13 356
- HS - |
Hexereidiskurse in der Frühen Neuzeit (auch für Frankreich-Studien)(A)
(2 SWS) Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163 |
(14.4.) |
Claudia Ulbrich,
Thomas Max Safley
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Im Mittelpunkt dieses geschlechtergeschichtlichen Hauptseminars stehen die großen Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit. Sie sollen vor allem unter historiographischen und diskurstheoretischen Aspekten untersucht werden. Wir werden Texte über Magie und Hexerei aus dem 16. und 17. Jahrhundert lesen und uns dabei von einer Frage Lucien Febvres inspirieren lassen: Wie konnte es kommen, dass die aufgeklärtesten Menschen jener Zeit an Hexen und Dämonen glaubten? Es geht im Seminar also hauptsächlich um eine Geschichte der Wissenschaft und der Mentalitäten. Darüber hinaus soll gefragt werden, wie bestimmte Vorstellungen über das weibliche Geschlecht entstanden bzw. tradiert worden sind und wer welchen Gebrauch von den Traktaten über Hexen und Dämonen gemacht hat.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz über e-mail (ighreiz@zedat.fu-berlin.de) oder Zi. 382.
Einführende Literatur: Merry Wiesner, Women and Gender in early Modern Europe, 2.Ed. Cambridge 2000 (esp. p. 264-287); Diane Purkiss, The Witch in History: Early Modern and Twentieth Century Representations, London 1996; Elspeth Whitney, The witch ‚she'/the historian ‚he': gender and the historiography of the European witch hunts, in: Journal of Women's History 7, 1995, 77-101.Gerhild Scholz Williams, Defining Dominion. The Discourses of Magic and Witchcraft in Early Modern France and Germany, Ann Arbor 1995 |
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13 357
- HS - |
Macht und Herrschaft im Osmanischen Reich und im europäischen Vergleich (16. Jh.) (A)
(2 SWS) (auch für Frankreich-Studien) Di 16.00-18.00 - Koserstr. 20 |
(13.4.) |
Claudia Ulbrich,
Barbara Kellner-Heinkele
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Ziel dieses interdisziplinären Seminars ist es, Frauen in den Machtzentren des Osmanischen Reiches und der europäischen Höfe im Vergleich zu untersuchen. Auf diesem Weg sollen wesentliche Strukturen vormoderner Herrschaft herausgearbeitet werden. Als geeigneter Ansatzpunkt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zu finden, bieten sich die verschiedenen Frauenrollen in den Palästen (Mütter, Ehefrauen, Töchter, Maitressen, Schwestern, Witwen) an. In diesem Seminar wird Studierenden der Geschichtswissenschaft, der Turkologie, der Islamwissenschaft und vergleichbarer Fachrichtungen die Möglichkeit geboten, interdisziplinär zu arbeiten.
Teilnehmerzahl: max. 40. Voranmeldung bei Frau Ighreiz, Koserstr. 20, Zi. 382.
Einführende Literatur: Leslie P. Peirce, The Imperial Harem: Women and Sovereignty in the Ottoman Empire. N.Y.-Oxford 1993; Faroqhi, Suraiya: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20., Natalie Zemon Davis, Frauen, Politik und Macht, in: Arlette Farge, Natalie Z. Davis, Frühe Neuzeit (= Geschichte der Frauen, Bd. 3), Frankfurt/M. u.a. 1994189-210, Regina Schulte, Der Körper der Königin. Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt seit 1500, Frankfurt/M. 2002, Waltraud Heindl/Regina Schulte, Höfische Welt (=L'Homme. Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 2, 1997) Wien 1997. |
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13 358
- HS - |
Die Unabhängigkeitserklärungen der Niederlande 1581 und der USA 1776 in ihren historischen Zusammenhängen und im methodisch-systematischen Vergleich (A)
(2 SWS) Mi 8.00-10.00 - Koserstr. 20; A 125 |
(14.4.) |
Reimer Hansen
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In diesem HS sollen zwei historische Texte von weltgeschichtlicher Bedeutung, das Plakkaat van Verlatinge 1581 und die Declaration of Independence 1776, in ihren vielfältigen entstehungs-, verlaufs- und wirkungsgeschichtlichen Zusammenhängen idiographisch und vergleichend untersucht, bestimmt und eingeordnet werden. Dabei wird das Interesse der Seminararbeit insbesondere dem realgeschichtlichen Kontext des Konflikts der Generalstaaten der Vereinigten Niederlande mit ihrem Landesherrn und der 13 nordamerikanischen Kolonien bzw. United States of America mit ihrem Mutterland, den jeweiligen Ursachen, Motiven und Begründungen, dem formalen Aufbau sowie dem politischen, mentalitäts- und ideengeschichtlichen Gehalt beider Unabhängigkeitserklärungen zu gelten haben. Sie sollen in gemeinsamer Quelleninterpretation und speziellen Referaten erarbeitet und abschließend unter den leitenden Gesichtspunkten des Themenplans miteinander verglichen und zusammenfassend beurteilt und erklärt werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung in den Sprechstunden der vorlesungsfreien Zeit.
