg". In dieser Sicht verschwinden zumeist die durchaus unterschiedlichen Wirkungen des Krieges auf lokaler und regionaler Ebene und die Erfahrungen der historischen Akteure. Wir wollen in diesem Grundkurs typische Interpretationen des Dreißigjährigen Krieges kritisch überprüfen und mit Hilfe geschlechtergeschichtlicher und mikrohistorischer Methoden und der Perspektive der Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte andere Deutungen erarbeiten. Denn neben den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Auswirkungen des Krieges haben die Zeitgenossen die Jahre von 1618-1648 vor allem auch als eine "Zeit verdichteten Sterbens" (Benigna v. Krusenstjern) wahrgenommen.
Einführende Literatur: Benigna von Krusenstjern; Hans Medick (Hg.), Zwischen Alltag und Katastrophe. Der Dreißigjährige Krieg aus der Nähe, Göttingen 1999; Johannes Burkhardt, Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt/M. 1992; Klaus Bußmann; Heinz Schilling (Hg.), 1648. Krieg und Frieden in Europa, 3 Bde., München 1998 (Die Texte der beiden Aufsatzbände finden Sie auch unter www.lwl.org/westfaelischer-friede/wfd-dok.htm unter der Rubrik Ausstellungen).
(32 002)
GK -
Understanding North America (II): Interdisziplinärer Grundkurs
(6 SWS)(10 cr)
Vorlesung
[Bitte beachten: Die beiden Sitzungen am Fr., 16.04. (10-12 und 14-16 Uhr) finden gegenüber im Ethnologischen Museum, Lansstr. 8 statt.]

Fr 10.00-12.00 Fr 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; R 340
(16.4.) Andreas Etges,
N. N.,
Carl-Ludwig Holtfrerich,
Harald Wenzel
Im Rahmen des 6 SWS umfassenden, interdisziplinären Grundkurses "Understanding North America" sollen Studierende im ersten Semester grundlegende inhaltliche Kenntnisse ihres Studiengegenstandes "Nordamerika" vermittelt werden. Mit Hilfe von computergestützten Lehr- und Lernmaterialien werden die Studierenden mit den Grundlagen der Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA vertraut gemacht. Vorrangiges Lernziel ist dabei die Aneignung inhaltlichen Fachwissens bei gleichzeitiger Sensibilisierung für disziplinäre und disziplinenübergreifende Problemzusammenhänge und Fragenkomplexe. Darüber hinaus soll Medienkompetenz im Sinne eines fachspezifischen Umgangs mit online-Dokumenten und Archiven und einer kritischen Nutzung von Internet-Informationen vermittelt werden.

"Understanding North America" ersetzt den alten Grundkurs Geschichte und die Ringvorlesung und ist für alle Studierenden des Magisterstudiengangs Nordamerikastudien obligatorisch. Darüber hinaus bietet der neue Grundkurs insbesondere Amerikanisten und Neuzeithistorikern der Magister- und Lehramtsstudiengänge Gelegenheit, sich die Grundzüge der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Vereinigten Staaten seit der Kolonialzeit zu erarbeiten.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme an Vorlesung und Tutorium, Kurzessays und andere fachspezifische Aufgaben, die zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben werden.
Einführende Literatur: Das gesamte Kursmaterial wird online zur Verfügung gestellt. Die Vorbereitung des Lehr- und Lernmaterials wird von der FU im Rahmen des gleichnamigen e-learning Projektes gefördert. Nähere Informationen zu den inhaltlichen und didaktischen Zielen des Projektes finden Sie unter www.fu-berlin.de/jfki/history.
  Übung
Mi 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; Raum 319
(21.4.)  
  Mi 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; Raum 201 (21.4.)  
  Mi 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; Raum 203 (21.4.)  
13 351
GK -
Modernisierungsprozesse in Osteuropa: Theorien und empirische Befunde
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55; Raum 101
(13.4.) Holm Sundhaussen
Der östliche Teil Europas bzw. seine drei Teilregionen (das engere Osteuropa, Ostmittel- und Südosteuropa) haben im Verlauf des 19. und 20 Jh. drei große Umbruchprozesse erlebt: die vorsozialistische, die sozialistische und postsozialistische Transformation. Ziel des Seminars ist es, die theoretischen und methodischen Instrumentarien der Modernisierungsforschung auf konkrete Beispiele aus dem osteuropäischen Raum anzuwenden, nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Wandlungsprozesse zu fragen und diese in einen gesamteuropäischen Kontext einzuordnen.
Einführende Literatur:Eine Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des Wintersemesters 2003/04 auf die homepage des Arbeitsbereichs Geschichte & Kultur am Osteuropa-Institut gestellt (www.oei.fu-berlin.de/~geku).
(33 202)
GK -
Die Guerilla in historischer Perspektive
(2 SWS)(6 cr)
Mi 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 201
(14.4.) Nikolaus Böttcher
Der Begriff Guerilla (kleiner Krieg) entstand während des Unabhängigkeitskriegs in Spanien gegen die französischen Invasions- und Besatzungstruppen Napoleons. Im Verlauf des 19. Jh. bis zum Ende des 2. Weltkriegs wurde diese Form der irregulären Kriegführung zunehmend in die Operationen regulärer Heere integriert, war also noch Bestandteil bzw. taktische Beigabe der konventionellen Strategie innerhalb eines regulären Großen Kriegs. Die Bedeutung der irregulären Kriegführung änderte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. mit dem revolutionären Krieg in China, den Kolonialkriegen in Indochina und Algerien, der Kubanischen Revolution sowie dem Vietnam-Krieg. Der Guerilla-Krieg wurde zur bevorzugten Kampfform der sozialen und nationalen Emanzipationsbewegungen in der Dritten Welt. Ziel des Seminars ist es, die Bedeutung der Guerilla als politisches und soziales Phänomen herauszuarbeiten. In Bezug auf Lateinamerika stehen die Guerillabewegungen in Kuba, Nikaragua und El Salvador im Vordergrund.
Literatur: Asprey, Robert (1976): War in the Shadows: The Guerilla in History. London; Laqueur, Walter (1976): Guerilla: A Historical and Critical Study. Boston; Ders. (2003): Krieg dem Westen. Terrorismus im 20. Jahrhundert. München; Münckler, Herfried (2003): Die neuen Kriege. Hamburg; Pereyra, Daniel (1994): Del Moncada a Chiapas - Historia de la lucha armada en América Latina. Madrid; Schmitt, Carl (1963): Theorie des Partisanen. Berlin.
(33 200)
GK -
Einführung in die Kolonialgeschichte Lateinamerikas
(2 SWS)(6 cr)
Fr 10.00-12.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 201
(16.4.) Bernd Hausberger
Der Grundkurs bietet einen Überblick über die koloniale Geschichte Lateinamerikas. Besonders behandelt werden sollen Aufbau und Struktur der weltlichen und kirchlichen Verwaltung Lateinamerikas im Zeitalter der kolonialen Herrschaft, die Entwicklung der Sozialstrukturen, mit besonderer Berücksichtung der Stellung der indigenen Bevölkerung, der Aufbau der kolonialen Wirtschaft und die Stellung Lateinamerikas im Weltsystem der frühen Neuzeit. Darüber hinaus können je nach Interesse der anwesenden Studenten auch andere Themenbereiche zumindest angesprochen werden.
Einführende Literatur:
Bakewell, Peter J.: A History of Latin America. Empires and Sequels, 1450-1930 (Malden 1997).
Bernecker, Walther L./etc. (Hg.): Handbuch der Geschichte Lateinamerikas, Bde. 1-2 (Stuttgart 1992 ff).
Burkholder, Mark A./Johnson, Lyman L. (1994): Colonial Latin America, Oxford.
Edelmayer, Friedrich/etc. (Hg.): Die beiden Amerikas. Die Neue Welt unter kolonialer Herrschaft, (Frankfurt a. M./Wien 1996).
Edelmayer, Friedrich/etc. (Hg.): Die Neue Welt. Süd- und Nordamerika in ihrer kolonialen Epoche (Wien 2001).

Hauptstudium

13 356
HS -
Hexereidiskurse in der Frühen Neuzeit (auch für Frankreich-Studien)(A)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(14.4.) Claudia Ulbrich,
Thomas Max Safley
Im Mittelpunkt dieses geschlechtergeschichtlichen Hauptseminars stehen die großen Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit. Sie sollen vor allem unter historiographischen und diskurstheoretischen Aspekten untersucht werden. Wir werden Texte über Magie und Hexerei aus dem 16. und 17. Jahrhundert lesen und uns dabei von einer Frage Lucien Febvres inspirieren lassen: Wie konnte es kommen, dass die aufgeklärtesten Menschen jener Zeit an Hexen und Dämonen glaubten? Es geht im Seminar also hauptsächlich um eine Geschichte der Wissenschaft und der Mentalitäten. Darüber hinaus soll gefragt werden, wie bestimmte Vorstellungen über das weibliche Geschlecht entstanden bzw. tradiert worden sind und wer welchen Gebrauch von den Traktaten über Hexen und Dämonen gemacht hat.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz über e-mail (ighreiz@zedat.fu-berlin.de) oder Zi. 382.
Einführende Literatur: Merry Wiesner, Women and Gender in early Modern Europe, 2.Ed. Cambridge 2000 (esp. p. 264-287); Diane Purkiss, The Witch in History: Early Modern and Twentieth Century Representations, London 1996; Elspeth Whitney, The witch ‚she'/the historian ‚he': gender and the historiography of the European witch hunts, in: Journal of Women's History 7, 1995, 77-101.Gerhild Scholz Williams, Defining Dominion. The Discourses of Magic and Witchcraft in Early Modern France and Germany, Ann Arbor 1995
13 357
HS -
Macht und Herrschaft im Osmanischen Reich und im europäischen Vergleich (16. Jh.) (A)
(2 SWS)
(auch für Frankreich-Studien)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20
(13.4.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele
Ziel dieses interdisziplinären Seminars ist es, Frauen in den Machtzentren des Osmanischen Reiches und der europäischen Höfe im Vergleich zu untersuchen. Auf diesem Weg sollen wesentliche Strukturen vormoderner Herrschaft herausgearbeitet werden. Als geeigneter Ansatzpunkt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zu finden, bieten sich die verschiedenen Frauenrollen in den Palästen (Mütter, Ehefrauen, Töchter, Maitressen, Schwestern, Witwen) an. In diesem Seminar wird Studierenden der Geschichtswissenschaft, der Turkologie, der Islamwissenschaft und vergleichbarer Fachrichtungen die Möglichkeit geboten, interdisziplinär zu arbeiten.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz, Koserstr. 20, Zi. 382.
Einführende Literatur: Leslie P. Peirce, The Imperial Harem: Women and Sovereignty in the Ottoman Empire. N.Y.-Oxford 1993; Faroqhi, Suraiya: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20., Natalie Zemon Davis, Frauen, Politik und Macht, in: Arlette Farge, Natalie Z. Davis, Frühe Neuzeit (= Geschichte der Frauen, Bd. 3), Frankfurt/M. u.a. 1994189-210, Regina Schulte, Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500, Frankfurt/M. 2002, Waltraud Heindl/Regina Schulte, Höfische Welt (=L'Homme. Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 2, 1997) Wien 1997.
13 358
HS -
Die Unabhängigkeitserklärungen der Niederlande 1581 und der USA 1776 in ihren historischen Zusammenhängen und im methodisch-systematischen Vergleich (A)
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125
(14.4.) Reimer Hansen
In diesem HS sollen zwei historische Texte von weltgeschichtlicher Bedeutung, das Plakkaat van Verlatinge 1581 und die Declaration of Independence 1776, in ihren vielfältigen entstehungs-, verlaufs- und wirkungsgeschichtlichen Zusammenhängen idiographisch und vergleichend untersucht, bestimmt und eingeordnet werden. Dabei wird das Interesse der Seminararbeit insbesondere dem realgeschichtlichen Kontext des Konflikts der Generalstaaten der Vereinigten Niederlande mit ihrem Landesherrn und der 13 nordamerikanischen Kolonien bzw. United States of America mit ihrem Mutterland, den jeweiligen Ursachen, Motiven und Begründungen, dem formalen Aufbau sowie dem politischen, mentalitäts- und ideengeschichtlichen Gehalt beider Unabhängigkeitserklärungen zu gelten haben. Sie sollen in gemeinsamer Quelleninterpretation und speziellen Referaten erarbeitet und abschließend unter den leitenden Gesichtspunkten des Themenplans miteinander verglichen und zusammenfassend beurteilt und erklärt werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung in den Sprechstunden der vorlesungsfreien Zeit.
Einführende Literatur: Plakkaat van Verlatinge 1581. Facsimile-uitgave van de originele druk. Inleiding, transcriptie en vertaling in hedendaags Nederlands v. M.E.H.N. Mout, s'Gravenhage 1979; deutsche Übersetzung: L. Blok, K. Vetter, Die Unabhängigkeitserklärung der Niederlande von 1581, in: ZfG 34 (1986), S. 708-720; The Declaration of Independence. The evolution of the text as shown in facsimiles of various drafts by its author, Thomas Jefferson, by J.P. Boyd, Princeton 1945; Erich Angermann, Ständische Rechtstraditionen in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, in: HZ 200 (1965), S. 61-91; H.-U. Wehler (Hg.), 200 Jahre amerikanische Revolution und moderne Revolutionsforschung (= Geschichte und Gesellschaft, Sonderheft 2), Göttingen 1976.
13 359
HS -
Beginn der Neuzeit (Renaissance, Reformation) multimedial (A)
(2 SWS)
Di 8.15-9.45 - Koserstr. 20; Medienraum A 340
(13.4.) Arthur E. Imhof
Nähere Informationen: http://www.fu-berlin.de/aeimhof/ss04.htm
13 360
HS -
Die internationale Antisklavereibewegung (Abolitionismus), 18. bis 20. Jahrhundert (auch für Frankreich-Studien) (A/B)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125
(16.4.) Gisela Bock
Das Hauptseminar behandelt, an Hand von Quellen und Forschungen, wichtige Etappen und Probleme des Themas: frühneuzeitliche Stimmen gegen die Sklaverei, die Sklaverei-Frage in der Französischen und der Amerikanischen Revolution, das Verhältnis von wirtschaftlichen und religiös-humanitären Motiven in der Antisklavereibewegung, deren Bedeutung als erste transnationale Organisation, die Rolle von Frauen in der Antisklavereibewegung, der Wandel der Rolle Englands von der führenden Sklavenhandels- zur führenden Antisklavenhandels-Nation, die allmähliche internationale Durchsetzung des Verbots von - zuerst - Sklavenhandel und - später - Sklaverei, die Zusammenhänge zwischen Sklaverei, Antisklaverei und Kolonisierung Afrikas und schließlich die Entstehung und Bedeutung der Antisklaverei-Konventionen des Völkerbunds und der Vereinten Nationen.
Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Literatur.
Einführende Literatur: Seymour Drescher & Stanley L. Engermann (Hg.), A Historical Guide to World Slavery (1998); Seymour Drescher, From Slavery to Freedom: Comparative Studies in the Rise and Fall of Atlantic Slavery (1999); Hugh Thomas, The Slave Trade: The History of the Atlantic Slave Trade, 1440-1870 (1997); Robin Blackburn, The Overthrow of Colonial Slavery 1776-1848 (1988); Howard Temperley, British Anti-Slavery 1833-1870 (1972); Clare Midgley, Women Against Slavery: the British Campaigns 1780-1870 (1992); Kathryn Kish Sklar, Women's Rights Emerges Within the Anti-Slavery Movement (2000); Lawrence C. Jennings, French Anti-Slavery: The Movement for the Abolition of Slavery in France 1802-1848 (2000).
13 368
HS -
Achtung! NEU
Meinecke und Machiavelli: alte Ideengeschichte und neue Intellectual History (A/B)

(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 320
(16.4.) Gisela Bock
Der 50. Todestag Friedrich Meineckes (1862-1954), dessen das Friedrich-Meinecke-Institut unlängst gedacht hat, soll Anlaß dazu sein, sich mit unserem Namenspatron zu befassen. Im Zentrum des Seminars steht das bedeutendste seiner Werke: Die Idee der Staatsräson in der neueren Geschichte (1924, auch auf Englisch als Machiavellism: the Doctrine of Raison d'E-tat and its Place in Modern History seit 1957 mehrfach erschienen). Obwohl Machiavelli (1469-1527) nicht der Schöpfer des Begriffs "Staatsräson" war, galt er Meinecke als einer der hervorragendsten Theoretiker der ragion di Stato und nimmt in dem Pionierwerk Meineckes einen entsprechend prominenten Platz ein. Um das Werk und die "Staatsräson" zu verstehen, werden neben Machiavelli und einigen weiteren Quellen Meineckes auch andere Darstellun-gen der Geschichte der Staatsräson herangezogen. Zweitens geht es um Meineckes Die deut-sche Katastrophe (1946, ebenfalls auch auf Englisch seit 1950 mehrfach erschienen) und dar-in vor allem um sein Konzept des "Massenmachiavellismus", mit dem er den Nationalsozia-lismus zu verstehen suchte (und damit in seiner Gelehrten-Generation nicht allein stand). Drit-tens – und methodisch gesehen – geht es um die politische Ideengeschichte bzw. Geistesge-schichte, wie sie Meinecke (mit einigen anderen Gelehrten) begründet hat. Sie soll hier nicht etwa (wie das seit den 1960/70er Jahren üblich war und zuweilen noch ist) "der" Sozialge-schichte entgegengestellt werden, sondern der intellectual history (oder neueren politischen Ideengeschichte), wie sie von John Pocock und Quentin Skinner in den 1970/80er Jahren be-gründet wurde. Dazu gibt es einen Reader mit methodischen Texten. – Alle Teilnahmewilli-gen sollten zu Semesterbeginn aus Die Idee der Staatsräson zumindest die Kapitel 1, 2, 3, 6 des I. Teils, Kap. 5 des II. Teils und Kap. 5 des III. Teils gelesen haben.
Literatur: Friedrich Meinecke, Die Idee der Staatsräson in der Neueren Geschichte (1924, neueste Ausgabe1963); ders., Die deutsche Katastrophe (1946); Niccolò Machiavelli, Der Fürst und Kleinere Schriften, Einl. v. Friedrich Meinecke (1923); Niccolò Machiavelli, Il Principe/Der Fürst, ital.-dt., Reclam 1219. – Maurizio Viroli, From politics to reason of sta-te: The acquistion and transformation of the language of politics 1250-1600 (1992); Herfried Münkler, Im Namen des Staates. Die Begründung der Staatsräson in der Frühen Neuzeit (1987); Gisela Bock, Civil discord in Machiavelli's Istorie Fiorentine, in: dies., Quentin Skin-ner, Maurizio Viroli (Hg.), Machiavelli and Republicanism (1990); Quentin Skinner, The Foundations of Modern Political Thought, Bd. I: The Renaissance (1978); ders., Meaning and understanding in the history of ideas (u.a. Beiträge) in: James Tully (Hg.), Meaning and Con-text: Quentin Skinner and his Critics (1988); ders., Visions of Politics, Bd. I: Regarding Me-thod (2002). Infos: Kindlers Neues Literatur-Lexikon Bd. 11 (1988); H.-U. Wehler (Hg.), Deutsche Historiker, Bd. I (1971); Volker Reinhardt (Hg.), Hauptwerke der Geschichts-schreibung (1997).
13 361
HS -
Galizien als historische Kulturlandschaft (B)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(16.4.) Gertrud Pickhan
Galizien galt im Kontext des Habsburger Reiches als "Armenhaus Europas", das gleichzeitig Schauplatz gewalttätiger Nationalitätenkonflikte war. Wegen seiner wirtschaftlichen Rückständigkeit wurde es auch als "Halb-Asien" (Karl Emil Franzos) bezeichnet. Parallel dazu entstand jedoch ein durch Literatur und moderne Massenmedien kolportierter "Mythos Galizien", der den östlichen Raum der k.u.k. Monarchie nostalgisch verklärte. In der Lehrveranstaltung soll die historische Entwicklung Galiziens als multikultureller Begegnungsraum untersucht und gleichzeitig nach den Hintergründen für die Konstruktion des "Mythos Galizien" und dessen konstitutiven Merkmalen gefragt werden. Da das Seminar gleichzeitig als Vorbereitung einer Exkursion dienen soll, wird bereits Ende des Wintersemesters eine Vorbereitungssitzung stattfinden, bei der auch eine Literaturliste verteilt wird.
Einführende Literatur: Europa erlesen. Galizien, hg. von Stefan Simonek und Alois Woldan. Klagenfurt 1998.
13 362
HS -
"Amerika, Du hast es besser". Europas Amerika, 1800-1914 (B)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(20.4.) Sebastian Conrad
Amerika spielte für das Selbstverständnis Europas im 19. Jahrhundert eine zentrale Rolle. In diesem Hauptseminar sollen die verschiedenen Facetten dieses Verhältnisses - politische Theorie, die Sozial- und Mentalitätsgeschichte der Auswanderung, Reiseliteratur und kulturelle Einflüsse, der europäische Indianer- und Sklavereidiskurs, Weltausstellungen und Amerika als Inkarnation der Moderne, Weltpolitik und koloniale Phantasien - behandelt und diskutiert werden.
Einführende Literatur: Alexander Schmidt-Gernig (Hg), Amerika erfahren, Europa entdecken, Berlin 1999; Harry Liebersohn, Aristocratic Encounters. European Travelers and North American Indians, Cambridge 1998.
13 363
HS -
Europäisches Bürgertum im 19. und 20. Jahrhundert (auch für Frankreichstudien)(B)
(2 SWS)
Di 8.00-10.00 - Kosserstr. 20; A 163
(13.4.) Gunilla Budde
Kaum eine Gesellschaftsformation ist mittlerweile so gut erforscht wie das Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Ob man dagegen im 20. Jahrhundert noch von einem Bürgertum sprechen kann, ist bislang eher umstritten. Das Seminar will der Entwicklung des Bürgertums von seiner Formationsphase Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart nachgehen. Dabei sollen wechselnde - und bleibende - Frontstellungen, Werthaltungen, Lebensentwürfe auf gesellschaftlichen, politischer und kultureller Ebene untersucht werden.
Teilnahmebedingung: Zwischenprüfung
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich.
Einführende Literatur: Peter Lundgreen (Hg.), Sozial- und Kulturgeschichte des Bürgertums, Göttingen 2000.
13 364
HS -
Die europäischen Revolutionen 1848/49 (auch für Frankreich-Studien)(B)
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(14.4.) Ulrike Paul
Die Feiern zum 150. Jubiläum der Revolutionen von 1848/49 waren nicht nur ein multimediales Großereignis - Ausstellungen in fast allen deutschen Städten, eine Flut wissenschaftlicher und populärer Publikationen, Fernsehsendungen, Radiofeatures, Sonderausgaben der Zeitschriften und Zeitungen, von Studierenden oder SchülerInnen gestaltete Internetseiten, Tagungen, Kolloquien, Festreden, Ehrungen ... -, sondern auch willkommener Anlaß, die europäische Dimension dieser Revolution(en) stärker zu betonen und die politisch-kulturellen wie die sozialen "Revolutionen in der Revolution" neu zu gewichten. Die seither nicht abgebrochenen Diskussionen sollen in diesem Hauptseminar aufgegriffen werden, dessen Hauptaugenmerk den Revolutionen in Deutschland und Europa gilt. - Persönliche Anmeldung in den Feriensprechstunden erforderlich.
Einführende Literatur: Frank Lorenz Müller, Die Revolution von 1848/49 (= Geschichte Kompakt), Darmstadt 2002; 1848. Revolution in Deutschland, hrsg. v. Christoph Dipper und Ulrich Speck, Frankfurt a.M., Leipzig 1998; Revolution in Deutschland und Europa 1848/49, hrsg. v. Wolfgang Hardtwig, Göttingen 1998; 1848/49 in Europa und der Mythos der Französischen Revolution, hrsg. v. Irmtraud Götz von Olenhusen, Göttingen 1998; Europa 1848. Revolution und Reform (= Politik und Gesellschaftsgeschichte Bd. 48), hrsg. v. Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt und Dieter Langewiesche, Bonn 1998.
13 365
HS -
Die Lebensreformbewegungen (1880-1933)(B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163
(19.4.) Uwe Puschner
In Reaktion auf Industrialisierung, Urbanisierung und einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden als typisches deutsches und bürgerliches Phänomen zahlreiche Lebensreformbewegungen, deren Ideen und Organisationen z.T. bis in die Gegenwart fortwirken. Die Vielfalt dieser Reformbewegungen (und ihrer Klientel) wird in dem Hauptseminar ebenso thematisiert werden wie nach den spezifischen Gründen für ihr Entstehen, den weltanschaulichen Fundamenten und Vorstellungen und den gesellschaftlichen Zielen und Erfolgen zu fragen sein wird. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Hauptseminar ist die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden!
(28 670)
HS -
Öffentliche Kommunikation in geschichts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive in der Neuesten Zeit
(2 SWS)(12/1 cr)
Di 18.00-20.00 - FMI, Koserstr. 20, 14195 Berlin; A 163
(13.4.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung wird Fragen und Probleme kommunikationshistorischer Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien ebenso exemplarisch behandeln wie die der Darstellung und der Wissenschaftsgeschichte. In der ersten Sitzung werden das ausgewählte Arbeitsgebiet und zentrale Fragestellungen vorgestellt, in der dritten entscheidet eine Klausur über die weitere Teilnahme.

Einführende Literatur: Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21.
13 366
HS -
Antisemitismus und Antikommunismus (B)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Wolfgang Wippermann
Antisemitismus wird heute verurteilt, Antikommunismus dagegen gefeiert. Beide Ideologien scheinen also kaum etwas miteinander gemein zu haben. Den noch sind sie im nationalsozialistischen Feindbild von der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" eine Verbindung eingegangen. Anhand von schriftlichen, aber auch bildnerischen Quellen und Filmen wollen wir die Entstehung, Entwicklung und Wirkung dieses Feindbildes analysieren. Dabei holen wir weit aus und skizzieren zunächst die Geschichte des Antisemitismus, um dann auf den Antikommunismus und schließlich auf die Verbindung beider Ideologien einzugehen. Zur Vorbereitung sollte man sich mit der Geschichte des Antisemitismus vertraut machen.
Einführende Literatur:Alex Bein, Die Judenfrage. Biographie eines Weltproblems, Bd. 1-2, Stuttgart 1980; Jacob Katz, Vom Vorurteil bis zur Vernichtung. Der Antisemitismus 1700-1933, München 1988; Léon Poliakov, Geschichte des Antisemitismus, Bd. 1-8, Worms 1977-1988.
13 367
HS -
Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (B)
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(16.4.) Rolf Winau
Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses von 1933 war eines der zentralen Instrumente des nationalsozialistischen Regimes, mit dem es seine Vorstellungen von der Aufartung des deutschen Volkes in die Tat umsetzte. Im Seminar sollen thematisiert werden: biologische und politische Grundlagen der Eugenik, Sterilisationsgesetzgebung im Europäischen und außereuropäischen Vergleich, Vorläufer und Entstehung des Gesetzes, Um- und Durchsetzung des Gesetzes, Einschätzung des Sterilisationsgesetzes nach 1945 und sich daraus ergebende Folgen.
Einführende Literatur: Joachim Müller: Sterilisation und Gesetzgebung bis 1933, Husum 1985. Gisela Bock: Zwangssterilisation im Nationalsozialismus, Opladen 1986.
13 369
HS -
Historische Räume Europas
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55; 121
(14.4.) Holm Sundhaussen
Wodurch unterscheidet sich die historische Entwicklung Osteuropas und seiner Teilräume (Russlands, Ostmittel- und Südosteuropas) von derjenigen im westlichen und mittleren Teil des Kontinents? Anhand ausgewählter Aufsätze zur Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte sollen strukturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten sowie Prozesse der Divergenz und Konvergenz zwischen den historischen Regionen Europas diskutiert werden.
Pro Sitzung werden ein bis zwei (von allen Teilnehmern zu lesende!) Texte besprochen.
Lit.: Eine Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des WiSe 2003/04 auf die homepage des Arbeitsbereichs Geschichte & Kultur am OEI gestellt (www.oei.fu-berlin.de/~geku).
(31 020)
Seminar, Modul A -
Die Deutschen im Russischen Reich und in der Sowjetunion
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55; 101
(13.4.) Jutta Petersdorf
Die Lehrveranstaltung geht der Frage von Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der bewegten, über 200-jährigen Zugehörigkeit der Deutschen zum russischen bzw. sowjetischen Staat nach. Im Mittelpunkt steht die Geschichte der zwei unterschiedlichen Gesellschaftstypen, der Nachkommen der Kolonisten und der deutschsprachigen Stadtbevölkerung. Behandelt werden unter anderem Probleme des aufkommenden Nationalismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration, wechselseitige außenpolitische Bezüge, Vertreibung und Deportation.
Einführende Literatur: Detlef Brandes, Margarete Busch, Kristina Pavlovic (Hg.), Bibliographie zur Geschichte und Kultur der Rußlanddeutschen, Bd. 1 u. 2, München 1994 u. 1999; Andreas Kappeler, Boris Meissner, Gerhard Simon (Hg.), Die Deutschen im Russischen Reich und im Sowjetstaat, Köln 1987; Alfred Eisfeld, Detlef Brandes, Wilhelm Kahle, Die Rußlanddeutschen, München 1992; Detlef Brandes, Von den Zaren adoptiert. Die deutschen Kolonisten und die Balkansiedler in Neurußland und Bessarabien 1751-1914, München, Wien 1993; Dittmar Dahlmann, Ralph Tuchtenhagen, Die Deutschen an der Wolga 1860-1917, Essen 1994; Dittmar Dahlmann, Karl-Heinz Ruffmann (Hg.), Deutsche in St. Petersburg und Moskau vom 18. Jh., Z. Nordost-Archiv, Bd. III: 1994/1; A. Eisfeld, V. Herdt (Hg.), Deportation, Sondersiedlung, Arbeitsarmee. Deutsche in der Sowjetunion 1941-1956, Köln 1996; Nemcy Rosii. Enciklopedija, Bd. 1, A-I, Moskau 1999.
(31 021)
HS -
Machtgestalten. Porträts sowjetischer Staatsführer (B)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55
(15.4.) Jutta Petersdorf
Die Personifizierung von Macht und Herrschaft, im autokratischen Russland fest verankert, gehörte zu jenen "Muttermalen" der alten Gesellschaft, kraft derer sich nach einer siegreichen militärischen Auseinandersetzung im Bürgerkrieg trotz vehementer Gegenreden und wider besserer Einsichten der schwierige Weg zu einer völligen Veränderung der russischen Gesellschaft mit Blick auf die sozialistisch/kommunistische Umgestaltung bahnen ließ. In den sieben Jahrzehnten der Sowjetunion folgten alle ihrer Staatsführer diesem Grundprinzip, obgleich sie sich von ihren Ansprüchen her und dem Wesen nach stark voneinander unterschieden und keinesfalls miteinander vergleichbar waren. Kontinuitäten und Diskontinuitäten sollen in der Lehrveranstaltung als Einschätzungen der sowjetischen Periode russischen Geschichte erarbeitet werden.
Einführende Literatur: Dmitri Wolkogonow, Die sieben Führer, Frankfurt a.M. 2001; Michal Reimann, Lenin, Stalin, Gorbacov. Kontinuität und Brüche in der sowjetischen Geschichte, Hamburg 1987; Strobe Talbott (Hg.), Chruschtschow erinnert sich, Reinbek b. Hamburg 1971; R. Medvedev, Licnost` i epocha. Politiceskij portret L.I. Brežneva, Moskau 1991; R. Medvedev, Gensek iz Lubjanki, Moskau 1993; Michail Gorbatschow, Erinnerungen, Berlin 1995.
(32 462)
HS -
Communication in the Early Modern Atlantic World (A)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 319
(19.4.) Rosalind Beiler
Between the beginning of the seventeenth century and end of the eighteenth, the British Empire became a major force in the Atlantic world. This seminar examines the role of communication in the rise of what some historians have called the "First British Empire." We will study the ways communication shaped colonization efforts -- from recruiting immigrants and determining policies towards American Indians to administering and governing American settlements. In addition, we will look at the connection between correspondence and commerce, the way transatlantic religious networks functioned, and the role of communication channels in maintaining family and community relationships. Our main goal will be to understand how time, space, and transferring ideas and information across the ocean shaped the British Atlantic world.
Course Requirements: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Suggested Reading: Ian Steele, The English Atlantic, 1675-1740: An Exploration of Communication and Community (New York: Oxford University Press, 1986); John Brewer, The Sinews of Power (New York: Alfred Knopf, 1989); D. W. Meinig, The Shaping of America, vol. I: Atlantic America, 1492-1800 (1986); Alison Olson, Making the Empire Work: London and American Insterest Groups, 1690-1790 (Cambridge, MA: Harvard University Press, 1992); David Cressy, Coming Over: Migration and Communication between England and New England in the Seventeenth Century (Cambridge: Cambridge University Press, 1987).
(32 431)
HS -
Achtung! Änderung der Zeit und des Raums
Geschichte und Erinnerung (B)

(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 340
(15.4.) Andreas Etges
Der konservative Historiker Michael Stürmer schrieb 1986 im Rahmen des Historikerstreits, "dass in einem geschichtslosen Land die Zukunft gewinnt, wer die Erinnerung füllt, die Begriffe prägt und die Vergangenheit deutet". Dass Geschichte nicht gleich "Vergangenheit" ist, dass heftig um ihre Interpretation und Deutung, um die "Erinnerung" gestritten wird, zeigen die Auseinandersetzungen um die Wehrmachtsausstellung, die Ausstellung zur RAF oder der Bau des Holocaust-Mahnmals in Deutschland.
Auch in den Vereinigten Staaten sind Geschichte und Erinnerung hochpolitisch und umstritten. Anhand solcher Themenfelder wie Zweiter Weltkrieg, Vietnam, Sklaverei und Bürgerrechte, Indianerpolitik und Holocaust wird das Seminar - auch in international vergleichender Perspektive - das Spannungsverhältnis von Geschichte, Erinnerung und Erinnerungspolitik beleuchten. Konkrete Untersuchungsgegenstände für die beschriebenen Themen umfassen Geschichtswissenschaft, Denkmäler, Museen, Ausstellungen, National Parks/Historic Sites/Monuments, Popular Culture (Filme und Romane).
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: Zu Semesterbeginn wird ein Reader erhältlich sein.
(32 412)
HS -
Zwischen Globalismus und Regionalismus: Amerikanische Außenpolitik, 1945 bis zur Gegenwart (B)
(2 SWS)
Fr 8.30-10.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 201
(16.4.) Ursula Lehmkuhl
Die strategischen Debatten um amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik bewegen sich seit 1945 im Spannungsfeld von Globalismus und Regionalismus. Die damit verbundenen strategischen Spannungen schlagen sich nieder in Kontroversen über das Rollenverständnis der USA in den internationalen Beziehungen. Im Rahmen des Hauptseminars sollen die inneramerikanischen und internationalen Dimensionen der Entwicklung von strategischen Konzepten und amerikanischem Rollenverständnis jeweils an Schlüsselpunkten der amerikanischen Außenpolitik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs analysiert werden: die Debatte um die Nachkriegsordnung (1943-1945); die Debatte um die strategische Reorientierung angesichts des sich abzeichnenden Kalten Krieges (1946-1949); die Debatte um Aufrüstungs- und Entspannungspolitik (1958-1963 und 1969-1973); die Debatte um die neue Weltordnung nach dem Ende des Kalten Krieges (1989-1992) und schließlich die Diskussionen nach dem 11. September.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: Thomas J. McCormick, America's Half-Century. United States Foreign Policy in the cold War (1989); Joseph S. Nye, Jr. Bound to Lead. The changing Nature of American Power (1990); Robert O. Keohane, Joseph S. Nye, Stanley Hoffmann (Hg.), After the Cold War. International Institutions and State Strategies in Europe, 1989-1991 (1993); James M. Scott (Hg.), After the End. Making U.S. Foreign Policy in the Post-Cold War World (1998); Joseph S. Nye, Jr. The Paradox of American Power. Why the world's only superpower can't go it alone (2002); Paul Kennedy et. al., The Age of Terror. America and the World After September 11 (2001); Charles A. Kupchan, The End of the America Era. U.S. Foreign Policy and the Geopolitics of the Twenty-First Century (2003); Harald Müller, Amerika schlägt zurück. Die Weltordnung nach dem 11. September (2003).
(32 472)
HS -
History of Western Canada (A/B)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 201
(13.4.) Gerald Friesen
This is an advanced reading and research seminar in western Canadian history. Our meetings will be devoted to discussion of some of the latest and most important writings in the field. The topics range from Aboriginal and Métis culture to gender, capitalist, class, cultural and regional approaches.
Reading:
1. Theodore Binnema, Gerhard Ens, R. C. Macleod (eds.): From Rupert's Land to Canada (Edmonton: U of Alberta Press 2001)
2. Course pack
3.Gerald Friesen: The Canadian Prairies: A History (Toronto: University of Toronto Press 1984, paperback edition)
Other literature:
4.Gerhard Ens: Homeland to Hinterland: The Changing Worlds of the Red River Metis in the Nineteenth Century (Toronto: University of Toronto Press 1996)
5. Adele Perry: On the Edge of Empire: Gender, Race, and the Making of British Columbia, 1849-1871 (Toronto: University of Toronto Press 2001)
6. Sarah Carter: Capturing Women: The Manipulation of Cultural Imagery in Canada's Prairie West (Montreal: McGill-Queen's University Press 1997)
7.Royden K Loewen: Family, Church, and Market: A Mennonite Community in the Old and the New Worlds, 1850-1930 (Toronto: University of Toronto Press 1993)
8. Alvin Finkel: The Social Credit Phenomenon in Alberta (Toronto: U of Toronto Press 1989)
9. Kenneth Sylvester: The Limits of Rural Capitalism: family, culture, and markets in Montcalm, Manitoba 1870-1940 (Toronto: U of Toronto Press 2001)

Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
(32 422)
HS -
Kanada in der Ära Trudeau (auch für Frankreich-Studien)(B)
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 203
(13.4.) Petra Dolata-Kreutzkamp
Das Hauptseminar befasst sich mit der Geschichte Kanadas während der Amtszeit von Pierre Elliott Trudeau, also etwa von Mitte der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre. In dieser Zeit sah sich die kanadische Gesellschaft und Politik vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt: die ‚stille Revolution' in Québec, die gesellschaftlichen Umwälzungen der 60er Jahre, die Radikalisierung der Separatismusbewegung, Fragen des Bilingualismus und Multikulturalismus, weitreichende Veränderungen in dem kanadischen Modell des Föderalismus und der Verfassung, die fortwährende wirtschaftliche Integration mit den USA, eine Bedeutungszunahme der Energiepolitik, das internationale Engagement Kanadas als UN Peacekeeper und ‚middle power' sowie die Rolle Kanadas im Ost-West-Konflikt.
Unter Trudeau wurden Innen- wie Außenpolitik neu definiert. In dem Seminar werden diese Prozesse der Reorientierung nachgezeichnet und die strukturellen wie personellen Hintergründe analysiert. Dabei werden die Beziehungen zwischen Innen- und Außenpolitik sowie zwischen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen im Vordergrund stehen. Eine abschließendes Thema wird die Betrachtung des Mythos ‚Trudeau' (Stichwort Trudeaumania) sein.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: CLARKSON, Stephen; Christina MCCALL. Trudeau and Our Times. 2 vols. Toronto: McClelland and Stewart, 1990 and 1994
GRANATSTEIN, Jack L., Robert BOTHWELL. Pirouette: Pierre Trudeau and Canadian Foreign Policy. Toronto: University of Toronto Press, 1990
LAFOREST, Guy. Trudeau and the End of a Canadian Dream. Montreal, Kingston: McGill-Queen's University Press, 1995
LAXER, Robert. The Liberal Idea of Canada: Pierre Trudeau and the Question of Canada's Survival. Toronto: Lorimer, 1977
(33 252)
HS -
Die Inquisition in Hispanoamerika
(2 SWS)(10 cr)
Do 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01
(15.4.) Nikolaus Böttcher
Die Inquisition verkörpert wie keine andere Institution die von Spanien ausgehende katholische Restauration. Nachdem in nur wenigen Jahrzehnten ganz Kastilien und Aragón mit Tribunalen des Sanctum Officium abgedeckt waren, wurden im Kolonialreich zunächst nur zwei Tribunale, 1569 in Mexiko-Stadt und 1570 in Lima, gegründet. Das letzte Tribunal in Cartagena de Indias kam 1610 hinzu. Die Hauptaufgabe der Inquisition bestand darin, den katholischen Glauben zu schützen und gegen jede Art von Ketzerei vorzugehen. Damit wurde gleichzeitig die leyenda negra der Inquisition begründet. Um ein differenziertes Bild zu geben, sollen im Seminar Aufbau, Organisation und Bedeutung der Inquisition innerhalb der Gesellschaft des spanischen Kolonialreiches untersucht werden. Spanischkenntnisse erforderlich.
Literatur: Pérez Villanueva, Joaquín und Bartolomé Escandell Bonet (Hg., 1988): Historia de la Inquisición en España y América. 2 Bde. Madrid; Kamen, Henry (1965): The Spanish Inquisition. London; Liebman, Seymour (1970): The Jews in New Spain. Faith, Fame and the Inquisition. Miami.
(33 700)
HS -
"Think global, act local". Die Kirche in Lateinamerika von der Eroberung bis heute (A/B)
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; R 201
(16.4.) Marianne Braig,
Bernd Hausberger
Gestützt auf den universalen Anspruch des Papsttums und auf die exklusive Gültigkeit des einzig wahren Gottes reagierte die katholische Kirche als wahrscheinlich erste Organisation überhaupt auf die europäische Expansion der frühen Neuzeit mit einer globalen Strategie. Ihr Ziel war die Weltbekehrung. Dazu arbeitete sie gezielt mit den Trägern des europäischen Kolonialismus zusammen und baute eine eigene weltumspannende Organisation auf. Dabei zeigte sich die Kirche immer flexibel und anpassungsbereit an die vorgefundenen lokalen und regionalen Verhältnisse und Bedingungen. Das Seminar soll am Beispiel Lateinamerikas die Organisation der katholischen Kirche, ihre politische Position und ihre Methoden zur Vermittlung religiöser, moralischen und sozialer Vorstellungen Werte sowie auf deren Rezeption und Verarbeitung in der Gesellschaft untersuchen. Dabei soll ein Bogen von der Eroberung bis zur Gegenwart geschlagen werden. Besondere Beachtung sollen die Bilder und diskursiven Konstruktionen von Kategorien wie Heiligkeit, Gerechtigkeit, Weiblichkeit und Familie finden, die bis heute - auch in laizistischen Bereichen - in Lateinamerika wirksam sind.
Einführende Literatur: Meier, Johannes (Hg.): "...usque ad ultimum terrae". Die Jesuiten und die transkontinentale Ausbreitung des Christentums 1540 - 1773 (Göttingen 2000). Perry; Nicholas/Echeverría, Loreto: Under the Heel of Mary (Routledge 1988). Prien , Hans-Jürgen: Die Geschichte des Christentums in Lateinamerika (Göttingen 1978)
(14 275)
HS -
Händler und Gelehrte am Indischen Ozean
Achtung! Die erste Veranstaltung findet ausnahmsweise am Dienstag, den 13.4., 12.00 Uhr - Altensteinstr. 40, Seminarraum III statt. Die Veranstaltung am 19.4. fällt dafür aus.

(2 SWS)(16/20 cr)
Mo 9.30-11.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(19.4.) Ulrike Freitag
Das Hauptseminar wird die islamischen Netzwerke betrachten, die die Randregionen des Indischen Ozeans verbanden und diese Region lange Zeit zu einem "islamischen Meer" machten. Nach einem kurzen historischen Überblick werden einzelne Gruppen sowie die Organisation der Kontakte in den Blick genommen. Zentrale Institutionen, wie beispielsweise die Rolle der Hajj oder Kontinente übergreifende Sufiorden werden ebenso thematisiert wie die Veränderungen, welche die koloniale Expansion insbesondere des 19. Jahrhunderts auslösten. Voraussetzung ist ein Interesse an historischen Zusammenhängen, die über den Nahen Osten hinausweisen, und die Bereitschaft zur weitreichenden Einarbeitung in nichtnahöstliche islamische Kontexte. Das Seminar steht auch fortgeschrittenen Grundstudiumsstudierenden und Studierenden insbesondere der Geschichte offen.

Colloquien

13 375
C -
Forschungscolloquium zur Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
(2 SWS)
14-tägl. Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(20.4.) Michaela Hohkamp,
Reimer Hansen,
Claudia Ulbrich
13 376
C -
Forschungscolloquium: Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive
(1 SWS)
14-tägl. Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(13.4.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele,
Jancke Gabriele
13 377
C -
Colloquium: Ausgewählte Themen der Neueren Geschichte und der Zeitgeschichte. Colloquium für Examenskandidaten
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124
(19.4.) Reimer Hansen
13 378
C -
Colloquium für Doktorand/inn/en und Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Claudia Ulbrich
13 379
C -
Examens- und Forschungscolloquium
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 394
(15.4.) Gisela Bock
Es werden laufende Examenshausarbeiten (Magister- und Staatsexamen), Dissertationen und postdoktorale Forschungen vorgestellt und diskutiert. Außerdem gibt es in mehreren Sitzungen eine Beratung zur Meldung zum Examen und zum Examensablauf, mündliche Prüfung und Klausur (zu den genauen Terminen siehe das ausgehängte Programm). Prüfungskandidaten und sonstige Hauptstudiumsstudierende sind willkommen.
13 380
C -
Examens- und Forschungscolloquium
(2 SWS)
Mi 19.00-21.00 - Koserstr. 20; A 124
(21.4.) Bernd Sösemann
Die Lehrveranstaltung richtet sich nicht nur an Studierende, die unmittelbar vor dem Examen stehen, sondern an alle, die vorhaben, sich von mir prüfen zu lassen. Der erfolgreiche Besuch einer meiner Hauptseminarveranstaltungen bildet die Voraussetzung. In den Sitzungen sollen in erster Linie die Fragestellungen und Methoden diskutiert werden. Darüber hinaus werden auch allgemeinere Fragen und Probleme einer Geschichte der öffentlichen Kommunikation zur Sprache kommen. Von allen Kandidaten wird regelmäßige Mitarbeit und von den Promovierenden ein Kurzbericht über den Stand der Dissertation erwartet. Eine persönliche Anmeldung im Sekretariat (Tel. 838370448) ist erforderlich. Weitere Einzelheiten finden Sie im Internet unter www.fu-berlin.de/akip.
13 381
C -
Colloquium zur vergleichenden Geschichte Europas
(2 SWS)
Mo 17.00-19.00 - Koserstr. 20; A 336
(19.4.) Arnd Bauerkämper,
Hartmut Kaelble,
Jürgen Kocka
13 382
C -
Neuere Forschungen zur Geschichte Ostmitteleuropas
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 163
(15.4.) Gertrud Pickhan
In diesem Colloquium werden zum einen bereits publizierte, zum anderen noch "in statu nascendi" befindliche Arbeiten zur Geschichte Ostmitteleuropas vorgestellt und diskutiert. Im Vordergrund stehen dabei Ansätze, in denen die historische Multiethnizität Ostmitteleuropas wie auch Möglichkeiten der vergleichenden Analyse als neue Forschungsparadigmen behandelt werden.
13 383
C -
Colloquium für Doktorand/inn/en und Magistrand/inn/en/Lehramtskandidat/inn/en (vgl. auch: http://www.fu-berlin.de/aeimhof/ss04.htm);
Das Colloquium findet nach Vereinbarung statt.
Koserstr. 20; A 348
  Arthur E. Imhof
13 384
C -
Achtung! Raum- und Zeitänderung
Colloquium für Examenskandidat/inn/en, Doktorand/inn/en und Fortgeschrittene. - Examensarbeiten. Bevorzugt werden Themen der brandenburgischen Geschichte und der Zeitgeschichte im östlichen Deutschland (1944/45 - 1961)

(2 SWS)
Mo 17.30- - Koserstr. 20; A 345
(19.4.) Gerd Heinrich
13 385
C -
Forschungs- und Examenscolloquium
(4 SWS)
14-tägl. Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 358
(13.4.) Uwe Puschner
13 386
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en, Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 394
(15.4.) Ina Ulrike Paul
13 387
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 394
(19.4.) Wolfgang Wippermann
13 389
C -
Doktorand/inn/encolloquium
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
(14.4.) Wolfgang Wippermann
13 388
C -
Forschungscolloquium Südosteuropa
Blockveranstaltung n.V. (drei bis vier Sitzungen)
Block Fr 14.00-19.00 - OEI, Garystr. 55; 121
  Holm Sundhaussen
Das Colloquium bietet DoktorandInnen und Postdocs, z.T. auch MagisterkandidatInnen, ein Forum zur Vorstellung und Diskussion ihrer Forschungsvorhaben zur Geschichte Südost- europas und angrenzender Regionen. Es dient der Information über Forschungstrends, Neuerscheinungen und individuelle Fördermöglichkeiten. Die Teilnahme erstreckt sich in der Regel über mehrere Semester und ist nur nach vorheriger persönlicher Anmeldung möglich.
(31 022)
IC -
Colloquium für Magisterkandidat/inn/en in den Disziplinen Geschichte und Kultur
(2 SWS)(4 cr)
Do 18.00-20.00 - OEI; 101
(15.4.) Jutta Petersdorf,
Rosalinde Sartorti
Studierenden des Osteuropastudiengangs, die in der Disziplin Geschichte oder Kultur ihre Magisterabschlussarbeit schreiben wollen, soll in diesem Colloquium ein Forum gegeben werden, Teile ihrer Arbeit oder methodische Probleme vorzustellen und zu erörtern. Außerdem sollten, sofern die Zeit es erlaubt, gemeinsam neueste Publikationen aus dem Gebiet der Geschichte und Kultur Osteuropas gelesen und zur Diskussion gestellt werden.
(32 413)
C -
Forschungs- und Examenskolloquium zur Geschichte Nordamerikas
(2 SWS)(2 cr)
Do 16.00-18.00 - JFKI, Lansstr. 7-9; Raum 203
(22.4.) Rosalind Beiler,
Andreas Etges,
Ursula Lehmkuhl
Programm folgt
(33 253)
C -
Forschungskolloquium zur Geschichte Lateinamerikas
(2 SWS)(2 cr)
Mi 18.00-20.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; 201
(14.4.) Nikolaus Böttcher
Das Colloquium dient der Diskussion laufender Arbeiten zur Geschichte Lateinamerikas. Es richtet sich an alle Studierenden, insbesondere an die Examenskandidat/inn/en und Doktorand/inn/en.

Didaktik der Geschichte

Einführungsbereich

13 480
PS -
Einführung in die Didaktik der Geschichte
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(19.4.) Michele Barricelli
Womit beschäftigt sich die Didaktik der Geschichte? Welche Arbeitsfelder kennzeichnen insbesondere die Didaktik des Geschichtsunterrichts? Was meint der Terminus "Methodik" des Geschichtsunterrichts? - von dieser Klärung ausgehend werden Basiskenntnisse vermittelt sowie gegenwärtig bedeutsame Fragestellungen an Hand von Grundlagenliteratur behandelt.
Literatur: Siehe Handapparat "Geschichtsdidaktik" in der Bereichsbibliothek Erziehungswissenschaft ("Silberlaube"), u.a. J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 2. Aufl. 1997.
13 481
PS -
Planung von Geschichtsunterricht zum Thema: Revolutionen in der Geschichte
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstraße 20; A 127
(14.4.) Urte Kocka
Die Veranstaltung soll zeigen, wie Geschichtsunterricht zu planen und zu analysieren ist. Methoden und Medien des Geschichtsunterrichts werden vorgestellt. Das Seminar bereitet direkt auf das Unterrichtspraktikum vor. Gemeinsam werden unterschiedliche Entwürfe analysiert und zur Diskussion gestellt.
Teilnahmevoraussetzung ist der schon erfolgte oder gleichzeitige Besuch eines Proseminars "Einführung in die Didaktik des Geschichtsunterrichts".
Leistungsnachweis: die schriftliche Planung eines eigenen Unterrichtsentwurfs.
Einführende Literatur: H. Meyer: Leitfaden der Unterrichtsvorbereitung, Königstein 2003, 12. Aufl.; J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik, Göttingen 1997, 2. Aufl.; M. Sauer: Geschichte unterrichten, Seelze-Velber 2001.
13 482
PS -
Planung von Geschichtsunterricht
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstraße 20; A 394
(15.4.) N. N.

Vertiefungsbereich

13 483
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (Blockpraktikum vom 6.9.-2.10.2004)
(2 SWS)
Vorbesprechung: s. Aushang
Block  - in Schulen n.V.
  Michele Barricelli
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
In der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
13 484
UP -
Planung, Durchführung und Analyse von Geschichtsunterricht (UP vom 19.4.-23.6.2004 - semesterbegleitend)
(2 SWS)
Vorbesprechung: s. Aushang
n. V.  - in Schulen
  Urte Kocka
Das Unterrichtspraktikum ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit den Gegebenheiten der Vermittlung von Geschichte in der Schule. Die Studierenden sollten in der Schule durch problemorientierte Beobachtungen und Analyse (Hospitation), vor allem aber durch Planung und Durchführung von eigenem Geschichtsunterricht ihre fachdidaktischen Kenntnisse erproben und Handlungserfahrungen gewinnen.
In der Vorlaufphase (zwei Wochen vor dem Praktikum) wird die vorgesehene Unterrichtseinheit in ihrer Gesamtplanung vorbereitet. Die Analyse des im Praktikum selbst durchgeführten Unterrichts erfolgt in Besprechungen mit dem Mentor und dem Hochschullehrer. Es wird erwartet, dass mindestens acht Unterrichtsstunden geplant und realisiert werden. Ein Praktikumsbericht, in dem u.a. die zusammenhängende und selbst durchgeführte Unterrichtseinheit dokumentiert wird, ist spätestens zwei Monate nach Ende des Praktikums vorzulegen.
Das Praktikum kann nur besucht werden, wenn vorher mindestens zwei Proseminare zur Fachdidaktik Geschichte ("Einführung..." und "Einführung in die Planung...") mit Erfolg absolviert worden sind.
Literaturhinweise zu Beginn der Lehrveranstaltung.
13 485
HS -
Didaktische Modelle und Geschichtsunterricht
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstraße 20; A 127
(13.4.) Urte Kocka
In der Allgemeinen Didaktik werden fächerübergreifende Modelle angeboten, die Lehr-Lern-Vorgänge in der Schule sowohl planen wie auch analysieren helfen.
Im Hauptseminar wird es darum gehen, diese Modelle auf Bedingungen historischen Lehrens und Lernens zu beziehen. Dabei sollen aus geschichtsdidaktischer Sicht ihr Anspruch an sich selbst, ihre Entstehungsbedingungen und ihre damit verbundene Perspektivität erörtert werden.
An Hand von ausgewählten Themen und Methoden sollen diese Modelle konkretisiert und untersucht werden im Hinblick auf ihre unterrichtspraktische Verwendung zur Herausbildung von Lehr- und Lernkompetenzen im Geschichtsunterricht.
Voraussetzung für den Hauptseminarschein ist neben regelmäßiger Teilnahme die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Einführende Literatur: Werner Jank/Hilbert Meyer, Didaktische Modelle, Frankfurt/Main 1994, 3. Aufl.; Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik, Berlin 2003; Jörn Rüsen (Hrsg.), Westliches Geschichtsdenken, Göttingen 1999.

Einführungs- oder Vertiefungsbereich

13 486
S -
Unterrichtsverfahren und Medien
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(13.4.) N. N.

Kunsthistorisches Institut (WE 2)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Eberhard König

Kunstgeschichte
Einführungsveranstaltungen
Koserstr. 20, 14195 Berlin
Di, 13.04., 14.00-16.00 Uhr, Hs B und
Mi, 14.04., 14.00-16.00 Uhr, Hs B

Einzelberatung
s. Aushang, Koserstr. 20

Ostasiatische Kunstgeschichte
Einführungsveranstaltungen
Koserstr. 20, 14195 Berlin
Mi, 14.04., 16.00-18.00 Uhr, Hs B
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Kunstgeschichte

Für die mit *) (= begrenzte Teilnehmerzahl) gekennzeichneten
Lehrveranstaltungen liegen im Geschäftszimmer bzw. bei der
Einführungsveranstaltung Wahlzettel aus. Sie sind bis
spätestens Mittwoch, den 14.04., 15.00 Uhr, im
Geschäftszimmer (A 293) des KHI abzugeben.

ÜHS sind Übungen, die sich insbes. an Studierende im Haupt-
studium richten.
EHS sind Exkursionen für im Hauptstudium befindliche
Studierende.

Veranstaltungen für Studierende aller Ausbildungsstufen

13 501
V -
Klassizismus und Klassizismen des 18. Jh.
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; HsB
(15.4.) Harold Hammer-Schenk
Ausgehend von der klassizistischen (antikisierenden) Architektur in den USA, Frankreich, England und Deutschland im 18. Jahrhundert sollen die verschiedenen Phasen der Verwendung von und der Hinwendung zu antiken Formen zum Thema gemacht werden. Dabei wird der Klassizismus um 1910, werden die Klassizismen in den 30er und 40er Jahren, sowie die verschiedenen Strömungen zur Antike bis in die Gegenwart (Postmoderne) bearbeitet.
Einführende Literatur: Baldur Köster, Palladio in Amerika. Die Kontinuität klassizistischen Bauens in den USA, München 1990. Andreas Papadakis, Klassische moderne Architektur, Paris 1997. Damie Stillman, English Neo-Classical Architecture, London 1988. Robert A. Stern, Modern Classicism, New York 1988. David Watkin und Tilman Mellinghoff, German Architecture and the Classical Ideal, 1740-1840, London 1987 (auch dt. Ausgabe).
13 502
V -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Kunstgeschichte im Überblick V: Kunst des 13. und 14. Jahrhunderts

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; HsB
(20.4.) Reiner Haussherr
Durch die Behandlung ausgewählter Kapitel und Denkmälergruppen aus der Geschichte der Kunst seit dem mittleren 14. Jahrhundert bis ins frühe 15. Jahrhundert wird ein Überblick über die Entwicklung und Probleme der Geschichte von Architektur, Skulptur und Malerei in Frankreich, Mitteleuropa und Italien gegeben, wobei vor allem Voraussetzung und Entwicklung des sogenannten "internationalen" oder "weichen" Stiles diskutiert werden soll.
Einführende Literatur: Otto von Simson (Hg): Das Mittelalter II (= Propyläen Kunstgeschichte Bd. 6), Berlin 1972; Jan Bialostocki (Hg.): Spätmittelalter und beginnende Neuzeit (Propyläen Kunstgeschichte Bd. 7), Berlin 1972; Wilhelm Pinder: Die Kunst der ersten Bürgerzeit (Vom Wesen und Werden deutscher Formen, Bd. 2), Köln 3 1952, Leipzig 1937; Kat. d. Ausstellung "Les Fastes du Gothique. La siècle de Charles V.", Paris 1981/82; Karl Swoboda (Hg.): Gotik in Böhmen, München 1969; Kat. d. Ausstellung "Die Parler und der schöne Stil 1350-1400", Köln 1978; Kat. d. Ausstellung "Europäische Kunst um 1400", Wien 1962; Kat. d. Ausstellung "Kunst um 1400 am Mittelrhein. Ein Teil der Wirklichkeit", Frankfurt 1975; Millard Meiss: French painting in the time of Jean de Berry, Bd. 1-3, London 1967-68; Theodor Müller: Sculpture in the Netherlands, Germany, France and Spain 1400 to 1500, London 1966 (Pelican History of Art).
13 503
V -
Jugendstil
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; Hs B
(14.4.) Gisela Moeller
Die Vorlesung behandelt die moderne Stilbewegung in Architektur und Kunstgewerbe um 1900. Der Jugendstil bedeutete die Abkehr vom Historismus und seiner Nachahmung vergangener Stile. Er stellte vor allem eine tiefgreifende Reformbewegung dar, die weite Bereiche von Kunst und Leben erfasste. Der Jugendstil ist der Aufbruch in die Moderne des 20. Jahrhunderts. Maler als Autodidakten wandten sich der Neugestaltung der Gegenstände zu, ihre Entwürfe reichten vom Kaffeelöffel über Möbel hin bis zur Innenausstattung und der gesamten Architektur. Die Vorlesung behandelt die Arts und Crafts-Bewegung in England, Henry van de Velde, die Zentren des Jugendstils in Deutschland München, Darmstadt, Weimar und Dresden. Weitere Schwerpunkte werden Glasgow und der Kreis um Charles Rennie Mackintosh, sowie die Wiener Sezession und die Wiener Werkstätte bilden. Ferner soll auf Paris und Nancy, Barcelona, Helsinki, Chicago und Louis Henry Sullivan eingegangen werden.
Einführende Literatur: Friedrich Ahlers-Hestermann, Stilwende. Aufbruch der Jugend um 1900. 2. Aufl.. Berlin 1956; Robert Schmutzler, Art Nouveau, Jugendstil. Stuttgart 1977; Helmut Seling (Hrsg), Jugendstil. Der Weg ins 20. Jahrhundert. Neuaufl.. München 1979; Klaus Jürgen Sembach, Jugendstil. Köln 1990
13 504
V -
Imagination und Bild in der Frühen Neuzeit
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; Hs B
(19.4.) Klaus Krüger
Der Begriff der Imagination hat im Laufe seiner Geschichte eine Vielzahl unterschiedlicher Bewertungen und Bestimmungen erfahren. Ungeachtet der historisch variierenden Benennungen (phantasia, imaginatio, Einbildungskraft, innere Vorstellungskraft etc.) läßt sich 'Imagination' im allgemeinsten Sinn als 'bildproduzierendes Vermögen' fassen, das in einem stets lebendigen Prozeß zwischen der Verstandesleistung des Menschen (ratio) und seiner sinnlichen Erfahrung (sensus) vermittelt. Das Spektrum von Erscheinungsformen, in denen sich die Imagination konkretisiert, reicht von Erinnerungen und Gedächtnisleistungen bis zu Träumen, Visionen und Phantasmen, von sozialen Utopien, mythischen Entwürfen und religiös fundierten Glaubenserwartungen bis hin zu subjektiv bestimmten Sehnsüchten, Wünschen und Projektionen. Eine besondere Stellung kommt im Rahmen dieses Spektrums den Werken der bildenden Kunst zu, sofern sie sich als Medien begreifen lassen, die im genauen Zwischenfeld von sinnlicher Erfahrung und mentalen Vorstellungsbildern, von Materialität und Illusion stehen. Die Vorlesung stellt sich die Aufgabe, diesen ebenso facettenreichen Zusammenhang möglichst konkret an exemplarischen Werken aus der Geschichte der Malerei und Skulptur zu diskutieren. Vornehmlich soll dabei nach den bildlichen Strategien gefragt werden, die die Kunst ins Werk setzt, um immer neu den Austausch und die Divergenz zwischen Realität und Phantasie, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu visualisieren. Es sind Fragen, die nicht zuletzt auch eine Reflexion über die Bedeutung implizieren, die den Werken der Kunst am 'Lesbarmachen' der Welt und folglich auch an ihrer ideologischen Wertbesetzung zukommt.
Einführende Literatur:
Martin Kemp, "From 'Mimesis' to 'fantasia': The Quattrocento Vocabulary of Creation, Inspiration and Genius in the Visual Arts", in: Viator 8 (1977), S. 347-398. Imagination und Wirklichkeit. Zum Verhältnis von mentalen und realen Bildern in der Kunst der frühen Neuzeit, hg. v. Klaus Krüger und Alessandro Nova, Mainz 2000.
13 505
V -
Buddhistische Kunst
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.4.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In der Vorlesung werden anhand einiger Tempelanlagen verschiedene Bereiche der buddhistischen Kunst vorgestellt. Dabei werden buddhistische Skulpturen, Malerei (Mandala) und Ritualgeräte behandelt.
Zur Ergänzung des Proseminars "Buddhistische Ikonographie" wird die Teilnahme an dieser Vorlesung dringend empfohlen.

