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ZdF-Ausgaben 31-40

ZdF 40/2016: "Verkehrsformen"

Mit dem Wandel der Zeit wandeln sich auch die Formen des Verkehrs der Menschen und Waren. Unter dem Gesichtspunkt der Verkehrsformen betrachtet, offenbaren die gesellschaftlichen Verhältnisse ihre Eigenarten, Zwänge aber auch die Grenzen der individuellen Freiheit. Die Verkehrsformen einer überkommenen Epoche entwickeln sich nach dem Verständnis der kommunistischen Überväter Marx und Engels zwangsläufig zu einer Fessel der Produktivkräfte. Deswegen sei es unausweichlich, „daß an die Stelle der früheren, zur Fessel gewordenen Verkehrsform“ eine „neue, den entwickelteren Produktivkräften und damit der fortgeschrittenen Art der Selbstbetätigung der Individuen entsprechende gesetzt wird“. Am Ende dieser Entwicklung werde der Kommunismus, so die Verheißung der beiden Futurologen in ihrer „Deutschen Ideologie“, alle bisherigen Produktions- und Verkehrsverhältnisse umwälzen, ihrer Naturwüchsigkeit entkleiden „und der Macht der vereinigten Individuen“ unterwerfen. Mit sehr unterschiedlichen Verkehrsformen und der Macht beschäftigt sich diese ZdF-Ausgabe.

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ZdF 39/2016: "Staatskunst"

Die Staatskunst galt dem alten Griechen Platon als das ideale staatsmännische Handeln zum Wohle aller. Die Staatskunst war gleichsam die höchste und verantwortungsvollste aller Künste, die alles gesellschaftlich Produktive zu einem großen Ganzen zusammenwebt. Das kommunistische Staatswesen erwartete von den Künsten die Unterordnung unter die Ideologie, Kunst sollte im Sinne der Herrschenden parteilich sein. Ergriffen Künstler aber Partei gegen die herrschenden Ordnungsvorstellungen, bekamen sie die Staatsgewalt zu spüren. Das sozialistische SED-Regime erwartete von seinen Staatskünstlern „schöpferisches Handeln“ zum Wohle der SED-Diktatur. Diese Staatskunst hatte gegenüber den Unterdrückten und Entrechteten im eigenen Lande verantwortungslos zu bleiben. Für sie existierte Unrecht nur in der Vergangenheit oder im kapitalistischen Ausland. Die Schwerpunktbeiträge dieser ZdF-Ausgabe widmen sich der Staatskunst im doppelten Wortsinn.

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ZdF 38/2015: „DDR-Wirtschaft“

Man werde die Bundesrepublik überholen ohne sie einzuholen, lautete Walter Ulbrichts listiges Versprechen aus dem Jahr 1959. Ein Jahr zuvor, auf dem V. Parteitag der SED hatte er den großen Sprung der DDR nach vorn ganz konkret angekündigt: „Wir werden diese geschichtliche Aufgabe erfüllen, wenn es uns gelingt, das Tempo des wirtschaftlichen Aufschwunges zu beschleunigen und in den letzten Jahren des zweiten Fünfjahrplanes, das heißt 1959 und '60 die
Produktion auf einigen Gebieten über den Plan hinaus zu steigern. Es ist durchaus möglich, dass die Lebenshaltung in der Deutschen Demokratischen Republik die Lebenshaltung in Westdeutschland schon 1961 übertrifft.“ Doch statt eines Aufschwungs kam es zum kontinuierlichen Niedergang der sozialistischen Planwirtschaft. Deren Zustand und Folgen widmet sich der Schwerpunkt dieser ZdF-Ausgabe.

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ZdF 37/2015: „Gelebtes Leben“

Von dem im vergangenen Jahr verstorbenen Schweizer Schriftsteller und Übersetzer Urs Widmer stammt der kluge Hinweis, „das Problem des gelebten Lebens ist ja, dass es so strukturlos ist, und Literatur macht nichts anderes, als das gelebte Leben in Form zu bringen“. Auch Geschichtsschreibung versucht, wenn sie es ernst mit ihrem Gegen-stand meint, das gelebte Leben in Form zu bringen, seine historische Umwelt zu beschreiben und das Geschehene und Erlebte in einen möglichst konsistent strukturierten Erklärungskontext zu fügen. Wenn sie es denn ernst mit ihrem Gegenstand meint, vermittelt Geschichtsschreibung den Nachgeborenen, was ihre Vorfahren aus ihrem Leben gemacht haben, warum sie es so und nicht anders gelebt haben und welche Konsequenzen ihr Tun oder Lassen für sie selbst, für das Leben anderer, für die Gesellschaft im Kleinen und im Großen zeitigte. 

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ZdF 36/2014: „Dreh-Arbeiten“

Die Kunst der Filmleute, aus einer guten Idee einen gelungenen Bilderreigen zu machen, ist mit schwerer Arbeit verbunden. Bevor das Endprodukt so leichthin über die Leinwand flimmert, haben in langen und harten Dreharbeiten Regisseure, Kameraleute, Schauspieler, Maskenbildner, Beleuchter, Tonkünstler und Komparsen das Rohmaterial eingespielt, das uns nach weiteren Bearbeitungsschritten schließlich zusammengeschnitten als scheinbar stimmigen Erzählung vor Augen tritt und verzaubert. Der Schwerpunkt dieser ZdF-Ausgabe kreist um Dreh-Arbeiten, um Dreharbeiten als Filmkunst sowie um die weitverbreitete Lebenskunst, sich nach dem Wind zu drehen, wenn dessen Richtung sich geändert hat.