Einführende Literatur: Plakkaat van Verlatinge 1581. Facsimile-uitgave van de originele druk. Inleiding, transcriptie en vertaling in hedendaags Nederlands v. M.E.H.N. Mout, s'Gravenhage 1979; deutsche Übersetzung: L. Blok, K. Vetter, Die Unabhängigkeitserklärung der Niederlande von 1581, in: ZfG 34 (1986), S. 708-720; The Declaration of Independence. The evolution of the text as shown in facsimiles of various drafts by its author, Thomas Jefferson, by J.P. Boyd, Princeton 1945; Erich Angermann, Ständische Rechtstraditionen in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, in: HZ 200 (1965), S. 61-91; H.-U. Wehler (Hg.), 200 Jahre amerikanische Revolution und moderne Revolutionsforschung (= Geschichte und Gesellschaft, Sonderheft 2), Göttingen 1976. |
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13 359
- HS - |
Beginn der Neuzeit (Renaissance, Reformation) multimedial (A)
(2 SWS) Di 8.15-9.45 - Koserstr. 20; Medienraum A 340 |
(13.4.) |
Arthur E. Imhof
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Nähere Informationen: http://www.fu-berlin.de/aeimhof/ss04.htm |
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13 360
- HS - |
Die internationale Antisklavereibewegung (Abolitionismus), 18. bis 20. Jahrhundert (auch für Frankreich-Studien) (A/B)
(2 SWS) Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 125 |
(16.4.) |
Gisela Bock
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Das Hauptseminar behandelt, an Hand von Quellen und Forschungen, wichtige Etappen und Probleme des Themas: frühneuzeitliche Stimmen gegen die Sklaverei, die Sklaverei-Frage in der Französischen und der Amerikanischen Revolution, das Verhältnis von wirtschaftlichen und religiös-humanitären Motiven in der Antisklavereibewegung, deren Bedeutung als erste transnationale Organisation, die Rolle von Frauen in der Antisklavereibewegung, der Wandel der Rolle Englands von der führenden Sklavenhandels- zur führenden Antisklavenhandels-Nation, die allmähliche internationale Durchsetzung des Verbots von - zuerst - Sklavenhandel und - später - Sklaverei, die Zusammenhänge zwischen Sklaverei, Antisklaverei und Kolonisierung Afrikas und schließlich die Entstehung und Bedeutung der Antisklaverei-Konventionen des Völkerbunds und der Vereinten Nationen.
Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Literatur.
Einführende Literatur: Seymour Drescher & Stanley L. Engermann (Hg.), A Historical Guide to World Slavery (1998); Seymour Drescher, From Slavery to Freedom: Comparative Studies in the Rise and Fall of Atlantic Slavery (1999); Hugh Thomas, The Slave Trade: The History of the Atlantic Slave Trade, 1440-1870 (1997); Robin Blackburn, The Overthrow of Colonial Slavery 1776-1848 (1988); Howard Temperley, British Anti-Slavery 1833-1870 (1972); Clare Midgley, Women Against Slavery: the British Campaigns 1780-1870 (1992); Kathryn Kish Sklar, Women's Rights Emerges Within the Anti-Slavery Movement (2000); Lawrence C. Jennings, French Anti-Slavery: The Movement for the Abolition of Slavery in France 1802-1848 (2000). |
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13 368
- HS - |
Achtung! NEU Meinecke und Machiavelli: alte Ideengeschichte und neue Intellectual History (A/B)
(2 SWS) Fr 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 320 |
(16.4.) |
Gisela Bock
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Der 50. Todestag Friedrich Meineckes (1862-1954), dessen das Friedrich-Meinecke-Institut unlängst gedacht hat, soll Anlaß dazu sein, sich mit unserem Namenspatron zu befassen. Im Zentrum des Seminars steht das bedeutendste seiner Werke: Die Idee der Staatsräson in der neueren Geschichte (1924, auch auf Englisch als Machiavellism: the Doctrine of Raison d'E-tat and its Place in Modern History seit 1957 mehrfach erschienen). Obwohl Machiavelli (1469-1527) nicht der Schöpfer des Begriffs "Staatsräson" war, galt er Meinecke als einer der hervorragendsten Theoretiker der ragion di Stato und nimmt in dem Pionierwerk Meineckes einen entsprechend prominenten Platz ein. Um das Werk und die "Staatsräson" zu verstehen, werden neben Machiavelli und einigen weiteren Quellen Meineckes auch andere Darstellun-gen der Geschichte der Staatsräson herangezogen. Zweitens geht es um Meineckes Die deut-sche Katastrophe (1946, ebenfalls auch auf Englisch seit 1950 mehrfach erschienen) und dar-in vor allem um sein Konzept des "Massenmachiavellismus", mit dem er den Nationalsozia-lismus zu verstehen suchte (und damit in seiner Gelehrten-Generation nicht allein stand). Drit-tens – und methodisch gesehen – geht es um die politische Ideengeschichte bzw. Geistesge-schichte, wie sie Meinecke (mit einigen anderen Gelehrten) begründet hat. Sie soll hier nicht etwa (wie das seit den 1960/70er Jahren üblich war und zuweilen noch ist) "der" Sozialge-schichte entgegengestellt werden, sondern der intellectual history (oder neueren politischen Ideengeschichte), wie sie von John Pocock und Quentin Skinner in den 1970/80er Jahren be-gründet wurde. Dazu gibt es einen Reader mit methodischen Texten. – Alle Teilnahmewilli-gen sollten zu Semesterbeginn aus Die Idee der Staatsräson zumindest die Kapitel 1, 2, 3, 6 des I. Teils, Kap. 5 des II. Teils und Kap. 5 des III. Teils gelesen haben.