Grundstudium

13 510
GK -
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte
(2 SWS)
Do 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 127
(15.4.) Wolfgang Beyrodt
13 511
GK -
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Koserstr .20; A 127
(20.4.) Wolf-Dietrich Löhr
In der Einführung werden die grundlegenden Techniken im Umgang mit den Gegenständen des Faches erarbeitet und durchgespielt. Zuerst wird die Beschreibung und ihr spezifisches Vokabular im Vordergrund stehen, dann die argumentative Bearbeitung und das dazu nötige Instrumentarium. Ausführlich wird sich der Kurs daher mit der Literaturrecherche wie überhaupt mit der Bibliotheksarbeit auseinandersetzen, außerdem die kritische Lektüre wissenschaftlicher Texte und die Grundlagen zur Abfassung einer Hausarbeit diskutieren. Daneben soll das Methodenangebot des Faches - Fragen nach der Ikonographie, der Funktion, der Kontextualisierung und inhaltlichen Deutung der Kunstwerke - nach und nach an einem ausgewählten Beispiel vorgestellt werden.
Literaturhinweise: Michael Baxandall, Ursachen der Bilder. Über das historische Erklären von Kunst, mit einer Einführung von O. Bätschmann, Berlin 1990. // Hans Belting, Heinrich Dilly (Hgg.), Kunstgeschichte - eine Einführung, Frankfurt am Main 1986 (und spätere Auflagen) // Wolfgang Brassat/Hubertus Kohle (Hgg.), Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, Köln 2003. // Eric Fernie (Hg.), Art History an its Methods. A Critical Anthology, London 1995. // Ernst Hans Gombrich, Die Geschichte der Kunst, 16. erweiterte Auflage, Frankfurt 1996.
13 512
GK -
Einführung in das Studium der ostasiatischen Kunstgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Antje Papist-Matsuo
Im Grundkurs werden Gegenstand und Geschichte des Faches behandelt. Weiterhin werden Fragen zur Methodik gestellt. Ein Schwerpunkt wird ein Block zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten darstellen. Eine Klausur wird am Ende des Seminars geschrieben.
13 513
PS -
Flügelaltäre des späten Mittelalters
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(20.4.) Maximilian Benker
Der spätgotische Flügelaltar ist ein außerordentlich vielschichtiges und komplexes Gebilde, das vor allem im 15. und frühen 16. Jahrhundert die Ausstattung des Kirchenraums dominierte. Er ist ein künstlerisches Erzeugniss der städtischen Kultur, seine Entstehung deshalb abhängig von den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der spätmittelalterlichen Stadt. Bedeutung, Bildprogramm, Aufbau und vielfältige Typen des Altarretabels sollen anhand einiger Hauptwerke ebenso vorgestellt werden, wie die Prozesse seiner Entstehung als Gemeinschaftswerk von Schreinern, Bildhauern und Malern. Fragen nach der Stilentwicklung und -veränderung werden genauso behandelt wie historische Aspekte und die verwendeten Arbeitstechniken. Besonders das Beschreiben von Skulpturen soll geübt werden. Als Voraussetzung für die Teilnahme wird die Bereitschaft zur Übernahme eines ca. 20-minütigen Referats und zur Anfertigung einer ca. 10-seitigen Hausarbeit erwartet. Die Themen werden in der ersten Stunde vergeben.
Einführende Literatur: Michael Baxandall, Die Kunst der Bildschnitzer, München 1984; Eva Zimmermann, Der spätgotische Schnitzaltar, Frankfurt/M 1979; Walter Paatz, Süddeutsche Schnitzaltäre der Spätgotik, Heidelberg 1963; Max Hasse, Der Flügelaltar, Diss. phil. Berlin 1941; ders., Maler, Bildschnitzer und Vergolder in den Zünften des späten Mittelalters, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, Bd.21, 1976; Hans Huth, Künstler und Werkstatt der Spätgotik, Darmstadt 1967; Michael J. Liebmann; Die deutsche Plastik, 1350-1550, (Übersetzt aus dem russ.) Leipzig 1982; Heribert Schindler, Der Schnitzaltar, Regensburg 1978.
13 514
PS -
Inszenierung des Weiblichen in der Kunst
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Thomas Blisniewski
Im Seminar soll analysiert werden, wie Frauenbildnisse von Künstlerinnen und Künstlern inszeniert werden. Bekanntermassen reicht das Spektrum der Beurteilung von Heiligen bis zu Hetären, die aufreizend, erotisch, häuslich, heilig, sittsam, verführerisch oder züchtig dargestellt werden. Gemeinsam wollen wir nach den kulturhistorischen Hintergründen fragen und die verschiedenen Sichtweisen der Künstler auf ihre (gesellschaftliche) Funktion hin hinterfragen.
Literatur zum Einstieg: Ausst.-Kat. Berlin 1980: Bilder vom Menschen in der Kunst des Abendlandes. Berlin 1980; Hofmann, Werner (Hg.): Eva und die Zukunft. Das Bild der Frau seit der französischen Revolution. Ausst.-Kat. Hamburg 1986. München 1986; Baumgärtel, Bettina (Bearb.): Die Galerie der starken Frauen. La Galerie des femmes fortes. Die Heldin in der französischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Ausst.-Kat. Düsseldorf 1995; Eschenburg, Barbara: Der Kampf der Geschlechter. Der neue Mythos in der Kunst 1850 - 1930. Ausst.-Kat. München 1995. Köln 1995; Smith, Alison (Hg.): Prüderie und Leidenschaft. Der Akt in viktorianischer Zeit. Ausst.-Kat. München = 2002. Ostfildern 2002; van Os, Henk: Femmes fatales. 1860-1910. = Ausst.-Kat. Groningen 2003. Wommelgem 2003.
13 515
PS -
Einführung in das malerische Werk Johann Heinrich Füsslis (1741-1825)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
  Gisela Bungarten
Das Proseminar soll einen ersten Einblick in das Werk des Schweizer Malers Füssli geben, der Ende des 18. Jh. in London mit seinem 1782 erstmalig ausgestellten Gemälde Der Nachtmahr reüssierte und durch seine Arbeit an der Boydell'schen Shakespeare Gallery, seiner eigenen Milton Gallery und schließlich in seiner Funktion als Malereiprofessor und Keeper der Royal Academy berühmt wurde. Worin bestehen die besonderen Merkmale seiner Malerei? Was ist das Spezifische seines Stils? Welche Bildgattungen spielten eine Rolle? Was waren die am häufigsten behandelten Themen? Welche theoretischen Positionen vertrat er in seinen Lectures on Painting? Aufgrund welcher Faktoren kam es zu seinem spektakulären Erfolg in der englischen Malereiszene? Welche kulturellen und sozialen Bedingungen waren relevant?
Es werden vor allem ausgewählte Beispiele aus englischen und schweizer Sammlungen behandelt werden.
Das Seminar richtet sich an Studienanfänger. Die Beschreibung von Gemälden, der Umgang mit kunsthistorischer Fachliteratur sowie das Abfassen von Referaten und Hausarbeiten sollen behandelt und geübt werden.
Bedingung für den Erwerb eines Scheins ist die Übernahme eines Kurzreferates (20 min.), das eine Woche vor der mündlichen Präsentation in schriftlicher Form allen Teilnehmern in einem Reader in der Bibliothek zur inhaltlichen Vorbereitung zur Verfügung stehen muß, die Anfertigung einer das behandelte Thema vertiefenden Hausarbeit von ca. 8-10 Seiten sowie die erfolgreiche Teilnahme an einem Dia-Test. Gute englische Sprachkenntnisse sind eine wichtige Voraussetzung für das Seminar.
Einführende Literatur: Gert Schiff: Johann Heinrich Füssli, 1741 - 1825, 2 Bde., Zürich, München 1973; Ausst.-Kat. Johann Heinrich Füssli, hrsg. von Werner Hofmann, bearbeitet von Gert Schiff (Hamburger Kunsthalle 04.12.1974 - 19.01.1975), München 1974; Ausst.-Kat. Füssli pittore di Shakespeare. Pittura e teatro 1775-1825, hrsg. von Fred Licht, David H. Weinglass u.a. (Fondazione Magnani Rocca, Parma, 07.09.-07.12.1997), Mailand 1997; Ausst.-Kat. Johann Heinrich Füssli - Das verlorene Paradies, hrsg. von Christoph Becker, mit Beiträgen von Claudia Hattendorff (Staatsgalerie Stuttgart, 27.09.1997-11.01.1998), Stuttgart 1997.
13 516
PS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Rembrandt II

(2 SWS)
Kommentar siehe Aushänge
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124
(16.4.) Uwe Fleckner
13 517
PS -
Einführung in die Geschichte der modernen Architektur - 1890 bis heute
(2 SWS)
Fr 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 121
(16.4.) Harold Hammer-Schenk
Einführend sollen die wichtigsten Schritte zu einer modernen Architektur an Beispielen aus verschiedenen Ländern bearbeitet werden. Dabei sollen auch konservative Lösungen zur Sprache kommen.
Einführende Literatur: Peter Gössel, Gabriele Leuthäuser, Architektur des 20. Jahrhunderts, Köln taschen 2001. Vittario Magnago Lampugnani, Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1980. Dennis Sharp, A Visual History of Twentieth Century Architecture, London 1972. James Steele, Architecture Today, London 1997.
13 518
PS -
Die Präraffaeliten
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(20.4.) Gisela Moeller
Die präraffaelitische Bruderschaft bzw. die Pre-Raphaelite-Brotherhood wurde 1848 nach dem Vorbild der Nazarener in England von den Malern Dante Gabriel Rossetti, William Holman Hunt und John Everett Millais zusammen mit dem Maler James Collinson, dem Bildhauer Thomas Woolner, dem Kunstkritiker Frederick George Stephens und William Michael Rossetti gegründet und löste sich nach 1853 auf. Sie war eine einflussreiche Künstlervereinigung im viktorianischen England, deren Wirken weit über ihre Existenz bis zum Symbolismus und zum Jugendstil am Ende des 19. Jahrhunderts spürbar war. Ihre Vorbilder fand die Vereinigung in der Malerei des Quattrocento und den Vorläufern Raffaels. Ihr Ziel war eine Reform der Kunst. Der Gruppe standen u.a. die Maler Edward Burn-Jones und Ford Madox Brown sowie William Morris nahe. Ausgehend von Bildbetrachtungen sollen im Seminar Stilmerkmale und Themen der Präraffaeliten herausgearbeitet werden.
Einführende Literatur: Eckart Bergmann, Die Präraffaeliten. München 1980; Robin Hamlyn, Christoph Heilmann, Christopher Newall, Jula Treuherz (Hrsg.), Viktoriansche Malerei. Ausstellungskatalog Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Neue Pinakothek. München 1993; Andre Wilton, Robert Upstone (Hrsg.), Der Symbolismus in England 1860-1910. Ausstellungskatalog Haus der Kunst München. Stuttgart 1998; Gisela Hönnighausen (Hrsg.) Die Präraffaeliten: Dichtung, Malerei, Ästhetik, Rezeption. Stuttgart 2000.
13 519
PS -
Die Interpretation der antiken Mythologie in der Kunst der Frühen Neuzeit
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163
(21.4.) Margit Kern
Die Erzählungen von den amourösen Abenteuern der antiken Götter etwa bei Ovid bildeten für Künstler stets eine wichtige Inspirationsquelle. Die Darstellung von Szenen aus der heidnischen Mythologie bedurfte jedoch in der Welt des Christentums einer besonderen Legitimation. Daher interpretierte man die Geschichten entweder als ethische Lehrstücke oder als allegorische Form der Vermittlung christlicher Wahrheiten. In der naturwissenschaftlichen Lesart wurden die Götter dagegen als Planeten bezeichnet. Oder man behalf sich, indem man sie als Heroen aus grauer Vorzeit deklarierte, als Menschen, die von ihren Mitmenschen aufgrund ihrer besonderen Tugenden wie Götter verehrt wurden. Welche Strategie in der Mythenauslegung gewählt wurde, hing davon ab, welche Funktion die Bildwerke hatten: Ob man einem Herrscher huldigen oder ob man etwa mit Hilfe einer christlich-allegorischen Einkleidung der Freude an kunstvollen Aktdarstellungen unzensiert nachgehen wollte.
Im Seminar sollen exemplarisch ausgewählte Kunstwerke beschrieben, in Form von Referaten vorgestellt sowie die zugrundeliegende Ikonographie erläutert werden. In der gemeinsamen Diskussion wäre darüber hinaus die Frage zu erörtern, wie die Aktualisierung des Mythos erfolgt, welche Funktion er erfüllt und wie die ursprüngliche Erzählung in dem jeweiligen Kontext adaptiert und damit verändert wird. Dabei sollen auch exemplarisch einzelne mythologische Handbücher herangezogen werden, um an ihnen nachvollziehen zu können, welche Begründungen den Auftraggebern und welche Anleitungen den Künstlern bei ihrer Arbeit zur Verfügung standen.
Einführende Literatur: Bodo Guthmüller, Studien zur antiken Mythologie in der italienischen Renaissance, Weinheim 1986; Jean Seznec, Das Fortleben der antiken Götter. Die mythologische Tradition im Humanismus und in der Kunst der Renaissance, München 1990; Wege zum Mythos, hrsg. von Luba Freedman und Gerlinde Huber-Rebenich (= Ikonographische Repertorien zur Rezeption des antiken Mythos in Europa, Beiheft III), Berlin 2001.
13 520
PS -
Genre und Stillleben im 17. Jahrhundert
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 163
(15.4.) Klaus Krüger
Das Seminar widmet sich den Darstellungen von Stilleben, Interieurs und Szenen des Alltagslebens, die sich im 17. Jahrhundert in breitem Umfang als eigenständige Gattungen etablieren. Die Frage ihrer historisch angemessenen Deutung gilt heute mehr denn je als ein offenes kunsthistorisches Problem. Den Hintergrund dieser Debatte bildet eine seit den 1960er Jahren zunehmende und durch die Auseinandersetzung um die Thesen von Svetlana Alpers (Art of Describing, 1983) maßgeblich verschärfte methodische Polarisierung. Dabei stehen sich im wesentlichen zwei divergierende Ansätze gegenüber: Auf der einen Seite die Exegese emblematisch-allegorischer Sinnstrukturen und didaktischer Bildabsichten, auf der anderen - im Sinne von Alpers - die Frage nach den Formen visueller Wahrnehmung, die im gemalten Wirklichkeitsabbild wirksam werden. Die Möglichkeiten und Grenzen der unterschiedlichen Herangehensweisen ebenso wie die Chancen zur methodischen Synthese sollen im Seminar anhand von spanischen, italienischen und insbesondere von holländischen Fallbeispielen aus dem Bereich von Stilleben und Genre diskutiert werden.
Bedingung für den Erwerb eines Seminarscheins ist neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme am Seminar die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.
Einführende Literatur: Die Sprache der Bilder. Realität und Bedeutung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts (Kat. Ausst. Braunschweig 1978), Braunschweig 1978. Stilleben in Europa (Kat. Ausst. Münster-Baden Baden 1979/78), Münster 1979. S. Alpers, Kunst als Beschreibung. Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln 1985 (zuerst engl. Chicago 1983). H.-J. Raupp, "Ansätze zu einer Theorie der Genremalerei in den Niederlanden im 17. Jahrhundert", in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 46 (1983), 401-418. Ch. Brown, Holländische Genremalerei im 17. Jahrhundert, München 1984. Stilleben, hg. v. Eberhard König und Christiane Schön (Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Bd. 5), Berlin 1996. Genremalerei, hg. v. Barbara Gaehtgens (Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Bd. 4), Berlin 2002.
13 521
PS -
Buddhistische Ikonographie
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.4.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In diesem Seminar werden verschiedene Gottheiten des Mahayana-Buddhismus in Bezug auf Körperhaltung, Mudras, sowie Attribute und Symbole ausführlich behandelt.
Die Seminarteilnehmer sollen regelmäßig an der Vorlesung "Buddhistische Kunst" teilnehmen.
Literatur- und Referatslisten erfolgen in der ersten Seminarstunde.
13 522
PS -
Malerei der Rimpa-Schule
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(16.4.) Antje Papist-Matsuo
Ausgehend von der alten Kaiserstadt Kyôto kam es zu Beginn der Tokugawa-Zeit (1603-1868) zu einem Aufschwung traditioneller Formen in der darstellenden Kunst. Malerpersönlichkeiten wie Honami Kôetsu und Tawaraya Sôtatsu gelten dabei als bewusste Erneuerer einer eigenständigen japanischen Malerei des Yamato-e, wie sie traditionellerweise die Tosa-Schule vertrat. Es entsteht im Verlauf der Tokugawa-Zeit ein neuer, Rimpa genannter Malstil, der enge Bezüge auch zum Kunsthandwerk besitzt. Dies geschah insbesondere durch die Künstlerbrüder Ogata Korin und Ogata Kenzan. Im Mittelpunkt des Seminars werden Hauptwerke des Rimpa-Stils analysiert werden.
13 523
PS*) -
Baukunst in Berlin: 16.-19. Jahrhundert
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(19.4.) Martin Pozsgai
Das Proseminar hat zum Ziel, durch die monographische Analyse ausgewählter Hauptwerke einen Überblick über die Geschichte der Baukunst in Berlin von der Renaissance bis zum Wirken Schinkels in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu gewinnen. Gleichzeitig soll die korrekte Beschreibung und Interpretation neuzeitlicher Architektur sowie die sichere Anwendung der Fachterminologie geübt werden. Ein Teil des Seminars wird in Form von halb- und ganztägigen Exkursionen (jeweils montags) stattfinden. Entsprechend sind dann die Referate vor dem Original zu halten.
Einführende Literatur: Eva und Helmut Börsch-Supan, Günther Kühne und Hella Reelfs: Kunstführer Berlin, 4. Aufl., Stuttgart 1991. - Martin Wörner, Doris Mollenschott, Karl-Heinz Hüter und Paul Sigel, Architekturführer Berlin, 4. Aufl., Berlin 1994 (und neuere Auflagen). - Wilfried Koch: Baustilkunde, München 1982 (und verschiedene weitere Auflagen). - Günther Binding: Architektonische Formenlehre, Darmstadt 1980 (und neuere Auflagen).
13 524
PS -
Wiederbelebung der Tradition - Japanische Keramik im 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Termine:13.4., 27.4., 11.5., 25.5., 8.6., 22.6., 10./11.7.04.
Exkursion: ein Wochenende nach München zur Besichtigung einer Sammlung traditioneller Teekeramik aus den letzten 2 Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Siehe Aushänge

14-tägl. Di 14.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(13.4.) Gisela Jahn
Nach 1900 hatte sich die Nachfrage von japanischer Exportproduktion deutlich reduziert. Aus diesem Grund und mit der zurück gewonnen Wertschätzung ihrer Kultur, beginnen die Keramiker wieder für das japanische Klientel zu arbeiten. Aus der Synthese von westlichen Einflüssen der späten Meiji-Zeit mit den japanisch-chinesischen Wurzeln gelingt der Weg in eine eigenständige Moderne. Mit dem Erstarken der Tee-Schulen werden die Stilarten der Teekeramik der Muromachi/ Momoyama-Zeit (14. - 16.Jahrh.) und mit der mingei-Bewegung die ländliche Keramik wieder entdeckt. Wir werden in diesem Seminar die Intensionen und Arbeiten der "Vätergeneration" von etwa 1910 ab und die Nachfolgegeneration der Jahre ab 1950 behandeln. Auf der Exkursion können Keramiken der namhaften Künstler der letzten dreißig Jahre betrachtet und in die Hand genommen werden.
Einführende Literatur: Frederick Baekland and Robert Moes. Modern Japanese Ceramics in American Collections, Japan Society, New York 1993; Gisela Jahn, Anette Petersen-Brandhorst: Erde und Feuer, Traditionelle japanische Keramik der Gegenwart, München 1984; --- Shimaoka Tatsuzo, Keramiken, München 1987; Japanische Keramik, Kunstwerke historischer Epochen und der Gegenwart, Ausstellungskatalog, Hetjens-Museum, Düsseldorf 1978, Yanagi Soetsu, The Unknown Craftsmen, Tokyo/New York/San Franzisco, 19..; Deutsche Ausgabe: Die Schönheit der einfachen Dinge, Bergisch-Gladbach, 1999; Paul Varley and Kumakura Isao, Tea in Japan, Essays on the History of Chanoyu, Hawai Press, 1994.
13 525
PS -
Mittelalterlicher Kirchenbau in Italien
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(15.4.) Martina Schilling
Dieses Proseminar ist als Einführung in die Architektur Italiens gedacht und soll anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über Bautypen und Stilepochen vermitteln, von der frühchristlicher Basilika in Rom über die Romanik im Norden und Süden bis hin zu den gotischen Kathedralen und Bettelordenkirchen der Stadtrepubliken. Ein Schwerpunkt wird auf Formanalyse und dem Einüben der Terminologie liegen. Gleichzeitig sollen wichtige Kultstätten wie Alt-St. Peter in Rom oder San Francesco in Assisi in ihrer Funktion, historischen Bedeutung und architektonischen Tradition erfasst werden, wobei auch ikonographische und ikonologische Ansätze vorgestellt werden. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, auch englische und italienische Fachliteratur zu lesen. Anforderungen zum Scheinerwerb: Kurzreferat, Hausarbeit, Diatest.
Einführende Literatur: H. Koepf, Bildwörterbuch der Architektur (Stuttgart, 1974); R. Krautheimer, Rom, Schicksal einer Stadt (Darmstadt, 1996; org. engl.: Rome, profile of a city); A. McLean, ?Romanische Baukunst in Italien?, in R. Toman (hrsg.), Die Kunst der Romanik (Köln, ,1996); J. White, Art and architecture in Italy 1250 to 1400 (Harmondsworth, 1987); W. Schenkluhn, Architektur der Bettelorden (Darmstadt, 2000).
13 526
PS*) -
Altdeutsche Druckgraphik des 15. und 16. Jahrhunderts
(2 SWS)
mit Sitzungen vor Originalen im Kupferstichkabinett.
Begrenzt auf 25 Teilnehmer.

Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Caroline Zöhl
Das Seminar behandelt Hauptwerke der deutschen Druckgraphik von den Anfängen bis etwa 1520, die in Referaten von den Seminarteilnehmern erarbeitet werden sollen. Es wird in die Entwicklung der Gattung und die wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten und Techniken einführen und dabei stilistische und ikonographische Fragen ebenso beleuchten wie die unterschiedlichen Funktionen der Graphik. Das Seminar teilt sich in zwei Unterrichtsformen, die im Wechsel im Kunsthistorischen Institut und geteilten Gruppen vor Originalen im Kupferstichkabinett stattfinden. Das Seminarprogramm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Unbedingte Voraussetzung für die Teilnahme ist angesichts der Teilnehmerbegrenzung die Bereitschaft zu intensiver Mitarbeit und der Übernahme eines der Referatsthemen.
Einführende Literatur: Koschatzky, Walter, Die Kunst der Graphik, Salzburg 1972. Ders., Die Kunst der Zeichnung, Salzburg 1977. Dückers, Alexander (Hg.), Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, Berlin 1994. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
13 527
PS -
Von "Frauenkunstgeschichte" zu kunsthistorischer Genderforschung
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Karin Gludovatz
Feministische Kunstgeschichte sollte möglichst alle Ausgangspunkte der Disziplin zur Diskussion stellen, da es vor allem darum geht, eben nicht traditionelle Strukturen zu reproduzieren und/oder einfach umzubesetzen (begrifflich, personell), sondern die Strukturen selbst kritischen Reflexionen zu unterziehen. In diesem Sinne möchte das Proseminar weniger eine "feministische Methode" vorstellen, als vielmehr feministische Ansätze in ihrer Prozesshaftigkeit analysieren.
Anhand verschiedener Texte, sollen historische und aktuelle Positionen diskutiert und verglichen werden. Die Textstudien bieten die Grundlagen für inhaltliche Auseinandersetzung, übergeordnete methodologische Fragestellungen, ebenso wie für intensive Arbeit am Text, d.h. für eine "Meta-Lektüre", die auf Struktur, Argumentationsführung und sprachliche Bedeutungskonstituierungen eingehen möchte.
Die Texte sind jeweils in Gruppen vorzubereiten, aber für alle SeminarteilnehmerInnen Pflichtlektüre. Ferner sind Mitarbeit und zwei schriftliche Textanalysen (à 3 Seiten) erforderlich.
Vorbereitende und begleitende Literatur (Auswahl): Norma Broude, Mary D. Garrard (Hg.): The Expanding Discorse: Feminism and Art History, New York 1992; Whitney Davis: Gender, in: Texte zur Kunst, 28, 1997, S. 75-89; FrauenKunstWissenschaft, 16, 1993: Theoretische Orientierung feministischer Kunstwissenschaften; Hildegard Frübis: Kunstgeschichte, in: Christina von Braun, Inge Stephan (Hg.): Gender-Studies. Eine Einführung, Stuttgart-Weimar 2000, 262-275; Daniela Hammer-Tugendhat: Kunst/Kunstgeschichte/Geschlechterkonstruktion, in: Lutz Musner, Gotthart Wunberg (Hg.): Kulturwissenschaften. Aktuelle Positionen, Wien 2002; Griselda Pollock: Differencing the Canon. Feminist Desire and the Writing of Art´s Histories, London-New York 1999; Beate Söntgen: Rahmenwechsel: Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft in feministischer Perspektive, Berlin 1996; Lisa Tickner: Feminismus, Kunstgeschichte und der geschlechtsspezifische Unterschied, in: kritische berichte, 1990 (H. 2), S. 5-36 (1988)
13 528
PS*) -
Praktische Geschichte der Malerei: Materialien, Techniken, Möglichkeiten
(2 SWS)
Vor Originalen in der Gemäldegalerie.
Beschränkt auf 20 Teilnehmer

Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 163
(15.4.) Wolf-Dietrich Löhr
In diesem Seminar soll, ausgehend von der Berliner Sammlung Alter Meister und ihrem weitgespannten Bestand, die Konditionierung der Bilder durch die Materialien im Blickpunkt stehen. Die Techniken der Herstellung und die Möglichkeiten der Gestaltung – Bildträger und Formate, Möglichkeiten der Tempera- und Ölmalerei, technisch-wissenschaftliche Neuerungen wie Zentralperspektive oder Camera obscura – sollen in ihrer Relevanz für die Gestaltung und Funktion der Gemälde und für die – in verschiedenen Bereichen ganz unterschiedliche – geschichtliche Entwicklung der Malerei untersucht werden. Zudem wird der Einsatz bestimmter Techniken und Materialien, schließlich auch das Vorzeigen von spezifischer Kunstfertigkeit im Hinblick auf die Entwicklung der Profilierung und Selbstdarstellung der Künstler zu befragen sein.
Literaturhinweise: Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Werke des 13. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1975. // David Hockney, Geheimes Wissen. Verlorene Techniken der Alten Meister, München 2001. // A. Kirsh, R.S. Levenson, Seeing Through Painting. Physical Examination in Art Historical Studies, New Haven u.a. 2000. // Knut Nicolaus, Dumont’s Handbuch der Gemäldekunde: Gemälde erkennen und bestimmen, Köln 2003. // Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken, Bd. 1, Farbmittel, Buchmalerei, Tafel- und Leinwandmalerei, Stuttgart 1984.
13 529
PS*) -
Großer Gott! Christliche Ikonographie 14.-18. Jh.
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Gemäldegalerie
(20.4.) Martin Schieder
Am Beispiel ausgewählter Meisterwerke von Giotto bis Rembrandt, von van Eyck bis Tiepolo werden in der Gemäldegalerie eine Einführung in die christliche Ikonographie gegeben und die Bildbeschreibung geübt. Die Veranstaltung richtet sich besonders an Studienanfänger.
Literatur: Lexikon der christlichen Ikonographie, hrsg. von Engelbert Kirchbaum SJ, 8 Bde., Rom u.a. 1974; Gemäldegalerie Berlin. Katalog der ausgestellten Gemälde des 13.-18. Jahrhunderts, Berlin 1975; Heinrich Krauss und Eva Uthemann: Was Bilder erzählen. Die klassischen Geschichten aus Antike und Christentum in der abendländischen Malerei, München 1987; Gemäldegalerie Berlin. 200 Meisterwerke, Berlin 1998.
13 530
PS -
Places royales. Königsplätze in Frankreich und Europa vom 17. bis 19. Jahrhundert.
Blockseminar: 8.5., 22.5., 26.6. und 10.7. von 10.00 s.t.-13.00 und 14.00-16.00 Uhr - Koserstr. 20, A 124.
Bitte Aushänge beachten.

(8.5.) Hendrik Ziegler
In diesem Proseminar soll die Geschichte der Place royale in Frankreich und Europa vom Ancien Régime bis zur Restauration sowie der sich in ihr widerspiegelnde Wandel von Herrscherbild und Herrschaftsauffassung nachgezeichnet werden.
Die Kombination eines monumentalen Herrscherbildes mit einer darauf abgestimmten, das Stadtbild bestimmenden Architektur gelangte, nach ersten Vorformen in der italienischen Renaissance, im 17. und 18. Jahrhundert unter den Bourbonen zur höchsten Blüte. Das französische Modell strahlte auch auf andere europäische Städte aus, etwa Berlin, Kopenhagen, Stockholm, Lissabon oder Brüssel. Neben der Betrachtung der Königsplätze unter architektur- und skulpturgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gesichtspunkten soll im Rahmen des Seminar vor allem danach gefragt werden, welches Bild die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte, die an der Realisierung dieser Komplexe beteiligt waren, vom Herrscher entwarfen.
Literatur: Andreas Köstler, Place Royale. Metamorphosen einer kritischen Form des Absolutismus, , München 2003; Richard L. Cleary, The Place Royale and Urban Design in the Ancien Régime, Cambridge 1999, S.198-202; Michel Martin, Le monuments équestres de Louis XIV. Une grande entreprise de propagande monarchique, Paris 1986; Pierre Lavedan, Jeanne Hugueney, Philippe Henrat, L´urbanisme à l´époque moderne, XVIe-XVIIIe siècle, in: Monuments Historiques, Nr. 120, März-April 1982; Ulrich Keller, Reitermonumente absolutistischer Fürsten. Staatstheoretische Voraussetzungen und politische Funktionen, München/Zürich 1971; June Hargrove, Les statues de Paris. La représentation des grands hommes dans les rues et sur les places de Paris, Paris 1989; Helmut Scharf, Kleine Kunstgeschichte des deutschen Denkmals, Darmstadt 1984; Denkmäler im 19. Jahrhundert. Deutung und Kritik, hg. v. Hans-Ernst Mittig u. Volker Plagemann, München 1972; Thomas Nipperdey, Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert, in: Historische Zeitschrift 206, 1968, S. 528-585.
13 531
PS -
Paris und Berlin. Verflechtung und Konfrontation, 1855-1954
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 394
(15.4.) Alexandre Kostka
Diese Übung möchte weniger den "Wettstreit" zwischen den beiden europäischen Metropolen in den Vordergrund stellen als die vielfältigen Wechselbeziehungen die - nicht immer im Einklang mit den politischen Zäsuren - zwischen den kulturellen und künstlerischen Eliten in Deutschland und Frankreich bestanden. Zwischen den beiden Eckdaten - 1855 fand in Paris die erste Weltausstellung statt, 1954 wurde der deutsch-französische Freundschaftsvertrag abgeschlossen - haben sich im Bereich der Stadtplanung, des Museumsbaus, des Kunsthandels, der Kunstkritik, des Sammelns von Kunstgegenständen, der Ausstellungspolitik sowie der Photographie und der Filmindustrie zahlreiche "kooperative Netzwerke" entwickelt. Aufgabe der Übung wird es sein, nach den Trägern dieser Netzwerke und ihren Motiven sowie nach den Objekten und nach der Rezeption des interkulturellen Transfers zwischen Paris und Berlin zu fragen.
Gute Französischkenntnisse und die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen, sind Voraussetzung zur Teilnahme.
Literaturhinweise: Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger, Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Düsseldorf / Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster 1987; Fleckner, Uwe, Martin Schieder u. Michael F. Zimmermann (Hrsg.): Jenseits der Grenzen. Französische und deutsche Kunst vom Ancien Régime bis zur Gegenwart. Thomas W. Gaehtgens zum 60. Geburtstag, 3 Bde., Köln 2000; Gaehtgens, Thomas W.: Anton von Werner und die französische Malerei, in: Anton von Werner. Eine Geschichte in Bildern (hrsg. v. Dominik Bartmann), Ausstellungskatalog, Berlin Museum u. Deutsches Historisches Museum, Berlin 1997, S. 49-61; Paris-Berlin 1900-1933. Rapports et contrastes France-Allemagne, Ausstellungskatalog, Centre national d?art et de culture Georges Pompidou, Paris 1978.
13 532
PS -
La «Francité de l’art français» au XIXé siècle.
(2 SWS) in Französisch
Bitte Aushänge beachten.
Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(16.4.) Alexandre Kostka
La définition des spécificités de l’art national a de tous temps été un problème. En 1956, l’historien de l’art Nikolaus Pevsner pouvait consacrer un livre à « l’anglicité de l’art anglais » (The Englishness of English art) ; Werner Hofmann réplique en 1999 : « Nationen malen keine Bilder ». Que faut-il en penser? Quels sont les critères permettant de distinguer un portrait français d’un portrait allemand, une commode du Faubourg Saint Martin d’un meuble issu des Dresdner Werkstätten? Sans entrer dans un débat stérile autour des stéréotypes nationaux, ce séminaire vise à expliciter un mouvement complexe de redéfinition de l’art français, au cours du « long » dix-neuvième siècle. Nous nous adresserons principalement à la critique d’art, tant francophone qu’étrangère, pour voir par exemple comment l’art réaliste puis impressionniste a été intégré dans la tradition française. Cela permettra également de montrer les rouages du « système français des beaux-arts », caractérisé par un réseau de coopération souple entre les acteurs de la vie culturelle et l’État. Mettant l’accent sur la confrontation du texte et de l’image, ce séminaire s’adresse à toutes celles et tous ceux intéressé(e)s par la vie culturelle française de cette époque. Il présuppose de bonnes connaissances de français, éventuellement d’anglais, et la volonté de faire un exposé.
Erbrachte Studienleistungen werden für das Fach Kunstgeschichte anerkannt.
Literaturhinweis: Bouillon, Jean-Paul et al. (éd.) :La Promenade du Critique influent : Anthologie de la critique d’art en France 1850-1900, Paris 1990; Courbet und Deutschland, cat. exp., Hamburger Kunsthalle / Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Francfort/ Main 1978; Gaehtgens, Thomas W. et Fleckner, Uwe (sous la dir. de): Prenez garde à la peinture! Kunstkritik in Frankreich 1900-1945, Berlin 1999 (Passagen/Passages, Bd. 1); Gee, Malcolm: Dealers, Critics and Collectors of Modern Painting. Aspects of the Parisian Art Market between 1910 and 1930, New York et Londres 1981; Werner Hofmann : Wie deutsch ist die deutsche Kunst. Eine Streitschrift, Leipzig 1999.
13 558
PS -
Achtung! NEU
Einführung in die Chinesische Schreibkunst

Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.4.) Chunchun Hu

Hauptstudium

13 533
HS -
Ausstattungsprogramme des 17. und 18. Jahrhunderts in Deutschland und Österreich
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr .20; A 127
(19.4.) Arwed Arnulf
Sakrale und profane Ausstattungsprogramme des 17. und 18. Jahrhunderts in Rathäusern, Schlössern, Bibliotheken und Kirchen werden in Auswahl vorgestellt. Dabei sollen Aspekte der Auftragsvergabe, Konzeption, Ausführung und Bezahlung ebenso wie funktionale Unterschiede und Traditionslinien zur Sprache kommen. Zum einen wird die inhaltlich ikonographische, zum anderen die formale Gestaltung der vielfach aus Fresken, Stuck, Schnitzwerk und Steinskulptur bestehenden Ausstattungszyklen vorgestellt und ins Verhältnis zu italienischen Vorbildern gesetzt. Frömmigkeits- und bildungsgeschichtliche Grundlagen, der Umgang mit entsprechenden Quellen und Handbüchern der Zeit, aber auch die wichtigsten kunsthistorischen Arbeitsinstrumente, die Forschungslage zum deutschen Barock, Methoden und Fragen der kunsthistorischen Forschung sind Gegenstand des Seminars.
Einführende Literatur: R. Suckale, Kunst in Deutschland, Köln 1998, S. 271- 407; H. Bauer, Barock, Berlin 1992; Die Kunst des Barock in Österreich, hrsg. v. G. Brucher u. H. Lorenz, Salzburg 1994; T. DaCosta Kauffmann, Höfe, Klöster und Städte. Kunst und Kultur in Mitteleuropa, 1450-1800; N. Lieb, Barockkirchen zwischen Donau und den Alpen, 1953 u. ö.; H. Tintelnot, Die barocke Freskomalerei in Deutschland, München 1951; W. Mrazek, Ikonologie der barocken Deckenmalerei, Wien 1953; E. Lehmann, Die Bibliotheksräume der deutschen Klöster in der Zeit des Barock, Berlin 1996. Historische und kulturgeschichtliche Grundlagen bieten: H. Schilling, Aufbruch und Krise, Berlin 1994; ders. Höfe und Allianzen, Berlin 1994; Die Literatur des 17. Jahrhunderts, hrsg. v. A. Meier, München 1999; P. Münch, Lebensformen in der Frühen Neuzeit, Frankfurt a.M. 1996; Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte I, 15.?17. Jahrhundert, hrsg. v. N.Hammerstein, München 1996.
13 534
HS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Impressionismus

(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Koserstr. 20; Hs B
(16.4.) Uwe Fleckner
13 535
HS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Erzählstrategien in der bildenden Kunst

(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(15.4.) Uwe Fleckner
13 536
HS -
Von Notre Dame bis Sacre Coeur. Religiöse Architektur und Kunst in Paris
mit Exkursion nach Paris.
n. V. - Bitte Aushänge beachten.

  Thomas Gaehtgens
Notre-Dame, Saint-Sulpice, Invalidendom, Madeleine, Sacre Coeur - das Pariser Stadtbild wird im besonderen von seinen Kirchenbauten geprägt. Diese spiegeln zum einen die französische Kirchengeschichte und den Herrschaftsanspruch der französischen Monarchie vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert wider. Zum anderen sind sie und ihre Ausstattung herausragende Zeugnisse der französischen Architektur- und Kunstgeschichte. In diesem Seminar soll an ausgewählten Beispielen die französische Sakralarchitektur und Kunst in ihrem kirchen-, mentalitätsgeschichtlichen wie
(kunst)-historischen Kontext untersucht werden.
Gute Französischkenntnisse sind Voraussetzung. Die Exkursion findet voraussichtlich im Juli 2004 statt, der Termin der Einführungsveranstaltung wird bekanntgegeben. Aushänge beachten!
Einführende Literatur: Amédée Boinet: Les églises parisiennes, 3 Bde., Paris 1954-64; Bernard Violle: Paris, son Eglise et ses églises. Histoire, art, foi, Paris 1982; Michael Hesse: Von der Nachgotik zur Neugotik. Die Auseinandersetzung mit der Gotik in der französischen Sakralarchitektur des 16., 17. und. 18. Jahrhunderts, Frankfurt am Main u.a. 1984; Katharina Krause: Der "Voeu de Louis XIII". Die Chorausstattung von Notre-Dame in Paris unter Ludwig XIV., München 1989; Le Panthéon. Symbole des révolutions. De l'Eglise de la Nation au Temple des Grands Hommes (Ausstellungskatalog), Paris 1989; Michel Paul Driskel: Representing Belief. Religion, Art and Society in Nineteenth-Century France, Pennsylvania 1992; Georges Brunel: Dictionnaire des églises de Paris, Paris 1995.
13 537
HS -
Picturalismus und Neue Sachlichkeit. Photographie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mi 8.30-10.00 - Koserstr. 20; A 121
(14.4.) Harold Hammer-Schenk
Seit etwa 1890 ist international eine, zunächst von Amateuren getragene Bewegung in der Photographie hin zu malerischer Behandlung von Themen und Techniken zu beobachten. Sie tritt gegen die Routine der Profis und gegen die inszenierte künstlerische Photographie an. Die damit letztlich erreichte Künstlichkeit und Verkünstelung provozierte in den USA und dann in Europa eine Wendung zur sachlichen, realistischen, angeblich unvermittelten Photographie der 20er und 30er Jahre.
Einführende Literatur: Frank Heidtmann, Kunstphotographische Edeldruckverfahren heute, Berlin 1978. Enno Kaufhold, Bilder des Übergangs. Zur Mediengeschichte von Fotografie und Malerei in Deutschland um 1900, Marburg 1986. Christine Kühn, Kunstfotografie um 1900, Berlin 2003. Avant-garde. Photography in Germany 1919-1939. Katalog, San Francisco Musum of Modern Art, San Francisco 1980. Herbert Molderings, Fotografie in der Weimarer Republik, Berlin 1988. Maren Stange, Symbols of Ideal Life. Social Documentary Photography in America, 1890-1950, Cambridge 1989.
13 538
HS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Evangelienzyklen in der deutschen Buchmalerei des 10. und 11. Jahrhunderts - Teil II

(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(19.4.) Reiner Haussherr
Umfangreiche Bildzyklen zu den Evangelien sind in vielen Evangeliaren und Evangelistaren der Malerschulen der Reichenau und Echternachs überliefert. Problem ist dabei die Beziehung der Zyklen in den Handschriften untereinander und die Abhängigkeit der Auswahl von den Lesungsordnungen des Kirchenjahres. Es wird vor allem zu erörtern sein, inwieweit die Zyklen auf altchristliche lateinische und byzantinische Vorlagen zurückgehen.
Die Referatvergabe erfolgt nach den einführenden Sitzungen.
Fortsetzung des Hauptseminars aus dem Wintersemester 2003/2004, das jedoch nicht unbedingte Voraussetzung zur Teilnahme in diesem Semester ist.
Literatur: Wilhelm Messerer: Ottonische Buchmalerei um 970-1070 im Gebiet deutscher Sprache, ZKG 26, 1963, S. 62-76; Irmgard Siede: Zur Buchmalerei der ottonischen und salischen Zeit. Kritische Anmerkungen zum Forschungsstand mit einer Zusammenstellung wichtiger Publikationen 1963-1999, ZDVKW 52/53, 1998/1999, S. 151-196 [Bibliographien]; Florentine Mütherich: Die ottonische Malerei, in: L. Grodecki, F. Mütherich, J. Taralon, F. Wormald: Die Zeit der Ottonen und Salier (Universum der Kunst, Bd. 20), München 1973, S. 88-225 [zur Einführung]; Albert Boeckler: Ikonographische Studien zu den Wunderszenen in der ottonischen Malerei der Reichenau. Aus dem Nachlaß hrsg. von Hans Jantzen, München 1961; Hugo Buchthal: Byzantium and Reichenau, in: Byzantine Art - An European Art. Lectures, Athen 1966, S. 43-60; Adolf Weis: Die Hauptvorlage der Reichenauer Buchmalereien. Zugleich ein Beitrag zur Lokalisierung der Schule, Jb Baden-Württemberg 9, 1972, S. 37-64; Adolf Weis: Die spätantike Lektionar-Illustration im Skriptorium der Reichenau, in: Die Abtei Reichenau. Neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Inselklosters, hrsg. von H. Maurer (Bodensee-Bibliothek, Bd. 20. Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Sonderbd. 5. Hegau Bibliothek, Bd. 28), Sigmaringen 1974, S. 311-362; sowie die Kommentarbände zu den Faksimiles der entsprechenden Handschriften.
13 539
HSM -
Bildkünste der Zeit des Herzogs von Berry
Mit Exkursion nach Paris.
n. V.
  Eberhard König
Kommentar siehe Aushang.
13 540
HS -
Kunst als Thema der Kunst
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 127
(15.4.) Klaus Krüger
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, auf welche Weise und mit welchen Absichten Kunst in ihrer Geschichte immer wieder sich selbst zum Thema erhoben hat. Ausgegangen wird dabei von der Überlegung, dass das Kunstwerk gerade durch die Rückbezüglichkeit auf die eigenen Produktions- und Daseinsbedingungen einen spezifischen visuellen 'Diskurs' entfaltet, in dem sich der besondere ästhetische Status von Kunst und die Kategorien ihres nichtsprachlichen Erkenntnispotentials manifestieren. In der aktuellen Debatte um die Bedeutung der Kunstgeschichte als Bildwissenschaft kommt dieser Thematik eine zentrale Rolle zu. Ihre Wurzeln liegen bereits in der Antike und ihrer einschlägigen Künstlertopik. Danach spannt sich der Bogen von der mittelalterlichen Ikonographie des Evangelisten Lukas, welcher der Legende zufolge die Madonna malte, bis zu Pictura-Allegorien der Renaissance, von gemalten Bildergalerien des 17. Jahrhunderts bis zu Velazquez' 'Meninas' und 'Hilanderas', von Watteaus 'Ladenschild' und Courbets berühmten 'Atelier' bis zur vielfältigen Thematisierung des Maler-Modell-Verhältnisses in der Moderne (z.B. Picasso, Matisse, Kirchner etc.). Besondere Wirksamkeit entfaltete die Selbstbezüglichkeit der Malerei schließlich in der Pop Art der 60er Jahre, und nicht zuletzt in der zeitgenössischen Kunst bei Gerhard Richter, Cindy Sherman oder Jeff Wall und bei den vielzähligen Vertretern der Appropriation-Art. Das Seminar will die verschiedenen Etappen dieser Entwicklung exemplarisch verfolgen, wobei der Schwerpunkt auf der Kunst der Gegenwart liegen wird.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme die verbindliche Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit, die jeweils am Montag vor dem Referatstermin bei mir einzureichen ist.
Wichtiger Hinweis: Die Vorbesprechung des Seminars mit Vergabe der Referate findet am Ende des WS 03/04 statt. Ort und Zeit werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Einführende Literatur: H. U. Asemissen und G. Schweikhart, Malerei als Thema der Malerei, Berlin 1994. P. Georgel und A.-M. Lecoq, La Peinture dans la Peinture, Paris 1987 (reiches Abbildungs-Material). Kunstforum International, Bd. 123 (Kunst Geschichte Kunst) (Beiträge von H. Schütz u.a.) V. I. Stoichita, Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei, München 1998 (methodisch grundlegende Arbeit zum Thema). C. Owens, "The Allegorical Impulse: Toward a Theory of Postmodernism (I, II)", in: ders., Beyond Recognition. Representation, Power, and Culture, Berkeley-Los Angeles 1992, S. 52-87 (zuerst in: Oktober 12 [1980], S. 67-86; October 13 [1980], S. 58-80). B. H.D. Buchloh, "Allegorical Procedures: Appropriation and Montage in Contemporary Art", in: Artforum 21,1 (1982), S. 43-56.
13 541
HS -
Zenga - Zen-Malerei
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Anhand ausgesuchter Meisterwerke werden Gestaltungsprinzipien, Gattungen und Themen der Zen-Malerei ausführlich behandelt. Darüber hinaus wird im Seminar auf die Schriftkunst des Zen eingegangen.
Literatur- und Referatslisten erfolgen in der ersten Seminarstunde.
13 542
HS -
Ägyptomanie um 1800
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(21.4.) Gisela Moeller
Die Ägyptomanie ist kein Randpänomen der Kunstgeschichte, sondern seit der Wiederentdeckung Ägyptens im 18. Jahrhundert eine starke Strömung. Sie gehört neben der Antike zum Vorbilderkreis der klassizistischen Architektur. Dabei geht die Rezeption Ägyptens über die Verwendung von Pyramiden, Obelisken und Sphinxen hinaus und wird im Streben nach Einfachheit, Größe und Strenge spürbar. Das Seminar fragt nach den Quellen der Ägyptomanie und geht auf den Wegbereiter Piranesi ein. Der Verarbeitung des ägyptischen Vorbilds wird bei der französischen Revolutionsarchitektur sowie bei der deutschen klassizistischen Architektur am Beispiel von Friedrich Gilly, Karl Friedrich Schinkel u.a. nachgegangen werden.
Einführende Literatur: Fritz Baumgart, Ägyptische und klassizistische Baukunst, in: Klaus Jan Philipp (Hrsg.), Revolutionsarchitektur. Braunschweig, Wiesbaden 1990, S. 34-55; Dirk Syndram, Ägypten-Faszinationen. Untersuchungen zum Ägyptenbild im europäischen Klassizismus bis 1800. Diss.phil. Hamburg. Frankfurt 1990; Wilfried Seipel (Hrsg.), Ägyptomanie. Ägypten in der europäischen Kunst 1730-1930. Ausstellungskatalog Kunsthistorisches Museum Wien. Mailand 1994
13 543
ÜHS -
Positionen moderner Skulptur von 1900-1914
(2 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-17.00 - Koserstr. 20; A 394
(16.4.) Gisela Moeller
Die Übung beschäftigt sich mit den Entwicklungen in der modernen Skulptur nach Rodin. Es wird zunächst das Werk von Aristide Maillol betrachtet. An ausgewählten Beispielen soll weiter auf die unterschiedlichen Richtungen eingegangen werden, die nach 1905 zeitgleich nebeneinander bestanden und teilweise ineinandergriffen: den Kubismus in Frankreich mit Pablo Picasso, Henri Laurens und Alexandre Archipenko, den Futurismus in Italien mit Umberto Boccioni, den Expressionismus in Deutschland mit Ernst Ludwig Kirchner und Wilhelm Lehmbruck.
Einführende Literatur: Werner Spiess, Picasso-Das plastische Werk. Stuttgart 1983; Stephanie Barron, Skulptur des Expressionismus. München 1984; Margit Rowell (Hrsg.), Skulptur im 20. Jahrhundert. München 1986;; Peter H. Feist, Figur und Objekt. Plastik im 20. Jahrhundert. Leipzig 1996; Kat.Ausst. Aristide Maillol. Georg Kolbe-Museum u.a.. München 1996; Antoinette Le Normand-Romain, Anne Pingeot, Reinhold Hohl u.a., Skulptur. Bd. IV: Die Moderne. 19. und 20. Jahrhundert. Köln 1996; Eduard Trier, Bildhauertheorien. 5. Aufl. Berlin 1999
13 544
HS -
Achtung! Änderung: Raum, Termin und Beginn
Picasso

(4 SWS)
Fr 14.00-18.00 - Koserstr. 20; A 124
(23.4.) Martin Schieder
Picasso wird als die überragende Künstlergestalt des 20. Jahrhunderts angesehen. Seine Kunst hat maßgeblich die Entwicklung der Moderne geprägt, sein Oeuvre die zeitgenössische Kunstkritik polarisiert, und die wissenschaftliche Forschung beschäftigt bis heute sein Mythos. An ausgewählten Werken der Malerei, Plastik und Graphik werden in dem Seminar Picassos Kunstverständnis und seine Wirkung auf Kunst und Gesellschaft untersucht. Voraussetzung zur Teilnahme sind gute Französischkenntnisse.
Literatur: Ludwig Ullmann: Picasso und der Krieg, Bielefeld 1993; Werner Spies: Picasso, die Zeit nach Guernica 1937-1973 (Ausstellungskatalog, Berlin, Neue Nationalgalerie); ders.: Picasso. Sculpteur (Ausstellungskatalog, Paris, Centre Georges Pompidou), Paris 2000; Carsten-Peter Warncke: Pablo Picasso 1881-1973, hrsg. von Ingo F. Walther, Köln u.a. 2002.
13 545
HS -
Malerei des Expressionismus
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
  Andreas Hüneke,
Christoph Zuschlag
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stand die Kunst in Deutschland im Zeichen des Expressionismus. Für die Malerei kann die Gründung der Künstlervereinigung »Die Brücke« in Dresden 1905 als Geburtsstunde des Expressionismus gelten. Die Expressionisten lehnten die akademische Salonmalerei des 19. Jahrhunderts ebenso ab wie den Impressionismus. In Auseinandersetzung mit der »primitiven« Kunst aus Schwarzafrika und Ozeanien sowie den Wegbereitern der Moderne wie van Gogh und Gauguin schufen sie eine betont subjektive, antitraditionalistische und antibürgerliche Kunst, die sie als Aufbruch zu einer neuen, »geistigen« Kunst und zu einer neuen Lebensform verstanden. Im Seminar wollen wir uns einen Überblick über die Geschichte des Expressionismus, seine geistes- und kunsthistorischen Quellen, Strömungen und Rezeptionsformen verschaffen. Im Mittelpunkt werden die Künstlergruppen »Die Brücke« und »Der blaue Reiter« sowie einzelne Künstlerpersönlichkeiten wie Max Beckmann, Karl Hofer, Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde und Christian Rohlfs stehen. Weitere Themen werden die Kritik am Expressionismus in den 1920er Jahren und die Frage nach dem Expressionismus als »deutscher« Kunst sein. Nicht zuletzt gilt es, den Blick auf Phänomene der Kunst nach 1945 wie den Abstrakten Expressionismus und neo-expressive Tendenzen (»Neue Wilde«) zu richten, um die Bedeutung des Expressionismus in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts einschätzen zu können.
Einführende Literatur: Stephanie Barron (Hg.), Expressionismus. Die zweite Generation 1915-1925, Ausstellungskatalog Düsseldorf/Halle 1989. Birgit Dalbajewa (Hg.), Die Brücke in Dresden 1905-1911, Ausstellungskatalog Dresden 2001/02. Andreas Hüneke (Hg.), Der blaue Reiter. Dokumente einer geistigen Bewegung, 2. Auflage, Leipzig 1989. Gerhard Kolberg (Hg.), Die Expressionisten vom Aufbruch bis zur Verfemung, Ausstellungskatalog Köln 1996. Roland März/Anita Kühnel (Red.), Expressionisten. Die Avantgarde in Deutschland 1905-1920. 125 Jahre Sammlungen der Nationalgalerie 1861-1986, Ausstellungskatalog Berlin (Ost) 1986. Serge Sabarsky (Red.), Malerei des deutschen Expressionismus, Ausstellungskatalog Wien 1987.
13 546
ÜHS*) -
Christian Daniel Rauch und die Skulptur des Klassizismus
(2 SWS)
Mit Exkursion vom 17.6.-20.6.2004.
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 394
(20.4.) Bernhard Maaz
Die Übung widmet sich, ausgehend von den im "Christian Daniel Rauch - Museum" in Bad Arolsen gezeigten Werken, dem Schaffen dieses Künstlers und bettet es in die Kunst des Klassizismus und Realismus ein, wendet sich dem europäischen Kontext zu, fragt nach bildhauerischen Techniken und Normen, nach der Funktion verschiedener Gattungen wie Porträt und Denkmal und bietet somit eine facettenreiche Einführung in die Geschichte der Skulptur von etwa 1790 bis 1860. Die Veranstaltung wird von Dr. Bernhard Maaz, Mitarbeiter der Alten Nationalgalerie, durchgeführt, der das Rauch-Museum konzipiert und maßgeblich mit aufgebaut hat. Die dreitägige Exkursion wird in einer Lehrveranstaltung am 20. April 2004 vorgestellt und vorbereitet. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Exkursion: vom 17. bis 20. Juni 2004.
Erforderlich: Referat und Belegarbeit.
Einführende Literatur: Birgit Kümmel, Bernhard Maaz: Christian Daniel Rauch - Museum in Bad Arolsen, Ausst.-Kat., Berlin/München 2002 mit weiterer Literatur; Jutta von Simson: C. D. Rauch. Oeuvre-Katalog, Berlin 1996; Peter Bloch: Das Klassische Berlin. Die Berliner Bildhauerschule, Berlin 1978.
13 547
ÜHS -
Mochan-shanzhuang Sammlung im Museum für Ostasiatische Kunst
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Museums für Ostasiatische Kunst; Vortragsraum
(21.4.) Willibald Veit
13 548
HS -
Klassizistische Architektur in Deutschland
Blockseminar: An 4 Samstagen im Juni 2004.
Vorbesprechung: Freitag, den 16. April 2004 - Koserstr. 20, A 336

  Christiane Salge
Neben einer Einführung in das Thema werden bei der Vorbesprechung die Referatsthemen vorgestellt und die genauen Seminartermine vereinbart. Während in anderen europäischen Ländern, zum Beispiel in England und Frankreich, schon relativ früh klassizistische Tendenzen in Kunst und Architektur sichtbar wurden, sind in Deutschland erst ab 1740 erste Ansätze dieses neuen Stiles erkennbar. Im Seminar wollen wir uns mit der klassizistischen Architektur in verschiedenen Zentren (u.a. Berlin, München, Karlsruhe) aber auch kleineren Orten (z.B. Bad Doberan, Coburg) in Deutschland beschäftigen und untersuchen welche politischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu der Aufnahme des neuen Stils führten bzw. woher die Anregungen im Einzelnen kamen. Neben der frühklassizistischen Architektur werden einzelne Hauptvertreter (Schinkel, Klenze) des Klassizismus sowie deren unbekannteren Kollegen und Schüler behandelt.
Einführende Literatur: Tilman Mellinghoff und David Watkin, Deutscher Klassizismus. Architektur 1740-1840, Stuttgart 1989 (englische Ausgabe 1987); Deutsche Baukunst um 1800, hrsg. von Reinhard Wegner, Köln-Weimar-Wien 2000; Klaus Jan Philipp, Um 1800. Architekturtheorie und Architekturkritik in Deutschland zwischen 1790 und 1810, Stuttgart-London 1997; Klassizismus in Bayern, Schwaben und Franken. Architekturzeichnungen 1775-1825, Ausstellungskatalog München, hrsg. Winfried Nerdinger, München 1980.
13 549
HS -
Achtung! NEU
Das Porträt in der Frühen Neuzeit

Blockseminar: Erster Termin: 15.4.04, 12.00-14.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336; weitere Termine s. Aushang.
  Ulrike Müller Hofstede
Das Porträt gehört zu den wichtigsten Bildgattungen der Frühen Neuzeit. Mit dem Porträt verbindet sich der Kontext der Freundschaft und der memoria, den schon Leon Baptista Alberti 1435/36 in seinen Malereitraktat aufnimmt. Unterschiedliche Konzepte zur „Ähnlichkeit“ und zur „Seelenmahlerei“, mithin zur herrschenden Nachahmungslehre werden untersucht, aber auch die der Repräsentation von Herrschaft, der Zugehörigkeit zu bestimmten Eliten, des künstlerischen Verbergens und Zeigens in bestimmten Rollen.
Im Seminar werden Beispiele aus der italienischen, altniederländischen, französischen und spanischen Kunst behandelt. Um den Teilnehmern auch die begriffliche Problematik zu akzentuieren, werden signifikante Texte aus der Porträttheorie heranzogen.
Referatsthemen mit der entsprechenden Literatur werden zu Beginn des Sommersemesters bekannt gegeben. Der Unterricht wird in drei Blöcken stattfinden, eine erste Vorbesprechung ist am 15. 4. vorgesehen. (Raum und Zeit wird noch bekannt gegeben)
Literatur zur Einführung: Gottfried Böhm, Bildnis und Individuum, Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance München 1985; Richard Brilliant, Portraiture, London 1991; Max Imdahl, Relationen zwischen Porträt und Individuum, in: Poetik und Hermeneutik, Bd 13 (Individualität), hrsg. v. M. Frank, A. Haverkamp, München 1988, S. 578f.; Louis Marin, Le portrait du roi, Paris 1981; Ders., Probleme und Paradoxien des Porträts im Frankreich des 17. Jahrhunderts: Philippe de Champaigne, in: Geschichten der Physiognomik. Text, Bild, Wissen, hrsg. v. R. Campe u. M. Schneider, Breisgau 1996; Edourad Pommier, Theories du portrait. De la renaissance aux Lumières, Paris 1998; Rudolf Preimesberger, Hannah Baader und Nicola Suthor, (Hgg.) Porträt. Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Berlin 1999; Hans-Joachim Raupp, Untersuchungen zu Künstlerbildnis und Künstlerdarstellung in den Niederlanden im 17. Jahrhundert, Hildesheim-Zürich-New York 1984; Wilhelm Schlinck, (Hg.) Bildnisse, Die europäische Tradition der Porträtkunst, Rombach 1997; John Shearman, Portraits and poets, in: Only connect…Art and the Spectator in the Italian Renaissance, Princeton 1988, S. 108-148.

