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ZdF 21/2007: „Trugbilder“

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Wahrscheinlich war das Estrel-Convention-Center in Berlin-Neukölln genau der richtige Ort. Ob nun die Beatles, Elvis Presley oder Frank Sinatra – verstorbene Stars finden dort noch eine Bühne, wenn die Originale längst unter der Erde liegen. Da ist es nur folgerichtig, wenn sich am Vorabend des 17. Juni die ostdeutsche PDS mit westdeutschen Altlinken gerade im Estrel zusammengetan hat, um eine ganz neue vereinigte Partei zu gründen, die alsbald die Systemfrage stellen will, wie der Co-Vorsitzende Lothar Bisky ankündigte. Damals bei der SED hieß das noch – weniger vernebelt – Machtfrage. Und die wollte die alte Einheitspartei immer für sich entscheiden. Es kam anders. Vom Pommer Hans Modrow bis zum Saarländer Oskar Lafontaine hatte sich Mitte Juni eine Herrenrunde präsentiert, der die Parallelen zu den Altvorderen der SED offenbar gar nicht auffiel. War der Gründungsparteitag der Partei „Die Linke“ eine Show der großen Illusionen wie die allabendliche Wiederauferstehungam von Abba selben Ort? Trugbilder sind es allemal. Nebelkerzen, Spiegelungen und perfekte Verstellung sind nicht nur Elemente gekonnter Bühnenshows, sondern gehören auch zum Standardarsenal der Propaganda. Trugbilder und ihre Wirkungen sind der Schwerpunkt dieses Heftes.