Literatur: Friedrich Meinecke, Die Idee der Staatsräson in der Neueren Geschichte (1924, neueste Ausgabe1963); ders., Die deutsche Katastrophe (1946); Niccolò Machiavelli, Der Fürst und Kleinere Schriften, Einl. v. Friedrich Meinecke (1923); Niccolò Machiavelli, Il Principe/Der Fürst, ital.-dt., Reclam 1219. – Maurizio Viroli, From politics to reason of sta-te: The acquistion and transformation of the language of politics 1250-1600 (1992); Herfried Münkler, Im Namen des Staates. Die Begründung der Staatsräson in der Frühen Neuzeit (1987); Gisela Bock, Civil discord in Machiavelli's Istorie Fiorentine, in: dies., Quentin Skin-ner, Maurizio Viroli (Hg.), Machiavelli and Republicanism (1990); Quentin Skinner, The Foundations of Modern Political Thought, Bd. I: The Renaissance (1978); ders., Meaning and understanding in the history of ideas (u.a. Beiträge) in: James Tully (Hg.), Meaning and Con-text: Quentin Skinner and his Critics (1988); ders., Visions of Politics, Bd. I: Regarding Me-thod (2002). Infos: Kindlers Neues Literatur-Lexikon Bd. 11 (1988); H.-U. Wehler (Hg.), Deutsche Historiker, Bd. I (1971); Volker Reinhardt (Hg.), Hauptwerke der Geschichts-schreibung (1997). |
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13 361
- HS - |
Galizien als historische Kulturlandschaft (B)
(2 SWS) Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124 |
(16.4.) |
Gertrud Pickhan
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Galizien galt im Kontext des Habsburger Reiches als "Armenhaus Europas", das gleichzeitig Schauplatz gewalttätiger Nationalitätenkonflikte war. Wegen seiner wirtschaftlichen Rückständigkeit wurde es auch als "Halb-Asien" (Karl Emil Franzos) bezeichnet. Parallel dazu entstand jedoch ein durch Literatur und moderne Massenmedien kolportierter "Mythos Galizien", der den östlichen Raum der k.u.k. Monarchie nostalgisch verklärte. In der Lehrveranstaltung soll die historische Entwicklung Galiziens als multikultureller Begegnungsraum untersucht und gleichzeitig nach den Hintergründen für die Konstruktion des "Mythos Galizien" und dessen konstitutiven Merkmalen gefragt werden. Da das Seminar gleichzeitig als Vorbereitung einer Exkursion dienen soll, wird bereits Ende des Wintersemesters eine Vorbereitungssitzung stattfinden, bei der auch eine Literaturliste verteilt wird.
Einführende Literatur: Europa erlesen. Galizien, hg. von Stefan Simonek und Alois Woldan. Klagenfurt 1998. |
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13 362
- HS - |
"Amerika, Du hast es besser". Europas Amerika, 1800-1914 (B)
(2 SWS) Di 14.00-16.00 - Koserstr. 20; A 124 |
(20.4.) |
Sebastian Conrad
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Amerika spielte für das Selbstverständnis Europas im 19. Jahrhundert eine zentrale Rolle. In diesem Hauptseminar sollen die verschiedenen Facetten dieses Verhältnisses - politische Theorie, die Sozial- und Mentalitätsgeschichte der Auswanderung, Reiseliteratur und kulturelle Einflüsse, der europäische Indianer- und Sklavereidiskurs, Weltausstellungen und Amerika als Inkarnation der Moderne, Weltpolitik und koloniale Phantasien - behandelt und diskutiert werden.
Einführende Literatur: Alexander Schmidt-Gernig (Hg), Amerika erfahren, Europa entdecken, Berlin 1999; Harry Liebersohn, Aristocratic Encounters. European Travelers and North American Indians, Cambridge 1998. |
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13 363
- HS - |
Europäisches Bürgertum im 19. und 20. Jahrhundert (auch für Frankreichstudien)(B)
(2 SWS) Di 8.00-10.00 - Kosserstr. 20; A 163 |
(13.4.) |
Gunilla Budde
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Kaum eine Gesellschaftsformation ist mittlerweile so gut erforscht wie das Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Ob man dagegen im 20. Jahrhundert noch von einem Bürgertum sprechen kann, ist bislang eher umstritten. Das Seminar will der Entwicklung des Bürgertums von seiner Formationsphase Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart nachgehen. Dabei sollen wechselnde - und bleibende - Frontstellungen, Werthaltungen, Lebensentwürfe auf gesellschaftlichen, politischer und kultureller Ebene untersucht werden.