Colloquien

13 550
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium;
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 121, Beginn: n. V.
  Arwed Arnulf
13 551
C -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Magistranden- und Doktoranden-Colloquium;

(2 SWS)
Do 15.00-17.00 - Koserstr. 20; A 259, Beginn: n. V.
  Uwe Fleckner
13 552
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium;
(2 SWS)
n. V.  - Koserstr. 20
  Thomas Gaehtgens
13 553
C -
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium;
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125, Beginn: n. V.
  Harold Hammer-Schenk
13 554
C -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Colloquium für Fortgeschrittene;

(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 163, Beginn: n. V.
  Reiner Haussherr
13 555
C -
Colloquium für Fortgeschrittene;
n. V.
  Eberhard König
13 556
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121, Beginn: n.V.
  Jeong-hee Lee-Kalisch
13 557
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Koserstr .20; A 394, Beginn: n. V.
  Klaus Krüger
13 559
C -
Achtung! NEU
Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/en-Colloquium

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Martin Schieder

Erweitertes Lehrangebot (für Grund- und Hauptstudium)

Scheine aus Übungen (Ü) können nur im Grundstudium angerechnet
werden und sind dann Leistungsnachweisen aus Proseminaren (PS)
gleichzusetzen. Im Hauptstudium dagegen sind zwar die Semester-
wochenstunden aus dem Besuch einer Übung (Ü) anrechenbar, nicht
jedoch die Scheine. Als Leistungsnachweise im Hauptstudium
können neben Scheinen aus Hauptseminaren (HS) und Exkursionen
im Hauptstudium (EHS) nur Nachweise aus Übungen im Haupt-
studium (ÜHS) angerechnet werden.
13 561
Ü*) -
Kunstgeschichte und Computer
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 340
(23.4.) Maximilian Benker
Der IT-Bereich ist heute aus vielen kunsthistorischen Tätigkeitsfeldern nicht mehr wegzudenken. Dabei ist die computergestützte Datenerfassung zur Inventarisierung von Museumsbeständen und Fototheken von besonderer Relevanz. Im Mittelpunkt dieser Übung steht das kunsthistorische Datenbanksystem HIDA/MIDAS, das in vielen Museen und Forschungsinstituten genutzt wird, sowie das darin integrierte ikonographische Klassifizierungssystem ICONCLASS. Darüber hinaus soll in der Übung auch ein Überblick über das für Studium und Praxis relevante Internetangebot im Bereich der Kunstgeschichte vermittelt werden.
Die Veranstaltung setzt kunsthistorische Grundkenntnisse voraus und richtet sich daher an Studierende ab dem 5. Semester. Wegen der begrenzten Anzahl der Computerplätze ist die Teilnahme auf 12 Personen beschränkt.
13 563
Ü -
Zeichnen für Kunsthistoriker
(2 SWS)
Block Mo 16.00-20.00 - Koserstr. 20; A 124
(19.4.) Bertrand Freiesleben
Der verständige Zugang zu einem Kunstwerk ist viel leichter, wenn man sich ein paar Skizzen dazu anfertigen kann. Nicht nur, daß sich derart untersuchte Arbeiten viel besser einprägen, man stößt auf Dinge, die man sonst vielleicht übersähe und auf Fragen zur Machart, zur Entstehung und zum Warum gerade dieser inhaltlichen oder formalen Lösung. Diese Fragen gehören zum Alltag jedes Kunsthistorikers und sind mitentscheidend für seine Kennerschaft, die Sicherheit seines eigenen Qualitätsurteils. In diesem Kurs wird systematisch und progressiv Zeichnen vermittelt. Perspektive, Lichtführung, Architektur, Porträt, Figur werden studiert, herausragende Zeichnungen werden kopiert, in Kompositionsanalyse wird eingeführt und diese vor Originalen geübt. Es gibt Hausaufgaben. Ein Scheinerwerb ist möglich.
Mitzubringen sind Bleistifte, Knetradiergummi, ein guter Block, eine stabile Zeichenunterlage und (wenn vorhanden) bisherige Arbeitsproben, um einen möglichst individuellen Zugang meinerseits zu gewährleisten.
13 562
Ü -
Zeichenkunst in Deutschland um 1800
(2 SWS)
Fr 14.00-15.30 - Koserstr. 20; A 125
(16.4.) Helmut Börsch-Supan
Die Zeit von etwa 1780 bis 1830 ist in Deutschland eine Blütezeit der Zeichenkunst. Untersuch werden sollen ihr Verhältnis zur Malerei, die Orte ihrer Entfaltung, die Vielfalt ihrer Stile und Techniken sowie ihre bevorzugten Gegenstände. In jeder Stunde soll ein Zeichner im Mittelpunkt stehen.
Einführende Literatur: Jens Christian Jensen: Aquarelle und Zeichnungen der Deutschen Romantik, Köln 1978. Marianne Bernhard: Deutsche Romantik. Handzeichnungen, 2 Bde., München 1973; Kataloge der Zeichnungsbestände in deutschen Museen und Privatsammlungen.
13 564
Ü*) -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Altniederländische Malerei vor Originalen

(2 SWS)
Mi 11.00-13.00 - Museum
(21.4.) Reiner Haussherr
Es werden ausgewählte Werke der altniederländischen Malerei des 15. Jhs. unter stilgeschichtlichen, ikonographischen und gattungsgeschichtlichen Gesichtspunkten analysiert. Zugleich soll das Beschreiben einzelner Werke geübt werden.
Einführende Literatur: Gemäldegalerie der Staatl. Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin, Katalog der ausgestellten Gemälde des 13.-18. Jhs., Berlin-Dahlem 1975; E. Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its origin and Character, Cambridge/Mass. 1953 u.w.Aufl., auch Paperback.
13 565
Ü -
Begegnungen mit Amerika - Fremdheitserfahrung in der Frühen Neuzeit
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 336
(20.4.) Margit Kern
Ihre ersten Erfahrungen mit dem ?neuen? Kontinent Amerika beschrieben die Europäer häufig in Kategorien des Wunderbaren und Unfaßbaren. Auf dieses gleichsam vorrationale Eingeständnis, von dem Unbekannten überwältigt zu sein, folgte jedoch sehr rasch das Bemühen um eine Einordnung dieser Begegnungen. Die Versuche, die fremden Welten zu begreifen, führten zu einer intellektuellen Aneignung des Neuen. Auf die passive Rezeption folgte so die aktive Vereinnahmung. Die Wahrnehmung von Ähnlichkeit und Differenz bildete die Grundkategorie in diesem Prozeß. Welche Eigenschaften man den Fremden zuschrieb, ergab sich aus den Kriterien, nach denen man sich selbst definierte. Amerika konnte so zum Ort der Greuel, aber auch zur Projektionsfläche europäischer Phantasien, Wünsche und Hoffnungen werden. Dämonisierung und Idealisierung des Anderen, des Fremden, sind hier zwei Kehrseiten ein und derselben Medaille.
Im Rahmen des Seminars soll untersucht werden, wie das Unbekannte im Horizont des bereits Bekannten verortet wurde und welche Rolle Bilder im Prozeß der Selbstwahrnehmung der Europäer spielten. Wie wurden kulturelle Unterschiede in Bildern konstruiert und wie wurden Identitäten auf dieser Grundlage entwickelt.
Einführende Literatur: Hugh Honour, The New Golden Land. European Images of America from the Discoveries to the Present Time, New York 1975; Kat. Ausst. Mythen der Neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Lateinamerikas, hrsg. von Karl-Heinz Kohl, Berlin, Martin-Gropius-Bau 1982, Berlin 1982; Kat. Ausst. Federschmuck und Kaiserkrone. Das barocke Amerikabild in den habsburgischen Ländern, Schloßhof im Marchfeld 1992, Wien 1992; Stephen Greenblatt, Wunderbare Besitztümer. Die Erfindung des Fremden: Reisende und Entdecker, Berlin 1994; Hildegard Frübis, Die Wirklichkeit des Fremden. Die Darstellung der Neuen Welt im 16. Jahrhundert, Berlin 1995; Robert Weimann (Hg.), Ränder der Moderne. Repräsentation und Alterität im (post)kolonialen Diskurs, Frankfurt a.M. 1997; Serge Gruzinski, Images at War. Mexico from Columbus to Blade Runner (1492-2019), Durham/London 2001.
13 566
Ü*) -
Architektur des frühen 20. Jahrhunderts in Berlin
(2 SWS)
Fr 11.00-15.00, 14-tägl. an verschiedenen Orten (einführende Sitzungen am 23.4. und 30.4. in A 394, 10.00-12.00 Uhr), Begrenzung auf 20 Teilnehmer
(23.4.) Martina Schilling
Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen stellten Berlin seit der Reichsgründung vor neue architektonische und städtebauliche Herausforderungen. Stilistisch wurden zum einen am Historismus festgehalten, zum anderen förderten die modernen Aufgaben bereits vor dem Ersten Weltkrieg das Experimentieren mit neuen Formen. Diese Epochenschwelle ist Gegenstand der Übung, in der die unterschiedlichen Gattungen - öffentlicher Profan- und Sakralbau, Wohn- und Siedlungsbau, Verkehrs- und Industriearchitektur ? exemplarisch und in Referaten vor Ort behandelt werden. Der Schwerpunkt wird auf der detaillierten Betrachtung der einzelnen Gebäude, ihrer Entstehungsgeschichte und stadtplanerischen Einbindung liegen. Anforderungen zum Scheinerwerb: Referat vor Ort, Hausarbeit.
Einführende Literatur: P. Gössel, G. Leuthäuser, Architektur des 20. Jahrhunderts (Köln, 1990); G. Peters, Kleine Berliner Baugeschichte (Berlin, 1995); J. Posener, Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur: das Zeitalter Wilhelms II (München, 1979); M. Wörner, Architekturführer Berlin (Berlin, 2001); Berlin und seine Bauten, hrsg. vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin
13 567
Ü*) -
Peter Paul Rubens
(2 SWS)
-Übung vor Originalen-
Di 10.00-12.00 - Gemäldegalerie (Kulturforum)
(20.4.) Christian Seifert
Die Gemäldegalerie Berlin hat trotz schwerer Kriegsverluste - sämtliche großformatigen Gemälde sind verschollen oder zerstört - eine bedeutende Sammlung von Werken Peter Paul Rubens. Diese Gemälde sollen genau betrachtet, eingehend beschrieben, auf Bildtradition, Ikonographie und die ursprüngliche Bestimmung untersucht werden. Die Frage der unterschiedlichen Bildgattungen (Historienbild, Landschaft, Porträt) soll dabei ebenfalls zur Sprache kommen.
Die Bereitschaft, ein Kurzreferat (ca. 15 Min.) zu einem Gemälde zu halten, ist Teilnahmevoraussetzung. Für den Scheinerwerb ist darüberhinaus eine Hausarbeit anzufertigen (ca. 10 Seiten). Die Themen werden in der ersten Sitzung vergeben. Die Veranstaltung findet in der Gemäldegalerie vor Originalen statt.
Literatur: Kristin Lohse Belkin, Rubens, London 1998 [zur Einführung in Leben und Werk]; Jan Kelch, Peter Paul Rubens. Kritischer Katalog der Gemälde im Besitz der Gemäldegalerie Berlin, Berlin-Dahlem 1978; soweit vorhanden, ist stets der entsprechende Band des Corpus Rubenianum Ludwig Burchard. An Illustrated Catalogue Raisonné of the Work of Peter Paul Rubens, London 1968- (bislang 18 Bde. erschienen) zu benutzen.
13 568
Ü*) -
Barockskulptur - Auswahl aus der Berliner Skulpturensammlung
14-tägl. Di 13.30-16.00 - Gemäldegalerie
(20.4.) Christian Theuerkauff
Mit ausgewählten Bildwerken der Skulpturensammlung von A. de Vries, F. Duquesnoy, S. L. Bernini, A. Algardi über A. Schlüter bis zu E. Bouchardon, J. B. Pigalle, L.S. Adam und J.-A. Houdon und Kurzreferaten wichtige Entwicklungsstufen der Skulptur zu beschreiben, ist Anliegen der Übung vor Originalen in der Gemäldegalerie.
Einführende Literatur: In der ersten Übung.
13 569
Ü*) -
Bestandskataloge. Einführung in eine Gattung der kunsthistorischen Literatur und des Schreibens
(2 SWS)
(mit praktischen Übungen), begrenzt auf 15 Teilnehmer
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 394
(21.4.) Christoph Vogtherr
Bestandskataloge von Museums- und Privatsammlungen sind wichtige Grundlagen der kunsthistorischen Forschung. Die Übung will einführen in das richtige Benutzen von Bestandskatalogen und will die Geschichte dieser Gattung - vor allem am Beispiel der Sammlungen in Berlin und Potsdam - behandeln. Das Verfassen von Bestandskatalogen gehört zu den wichtigsten Aufgaben von MuseumskunsthistorikerInnen. Am Beispiel von französischen und italienischen Gemälden aus der Sammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg soll im Laufe des Semesters das Verfassen von Katalogeinträgen geübt werden.
Literatur: Die Kataloge der National Gallery, London, der National Gallery of Art, Washington(D.C.) und der Berliner Gemäldegalerie können als vorbildlich gelten uns sollten als einführende Literatur herangezogen werden.
Wichtige historische Kataloge aus dem Berliner Raum: Matthias Oesterreich: Beschreibung der Königlichen Bildergalleri und des Kabinets im Sans-Souci, Potsdam 1764, Nachdruck Potsdam ?Sanssouci 1996. - Johann Gottlieb Puhlmann: Beschreibung der Gemälde welche sich in der Bildergallerie, den daranstoßenden Zimmern, und dem weißen Saal im Königl. Schlosse zu Berlin befinden, Berlin 1790. - Gustav Friedrich Waagen: Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des Königlichen Museums zu Berlin, Berlin 1830, Nachdruck Berlin 1998. - Götz Eckardt: Die Gemälde in der Bildergalerie von Sanssouci, 3. Aufl., Potsdam-Sanssouci 1990.
13 570
Ü*) -
Garten- und Landschaftsgestaltung im 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(15.4.) Christian Wolsdorff
Kommentar siehe Aushänge
13 571
Ü -
Tintoretto
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163
(19.4.) Gabriele Köster
Ziel des Seminars ist es, einen exemplarischen Überblick über das Werk eines der erfolgreichsten und vermutlich des produktivsten venezianischen Malers in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu geben. Leitfragen, Probleme und Topik der Tintoretto-Forschung werden einleitend aufgezeigt, um sie an den einzelnen Werken oder Werkgruppen erneut zu diskutieren. Anhand des Austauschs von Künstler, Kritiker und Publikum soll die zeitgenössische Kunstrezeption beleuchtet und die Frage nach einer gemalten Reaktion Tintorettos auf diese aufgeworfen werden. An den in Referaten vorgestellten exemplarisch ausgewählten Einzelbildern und Bildzyklen sollen neben stilgeschichtlichen und ikonographischen Aspekten Fragen der Funktions-, Gattungs- und Rezeptionsgeschichte behandelt werden.
Einführende Literatur: Rodolfo Pallucchini u. Paola Rossi, Tintoretto. Opere sacre e profane, 2 Bde, Mailand 1982; Paola Rossi, I Ritratti, 2. Aufl. Mailand 1990; Tom Nichols, Tintoretto. Tradition and Identity, o. O. 1999; Anne Laura Lepschy, Tintoretto observed. A documentary survey of critical reactions from the 16th to the 20th century, Ravenna 1983; David Rosand, Painting in Renaissance Venice. Titian, Veronese, Tintoretto, (1. Aufl. 1982) Cambridge 1997; Norbert Huse u. Wolfgang Wolters, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei 1460-1590, (1. Aufl. 1986) 2. Aufl. Darmstadt 1996
13 572
Ü -
Chinesische Kalligraphie - Wie setze ich einen Pinselstrich?
(2 SWS)
14-tägl. Mi 18.00-22.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.4.) Jiangping He
In dieser Übung werden alte chinesische Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche geschrieben. Durch das Kopieren der Schriftkunst der alten Meister sollen den Teilnehmern Pinselduktus und Charakteristika der alten Kalligraphen vermittelt werden.
Schreibutensilien (Pinsel, Papier/Zeitungspapier, Tusche etc.) sind selbst mitzubringen.
13 573
Ü -
Außereuropäische Kulturen und europäische Kunst (16.-18. Jahrhundert)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 394
(15.4.) Joachim Rees
Die im 16. Jahrhundert einsetzende europäische Expansion wird begleitet von einer Fülle von Darstellungen, die dem europäischen Betrachter ein ‚Bild‘ von neu entdeckten Regionen, Kulturen und Ethnien vermitteln wollen. Die visuelle Inszenierung des ‚Fremden‘ geschieht gattungsübergreifend in Buchillustrationen ebenso wie in den Erdteil-Allegorien der Malerei und Bildhauerkunst. Die Lehrveranstaltung fragt nach den ikonographischen Mustern und gesellschaftlichen Funktionen dieser Inszenierungsformen. Im Mittelpunkt steht jeweils ein Einzelwerk oder eine überschaubare Werkgruppe. Die Teilnehmer(innen) sollten Interesse für kulturwissenschaftliche Fragestellungen (Alterität, Konstruktion kultureller Differenz) mitbringen.
Einführende Literatur: Hans-Joachim König u. a. (Hg.), Der europäische Beobachter außereuropäischer Kulturen. Zur Problematik der Wirklichkeitswahrnehmung (Beiheft der Zeitschrift für Historische Forschung 7), Berlin 1987. Ausst. Kat. Europa und der Orient 800-1900, hg. v. Gereon Sievernich, Berlin 1989 (mit Textband). Ausst. Kat. Mundus Novus, Amerika oder die Entdeckung des Bekannten. Das Bild der Neuen Welt im Spiegel der Druckmedien vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert, hg. v. Peter Mesenhöller, Dortmund 1992, Michael Jacobs, The Painted Voyage. Art, Travel and Exploration 1564-1875, London 1995.
13 574
Ü*) -
Die Stundenbücher des Herzogs von Berry
(2 SWS)
Übung in Verbindung zum Exkursionsseminar von Prof. E. König nach Paris (s. A.)
Mo 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 124
(19.4.) Caroline Zöhl
Aus Anlass der großen Ausstellung im Louvre: " Paris 1400. Les arts sous Charles VI" vom 26. März bis zum 12 Juli, bietet diese Übung eine Einführung in die Handschriftenkunde und die Buchmalerei zur Zeit des Herzogs von Berry. Im Zentrum stehen dessen berühmte Stundenbücher, die im Seminar u. a. anhand von Faksimiles intensiv studiert werden können. Während in der Ausstellung nur eine Seite aufgeschlagen sein wird, sollen so die Manuskripte in ihrer Gesamtheit behandelt werden. Dazu gehören technische Aspekte der Herstellung ebenso wie die Bildgelegenheiten, das Verhältnis von Bild und Text und die Entwicklung von Layout und Buchdekor während ihrer mehrere Jahrzehnte umfassenden Entstehungszeit. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zu intensiver Mitarbeit und Vorbereitung der Sitzungen. Das Seminar dient der Vorbereitung der Exkursion steht aber auch anderen Teilnehmern offen.
Literatur: Meiss, Millard: French Painting in the time of Jean de Berry: The Late 14th Century and the Patronage of the Duke, The Boucicaut Master, The Limbourgs and Their Contemporaries, London/New York 1966, 1968 und 1974. Thomas, Marcel: The Golden Age. Manuscript Painting at the time of Jean, Duc de Berry, London 1979.
13 575
Ü -
Achtung! Bekanntgabe des ersten Treffens
Berliner Malerei des 18. Jahrhunderts: Antoine Pesne

(2 SWS)
Gemäldegalerie, Schloss Charlottenburg
Erstes Treffen: 15.4.2004, 15.00 Uhr - Koserstr. 20, A 336

  Rainer Michaelis
13 576
Ü -
Achtung! NEU
"Bravura": Die Malerei der Virtuosen im 17. u. 18. Jahrhundert

(2 SWS)
Vorgesehen sind drei Blöcke am Samstag, den 26.6., 3.7. und 10.7., jeweils von 10.00-12.30 und 14.00-16.30, Koserstr. 20 mit zwei Tagesexkursionen am Sonntag, den 4.7. und 11.7. in die Gemäldegalerien Berlin und Dresden.
Interessenten melden sich bitte bei mir bis zum 31. Mai an. Sie erhalten dann eine Liste über mögliche Referatsthemen.
E-Mail: suthor@khi.fi.it

  Nicola Suthor
Das Seminar "Bravur-Malerei" wird sich mit malerischen Positionen befassen, denen eine forcierte Mutwilligkeit im Pinselstrich eigen ist. Diese "maniera" bildet sich Ende des 16. Jahrhundert heraus (hier sind beispielshaft Tintoretto und der späte Tizian zu behandeln) und ist wegweisend für die folgende Kunstentwicklung. Die in der Malerei demonstrativ vorgeführte Leichtigkeit und Schnelligkeit der Ausführungen werden im Seminar kritisch vor der Folie der zeitgenössischen Kunsttheorie zu diskutieren sein (bsp. Vélazquez, Luca Giordano, Tiepolo, Simon Vouet, Fragonard).
Ein zweiter Strang des Seminars, der klären soll, welches künstlerische Konzept sich mit dem Begriff "Bravura" verbindet, reflektiert die theatrale Selbstdarstellung des Künstlers im eigenen Werk (als Aktor, bsp. Der Künstler als Henker). Cravaggio und die folgenden Maler, die sich auf dessen Selbstinszenierung als Degenheld ("Bravo") beziehen, werden zu erörtern sein, um zu untersuchen, inwieweit die Sichtbarkeit der "Exekution" in diesen Bilderfindungen versinnbildlicht wurde (z.B. Ribera, Aniello Falcone, Salvator Rosa, Mattia Preti). Die zentrale Fragestellung lautet: Welcher Begriff von Malerei läßt sich aus dem Konzept der "Bravura" ableiten?
13 577
Ü -
Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Zeichnungen in der Kunst des 20. Jahrhunderts

(2 SWS)
Termine: Siehe Aushang - Koserstr. 20
  Carolin Meister
13 578
Ü*) -
Achtung! Bekanntgabe der Termine
Vor Originalen im Berliner Kupferstichkabinett: "Caspar David Friedrich"

(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Kupferstichkabinett; Studiensaal
(16.4.) Christina Grummt

Ostasiatische Kunstgeschichte

Grundstudium

(13 505)
V -
Buddhistische Kunst
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.4.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In der Vorlesung werden anhand einiger Tempelanlagen verschiedene Bereiche der buddhistischen Kunst vorgestellt. Dabei werden buddhistische Skulpturen, Malerei (Mandala) und Ritualgeräte behandelt.
Zur Ergänzung des Proseminars "Buddhistische Ikonographie" wird die Teilnahme an dieser Vorlesung dringend empfohlen.
(13 512)
GK -
Einführung in das Studium der ostasiatischen Kunstgeschichte
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 127
(16.4.) Antje Papist-Matsuo
Im Grundkurs werden Gegenstand und Geschichte des Faches behandelt. Weiterhin werden Fragen zur Methodik gestellt. Ein Schwerpunkt wird ein Block zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten darstellen. Eine Klausur wird am Ende des Seminars geschrieben.
(13 521)
PS -
Buddhistische Ikonographie
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.4.) Jeong-hee Lee-Kalisch
In diesem Seminar werden verschiedene Gottheiten des Mahayana-Buddhismus in Bezug auf Körperhaltung, Mudras, sowie Attribute und Symbole ausführlich behandelt.
Die Seminarteilnehmer sollen regelmäßig an der Vorlesung "Buddhistische Kunst" teilnehmen.
Literatur- und Referatslisten erfolgen in der ersten Seminarstunde.
(13 522)
PS -
Malerei der Rimpa-Schule
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(16.4.) Antje Papist-Matsuo
Ausgehend von der alten Kaiserstadt Kyôto kam es zu Beginn der Tokugawa-Zeit (1603-1868) zu einem Aufschwung traditioneller Formen in der darstellenden Kunst. Malerpersönlichkeiten wie Honami Kôetsu und Tawaraya Sôtatsu gelten dabei als bewusste Erneuerer einer eigenständigen japanischen Malerei des Yamato-e, wie sie traditionellerweise die Tosa-Schule vertrat. Es entsteht im Verlauf der Tokugawa-Zeit ein neuer, Rimpa genannter Malstil, der enge Bezüge auch zum Kunsthandwerk besitzt. Dies geschah insbesondere durch die Künstlerbrüder Ogata Korin und Ogata Kenzan. Im Mittelpunkt des Seminars werden Hauptwerke des Rimpa-Stils analysiert werden.
(13 524)
PS -
Wiederbelebung der Tradition - Japanische Keramik im 20. Jahrhundert
(2 SWS)
Termine:13.4., 27.4., 11.5., 25.5., 8.6., 22.6., 10./11.7.04.
Exkursion: ein Wochenende nach München zur Besichtigung einer Sammlung traditioneller Teekeramik aus den letzten 2 Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Siehe Aushänge

14-tägl. Di 14.00-18.00 - Koserstr. 20; A 121
(13.4.) Gisela Jahn
Nach 1900 hatte sich die Nachfrage von japanischer Exportproduktion deutlich reduziert. Aus diesem Grund und mit der zurück gewonnen Wertschätzung ihrer Kultur, beginnen die Keramiker wieder für das japanische Klientel zu arbeiten. Aus der Synthese von westlichen Einflüssen der späten Meiji-Zeit mit den japanisch-chinesischen Wurzeln gelingt der Weg in eine eigenständige Moderne. Mit dem Erstarken der Tee-Schulen werden die Stilarten der Teekeramik der Muromachi/ Momoyama-Zeit (14. - 16.Jahrh.) und mit der mingei-Bewegung die ländliche Keramik wieder entdeckt. Wir werden in diesem Seminar die Intensionen und Arbeiten der "Vätergeneration" von etwa 1910 ab und die Nachfolgegeneration der Jahre ab 1950 behandeln. Auf der Exkursion können Keramiken der namhaften Künstler der letzten dreißig Jahre betrachtet und in die Hand genommen werden.
Einführende Literatur: Frederick Baekland and Robert Moes. Modern Japanese Ceramics in American Collections, Japan Society, New York 1993; Gisela Jahn, Anette Petersen-Brandhorst: Erde und Feuer, Traditionelle japanische Keramik der Gegenwart, München 1984; --- Shimaoka Tatsuzo, Keramiken, München 1987; Japanische Keramik, Kunstwerke historischer Epochen und der Gegenwart, Ausstellungskatalog, Hetjens-Museum, Düsseldorf 1978, Yanagi Soetsu, The Unknown Craftsmen, Tokyo/New York/San Franzisco, 19..; Deutsche Ausgabe: Die Schönheit der einfachen Dinge, Bergisch-Gladbach, 1999; Paul Varley and Kumakura Isao, Tea in Japan, Essays on the History of Chanoyu, Hawai Press, 1994.
(13 558)
PS -
Achtung! NEU
Einführung in die Chinesische Schreibkunst

Di 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 121
(20.4.) Chunchun Hu

Hauptstudium

(13 541)
HS -
Zenga - Zen-Malerei
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 125
(19.4.) Jeong-hee Lee-Kalisch
Anhand ausgesuchter Meisterwerke werden Gestaltungsprinzipien, Gattungen und Themen der Zen-Malerei ausführlich behandelt. Darüber hinaus wird im Seminar auf die Schriftkunst des Zen eingegangen.
Literatur- und Referatslisten erfolgen in der ersten Seminarstunde.
(13 547)
ÜHS -
Mochan-shanzhuang Sammlung im Museum für Ostasiatische Kunst
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Museums für Ostasiatische Kunst; Vortragsraum
(21.4.) Willibald Veit

Colloquien

(13 556)
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121, Beginn: n.V.
  Jeong-hee Lee-Kalisch

Erweitertes Lehrangebot (für Grund-und Hauptstudium)

(13 572)
Ü -
Chinesische Kalligraphie - Wie setze ich einen Pinselstrich?
(2 SWS)
14-tägl. Mi 18.00-22.00 - Koserstr. 20; A 127
(21.4.) Jiangping He
In dieser Übung werden alte chinesische Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche geschrieben. Durch das Kopieren der Schriftkunst der alten Meister sollen den Teilnehmern Pinselduktus und Charakteristika der alten Kalligraphen vermittelt werden.
Schreibutensilien (Pinsel, Papier/Zeitungspapier, Tusche etc.) sind selbst mitzubringen.

Altertumswissenschaften (WE 3)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Hartmut Kühne

Seminar für Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Mi, 14.4., 13.00 Uhr - Fabeckstr. 7

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-55028)

Institut für Indische Philologie und Kunstgeschichte
Einführungsveranstaltungen
Vorbesprechung Indische Philologie: Di, 13.4., 11.00 Uhr - Königin-Luise-Str. 34a
Vorbesprechung Indische Kunstgeschichte: Do, 15.4., 11.00 Uhr - Königin-Luise-Str. 34a

Einzelberatung
Indische Philologie: nach Vereinbarung über (838-55171)
Indische Kunstgeschichte: nach Vereinbarung über (838-56240)

Ägyptologisches Seminar
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung jeweils in der ersten Lehrveranstaltung

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53019)

Institut für Altorientalistik
Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 9.00 Uhr s. t. - Hüttenweg 7, Hörsaal (Container);
Eingang Bitscher Straße
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für Veranstaltungen
ohne entsprechende Angaben am 13.4., 9.00 Uhr s.t., im
Vorlesungsraum.

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53347)

Institut für Vorderasiatische Altertumskunde
Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 9.00 Uhr s. t. - Hüttenweg 7, Hörsaal (Container);
Eingang Bitscher Straße
Vorbesprechung und Festlegung der Termine für Veranstaltungen
ohne entsprechende Angaben am 13.4., 9.00 Uhr s.t., im
Vorlesungsraum.

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-52057)

Institut für Prähistorische Archäologie (Ur- und
Frühgeschichte)

Ur- und Frühgeschichte (Magisterstudiengang) /
Prähistorische Archäologie (BA- und MA-Studiengang)
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Do, 15.4., 10.00 Uhr c. t. - Hörsaal,
Altensteinstr. 15

Einzelberatung
Dr. Heidi Peter-Röcher: n. V. über (838-55481)

Institut für Klassische Archäologie
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Di, 13.4., 17.00 Uhr c. t. - Abguss-Sammlung
Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53712)

Institut für Religionswissenschaft
Einführungsveranstaltung
Vorbesprechung: Di, 13.4., 14.00 Uhr - Hörsaal, Altensteinstr. 40

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-54089 und 838-52822)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.
Credit Points nach dem EUROPEAN CREDIT TRANSFER SYSTEM (ECTS): siehe http://www.fu-berlin.de/studium/ects/

Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft

Vergleichende Sprachwissenschaft

13 600
HS -
Historische Morphologie
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Di 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; HS ??
(20.4.) Franz Simmler,
Michael Meier-Brügger
Das Hauptseminar ist eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung. Es hat das Ziel, moderne strukturalistische Verfahrensweisen auf historische Textüberlieferungen des Deutschen und indogermanischer Sprachen anzuwenden und ihre Reichweite zu erproben. Teilnahme aufgrund persönlicher Einladung oder durch Vorlage zweier linguistischer Hauptseminarscheine.
Einführende Literatur: M. Meier-Brügger, Indogermanische Sprachwissenschaft, unter Mitarbeit von M. Fritz und M. Mayrhofer, de Gruyter Studienhandbuch, 8. Auflage 2002. F. Simmler, Morphologie des Deutschen. Flexions- und Wortbildungsmorphologie. Mit 166 Schemata, Skizzen und Tabellen, Germanistische Lehrbuchsammlung 4, Berlin 1998. T. Sommer, Flexionsmorphologie des Verbs im althochdeutschen Tatian, tuduv-Studien. Reihe Sprach- und Literaturwissenschaften 42, München 1994.
13 601
PS -
Onomastik
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Mi 14.00-15.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(21.4.) Matthias Fritz
In dem Seminar wird die Namengebung behandelt. Ausgangssprache ist das Deutsche, dessen vielfältiger Namenschatz (Vornamen, Nachnamen, Ortsnamen, Flurnamen usw.) vor dem Hintergrund seiner indogermanischen wie nicht-indogermanischen Entstehungsgeschichte dargestellt werden soll.
Schein: Klausur
Literatur: Eichler, Ernst (ed.) et al., Namenforschung. Ein internationales Handbuch zur Onomastik, Berlin/New York 1995/1996.

Indogermanische Sprachwissenschaft

13 602
Pjs -
"Indo-European Summer-School"
(8 cr) Englisch/Deutsch
Blockseminar: Mo 30.8. bis Fr 3.9. und Mo 6.9. bis Fr 10.9, 10.00-17.00 Uhr
Fabeckstr. 7; GrÜR
(30.8.) Michael Meier-Brügger,
Christoph Koch,
Elisabeth Rieken,
Georges Pinault,
Alan J. Nussbaum
An den 10 Arbeitstagen werden 5 Einführungen zu den folgenden Themen angeboten: Altgriechisch (M. Meier-Brügger, Berlin), Altkirchenslavisch (Chr. Koch, Berlin), Hethitisch (E. Rieken, Marburg), Tocharisch (G. Pinault, Paris), Indogermanistik (A.J. Nussbaum, Cornell).
13 603
PS/Ü/C -
Achtung! Die Zeiten von Herrn Jasanoff haben sich um eine Woche verschoben
Das indogermanische Verbum

(2 SWS)(5 cr) Deutsch/Englisch
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Di 12.00-14.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(20.4.) Michael Meier-Brügger,
Jay H. Jasanoff
Die Veranstaltung setzt die Einführung in die Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft fort. Sie soll das indogermanistische Grundwissen rund um das Verbum vertiefen.
Empfohlene Literatur: J.H. Jasanoff, Hittite and the Indo-European Verb, Oxford 2003.
Grundlage für den Erwerb eines benotenen Seminarscheins ist ein Referat, nach Absprache auch eine Klausur oder eine Hausarbeit.
Zu der Veranstaltung bietet Herr Jay H. Jasanoff, Harvard University, ein Wochenende (Do., 24. Juni bis Sa., 26. Juni 2004, 10.00 bis 17.00 Uhr), zum Thema "Problems of Verbal Morphology: IE, Germanic, Latin" an.
13 604
PS/Ü -
Hesiod, Theogonie: Lektüre mit sprachhistorischen Kommentaren
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00, Fabeckstr. 7
Di 16.00-18.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(20.4.) Michael Meier-Brügger
Lektüre ausgewählter Abschnitte unter sprachwissenschaftlichen Gesichtspunkten. Die Veranstaltung setzt die Einführung in die altgriechische Grammatik fort und vertieft das erarbeitete Grundwissen in Formenlehre, Syntax und Wortschatz.
Empfohlene Textgrundlage: Hesiod, Theogonie, Griechisch/Deutsch, Reclam Nr 9763.
Grundlage für den Erwerb eines benotenen Seminarscheins ist eine Klausur, nach Absprache auch ein Referat oder eine Hausarbeit.
13 605
PS -
Historische Grammatik des Altindischen
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04., 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Di 14.00-16.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(20.4.) Matthias Fritz
In dem Seminar werden exemplarisch Themen der historischen altindischen Phonologie (z.B. die Vertretung der uridg. Laryngale) und Morphologie (z.B. die identischen Formen unterschiedlicher Kasus beim Nomen und die verschiedenen Präsens- und Aoristbildungen beim Verbum) behandelt. Dabei finden auch die nächstverwandten iranischen Sprachen (z. B. Altpersisch) Berücksichtigung, und es wird auch der Vergleich mit anderen idg. Sprachen (z. B. Griechisch) vorgenommen. Im Zentrum wird das Vedische stehen.
Schein: Klausur
Literatur: Wackernagel, Jakob/Debrunner, Albert, Altindische Grammatik, Göttingen 1930-1957.
13 606
PS -
Veda: Linguistisch kommentierte Lektüre
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Mi 12.00-13.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(21.4.) Matthias Fritz
In der Übung werden poetische und prosaische Texte aus dem indischen Veda gelesen und unter linguistischen Aspekten kommentiert.
Schein: Klausur
13 607
V/HS/Ü -
Altpersisch auf historisch-vergleichender Grundlage (Grammatische Struktur, Textlektüre)
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr
Fabeckstr. 7; GrÜR
  Christoph Koch
Gegenstand der Veranstaltung ist zum einen die sprachhistorische Darstellung der altpersischen Laut- und Formenlehre sowie ausgewählter Bereiche der Syntax, zum anderen die Lektüre eines größtmöglichen Ausschnitts des altpersischen Textkorpus. Da sich die altpersische Sprache auch dem Anfänger relativ leicht erschließt, wird daher die Bereitschaft vorausgesetzt, zu jeder Stunde einen umfangreicheren Abschnitt der altpersischen Inschriften vorzubereiten.
Grundlage für den Erwerb eines benoteten Seminarscheins ist eine Klausur oder eine mündliche Prüfung, nach Absprache auch eine Hausarbeit.
13 608
V/HS/Ü -
Die Geschichte der slavischen Schriften
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Fabeckstr. 7; GrÜR
  Christoph Koch
Die Veranstaltung setzt sich das Ziel einer möglichst umfassenden Auswertung der literarischen Quellen und der materiellen Zeugnisse, die über die Vor- und Frühgeschichte der zur Wiedergabe slavischer Sprache verwendeten Schriften Auskunft geben. Hierzu gehören die Zeugnisse, die für die Annahme eines vorchristlichen slavischen Schriftbesitzes in Anspruch genommen werden, die Handschriften, die die ursprüngliche Wiedergabe slavischer Sprache in fremder Schrift bezeugen, die Nachrichten über den Ursprung der eigens für die Aufzeichnung slavischer Sprache geschaffenen Glagolica, die Zeugnisse für die Kreuzung der letztgenannten Traditionen in der Kyrillica und endlich der Traktat über die Schriftreform des Jan Hus, die ein der Kyrillica ebenbürtiges Alphabet für die lateinisch schreibenden slavischen Sprachen schuf. Lesekompetenz in wenigstens einer slavischen Sprache vorausgesetzt.
Grundlage für den Erwerb eines benoteten Seminarscheins ist eine Hausarbeit oder ein schriftlich ausgearbeitetes Referat.
13 609
Ü -
Einführung in die Keltologie IV: Festlandkeltisch
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
Mi 16.00-18.00 - Fabeckstr. 7; GrÜR
(21.4.) Peter Busse
Diese Veranstaltung schließt die Veranstaltungsreihe in Keltologie ab. Ziel dieser Übung ist es, sich mit den in den letzten Kursen erworbenen Grundkenntnissen den antiken keltischsprachigen Quellen, den keltiberischen, lepontischen und gallischen Inschriften und Sprachresten zu nähern. Diese Sprachreste sind erst in den letzten 30 Jahren gründlicher erforscht worden, da durch verstärkte Ausgrabungstätigkeit, v.a. in Spanien und Frankreich, eine große Zahl neuer Texte in keltischen Sprachen bekannt geworden ist, z.B. die Inschriften von Botorrita, Penalba de Villastar für das Keltiberische, aus Gallien die Inschriften von Larzac, Lezoux, Chamalières und als jüngste die Inschrift von Rom, die einen ganz neuen und tieferen Einblick in die Entwicklung und Ausgliederung der keltischen Sprachen ermöglichen. Dazu wird ein Einblick in die Geisteswelt der antiken Kelten sozusagen aus erster Hand geboten. Es wird ein Instrumentarium erarbeitet, sich Trümmersprachen zu nähern und anhand der unterschiedlichen Analysen von einzelnen Texten die Schwierigkeit der Lesung von antiken Schriften darzulegen.
Literatur: J. Untermann, Monumenta Linguarum Hispanicarum V (Wiesbaden 1997; M. Lejeune, Lepontica (Paris 1971); Lambert, La langue gauloise (Paris 1992).
13 610
Ü -
Altarmenisch
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; KlÜR
  Gerayer Koutcharian
Altarmenisch (auch: Klassisches Armenisch; Grabar) ist eine isoliert oder archaisch gebliebene indogermanische Sprache, deren Phonetik von der kaukasischen Sprachfamilie beeinflusst ist. Spätestens zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde diese Sprache nach der Erfindung des armenischen Alphabets zur Schriftsprache. Es gibt jedoch Hinweise, daß Altarmenisch schon zuvor als Schriftsprache diente, wenn auch mit Fremdalphabeten.
Als Schriftsprache war Grabar bis Mitte des 18. Jahrhunderts im Gebrauch, neben Mittel- und Neuarmenisch. In Altarmenisch haben die klassischen armenischen Historiker und Kirchenväter ihre Werke verfasst. Bis heute ist Altarmenisch die offizielle Sprache der armenischen Kirche bzw. Liturgiesprache geblieben.
13 611
Ü -
Neuarmenisch (Anfänger)
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; KlÜR
  Gerayer Koutcharian
Einführung in die Besonderheiten des Neuarmenischen (Grammatik, Lexik, Phonetik) anhand ausgewählter Textbeispiele (unter Berücksichtigung vorhandener Vorkenntnisse). Nach Wunsch der Teilnehmer wird die Übung für Ost- oder Westarmenisch durchgeführt.
13 612
Ü -
Neuarmenisch (Fortgeschrittene)
(2 SWS)(5 cr) Deutsch
Vorbesprechung: 14.04.04, 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; GrÜR
  Gerayer Koutcharian
13 613
Ü -
Das armenische Alphabet: Historische Hintergründe, kulturelle Wirkungen
(2 SWS)(5 cr)
Vorbesprechung: 14.04.04 13.00 Uhr, Fabeckstr. 7
n. V.  - Fabeckstr. 7; GrÜR
  Gerayer Koutcharian
Das 2005 bevorstehende Gedenkjahr zur "Erfindung" des armenischen Nationalalphabets durch Mesrop Maschtoz ist Anlass für diese Übung. Hat Mesrop das armenische Alphabet "erschaffen" oder "wiedergefunden"? Hat er auf der Grundlage älterer Alphabete ein neues entwickelt? Die Übung führt in politische Hintergründe des frühen 5. Jahrhunderts ein und analysiert die geistes- und kulturhistorischen Auswirkungen der Schaffung eines armenischen Alphabets.
Als begleitende Lektüre lesen wir ausgesuchte Textstellen aus der wichtigsten Quelle zum Leben und Werk des Hl. Mesrops: die Vita seines Schülers und Mitarbeiters Korjun (in alt- und neuarmenischer Sprache).

Indische Philologie und Kunstgeschichte

Indische Kunstgeschichte

13 650
Ü -
Buddhistische Kultstädte und Skulpturen aus Bengalen (II)
- - Königin-Luise-Str. 34a, s. A.
  Gouriswar Bhattacharya
Fortsetzung der Lehrveranstaltung vom WS 2003-2004
13 651
V -
Das Ursprungsland des Buddhismus: ein Portrait Bihars
Mi 10.00-12.00 - Vortragssaal des Ethnol. Museums
  Adalbert Gail
Bihar (abgeleitet von vihara=Kloster) ist das Kernland des Buddhismus. Die meisten Wanderungen und Predigten des historischen Buddha spielten sich hier ab, wobei der Raum zwischen Bodh Gaya und Patna, insbesondere Rajgir (Rajagrha), wohl Schauplatz der meisten Predigten war.
Die Barabar Hills enthalten die ältesten, in Fels gemeißelten Kulthöhlen Indiens, soweit wir wissen. Nalanda birgt die größten buddhistischen Klosteranlagen auf dem Boden der Indischen Union.
Neben der buddhistischen wird auch die hinduistische Überlieferung Bihars zur Sprache kommen.
Literatur: B.N. Misra, Nalanda, 3 vols., Delhi 1998.
13 652
Ü -
Skulpturen aus Nepal, Bihar, Bengalen und Orissa im Vergleich
Mi 13.00-15.00 - Vortragssaal des Ethnol. Museums
  Adalbert Gail
Während der Pala-Sena-Periode (ca. 750-1200 A.D.) strahlen die Errungenschaften der Bildhauerschulen Bihars und Bengalens aus, insbesondere nach Nepal und nach Orissa. Wichtigste movens solchen Transfers scheint der Buddhismus gewesen zu sein. Die Verflechtungen der drei Regionen, betrachtet an Artefakten, ist Gegenstand der Übung.
13 653
Ü -
Indische Symbole in Vergangenheit und Gegenwart
Mo 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34a, s. A.
  Adalbert Gail
Das indische Altertum ist reich an Symbolen, die teils in allen drei auf indischem Boden gewachsenen Religionen zu finden sind (Hinduismus, Buddhismus, Jainismus), teils charakteristisch für eine einzelne der genannten Religionen sind, teils je nach religiösen Kontext unterschiedliche Bedeutung zu haben scheinen. Manches ist hier noch sehr kontrovers. Eine weitere Frage wird sein, inwieweit Symbole und Gegenstände aus historischer Zeit heute als panindische (staatliche) Symbole Geltung beanspruchen.
Literatur: H. Zimmer, Ind. Mythen und Symbile, Düsseldort/köln 1972
13 654
S -
Lektüre ikonographischer Texte: unter besonderer Berücksichtigung der Sadhanamala
Do 8.00-10.00 - Königin-Luise-Str. 34a, s. A.
  Adalbert Gail
Eines der wichtigsten Kompendien der buddhistischen Literatur, dessen Meditationstexte (sadhana) zugleich den Charakter von Beschreibungen buddhistischer Figuren (als Skulpturen oder Gemälde) gewinnen, ist die Sadhanamala, die im Mittelpunkt der Lektüre mit Bildbetrachtung stehen soll.
Voraussetzung: 3 Semester Sanskrit.
Literatur: Sadhanamala, ed. B. Bhattacharya, 2 vols., Baroda (Oriental Institute) 1968.
13 655
Ü -
Einführung in die kunsthistorische Praxis
Do 14.00-16.00 - Königin-Luise-Str. 34a, s. A.
  Doris Grüpper
Die Veranstaltung soll einen Einblick geben in das Spektrum des Faches mit bedeutenden Sammlungen und Literatur sowie eine Einführung in die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens.

Indische Philologie

13 660
Ü -
Sanskrit I
(4 SWS)
Pflichtveranstaltung
Di, Do 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(20.4.) Ingo Strauch
Die Veranstaltung ist der erste Teil des sich über zwei Semester erstreckenden Einführungskurses in das klassische Sanskrit. Die Teilnahme an diesem Kurs ist Voraussetzung für das Studium der Indischen Philologie in Haupt- und Nebenfach und wird auch den Hauptfachstudenten der Indischen Kunstgeschichte empfohlen. Der Unterricht erfolgt auf der Grundlage des von Thomas Lehmann (Heidelberg) erarbeiteten Lehrmaterials "Sanskrit für Anfänger. Ein Lehr- und Übungsbuch", das zu Beginn des Semesters allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt wird.
Darüber hinaus wird die Anschaffung folgender Titel empfohlen: Stenzler, Adolf Friedrich: Elementarbuch der Sanskritsprache, Berlin 1995. Morgenroth, Wolfgang: Lehrbuch des Sanskrit, Leipzig 1989 (6.Aufl.). (Nur noch antiquarisch erhältlich!)
Leistungsnachweis: Klausur
13 661
Ü -
Hindi II
(4 SWS)
Pflichtveranstaltung
Mo 12.00-14.00 Do 12.00-14.00 - Seminarraum
(19.4.) Angelika Malinar
Der Grundkurs Hindi II setzt den Grundkurs des letzten Semesters fort. Unterrichtsmaterial wird im Kurs zur Verfügung gestellt. Als Referenzgrammatik dient S. McGregor, Outline of Hindi Grammar.
Voraussetzungen: Teilnahme am Kurs Hindi I oder entsprechende Kenntnisse.
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Klausur
13 662
Ü -
Grammatische Übungen zu Hindi Grundkurs II
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Seminarraum
(23.4.) Jürgen Neuß
Der Kurs wendet sich an die Teilnehmer des Sprachkurses Hindi II von Frau
PD Dr. Angelika Malinar. Im Mittelpunkt werden Übungen stehen, die zum
einen die Grammatik vertiefen und zum anderen Lesefähigkeit und
Textverständnis fördern sollen.
13 663
Ü -
Urdu für Anfänger I
(2 SWS)
n. V.  - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
  Reyazuddin Syed
Diese Übung ist der erste Teil eines zweisemestrigen Grundkurses in Urdu und richtet sich an Teilnehmer, die keine Vorkenntnisse in dieser Sprache besitzen. Das Ziel dieses Kurses ist die Vermittlung von Kenntnissen in Laut-, Schrift- und Formenlehre und des Grundwortschatzes des Urdu.
Literatur: MATTHEWS, David and M.K. DALVI: Teach yourself Urdu. London. Hodder Headline Books 1999. SCHMIDT, Ruth Leila: Urdu - An Essential Grammar. Routledge. London & N.Y. 1999. AHAMD, A.; K. ALI & T. GESSLER: Wörterbuch Deutsch-Englisch-Urdu. VVB Laufersweiler Verlag. Wettenberg 1999.
13 664
PS -
Einführung in die klassische Dichtung
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Seminarraum
(21.4.) Oliver Hellwig
Die Veranstaltung, die sich an Studenten mit moderaten Sanskritkenntnissen richtet, hat zwei inhaltliche Schwerpunkte: 1. Das Verständnis klassischer Lyrik - auch mithilfe von Übersetzungen - soll gefördert und die Texte in ihren geistesgeschichtlichen Rahmen eingeordnet werden. 2. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der ästhetischen Beurteilung der Gedichte, d.h. der Frage, ob die Texte "gut" geschrieben sind und in wieweit man dies als abendländischer Rezipient überhaupt beantworten kann.
13 665
S -
Einführung in die Quellen zur alten Geschichte Indiens
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Königin-Luise-Str. 34 a; Seminarraum
(23.4.) Ingo Strauch
Wie gesichert ist unser Wissen vom alten Indien? Wer waren die vedischen Arier, woher kamen die "Skythen"? Überblicksdarstellungen der indischen Geschichte geben die unterschiedlichsten Antworten auf diese und andere Fragen. In diesem Seminar sollen daher die primären Quellen unserer historischen Kenntnis des alten Indien vorgestellt und untersucht werden.
Der zeitliche Rahmen erstreckt sich dabei von der vedischen Zeit bis zur Gupta-Herrschaft. Anhand von Referaten und Hausarbeiten werden nicht nur einheimische, sondern auch auswärtige Zeugen befragt, wie z.B. die Berichte klassischer antiker Autoren und die Aufzeichnungen chinesischer Chronisten und Pilger über Indien. Die Quellen sollen sowohl vergleichend als auch individuell hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Authentizität untersucht werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Frage nach der Herausbildung einer indischen Geschichtsschreibung gelegt.
Sanskritkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht Bedingung für die Teilnahme.
Literaturhinweise: Kulke, Hermann & Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens, Stuttgart u.a. 1982. Thapar, Romila: A History of India, Vol. 1, 1966. Thapar, Romila: Cultural Pasts: Essays in Early Indian History, New Delhi 2002.
Leistungsnachweis: Referat und/oder Hausarbeit
13 666
S -
Kalidasas Sakuntala
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Seminarraum
(19.4.) Klaus Bruhn
Wenige Werke der indischen Literatur haben außerhalb Indiens denselben Bekanntheitsgrad wie Kalidasas Drama Sakuntala (Abhijnanasakuntalam), das vor allem wegen seiner lyrischen Qualitäten bewundert wurde und wird. Der Sakuntala-Stoff wurde aus dem Epos Mahabharata entnommen. Die Sprache ist nahezu ausschließlich Sanskrit, die Form, wie im altindischen Drama üblich, sowohl Vers (Kavya-Stil) als auch Prosa; der Aufbau der Handlung ist einfach. Datiert wird der Autor in das "4. oder 5. Jh. n.Chr." Aber, wie nicht anders zu erwarten, fehlen echte biographische Informationen.

Literatur:
V.M. Kale, The Abhijnanasakuntalam of Kalidasa with the Comentary of Raghavabhatta … 10. Ausgabe 1969. [Umfassende Behandlung des Werkes; verwendeter Text: die Devanagari Rezension]
Sten Konow, Das indische Drama. 1920.
13 667
S -
Lektüre von Texten von Mridula Garg
(2 SWS)
Wahlpflichtveranstaltung
Do 14.00-16.00 - Seminarraum
(22.4.) Angelika Malinar
Mridula Garg (geb. 1938) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der modernen Hindi-Literatur. Im Seminar werden ausgewählte Texte gelesen und interpretiert (Gender-Konstruktionen, politischer Kontext etc.). Das Seminar dient auch der Erarbeitung des zeitgenössischen Spektrums der Hindi-Literatur.
Voraussetzungen: Abgeschlossener Hindi-Kurs (mind. 3 Semester Hindi)
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Referat bzw. Hausarbeit
13 668
S -
Die Philosophie Shankaras und ihre hagiographische Interpretation
(2 SWS)
Wahlpflichtveranstaltung
Mo 16.00-18.00 - Seminarraum
(19.4.) Angelika Malinar
Das Seminar dient zum einen der Einführung in den Advaita-Vedanta durch die Lektüre und Interpretation von Texten des Philosophen Shankara. Zum anderen geht es um die spätere Deutung des Philosophen als Begründer einer asketisch-monastischen Tradition, die bis heute
in Indien lebendig ist und von den sog. "Shankara-Acaryas" repräsentiert wird. Eine einflußreiche Quelle für diese Deutung sind Hagiographien, in denen Shankara als "Lehrer der ganzen Welt" dargestellt wird. Sein Leben wird dabei als Erfüllung einer "göttlichen" Aufgabe dargestellt. Diese Deutung wird anhand ausgewählter hagiographischer Texte erarbeitet.
Voraussetzungen: Abgeschlossener Sanskrit-Kurs
Scheinerwerb durch regelmäßige Teilnahme und Referat bzw. Hausarbeit.
13 669
S -
Hindi Zeitungslektüre
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Seminarraum
(23.4.) Jürgen Neuß
Der Kurs wendet sich an diejenigen, die den Hindi Grundkurs erfolgreich
abgeschlossen haben. Gegenstand des Kurses werden rezente Texte aus
Tageszeitungen und Zeitschriften sein. Damit soll ein wichtiger Ausschnitt
des aktuellen Sprachgebrauchs beleuchtet werden. Ziel des Kurses ist, den
Teilnehmern einen selbständigen Umgang mit indischen Printmedien zu
ermöglichen.
13 670
HS -
Altindische Rechtstexte II: Manu-Smrti
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Seminarraum
(19.4.) Caren Dreyer
Das Dharmasutra des Manu ist das bekannteste und meist zitierte Werk der Dharma-Literatur. Studenten im Hauptstudium sollen in diesem Kurs mit Aufbau und Inhalt der 12 Bücher der Manu-Smrti bekannt gemacht und anhand von ausgewählten Textbeispielen in die Sprache dieser Textgattung eingeführt werden.

Ägyptologie

13 700
S -
Literatur des Mittleren Reiches
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(14.4.) Jürgen Osing
13 701
S -
Hieratische Texte des Neuen Reiches
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(14.4.) Jürgen Osing
13 702
HS -
Pyramidentexte
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(16.4.) Jürgen Osing
13 703
HS -
Einführung in das Koptische (sahidischer Dialekt)
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(16.4.) Jürgen Osing
13 704
V -
Ägypten und Nubien im Neuen Reich
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(13.4.) Stephan Seidlmayer
Im Neuen Reich traten die Beziehungen des Alten Ägypten zu seinen Nachbarländern in eine neue Phase. Im südwärts angrenzenden nubischen Raum etablierte der pharaonische Staat nach Jahrhunderten militärischer Dominanz erstmals eine flächige Okkupation des Landes und die administrative Durchdringung des besetzten Gebiets. In diesem Kontext ist die Auflösung der indigenen nubischen Kulturen des Niltals in verschiedenen Formen der ethnisch-kulturellen Assimilation zu beobachten. Gleichzeitig ergaben sich mit der Ausweitung des geographischen Horizonts der ägyptischen Politik neue Kulturkontakte im Umkreis des mittleren Niltals. In der Vorlesung soll anhand der dichten archäologischen und epigraphischen Überlieferung ein Bild der historischen Abläufe und der kulturellen Situation gezeichnet werden.
Teilnahmevoraussetzungen: keine.
Einführende Literatur: T. Säve-Söderbergh, Ägypten und Nubien, Lund 1941, 141 ff.; W.Y. Adams, Nubia, Corridor to Africa, Princeton 1984, 217-245.
13 705
OS -
Ägyptische Religion im sozialen Kontext
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(13.4.) Stephan Seidlmayer
Um die Religion des pharaonischen Ägypten zu verstehen, reicht die Rekonstruktion ihrer imaginären Konstrukte, ihrer Theologie und ihrer Mythologie, nicht aus. Es gilt, auch den Ort dieser Konzepte in ritueller Praxis und im konkreten sozialen Umfeld in den Blick zu nehmen. Nur so wird die Bedeutung der Religion in der Gestaltung des kulturellen Lebens aber auch die soziale Differenzierung religiöser Inhalte sichtbar. Im Rahmen des Seminars sollen unter Einbeziehung der relevanten archäologischen Quellen charakteristische Situationen religiöser Praxis (Feste, Magie, private Götterkapellen, Ahnenkulte u.a.m.) rekonstruiert und analysiert werden. Parallel dazu soll am oeuvre maßgeblicher Autoren dargestellt und diskutiert werden, welche Rolle die Soziologie der pharaonischen Religion bislang in der ägyptologischen Literatur gespielt hat.
Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung oder ein äquivalenter Kenntnisstand (ab 5. Sem.)
Orientierende Literatur: H. Willems (ed.), Social Aspects of Funerary Culture, OLA 103, Leuven 2001; Ashraf Iskander Sadek, Popular Religion in Egypt during the New Kingdom, HÄB 27, Hildesheim 1988.
13 706
HS -
Ägyptische Epigraphik
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(15.4.) Stephan Seidlmayer
Ein bedeutender Teil der Textüberlieferung des Alten Ägypten liegt als Inschriften auf Denkmälern und Gebrauchsgegenständen vor. Deshalb kommt der Inschriftenkunde (Epigraphik) ein bedeutender Stellenwert zu. Im Rahmen des Seminars werden die Dokumentation der Inschriften und der sie begleitenden Bilder am Original und ihre Ausarbeitung zur Publikation behandelt und praktisch eingeübt. Die formalen Besonderheiten der Inschriften, die sich aus ihrem Bezug auf den jeweiligen Textträger und Anbringungsort ergeben, sowie inhaltliche Charakteristika wie etwa verbreitete Inschriftenformulare sowie die spezifischen Perspektiven ihrer Auswertung bilden einen zweiten Schwerpunkt des Seminars.
Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreich abgeschlossener Kurs Mittelägyptisch II.
Einführende Literatur: R. Caminos, H.G. Fischer, Ancient Egyptian Epigraphy and Paleography, New York (2) 1979.
13 707
S -
Lebensbilder in Texten des Alten und Mittleren Reiches (Biographien, Weisheitslehren, Erzählungen)
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(13.4.) Stephan Seidlmayer
Zentrale Textgattungen des Alten Ägypten kreisen um Ideal und Wirklichkeit der Lebensführung. (Auto)biographische Inschriften resümieren das Leben konkreter Personen; Weisheitslehren definieren Normen und geben Ratschläge für ein gelingendes Leben; die narrative Literatur präsentiert fiktionale Lebensläufe. Anhand der vergleichenden Lektüre signifikanter Textbeispiele soll im Rahmen des Seminars sichtbar werden, wie diese Textgattungen aus je unterschiedlicher Perspektive Aspekte des ägyptischen Menschenbilds zur Sprache bringen.
Teilnahmevoraussetzungen: in der Regel erfolgreich abgeschlossener Kurs Mittelägyptisch II.; für Interessenten aus anderen Fachgebieten kann die Teilnahme auch ohne ägypt. Sprachkenntnisse sinnvoll sein; in solchen Fällen bitte ich um vorherige Absprache.
Literatur: wird im Rahmen der Lehrveranstaltung angegeben.
13 708
V -
Was Sie schon immer über das Alte Ägypten wissen wollten - Themen der Ägyptologie
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(19.4.) Nicole Alexanian,
Alexandra von Lieven,
Joachim Quack,
Robert Schiestl,
Stephan Seidlmayer u.a.
Das Alte Ägypten genießt in der Öffentlichkeit lebendiges Interesse. Dabei ist das populäre Bild leider reich an Ungenauigkeiten, Mißverständnissen, Klischees, ja Absurditäten. Im Rahmen der Vorlesung sollen deshalb Schlüsselthemen des öffentlichen Interesses aufgegriffen und in eine fachwissenschaftlich richtige - und dadurch erst recht faszinierende - Perspektive gerückt werden. Dabei wendet sich die Vorlesung nicht nur an Studierende der Ägyptologie und der anderen archäologischen Fächer, sondern auch an Interessierte, die einmal als Lehrer oder in der Erwachsenenbildung Themen der Ägyptologie Schülern oder einer breiteren Öffentlichkeit nahebringen wollen.
Teilnahmevoraussetzungen: keine.
Literatur: wird in der Vorlesung bekanntgegeben.
13 709
Ü -
Einführung in die mittelägyptische Sprache und Schrift II
(3 SWS)
Di 9.00-10.00 und Do 9.00-11.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(13.4.) Alexandra von Lieven
Zugrunde gelegt wird A.H. Gardiner, Egyptian Grammar (Oxford 1957; bitte selbst erwerben!), ergänzt durch zahlreiche Zusätze und Korrekturen. Behandelt wird der Stoff von ca. Lektion 20 bis Ende.
Der Leistungsnachweis erfolgt über eine dreistündige Klausur am Semesterende, bei Nichtbestehen ist ein Wiederholungsversuch möglich. Ein erfolgreicher Abschluss der Klausur ist Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren philologischen Lehrveranstaltungen.
13 710
S -
Vergleichende Lektüre ausgewählter Sprüche aus den Sargtexten und dem Totenbuch
(2 SWS)
Mo 13.00-15.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(19.4.) Alexandra von Lieven
Innerhalb der Korpora der sogenannten Sargtexte (CT) und des Totenbuches (Tb) gibt es Sprüche, die in textgeschichtlicher Abhängigkeit zueinander stehen bzw. unterschiedliche Fassungen eines zugrundeliegenden Spruchkerns darstellen. Die zu beobachtenden Unterschiede sind über die reine Textkritik hinaus oft von erheblichem inhaltlichem Interesse. Im Seminar sollen ausgewählte Beispielsprüche für dieses Phänomen in ihren unterschiedlichen Fassungen gelesen und analysiert werden.
Benutzte Textausgaben: A. de Buck, The Egyptian Coffin Texts I-VII, Chicago 1935-1961
E. Naville, Das aegyptische Todtenbuch der XVIII. bis XX. Dynastie, Berlin 1886
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluß der Einführung Mittelägyptisch II. Voraussetzung des Scheinerwerbs sind regelmäßige Mitarbeit und Übernahme eines Kurzrefererats.
13 711
PS -
Archäologisches Proseminar: Zentren und Peripherien - Hauptstadt, Metropole und Provinz
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(14.4.) Robert Schiestl
Die ägyptischen Siedlungen standen in der archäologischen Forschung immer im Schatten der Gräber und Tempel. Seit Wilsons Beschreibung von Ägypten als „civilization without cities“ (1960) liegen uns durch Siedlungsgrabungen und topographische Studien neue Quellen und Informationen vor. In diesem topographischen Proseminar sollen Siedlungen Ägyptens vor allem anhand des archäologischen Befundes behandelt werden. Themen sind Ortschaften unterschiedlichen Formats und unterschiedlicher Bedeutung, ihre Merkmale, ihr Verhältnis zum Umland, Fragen der Funktionen von Siedlungen und städtische Hierarchien.
Die einzelnen Orte sollen in Form von Referaten behandelt werden.
Teilnahmevoraussetzungen: keine
Einführende Literatur:
H. Kees, Das alte Ägypten, Eine kleine Landeskunde, Berlin 1955;
R. Müller-Wollermann, Präliminierungen zur ägyptischen Stadt, in: ZÄS 118, 1991, 48-54;
D. Franke, Theben und Memphis – Metropolen im Alten Ägypten, http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2003/3384/pdf/Franke-1.pdf
13 712
Ü -
Wiederverwendungen ägyptischer Denkmäler
(2 SWS)
Do 11.00-13.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(15.4.) Robert Schiestl
Ägyptische Denkmäler, von großen Tempelbauten über Grabanlagen, von Statuen bis hin zu kleinen Objekten wie Schmuck, können vielfältige Wiederverwendungen erfahren. Wiederverwendungen können durch am Denkmal oder Objekt feststellbare Spuren sekundärer oder mehrfacher Bearbeitungen und/oder Nutzungen sowie durch Dislozierungen nachweisbar sein - in jedem Fall entsteht ein neuer archäologischer Kontext.
Es soll durch die Behandlung verschiedener Objektgruppen versucht werden, den unterschiedlichen Bedeutungen dieser Wiederverwendungen nachzugehen.
Es ist geplant, die Themenkreise in den einzelnen Stunden durch Impulsreferate einzuleiten, und gemeinsam in der Diskussion zu erarbeiten.
Literatur: wird im Rahmen der Lehrveranstaltung angegeben
13 713
HS -
Lektüre unpublizierter und unbearbeiteter Texte
(1 SWS)
Mo 15.00-16.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(19.4.) Karl Jansen-Winkeln
13 714
Ü -
Einführung in die demotische Sprache und Schrift
(2 SWS)
Termin nach Vereinbarung.
Altensteinstr. 33; Seminarraum
  Joachim Quack
Das Demotische ist die Umgangssprache Ägyptens von der Saiten- bis zur Römerzeit. Gleichzeitig ist der Begriff mit einer besonders kursiv abgekürzten Schriftform verbunden. Sowohl von der sprachgeschichtlichen Entwicklung des Ägyptischen her als auch aufgrund der Bedeutung der demotisch überlieferten Texte ist das Demotische von herausragender Bedeutung. Aufgrund zahlreicher noch unveröffentlichter Texte bietet es viel Zukunftspotential. In der Übung soll anhand einer vom Dozenten erstellten neuen Grammatik gearbeitet werden. Bei gutem Vorankommen kann auch bereits in die Textlektüre eingestiegen werden. Als Leistungsnachweis ist eine Klausur am Semesterende vorgesehen. Erfolgreiches Bestehen der Kurse Mittelägyptisch I und II ist Voraussetzung für die Teilnahme, Kenntnis des Neuägyptischen und/oder des Koptischen sowie der hieratischen Schrift wünschenswert.

Literatur:
O. El-Aguizy, A Palaeographic Study of Demotic Papyri in the Cairo Museum from the Reign of King Taharka to the End of the Ptolemaic Period, MIFAO 113 (Kairo 1998).
M. Depauw, A Compagnion to Demotic Studies (Brüssel 1997).
W. Erichsen, Demotisches Glossar (Kopenhagen 1954).
J. Johnson, Demotic Verbal System, SAOC 38 (Chicago 1976).
R. Simpson, Demotic Grammar in the Ptolemaic Sacerdotal Decrees (Oxford 1996).
W. Spiegelberg, Demotische Grammatik, (Heidelberg 1925).
13 715
Ü -
Der koptische Alexanderroman
(1 SWS)
Termin nach Vereinbarung.
Altensteinstr. 33; Seminarraum
  Malte Römer
13 716
HS -
Literatur und Archäologie
Termin der Veranstaltung und der ersten Sitzung wird rechtzeitig per Aushang bekanntgegeben.
Altensteinstr. 33; Seminarraum
  Dietrich Raue
Teilnahmevoraussetzungen: in der Regel erfolgreich abgeschlossener Kurs Mittelägyptisch II.; andernfalls wird um vorherige Absprache gebeten.
Literatur: wird im Rahmen der Lehrveranstaltung angegeben.
13 717
S -
Pyramidenanlagen des Alten Reichs
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 33; Seminarraum
(19.4.) Nicole Alexanian
Das Seminar beschäftigt sich mit den Pyramidenanlagen des Alten Reiches. Neben den Pyramiden selbst werden die gesamten zur Pyramide gehörenden und sie umgebenden Bauten, wie Totentempel, Satelliten- und Königinnenpyramiden in den Blick genommen. Besprochen werden Architektur und Dekoration der Anlagen. Diskutiert wird auch die Bedeutung der Bauform der Pyramide. Weiterhin werden Arbeitersiedlungen, Steinbrüche und Werkstätten, die während des Pyramidenbaus in Benutzung waren, untersucht. Und schließlich werden Zeugnisse, die Aufschluß über Dauer und Art des Kultes an den Pyramiden geben, zusammengetragen.
Teilnahme ab dem ersten Semester möglich.
Literatur: M. Lehner, The Complete Pyramids, London 1997; R. Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden. Vom Ziegelbau zum Weltwunder, Mainz (3)1997; M. Verner, Die Pyramiden, Reinbeck 1998.

Altorientalistik

Alle Lehrveranstaltungen finden im Hörsaal-Container des Instituts,
Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Straße, 14195 Berlin, statt.
Vorbesprechung und Festlegung der Zeiten für alle Veranstaltungen: Di, 13.4., 9.00 Uhr s.t.

Einführungsveranstaltung (auch für Hörer anderer Fachbereiche)

13 750
V -
Einführung in die Altorientalistik und Vorderasiatische Altertumskunde II (Archäologie, Geschichte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Institutionen, Sprachen und Literatur der alten Hochkulturen Mesopotamiens, Anatoliens und Syrien-Palästinas)
(6 SWS)(6 cr)
Vorbesprechung: 13.4., 9.00 Uhr s. t.
Mo, Mi, Fr 8.00-10.00 - Hüttenweg 7; Container (Eingang Bitscher Str.)
(16.4.) Ariel Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Czichon,
Jörg Klinger
Die Veranstaltung bietet grundlegende Einblicke in die Welt des Alten Orients bieten. Ausgehend von den jungsteinzeitlichen Kulturen des Vorderen Orients werden Geschichte, Kunst und Archäologie der altorientalischen Staaten und Reiche von den Anfängen der sumerischen Hochkultur bis zur arabischen Eroberung im 7.Jh.n. Chr. dargestellt (Sumerer; Babylonier; Assyrer; Hethiter; Parther; Sassaniden). Überblicke über Entstehung und Entwicklung der Keilschrift, des ältesten Schriftsysteems der Welt, über die altorientalischen Sprachen, über Religion und Magie, Literatur, Wissenschaft, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte eröffnen den Zuhörern ein tieferes Verständnis der faszinierenden Welt des Alten Orients.
Für Hörer aus allen Fächern insb. für Interessenten aus den Bereichen Ägyptologie, Ethnologie, Geschichte, Indologie, Archäologie, Islamwissenschaft/Arabistik/Semitistik usw..
Einführende Literatur: B. Hrouda, Der Alte Orient, München 1991; H.J. Nissen, Geschichte Altvorderasiens, München 1999 (=Oldenbourg, Grundriß der Geschichte Bd. 25); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient, Berlin 1975 (=Propyläen Kunstgeschichte Bd. 14); M. Roaf, Weltatlas der Kulturen: Mesopotamien, München 1991; J.M. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East (4 Bände) New York 1995; W. von Soden, Einführung in die Altorientalistik, Darmstadt 1985.

