Wandbild, Valparaíso, Chile, Februar 2020

Wandbild, Valparaíso, Chile, Februar 2020

Anmerkung zum Bild: Das auf dem Foto erkennbare Wandbild befindet sich am Hafen von Valparaíso, Chile. Valparaíso ist neben seinen steilen Seilbahnen vor allem für seine farbenfroh bemalten Häuser und Straßenwände bekannt. Die Kunst auf den Straßen der Stadt befindet sich in einem ständigen Wandel und dient dabei auch als Ausdrucksform für politischen Protest. Somit überrascht es nicht, dass die Kritik der in Valparaíso entstandenen feministischen Protestbewegung „un violador en tu camino“ auch in der Streetart der chilenischen Hafenstadt wiederzufinden ist. Auf dem Wandbild ist eine ältere Frau* zu sehen, die durch typische Merkmale wie eine Kochschürze, Kochlöffel und Strickgarn eine Care-Arbeit verrichtende Hausfrau* darstellen soll. Ihre zur Faust erhobene Hand sowie das als Schutzhelm dienende Küchensieb auf dem Kopf deuten darauf hin, dass sich die Frau* im Protest befindet. In Anlehnung an die Schriften von Silvia Federici und Rita Segato, auf dessen theoretische Annahmen sich die Protestbewegung maßgeblich bezieht, kann das Wandbild als Kritik an der kapitalistischen Ausbeutung von Frauen* durch die Trennung von produktiver und reproduktiver Arbeit gelesen werden. Nähere Ausführungen zu diesem Kritikpunkt folgen im Text.

Bildquelle: Saskia Metz