Teilnahmebedingung: Zwischenprüfung
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 30 begrenzt. Voranmeldung ist erforderlich.
Einführende Literatur: Peter Lundgreen (Hg.), Sozial- und Kulturgeschichte des Bürgertums, Göttingen 2000. |
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13 364
- HS - |
Die europäischen Revolutionen 1848/49 (auch für Frankreich-Studien)(B)
(2 SWS) Mi 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 124 |
(14.4.) |
Ulrike Paul
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Die Feiern zum 150. Jubiläum der Revolutionen von 1848/49 waren nicht nur ein multimediales Großereignis - Ausstellungen in fast allen deutschen Städten, eine Flut wissenschaftlicher und populärer Publikationen, Fernsehsendungen, Radiofeatures, Sonderausgaben der Zeitschriften und Zeitungen, von Studierenden oder SchülerInnen gestaltete Internetseiten, Tagungen, Kolloquien, Festreden, Ehrungen ... -, sondern auch willkommener Anlaß, die europäische Dimension dieser Revolution(en) stärker zu betonen und die politisch-kulturellen wie die sozialen "Revolutionen in der Revolution" neu zu gewichten. Die seither nicht abgebrochenen Diskussionen sollen in diesem Hauptseminar aufgegriffen werden, dessen Hauptaugenmerk den Revolutionen in Deutschland und Europa gilt. - Persönliche Anmeldung in den Feriensprechstunden erforderlich.
Einführende Literatur: Frank Lorenz Müller, Die Revolution von 1848/49 (= Geschichte Kompakt), Darmstadt 2002; 1848. Revolution in Deutschland, hrsg. v. Christoph Dipper und Ulrich Speck, Frankfurt a.M., Leipzig 1998; Revolution in Deutschland und Europa 1848/49, hrsg. v. Wolfgang Hardtwig, Göttingen 1998; 1848/49 in Europa und der Mythos der Französischen Revolution, hrsg. v. Irmtraud Götz von Olenhusen, Göttingen 1998; Europa 1848. Revolution und Reform (= Politik und Gesellschaftsgeschichte Bd. 48), hrsg. v. Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt und Dieter Langewiesche, Bonn 1998. |
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13 365
- HS - |
Die Lebensreformbewegungen (1880-1933)(B)
(2 SWS) Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 163 |
(19.4.) |
Uwe Puschner
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In Reaktion auf Industrialisierung, Urbanisierung und einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden als typisches deutsches und bürgerliches Phänomen zahlreiche Lebensreformbewegungen, deren Ideen und Organisationen z.T. bis in die Gegenwart fortwirken. Die Vielfalt dieser Reformbewegungen (und ihrer Klientel) wird in dem Hauptseminar ebenso thematisiert werden wie nach den spezifischen Gründen für ihr Entstehen, den weltanschaulichen Fundamenten und Vorstellungen und den gesellschaftlichen Zielen und Erfolgen zu fragen sein wird. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Hauptseminar ist die persönliche Anmeldung in einer meiner Feriensprechstunden! |
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(28 670)
- HS - |
Öffentliche Kommunikation in geschichts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive in der Neuesten Zeit
(2 SWS)(12/1 cr) Di 18.00-20.00 - FMI, Koserstr. 20, 14195 Berlin; A 163 |
(13.4.) |
Bernd Sösemann
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Die Lehrveranstaltung wird Fragen und Probleme kommunikationshistorischer Quellen und ihrer Interpretation, der Periodisierung, Methoden und Theorien ebenso exemplarisch behandeln wie die der Darstellung und der Wissenschaftsgeschichte. In der ersten Sitzung werden das ausgewählte Arbeitsgebiet und zentrale Fragestellungen vorgestellt, in der dritten entscheidet eine Klausur über die weitere Teilnahme.
Einführende Literatur: Bernd Sösemann (Hg.), Einführende Bemerkungen zur Erforschung der Geschichte der Medien und der öffentlichen Kommunikation (...), in: ders. (Hg.), Kommunikation und Medien (...), Stuttgart 2002, S. 9-21. |
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13 366
- HS - |
Antisemitismus und Antikommunismus (B)
(2 SWS) Mo 16.00-18.00 - Koserstr. 20; A 125 |
(19.4.) |
Wolfgang Wippermann
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Antisemitismus wird heute verurteilt, Antikommunismus dagegen gefeiert. Beide Ideologien scheinen also kaum etwas miteinander gemein zu haben. Den noch sind sie im nationalsozialistischen Feindbild von der "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" eine Verbindung eingegangen. Anhand von schriftlichen, aber auch bildnerischen Quellen und Filmen wollen wir die Entstehung, Entwicklung und Wirkung dieses Feindbildes analysieren. Dabei holen wir weit aus und skizzieren zunächst die Geschichte des Antisemitismus, um dann auf den Antikommunismus und schließlich auf die Verbindung beider Ideologien einzugehen. Zur Vorbereitung sollte man sich mit der Geschichte des Antisemitismus vertraut machen.