Geschichte und Kulturgeschichte

13 751
V -
Schriftraum "Alter Orient"
(1 SWS)(2 cr)
Di 10.00-11.00 - Hüttenweg 7
  Eva Cancik-Kirschbaum
Gegenstand der Vorlesung sind Bedingungen, Formen und Funktionen von Schrift und Schriftlichkeit in den altorientalischen Kulturen.
13 752
Ü -
Prolegomena zu einer hethitischen Literaturgeschichte
(2 SWS)(6 cr)
n. V.  - Hüttenweg 7
  Volkert Haas
In dieser Lehrveranstaltung sollen verschiedene literarische Texte aus dem alt- und junghethitischen Schrifttum analysiert werden. Erforderlich sind Kenntnisse der hethitischen Sprache und des hethitischen Schrifttums.
13 753
HS -
Staatsverträge der keilschriftlichen Überlieferung
(3 SWS)(6 cr)
Mi 10.00-13.00 - Hüttenweg 7
  Eva Cancik-Kirschbaum,
Jörg Klinger
Auch wenn eine einheitliche, verbindliche Definition schwerlich möglich ist, lassen sich eine ganze Reihe keilschriftlicher Dokumente als Staatsverträge ansprechen. Dabei reicht die Überlieferung von der Akkadezeit bis weit in das 1. Jahrtausend, und neben solchen in Akkadisch liegen auch Vertragsfassungen in z.B. elamischer, hethitischer oder aramäischer Sprache vor.
Anhand der Lektüre einiger "klassischer " Texte dieses Genres verschiedener Herkunft sollen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede herausgearbeitet sowie die Fragen des historischen Kontextes und der jeweiligen Funktion diskutiert werden. Texte in sumerischer, akkadischer, hethitischer Sprche werden im Original gelesen.

Sumerisch

13 754
PS -
Sumerisch I
(2 SWS)(6 cr)
Di 10.00-12.00 - Hüttenweg 7
  Ariel Bagg
Kenntnis des Sumerischen, einer agglutinierenden Ergativsprache, die keiner der bekannten Sprachfamilien angehört und die älteste schriftlich überlieferte Sprache der Menschheit ist, gehört zu den grundlegenden Sprachverpflichtungen für Studentinnen und Studenten der Altorientalistik (HF und NF). Nach einer Einführung in die sumerische Grammatik werden neusumerische Bau- und Weihinschriften (Ur III-Zeit, Gudea) in Keilschrift gelesen und kommentiert.
Literatur: P. Attinger, Éléments de linguistique sumérienne, Freiburg (Schweiz), 1992; D. O. Edzard, Sumerian Grammar, Leiden, 2003; M.-L. Thomsen, The Sumerian Language, Kopenhagen, 20013; K. Volk, A Sumerian Reader, Rom, 19992 (Studia Pohl: SM 18).
13 755
Ü -
Sumerische Kodices und Rechtsurkunden
(2 SWS)(6 cr)
Di 12.00-14.00 - Hüttenweg 7
  Ariel Bagg
Rechtsurkunden und Kodices sind ein wichtiger Bestandteil der keilschriftlichen Überlieferung, und das "Keilschriftrecht" hat sich schon früh als eigenständige Disziplin etabliert. Der Kodex Hammurabi, der geradezu als Sinnbild der mesopotamischen Rechtsgeschichte verstanden wird, steht aber nicht für sich, sondern in einer langen Tradition, die uns nur bruchstückhaft bekannt ist. Den Sumerern verdanken wir die ältesten bekannten Rechtssammlungen, die aus Schülerabschriften der altbabylonischen Zeit überliefert sind. Es handelt sich um den Kodex Ur-Nammu (Ur III-Zeit) und den Kodex Lipit-I‰tar (Isin-Zeit).
Hauptziel dieser Veranstaltung ist, die Prologe bzw. Epiloge sowie thematische Gruppen von Paragraphen der benannten Kodices zu lesen und zu kommentieren. Die Aussagen dieser Kodices werden durch die Lektüre von Rechtsurkunden aus der Ur III-Zeit ergänzt. Zur Vorbereitung der Lektüre ist jedoch die Rekonstruktion der Texte auf der Basis sämtlicher veröffentlichter Keilschriftquellen notwendig. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist ein erfolgreicher Abschluß von Sumerisch II. Die Liste der Texte wird per Aushang bekanntgemacht.
Literatur: M. T. Roth, Law Collections from Mesopotamia and Asia Minor, Atlanta, 1995.

Akkadisch

13 756
PS -
Akkadisch II
(2 SWS)(6 cr)
Fr 10.00-12.00 - Hüttenweg 7
  Eva Cancik-Kirschbaum
Das Proseminar ist als Fortsetzung von Akkadisch I konzipiert. Die vorhandenen Grundkenntnisse des Akkadischen werden systematisch erweitert, die Kenntnisse der Keilschrift vertieft. Anhand der Lektüre kleinerer Textabschnitte in Keilschrift bzw. in Umschrift wird die Lese- und Übersetzungsfähigkeit trainiert.
Voraussetzung: erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I
13 757
PS -
Akkadisch IV: Mythen und Epen
(2 SWS)(6 cr)
Fr 14.00-16.00 - Hüttenweg 7
  Eva Cancik-Kirschbaum
In dem Kurs werden Abschnitte aus verschiedenen akkadischen Mythen und Epen in Keilschrift gelesen.
Voraussetzung: Akkadisch III
13 758
Ü -
Tod und Jenseits in Mesopotamien nach Quellen des 1. Jts. v. Chr.
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Hüttenweg 7
  Betina Faist
In dieser Übung werden wir einschlägige Keilschrifttexte aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. zum Thema Tod und Jenseits lesen. Es wird sich in der Regel um Ausschnitte aus verschiedenen Textgattungen handeln, u.a. Grabinschriften, Mythen, Ritualen, Königsinschriften, Briefen. Zu den zentralen Aspekten, die anhand dieser Quellen besprochen werden sollen, gehören die Bestattungssitten, die Jenseitsvorstellungen sowie der Umgang mit den Toten. Die Diskussion soll gleichzeitig eine kulturhistorische Perspektive aufzeichnen, die sowohl die sumerische und hebräische als auch die ägyptische und griechische Kultur berücksichtigt. Dies setzt ein regelmäßiges Lektürepensum an Sekundärliteratur voraus. Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung ist Akkadisch III. Genaueres zum Programm wird vor Semesterbeginn per Aushang bekanntgegeben.

Altanatolistik

13 759
PS -
Hethitisch I: Einführung in die hethitische Sprache
(3 SWS)(6 cr)
Di 14.00-16.00 - Hüttenweg 7
  Jörg Klinger
Ziel des Proseminars ist es, in die Grammatik des Hethitischen einzuführen, wobei auch diachrone Aspekte Beachtung finden werden. Anhand ausgewählter Textabschnitte sollen außerdem die notwendigen Kenntnisse der Keilschrift und die Grundzüge paläographischer Datierung vermittelt werden. Das Seminar wird im anschließenden Semester fortgesetzt.
13 760
PS -
Hethitisch III
(2 SWS)(6 cr)
Di 16.00-18.00 - Hüttenweg 7
  Jörg Klinger
Anhand der Lektüre ausgewählter Texte verschiedener Gattungen aus den unterschiedlichen Epochen der Überlieferung soll zum einen der Umgang mit den Methoden philologischen Arbeitens und den spezifischen Fragestellungen im Umgang mit dem Material der Tafelsammlungen aus Hattusa geübt, zum anderen die Textkenntnis vertieft werden.
Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an der zweisemestrigen Einführungsveranstaltung.
13 761
Ü -
Lektüre hurritischer Texte
(2 SWS)(6 cr)
Bei ausreichender Teilnehmerzahl Einführung in das Hurritische, sonst weiterführende Lektüre.
n. V.  - Hüttenweg 7
  Ilse Wegner

Praktikum

13 762
P -
Berufsbezogenes Praktikum
(3 SWS)(4 cr)
n. V.  - Hüttenweg 7
  Johannes Renger
Assur-Projekt, Museumsarbeit etc.
13 763
P -
Berufsbezogenes Praktikum Historische Geographie
(3 SWS)(4 cr)
n. V.  - Hüttenweg 7
  Ariel Bagg
Historische Geographie Mesopotamiens: Die neuassyrische Toponymie.
In dem Praktikum wird den Teilnehmern eine Einführung in die Historische Geographie und ihre Methoden geboten. Die Teilnehmer werden durch klar definierte Aufgaben mit dem schriftlichen Material (allen publizierten nichtliterarischen Quellen der neuassyrischen Periode, d.h. Königsinschriften, Briefen, Rechts- und Verwaltungsurkunden, Verträgen und Edikten) sowie mit historischen Karten des Alten Orients vertraut gemacht. Außerdem sollen die Probleme und Methoden bei der Erschließung und Bearbeitung des umfangreichen Materials (nA Quellen, ca. 3000 Toponyme) an Hand von konkreten Beispielen erörtert werden.
Die Teilnehmerzahl ist auf 2-3 Personen beschränkt. Voraussetzung ist Akkadisch III. Interessenten werden gebeten, die Anmeldungen schriftlich an mich zu richten.

Vorderasiatische Altertumskunde

Alle Lehrveranstaltungen finden im Hörsaal-Container des Instituts,
Hüttenweg 7, Eingang Bitscher Straße, 14195 Berlin, statt.
Vorbesprechung und Festlegung der Zeiten für alle Veranstaltungen: Di, 13.4., 9.00 Uhr s.t.

Vorlesungen

(13 750)
V -
Einführung in die Altorientalistik und Vorderasiatische Altertumskunde II (Archäologie, Geschichte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Institutionen, Sprachen und Literatur der alten Hochkulturen Mesopotamiens, Anatoliens und Syrien-Palästinas)
(6 SWS)(6 cr)
Vorbesprechung: 13.4., 9.00 Uhr s. t.
Mo, Mi, Fr 8.00-10.00 - Hüttenweg 7; Container (Eingang Bitscher Str.)
(16.4.) Ariel Bagg,
Dominik Bonatz,
Eva Cancik-Kirschbaum,
Rainer Czichon,
Jörg Klinger
Die Veranstaltung bietet grundlegende Einblicke in die Welt des Alten Orients bieten. Ausgehend von den jungsteinzeitlichen Kulturen des Vorderen Orients werden Geschichte, Kunst und Archäologie der altorientalischen Staaten und Reiche von den Anfängen der sumerischen Hochkultur bis zur arabischen Eroberung im 7.Jh.n. Chr. dargestellt (Sumerer; Babylonier; Assyrer; Hethiter; Parther; Sassaniden). Überblicke über Entstehung und Entwicklung der Keilschrift, des ältesten Schriftsysteems der Welt, über die altorientalischen Sprachen, über Religion und Magie, Literatur, Wissenschaft, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte eröffnen den Zuhörern ein tieferes Verständnis der faszinierenden Welt des Alten Orients.
Für Hörer aus allen Fächern insb. für Interessenten aus den Bereichen Ägyptologie, Ethnologie, Geschichte, Indologie, Archäologie, Islamwissenschaft/Arabistik/Semitistik usw..
Einführende Literatur: B. Hrouda, Der Alte Orient, München 1991; H.J. Nissen, Geschichte Altvorderasiens, München 1999 (=Oldenbourg, Grundriß der Geschichte Bd. 25); W. Orthmann (Hrsg.), Der Alte Orient, Berlin 1975 (=Propyläen Kunstgeschichte Bd. 14); M. Roaf, Weltatlas der Kulturen: Mesopotamien, München 1991; J.M. Sasson (Hrsg.), Civilizations of the Ancient Near East (4 Bände) New York 1995; W. von Soden, Einführung in die Altorientalistik, Darmstadt 1985.

Proseminare und Übungen

13 800
Ü -
Technische Übungen II: Grabungstechnik und Vermessungstechnik
(3 SWS), (3 cr)
Di 16.00-18.30
(20.4.) Janoscha F. Kreppner,
Jürgen Weixer
Die Übung bietet eine Einführung in die Grabungs- und Vermessungstechnik. Sie wendet sich an Anfängerstudenten/Innen der Fächer der WE Altertumskunde. Es werden folgende Themen behandelt:
-Geschichte und Entwicklung der Feldarchäologie
-Relevante Nachbardisziplinen der modernen Feldarchäologie
-Sinn und Bedeutung von Ausgrabungen und Geländebegehungen
-Die Entwicklung eines Grabungsprojektes (Wiss. Fragestellung, Logistik, Finanzierung etc.)
-Gelände sehen und zeichnen, Methoden der Geländebegehung
-Grabungssysteme, Grabungstechnik
-Tradionelle Vermessungstechnik in Theorie und Praxis (Höhenmessungen, Geländevermessungen durch Polaraufnahme, Kartierung, Einmessen von Grabungsarealen)
Literatur: J.Biel, Handbuch der Grabungstechnik (seit 1994). E.C. Harris, Principles of Archaeological Stratigraphy (1979, 1989). Eine Literaturliste wird am Anfang des Semesters verteilt.
13 801
Ü/P -
Die Sammlung des Vorderasiatischen Museums in Berlin
(2 SWS), (2 cr)
Do 16.00-18.00
(22.4.) Dominik Bonatz
Das Vorderasiatische Museum in Berlin, gegründet 1899, beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen altvorderasiatischer Altertümer. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Grundstudium, damit sie einen Einblick in die Geschichte dieser Sammlung und den kultur- und kunsthistorischen Wert ihrer Objekte erhalten. Dabei geht es um Objekte, die sich sowohl in den Ausstellungsräumen als auch Magazinen des Museums befinden. Ein Teil der Veranstaltungen wird im Museum stattfinden. Die Veranstaltung ist damit Übung und Praktikum zugleich.
Literatur: Crüsemann, N., Vom Zweistromland zum Kupfergraben. Vorgeschichte und Entstehungsjahre (1899-1918) der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen, Jahrbuch der Berliner Museen XLII (2000); Jakob-Rost, L. u.a., Das Vorderasiatische Museum, Mainz (1992); Salje, B. (Hg.), Vorderasiasche Museen. Eine Standortbestimmung, Mainz (2001)
13 802
PS -
Achtung! NEU
Uruk und das Uruk-Phänomen: die urbane Revolution unter die Lupe genommen

(2 SWS)(6 cr)
(R, HA)
Termin n. V.

Hüttenweg 7
  Peter Bartl,
Alessandra Gilibert
Das 4. Jahrtausend v. Chr. im südlichen Mesopotamien und insbesondere seine zweite Hälfte gilt als eine Zeit von tiefgreifenden Veränderungen in allen Bereichen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens, die auf eine Zunahme an sozialer Komplexität und Hierarchisierung hinweisen. Nach der klassischen Definition von V. G. Childe spricht man von einer sog. „urbanen Revolution“. Dieses Proseminar beschäftigt sich mit der Stadt Uruk, sowie der Epoche, der sie ihren Namen verleiht.
Im Laufe des Seminars werden die Teilnehmer einen Überblick über Forschungsgeschichte, Geographie, Topographie, Stratigraphie und Baugeschichte von Uruk gewinnen. Es wird angestrebt, ausgewählte Fundkomplexe und Befunde, die als konstituierend für die Uruk-Zeit gelten, kennenzulernen, zu analysieren und ihre Korrelation mit wirtschaftlichen und sozio-politischen Veränderungen und Entwicklungen zu diskutieren. Ein besonderer Wert wird auf die Diskussion von unterschiedlichen, oft miteinander unvereinbaren Interpretationen, Herangehensweisen und Blickwinkeln rund um das "Uruk- Phänomen" gelegt, um einen kritischen Einblick in die aktuellen Schwerpunkte der Uruk-Forschung zu gewährleisten.
Das Proseminar richtet sich an Studierende im Grundstudium und erfordert keine Vorkenntnisse. Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss ist das Abhalten von mit hand-outs versehenen Kurzreferaten und das Anfertigen einer Hausarbeit.
Literatur: Nissen, H., Geschichte Altvorderasiens, München 1999 (=Oldenbourg, Grundriß der Geschichte Bd. 25), Kap. I.5; II.4.2- 5.; Boehmer, R. M., Uruk-Warka in: Eric M. Meyers (Hrsg.), The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East, Vol. 5, Oxford 1997, 294-298; Ess, M. van, 1912/1913: Uruk (Warka); Ess, M. van, Uruk – Die Wiege der Kultur, in: Deutsches Archäologisches Institut (Hrsg.), Archäologische Entdeckungen. Die Forschungen des Deutschen Archäologischen Instituts im 20. Jahrhundert, Mainz 2000, 156-161.
Weitere Literaturangaben werden zu Semesterbeginn gegeben.
13 803
PS -
Altorientalische Reliefs. Von den Neuassyrern bis zu den Sasaniden.
(2 SWS)
(R, HA, 6 cr)
Fr 13.00-15.00
(23.4.) Friedhelm Pedde
Das Proseminar richtet sich an Studierende im Grundstudium.
Es soll grundlegende Kenntnisse der Objekte und ihrer ikonographischen Merkmale sowie die Zusammenhänge zwischen Dargestelltem und dem Ort der Anbringung vermitteln und vertiefen. Des weiteren soll die Entwicklung der Reliefs in den verschiedenen Epochen der späten Phase des Alten Orients herausgearbeitet werden.
Die Übernahme eines Referatsthemas und einer Hausarbeit wird erwartet.
Literatur: P. Amiet, Kunst des Alten Orient (1977); A. Parrot, Assur (1961); R. Ghirshman, Iran. Protoiranier,Meder und Achämeniden (1964); R. Ghirshman, Iran. Parther und Sasaniden (1962).
13 804
PS -
Urartu als Zentrum der Metallverarbeitung
(2 SWS)
(R, HA, 6 cr)
Do 14.00-16.00
(22.4.) Rainer Czichon
Zwischen dem 9. u. 6. Jh. v. Chr. beherrschte das Königreich Urartu ein Gebiet, das die Südosttürkei, Nordwestiran und Armenien einschloß und am Vansee sein Zentrum besaß.
Das Proseminar vermittelt einen Überblick über Geschichte, Religion, Architektur, Bildkunst und Kunsthandwerk, wobei ein Schwerpunkt auf die Metallerzeugnisse gelegt wird. Neben altbekannten Fundorten wie Van, Toprakkale, Adilcevaz, Altintepe, Cavustepe, Bastam, Erebuni und Karmir Blur werden die aktuellen Ausgrabungen in Anzaf und Ayanis diskutiert.
Keine Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur: P.E. Zimansky, The Kingdom of Urartu in Eastern Anatolia, in J. Sasson, CANE II, (1995) 1135-1147; R.D. Barnett, Urartu, Cambridge Ancient History 3,1 (2. Aufl. 1982); H.-J. Kellner (ed.), Urartu, ein wiederentdeckter Rivale Assyriens, München 1976; M. van Loon, Urartian Art (1966); O. Belli, Urartu: War and Aesthetics, Ausstellungskatalog Istanbul 2003
13 805
PS -
Chalkolithikum und Frühe Bronzezeit in der südlichen Levante
(2 SWS)
(R, HA, 6 cr)
Fr 10.00-12.00
(23.4.) Susanne Kerner
Der Zeitraum zwischen dem Ende des 6. Jt. und dem Beginn des 3. Jt. v. Chr. im Bereich der südlichen Levante (Israel, Palästina, Jordanien, teilweise Libanon) wird hier behandelt. Es geht zum einen um die Erlangung von Materialkenntnis und eines Überblicks der chronologischen Abfolge. Gerade die z.T. noch ungelösten, chronologischen Probleme sollen dabei näher erörtert werden. Zum anderen werden spezifische Fragestellungen intensiver untersucht, dabei wird es sich um Fragen der politischen bzw. sozialen Organisation handeln, aber auch um Überlegungen zu kultischen Ausprägungen, sowie ökonomischen Grundlagen.
Die Referate sollen sich zwar auch um einzelne Orte aber mehr um bestimmte Fragestellungen drehen.
Literatur: Amiran, Ruth (1969). Ancient Pottery of the Holy Land from its Beginning in the Neolithic to the End of the Iron Age. Bourke, Stephen J. (2001). The Chalcolithic Period. In: MacDonald, B., Adams, R. & Bienkowski, P. (eds.), The Archaeology of Jordan, 107-162.
Esse, Douglas L. (1991). Subsistence, Trade and Social Change in Early Bronze Age Palestine. SAOC 50. Gophna, Ram (1994). Early Bronze Age Canaan: Some Spatial and Demographic Observations. In: Levy, T.E. (ed.), The Archaeology of the Society in the Holy Land, 269-282. Kerner, Susanne (2001). Das Chalkolithikum in der südlichen Levante.OrA 8. Philip, Graham (2001). The Early Bronze I-III Ages. In: MacDonald, B., Adams, R. & Bienkowski, P. (eds.), The Archaeology of Jordan, 163-232.
13 806
PS -
Archäologie des Jemen
(2 SWS)
(R, HA, 6 cr)
Die Veranstaltung soll in mehreren Blöcken an Wochenenden stattfinden.
Termine: 14.6.2004, 10.00 Uhr - Vorbesprechung;
Freitag, 18.6.2004, 10.00 Uhr - Einführung;
Weitere Termine 25.6., 2.7., 9.7. und 16.7., Beginn: 10.00 Uhr.

  Karin Bartl
Die südliche Arabische Halbinsel, heute unterteilt in die Länder Jemen, südliches Saudi-Arabien und südwestliches Oman, gehört zu den Regionen Vorderasiens, in denen systematische archäologische Untersuchungen erst relativ spät einsetzten.
Die seit den 1980er Jahren durchgeführten Ausgrabungen haben jedoch inzwischen zu einer Vielzahl von neuen Ergebnissen geführt, die insbesondere die kulturellen Entwicklungen und Verbindungen der Region seit dem 2. Jt. v. Chr. verdeutlichen. In der Veranstaltung soll daher vorrangig der Zeitraum der altsüdarabischen Hochkulturen (Ende 2. Jt. v. Chr. bis Mitte 1. Jt. n. Chr.) mit seiner spezifischen materiellen Kultur behandelt werden.
Darüber hinaus sollen jedoch auch die prähistorischen Fundkomplexe kurz behandelt werden.
Die Übernahme eines Referatsthemas sowie dessen schriftliche Abfassung wird erwartet.
Die Referatsliste wird zu Semesterbeginn vorliegen. Anfragen von Teilnehmern können per e-mail erfolgen: bartl.daidam@mail.sy.
Einführende Literatur: Daum, W. Müller, W.W., Nebes, N., Raunig, H. (eds.) 2000. Im Land der Königin von Saba. Kunstschätze aus dem antiken Jemen, IP, München (Austellungskatalog). Robin, C., Dragon, C., Antonini de Maigret, S., de Maigret, A. 1997 L'ABCdaire du Yémen, Institut du Monde, Arabe, Flammarion, Paris. Seipel, W. (ed.) 1998 Jemen. Kunst und Archäologie im Land der Königin von Saba, Kunsthistorisches Museum Wien (Ausstellungskatalog). Simpson, St.J. (ed.) 2002 Queen of Sheba. Treasures from Ancient Yemen, The Trustees of The British Museum (Ausstellungskatalog).
13 809
Ü -
Achtung! NEU
Vorderasiatische Archäologie visuell vermitteln

(2 SWS)(2 cr)
Powerpoint-Präsentation
Termin n. V.

Hüttenweg 7
  Peter Bartl,
Alessandra Gilibert
Am 12. Juni 2004 nimmt das Institut für Vorderasiatische Altertumskunde an der 4. "Langen Nacht der Wissenschaften" in Berlin und Potsdam teil, bei deren letzter Ausgabe in Dahlem eine Zahl von durchschnittlich 566 Besuchern pro Forschungsinstitut registriert wurde. Zweck der Übung ist, eine MS Powerpoint-Präsentation zum Thema "Vorderasiatische Archäologie" zu entwerfen und sie bei diesem Anlass im Institut als selbst ablaufende Wandprojektion vorzuführen.
In Ausstellungen, auf Messen, bei Tagungen und im Bereich des e-learning sind unbeaufsichtigt ablaufende Präsentationen üblich; die Teilnehmer der Übung werden mit dem Problem konfrontiert, ob und wie dieses elektronische Medium für die Vermittlung von archäologischem Grundwissen sowie von Aspekten der Feldarbeit und des Forschungsalltags an ein breiteres Publikum erfolgreich benutzt werden kann.
Nach der Vorführung wird die Präsentation überarbeitet, gezielt für das World Wide Web gestaltet und online veröffentlicht.

Hauptseminare

13 807
HS -
Religiöse Konzepte und ihre Symbole in Altanatolien und Altsyrien
(R, HA, 8 cr)
Mo 16.00-18.00
(19.4.) Dominik Bonatz
Das Seminar behandelt die religiöse Symbolik in Altanatolien und Altsyrien vom Beginn des Neolithikums bis an das Ende des 1. Jahrtausends v. Chr. Bei einem so großem Zeitraum rückt zwangsläufig die Frage nach der long durée religiöser Konzepte in den Vordergrund. Grundlage der Betrachtung sind archäologische Hinterlassenschaften in Form bildlicher Darstellungen und archäologischer Kontexte, die als religiös zu deuten sind. Aber auch die Texte als Grundlage der ikonographischen Analyse werden zu berücksichtigen. Damit knüpft das Seminar an das WS 2003/2004 an, in dem es um die Ikonographie der mesopotamischen Götterwelt ging.
Literatur: Cauvin, J., Naissance des divinités - Naissance de l'agriculture, Paris (1994); Haas, V., Geschichte der hethitischen Religion. Leiden/New York/Köln (1994); Hoffner, H.A. Jr., Hittite Myths. Atlanta (1990); Mellink, M.J., Frühe Stufen der Kunst. Propyläen Kunstgeschichte 13, Berlin (1974).
13 808
HS -
Nomadismus im Alten Vorderen Orient
(2 SWS)
(R, HA, 8 cr)
Mi 10.00-12.00
(21.4.) Dominik Bonatz
Das Seminar behandelt Nomadismus als eine für den Alten Vorderen Orient typische "sozioökologische" Kulturweise. Es wird nach den Ursachen für die Entstehung von Nomadismus, seinen Existenzformen und seinen Auswirkungen auf die Umwelt gefragt.
Die Möglichkeiten, nomadische Aktivitäten archäologisch nachzuweisen, werden kritisch hinterfragt. Das Verhältnis der sesshaften Bevölkerung zu Nomaden wird anhand schriftlicher Quellen und bildlicher Darstellungen zu untersuchen sein.
Literatur: Bernbeck, R., Steppe als Kulturlandschaft, Berlin (1993); Cribb, R., Nomads in Archaeology, Cambridge (1991); Scholz F., Nomadismus, Theorie und Wandel einer sozioökologischen Kulturweise, Stuttgart (1995); Schwartz, G., Pastoral Nomadism in Ancient Western Asia, in: D. Sasson (Hg.) Civilizations of the Ancient Near East I (1995), 249-258.

Berufsorientiertes Praktikum

(13 801)
Ü/P -
Die Sammlung des Vorderasiatischen Museums in Berlin
(2 SWS), (2 cr)
Do 16.00-18.00
(22.4.) Dominik Bonatz
Das Vorderasiatische Museum in Berlin, gegründet 1899, beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen altvorderasiatischer Altertümer. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Grundstudium, damit sie einen Einblick in die Geschichte dieser Sammlung und den kultur- und kunsthistorischen Wert ihrer Objekte erhalten. Dabei geht es um Objekte, die sich sowohl in den Ausstellungsräumen als auch Magazinen des Museums befinden. Ein Teil der Veranstaltungen wird im Museum stattfinden. Die Veranstaltung ist damit Übung und Praktikum zugleich.
Literatur: Crüsemann, N., Vom Zweistromland zum Kupfergraben. Vorgeschichte und Entstehungsjahre (1899-1918) der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen, Jahrbuch der Berliner Museen XLII (2000); Jakob-Rost, L. u.a., Das Vorderasiatische Museum, Mainz (1992); Salje, B. (Hg.), Vorderasiasche Museen. Eine Standortbestimmung, Mainz (2001)

Ur und Frühgeschichte / Prähistorische Archäologie

Im Sinne der neuen Ordnungen für ein BA-Studium gelten folgende Module:
Einführung:.................................................13852 + 13853
Epochen im Überblick I-IV:.......................13854
Topographie I:............................................13850 + 13863
......................................................................13850 + 13862
......................................................................13850 + 13855
Topographie II:...........................................13850 + 13864
Grabung:......................................................13860; 13861
Thematischer Bereich I-III:.......................13851 + 13856
Vertiefter Thematischer Bereich I-III:......13851 + 13865
Praktischer Bereich:...................................13855; 13858; 13860

Vorlesungen

13 851
V -
Die Frau in der Vorgeschichte
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(21.4.) Biba Teržan
Durch die Frauen- und Genderforschung werden immer häufiger Fragen nach der wohl sehr unterschiedlichen Stellung und Rolle der Frau in prähistorischen Gesellschaften diskutiert. Eine Untersuchung der sozialen Position der Frauen kann allerdings nicht von "der Frau" an sich ausgehen, sondern muß berücksichtigen, daß Frauen immer einen prinzipiellen Teil aller in einer Gesellschaft vorhandenen Schichten bilden. Daher können sie nur am Status der Männer aus dem gleichen sozialen Milieu gemessen werden. Es wird versucht, anhand der Analyse unterschiedlicher archäologischer Quellen, insbesondere der Gräber und bildlicher Darstellungen, Aussagen über die soziale, kulturelle und historische Stellung der Frauen im 1. Jahrtausend vor Chr. zu gewinnen.
13 850
V -
Die Bronzezeit zwischen Weser und Weichsel
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(20.4.) Bernhard Hänsel
Gegenstand der Vorlesung sind die Kulturverhältnisse in den großen Niederungsgebieten zwischen Nord- und Ostsee sowie dem Mittelgebirgsgürtel im zentralen Europa in der Zeit zwischen 2000 und 800 v. Chr. Die Region kann als spezifischer Kulturraum mit ostwest- bzw. westostgerichteten Kontakten und Kommunikationen aufgefaßt werden, obwohl geographisch gesehen seine Gliederung durch die großen Flüsse in Süd-Nord-Richtung verläuft. Behandelt werden Siedlungen, Gräber und Opferdeponierungen jeweils im Vergleich zu den benachbarten Kulturräumen, einerseits der sog. nordischen Zone und andererseits der im Mittelgebirgsraum.
Die Veranstaltung ist für jüngere Studierende besonders geeignet, wendet sich aber auch an ältere.

Grundstudium

13 852
PS -
Einführung in das Studium der Prähistorischen Archäologie (Ur- und Frühgeschichte)
(3 SWS)(4 cr)
(Beide Veranstaltungen, PS und Ü 13853, werden kombiniert abgehalten)
Di 10.00-13.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(20.4.) Bernhard Hänsel
Das Proseminar stellt für Einsteiger in das Fach Ur- und Frühgeschichte eine Pflichtveranstaltung dar, in der die wesentlichen Grundzüge dieser Disziplin besprochen werden. Dabei werden Forschungsgegenstand und -geschichte, die Terminologie, die Quellen und Methoden des Faches behandelt. Die Veranstaltung findet wöchentlich statt!
13 853
Ü -
Einführung in bibliographische Hilfsmittel und grundlegende Fachliteratur
(1 SWS)(2 cr)
(Beide Veranstaltungen, PS und Ü 13853, werden kombiniert abgehalten)
Di 10.00-13.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(20.4.) Cornelia Becker
Diese für alle Studierenden des 1. Fachsemesters obligatorische Veranstaltung bietet eine Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Im Vordergrund stehen dabei die Erschließung und der Umgang mit Fachliteratur. Zusätzlich wird die Konzipierung, Ausarbeitung und Präsentation von Referaten besprochen. Für die Erlangung des Scheines sind schriftliche Hausarbeiten anzufertigen.
13 854
GK -
III. Die Eisenzeit in Mitteleuropa
(2 SWS)(6 cr)
Mo 10.30-12.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(19.4.) Biba Teržan
Die Veranstaltung vermittelt Grundkenntnisse zum eisenzeitlichen Fundstoff in Mitteleuropa. Sie macht mit den Hauptthemen der gegenwärtigen Forschung vertraut. Die Einstiegsveranstaltung bietet die Grundlage zur Teilnahme an weiterführenden Übungen und Seminaren. Sie wird mit einer Klausur abgeschlossen. Pflichtveranstaltung des Grundstudiums für Hauptfächler/innen und Wahlpflichtveranstaltung für Nebenfächler/innen.
13 860
LGR -
Lehrgrabung für Studienanfänger/innen;
2-3 Wochen außerhalb Berlins (nach Sem.)

(3 cr)
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
s. A.
  Heidi Peter-Röcher
Die zwei- bis dreiwöchige Lehrgrabung findet zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit außerhalb Berlins statt. Zur Vorbereitung dient eine zweitägige Blockveranstaltung vor Beginn der Grabung. Genaue Termine und der Ausgrabungsort werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Grund- und Hauptstudium

13 855
Ü -
Praktische Übung im Umgang mit originalen Grabfunden
(2 SWS)(3 cr)
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Fr 15.00-17.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(16.4.) Bernhard Hänsel,
Manfred Röder
Jeder Teilnehmer hat während der Übung und bei Bedarf auch in der Zeit danach zwei bis drei originale Urnen aus einer von der GAD gegrabenen Nekropole bei Zaacko in Südbrandenburg fachgerecht zu entleeren und dabei Protokolle, Skizzen und Photos anzufertigen. Gelehrt wird, worauf Ausgräber im Umgang mit Brandbestattungen zu achten haben.
13 856
Ü -
Typologie und Seriation
(2 SWS)(3 cr)
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(22.4.) Elke Kaiser
Am Beispiel der Gefäße, die in schnurkeramischen Gräberfeldern geborgen wurden, werden typenbeschreibende und typendefinierende Untersuchungen vorgenommen. Als Grundlage dienen hierbei nominale Kriterien der Gefäße. Ein Ziel der Übung wird der Vergleich der Ergebnisse mit Typengliederungen sein, die mittels eines heuristischen Ansatzes erstellt wurden. In einem zweiten Schritt wird eine Seriation des so gegliederten Materials unternommen, dabei werden manuelle und EDV-gestützte Verfahren genutzt.
Einführende Literatur: W.Y. Adams/E.W. Adams, Archaeological typology and practical reality (Cambridge 1991). I. Bauer/W. Endres/B. Kerhoff-Hader/R. Stephan/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbestimmung. 2. Auflage (Kallmünz 1993). R. Bernbeck, Theorien in der Archäologie (Tübingen, Basel 1997) Kap. 10, S. 206–230. M. Buchvaldek, Die Schnurkeramik in Böhmen (Prag 1967).
13 858
Ü -
Einführung in die praktische Museumsarbeit im Museum für Vor- und Frühgeschichte
(2 SWS)(3 cr)
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Fr 14.00-16.00 - Museum Vor- und Frühgeschichte Berlin; Schloß Charlottenburg, Langhansbau
(23.4.) Alix Hänsel
Da es im Museum für Vor- und Frühgeschichte nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit gibt, Praktika anzubieten, soll diese Veranstaltung dazu dienen, Schwerpunkte musealer Tätigkeit kennen zu lernen und an praktischen Beispielen zu üben. Hierzu gehören die Arbeit mit Archivmaterialien, die fachliche Begutachtung von Ankaufsobjekten, die Konzeption einer fiktiven Ausstellung, das Verfassen von Vitrinentexten und von Führungsblättern durch die Teilnehmenden der Ausstellung. Für Hautfachstudierende der Prähistorischen Archäologie ab dem 3. Semester. Die Zahl der Teilnehmer ist aus Platzgründen auf 14 Personen beschränkt.
13 857
Ü -
Methoden der Archäozoologie
(1 SWS)(3 cr)
Mi 9.00-10.00 - Altensteinstr. 15; Hörsaal
(21.4.) Cornelia Becker
Im Rahmen einer zunehmend ganzheitlichen Betrachtungweise prähistorischer Kulturen innerhalb der Archäologie gewinnen Untersuchungen von Tierknochenfunden immer größere Bedeutung. Funde wie Schlachtabfälle, Grabbeigaben oder Überreste einer Knochenschnitzwerkstatt helfen, eine Fülle von Aspekten damaligen Lebens zu erschließen: Ernährung, Wirtschaftsweise, Nutzung von Ressourcen, Umweltentwicklung, Handwerk und Ritus. In dieser einführenden Veranstaltung soll in Form einer Vorlesung mit den Methoden, Problemen und dem Potential der Fachdisziplin „Archäozoologie“ vertraut gemacht werden. Die Übung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Literatur: Davis, S.J.M., The Archaeology of Animals (London 1987). Reitz, E., J./Wing, E.S., Zooarchaeology. Cambridge Manuals in Archaeology (Cambridge 1999). Schmid, E., Atlas of Animal Bones for Prehistorians, Archaeologists and Quaternary Geologists. Knochenatlas für Prähistoriker, Archäologen und Quartärgeologen (Amsterdam, London, New York 1972).
13 859
Ü -
Bernstein und Bernsteinhandel im ur- und frühgeschichtlichen Europa
(2 SWS)(3 cr)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(20.4.) Nikolaus Boroffka
Bernstein im ur- und frühgeschichtlichen Europa
Bernstein gehört seit dem Paläolithikum zu den beliebten Schmuckmaterialien. Da seine Lagerstätten bekannt sind, eignen sich Funde aus Bernstein hervorragend um Handelskontakte und –wege nachzuzeichnen. Durch seine Seltenheit und seine besonderen Eigenschaften hatte er einen hohen Wert und es dürften ihm auch magische Kräfte zugeschrieben worden sein. In der Übung wird den Lagerstätten, dem Handel, der Verarbeitung und den Funden nachgegangen. Dabei können die klassischen römischen und griechischen Perioden und das Mittelalter nicht eingehend mitbehandelt werden. Es soll ein Einblick in die Gewinnung, die Handelsstrassen und die Niederlegung von Bernsteinartefakten in Europa gewonnen werden. Daraus werden auch Schlüsse über seine besondere Bedeutung (als Beleg von Fernkontakten, magisch-sakrale Bedeutung) in der Ur- und Frühgeschichte Europas gezogen.
Literatur: Curt W. Beck, Jan Bouzek (Hrsg.), Amber in Archaeology. Proceedings of the Second International Conference on Amber in Archaeology, Liblice 1990 (Praha 1993). Zbigniew Bukowski, Znaleziska bursztynu w zespolach z epoki brazu i z wczesnej epoki óeleza z dorzecza Odry oraz Wisly (Warszawa 2002). Klaus Ebbesen, Die nordischen Bernsteinhorte der Trichterbecherkultur. Praehistorische Zeitschrift 70, 1995, S. 32-89. Max Ebert (Hrsg.), Reallexikon der Vorgeschichte 1 (Berlin 1924); Siehe Bernstein. M. Ganzelewski, R. Slotta (Hrsg.), Bernstein B Tränen der Götter. Kat. der Ausstellung des Bergbau-Museums Bochum (Bochum 1996). Jørgen Jensen, Rav. Nordens guld (København 2000). 1996 Kontakte längst der Bernsteinstraße (zwischen Caput Adriae und den Ostseegebieten) in der Zeit um Christi Geburt. Materialien des Symposiums - Kraków 26.-29. April 1995 (Kraków 1996). Barbara Kosmowska-Ceranowicz, Henryk Paner (Hrsg.), Investigations Into Amber. Proceedings of the International Interdisciplinary Symposium: Baltic Amber and Other Fossil Resins, 997 Urbs Gyddanyzc - 1997 Gdansk, 2-6 September 1997, Gdansk/Badania Bursztynu. Materialy z miedzynarodowego symposium interdisciplinarnego: Bursztyn baltycki i inne óywice kopalne, 997 Urbs Gyddanyzc - 1997 Gdansk, 2-6wrzesien 1997, Gdansk (Gdansk 1999). Ed. Šturms, Der ostbaltische Bernsteinhandel in der vorchristlichen Zeit. Commentationes Balticae 1, 1953 (1954), S. 167-205.
13 862
Ü -
Übung zur Römischen Kaiserzeit
(2 SWS)(3 cr)
s. A. - Altensteinstr. 15; Seminarraum
  N. N.
Der genaue Titel einer Übung zur Römischen Kaiserzeit wird nach Einstellung eines neuen Assistenten rechtzeitig bekanntgegeben
13 867
Ü -
Einführung und Tipps zu Powerpoint sowie Bild- und- Grafikbearbeitung für Archäologen (Anfänger)
(2 SWS)
Blockseminar: 2 x Fr 15.00-18.00, Sa 10.00-18.00, 1 x Fr 14.00-18.00, Termine: s. A.
Altensteinstr. 15
  Brigitte Kull
Die Übung dient als erste Einführung in moderne Arbeitstechniken für Referat- und Vortragsgestaltung am PC und gibt Tipps aus eigener Erfahrung bis hin zur Druckvorstufe. Sie geht auf den Wunsch von studentischen Teilnehmern eine Lehrgrabung zurück. D.h. es handelt sich nicht um eine EDV-Schulung, sondern um eine praxisbezogene erste Anleitung zu Powerpoint, das sinnvolle Gestalten einer Präsentation, Scannen und Bildbearbeitung, die leicht im Selbststudium vertieft werden können. Daneben werden Grundfragen zur Bild- und Grafikbearbeitung, sowie Plandigitalisierung angesprochen. Bei Interesse kann später eine Fortsetzung zu Layout und PDF angeboten werden. Labtops und Bildvorlagen sind möglichst mitzubringen, da während der Übung eigene Präsentationen und Grafiken erstellt und besprochen werden können.
13 863
E -
Eintagesexkursion nach Oldenburg zur Ausstellung über Rad und Wagen in der Vorgeschichte
s. A.
  Elke Kaiser
Eine Teilnehmerliste und nähere Informationen werden rechtzeitig ausgehängt.
13 861
P -
Ausgrabung in Monkodonja / Kroatien (bronzezeitliche protourbane Siedlung) 01.09.-30.09.2004 (Teilnehmerzahl begrenzt)
(3 cr)
s. A.
  Biba Teržan,
Bernhard Hänsel
Wie in jedem Jahr wird das Institut seine Forschungsgrabung in der früh- bis mittelbronzezeitlichen befestigten Siedlung in Istrien durchführen, die als wesentlicher Beitrag zur praktischen Ausbildung jüngerer wie fortgeschrittener Studenten/innen einzustufen ist. Anmeldungen für die aus Finanzgründen beschränkte Teilnahme sind rechtzeitig vorzunehmen.

Hauptstudium

13 864
HS -
Bronzehandwerk in Dänemark und Norddeutschland
(3 SWS)(9 cr)
Mo 16.00-19.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(19.4.) Bernhard Hänsel
Mit Hilfe ausgewählter und gut publizierter Gegenstände aus Bewaffnung und Tracht wird versucht, das Bronzehandwerk der Perioden I-III in Nordeuropa zu verstehen, Vertriebswege aufzuspüren und regionale Abhängigkeiten herauszuarbeiten. Jeder Teilnehmer hat eine Gruppe spezifischer Gegenstände zusammenzutragen und technologisch sie typologisch zu gliedern. Dabei sollen Zusammenhänge im Raum herausgearbeitet werden, die für das Verständnis von Produktion und Vertrieb notwendig sind. Material- bzw. Literaturgrundlage ist das mehrbändige Werk von Aner und Kersten.
13 865
HS -
Achtung! Änderung des Themas
Höhlen: Heiligtümer, Begräbnisplätze, Refugien oder Hirtenplätze?

(3 SWS)(9 cr)
Do 14.00-17.00 - Altensteinstr. 15; Seminarraum
(22.4.) Biba Teržan
Höhlen als von der Natur geschaffene Räume, die Schutz gegen Atmosphärilien bieten, sind seit dem Paläolithikum vom Menschen aus verschiedenen Gründen ausgesucht worden.
Ihre Nutzung und Funktion in der Bronze- und Eisenzeit soll im Seminar untersucht werden.
Metallobjekte aus je einer Höhle sollen von jedem Teilnehmer des Seminars zusammengestellt, funktional sowie zeitlich bestimmt und dann im Vergleich zum Umfeld, seien es Gräber, Hortfunde und/ oder Siedlungen behandelt werden. Über einzelne Quellengattungen und deren Rolle in und außerhalb der Höhlen sollen Aufschlüsse über die Stellung der Höhlen in sozial- und Kulturgefüge ermittelt werden.
Referatthemen werden in der ersten Sitzung vergeben.
13 866
HS -
Herstellung wissenschaftlicher Arbeiten
(freitags/samstags ganztätig)
n. V.  - Altensteinstr. 15; Hörsaal
  Biba Teržan,
Bernhard Hänsel,
Elke Kaiser,
Heidi Peter-Röcher,
N. N.
Aktuelle Probleme in Arbeit befindlicher Examensarbeiten werden besprochen. Allgemein interessierende und methodische Fragen werden am Beispiel in Arbeit befindlicher Studien (Magister und Promotionsarbeiten) behandelt.

Klassische Archäologie

Es wird auf die Lehrveranstaltungen der Arbeitsgruppe Archäo-
metrie im FB Chemie verwiesen.

Vorlesungen

13 901
V -
Archaische Plastik III
(1 SWS)(5 cr)
Di 11.00-12.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(20.4.) Helmut Kyrieleis
Fortführung der Vorlesung des WS 2003/04.
13 902
V -
Achtung! Änderung des Beginns
Städte und Heiligtümer Kariens

(1 SWS)(5 cr)
Mi 10.00-11.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(21.4.) Frank Rumscheid
Die Veranstaltung für Hörer aller Semester, die im Wintersemester fortgesetzt werden soll, will einen Überblick über eine westkleinasiatische Kulturlandschaft bieten, in der schon seit mykenischer Zeit griechischer Einfluß nachweisbar ist. Auch außerhalb der von Griechen gegründeten oder zumindest teilweise besiedelten Städte ist seit dem 8./7. Jh. v. Chr. in manchen Bereichen ein hoher Grad der Graecisierung am archäologischen Material feststellbar, während anderes offen oder unter einer graecisierten Oberfläche karisch blieb. Wie es sich in Städten und Heiligtümern im einzelnen von der späten Bronzezeit bis in die Spätantike verhielt, soll topographisch fortschreitend anhand der archäologischen Denkmäler (und, wo immer nötig, weiterer Quellen) vorgestellt werden. Zu behandeln sind u. a. die Städte Kaunos, Knidos, Loryma, Stratonikeia, Keramos, Mylasa, Euromos, Iasos, Theangela, Halikarnassos, Myndos, Alinda, Alabanda und Aphrodisias sowie die außerstädtischen Heiligtümer von Kastabos, Patara, Lagina, Gerga, Sinyri, Labranda und Amyzon.
Literatur: L. und J. Robert, La Carie. Histoire et géographie historique II (1954). A. Laumonier, Les cultes indigènes en Carie (1958). G. E. Bean, Kleinasien 3. Jenseits des Mäander. Karien mit dem Vilayet Mugla (1974). S. Hornblower, Mausolus (1982). Ü. Önen, Karien. Südliche Westküste der Türkei (1989).
13 903
V -
Dionysos - Bilder eines Gottes
(1 SWS)(5 cr)
Di 10.00-11.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal oder Seminarraum
(20.4.) Andreas Scholl
Dionysos vereint in seinem Auftreten und in seiner Wirkungskraft so gegensätzliche Züge wie keine andere griechische Gottheit. Wohl deshalb schlägt sich das breite Spektrum seines Wesens auch in ganz unterschiedlichen Bildfassungen nieder. Die Vorlesung konzentriert sich auf eine repräsentative Auswahl von Skulpturen, die trotz ihres unterschiedlichen Erscheinungsbildes alle eine bestimmte Eigenart des Gottes, nämlich die weiblichen Züge seiner Gestalt betonen. Fast alle dieser Bilder gehören in einen Kontext von Frieden und Reichtum, Fülle und Luxus, wie er insbesondere für die griechische Festkultur bezeichnend ist. Einzelne Bildzeichen, die den festlichen Rahmen von Luxus, Schönheit und Wohlleben hervorheben, entnahmen die Bildhauer den Darstellungen der Frauen und weiblichen Gottheiten. Die femininen Merkmale des Dionysos weisen daher auf Wertvorstellungen, die mit den Erwartungen an die gesellschaftliche Rolle der Frauen und dem griechischen Privatleben eng verbunden sind. Diesen Gedanken sehen wir vor allem in den hellenistischen, seit der Zeit Alexanders des Großen entstandenen Statuen des Festgottes Dionysos unmittelbar verkörpert.
Literatur: H.-U. Cain, Dionysos - "Die Locken lang, ein halbes Weib?...", Ausstellungskatalog München (1997) mit der älteren Lit. S. 139 ff.
13 900
V -
Bilder antiker Kulthandlungen
(2 SWS)(5 cr)
Mo 14.00-16.00 - Institut für Prähistorische Archäologie, Altensteinstr. 15; Hörsaal
(19.4.) Friederike Fless
Ein zentrales Thema der griechischen und römischen Kunst ist die Darstellung von Kulthandlungen. Von der geometrischen Zeit des 8. Jhs. v. Chr. bis in die Spätantike hinein werden Rituale aus dem Bereich des Totenkultes, des offiziellen Kultes wie auch der privaten Religionsausübung in Bildern festgehalten. In welchen Kontexten diese Bilder überliefert sind, welche ikonographischen Konventionen sich bei der Darstellung herausgebildet haben und wie diese Bilder sich von der literarischen Überlieferung zu den Ritualen und den realen Funden unterscheiden, soll im Mittelpunkt dieser Vorlesung stehen.
Literatur: I. Scott Ryberg, Rites of the State Religion in Roman Art, MemAmAc 22, 1955; R. Turcan, Iconography of religions, Greece and Rome 17 (1988); A. Shapiro, The Iconography of Mourning in Athenian Art, in: AJA 95, 1991, 629-56; M. Beard - J. Norton - S. Price (Hrsg.), Religions of Rome (1998); J. Neils (Hrsg.), Worshipping Athena. Panathenaia and Parthenon (1996) 177-197; F. T. van Straten, Hiera kala. Images of animal sacrifice in archaic and classical Greece. EPRO 127 (1995); K. W. Berger, Tieropfer auf griechischen Vasen, Diss. Würzburg 1988 (1998); H. Laxander, Individuum und Gemeinschaft im Fest: Untersuchungen zu attischen Darstellungen von Festgeschehen im 6. und frühen 5. Jahrhundert (2000)

Grundstudium

13 904
PS -
Das Heiligtum von Olympia
(2 SWS)(5 cr)
Mo 11.00-13.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(19.4.) Adolf Heinrich Borbein
Der Bezirk des Zeus in Olympia, Ort der olympischen Wettkämpfe, ist eines der prominentesten und am besten erforschten Heiligtümer Griechenlands. An Hand der dort gemachten Funde und aufgedeckten Bauten soll das Proseminar in die Geschichte Olympias einführen sowie Grundkenntnisse verschiedener Kunstgattungen und Architekturtypen vermitteln.
Scheinerwerb durch Kurzreferate und eine Abschlussklausur.
Literatur: Hans-Volkmar Herrmann, Olympia. Heiligtum und Wettkampfstätte (1972). Alfred Mallwitz, Olympia und seine Bauten (1972). Ulrich Sinn, Olympia. Kult, Sport und Fest in der Antike (1996).
13 905
PS -
Griechische Grabmäler
(2 SWS)(5 cr)
Mi 16.00-18.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(14.4.) Agnes Schwarzmaier-Wormit
Der Wunsch, die Lage von Gräbern zu markieren und durch ein Monument an die Bestatteten zu erinnern, hat bei den Griechen – wie bei vielen anderen Kulturen auch – eine Fülle von kulturellen Höchstleistungen hervorgebracht. Über die als Seminarthema ausgewählte Zeitspanne vom 9. bis 3. Jh. v. Chr. wurden ganz unterschiedliche Typen von Grabmälern erfunden: z. B. monumentale Vasen mit reichem Bilddekor, steinerne Jünglings- oder Mädchenfiguren, Grabreliefs oder bemalte Stelen, reiche Grabbauten oder einfache Säulchen mit Namensinschriften.
So eignet sich das Thema, um unter methodischen Gesichtspunkten verschiedene grundlegende Denkmälergattungen aus unterschiedlichen Epochen und Landschaften kennenzulernen. Es soll aber nicht nur um Stilgeschichte und Denkmälerkunde gehen, sondern auch um inhaltliche Aspekte. Es stellt sich u. a. die Frage, ob man Beziehungen zwischen dem Grabmal und seinem (verstorbenen) Besitzer erkennen kann? Welche Kriterien könnten für die Auswahl des Grabmaltyps verantwortlich gewesen sein?
Scheinerwerb durch Kurzreferate und Klausur.
Einführende Literatur: D. C. Kurtz – J. Boardman, Greek Burial Customs (1971); B. Schmaltz, Griechische Grabreliefs (1983).
13 906
PS -
Kleine Meisterwerke - Einführung in die antike Kleinplastik
(2 SWS)(5 cr)
Do 10.00-12.00 - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg
(15.4.) Klaus Stemmer
Diese Veranstaltung ist für Studienanfänger als Einführung in die antike Plastik vom 3. Jahrtausend v. Chr bis in die römische Kaiserzeit gedacht - ungewöhnlicherweise aber nur anhand der kleinformatigen Bronze- und Terrakottastatuetten, die oftmals viel fortschrittlicher als die zeitgleiche Großplastik ist. Der Leistungsnachweis erfolgt über ein Kurzreferat und ggf. eine Abschlussklausur.
Literatur: Renate Thomas, Griechische Bronzestatuetten (WBG, Darmstadt 1992); Elisabeth Rohde, Griechische Terrakotten (Tübingen 1969); Bürgerwelten - Hellenistische Tonfiguren und Nachschöpfungen im 19. Jh.(Ausst.Kat. Berlin 1994).

Grund- und Hauptstudium

13 907
HS -
Attisch weißgrundige Keramik
(2 SWS)(8 cr)
Di 16.00-18.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(20.4.) Adolf Heinrich Borbein
Neben der schwarzfigurigen und rotfigurigen Malerei auf rotem bzw. schwarzem Grund gab es in der attischen Keramik des 6. und 5. Jhs. v. Chr. verschiedene Malweisen auf weißem Grund. Die Gruppe der weißgrundigen Gefäße, unter ihnen die vor allem im sepulkralen Kontext verwendeten weißgrundigen Lekythen, sind technisch wie ikonographisch von besonderem Interesse. Das Seminar wird sich deshalb auf Probleme der Technik und Ikonographie und auf Fragen der Funktion der Vasen konzentrieren.
Scheinerwerb durch Referate; eine Liste der Referate wird vor Beginn des Semesters ausgehängt.
Literatur: Joan R. Mertens, Attic White-Ground, its development on shapes other than Lekythoi (1977). Irma Wehgartner, Attisch weißgrundige Keramik. Maltechniken, Werkstätten, Formen, Verwendung (1983).
13 908
HS -
Römische Sarkophage
(2 SWS)(8 cr)
Do 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(15.4.) Friederike Fless
Mit Reliefs geschmückte Steinsarkophage wurden in der römischen Kaiserzeit in großer Zahl und in ganz verschiedenen Werkstätten und Zentren hergestellt. Neben Rom sind u.a. Athen und verschiedene kleinasiatische Produktionszentren zu nennen. Die Sarkophage wurden dann zum Teil lokal verwendet, aber auch exportiert. Aus dieser großen Menge produzierter Sarkophage sollen im Mittelpunkt des Hauptseminars die stadtrömischen Sarkophage stehen. Dabei geht es vor allem darum, die auf den Sarkophagen abgebildeten Themen und Bilder in ihrer langfristigen Entwicklung zu erarbeiten und die Veränderung der Bilder als Spiegel sich ändernder Erwartungshaltungen und Rezeptionsvorgänge der Betrachter und Auftraggeber zu verstehen.
Literatur: G. Koch – H. Sichtermann, Römische Sarkophage, Handbuch der Archäologie (1982); G. Koch, Sarkophage der römischen Kaiserzeit (1993); M. Koortbojian, Myth, Meaning, and Memory on Roman Sarcophagi (1995); F. de Angelis – S. Muth (Hrsg.), Im Spiegel des Mythos. Bilderwelt und Lebenswelt, Symposion Rom 19.-20. 2. 1998, Palilia 6 (1999); P. Zanker – B. Ch. Ewald, Mit Mythen leben. Die Bilderwelt der römischen Sarkophage (2002).
13 909
HS -
Achtung! Änderung des Termins
Parthenon

(2 SWS)(8 cr)
Mi 11.00-13.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(21.4.) Martin Langner
Der Parthenon auf der Akropolis von Athen gilt als der klassische griechische Tempel par excellence und ist eines der wenigen antiken Bauwerke, Über dessen Errichtung wir durch Bauabrechnungen gut informiert sind. Die architektonische Gestaltung, der berühmte Skulpturenschmuck und das Kultbild des Phidias, der Vorgängerbau und das Gesamtensemble der Bauten klassischer Zeit auf der Akropolis sollen im Kontext der religiös-kulturellen und der politischen Situation interpretiert werden.
Am Ende des Sommersemesters wird eine Exkursion nach London stattfinden, auf der die Ergebnisse an den Originalskulpturen vertieft werden können.
Voraussetzungen für einen qualifizierenden Schein sind neben der regelmäßigen aktiven Teilnahme die Übernahme eines Kurzreferates in mündlicher (20 Minuten) und schriftlicher Form.
Einführende Literatur: M. Korres, The Parthenon. Architecture and Conservation, Ausst.-Kat. Osaka (1996); E. Berger – M. Gisler-Huwiler, Der Parthenon in Basel (1996); J. Neils, The Parthenon Frieze (2001); Die griechische Klassik, Idee oder Wirklichkeit, Ausst. Berlin (2002) 364–386 (M. Korres); 386–398 (A. Mantis); M. Beard, The Parthenon (2002) mit weiterer Literatur.
13 911
Ü -
Beschreibungsübung zum antiken Porträt
(1 SWS)(7 cr)
14-tägl. Fr 14.00-16.00 - Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Schloßstr. 69 b, 14059 Berlin-Charlottenburg
(16.4.) Friederike Fless
In der Abguss-Sammlung des Archäologischen Institutes der FU werden eine größere Zahl griechischer und römischer Porträts aufbewahrt, die im Mittelpunkt der Beschreibungsübung stehen sollen. Die Entwicklung des Porträts in der griechischen und römischen Kunst durch Beschreibungen zu erarbeiten, ist der primäre Inhalt der Übung. Dabei sollen die Objekte aber nicht nur beschrieben werden, sondern gleichzeitig die Grundlagen einer wissenschaftlicher der archäologischen Objekten in einzelnen Schritten eingeübt werden: Vermessen, Zustandsbeschreibung, stilistische Beschreibung, chronologische und historische Einordnung.
Literatur griechisch: G. M. A. Richter, The Portraits of the Greeks (1965); L. Giuliani, Individuum und Ideal. Antike Bildniskunst, in: Bilder vom Menschen, Ausst. Kat. Berlin (1980) 43 ff.; G. M. A. Richter – R. R. R. Smith, The Portraits of the Greeks (1984); K. Fittschen, Griechische Porträts (1988) 1-38; I. Scheibler, Sokrates in der griechischen Bildniskunst, Ausst. Kat. München (1989); S. Walker, Greek and Roman Portraits (1995). – römisch: K. Fittschen - P. Zanker, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom I (1985). III (1983); K. Stemmer (Herg.), Kaiser Marc Aurel und seine Zeit, Katalog der Ausstellung in Berlin (1988).
13 912
Ü -
Griechische Inschriften paläographisch analysieren
(2 SWS)(7 cr)
Fr 10.00-12.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal oder Seminarraum
(16.4.) Frank Rumscheid
In der archäologischen und althistorischen Forschung bilden Inschriften wichtige Quellen, die umso besser auszuschöpfen sind, je genauer man sie zeitlich einordnen kann. Man denke nur an Bau- und Votivinschriften, an Künstlersignaturen und Dekrete politischer Gremien. Da der Inhalt oft keine oder nur vage Auskunft über die Entstehungszeit gibt, geht es in der Übung vor allem um das Aussehen griechischer Steininschriften. Bekanntermaßen sehen archaische Inschriften anders aus als klassische, hellenistische anders als kaiserzeitliche oder spätantike. Vor allem anhand der Buchstabenformen soll unter Beachtung lokaler und funktionaler Unterschiede nach möglichst engmaschigen Datierungkriterien gesucht und nach der Datierungsgenauigkeit gefragt werden, die mit systematischer Methode erreichbar ist. Im Rahmen der Übung ist geplant, Original-Inschriften in Bereichen des Pergamon-Museums zu besichtigen, die nicht allgemein zugänglich sind, und die Corpus-Unternehmung ‘Inscriptiones Graecae’ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu besuchen, in der eine reiche Sammlung sog. Abklatsche von Inschriften aufbewahrt wird.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, sich an gemeinsamer, experimenteller Arbeit zu beteiligen. Dies wird nur möglich sein, wenn zumindest Anfängerkenntnisse der altgriechischen Sprache und Schrift vorhanden sind.
Literatur: G. Klaffenbach, Griechische Epigraphik² (1966). L. Robert, Die Epigraphik der klassischen Welt (1970). S. V. Tracy, Attic Letter-Cutters of 229 to 86 B. C. (1990). Ders., Athenian Democracy in Transition. Attic Letter-Cutters of 340 to 290 B. C. (1995).
13 910
HS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Die Troja-Sage in römischen Bildwerken

(2 SWS)(8 cr)
Die Lehrveranstaltung findet in zwei Blöcken an zwei Wochenenden statt; Ort und Zeit werden durch Aushang bekanntgegeben
  Lilian Maul-Balensiefen
Der trojanische Krieg war der wichtigste Bezugspunkt im Geschichtsverständnis des griechischen und römischen Altertums. Zahlreiche, ebenso wie er in einer mythischen Frühzeit angesiedelte, ihm zeitlich voraufgehende und nachfolgende Geschehnisse wurden mit ihm verknüpft und bilden mit ihm zusammen den Stoff der Troja-Sage. Dieser Troja-Stoff war durch die gesamte griechisch-römische Antike hindurch einer der am meisten bevorzugten Gegenstände der Darstellung in Wort und Bild. Da er im Mittelalter und in der Neuzeit vielfach rezipiert und insbesondere in jüngster Zeit in den großen archäologischen Ausstellungen über ?Odysseus? und ?Troja? Thema monumentaler Darstellungen war, ist er bis heute ein immer wieder neu erzählter Mythos.
Gegenstand des Seminars sind Bilder der Troja-Sage, die in der Zeit der Späten Republik und in der römischen Kaiserzeit entstanden sind. Ausgehend von repräsentativen Beispielen soll zum einen ein systematischer Überblick über die Darstellungs- und Vorkommensweise der Troja-Sage in jenen Epochen vermittelt werden. Zum anderen aber sollen Wege der Interpretation dieser Bilder im Hinblick auf deren jeweilige funktionale, räumliche und zeitliche Zusammenhänge erarbeitet werden, um schließlich einen Einblick zu erhalten in die römisch-italische Umgehensweise mit mythischen Stoffen und in das Mythenverständnis der römischen Kultur.
Voraussetzungen für die Teilnahme: Übernahme eines Referates von maximal 45 Minuten Dauer.
Voraussetzungen für die Erwerbung eines Scheines: Regelmäßige Teilnahme und knappe schriftliche Zusammenfassung des Referates.
Literatur zur Einführung und Vorbereitung: Troja. Traum und Wirklichkeit. Katalog der Ausstellung Stuttgart (2001) passim, darin besonders: E. Simon, Rom und Troja. Der Mythos von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit, 154-173; H. Cancik, Der Trojanische Krieg. Seine Bedeutung für das Geschichtsbild der Griechen und Römer, 174-179; B. Andreae, Odysseus. Mythos und Erinnerung. Katalog der Ausstellung München (1999); S. Woodford, The Trojan war in ancient art (1993); K. Schefold ? F. Jung, Die Sagen von den Argonauten, von Theben und Troja in der klassischen und hellenistischen Kunst (1989) 92-372; Homer, Ilias; Homer, Odyssee; Vergil, Aeneis.
13 913
Ü -
Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Archäologie und Archäometrie: Fragestellung, Methoden und Beispiele

(2 SWS)(7 cr)
Das Blockseminar soll in der zweiten Hälfte Juni, erste Woche Juli stattfinden; die genauen Termine werden durch Aushang rechtzeitig bekanntgegeben
Block  - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
  Gloria Olcese Hiener
Die heutige archäologische Forschung greift intensiv auf die naturwissenschaftlichen Methoden für mehrere wichtige Bereiche zurück, darunter die Prospektionen, die Datierung, die Herkunftsbestimmung und das Studium der technologischen Aspekte der Funde.
Beginnend mit der archäologischen Fragestellung, die den Ausgangspunkt einer jeden archäometrischen Untersuchung darstellt, werden die verschiedenen Gebiete der Disziplin mittels zahlreicher Anwendungsbeispiele gezeigt.
Die Teilnehmer werden einen theoretischen Teil vorbereiten und einen aus einem der vorgenannten Bereiche ausgewählten konkreten Forschungsfall bearbeiten.
Literatur: Colin RENFREW, Archaeology. Theories, Methods and Practice, Thames and Hudson Ltd., London 1991; Hans MOMMSEN, Archäometrie. Neuere naturwissenschaftliche Methoden und Erfolge in der Archäologie, Teubner Studienbücher, Stuttgart 1986; Archäologische Prospektion - Luftbildarchäologie und Geophysik, (Herausgeber H. Becker), Arbeitshefte des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 59, München 1996; Archaeological Prospection, Dritter archäologischer Kongress über archäologische Prospektionen, (Herausgeber J. Fassbinder, W. Irlinger), München 1999; Gloria OLCESE, (Stichwörter) Archeometria, Metodi di datazione, Determinazione d'origine, Tecnologie produttive, in: Dizionario di archeologia (Herausgeber R. Francovich und D. Manacorda), Verlag Laterza, Rom-Bari 2000.
13 914
C -
Archäologisches Colloquium
(2 SWS)(8 cr)
Die Vorträge werden durch Aushang bekanntgegeben
Mo 18.00-20.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
  Dozenten und Studenten des Instituts sowie auswärtige Gäste
Es finden regelmäßig Vorträge von Dozenten, Studenten des Instituts sowie auswärtigen Gästen zu neuesten archäologischen Forschungsergebnissen statt (mit anschließender Diskussion)

Hauptstudium

13 915
S -
Griechische Poleis im nördlichen Schwarzmeergebiet
(3 SWS)(10 cr)
Do 17.00-20.00 - Otto-von-Simson-Str. 7; Hörsaal
(15.4.) Friederike Fless,
Jochen Fornasier,
Martin Langner
Seit dem 8. Jh. haben Griechen Handelsniederlassungen und dann auch Kolonien außerhalb des griechischen Mutterlandes im westlichen und östlichen Mittelmeerraum sowie im Gebiet des Schwarzen Meeres gegründet. Das Interesse der archäologischen und historischen Forschung ist dabei bislang vor allem auf die Kolonien in Unteritalien und Sizilien gerichtet. Das Gebiet des Schwarzen Meeres wurde dagegen in der westlichen archäologischen und historischen Forschung weniger intensiv untersucht. Dies hängt ursächlich mit den politischen Verhältnissen bis zur Auflösung der lange Zeit existierenden politischen Strukturen des Ostblocks, aber auch mit sprachlichen Problemen zusammen. So liegen griechische Niederlassungen an den Küsten des Schwarzen Meeres sowohl im Gebiet der heutigen Türkei, Georgiens, Russlands, der Ukraine, Bulgariens und Rumäniens. Die Publikationen sind oftmals in der Landessprache verfasst und darüber hinaus nur schwer zugänglich. Diese Situation hat sich in den letzten zehn Jahren insoweit verändert, dass nun eine Reihe von Publikationen in Übersetzung vorliegen und erste zusammenfassende Werke zu dem Thema vorgelegt, so dass ein Einblick in den aktuellen Stand der Ausgrabungen und Erforschung der Kolonien möglich ist.
Das Ziel des Oberseminars besteht darin, die grundsätzlich mit dem Vorgang der Gründung griechischer Kolonien verbundenen Probleme am Beispiel ausgewählter Siedlungen des Schwarzmeergebietes nachzuvollziehen und dabei die Grundlage zu schaffen, die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der Kolonien des Schwarzmeergebietes im Vergleich untereinander und zu den Gründungen in Unteritalien und Sizilien zu begreifen. Zu den Fragen, die im Verlauf des Oberseminars untersucht werden sollen, gehören u.a. die chronologischen Differenzen zwischen literarisch überlieferten Gründungsdaten und dem aus dem archäologischen Befund erschlossenen Datum, dann aber auch die Frage nach Charakter und Intentionen der Gründung, die in den verschiedenen Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres sehr unterschiedlich dargestellt wird. Ein anderer wichtiger Aspekt, der im Rahmen des Oberseminars untersucht werden soll, ist das Verhältnis zu den indigenen Bewohnern, der in einer wechselseitigen Beeinflussung sowohl die nichtgriechischen Stämme als auch die griechischen Siedler deutlich verändert hat.
Literatur: A. X. Kocybala, Greek Colonization on the North Shore of the Black Sea in the Archaic Period (1978); A. J. Graham, Colony and Mother City in Ancient Greece2 (1983) 98-117; N. Ehrhardt, Milet und seine Kolonien. Vergleichende Untersuchung der kultischen und politischen Einrichtungen (1983); M. Koromila, The Greeks in the Black Sea from the Bronze Age to the Early Twentieth Century (1991); B. Nadel, The Euxine Pontos as seen by the Greeks, DialHistAnc 17, 1991, 115-126; A. Wasowicz, Les Grecs dans le Pont: de nouvelles monographies DialHistAnc 17, 1991, 127-132; P. Panitschek, Zur Entstehung des athenischen Handels mit dem Schwarzmeerraum im 6. Jahrhundert, Münstersche Beiträge zur Antiken Handelsgeschichte 7, 1988, 27-44; G. R. Tsetskhladze, Greek Penetration of the Black Sea, in: G. R. Tsetskhladze - F. De Angelis (Hrsg.), The Archaeology of Greek Colonisation (1994) 111-126; M. Lipka, Anmerkungen zu geographischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen an der südöstlichen Schwarzmeerküste Ende des fünften/Anfang des vierten Jahrhunderts, Klio 77, 1995, 65-74.