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ZdF 35/2014: „Macht Musik“ 

Wer im Realsozialismus mit seiner Musik den Mächtigen gefallen konnte, dem öffneten sich Tür und Tor zu großen Häusern, Gärten und Geldern. Wer ihnen nicht in den Kram paßte oder passen wollte, tat das um den Preis von Benachteiligungen, Aufführungsverboten, Ausgrenzungen oder gar der Ausbürgerung. Einige Musiker kamen sogar hinter die Gitter von Haftanstalten, in denen der richtige Ton fast zwangsläufig nur der falsche sein konnte. Manche Komponisten und Musiker, die von den Herren des Verfahrens im SED-System wegen Unbotmäßigkeit aus dem Boot gedrängt worden sind, tragen bis heute an den Folgen.

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ZdF 34/2013: „Unter der Oberfläche“ 

Unter der Oberfläche sieht manches oft ganz anders aus, als der Anschein glauben machen möchte. Verborgene Tiefen und Untiefen, Klippen und der Sog von Unterströmen können jede für sich Folgen haben. Schlüsse und Fehlschlüsse liegen beim Blick auf eine glatte Oberfläche oft nahe beieinander. Im Sinn der Mathematik ist die Fläche eine zweidimensionale Teilmenge des dreidimensionalen Raums. Never judge a book by its cover. In dieser Ausgabe geht es um den Ungeist im Duden, um die Zeitgeisthörigkeit der Historiker, um die Farbe Blau aus Spaien im Zweiten Weltkrieg, um Hintergründe einer Verhaftungswelle nach diesem Krieg, um schmutzige MfS-Geschäfte mit Gold und Spitzeln, um das Ende der SED in Wien und um zwei Amtschimmel in der Stasiunterlagenbehörde, außerdem natürlich um Bücher über den Kommunismus vor, während und nach der DDR.

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ZdF 33/2013: „Haftwesen“

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Das Haftwesen ist unter den Bedingungen der Willkürherrschaft in der Tat ein Unwesen. Mit Haftwesen könnten im Wortsinne freilich auch jene armen Wesen gemeint sein, die in Haft genommen worden sind. Was in Charkow 1940 mit gefangenen polnischen Offizieren geschah, wurde von der sowjetischen Geschichtsschreibung bis zuletzt beschwiegen und wird im heutigen Rußland meist nur widerwillig zur Kenntnis genommen. Wer aber waren die Täter auf der sowjetischen Seite, die mehrere tausend Gefangene zum Teil eigenhändig ermordet haben und wie wurden diese Massenverwaltungsverbrechen ausgeführt und hernach vertuscht? Nach der Niederschlagung des NS-Regimes standen die Gefängnisse in der SBZ zunächst unter sowjetischer Verantwortung. Doch deutsche Dienststellen lernten rasch von der Sowjetunion, wie das sozialistische Haftwesen für Andersdenkende zu organisieren war.

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ZdF 32/2012: „Gewaltfragen“

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Machtfragen sind immer auch Gewaltfragen. Eine Gewaltenteilung lehnte die SED ab. Augenwischerei sei dies, die Unterdrückung der Werktätigen durch die Bourgeoisie werde dadurch nicht beseitigt, sondern nur verschleiert. Die schöne neue Arbeiter- und Bauernwelt des Sozialismus wurde von der Sowjetunion in Deutschland als DDR auf den Boden der mitteleuropäischen Tatsachen gesetzt. Das geschah von Anfang an mit Gewalt und Terror gegen Anders­denkende. Am Ende wähnte sich die DDR, stolz sein zu können, da sie weltweit diplomatische Beziehungen unterhielt. Zu einem welt­offenen Land ist sie dennoch nie geworden. Nicht einmal die ausländischen Diplomaten wurden in der DDR nach den Regeln der Gastfreundschaft behandelt. Auch sie galten als potentielle Gefährdung der sozialistischen Ordnungsgesellschaft. Die Staatsmacht mußte sich ihrer deswegen ebenso umfassend annehmen wie eingeborenen Mitmenschen.

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ZdF 31/2012: „Im Gewahrsam“

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Das Thema dieses Heftes lautet „Im Gewahrsam". Spätestens mit dem 13. August 1961 wurde offenbar, daß die SED sich ermächtigt fühlte, die gesamte Bevölkerung der DDR in ihren Gewahrsam zu nehmen. Um der kommunistischen Zukunft willen, wurden die Bürger des SED-Staates in Haftung genommen. „Störfrei“ sollte hinter Mauer und Stacheldraht das bessere Deutschland errichtet werden. Immer wenn dabei etwas schief ging, war dafür „der Gegner“ und seine Diversion verantwortlich. Die Irregeführten, landeten dann zur Besserung im engeren Gewahrsam der DDR-Sicherheitsorgane. Zu diesen "Gewahrsamsnahmen" finden sich mehrere Beiträge und Zeitzeugenberichte in dieser Ausgabe der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat.

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