Einführende Literatur:Alex Bein, Die Judenfrage. Biographie eines Weltproblems, Bd. 1-2, Stuttgart 1980; Jacob Katz, Vom Vorurteil bis zur Vernichtung. Der Antisemitismus 1700-1933, München 1988; Léon Poliakov, Geschichte des Antisemitismus, Bd. 1-8, Worms 1977-1988. |
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13 367
- HS - |
Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (B)
(2 SWS) Fr 10.00-12.00 - Koserstr. 20; A 163 |
(16.4.) |
Rolf Winau
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Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses von 1933 war eines der zentralen Instrumente des nationalsozialistischen Regimes, mit dem es seine Vorstellungen von der Aufartung des deutschen Volkes in die Tat umsetzte. Im Seminar sollen thematisiert werden: biologische und politische Grundlagen der Eugenik, Sterilisationsgesetzgebung im Europäischen und außereuropäischen Vergleich, Vorläufer und Entstehung des Gesetzes, Um- und Durchsetzung des Gesetzes, Einschätzung des Sterilisationsgesetzes nach 1945 und sich daraus ergebende Folgen.
Einführende Literatur: Joachim Müller: Sterilisation und Gesetzgebung bis 1933, Husum 1985. Gisela Bock: Zwangssterilisation im Nationalsozialismus, Opladen 1986. |
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13 369
- HS - |
Historische Räume Europas
(2 SWS) Mi 12.00-14.00 - OEI, Garystr. 55; 121 |
(14.4.) |
Holm Sundhaussen
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Wodurch unterscheidet sich die historische Entwicklung Osteuropas und seiner Teilräume (Russlands, Ostmittel- und Südosteuropas) von derjenigen im westlichen und mittleren Teil des Kontinents? Anhand ausgewählter Aufsätze zur Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte sollen strukturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten sowie Prozesse der Divergenz und Konvergenz zwischen den historischen Regionen Europas diskutiert werden.
Pro Sitzung werden ein bis zwei (von allen Teilnehmern zu lesende!) Texte besprochen.
Lit.: Eine Liste mit Auswahlliteratur wird Ende des WiSe 2003/04 auf die homepage des Arbeitsbereichs Geschichte & Kultur am OEI gestellt (www.oei.fu-berlin.de/~geku). |
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(31 020)
- Seminar, Modul A - |
Die Deutschen im Russischen Reich und in der Sowjetunion
(2 SWS) Di 16.00-18.00 - OEI, Garystr. 55; 101 |
(13.4.) |
Jutta Petersdorf
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Die Lehrveranstaltung geht der Frage von Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der bewegten, über 200-jährigen Zugehörigkeit der Deutschen zum russischen bzw. sowjetischen Staat nach. Im Mittelpunkt steht die Geschichte der zwei unterschiedlichen Gesellschaftstypen, der Nachkommen der Kolonisten und der deutschsprachigen Stadtbevölkerung. Behandelt werden unter anderem Probleme des aufkommenden Nationalismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration, wechselseitige außenpolitische Bezüge, Vertreibung und Deportation.
Einführende Literatur: Detlef Brandes, Margarete Busch, Kristina Pavlovic (Hg.), Bibliographie zur Geschichte und Kultur der Rußlanddeutschen, Bd. 1 u. 2, München 1994 u. 1999; Andreas Kappeler, Boris Meissner, Gerhard Simon (Hg.), Die Deutschen im Russischen Reich und im Sowjetstaat, Köln 1987; Alfred Eisfeld, Detlef Brandes, Wilhelm Kahle, Die Rußlanddeutschen, München 1992; Detlef Brandes, Von den Zaren adoptiert. Die deutschen Kolonisten und die Balkansiedler in Neurußland und Bessarabien 1751-1914, München, Wien 1993; Dittmar Dahlmann, Ralph Tuchtenhagen, Die Deutschen an der Wolga 1860-1917, Essen 1994; Dittmar Dahlmann, Karl-Heinz Ruffmann (Hg.), Deutsche in St. Petersburg und Moskau vom 18. Jh., Z. Nordost-Archiv, Bd. III: 1994/1; A. Eisfeld, V. Herdt (Hg.), Deportation, Sondersiedlung, Arbeitsarmee. Deutsche in der Sowjetunion 1941-1956, Köln 1996; Nemcy Rosii. Enciklopedija, Bd. 1, A-I, Moskau 1999. |
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(31 021)
- HS - |
Machtgestalten. Porträts sowjetischer Staatsführer (B)
(2 SWS) Do 14.00-16.00 - OEI, Garystr. 55 |
(15.4.) |
Jutta Petersdorf
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Die Personifizierung von Macht und Herrschaft, im autokratischen Russland fest verankert, gehörte zu jenen "Muttermalen" der alten Gesellschaft, kraft derer sich nach einer siegreichen militärischen Auseinandersetzung im Bürgerkrieg trotz vehementer Gegenreden und wider besserer Einsichten der schwierige Weg zu einer völligen Veränderung der russischen Gesellschaft mit Blick auf die sozialistisch/kommunistische Umgestaltung bahnen ließ. In den sieben Jahrzehnten der Sowjetunion folgten alle ihrer Staatsführer diesem Grundprinzip, obgleich sie sich von ihren Ansprüchen her und dem Wesen nach stark voneinander unterschieden und keinesfalls miteinander vergleichbar waren. Kontinuitäten und Diskontinuitäten sollen in der Lehrveranstaltung als Einschätzungen der sowjetischen Periode russischen Geschichte erarbeitet werden.