Religionswissenschaft

Grundstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 950
PS -
Einführung in die Religionswissenschaft: "Geheimkulte"
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; HS
(19.4.) Renate Schlesier
“Geheimkult” ist einer der zentralen Begriffe der Religionswissenschaft. Wie bei vielen anderen religionswissenschaftlichen Grundbegriffen ist für den Begriff des “Geheimkults” (oder “Mysterienkults”) kennzeichnend, daß seine doppelte Herkunft aus dem antiken – nichtchristlichen und christlichen – Religionsverständnis bei der Übertragung auf religiöse Praktiken anderer Kulturen und Epochen zahlreiche wissenschaftliche Probleme zeitigt. Deshalb können spezifische methodologische Optionen der Religionswissenschaft (soziologische, phänomenologische, psychologische, verhaltenstheoretische, komparatistische usw.) gerade anhand dieses Grundbegriffs einführend und paradigmatisch getestet werden. Zur Ergänzung der Einführungsveranstaltung eignet sich vor allem der Lektürekurs zu Walter Burkerts Monographie "Antike Mysterien".
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Ioan Petru Culianu, Art. "Geheimkult", in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, hg. von Hubert Cancik u. a., Bd. 2, Stuttgart u. a. 1990, S. 472 f.; Hemma Boneberg, Art. "Geheimhaltung", in: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien, hg. von Christoph Auffarth u. a., Bd. 1, Stuttgart 1999, S. 460-462 (beide Handbuchartikel mit weiterführender Literatur).
13 951
PS -
Walter Burkert: "Antike Mysterien" (Lektürekurs)
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(19.4.) Renate Schlesier
Mysterienkulte besaßen innerhalb der antiken griechischen und römischen Kultur eine Sonderstellung. Walter Burkert, einer der wichtigsten Vertreter einer kulturanthropologisch orientierten Religionswissenschaft, hat die spezifische Funktion solcher Kulte mit dem Begriff der ‘verwandelnden Erfahrung’ bezeichnet. Sein Buch “Antike Mysterien”, das im Seminar diskutiert werden soll, eignet sich als Überblick nicht allein über diesen besonderen Bereich antiker Religion, bis hin zu seinen philosophischen Transformationen, sondern auch über die damit zusammenhängenden, nicht zuletzt methodisch grundlegenden Forschungsprobleme. Der Kurs wird zugleich als Ergänzung der Einführungsveranstaltung zum Thema ”Geheimkulte” empfohlen.
Textgrundlage: Walter Burkert, Antike Mysterien. Funktionen und Gehalt, München 1990.
13 952
PS -
Gläubig, ungläubig, abergläubig: Narrenfiguren vom Mittelalter bis in die Moderne
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(21.4.) Olaf Briese
Der sich aus dem Mittelalter bzw. der Renaissance herschreibende Narr gilt als Indiz, als Spiegelbild oder Zerrbild einer verkehrten Welt. Am Beispiel von literarischen Narrenfiguren vom Mittelalter bis in die Moderne, aber auch mit Blick auf das Phänomen von Hofnarren bzw. "verrückten" Außenseitern der frühen Neuzeit soll im Seminar gefragt werden: Was leisten Narren im Gefüge religiöser Normen und Gebote? Wie affirmativ oder subversiv wollen sie wirken bzw. wirken sie?
Literatur: Michail M. Bachtin: Literatur und Karneval. Zur Romantheorie und Lachkultur, München, Wien 1969; Peter Burke, Helden Schurken und Narren. Volkskultur in der frühen Neuzeit, Stuttgart 1981.
13 953
PS -
Mythos und Verwandlung: Ovids "Metamorphosen"
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(14.4.) Susanne Gödde
Ovids Metamorphosen, Anfang des 1. Jhdts. n. Chr. in Rom entstanden, stellen nicht nur eine kunstvolle Transformation zentraler Mythen der griechischen Antike dar, sondern sie sind als Referenz zahlreicher künstlerischer Rezeptionen bis in die Moderne hinein wirksam. Bei der Lektüre ausgewählter Verwandlungsgeschichten (Narziß und Echo, Apollon und Daphne, Daedalus und Icarus etc.) soll daher vor allem das Spannungsfeld von Religion und Kunst in den Blick genommen werden. Steht Ovid mit seinem Werk in einer Kontinuität zu vorausgehenden Bearbeitungen von Mythen oder schafft er etwas gänzlich Neues? Welche Schlußfolgerungen ergeben sich aus seinem Verständnis von Mythologie für die religiöse Praxis seiner Zeit? Um diese Fragen beantworten zu können, soll Metamorphose erstens als kultische Praxis, zweitens als integraler Bestandteil mythologischen Erzählens sowie drittens als kunsttheoretische Figur untersucht werden. Darüber hinaus wird Ovids Formulierung des Geschlechterkampfes von Interesse sein: Verwandlung ist oft das Resultat einer erotischen Verfolgung; Gewalt wird dann transformiert in ästhetische Darstellung.
Zur Vorbereitung empfohlen: P.M.C. Forbes Irving: Metamorphosis in Greek Myth, Oxford 1990. Philip Hardie (Hg.): The Cambridge Companion to Ovid, Cambridge 2002.
13 954
PS -
Einführung in den japanischen Zen-Buddhismus
Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; HS
(19.4.) Inken Prohl
Vom 13. Jahrhundert an entwickelte sich in Japan als Teil des sogenannten "Kamakura-Buddhismus die japanspezifische Form des Zen-Buddhismus ", der einen nachhaltigen Einfluß auf die japanische Kultur ausübte und seit dem 20. Jahrhundert auch im Westen rezipiert wird. Im Seminar werden die Gründer, die Geschichte und die gegenwärtige Bedeutung der drei Zen-Schulen in Japan erörtert, wobei das besondere Gewicht auf Fragen nach der politischen Bedeutung und der religiöse Praxis des Zen-Buddhismus gelegt wird.
13 955
PS -
Achtung! Raumänderung
Einführung in die Geschichte und Gegenwart des nordamerikanischen Buddhismus

(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR I
(13.4.) Katja Rakow
Das Seminar widmet sich der Geschichte des Buddhismus seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA und Kanada. Im Seminar werden u.a. folgende Fragen behandelt: Wie verlief die Rezeptionsgeschichte des Buddhismus in Nordamerika? Welche Traditionen und Schulen sind vertreten? Welche Ausgestaltungen hat der Buddhismus erfahren? Abschließend soll der Frage nachgegangen werden, wie die gegenwärtige Faszinationskraft des Buddhismus in Nordamerika zu erklären ist.
13 956
PS -
Religionen Indiens in der Gegenwartsliteratur
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(15.4.) István Keul
Ausgehend von literarischen Werken der Gegenwart werden im Seminar Aspekte der Religionen Indiens einführend behandelt. Herangezogen werden u. a. Arbeiten von Günter Grass, Kiran Desai, Ulla Lenze, V. S. Naipaul und Josef Winkler. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zu regelmäßiger Textlektüre.

Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 957
HS -
Inspiration und Enthusiasmos
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(20.4.) Renate Schlesier
Die Konzepte Enthusiasmos und Inspiration gelten in der Forschung als zentrale, kulturübergreifende Bestimmungen von Dichtkunst als religiöser Erfahrung. Im Hauptseminar soll es um die Frage gehen, durch welche Traditionsverschränkungen die historische Bestimmung dieser Konzepte und ihr Weiterwirken bis in die Gegenwart charakterisiert sind. Im Mittelpunkt werden dabei jüdische, christliche und philosophische Auffassungen von Gotterfülltheit und göttlicher Eingebung stehen, aber auch produktionsästhetische Aussagen von europäischen Dichtern verschiedener Epochen, einschließlich der Moderne, in denen die Spannung zwischen religiöser und ästhetischer Erfahrung autoreferentiell artikuliert wird.
Zur Vorbereitung empfohlen: Axel Gellhaus, Enthusiasmos und Kalkül. Reflexionen über den Ursprung der Dichtung, München 1995; Christoph J. Steppich, Numine afflatur. Die Inspiration des Dichters im Denken der Renaissance, Wiesbaden 2002.
13 958
HS -
Euphemismus und Sprachtabu. Aspekte religiöser Rede
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(15.4.) Susanne Gödde
Die Untersuchung von Euphemismen, von beschönigenden und verhüllenden Redeweisen, gibt Aufschluss darüber, was in einer Gesellschaft aus religiösen, politischen oder sozialen Gründen tabuisiert wird, weil es Normen oder Gefühle verletzt. In archaischen Gesellschaften ist das Sprachtabu zusätzlich in der Annahme einer Einheit von Wort und Sache begründet: Was einmal ausgesprochen worden ist, gewinnt unmittelbar Realität und kann nicht mehr annulliert werden.
Das Seminar möchte die kultischen Wurzeln des Euphemismus zunächst in der griechisch-römischen Antike, in der das Konzept sprachlich verankert ist, verfolgen. In welcher Weise, so soll gefragt werden, reguliert und normiert, die religiöse euphemia (das Gegenstück zur späteren blasphemia) die Rede im Kult? Welche Lebens- und Vorstellungsbereiche werden dabei aus welchen – politischen oder privaten – Gründen verschwiegen und verdrängt? Welche Gottheiten erhalten verharmlosende Namen, die den Umgang mit ihnen erleichtern? Welche dürfen erst gar nicht genannt werden?
Derartige Strategien einer rituellen Manipulation des Übermächtigen durch Sprache sollen als integraler Bestandteil religiöser Rede ebenfalls im christlich-jüdischen Kontext analysiert werden. Dabei wird zu fragen sein, ob die ‘gute Rede’ bzw. das Sprachtabu jeweils eher als Kulturtechnik, die den Menschen von Ängsten und Zwängen befreit, oder als autoritative Norm, die seine Redefreiheit einschränkt, zu bewerten ist.
Zur Vorbereitung empfohlen: Hildegard Cancik-Lindemaier: Artikel "Euphemismus" in: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, hg. v. Hubert Cancik et al., Bd. 2, Stuttgart, Berlin, Köln 1990, S. 368-372. Albert Henrichs: Namenlosigkeit und Euphemismus: Zur Ambivalenz der chthonischen Mächte im attischen Drama. In: H. Hofmann und A. Harder, (Hg.): Fragmenta dramatica: Beiträge zur Interpretation der griechischen Tragikerfragmente und ihrer Wirkungsgeschichte, Göttingen 1991, S. 161-201.
13 959
HS -
"In the ghetto". Religiöse Ausgrenzung und Ghettoisierung seit dem Mittelalter
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(22.4.) Olaf Briese
Seit dem späten Mittelalter bzw. der frühen Neuzeit entstand in Europa das, was man als Ghetto im ursprünglichen Sinn des Worts bezeichnet: ein räumlich markant begrenztes Territorium zur Isolierung religiöser Minderheiten, insbesondere der Juden. Im Seminar wird es vor allem um folgende Fragen gehen: Wie werden Ghettos räumlich-architektonisch konstituiert? Welche historisch unterschiedlichen Arten von Ghettos gab und gibt es? Wie gestaltet sich das Verhältnis von religiöser Ghettoisierung und Selbstghettoisierung?
Literatur: Mary Douglas: Reinheit und Gefährdung. Eine Studie zu Vorstellungen von Verunreinigung und Tabu, Frankfurt/M. 1988; Walled Cities und die Konstruktion von Communities. Das europäische Ghetto als urbaner Raum, hrsg. v. Gerhard Milchram, Wien 2001.
13 960
HS -
Europäische Religionsgeschichte: Reformation und Konfessionsbildung in Ostmitteleuropa
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(21.4.) István Keul
Im Mittelpunkt des Seminars stehen reformatorische Prozesse und die Herausbildung von Konfessionen in ausgewählten Regionen Ostmitteleuropas. Eine besondere Beachtung soll dabei das Konfessionalisierungparadigma sowie dessen Anwendbarkeit auf das frühneuzeitliche Ostmitteleuropa finden.
Literatur: J. Bahlcke, A. Strohmeyer (Hg.), Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa. Wirkungen des religiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert in Staat, Gesellschaft und Kultur, Stuttgart 1999.
13 961
HS -
Nation und Religion im militärischen Totengedenken
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(20.4.) Susanne Lanwerd
Nationale Totenehrung im Kontext des Ersten Weltkrieges forderte Militärseelsorger der christlichen Konfessionen und Feldrabbiner gleichermaßen auf, den Tod der Gefallenen sinnhaft zu deuten. Untersucht werden die jeweiligen theologischen Sprachmuster, die Gottesvorstellungen und Opferlogiken sowie die kommemorativen Praktiken. Gefragt wird nicht zuletzt auch nach dem Einfluss religiös tradierter Geschlechterbilder auf die Deutungsmuster des gewaltsamen Todes.
13 962
C -
Promotions-Colloquium
Beginn: 2. Semesterwoche
n. V.  - Altensteinstr. 40; SR III
  Renate Schlesier
Das Colloquium gibt Promovierenden die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen (persönliche Einladung erforderlich).

Grund- und Hauptstudium (gem. § 6 der Studienordnung)

13 963
PS/HS -
Labyrinth und Ritual in Mittelalter und Früher Neuzeit
Vorbesprechung: 18. Juni 2004, 10.00 - 11.00 Uhr
Block 2.7. bis 4.7. - Altensteinstr. 40; SR I
(18.6.) Ulrike Zellmann
Das Labyrinth, das in der europäischen Überlieferung nicht zuletzt durch die antike mythologische Erzählung von Theseus, Ariadne und dem Minotaurus geprägt ist, scheint in allen Kulturen von der Vorzeit bis in die Gegenwart als modellhafter Raum tödlicher Gefahr und als Sinnbild der Erfahrung und Überwindung von Orientierungslosigkeit, als Bild von Tod und Leben gleichermaßen, zu gelten. Da es über seine universale Symbolhaltigkeit hinaus immer auch konkrete Vollzugsmöglichkeiten bietet, stellt es ein exzeptionelles Format für die kombinatorische Nutzung von Raum und Bewegung im Rahmen von Spiel und Ritual zur Verfügung. An ausgewählten Text- und Bildbeispielen wird das Seminar der Umkodierung des antiken Modells (Christus als neuer Theseus) nachgehen und spezifische Re-Ritualisierungsformen (österliche Labyrinthtänze) diskutieren bis hin zu profanierten Kultformen der Renaissance, die eher der Stiftung als der heroischen Überwindung von Orientierungsverlust huldigen (Liebeslabyrinthspiele).
Zur Vorbereitung sei auf die umfassende Darstellung von Hermann Kern: Labyrinthe. Erscheinungsformen und Deutungen, München 1982 (4. Aufl. 1999) verwiesen.
13 964
PS/HS -
Berlin als religiöse Stadt
s. A.
  Stefan Rademacher
Das Seminar versucht, einen Überblick über die vielen Religionen in Berlin zu gewinnen. Dabei geht es nicht so sehr um die Religionen an sich, sondern auch um die Art und Weise, wie religiöse Menschen mit ihrer (andersgläubigen) Berliner Umgebung interagieren. In einzelnen Fällen sollen dazu kleine Untersuchungen im Feld vorgenommen werden. Die einzelnen Veranstaltungsthemen richten sich auch nach den Interessen und Vorkenntnissen der Studierenden. Mögliche Themen sind: die öffentliche Selbstdarstellung der religiösen Gemeinschaft, Missionsaktivitäten, Medien; Reaktionen auf die sie umgebende Realität wie z.B. fundamentalistische Rückzüge; juristische Möglichkeiten oder Behinderungen religiösen Lebens; interreligiöser Dialog; Interaktion zwischen religiösen, atheistischen oder esoterischen Akteuren usw. Das Seminar wendet sich an Grund- und Hauptstudenten.
Einführende Lektüre: Grübel, N./Rademacher, S.: Religion in Berlin. Ein Handbuch. Berlin 2003; Texte einzelner Religionen, speziell zu ihrer Situation in der westlichen Gegenwart.
Ort und Zeit werden rechtzeitig am Schwarzen Brett bekannt gegeben.
13 965
PS/HS -
Mythos Tibet - Orientalismus, Exotismus und Suche nach Heil
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; HS
(19.4.) Inken Prohl
Tibet, der Dalai Lama, geheimnisvolle Zeremonien und heilsversprechende Kontemplationspraktiken faszinieren das Abendland bis in die Gegenwart hinein. Im Seminar werden wir uns mit Geschichte der Rezeption Tibets im Westen, mit der Wahrnehmung und Bedeutung Tibets in der Theosophie, im New Age, in Literatur und Kunst sowie im westlichen tibetischen Buddhismus beschäftigen und dabei einerseits den Orientalismus-Diskurs erörtern, andererseits Fragen der Suche nach Sinnstiftung und Heil diskutieren.
13 966
PS/HS -
Theorie des Kults
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; SR I
(14.4.) Lorenz Wilkens
Nach der "Theorie der Repräsentation" und der "Theorie des Denkens" nun der Versuch einer Theorie des Kultes.
Die Teilnahme an den beiden vorigen Unternehmungen wird nicht vorausgesetzt.
13 967
V -
Der römische Kaiserkult
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(23.4.) Friedrich Stentzler
Die Vorlesung schließt den Zyklus über die römische Religion mit dem Komplex des Herrscherkults ab. Der republikanischen Staatsraison fremd ist er ein Novum und verändert drastisch das Herrschaftsgefüge des Staatswesens. Dennoch, schon Romulus widerfuhr die Apotheose, der Triumphator erscheint in dramatischer Inszenierung als Jupiter und schließlich haust in jedem römischen pater familias ein Genius, der seit je im Hauskult seinen Platz hat. Die kultische Verehrung des römischen Kaisers war neu, aber sie war der Religiosität der römischen Antike nicht fremd. (Von hier aus soll auch ein Blick geworfen werden auf moderne Formen des Kultes wie z.B. die Apotheose der Königin Luise im protestantischen Preußen, aber auch die inbrüstige Verehrung von Machthabern wie Hitler, Stalin, Mao, die das moderne Pantheon dröhnend für sich in Beschlag nahmen.)
13 968
PS/HS -
Ekstase, Musik, Ritual
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR III
(14.4.) Lidia Julianna Guzy
Das Seminar, das für das Grund- und Hauptstudium konzipiert ist, hat zum Ziel, die oft gemeinsam auftretenden kulturellen Elemente der Ekstase, der Musik und des religiösen Rituals zu untersuchen. Ausgehend von empirischen Beispielen religiöser Rauschzustände in ostindischen Lokalreligionen, welche stets von Musik begleitet sind, sollen Performanz- und Ritualtheorien, sowie Ansätze zur Untersuchung der Musik als kulturelles Phänomen erarbeitet werden.
13 969
PS/HS -
Zur Psychodynamik mythischer Geschichtsbilder
(2 SWS)
Blockveranstaltung: Sa, 14.00-20.00 Uhr - Altensteinstr. 40, Raum s. A.
Erster Termin: 12.6.2004 u. n. V.

  Yvonne Karow
Am Beispiel des nationalsozialistischen Staatsmythos soll die gesamtgesellschaftliche Umdeutung und Verdrängung der realhistorischen Wirklichkeit in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts näher untersucht werden. Diese Mythisierung (Neuer Mensch versus Untermensch) hat im Verein mit einer intrapsychischen Bewusstseinslage, die Paul Tillich „ursprungsmythisches Bewusstseinslage“ nannte, ein Streben nach Subjektlosigkeit offen gelegt, das in seiner Genese und Funktion näher bestimmt werden soll.
Literatur: Yvonne Karow (1997). Deutsches Opfer. Akademie Verlag.
13 970
T -
Achtung! NEU
Religion und Film

(2 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-18.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(23.4.) Marcia Moser,
Nicole Hartmann
Aktuellster Anlaß zur Auseinandersetzung mit religiösen Motiven im Film ist Mel Gibsons "Passion Christi". Während jedoch dieser Film explizit ein religiöses Thema verhandelt, wollen wir uns im Tutorium mehr dem subtilen Vorhandensein von religiösen Elementen zuwenden und deren Wirken im Film
offenlegen. Anhand theoretischer und methodischer Analysemittel wird untersucht, in welcher Weise im Massenmedium Film Religion oder religiöse Motive verschiedener kultureller Hintergründe rezipiert werden. Filme wie "Nicht auflegen!" oder "Tiger&Dragon" werden gemeinsam gesehen und anschließend diskutiert.
Die Studierenden sind aufgefordert, die Veranstaltungen der Fächer Katholische und Evangelische Theologie, Judaistik, Ethnologie und andere Fächer, sofern sie für die Religionswissenschaft relevant sind, und die Veranstaltungen des Fachs Religionswissenschaft der Universität Potsdam zu besuchen.

Ostasien und Vorderer Orient (WE 4)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Zu erfragen bei den Sekretariaten der jeweiligen Institute

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Japanologie
Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 10.00 Uhr - Podbielskiallee 42, Raum 104.
Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt. Termin für die Gruppenaufteilung im Vorstudiensprachkurs s. Aushang.

Einzelberatung
Im Anschluss an die Vorbesprechung werden für
Studienanfänger/innen Studienfachberatungen von den
einzelnen Dozenten abgehalten.

Sprachprüfungen
Feststellungsprüfung für Studierende mit Vorkenntnissen:
s. Aushang im Institut

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Korea-Studien
(im Aufbau)
Einführungsveranstaltung
S. A. - Lansstr. 5, Raum 2

Einzelberatung
Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprech-
stunden der Dozenten (Zeiten s. A. im Institut)

Ostasiatisches Seminar - Fachrichtung Sinologie (mit Chinesischer Sprache)
Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 11.30 - Podbielskiallee 42,
Raum 104 (Großer Saal).
Es wird der aktualisierte Veranstaltungsplan vorgestellt
und die Gruppenaufteilung für den Vorstudiensprachkurs
bekannt gegeben.

Bibliotheksführung
Führungen durch die Bibliothek mit Einführung in deren
Benutzung (s. A. im Institut)

Einzelberatung
Während der Vorlesungszeit in den wöchentlichen Sprech-
stunden der Dozenten (Zeiten s. A. im Institut).
Hinweise zu fachspezifischen Arbeitstechniken werden in den
Grundkursen (GK) oder sie begleitenden Tutorien angeboten.

Sprachprüfungen
Feststellungsprüfung für Studierende mit Vorkenntnissen:
Mi, 31.3., 9.00 Uhr - OAS, Raum 104
Übersetzungsprüfung zum Grundstudiumsabschluss: Do, 8.7., 9.00 Uhr

Institut für Islamwissenschaft
Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 12.00 Uhr c. t. - Altensteinstr. 40, Hörsaal

Bibliotheksführung
Fr, 16.4., 12.00 Uhr - Altensteinstr. 40, Bibliothek

Einzelberatung
In den Sprechstunden der DozentInnen (s. Aushang im Institut)
und nach Vereinbarung über Tel.: 838-52487.

Seminar für Semitistik und Arabistik
- Fachrichtung Arabistik

Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 12.00 Uhr - Vorlesungsraum, Altensteinstr. 34

Einzelberatung
Neuwirth: s. A.

Studienfachberatung: Marx, s. A.

Seminar für Semitistik und Arabistik
- Fachrichtung Semitistik

Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 11.00 Uhr - Vorlesungsraum, Altensteinstr. 34

Einzelberatung
Voigt: Mo 11.00-12.00

Studienfachberatung:
Burtea: Mo 12.00-13.00 und n. V.
Younansardaroud: n. d. Lehrveranstaltungen

Institut für Iranistik
Einführungsveranstaltung
Di, 13.4., 10.00 Uhr - Schwendenerstr. 17
Einzelberatung
N. V. über 838-53578, s. A. im Institut
Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung

Institut für Turkologie
Einführungsveranstaltung:
Di, 13.4., 12.00 - Schwendenerstr. 33, Erdgeschoss, Raum 05

Erstsemester-Brunch der Fachschaftsinitiative Turkologie:
Di, 13.4., 13.00 - Schwendenerstr. 33
Ini-Sprecherin: Nevin Brommer, Tel. 0175-99 52 708

Einzelberatung
nach Vereinbarung über (838-53955)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Japanologie

P = Pflichtveranstaltung, WP = Wahlpflichtveranstaltung, W = Wahlveranstaltung
GS = Grundstudium, HS = Hauptstudium

Sprachausbildung

14 000
SK -
Vorstudiensprachkurs: Japanisch II
(12 SWS)
Mo, Mi, Fr 8.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; Raum: s. A., Podbielskiallee 42
(14.4.) Hiroomi Fukuzawa,
Matthew Königsberg,
Haruka Ota
Erweiterung der Grammatik um Nebensatzsyntax, Prädikatsmodifikation und Satzumschreibungen anhand von Texten (mit Übungen) zu diversen Themen.
Literatur: Okamoto: "Grundkenntnisse Japanisch", Hamburg (Sammelbestellung). Teilnahmevoraussetzung: "Vorstudiensprachkurs Japanisch I" oder gleichwertige Kenntnisse.
14 001
SK -
Achtung! Ort- und Terminänderung
Japanisch IV (GS)

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 27/106
(19.4.) Hiroomi Fukuzawa
Fortsetzung des Kurses "Japanisch III", Literatur: Foljanty, Fukuzawa: "Japanisch Intensiv III". Teilnahmevoraussetzung: "Japanisch III oder gleichwertige Kenntnisse.
14 002
SK -
Praktisches Japanisch II (GS)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; R. 104
(15.4.) Hiroomi Fukuzawa
Fortsetzung des Kurses "Praktisches Japanisch I". Dieser Kurs ist für Studenten ab 2./4. Semester geeignet. Wir lernen Alltagssprache, damit wir uns mit japanischen Freunden oder mit Japanern in Japan nicht nur über gesellschaftliche Probleme usw. sondern auch über Alltagsthemen unterhalten können. Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
14 003
SK -
Lektürekurs II: Japanische Geschichte (GS)
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; R. 103
(15.4.) Hiroomi Fukuzawa
Lektüre und Übersetzung aus japanischen Lehrbüchern für das Fach "Geschichte: Nihon no rekishi" an der japanischen Mittelschule (Chûgakkô). Teilnahmevoraussetzung: Abschluss des Vorstudiensprachkurses oder gleichwertige Kenntnisse.
14 004
SK -
Übung zur Ausdrucksfähigkeit I (GS)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; R. 13
(14.4.) Hiroomi Fukuzawa
Geeignet für Studenten ab 2. Fachsemester. Die Aufgabe dieses Kurses besteht in dem Nacharbeiten der japanischen Grammatik und Aufsatzschreiben. Außerdem dient der Kurs auch für die Vorbereitung auf den "Japanese Proficiency Test", der im Dezember stattfindet.
14 005
SK -
Übersetzung ins Japanische (HS)
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Podbielskiallee 42; R. 13
(15.4.) Hiroomi Fukuzawa
Wir übersetzen deutsche Texte und auch japanische Romane in deutscher Übersetzung ins Japanische. Voraussetzung: Zwischenprüfung oder gleichwertige Kenntnisse.
14 006
SK -
Video-Kurs II (GS)
(2 SWS) in Japanisch
Mi 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; R. 103
(14.4.) N. N.
Programm für Studenten ab 2./4. Semester. Eine Übung zum Hörverständnis und zur mündlichen Ausdrucksfähigkeit.
14 007
SK -
Achtung! Ort- und Terminänderung
Übersetzung aus dem Japanischen II (GS)

(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; R. 107
(14.4.) Matthew Königsberg
Es werden Texte mittleren Schwierigkeitsgrads aus Schulbüchern und Tageszeitungen gelesen und übersetzt. Studierende im 2. Fachsemester.
14 008
SK -
Grammatik des Japanischen II (GS)
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Podbielskiallee 42; R. 104
(15.4.) Matthew Königsberg
Fortführung von Grammatik I. Schwerpunkt: Syntaktisch-morophologische Analyse von Texten. Es werden Texte aus dem Übersetzungskurs u. a. herangezogen. Studierende im 2. Fachsemester.
14 009
SK -
Zeitungsprojekt: Asahi Shimbun Dahlemer Ausgabe (GS)
(2 SWS)
n. V. und s. A.
Podbielskiallee 42
  Matthew Königsberg
14 010
SK/Ü -
Bungo II (HS)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; R. 103
(19.4.) Matthew Königsberg
Fortführung von Bungo I, gleichzeitig Lektüreübung zum Hauptseminar 14 030.
14 011
SK -
Achtung! Neue Veranstaltung
Bungo I (HS)

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; R. 103
(19.4.) Matthew Königsberg
14 011
SK -
Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Übersetzung der japanischen Quellen für Magisterarbeiten (HS)

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(19.4.) N. N.

Schwerpunktbereich wirtschaftliche Entwicklung und soziale Bewegung

14 025
C -
Achtung! NEU
Markteintrittsstrategien: Die Herausforderung Japan

Blockveranstaltung:17.4.04, 9.00 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42, Raum 104
Vorbesprechung: 16.4.04, 14.00 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42, Raum 104

  Sierk Horn
14 026
GK -
Achtung! NEU
Einführung in die Gesellschaft Japans

(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(19.4.) Akira Takenaka
Dieser Einführungskurs bietet einen Überblick über die heutige Gesellschaft Japans aus soziologischer Sicht. Behandelt wird eine Vielfalt von Themen und Aspekten, von der Klassenstruktur über das Bildungssystem und die Familie bis hin zur Kriminalität.
14 027
GK -
Achtung! NEU
Die politische Ökonomie Japans

(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(20.4.) Akira Takenaka
Gegenstand dieses Kurses ist die Schnittstelle zwischen Politik und Ökonomie im heutigen Japan. Beleuchtet wird einerseits die Wirtschafts-, Industrie- und Finanzpolitik der Regierung, andererseits aber das Einwirken diverser Interessengruppen aus der Wirtschaft auf die Politik, wobei auch die Zusammenhänge zwischen der Wirtschafts- und Sozialpolitik Berücksichtigung finden werden.
14 028
HS -
Achtung! NEU und ab 14.4. Terminänderung
Der japanische Kapitalismus - wohin?

(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(14.4.) Akira Takenaka
Die japanische Wirtschaft erfährt seit dem Platzen der „Bubble Economy“ Anfang der 90er Jahre tiefgreifende Umwälzungen. Jeder Aspekt des Wirtschaftslebens – ob Personalmanagement, Corporate Governance oder die Regulierung des Finanzsektors, aber auch die soziale Sicherung – ist enormem Veränderungsdruck unterworfen. In diesem soziologisch ausgerichteten Kurs wird versucht, unter verschiedenen Gesichtspunkten ein Bild des sich verändernden Japan zu gewinnen, wobei den sozialen Folgen der Veränderungsprozesse besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.
14 029
Ü -
Achtung! NEU und ab 15.4. Terminänderung
Der japanische Kapitalismus - wohin?

(1 SWS)
14-tägl. Mi 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(15.4.) Akira Takenaka
Begleitübung zum obigen Hauptseminar unter Verwendung japanischsprachiger Texte.
14 031
PS -
Achtung! NEU
Wirtschaftsraum Ostasien

(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(14.4.) Benjamin Lunau
In diesem Proseminar sollen die Studierenden einen Eindruck vom Wirtschaftsraum Ostasien und dessen Position in der Weltwirtschaft gewinnen. Nach einer landeskundlichen Einführung werden die Entwicklung der ökonomischen Integration und des Regionalismus in Ostasien betrachtet. Daraufhin werden die interregionalen Beziehungen des Wirtschaftraumes untersucht, wobei gegen Ende des Proseminars insbesondere die Beziehungen der deutschen Wirtschaft und die staatliche Unterstützung eben dieser Beziehungen im Zentrum des Interesses stehen.
14 032
PS -
Achtung! NEU
Informations- und Kommunikationstechnologie in der Triade Ostasiens: Markt- und Unternehmensanalysen

(2 SWS)
(Drei Vorbereitungstreffen und ein Wochenendworkshop)
Auftaktveranstaltung: Di, 5.5.2004, 14.00 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42, R. 107

  Benjamin Lunau
Im Rahmen dieses Proseminars sollen die Studierenden die Grundprinzipien der Markt- und der Unternehmensanalyse erlernen und praktisch anwenden. Während der Vorbereitungstreffen werden die Grundlagen der Marktanalyse, der Kennzahlen- und der Strategieanalyse und von Präsentationstechniken vorgestellt. In Arbeitsgruppen und regelmäßigen Feedbackrunden mit dem Dozenten wenden die Studierenden im Laufe des Semesters diese Kenntnisse praktisch an und bereiten eine professionelle Präsentation für den Wochenendworkshop vor.

Schwerpunktbereich Staat und Gesellschaft

14 012
PS -
Einführung in das politische System Japans II
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; R. 104
(19.4.) Ryuichi Nakamura*
14 013
PS -
Achtung! Änderung: Lehrende, Termin und Ort
Landeskunde II

(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Podbielskiallee 42; R. 107
(14.4.) Marion Laurinat
Anhand von Text-, Bild- und Filmmaterial wird eine Einführung in das gegenwärtige Japan mit Schwerpunkt auf Fragen kultureller Identität gegeben.
14 013a
EK -
Achtung! NEU
Geschichtskurs II (GS)

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; Raum 13
(13.4.) Thomas Schnellbächer
14 014
PS -
Religionen im heutigen Japan (IV). Die Neuen Religionen Japans
(2 SWS)
Mi 18.00-20.00 - Podbielskiallee 42; R. 13
(14.4.) Günther Haasch*
Am Beispiel der AUM-Sekte, aber auch unterschiedlicher Schulen der Nichiren-Bewegung und anderer moderner Religionsgruppen soll untersucht werden, welche religiösen, sozialen und Heilungs-Bedürfnisse diese Bewegungen befriedigen, welche wirtschaftliche und politische Bedeutung sie haben, welche Strukturen und Ziele ihnen gemeinsam sind und welche Rolle die Frauen in ihnen spielen können. Das soll in Form einer vergleichenden Analyse geschehen, die gerade am Beispiel der Neuen Religionen die synkretistischen Elemente japanischer Religionen gut erkennen läßt.
Literatur: Reader, Religion in Contemporary Japan. London 1991. Mullings/Shimazono, Religion & Society in Modern Japan. Nagoya 1993. The New Age in Japan. Japanese. Japanese Journal of Religious Studies. Fall 95. Reader, Religious violence in contemporary Japan. Richmond 2000.
Auch geeignet für Soziologen, Politologen, Ethnologen, Religions- und Kulturwissenschaftler.
14 015
PS -
Kultur, Kommunikation und Verhandlungsführung in Japan/Asien
(2 SWS)
Mo 18.00-20.00 - Podbielskiallee 42; R. 104
(19.4.) Michael Axel*
Das Ziel des Seminars besteht darin, die Interdependenzen zwischen den Merkmalen der japanischen Kultur, dem japanischen Kommunikationsverhalten und dem japanischen Verhandlungsstil aufzuzeigen. Bei der Analyse des japanischen Kommunikationsverhalten und Verhandlungsstils werden auch Fragestellungen aufgegriffen, die sich aus dem interkulturellen Kontakt zwischen Japanern und Angehörigen des westlichen Kulturkreises ergeben.
Literatur: Nishiyama K: Doing business with Japan; success strategies for intercultural communication, Honolulu HI: University Press of Hawaii Press 1999.

Schwerpunktbereich Kultur

14 016
PS -
Die Niederländer in Japan
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; R. 107
(15.4.) Gerhard Krebs
Untersucht werden soll die Rolle der Niederländer in Japan der Tokugawa-Zeit. Neben den bilateralen Beziehungen sollen die Einflüsse des Handels und die gegenseitige Beeinflussung durch den Kultur- und Informationsaustausch zur Sprache kommen. Mit berücksichtigt werden soll dabei auch das kurze Gastspiel der Engländer in Japan.
14 017
HS -
Japan und die Sowjetunion 1917-1955
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; R. 13
(13.4.) Gerhard Krebs
Die bilateralen Beziehungen sollen von der japanisch-russischen Allianz im Ersten Weltkrieg bis zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen 1955 untersucht werden. In einem Ausblick wird auch auf das immer noch aktuelle Thema der "nördlichen Territorien" eingegangen.
14 018
Ü -
Übung zum Hauptseminar 14 017
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; R. 107
(15.4.) Gerhard Krebs
14 019
C -
Colloquium für Examenskandidat/inn/en
(2 SWS)
Di 18.00 s. t.-19.30
Podbielskiallee 42; R. 107
(13.4.) Gerhard Krebs
14 020
HS -
Achtung! Ort- und Terminänderung
Der Samurai - eine Figur in Ideologie, Literatur und Popkultur

(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 107
(14.4.) Thomas Schnellbächer
14 021
L -
Achtung! Ort- und Terminangabe
Lektürekurs zum Hauptseminar 14 020

(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 107
(14.4.) Frank Böhling*
14 022
PS -
Themen der japanischen Literatur nach 1945
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Podbielskiallee 42; R. 13
(15.4.) Frank Böhling*
Literatur ist ein Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen – in Japan wie anderswo. Wie haben japanische Autoren und Autorinnen in ihren Werken die japanische Entwicklung nach dem Krieg reflektiert? Als Themenstichworte sind u.a. denkbar: Atombombenabwurf und Niederlage, amerikanische Besetzung und wirtschaftlicher Aufstieg, Konsumismus und ökologische Krisenphänomene, bubble economy, Niedergang des salary man und Diversifizierung der Arbeitswelt, Feminismus und Reorientierung nach 1989, die Terroranschläge der Aum-Shinrikyo usw., dazu immer wieder Vergangenheit und Kriegsschuld. Die Lektüre und Interpretation ausgewählter Texte (genauer und einschränkend: fiktionaler Prosatexte) von Ibuse Masuji, Mishima Yukio, Abe Kobo, Ôe Kenzaburô, Murakami Haruki, Marukami Ryû und anderen im Original und in Übersetzungen soll versuchen, am Leitfaden ausgewählter Themen gerade Studienanfängern einen Überblick über die literarische Nachkriegsentwicklung zu vermitteln.
14 023
PS -
Zivilisation und Aufklärung (bunmei kaika) in der Meiji Zeit (1868-1912)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; R. 107
(19.4.) Marion Laurinat*
Thematisiert werden soll die Entstehung und Entwicklung der Aufklärungsbewegung unter Berücksichtigung der Aufnahme westlicher Philosophieansätze bis zur patriotischen Bewegung. Dabei stehen die Theorien vom gesellschaftlichen Wandel, der Fortschrittlichkeit, Individualität und Nation im Vordergrund. Als Grundlage dienen u. a. die Werke der Gründungsmitglieder Mori Arinori (1847-89), Fukuzawa Yukichi (1834-1901) und Nishi Amane (1829-1897).
14 024
PS -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Entwicklungsgeschichte der Nationalen Philosophie der Tokugawa-Zeit (1600-1868) bis zur Meiji-Restauration

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Podbielskiallee 42; R. 107
(13.4.) Marion Laurinat*
Das Proseminar widmet sich der Kokugaku (Nationale Schule) und Mitogaku (Mito-Schule), die ab Ende des 17. Jahrhunderts für die Definition des Nationalwesen Japans (kokutai) einen wesentlichen Grundstein legten. Sie erhielten zunächst große Bedeutung in der Initiierung der japanischen Geschichtswissenschaft durch die Aufarbeitung der japanischen Mythologie und historischen Annalen. In ihrer zunehmenden Politisierung bis Mitte des 19. Jahrhunderts wirkten sie wegweisend für die geistige Entwicklung hin zur Meiji-Restauration (1868).
14 030
HS -
Achtung! NEU
Was hat die Literatur der Meiji-Zeit der vormodernen Literatur zu verdanken?

(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Podbielskiallee 42; R. 105
(15.4.) Matthew Königsberg
Unter dem Einfluss westlicher Literatur fand in der Meiji-Zeit eine "Reform" der japanischen Prosa statt. Verglichen mit anderen asiatischen Literaturen setzte diese Modernisierung in Japan spät ein, wurde dafür aber verhältnismäßig schnell - innerhalb von drei Jahrzehnten - abgeschlossen. Dies war nur deshalb möglich, weil die japanischen Schriftsteller der Meiji-Zeit teilweise auf bereits bestehende Techniken aus der Literatur früherer Epochen zurückgreifen konnten. Dieses Seminar analysiert Texte aus der späten Edo-Zeit (Takizawa Bakin, Tamenaga Shunsui) und der frühen Meiji-Zeit (Miyake Kaho, Ozaki Kôyô, Higuchi Ichiyô), um den Übergang zwischen vormoderner und moderner japanischer Literatur zu untersuchen. Der Kurs richtet sich an Studierende, die klassisches Japanisch (bungo) abgeschlossen haben; einige Texte werden auch in Übersetzung vorliegen, um den Teilnehmern den (Wieder)einstieg in ältere Sprachstufen des Japanischen zu erleichtern.
Übung zum Hauptseminar s. 14 010

Korea-Studien (im Aufbau)

S. Aushang - Lansstr. 5
14 104
PS -
Achtung! NEU
Geschichte des traditionellen Koreas

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Lansstr. 5
(13.4.) Sungjong Paik
Dieser Kurs bietet den Studierenden einen Überblick über die koreanische Geschichte vom Anfang bis zum 19. Jahrhundert an. Weder sprachliche noch sachliche Vorkenntnisse sind vorausgesetzt. Die aktiven Mitwirkungen der Teilnehmer, wie z.B. kurze Referate und Diskussionsbereitschaft sind erwünscht.
Literatur: Lee, Ki-baik, A New History of Korea, Cambridge/MA & Seoul: 1984; Lee, Peter H. et. al., Sourcebook of Korean Civilization vol. 1-2, New York: 1993-1996.
14 105
Ü -
Achtung! NEU
Begleitende Textlektüre zur Geschichte des trad. Koreas

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Lansstr. 5
(13.4.) Sungjong Paik
Für die Studierenden, die ihr Wissen über die wichtigsten Quellen und Arbeitsmethoden der koreanischen Geschichtsforschung vertiefen wollen, ist dieser Kurs gedacht. Weder sprachliche noch sachliche Vorkenntnis ist Voraussetzung für die Teilnahme. Wünschenswert ist nur, dass die Teilnehmer auch den Kurs „Geschichte des traditionellen Koreas“ regelmäßig besuchen und dabei aktiv mitwirken.
Literatur: Lee, Peter et al., Sourcebook of Korean Civilization, vol. 1-2, New York: 1993-1996; CD-ROM Yokchu sanguk sagi, Seoul: 1999; Sama pangmok CD-ROM, Seoul: 1997.
14 106
PS -
Achtung! NEU
Suche nach dem Wesen der Koreanischen Kultur: "Wie koreanisch ist die koreanische Kultur?"

(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Lansstr. 5
(13.4.) Sungjong Paik
Dieser Kurs zielt darauf ab, ein Bild über die wichtigen Merkmale der koreanischen Kultur zu vermitteln. Die kritischen Auseinandersetzungen mit einer Vielzahl von Aufsätzen über das Thema sind unerlässlich. Die in Frage kommende Literatur ist auf Englisch verfasst. Alle Studierenden, die sich für koreanische Kultur interessieren, sind herzlich zu diesem Kurs eingeladen.
Literatur: Korea Journal, Bd. 43, Nr. 1(2003); Chongsin munhwa, Bd. 71(1998).
14 107
S -
Achtung! NEU
Kim Chiha (geb. 1941) und die "Ost-Schule", tonghak

(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Lansstr. 5
(15.4.) Sungjong Paik
Der koreanische Dichter Kim war ein engagierter Kämpfer für die Demokratisierung seines Landes, insbesondere während der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Kims politische Idee beruht im großen Teil auf dem religiösen Erbe der „Ost-Schule“, die im 19. Jahrhundert auf der koreanischen Halbinsel ihre Blütezeit hatte. Die eingehende Textanalyse Kims Essays führt die Teilnehmer zur Feststellung: Die Beziehungen zwischen dem moderne Dichter und der alten Lehre sind sehr vielfältig, einmalig und bedeutend.
Literatur: Kim, Chiha, Sallim, Seoul: 1987, 221 S.; Hanguk chongsin munhwa yon’guwon(hrg.), Tonghak nongmin undong p’yon, Songnam 1996; Kim, Yongho et al., Oeguginul wihan han’guk chonggyo tokpon, Songnam 1993.
14 100
SK -
Koreanische Schrift und Phonetik II
(2 SWS)
s. A. - Lansstr. 5
  Namhee Chon*
Gegenstand des Kurses ist eine Vertiefung von Kenntnissen in Schrift und Phonetik der südkoreanischen Hochsprache. Den Schwerpunkt bilden Sprech- und Leseübungen, Übungen zum Hörverständnis. Teilnahmevoraussetzung ist der Abschluss des Kurses Koreanische Schrift und Phonetik I oder vergleichbare Sprachkenntnisse.
14 101
SK -
Koreanische Umgangssprache II
(2 SWS)
s. A. - Lansstr. 5
  Jaeyeong Lee*
Anhand von Dialogen und der Alltagskonversation wird die Ausdrucksfähigkeit in der gesprochenen koreanischen Sprache weiter ausgebaut. Teilnahmevoraussetzung ist der Abschluss der Kurse Koreanische Umgangssprache I oder vergleichbare Sprachkenntnisse.
14 102
SK -
Einführung in die koreanische Grammatik II
(2 SWS)
s. A. - Lansstr. 5
  Namhee Chon*
In diesem Kurs werden Kenntnisse um die Elementarregeln der koreanischen Grammatik vertieft. Er sollte parallel zur Veranstaltung "Koreanische Schrift und Phonetik II" besucht werden (erfolgreicher Besuch des Kurses Einführung in die koreanische Grammatik I oder vergleichbare Kenntnisse werden vorausgesetzt).
14 103
SK -
Koreanische Schriftsprache II
(2 SWS)
s. A. - Lansstr. 5
  Jaeyeong Lee*
Durch die Lektüre von koreanischen Texten werden die Kenntnisse der koreanischen Syntax ausgebaut. Teilnahmevoraussetzung ist der Abschluss des Kurses Koreanische Schriftsprache I oder vergleichbare Sprachkenntnisse.

Sinologie (mit Chinesischer Sprache)

14 150
GK -
Geschichte der Republik China, 1911-1949
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(19.4.) Mechthild Leutner
Im Grundkurs werden die Grundzüge politischer und wirtschaftlicher Entwicklung von 1911 bis 1949 abgehandelt, u.a. die historische Bedeutung der Revolution von 1911, die Anfänge der kommunistischen Bewegung, die 1. und 2. Einheitsfront von Guomindang und KPCh, der antijapanische Widerstandskrieg 1937-1945, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Guomindang-Gebieten und in den Sowjetgebieten. Der Kurs wird begleitet durch das E-Learning-Projekt "Chinesische Geschichte online", das unter Mitwirkung von Mitarbeitern und Studierenden entwickelt wird. Dieses Projekt ermöglicht den Teilnehmern des GK zusätzlich zur Lehrveranstaltung einen Zugang über das Internet zu problem- und sachbezogen aufgearbeiteten Materialien zur Geschichte der Republikzeit.
Einführende Literatur: Jean Chesneaux u.a.: China. From the 1911 Revolution to Liberation, Hassocks, Sussex 1977.
14 151
GK -
Neuere Geschichte Chinas 1840-1911
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(20.4.) Rui Magone
Die Veranstaltung bietet einen Überblick über die Entwicklung des kaiserlichen China von 1840 bis 1911. Es wird zwar Chronologie betrieben (Opium-Kriege, Taiping- und andere Aufstände, Reformbewegung etc.), gleichzeitig wird aber ebenfalls versucht, nicht bloss Geschichtsdaten und Personennamen aufzulisten, sondern diese auch in einen historiographischen Kontext zu bringen und als Drehpunkte für makro- und mikrogeschichtliche Exkurse zu verwenden.
Empf. Vorbereitungslektüre: Jonathan D. Spence, Chinas Weg in die Moderne, München 1995, Teil II (Kapitel 7-11).
14 155
EK -
Ökonomische und politische Konzeptionen zur Modernisierung Chinas
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - OSI, Podbielskiallee 42; R. 104
(15.4.) Bettina Gransow
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über Konzeptionen zur chinesischen Modernisierung seit der 2. Hälfte des 19. Jhs. bis heute. Kontroversen der westlichen Diskussionen werden vorgestellt unter Stichworten wie: Stagnation versus Entwicklung; endogene Modernisierungspotentiale oder westlicher Einfluss; Kolonialismus als Hemmnis oder Motor der Modernisierung. Kontroversen der chinesischen Diskussion werden analysiert unter Stichworten wie: Modernisierung der materiellen oder der geistigen Kultur; Verwestlichung oder Sinisierung; kapitalistische oder sozialistische Modernisierung. Abschließend werden neuere Ansätze zur postkolonialen und postsozialistischen Modernisierung in China diskutiert.
Einführende Literatur: Bettina Gransow, "Chinesische Modernisierung und kultureller Eigensinn", in: Zeitschrift für Soziologie, Heft 3, Juni 1995:183-195.
14 156
EK -
Hegemony and Identity: Issues in Colonial Taiwan
(2 SWS) in Englisch
Mi 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(14.4.) Shiaw-Chian Fong
I am going to deal, on the one hand, with the cultural policies - mainly in education, in religion, and in nationalism - of the Japanese colonial government throughout its reign in Taiwan (1895-1948). An, on the other hand, to deal with the colonized, that is, Taiwanese response to these policies. Specifically, I want to inquire that, to what extent, the "Chineseness" of the colonized was reduced in the course of colonization. A short paper, up to six pages, is required.
14 157
EK -
Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Demographische Entwicklungen und Bevölkerungspolitik in China

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(13.4.) Nicola Spakowski
Der Kurs soll einen Überblick geben über verschiedene Problemfelder der chinesischen Bevölkerung wie Geburtenzahl und Geburtenpolitik, Gesundheit und Gesundheitssystem, Heirat und Familienstrukturen, Migration und Migrationspolitik, sowie nationale Minderheiten und Minderheitenpolitik. Der Schwerpunkt liegt bei Entwicklungen seit 1949, die aber in größere zeitliche Zusammenhänge eingeordnet werden sollen. Schwerpunktbereiche Politik, Gesellschaft.
14 158
EK -
Chinas Medien in den 80er und 90er Jahren
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(19.4.) Heike Schmidbauer
Im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik hat sich die Medienlandschaft in der VR China dramatisch verändert. Durch die schrittweise Einführung marktwirtschaftlicher Elemente bei gleichzeitigem Abbau staatlicher Subventionen unterliegen die Medien einem zunehmenden Konkurrenzdruck. Mit dem Siegeszug der elektronischen Medien und des Internet sowie dem wachsenden Einfluss global agierender ausländischer Konzerne hat sich der Sektor weiter dynamisiert. Im Mittelpunkt des EK stehen Fragen nach der Entwicklung der Medienlandschaft im Spannungsfeld von staatlicher Zensur und Kommerzialisierung, der staatlichen Medienpolitik und dem partiellen Kontrollverlust der KPCh sowie nach den Implikationen im Hinblick auf eine potentielle Demokratisierung der chinesischen Gesellschaft.
14 159
EK -
Die Beziehungen zwischen der DDR und der VR China, 1949-1990
(2 SWS)
Fr 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 107
(16.4.) Martina Wobst
Der EK macht mit den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der DDR und der VR China bekannt. Die DDR unterhielt über zwanzig Jahre lang als einziger der beiden deutschen Staaten zwischenstaatliche Beziehungen mit China. Der EK führt am Beispiel dieser Beziehungen in Geschichte und Probleme der Außenpolitik der VR China ein und beleuchtet einzelne Phänomene der beiderseitigen Beziehungen, ein Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf der Entwicklung der Kulturbeziehungen.
Literatur zur Vorbereitung: Meißner, Werner (Hrsg.): Die DDR und China 1949-1990, Berlin 1995; Krüger, Joachim (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Beziehungen der DDR und der VR China, Münster 2002; Wobst, Martina: Vierzig Jahre Kulturbeziehungen zwischen der DDR und der VR China - kulturelle Vielfalt und politischer Rahmen, Hamburg 2003.
14 170
EK/S -
Chinesische Wirtschafts- und Sozialstatistik
(2 SWS)
(ab 5. Sem.)
Do 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(15.4.) Bettina Gransow
Die Entwicklung der chinesischen Wirtschafts- und Sozialstatistik sowie die neuere Debatte zur Frage der Verläßlichkeit offizieller chinesischer Daten steht im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung. Im zweiten Teil liegt das Schwergewicht auf praktischen Übungen an ausgewählten Beispielen aus dem Statistischen Jahrbuch der VR China, wobei Fachterminologie und die Definition statistischer Indikatoren besondere Berücksichtigung finden.
Einführende Literatur: Carsten A. Holz: "'Fast, Clear and Accurate': How Reliable are Chinese Output and Economic Growth Statistics?", in: China Quarterly Nr.173 (March) 2003:122-163.
14 171
EK/S -
Rechtliches Umfeld für ausländische Investitionen in der VR China
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(16.4.) Hui Huang*
Dieser Kurs richtet sich an Studenten mit den Nebenfächern Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, die sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen in China vertraut machen wollen. Gemeinsam mit einer Einführung in die Prinzipien des chinesischen Rechtssystems sollen anhand von praktischen Beispielen u.a. folgende Fragen geklärt werden: Kann ich als Ausländer ein Unternehmen in China gründen? Was ist eigentlich ein Representative Office? Worin bestehen die Unterschiede eines Equity Joint Ventures und eines Cooperative Joint Ventures? Welche Schritte sind bei der Gründung eines Unternehmens in der VR China zu beachten? Wie kann ich geistiges Eigentum (Marken, Patente, Know-How) schützen?
Ein Handapparat zum Kurs liegt in der Bibliothek des OAS aus. Gute Chinesischkenntnisse sind von Vorteil aber keine Voraussetzung. (Rückfragen bitte an: fahni@web.de)
14 173
EK/S -
"Übersee-Chinesen": Die gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Politik des "multi-racialism" in Singapur und Malaysia
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R.104
(14.4.) Jens Damm*
Seit der Trennung von Malaysia und Singapur im Jahre 1965 verfolgen beide Staaten eine unterschiedliche Politik in Bezug auf ihre ethnischen Gruppierungen. Im Mittelpunkt steht dabei das Verhältnis von Chinesen (huaren) und Malayen. Singapur – mit einer chinesischen Mehrheit – besitzt hierbei keine spezifischen Regelungen für den ökonomischen Bereich in Bezug auf ethnische Gruppierungen, trifft jedoch Unterscheidungen in sozialen und kulturellen Angelegenheiten. Malaysia hingegen verfolgt gerade auch im ökonomischen Bereich eine Politik der Differenzierung nach ethnischer Herkunft.
In dem EKS soll zunächst ein historischer Überblick über die Entwicklung und den Aufbau einer "ethnischen Politik" (in beiden Staaten als "multi-racialism" bezeichnet) gegeben werden. Anschließend werden anhand von verschiedenen Fallbeispielen die Auswirkungen dieser Politik einer kritischen Überprüfung unterzogen. Die hierzu verwendeten Texte sind sowohl englisch- als auch chinesischsprachig.
14 175
EK/S -
Einführung in die Geschichte und Ethnologie der Alltagstechniken Chinas
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(14.4.) Mareile Flitsch
Einführende Literatur: Gernet, Jacques: Daily Life in China on the Eve of the Mongol Invasion 1250-1276. London 1962. (Transl. from French: H.M. Wright); Hommel, Rudolph P.: China at Work. An Illustrated Record of the Primitive Industries of China's Masses, Whose Life is Toil, and Thus an Account of Chinese Civilization. (1st ed. New York 1937). Cambridge, Mass. (e.a.) 1969.
14 180
S -
Modernization or Dependency: Taiwan's Political Economy at the Crossroads
(2 SWS) in Englisch
Di 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(13.4.) Shiaw-Chian Fong
I shall continue what I had started in "Taiwan in the Twentieth Century" seminar by looking into how the two paradigms of the sociology of development, modernization and dependency, have shaped Taiwanese scholars' views on their politico-economic experience in the twentieth century. Oral presentations (twice) and a 6-8 page paper are required to get the full certificate for the course.
14 181
S -
Konstrukte von Andersartigkeit: China in den Augen von Europäern und Europa in den Augen von Chinesen
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(20.4.) Mechthild Leutner
In den chinesisch-europäischen Beziehungen seit der Neuzeit spielen die wechselseitige Wahrnehmung des jeweils Anderen eine wichtige Rolle. In der Lehrveranstaltung soll untersucht werden wie, unter welchen Bedingungen und mit welchen textlichen und bildlichen Mitteln (master narrative, Analogien, Vergleiche) "Andersartigkeit" konstruiert und begründet wurde. Dabei sollen die jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Interessen aufgespürt werden. Themen sind u.a. die frühen europäischen Chinareisenden und chinesische Europabesucher, die jesuitischen und protestantischen Chinamissionen und chinesische Konvertiten, die preußische Ostasienexpedition 1860/61, Sinologen des 19. und 20. Jahrhunderts und aktuelle Medienberichterstattung.
14 182
S -
Deutsch-chinesische Entwicklungszusammenarbeit
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - OSI, Ihnestr. 22; UG 1
(13.4.) Bettina Gransow
Die Analyse der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und China ist Desiderat der Untersuchung der Beziehungen beider Länder. Sie ist umso notwendiger, als seit den 90er Jahren erstens das rasche Wirtschaftswachstum, der postsozialistische Transformationsprozess und das zunehmende Entwicklungsgefälle in China besondere Herausforderungen für die deutsch-chinesische EZ darstellen, zweitens mit der Neubestimmung deutscher "EZ als globaler Strukturpolitik" neue Akzentsetzungen auch für die deutsch-chinesische EZ vorgegeben wurden, und drittens neue Konstellationen der Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Regierung, multilateralen und bilateralen Entwicklungsinstitutionen sowie internationalen und nationalen Nichtregierungsorganisationen in China entstanden sind. Ziel der Veranstaltung ist es, neuere Entwicklungstendenzen und Perspektiven der deutsch-chinesischen EZ sowohl auf der Ebene der Rahmenbedingungen und Leitlinien, auf der Ebene der Akteure und Institutionen wie auch auf der Ebene von Qualifikationsanforderungen und Berufsperspektiven in diesem Bereich herauszuarbeiten. Zu ausgewählten Themen werden ReferentInnen aus der Praxis der EZ eingeladen.
Einführende Literatur: Xiaoman Xu, Der Beitrag der deutsch-chinesischen Entwicklungszusammenarbeit zur Wirtschafts- und Politikreform in der VR China, Münster 1999.
14 183
S -
Achtung! NEU
Einführung in das Rechtssystem der VR China

Blockveranstaltung: Sa 26.6., 3.7. und 10.7., jeweils von 9.00-17.30 - OAS, Podbielskiallee 42
  Chang Chih-Ming,
Georg Gesk
Das Seminar bietet eine umfassende Einführung in das Rechtssystem der VR China. Es werden sowohl die synchrone als auch die diachrone Achse berücksichtigt.
14 190
C -
Magistrand/inn/encolloquium
(2 SWS)
Mi 19.30-21.30 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(14.4.) Bettina Gransow,
Mechthild Leutner
Colloquium zur Betreuung geplanter und laufender Magisterarbeiten, systematische Einführung in Arbeits- und Schreibtechniken. Die StudentInnen haben Gelegenheit, die Magisterarbeiten in ihrem Entstehungsprozess vorzustellen.
14 191
C -
Colloquium zu methodischen und theoretischen Fragen
(2 SWS)
für graduierte StudentInnen
n. V.  - s. Aushang, Podbielskiallee 42
  Mechthild Leutner
Colloquium zur Diskussion und Erarbeitung methodischer und theoretischer Konzepte für Postgraduierte. Anmeldung erforderlich. Blockveranstaltung, Termine s. Aushang.
14 194
LK -
Achtung! NEU
Texte aus der Feldforschung zur Migration in China

Vorbesprechung: Do, den 15.4., 18.00 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42
Blockveranstaltungen: Sa 24.4., 15.5., 6.6. und 17.7. - jeweils von 10.00-16.00 Uhr.

  Andreas Steen
14 195
LK -
Textlektüre für Studierende ab dem 5. Semester
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(15.4.) Xinmin Liu
Anhand von ausgewählten Texten soll die Lesefähigkeit für Studierende ab dem 5. Semester erweitert werden. Die in Frage kommenden Texte werden zu Beginn der Lehrveranstaltung vorgestellt und in Absprache mit den Studierenden ausgewählt.
14 196
LK -
Zeitungslektüre aus Hongkong und Taiwan für Fortgeschrittene zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik
(2 SWS)
(ab 6. Semester)
Di 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(13.4.) Heidi Brexendorff
Diese Lehrveranstaltung wendet sich vornehmlich an solche Studierende, die bereits den Anfängerkurs für Zeitungslektüre erfolgreich abgeschlossen oder sich in Hongkong und Taiwan entsprechende Fähigkeiten im Zeitunglesen angeeignet haben. Die entsprechenden Vokabellisten werden von einzelnen Kursteilnehmern hergestellt, die Texte im Unterricht übersetzt und Protokolle angefertigt. Der Erwerb eines Scheines erfolgt durch Teilnahme an kleineren Tests, die in regelmäßigen Abständen im Laufe der Lehrveranstaltung geschrieben werden. Bei Bedarf können auch von den KursteilnehmerInnen vorgeschlagene Zeitungsartikel gelesen werden. Das Erscheinungsdatum der entsprechenden Artikel liegt in der Regel nicht länger als sechs Wochen zurück.
14 197
SK -
Analyse sprachlicher Probleme bei unterschiedlichen Textsorten
(2 SWS)
(ab 8. Semester)
Fr 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(16.4.) Xinmin Liu
Häufig wiederkehrende Probleme bei Texten unterschiedlicher Herkunft und Zielsetzung sind Gegenstand dieser Lehrveranstaltung, die sich vornehmlich an MagisterkandidatInnen wendet. Die Teilnehmer der Veranstaltung werden ermutigt, eigene Texte für die Lehrveranstaltung vorzulegen.
14 198
LK -
Schriftsprache der späten Qing- und der frühen Republik-Zeit: Politische Texte
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(16.4.) Ingo Schäfer
Der Kursus zielt auf eine Erweiterung der Lesefähigkeit im Bereich der späten vormodernen Schriftsprache. Zu Beginn werden wir die Schlußlektionen des Shadick-Lehrgangs heranziehen (Auszüge aus Texten von Kang Youwei, Liang Qichao, Sun Yatsen, Zou Rong, Hu Shi). Zur inhaltlichen Auseinandersetzung sei empfohlen:
Literatur: Jerome B. Grieder, Intellectuals and the State in Modern China, New York 1981.
14 199
LK -
Achtung! NEU
Lektürekurs zum Seminar 14 183

Blockveranstaltung: So 27.6., 4.7. und 11.7., jeweils von 9.00-17.30 Uhr - OAS, Podbielskiallee 42
  Chang Chih-Ming,
Georg Gesk
Der Lektürekurs ermöglicht es den Studierenden, zentrale Texte zum Seminarthema in Orginalton und Detail zu erfassen.
14 200
SK -
Vorstudiensprachkurs Chinesisch (2. Sem.)
(16 SWS)
in zwei Gruppen
Mo 8.00-12.00 bis Do - s. Aushang, Podbielskiallee 42; Rost- und Silberlaube
(13.4.) Heidi Brexendorff,
Enming Deng,
Xinmin Liu,
N. N.
Dieser zweisemestrige Intensivkurs stellt die sprachliche Grundlage im Mündlichen wie im Schriftlichen für ein Studium der Sinologie an der FU dar. Die regelmäßige Teilnahme ist unerläßlich.
Lehrmaterial: Practical Chinese Reader, Beijing 1980, Bd.II
14 201
SK -
Aufbaukurs Chinesisch (Pilotkurs)
(4 SWS)
in zwei Gruppen (Gruppe A freitags, Gruppe B montags)
Mo 14.00-18.00 Fr 8.00-12.00 - s. Aushang, Podbielskiallee 42
(16.4.) Heidi Brexendorff,
Enming Deng
Dieser Pilotkurs findet im Sommersemester vier Stunden pro Woche bei gleicher Progression wie im Wintersemester statt. Die Veranstaltung stellt ein Bindeglied zwischen dem Vorstudiensprachkurs und dem Sprachstudium im Hauptstudium dar, in dem hauptsächlich natürliche Texte gelesen werden. Zudem soll die aktive Anwendung dieses Vokabulars zu Gesprächen befähigen, die den Einstieg eines Studiums in China erleichtern.
Lehrmaterial: Huashuo Zhongguo (About China), Bd.II, Beijing 1984
14 203
SK -
Duxie - Praktische Übungen zum Lesen und Schreiben im Chinesischen
(2 SWS) in Chinesisch
(ab dem 6. Semester)
Mi 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(14.4.) Enming Deng
Auf der Grundlage vorgegebener Texte werden Nacherzählungen, Zusammenfassungen und Kommentare auf Chinesisch zu verschiedenen Themen geschrieben.
14 204
SK -
Übersetzungsübungen auf dem Niveau der Zwischenprüfung
(2 SWS)
(Studierende ab dem 4. Semester)
Do 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 104
(15.4.) Heidi Brexendorff
Anhand unterschiedlicher Texte und Übungen werden häufig verbreitete Fehler beim deutsch/chinesischen und chinesisch/deutschen Übersetzen analysiert und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten zur Diskussion gestellt.
14 205
SK -
Übungen zur Vorbereitung auf die Mittelstufe des HSK (Standardisierter Chinesisch-Sprachtest aus der VR China)
(2 SWS)
(ab 5. Semester)
Di 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(13.4.) Xinmin Liu
Der in der VR China verbreitete Hanyu Shuiping Kaoshi, der im Westen auch häufig als der "chinesische Toefle-Test" bezeichnet wird, ist Hauptgegenstand dieses Kurses. Im Laufe dieser Veranstaltung werden die Studierenden mit den Besonderheiten dieses Tests vertraut gemacht und Übungen vorgestellt, die das Bestehen der Prüfung erleichtern sollen.
14 206
SK -
Übung zur Vorbereitung auf die Oberstufe des HSK (Standardisierter Chinesisch-Sprachtest aus der VR China)
(2 SWS)
(ab 7. Semester)
Di 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 107
(13.4.) Xinmin Liu
Diese Lehrveranstaltung wendet sich an solche Studierende, die bereits einen ein- oder mehrjährigen Studienaufenthalt in China absolviert haben und an dem o.a. Test auf dem Fortgeschrittenen-Niveau teilnehmen möchten.
14 207
SK -
Konversation für Studierende der Oberstufe
(2 SWS) in Chinesisch
(ab 8. Semester)
Fr 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(16.4.) Leiluo Cai
Diese Lehrveranstaltung wendet sich vornehmlich an solche Studierende, die einen ein- oder mehrjährigen Studienaufenthalt in China hinter sich haben und ihre Fähigkeit im Hören und Sprechen auf einem angemessenen Niveau erhalten möchten.
14 208
SK -
Konversation für Studierende der Mittelstufe
(2 SWS) in Chinesisch
(ab 5. Semester)
Fr 14.00-16.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(16.4.) Leiluo Cai
Die Lehrveranstaltung wendet sich an Studierende ab dem 5. Semester, die sich über Themen "jenseits des Lehrbuches" unterhalten wollen. Der Themenkatalog wird in Absprache mit der Dozentin zu Beginn des Semesters erstellt.
14 185
S/LK -
Lektüre des "Dao de jing"
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(15.4.) Ingo Schäfer
Das "Dao de jing" zählt zu denjenigen Texten der alten chinesischen Philosophie, die eine weltweite Rezeption erfahren haben. Unsere Lektüre soll zu einer thematischen Erschließung des Textes führen und die Problematiken eines adäquaten Textverständnisses verdeutlichen. Wir berücksichtigen chinesische Kommentare, ebenso die vom "Textus receptus" abweichenden Versionen (Mawangdui, Guodian). Kenntnisse der altchinesischen Schriftsprache werden vorausgesetzt.
14 186
S/LK -
Lyrik der Moderne und Gegenwart
(2 SWS)
(ab 5. Semester)
Di 10.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 103
(13.4.) Ingo Schäfer
In Fortsetzung einer Veranstaltung im letzten Sommersemester, deren Besuch aber nicht Voraussetzung einer Teilnahme ist, werden Texte der Republik-Zeit vorgestellt und gelesen sowie Texte aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Besondere Schwerpunktsetzung: Probleme der Übersetzung.
Einführende Literatur: Yeh, Michelle: Modern Chinese Poetry, Theory and Practice since 1917, New Haven 1991.
14 209
Sp/S -
Achtung! NEU
Manjurisch II

Blockveranstaltung:
1. Sitzung: Sa, 8. Mai, 10.00-16.00 Uhr, OAS, Podbielskieallee 42, Raum 107;
zwei weiter Termine n. V.

  Erling v. Mende
14 210
SK -
Einführung in die altchinesische Schriftsprache II
(3 SWS)
Di 12.00-14.00 und Fr 10.00-11.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(16.4.) Ingo Schäfer
Abschluss des im Wintersemester begonnenen Sprachkurses. Schwerpunkte: Syntaktische und semantische Textanalyse. Aussprache des Mittelchinesischen, Gebrauch von Reimwörterbüchern, Übungen zur Prosodie und zum Gebrauch chinesischer Nachschlagewerke.
14 211
SK -
Übung zur "Einführung in die altchinesische Schriftsprache II"
(1 SWS)
Fr 11.00-12.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(16.4.) Ingo Schäfer
Übungen zur Vertiefung der Texterfahrung, ad-hoc-Lektüre von altchinesischen Texten unterschiedlicher Autoren, auszugsweise Lektüre von Kommentaren zu den Lektionstexten, Generieren einfacher "wenyan"-Sätze.
14 220
SK -
Japanisch für Sinolog/inn/en: Aufbaustufe
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(15.4.) Ingo Schäfer
Die Aufbaustufe soll neben der Erweiterung der im entsprechenden Kurs des Wintersemesters vermittelten grammatischen Grundkenntnisse und "lexikalischen" Lesefähigkeiten zur Lektüre chinabezogener wissenschaftlicher Texte in japanischer Sprache führen.
14 221
SK -
Achtung! NEU
Japanisch für SinologInnen: Übungen zum Aufbaukurs

(1 SWS)
Do 14.00-15.00 - OAS, Podbielskiallee 42; Raum: 103
  Ingo Schäfer
(13 339)
PS/EK -
Vergleichende Perspektiven auf Globalisierungsprozesse in Geschichte und Gegenwart
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 121
(15.4.) Ursula Lehmkuhl,
Mechthild Leutner,
Gertrud Pickhan
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, aus unterschiedlicher regionaler Perspektive (USA, China, Osteuropa) Chancen und Probleme gegenwärtiger Globalisierungsprozesse zu verdeutlichen und exemplarisch auf dem Hintergrund der Globalisierungswelle Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu diskutieren. Fragen von Dominanz und Marginalisierung, der Interdependenz von Politik, Wirtschaft und Kultur sollen in ihrer Differenziertheit und unterschiedlichen regionalen Ausprägungen thematisiert werden.
14 202
SK -
Schnelllesekurs für Fortgeschrittene
(2 SWS) in Chinesisch
Mi 16.00-18.00 - OAS, Podbielskiallee 42; R. 13
(14.4.) Enming Deng
Studierende, die einen ein- oder mehrjährigen Studienaufenthalt in China hinter sich oder sich anderweitig umfangreiche Leseerfahrungen angeeignet haben, sind die Zielgruppe dieser Veranstaltung. Dabei sollen besondere Lesetechniken eingeübt werden, die ermöglichen, auch in längeren Texten das Wesentliche zu erfassen und sprachlich wiederzugeben. Der Roman "Chun" (Frühling) von Ba Jin wird dieser Veranstaltung zu Grunde gelegt und soll mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 Seiten pro Woche gelesen werden.

Islamwissenschaft

Folgende Schwerpunkte bestimmen die Arbeit am Institut:
1. Gesellschaftliche, politische und kulturelle Transformationen in den arabischen Gesellschaften seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert;
2. Soziale, religiös-rechtliche und kulturelle Strukturen und Entwicklungen in den muslimischen Gesellschaften bis zum 18. Jahrhundert;
3. Normative Quellen und Traditionen muslimischer Gesellschaften.

Grundstudium

14 250
V -
Einführung in die islamische Geschichte (600-1250)
(2 SWS)(2 cr)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 25/134
(20.4.) Gudrun Krämer
Die Vorlesung soll einen Überblick über die islamische Geschichte, Kultur und Gesellschaft von der Ära des Propheten bis zum Mongolensturm bieten, der eine der großen Zäsuren in der Geschichte des Islams darstellte.
Für Hörer aller Fachbereiche. Keine besonderen Voraussetzungen.
14 251
V -
Achtung! Änderung des Beginns
Islamische Mystik

(3 SWS)(2/4 cr)
Vorlesung mit Blockseminar.
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal (Raum 204)
(29.4.) Sabine Schmidtke
Die Vorlesung soll einen Überblick über die Entwicklung der islamischen Mystik von ihrer Frühzeit bis zur Herausbildung des Ordenswesens geben. Ergänzend werden ausgewählte Texte (in Übersetzung) gelesen und analysiert.
Für Hörer aller Fachbereiche. Keine besonderen Voraussetzungen.
14 252
S -
Achtung! Änderung des Beginns
Goldene Zeiten? Islamische Kultur und Gesellschaft, 600-900

(2 SWS)(4/8 cr)
Do 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(22.4.) Gudrun Krämer
Das Seminar, das sich an Studierende ab dem 4. Fachsemester richtet, gilt dem frühen und klassischen Islam, der vor allem von heutigen Muslimen häufig als Goldene Zeit gesehen wird. An Themen wie Expansion und Konversion, Militär und Verwaltung, der Entwicklung juristischer und theologischer Schulen soll die Herausbildung einer spezifisch islamischen Gesellschaft exemplarisch untersucht werden.
Voraussetzungen: Islamwiss. Grundkenntnisse (V „Einführung in die Islamwissenschaft“), Arabischkenntnisse erwünscht
14 253
PS -
Umma, Stamm und Staat: Kategorien sozialer und politischer Ordnung im frühen Islam
(2 SWS)(4 cr)
Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal (Raum 204)
(15.4.) Johann Büssow
Die Veranstaltung richtet sich vorrangig an Studierende im 1. und 2. Semester. In Form von Referaten und anhand gemeinsamer Textlektüre sollen einerseits die für den frühen Islam prägenden gesell-schaftlichen Strukturen auf der arabischen Halbinsel beleuchtet und andererseits zeitgenössische Ord-nungsmodelle analysiert werden, die in das politische Denken in der islamischen Welt eingegangen sind. Die Lektüre von (übersetzten) Originalquellen soll sich mit der theoretischer Texte zum Thema abwechseln.
Voraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates.
Zur Einführung empfohlen: Albrecht Noth, "Früher Islam", in: Ulrich Haarmann, Geschichte der ara-bischen Welt, München 1987, S. 11-100.
14 254
PS -
Islamische Rituale in Theorie und Praxis
(2 SWS)(4/8 cr)
Fr 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(16.4.) Stephan Rosiny
In dem Proseminar werden einige islamische Rituale wie das Pflichtgebet, die Pilgerfahrt, das Fasten im Monat Ramadan und Feste am Lebensweg exemplarisch dargestellt. Neben den normativen Quellen, rechtlichen Bestimmungen und der historischen Praxis soll ein Einblick in die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen im zeitgenössischen Islam vermittelt werden. Es ist deshalb geplant, an Veranstaltungen muslimischer Gemeinden in Berlin beobachtend teilzunehmen.
Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte rechtzeitig anmelden
14 255
PS -
Islamische Führer der Neuzeit
(2 SWS)(4/8 cr)
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(19.4.) Stephan Rosiny
Führungspersönlichkeiten spielen im Nahen Osten eine dominante Rolle. Auch religiöse Reformbewegungen und islamistische politische Parteien sind in der Regel sehr fixiert auf charismatische Führer und "spirituelle Mentoren". In diesem Proseminar werden Biographie, Werk und Wirkung von einigen Vertretern der Salafiya (Afghani, Abduh), von Gründungsvätern bzw. Anführern politischer Bewegungen des 20. Jahrhunderts (Hasan al-Banna, Sayyid Qutb) und von Vordenkern islamischer Revolutionen (Schari'ati, Khumaini) behandelt.
14 256
PS -
Achtung! Termin- und Raumänderung
Nationsbildungsprozesse im Osmanischen Reich

(2 SWS)(4 cr)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 26/130
(13.4.) Elke Hartmann
Die osmanische Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ist geprägt von den Bemühungen um die Durchsetzung moderner zentralstaatlicher Gewalt, denen die Loslösungstendenzen einzelner Regionen oder Gemeinschaften gegenüberstehen. Dabei gewann die Idee der Nation zunehmend an Bedeutung. Im Proseminar sollen die sehr unterschiedlichen Nationsbildungsprozesse in den verschiedenen Regionen des Osmanischen Reiches ebenso behandelt werden wie die Ansätze, den Begriff einer "Nation" zu definieren, unter dem sich das Reich insgesamt würde integrieren lassen. Es sollen aber auch exemplarisch die Tendenzen der Forschung zu diesem bis heute politisch hoch sensiblen Themenkomplex in den Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches kritisch betrachtet werden.
Teilnahmebedingungen: Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit; Voranmeldung erforderlich.
Einführende Lektüre: Donald Quataert, The Ottoman Empire, 1700-1922, Cambridge 2000 (wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt).
14 257
PS -
Die Ordnung der Geschlechter: Genderkategorien in muslimischen Gesellschaften
(2 SWS)(4 cr)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(16.4.) Johann Büssow
Neueren Ansätzen der Geschlechterstudien folgend möchte das Proseminar nicht vorrangig nach der Stellung „der Frau“ „im Islam“ fragen, sondern anhand verschiedener Fallbeispiele die Wirksamkeit von Genderkategorien in islamisch geprägten Gesellschaften untersuchen. Dabei sollen islamische Rechtsvorschriften ebenso behandelt werden wie Fallstudien aus verschiedenen Regionen und histori-schen Epochen.
Voraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates.
14 258
PS -
Achtung! Dieses Seminar muss leider ausfallen
Ein Wali (Heiliger) als Manager eines transnationalen Netzwerkes

-
  Annabelle Böttcher*
Innerhalb der letzten dreißig Jahre konnte sich die Haqqaniyya unter Scheich Nazim al-Qubrusi al-Haqqani als eines der erfolgreichsten zeitgenössischen, transnationalen Sufi-Netzwerke der Naqshban-di-Sufitradition auf dem internationalen Markt etablieren. Gleichzeitig gilt Scheich Nazim als Sultan aller Gottesfreunde und Heilige, als "sultan al-auliya'". In welchem Verhältnis steht nach der Lehre Scheich Nazims die unsichtbare Hierarchie der Heiligen zu greifbaren politischen Hierarchien der na-tionalen Umfelder, in denen sich die Haqqaniyya etabliert hat?
Gute Englischkenntnisse und Interesse an Internetrecherchen.
14 259
PS -
Formen der Herrschaft: Zeitgenössische Monarchien im Nahen Osten
(2 SWS)(4 cr)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(21.4.) Katja Niethammer*
Im Nahen Osten finden sich Formen der Monarchie, wie sie andere Weltregionen nicht (mehr) aufweisen: Könige regieren hier direkt - zum Teil mit extensiver familiärer Beteiligung. Allerdings durchlaufen die nahöstlichen Monarchien seit den 90er Jahren Reformprozesse, die verschiedenste Foren politischer Partizipation eröffnen. Im Proseminar sollen unterschiedliche Monarchiemodelle (z.B. Saudi-Arabien, Marokko, Jordanien, Bahrain) exemplarisch verglichen und hinsichtlich ihrer Herrschaftslegitimation und -form sowie ihres institutionellen Aufbaus untersucht werden. Zudem soll gefragt werden, wo Verfassungs- oder institutionelle Reformen als Schritte zur Demokratisierung gewertet, wo als hauptsächlich systemstabilisierend angesehen werden können.
Das Proseminar richtet sich in erster Linie an Studienanfänger.

Sprachkurse

(14 311)
SK -
Arabisch I
(8 SWS)
(nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie);
Mo, 12.00-14.00 - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, Hs D
Di und Mi, 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 32/10
Fr, 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/123

(13.4.) Mohammad Wannous
14 262
SK -
Arabisch II
(8 SWS)(12 cr)
(nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/10
(13.4.) Wolf-Dietrich Fromm
Voraussetzung: Grundkurs Arabisch I oder Einstufungstest nach persönlicher Anmeldung
(14 313)
SK -
Arabisch III
(8 SWS)
(nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie),
Mo 14.00-16.00 - Sem. f. Klass. Philologie, Ehrenbergstr. 35, Hs A
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/123
Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 32/10
Fr 14.00-16.00 - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, Hs D

(13.4.) Mohammad Wannous
14 263
SK -
Arabisch IV
(6 SWS)(9 cr)
(nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
Mo, Di, Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/ 201
(13.4.) Wolf-Dietrich Fromm
Voraussetzung: Grundkurse Arabisch I-III oder Einstufungstest.
14 264
SK -
Arabisch IV Zusatzkurs (Konversation und Sprache der Medien)
(2 SWS)(4 cr)
(Nur für Teilnehmer des Arabisch IV-Kurses!)
Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/201
(14.4.) Wolf-Dietrich Fromm
Unter Verwendung aktueller TV-Sendungen und Artikel arabischer Zeitungen bietet der Kurs eine Einführung vor allem in die Sprache der politischen Nachrichten, Talks, Berichte und Dokumentationen. Mit Kurzreferaten und deren Diskussion soll die Konversationsfähigkeit zu fachrelevanten Themen weiter entwickelt werden.
Voraussetzung: Grundkurs Arabisch III
Der Kurs ist für die Teilnehmer an ARABISCH IV konzipiert. Andere Interessenten werden um persönliche Voranmeldung gebeten (beschränkte Teilnehmerzahl!).
14 265
SK -
Türkisch I
(Nur für Studierende der FU!)

(4 SWS)(6 cr)
Mo, 14:00-16:00, Altensteinstr. 40, SR I (R. 010)
Mi, 16:00-18:00, Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 25/112

(14.4.) Elif Dilmaç
14 266
SK -
Türkisch II
(4 SWS)(6 cr)
Mo 16.00-18.00 und Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum I
(14.4.) Elif Dilmaç
14 267
SK -
Türkisch III
(4 SWS)(6 cr)
Mo, Mi 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum II
(14.4.) Elif Dilmaç
14 268
SK -
Türkische Lektüre für Fortgeschrittene
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum II
(15.4.) Elif Dilmaç
Der Lektürekurs richtet sich in erster Linie an bereits fortgeschrittene Studierende, die mit der Grammatik des Türkischen vertraut sind. Es handelt sich um einen mündlichen Übersetzungskurs, der von Studierenden der Islamwissenschaft als Prüfungsvorbereitung genutzt werden kann, da der Schwierigkeitsgrad der Lektüre dem Niveau der Prüfungsanforderungen der MA-Abschlußprüfung entspricht. Neben dem Ausbau des Vokabulars soll das „spontane“ Übersetzen, d.h. das schnelle Erfassen der Satzstruktur geübt werden. Dieser Kurs kann mehrmals belegt werden, da die Lektüre sich jedes Semester ändert (s. Aushang zu Beginn des Semesters). Muttersprachler, die ihren türkischen Wortschatz erweitern und Studierende aus der Türkei, die den Gebrauch des Deutschen üben möchten, sind ebenfalls willkommen. Es handelt sich um ein fakultatives Angebot; ein benoteter Schein kann nicht er-worben werden. Regelmäßige Teilnahme ist erwünscht.
14 269
SK -
Türkisch: Arbeit am Text
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum II
(15.4.) Elif Dilmaç
Dieser Kurs richtet sich an Studierende nach Abschluss Türkisch III (Islamwissenschaft) bzw. Türkisch II (Turkologie). Anhand authentischer Texte soll ein Einblick in verschiedene Textgattungen gewährt werden – Zeitungslektüre, Prosa, Lyrik, aber auch Artikel aus Zeitschriften und Lexika sowie Textgattungen wie Verpackungsaufschriften, Geschäftsbriefe u.ä. Im Vordergrund steht das Leseverständnis, die Übung des schriftlichen Ausdrucks sowie die Erarbeitung noch unbekannter Grammatik. „Arbeit am Text“ kann mehrmals besucht werden, da sich die ausgewählten Texte nicht wiederholen. Auch Muttersprachler, die ihren schriftlichen Ausdruck im Türkischen üben wollen, sind willkommen. Es handelt sich um ein fakultatives Angebot; ein benoteter Schein kann nicht erworben werden. Regelmäßige Mitarbeit ist erwünscht.
(14 305)
SK -
Arabisch II für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 210
(14.4.) Douraid Rahhal*

Hauptstudium

14 275
HS -
Händler und Gelehrte am Indischen Ozean
Achtung! Die erste Veranstaltung findet ausnahmsweise am Dienstag, den 13.4., 12.00 Uhr - Altensteinstr. 40, Seminarraum III statt. Die Veranstaltung am 19.4. fällt dafür aus.

(2 SWS)(16/20 cr)
Mo 9.30-11.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(19.4.) Ulrike Freitag
Das Hauptseminar wird die islamischen Netzwerke betrachten, die die Randregionen des Indischen Ozeans verbanden und diese Region lange Zeit zu einem "islamischen Meer" machten. Nach einem kurzen historischen Überblick werden einzelne Gruppen sowie die Organisation der Kontakte in den Blick genommen. Zentrale Institutionen, wie beispielsweise die Rolle der Hajj oder Kontinente übergreifende Sufiorden werden ebenso thematisiert wie die Veränderungen, welche die koloniale Expansion insbesondere des 19. Jahrhunderts auslösten. Voraussetzung ist ein Interesse an historischen Zusammenhängen, die über den Nahen Osten hinausweisen, und die Bereitschaft zur weitreichenden Einarbeitung in nichtnahöstliche islamische Kontexte. Das Seminar steht auch fortgeschrittenen Grundstudiumsstudierenden und Studierenden insbesondere der Geschichte offen.
14 276
HS -
Achtung! Änderung des Beginns
Die Argumentationstechniken der Mutakallimun

(2 SWS)(16/20 cr)
Mi 8.30-10.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(5.5.) Sabine Schmidtke
Anhand theoretischer Texte (bes. Abu Ja’qub al-Qirqisani (4./10. Jh.)) sollen die Argumentationstechniken der Kalam-Theologen erarbeitet werden.
Voraussetzungen: Gute Arabischkenntnisse.
14 277
HS -
Achtung! Änderung des Beginns
Kritik und Selbstkritik: Die Abkehr der Jama’a Islamiyya von der Gewalt

(1 SWS)(16/20 cr)
14-tägl. Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(22.4.) Gudrun Krämer
In den 1980er Jahren begannen einzelne islamistische Theoretiker und Aktivisten, sich kritisch mit den Prämissen des eigenen Denkens und Handelns auseinanderzusetzen. Die Gewaltverzichtserklärung der ägyptischen Jama’a Islamiyya bedeutete 2002 einen vorläufigen Höhepunkt der selbstkritisch-revisionistischen Tendenz innerhalb des militanten Islamismus. Sie soll in dem Hauptseminar kritisch analysiert werden.
Voraussetz.: gute Arabischkenntnisse
14 278
HS -
Achtung! Änderung des Beginns
Grenzüberschreitungen: Konversion im Islam

(2 SWS)(16/20 cr)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(20.4.) Gudrun Krämer,
Sabine Schmidtke
Konstruktion, Absicherung und Überschreitung religiöser Grenzen zwischen verschiedenen Religionen, aber innerhalb der eigenen Religion, stellen, zumal in der Verknüpfung mit spezifisch sozialwissenschaftlichen Fragestellungen, einen wichtigen Bereich islamischer Gesellschaftsgeschichte dar. Anhand ausgewählter Fallbeispiele soll den Fragen nach Anlässen, Auslösern oder Ursachen solcher Konversionen (intellektuell, gesellschaftlich, persönlich – vielfach werden z.B. Disputationen bzw. Begegnungen genannt), nach Verlauf und Dauer des Aktes (etwa punktuelles Ereignis versus lebenslange Wanderung auf dem Pfad geistiger Suche), seiner theologisch-rechtlichen Bewertung (Thema takfir und tafsiq) und besonders nach der gesellschaftlichen Relevanz und Breitenwirkung dieser Art der Grenzüberschreitung unter sorgfältiger Berücksichtigung der teils komplizierten Quellenlage nachgegangen werden.
14 279
HS -
Marginalität im islamischen Mittelalter
(2 SWS)(16/20 cr)
Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Hörsaal
(14.4.) Axel Havemann*
Politische, religiöse und soziale Marginalität im islamischen Orient ist ein bisher relativ wenig erforschtes Thema. In dem Hauptseminar sollen verschiedene Typen von gesellschaftlichen Randgruppen in ihrem jeweiligen historischen Kontext erörtert werden. Zentrale Fragen sind dabei die Ursachen und Motive für die Marginalisierung und/oder Kriminalisierung solcher Gruppen, deren religi-ös-rechtliche und politische Bewertung und Behandlung sowie deren Reaktionen auf die vorgegebenen gesellschaftlichen Normen. Die Beispiele stammen aus dem islamischen Spätmittelalter (ca. 12. bis 15. Jh.). Als Textgrundlage dienen historische und (volks-)literarische Quellen in arabischer Sprache.
Voraussetzung: Gute Arabischkenntnisse; Vertrautheit mit sozial- und kulturhist. Fragestellungen.
Scheinerwerb: unbenotet oder benotet möglich.
14 280
Ü -
al-'arabiyya al-'amaliyya
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum I
(16.4.) Andrée Bichara*
al-'arabiyya al-'amaliyya (Practical Arabic): A topically oriented course, concentrating on vocabulary acquisition and the use of the language tools acquired during the Basic Arabic Programme for comprehension and language production.
14 283
C -
Achtung! Änderung des Beginns
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en (Moderne)

(2 SWS)(4 cr)
Di 18.00-20.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(20.4.) Gudrun Krämer
14 284
C -
Achtung! Änderung des Beginns
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en (Klassik)

(2 SWS)(4 cr)
(20.4.) Sabine Schmidtke
Die erste Veranstaltung findet am Dienstag, 18.00 Uhr, im Seminarraum II statt.
14 281
HS -
Achtung! Änderung des Beginns
Shari’a, Staat und Zivilgesellschaft: Neue Entwicklungen des Ehe- und Familienrechts in Ägypten und Marokko

(2 SWS)(16 cr)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III
(26.4.) Bettina Dennerlein*
Das umstrittene ägyptische Gesetz Nummer 1 aus dem Jahr 2000, das die Eheauflösung auf Antrag der Frau erleichtert, und die vielbeachtete Ankündigung grundlegender Änderungen der ‘Mudawwana’ im Interesse von Frauen durch den marokkanischen König im Oktober 2003 unterstreichen einmal mehr die anhaltende gesellschaftspolitische Relevanz des Ehe- und Familienrechts in der arabisch-islamischen Welt. In dem Seminar sollen aktuelle Entwicklungen dieses Rechtsbereichs in Ägypten und Marokko in ihrer sozio-kulturellen, politischen und rechtlichen Dimension untersucht werden.
Voraussetzungen: Englisch, Arabisch, Französisch (Lesekenntnisse)
14 282
Ü -
Übersetzung islamwissenschaftlicher Texte
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum II
(13.4.) Albert Waldmann*
Anhand von modernen authentischen islamwissenschaftlichen Texten dient der Kurs der Erhaltung und Entwicklung der arabischsprachigen Lese- und Übersetzungskompetenz.

Arabistik

Grundstudium

14 310
Ü -
Form und Funktion der „adab“-Prosaliteratur in der abbasidischen Kultur des 9. Jahrhunderts
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Seminarraum
(19.4.) Gottfried Müller
Mit dem Aufkommen der islamischen Stadtkultur, insbesondere in der Abbasidenzeit (750-1258), wird "adab" = "Bildung" bzw. "Gebildetsein" i. allg. zu einem zentralen Begriff der mittelalterlichen arabisch-islamischen Kultur. "Adab" bedeutet nunmehr 1. die gute Erziehung, die Höflichkeit und die guten Umgangsformen des Städters im Gegensatz zur ungeschliffenen, groben Lebensart der Beduinen und Bauern und 2. die allgemeine (weltliche) Bildung (=Kenntnis der Dichtung, Grammatik, Rhetorik, Metrik, Lexikographie, der Sprichwörter, der Sagen und der geschichtlichen Überlieferung sowohl der arabischen wie der nichtarabischen Vergangenheit), die jedoch nicht der (religiösen) Gelehrsamkeit, dem gelehrten Fachwissen von Theologen, Juristen und Hadith-Gelehrten gleichkam. Aus dem Begriffsinhalt des "adab" der mittelalterlichen arabischen Kultur leitete sich im 9./10. Jahrhundert ein bedeutender Zweig der arabischen Literatur, die sog. "adab-Prosaliteratur", ab. Ihr Ideal und Bildungsziel bestand in der erbauenden Unterhaltung durch ein möglichst breites geistreich aufgearbeitetes Wissen.
Neben der Darstellung dieser Entwicklung wird sich die Lehrveranstaltung mit Leben und Werk von zwei namhaften Vertretern dieser Literaturgattung aus dem 9. Jahrhundert beschäftigen: al-Ğâhiz (gest. 868) und al-Mubarrad (gest. 898).
14 300
Ü -
Einführung in die arabische Geschichte I - Die Zeit des Propheten
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 27/14
(15.4.) Klaus Klier
Die Prophetenbiographie ist das Kernstück der arabischen
Geschichte. Kein Bereich der Orientalistik kommt ohne Rückgriffe auf die Ereignisse dieser Zeit aus.
Schwerpunkte des Semesters werden sein:
1- Einbettung der frühislamischen Geschichte in die Regionalgeschichte;
2- die Beziehung zwischen Koran und Biographie des Propheten;
3- die Entwicklung der Gemeindestrukturen als Vorbilder für spätere
Staatlichkeit;
4- Vorstellung wichtiger Quellen.

Grund- und Hauptstudium

14 302
Ü -
Die Prophetenbiographie des Ibn Ishaq
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, 14195 Berlin; kl. Übungsraum
(19.4.) Michael Marx
Die Prophetenbiographie (as-sîra an-nabawiyya) des Ibn Ishâq (gest. 767), die nur in der Überlieferung von Ibn Hishâm (gest. 833) erhalten ist, stellt das früheste (erhaltene) ausgearbeitete Portraits Muhammads dar. Für die Entwicklung der Koranexegese ist die Sîra von zentraler Bedeutung, da z.B. die Chronologie der koranischen Offenbarungen mit Szenen aus der Biographie des islamischen Propheten verknüpft werden. Die Biographie der Gründerfigur ist durch ihre narrative Form zugleich als literarische Selbstdarstellung der islamischen Gemeindebildung anzusehen.
Die Übung richtet sich an Studierende in Grund- und Hauptstudium, die bereit sind, sich in arabische Texte einzuarbeiten. Zum Erwerb eines Leistungsnachweis ist die Anfertigung einer Hausarbeit Voraussetzung.
Literatur: Art. "Sira" (W. Raven) in: EI 2, Bd. IX: 660b ff.; Art. "Ibn Ishak" (J.M.B. Jones) in: EI 2, Bd. III: 820b ff.; Johann Fück, Muhammad ibn Ishaq, Frankfurt a.M. 1925; A. Guillaume, The life of Muhammad [= engl. Übers. der Sîra], London 1955; J. Horovitz: "The earliest biographies of the prophet and their authors", Islamic Cultures 1928, S. 169-180; G. Schoeler, Charakter und Authentie der muslimischen Überlieferung über das Leben Mohammeds, Berlin 1996; John Wansbrough, The sectarian milieu: content and composition of Islamic salvation history, London 1978.
14 303
Ü -
Arabistik und Gender studies
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; kl. Übungsraum
(20.4.) Barbara Winckler
Die Arabistik hat sich in den vergangenen Jahren - wenn auch mit einiger Verspätung - Ansätzen aus dem Bereich der gender studies geöffnet. Dabei geht es nicht mehr nur um die Betrachtung von 'Frauenliteratur', sondern insbesondere um innovative Analysen, die die (moderne wie auch klassische) Literatur etwa auf Um-Schreibungen, das Infragestellen überkommener Geschlechterkonzeptionen (weiblichen wie auch männlichen) und das darin inhärente subversive Potential hin untersuchen.
In der Übung sollen sowohl Ansätze der gender studies im allgemeinen wie auch Arbeiten aus der Arabistik (etwa von Fadwa Malti-Douglas, Leila Ahmed u.a.) gemeinsam (!) diskutiert werden. Vorraussetzung für die Teilnahme ist daher die Bereitschaft für intensive Beschäftigung mit den (meist englischsprachigen) Texten.
Literatur: Fadwa Malti-Douglas: Woman's Body, Woman's Word. Gender and Discourse in Arabo-Islamic Writing, Princeton 1991. Mai Ghoussoub/ Emma Sinclair-Webb (Hg.): Imagined Masculinities. Male Identity and Culture in the Modern Middle East, London 2000.
14 308
Ü -
Einführung in die klassische Koranexegese
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34; kl. Übungsraum
(20.4.) Dirk Hartwig
Anhand ausgewählter Texte soll in die Koranexegese (arab. Tafsir) eingeführt werden. Diese Form der hermeneutischen Auseinandersetzung mit dem Korantext vermag nicht nur die "Lücken" der koranischen Erzählung zu schliessen, sondern gibt auch Aufschluss über die Quellen, mithilfe derer man sich an den Text genährt hat. Es soll ggf. nach jüdischen (und christlichen)Traditionen gefragt werden, die für die Aufbereitung islamischer Kernthemen von Bedeutung waren. Es werden vorgestellt: at-Tabari (gest. 923), az-Zamahsari (gest. 1144), al-Baidawi (gest. 1286) und al-Mahalli (gest. 1459)/ as-Suyuti (gest. 1505).
Regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung sowie arabische Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt. Kenntnisse der jüdischen Tradition und der hebräischen Sprache wären von Vorteil, sind aber nicht Bedingung.
Literatur: I. Goldziher: Die Richtungen der islamischen Koranauslegung. Leiden 1920 (Neudruck 1952); Th. Nöldeke/ F. Schwally: Geschichte des Qorans, vol. II, Leipzig 1919 (Neudruck Hildesheim 1961), pp. 156-184; A. Rippin: "Tafsir", in EI (2.), vol.X (2000), pp. 83-88; I. Poonawala: "Ta´wil", in: EI (2.), vol. X, pp. 390-392.
14 309
Ü -
Syntax des Modernen Hocharabisch
(1 SWS)
14-tägl. Di 18.00-19.30 - Seminarraum
(20.4.) Dieter Blohm
Die Lehrveranstaltung zur arabischen Syntax baut auf den im Grundkurs Arabisch vermittelten Kenntnissen in arabischer Morphologie und Syntax auf. In ihr werden häufig vorkommende, für Übersetzen, Konversation und Hör- und Leseverstehen relevante Erscheinungen Wort- und Satzsyntax der arabischen Schriftsprache behandelt. Auf synonyme Konstruktionen wird im jeweiligen Zusammenhang verwiesen. Zur Vermittlung und Vertiefung der Kenntnisse in arabischer Syntax werden Analysen von Texten unterschiedlicher Gattungen vorgenommen und Übungen zur weiteren Automatisierung der sprachlichen Fertigkeiten angeboten.
14 304
V -
Höhepunkte arabisch-islamischer Wissenschaft im Mittelalter
(1 SWS)
14-tägl. Mi 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; Seminarraum
(21.4.) Gotthard Strohmaier
Die Vorlesung behandelt in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld die Biographien und herausragenden Leistungen des Philologen und Übersetzers Hunain ibn Ishaq (808-873), des Arztes und Ketzers ar-Razi (um 825 - 925), des Philosophen und Arztes Ibn Sina (vor 980 - 1037), des Universalgelehrten al-Biruni (973-1048), des Experimentalphysikers Ibn al-Haitham (um 965 - 1039), des Philosophen Ibn Ruschd (1126-1198) und des Geschichtsphilosophen Ibn Khaldun (1332-1382). Hervorgehoben wird dabei deren große Ehrfurcht vor den griechischen Autoritäten, die nicht als europäische begriffen wurden,die vereinzelten Ansätze, über sie hinauszukommen, und schließlich die Frage, warum es bei diesen Ansätzen blieb.
14 312
Ü -
Lektüre und Interpretation arabischer Texte
(1 SWS)
14-tägl. Mi 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34; kl. Übungsraum
(21.4.) Gotthard Strohmaier
Gelesen werden Texte zu: "Hunain ibn Ishaq:Philologische Prizipien eines Übersetzers", "ar-Razi: Vorsichtige Zweifel an Galen", "Ibn al-Haitham: Autobiographische Notizen eines Physikers", "Ibn Khaldun: Zivilisation und Barbarei".
14 301
Ü -
Literatur und Geschichte im Libanon
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, 14195 Berlin; Seminarraum
(29.4.) Andreas Pflitsch
Die Literatur ist bei der Selbstdefinition von Gesellschaften von zentraler Bedeutung. Die eigene Geschichte wird durch Geschichten oft erst plausibel gemacht und mit Sinn versehen. Anhand seiner Literatur soll die Geschichte des modernen Libanon vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart beleuchtet werden. Dabei soll besonders gefragt werden, wie libanesische Autoren die Geschichte des Landes literarisch verarbeiteten, ob – und wenn ja wie – eine kollektive libanesische Identität in den Texten zum Ausdruck kommt und wie bedeutende Ereignisse (z.B. Schaffung des Grand Liban 1920, Unabhängigkeit 1943, Staatskrise 1958, Bürgerkrieg 1975-90) von den Zeitgenossen wie auch von späteren Autoren dargestellt wurden.
Vorbereitende Lektüre: Axel Havemann, Geschichte und Geschichtsschreibung im Libanon des 19. und 20. Jahrhunderts. Formen und Funktionen des historischen Selbstverständnisses, Beirut, Würzburg, 2002.
14 307
Ü -
Lektüre- und Übersetzungskurs moderner arabischer Literatur
(1 SWS)
14-tägl. Fr 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; kl. Übungsraum
(23.4.) Angelika Rahmer
Diese Übung richtet sich speziell an Studierende, die die Arabisch-Sprachkurse absolviert haben und über erste Leserfahrungen verfügen.
14 314
Ü -
Achtung! NEU
Orientalismus in der Moderne

(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; Großer Seminarraum
(15.4.) Matthias S. Klein
Kaum ein Thema bringt die Wogen der sich mit westasiatischen (oft auch "nahöstlich" genannten) Kulturen, Literaturen, Religionen, Gesellschaften, Wirtschaft und Politik befassenden Wissenschaften so in Aufruhr, wie das des "Orientalismus". Dabei ist es erstaunlich, wie wenig sich viele der "Betroffenen", und besonders die Studierenden der relevanten Fächer, wirklich in dieser Thematik auskennen. Dem soll dieser Kurs Abhilfe leisten. Nach einer (auch kritischen) Betrachtung von Edward Said's bahnbrechender Schrift (Orientalism, 1979) werden wir, beginnend mit einschlägigen Werken der "üblichen Verdächtigen" (Bernard Lewis, Peter Scholl-Latour, et.al.), uns mit dem Phänomen des Orientalismus als einer Variante der essentialistischen Wahrnehmung der Welt beschäftigen, ihre Entstehung, Entwicklung, und gegenwärtige Ausprägung erforschen und uns auch darüber Gedanken machen, ob es zum Phänomen des "westlichen" Orientalismus auch einen "orientalischen" Gegen-Essentialismus, wie etwa einen "Okzidentalismus", gibt, wie dieser aussehen könnte, und ob er in den "orientalischen" Kulturen eine ähnliche Rolle spielen könnte wie der Orientalismus hierzulande.
Dieser Kurs richtet sich nicht nur an Studierende der Wissenschaftlichen Einrichtung "Ostasien und Vorderer Orient", sondern an alle Studierende, die sich für dieses Thema (das ja auf der abstrakten Ebene genauso auf Süd-, Ost- und Südostasien-, wie auch Afrika und Lateinamerikawissenschaften zutrifft) interessieren. Sprachvoraussetzungen gibt es keine. Englisch- und/oder Französischkenntnisse sind natürlich immer von Vorteil. Das gleiche gilt für westasiatische Sprachen.
In dieser Übung können "Scheine" sowohl für das Grund- als auch das Hauptstudium erworben werden. Anforderungen für den Erwerb eines benoteten Scheines sind die regelmäßige und aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung sowie die Anfertigung und termingerechte Abgabe einer Hausarbeit.

Hauptstudium

14 306
HS -
Die klassische Qaside – Transformation einer Gattung
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34; Seminarraum
(22.4.) Renate Jacobi
Die Qaside ist die wichtigste Gattung der klassischen arabischen Dichtung. Von ihren Anfängen in vorislamischer Zeit bis zur Epoche der frühen Abbasiden im 9. Jahrhundert hat sie mehrere Transformationen erfahren, die in Zusammenhang mit ihrer veränderten sozialen Funktion und der wechselnden Rolle des Dichters stehen. Das Seminar hat zum Ziel, den Strukturwandel der Gattung an ausgewählten Texten zu untersuchen und ihn in Verbindung mit den politischen und sozialen Bedingungen der jeweiligen Epoche zu interpretieren.

Sprachkurse

14 305
SK -
Arabisch II für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 210
(14.4.) Douraid Rahhal*
14 311
SK -
Arabisch I
(8 SWS)
(nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie);
Mo, 12.00-14.00 - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, Hs D
Di und Mi, 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 32/10
Fr, 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/123

(13.4.) Mohammad Wannous
(14 262)
SK -
Arabisch II
(8 SWS)(12 cr)
(nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
Mo, Di, Mi, Do 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/10
(13.4.) Wolf-Dietrich Fromm
Voraussetzung: Grundkurs Arabisch I oder Einstufungstest nach persönlicher Anmeldung
14 313
SK -
Arabisch III
(8 SWS)
(nur für Studierende der Arabistik, Islamwiss., Iranistik, Semitistik und Turkologie),
Mo 14.00-16.00 - Sem. f. Klass. Philologie, Ehrenbergstr. 35, Hs A
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, KL 32/123
Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45, J 32/10
Fr 14.00-16.00 - Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, Hs D

(13.4.) Mohammad Wannous
(14 263)
SK -
Arabisch IV
(6 SWS)(9 cr)
(nur für Studierende der Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik)
Mo, Di, Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/ 201
(13.4.) Wolf-Dietrich Fromm
Voraussetzung: Grundkurse Arabisch I-III oder Einstufungstest.
(14 264)
SK -
Arabisch IV Zusatzkurs (Konversation und Sprache der Medien)
(2 SWS)(4 cr)
(Nur für Teilnehmer des Arabisch IV-Kurses!)
Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/201
(14.4.) Wolf-Dietrich Fromm
Unter Verwendung aktueller TV-Sendungen und Artikel arabischer Zeitungen bietet der Kurs eine Einführung vor allem in die Sprache der politischen Nachrichten, Talks, Berichte und Dokumentationen. Mit Kurzreferaten und deren Diskussion soll die Konversationsfähigkeit zu fachrelevanten Themen weiter entwickelt werden.
Voraussetzung: Grundkurs Arabisch III
Der Kurs ist für die Teilnehmer an ARABISCH IV konzipiert. Andere Interessenten werden um persönliche Voranmeldung gebeten (beschränkte Teilnehmerzahl!).

Semitistik

14 350
Ü -
Einführung in die Semitistik II
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(19.4.) Bogdan Burtea
Die Lehrveranstaltung setzt den gleichlautenden ersten Teil des vergangenen Semesters fort.
Folgende Sprachen werden voraussichtlich behandelt: Aramäisch, Frühnordarabisch, klassisches Arabisch, arabische Dialekte, Altsüdarabisch, Neusüdarabisch, Altäthiopisch, Tigrinisch, Amharisch, Altägyptisch, Berberisch. Es besteht die Möglichkeit, am Ende des Semesters eine Klausur zu schreiben.
14 351
HS -
Semitistisches Seminar
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(19.4.) Rainer Voigt
Das Semitistische Seminar spricht in erster Linie fortgeschrittene Studenten an, aber auch Studienanfänger sind willkommen. Im Mittelpunkt stehen Probleme der Semitistik und der Methodik dieses Faches. Andererseits sollen Überblicke über Teilgebiete der Semitistik wie auch der Semitohamitistik geboten werden und auch auf diejenigen Sprachen eingegangen werden, die nicht im Rahmen eines regulären Sprachkurses behandelt werden können.
Es wird die neuere semitistische Literatur besprochen. Das Halten von Referaten ist erwünscht.
Es sollen in diesem Semester auch die Doktoranden zu Wort kommen. Ihre Arbeiten sollen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden.

A: Aramaistik-Neuaramaistik

14 352
SK -
Syrisch-Aramäisch II
(2 SWS)
Mo, 10.00-12.00 Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(14.4.) Ulrike-Rebekka Nieten
In diesem Sprachkurs sollen verschiedene Gattungen gelesen werden wie z. B. aus dem kirchengeschichtlichen Schrifttum, den neutest. Apokryphen und liturgischen Dichtungen des ost- und westsyrischen Ritus. Syrien war das Zentrum der liturgischen Entwicklung, dort entstanden bereits im 2. Jh. die ersten christlichen Hymnen. Anhand von Tonaufnahmen werden musikalische Beispiele vorgestellt, die zur Vorbereitung auf die Besuche in die Gottesdienste der Syrisch-Orthodoxen Gemeinden dienen.
Literatur: G. Hölscher, Syrische Verskunst, Leipzig 1932.
14 353
Ü -
Übungen zur syrischen Übersetzungsliteratur
(1 SWS)
Mi 12.00-13.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(21.4.) Rainer Voigt,
Werner Portmann
Anhand ausgewählter Texte soll Charakter und Eigenart der syrischen Übersetzungsliteratur im Vergleich mit dem Griechischen erarbeitet werden. Schwerpunktmäßig werden die beiden syrischen Übersetzungen eines der wichtigsten Werke von Dionysius Areopagita behandelt.
Die Kenntnis des Griechischen ist erwünscht, aber nicht erforderlich.
Literatur: Werner Strothmann: Das Sakrament der Myron-Weihe in der Schrift De ecclesiastica hierarchia des Pseudo-Dionysios Areopagita in syrischen Übersetzungen und Kommentaren, Teil 1 (Text), 2 (Übersetzung), Wiesbaden 1978; G. Wießner: Zur Handschriftenüberlieferung der syrischen Fassung des Corpus Dionysiacum, Göttingen 1972 (NAWG I, 1972, 3.); Corpus Dionysiacum I. De divinis nominibus, ed. B.R. Suchla, Berlin - New York 1990; Corpus Dionysiacum II. De coelesti hierarchia, De ecclesiastica hierarchia, De mystica theologia, Epistolae, hrs. v. G. Heil und A.M. Ritter, Berlin - New York 1991; Pseudo-Dionysius Areopagita: Über die himmlische Hierarchie - Über die kirchliche Hierarchie, eingel., übers. … von Günter Heil, Stuttgart 1986.
14 354
Ü -
Mandäische Lektüre
(1 SWS)
Mo 9.00-10.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(19.4.) Bogdan Burtea
Es werden Texte aus der umfangreichen Literatur dieser gnostischen Religionsgemeinschaft gelesen.
Da die sog. Mandäischen Liturgien eine zentrale Rolle im Kult der Mandäer spielen, sollen ausgewählte Texte aus dieser bedeutenden Sammlung gelesen werden. (Diese Sammlung liegt in zwei Editionen vor: Mark Lidzbarski. 2.Aufl. 1971. Mandäische Liturgien. Hildesheim / New York. [Nachdruck der Ausgabe Berlin 1920] und E. S. Drower. 1959. The Canonical Prayerbook of the Mandaeans. Leiden.) Die maßgeblichen grammatischen Beschreibungen sind: Th. Nöldeke: Mandäische Grammatik, Halle (Saale) 2. Aufl.1875, Darmstadt 3. Aufl. 1964, und R. Macuch: Handbook of Classical and Modern Mandaic, Berlin 1965. Zur sachlichen Information sei der Sammelband Der Mandäismus, hrsg. v. Geo Widengren (Darmstadt 1982) empfohlen.

B: Äthiopistik

14 355
Ü -
Amharisch II
(2 SWS)
Do 8.30-10.00
(22.4.) Rainer Voigt
Dieser zweite Teil eines zweisemestrige Kurs, an den sich ein obligatorischer Lektürekurs (über 2 Semester) anschließt, wird in das Amharische, die zweitgrößte semitische Sprache (nach dem Arabischen) und die Amtssprache Äthiopiens, einführen.
Das Amharische gehört nach Schrift, Sprachstruktur und Syntax zu den schwierigeren semitischen Sprachen. Deshalb ist die Bereitschaft zu einer regelmäßigen Mitarbeit für eine erfolgreiche Teilnahme Voraussetzung. Es wird das Lehrbuch von R. Richter (Lehrbuch der amharischen Sprache, Leipzig 1987, Nachdr. Berlin: Langenscheidt) zugrunde gelegt. Die verwendeten Tabellen und Paradigmen stammen aus dem typographisch besser gestalteten Handbuch von W. Leslau (Amharic Textbook, Wiesbaden 1967).
So weit als möglich sollen kurze Abschnitte (am Anfang nicht mehr als Überschriften) aus der Zeitung Addis Zämän gelesen werden.
Es wird auch Wert auf die Übersetzung vom Deutschen ins Amharische gelegt. In jeder Stunde soll kurz auf Geschichte und Kultur des Landes eingegangen werden.
14 356
Ü -
Die Regeln des Pachomius (Altäthiopische Lektüre)
(1 SWS)
Mo 16.00-17.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(19.4.) Rainer Voigt
Das Mönchswesen in Äthiopien ist stark durch die sog. Regeln des Pachomius, des ägytischen Klostergründers (um 292 - 346), geprägt worden, welche in viele orientalische und westliche Sprachen übersetzt wurden. Die erste der drei im Äthiopischen erhaltenen Pachomiusregel wurde aus dem Griechischen (der Historia Lausiaca des Palladius) ins Altäthiopische übersetzt.
Literatur: A. Dillmann: Chrestomathia aethiopica, 2. Aufl. Berlin 1950, S. 57-69; E. König: Die Regeln des Pachomius, Theologische Studien und Kritiken, 51 (1878), S. 323-337; Schodde: The rules of Pachomius, Presbyterian Review, 6 (1885), S. 678-689; R. Basset: Les apocryphes éthiopiens VIIII, Paris 1896; C. Butler: The Lausic History of Palladius, Cambridge 1898, S. 155ff.; O. Löfgren: Zur Textkritik der äthiopischen Pachomiusregeln I, II., Le Monde oriental, 30 (1936), S. 171-186; Id.: Pakomius' etiopiska klosterregler, Kyrkohistorisk årsskrift, 48 (1948), S. 163-184.
Daneben werden neuere Arbeiten zur äthiopischen Sprach- und Literaturwissenschaft, Theologie und Landeskunde besprochen.
14 357
Ü -
Tigre
(1 SWS)
Mo 18.00-19.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(19.4.) Rainer Voigt
Das im nördlichen, westlichen und östlichen erythräischen Tiefland gesprochene Tigre ist nach Anzahl der Sprecher die viertgrößte semitische Sprache und - nach dem Amharischen - und Tigrinischen die drittgrößte äthiosemitische Sprache. Sie wurde relativ umfassend von E. Littmann, W. Leslau und S. Raz beschrieben. Es wird außerdem mit einem einheimischen Informanten gearbeitet.
Literatur: Enno Littmann: Das Verbum der Tigre-Sprache, Zeitschrift für Assyriologie 13 (1898) - 14 (1899); Wolf Leslau: Short grammar of Tigré, New Haven 1945 (auch in zwei Artikeln in Journal of the American Orien-tal Society 65 (1945) erschienen); Enno Littmann / Maria Höfner: Wörterbuch der Tigrê-Sprache, Wiesbaden 1962; Shlomo Raz: Tigre grammar and texts, Malibu 1983.

C: Hebraistik

14 358
SK -
Biblisch- und Mischna-Hebräisch II
(3 SWS)
Mo 12.00-14.00 Mi 12.00-13.00 - Altensteinstr. 34; gr. Seminarraum
(14.4.) Ulrike-Rebekka Nieten
In dieser Übung, die eine Fortsetzung der Einführung in das Biblisch- u. Mischna-Hebräische aus dem WS 03/04 ist, sollen anhand ausgewählter Texte aus dem Alten Testament (Prosa und Poesie) die Kenntnisse der Grammatik vertieft werden. Da das Mischnahebräische eine andere Sprachstufe bezüglich der Grammatik und des Wortschatzes als das Bibelhebräische aufweist, soll es ebenfalls anhand von Beispieltexten behandelt werden. Neben dem empfohlenen Lehrbuch: J. Körner, Hebräische Studiengrammatik, Leipzig 1986, werden in dieser Übung Kopien aus verschiedenen Grammatiken verteilt. Weitere Literatur: M. H. Segal, A Grammar of Mishnaic Hebrew, Oxford 1927, N.dr. 1978, M. Pérez Fernández, An Introductory Grammar of Rabbinic Hebrew, Leiden 1999. Dieser auf zwei Semester angelegte Kurs führt zum Hebraicum.
14 359
Ü -
Hebräische Lektüre: Ausgewählte Texte aus dem A. T. und der Mischna
(1 SWS)
Mi 13.00-14.00 - Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
(21.4.) Ulrike-Rebekka Nieten
Neben einigen Abschnitten aus dem "Hohen Lied" sollen verschiedene Psalmen, vor allem die der Sabbatliturgie, gelesen werden. Dabei wird auch die Frage nach Gattung, Formtypus und poetischer Struktur eine wichtige Rolle spielen. Anhand von ausgewählten Textpassagen aus unterschiedlichen Mischnatraktaten soll auch das Mittelhebräische (Mischnahebräisch), welches sich in der Grammatik und im Wortschatz, bedingt durch aram. Einfluß vom BH unterscheidet, näher eingegangen werden.
Literatur: Mowinckel, S.: The Psalms in Israel's worship, 2. vols. Oxford 1962. Rabin, C.: The Development of the Syntax of Post-Biblical Hebrew. Leiden 2000.

D: Semitische Inschriftenkunde

14 360
Ü -
West- und südsemitische Inschriften des Pergamonmuseums
(1 SWS)
Altensteinstr. 34; kl. Seminarraum
  Rainer Voigt
Mit mehreren zehntausend Inschriften stellen die altsüdarabischen (meist sabäischen) Inschriften das bedeutendste Inschriftencorpus einer semitischen Sprache dar. Das Pergamonmuseum verfügt über eine ansehnliche Sammlung von solchen Inschriften, welche ausschließlich im Magazinbereich gelagert sind. Einzelne Stücke werden jedoch zur Lesung und Begutachtung zur Verfügung gestellt. Interessierte Studenten sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Die zahlreichen Berliner altsüdarabischen Inschriften sind in den beiden Werken von J. H. Mordtmann: Himjarische Inschriften und Alterthümer in den königlichen Museen zu Berlin (Berlin 1893) und von J. H. Mordtmann / E. Mittwoch: Himjarische Inschriften in den Staatlichen Museen zu Berlin (Leipzig 1932) beschrieben. Es soll auch Anfängern die Gelegenheit geboten werden, einen Einblick in die Welt der altsüdarabischen Inschriftenkunde zu gewinnen.
Neben den altsüdarabischen sollen palmyrenische, phönizische, punische, aramäische und andere semitische Inschriften des Pergamonmuseums gelesen werden. Wenn möglich, werden die Wünsche der Teilnehmer berücksichtigt.
14 361
Ü -
Ugaritische Lektüre: Texte aus der ugaritischen Epik
(2 SWS)
n. V. Di 14.00-16.00 - Altensteinsrt. 34; kl. Seminarraum
(20.4.) Josef Tropper
Es sollen ausgewählte Texte aus dem Ba'al-Zyklus (KTU 1.1. bis 1.6) gelesen und ausgelegt werden.
Einführende Literatur: Johannes de Moor, The seasonal Pattern in the Ugaritic Myth of Ba'al, Neukirchen-Vluyn 1971; Del Olmo Lete, Mitos y leyendas de Canaan, Madrid 1981, S. 81-235; John Gibson, Canaanite Myths and Legends, Edinburgh, 2. Aufl. 1978.

Iranistik

Informationsveranstaltung für Erstsemester:
Di, 13. April 2004, 10.00 Uhr - Schwendenerstr. 17
Gegenstand der Iranistik sind Sprachen und Schriftzeugnisse,
Geschichte und Gesellschaft sowie geistige und materielle
Kultur iranischer Völker von der Antike bis zur Gegenwart.
Als philologisch-sprachwissenschaftliche Disziplin erforscht
die Iranistik über zwanzig alt-, mittel- und neuiranische
Sprachen. Als historische sowie sozial- und kulturwissen-
schaftliche Disziplin untersucht sie die rund 3000 Jahre
umfassende Geschichte, die sozialen Ordnungen, Religionen und
Literaturen iranischer Völker von den ersten Schrift-
zeugnissen bis zur Moderne. Das Forschungsfeld der Iranistik
erstreckt sich auf alle Gebiete, die historisch unter
iranischem Einfluss standen, in denen iranische Sprachen
gesprochen und geschrieben wurden und werden, und in denen
Schriftzeugnisse gefunden worden sind. Die Iranistik bietet
neben den regelmäßigen Grundkursen in neupersischer Sprach-
ausbildung und den Einführungskursen Lehrveranstaltungen in
folgenden Schwerpunkten an:
A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in
vorislamischer Zeit
B. Klassische und moderne neupersische Literatur
C. Sprachen, Geschichte, Kultur und Religionen Irans in islamischer Zeit
D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte
E. Afghanistan
Einige Lehrveranstaltungen sind nicht nach Grund- bzw.
Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen
entsprechend für beide Phasen des Studiums belegt werden.
Die Schwerpunkte können nicht immer in derselben Breite
angeboten werden. Änderungen des Veranstaltungsprogramms
werden sowohl durch Aushang im Institut als auch auf der
Homepage des Instituts unter
http://www.fu-berlin.de/iranistik bekanntgegeben.
Hinweis: Aus technischen Gründen können hier keine
diakritischen Zeichen benutzt werden, die für eine korrekte
wissenschaftliche Umschrift notwendig sind.