Einführende Literatur: Dmitri Wolkogonow, Die sieben Führer, Frankfurt a.M. 2001; Michal Reimann, Lenin, Stalin, Gorbacov. Kontinuität und Brüche in der sowjetischen Geschichte, Hamburg 1987; Strobe Talbott (Hg.), Chruschtschow erinnert sich, Reinbek b. Hamburg 1971; R. Medvedev, Licnost` i epocha. Politiceskij portret L.I. Brežneva, Moskau 1991; R. Medvedev, Gensek iz Lubjanki, Moskau 1993; Michail Gorbatschow, Erinnerungen, Berlin 1995. |
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(32 462)
- HS - |
Communication in the Early Modern Atlantic World (A)
(2 SWS) Mo 10.00-12.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 319 |
(19.4.) |
Rosalind Beiler
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Between the beginning of the seventeenth century and end of the eighteenth, the British Empire became a major force in the Atlantic world. This seminar examines the role of communication in the rise of what some historians have called the "First British Empire." We will study the ways communication shaped colonization efforts -- from recruiting immigrants and determining policies towards American Indians to administering and governing American settlements. In addition, we will look at the connection between correspondence and commerce, the way transatlantic religious networks functioned, and the role of communication channels in maintaining family and community relationships. Our main goal will be to understand how time, space, and transferring ideas and information across the ocean shaped the British Atlantic world.
Course Requirements: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Suggested Reading: Ian Steele, The English Atlantic, 1675-1740: An Exploration of Communication and Community (New York: Oxford University Press, 1986); John Brewer, The Sinews of Power (New York: Alfred Knopf, 1989); D. W. Meinig, The Shaping of America, vol. I: Atlantic America, 1492-1800 (1986); Alison Olson, Making the Empire Work: London and American Insterest Groups, 1690-1790 (Cambridge, MA: Harvard University Press, 1992); David Cressy, Coming Over: Migration and Communication between England and New England in the Seventeenth Century (Cambridge: Cambridge University Press, 1987). |
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(32 431)
- HS - |
Achtung! Änderung der Zeit und des Raums Geschichte und Erinnerung (B)
(2 SWS) Do 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 340 |
(15.4.) |
Andreas Etges
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Der konservative Historiker Michael Stürmer schrieb 1986 im Rahmen des Historikerstreits, "dass in einem geschichtslosen Land die Zukunft gewinnt, wer die Erinnerung füllt, die Begriffe prägt und die Vergangenheit deutet". Dass Geschichte nicht gleich "Vergangenheit" ist, dass heftig um ihre Interpretation und Deutung, um die "Erinnerung" gestritten wird, zeigen die Auseinandersetzungen um die Wehrmachtsausstellung, die Ausstellung zur RAF oder der Bau des Holocaust-Mahnmals in Deutschland.
Auch in den Vereinigten Staaten sind Geschichte und Erinnerung hochpolitisch und umstritten. Anhand solcher Themenfelder wie Zweiter Weltkrieg, Vietnam, Sklaverei und Bürgerrechte, Indianerpolitik und Holocaust wird das Seminar - auch in international vergleichender Perspektive - das Spannungsverhältnis von Geschichte, Erinnerung und Erinnerungspolitik beleuchten. Konkrete Untersuchungsgegenstände für die beschriebenen Themen umfassen Geschichtswissenschaft, Denkmäler, Museen, Ausstellungen, National Parks/Historic Sites/Monuments, Popular Culture (Filme und Romane).