A. Sprachen, Geschichte, Religionen und Literaturen Irans in vorislamischer Zeit

14 400
Ü -
Altpersisch II (G)
(2 SWS)(5 cr)
Do 10.00-12.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(15.4.) Maria Macuch
Einführung in die älteste, hauptsächlich durch die Inschriften der Achämenidenkönige (6.-4. Jh. v. Chr.) bezeugte Sprachstufe des Persischen. Die Einführung in die Laut- und Formenlehre sowie Syntax des Altpersischen soll anhand eines noch unveröffentlichten didaktischen Konzeptes erfolgen. Für Teilnehmer, die im WS 03/04 Altpersisch I besucht haben.
14 401
V -
Die Geschichte der Seidenstraße (G/H)
(2 SWS)(2 cr)
14-tägl. Di 16.00-18.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(20.4.) Werner Sundermann
Von einem Abriß der politischen Geschichte Zentralasiens in der Zeit vom 2. Jh. v. Chr. bis zum 13. Jh. ausgehend wird die Seidenstraße als Ort der Begegnung, der Verbindung und Auseinandersetzung der Kulturen des Vorderen Orients, Indiens und Chinas und vielfältiger lokaler Kulturen beschrieben. Die weltgeschichtliche Einzigartigkeit dieses Geschehens wird hervorgehoben. Der große Anteil iranischer Völker und ihrer Kulturen an der Geschichte Zentralasiens vor der Ausbreitung der Turkvölker und die Geschichte der Religionen im vorislamischen Zentralasien werden ausführlich behandelt.
14 402
Ü -
Einführung in das Parthische (G/H)
(2 SWS)(5 cr)
Mo 16.00-18.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(19.4.) Iris Colditz*
Das zu den mitteliranischen Sprachen gehörende Parthisch ist in Wirtschafts- und Rechtsdokumenten, Münzen und Inschriften aus arsakidischer und sasanidischer Zeit (1. Jh. v. Chr. bis ca. 4. Jh. n. Chr.) sowie in den Textzeugnissen der Religionsgemeinschaft der Manichäer (3. bis 11. Jh. n. Chr.) belegt. Gerade die manichäisch-parthischen Texte haben eine herausragende Bedeutung für die Erforschung des Parthischen. Die Übung führt in Geschichte, Quellen, Phonembestand, Morphologie und Syntax des Parthischen ein. Durch Lektüreproben manichäisch-parthischer Quellen sollen die Besonderheiten des Parthischen gegenüber dem Mittelpersischen herausgearbeitet werden, eine Interpretation des Inhalts führt in den spezifischen Gebrauch des Parthischen als Kirchensprache der Manichäer ein. Voraussetzung: Kenntnisse des Mittelpersischen oder Neupersischen. Einführende Literatur: Sundermann, W., Parthisch, in: Compendium Linguarum Iranicarum, hrsg. v. R. Schmitt, R., Wiesbaden 1989, S. 114-137.
14 403
Ü -
Achtung! Terminänderung
Mittelpersische Textlektüre (H)

(2 SWS)(5 cr)
Do 12.00-14.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(22.4.) Götz König*
Im Seminar sollen ausgewählte Passagen verschiedener Pahlavitexte gelesen werden, die sich um das Thema der ahremanischen Schöpfungsweise zentrieren. Die Lektüre wird begleitet von einer Einführung in das zur Edition von Pahlavitexten benötigte Rüstzeug (Hilfsmittel und Arbeitsweise) sowie in die Werke, denen die gelesenen Passagen entstammen.
Voraussetzung: Kenntnisse des Mittelpersischen.
14 404
Ü -
Einführung in das Avestische (G/H)
(2 SWS)(5 cr)
s. Aushang
Schwendener Str. 17; Seminarraum
  Götz König*
Das Seminar bietet eine Einführung in die Laut- und Formenlehre der jungavestischen Sprache. Gelesen werden soll das 19. Yasna, ein Text, der einen inneravestischen Kommentar zu dem heiligsten Gebet der Zoroastrier, dem altavestischen Ahuna-Vairiia, darstellt. Kenntnisse des Mittelpersischen wären im Hinblick auf eine parallele Lesung der Pahlaviübersetzung des Textes - wünschenswert, sind aber keine Voraussetzung.

B. Klassische und moderne neupersische Literatur

14 405
V -
Einführung in die klassische persische Literatur (G/H) Forts. vom WS 03/04
(2 SWS)(2 cr)
Di 10.00-12.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(20.4.) Maria Macuch
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte der neupersischen "klassischen" Literatur, die nach der islamischen Eroberung Irans (7.Jh.) mit der Annahme der arabischen Schrift einsetzt. Nach einer allgemeinen Einführung in die Besonderheiten der neupersischen Dichtung und Prosa sowie der Periodisierung nach stilistischen Gesichtspunkten sollen die verschiedenen Literaturgattungen und ihre wichtigsten Protagonisten in Augenschein genommen werden. Das Hauptgewicht wird auf einer Darstellung der wesentlichen Merkmale und Stilmittel der historischen Epik, der mystischen und didaktischen Poesie sowie der erzählenden Prosa liegen. In der entsprechenden Übung sollen hierzu passende Texte auszugsweise im Original gelesen werden. Für die Teilnahme an der Vorlesung sind Vorkenntnisse nicht erforderlich.
14 406
Ü -
Quellenlektüre zur Einführung in die klassische persische Literatur (H) Forts. vom WS 03/04
(2 SWS)(6 cr)
Di 14.00-16.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(20.4.) Maria Macuch
Zu den in der Vorlesung erörterten Stilepochen und Literaturgattungen sollen jeweils exemplarisch passende Texte der wichtigsten Autoren gelesen werden.
Voraussetzung: gute Persischkenntnisse.
14 407
PS/HS -
Dichterinnen der klassischen Periode: Rabi'a (11. Jh.), Mahsati (12.Jht) (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)
Mi 12.00-14.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(14.4.) Farifteh Tavakoli
Die Lebensumstände dieser Dichterinnen liegen im Dunkel. Ihre Gedichte sind verstreut überliefert, dennoch wurden ihre Verse von Dichtergenossen rezipiert, wurden Legenden über Ihr Leben zur Quelle dichterischer Inspiration. Im Seminar werden vor allem die vorwiegend der 'Mahsati' zugeschriebenen Gedichte gelesen und interpretiert. Ihr Sujet ist u. a. die Liebe, homo- und heterosexueller Art und die Liebesklage. Wir möchten herausfinden, ob es in der Erfahrung des Poetischen dieser Gedichte ein spezifisch Weibliches gibt.
Voraussetzung: Persischkenntnisse.
14 408
PS/HS -
Die moderne persische Autorin Simin Behbahani (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)
Di 12.00-14.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(20.4.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Die ersten Gedichte Simin Behbahanis (1927-), eine der bekanntesten iranischen Lyrikerinnen, behandeln das Thema Liebe aus weiblicher Sicht. Sie hat auch Erzählungen und Kurzgeschichten geschrieben und deckt mit ihrer Literatur die gesellschaftliche Realität auf. Für die Zivilcourage, mit der sie sich für Menschenrechte, Freiheit sowie die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt, erhielt sie 1999 die Carl-von-Ossietzky-Medaille. In diesem Seminar befassen wir uns vorrangig mit dem postrevolutionären Werk, das stärker als zuvor die Situation der Frauen und das Geschlechterverhältnis thematisiert.

C. Sprachen, Geschichte, Kultur und Religionen Irans in islamischer Zeit

14 409
PS/HS -
Das neue iranische Kino (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Blockseminar, die Termine werden bei der Vorbesprechung am Donnerstag, den 15.4.04, um 12.00 Uhr bekannt gegeben.
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)

Do 12.00-14.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(15.4.) Maryam Mameghanian-Prenzlow
Der zeitgenössische iranische Film wird von Kritikern für seine poetische und einfache Schönheit hochgelobt. Seine Wurzeln sind in dem vorrevolutionären iranischen Film und in den kulturellen Traditionen Irans zu finden. In diesem Seminar sollen iranische Filme unter Berücksichtigung des sozialen, kulturellen und politischen Kontexts analysiert werden. Die politische und soziale Kritik in iranischen Filmen sowie die Darstellung von Frauen und Kindern werden unter anderem Gegenstand der Untersuchung sein.
14 410
Ü -
Zaza II: Morphologie und Syntax (G/H)
(2 SWS)(3 cr)
Mo 12.00-14.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(19.4.) Feryad Omar

D. Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte

14 411
Ü -
Zentralkurdisch (Sorani) II: Morphologie und Syntax (G)
(3 SWS)(4,5 cr)
Mo 10.00-12.15 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(19.4.) Feryad Omar
14 412
Ü -
Textorientiertes Seminar: Moderne kurdische Literatur (Sorani, Kurmanci) (G/H)
(2 SWS)(6 cr)
Mo 14.00-16.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(19.4.) Feryad Omar
14 413
PS/HS -
Die Geschichte der Befreiungsorganisation der Kurden in der Türkei (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)
Fr 10.00-12.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(16.4.) Feryad Omar
14 414
Ü -
Nordkurdisch (Kurmanci) III: Morphologie und Syntax (G)
(3 SWS)(4,5 cr)
Fr 12.00-14.15 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(16.4.) Feryad Omar

E. Afghanistan

14 415
PS/HS -
Projektkurs Afghanistan (Forts.) (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)
Mi 8.30-10.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(14.4.) Michael Pohly
Teilnahmebedingungen sind umfangreiche Kenntnisse über und längere Beschäftigung mit Afghanistan. Es sollen konkrete Projekte, deren Antragsgestaltung und evtl. deren Durchführung besprochen und geplant werden.
14 416
PS/HS -
Oppositionelle Bewegungen in Afghanistan und Iran (G/H)
(2 SWS)(6/10 cr)
Diese LV gilt für Studierende im Grundstudium als PS (6 cr), für Studierende im Hauptstudium als HS (10 cr)
Mi 10.00-12.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(14.4.) Michael Pohly
Dieser Kurs setzt Kenntnisse der jüngsten Geschichte Afghanistans und Irans voraus. Es werden einmal die Entwicklungen der Verfassungsbewegungen in beiden Ländern nachgezeichnet und zum anderen die jüngste Bewegung hin zu einer demokratischen/pluralistischen Bewegung. Augenmerk wird dabei auf die regionale, globale und strategische Dimension gelegt, die eine nachhaltige Entwicklung massiv beeinflusst hat. Inwieweit die Entwicklung nach dem 11. September neue Perspektiven oder zusätzliche Kriegsschauplätze eröffnet hat, wird Gegenstand des Seminars sein.
14 417
V -
Die Literaturen Afghanistans (G/H)
(2 SWS)(2 cr)
s. A. - Schwendener Str. 17; Seminarraum
  Manfred Lorenz*
Die Vorlesung umfasst die Literatur in Dari/Persisch ab dem 16. Jahrhundert sowie in Pashto von ihren Anfängen an. Behandelt werden die wichtigsten Literaten beider Sprachen und ihre Werke. (Die auch für Afghanistan gültige "klassische" Literatur in Dari/Farsi des 9.-16. Jahrhunderts wird durch die Vorlesung von Frau Prof. Dr. Macuch abgedeckt.)

Neupersisch-Grundkurse

14 418
Ü -
Persisch II (G)
(6 SWS)(9 cr)
Mo 12-14, Do 16-18, Ort: s. Aushang
Mi 16-18 - Schwendener Str. 17, Seminarraum

(14.4.) Farifteh Tavakoli
14 419
Ü -
Persisch IV (G)
(6 SWS)(9 cr)
Mo, Do 14-16, Ort: s. Aushang
Mi 14-16 - Schwendener Str. 17

(14.4.) Farifteh Tavakoli
14 420
Ü -
Persisch II für Hörer aller Fachbereiche(G)
(2 SWS)(3 cr)
Mo 16.00-18.00 - Ort: s. Aushang
(19.4.) Farifteh Tavakoli
14 421
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en (H)
(2 SWS)(2 cr)
Do 16.00-18.00 - Schwendener Str. 17; Seminarraum
(15.4.) Maria Macuch

Gastveranstaltungen

14 422 Thema wird noch bekannt gegeben
Im Rahmen des Erasmus/Sokrates-Programms wird Prof. Dr. Carlo Cereti von der Sapienza-Universität in Rom im SS eine Blockveranstaltung abhalten zu einem Thema, das der home-page des Instituts zu Beginn des Semesters zu entnehmen sein wird.
Zeit u. Ort: s. Aushang

  Carlo Cereti

Turkologie

Das Institut für Turkologie bietet neben den regelmäßigen Türkisch-Grundkursen Lehrveranstaltungen in folgenden Schwerpunkten an:

A. Moderne Türksprachen; historische Türksprachen (Sprachwissenschaft, Philologie, Literatur)
B. Sprache, Geschichte, Literatur und Kultur des Osmanischen Reiches
C. Geschichte, Literatur und Kultur der Republik Türkei
D. Vorislamische türkische Schriftdenkmäler

Die Lehrveranstaltungen sind teilweise nicht nach Grund- und Hauptstudium getrennt, sondern können den Vorkenntnissen entsprechend belegt werden. Die Schwerpunkte können nicht in jedem Semester in der gleichen Breite angeboten werden.

Grundstudium

14 450
V -
Ethnogenese und Reichsbildung: Die türkische Welt 1200 - 1600
(2 SWS)(4 cr)
Di 12.00-14.00 - Altensteinstr. 40; Raum 204
(20.4.) Barbara Kellner-Heinkele
Gegenstand der Vorlesung sind die Folgen der Mongolenherrschaft in Zentralasien und im Vorderen Orient, darunter die Türkisierung und Islamisierung der Völker in der Steppe. Weiterhin soll die Herausbildung von Reichen mit türkischer herrschender Elite (z.B. das Timuridenreich) und die Ethnogenese der modernen Türkvölker besprochen werden. Dabei steht weniger politische Geschichte im Zentrum des Interesses als vielmehr die kulturelle Synthese von Völkern mit unterschiedlichen sprachlichen, religiösen, gesellschaftlichen und materiellen Traditionen.
14 451
PS -
Übersicht über die modernen Türksprachen
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 8 cr)
Mi 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(14.4.) Ablet Semet
Im Rahmen eines zweistündigen Seminars wird ein Überblick über die Laut- und Formenlehre, die Syntax und die Typologie der modernen Türksprachen gegeben. Auch werden die unterschiedlichen Schriftsysteme, linguistische Grundbegriffe, die altaische Frage und Klassifikationsmodelle der Türksprachen besprochen. Die Studierenden halten Referate zu jeweils einer Türksprache im Hinblick auf linguistische, geographische und historische Aspekte. Die erfolgreiche Teilnahme an diesem Proseminar ist obligatorisch für den Grundstudiumsabschluss (Klausur bzw. Hausarbeit).
Literatur: Johanson, Lars und Éva Á. Csató (Hrsg.): The Turkic Languages. London/New York 1998. S. 261-272. Menges, K.-H.: The Turkic Languages and Peoples. Wiesbaden 1968. Deny, Jean (Hrsg.) u.a.: Philologiae Turcicae Fundamenta. Bd. 1. Wiesbaden 1959. S. 1-5.
Pflichtlektüre: Talat Tekin und Mehmet Ölmez: Türk Dilleri (Giris). Istanbul 1999. Golden, Peter B.: An Introduction to the History of the Turkic Peoples. Turcologica. Wiesbaden 1992.
Voraussetzungen: Mindestens Türkisch I-Kenntnisse
14 452
Ü -
Diese Veranstaltung muss leider ausfallen!
Mündliche Übungen zur türkischen Grammatik

(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; SR II
(13.4.) Margarete Ersen
Dieses Angebot ist für Türkischlernende ab 4. Semester. Es sollen komplexere Strukturen eingeübt werden. Die einstündige Veranstaltung wird als Doppelstunde gehalten und endet nach 7 Wochen.
Voraussetzungen: Türkischkenntnisse, die 3 Semestern entsprechen (Grammatik und mündliche Kompetenz).
14 453
S -
Kunst und Architektur der anatolischen Seldschuken
(2 SWS)
(Mit Referat 8 cr)
14-tägl. Do 18.00-21.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(22.4.) Joachim Gierlichs
Nach einer historischen Einführung und einem allgemeinen Überblick über das Kunstschaffen der anatolischen Seldschuken im 12. und 13. Jahrhundert sollen anhand von Einzelreferaten bestimmte Themen bzw. Einzelkunstwerke vorgestellt und diskutiert werden. Außer den wichtigen Architekturgattungen (Moschee, Medrese, Türbe, Karavansaray und Palastbauten) werden auch Zeugnisse des Kunsthandwerks (Objekte aus Metall, Holz, Keramik und Teppiche), illustrierte Handschriften und Beispiele des Architekturdekors besprochen.
Das Seminar richtet sich an Studierende im Grund- und Hauptstudium. Voraussetzung für einen benoteten Schein ist die Übernahme eines Referates.
Es ist geplant, u. U. einzelne Sitzungen im Museum für Islamische Kunst abzuhalten.
Einführende Literatur: Aslanapa, O.: Turkish Art and Architecture. London 1971; Gierlichs, J.: Geschichte, Architektur und dekorative Künste der anatolischen Seldschuken, in: Islam - Kunst und Architektur, hrsg. von M. Hattstein - P. Delius. Köln 2000, pp. 370-81; 384-85; Kuran, A.: Die anatolisch-seldschukische Architektur, in: E. Akurgal (Hrsg.): Kunst in der Türkei. Fribourg - Würzburg 1980, 85-116; Öney, G.: Bauschmuck und Kleinkunst, in: E. Akurgal (Hrsg.): Kunst in der Türkei. Fribourg - Würzburg 1980, 177-214.
14 454
S -
Stoffe und Bekleidung von Frauen im Osmanischen Reich Orientalische Stoffe, Muster und Kostüme. Insani kiyafet gösterir - Kleider machen Leute
(mit Referat und mit Hausarbeit 10 cr)
1. Termin: Donnerstag, 22. April 2004, 14 Uhr im Pergamonmuseum, Am Kupfergraben, Treffpunkt an der Kasse.
Der Treffpunkt für die weiteren Veranstaltungen wird jeweils rechtzeitig bekannt gegeben.

n. V.
(22.4.) Sibylle Tura
Brokat, Atlas, Damast, Seide, Musselin, Angora - das sind alles Stoffe, die aus dem Orient stammen. Neben schriftlichen Quellen und Abbildungen auf Miniaturen geben vor allem die Sultansgewänder im Istanbuler Topkapi Sarayi Auskunft über die märchenhafte und verschwenderische Pracht der Osmanen. Auch in der Teppich- und Kelimkultur geben spezifische Muster Ausdruck über Herkunft und Bedeutung. Was wurde wann warum wie von wem getragen? Die Kostümformen der Osmanen unterliegen weit weniger als die Muster der Stoffe Veränderungen im Ablauf ihrer Geschichte. Was kam im 18. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa, als hier die sogenannte "Türkenmode" ausbrach? Diesen Fragen wollen wir gemeinsam nachgehen.
Einführende Literatur: Scarce, Jennifer, Woman's Costume of the near and Middle East, London Sydney 1987; Tuchelt, Klaus, Osmanische Gewänder, Graz 1966; Tilke, Max, Studien zu der Entwicklungsgeschichte des orientalischen Kostüms, Berlin 1923; Gürsu, Nevber, The Art of Turkish Weaving. Designs thru the Ages, Istanbul 1988; The Topkapi Saray Museum, Costumes, Embroideries and other Textiles, London 1986; Lemaire, Gerard-Georges, Orientalismus. Das Bild des Morgenlandes in der Malerei, Köln 2000; Lady Mary Montague, Briefe aus dem Orient. Frankfurt/M. 1991.

Sprachkurse

14 460
SK -
Türkisch II für Turkologiestudierende
(6 SWS)(9 cr)
Mo, Di, Do 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Raum 1
(13.4.) Ayşe Tetik
Dieser Sprachkurs richtet sich an Turkologiestudierende im Haupt- und Nebenfach; neben Sprech- und Lesefähigkeit werden gründliche Grammatikkenntnisse vermittelt. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch.
14 461
SK -
Türkisch IV für Turkologiestudierende
(4 SWS)(6 cr)
Mo 14.00 - 16.00, Schwendenerstr. 33, Raum 5
Do 12.00 - 14.00, Altensteinstr. 40, Raum 1

(15.4.) Ayşe Tetik
Dieser Sprachkurs richtet sich an Turkologiestudierende im Haupt- und Nebenfach; neben Sprech- und Lesefähigkeit werden gründliche Grammatikkenntnisse vermittelt. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Klausur ist für alle Teilnehmer obligatorisch.
14 462
S -
Türkische Grammatik für Muttersprachler und Fortgeschrittene II
(2 SWS)(4 cr)
Mi 10.00-12.00 - Altensteinstr. 40; Raum 1
(14.4.) Ayşe Tetik
Diese Übung bildet den 2. Teil der zweisemestrigen Veranstaltung, die der Vorbereitung auf das Turcicum dient. In diesem Semester wird eine systematische Einführung in die türkische Syntax geboten. Anhand authentischer Texte werden schließlich Morphologie und Syntax des Türkischen analysiert. Regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung sind unerlässlich. Turcicum am Semesterende.
Voraussetzungen: Türkische Grammatik I.
14 463
Ü -
Übersetzung II Türkisch-Deutsch
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mo 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(19.4.) Ayşe Tetik
In dieser Übung sollen turkologische Fachtexte aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt werden. Dabei sollen die Studierenden einen Einblick in unterschiedliche Fachterminologien erhalten und mit den Hilfsmittel des Übersetzens vertraut werden. Ziel ist es, eine größere Sicherheit für eine inhaltlich und sprachlich korrekte Übersetzung zu gewinnen.
Voraussetzung: Übersetzungserfahrungen
14 464
SK -
Achtung! NEU!
Russisch für Turkologen

(2 SWS)
(mit Klausur 6 cr)
Die Veranstaltung ist für Studierende des Hauptstudiums gedacht (ab 5. Semester). Die 1. Veranstaltung - mit weiterer Terminabsprache - findet statt: Mittwoch, 12. Mai, ab 14.00 Uhr - Institut für Turkologie, Schwendenerstr. 33, Seminarraum

  Ilmira Miftakhova
Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 10 begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten! Bitte tragen Sie sich in der Liste ein, die im Sekretariat ausliegt.
(14 305)
SK -
Arabisch II für Hörer aller Fachbereiche
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstr. 40; Raum 210
(14.4.) Douraid Rahhal*
Russisch: Es wird auf die Lehrveranstaltungen an der Humboldt-Universität verwiesen.

Hauptstudium

14 466
HS -
Osmanisch für Fortgeschrittene
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr)
Do 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(15.4.) Barbara Kellner-Heinkele
Dieses Seminar baut auf dem im WS 2003/04 erarbeiteten Stoff auf und bildet damit Teil II des zweisemestrigen Osmanischkurses, der zu den obligatorischen Lehrveranstaltungen im Haupt- und Nebenfach zählt.
Neben der Lektüre von mittelschweren Texten aus verschiedenen Literaturgattungen und Perioden soll auch die Kultur des Lesens und Schreibens im Osmanischen Reich vertieft behandelt werden. Regelmäßige Hausaufgaben und eine Abschlußklausur sind Pflicht für alle TeilnehmerInnen.
Voraussetzungen: Erfolgreiche Teilnahme an der Einführung in das Osmanische oder Äquivalent.
14 467
HS -
"Üsküdar'a gider iken ..." Üsküdar-Texte
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Do 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(15.4.) Barbara Kellner-Heinkele
Das antike Chrysopolis, spätbyzantische "Escutary" und "Scutari" der europäischen Reiseberichte war in osmanischer Zeit als Üsküdar der wichtigste Vorort Istanbuls auf dem asiatischen Ufer des Bosporus. Üsküdars bewegter Vergangenheit soll in diesem Seminar anhand der Lektüre verschiedener Texte aus osmanischer und republikanischer Zeit nachgegangen werden, wobei auch europäische Berichte über Üsküdars Sehenswürdigkeiten und kulturelles Leben nicht fehlen sollen. Auch dichterische Äußerungen sollen berücksichtigt werden. Nicht zuletzt lieh Eartha Kitt einer Variation des bekannten türkischen Volksliedes ihre Stimme.
Voraussetzung: Sichere Türkischkenntnisse; Osmanischkenntnisse sind willkommen.
(13 357)
HS -
Macht und Herrschaft im Osmanischen Reich und im europäischen Vergleich (16. Jh.) (A)
(2 SWS)
(auch für Frankreich-Studien)
Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20
(13.4.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele
Ziel dieses interdisziplinären Seminars ist es, Frauen in den Machtzentren des Osmanischen Reiches und der europäischen Höfe im Vergleich zu untersuchen. Auf diesem Weg sollen wesentliche Strukturen vormoderner Herrschaft herausgearbeitet werden. Als geeigneter Ansatzpunkt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zu finden, bieten sich die verschiedenen Frauenrollen in den Palästen (Mütter, Ehefrauen, Töchter, Maitressen, Schwestern, Witwen) an. In diesem Seminar wird Studierenden der Geschichtswissenschaft, der Turkologie, der Islamwissenschaft und vergleichbarer Fachrichtungen die Möglichkeit geboten, interdisziplinär zu arbeiten.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz, Koserstr. 20, Zi. 382.
Einführende Literatur: Leslie P. Peirce, The Imperial Harem: Women and Sovereignty in the Ottoman Empire. N.Y.-Oxford 1993; Faroqhi, Suraiya: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20., Natalie Zemon Davis, Frauen, Politik und Macht, in: Arlette Farge, Natalie Z. Davis, Frühe Neuzeit (= Geschichte der Frauen, Bd. 3), Frankfurt/M. u.a. 1994189-210, Regina Schulte, Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500, Frankfurt/M. 2002, Waltraud Heindl/Regina Schulte, Höfische Welt (=L'Homme. Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 2, 1997) Wien 1997.
14 468
S -
Einführung ins Alttürkische
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(16.4.) Peter Zieme
Aufbauend auf allgemeinen turkologischen Kenntnissen bietet die Lehrveranstaltung eine Einführung in das Alttürkische.
14 469
S -
Fragen der türkischen Sprachgeschichte
(mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Beginn der Lehrveranstaltung: siehe Aushang

Block
  Claus Schönig
Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die verschiedenen Quellen der türkischen Sprachgeschichte zu verschaffen. Anhand sowohl von Primärquellen als auch von Sekundärliteratur sollen die Studierenden außerdem in die Lage versetzt werden, sich bei Bedarf selbständig weiter mit den betreffenden Quellen zu befassen sowie auch weiter Sekundärliteratur zumindest einer ersten Evaluation zu unterziehen. Gerade letzteres erscheint im Hinblick auf fragwürdige Produktionen auf diesem Gebiet wichtig. Weitere Aspekte der Veranstaltungen betreffen auch Fragen der Altaistik, besonders der türkisch-mongolischen Sprachbeziehungen.
14 470
Ü -
Tschuwaschische Lektüre
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr)
Di 14.00-16.00 - Altensteinstr. 40; Raum 1
(13.4.) Ayşe Tetik
Dieses Lektüreseminar bildet die Fortsetzung der Veranstaltung vom Wintersemester. In dem Seminar sollen anhand der Lektüre von aktuellen tschuwaschischen Zeitungen und Zeitschriften zum einen die Lesefähigkeit im Tschuwaschischen erweitert, zum anderen die Kenntnisse der tschuwaschischen Grammatik vertieft werden. Bei Interesse können auch einzelne Werke aus der tschuwaschischen Literatur des 20. Jh. gelesen werden. Voraussetzungen: erfolgreiche Teilnahme an der "Einführung ins Tschuwaschische".
14 471
S -
Neu-Uigurisch I
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Do 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(15.4.) Ablet Semet
Das Neu-Uigurische (Osttürkisch) gehört zur Südost-Gruppe der Türksprachen und wird von über 8 Mio. Menschen in der Autonomen Uigurischen Provinz Xinjiang (Ostturkistan) im Nordwesten der Volksrepublik China sowie etwa 300 000 Personen außerhalb Chinas gesprochen.
In dieser Veranstaltung wird anhand von ausgewählten Texten eine kurze Einführung in die Orthographie, Phonologie, Morphologie und Syntax gegeben. Darüber hinaus soll den Studenten geholfen werden, praktische Kenntnisse in dieser Sprache zu erwerben. Nacharbeiten und regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Tests und eine Klausur am Semesterende sind für alle Teilnehmer obligatorisch.
Literatur: Friederich, Michael: Uigurisch-Lehrbuch, Wiesbaden 2002. Hahn, Reinhard: Spoken Uyghur, Seattle 1991.
14 472
Ü -
Lektüre von chwaresm-türkischen und tschaghataischen mi'raj - Texten aus Mittelasien.
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(16.4.) Sigrid Kleinmichel
Texte über die Himmelfahrt existieren als Teil verschiedener religiöser Erzählungen oder als selbständiges Genre in den islamischen Literaturen. Die seit dem 14. Jahrhundert in Mittelasien verfaßten oder aus anderen Sprachen übersetzten chwaresm-türkischen und tschaghataischen Texte unterscheiden sich sprachlich wie auch in ihrer Gestaltung. Die Lektüre dient dem Kennenlernen der Spezifik der weitverbreiteten Erzählungen.
Einführende Literatur: J. Eckmann, Die Kiptschakische Literatur. In: Philologiae Turcicae Fundamenta II, 275-293; Muhammads wunderbare Reise durch Himmel und Hölle, hrsg. Von Marie-Rose Séguy, München 1977; W.M. Thackston, The Paris Mi'ræjnæma. In: Journal of Turkish Studies, vol 18, 1994, 263 ff.
Voraussetzungen: Usbekisch-Kenntnisse und Fähigkeit, einen turksprachigen Text in arabischer Schrift zu lesen, oder Kenntnisse des Tschaghataischen oder sehr gute Osmanischkenntnisse.
14 473
S -
Das Werk "Muslimische Frauen" (Nisvan-i Islam) der Schriftstellerin Fatma Aliye (1862-1936)
(2 SWS)
(Mit Klausur 6cr)
Di 10.00-12.00 - Schwendenerstr.33; Raum 5
(20.4.) Rana v. Mende-Altayli
Die Lehrveranstaltung ist eine Fortsetzung des im Wintersemester 2003/2004 durchgeführten Seminars "Fatma Aliye - Schriftstellerin und Vorkämpferin für die Rechte der Frauen". Im Seminar wird das Werk "Nisvan-i Islam" gelesen und besprochen, um etwas über die muslimischen Frauen Ende des 19. Jahrhunderts in der Türkei zu erfahren. In "Nisvan-i Islam" beantwortet Aliye Fragen der Europäerinnen nach den muslimischen Frauen bzw. nach der Behandlung der Frauen durch ihre Ehemänner, nach der Bedeckung der Frauen ("tesettür") und nach der Scheidung u.a. Sie erklärt die Gründe der traditionellen und islamischen Regeln bezüglich der Frauen in der osmansichen Gesellschaft.
Voraussetzungen: Osmanisch-Kenntnisse
14 474
S -
Achtung! Diese Veranstaltung muss leider ausfallen
Einführung in die Diwan-Dichtung

(2 SWS)
(Mit Hausarbeit 10 cr)
Fr 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(16.4.) Michael Heß
Das seit langem totgesagte Genre der Divan edebiyati ist heute weitgehend mit dem Stempel der Vorsintflutlichkeit behaftet. Dies liegt wohl nicht nur an dem bewußten Bruch der Atatürk-Republik mit den alten literarischen Traditionen, sondern auch an den relativ hohen Anforderungen, die das Lesen von `Aruz-Dichtung stellt. Nichtsdestoweniger kann die Auseinandersetzung mit vormoderner türkischer Dichtung einen hilfreichen Beitrag zum Verständnis auch der zeitgenössischen Literatur der Türkei liefern. Mit dem Seminar sollen neue Zugänge zu einem literarischen Kosmos freigelegt werden, der ein halbes Jahrtausend lang das kulturelle Leben in der heutigen Türkei entscheidend mitprägte.
Durch die Lektüre von Original-Werken (auch in handschriftlicher Form) soll der schier unerschöpfliche formale und inhaltliche Reichtum der Divan-Literatur kennengelernt und damit Wege seiner auch aus heutiger Sicht gewinnbringenden und ästhetisch befriedigenden Interpretation erschlossen werden.
Mitzubringen sind das Turcicum, grundlegende Vertrautheit mit dem Osmanischen sowie Arabisch- und Persischkenntnisse. Die Veranstaltung ist für Studierende des Hauptstudiums konzipiert.
Einführende Literatur: - Bausani, A.: Ghazal. In: Lewis, B./ Pellat, Ch./Schacht, J. (Hgg.): The Encyclopaedia of Islam. New edition. Bd. 2. Leiden, London 1965. E. J. Brill, Luzac & Co. 1028-1036. - Björkmann, Walter: Die klassisch-osmanische Literatur. In: Louis Bazin et al. (Hgg.): Philologiae Turcicae Fundamenta. Bd. 1. Wiesbaden 1959. 427-465. - Weil, Gotthold: `Arud I. In: Gibb, H. A. R. et al. (Hgg.): The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. 1. Leiden 1979. E. J. Brill. 667-677.
Voraussetzungen: Turcicum, Arabisch- und Persischkenntnisse (inklusive Lesefähigkeit der arabischen Schrift). Osmanischkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht unentbehrlich.
Für Scheinerwerb: abgeschlossenes Grundstudium.
14 475
HS -
Ottoman and German cities and citizens in the nineteenth century - a comparison
(2 SWS)
in Englisch
(Mit Hausarbeit 10 cr)

n. V.  - Schwendenerstr. 33; Raum 5
  Malek Sharif
In this seminar state-of-the-art literature on a selection of Ottoman and German cities will be discussed. The focus will be on new methods in historical writing and on the analysis of novel primary source material. In view of the methodology gained from German literature on nineteenth
century urban centers, the history of Ottoman cities and citizens will be reinvestigated. Thus, the final aim of this seminar is to try to acquire a new perspective in the reading of Ottoman source material on Beirut, Izmir and Thessaloniki.
14 476
S -
Die Werke von Gülten Dayioglu
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 10.00-12.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(14.4.) Pervin Tongay
Gülten Dayioglu, die in ihren Arbeiten zum einen soziale und realistische Aspekte behandelt, und zum anderen aber auch stilistische Elemente der Phantasie aufgreift und eine ganze Reihe der zeitgenössischen Erzähltechnik anwendet, zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß sie durch eine Synthese alter und neuer Inhalte und durch die breitgefächerte Thematik das begrenzte Terrain herkömmlicher Kinderliteratur verläßt.
Den Gegenstand der Veranstaltung bildet neben der Bestimmung didaktischer Elemente vor allem die Untersuchung geschlechtsspezifischer Komponenten. Frauenbilder sollen durch Analyse der Geschlechterdarstellung in den zu behandelnden Werken herausgearbeitet werden. Wie in den vorhergehenden Seminaren liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung in der literatur- und textanalytischen Arbeit.
Voraussetzung für die Teilnahme sind sehr gute Türkischkenntnisse.
Der Erwerb eines benoteten Seminarscheines setzt ein Referat und eine Hausarbeit voraus.
14 477
S -
Probleme der tatarischen Grammatik
(2 SWS)
(Mit Klausur 6 cr, mit Hausarbeit 10 cr.)
Di 14.00-16.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(13.4.) Ilmira Miftakhova
In diesem Seminar sollen besondere Fragestellungen der tatarischen Grammatik wie z.B. der Gebrauch der Partizipien, die Hilfsverbkonstruktionen oder die Verwendung der Kasus bearbeitet werden. Hierfür werden unterschiedliche Erklärungsansätze diskutiert, und so den Studenten einen Einblick in die sprachwissenschaftliche Literatur zum Tatarischen gegeben, wobei auch die wissenschaftshistorische Dimension Berücksichtigung findet.
Voraussetzungen: Turcicum und Interesse an sprachwissenschaftlichen Fragestellungen.
Einführende Literatur: Tatarskaja grammatika. Morfologija. Kasan, 1992. Tatarskaja grammatika. Syntaxis. Kasan, 1993. Safiullina F.S. Hezerge tatar edebi tele. Kasan, 2002. Tumasheva D.G. Hezerge tatar edebi tele. Kasan, 1978.
Voraussetzungen: Tatarisch oder Baschkirischkenntnisse.
14 478
S -
Tatarische und baschkirische Volksmärchen
(2 SWS)
(mit Hausarbeit 10 cr)
Mi 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(14.4.) Ildar Kharissov
Im Seminar sollen anhand der tatarischen und baschkirischen Volksmärchen Grundlagen der Märchenforschung vermittelt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei Fragen der Märchentypologie, der Spezifik der Märchensprache sowie der Rolle der Volksmärchen in der Kultur der jeweiligen Ethnie geschenkt. Die Arbeit am Text steht im Vordergrund.
Einführende Literatur: Grazzini, Serena. Der strukturalistische Zirkel: Theorien über Mythos und Märchen bei Propp, Lévi-Strauss, Meletinskij. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 1999. Propp, Vladimir. Morphologie des Märchens. [Frankfurt a.M.]: Suhrkamp, 1975.
Voraussetzungen: Grundkenntnisse des Tatarischen bzw. Baschkirischen
14 479
S -
Aspects of Religious Revival in Post-Soviet Azerbaijan.
(2 SWS) Englisch
(Mit Hausarbeit 10 credits)
Di 12.00-14.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(20.4.) Rufat Sattarov
The course is intended to cover political, social and cultural issues of the religious revival processes in post-Soviet Azerbaijan. Developments that took place in the life of the Muslim, Christian and Jewish communities – representatives of so-called traditional religions in the country - after Azerbaijan proclaimed its independence will be analysed. Moreover, an attempt will be made to study as well a role of non-traditional religions and religious sects, which appeared in Azerbaijan in the course of the last decade.
Voraussetzungen: Knowledge of English is obligatory.
14 481
S -
Türk kültürüne giris II
(2 SWS) Türkisch
Mi 16.00-18.00 - Schwendenerstr. 33; Raum 5
(14.4.) Nebi Özdemir
Bu derste, Anadolu'daki Türk anlatim ve gösterim gelenegi "tasavvuf, âsik edebiyati ve halk tiyatrosu" alanlarindaki zirve sahsiyetler ile bunlarin elektronik ve popüler kültür ortamlarindaki takipcilerinden hareketle incelenmektedir. Bu gelenek alanlarindaki ve dolayisiyla Türk kültüründeki süreklilik ve dönüsümler, karsilastirmali baglam, islev ve yapi cözümlemeleriyle ortaya konulmaktadir. "Mevlâna, Yunus Emre, Nasreddin Hoca, Karacaoglan, Meddah Surûrî, Âsik Veysel, Baris Manco, Özay Gönlüm, Cem Yilmaz" gibi kültür aktörlerinin merkezinde gelisen bilimsel tartismalarda metinlerin yani sira fotograflar ile ses ve görüntü kayitlarindan da yararlanilmaktadir.
Einführende Literatur: A. Güzel: Dinî-Tasavvufî Türk Edebiyati (2002); H. Özbas - M. Tatci: Yunus Emre ile ilgili Makalelerden Secmeler (1990); M. Fuat: Karacaoglan (1999); Ö. Nutku: Meddahlik ve Meddah Hikâyeleri (1997); P.N. Boratav: Nasreddin Hoca (1996); B. Yangin: Cagdas Türk Ozani Baris Manco (2002); Y.B. Bakiler: Asik Veysel (1989); U. Günay: Asik Tarzi Siir Gelenegi (1992).
Voraussetzungen: Türkischkenntnisse
Rückfragen: nozdemir@hacettepe.edu.tr
14 482 Achtung! NEU
Romane der Milli Edebiyat (Nationalliteratur) I

(2 SWS)
Blockseminar: Nach Vereinbarung (voraussichtlich im Juni 2004); Termin der Vorbesprechung wird durch Aushang im Institut für Turkologie, Schwendenerstr. 33, bekannt gegeben. (Mit Hausarbeit 10 cr)
  Hatice Bayraktar
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Turkologie im Grund- und Hauptstudium. Am Beispiel von zwei Romanen aus der Nationalliteratur ("Ateşten gömlek" von Halide Edip Adıvar und "Çalıkuşu" von Reşat Nuri Güntekin) soll das Leseverständnis türkischer Texte geübt und Methoden der Textanalyse und Textinterpretation erarbeitet werden. Darüber hinaus soll eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte der Türkischen Republik und den damaligen Lebensbedingungen in der Türkei stattfinden.
Voraussetzungen: Turcicum oder vergleichbare Türkischkenntnisse.
14 480
C -
Colloquium für Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en
(1 SWS)(2 cr)
14-tägl. Fr 17.30-19.00 - Schwendenerstr. 33; Bibliothek
(16.4.) Barbara Kellner-Heinkele
(13 376)
C -
Forschungscolloquium: Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive
(1 SWS)
14-tägl. Di 18.00-20.00 - Koserstr. 20; A 125
(13.4.) Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele,
Jancke Gabriele

Judaistik (WE 5)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Giulio Busi
Vertreterin: Univ.-Prof. Dr. Tal Ilan

Judaistik (Magisterstudiengang) / Judaistik (BA-Studiengang)
Einführungsveranstaltung für Erst- und Zweitsemester
Do, 22.4., 10 Uhr c.t. - Seminar für Klassische Philologie, Ehrenbergstr. 35, Hörsaal B (im Rahmen des GK 'Geschichte II')

Einzelberatung während der Vorlesungszeit
Prof. Dr. Giulio Busi (App. 52002) Mi 15.00-16.00
Dr. Saverio Campanini (App. 56205) Mo 15.00-16.00
Prof. Dr. Tal Ilan (App. 52002) Mi 11.00-12.00
Dr. Klaus Herrmann (App. 56428) Di 11.00-12.00
Dr. Niko Oswald (App. 53774) Di 13.00-14.00
Dr. Gottfried Reeg (App. 55088) Do 15.00-16.00
Dr. Irina Wandrey (App. 52915) Do 11.00-12.00
In der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung

Studentische Studienberatung
Thomas Ziem Do 12.00-13.00
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Vorlesungen

14 500
V -
Jerusalem von Moses Mendelssohn und die jüdische Aufklärung
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 35; Hörsaal B
(14.4.) Giulio Busi
Der Kurs basiert auf Lesen und Kommentieren der Abhandlung Jerusalem oder über die religiöse Macht und Judentum (Berlin 1783) von Moses Mendelssohn. Der Band ist ein Manifest der politischen Ansichten von Mendelssohn und stellt das erste einheitliche Dokument eines Projektes aufklärerischer Reform des Judaismus dar. Die Lehrveranstaltung bietet nicht nur eine aufmerksame Bewertung der literarischen und philosophischen Charakteristiken des Werkes, sondern auch eine Einführung in die intellektuelle Biographie des großen Denkers aus Dessau.
Allgemeine Bibliographie: Moses Mendelssohn, Jerusalem oder über die religiöse Macht und Judentum, nach den Erstausgaben neu ediert von David Martyn, Bielefeld, Aisthesis 2001; Alexander Altmann, Moses Mendelssohn. A Biographical Study, London, Routledge and Kegan Paul, 1973.
14 501
V -
Die jüdische Bibel - Entstehung und Auslegung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/140
(20.4.) Tal Ilan
In dieser Vorlesung wird dargestellt, wie die Juden ihren Kanon erschaffen und interpretiert haben. Hervorgehoben werden sowohl ideologische als auch theologische und technische Unterschiede, welche die jüdische Haltung zur Bibel bestimmt haben. Der Unterricht wird von zahlreichen Textbeispielen begleitet.

Grundkurse

14 513
GK -
Lektüre ausgewählter Psalmen und prophetischer Texte
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(16.4.) Klaus Herrmann
Der Kurs ist als Einführung in die Psalmen und in die prophetische Überlieferung der hebräischen Bibel konzipiert. Neben philologischen Aspekten soll in zentrale Fragestellungen der Erforschung der biblischen Prophetie eingeführt werden. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
14 511
GK -
Geschichte der Juden im Mittelalter
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 35; Hörsaal B
(22.4.) Giulio Busi
Ziel des GK ist es, die jüdische Geschichte von der arabischen Eroberung bis zur frühen Neuzeit im Überblick darzustellen und nach politischen, sozialen und religiösen Aspekten zu behandeln.
Als einführende Lektüre sei H. Ben-Sassons Geschichte des jüdischen Volkes von den Anfängen bis zur Gegenwart (München 1995) und J. Maiers Geschichte der jüdischen Religion (München 1994) empfohlen.
14 512
GK -
Einführung in die jüdische Literatur des Mittelalters
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 29/111
(19.4.) Saverio Campanini
Exemplarische Behandlung einiger spezifisch “mittelalterlicher Textarten“, zugleich eine kleine Einführung in die mittelalterliche hebräisch-jüdische Literaturgeschichte.
Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung
14 515
GK -
Antike jüdische Geschichte
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/133
(19.4.) Tal Ilan
Dieser Grundkurs gibt einen Überblick über die jüdische Geschichte von der Rückkehr aus dem Krieg und der Eroberung des Nahen Ostens durch Alexander den Großen bis hin zur Eroberung des selben Teils der Welt durch die Muslime. Der Kurs konzentriert sich auf Hauptthemen, so zum Beispiel den Hellenistischen Einfluss, die Römische Herrschaft, den Aufstieg des Christentums, die Unabhängigkeit der Juden und deren Verlust und die Gründung einer jüdischen Diaspora.
14 514
GK -
Einführung in den Midrash
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/129
(20.4.) Gottfried Reeg
Ziel ist es, anhand ausgewählter rabbinischer Texte in die Midrash-Literatur einzuführen. Neben der Einübung in das rabbinische Hebräisch geht es darum, mit der Denk- und Auslegungsweise des Midrash vertraut zu werden. Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung.
Literatur: G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, 8. Aufl. 1992

Sprachkurse

14 521
SK -
Hebräisch II
(6 SWS)
Mo und Do 8.30-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 31/230
  Niko Oswald
  Mi 8.30-10.00 - JK 26/133 (14.4.)  
14 522
SK -
Achtung! Zeit-, Raum- und Dozentenänderung
Begleitkurs zu Hebräisch II

(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 25/130
(20.4.) Gila Wendt
Pflichtveranstaltung für Judaistikstudierende im Haupt- und Nebenfach.
14 523
SK -
Achtung! Hebräisch IV wird gesondert angeboten, s. 14 524
Hebräisch III

(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 26/130
(19.4.) Irina Wandrey
Lektüre hebräischer Prosa und aktueller wissenschaftlicher Texte aus verschiedenen für das Studium der Judaistik relevanten Gebieten. Pflichtveranstaltung für Studierende der Judaistik im Hauptfach in der Studienphase zwischen Hebraicum und Zwischenprüfung. Studierende im Nebenfach beachten bitte die Studienordnung.
14 524
SK -
Achtung! NEU
Hebräisch IV

(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 25/130
(20.4.) Irina Wandrey
Text siehe Hebräisch III (14 523)

Proseminare und Übungen

14 533
PS -
Kosmologie und Kosmogonie im Judentum
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee; JK 31/230
(16.4.) Klaus Herrmann
Die kosmologische Spekulation, die im Anschluß an die rabbinische Tradition als Ma'ase Bereshit, d.h. Spekulation um das Schöpfungswerk von Gen 1 bezeichnet wird und die nach dem Mishna Traktat Hagiga nicht für "jedermann" bestimmt ist ("man legt nicht aus Ma'ase Bereshit vor zweien") soll in ihrer Entwicklung von der rabbinischen Zeit bis ins Mittelalter hinein verfolgt werden. Das Proseminar ist für "jedermann/frau" offen, vorausgesetzt er/sie hat Hebraicum.
Literatur: E.E. Urbach, The Sages. Their Concepts and Beliefs, Kap. IX, S. 184-213; N. Séd, La mystique cosmologique Juive, Berlin/Paris 1981.
14 534
Ü -
Das jüdische Berlin
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 25/132
(15.4.) Klaus Herrmann
Die Übung versteht sich als ein "Wegweiser durch das jüdische Berlin" in Geschichte und Gegenwart und gliedert sich in einen "theoretischen" Seminarteil und in ein umfangreiches Exkursionsprogramm, auf dem der Besuch von Synagogen (Neue Synagoge – Centrum Judaicum), Friedhöfen, Jüdisches Museum, Archive u.a. steht (Termine in Absprache mit den Institutionen und TeilnehmerInnen). Im Zusammenhang mit Nazizeit und Shoah ist auch ein Besuch des Hauses der Wannsee-Konferenz geplant. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt und daher eine Voranmeldung (kherrman@zedat.fu-berlin.de) unbedingt erforderlich.
14 531
PS -
Die deutsch-jüdische Literatur des 20. Jahrhunderts (1933 - 1945)
(2 SWS)
Mi 16.00-18.00 - Ehrenbergstr. 35; Hörsaal A
(14.4.) Giulio Busi
Durch das Lesen der Werke von Arnold Zweig, Lion Feuchtwanger, Alfred Döblin, Kurt Tucholsky und Joseph Roth wird ein Gesamteindruck der literarischen Unruhe des Judentums im Exil vermittelt. Der Kurs beginnt mit dem durch die Machtergreifung des Nationalsozialismus verursachten politischen und sozialen Trauma, um dann die Geographie der deutsch-jüdischen Diaspora und das Verhältnis zwischen den emigrierten und den in Deutschland verbliebenen Juden zu rekonstruieren. Gleichzeitig wird die Rolle analysiert, welche die in verschiedenen Ländern Europas, in Amerika und in Palästina im Exil lebenden Schriftsteller spielten.
Allgemeine Bibliographie: Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur, herausgegeben von A.B. Kilcher, Stuttgart-Weimar, Metzler, 2000.
14 532
PS -
Gershom Scholem, Leben und Werk
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 32/202
(19.4.) Saverio Campanini
Das Proseminar bietet eine Gelegenheit, sich mit dem Leben und dem Werk des Berliner Judaisten zu beschäftigen, der sich sehr früh für den Zionismus entschloss und die Judaistik tief prägte und nachhaltig beeinflusste.
Gute Hebräischkenntnisse erforderlich.
Einführende Literatur: G. Scholem, Von Berlin nach Jerusalem (Frankfurt, 1994); G. Scholem, Walter Benjamin, Geschichte einer Freundschaft (Frankfurt am Main, 1975); J. Dan, Gershom Scholem and the Mystical Dimension of Jewish History (New York, 1986).
14 543
PS -
Frauen in rabbinischer Literatur
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 23/11
(19.4.) Tal Ilan
In diesem Proseminar lesen wir aus der rabbinischen Literatur Texte, die sich mit Frauen befassen. Wir verfolgen die Erschaffung der rabbinischen Gesetzessammlung und die Entwicklung des Frauenbildes und der rechtlichen Stellung der Frau in diesen Texten.
14 535
Ü -
Aramäische Texte (Bibel und Qumran)
(2 SWS)
Mo 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 31/230
(19.4.) Niko Oswald
Lektüre und grammatikalische Analyse der reichsaramäischen Textabschnitte der Bibel (Dan.2, 4b ? 7, 28; Esra 4,8 ? 6,18) sowie aramäische Textproben aus dem Schrifttum Qumran.
Voraussetzung: Kenntnis der hebräischen Grammatik.
14 536
Ü -
Maimonides: Hilchot Avodat Kochavim
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(19.4.) Niko Oswald
Im ?Sefer Ha-Madda? (?Buch des Wissens?), einem Teil seines religionsgesetzlichen Werkes ?Mischne Tora?, behandelt Moses Maimonides (1135 ? 1204 n.Chr.) u. a. auch die Thematik des ?Götzendienstes? i.S. der Zensur durch den jüdischen Monotheismus. In kursorischer Lektüre und Interpretation soll dieses für die Auseinandersetzung des Judentums mit anderen Religionsformen aufschlussreiche Thema behandelt werden.
Voraussetzung: Hebräischkenntnisse
14 537
Ü -
Achtung! Änderung des Beginns
Hebräische Sekundärliteratur zur Judaistik

(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(20.4.) Niko Oswald
Themenorientierte Lektüre von ausgewählten Stücken hebräischer Wissenschaftsliteratur aus verschiedenen judaistischen Sachgebieten von Autoren des 20. Jahrhunderts (Scholem, Katz, Urbach, Tishbi, etc.)
Voraussetzung: Hebräischkenntnisse
14 538
PS -
Deuterojesaja und die Neugründung von Juda
(2 SWS)
Mi 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 25/11
(14.4.) Niko Oswald
Von etwa 550 v.Chr. bis ca. 538 v.Ch. kommentiert ein namentlich unbekannter Prophet innerhalb der judäischen Exilsgemeinschaft in Babylonien den weltpolitischen Umbruch, der sich mit dem Aufstieg des persischen Königs Kyros verbindet, der zur Ablösung des neubabylonischen Reiches führt, und der schließlich auch die Neugründung von Juda ermöglicht. Die Verkündigung dieses Propheten, der in den Kapiteln 50-56 des biblischen Jesajabuches enthalten ist, soll thematisch sortiert und religionsgeschichtlich interpretiert werden.
14 539
Ü -
S. Ibn Gabirols Lehrgedicht "Keter Malchut"
(2 SWS)
Do 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/22
(15.4.) Niko Oswald
Der jüdische Dichter und Philosoph Salomo ibn Gabirol, dessen arabischer Name Suleiman ibn Jachja war, und den man im lateinischen Mittelalter als ?Avencebrol? oder ?Avicebron? kannte, wurde ca. 1021 in Malaga geboren und starb ca. 1050 in Valencia. Sein philosophisch-theologisches Lehrgedicht ?Die Königskrone? umfasst in universaler Schau Gott, Welt und Mensch. In kursorischer Lektüre sollen die philosophischen und religiösen Grundgedanken (zwischen Neoplatonismus und Kabbala) erarbeitet werden.
Voraussetzung: Hebräischkenntnisse
14 540
PS -
Achtung! Diese Veranstaltung fällt leider aus
Interpretation der Zehn Gebote in der Antike

(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 25/132
(20.4.) Gottfried Reeg
Die Zehn Gebote, der Dekalog, sind für mehrere Religionen wichtige Regeln zum ethischen Handeln. Ausgehend von den beiden Versionen in der Bibel werden ausgewählte Texte aus der rabb. und der jüdisch-hellenistischen Literatur zu diesem Komplex analysiert und besprochen werden. Voraussetzung zur Teilnahme sind Hebräischkenntnisse.
Literatur: Exodus 20; Deuteronomium 5; Enc.Jud. 5, 896-905.
14 542
PS -
Diese Veranstaltung muss leider ausfallen und wird auf das WS 2004/05 verlegt
Alltagsgeschichte der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Alt-Kairo (Fustat)

Do 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 26/130
(15.4.) Irina Wandrey
Ziel des Seminars wird es sein, einzelne Aspekte der Alltagsgeschichte einer der wichtigsten jüdischen Gemeinden im Orient zu erarbeiten. Themenbereiche wie der Familienalltag, die Situation der Frauen und Kinder, Schule und Bildung, Berufsleben und Handelsbeziehungen, Gesundheit, Krankheit und Tod werden dabei zur Sprache kommen. Die Grundlage dafür stellen die hebräischen und aramäischen Handschriften dar, die im 19. Jh. in der Geniza der Kairoer Ben Ezra Synagoge entdeckt wurden. Einzelne Texte sollen im Original gelesen und in einen historischen Rahmen eingeordnet werden. Dabei werden auch noch nicht edierte Handschriften, auf Fotos oder Mikrofilm, herangezogen.
Voraussetzung für die Teilnahme ist das Hebraicum.
Einführende Literatur: Stefan C. Reif, A Jewish Archive from Old Cairo, Richmond, Surrey 2000.
14 544
Ü -
Achtung! Änderung des Beginns
Judenspanisch

(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; J 24/14
(20.4.) Almuth Münch
Gegenstand der Übung ist die sefardische Diaspora (nach 1492) im Osmanischen Reich bzw. den späteren Balkanländern und der Türkei. Zu behandelnde Themen sind: Unterschiede des Judenspanischen gegenüber dem Standardspanischen; Stellung des Judenspanischen (primäre Sozialisation) gegenüber den weiteren Kultursprachen der Sefarden (Hebräisch, Französisch etc.); Aspekte, unter denen die Geschichte der judenspanischen Literatur behandelt werden kann, Analyse ausgewählter Literaturbeispiele (Gossar u. dt. Hilfsübersetzung wird zur Verfügung gestellt); Frage nach der Bedeutung dieser Literatur im gesellschaftlichen Diskursspektrum der Sefarden.
Einführende Lektüre: Henry Méchoulan (ed.). 1992. Les Juifs d’Espagne – histoire d’une diaspora 1492-1992; Avigdor Levy. 1992. The Sephardim in the Ottoman Empire ; Avigdor Levy (ed.). 1994. The Jews of the Ottoman Empire; Matthias Lehmann. 2001. Judeo-Spanish Musar Literature and the transformation of Ottoman Sephardic Society (Eighteenth Through Nineteenth Centuries). Diss. FU Berlin.
14 541
Ü -
TUSTEP für Fortgeschrittene
(2 SWS)
14-tägl. Fr 12.00-16.00 - Koserstr. 20; A 340
(16.4.) Gottfried Reeg
Es soll gezeigt werden, wie mit den TUSTEP-Bausteinen KOPIERE, RAUFBEREITE, RVORBEREITE, SVORBEREITE Textdaten verarbeitet werden können. Es ist vorgesehen, hierbei von den Fragestellungen einer Edition auszugehen, die im Proseminar von Herrn Klingner vorbereitet wird. Andere Vorschläge für Beispiele von seiten der Teilnehmer sind willkommen.
Voraussetzung: Grundkenntnisse von TUSTEP.
Anmeldung: bei Dr. Gottfried Reeg Tel. 838 55088, e-mail: reeg@zedat.fu-berlin.de

Hauptseminare

14 551
HS -
Ma'areket ha-Elohut (Die Struktur der Vollkommenheit)
(2 SWS)
Mi 8.00-10.00 - Habelschwerdter Allee 45; KL 29/110
(14.4.) Giulio Busi
Das Seminar befasst sich mit dem Ma’areket ha-Elohut, einem grundlegenden Text der Kabbala des vierzehnten Jahrhunderts. Der unbekannte Autor des Buches bevorzugt einen philosophischen Charakter und versucht, die Hauptlehren der Mystik als einheitliches Ganzes darzustellen. Der symbolische Wortschatz sefardischer Mystik wird durch Lesen und Kommentierung des Werkes analysiert.
Bibliographie: Ma’akeret ha-Elohut, Mantua 1558; A. Elkayam, On the Architectonic Structure of the Book “Ma’akeret ha-Elohut” [Hebr.], in «Kiryat Sefer» 64 (1992-1993), S. 289-304.
14 552
HS -
Einführung in die hebräische Paläographie
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 25/130
(15.4.) Klaus Herrmann,
Petra Werner
Im Jahre 1897 veröffentlichte Moritz Steinschneider seine in Berlin gehaltenen "Vorlesungen über die Kunde hebräischer Handschriften, deren Sammlungen und Verzeichnisse". Zahlreiche Handschriften, mit denen Steinschneider gearbeitet hat, befinden sich in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Aus diesen Anfängen hat sich ein eigener Forschungszweig zur hebräischen Handschriftenkunde entwickelt, der heute sein Zentrum an der Hebräischen Universität in Jerusalem hat. In Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek soll in grundlegende Fragen der hebräischen Paläographie eingeführt und dabei die Möglichkeit gegeben werden, eine wichtige Sammlung hebräischer Handschriften am Original kennenzulernen. Die Veranstaltung findet daher teils am Institut für Judaistik und teils an der Staatsbibliothek statt. Voraussetzung: Gute Hebräischkenntnisse.
Literatur: Steinschneider (s. oben); M. Beit-Arié, The Makings of the Medieval Hebrew Book, Jerusalem 1993; id., Hebrew Manuscripts of East and West: Towards a Comparative Codicology, London 1993; J. Dan/K. Herrmann, Studies in Jewish Manuscripts, Tübingen 1999.
14 553
HS -
Unterricht auf Hebräisch - Die Qumran Sekte, Texte und Geschichte
(2 SWS) in Hebräisch !
Di 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 35; Hörsaal B
(20.4.) Tal Ilan
Das Seminar für fortgeschrittene Studenten wird in hebräischer Sprache gehalten. Wir werden die Gründung der Qumran-Gemeinde besprechen und von ihren Mitgliedern erstellte und überlieferte Texte lesen, um besser verstehen zu können, welcher Art von Judaismus sie folgten und wie sich dieser vom heutigen Judaismus unterscheidet.

Katholische Theologie (WE 6)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling

Einführungsveranstaltung
Orientierungseinheit für Erstsemester:
Di, 13.4., 10.00-14.00 Uhr - Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin.
Ein Aushang im Seminar für Katholische Theologie wird die
Kernelemente dieser Orientierungseinheit zeitlich präzisieren.

Einzelberatung
Siehe Aushang im Seminar für Katholische Theologie,
Schwendenerstr. 31, 14195 Berlin

Rückfragen: (838-54074 oder 54225).
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Systematische Fachgebiete einschließlich der philosophischen Grundfragen der Theologie

14 601
PS -
Gegenwart und Geschichte der Katholischen Kirche: Begleitseminar zur Rom-Exkursion im September 2004
(3 SWS)
Im September 2004 soll eine Exkursion nach Rom stattfinden. Die dortigen Besichtigungen und Begegnungen haben zwei Schwerpunkte: Zum einen soll die Geschichte, zum anderen die Gegenwart der Katholischen Kirche aus Perspektive der verschiedenen theologischen Disziplinen beleuchtet werden.
Die Teilnehmer/innen, die sich zur Fahrt angemeldet haben, sind verpflichtet, das Begleitseminar im Sommersemester 2004 zu besuchen.

21.4. 14.00- - Schwendenerstr. 31; Bibliothek
  Anja Middelbeck-Varwick
Die Vergabe von Referaten zur Vorbereitung und Begleitung der Romfahrt und die Terminabsprachen für die weiteren Sitzungen erfolgen am angegebenen Termin.
14 602
V -
Offenbarung und Glaube
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Michael Bongardt
Mit großer Selbstverständlichkeit wird das Christentum zu den so genannten Offenbarungsreligionen gezählt. Dies entspricht auch dem theologischen Selbstverständnis christlichen Glaubens. Zumindest seit dem 19. Jahrhundert gilt die Selbstoffenbarung Gottes als das "Prinzip der Theologie" (P. Eicher).
Doch gerade dieser Konsens provoziert Rückfragen: Was eigentlich ist der Inhalt der von Christinnen und Christen geglaubten Offenbarung? Was bedeutet der Glaube an eine Offenbarung für die menschliche Vernunft - wird menschliches Denken von Gott durchkreuzt, überboten, geachtet? Ist eine Offenbarung nötig, um glauben zu können - oder muss man glauben, um ein Ereignis als Offenbarung zu erkennen? Was bedeutet es für das Christentum, dass sich auch andere Religionen auf eine Göttliche Offenbarung zurückführen?
In der Vorstellung früherer und aktueller Ansätze zu einer Theologie der Offenbarung will die Vorlesung auf diese Fragen antworten.
14 603
OS -
Opfer
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Michael Bongardt
Der theologische Streit geht weiter: Die einen halten den Begriff "Opfer" für unverzichtbar, um den Kern des christlichen Glaubens zu benennen; die anderen sehen in seiner Verwendung den Sündenfall des Christentums. In dem geplanten Oberseminar sollen aktuelle Veröffentlichungen zum Thema diskutiert und so die religions- und theologiegeschichtlichen Hintergründe der Debatte erhellt werden.
Die Veranstaltung soll, um auch auswärtigen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, in mehreren Blöcken durchgeführt werden.
14 604
HS -
Warum? Das Leiden als Frage an Gott
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(19.4.) Michael Bongardt,
Anja Middelbeck-Varwick
Warum gibt es das Leiden? Gäbe es einen guten und allmächtigen Gott, dann dürfte es nicht existieren. Erweist sich nicht gerade dadurch, dass Leid und Übel unbestreitbare Wirkmächtigkeit in der Welt besitzen, die vernünftige Rechtfertigung des Glaubens an einen solchen Gott als unmöglich? Die logische Unlösbarkeit dieser Frage konnte so zum "Fels des Atheismus" (G. Büchner) werden, zum Hauptargument gegen die Existenz Gottes. Der Theologie obliegt seine Rechtfertigung, deren Problematik angesichts des Leidens in der Welt seit Leibniz als "Theodizee" bezeichnet wird.
Zentraler Ausgangspunkt zur Bearbeitung dieses Themas im Rahmen des Hauptseminars ist Leibniz' Versuch einer Rechtfertigung Gottes, anhand dessen die klassischen Argumentationsmuster zur Beantwortung der Frage nachgezeichnet werden sollen. Der entschiedene Einwand Kants, alle philosophischen Versuche, das Problem der Theodizee lösen zu wollen, seien "misslungen", bildet den zweiten Schwerpunkt des Seminars. Schließlich soll die der Theologie damit aufgegebene Frage, welche sinnvollen Deutungen des Leidens bzw. welche angemessene Rede von Gott sie dennoch verantwortbar versuchen kann, anhand einiger theologischer Entwürfe diskutiert werden.
Literatur: Kreiner, A.: Gott und das Leid, Paderborn 1994; Menke, K.H./Wagner, H. (Hrsg.): Mit Gott streiten. Neue Zugänge zum Theodizeeproblem (QD 169), Freiburg 1998; Oelmüller, W. (Hrsg.): Theodizee - Gott vor Gericht?, München 1990.
14 605
C -
Prüfungscolloquium
(2 SWS)
n. V. 21.4. 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Michael Bongardt,
Rainer Kampling
Die Veranstaltung dient der Vorbereitung auf die in nächster Zeit bevorstehenden Prüfungen. Neben der Vertiefung von Vorlesungsinhalten und der Lektüre ausgewählter Texte besteht die Möglichkeit, geplante oder in Entstehung befindliche Abschlussarbeiten vorzustellen und zu besprechen.
14 606
HS -
Neue Religionsfreudigkeit. Theologische Ermittlungen in einem "nachchristlichen" Europa
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(14.4.) Thomas Eggensperger OP,
Ulrich Engel OP
Religion gehört angeblich zu den "Megatrends" des neuen Jahrtausends. Sozial- und Trendforscher schreiben seit Jahren von der wachsenden Bedeutung von Religion, gerade im oft als "säkularisiert" etikettierten Westen Europas. Gleichsam als Bewegung in die Gegenrichtung wird ein Bedeutungsverlust des Christentums geortet, ebenfalls hier in jenem Europa, das Jahrhunderte lang von dieser Religion und ihren kulturellen Prägungen dominiert war. Quasi zwischen diesen gegenläufigen Trends tauchen europaweit aufregende philosophische Diskurse über Religion und Religiosität auf. Vor dem Hintergrund dieser widersprüchlichen Trends will das Seminar sowohl im religionssoziologischen als auch im fundamentaltheologischen Angang das komplizierte Verhältnis von (post-)modernen Menschen, neuer Religionsfreudigkeit und christlicher Glaubensüberlieferung näher beleuchten.
Literatur: Zulehner, Paul M.: Die europäische Seele. Leben und Glauben in Europa, Wien 2001; Dethloff, Klaus/Nagl, Ludwig/Wolfram, Friedrich (Hrsg.): Religion, Moderne, Postmoderne. Philosophisch-theologische Erkundungen (Schriften der Österreichischen Gesellschaft für Religionsphilosophie Bd. 3), Berlin 2002; Wendel, Saskia: Vernünftig und begründungsfähig. Aktuelle philosophische Beiträge zum Thema Religion, in: Herder Korrespondenz 57 (2003), 528-532.
14 607
PS -
"Alles eine Frage der Perspektive..." Der befreiungstheologische Ansatz der feministischen Theologie
(2 SWS)
Die genauen Termine für die Blockveranstaltung werden zu Semesterbeginn angegeben.
Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Bettina-Sophia Karwath
Die feministische Theologie stellt wie die Befreiungstheologie den Mythos einer neutralen objektiven Wissenschaft in Frage. Es geht ihr darum, die Frage und Situation der Einzelnen als Ausgangspunkt theologischer Hermeneutik zu sehen. Damit leistet sie einen eigenen Beitrag zu wissenschaftlichem Arbeiten und fordert die Theologie heraus, Position zu beziehen.
Das Seminar gibt eine Einführung in die Gedankenwelt der Feministischen Theologie.
Literatur: Heyward, Carter: Und sie rührte sein Kleid an, Stuttgart 1986; Ruether, Rosemary R.: Sexismus und die Rede von Gott, Gütersloh, 2. Aufl. 1990; Sölle, Dorothee: Mutanfälle, Hamburg, 3. Aufl. 1993.
(16 020)
PS -
Thomas von Aquin: De ente et essentia
(2 SWS)
(gilt auch für A1)
Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 30; Sitzungsraum
(19.4.) Wilhelm Schmidt-Biggemann
Thomas von Aquins De ente et essentia ist ein Kerntext der Metaphysik. An ihm wird vor allem die Unterscheidung von Existenz und Essenz deutlich. Zugleich lässt sich hier die nachhaltigste Fassung der Lehre vom Sein insgesamt (Ontologie) begreiflich machen. Im Seminar wird der lateinische Text zugrunde gelegt, deshalb sind Grundkenntnisse in Latein erforderlich.
Ausgabe: Thomas von Aquin. Über Seiendes und Wesenheit (De ente et essentia). Lateinisch-deutsch. Mit Einleitung, Übersetzung und Kommentar herausgegeben von Horst Seidl. Meiner, Hamburg . Philosophische Bibliothek 415.
(14 500)
V -
Jerusalem von Moses Mendelssohn und die jüdische Aufklärung
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Ehrenbergstr. 35; Hörsaal B
(14.4.) Giulio Busi
Der Kurs basiert auf Lesen und Kommentieren der Abhandlung Jerusalem oder über die religiöse Macht und Judentum (Berlin 1783) von Moses Mendelssohn. Der Band ist ein Manifest der politischen Ansichten von Mendelssohn und stellt das erste einheitliche Dokument eines Projektes aufklärerischer Reform des Judaismus dar. Die Lehrveranstaltung bietet nicht nur eine aufmerksame Bewertung der literarischen und philosophischen Charakteristiken des Werkes, sondern auch eine Einführung in die intellektuelle Biographie des großen Denkers aus Dessau.
Allgemeine Bibliographie: Moses Mendelssohn, Jerusalem oder über die religiöse Macht und Judentum, nach den Erstausgaben neu ediert von David Martyn, Bielefeld, Aisthesis 2001; Alexander Altmann, Moses Mendelssohn. A Biographical Study, London, Routledge and Kegan Paul, 1973.
(14 703)
PS/S -
"Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub.", GS/HS
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(14.4.) Erika Godel
Bestattungskulturen in säkularem und multikulturell geprägtem Umfeld sind Angebote, Leben, Tod und Zukunft zu verstehen. Christliche Bestattungen sind immer Anlass gewesen, das biblische Zeugnis mit modernem, sich veränderndem Selbstverständnis von Menschen zu konfrontieren.
Jüdische, christliche und muslemische Bestattungsrituale und ihre theologischen Begründungen im Vergleich. Die Veranstaltung kann im BA-Studiengang innerhalb des Moduls 11 besucht werden.
(14 707)
PS/S -
Die Bedeutung der Religionskritik für die Theologie, GS/HS
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(13.4.) Rainer Alisch
Das Terrain, auf dem über Religion verhandelt wird, ist unübersichtlich: Einerseits Fragen, die der 11. September 2001 hinterlassen hat, Kopftuchstreit, LER und Kruzifixurteil. Andererseits herrscht eine freundliche Beliebigkeit subjektiven religiösen Meinens und Glaubens, die aller Kritik entzogen ist, vor allem wenn diese als rationalistische Illusion einer "wissenschaftlichen Weltanschauung" auftritt. Die Hauptthese des Seminars lautet daher, dass Kritik von Religion ein notwendiges und ureigenstes Anliegen von Theologie ist, ein Anliegen als dessen Erben sich schon Religionskritiker wie Karl Marx erwiesen haben: Seine Beschreibung der Religion als "Seufzer der bedrängten Kreatur" nimmt nicht nur die Paulinische Figur als Römer 8 auf – dass alles "Geschaffene insgesamt seufzt und sich schmerzlich ängstigt", seine Forderung, alle knechtenden "Verhältnisse umzuwerfen" partizipiert auch am bislang radikalsten Bild menschlicher Hoffnung – der leiblichen Auferstehung.
Das Seminar ist als eine Gratwanderung konzipiert: Hier – menschliche religiöse Überzeugungen, die beispielsweise Leben in einer säkular unbefriedigten Welt kompensieren können, da – eine Wirklichkeit Gottes, auf die wir nie einen direkten Zugriff haben. Neben einer Einführung in den Themenkatalog der Religionskritik wird es somit um die Frage nach theologischen Denkfiguren gehen, die durch eine "weltliche" Religionskritik gegangen sind.
Literatur: Weinrich, Michael (Hrsg.): Religionskritik in der Neuzeit: Philosophische, soziologische und psychologische Texte. Gütersloh 1985.
Informationen zum Semester- und zum detaillierten Lektüreplan lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter http://www.rainer-alisch.de abrufen.
(14 709)
PS/S -
Gast-Wirtschaft - Theologische Aspekte gerechter 'Haushaltskunst', GS/HS
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(16.4.) Peter Martins
Die Gestaltung der globalisierten Wirtschaft ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Aus theologischer und kirchlicher Perspektive sind dazu in jüngster Zeit eine Vielzahl von Veröffentlichungen und Stellungnahmen erschienen. In der Veranstaltung soll eine Auswahl davon zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Leitend sollen dabei die biblischen Entwürfe einer biblischen "Wohlstandstheologie" (Crüsemann) sein, die Kapital und materiellen Reichtum rechtlich bindenden Partizipationsregeln unterwerfen und damit zu einem an den Bedürfnissen von "Fremdling, Witwe und Waise" orientierten Wirtschaften verpflichtet.
Literatur: "’Leget Anmut in das Geben’: Zum Verhältnis von Ökonomie und Theologie" Jabboq I (2001). Eigentum: Freiheit und Fluch. Ökonomische und biblische Entwürfe. Hg. v. Rainer Kessler und Eva Loos. Gütersloh 2000.

Exegetische Fachgebiete

14 615
V -
Einleitung II: Die johanneischen Schriften
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(15.4.) Rainer Kampling
Die Vorlesung hat das Johannesevangelium und die Johannesbriefe zum Gegenstand. Neben den "klassischen" Einleitungsfragen stellt sich bei diesen Texten auch das Problem der sogenannten johanneischen Schule.
Literatur: Klauck, Hans-Josef: Die Johannesbriefe, Darmstadt 1995; Wengst, Klaus: Bedrängte Gemeinde und verherrlichter Christus. Ein Versuch über das Johannesevangelium, Gütersloh 1992; Wengst, Klaus: Das Johannesevangelium (Theologischer Kommentar zum Neuen Testament 4) Stuttgart 2000 - 2001.
14 616
HS -
"und er war mit den Tieren" (Mk 1,13). Die Geschöpfe Gottes in der Heiligen Schrift
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(19.4.) Rainer Kampling
In der ökologischen Debatte der letzten 20 Jahre wurde auch die jüdisch-christliche Tradition als eine angebliche Verursacherin der Naturverachtung ausgemacht. Am Beispiel der Beziehung von Mensch und Tier soll der Frage nachgegangen werden, ob aus der Schrift und ihrer Rezeption nicht doch positive Impulse für eine biblisch begründete Schöpfungsethik zu gewinnen ist.
Ein ausführlicher Seminarplan liegt ab Ende Januar 2004 aus; Voranmeldungen sind erwünscht.
Litertur: Janowski, Bernd/Riede, Peter (Hrsg.): Die Zukunft der Tiere. Theologische, ethische und naturwissenschaftliche Perspektiven, Stuttgart 1999; Keel, Othmar: Das Tier in der Bibel, in: Svilar, Maja (Hrsg.): Mensch und Tier. Kulturhistorische Vorlesungen 1984/85, Bern/Frankfurt a.M./New York 1985, 33-54; Pezzoli-Olgiati, Daria: Ausgeliefert und getragen. Streifzüge durch biblische Texte auf der Suche nach der "Würde der Kreatur", in: Bondolfi, Alberto/Lesch, Walter/Pezzoli-Oliati, Daria (Hrsg.): "Würde der Kreatur". Essays zu einem kontroversen Thema. Zürich 1997, 5-19; Riede, Peter: Im Spiegel der Tiere, in: Studien zum Verhältnis von Mensch und Tier im alten Israel (Orbis Biblicus et Orientalis 187) Fribourg 2002.
14 617
PS -
Die Apologeten
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Rainer Kampling
Mit den Apologeten (u.a. Justin (+um 165), Tatian (um 170), Athenagoras (um 177), Meliton von Sardes (vor 190), Theophilus von Antiochien (um 180), Der Brief an Diognet (um 190) treten in der jungen Kirche Theologen auf, die den Versuch unternehmen, christliche Identität zu entwickeln und zugleich im Imperium Romanum zu existieren. Ihre Apologien wollen auf den ersten Blick das Christentum von dem Verdacht befreien, eine schädliche neue Sekte zu sein. Neben der breiten analysierenden Lektüre wird im Seminar insbesondere die Frage nach den eigentlichen Rezipienten dieser Schriften gestellt.
Literatur: Fiedrowicz, Michael: Apologie im frühen Christentum: die Kontroverse um den christlichen Wahrheitsanspruch in den ersten Jahrhunderten, Paderborn, 2. Aufl. 2001; Edwards, Mark/Goodman, Martin/Price, Simon in assoc. with Rowland, Christopher (Hrsg.): Apologetics in the Roman Empire: Pagans, Jews and Christians, Oxford 1999.
(14 605)
C -
Prüfungscolloquium
(2 SWS)
n. V. 21.4. 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Michael Bongardt,
Rainer Kampling
Die Veranstaltung dient der Vorbereitung auf die in nächster Zeit bevorstehenden Prüfungen. Neben der Vertiefung von Vorlesungsinhalten und der Lektüre ausgewählter Texte besteht die Möglichkeit, geplante oder in Entstehung befindliche Abschlussarbeiten vorzustellen und zu besprechen.
14 618
PS -
Einführung in die Methoden der Bibelauslegung (NT)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(19.4.) Matthias Blum
Das Proseminar bietet eine Einführung in die Auslegung neutestamentlicher Texte.
Biblische Exegese versteht sich als wissenschaftlicher Umgang mit der Heiligen Schrift. Als wissenschaftliche Form des Lesens weist sie jene für das wissenschaftliche Lesen von Texten allgemein geltenden Merkmale auf: die Vergewisserung über den Sinn des Textes mit Hilfe wissenschaftlich abgesicherter Verfahren und die intersubjektive Nachprüfbarkeit der Verfahren. Die biblische Exegese versucht, den besonderen Schwierigkeiten des Verstehens des biblischen Textes als eines geschichtlichen Dokuments gerecht zu werden. In diesem Sinn ist die Exegese historisch wie auch kritisch gegen vereinfachende Vereinnahmungen. Die historisch-kritische Exegese soll deshalb im Mittelpunkt des Proseminars stehen. Als am häufigsten verwendete Methode in der Exegese bietet sie auch eine gute Ausgangsbasis für die Auseinandersetzung mit neueren methodischen Ansätzen aus Linguistik, Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie.
Das Proseminar ist Bestandteil des Kerncurriculums für das Grundstudium.
Literatur: K. Müller, Art. Exegese/Bibelwissenschaft, NHThG 2 (1991) 23-44.
14 619
HS -
"Ich sehe dich in tausend Bildern" (Novalis) Maria von Nazaret im Spiegel der Zeiten
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(16.4.) Matthias Blum
Tausendmal gemalt, gemeißelt, besungen– die Mutter des Jesus von Nazaret tritt immer wieder neu in das Leben nicht nur der Glaubenden und Betenden. Parallel zur großen Berliner Ausstellung über Maria will das Seminar in die grundlegenden theologischen Perspektiven und Reflexionen über Maria von Nazaret einführen. Von den biblischen Urkunden (das theol. Interesse des NT) soll ein Bogen gespannt werden über die theologiegeschichtliche Entfaltung und systematische Reflexion (Mariologie), ihrer kontroversen Diskussion in der feministischen Theologie bis hin zur Rezeption in Literatur (H. Böll, „Gruppenbild mit Dame“ [1971], „Kerzen für Maria“ [1950]) und Film (Jean-Luc Godard, „Je vous salue, Marie“, dt. „Maria und Joseph“ [1984]) sowie zur einschlägigen Wirkungsgeschichte (Marienfrömmigkeit und Judenfeindschaft).
14 620
PS -
Biblische Frauengestalten
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Andreas Hölscher
Auf der Suche nach den Frauen im Alten und Neuen Testament wird deutlich, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen das Geschick des Volkes Israel geprägt und Jesus von Nazaret begleitet haben. Welches Frauenbild ergibt sich aus den verschiedenen Evangelien? Es passiert leicht, dass man über die Erwähnung von Frauen hinweg liest. Das Seminar versucht, folgenden Fragen nachzugehen: Was erfahren wir über die betreffende Frau? Wie hat sie gelebt? Welchen Stellenwert hatte sie in ihrem Umfeld, sei es die jüdische Gesellschaft, sei es die junge christliche Gemeinde?
14 621
HS -
Der Jude Paulus
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.4.) Karl P. Donfried
Ausgehend von der Frage, welche Überzeugungen des Judentums der Jude Paulus teilte und welche im besonderen sein Denken beeinflussten, steht im Mittelpunkt des Seminars die Frage, ob und wie die Rollen vom Toten Meer (Qumran) das Paulinische Denken beeinflusst haben. Sollten die Schriften vom Toten Meer uns tatsächlich neue Einblicke in das Denken des Paulus schenken, so würden es diese Ergebnisse erlauben, das Verhältnis von Rechtfertigung und guten Werken im Paulinischen Denken neu zu erwägen, insbesondere auf dem Hintergrund der vor kurzem entstandenen ökumenischen Beschreibung dieser Beziehungen in der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre (1999).
(14 501)
V -
Die jüdische Bibel - Entstehung und Auslegung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/140
(20.4.) Tal Ilan
In dieser Vorlesung wird dargestellt, wie die Juden ihren Kanon erschaffen und interpretiert haben. Hervorgehoben werden sowohl ideologische als auch theologische und technische Unterschiede, welche die jüdische Haltung zur Bibel bestimmt haben. Der Unterricht wird von zahlreichen Textbeispielen begleitet.
(14 701)
PS/S -
Die Psalmen, GS/HS
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Ihnestr. 56
(15.4.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Der Psalter ist eines der zentralen Bücher der Bibel. Die Psalmen sind nicht nur als Gebets- und Meditationstexte bis heute in Synagoge und Kirche in Gebrauch, sondern auch als "große Dichtung der Weltliteratur" (Erich Zenger) in das kulturelle Wissen der Menschen eingegangen. Wenn Luther den Psalter als Spiegel der menschlichen Seele bezeichnet hat und Psalmen als Konfliktgespräche mit Gott (Bernd Janowski) gedeutet werden, dann zeigt das die anthropologische wie theologische Bedeutung dieses biblischen Buches. Die theologische Relevanz dieses Buches wird zudem etwa in den messianischen Deutungen oder in ihrer Interpretation als "Antwort Israels" (Gerhard von Rad) auf das Geschichtswirken Gottes deutlich.
In diesem Seminar, das für alle Studienabschnitte geeignet ist, sollen gemeinsam ausgewählte Psalmen gelesen und in ihren ästhetischen wie theologischen Dimensionen bedacht werden. Hebräischkenntnisse sind sehr willkommen, aber keine Bedingung für die Teilnahme. Im BA-Studiengang "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" kann diese Veranstaltung als Bestandteil der Module 7, 8 oder 9 gewählt werden.

Kirchengeschichte

14 635
V -
Kirchengeschichte von der Französischen Revolution bis zum 2. Vatikanischen Konzil
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(16.4.) Michael Höhle
Die Vorlesung schließt den Überblick über die Kirchengeschichte ab. Aufklärung, liberale Ideen, Nationalstaat, industrielle Revolution und "soziale Frage" waren Herausforderungen der "Moderne", die die Kirchen in die Defensive brachten und Antworten verlangten, die erst in einem längeren Ringen gegeben werden konnten. Die Katastrophen zweier Weltkriege und vor allem die Erfahrung totalitärer Systeme warfen neue, schwerwiegende Fragen auf und behinderten den kirchlichen Aufschwung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gerade der Blick auf die jüngere Vergangenheit macht deutlich, wie nötig und wie schwierig das Suchen nach den "Zeichen der Zeit" (Gaudium et spes 4) ist.
Literatur: Schatz, Klaus: Kirchengeschichte der Neuzeit II, 3. Aufl. Düsseldorf 1999; Hürten, Heinz: Deutsche Katholiken 1918-1945, Paderborn 1992; Nowak, Kurt: Geschichte des Christentums in Deutschland. Religion, Politik und Gesellschaft vom Ende der Aufklärung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 1995.
14 636
V -
Kirchengeschichtliche und kirchengeschichtsdidaktische Zugänge zur Entwicklung der Kirche in der Spätantike
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Harald Schwillus
Mit der sog. Konstantinischen Wende veränderte sich das innere Gefüge der Kirche tiefgreifend: aus einer verfolgten Glaubensgemeinschaft wird eine mit dem römischen Staatswesen fest verbundene Größe. Zugleich erfolgt in der Spätantike eine Differenzierung in die römisch-lateinische Kirche des Westens und die byzantinisch-griechische Kirche des Ostens. Die Zeit seit Konstantin ist darüber hinaus die Epoche der ersten ökumenischen Konzilien. Die Vorlesung möchte diese wichtige Epoche der Kirchengeschichte in ihrer Bedeutung und Nachwirkung für heute betrachten: das derzeitige Staat-Kirche-Verhältnis und die grundlegenden Glaubensaussagen des Christentums in seinen katholischen und evangelischen Ausprägungen sind sonst kaum verständlich und können nicht für Theologie und Religionspädagogik erschlossen werden.
Literatur: Baus, K./Ewig, E.: Die Reichskirche nach Konstantin dem Großen. Die Kirche von Nikaia bis Chalkedon, in: Handbuch der KG "/2; Ortiz de Urbina, B.I.: Nizäa und Konstantinopel (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 1), Mainz 1964; Camelot, P.: Epheseus und Chalkedon (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 2), Mainz 1963.
(14 702)
PS/S -
Analyse ostkirchlicher Katechismen: Ein Katechismus der westsyrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, GS/HS
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(19.4.) Klaus Dippmann
"Ostkirchlich" sollen alle die Kirchen heißen, die entweder im Byzantinischen (oströmischen) Reiche lagen und liegen oder östlich des Imperium Romanum resp. Südöstlich. Es handelt sich mithin um die orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus (ca. zwanzig autokephale und rund zehn autonome) einerseits und um die fünf (heute sieben) sog. altorientalischen Kirchen andererseits, die im Zuge der christologischen Streitigkeiten machtpolitischen Genres nach und nach aus der Reichskirche, zu der bis 1054 auch die römische Papalkirche gehörte, herausgesäubert wurden. Vergleiche werden notwendig werden und ein gut Teil an spezieller Konfessionskunde wird mehr volens als nolens einfließen müssen, um rechtes Verständnis zu erreichen. Die römisch-papalen unierten ostkirchlichen Riten bleiben ausgeklammert, denn die entsprechende Lehre ist für alle "Römer" gleich. – Es ist nicht erforderlich, das Seminar im WS 03/04 über die ostsyrische Kirche besucht zu haben.

Praktische Theologie

Religionspädagogik

14 642
HS -
Bildung und Religion. Zur Frage nach der theologischen Inspiration eines "deutschen Containerwortes" (D. Lenzen)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(15.4.) Matthias Blum
Der Begriff der Bildung – darüber ist sich die Begriffsgeschichte der Pädagogik weitgehend einig – besitzt eine zwar weitgehend unkenntlich gewordene, aber doch unverkennbar theologische Wurzel. Wenngleich die Philosophie der Frühaufklärung den Begriff als einen Neuankömmling in der zeitgenössischen Bildungs- und Büchersprache sah, ist doch seine Herkunft aus der Mystik des Hochmittelalters nicht zu verkennen. Was am Ende - bis heute – als dritter Grundbegriff der Erziehungswissenschaft neben „Sozialisation“ und „Erziehung“ bisweilen mehr Probleme als Klärungen schafft und im Idealfall einen Prozess der Individualisierung bezeichnet, der ein Handeln in Freiheit auch unter widrigen Bedingungen ermöglicht, wird in seiner Begrifflichkeit von Dieter Lenzen (FU Präsident) als „deutsches Containerwort“ charakterisiert. Ausgehend von Dieter Lenzens entnormativierter Theorie der Humanontogenese, die mit begrifflichen Mitteln der Systemtheorie den Bildungsbegriff und seine Paradoxien zu päzisieren versucht und der handlungstheoretisch orientierten Bildungstheorie Helmut Peukerts, nach der die Individuen im Angesicht des Todes einander in unbedingter Solidarität verpflichtet sind, sollen in dem Seminar unterschiedliche bildungstheoretische Entwürfe zur Diskussion gestellt werden. Dabei steht die Frage im Hintergrund, welche Bedeutung theologisch bzw. religionspädagogisch inspirierte bildungstheoretische Figuren, die (nicht nur?) die Systemtheorie längst verabschiedet hat, noch haben können.

Fachdidaktik

14 643
PS -
Planung, Durchführung und Analyse von katholischem Religionsunterricht
(2 SWS)
Do 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(15.4.) Brigitta Bollesen-Brüning
Ziel des Seminars ist es, die theoretischen und methodisch-didaktischen Grundlagen des Religionsunterrichts herauszuarbeiten und die praktische Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum anzubahnen. Es ist beabsichtigt, teilnehmerorientierte Methoden einzubeziehen und ggfs. auch Formen des micro-teachings zu erproben.
Literatur: Gemeinsame Synode der Bistümer der BRD, Beschluss der RU in der Schule, Freiburg 1976; Erzbistum Berlin (Hrsg.), Rahmenplan Grundschule, Kath. RU, Berlin 1997; Vorläufige Rahmenrichtlinien Hauptschule, Realschule, Gymnasium 5-10, Kath. RU, Berlin 1997; Rahmenplan für die Jahrgangsstufen 11-13, Kath. RU, Berlin 1997; Weidmann, F. (Hrsg.): Didaktik des RU, Donauwörth, 6. Aufl. 1992; Hofmeier, J. Fachdidaktik Katholische Religion, München 1994; Jendorff, B., Fachpraktikum Religion, München 1994; Frisch, H.-J., Leitfaden Fachdidaktik Religion, Düsseldorf 1992; Grom, B.: Methoden für Religionsunterricht, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Düsseldorf 1976.
14 644
PS -
Weltreligionen im Religionsunterricht
(2 SWS)
Mi 16.00-19.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.4.) Gabriele Hüdepohl
Die Wahrnehmung der religiös-pluralen Situation gerade in einer Stadt wie Berlin sowie die oftmals wenig strukturierte religiöse Sozialisation der Schülerinnen und Schüler bilden schon zwei Herausforderungen, denen sich Religionslehrerinnen und Religionslehrer stellen müssen, wenn sie nichtchristliche Religionen im Religionsunterricht thematisieren. In dem Seminar sollen grundlegende Fragen, die sich aus der Beschäftigung mit den Weltreligionen ergeben, thematisiert sowie konkrete unterrichtliche Schritte geplant werden.
Literatur: Tworuschka, U.: Lexikon: Die Religionen der Welt, Gütersloh 1999; Lähnemann, J.: Weltreligionendidaktische Grundregeln, in: E. Groß/K. König: Religionsdidaktik in Grundbegriffen, Regensburg 1996; Trutwin, W.: Die Weltreligionen. Arbeitsbücher für die Sekundarstufe II. Religion - Philosophie - Ethik, Düsseldorf 1998.

Kirchenrecht

14 638
PS -
Kirchenrecht - konkret!
(2 SWS)
Block 19.4. 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Renate H. Boenigk
Kirchenrecht konkret! In diesem Proseminar soll die Möglichkeit geboten werden, das katholische Kirchenrecht durch die Lösung praktischer realer Problemfälle des kirchlichen Eherechts kennenzulernen und damit zugleich seine Aufgabe, seine Grundlagen und seine Methoden.
Literatur wird in der Einführung bekanntgegeben.

Evangelische Theologie mit dem Fachgebiet Religionsgeschichte (WE 7)

Studienfachberatung
Beauftragter des Fachbereichs für die Studienfachberatung:
Univ.-Prof. Dr. Michael Weinrich

Evangelische Theologie (Magisterstudiengang)/
Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen (BA- und MA-Studiengang)
Einführungsveranstaltung
Einführung in das Studium der Theologie: Di, 13.4.,
10.00-12.00 - Ihnestr. 56.
Bei einem Frühstück (zu dem alle Studierenden eingeladen
sind) gibt es Gelegenheit zur Studienfachberatung und einer
kurzen Einführung in das Studium der Theologie. Anschließend
findet eine Führung durch die Institutsbibliothek statt.
Studienanfänger/innen und Interessierte am Theologiestudium
sind herzlich willkommen.

Einzelberatung
Die Studienfachberatung für Neuimmatrikulierte ist
obligatorisch. Diese Ankündigung gilt als besondere
Einladung für die unten genannten Studienfachberatungszeiten.
Ab 13.4.: Do 16.00-17.00 Dieckmann-v. Bünau

Während der vorlesungsfreien Zeit nach tel. Vereinbarung.

Studentische Studienfachberatung
N. N. (s. A.)

Fachgebiet Religionsgeschichte
Einzelberatung
N. N., n. V.

Studentische Studienfachberatung
N. N. (s. A.)
* nach dem Dozentennamen = Ankündigung unter Vorbehalt
Änderungen vorbehalten - Bitte Aushänge beachten.

Evangelische Theologie

Historische Theologie (Biblische Theologie, Kirchengeschichte und Ökumene)

Biblische Theologie

14 700
PS/S -
Wie verstehen wir, was wir lesen? Zentrale Aspekte biblischer Hermeneutik, GS/HS
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(15.4.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Die hermeneutische Frage, wie wir verstehen, was wir lesen, spielt in jeder bibelwissenschaftlichen Veranstaltung ausgesprochen oder unausgesprochen eine Rolle und soll im Zentrum dieses Seminars stehen. Nach einer Reflexion unserer eigenen Vorstellung von Verstehensprozessen lesen wir für die Hermeneutik grundlegende Texte (aus dem Talmud; von Ingarden, Gadamer, Ricoeur, Körtner und anderen) und erarbeiten uns so die wichtigsten Aspekte der rabbinischen, philosophischen und christlich-theologischen Hermeneutik. Intensiv wollen wir uns ach mit den Problemen und Grenzen dieser hermeneutischen Ansätze befassen.
Das Seminar ist für alle Studienabschnitte geeignet und erfordert keine Hebräischkenntnisse. Im BA-Studiengang "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" kann diese Veranstaltung als Bestandteil der Module 7, 8 oder 9 gewählt werden.
14 701
PS/S -
Die Psalmen, GS/HS
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - Ihnestr. 56
(15.4.) Detlef Dieckmann-v. Bünau
Der Psalter ist eines der zentralen Bücher der Bibel. Die Psalmen sind nicht nur als Gebets- und Meditationstexte bis heute in Synagoge und Kirche in Gebrauch, sondern auch als "große Dichtung der Weltliteratur" (Erich Zenger) in das kulturelle Wissen der Menschen eingegangen. Wenn Luther den Psalter als Spiegel der menschlichen Seele bezeichnet hat und Psalmen als Konfliktgespräche mit Gott (Bernd Janowski) gedeutet werden, dann zeigt das die anthropologische wie theologische Bedeutung dieses biblischen Buches. Die theologische Relevanz dieses Buches wird zudem etwa in den messianischen Deutungen oder in ihrer Interpretation als "Antwort Israels" (Gerhard von Rad) auf das Geschichtswirken Gottes deutlich.
In diesem Seminar, das für alle Studienabschnitte geeignet ist, sollen gemeinsam ausgewählte Psalmen gelesen und in ihren ästhetischen wie theologischen Dimensionen bedacht werden. Hebräischkenntnisse sind sehr willkommen, aber keine Bedingung für die Teilnahme. Im BA-Studiengang "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" kann diese Veranstaltung als Bestandteil der Module 7, 8 oder 9 gewählt werden.
(14 501)
V -
Die jüdische Bibel - Entstehung und Auslegung
(2 SWS)
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; JK 26/140
(20.4.) Tal Ilan
In dieser Vorlesung wird dargestellt, wie die Juden ihren Kanon erschaffen und interpretiert haben. Hervorgehoben werden sowohl ideologische als auch theologische und technische Unterschiede, welche die jüdische Haltung zur Bibel bestimmt haben. Der Unterricht wird von zahlreichen Textbeispielen begleitet.
(14 616)
HS -
"und er war mit den Tieren" (Mk 1,13). Die Geschöpfe Gottes in der Heiligen Schrift
(2 SWS)
Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(19.4.) Rainer Kampling
In der ökologischen Debatte der letzten 20 Jahre wurde auch die jüdisch-christliche Tradition als eine angebliche Verursacherin der Naturverachtung ausgemacht. Am Beispiel der Beziehung von Mensch und Tier soll der Frage nachgegangen werden, ob aus der Schrift und ihrer Rezeption nicht doch positive Impulse für eine biblisch begründete Schöpfungsethik zu gewinnen ist.
Ein ausführlicher Seminarplan liegt ab Ende Januar 2004 aus; Voranmeldungen sind erwünscht.
Litertur: Janowski, Bernd/Riede, Peter (Hrsg.): Die Zukunft der Tiere. Theologische, ethische und naturwissenschaftliche Perspektiven, Stuttgart 1999; Keel, Othmar: Das Tier in der Bibel, in: Svilar, Maja (Hrsg.): Mensch und Tier. Kulturhistorische Vorlesungen 1984/85, Bern/Frankfurt a.M./New York 1985, 33-54; Pezzoli-Olgiati, Daria: Ausgeliefert und getragen. Streifzüge durch biblische Texte auf der Suche nach der "Würde der Kreatur", in: Bondolfi, Alberto/Lesch, Walter/Pezzoli-Oliati, Daria (Hrsg.): "Würde der Kreatur". Essays zu einem kontroversen Thema. Zürich 1997, 5-19; Riede, Peter: Im Spiegel der Tiere, in: Studien zum Verhältnis von Mensch und Tier im alten Israel (Orbis Biblicus et Orientalis 187) Fribourg 2002.
(14 620)
PS -
Biblische Frauengestalten
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Andreas Hölscher
Auf der Suche nach den Frauen im Alten und Neuen Testament wird deutlich, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen das Geschick des Volkes Israel geprägt und Jesus von Nazaret begleitet haben. Welches Frauenbild ergibt sich aus den verschiedenen Evangelien? Es passiert leicht, dass man über die Erwähnung von Frauen hinweg liest. Das Seminar versucht, folgenden Fragen nachzugehen: Was erfahren wir über die betreffende Frau? Wie hat sie gelebt? Welchen Stellenwert hatte sie in ihrem Umfeld, sei es die jüdische Gesellschaft, sei es die junge christliche Gemeinde?
(14 615)
V -
Einleitung II: Die johanneischen Schriften
(2 SWS)
Do 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(15.4.) Rainer Kampling
Die Vorlesung hat das Johannesevangelium und die Johannesbriefe zum Gegenstand. Neben den "klassischen" Einleitungsfragen stellt sich bei diesen Texten auch das Problem der sogenannten johanneischen Schule.
Literatur: Klauck, Hans-Josef: Die Johannesbriefe, Darmstadt 1995; Wengst, Klaus: Bedrängte Gemeinde und verherrlichter Christus. Ein Versuch über das Johannesevangelium, Gütersloh 1992; Wengst, Klaus: Das Johannesevangelium (Theologischer Kommentar zum Neuen Testament 4) Stuttgart 2000 - 2001.
(14 618)
PS -
Einführung in die Methoden der Bibelauslegung (NT)
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(19.4.) Matthias Blum
Das Proseminar bietet eine Einführung in die Auslegung neutestamentlicher Texte.
Biblische Exegese versteht sich als wissenschaftlicher Umgang mit der Heiligen Schrift. Als wissenschaftliche Form des Lesens weist sie jene für das wissenschaftliche Lesen von Texten allgemein geltenden Merkmale auf: die Vergewisserung über den Sinn des Textes mit Hilfe wissenschaftlich abgesicherter Verfahren und die intersubjektive Nachprüfbarkeit der Verfahren. Die biblische Exegese versucht, den besonderen Schwierigkeiten des Verstehens des biblischen Textes als eines geschichtlichen Dokuments gerecht zu werden. In diesem Sinn ist die Exegese historisch wie auch kritisch gegen vereinfachende Vereinnahmungen. Die historisch-kritische Exegese soll deshalb im Mittelpunkt des Proseminars stehen. Als am häufigsten verwendete Methode in der Exegese bietet sie auch eine gute Ausgangsbasis für die Auseinandersetzung mit neueren methodischen Ansätzen aus Linguistik, Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie.
Das Proseminar ist Bestandteil des Kerncurriculums für das Grundstudium.
Literatur: K. Müller, Art. Exegese/Bibelwissenschaft, NHThG 2 (1991) 23-44.
(14 621)
HS -
Der Jude Paulus
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(21.4.) Karl P. Donfried
Ausgehend von der Frage, welche Überzeugungen des Judentums der Jude Paulus teilte und welche im besonderen sein Denken beeinflussten, steht im Mittelpunkt des Seminars die Frage, ob und wie die Rollen vom Toten Meer (Qumran) das Paulinische Denken beeinflusst haben. Sollten die Schriften vom Toten Meer uns tatsächlich neue Einblicke in das Denken des Paulus schenken, so würden es diese Ergebnisse erlauben, das Verhältnis von Rechtfertigung und guten Werken im Paulinischen Denken neu zu erwägen, insbesondere auf dem Hintergrund der vor kurzem entstandenen ökumenischen Beschreibung dieser Beziehungen in der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre (1999).

Kirchengeschichte und Ökumene

14 702
PS/S -
Analyse ostkirchlicher Katechismen: Ein Katechismus der westsyrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, GS/HS
(2 SWS)
Mo 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(19.4.) Klaus Dippmann
"Ostkirchlich" sollen alle die Kirchen heißen, die entweder im Byzantinischen (oströmischen) Reiche lagen und liegen oder östlich des Imperium Romanum resp. Südöstlich. Es handelt sich mithin um die orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus (ca. zwanzig autokephale und rund zehn autonome) einerseits und um die fünf (heute sieben) sog. altorientalischen Kirchen andererseits, die im Zuge der christologischen Streitigkeiten machtpolitischen Genres nach und nach aus der Reichskirche, zu der bis 1054 auch die römische Papalkirche gehörte, herausgesäubert wurden. Vergleiche werden notwendig werden und ein gut Teil an spezieller Konfessionskunde wird mehr volens als nolens einfließen müssen, um rechtes Verständnis zu erreichen. Die römisch-papalen unierten ostkirchlichen Riten bleiben ausgeklammert, denn die entsprechende Lehre ist für alle "Römer" gleich. – Es ist nicht erforderlich, das Seminar im WS 03/04 über die ostsyrische Kirche besucht zu haben.
14 703
PS/S -
"Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub.", GS/HS
(2 SWS)
Mi 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(14.4.) Erika Godel
Bestattungskulturen in säkularem und multikulturell geprägtem Umfeld sind Angebote, Leben, Tod und Zukunft zu verstehen. Christliche Bestattungen sind immer Anlass gewesen, das biblische Zeugnis mit modernem, sich veränderndem Selbstverständnis von Menschen zu konfrontieren.
Jüdische, christliche und muslemische Bestattungsrituale und ihre theologischen Begründungen im Vergleich. Die Veranstaltung kann im BA-Studiengang innerhalb des Moduls 11 besucht werden.
14 704
PS/S -
"Die Liebe macht Leiden süß" (Mechthild von Magdeburg), GS/HS
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Ihnestr. 56
(14.4.) Erika Godel
Frauenmystik – erotische Religiosität oder religiöse Erotik? Lektüre ausgewählter Texte von Gertrud, Mechthild von Magdeburg und Mechthild von Hackeborn.
(14 705)
PS/S -
Der deutsche Protestantismus vor der Schuldfrage 1945 – 1950, GS/HS
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(19.4.) Matthias Wolfes
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Diktatur war der deutsche Protestantismus mit der Frage konfrontiert, ob und auf welche Weise er sich der Schuld, die das deutsche Volk unter anderem durch den Krieg und den Holocaust auf sich geladen hatte, stellen sollte. Im Seminar wollen wir die Voraussetzungen und den Verlauf dieser zum Teil sehr kontroversen Diskussionen um die Schuldfrage innerhalb des Protestantismus näher beleuchten.
Innerhalb des BA-Studiums "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" kann diese Veranstaltung als Bestandteil von Modul 3 gewählt werden.
(14 617)
PS -
Die Apologeten
Di 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Rainer Kampling
Mit den Apologeten (u.a. Justin (+um 165), Tatian (um 170), Athenagoras (um 177), Meliton von Sardes (vor 190), Theophilus von Antiochien (um 180), Der Brief an Diognet (um 190) treten in der jungen Kirche Theologen auf, die den Versuch unternehmen, christliche Identität zu entwickeln und zugleich im Imperium Romanum zu existieren. Ihre Apologien wollen auf den ersten Blick das Christentum von dem Verdacht befreien, eine schädliche neue Sekte zu sein. Neben der breiten analysierenden Lektüre wird im Seminar insbesondere die Frage nach den eigentlichen Rezipienten dieser Schriften gestellt.
Literatur: Fiedrowicz, Michael: Apologie im frühen Christentum: die Kontroverse um den christlichen Wahrheitsanspruch in den ersten Jahrhunderten, Paderborn, 2. Aufl. 2001; Edwards, Mark/Goodman, Martin/Price, Simon in assoc. with Rowland, Christopher (Hrsg.): Apologetics in the Roman Empire: Pagans, Jews and Christians, Oxford 1999.
(14 619)
HS -
"Ich sehe dich in tausend Bildern" (Novalis) Maria von Nazaret im Spiegel der Zeiten
(2 SWS)
Fr 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(16.4.) Matthias Blum
Tausendmal gemalt, gemeißelt, besungen– die Mutter des Jesus von Nazaret tritt immer wieder neu in das Leben nicht nur der Glaubenden und Betenden. Parallel zur großen Berliner Ausstellung über Maria will das Seminar in die grundlegenden theologischen Perspektiven und Reflexionen über Maria von Nazaret einführen. Von den biblischen Urkunden (das theol. Interesse des NT) soll ein Bogen gespannt werden über die theologiegeschichtliche Entfaltung und systematische Reflexion (Mariologie), ihrer kontroversen Diskussion in der feministischen Theologie bis hin zur Rezeption in Literatur (H. Böll, „Gruppenbild mit Dame“ [1971], „Kerzen für Maria“ [1950]) und Film (Jean-Luc Godard, „Je vous salue, Marie“, dt. „Maria und Joseph“ [1984]) sowie zur einschlägigen Wirkungsgeschichte (Marienfrömmigkeit und Judenfeindschaft).
(14 635)
V -
Kirchengeschichte von der Französischen Revolution bis zum 2. Vatikanischen Konzil
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(16.4.) Michael Höhle
Die Vorlesung schließt den Überblick über die Kirchengeschichte ab. Aufklärung, liberale Ideen, Nationalstaat, industrielle Revolution und "soziale Frage" waren Herausforderungen der "Moderne", die die Kirchen in die Defensive brachten und Antworten verlangten, die erst in einem längeren Ringen gegeben werden konnten. Die Katastrophen zweier Weltkriege und vor allem die Erfahrung totalitärer Systeme warfen neue, schwerwiegende Fragen auf und behinderten den kirchlichen Aufschwung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gerade der Blick auf die jüngere Vergangenheit macht deutlich, wie nötig und wie schwierig das Suchen nach den "Zeichen der Zeit" (Gaudium et spes 4) ist.
Literatur: Schatz, Klaus: Kirchengeschichte der Neuzeit II, 3. Aufl. Düsseldorf 1999; Hürten, Heinz: Deutsche Katholiken 1918-1945, Paderborn 1992; Nowak, Kurt: Geschichte des Christentums in Deutschland. Religion, Politik und Gesellschaft vom Ende der Aufklärung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 1995.
(14 636)
V -
Kirchengeschichtliche und kirchengeschichtsdidaktische Zugänge zur Entwicklung der Kirche in der Spätantike
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Harald Schwillus
Mit der sog. Konstantinischen Wende veränderte sich das innere Gefüge der Kirche tiefgreifend: aus einer verfolgten Glaubensgemeinschaft wird eine mit dem römischen Staatswesen fest verbundene Größe. Zugleich erfolgt in der Spätantike eine Differenzierung in die römisch-lateinische Kirche des Westens und die byzantinisch-griechische Kirche des Ostens. Die Zeit seit Konstantin ist darüber hinaus die Epoche der ersten ökumenischen Konzilien. Die Vorlesung möchte diese wichtige Epoche der Kirchengeschichte in ihrer Bedeutung und Nachwirkung für heute betrachten: das derzeitige Staat-Kirche-Verhältnis und die grundlegenden Glaubensaussagen des Christentums in seinen katholischen und evangelischen Ausprägungen sind sonst kaum verständlich und können nicht für Theologie und Religionspädagogik erschlossen werden.
Literatur: Baus, K./Ewig, E.: Die Reichskirche nach Konstantin dem Großen. Die Kirche von Nikaia bis Chalkedon, in: Handbuch der KG "/2; Ortiz de Urbina, B.I.: Nizäa und Konstantinopel (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 1), Mainz 1964; Camelot, P.: Epheseus und Chalkedon (Geschichte der ökumenischen Konzilien, Bd. 2), Mainz 1963.
(16 020)
PS -
Thomas von Aquin: De ente et essentia
(2 SWS)
(gilt auch für A1)
Mo 14.00-16.00 - Habelschwerdter Allee 30; Sitzungsraum
(19.4.) Wilhelm Schmidt-Biggemann
Thomas von Aquins De ente et essentia ist ein Kerntext der Metaphysik. An ihm wird vor allem die Unterscheidung von Existenz und Essenz deutlich. Zugleich lässt sich hier die nachhaltigste Fassung der Lehre vom Sein insgesamt (Ontologie) begreiflich machen. Im Seminar wird der lateinische Text zugrunde gelegt, deshalb sind Grundkenntnisse in Latein erforderlich.
Ausgabe: Thomas von Aquin. Über Seiendes und Wesenheit (De ente et essentia). Lateinisch-deutsch. Mit Einleitung, Übersetzung und Kommentar herausgegeben von Horst Seidl. Meiner, Hamburg . Philosophische Bibliothek 415.

Systematische Theologie

14 705
PS/S -
Der deutsche Protestantismus vor der Schuldfrage 1945 – 1950, GS/HS
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(19.4.) Matthias Wolfes
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Diktatur war der deutsche Protestantismus mit der Frage konfrontiert, ob und auf welche Weise er sich der Schuld, die das deutsche Volk unter anderem durch den Krieg und den Holocaust auf sich geladen hatte, stellen sollte. Im Seminar wollen wir die Voraussetzungen und den Verlauf dieser zum Teil sehr kontroversen Diskussionen um die Schuldfrage innerhalb des Protestantismus näher beleuchten.
Innerhalb des BA-Studiums "Evangelische Theologie und Nichtchristliche Religionen" kann diese Veranstaltung als Bestandteil von Modul 3 gewählt werden.
14 706
PS/S -
Grundfragen systematischer Theologie, GS/HS
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Ihnestr. 56
(19.4.) Matthias Wolfes
Die Entwicklung der Systematischen Theologie im 20. Jh. ist, vor allem in der ersten Hälfte, stürmisch, zum Teil dramatisch verlaufen. Besonders der Erste Weltkrieg und dann der Einbruch des Nationalsozialismus haben sich massiv auf die evangelische Theologie ausgewirkt. Im Seminar wollen wir anhand verschiedener Texte (unter anderem von Karl Barth, Rudolf Bultmann, Paul Tillich und Dietrich Bonhoeffer, daneben von Autoren der jüngeren Zeit) einzelne Stationen dieser Entwicklung näher erörtern.
Die Veranstaltung bildet zusammen mit Professor Weinrichs Vorlesung "Grundzüge 'evangelischer' Theologie I" (Wintersemester 2003/2004; Lehrveranstaltung 14706) nach dem Bachelor-Studiengang das Modul 2.
Zur Vorbereitung dient das Buch von Hermann Fischer: Systematische Theologie. Konzeptionen und Probleme im 20. Jahrhundert (Grundkurs Theologie, Band 6), Stuttgart 1992 (zur Anschaffung empfohlen).
14 707
PS/S -
Die Bedeutung der Religionskritik für die Theologie, GS/HS
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(13.4.) Rainer Alisch
Das Terrain, auf dem über Religion verhandelt wird, ist unübersichtlich: Einerseits Fragen, die der 11. September 2001 hinterlassen hat, Kopftuchstreit, LER und Kruzifixurteil. Andererseits herrscht eine freundliche Beliebigkeit subjektiven religiösen Meinens und Glaubens, die aller Kritik entzogen ist, vor allem wenn diese als rationalistische Illusion einer "wissenschaftlichen Weltanschauung" auftritt. Die Hauptthese des Seminars lautet daher, dass Kritik von Religion ein notwendiges und ureigenstes Anliegen von Theologie ist, ein Anliegen als dessen Erben sich schon Religionskritiker wie Karl Marx erwiesen haben: Seine Beschreibung der Religion als "Seufzer der bedrängten Kreatur" nimmt nicht nur die Paulinische Figur als Römer 8 auf – dass alles "Geschaffene insgesamt seufzt und sich schmerzlich ängstigt", seine Forderung, alle knechtenden "Verhältnisse umzuwerfen" partizipiert auch am bislang radikalsten Bild menschlicher Hoffnung – der leiblichen Auferstehung.
Das Seminar ist als eine Gratwanderung konzipiert: Hier – menschliche religiöse Überzeugungen, die beispielsweise Leben in einer säkular unbefriedigten Welt kompensieren können, da – eine Wirklichkeit Gottes, auf die wir nie einen direkten Zugriff haben. Neben einer Einführung in den Themenkatalog der Religionskritik wird es somit um die Frage nach theologischen Denkfiguren gehen, die durch eine "weltliche" Religionskritik gegangen sind.
Literatur: Weinrich, Michael (Hrsg.): Religionskritik in der Neuzeit: Philosophische, soziologische und psychologische Texte. Gütersloh 1985.
Informationen zum Semester- und zum detaillierten Lektüreplan lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter http://www.rainer-alisch.de abrufen.
14 708
PS/S -
Theologische Ethik in Anschluss an Carl Schmitts Begriff der "Politischen Theologie", GS/HS
(2 SWS)
Di 12.00-14.00 - Ihnestr. 56
(13.4.) Rainer Alisch
Für eine theologische Ethik des Politischen ist die Auseinandersetzung mit Carl Schmitts Theorem der "Politischen Theologie" von zentraler Bedeutung. Denn die von Schmitt Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts formulierte These, alle zentralen staatsrechtlichen Begriffe der Moderne seien säkularisierte theologische Begriffe, theologisiert die politische Sphäre in spezifischer Weise: Sie bleibt als ein konstitutiv gewaltsames Arcanum des "Ausnahmezustandes" jeglicher demokratischer Kontrolle entzogen.
Das Seminar stellt sich folgende Aufgaben: (1) die Genese dieses Begriffs bei Schmitt zu rekonstruieren, (2) dem inhärenten Antijudaismus, den Schmittschen Männlichkeitskonstruktionen und der Kritik an Schmitts alttestamentlicher Erbe-Rezeption – wie sie etwa von Jan Assmann vorgetragen wird – nachzugehen, (3) auf Basis der wichtigsten Axiome ethischer Reflexion in der Theologie die neuere Rezeption des Schmittschen Begriffs (u.a. bei Johann Baptist Metz und Rolf Rendtorff) zu verfolgen, (4) jenen Echos auf Schmitt nachzuforschen, die noch in der Rede von der "postsäkularen Gesellschaft" (Jürgen Habermas) und vom "Homo sacer" (Giorgio Agamben) zu vernehmen sind.
Literatur: Schmitt, C.: Politische Theologie: vier Kapitel zur Lehre von der Souveränität (1922). 7. Aufl. Berlin 1996.
Informationen zum Semester- und zum detaillierten Lektüreplan lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter http://www.rainer-alisch.de abrufen.
14 709
PS/S -
Gast-Wirtschaft - Theologische Aspekte gerechter 'Haushaltskunst', GS/HS
(2 SWS)
Fr 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(16.4.) Peter Martins
Die Gestaltung der globalisierten Wirtschaft ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Aus theologischer und kirchlicher Perspektive sind dazu in jüngster Zeit eine Vielzahl von Veröffentlichungen und Stellungnahmen erschienen. In der Veranstaltung soll eine Auswahl davon zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Leitend sollen dabei die biblischen Entwürfe einer biblischen "Wohlstandstheologie" (Crüsemann) sein, die Kapital und materiellen Reichtum rechtlich bindenden Partizipationsregeln unterwerfen und damit zu einem an den Bedürfnissen von "Fremdling, Witwe und Waise" orientierten Wirtschaften verpflichtet.
Literatur: "’Leget Anmut in das Geben’: Zum Verhältnis von Ökonomie und Theologie" Jabboq I (2001). Eigentum: Freiheit und Fluch. Ökonomische und biblische Entwürfe. Hg. v. Rainer Kessler und Eva Loos. Gütersloh 2000.
(HU)
PS/S -
Hermeneutik des Begehrens (II), GS/HS
(2 SWS)
Do 14.00-16.00 - HU, Luisenstr. 57; Seminarraum 5 (Seitenflügel)
(15.4.) Rainer Alisch,
Sophie Wennerscheid
Auch Teil II des Seminars ist um eine Passage aus der Rechtfertigungslehre des Paulus zentriert: "Ist das Gesetz Spünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durch das Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Lust, hätte das Gesetz nicht gesagt (2. Mose 20,17): ‚Lass dich nicht gelüsten!’ Es nahm aber die Sünde Anlass am Gebot und erregte in mir jegliche Lust; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot." (Röm 7,7f)
Leitende Frage im I. Teil des Seminars war, wie sich vom "ungeheuren Echo der christlichen Gründung" (Alain Badiou) her, heutigen Formen des "Begehrens", unter denen das sexuelle nur einen Aspekt darstellt, denken lassen. Anders gefragt: Welche Perspektive eröffnet eine Subjektivität, die sich der "Gnade" verdankt, auf die neuen Formen des Sexuellen – Self-sex, Self-gender, Thrills und Prophetisierungen – deren Komplementär die sich permanent wandelnden Produktions- und Regulationsformen bilden.
Dieser Ansatz wird im zweiten Teil des Seminars fortgeführt, allerdings unter stärker theoretisierenden Gesichtspunkten. Als Material dienen wiederum subjekttheoretische Modelle (u.a. aus der Romantik, der Neuen Sachlichkeit, aber auch von Kierkegaard, Kristeva, Foucault, Luhmann und Butler), die von "modernen" und "klassischen" Interpretationen Paulinischer Theologie her gegengelesen werden.
Eine Teilnahme am ersten Teil ist nicht erforderlich. Neueinsteigern wird es insofern leicht gemacht, weil es neben einer ausführlichen Wiederholung einen ständigen Rückgriff auf das Material des I. Teils geben wird. Informationen zum vorläufigen Semesterplan und zur Lektüre lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter http://www.rainer-alisch.de abrufen.
(14 602)
V -
Offenbarung und Glaube
(2 SWS)
Di 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Michael Bongardt
Mit großer Selbstverständlichkeit wird das Christentum zu den so genannten Offenbarungsreligionen gezählt. Dies entspricht auch dem theologischen Selbstverständnis christlichen Glaubens. Zumindest seit dem 19. Jahrhundert gilt die Selbstoffenbarung Gottes als das "Prinzip der Theologie" (P. Eicher).
Doch gerade dieser Konsens provoziert Rückfragen: Was eigentlich ist der Inhalt der von Christinnen und Christen geglaubten Offenbarung? Was bedeutet der Glaube an eine Offenbarung für die menschliche Vernunft - wird menschliches Denken von Gott durchkreuzt, überboten, geachtet? Ist eine Offenbarung nötig, um glauben zu können - oder muss man glauben, um ein Ereignis als Offenbarung zu erkennen? Was bedeutet es für das Christentum, dass sich auch andere Religionen auf eine Göttliche Offenbarung zurückführen?
In der Vorstellung früherer und aktueller Ansätze zu einer Theologie der Offenbarung will die Vorlesung auf diese Fragen antworten.
(14 603)
OS -
Opfer
(2 SWS)
Di 18.00-20.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(20.4.) Michael Bongardt
Der theologische Streit geht weiter: Die einen halten den Begriff "Opfer" für unverzichtbar, um den Kern des christlichen Glaubens zu benennen; die anderen sehen in seiner Verwendung den Sündenfall des Christentums. In dem geplanten Oberseminar sollen aktuelle Veröffentlichungen zum Thema diskutiert und so die religions- und theologiegeschichtlichen Hintergründe der Debatte erhellt werden.
Die Veranstaltung soll, um auch auswärtigen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, in mehreren Blöcken durchgeführt werden.
(14 604)
HS -
Warum? Das Leiden als Frage an Gott
(2 SWS)
Mo 16.00-18.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(19.4.) Michael Bongardt,
Anja Middelbeck-Varwick
Warum gibt es das Leiden? Gäbe es einen guten und allmächtigen Gott, dann dürfte es nicht existieren. Erweist sich nicht gerade dadurch, dass Leid und Übel unbestreitbare Wirkmächtigkeit in der Welt besitzen, die vernünftige Rechtfertigung des Glaubens an einen solchen Gott als unmöglich? Die logische Unlösbarkeit dieser Frage konnte so zum "Fels des Atheismus" (G. Büchner) werden, zum Hauptargument gegen die Existenz Gottes. Der Theologie obliegt seine Rechtfertigung, deren Problematik angesichts des Leidens in der Welt seit Leibniz als "Theodizee" bezeichnet wird.
Zentraler Ausgangspunkt zur Bearbeitung dieses Themas im Rahmen des Hauptseminars ist Leibniz' Versuch einer Rechtfertigung Gottes, anhand dessen die klassischen Argumentationsmuster zur Beantwortung der Frage nachgezeichnet werden sollen. Der entschiedene Einwand Kants, alle philosophischen Versuche, das Problem der Theodizee lösen zu wollen, seien "misslungen", bildet den zweiten Schwerpunkt des Seminars. Schließlich soll die der Theologie damit aufgegebene Frage, welche sinnvollen Deutungen des Leidens bzw. welche angemessene Rede von Gott sie dennoch verantwortbar versuchen kann, anhand einiger theologischer Entwürfe diskutiert werden.
Literatur: Kreiner, A.: Gott und das Leid, Paderborn 1994; Menke, K.H./Wagner, H. (Hrsg.): Mit Gott streiten. Neue Zugänge zum Theodizeeproblem (QD 169), Freiburg 1998; Oelmüller, W. (Hrsg.): Theodizee - Gott vor Gericht?, München 1990.
(14 606)
HS -
Neue Religionsfreudigkeit. Theologische Ermittlungen in einem "nachchristlichen" Europa
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(14.4.) Thomas Eggensperger OP,
Ulrich Engel OP
Religion gehört angeblich zu den "Megatrends" des neuen Jahrtausends. Sozial- und Trendforscher schreiben seit Jahren von der wachsenden Bedeutung von Religion, gerade im oft als "säkularisiert" etikettierten Westen Europas. Gleichsam als Bewegung in die Gegenrichtung wird ein Bedeutungsverlust des Christentums geortet, ebenfalls hier in jenem Europa, das Jahrhunderte lang von dieser Religion und ihren kulturellen Prägungen dominiert war. Quasi zwischen diesen gegenläufigen Trends tauchen europaweit aufregende philosophische Diskurse über Religion und Religiosität auf. Vor dem Hintergrund dieser widersprüchlichen Trends will das Seminar sowohl im religionssoziologischen als auch im fundamentaltheologischen Angang das komplizierte Verhältnis von (post-)modernen Menschen, neuer Religionsfreudigkeit und christlicher Glaubensüberlieferung näher beleuchten.
Literatur: Zulehner, Paul M.: Die europäische Seele. Leben und Glauben in Europa, Wien 2001; Dethloff, Klaus/Nagl, Ludwig/Wolfram, Friedrich (Hrsg.): Religion, Moderne, Postmoderne. Philosophisch-theologische Erkundungen (Schriften der Österreichischen Gesellschaft für Religionsphilosophie Bd. 3), Berlin 2002; Wendel, Saskia: Vernünftig und begründungsfähig. Aktuelle philosophische Beiträge zum Thema Religion, in: Herder Korrespondenz 57 (2003), 528-532.
(14 607)
PS -
"Alles eine Frage der Perspektive..." Der befreiungstheologische Ansatz der feministischen Theologie
(2 SWS)
Die genauen Termine für die Blockveranstaltung werden zu Semesterbeginn angegeben.
Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
  Bettina-Sophia Karwath
Die feministische Theologie stellt wie die Befreiungstheologie den Mythos einer neutralen objektiven Wissenschaft in Frage. Es geht ihr darum, die Frage und Situation der Einzelnen als Ausgangspunkt theologischer Hermeneutik zu sehen. Damit leistet sie einen eigenen Beitrag zu wissenschaftlichem Arbeiten und fordert die Theologie heraus, Position zu beziehen.
Das Seminar gibt eine Einführung in die Gedankenwelt der Feministischen Theologie.
Literatur: Heyward, Carter: Und sie rührte sein Kleid an, Stuttgart 1986; Ruether, Rosemary R.: Sexismus und die Rede von Gott, Gütersloh, 2. Aufl. 1990; Sölle, Dorothee: Mutanfälle, Hamburg, 3. Aufl. 1993.
(14 642)
HS -
Bildung und Religion. Zur Frage nach der theologischen Inspiration eines "deutschen Containerwortes" (D. Lenzen)
(2 SWS)
Do 10.00-12.00 - Habelschwerdter Allee 45; K 24/11
(15.4.) Matthias Blum
Der Begriff der Bildung – darüber ist sich die Begriffsgeschichte der Pädagogik weitgehend einig – besitzt eine zwar weitgehend unkenntlich gewordene, aber doch unverkennbar theologische Wurzel. Wenngleich die Philosophie der Frühaufklärung den Begriff als einen Neuankömmling in der zeitgenössischen Bildungs- und Büchersprache sah, ist doch seine Herkunft aus der Mystik des Hochmittelalters nicht zu verkennen. Was am Ende - bis heute – als dritter Grundbegriff der Erziehungswissenschaft neben „Sozialisation“ und „Erziehung“ bisweilen mehr Probleme als Klärungen schafft und im Idealfall einen Prozess der Individualisierung bezeichnet, der ein Handeln in Freiheit auch unter widrigen Bedingungen ermöglicht, wird in seiner Begrifflichkeit von Dieter Lenzen (FU Präsident) als „deutsches Containerwort“ charakterisiert. Ausgehend von Dieter Lenzens entnormativierter Theorie der Humanontogenese, die mit begrifflichen Mitteln der Systemtheorie den Bildungsbegriff und seine Paradoxien zu päzisieren versucht und der handlungstheoretisch orientierten Bildungstheorie Helmut Peukerts, nach der die Individuen im Angesicht des Todes einander in unbedingter Solidarität verpflichtet sind, sollen in dem Seminar unterschiedliche bildungstheoretische Entwürfe zur Diskussion gestellt werden. Dabei steht die Frage im Hintergrund, welche Bedeutung theologisch bzw. religionspädagogisch inspirierte bildungstheoretische Figuren, die (nicht nur?) die Systemtheorie längst verabschiedet hat, noch haben können.

Fachgebiet Religionsgeschichte

(14 707)
PS/S -
Die Bedeutung der Religionskritik für die Theologie, GS/HS
(2 SWS)
Di 10.00-12.00 - Ihnestr. 56
(13.4.) Rainer Alisch
Das Terrain, auf dem über Religion verhandelt wird, ist unübersichtlich: Einerseits Fragen, die der 11. September 2001 hinterlassen hat, Kopftuchstreit, LER und Kruzifixurteil. Andererseits herrscht eine freundliche Beliebigkeit subjektiven religiösen Meinens und Glaubens, die aller Kritik entzogen ist, vor allem wenn diese als rationalistische Illusion einer "wissenschaftlichen Weltanschauung" auftritt. Die Hauptthese des Seminars lautet daher, dass Kritik von Religion ein notwendiges und ureigenstes Anliegen von Theologie ist, ein Anliegen als dessen Erben sich schon Religionskritiker wie Karl Marx erwiesen haben: Seine Beschreibung der Religion als "Seufzer der bedrängten Kreatur" nimmt nicht nur die Paulinische Figur als Römer 8 auf – dass alles "Geschaffene insgesamt seufzt und sich schmerzlich ängstigt", seine Forderung, alle knechtenden "Verhältnisse umzuwerfen" partizipiert auch am bislang radikalsten Bild menschlicher Hoffnung – der leiblichen Auferstehung.
Das Seminar ist als eine Gratwanderung konzipiert: Hier – menschliche religiöse Überzeugungen, die beispielsweise Leben in einer säkular unbefriedigten Welt kompensieren können, da – eine Wirklichkeit Gottes, auf die wir nie einen direkten Zugriff haben. Neben einer Einführung in den Themenkatalog der Religionskritik wird es somit um die Frage nach theologischen Denkfiguren gehen, die durch eine "weltliche" Religionskritik gegangen sind.
Literatur: Weinrich, Michael (Hrsg.): Religionskritik in der Neuzeit: Philosophische, soziologische und psychologische Texte. Gütersloh 1985.
Informationen zum Semester- und zum detaillierten Lektüreplan lassen sich unmittelbar vor Semesterbeginn unter http://www.rainer-alisch.de abrufen.

Hinweis Die Online-Vorlesungsverzeichnisse der hier aufgeführten Semester werden nicht mehr gepflegt. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Funktionen und Links nicht korrekt funktionieren. Eine Suche ist nur noch über die sog. Listenausgabe möglich.
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