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Einführende Literatur: Zu Semesterbeginn wird ein Reader erhältlich sein. |
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(32 412)
- HS - |
Zwischen Globalismus und Regionalismus: Amerikanische Außenpolitik, 1945 bis zur Gegenwart (B)
(2 SWS) Fr 8.30-10.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 201 |
(16.4.) |
Ursula Lehmkuhl
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Die strategischen Debatten um amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik bewegen sich seit 1945 im Spannungsfeld von Globalismus und Regionalismus. Die damit verbundenen strategischen Spannungen schlagen sich nieder in Kontroversen über das Rollenverständnis der USA in den internationalen Beziehungen. Im Rahmen des Hauptseminars sollen die inneramerikanischen und internationalen Dimensionen der Entwicklung von strategischen Konzepten und amerikanischem Rollenverständnis jeweils an Schlüsselpunkten der amerikanischen Außenpolitik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs analysiert werden: die Debatte um die Nachkriegsordnung (1943-1945); die Debatte um die strategische Reorientierung angesichts des sich abzeichnenden Kalten Krieges (1946-1949); die Debatte um Aufrüstungs- und Entspannungspolitik (1958-1963 und 1969-1973); die Debatte um die neue Weltordnung nach dem Ende des Kalten Krieges (1989-1992) und schließlich die Diskussionen nach dem 11. September.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: Thomas J. McCormick, America's Half-Century. United States Foreign Policy in the cold War (1989); Joseph S. Nye, Jr. Bound to Lead. The changing Nature of American Power (1990); Robert O. Keohane, Joseph S. Nye, Stanley Hoffmann (Hg.), After the Cold War. International Institutions and State Strategies in Europe, 1989-1991 (1993); James M. Scott (Hg.), After the End. Making U.S. Foreign Policy in the Post-Cold War World (1998); Joseph S. Nye, Jr. The Paradox of American Power. Why the world's only superpower can't go it alone (2002); Paul Kennedy et. al., The Age of Terror. America and the World After September 11 (2001); Charles A. Kupchan, The End of the America Era. U.S. Foreign Policy and the Geopolitics of the Twenty-First Century (2003); Harald Müller, Amerika schlägt zurück. Die Weltordnung nach dem 11. September (2003). |
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(32 472)
- HS - |
History of Western Canada (A/B)
(2 SWS) Di 14.00-16.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 201 |
(13.4.) |
Gerald Friesen
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This is an advanced reading and research seminar in western Canadian history. Our meetings will be devoted to discussion of some of the latest and most important writings in the field. The topics range from Aboriginal and Métis culture to gender, capitalist, class, cultural and regional approaches.
Reading:
1. Theodore Binnema, Gerhard Ens, R. C. Macleod (eds.): From Rupert's Land to Canada (Edmonton: U of Alberta Press 2001)
2. Course pack
3.Gerald Friesen: The Canadian Prairies: A History (Toronto: University of Toronto Press 1984, paperback edition)
Other literature:
4.Gerhard Ens: Homeland to Hinterland: The Changing Worlds of the Red River Metis in the Nineteenth Century (Toronto: University of Toronto Press 1996)
5. Adele Perry: On the Edge of Empire: Gender, Race, and the Making of British Columbia, 1849-1871 (Toronto: University of Toronto Press 2001)
6. Sarah Carter: Capturing Women: The Manipulation of Cultural Imagery in Canada's Prairie West (Montreal: McGill-Queen's University Press 1997)
7.Royden K Loewen: Family, Church, and Market: A Mennonite Community in the Old and the New Worlds, 1850-1930 (Toronto: University of Toronto Press 1993)
8. Alvin Finkel: The Social Credit Phenomenon in Alberta (Toronto: U of Toronto Press 1989)
9. Kenneth Sylvester: The Limits of Rural Capitalism: family, culture, and markets in Montcalm, Manitoba 1870-1940 (Toronto: U of Toronto Press 2001)
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit |
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(32 422)
- HS - |
Kanada in der Ära Trudeau (auch für Frankreich-Studien)(B)
(2 SWS) Di 16.00-18.00 - JFKI, Lansstr. 5-9; R 203 |
(13.4.) |
Petra Dolata-Kreutzkamp
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Das Hauptseminar befasst sich mit der Geschichte Kanadas während der Amtszeit von Pierre Elliott Trudeau, also etwa von Mitte der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre. In dieser Zeit sah sich die kanadische Gesellschaft und Politik vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt: die ‚stille Revolution' in Québec, die gesellschaftlichen Umwälzungen der 60er Jahre, die Radikalisierung der Separatismusbewegung, Fragen des Bilingualismus und Multikulturalismus, weitreichende Veränderungen in dem kanadischen Modell des Föderalismus und der Verfassung, die fortwährende wirtschaftliche Integration mit den USA, eine Bedeutungszunahme der Energiepolitik, das internationale Engagement Kanadas als UN Peacekeeper und ‚middle power' sowie die Rolle Kanadas im Ost-West-Konflikt.
Unter Trudeau wurden Innen- wie Außenpolitik neu definiert. In dem Seminar werden diese Prozesse der Reorientierung nachgezeichnet und die strukturellen wie personellen Hintergründe analysiert. Dabei werden die Beziehungen zwischen Innen- und Außenpolitik sowie zwischen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen im Vordergrund stehen. Eine abschließendes Thema wird die Betrachtung des Mythos ‚Trudeau' (Stichwort Trudeaumania) sein.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit.
Einführende Literatur: CLARKSON, Stephen; Christina MCCALL. Trudeau and Our Times. 2 vols. Toronto: McClelland and Stewart, 1990 and 1994
GRANATSTEIN, Jack L., Robert BOTHWELL. Pirouette: Pierre Trudeau and Canadian Foreign Policy. Toronto: University of Toronto Press, 1990
LAFOREST, Guy. Trudeau and the End of a Canadian Dream. Montreal, Kingston: McGill-Queen's University Press, 1995
LAXER, Robert. The Liberal Idea of Canada: Pierre Trudeau and the Question of Canada's Survival. Toronto: Lorimer, 1977 |
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(33 252)
- HS - |
Die Inquisition in Hispanoamerika
(2 SWS)(10 cr) Do 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; K 01 |
(15.4.) |
Nikolaus Böttcher
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Die Inquisition verkörpert wie keine andere Institution die von Spanien ausgehende katholische Restauration. Nachdem in nur wenigen Jahrzehnten ganz Kastilien und Aragón mit Tribunalen des Sanctum Officium abgedeckt waren, wurden im Kolonialreich zunächst nur zwei Tribunale, 1569 in Mexiko-Stadt und 1570 in Lima, gegründet. Das letzte Tribunal in Cartagena de Indias kam 1610 hinzu. Die Hauptaufgabe der Inquisition bestand darin, den katholischen Glauben zu schützen und gegen jede Art von Ketzerei vorzugehen. Damit wurde gleichzeitig die leyenda negra der Inquisition begründet. Um ein differenziertes Bild zu geben, sollen im Seminar Aufbau, Organisation und Bedeutung der Inquisition innerhalb der Gesellschaft des spanischen Kolonialreiches untersucht werden. Spanischkenntnisse erforderlich.
Literatur: Pérez Villanueva, Joaquín und Bartolomé Escandell Bonet (Hg., 1988): Historia de la Inquisición en España y América. 2 Bde. Madrid; Kamen, Henry (1965): The Spanish Inquisition. London; Liebman, Seymour (1970): The Jews in New Spain. Faith, Fame and the Inquisition. Miami. |
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(33 700)
- HS - |
"Think global, act local". Die Kirche in Lateinamerika von der Eroberung bis heute (A/B)
(2 SWS) Fr 14.00-16.00 - LAI, Rüdesheimer Str. 54-56; R 201 |
(16.4.) |
Marianne Braig,
Bernd Hausberger
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Gestützt auf den universalen Anspruch des Papsttums und auf die exklusive Gültigkeit des einzig wahren Gottes reagierte die katholische Kirche als wahrscheinlich erste Organisation überhaupt auf die europäische Expansion der frühen Neuzeit mit einer globalen Strategie. Ihr Ziel war die Weltbekehrung. Dazu arbeitete sie gezielt mit den Trägern des europäischen Kolonialismus zusammen und baute eine eigene weltumspannende Organisation auf. Dabei zeigte sich die Kirche immer flexibel und anpassungsbereit an die vorgefundenen lokalen und regionalen Verhältnisse und Bedingungen. Das Seminar soll am Beispiel Lateinamerikas die Organisation der katholischen Kirche, ihre politische Position und ihre Methoden zur Vermittlung religiöser, moralischen und sozialer Vorstellungen Werte sowie auf deren Rezeption und Verarbeitung in der Gesellschaft untersuchen. Dabei soll ein Bogen von der Eroberung bis zur Gegenwart geschlagen werden. Besondere Beachtung sollen die Bilder und diskursiven Konstruktionen von Kategorien wie Heiligkeit, Gerechtigkeit, Weiblichkeit und Familie finden, die bis heute - auch in laizistischen Bereichen - in Lateinamerika wirksam sind.
Einführende Literatur: Meier, Johannes (Hg.): "...usque ad ultimum terrae". Die Jesuiten und die transkontinentale Ausbreitung des Christentums 1540 - 1773 (Göttingen 2000). Perry; Nicholas/Echeverría, Loreto: Under the Heel of Mary (Routledge 1988). Prien , Hans-Jürgen: Die Geschichte des Christentums in Lateinamerika (Göttingen 1978) |
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(14 275)
- HS - |
Händler und Gelehrte am Indischen Ozean Achtung! Die erste Veranstaltung findet ausnahmsweise am Dienstag, den 13.4., 12.00 Uhr - Altensteinstr. 40, Seminarraum III statt. Die Veranstaltung am 19.4. fällt dafür aus.
(2 SWS)(16/20 cr) Mo 9.30-11.00 - Altensteinstr. 40; Seminarraum III |
(19.4.) |
Ulrike Freitag
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Das Hauptseminar wird die islamischen Netzwerke betrachten, die die Randregionen des Indischen Ozeans verbanden und diese Region lange Zeit zu einem "islamischen Meer" machten. Nach einem kurzen historischen Überblick werden einzelne Gruppen sowie die Organisation der Kontakte in den Blick genommen. Zentrale Institutionen, wie beispielsweise die Rolle der Hajj oder Kontinente übergreifende Sufiorden werden ebenso thematisiert wie die Veränderungen, welche die koloniale Expansion insbesondere des 19. Jahrhunderts auslösten. Voraussetzung ist ein Interesse an historischen Zusammenhängen, die über den Nahen Osten hinausweisen, und die Bereitschaft zur weitreichenden Einarbeitung in nichtnahöstliche islamische Kontexte. Das Seminar steht auch fortgeschrittenen Grundstudiumsstudierenden und Studierenden insbesondere der Geschichte offen. |
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